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Baroque … Classique 1 Esther Brazil Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Samstag 27. September 2014 20:00

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Page 1: Esther Brazil Monteverdi Choir English Baroque … · 2 PROGRAMM Domenico Scarlatti 1685 – 1757 »Stabat mater« für gemischten Chor und Basso continuo Johann Sebastian Bach 1685

Baroque … Classique 1

Esther Brazil

Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot GardinerSamstag27. September 201420:00

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Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses Franz Sauer aus.

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Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.

Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen.

Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird.

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Baroque … Classique 1

Esther Brazil Sopran

Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Dirigent

Samstag 27. September 2014 20:00

Pause gegen 21:00 Ende gegen 22:00

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PROGRAMM

Domenico Scarlatti 1685 – 1757»Stabat mater«für gemischten Chor und Basso continuo

Johann Sebastian Bach 1685 – 1750»Mein Herze schwimmt im Blut« BWV 199 (1713)Kantate für Sopran, Oboe, Streicher und Basso continuo zum 11. Sonntag nach TrinitatisText von Georg Christian Lehms1. Recitativo2. Aria3. Recitativo4. Aria5. Recitativo6. Corale7. Recitativo8. Aria

Pause

Georg Friedrich Händel 1685 – 1759»Dixit Dominus Domino meo« HWV 232 (1707)für Soli, fünfstimmigen Chor und OrchesterText nach Psalm 109 (110)1. Coro »Dixit Dominus«2. Aria »Virgam virtutis tuae«3. Aria »Tecum principium in die virtutis«4. Coro »Juravit Dominus«5. Coro »Tu es sacerdos in aeternum«6. Coro »Dominus a dextris tuis«7. Coro »Judicabit in nationibus«8. Coro »De torrente in via bibet«9. Coro »Gloria Patri et Filio«

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Die GesAnGstexte

Domenico Scarlatti Stabat materfür gemischten Chor und Basso continuo(Textdichter ungesichert)

Stabat Mater dolorosa Christi Mutter stand mit Schmerzen Juxta crucem lacrimosa, bei dem Kreuz und weint von

Herzen,Dum pendebat Filius. als ihr lieber Sohn da hing.

Cujus animam gementem, Durch die Seele voller Trauer,Contristatam et dolentem, schneidend unter Todesschauer,Pertransivit gladius. jetzt das Schwert des Leidens ging.

O quam tristis et afflicta Welch ein Schmerz der Auserkornen,

Fuit illa benedicta da sie sah den Eingebornen,Mater Unigeniti. wie er mit dem Tode rang.

Quae maerebat, et dolebat, Angst und Jammer, Qual und Bangen,

Pia Mater, dum videbat alles Leid hielt sie umfangen,Nati poenas inclyti. das nur je ein Herz durchdrang.

Quis est homo, qui non fleret, Ist ein Mensch auf aller Erden,Matrem Christi si videret der nicht muss erweichet werden,In tanto supplicio? wenn er Christi Mutter denkt,

Quis non posset contristari, wie sie, ganz von Weh zerschlagen,Christi Matrem contemplari bleich da steht, ohn alles Klagen,Dolentem cum Filio? nur ins Leid des Sohns versenkt?

Pro peccatis suae gentis Ach, für seiner Brüder SchuldenJesum vidit in tormentis, sah sie ihn die Marter dulden,Et flagellis subditum. Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;

Vidit suum dulcem natum sah ihn trostlos und verlassenMoriendo desolatum, an dem blutgen Kreuz erblassen,Dum emisit spiritum. ihren lieben einzgen Sohn.

Eja Mater, fons amoris, O du Mutter, Brunn der Liebe,Me sentire vim doloris mich erfüll mit gleichem Triebe,Fac, ut tecum lugeam. dass ich fühl die Schmerzen dein;

Fac, ut ardeat cor meum dass mein Herz, im Leid entzündet,In amando Christum Deum, sich mit deiner Lieb verbindet,Ut sibi complaceam. um zu lieben Gott allein.

