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RISIKO SMART EINGEHEN Gezieltes Risiko wird belohnt, ist Georg Elsaesser von Allianz GI überzeugt Seite 41 KLASSISCHE IM NEUEN KLEID Peter Eichler, Uniqa, macht die klassische Lebensversicherung flexibler Seite 44 PRÄMIIERT AUSZEICHNUNG FÜR ERSTE BANK © Allianz GI © Ricardo Hergott Schere Eine zunehmende geldpolitische Divergenz zwischen USA und Europa ortet Asoka Wöhrmann (li.), CIO bei der DeAWM. Dafür sieht Michael Hasenstab von Franklin Templeton Investments handfeste Gründe, etwa die Arbeitslosen- zahlen. IWF-Chefin Christine Lagarde beklagt die „neue Mittelmäßigkeit“. Seite 40 © Franklin Templeton; APA/EPA/Jim Lo Scalzo; Deutsche Asset & Wealth Management; APA/dpa ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 7. NOVEMBER 2014 – 39 Zinsschritt in USA rückt näher, anders in Europa Wochentop VLA 15,18% Wochenflop RHI -10,12% Top 5 ATX Prime Valneva 15,18% AMAG Austria Metall 12,42% FACC 8,46% Immofinanz 5,17% Verbund 4,84% Flop 5 ATX Prime RHI -10,12% SchoellerBleckmann -3,90% Telekom Austria -2,14% Voestalpine -1,34% Do & Co -0,91% 29. Oktober–5. November 2014 ATX (Schluss 5.11.) 2.196,09 1,35% DAX Wochentop IFX 6,32% Wochenflop LIN -6,08% Top 5 DAX Infineon 6,32% Bayer 6,31% Volkswagen 5,43% Deutsche Post 4,00% RWE 3,86% Flop 5 DAX Linde -6,08% Adidas -1,54% ThyssenKrupp -0,53% Deutsche Bank 0,30% Beiersdorf 0,39% 29. Oktober–5. November 2014 DAX (Schluss 5.11.) 9.315,48 2,56% INHALT Finance:Cover > voestalpine steigert das Ergebnis 40 Fonds:Park > GAM sieht Stütze für Emerging Markets 41 > Nikkei-Kursfeuerwerk nach BoJ-Ankündigung 42 > Invesco: Aktienrückkäufe als Anlagestrategie 42 Banking/Insurance:Watch > Hypo-Reste werden jetzt abgetragen 43 > Schweizer UBS ist die beste Privatbank 43 > Ergo Versicherung mit neuer Schadens-App 44 finance net © APA/Herbert Pfarrhofer © Erste Bank Klagenfurt. Heta Asset Resolution AG (Heta), die Abbaubank der Hy- po Alpe Adria, hat jetzt ein Non- Performing Loans-Portfolio, sprich faule Kredite, in der Höhe von 168 Mio. € erfolgreich an die B2Hol- ding verkauft. Das Portfolio um- fasst Retail-Kredite in Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro. Nach dem Signing im August 2014 erfolgte nun auch die Zustimmung der relevanten regionalen Auf- sichtsbehörden. Die B2Holding ist ein norwegisches Unternehmen mit starker Präsenz in Skandina- vien und dem Baltikum, das die Verwertung von Non-Performing Loans betreibt. (red) Heta Asset Resolution 168 Millionen Euro-Deal Teil der faulen Kredite jetzt verkauft Die Abbaugesellschaft im Eigentum der Republik hat nun Geld eingenommen. Wenn EMPFEHLUNGSMANAGEMENT dann MAG. RUDOLF N. PORTILLO Training Coaching Powervorträge Tel. 01/481 76 10, Mobil 0 664 / 431 49 90 [email protected], www.easy-learning.at 550 betreute Unternehmen - 240 Seminartage pro Jahr

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Page 1: financenet 0711

risiko smart eingehen

Gezieltes Risiko wird belohnt, ist Georg Elsaesser von Allianz GI überzeugt Seite 41

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Schere eine zunehmende geldpolitische Divergenz zwischen usa und europa ortet asoka Wöhrmann (li.), ciO bei der DeaWM. Dafür sieht Michael hasenstab von franklin templeton investments handfeste gründe, etwa die arbeitslosen-zahlen. iWf-chefin christine Lagarde beklagt die „neue Mittelmäßigkeit“. Seite 40

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medianet insiDe YOur business. tODaY. freitag, 7. nOveMber 2014 – 39

Zinsschritt in USA rückt näher, anders in Europa

Wochentop VLA 15,18%Wochenflop RHI -10,12%

Top 5 ATX PrimeValneva 15,18%AMAG Austria Metall 12,42%FACC 8,46%Immofinanz 5,17%Verbund 4,84%

Flop 5 ATX PrimeRHI -10,12%SchoellerBleckmann -3,90%Telekom Austria -2,14%Voestalpine -1,34%Do & Co -0,91%

29. Oktober–5. november 2014

ATX (Schluss 5.11.) 2.196,09 1,35%

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Wochentop IFX 6,32%Wochenflop LIN -6,08%

Top 5 DAXInfineon 6,32%Bayer 6,31%Volkswagen 5,43%Deutsche Post 4,00%RWE 3,86%

Flop 5 DAXLinde -6,08%Adidas -1,54%ThyssenKrupp -0,53%Deutsche Bank 0,30%Beiersdorf 0,39%

29. Oktober–5. november 2014

DAX (Schluss 5.11.) 9.315,48 2,56%

inhalt

Finance:Cover> voestalpine steigert

das Ergebnis 40

Fonds:Park> GAM sieht Stütze für

Emerging Markets 41> Nikkei-Kursfeuerwerk

nach BoJ-Ankündigung 42> Invesco: Aktienrückkäufe

als Anlagestrategie 42

Banking/Insurance:Watch> Hypo-Reste werden jetzt

abgetragen 43> Schweizer UBS ist die

beste Privatbank 43> Ergo Versicherung mit

neuer Schadens-App 44

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Klagenfurt. Heta Asset Resolution AG (Heta), die Abbaubank der Hy-po Alpe Adria, hat jetzt ein Non-Performing Loans-Portfolio, sprich faule Kredite, in der Höhe von 168 Mio. € erfolgreich an die B2Hol-ding verkauft. Das Portfolio um-fasst Retail-Kredite in Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro. Nach dem Signing im August 2014 erfolgte nun auch die Zustimmung der relevanten regionalen Auf-sichtsbehörden. Die B2Holding ist ein norwegisches Unternehmen mit starker Präsenz in Skandina-vien und dem Baltikum, das die Verwertung von Non-Performing Loans betreibt. (red)

Heta Asset Resolution 168 Millionen euro-Deal

Teil der faulen Kredite jetzt verkauft

Die Abbaugesellschaft im Eigentum der Republik hat nun Geld eingenommen.

Wenn EMPFEHLUNGSMANAGEMENT dann

MAG. RUDOLF N. PORTILLO Training – Coaching – Powervorträge

Tel. 01/481 76 10, Mobil 0 664 / 431 49 90 [email protected], www.easy-learning.at

550 betreute Unternehmen - 240 Seminartage pro Jahr

Page 2: financenet 0711

Schere weitet sich aus Während Zinserhöhungen in den USA in die Nähe rücken, bleibt es für Europa äußerst zäh

Zinstiefebene statt ZinstalWien. Nicht erst seit OeNB-Gouver-neur Ewald Nowotny offiziell ein „Japan-Szenario“ auch im Euro-raum heraufbeschworen hat, lohnt es sich, dieses tatsächlich auch für wahrscheinlich zu erachten. Doch zunächst, was ist darunter zu ver-stehen? Der Nikkei brach 1990 um 40% ein, die Immobilienpreisblase platzte, es setzte eine beispiellose Rezession und Deflationsspira-le ein, von der sich die einstige Wachstumslokomotive Asiens im-mer noch nicht erholt hat.

Bester Beleg dafür ist die über-raschende weitere Lockerung der japanischen Geldpolitik, die den Kurs des Yen vor einer Woche auf ein Sechsjahrestief zum US-Dollar gedrückt hat. Japans Zentralbank wird die Geldbasis um jährlich 80 Billionen Yen ausweiten – das sind 582 Mrd. Euro. Bislang hatte sie das im Umfang von 60 bis 70 Billi-onen Yen getan.

Billiggeldkanone gezündet

Ein Grund für das Zünden der nächsten Billiggeldkanone sind die Preise in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, die nicht wie erwartet steigen. Der zuletzt deutliche Rückgang der Ölpreise sowie die Folgen einer Erhöhung der Verbrauchssteuer im Frühjahr drücken auf die In-flationsrate. Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank bewertet den Schritt Japans näch-ste „Verzweiflungstat“. Es sei al-les andere als sicher, dass die Be-schlüsse die Teuerung wirklich in Schwung bringen würden. Auch bisher hätten die Käufe von Staats-anleihen – vor allem so will man die Geldbasis ausweiten – nicht den gewünschten Effekt gehabt.

Konträr dazu die Entwicklung in den USA: Am Mittwoch der Vor-woche gab die US-Notenbank das Ende ihrer Anleihenkäufe bekannt. „Trotz der bisweilen enttäuschen-den Datenlage gilt die Wachs-tumsdynamik in den USA im drit-

ten Quartal 2014, nachdem das aufs Jahr gerechnete BIP für das zweite Quartal auf 4,6% nach oben korrigiert wurde, immer noch als solide“, sagt das Team von Fran-klin Templeton Investments rund um Fixzinsexperte Michael Ha-senstab. Die Beschäftigtenzahlen ohne Landwirtschaft für Septem-ber seien besonders gut gewesen, die Gesamtzahlen für Produktion und Beschäftigung hätten nun die Höchststände von vor der Rezessi-on überschritten.

Insbesondere der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den USA auf unter 6% – das erste Mal seit Juli 2008 – führt wieder zu Debatten über den Zeitpunkt einer geldpo-litischen Straffung. „In den USA erwarten wir in der zweiten Jah-reshälfte des kommenden Jahres eine Leitzinserhöhung“, macht Asoka Wöhrmann, Chief Invest-ment Officer bei der Deutschen Asset & Wealth Management (DeAWM), Nägel mit Köpfen be-züglich der terminlichen Ein-schätzung. Nach dem Auslaufen von Tapering finde damit dort eine weitere Normalisierung der Notenbankpolitik statt. Und Eur-

opa? Nicht einmal daran denken, denn Anfang Oktober prognosti-zierte der IWF trotz der Erholung in den USA das weltweite Wachs-tum für 2014 bei nur 3,3% und hat für 2015 die Erwartung ebenfalls gesenkt, auf 3,8%. Diese Werte lie-gen unter den Niveaus in 2010 und 2011, als die Länder sich noch von der Finanzkrise erholten und sie scheinen das darzustellen, was IWF-Chefin Christine Lagarde als „neue Mittelmäßigkeit“ der Welt-wirtschaft bezeichnet.

Inflation springt nicht an

„Die Wachstumsdynamik in Europa bleibt einfach zu gering, die Inflation springt nicht an“, so Wöhrmann. Daher sei jeder kleine Rückschlag sofort spürbar. Der politische Druck auf die EZB, die Zinsen niedrig zu halten und auch Wertpapierkäufe zu starten, stei-ge. „Im Euroraum sehe ich eher eine Zinstiefebene als ein Zinstal. Die Zinsen werden hier noch sehr lange tief bleiben.” Daher wande-re viel Kapital aus dem Euroraum in die USA ab. Was bedeutet dies in der Folge konkret? Steigende

Zinsen führen naturgemäß zu Kursrückgängen bei US-Anleihen. Wöhrmann sieht daher eine nur „begrenzte Kapitalwanderung”. Allerdings würde mit steigendem Zinsspread die Umschichtung von Kapital in die USA für Investoren wiederum attraktiver. „Das führt dann zu einem Zinsanstieg im Eu-roraum, der von der EZB und der Politik als Hemmnis für den Auf-schwung gesehen werden dürfte“, führt Wöhrmann weiter aus.

Hinzu komme die zunehmende Regulierung des Bankensektors, die eine Kreditausweitung ver- und den Aufschwung behindere. Die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB Staatsanleihen aufkauft, schätzt Wöhrmann daher mittlerweile auf über 50%. Eine Spaltung in der Eurozone sehen die Experten des Kreditversicherers Coface: Die Pro-gnose insbesondere für Deutsch-land (1,6% BIP-Plus in 2014), Frankreich (0,4%) und Italien (–0,2%) ist alles andere als ro-sig. Immerhin: „Auf die positive Watchlist gesetzt wurden Spanien, die Niederlande und Belgien”, so Christian Berger, Country Manager Coface Austria. (lk/ag)

DeAWM-Experte Wöhrmann: „Die Zinsen in Europa bleiben noch lange tief, Kapital wird abwandern.“

Zweifelhafte Wirkung: Japan (im Bild die Hauptstadt Tokio) bringt die Teuerung nicht und nicht wieder in Schwung.

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Eurozone EZB-Kuratel

Viele BankdatenWien/Frankfurt. Die neue europäische Bankenaufsicht ist operativ gewor-den. Seit 4. November überwacht die Europäische Zentralbank (EZB) mit direkter Zuständigkeit die 120 bedeutendsten Banken bzw. Ban-kengruppen in den Ländern der Eurozone. Für die Beaufsichtigung der Großen wurden „Joint Supervi-sory Teams“ eingerichtet, das sind gemeinsame Aufsichtsteams von EZB und nationalen Aufsehern.

Rund 1.000 Aufseher tummeln sich unter dem Dach der EZB, die heimischen Finanzmarktaufsicht hat die direkten Aufsicht über klei-nere, regional bedeutende Banken.

Als eine Art „Eingangskon-trolle“ fungierte der umfassende Stresstest, dem die EZB die ihr unterstellten Institute seit Ende 2013 unterzogen hat. Experten sind überzeugt, dass die EZB die Banken auch künftig härter ran-nehmen wird: Die neue Aufsicht sammle mehr Daten als die bisher zuständigen nationalen Aufseher.Kritisch bleiben indes Globalisie-rungskritiker von Attac. Die neue Aufsicht werde „nicht ausreichen, um weitere teure Bankenrettungen zu vermeiden“, heißt es. (APA)

OeKB Abkühlung

MitteleuropaWien. Der Geschäftsklima-Index der Oesterreichischen Kontroll-bank (OeKB) Mittelosteuropa (MOE) sank im Oktober 2014, nach einer leichten Aufhellung im Juli, um 1,9 Punkte auf 82,6. Dies ist sowohl auf eine ver-haltenere Einschätzung der aktuellen Geschäftslage in der Gesamtregion zurückzuführen (–1,9 Punkte gegenüber Juli), als auch – und dies noch mar-kanter – auf deutlich weniger optimistische Geschäftserwar-tungen für die kommenden sechs Monate. Mit einem Wert von 81,7 erreicht der Index der Geschäftserwartungen für MOE insgesamt den tiefsten Stand seit Ende 2012.

Ein Blick auf die länderwei-sen Ergebnisse der Geschäfts-klima-Erhebung zeigt, dass die Indikatoren für nahezu alle Märkte der Region nach unten zeigen. Nur für Slowenien sehen die Unternehmen Zeichen einer leichten Konjunkturaufhellung im ersten Halbjahr 2015. Bezüg-lich Geschäftsperspektiven gebe es nur für Bosnien-Herzegowina leicht positive Signale. (ag)

40 – financenet financE:cOvEr Freitag, 7. November 2014

Wien. Der voestalpine-Konzern setzte im ersten Halbjahr des Ge-schäftsjahrs 2014/15 (1. April 2014 bis 31. März 2015) gegenüber der Vorjahresperiode mit 5,64 Mrd. Euro geringfügig weniger um (–1,5%). Die Ergebnisentwicklung habe sich solide – durch Portfoli-obereinigungen unterstützt – ge-zeigt, so das Unternehmen bei der Bekanntgabe der Zahlen am Mitt-woch. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 12,2% auf 445 Mio. Euro

zu – und das „trotz anhaltend he-rausfordernder Konjunkturlage”.

Einen wesentlichen Grund da-für sieht Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder in der breiten geo-grafischen und branchenmäßigen Aufstellung des Konzerns.

Den leicht rückläufigen Umsatz erklärt Eder mit der Schließung der Standardschienenproduktion in Duisburg mit Jahresende 2013 und dem damit geringeren Aus-lieferungsvolumen der Metal En-gineering Division sowie auf ein neuerlich schwächeres Preisniveau in einer Reihe von Geschäftsbe-reichen aufgrund weiter rückläu-figer Rohstoff- bzw. Vormaterial-kosten.

Das operative Ergebnis beinhal-tet Einmaleffekte der Metal For-ming Division im Gesamtausmaß von 66,5 Mio. Euro (u.a. in Verbin-dung mit dem Verkauf der Flamco-Gruppe und der Vereinbarung zum Verkauf des Geschäftsbereichs Pla-stics Solutions). Korrigiert um die außerordentlichen Effekte, verbes-serte sich das EBITDA um 1,5% auf 690 Mio. Euro.

Der Gewinn je Aktie beläuft sich auf 1,65 Euro (+43,5%). (ag/lk)

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Eder: „Sind geografisch und branchen-mäßig breit gefächert aufgestellt“.

Halbjahr Auch ohne außerordentliche Effekte im Plus

voestalpine steigert ErgebnisMit 101 Banker-Legende

Treichl sen. totWien. Heinrich Treichl ist gestor-ben. Der Vater von Erste Group-Chef Andreas Treichl sei am Sonntag im 102. Lebensjahr „sanft entschlafen“, teilte seine Familie mit. Als er von 1970 bis 1981 die damals noch verstaatlichte CA lei-tete, war er einer der mächtigsten Banker Österreichs. Die CA ging ja später in der Bank Austria auf. Bis zu seinem Tod war Heinrich Treichl Ehrenpräsident des Öster-reichischen Roten Kreuzes. (ag)

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Bis vor Kurzem gab der engagierte Bankier von Format noch Interviews.

kolumne

Der EZB-Boß als Hürdenläufer

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Mit Spannung wurde die EZB-Ratssitzung vom Donnerstag erwartet,

EZB-Präsident Mario Draghi steht zusehends unter Druck (siehe Artikel daneben). Jedoch: Die geldpolitische Instanz zieht wohl noch keine neuen Pfeile aus dem Köcher. Man will offenbar sehen, ob das im Som-mer beschlossene Paket nicht doch noch greift. Dazu gehö-ren, wie berichtet, eine zweite Geldspritze für die Banken im Dezember und der Kauf von Kreditverbriefungen, womit Draghi noch vor Ende des Jah-res starten wollte.

Möge die Übung gelingen, denn die politischen Hürden für die nächste Option – der Kauf von Staatsanleihen – sind sehr hoch. Laut Nachrichten-agentur Reuters könnte die Zahl der Gegner dieser Maß-nahme sieben bis zehn EZB-Räte umfassen (von 24); der Dezember wird also spannend.