Sancta Mater, istud agas, Drücke deines Sohnes Wunden,Crucifixi fige plagas so wie du sie selbst empfunden,Cordi meo valide. heilge Mutter, in mein Herz!

Tui nati vulnerati, Dass ich weiß, was ich verschuldet,Tam dignati pro me pati, was dein Sohn für mich erduldet,Poenas mecum divide. gib mir Teil an seinem Schmerz!

Fac me vere tecum flere, Lass mich wahrhaft mit dir weinen,Crucifixo condolere, mich mit Christi Leid vereinen,Donec ego vixero. so lang mir das Leben währt!

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Juxta crucem tecum stare, An dem Kreuz mit dir zu stehen,Et me tecum sociare unverwandt hinaufzusehen,In planctu desidero. ist’s, wonach mein Herz begehrt.

Virgo virginum praeclara, O du Jungfrau der Jungfrauen,Mihi jam non sis amara: woll auf mich in Liebe schauen,Fac me tecum plangere. dass ich teile deinen Schmerz,

Fac, ut portem Christi mortem dass ich Christi Tod und Leiden,Passionis fac consortem, Marter, Angst und bittres ScheidenEt plagas recolere. fühle wie dein Mutterherz!

Fac me plagis vulnerari Alle Wunden, ihm geschlagen,Cruce hac inebriari, Schmach und Kreuz mit ihm zu

tragen,Ob amorem Filii. das sei fortan mein Gewinn!

Inflammatus et accensus Dass mein Herz, von Lieb entzündet,

Per te, Virgo, sim defensus Gnade im Gerichte findet,In die judicii. sei du meine Schützerin!

Fac me cruce custodiri Mach, dass mich sein Kreuz bewache,

Morte Christi praemuniri dass sein Tod mich selig mache,Confoveri gratia. mich erwärm sein Gnadenlicht,

Quando corpus morietur, dass die Seel sich mög erhebenFac, ut animae donetur frei zu Gott im ewgem Leben,Paradisi gloria. wann mein sterbend Auge bricht!

Amen Amen

Übertragung: Heinrich Bone (1813 – 1893)

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Johann Sebastian Bach»Mein Herze schwimmt im Blut« BWV 199 (1713)Kantate für Sopran, Oboe, Streicher und Basso continuo zum 11. Sonntag nach Trinitatis(Text von Georg Christian Lehms)

RecitativoMein Herze schwimmt im Blut,Weil mich der Sünden BrutIn Gottes heilgen AugenZum Ungeheuer macht;Und mein Gewissen fühlet Pein,Weil mir die Sünden nichts als Höllenhenker sein.Verhaßte Lasternacht,Du, du alleinHast mich in solche Not gebracht!Und du, du böser Adamssamen,Raubst meiner Seelen alle RuhUnd schließest ihr den Himmel zu!Ach! unerhörter Schmerz!Mein ausgedorrtes HerzWill ferner mehr kein Trost befeuchten;Und ich muss mich vor dem verstecken,Vor dem die Engel selbst ihr Angesicht verdecken.

AriaStumme Seufzer, stille Klagen,Ihr mögt meine Schmerzen sagen,Weil der Mund geschlossen ist.    Und ihr nassen Tränenquellen    Könnt ein sichres Zeugnis stellen,    Wie mein sündlich Herz gebüßt.

    Recitativo    Mein Herz ist itzt ein Tränenbrunn,    Die Augen heiße Quellen.    Ach Gott! wer wird dich doch zufriedenstellen?

RecitativoDoch Gott muß mir genädig sein,Weil ich das Haupt mit Asche,Das Angesicht mit Tränen wasche,Mein Herz in Reu und Leid zerschlageUnd voller Wehmut sage:»Gott sei mir Sünder gnädig!«

Ach ja! sein Herze bricht,Und meine Seele spricht:

AriaTief gebückt und voller ReueLieg ich, liebster Gott, vor dir.    Ich bekenne meine Schuld,    Aber habe doch Geduld,    Habe doch Geduld mit mir!