Schützenhilfe erhält die EZB allerdings seitens der OECD. Die Industriestaaten-Organisa-tion fordert die EZB vehement zum Kauf von Staatsanlei-hen auf. „Angesichts der sehr schwachen Konjunktur und der Deflationsgefahr sollte die EZB ihre geldpolitischen Maß-nahmen erweitern“, hieß es im am Donnerstag veröffentlich-ten Ausblick für die G-20, also mit der „Verpflichtung zu um-fangreichen Wertpapierkäu-fen, inklusive Staatsanleihen, – und zwar so lange, bis die Inflation wieder auf Kurs ist.“

Page 3: financenet 0711

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fonds:park financenet – 41Freitag, 7. November 2014

allianz Global Investors Intelligente Streuung auf diverse Investmentstile, wobei auf die Risikoprämien besonderes Augenmerk gelegt wird

allianz GI: risiko smart eingehenWien. „Wir befinden uns in einem strukturellen Tiefzinsumfeld“, sagt Georg Elsaesser, Produktspezialist bei Allianz Global Investors (AGI). Das ist eine Zwickmühle, nicht nur für Privatanleger. Was zuvor als „sichere Anlage“ galt, ist es heute nicht mehr. Und es sickert langsam durch, dass – will man halbwegs Ertrag einfahren – das größte Ri-siko darin besteht, kein Risiko ein-zugehen.

Heißt dies automatisch, dass, wer mehr Risiko bei der Veran-lagung eingeht, mehr Chance auf Mehrertrag hat? Üblicherwei-se belohnt einen „der Markt” für das eingegangene Risiko höherer Kursschwankungen mit einer Ri-sikoprämie. Darüber hinaus bieten Investmentstile langfristig zusätz-liche Risikoprämien. Investment-stile sind Gruppen von Aktien, die beispielsweise günstig bewer-tet sind (Value), einen poisitiven Trend (Momentum) oder steigende Gewinne (Growth) aufweisen. Die-se Investmentstile haben ein über das Marktrisiko hinausgehendes Risikoprofil, mit dem sich langfris-tig Prämien verdienen lassen.

Neue Indices geschaffen

Für einfache Aktieninvestments griffen manche Investoren heu-te häufig auf sogenannte passive Strategien zurück, so Elsaesser, weil sie den Eindruck hätten, ak-tives Management schaffe keinen Mehrwert mehr. Dies aber um den Preis, keinen Mehrertrag zum brei-ten Aktienmarkt zu schaffen oder nach Kosten sogar schwächer als die Benchmark abzuschneiden.

Um am Aktienmarkt mehr zu ver-dienen, bekommen Risikoprämien-Strategien immer höhere Aufmerk-samkeit, etwa unter den Namen „Factor Investing“ oder „Smart Be-ta“. Dahinter verbirgt sich die Idee, neue Indizes – etwa einen Value-oder einen Momentum-Index – zu schaffen, um den breiten Markt schlagen zu können.

Auf diese Weise ließen sich langfristig mit hoher Wahrschein-lichkeit die Risikoprämien der Investmentstile verdienen, meint Elsaesser. Allerdings könnten einzelne Faktor-Strategien oder „Smart Betas“ auch mehrere Jahre deutlich schlechter als der Markt performen.

Abhilfe kann eine diversifizierte Mischung von Investmentstilen schaffen, eine Mischung verschie-dener Risikoprämien, die die ho-he Schwankungsanfälligkeit der einzelnen Strategien ausgleicht. Das sei aber nicht einfach mit der Kombination verschiedener Smart-Beta Indizes zu erreichen, sagt

Elsaesser. Vielmehr ließe sich volle Diversifikation am besten durch einen integrierten Ansatz mit Ri-sikomanagement auf der Einzel-titelebene darstellen.

Dies setzt der Allianz Strate-giefonds Wachstum Plus (ISIN DE0009797274) um. Jahres- Per-formance: fast 20% ; auf drei Jah-re knapp über 60% (kumuliert). Ziel dieser Strategie sei es, führt Elsaesser aus, über die unter-schiedlichen Zyklen hinweg in al-len Marktphasen stabile Zusatzer-träge zu erhalten. Moderate, aber stabile Überrenditen würden von Investoren zunehmend als attrak-tiv angesehen. (lk)

Die Entwicklung von Risikoprämien verläuft nicht immer und überall gleich.

Georg Elsaesser, Allianz Global Investors: „Wir wollen Risiko managen.“

GaM Gut für Währungen

Stütze für EMLondon. Das stärkere Wachstum in den USA und Europa dürfte Schwellenländeranleihen stützen, ist GAM-Fondsmanager Michael Biggs überzeugt. Die europäische Konjunktur dürfte sich stärker als erwartet entwickeln und den Schwellenländern einen Nachfra-geschub bescheren. Steigende Ex-porte der Emerging Markets (EM) dürften dann auch deren Wäh-rungen unterstützen. Vorsicht sei allerdings bei rohstoffexportie-renden Ländern geboten. (lk)

Währungen von Brasilien, Kolumbien oder Peru bleiben wohl noch anfällig.

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Frankfurt. Invesco PowerShares hat einen neuen Exchange-Traded Funds, den PowerShares Global Buyback Achievers UCITS ETF (ISIN: IE00BLSNMW37 und WKN A114UD) auf den Markt gebracht.

Der neue ETF investiert in Un-ternehmen, die in den vergange-nen zwölf Monaten mindestens 5% ihrer Aktien zurückgekauft und damit die Zahl der umlaufenden Aktien reduziert haben. Der Po-werShares Global Buyback Achie-vers UCITS ETF ist der erste und derzeit einzige in Europa erhält-liche ETF mit einer Aktienrück-kaufstrategie.

Kursplus mit Rückkäufen

Ein Aktienrückkaufprogramm, eine von zwei Möglichkeiten Li-quidität an die Aktionäre zurück-zuführen, hat häufig höhere Kurs-Umsatz-, Kurs-Gewinn- und Kurs-Cashflow-Relationen der Titel zur Folge. Ein Rückkaufprogramm kann einen Kursanstieg auslösen und entsprechend die Performance der Aktie verbessern. „Dieses neue Produkt bietet einen innovativen und zugleich simplen faktorbasier-

ten Ansatz zur Anlage in globale Aktien“, meint Bryon Lake, Head of Invesco PowerShares-EMEA. „Rückkäufe können steuereffizi-enter als Dividenden sein, und die-ser neue ETF bietet ein günstiges, transparentes und liquides Instru-ment für diese Strategie“, so Lake.

Am Handelsplatz XETRA soll der PowerShares Global Buyback Achievers UCITS ETF ab 24. No-vember gelistet sein auf der Eu-ronext Paris ab 3. November. (red)

42 – financenet FONDS:PARK Freitag, 7. November 2014

Geldpolitik Staatlicher Pensionsfonds im „Land der aufgehenden Sonne“ will japanische Aktien stärker gewichten

Nikkei-Kursfeuerwerk nach BoJ-AnkündigungTokio. Vor einer Woche zündete der japanische Aktienindex Nikkei ein Kursfeuerwerk und schoss auf den höchsten Wert seit sieben Jahren.

„Der wesentliche Grund für den rasanten Anstieg war die Meldung, dass der staatliche Pensionsfonds eine Re-Allokation plant und ja-panische Aktien deutlich stärker gewichten will“, so Alex Treves, Head of Japanese Equities bei Fi-delity Worldwide Investment. Das sei aber nicht der einzige Auslöser gewesen, meinen Experten. „Ein weiterer Impuls für die Rallye war die unerwartete Ankündigung der japanischen Zentralbank (BoJ), ihr quantitatives und qualitatives Lockerungsprogramm auszuwei-ten“, meint Treves.

Diese Ankündigung der Bank of Japan hatte zudem einen durchaus erwünschten Yen-Kurseinbruch zur Folge. Bewegte sich die japa-nische Währung in der letzten Ok-toberwoche noch in einer Range von 137 bis 138 Yen pro Euro, so sprang er nach Bekanntwerden der Lockerungen auf über 143 EUR/JPY. Bezogen auf den US-Dollar, fiel der Yen auf ein Sechsjahrestief von 114 Yen pro US-Dollar.

Angst vor Inflationsrate

Laut dem Fidelity-Experten geht die Bank of Japan grundsätzlich weiterhin davon aus, dass sich die Wirtschaft auf einem modera-ten Wachstumspfad befinde. Doch scheint die Angst vor einer sinken-den Inflationsrate zugenommen zu haben. Seit dem Höhepunkt im April sei die Inflationsrate – ohne Einfluss der erhöhten Mehrwert-steuer – auf 1 Prozent gesunken. Zudem würden sich die sinkenden Ölpreise, die für die Wirtschaft grundsätzlich positiv seien, brem-send auf die Teuerung auswirken.

Alex Treves ist der Meinung, dass dieser Schritt den Willen der japanischen Zentralbank ver-deutlicht, ihr mittelfristiges In-flationsziel von zwei Prozent auch wirklich zu erreichen: „Aktuell liegt die Teuerungsrate unter der Schwelle, die für die Zentralbank akzeptabel ist. Daher hat sie nun

– genau wie im vergangenen April – die Initiative übernommen und aktiv eingegriffen.“ Aber es gibt möglicherweise noch einen Faktor, den die Japanischen Zentralbanker vor ihrem Schritt wohl erwogen haben – die zweite Stufe der Mehr-wertsteuererhöhung. Für Oktober 2015 geplant, hatten die Zentral-

banker davor gewarnt, das Ver-trauen in die finanzielle Stabilität des Landes zu schädigen. Die er-neute Ausweitung des quantita-tiven und qualitativen Lockerungs-programms lässt für Experten den Schluss zu, dass die Bank of Japan zwar entschlossen ist, die nächste Mehrwertsteuererhöhung umzu-setzen, jedoch die damit verbun-denen Risiken abmildern will.

Kritische Kommentare

In einem Kommentar stand Com-merzbank-Analyst Lutz Karpowitz der weiteren Lockerung der Geld-politik mehr als skeptisch gegen-über: „Auch bisher haben die Käufe nicht die gewünschte Wirkung ge-habt. Die Entscheidung war mehr eine Verzweiflungstat, als eine neue Strategie.“ Japanische Ana-lysten stoßen in dasselbe Horn – sie befürchten ein Strohfeuer. Der Kurs von BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda sei Insidern zu-folge umstritten, sie verweisen auf das denkbar knappe Abstim-mungsergebnis im Lenkungsrat der Notenbank von 5 zu 4.

Auch der Head of Japanese Equ-ities Treves sieht Risiken, beur-teilt den mittelfristigen Ausblick für japanische Aktien dennoch durchwegs positiv: „Die politische Reformagenda des Landes ist am-bitioniert, und es ist spannend zu sehen, welche Früchte sie tragen wird – wenn man zusätzlich be-rücksichtigt, dass auch die Unter-nehmen Reformen anstoßen und Japan zudem als einer der wenigen großen Märkte noch relativ günstig bewertet ist.“ (hk)

Bank of Japan weitet überraschenderweise quantitatives und qualitatives Lockerungsprogramm aus.

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Für Alex Treves, Head of Japanese Equities bei Fidelity Worldwide Investment, ist der japanische Markt relativ günstig bewertet.

Spängler holt sich Erfahrung ins Haus

Salzburg. Das Vertriebsteam der Spängler IQAM Invest hat Verstärkung erhalten: Mit Pe-ter Pavlicek holt sich Spängler IQAM Invest einen erfahrenen Finanzexperten ins Haus. Er bringt in die aktuelle Funk-tion Relationship Manager Wholesale über 20 Jahre Be-rufserfahrung in der Finanz-branche mit.

Pavlicek war bereits als Re-lationship Manager, Portfolio-verwalter und Fondsmanager tätig. Außerdem ist er allgemein beeideter und zertifizierter Sachverständiger unter ande-rem für das Wertpapier- und Fondsgeschäft. Zuletzt war Pavlicek Geschäftsführer der Merito Financial Solutions. (ag)

SSGA arbeitet für ABS mit EZB zusammen Frankfurt. State Street Global Advisors bestätigte ihre Zu-sammenarbeit mit der Eu-ropäischen Zentralbank im Rahmen ihres Kaufprogramms von Asset Backed Securities. „Wir sehen dieses Mandat als eine Bestätigung und Aner-kennung unserer Expertise im europäischen Rentenmarkt. Weiterhin unterstreicht unsere enge Zusammenarbeit mit der EZB, dass wir uns aktiv für das europäische Wirtschaftswachs-tum einsetzen“, sagt Mike Kar-pik, Head of State Street Global Advisors EMEA. (ag)/hk

Private werden wie Professionelle beraten

Luxemburg. Anlagenexperten der Vermögensverwaltung Genève Invest bekritteln den Umstand, dass Privatanleger nicht so einfach in lukrative Unternehmensanleihen auf-grund der hohen Stückelungen investieren können. Zwar steige das Emissionsvolumen von Fir-menbonds stetig an, der Anteil derer mit einer Stückelung von unter 50.000 € dagegen sinke, so die Experten.

Bereits ab einem Investiti-onsvolumen von 50.000 € kön-nen Kunden der Genève Invest von Anlageideen profitieren, wie es sonst nur professio-nellen Anlegern möglich ist. Zudem nutzt die Vermögens-verwaltung die Möglichkeit, Anleihen außerhalb der Börsen zu handeln. (ag)

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Peter Pavlicek Spängler IQAM Invest-Neuzugang im Vertriebsteam.

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Der hohen Firmenbonds-Stückelung lohnend ein Schnippchen schlagen.

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Bryon Lake, Head of Invesco Power Shares-EMEA: „Innovativer Ansatz“.

ETFs Invesco macht sich „Buy-Backs“ zunutze

Aktienrückkäufe als AnlagestrategieWien. Beim „Institutional Advisors Congress“, dem Fach-Kongress für Banker, Vermögensverwalter & Financial Planner, wechselte sich das Who-is-who der Top-Execu-tives der Finanzberatung Öster-reichs bei den Vorträgen ab. Also sprach Comgest-Fondsmanager Peter Shapiro über das Langfris-tige Investieren in einer schnellle-bigen Welt und über den Umgang mit Zufälligkeiten, der die Konzen-tration auf den Investmentprozess statt auf das Ergebnis verlange.

Risiko als beliebtes Thema

Fondsmanager Tom Stubbe Ol-sen referierte über Europäische Value-Aktien, die den Wachstum-strend sichern. „Nur eine diszipli-nierte Value-Anlagestrategie kann Ertrag bei gleichzeitig begrenztem Rückschlagrisiko bieten“, so der Fondsmanager.

Wunsch & Wirklichkeit war das Thema des FTC-Experten Jörg Hamm – was wünschen sich Men-schen, wie schaut die Realität aus und wie kommt man mit System und Risikobegrenzung zum Erfolg. Standard Life-Experte Stephan

Hoppe erlaubte in seinem Vortrag „Risikomanagement und Vermö-gensaufbau“ einen Einblick in soli-des Ertragsmanagement und Stra-tegien internationaler Versiche-rungskonzerne. Semper Constantia Immo-GF Louis Obrowsky gab mit „Sind Immobilien noch immer ein sicherer Hafen?“ einen Überblick über die Immobilienmärkte und die Angebote von Immo-Fonds, Vorsorgewohnungen und Bauher-renmodelle. (hk)

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Standard Life-Experte Stephan Hoppe: Einblick in solides Ertragsmanagement.

Vortrag Top-Executives der Finanzberatung Österreichs

Creme de la Creme auf Kongress

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Frankfurt. Laut oberstem Vermö-gensverwalter der Deutschen Bank gehören Strafzinsen auf Sparein-lagen und Girokonten bald zum Alltag. „Einige wenige Banken be-rechnen ihren Kunden jetzt schon negative Zinsen”, sagte Asoka Wöhrmann, Chefanlagestratege der Deutschen Asset & Wealth Ma-nagement, der Welt am Sonntag. Angesichts der Niedrigzinspoli-tik der Europäischen Zentralbank (EZB) werde eine solche Vorgangs-weise schon bald keine Seltenheit mehr sein, heißt es weiter.

Die ersten preschen vor

Seit vergangenem Samstag ver-langt beispielsweise die Skatbank, eine kleine Direktbank aus dem ostdeutschen Bundesland Thü-ringen, von Kunden, die große Summen auf Tagesgeld- oder Gi-rokonten parken, einen Strafzins in Höhe von 0,25 Prozent. Dieser Tabubruch soll laut deutschem Raiffeisen- und Volksbanken-Ver-band BVR und Sparkassenverband DSGV allerdings zumindest vorläu-fig ein Einzelfall bleiben. Der BVR spreche sich weiterhin gegen nega-

tive Zinssätze aus. In Deutschland sei der Wettbewerb ohnehin so intensiv, dass er Strafzinsen nicht zulasse, so der DSGV. Deutsch-banker Wöhrmann teilt diese Ein-schätzung nicht: Strafzinsen, die bisher höchstens für Geschäfts-kunden üblich seien, träfen bald auch Privatkunden, meint er. Die EZB verlangt Strafzinsen nur von Banken, die Geld bei ihr kurzfristig parken. Damit soll das Kreditvolu-men gesteigert werden. (red/ag)

Monte dei Paschi plant jetzt Kapitalerhöhung

Rom. Die beim EZB-Stresstest durchgefallene Krisenbank Monte dei Paschi di Siena will mit der Ausgabe neuer Aktien ihre Kapitallücke verkleinern, berichtet die Nachrichtena-gentur Reuters. Geplant sei eine Bezugsrechtsemission von mindestens einer Mrd. €.

Beim jüngsten EZB-Stresstest hatte das 1472 gegründete Geldhaus aus der Toskana von allen 130 europäischen Insti-tuten am schlechtesten abge-schnitten. Kurzfristig muss es eine Kapitallücke von 2,1 Mrd. € schließen. Die drittgrößte Bank Italiens hat bereits die US-Bank Citigroup und die Schweizer UBS beauftragt, strategische Optionen zu erar-beiten. (APA)

Neue Förderung für KMU bei der awsWien. Mit Jahresbeginn 2015 unterstützt das neue aws För-derprogramm „proTrans – In-dustrie 4.0“ heimische KMU bei der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle sowie intelli-genter Produkte und Prozesse. Bereits jetzt können sich Unter-nehmen für die Pilotaktion des Programms bewerben: Projekt-anträge können noch bis zum 14. November bei der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) eingereicht werden. Im Rahmen der Pilotaktion können Projekte mit Zuschüssen von bis zu 300.000 € gefördert werden. (red)

BayernLB räumt bei faulen Krediten auf

München. Die BayernLB kommt durch den Verkauf ihres Milliarden-Portfolios fauler Hypothekenpapiere bei ihren Aufräumarbeiten voran. Da-mit könnten vorzeitig rund 1,1 Mrd. € an den Freistaat Bayern zurückgezahlt werden, teilte die Bank mit. Die Summe umfasst die letzte Rate aus der Garantievereinba-rung mit dem Freistaat in Höhe von rund 1,03 Mrd. € sowie 80 Mio. € an Garantieprämie für das laufende Jahr. Beim Ver-kauf des Portfolios habe man das „optimale Marktumfeld“ genutzt, so BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler. Insge-samt summieren sich die Bei-hilferückzahlungen damit auf 2 Mrd. €. (APA)

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Italiens Montei de Paschi schnitt bei EZB-Test am schlechtesten ab.