RecitativoAuf diese SchmerzensreuFällt mir alsdenn dies Trostwort bei:Corale

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Ich, dein betrübtes Kind,Werf alle meine Sünd,So viel ihr’ in mir steckenUnd mich so heftig schrecken,In deine tiefen Wunden,Da ich stets Heil gefunden.

RecitativoIch lege mich in diese WundenAls in den rechten Felsenstein;Die sollen meine Ruhstatt sein.In diese will ich mich im Glauben schwingenUnd drauf vergnügt und fröhlich singen:

AriaWie freudig ist mein Herz,Da Gott versöhnet ist    Und mir auf Reu und Leid    Nicht mehr die Seligkeit    Noch auch sein Herz verschließt.

Georg Friedrich Händel »Dixit Dominus Domino meo« HWV 232 (1707)für Soli, fünfstimmigen Chor und OrchesterText nach Psalm 109 (110)

1. Coro 1. ChorDixit Dominus Domino meo: Es sprach der Herr zu meinem Herrn:

Sede a dextris meis: Setze dich zu meiner Rechten,Donec ponam inimicos tuos, bis ich deine Feinde hinlegescabellum pedum tuorum. als Schemel für deine Füße.

2. Aria 2. ArieVirgam virtutis tuae Das Szepter deiner Machtemittet Dominus ex Sion: wird der Herr von Sion ausgehen

lassen:dominare in medio inimicorum

tuorum.Herrsche inmitten deiner Feinde!

3. Aria 3. ArieTecum principium in die virtutis

tuaeDein ist die Herrschaft am Tag

deiner Machtin splendoribus sanctorum: im Glanze der Heiligen;ex utero ante luciferum genui te. ich habe dich aus meinem

Schoß gezeugt noch vor dem Morgenstern.

4. Coro 4. ChorJuravit Dominus, et non poenitebit

eum:Der Herr hat geschworen, und es

wird ihn nie gereuen:

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5. Coro 5. ChorTu es sacerdos in aeternum Du bist Priester auf ewigsecundum ordinem Melchisedech. nach der Ordnung Melchisedechs.

6. Coro 7. ChorDominus a dextris tuis, Der Herr steht dir zur Seite;Confregit in die irae suae reges. er zerschmettert Könige am Tage

seines Zorns.

7. Coro 7. ChorJudicabit in nationibus, Er wird Gericht halten über die

Völker,implebit ruinas: er wird Trümmer aufhäufen,conquassabit capita in terra

multorum.er wird die Häupter im Lande vieler

zerschmettern.

8. Coro 8. CoroDe torrente in via bibet: Er wird aus dem Bach am Weg

trinken,propterea exaltabit caput. so kann er das Haupt erheben.

9. Coro 9. ChorGloria Patri, et Filio, Ehre sei dem Vater und dem Sohnet Spiritui Sancto. und dem Heiligen Geist.Sicut erat in principio, Wie es war im Anfang,et nunc, et semper, so auch jetzt und allezeitet in saecula saeculorum. und in alle Ewigkeit.Amen. Amen.

Deutsch: Karl J. Pichler

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ZU Den WeRKen

1685 wurden innerhalb von acht Monaten drei der bedeutendsten Komponisten des späten Barock geboren: Georg Friedrich Händel (am 23. Februar in Halle), Johann Sebastian Bach (am 21. März in Eisenach) und Domenico Scarlatti (am 26. Oktober in Neapel). Die beiden Deutschen kannten sich nicht persönlich, obwohl sie zeit-weise in unmittelbarer Nachbarschaft lebten. Zwar bemühte sich Bach mehrfach um ein Treffen – doch es scheiterte wohl am Des-interesse des damals wesentlich berühmteren Händel. Dagegen waren Händel und Scarlatti, die ja aus verschiedenen Ländern stammten, gut miteinander befreundet. Der frühe Händel-Bio-graph John Mainwaring überlieferte die Anekdote von einem Tas-tenwettstreit, den die jungen Musiker 1707 im Haus des römischen Kardinals Ottoboni austrugen. Scarlatti gewann in der Disziplin des Cembalospiels, während Händel von allen Anwesenden als der bessere Organist anerkannt wurde. Zwischen Bach und Scar-latti schließlich gibt es keinerlei Berührungspunkte, denn Scar-latti verbrachte sein ganzes Leben in Südeuropa, während Bach Deutschland nie verließ. Es findet sich auch kein Hinweis darauf, dass die beiden Musiker Werke des jeweils anderen zur Kenntnis nahmen. Das heutige Konzert stellt frühe geistliche Kompositio-nen der drei Altersgenossen vor – Kompostionen, die etwa um die gleiche Zeit entstanden und doch völlig unterschiedlich klingen. Zunächst steht ein Chorwerk des Katholiken Scarlatti einer Solo-kantate des Protestanten Bach gegenüber. Dann folgt eine für den katholischen Gottesdienst bestimmte Psalmvertonung des jungen Händel, der Protestant war und blieb – obwohl ihn seine italienischen Gastgeber zur Konversion zu bewegen suchten.

Marienklage im alten Stil – Domenico Scarlattis »Stabat Mater«

Als Domenico Scarlatti seine Musikerlaufbahn begann, deutete noch nichts darauf hin, dass er sich zu einem der originellsten Klavierkomponisten aller Zeiten entwickeln würde. Zunächst stand er ganz im Schatten seines Vaters Alessandro, des bedeu-tendsten neapolitanischen Komponisten geistlicher und welt-licher Vokalmusik. Wirklich eigene Wege ging Domenico erst,

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nachdem er mit 34 Jahren Kapellmeister und Cembalolehrer der portugiesischen Infantin Maria Barbara wurde. Als sie 1728 den spanischen Thronfolger Fernando heiratete, übersiedelte Scarlatti mit ihr nach Madrid, wo er bis zu seinem Tod blieb. Die meisten seiner 555 Klaviersonaten entstanden höchstwahr-scheinlich in Portugal und Spanien. Sie zeigen eine große Vielfalt an technischen und stilistischen Innovationen – umso erstaun-licher, dass sein »Stabat mater«, das bekannteste unter seinen wenigen erhaltenen Kirchenwerken, in einem ausgesprochen konservativen Stil gehalten ist. Wann genau es entstand, ist nicht bekannt – wahrscheinlich aber während seiner Zeit als Kapell-meister an der päpstlichen Cappella Giulia (1715 – 1719).

Das »Stabat mater«, ein seit dem 14. Jahrhundert überliefertes Reimgebet, das u. a. Papst Innozenz III, Bonaventura und Jaco-pone da Todi zugeschrieben wurde und das die Gottesmutter in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten besingt, war ursprünglich für Privatandachten bestimmt. Seit dem frühen 18. Jahrhundert, offiziell seit 1727, verwendete man die zehn sechszeiligen Strophen als Sequenz (hymnenartigen Gesang) beim Messgottesdienst zum Schmerzensfreitag und dem Fest der Sieben Schmerzen Mariä (15. September). Scarlatti wählte für seine Vertonung einen Chor aus zehn Stimmen und verzichtete sowohl auf konzertierende Ins-trumente als auch auf doppelchörige Effekte, die er durch eine Aufteilung der Sänger in zwei fünfstimmige Teilensembles hätte erzielen können. Statt dessen gab er seiner Musik eine einheitliche polyphone Textur – was bei derart vielen Stimmen, selbst wenn nicht ständig alle am Geschehen beteiligt sind, eine besonders enge Vertrautheit mit der altertümlichen Schreibweise erfordert. Seinen Text deutete Scarlatti mit traditionellen Mitteln – allerdings sehr wirkungsvoll – aus: Ungewöhnliche Melodieschritte und dis-sonante Vorhalte heben Begriffe wie »dolentem« (schmerzhaft), »tristis« (traurig) oder »maerebat« (trauerte) hervor, vielfache Wie-derholungen das Fragewort »quis« (wer), züngelnde Melismen die Textstelle »inflammatus« (entzündet, in Brand gesetzt). Abgese-hen von einigen harmonischen Wendungen oder dem zunächst tänzerischen, dann fast opernhaft virtuosen Amen-Schluss, hätte ähnliche Musik bereits anderthalb Jahrhunderte zuvor entstehen können. Doch innerhalb des archaischen Kirchenstils zeigen viele Details bereits den für Scarlatti so typischen Einfallsreichtum.