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BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler: Hilfen zurückzahlen.

Zürich/Basel. Zum zweiten Mal in Folge wurde UBS bei den Global Banking Awards 2014 von The Banker als Best Global Private Bank, Best Private Bank in Asia und Best Global Brand in Private Banking ausgezeichnet.

Preisträger froh

Zudem wurde UBS als Best Pri-vate Bank for Philanthropy Ser-vices geehrt. Diese Auszeichnungen

folgen u.a. dem Titel „Best Global Private Bank 2014“ von Euromo-ney. Jürg Zeltner, CEO von UBS Wealth Management: „Diese Reihe von Auszeichnungen zeigt zum ei-nen, dass die Fähigkeiten von UBS von der Finanzindustrie anerkannt werden und zum anderen, dass unser Fokus auf qualitativ hoch-wertige Beratungen und Qualitäts-lösungen der richtige Ansatz ist, das Vermögen unserer Kunden zu wahren und zu vermehren.“ (red)

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Die Strafzinspolitik der EZB könnte bald auf die Sparer durchschlagen, heißt es.

Laut The Banker In Asien und im globalen Ranking

UBS ist die beste Privatbank

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Schweizer Bank UBS: Erneut Auszeichnung bei internationalem Ranking erhalten.

Private Banking in Zentraleuropa Geldhaus sieht sich durch starke CEE-Präsenz in weiteren Ländern punkten

Erste Bank ausgezeichnetWien. Laut internationalem Fi-nanzmagazin The Banker zählt die Erste Group im Private Ban-king zu den global erfolgreichsten Bankengruppen. Die Erste Group erhielt die prestigeträchtige Aus-zeichnung für das Jahr 2014 in den Kategorien „Bestes Private Banking in Zentral- und Osteuropa“, „Bestes Private Banking in Kroatien“ und, wie bereits im Vorjahr, „Bestes Pri-vate Banking in Österreich“.

Aufwärts in Zentraleuropa

„Unser Private Banking hat be-reits eine langjährige Tradition in Österreich, wo wir Marktführer sind. Die Auszeichnung bestätigt, dass wir auf dem besten Weg sind, auch in Zentral- und Osteuropa die Marktführerschaft zu überneh-men. Unsere rund 200 in der Regi-on tätigen Experten verfügen über profunde Kenntnisse der lokalen Märkte und sind mit den sich wan-

delnden Bedürfnissen und Verhal-tensweisen der Kunden bestens vertraut“, sagt Peter Ipkovich, Lei-ter Private Banking CEE bei der Erste Group.

Das Erste Private Banking de-cke durch starke regionale Präsenz in sechs CEE-Ländern (Kroatien, Österreich, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ungarn) das gesamte Leistungsspektrum der Vermö-gensverwaltung ab. Erste Private Banking ist in CEE und weltweit für 13.000 Kunden in den Be-reichen Kreditvergabe, Kapitalan-lage und Vermögensabsicherung tätig. Man wurde in den vergange-nen Jahren mehrfach durch inter-nationale Magazine ausgezeichnet. Dazu zählen u.a.: The Banker: Bes- tes Private Banking in Zentral- und Osteuropa (2012) und Österrei-ch (2013) sowie: Euromoney: Bes-tes Private Banking in Österreich (2010, 2011, 2012), Ungarn, Rumä-nien (2012) und Kroatien. (red)

Auszeichnung für „Bestes Private Banking in Zentral- und Osteuropa“ von The Banker für 2014.

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Peter Ipkovich, Private Banking CEE Erste Group: Marktführerschaft angestrebt.

Abbaueinheit statt Bank Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die letzte Phase des Hypo-Trauerspiels stehen

Hypo Alpe Adria-Reste werden abgetragenKärnten. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG (HBInt.) gibt be-kannt, dass ihre gemäß Bankwe-sengesetz (BWG) erteilte Konzession zum Betrieb von Bankgeschäften endet und die HBInt als Abbauein-heit gemäß §3 des Bundesgesetzes zur Schaffung einer Abbaueinheit (GSA) fortgeführt wird.

Nur noch abbauen

Voraussetzung dafür war, dass die HBInt. kein Einlagengeschäft mehr betreibt und keine qualifi-zierte Beteiligung an einem Kredit-institut oder an einer Wertpapier-firma hält. Diese Voraussetzungen wurden durch die vorangegan-gene Umstrukturierung der HBInt. erfüllt, heißt es weiter.

Ein positiver Bescheid der Fi-nanzmarktaufsicht (FMA) über die Erfüllung der Voraussetzungen für die Deregulierung wurde erlassen und ist nun in Rechtskraft erwach-sen.

„Zügig beenden“

Aufsichtsrats-Vorsitzender Her-bert Walter dazu: „Mit der Be-endigung der Banklizenz ist ein zentraler Meilenstein im Abbau-prozess erreicht worden. Die Ab-baueinheit wird künftig unter dem Namen Heta Asset Resolution fir-mieren. Unter diesem Dach soll die Verwertung der verbliebenen Ver-mögenswerte über die kommenden Jahre professionell und zügig er-folgen.“ (red)

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Überreste der Hypo Alpe-Adria Bank International sollen verwertet werden.

BAnking financenet – 43Freitag, 7. November 2014

Vermögensverwaltung Auf Spareinlagen bald häufig

Deutsche Bank zu Strafzinsen

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Wien. Die gefühlte Bedrohung durch Naturkatastrophen ist hoch: 45% der EU-Bürger sehen sich durch Überschwemmungen gefähr-det, 40% sehen sich durch Stürme und Orkane gefährdet, 22% fürch-ten Schäden durch ein Erdbeben. Europäische Elementarereignisse, die auch Österreich stark in Mitlei-denschaft ziehen, belegen regelmä-ßig Spitzenplätze in den weltwei-ten Schadensstatistiken. Auch we-niger beachtete Ereignisse richten erhebliche Zerstörungen an, etwa gebe es in Österreich jährlich 250 bis 300 Lawinenabgänge.

Mehr als 10 Jahre Debatten

VAV-General Norbert Griesmayr: „Schäden aus Naturkatastrophen sind in Österreich noch immer kaum versichert. Die Umsetzung einer effizienten Präventivversi-cherung wird nunmehr seit über zehn Jahren diskutiert und schei-tert am Widerstand einzelner Lob-bys. Dabei ist die Verankerung eines gesetzlichen Anspruchs auf Entschädigung dringend notwen-dig. Dafür muss lediglich ein Satz im Versicherungsvertragsgesetz

geändert werden, hier ist der Ge-setzgeber gefordert.“ Für ein flä-chendeckendes und effizientes An-gebot einer Präventivversicherung für Naturkatastrophen sei eine große Versichertengemeinschaft erforderlich – mit einer gesetz-lichen Verankerung kein Problem.

Derzeit seien Betroffene nach wie vor auf Almosen angewiesen; Zu-wendungen aus Fonds, etc. würden auf freiwilliger Basis verteilt, es ge-be es keinen Rechtsanspruch. (lk)

Wien. Eine stressfreie Schadens-meldung per Smartphone oder Tablet durch vorkonfigurierte Ver-sicherungsdaten sowie die effizi-ente und verzögerungsfreie Scha-densabwicklung in einem durch-gängig digitalen Workflow – das verspricht die Ergo Versicherung mit ihrer neuen App. Durch mo-bile Mehrwert-Services stelle sich zudem eine erhöhte Kundenzufrie-denheit und -bindung ein, heißt es.

Kein lästiges Kramen

Die neue App wurde zum Groß-teil von der adesso Austria GmbH programmiert und hört auf den Namen „ERGO Alles klar!“ Kernele-ment der Lösung ist die Schadens-meldefunktion, in der der Kunde seine Führerscheindaten und die Versicherungsprofile für bis zu drei Fahrzeuge bereits vorkonfi-gurieren kann. Im Schadensfall sind dann nur mehr die Daten des Unfallgegners sowie Schadensart und -hergang auf einer benutzer-freundlichen Oberfläche in klar strukturierten Masken zu erfassen. Zur Schadensdokumentation haben Ergo-Kunden auch die Möglichkeit,

direkt in der App Fotos mit der Handy-Kamera aufzunehmen so-wie die Schäden in einer Fahrzeug-skizze zu markieren.

Per Fingertipp wird die Scha-densmeldung dann ohne „Medien-bruch” in das Schadensmeldesys-tem der Ergo übertragen. Durch die Eingabe der Mail-Adresse des Unfallgegners erhält auch dieser automatisch ein pdf des Berichts; damit hielten sich Verzögerungen und Fehlerquellen in Grenzen. (lk)

44 – financenet insurance:watch Freitag, 7. November 2014

Polizzen ohne Garantie-Zins: Viele warten abWien. Während die Uniqa und Raiffeisen ein Produkt ohne Rechnungszins lancieren (siehe Artikel ganz oben), warten an-dere große Assekuranzen noch zu. Die s Versicherung sieht erst ab 2016 den Zeitpunkt, zu überlegen. Dann tritt das neue Versicherungsaufsichtsgesetz in Kraft. Die Wiener Städtische Versicherung plant derzeit, kein Produkt ohne Garantie-zins auf den Markt zu bringen. Die Ergo beschäftige sich mit dem Thema, man evaluiere ak-tuell unterschiedliche Varian-ten. Die Allianz bleibt bei der bisherigen Angebotspalette in der Klassischen. (APA)

Donau mit neuem Pressesprecher

Wien. Mit 1. November ist Wolfgang Haas, MSc (49) als Pressesprecher für die Donau Versicherung AG tätig. Der gebürtige Wiener steht ab sofort als zentrale Stelle für Presseanfragen zur Verfügung. Er leitet die neue Stabsstelle Unternehmenskommunikation mit den Agenden für Öffent-lichkeitsarbeit, interne Kom-munikation, Sponsoring und Beschwerdemanagement.

Der studierte Kommunika-tionsexperte ist seit knapp 29 Jahren in der Versicherungs-branche tätig, 24 Jahre davon im Bereich Kommunikation und Marketing. Haas unter-steht direkt Generaldirektorin Elisabeth Stadler, die seit dem 1. September 2014 die Donau Versicherung leitet. (lk)

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Wolfgang Haas ist bereits 29 Jahre in der Versicherungsbranche.

uniqa Bei der „Klassik Neu“ wird nicht mehr mit dem Rechnungszins gearbeitet, die Rückkaufswerte werden von Anfang an hoch sein, wird betont

Klassische LV im neuen KleidWien. Uniqa Österreich und die Raiffeisen Versicherung nehmen die neuerliche Herabsetzung des Rechnungszinses als Anlass da-für, die klassische Lebensversiche-rung flexibler und transparenter zu gestalten und die Kosten fairer zu verteilen, wie es heißt. Mit der „Klassik Neu“ bieten die beiden Assekuranzen ihren Kunden eine 100%ige Kapitalgarantie auf die Nettoprämie, hohe Rückkaufswerte von Beginn an sowie variable Zu-zahlungen und Behebungen wäh-rend der Laufzeit. „Zudem werden die Kosten und Gebühren aliquot auf die gesamte Laufzeit aufge-teilt und nicht mehr der Prämie, sondern dem Ertrag entnommen“, erklärt Peter Eichler, Vorstand Uni-qa Österreich und Raiffeisen Ver-sicherung. 100% der Prämie (exkl. Versicherungssteuer) fließen da-her direkt in die Veranlagung. Die „Klassik Neu”-Kunden erhielten von Anfang an eine wesentlich hö-

here Sparprämie als bei der her-kömmlichen Lebensversicherung.

Gesamtverszinsung 3%

Um die Flexibilität des Produkts zu erhöhen und auch während der Laufzeit Ein- und Auszahlungen möglich zu machen, arbeiten Uni-qa Österreich und die Raiffeisen Versicherung beim neuen Produkt ohne den seit Jahren sinkenden Rechnungszins. Eichler: „Für die Kapitalveranlagung spielt das aber keine Rolle. Auch die neue Le-bensversicherung wird im gleichen Deckungsstock wie die Gelder aus der alten Lebensversicherungswelt veranlagt.“ Somit gebe es auch für das neue Produkt derzeit eine Ge-samtverzinsung von rund 3%.

Das soll so funktionieren: „Der Deckungsstock besteht aus Veran-lagungsprodukten, die noch eine sehr hohe Verzinsung haben, und solchen, die aktuell investiert wur-

den – mit niedrigerer Verzinsung. In der Versicherungsgemeinschaft ist es möglich, durch diese Durch-mischung für alle Kunden eine pas-sable Verzinsung zu erwirtschaf-ten“, erklärt Klaus Pekarek, Chef der Raiffeisen Versicherung.

Uniqa Österreich und die Raiff-eisen Versicherung seien damit die ersten Assekuranzen, die sich für diesen neuen Weg entschieden hät-ten. „Seit klar war, dass die Finanz-marktaufsicht den Rechnungszins weiter absenken wird, haben wir uns die Frage gestellt, was ein Rechnungszins von 1,5 Prozent für den Kunden überhaupt noch wert ist. Denn im Schnitt wird ein Kun-de dann etwa 24 Jahre benötigen, um das einbezahlte Kapital wieder garantiert herauszubekommen“, so Pekarek. Damit werde auch den künftigen gesetzlichen Anforderun-gen im Hinblick auf Transparenz und Eigenkapitalerfordernis ent-sprochen, wird betont. (lk)

Die Kosten und Gebühren werden dem Ertrag statt der Prämie entnommen und auf die gesamte Laufzeit aufgeteilt.

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Eichler: „Klassische wird mit den neuen Aspekten wieder an Beliebtheit gewinnen.“

VPi Regelmäßige Überprüfung der Wertentwicklung von Garantiezusagen ratsam; Alternativen überdenken

wenn die Garantiefalle zuschnappt …Saalfelden. Die Entwicklung an den globalen Börsen, die Krise der Staatsanleihen und die Tief-zinsphase bringt viele der bei Investoren und Kreditnehmern beliebten Garantiemodelle ins Wanken. Bei einigen hat die Garan-tiefalle bereits zugeschnappt. Wer im Rahmen einer Lebensversiche-rung auf eine Garantiezusage ge-setzt hat, sollte einen Blick darauf werfen, bevor es zu spät ist, rät Hermann Stöckl, Geschäftsführer des Finanzberaters VPI. Vor allem fondsgebundene Versicherungslö-sungen mit unterschiedlichen Ga-rantiezusagen waren heiß begehrt.

Stöckl rät zu einer regelmäßigen Überprüfung der Wertentwicklung. „Bei einigen dieser Modelle hat die Garantiefalle zugeschnappt, ohne

dass die Kunden dies bemerkt ha-ben“, macht er aufmerksam. Wenn sich das angesparte Kapital in ei-ner Lebensversicherung von einem zum nächsten Jahr kaum verän-dert, obwohl die Beiträge normal weiterbezahlt wurden, wenn also die zukünftigen Beitragszahlungen nur noch zur Abdeckung der Ga-rantiekosten verwendet werden, besteht Handlungsbedarf. Es wäre möglicherweise vernünftiger, die Polizze beitragsfrei zu stellen und den Kredit vorzeitig zu tilgen; eine Kündigung der Versicherung wä-re in diesem Fall die schlechteste aller Lösungen.

Betroffene sollten sich an ihren Finanzberater wenden, um mit ihm die beste Lösung bzw. das Aus-stiegsszenario zu besprechen. (lk)

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Stöckl: „Die Garantiefalle im Tilgungsträger schnappt vom Kunden oft unbemerkt zu.“

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Weiteres Feature: direkt in der App Fo-tos mit der Handy-Kamera aufnehmen.

naturkatastrophen Erneut Ruf nach einer Lösung

VAV: Schäden kaum versichert

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Griesmayr: „NatKat-Tarif problemlos in die Feuerversicherung inkludieren”.

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Salzburg Eröffnung

Hauptbahnhof wurde eröffnetWien/Salzburg. Nicht nur Wien hat einen neuen, auch Salzburg hat den Hauptbahnhof umgemodelt: Nach exakt sechs Jahren Bauzeit und Investitionen in der Höhe von 250 Mio. Euro wurde er heute, Freitag, offiziell eröffnet. Letzte Etappe war der Zugang im Stadt-teil Schallmoos mit „Kiss & Ride“-Zone, Flugdach und einer Garage für 600 Fahrräder. (red/APA)

Neuer Salzburger Hauptbahnhof: barrierefrei und mit Erdwärmeanlage.

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Kerngeschäft ProjektentwicklerDas Unternehmen gibt es in dieser Konstel-lation seit sechs Jahren. Das Kerngeschäft ist die Projektentwicklung. Daraus hat sich die erfolgreiche Bewirtschaftung von Budget-Hotels ergeben, es wird neben den adeo Business-Hotels im kommenden Jahr eine Zweitmarke im Wintertourismus platziert, die nach ähnlichem Muster funktioniert.Zudem bietet man Facility- und Centerma-nagementleistungen an. Zur Holding gehört auch eine IT-Consulting-Firma, die sich mit u.a. auch mit Hotelsoftware beschäftigt.

46 – financenetreal:estate immo:cover Freitag, 7. November 2014

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Baader Bank erhöht Wienerberger-Kursziel

Wien. Die Wertpapierexperten der Baader Bank haben das Kursziel für Wienerberger-Aktien von 8,30 Euro auf 8,70 Euro erhöht. Die Empfehlung „Sell“ behielten sie weiter-hin bei. Weiters rechnen die Baader-Experten damit, dass Wienerberger den EBITDA-Ausblick von 315 Millionen Euro im Zuge seiner Zahlen-vorlage bestätigen wird. Die rückläufige makroökonomische Entwicklung führt zu einen Abschwung des organischen Wachstums; die Analysten rechnen hier für 2015 mit einem Zuwachs von nur noch 4,6 bis 4,8 Prozent; zuvor hat-ten die Experten mit einem Wert von 6,5 Prozent gerechnet. Beim Ergebnis je Aktie erwar-ten die Baader-Bank-Analysten 0,27 Euro für 2014 sowie plus 0,36 Euro bzw. plus 0,62 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 0,12 Euro für 2014 sowie 0,18 bzw. 0,28 Euro für 2015 bzw. 2016. (APA)

Investoren setzen auf ImmobilienaktienHamburg. In Deutschland nimmt die Zahl der Immobilien-Akti-onäre zu, meldet das Manager Magazin: Beim Büroimmobili-eninvestor DIC Asset waren es plus fünf Prozent seit Sommer 2013, beim Duisburger Gewer-beimmobilienunternehmen Hamborner plus 12 Prozent und bei Gagfah plus 3,3 Pro-zent in fünf Monaten. (red)

Die Getreidegasse wird zur Großbaustelle

Salzburg. Das Herz der Stadt Salzburg wird in den nächsten drei Jahren eine Baustelle. Die heißeste Phase wird von Febru-ar bis Juli kommenden Jahres dauern. Adaptiert werden Lei-tungen, Fernwärme und Kanal. Nach der Neugestaltung gibt es statt Gehsteig auf beiden Seiten nur mehr ein Niveau, die Pflas-tersteine selbst werden in un-terschiedlichen Größen verlegt. Während der Festspielzeit im Sommer werden die Arbeiten unterbrochen. 2017 erhält das letzte Stück das neue Pflaster. Die Stadt wird für die Kanal-Erneuerung 900.000 und für die Pflasterung 2,3 Mio. Euro aus-geben. (APA/red)

Bauriese Verlust erwartet

Bilfinger streicht das JahreszielMannheim. Der deutsche Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger hat zum vierten Mal innerhalb von wenigen Monaten seine Jah-resziele kassiert und erwartet nun einen Verlust. Als Grund nann-te der Vorstand am Mittwoch die „erheblich” verschlechterte Nach-frage im Geschäft mit der Energie-wirtschaft vor allem in Deutsch-land und anderen europäischen Ländern.

Doch nicht nur in diesem Jahr werde die bereits reduzierten Er-gebniserwartung verfehlt, so die Geschäftsleitung. Auch für die fol-genden Geschäftsjahre müssten die Ergebnisprognosen angepasst werden. Im Zuge der Überprüfung würden im Geschäftsfeld Power Wertminderungen von 148 Mio. Euro anfallen. Insgesamt sum-mierten sich die negativen Sonder-einflüsse 2014 auf rund 230 Mio. Euro, was zu einem Konzernver-lust führen werde. In den ersten neun Monaten fiel bereits ein Ver-lust von 125 Mio. Euro an nach einem Gewinn von 116 Mio. Euro im Vorjahr. (APA)

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Die Experten der Baader Bank sehen Wienerberger-Dividende im Aufwind.

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Die Salzburger Getreidegasse wird neu gestaltet, auch mit Granit.

campus 21 Der Verwertungsgrad wurde in nur vier Jahren von unter 60 auf fast 90 Prozent gesteigert

„Zufriedener mieter bleibt“Wien. Vor vier Jahren hat Eck-hard Horstmeier im Rahmen der Tätigkeit für die miles-group das Centermanagement des campus 21 (die Immobilie gehört der ECO Business-Immobilien AG die zur conwert gehört; Anm.) in Brunn am Gebirge übernommen. Damals lag der Verwertungsgrad unter 60%. Nun liegt die Auslastung bei knapp 90%; am Standort gibt es derzeit ca. 180 Firmen. Was muss man also mit einer Liegenschaft ma-chen, damit die Vermietung funk-tioniert?

„Zunächst muss dafür gesorgt werden, dass die Infrastruktur die Bedürfnisse der Mieter erfüllt”, sagt Horstmeier. „Kennt man die-se Anforderungen, kann man die Flächen entsprechend optimieren, und dann ist die Suche nach Inte-ressenten natürlich leichter. Wich-tig ist: Passt die Flächenaufteilung, also z.B. die Größe der Büros und der Lager, wie ist die Zufahrbar-keit, gibt es Parkplätze, sind Be-sprechungsräume notwendig, ist eine funktionierende Gastronomie und Nahversorgung gegeben?”

Die Stärken betonen

Hilfreich ist natürlich bei einer erfolgreichen Verwertung auch ei-ne moderne, also kosteneffiziente und funktionierende Gebäudeleit-technik und das reibungslose Zu-sammenspiel von Centermanage-ment, Facility Management und der Hausverwaltung, so der erfolg-reiche Manager.

Infrastruktur, Lage und Um-gebung sind sicher wichtige As-pekte für den Mieterfolg, aber es gibt Liegenschaften, bei dem diese Faktoren nicht alle erfüllt werden, die trotzdem eine hohe Auslastung haben, ist Horstmeier überzeugt: „Man muss die Stärken eines Ge-bäudes betonen und die Schwä-chen, soweit das möglich ist, kom-pensieren. Es gibt letztlich für fast

jedes Objekt eine Nutzung. Wenn der Eigentümer nicht bereit ist, auf den aus seiner Sicht optimalen Mieter, der aber nicht kommt, zu warten, kann man neue Nutzungs-konzepte etablieren, mit denen man Mieter bekommt, an die man zuvor nicht gedacht hat und die dann die Auslastung bringen.“

Tipps für Eigentümer

Für Eigentümer eines Büro- oder Fachmarktzentrums, das einen ho-hen und finanziell erfolgreichen Verwertungsgrad erreichen soll, hat Eckhard Horstmeier Tipps be-reit: „Was kann ich dem Mieter bie-

ten? Habe ich die Voraussetzungen geschaffen, dass der Mieter erfolg-reich an diesem Standort arbeiten kann? Was kann ich tun, damit der Verwertungsgrad in fünf Jahren noch immer hoch ist? Ab einer be-stimmten Größe macht ein Center-management vor Ort Sinn.“

Liegenschaft als Marke

Mit einem homogenen Team aus Leitung, Facility Management und Hausverwaltung können viele Mieterprobleme schnell und un-kompliziert gelöst werden, sagt Horstmeier: „Ein zufriedener Mie-ter bleibt! Damit und mit einem

effizienten Marketing schaffen Sie sich einen Ruf, der dazu führt, dass die Liegenschaft als Marke wahrgenommen wird.“

Horstmeier beschäftigt sich derzeit mit der Errichtung von vier Budgethotels, die das Unter-nehmen im Rahmen der Holding auch selbst betreibt: „Zwei Häu-ser bewirtschaften wir seit drei Jahren, eines jeweils am Stadt-rand von Salzburg und Linz, dazu kommen temporäre Aufträge im Bereich Centeroptimierung sowie die Planung eines Fachmarkt- zentrums.“

Interessenten im Vorteil

Der Büromarkt in Wien ist zur-zeit für Mietinteressenten bes-ser als für Eigentümer, meint der Manager des campus 21: „Im Bü-romarkt ist das Angebot derzeit breit angelegt. Objekte mit guter Lage und Markenpräsenz laufen. Objekte, die sich kein Profil erar-beitet haben, bleiben zweite Wahl und haben ein Auslastungspro-blem. Es hilft auch nichts, große Summen in die Verbesserung der Infrastruktur zu stecken, wenn man das nicht am Markt kommu-niziert. In der Hotelbranche gibt es derzeit zu viele konkurrierende 4*-Häuser, die sich auf Dauer nicht alle rechnen können“, ist Eckhard Horstmeier überzeugt.

Experte: Neue Nutzungskonzepte können Mieter bringen, an die man zuvor nicht gedacht hat.

Hohe Auslastung: Eckhard Horstmeier managt den campus21 in Brunn am Gebirge.

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reinhard Krémer

Deutschland Baugewerbe

Umsätze steigen langsamerBerlin. Die deutsche Bauwirtschaft hat ihre Erwartungen für 2014 ge-senkt. Der Zentralverband Deut-sches Baugewerbe geht nur noch von einem Umsatz von 98,1 Mrd. Euro aus. Für 2015 rechnet man nur noch mit einem Plus von 2 Pro-zent. Während die Zahl der Bauge-nehmigungen für Bürogebäude im Keller sei, bleibe der Wohnungs-bau Impulsgeber. (red)

Weniger Wachstum: Die Baugenehmi-gungen in Deutschland gehen zurück.

Zementriesen Lafarge

Holcim-Fusion: Schulden sinkenParis/Rapperswil. Der französische Zementhersteller Lafarge ist zu-versichtlich, den geplanten Zusam-menschluss mit dem Schweizer Konkurrenten Holcim im ersten Halbjahr 2015 abschließen zu kön-nen. Zugleich bestätigte der Bau-stoffkonzern, dass er im kommen-den Jahr die Kosten um 550 Mio. Euro senken wolle.

Im abgelaufenen Quartal stiegen die Umsätze auf vergleichbarer Basis um zwei Prozent auf 3,64 Mrd. Euro und lagen damit über den Erwartungen. Im Gesamtjahr rechnen die Franzosen mit einer um zwei bis fünf Prozent höheren Nachfrage für Zement.

Der Konzern rechnet in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Abbau seines Schul-denbergs. Allerdings seien alle Beteiligungsverkäufe, die nicht in Zusammenhang mit der Holcim-Fusion stünden, ausgesetzt, sagte Lafarge-Chef Bruno Lafont. Dem früheren Ziel, die Schulden bis Jahresende unter 9 Mrd. Euro zu drücken, werde sich der Konzern dennoch nähern. (APA)

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Raus aus der Arbeit.Und rein ins Vergnügen.

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immo:markets financenetreal:estate – 47Freitag, 7. November 2014

Flughafen Berlin Die unendliche Geschichte des Großflughafens Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“ geht in die nächste Runde

Jetzt wird’s noch viel teurer!Berlin. Dem österreichischen Steu-erzahler sagt man eine schier un-endliche Geduld zu – aufgrund aktueller Berichte könnte man vermuten, dass jene des deutschen Fiskalbürgers noch ungleich grö-ßer sein muss.

Denn die Bild am Sonntag be-richtet auf Basis vertraulicher In-formationen, dass der Großflugha-fen Berlin-Brandenburg mit dem offiziellen Namen „Willy Brandt“ noch weit mehr Geld benötigt, als bisher angenommen.

Mehdorns Wunschzettel?

Internen Dokumenten zufolge könnten nämlich die Kosten für den weiteren Ausbau des Berliner Pannenflughafens mit dem Kürzel „BER“ nach dessen Fertigstellung bis zu 3,2 Milliarden Euro betragen – bei geschätzten Gesamtkosten von 5,4 Milliarden Euro. Haupt-grund für die neuerliche Geldfor-

derung: Der Hauptstadtflughafen könnte schon bei seinem Start zu klein sein und muss ausgebaut werden. In den Dokumenten hat offenbar Hartmut Mehdorn, Vor-sitzender Geschäftsführer der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), seine Wünsche für den Flughafen dargelegt.

Statue und Fahnenmast

Mit auf der Liste unter ande-rem: Eine Erweiterung des Haupt-terminals, eine dritte Start- und Landebahn, Umbau der bereits fertiggebauten Eingangshalle des Flughafens, VIP-Bereich für Air-

Berlin-Passagiere (Mehdorn war vor seinem Flughafen-Engagement Air Berlin-Chef) und für jeweils 500.000 Euro ein 60 Meter hoher Fahnenmast sowie eine Willy-Brandt-Statue. Die Liste stößt nicht nur wegen ihrer teilweise abstrusen Forderungen, sondern auch im Lichte der Tatsache, dass der Flughafen noch immer nicht in Betrieb ist, sauer auf: Als frühest-mögliches Eröffnungszeitraum gilt – nach mehrfachen Verschiebungen – der Jahreswechsel 2015/2016; al-so mehr als vier Jahre später als geplant. Der Termin ist laut Flug-hafen-Chef Mehdorn aber lediglich „eine Planungsannahme“. (rk)

Extrakosten der Baustelle laut Bild am Sonntag bei 3,2 Milliarden Euro.

esterhazy Kurz vor Tod

Immo-VerkäufeEisenstadt. Melinda Esterhazy hat sich offenbar rund zwei Monate vor ihrem Tod noch von privaten Immobilien getrennt. Diese gin-gen an ihre Stiftung und an ihren Neffen. Es handelt sich um 4.800 Quadratmeter große Grundstücke in Bad Sauerbrunn im Wert von 622.830 Euro. Unterzeichnet wur-de der Vertrag nicht von Melinda selbst, sondern von ihrem Bevoll-mächtigten und Neffen, Stephan Ottrubay. Dazu gibt es, wie kolpor-tiert wird, einen Schenkungsver-trag, demzufolge Ottrubay rund 184.000 Quadratmeter Wald und Felder in Eisenstadt sowie 4.000 Quadratmeter Grund in Bad Sau-erbrunn erhielt. Bei der Esterhazy-Stiftung heißt es „No Comment“ zu privaten Transaktionen zwischen Familienmitgliedern. (APA/red)

Milliarden in den märkischen Sand gesetzt: Wenn der Berliner Flughafen in Betrieb geht, könnte er noch um einiges teurer werden, als befürchtet.

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Gagfah 1.152 Wohnungen

Patricia verkauftWien. Der Immobilienkonzern Gagfah kauft vom Konkurrenten Patrizia Immobilien exakt 1.152 Wohnungen. Sie liegen in west-deutschen Großstädten, nämlich in den Großräumen Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf und Köln. Der Kaufpreis blieb unter Verschluss. Das Portfolio passe zu den vorhandenen Beständen und könne schnell integriert werden, ließ Gagfah verlauten. Den Kauf will man vor Jahresende finalisie-ren. (APA/rk)

Immobilienkonzern Gagfah kauft vom Konkurrenten Wohnungen auch in Köln.

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48 – financenetreal:estate immo:markets Freitag, 7. November 2014

arbeitsjahr 2014 Schwerpunkt lag auf Bestandsgebäuden beziehungsweise der Thematik Revitalisierungskriterien

iG Lebenszyklus Hochbau veröffentlicht Leitfäden

Wien. Vor rund drei Jahren ist die IG Lebenszyklus Hochbau in Öster-reich angetreten, um die Prozesse bei der Planung, Errichtung, Fi-nanzierung und Bewirtschaftung von Hochbauten im Sinne ganz-heitlich optimierter Gebäude zu optimieren.

Zahlreiche neue Leitfäden

Im Rahmen des Herbstkon-gresses, der unter dem Motto „Be-stand hat Zukunft“ stand, ließ der Verein, dem mittlerweile 60 Unter-nehmen der Bau- und Immobilien-branche angehören, mit zahlreichen Neupublikationen und einer neu-en Initiative zur Sensibilisierung von Bauherren aufhorchen. „Der Schwerpunkt des Arbeitsjahres 2014 lag auf Bestandsgebäuden bzw. der Berücksichtigung aller Kriterien, die für lebenszyklusori-entierte Revitalisierungen notwen-dig sind“, sagte Karl Friedl, IG Le-benszyklus Hochbau, M.O.O.CON.

99% sind Bestandsgebäude

In Österreich wird jährlich rund 1% des Gebäudebestandes neu gebaut; 99% sind Bestandsgebäu-de, die in regelmäßigen Zyklen instandgesetzt bzw. revitalisiert werden müssen.

Wie entscheide ich, ob ein vor-handenes Gebäude wirtschaftlich sinnvoll zu revitalisieren ist oder ob es besser ist, den Bestand abzu-reißen und ein neues Gebäude zu errichten? Dieser Frage ging Wolf-gang Kradischnig, IG Lebenszyklus Hochbau, Delta, in einer der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe nach.

Damit Entscheidungen in Zu-kunft weniger aus dem Bauch he-raus, sondern aufgrund von fun-

dierten Informationen getroffen werden, gibt der entsprechende Fachleitfaden Anleitung, wie das erforderliche Wissen über Aus-gangssituation, Bedarf und Ziele, über die Bestandsimmobilie und ihre Möglichkeiten sowie deren Kosten aufgebaut werden kann.

Neue Leistungsbilder 2014

In dem 2013 veröffentlichten und jetzt in 2. Auflage erschienenen Leitfaden „Der Weg zum lebens-zyklusorientierten Hochbau“ listet der Verein erstmals alle Leistungen sämtlicher Projektbeteiligten über alle Phasen des Lebenszyklus auf. 2014 ging man einen Schritt weiter und entwickelte detaillierte Leis-tungsbilder für Integrale Planung

und alle Rollen des Projektmanage-ments auf Bauherren-Seite.

Dabei wurde die inhaltliche und organisatorische Führung des ge-samten Planungsprozesses unter einem eigenen Leistungsbild „Pro-zessführung/Planung“ zusammen-gefasst. „So soll es möglich sein, dass der integrale Planungspro-zess, der in allen anderen Branchen seit Jahren Standard ist, auch im Hochbau angewendet wird“, er-klärt Christoph Achammer, IG Le-benszyklus Hochbau, ATP archi-tekten ingenieure.

Lebenszykluskosten

Parallel zum Beschluss des Eu-ropäischen Parlaments und des Rates über die öffentliche Auf-

tragsvergabe rief die IG Lebens-zyklus Hochbau die Arbeitsgruppe „Lebenszykluskostenrechnung in der Vergabe“ ins Leben.

Der Fachleitfaden „Lebens- zykluskostenrechnung in der Ver-gabe“ richtet sich somit an alle Beteiligten in der öffentlichen Ver-gabe von Liefer-, Dienstleistungen und Bauaufträgen für die Planung, Finanzierung, Errichtung, Sanie-rung und den Betrieb von Gebäu-den, Gebäudeteilen sowie Bau-elementen, kommentiert Stephan Heid, IG Lebenszyklus Hochbau, Heid Schiefer Rechtsanwälte, der die Arbeitsgruppe gemeinsam mit Helmut Floegl von der Donau-Universität Krems leitete, die Re-levanz des Themas für öffentliche Auftraggeber.

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Verein zählt mittlerweile 60 Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche zu seinen Mitgliedern.

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Wolfgang Kradischnig, Stephan Heid, Karl Friedl und Christoph M. Achammer präsentieren Trickfilm „Bauen mit Zukunft“.

Porr-Kursziel 65 € und Votum bleibt auf „Buy“Wien. Die Wertpapierexperten der Baader Bank haben das Kursziel der Porr bei 65 € be-stätigt und am Votum „Buy“ nichts verändert. Dank des Deals bezüglich der UBM Rea-litätenentwicklung PLC konnte Porr sich einerseits auf die Bauaktivitäten konzentrieren und andererseits alle Immobi-lien-Aktivitäten und Strauss & Partner unter einer Einheit mit UBM zusammenführen, so die Experten. Beim Gewinn je Ak-tie erwarten die Analysten der Baader Bank 4,29 € für 2014 und 4,96 bzw. 6,04 € für die beiden Folgejahre (APA/fh)

Verbund verkauft bulgarischen Windpark

Wien/Sofia. Österreichs füh-rendes Stromunternehmen verkauft seinen Windpark an der bulgarischen Schwarz-meerküste mit einer instal-lierten Leistung von 16 MW an Inwind SpLtd, eine Tochter-gesellschaft des bulgarischen Finanzunternehmens Inovent Holding AD.

Das Closing der Transaktion ist bis Jahresende geplant, über den Kaufpreis wurde zwi-schen den Vertragspartnern Stillschweigen vereinbart.

Mit dem Verkauf des bul-garischen Windparks setzt Verbund einen weiterer Schritt zur konsequenten Umsetzung seiner Strategie und richtet künftig seinen Fokus auf seine Kernmärkte Österreich und Deutschland, heißt es seitens des Untermehmens. (fh)

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Ungeliebte Windkraftwerke: Verbund stößt an der Schwarzmeerküste ab.