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Vergebung für einen Sopran – Johann Sebastian Bachs Kantate »Mein Herze schwimmt im Blut«

Johann Sebastian Bach schrieb die meisten seiner mehr als 200 erhaltenen Kantaten während seiner Tätigkeit als Thomaskan-tor in Leipzig (ab 1723), wo die wöchentliche Aufführung solcher Stücke zu seinen Amtspflichten zählte. Die Solosopran-Kantate »Mein Herze schwimmt im Blut« entstand jedoch bereits in Wei-mar. Bach war dort seit 1708 als Organist angestellt, wurde im März 1714 zum Konzertmeister befördert und hatte von nun an alle vier Wochen eine Kirchenkantate zu komponieren. Bereits im Vorjahr verfasste er die für den 11. Sonntag nach Trinitatis bestimmte Kantate »Mein Herze schwimmt im Blut«. Die Dichtung dazu stammte größtenteils von dem Darmstädter Hofpoeten Georg Christian Lehms (1684 – 1717), der sie in seinem Gottgefälli-gen Kirchen-Opfer veröffentlichte. Sie behandelt die Themen der Reue und Vergebung und erfordert, da durchgehend aus der Ich-Perspektive formuliert, keine starke, repräsentative Besetzung. Bach konnte sich auf ein intimes Kammerensemble aus einer Sopranstimme, Oboe, zwei Violinen, Viola und Basso continuo beschränken.

Trotz dieser bescheidenen Mittel ist »Mein Herze schwimmt im Blut« ein besonders vielgestaltiges und ausdrucksintensives Werk. Die Kantate enthält acht Sätze, wobei sich jeweils ein Rezitativ und eine Arie (bzw. im sechsten Satz eine Choralstro-phe) abwechseln. Auf das eröffnende streicherbegleitete Rezita-tiv folgt eine langsame Arie mit einer obligaten Oboenstimme, die die »Seufzer« und »Klagen« des Textbeginns zu verkörpern scheint. Zum zweiten Rezitativ, Doch Gott muß mir genädig sein, schrieb Bach ebenfalls eine üppige Streicherbegleitung. Auffäl-lig ist hier der Wechsel von Moll nach Dur: Nachdem der Sünder seine Schuld gestanden hat, gibt es Hoffnung für ihn. Die zweite Arie, Tief gebückt und voller Reue, in Dur und im Dreiertakt eines Menuetts, zeigt einen ungewöhnlichen Übergang zwischen Mit-telteil und Dacapo – eine kurze Adagio-Passage. Nur vom Con-tinuo begleitet wird das sehr kurze dritte Rezitativ, »Auf diese Schmerzensreu«. Es führt zu dem Choralsatz »Ich, dein betrübtes

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Kind«, der dritten Strophe von Johann Heermanns Choral »Wo soll ich fliehen hin« (1630). Dass Bach überhaupt einen Choral-satz einfügte, statt wie in manchen späteren Solokantaten auf ihn zu verzichten, überrascht. Denn es fehlte ihm ja nicht nur der Chor, der den Choral normalerweise singt, sondern auch die übliche Position des Chorals am Schluss der Kantate war bereits belegt; Bach hatte für diesen Schluss andere Pläne. Doch offen-bar schien in Weimar ein Choral unabdingbar, und so kam es zu dieser schönen und originellen Vertonung: Zwischen die einzel-nen Zeilen der vom Sopran gesungenen Melodie schieben sich wie in einer Choralfantasie lebhafte Figurationen, ausgeführt von einer Viola. Das letzte Rezitativ, »Ich lege mich in diese Wunden«, leitet mit einer langen Koloratur auf das Wort »fröhlich« bereits zur Stimmung der Schlussarie über. Diese ist im lebhaften, tän-zerischen 12/8-Takt einer Gigue komponiert – der Sünder nimmt die Vergebung Gottes freudig an.