Frankfurt/Wien. Der frisch sanierte deutsche Immobilienkonzern IVG geht den Ausverkauf nun doch frü-her als gedacht an. Parallel zum laufenden Bieterverfahren für den Geschäftskomplex „The Squaire“ wolle das Unternehmen auch das Geschäft mit Spezialfonds („Insti-tutional Funds“) ins Schaufenster stellen, so zwei mit der Sache ver-traute Personen gegenüber Reu-ters.

Investmentbanken seien ein-geladen worden, sich für diesen Prozess zu bewerben. Für Squaire werde ein Preis von 700 Mio. € auf-gerufen, das Fondsgeschäft bewer-ten Branchenkenner mit 200 Mio. €. Weil es inzwischen allerdings strenger reguliert wird, hätte hier bei einem Verkauf auch die Finanz-aufsicht BaFin mitzureden. Die IVG hat eine Stellungnahme zu den In-formationen abgelehnt.

Sorgenkind Squaire

Dass die IVG einen neuen Anlauf nimmt, das Sorgenkind Squaire zu verkaufen, hatte der neue Vor-standschef Ralf Jung Anfang Oktober in einem Reuters-Inter-view erstmals bestätigt. Damals hatte er aber auch erklärt, sich mit den Spezialfonds, die nicht mehr zum Kerngeschäft der „neuen“ IVG gehören, Zeit zu lassen; allein schon deshalb, weil der Konzern nach dem jüngsten Jobabbau gar nicht die Kapazitäten habe, beide Projekte gleichzeitig zu stemmen. Inzwischen hätten aber etliche In-teressenten angeklopft. (APA/fh)

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Der deutsche Immobilienkonzern IVG beginnt den Abverkauf von Immobilien.

„the squaire“ Für rund 700 Mio. Euro aufgerufen

abspeckkur für iVGRosegg/Wien. „In einer fachüber-greifenden engen Zusammenarbeit mit Experten, Behörden, Fischerei und Anrainern wird Verbund im Rahmen des 1. und 2. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes allein in Kärnten rund 25 Millionen Euro in Umwelt- und Naturschutz-maßnahmen investieren“, betont Karl Heinz Gruber, Geschäfts-führer der Verbund Hydro Power GmbH. „Dazu zählt die Herstellung der Durchgängigkeit bei unseren zehn Drau-Kraftwerken ebenso wie die naturnahe Strukturierung und Gestaltung der Stauräume und Fließstrecken.“

Vor diesem Hintergrund entstand in den vergangenen Monaten beim Draukraftwerk Rosegg-St. Jakob ei-ne neue Fischwanderhilfe.

Wander- und Ruhezonen

Über eine Länge von 500 m wird der Wasserlauf der natürlichen Drau im Bereich der Wehranlage St. Martin mit dem 16,9 m höher liegenden Oberwasserkanal des Kraftwerks verbunden und ist als längste technische Umgehungs-

strecke in Kärnten eine technische und ökologische Meisterleistung.

Nach rund einem Jahr Bau-zeit entstanden in dem beeindru-ckenden Bauwerk insgesamt 130 Pools mit 17 Ruhe- und Laich-zonen. Durch spezielle Schlitze in den Pools wird die Wasserbewe-gung konstant ruhig gehalten und die Strömung s-förmig gelenkt; dies entspricht dem Druckverhal-ten natürlicher Gewässer.

Ausgerichtet ist die Wanderhil-fe für die 17 in diesem Abschnitt nachgewiesenen Fischarten der Drau.

Bauwerk ausgezeichnet

Die Fischwanderhilfe am Wehr St. Martin wurde von Fachreferent Reinhard Schinner in Vertretung von Landesrat Rolf Holub mit dem „Lebensraum-Wasser-Zeichen“ des Wasserreferats des Landes Kärnten ausgezeichnet.

Das Bauwerk selbst ist nach der Eröffnung für die Öffentlich-keit nicht direkt zugänglich; neue, überaus interessant gestaltete Schautafeln unmittelbar beim R1-Drauradweg nordseitig des Flusses informieren aber in Sichtweite die Vorbeikommenden über Fakten und Funktion der neuen Fischwan-derhilfe.

Über ein fischökologisches Reu-sen- und Video-Monitoring wird in den kommenden Monaten beo-bachtet, wie und in welchem Aus-maß die neue „Kraftwerk-Umfah-rung“ von den Flossenträgern an-genommen wird. (fh)

25 mio. euro Investition für Umweltschutzmaßnahmen an Kraftwerken in Kärnten

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17 m Höhenunterschied zu überwinden.

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Wien. Der Kaufhof-Mutterkonzern Metro sieht nach losen Gesprä-chen mit dem Karstadt-Eigentü-mer René Benko aktuell keinen Handlungsbedarf. „Es gab lose Gespräche. Mehr gab es nicht und wird es in nächster Zukunft auch nicht geben”, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Konzerns der Nachrichtenagentur dpa. Gale-ria Kaufhof sei ein erfolgreiches Warenhausgeschäft, mit dem die Metro sehr zufrieden sei. „Wir se-hen keinen Handlungsbedarf oder irgendeine Veranlassung, aktuell etwas zu unternehmen”, heißt es.

Spekulation über Treffen

Anlass für die Äußerungen war ein Bericht des Nachrichtenma-gazins Focus, wonach sich Ben-ko mit Metro-Manager Christian Baier getroffen haben soll. Dabei sei sehr wahrscheinlich die mög-liche Fusion beider Warenhaus-Ketten zentrales Gesprächsthema gewesen, so der Focus. Zuvor hatte Ende Oktober die Lebensmittel Zei-tung berichtet, Benko habe erneut Interesse an einer Übernahme von Kaufhof signalisiert. Der Kaufpreis

solle bei 2,5 bis 2,7 Mrd. € liegen. Konkrete Verhandlungen hätten jedoch noch nicht begonnen. Ein Sprecher des Benko-Unternehmens Signa wies den Bericht damals zurück.

Seit Jahren wird in der Han-delsbranche über eine Fusion der beiden großen deutschen Waren-hausketten spekuliert, mit der um-fangreiche Kosteneinsparungen et-wa durch den Abbau einer Zentrale erzielt werden könnten. (dpa)

Bau-Ausgaben in den USA sinken weiter

Washington. Die Bauausgaben in den USA sind im September den zweiten Monat in Folge gesun-ken: Sie fielen um 0,4 Prozent auf einen auf das Jahr hoch-gerechneten Wert von 950,9 Mrd. USD (759,26 Mrd. €), wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Im August 2014 hatte es einen Rückgang von 0,5 Prozent gege-ben. (APA/Reuters)

UVP-Verhandlung für Kraftwerk beendetInnsbruck. Die mündliche UVP-Verhandlung für die geplante Erweiterung der Pumpspeicher-Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz ist Montagabend zu Ende ge-gangen. Jetzt ist die Umweltab-teilung des Landes an der Rei-he. Der Bescheid soll laut Land bis Sommer 2015 vorliegen. Die Tiwag ist zuversichtlich, dass der Bescheid in erster Instanz in „einigen Monaten” vorliegt. Der Baubeginn für das 520 Mio. €-Projekt ist für 2018 geplant. (APA)

Tschechien: Baubranche weiter im Abwärtstrend Prag. Die Baubranche in Tsche-chien setzt laut einem Bericht der Wirtschaftsauskunftei Bis-node ihren Abwärtstrend wei-ter fort. Bisnode analysierte die Ergebnisse der 133 wichtigsten Bau- und Immobilienentwick-lungsfirmen. In den Jahren 2011 bis 2013 sind die Erlöse dieser Unternehmen um 13,7 Prozent auf 157,8 Mrd. Kronen (5,7 Mrd. €) gesunken. (APA)

Vor 45 Jahren startete Bau der Wiener U-Bahn

Wien. Die Wiener U-Bahn feiert Geburtstag: Vor 45 Jahren, also deutlich später als in anderen Großstädten, erfolgte am Karls-platz der Baubeginn für die ers-ten Teilstücke. Wobei sogleich an drei Linien gearbeitet wur-de, nämlich an der U1, der U2 und der U4. Inzwischen ist das Netz rund 80 Kilometer lang. Die U5 bzw. die Verlängerung der U2 sind bereits projektiert. Die U5 wird im ersten Bauab-schnitt vom Karlsplatz bis zur Frankhgasse/Altes AKH fahren; die Arbeiten sollen 2018 begin-nen. (APA)

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USA: Bauausgaben sind den zwei-ten Monat in Folge gesunken.

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Der Wiener U-Bahn-Bau feiert dieses Jahr einen „halbrunden“ Geburtstag.

Wien. Auf der Baustelle des Motel One beim neuen Wiener Haupt-bahnhof fand diesen Dienstag die Gleichenfeier statt. Mit 60 m Höhe und 530 Zimmern ist es das größ-te Hotel der Motel One-Gruppe in Österreich.

17.500 Quadratmeter

Das neue Hotelgebäude liegt am südlichen Bahnhofsvorplatz un-mittelbar neben der neuen Kon-

zernzentrale der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und umfasst 18 Stockwerke mit einer oberir-dischen Bruttogrundfläche von rund 17.500 m2. Dazu kommen zwei Untergeschosse. Realisiert wird das neue Motel One von dem Hamburger Projektentwickler ECE. Motel One mietet das Gebäude und wird das Hotel über die Motel One Austria, ein Joint Venture mit der Verkehrsbüro Group, 25 Jahre betreiben. (red)

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Kaufhof soll laut Metro doch nicht mit Karstadt fusioniert werden.

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Gleichenfeier auf der Baustelle des neuen Motel One (Visualisierung fertiger Bau).

Statistik Austria Seit 2009 überdurchschnittlich starker Anstieg bei den Wohnungsmieten im privaten Mietsektor

Ein Viertel fürs WohnenWien. Die Mieten inklusive Be-triebskosten stiegen laut Statis-tik Austria zwischen 2009 und 2013 um durchschnittlich 13,0%. Am höchsten war der Anstieg mit 17,2% bei privaten Mietwohnungen – die durchschnittliche monatliche Miete inklusiveBetriebskosten lag hier im Jahr 2013 bei 7,8 € pro Quadratmeter.

Differenziertes Bild

Die Mieten für Hauptmietwoh-nungen stiegen seit 2009 in den einzelnen Mietsegmenten unter-schiedlich stark. Während die Kostensteigerung zwischen 2009 und 2013 insgesamt bei 13,0% lag, stiegen die Wohnungsmieten im privaten Mietsektor um 17,2%, nämlich von 6,6 auf 7,8 Euro pro Quadratmeter. Die Steigerungen bei Genossenschaftswohnungen waren mit 10,0% im selben Ver-gleichszeitraum deutlich geringer.

Für Gemeindewohnungen musste im Jahr 2013 um 8,3% mehr be-zahlt werden als noch 2009.

Neuverträge sind teurer

Bei Neuverträgen werden im Durchschnitt 7,6 € pro Quadratme-ter bezahlt. Haushalte, die lang-fristige Mietverträge mit mehr als 30-jähriger Vertragsdauer haben, wenden im Durchschnitt 4,8 € in-klusive Betriebskosten auf. Haus-halte mit befristeten Mietverträgen haben gegenüber unbefristeten Hauptmiethaushalten ebenfalls höhere Mietkosten zu tragen. Während in befristeten Mietver-hältnissen durchschnittlich 8,7 € Miete inklusive Betriebskosten pro Quadratmeter zu bezahlen sind, belaufen sich die Kosten bei den unbefristeten auf 6,2 €. 2013 wen-deten Miethaushalte ein Viertel ihres Haushaltseinkommens für das Wohnen auf. (red)

Miethaushalte geben insgesamt ein Viertel des verfügbaren Haushaltseinkommens für Wohnen aus.

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Wohnungsmarkt Österreich: Private Mieten stiegen seit 2009 um 17,2 Prozent.

Immobilien-Transaktionen Deutscher Investor erwirbt Fachmarktzentrum in Telfs von Warburg-Henderson

EHL vermittelt Verkauf des FMZ TelfsparkWien/Telfs. Der deutsche Immo-bil ien-Investment-Manager Warburg-Henderson Kapitalan-lagegesellschaft für Immobilien mbH mit Sitz in Hamburg hat das Fachmarktzentrum Telfspark in Tirol an einen europäischen Inves-tor verkauft. Der 2008 errichtete Telfspark umfasst cirka 9.430 m2 Mietfläche und ist zu 96% vermie-tet. Zu den Mietern zählen Unter-nehmen wie M-Preis, Billa, dm und Libro. Der Kaufpreis beträgt 18,5 Mio. €. EHL Investment Con-sulting hat den Verkaufsprozess strukturiert und den Käufer ver-mittelt. Das Unternehmen wur-de exklusiv mit der Vermarktung der zehn Objekte des Warburg-Henderson Österreich Fonds Nr. 1 beauftragt. Nach dem Verkauf

des Telfsparks und der DOC Gale-rien in Parndorf im Frühjahr 2014 enthält das Portfolio noch drei Bürogebäude und fünf Einzelhan-delsimmobilien.

Starkes Investoreninteresse

„Einzelhandelsobjekte sind auf der Beliebtheitsskala der Inves-toren weit nach oben gerückt“, so Franz Pöltl, Geschäftsführer von EHL Investment Consulting. Im ers- ten Halbjahr 2014 entfiel mehr als die Hälfte des gesamten Transakti-onsvolumens in Österreich auf den Retailbereich. „Fachmärkte werden als wenig riskantes Investment ge-sehen; aktuell liegen die Spitzen-renditen für Fachmarktzentren bei 6,25 Prozent“, so Pöltl. (red)

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Franz Pöltl, EHL: Einzelhandelsobjekte sind auf Beliebtheitsskala nach oben gerückt.

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Medien Vermeintliche Fusion von Kaufhof und Karstadt

Metro dementiert Kaufhof-Gerücht

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Strabag Als Lehrbetrieb

AusgezeichnetWien. Die Strabag erhielt zwei Auszeichnungen für ihre Lehr-lingsausbildung: Einerseits das Staatswappen „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“, überreicht im Wirtschaftsministerium an Franz Urban in seiner Funktion als Vorstandsmitglied und an die Lehrlingsbeauftragten Thomas Hu-ber und Wolfgang Simoner. Ande-rerseits verlieh das Land Tirol das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“. (red)

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conwert gewinnt NachhaltigkeitspreisWien. Die börsenotierte con-wert Immobilien Invest SE wurde bereits zum zweiten Mal in Folge von CDP mit dem Preis für „Best Improver“ ausgezeichnet. Das „Carbon Disclosure Project“ ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die jedes Jahr den Status quo im Klimaschutz der größten 350 börsenotierten Betriebe der D-A-CH-Region erhebt und die Besten und die größten Schritte bei der Verbesserung im nachhaltigen Wirtschaften auszeichnet.

conwert hat sich in der Wer-tung seit der Auszeichnung 2013 um 33 Punkte auf 77 von 100 Punkten verbessert. (lk)

voestalpine: Felsbach wird Konzernsprecher

Wien. Mit 1. Jänner 2015 über-nimmt der bisherige Presse-sprecher Peter Felsbach (37) die Bereichsleitung Corporate Communications des voestal-pine-Konzerns. Er folgt in die-ser Funktion Gerhard Kürner (44) nach. Bereits seit 2011 ist Felsbach für die externe PR-Arbeit des Konzerns zuständig.

Er übernimmt dann den gesamten Bereich Corporate Communications mit derzeit 18 Mitarbeitern und den Schwer-punkten Brand Management, Internal Communications, Me-dia Relations, Online & Social Media Management, Sponso-ring & Event Management, Corporate History & Documen-tation und Strategic Corporate Communications. (lk)

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Felsbach war bereits seit 2011 für die externe PR-Arbeit zuständig.

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Lehrlingsbeauftragte Huber, Simoner (v.l.) erhielten das Staatswappen.

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FamilienaffinWien. Mit einer neu geschaffenen Kinderbetreuungseinrichtung baut die Allianz in Wien (Generaldirek-tion) ihr Angebot für berufstätige Eltern weiter aus. Die Räumlich-keiten bieten für 39 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren Platz. „Wir sind überzeugt, dass die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter so Fami-lie und Beruf besser vereinbaren können, eine der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere“, so Personalchefin Inge Schulz. (red)

deloitte art&Finance Report „Bedarf an professionellen Dienstleistungen rund um den Erwerb von Kunst und Sammlerobjekten wird steigen“

Weltweit 50 Mrd. euro UmsatzWien. Laut dem dritten Art & Fi-nance Report von Deloitte und Art-Tactic wird Kunst als Anlageklasse immer stärker aus strategischer Sicht betrachtet. Wesentliche Trei-ber dieser Entwicklung seien die Rekordergebnisse von rund 50 Mrd. €, die 2013 auf dem weltwei-ten Kunstmarkt umgesetzt wurden. Auch neue Tools und Online-Auk-tionen spielen dabei eine immer wichtigere Rolle.

Der Bericht zeigt, dass der Anteil der Kunstsammler und -käufer, welche die Objekte zwar aus per-sönlicher Leidenschaft erwerben, diese aber zunehmend als wert-volle Investition in eine anerkannte Asset-Klasse verstehen, gestiegen ist (76% gegenüber 53% in 2012). „Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass auch der Be-darf an professionellen Beratungs-diensten im Zusammenhang mit dem Erwerb und dem Management von Vermögen in Form von Kunst

und Sammlerobjekten steigt“, sagt Gernot Schuster, Partner und Lea-der des Bereichs Art & Finance bei Deloitte Österreich.

Die Mehrheit der befragten Fa-milienbetriebe und Privatbanken gab an, dass die Vermögenspla-nung im Zusammenhang mit Kunst- und Sammlerobjekten in den nächsten 12 Monaten einen strategischen Schwerpunkt bilden wird; dementsprechend werden sich Fragen zu Steuern, Vermögen und Nachfolgeplanung auftun.

Suspekte Kunstfondsbranche

Das Vertrauen in die Kunstfonds-branche sei durchwachsen, heißt es im Report weiter. Die meisten der befragten Kunstfachleute und Kunstsammler rechnen mit einem Wachstum der Kunstfondsbranche in den kommenden zwei bis drei Jahren. Vermögensverwalter sind jedoch nach wie vor sehr zurück-

haltend, da Aspekte wie Due Dili-gence, mangelnde Liquidität, Be-wertung, fehlende Track Records und ein nicht regulierter Markt diese Art von Anlageprodukten belasten. Die Kunstfondsbranche steht vor der Herausforderung, ihr aktuelles Modell zu überdenken, um die Gründe zu berücksichtigen, aus denen Kunstanleger in erster Linie Kunst kaufen. „Eine erhöhte Transparenz etwa durch einheit-liche Bewertungsstandards würde sich positiv auf eine nachhaltige Entwicklung der Branche auswir-ken“, erläutert Schuster.

Neue Tools und Online-Märkte werden laut den befragten Kunst- und Finanz-Experten eine immer wichtigere Rolle spielen. Vor allem Online-Auktionen würden sich zu einem der erfolgreichsten Ge-schäftsmodelle entwickeln. Haupt-antriebsfedern sind höhere Liqui-dität, geringere Transaktionskos-ten und mehr Transparenz. (lk)

Kunst als Anlageklasse wird zusehends zentrales Element bei der Diversifikation; Online-Kunstmärkte und -Auktionen boomen.

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Vermögensverwalter sind bezüglich der kaum regulierten Kunstfonds zurückhaltend.

alles rund um Bauen und Wohnen In Ried im Innkreis findet am Wochenende die österreichweit größte Messe statt

Herbst bringt Wohnmessen in Wien und RiedWien/Ried. Am 9. November findet im MAK, Museum für angewandte Kunst (Weiskirchnerstraße 3, Un-tere Ausstellungshalle), im ersten Wiener Gemeindebezirk die Erste Wohnmesse statt. Erste Bank mit ihren Partnern s Bausparkasse, s Real und der Wr. Städtischen Versicherung sowie gewerbliche Bauträger, Immobilienmakler und -plattformen stellen aus, in Sum-me sind es mehr als 25. Sie geben bei freiem Eintritt einen Überblick über aktuelle Immobilienangebote aus Wien und Wien-Umgebung. Zur Sprache kommen etwa Finan-zierungsformen oder Versiche-rungsfragen. Im „Erste Wohnzim-mer“ werden stündlich Talk-Shows abgehalten, an die Kleinen wurde benfalls gedacht: Sie können sich

im „Erste Kinderzimmer“ austoben. Eine weitere interessante Messe findet in Ried im Innkreis statt, die Haus & Bau. Sie beginnt am 7. November, geht bis einschließlich 9. November und gilt als Start-schuss für die Bausaison im kom-menden Jahr. Um den Vollpreis von 9 € kann man sich ansehen, was die rund 300 Aussteller zu bieten ha-ben. Auf nicht weniger als 13.000 m2 erhalten die Besucher einen Rundum-Eindruck über Neues zu den Themen Häuser (36 Anbieter), Bauen, Wohnen mit 19 Ausstellern für Türen und 15 Anbietern von Fenstern, Sanieren, Heizung & En-ergie mit u.a. 17 Anbietern zum Be-reich Wärmepumpen, Einrichtung, Erneuerbare Energie und Solar (20 Anbieter). (lk)

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Ob Wärmepumpe, neue Küche, neue Schlafzimmermöbel – in Ried gibt‘s das alles.

Wien. Die voestalpine setzt sich in einer neuen Dauerausstellung mit dem Schicksal der NS-Zwangsar-beiterinnen und Zwangsarbeiter der ehemaligen Reichswerke Her-mann Göring in Linz auseinan-der – dem heutigen Standort ihrer Konzernzentrale und der Division Stahl. Grundlage der Ausstellung bildet neben aktuellen Forschungs-ergebnissen die Aufarbeitung von 38.000 NS-Personalakten und Lohnbögen. Für das Unternehmen markiert die Zeitgeschichteausstel-lung einen weiteren wesentlichen Schritt in der Bewältigung des so-wohl politisch und historisch als auch menschlich und emotional herausforderndsten Teils seiner Geschichte.

Ort der Erinnerung

In der Vorwoche fand die Eröff-nung für die auf Dauer angelegte Zeitgeschichteausstellung 1938-1945 in der Linzer Konzernzentrale der voestalpine statt. „Es war ein schmerzhafter Prozess, sich mit den Jahren des Nationalsozialis-mus in unserem Konzern ausein-anderzusetzen und diese Periode

auch noch als jene Zeit begreifen zu lernen, in der die Wurzeln unseres Unternehmens begründet wurden“, sagt CEO Wolfgang Eder.

Den Anstoß zur Ausstellung lieferte der größte archivarische Nachkriegsfund Österreichs aus dem Jahr 1998 mit mehr als 38.000 NS-Personalakten und Lohnbögen; betraut wurde damals ein unab-hängiges Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Historikers Oliver Rathkolb. (lk)

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Größter archivarischer Nachkriegsfund Österreichs aus 1998 wurde bearbeitet.

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Am Standort der Generaldirektion in Wien werden bis zu 39 Kinder betreut.

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DLA Piper: „Pro Bono Law Firm of the Year“

London/Wien. DLA Piper wurde von Who‘s Who Legal als „Pro Bono Law Firm of the Year“ ausgezeichnet. Besonders ge-würdigt wurde das Bekenntnis der Sozietät zu einer welt- weiten Pro Bono-Praxis: Rund 207.000 Stunden habe die Kanzlei im vergangenen Jahr weltweit für die ehren- amtliche Beratung von inter-nationalen Wohltätigkeitsor- ganisationen, Einzelpersonen, sozial engagierten Firmen sowie UN- und nicht staat- lichen Organisationen gelei-stet, sagt Claudine Vartian, Country Managing Partnerin bei DLA Piper Weiss-Tessbach.

Wem gehört derzeit die C.A.T. oil AG?Wien. Freshfields berät aktuell die österreichische C.A.T. oil bei der interessanten Frage, ob sie einen neuen Haupteigen-tümer hat – nämlich die Joma Industrial Source Corp, hinter der der französische Ölmana-ger Maurice Dijols steht. www.joma-offer.de

Insolvency Guide von Christian Hoenig

Wien. Wolf Theiss Corporate und M&A Partner Christian Hoenig hat am 29.10. im Stei-genberger Hotel in der Wiener Herrengasse ein neues Buch präsentiert, das er zusammen mit Counsel Christian Ham-merl herausgegeben hat.

In „Insolvency and Restruc-turing Law in Central & Eastern Europe“ (Linde, 78 €) werden auf 544 Seiten die Insolvenzfakten in Albanien, Bosnien, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Österreich, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukra-ine und Ungarn dargestellt – alle Autoren sind Anwälte aus Wolf Theiss Offices. (pj)

www.wolftheiss.com

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 7. NOVEMBER 2014 – 51

UNTERNEHMER? MANAGER?

Fast alle Firmen brauchen unternehmerisch denkende & agierende Mitarbeiter Seite 54

EIN STARKES COMEBACK

2002 ging Brigitte Sammer von e|n|w|c – jetzt kommt sie als Partnerin zurück Seite 56

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Aktuelles Urteil Das Landesgericht Linz hat kürzlich einen Internet-User schuldig gesprochen, da dieser in google+ eine Verlinkung zu einer kreditschädigenden Webseite gesetzt und sich damit „deren Inhalt zu eigen“ gemacht hat. Anonymes Auftreten im Internet verhindert also nicht eine mögliche Strafverfolgung. Seite 52

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Große Vorsicht bei Internet-Links vonnöten

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Claudine Vartian, Country Managing Partnerin DLA Piper Weiss-Tessbach.

Der „Wolf Theiss Insolvency Guide“ ist vor Kurzem bei Linde erschienen.

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Wien. Am 29.10. fand der Daten-schutz-Kongress der Bundessparte Information & Consulting in der Wirtschaftskammer Österr. statt.

„Die Abwägung von Informa-tionsfreiheit und Datensicherheit ist ein immer wichtigeres Thema für die Zukunft“, sagte Staatssekre-tär Harald Mahrer. Neben der po-litischen Spionage habe die Wirt- schaftsspionage mittlerweile einen ebenso großen Stellenwert.

Damit die Unternehmen – speziell KMU – IT-resilient werden, ist ein gesamtstaatlicher Ansatz anzustre- be. Zu diesem Zweck müsse der Dia-log zwischen Staat und Wirtschaft forciert werden. Seite 53

IT-Sicherheit gesamtstaatlicher Ansatz wird gebraucht

Fortsetzung der Digitalen Agenda

5. LAB/IC-Kongress mit zahlreichen praxisrelevanten Fachdiskussionen.

Ingo Kaufmann, Vorstand D.A.S. Rechtsschutz AG: „Unternehmen und Private sollten sich genau erkundigen, welche Inhalte verlinkte Webseiten aufweisen!“

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Liebe(r) LeserIn,auch Anwälte haben Gefühle!

Genau gesagt verspüren wir seit Tagen ein Hochgefühl.Denn für unsere Arbeit wurden wir kürzlich mit dem JUVE Award „Kanzlei des Jahres Österreich“ ausgezeichnet.

Zeit, uns an dieser Stelle auch zu bedanken: Danke an unsere KlientInnen für das Vertrauen, das sie in uns setzen. Und danke an alle unsere MitarbeiterInnen für den täglichen tollen Einsatz.

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52 – advisory ADVISORY:TOPTRENDS Freitag, 7. November 2014

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gastkommentar

Werbung ist besser als Sie denken

Willi hamburger, mms

Haben Sie heute schon eine Tageszeitung durch-geblättert? Steht nicht

viel Positives drin. Versuchen Sie es noch einmal und achten Sie auf die Inserate. Fällt Ihnen auf, dass diese wie Glücksin-seln aus dem restlichen, nega-tiven Inhalt hervorragen?

Hier gibt es einen vielverspre-chenden Traumurlaub, dort ein neues, besseres oder spar-sameres Auto. Ein paar Seiten weiter die neuen Möbel, die Sie sich schon lange wünschen und noch vieles mehr, das Ihr Leben schöner, angenehmer und erträglicher machen kann.

Während Journalisten ihre Quoten anscheinend nur mit erschreckenden Sensationen erreichen, sind wir Werber nur erfolgreich, wenn wir mit positiven Assoziationen Ihre Sympathie gewinnen.

Wir sind die Guten

Werbung und Kommunika-tion kann nur positiv funktio-nieren, von Spendenaufrufen, Tierschutz- und Umweltakti-onen einmal abgesehen. Das bedeutet für uns Werber, dass wir ständig angehalten sind, in positiven Bildern zu denken. Stets müssen wir den Glücks-aspekt am neuen Produkt, am neuen Angebot herausfinden.

Immer geht es darum, wie wir Menschen aufs Neue posi-tiv überraschen können. Über- raschung muss sein, weil uns sonst die Aufmerksamkeit fehlt. Aber diese Überraschung kann kein abgeschlagener Kopf oder 1.000 Leichen am Strand sein. Diese Überraschung muss et-was sein, das Sie vielleicht zum Schmunzeln bringt, Ihnen ein gutes Gefühl vermittelt.

Natürlich ist das auch für uns nicht immer leicht. Auch uns passieren täglich Missge-schicke in unserem normalen Leben. Dennoch ist es faszinie-rend, laufend über neue Pro-dukte zu grübeln und sich zu konditionieren, ständig über Positives nachzudenken. Von mir kann ich behaupten, dass mir das bis heute noch Spaß macht. Vielleicht ist es ja auch nur eine Disziplin, sich nicht von schlechten Nachrichten ins Bockshorn jagen zu lassen. Je-der, der etwas verkaufen will, muss positiv argumentieren und auch positiv auftreten.

Wenn Ihnen heute Abend bei den Nachrichten oder morgen beim Zeitungslesen die vielen schlechten Meldungen wieder einmal auf die Nerven gehen, dann denken Sie daran.

Schauen Sie sich vielleicht noch den Werbeblock an oder die Inserate; könnte sein, dass Ihre Stimmung besser wird.

Vielleicht werden neue Wün-sche geweckt. Das ist besser, als Sie denken. Denn unsere Wünsche sind der Treibstoff unserer Hoffnung.

Freiburg. Wie funktioniert Branding, welchen Beitrag liefert das Mar-keting zur Unternehmensentwick-lung, und wie werden aus Mitar-beitern Markenbotschafter?

Wie erfolgreiches B2B-Marketing funktioniert, lernt man am besten aus der Praxis. Die Autoren der Neuerscheinung „Reality Bites“ sind Mitglieder des deutschen Marketing Benchmark Circles (MBC), einem Netzwerk von Mar-ketingverantwortlichen aus der Unternehmensberater- und IT-Branche. Sie bieten tiefe Einblicke in ihre Best-Practice-Fälle, und die Leser profitieren von geballtem Know-how und einer Sammlung an Expertenwissen, die es in dieser Form noch nicht gab.

Ohne theoretisches Beiwerk

Ein Beispiel aus dem Buch ist die neue Employer Branding-Strategie bei einer Unternehmensberatung. „Als A.T. Kearney 2012 seine Em-ployer-Branding-Initiative startete, mit dem Ziel, sich vom Wettbewerb besser abzugrenzen und stärker aufzufallen, wollten wir nicht nur

die gewünschten Talente richtig ansprechen, sondern auch langjäh-rig unsere Mitarbeiter zu selbstbe-wussten Markenbotschaftern ma-chen“, erklärt Thomas Becker, Dir. Marketing & Communications bei A.T. Kearney, seine Aufgabe. Die-ser und anderer Fragen gehen die Autoren, allesamt gestandene Mar-ketingexperten mit über 15-jähriger Erfahrung, schnörkellos und praxi-sorientiert nach. Auf theoretisches Beiwerk wird zugunsten möglichst

direkter Übersetzbarkeit der Erfah-rungen in die tägliche Berufspraxis weitgehend verzichtet. So entsteht durch anschaulich beschriebene Fälle ein tiefer Einblick in den Er-fahrungsschatz der Experten.

Anwendungs- und Umsetzungs-fehler können so vermieden und die Wirkung im eigenen Unternehmen nachhaltig gesteigert werden.

Ein konkretes Instrument

Die Liste der Unternehmen, die zu Wort kommen, ist erstaunlich: Accenture, Adobe, A.T.Kearney, Capgemini, goetzpartners, HP, IBM, Microsoft, Salesforce, SAP, Spotlight, Steria Mummert Con-sulting und T-Systems etc. Auf 236 Seiten wird in Wort und Bild ge-zeigt, dass Marketing eine Wissen-schaft für sich ist, deren Handwer-ker hier mit vielen Ideen und Stra-tegie ihre Produkte und Services im Markt erfolgreich bewerben.

Dadurch wird „Reality Bites“ zu einem echten Arbeitsinstrument.

Sonja Sulzmaier, Thomas Siegner, „Reality Bites“, Haufe Verlag, ISBN 978-3-648-05695-0, 39,95 € (red)

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Neuer GF Michael Mall

CFS Consulting strukturiert umDornbirn. Michael Mall wurde per 1.11.2014 neben Franz Meusbur-ger als neuer Geschäftsführer bei CFS Consulting berufen.

Mall verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Industrieerfahrung als Personal- und Werkleiter. Ab 2007 hat er für die Wiener Bereuter Con-sulting Effizienz- und Produktivi-tätssteigerungsprojekte im gesam-ten deutschsprachigen Bereich verantwortet; seit 2013 verstärkt Michael Mall das CFS-Team.

Damit verbreitert sich das Port-folio der CFS Consulting neben dem Bereich des Compensation Management um die Themen der messbaren Prozess- und Organisa-tionsentwicklung.

Die CFS hat sich gut entwickelt und konnte neben der Betreuung von Großkunden im (halb-)öffent-lichen Bereich zunehmend in mit-telständischen Organisationen Fuß fassen – soeben haben die Ländle-Consulter einen Großauftrag zur Entwicklung eines neuen Entgelt-systems von einem der größten Ar-beitgeber Österreichs erhalten. (pj)

www.cfs-consulting.at

Buch-Tipp Accenture, A.T. Kearney, Capgemini, Steria Mummert Consulting & Co.

Geheimnisse der Markenberater

Aktuelles Gerichtsurteil Anonymität bedeutet nicht Straffreiheit – „man darf nicht alles im Internet posten“

Verlinkungen im Internet: Vorsicht ist erstes GebotLinz. Das Landesgericht Linz hat kürzlich einen Internetnutzer schuldig gesprochen, da dieser im Sozialen Netzwerk Google+ eine Verlinkung zu einer kreditschädi-genden Webseite gesetzt hat. Laut dem Urteil wurde dadurch der In-halt der Webseite zum „eigenen“ Inhalt gemacht und folglich kre-ditschädigende Aussagen bewusst verbreitet. Konkret hatte die Spar-kasse Oberösterreich den Anlage-berater B. C. verklagt, weil dieser eine kreditschädigende Äußerung in Googles Social Network Google+ veröffentlicht hat und sich durch die Verlinkung auf die Webseite „backtofairness.at“ – die kredit-schädigende Inhalte beinhalten soll – „deren Inhalte zu eigen gemacht“ haben soll.

Dieses Posting bestand aus dem von B. C. selbst verfassten Text „Bank vs. Endkunde: 150.000 € Schaden bei einem kleinen Bürger – und die Bank kommt damit durch?” sowie einem sogenannten Snippet (Textauszug einer Website), das von Google+ beim Teilen eines Links vollautomatisch generiert wird und vom Autor auch nicht ab-geändert werden kann. Das Snippet besteht aus einem Vorschaubild der Webseite www.backtofairness.at sowie dem Anrisstext „Wie die Sparkasse OÖ den kleinen Bürger nachhaltig schädigt!”

Inhalte „zu eigen machen“

Nicht die Kritik von B. C. selbst führte letztlich zur Verurteilung, sondern die Tatsache, dass er zu einer anderen Webseite verlinkte und sich damit deren „Inhalt zu eigen machte“. Darüber hinaus hat die Sparkasse Oberösterreich vom Betreiber der Seite backtofairness.at eine Gegendarstellung bewirkt, da auf dieser Seite unrichtige Tat-

sachenbehauptungen standen. (Die klagende Partei wurde von Satt-legger Dorninger Steiner & Part-ner vertreten, die beklagte Partei durch Dorda Brugger Jordis/Sven Thorstensen.)

„Selbst wenn man sich mit Äu-ßerungen von anderen Webseiten nicht identifiziert, reicht laut die-sem Urteil also bereits das tech-nische Verbreiten von diesen“, verdeutlicht Ingo Kaufmann, Vor-stand der D.A.S. Rechtsschutz AG, die Brisanz dieser Entscheidung. Sollte das Urteil standhalten und durch den OGH bestätigt werden, würde das beispielsweise Soziale Netzwerke sehr stark beeinflussen. Denn in Folge könnte man nicht nur wegen des Postens „verbote-ner“ Inhalte zur Verantwortung gezogen werden, sondern auch dann, wenn man nur Verlinkungen

setzt. Dabei ist es egal, ob man den Inhalt des Links kennt oder nicht. „Ein generelles Verbot, Links zu teilen, kann daraus nicht abgelei-tet werden – trotzdem sollte man sich vorher genau erkundigen, wel-che Inhalte die verlinkte Webseite aufweist“, rät Jurist Kaufmann.