Virtuoser Stilmix – Georg Friedrich Händels »Dixit Dominus«

Der junge Georg Friedrich Händel muss ein recht arroganter Schnösel gewesen sein: Als ihm Prinz Ferdinando de’ Medici in Hamburg einige seiner italienischen Musikalien vorlegte, »gestund [er] offenherzig, dass er in den vorgezeigten Stücken nichts finden könnte, welches mit demjenigen hohen Wert über-einstimmte, den Se. Durchl. ihnen beigelegt hatten; er sähe die-selben Sachen vielmehr für so etwas Mittelmäßiges an, dass die Sänger und Sängerinnen, solche angenehm zu machen, notwendig Engel sein müssten« – so überliefert es John Main-waring in seiner Biographie von 1760 (Übersetzung Johann Mattheson, 1761). Folgerichtig schlug Händel auch das Angebot des Prinzen aus, ihn nach Italien zu begleiten. Neugierig war er aber doch geworden, und so trat er im Herbst 1706, offenbar auf eigene Faust, die Reise an, die ihn in den folgenden dreiein-halb Jahren nach Florenz, Neapel, Venedig und immer wieder nach Rom führte. In seiner hohen Selbsteinschätzung sah sich Händel in Italien noch bestätigt: Die kultivierten Adelsfamilien

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verhätschelten ihn geradezu, die berühmtesten Musiker such-ten seine Nähe, und die Zuhörer bejubelten ihren »caro sassone« (hochgeschätzten Sachsen). Fast schien es, als hätte die euro-paweit führende Musiknation nur auf den selbstbewussten Deut-schen gewartet. Allerdings zeigte dieser sich keineswegs bera-tungsresistent: Im persönlichen Umgang mit Komponisten wie Alessandro Scarlatti, Bernardo Pasquini, Arcangelo Corelli und Agostino Steffani lernte er alles, was ihm nach seiner Ausbildung bei Friedrich Wilhelm Zachow in Halle und dem anschließen-den Engagement an der Hamburger Oper noch an Kenntnissen fehlte. Und von dem Ideenvorrat, den er in Italien anlegte, sollte er noch sein Leben lang zehren.

Das »Dixit Dominus«, eines seiner frühesten erhaltenen geist-lichen Werke, vollendete Händel im April 1707 in Rom. Mit fünf Solisten, fünfstimmigem Chor (jeweils zwei Soprane, Alt, Tenor, Bass) sowie einem fünfstimmigen Orchester (mit jeweils geteilten Violinen und Violen sowie Bass) ist das umfangreiche, etwa 35 bis 40 Minuten dauernde Stück ausgesprochen üppig besetzt. Es stellt höchste Anforderungen an die Virtuosität der Sänger und Instrumentalisten. Aus welchem Anlass das »Dixit Dominus« ent-stand, ist zwar nicht belegt, doch wahrscheinlich gab der mäch-tige Kardinal Carlo Colonna den Auftrag. Der Text jedenfalls, der rätselhafte Psalm 109 (nach der lateinischen Vulgata-Bibel, Nr. 110 nach protestantischer und jüdischer Zählung), lässt sich nicht nur als Ankündigung des Messias verstehen, sondern auch als Huldigung an einen gottgefälligen, mit priesterlicher Würde aus-gestatteten Herrscher – vielleicht König David selbst, oder auch einen zeitgenössischen geistlich-weltlichen Machthaber, der sich mit David identifizieren mochte.