Kein rechtsfreier Raum

Nur wenn man sich vergewissert habe, dass keine „verbotenen“ Aus-sagen getroffen werden, sei man auf der sicheren Seite. Postet man trotzdem Links zu „Verbotenem“, muss man sich zumindest über die möglichen rechtlichen Konsequen-zen bewusst sein. Im Zweifel sollte man klarstellen, dass man den Link nur zwecks Information teilt, aber dass man selbst nicht die jeweilige Ansicht vertritt. Viele Nutzer, die

im Internet nicht unter eigenem Namen auftreten, fühlen sich bei negativen Kommentaren unerkannt und deshalb sicher. „Selbst wenn es für Polizei und Staatsanwaltschaft schwieriger nachzuvollziehen ist, wer der Urheber des Geschrie-benen ist, bedeutet diese Anony-mität nicht Straffreiheit“, warnt Kaufmann. „Viele glauben, im Netz bewegt man sich im rechtsfreien Raum. Auch wenn das subjektive Recht auf freie Rede, Äußerung und Verbreitung einer Meinung in Wort, Schrift und Bild besteht, darf man es jedoch nicht überstra-pazieren – man darf nicht alles im Internet posten. Bedrohliche, ver-hetzende oder gehässige Äußerun-gen können stets ein rechtliches Nachspiel zur Folge haben; auch im virtuellen Raum.“ pj) www.das.at

Im Zweifel sollte man klarstellen, dass man nicht die Ansicht teilt, die im Link vertreten wird.

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D.A.S.-Vorstand Ingo Kaufmann: „Kein generelles Verbot, Verlinkungen zu teilen – aber trotzdem vorher die Inhalte prüfen.“

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das erste umfassende Jahrbuch zu folgenden Themen:

• Österreichs Exportwirtschaft – Österreichs Weltmarktführer auf einen Blick

• Industriestandort Österreich – was Weltmarktführer für Rahmenbedingungen brauchen

• Hochtechnologie und Forschungsstandort – wo finden sich die Weltmeister der Zukunft

medianetInside Your Business. Today.

WeltMeister ÖsterreichDas Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort

Weiter Informationen

und Bestellungen unter

www.medianet.at

Projektleitung:

Mag. Erich Danneberg, MAS | Tel: 01 / 919 20 2224 | [email protected]

Advisory:E-GovErNMENT advisory – 53Freitag, 7. November 2014

information und Consulting 5. LAB/IC-Kongress am 29.10. in Wien – IT-Sicherheit braucht einen gesamtstaatlichen Ansatz

Kein Ende der digitalen AgendaWien. Am 29. Oktober fand im Rah-men des 3. European Cyber Secu-rity Month ein Kongress des LAB/IC der Bundessparte Information und Consulting zum Thema: „Wie (IT-)sicher sind wir?“ in der Wirt-schaftskammer Österreich statt.

Staatssekretär Harald Mahrer betonte die Wichtigkeit von Cyber- Security: „Die Abwägung von Infor- mationsfreiheit und Datensicher-heit ist ein immer wichtigeres The- ma für die Zukunft.“ Mahrer strich die Chancen der Digitalen Revolu-tion hervor: „Digitale Entwicklun-gen wie etwa Industrie 4.0 werden jedenfalls zu einem Strukturwan-del mit vielen neuen Geschäftsmo-dellen führen, und dafür werden wir uns auch seitens der Bundesre-gierung mit aller Kraft einsetzen.“

Der Staatssekretär will dem-nächst mit einer neuen Digitalen Agenda Antworten auf die vielfäl-tigen Herausforderungen der Digi-talen Revolution definieren.

IT-Sicherheitsstrategien

Gert-René Polli, ehemaliger Leiter des Bundesamtes für Ver-fassungsschutz und Terrorismus-bekämpfung (BVD), erläuterte die internationale Bedrohungslage für Unternehmen: „Neben der poli- tischen Spionage hat die Wirt-schaftsspionage mittlerweile einen ebenso großen Stellenwert.“

Zusätzlich strich Polli die Not-wendigkeit hervor, dass geschulte Mitarbeiter ein Hauptpunkt einer funktionierenden IT-Sicherheits-strategie sind. Damit die Unter-nehmen, speziell KMU, allerdings IT-resilient werden, ist ein gesamt-staatlicher Ansatz anzustreben. Zu diesem Zweck muss der Dialog zwischen Staat und Wirtschaft weiter forciert werden.

Roland Ledinger vom Bundes-kanzleramt erläuterte die IKT-Cy-berSecurity-Strategie des Bundes. Ein Ergebnis dieser Strategie ist das Online-Sicherheitsportal, für das die Wirtschaft in Form des von der Bundessparte Informa-tion und Consulting betriebenen it-safe.at-Projekts einen wesent-lichen Beitrag geleistet hat. Ledin-ger betonte, dass der Staat zwar passende Rahmenbedingungen schaffen kann, die Umsetzung von IT-Sicherheit aber in der Eigen-verantwortung der Bürger und der Unternehmen liege.

So „läuft“ it-safe.at

Dieser Gedanke wurde vom Ver-treter der Bundessparte Informa-tion und Consulting, René Bogen-dorfer, aufgenommen, der auf die mittlerweile seit einem Jahrzehnt existierende Unterstützungsaktion it-safe.at verwies. Neben der Be-wusstseinsbildung für das Thema, das in letzter Zeit durch die inter-nationalen Vorkommnisse immer aktueller wird, geht es nun darum, diese Awareness in konkrete Hand-lungen umzusetzen. Eine Vielzahl an Ratgebern für spezielle Ziel-gruppen wie (Mitarbeiter von) KMU sowie EPU helfen, eine erste Risikoeinschätzung und konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit zu treffen.

Darauf aufbauend, empfiehlt die Wirtschaftskammer aber die Her-anziehung von IT-Sicherheitsex-perten, die das IT-System im Un-ternehmen analysieren und wei-

tere strategisch wichtige Schritte einleiten bzw. umsetzen können.

Dass eine derartige Strategieent- wicklung zur Erhöhung der IT-Sicherheit erforderlich ist, betonte Bernhard Schuster von der Firma Infotech EDV-Systeme. Das Thema IT-Sicherheit und Datenschutz be-sitzt seit der Snowden-Affäre einen hohen Aufmerksamkeitsgrad, be-tonte Judith Leschanz, Leiterin der National Data Privacy der A1 Te-lekom Austria. Sie berichtete, dass immer mehr Anfragen bezüglich des Datenschutzes und der Daten-sicherheit von den Kunden gestellt werden, die auch nach konkreten Schutzmaßnahmen fragen.

Einen Einblick in die Tätigkeit eines IT-Sicherheitsexperten bot Alexander Graf von der Firma IQ-Sol. Er berichtete von Blackout- bzw. Notfallslösungen, wenn die eigentlichen Notfallmaßnahmen nicht mehr greifen. IT-Experte Markus Angermann zeigte viele praktische Anregungen für ein gutes Listing in Suchmaschinen.

Jürgen Stöger illustrierte die vielen Risken im Umgang mit Smartphones, und Bundessparten-obmann-Stv. Hans-Jürgen Pollirer lieferte einen aktuellen Überblick über den Stand der politischen Dis-kussion zur Datenschutz-Grund-verordnung. http://wko.at/ic

Zahlreiche spannende praxisrelevante und rechtliche Fachdiskussionen.

Philipp Miller, Erich Möchel, Staatssekretär Harald Mahrer, Roland Ledinger, Gert-René Polli und Josef Moser (BS Information und Consulting, v.l.).

PAUL CHRISTIAN JEZEK

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54 – advisory ADVISORY:REPORT Freitag, 7. November 2014

Zürich. Zwischen Unternehmern und Managern besteht ein gravie-render Unterschied: Der klassische Unternehmer ist auf sich gestellt. Er trägt die Verantwortung und Risiken für sein Unternehmen und sein Handeln.

Ein Manager hingegen ist in ers-ter Linie ein Angestellter. Er be-zieht jeden Monat sein Gehalt. Er trägt das Risiko für seinen eigenen Marktwert, nie aber die volle Ver-antwortung für die Risiken, die er für das Unternehmen eingeht.

Was ist angesichts dieses Be-funds vom Unternehmertum im Unternehmen zu halten? Alles nur Wunschdenken, ein Thema für the-oretische Abhandlungen? Um diese Fragen zu beantworten, lohnt es sich, den 1985 erschienenen Klassi-ker „Innovation and Entrepreneur-ship“ von Peter F. Drucker zu Rate zu ziehen.

Gestalter und Verwalter

Drucker unterscheidet den Ma-nager-Angestellten vom Unterneh-mer-Angestellten mit folgendem typologischen Ansatz:•  Ein Manager befasst  sich mit 

dem Bestehenden. Er verbessert und optimiert – die Produkte, Prozesse, Beziehungen, Organisa-tion. Dabei wirkt er nicht nur als „passiver“ Verwalter. Er ist aktiv, verantwortungsvoll und initiativ – jedoch stets im Rahmen des ge-gebenen Geschäfts.

•  Ein Unternehmer betreibt das, was Schumpeter „die kreative Zerstörung“ nannte. Er stellt al-les dauernd infrage, macht den Grüne-Wiese-Ansatz und kennt das Argument „Bisher hat man es immer so gemacht“ nicht. Er stellt das bestehende Geschäftsmodell auf den Kopf und kennt keine Ta-bus. Er passt auch nicht in Routi-nearbeiten. Sobald etwas funktio-niert, verliert er das Interesse und sucht neue Herausforderungen. Druckers Definition des Entrepre-

neurs sprengt die gängige Vorstel-lung vom Unternehmer, der selbst-ständig ein kleines Geschäft führt. Entrepreneurship macht Drucker auch in großen etablierten Unter-

nehmen und in der öffentlichen Verwaltung aus. „Größe“ ist für ihn kein Hindernis für unterneh-merisches und innovatives Denken und Handeln. Für Drucker ist En-trepreurship primär der Ausdruck einer bestimmten Haltung. Für ei-nen Entrepreneur ist Veränderung das Normale, und im Wandel sieht er die Chance für Innovation. Und: Jeder fähige Manager kann auch als Entrepreneur wirken.

Systematische Innovation

Drucker will nicht Unternehmer gegen Manager ausspielen. Im Ge- genteil: Beide Funktionen ergänzen sich für ihn zwingend.

Ein Unternehmen, das nur Ma-nager hat, verändert sich zu wenig. Es verpasst Technologiesprünge oder Umwälzungen im Kundenver-halten. Und ein Betrieb mit lauter Unternehmern? Es kommt auf kei-nen grünen Zweig, weil immer et-was Neues versucht wird und Ma-nagementkenntnisse fehlen.

Auf Basis dieser Erkenntnis ent-wickelte Drucker sein Konzept des „Entrepreneurial Managements“.

So wie der Manager mit Metho-den und Tools arbeitet, soll auch der Entrepreneur systematisch vorgehen und bewährte Prinzipien und Methoden anwenden. Entre-preneurial Management bedeutet demnach, systematisch Innovation

zu betreiben. Denn Innovationen ergeben sich nur selten spontan aus genialen Ideen; sie beruhen zu über 90% auf gezielter, organisier-ter Innovationsarbeit.

Für Drucker ist „unternehme-risches Management“ einerseits eine Disziplin, die spezifische Konzepte und Methoden anwen-det und sich erlernen lässt. Ande-rerseits erfordert Entrepreneurial Management, dass die organisa-torischen Voraussetzungen für erfolgreiche Innovationsarbeit geschaffen werden. Und die Un-ternehmenslei-tung? Sie hat da-für zu sorgen, dass ein Betrieb für Innovation offen ist und muss hierfür die nötigen Strukturen schaffen.

Für das Top-Management von Unternehmen bedeutet Druckers Konzept des Entrepreneurial Ma-nagements vor allem: Das Innova-tionsmanagement ist im Unterneh-men als Handwerk zu etablieren, damit Innovation auch praktisch realisierbar wird. Das hat weitrei-chende Konsequenzen für die Un-ternehmensführung.

Strategieentwicklung: Es muss klar aufgezeigt werden, wie viel Wachstum das bestehende Ge-schäft noch hergibt, um danach das strategische Innovations-Gap zu schließen. Dabei sollten das be-stehende und das neue Geschäft getrennt werden. Während das Bestehende zur Umsetzung in die Linie gegeben wird, benötigt das neue Geschäft besondere Sorgfalt; hier können die unternehmerischen Mitarbeiter sich entfalten.

Organisation: In der Organisa-tion müssen Freiräume für unter-nehmerisches Denken und Handeln geschaffen werden. Aber auch Ab-grenzungen sind nötig, damit das bestehende Geschäft nicht dau-ernd infrage gestellt wird. Ein er-folgreiches Unternehmen schöpft das bestehende Geschäft aus und schafft zugleich Neues.

Personalentwicklung: Mitarbei-ter haben unterschiedliche Fähig-keiten. Für deren Nutzung gilt das Prinzip „auf Stärken aufbauen“. Eine Evaluation der Denkstile und Verhaltenspräferenzen sowie Kom-petenzen und Stärken der Mitarbei-ter hilft, diese richtig einzusetzen.

Controlling: Für Start-ups sind der Kundennutzen und die relative Qualität wichtiger als Umsatz und Ergebnis. Während 2% Umsatz-zuwachs in einem stagnierenden Markt ein gutes Ergebnis sein kann, muss die gleiche Kennzahl für ein neues Geschäft viel höher liegen.

Innovationscontrolling unter-scheidet sich deshalb grundsätz-lich vom klassischen Controlling und muss getrennt geführt werden.

Start-ups inside realisieren

Bei seinen Planungen muss das Top-Management zudem beden-ken: Unternehmerisch denkende und handelnde Mitarbeiter fallen, ebenso wie Top-Manager, nicht vom Himmel. Sie müssen ent- wickelt werden – zum Beispiel, in-dem die Unternehmens- oder Be-reichsleitung Mitarbeiter mit dem nötigen Potenzial gezielt in die Strategieentwicklung integriert.

Oder indem sie im Unternehmen Start-ups schafft, in denen der Führungsnachwuchs seine unter-nehmerischen Fähigkeiten und Fer-tigkeiten austesten und entfalten kann. www.furger-partner.com

Entrepreneurship „Wir brauchen unternehmerisch denkende und handelnde Mitarbeiter“ – das betonen fast alle Firmen

Unternehmer oder Manager?IGNAZ FURGER

Können gute Manager zugleich auch gute Unternehmer sein – und vice versa? „Entrepreneurial Managements“ unter der Lupe.©

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„Ein Betrieb mit lauter

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Ignaz Furger ist Inhaber des Beratungs-unternehmens Furger und Partner AG Stra-tegieentwicklung, Zürich, sowie Autor des Hand- und Arbeitsbuchs „Leitfaden Strate-gie“, das eine praktische Anleitung für das eigenständige Entwickeln und Umsetzen von Unternehmensstrategien gibt.

Intrapreneurship ist für die Firmen von wachsender Bedeutung

Unternehmerisch denkenWien. Die Hälfte der österreichischen Arbeitnehmer (50%) ist überzeugt: Flexibilität im Alltag ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie motiviert, schafft mehr Raum für eine gesunde Work-Life- Balance und gibt Angestellten Energie für neue Projekte. Gerade der letzte Punkt ist interes-sant, fördert er doch das unternehmerische Denken in der eigenen Firma. Dieses sogenannte Intrapreneurship ist für Organisationen von wachsender Bedeutung: Angestellte sollten mehr dazu ermutigt werden, an der Gestaltung des Unternehmens aktiv teilzunehmen. So sind sie ein Motor für Innovation. In einer Regus-Studie gaben vor Kurzem weltweit 19.000 Geschäfts-inhaber und Führungskräfte in 98 Ländern an, welche Maßnahmen ein unternehmerisches Denken und Handeln bei Angestellten am meisten fördern und was bereits umgesetzt wird.

Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick:•  Vernetzung hilft: 27% der Befragten gaben an, dass Networking über das firmeneigene

Intranet ein treibender Faktor für Innovation ist.•  Unternehmertum ist männlich: Nur 12% sind der Meinung, dass das Entrepreneurship

unter Frauen steigt.•  Viel zögern und zaudern: Gerade einmal 5% sagen, dass Mitarbeiter ihrer Firma wieder-

holt neue Projekte anstießen.•  Aufbruchsstimmung: 80% der Befragten haben in den vergangenen fünf Jahren ein

vermehrtes unternehmerisches Denken und Handeln beobachtet.Zu den ersten Schritten, die in österreichischen Unternehmen bereits unternommen werden, zählen Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiter (40%). Ferner stellen 51% der Firmen Teams zusammen, deren Mitglieder über ganz unterschiedliche Funktionen und Fähigkeiten verfügen. Ein weiterer Anreiz für unternehmerisches Denken und Handeln ist der leichtere Austausch mit der Geschäftsleitung, wie er in 30% der Fälle schon realisiert wird.

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München. Infor baut die Geschäfte mit Ferrari aus: Die Kultmarke unter den Automobilherstellern schafft nach Infor LN jetzt auch Infor Sales & Operations Planning an, um eine schnellere Entschei-dungsfindung im Planungsprozess der Supply Chain zu realisieren.

S&OP bietet automatisierte Workflows, die Ferrari helfen, den Informationsfluss von der Nach-frage bei rund 200 Händlern bis in die Produktion sicherzustellen.

Mit verbesserter Datengenauig-keit, standardisierten Planungs- und Kommunikationsprozessen sowie weiterentwickelter Funkti-onalität ermöglicht es Infor S&OP Ferrari, Veränderungen in der Nachfrage bei Händlern nachzu-verfolgen und den Produktions-plan entsprechend anzupassen.

Gleichzeitig hilft die Lösung, die Steuerung, Freigabeprozesse und Regelkonformität zu verbessern. Unter dem Strich kann Ferrari so schneller auf neue Kundenanforde-rungen reagieren.

Die Abläufe in Maranello

„Für solch eine renommierte Marke ist es wichtig, dass jeder Teilprozess zur höchsten Qualität beiträgt“, erklärt Michael Weidel, Director Strategic Solutions bei Infor. „Angesichts der internatio-nalen Nachfrage nach den Sport-wagen von Ferrari ist es zwingend notwendig, dass das Werk in Ma-ranello akkurate Informationen da-rüber bekommt, was die Händler an individuellen, personalisierten Autos anbieten.“ (pj)

www.infor.de

advisory – 55advisory:iT/iNTErNaTioNaLFreitag, 7. November 2014

Top-Trend ECM-Systeme zur Dokumenten- und Prozessverwaltung entwickeln sich immer mehr zum Standard

Wie Enterprise Content Management richtig „läuft“Dresden. ECM-Systeme werden mittlerweile beinahe ebenso häufig eingesetzt wie ERP-Systeme.

Zusammen mit dem Marktfor-schungsunternehmen IDC befragte Comarch die Führungskräfte von 150 mittelständischen und Groß-unternehmen in Europa zu ihren Erfahrungen mit der Implementie-rung von ECM-Systemen:•  Fokussieren  Sie  sich  auf  Pro-zesse!Bisher wurden ECM-Systeme

vorrangig zur Digitalisierung und Archivierung von Dokumenten ge-nutzt. ECM-Komponenten zur Digi-talisierung von Dokumenten befin-den sich bei 79% der befragten Un-ternehmen im Einsatz, 57% nutzen ECM-Tools zur Archivierung von Dokumenten.