Händel beginnt den ersten Satz mit einer Orchestereinleitung, die an einen Konzertsatz denken lässt. Und auch nach dem Hin-zutreten der Vokalstimmen fühlt man sich an die Gattung des Instrumentalkonzerts mit seiner Gegenüberstellung von Tutti und Solo erinnert: Dem entspricht hier der Wechsel zwischen Chor-partien und virtuosen Melismen (viele Töne auf einer Silbe) ver-schiedener Einzelsänger. Bemerkenswert ist außerdem der bei den Worten »donec ponam« einsetzende Cantus firmus, eine aus dem gregorianischen Gesang entlehnte, in langen Noten

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vorgetragene Melodie. Händel greift sie im Schlusssatz noch einmal auf – dort sinnigerweise zu den Worten »sicut erat in prin-cipium« (wie es war im Anfang). In starkem Kontrast zu diesem prächtigen Beginn stehen die beiden folgenden Stücke: zunächst die elegante Altarie »Virgam virtutis«, deren Melodiestimme nur eine bewegte Basslinie zur Seite steht. Dann die vom Orchester begleitete Sopranarie »Tecum principium« mit ihren langen, durch das Wort »splendoribus« (Glanz) inspirierten Triolenketten.

Unerhörte harmonische Kühnheiten bringt Händel danach in dem Chorsatz »Juravit Dominus« an, während »Tu es sacerdos« seine ganze kontrapunktische Meisterschaft zeigt: Aufsteigende Tonleitern in Viertelnoten werden erfindungsreich mit absteigen-den Skalen in Sechzehnteln kombiniert. Gleich drei verschie-dene Satzstrukturen stellt das folgende »Dominus a dextris tuis« vor: Es beginnt wie eine Triosonate und leitet mit einem Bass-Solo zu einem kunstvollen fünfstimmigen Chorsatz über. Eine Fuge eröffnet den nächsten Abschnitt »Judicabit in nationibus«, doch seine Melodielinien zerbröckeln am Ende zu herabstür-zenden Bruchstücken, die treffend das Wort »ruinas« illustrieren. Noch erschreckender wirkt danach die Interpretation des Wor-tes »conquassabit« (er wird zerschmettern): Unter fortwähren-den Akkordschlägen gehen die Schädel der Feinde zu Bruch. Dann erneut ein scharfer Kontrast und eine weitere Satzart: »De torrente in via« ist als sanftes Sopran-Duett über sich reiben-den Streicherakkorden gestaltet, interpunktiert von einigen Ein-würfen der Männer-Chorstimmen.

Das abschließende »Gloria Patri« kommt, wie erwähnt, auf den Cantus firmus des Anfangs zurück, der nun allerdings von noch brillanteren Figurationen umrankt wird. Mit seinem »Dixit Domi-nus« schuf Händel ein stilistisch höchst abwechslungsreiches und doch in sich geschlossenes Werk. Man kann es ihm nicht verdenken, dass er Material daraus später noch mehrfach wie-derverwertete – so etwa 1713 in seinem Utrechter »Te Deum«, 1717/18 in den Chandos Anthems und noch 1733 in dem Oratorium Deborah.

Jürgen Ostmann

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BiOGRAPHien

Esther BrazilEsther Brazil wurde in den USA geboren und wuchs in China und Australien auf. Sie entschloss sich zunächst am Queen’s College in Oxford Philosophie und Theo-logie zu studieren. Im dortigen Chor bekam sie ersten Gesangsunterricht. Ihr anschließendes Gesangsstudium schloss sie mit Auszeichnung an der Royal Aca-demy of Music ab, wo sie mit Stipendien der Kohn Foundation und des Lucille Gra-ham Trust studierte. Zurzeit wird sie von

Susan Roberts unterrichtet.

Zu den Höhepunkten ihrer Karriere zählen Konzerte als Solistin mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Lon-don Handel Orchestra, den English Baroque Soloists und dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner.

Zu den Opernrollen zählen Rosina (Il barbiere di Siviglia), Sorce-ress (Dido and Aeneas), Euridice (L‹Orfeo), Mrs. Slender (Salieris Falstaff), Lauretta (Gianni Schicchi), Juno (The Judgment of Paris), Grand Duchess of Monteblanco (A Dinner Engagement), Iris/Hum-mingbird (The Birds), und Ninfa/Proserpina (L’Orfeo). An der Royal Academy of Music Vocal Faculty sang sie die Erika (Vanessa), den Sesto (La clemenza di Tito) und den Octavian (Der Rosenkavalier.