Diese beiden Aspekte sind zwar sehr wichtig, verlieren in der Pra-xis aber immer mehr an Bedeutung. In den Fokus rücken zunehmend dokumentenbasierte Prozesse (49%), da diese im Gegensatz zur reinen elektronischen Archivierung eine deutliche Steigerung der Mit-arbeitereffizienz bewirken und den ROI positiv beeinflussen. Diese bei-den Vorteile waren bei 53% der Un-ternehmen für die Einführung einer ECM-Lösung ausschlaggebend.

Zentralisierung angeraten

•  Zentralisieren Sie Ihre Lösung!Bei der Frage nach den Gründen

für die Einführung eines ECM-Systems wird an erster Stelle das Bedürfnis nach einer zentralen Lösung genannt (69%). Die System-konsolidierung gewährleistet in der Regel eine bessere Verfügbar-keit von Daten, höhere Sicherheit und niedrigere Wartungskosten.•  Vergrößern Sie Ihren Geschäfts-radius!

61% der Unternehmen haben sich

entschlossen, die Lösung in meh-reren Geschäftsbereichen einzuset-zen bzw. haben die umgesetzte Im-plementierung zu einem späteren Zeitpunkt erweitert. Aus einem größer angelegten Einsatzgebiet resultierte in den meisten Fällen eine höhere Rendite (ROI).•  Integrieren Sie mit bestehenden Systemen!

Die Integration eines ECM-Systems mit anderen im Unternehmen ein-gesetzten Kernsystemen (ERP, CRM, HRM) trägt zu niedrigeren Lizenzkosten bei, was von 62% der Befragten bestätigt wurde. Ein weiterer Vorteil ist die Optimie-rung von Prozessen rund um die Erfassung und Aufbereitung von Daten für die Weiterverarbeitung in anderen IT-Systemen eines Un-ternehmens, wodurch unnötige

Arbeitsschritte entfallen. Daten, die bei der Bearbeitung von Doku-menten entstehen, werden direkt in andere Systeme übernommen, ohne dass sie manuell übertragen werden müssen. Zugang zu Ge-schäftswörterbüchern innerhalb dieser Systeme gewährleistet zu-dem eine höhere Datenqualität und -kohärenz.•  Überzeugen  Sie  die  System­benutzer!Die eindeutig größte Hürde für

Implementierungsprojekte, die zweimal häufiger genannt wird als andere Faktoren, ist die Hemm-schwelle der Systembenutzer und Unternehmen (52%) gegenüber der Neueinführung eines Systems. Durch klare Ansagen der Füh-rungskräfte, die Einbeziehung von Vertretern wichtiger Unterneh-

mensbereiche in das Implementie-rungsprojekt sowie die Umsetzung von Pilotprojekten lassen sich der-artige Hemmschwellen abbauen.•  Suchen Sie  sich einen kompe-tenten IT­Anbieter!Für die erfolgreiche Projektum-

setzung ist ein kompetenter und erfahrener IT-Anbieter von großer Bedeutung. Der IT-Anbieter berät u.a. bei der Auswahl geeigneter Systemkomponenten und bei der Modellierung von Geschäftspro-zessen, erarbeitet Integrationsvor-schläge, organisiert Systemschu-lungen für die Benutzer, bietet Unterstützung während der Stabi-lisierungsphase und trägt die Ver-antwortung für die Systemwartung und die weitere Systementwick-lung. Aus diesem Grund spielen die Erfahrung und Stabilität des IT-Anbieters sowie die Möglichkeit ei-ner langfristigen Zusammenarbeit bei der Entscheidung eine überge-ordnete Rolle.

Unterm Strich

Die Ergebnisse aus der IDC-Be-fragung belegen eindeutig, dass sich die Einführung eines ECM-Systems bei der großen Mehrheit der Unternehmen (74%) positiv auf den ROI ausgewirkt hat. Die Erfahrungen der befragten Un-ternehmen und die Schlussfolge-rungen, die sich daraus ableiten lassen, können bei zukünftigen Entscheidungen zum Thema ECM als Grundlage dienen.

Etwas fällt dabei besonders auf: ECM wird immer mehr zu einem rentablen Standardtool, das die Wettbewerbsfähigkeit eines Unter- nehmens stärkt und dabei nicht „nur“ Dokumente verwaltet, son-dern unternehmenswichtige Pro-zesse steuert. (pj)   www.comarch.de

ECM-Systeme werden von den Firmen inzwischen beinahe ebenso häufig eingesetzt wie ERP-Systeme.

Enterprise Content Management – hier die 6 wichtigsten Tipps für den ECM-Einsatz.

Die CEOs der Welt auf einen Blick

Wien. Der durchschnittliche Chief Executive Officer (CEO) von heute ist ein 54-Jähriger Mann, der in Harvard, Oxford oder Cambridge studiert hat – das ist das Ergebnis einer umfassenden Datenauswertung durch Qlik, einen Anbieter an-wendergesteuerter Business Intelligence (BI). Die Datenana-lyse ergab u.a., dass•  96% der weltweiten CEOs 

männlich sind,•  Indien mit 8% (vor UK und 

Australien) den höchsten Anteil weiblicher CEOs hat, während sämtliche CEOs in Japan und Hongkong Männer sind,

•  92% der CEOs einen Universi-tätsabschluss besitzen,

•  ein Drittel der CEOs in der Schweiz nicht die Schweizer Nationalität haben, während z.B. 80% der CEOs in Deut-schland dort auch geboren sind.

„Where Do CEOs Come From“ ist eine interaktive QlikView- Applikation, die online – auch für Smartphone und Tablet – zur Verfügung steht. (pj)   wheredoceoscomefrom.com

update forciert Customer Experience

Wien. Die an der Frankfurter Börse gelistete update software AG passt die Unternehmens-strategie in Richtung Customer Experience (CX) an. Wie von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, sollen für diese Strategie die Vorteile genutzt werden, die sich durch den neuen Mehrheitseigentümer Aurea ergeben. update will sich somit künftig stärker auf Bera-tungs- und Serviceleistungen für Bestandskunden rund um CX konzentrieren. Dieser An-satz verfolgt das Ziel, möglichst innovative und unkonventio-nelle Kundenerfahrungen an allen Kontaktpunkten mit den Endkunden umzusetzen. Dazu bedürfe es mehr als „nur“ CRM: Es sei notwendig, die gene-rierten Kundendaten intelligent zu analysieren, um daraus Maßnahmen abzuleiten, die einen unmittelbaren Mehrwert für die Kunden darstellen, er-klärt CSO und Vorstand Chris-tian Stadlmann. „Für unsere Kunden und Partner ergeben sich durch unsere erweiterte Strategie viele Vorteile.“ (pj)   www.update.com

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Neue Anwendung von Qlik analysiert global den Hintergrund von CEOs.

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Christian Stadlmann, Chief Sales Officer und Vorstand bei update.

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Die Supply-Chain-Performance bei Ferrari wird um bis zu 40% verbessert.

supply Chain In Maranello wird der Speed gesteigert

Infor beschleunigt FerrariWien. Eine Flugreise verläuft nicht immer nach Plan: Das Gepäck kann verloren gehen, beschädigt werden oder kommt verspätet an. „Zuerst muss man den Vorfall melden, in-dem man noch am Flughafen das PIR–Formular (Property Irregula-rity Report) ausfüllt“, rät ÖAMTC-Juristin Eva Unger. „Erhältlich ist dieses meist am Schalter des Gepäckdienstes. Eine Kopie sollte aufbewahrt werden. Die anschlie-ßende Anzeige bei der Fluglinie er-

folgt am besten schriftlich und so schnell wie möglich.“ Verspätetes Gepäck muss innerhalb von 21 Ta-gen ab Übergabe gemeldet werden, bei einer Beschädigung hat man bis zu sieben Tage nach Erhalt des Gepäcks Zeit.

Für einen verlorenen, beschädig- ten oder verspätet gelieferten Kof-fer haften Fluglinien höchstens mit etwa 1.300 €. Unger: „Bei Gepäck-verlust besteht Anspruch auf Scha-denersatz nur auf den jeweiligen Zeitwert der Gegenstände, nicht auf den Wert bei Neuanschaffung.“ Kommt der Koffer verspätet an, ge-ben die Fluglinien in der Zwischen-zeit entweder ein „Overnight-Kit“ aus oder sie bieten teilweise Er-satz für die Anschaffung der not-wendigsten Dinge, wie Toilettear-tikel und Kleidung. Grundsätzlich haftet das Luftfahrtunternehmen für Schäden durch Verspätung bei der Beförderung von Reisegepäck. Kann die Airline aber beweisen, dass sie alles Zumutbare getan hat, um den Schaden zu vermeiden oder die Ergreifung dieser Maßnahmen unmöglich war, geht der Passagier möglicherweise leer aus.   www.oeamtc.at/rechtsberatung

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Verspätetes Gepäck: „Overnight-Kit“ hilft, Wichtiges gehört ins Handgepäck.

service Was man rund ums Fluggepäck beachten muss

Schadenersatz bis 1.300 € möglich

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Menschen, über die Man spricht

56 – advisory Advisory:tAlk Freitag, 7. November 2014

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Bei der 28. ordentlichen Generalversammlung des Verband Österreichischer

Software Industrie (VÖSI) wurde ein neues Führungsteam gewählt und dabei Peter Lieber (SparxSystems Software GmbH) zum neuen Präsidenten bestimmt. Lieber ist mehrfacher Unternehmensgründer in der Softwarebranche und kennt daher die Herausforderungen in diesem Umfeld sehr gut aus eigener Erfahrung. Er wird von den Vizepräsidenten Andreas Rosenthal (TechTalk) und Klaus Veselko (Software Quality Lab) unterstützt.

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Beratung Alternativen zum klassischen Bankkredit wie Crowdfunding, Venture Capital, Business Angels, etc.

Wo sind die Alternativen?Wien. Der Consulter Anton Nord (h&n Unternehmensberatung, Sprecher der Experts Group Boni-tätsmanagement und Controlling der Fachgruppe UBIT der WKO) wird über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Finanzierungs-möglichkeiten referieren und den Unternehmern den Weg zu der für sie passenden Variante ebnen.

„Vor allem für KMUs ist eine gu-te Vorbereitung wegweisend, um die Finanzierungspartner anzu-sprechen, die zum jeweiligen Kon-zept passen. Der erste Eindruck ist entscheidend, eine zweite Chance gibt es oft nicht mehr“, rät Nord.

Tipps & Tricks für die Praxis

Danach diskutieren Ralf Kunz-mann, Chef des austria wirt-schaftsservice (aws) Gründerfonds, Werner Wutscher, Gründer und Chef von New Venture Scouting, die Investment-Managerin der

Crowdinvesting-Plattform Conda, Karin Brauneis-Ryan, und Unter-nehmensberater Michael Horvath darüber, welche Netzwerke und Plattformen zurzeit besonders ziel-führend sind.

„Die Zukunft der Unternehmens-finanzierung für Start-ups liegt in der Eigenkapitalfinanzierung; Crowd Investing ist dabei für End-verbraucher-Geschäftsmodelle ein geeignetes, innovatives Finanzie-rungsinstrument“, sagt Brauneis-Ryan. „Wir unterstützen Unterneh-men schnell und unkompliziert, ge-rade in der Gründungs- und ersten Wachstumsphase, in der Start-ups dringend auf eine Finanzierung und rasches Handeln angewiesen sind“, verspricht Kunzmann.

Die Veranstaltung findet am 12.11. ab 18 Uhr im Wifi der WK Wien am wko campus, 1180 Wien, Währinger Gürtel, statt.

Die Teilnahme ist kostenlos. (pj)� www.wifiwien.at/32157014

Kostenlose Wifi-Veranstaltung über alternative Unternehmensfinanzierungen am 12. November.

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Kunzmann: „Alternative Unternehmensfinanzierungen – gibt’s die und wo sind sie?“

Wien. Herbst Kinsky hat die Matomy Media Group Ltd beim Erwerb der Mobfox Mobile Advertising GmbH vertreten. Die Transaktion hatte ein Volumen von 17,6 Mio. USD (mehr als 14 Mio. €).

Mobfox wurde 2010 vom Jung-unternehmer Julian Zehetmayr in Wien gegründet und gilt als füh-rende europäische mobile „pro-grammatic advertising platform“.

60 Milliarden Werbeflächen

Die Matomy Media Group wur-de 2007 gegründet und liefert mit neun Niederlassungen und mehr als 400 Mitarbeitern weltweit je-den Monat 60 Mrd. Werbeflächen für rund 500 der weltweit führen-den Werbetreibenden.

Das Beratungsteam von Herbst

Kinsky wurde bei der Transaktion von Phillip Dubsky geleitet; wei-tere Mitglieder waren Alina Regal und Alexander Weber. (red)

Performance-Marketing Mobile Werbeplattform

Herbst Kinsky & der Mobfox-DealInnsbruck. Nach zwei Jahrzehnten bei der KSV1870-Niederlassung Innsbruck hat sich Walter Hintrin-ger in den Ruhestand verabschie-det und an Klaus Schaller (37) übergeben, der nun die Interessen der KSV-Mitglieder in Tirol ver-tritt, Insolvenzfälle verhandelt und als zentraler Ansprechpartner für Medien in Bezug auf Gläubiger-schutzthemen agiert.

Nach zwei Studien (Betriebswirt-schaft und Rechtswissenschaften) startete Schaller seine berufliche Laufbahn als Rechtsanwaltsanwär- ter in der Kanzlei Hochstaffl & Rupprechter Rechtsanwälte GmbH in Wörgl, wo er u.a. im Rahmen von Masseverwaltungen eine Viel-zahl von Insolvenzen bearbeitet hat. 2008 ging Schaller als leiten-der Insolvenzreferent für Tirol und

Vorarlberg zum Österreichischen Verband Creditreform. 2014 wech-selte er nun als neuer Niederlas-sungsleiter zum KSV1870. (pj)

Generationswechsel Nachfolger von Walter Hintringer

Karriere bei den Kreditschützern

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Anwalt Phillip Dubsky ist seit einem Jahr Equity Partner bei Herbst Kinsky.

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Klaus Schaller ist neuer Leiter der KSV1870-Niederlassung Innsbruck.

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Wolfgang Piribauer (43) hat einen bedeutenden Karriereschritt getan und

unterstützt TPA Horwath Austria mit seiner Expertise ab sofort als Partner. Der Steuer-berater hat sich auf die Rechtsformoptimie-rung, die Sozialversicherungsberatung und die Beratung von KMUs spezialisiert. Der gebürtige Niederösterreicher agiert auch als kooptiertes Mitglied des Fachsenats für Steuerrecht der Kammer der Wirtschafts-treuhänder, ist Autor von Fachbeiträgen und Vortragender.

AUFstiEG BEi GEkko

Daniela Zidek (30) avanciert beim Wiener IT-Dienstleister Gekko it-

solutions zur Marketingchefin. Ihr Fachwissen erwarb Zidek in mehreren Studiengängen: Den Lehrgang „Executive Management“ schloss sie an der Uni Wien mit „Master of Science“ ab. Ebenfalls 2009 absolvierte sie den Lehr-gang für Werbung und Verkauf an der Wiener WU. Neben Fortbildungen an der Werbe Akademie und am Wifi Wien wurde ihr auch der Bachelor of Arts in „Graphic and Textile Design“ an der University of Derby verliehen.

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Linde offeriert Bank- und Kapitalmarktrecht

Wien. Am 4. November hat der Linde Verlag gemeinsam mit der Österreichischen Bankwis-senschaftlichen Gesellschaft (BWG) im Rahmen des diesjäh-rigen Forums für Bankrecht das neue Lindeonline-Themen-paket für Bank- und Kapital-marktrecht präsentiert.

Das Startpaket beinhaltet neben der renommierten Fach-zeitschrift BankArchiv rund 30 Fachbücher und Kommentare anerkannter Experten. (red)� www.lindeverlag.at

Seminar „Der gestörte Bauablauf“ am 19.11.

Wien. Am 19.11. von 9 bis 17 Uhr wird Katharina Müller im Hotel Mercure Wien Westbahn-hof u.a. auf das Leistungsände-rungsrecht im Zusammenhang mit Bauzeit-Forcierung, Doku-mentation und Preisgrundlagen des Vertrags eingehen.

Gerald Goger (Swietelsky) be- leuchtet die Gründe für ge-störte Bauabläufe und Produk-tivitätsverluste sowie das Ur-sachen-Wirkungs-Prinzip. (red)� www.wmlaw.at

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Linde-GF Eduard Müller (l.), Markus Bunk, designierter GF der BWG.

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Baurechtsexpertin Katharina Müller, Rechtsanwältin Willheim Müller RA.

Raimund Juriga Enterprise-IT vom FeinstenWien. Ab 10.11.2014 verstärkt Raimund Juriga (54) den Geschäftsbereich lbase von Imtech ICT Austria als Leiter Kundenprojekte. In dieser Rolle trägt er die Ergebnisverantwortung für das gesamte Projektgeschäft der Transport- und Warehouse-Management-Software, von der Neueinführung bis zu Projekterweiterungen bei Bestandskunden.

Juriga verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bereich IT und Logistik, u.a. bei Porsche Informatik und IBM. Zudem hatte er mehrere Management-Funktionen bei Quehenberger Logistics inne und übernahm nach der Restrukturierung die Verant-wortung über die IT-Infrastruktur. In seiner letzten Position fungierte er als Director IT für das Geschäftsfeld Solutions der Logwin AG, bevor er zu Imtech ICT Austria wechselte. (red)

2002 hat sie die Sozietät als Konzipientin verlassen, nun ist Brigitte Sammer (44) als Partnerin zu TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte zurückge-kehrt. Die Juristin verstärkt das CEE Corporate/M&A Team und wird darüber hinaus ihr Spezialgebiet, das Vereinsrecht, als weiteres Geschäftsfeld innerhalb der Sozietät aufbauen.

Aufgrund ihrer Erfahrung unterstützt die gebürtige Wienerin zudem das Em-ployment-Team in Corporate Employ-ment-Fragen.

„Die Anzahl der Vereine hat sich in den letzten 50 Jahren fast ver-dreifacht. Derzeit gibt es in Öster-reich weit mehr als 100.000 einge-tragene Vereine und das nicht nur in Sport und Kultur.

Branchenübergreifend wird der Verein als Instrument in Unternehmensstrukturen künftig noch mehr an Bedeutung gewin-nen“, ist TaylorWessing e|n|w|c Managing Partner und Head of Corporate, Raimund Cancola, überzeugt. „Wir freuen uns daher besonders, mit Brigitte Sammer eine absolute Expertin auf dem Gebiet bei uns zu haben.“ (red)

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