Zu ihren Engagements der jüngsten Zeit gehören Händels »Dixit Dominus« mit der Brook Street Band, Ninfa/Proserpina in Mon-teverdis L’Orfeo am King’s Place London, Soli in Schumanns Manfred mit dem Gewandhausorchester Leipzig, Konzerte beim Brighton Early Music Festival’s Live! sowie Soloauftritte in Vival-dis Gloria und Händels »Dixit Dominus« mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment.

Als Solistin trat sie mit den English Baroque Soloists und Sir John Eliot Gardiner im Rahmen des Bach-Marathons in der

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Royal Albert Hall auf. 2013 war sie beim Brighton Early Music Fes-tival Solistin in der Early Music Club Night und in Bachs Johan-nes Passion.

Esther Brazil hat an mehreren Aufnahmen mitgewirkt, darunter die »Dixit Dominus«-Vertonungen von Händel (mit der Brook Street Band und La Nuova Musica), Scarlatti (mit der Brook Street Band) und Vivaldi (mit La Nuova Musica). Außerdem nahm sie Charpentier’s Le reniement de St Pierre (mit La Nuova Musica) und Bach-Kantaten (mit dem Monteverdi Choir) auf.

Esther Brazil ist Gründungsmitglied des Ensembles Oxford Baroque, das 2012 für das Brigthon Music Festival als »Young Artists« ausgewählt wurde.

In der Kölner Philharmonie ist Esther Brazil heute zum ersten Mal zu hören.

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Monteverdi Choir Der 1964 von Sir John Eliot Gardiner gegründete Monteverdi Choir, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, gilt seit langem als einer der besten Chöre weltweit und ist bekannt für die Vielseitigkeit seines Repertoires. Der Chor hat eine Reihe vielbeachteter Tourneen unternommen. Dazu zählen etwa die Aufführungen sämtlicher geistlicher Kantaten Johann Sebastian Bachs im Jahr 2000 anlässlich des 250. Todestages des Kompo-nisten. Die Konzerte in mehr als 60 verschiedenen europäischen Kirchen wurden für das eigene Label Soli Deo Gloria aufgenom-men. Ein anderes groß angelegtes Projekt führte den Chor im Jahr 2004 mit spanischer Vokal-Polyphonie über mehrere Sta-tionen nach Santiago de Compostela. In den vergangenen zwei Jahren sang der Monteverdi Choir u. a. mehrere Aufführungen von Beethovens neunter Sinfonie mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner.

In der Spielzeit 2011/2012 führte der Chor zusammen mit dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique Werke von Brahms, Bruckner und Strawinsky auf. Zudem arbeitete der Chor auf

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Konzertreisen und bei Aufnahmen (englische A-cappella-Musik der Renaissance und Kantaten von Johann Sebastian Bach) mit den English Baroque Soloists zusammen. Erstmals konzertierte der Monteverdi Choir auch mit dem Mahler Chamber Orchestra (Schumanns Manfred) und dem Orchestre National de France (Berlioz’ Grande Messe des Morts). Zurzeit hat der Chor eine fünf-jährige Residenz an der Opéra Comique in Paris, wo er in Auffüh-rungen von Le Freyschütz (Weber/Berlioz), L’Etoile (Chabrier) and Carmen (Bizet) zu erleben war.

Im vergangenen Jahr wirkte der Chor in zahlreichen Projekten mit ganz verschiedenem Repertoire mit, darunter Aufführungen von Beethovens Missa solemnis sowie ein neunstündiger »Bach-Marathon« in der Royal Albert Hall. Zusammen mit dem London Symphony Orchestra führte der Chor u. a. auch in der Kölner Philharmonie Strawinskys Oedipus Rex auf. Mit dem Leipziger Gewandhausorchester brachte der Monteverdi Choir Schumanns Manfred auf die Bühne. Zu den Engagements in der Jubiläums-saison zählten Aufführungen von Monteverdis Marienvesper in Cambridge, Barcelona und Versailles und eine augedehnte Euro-patournee mit Händels »Dixit Dominus«.

Über 150 Aufnahmen hat der Chor inzwischen veröffentlicht. Viele von diesen Einspielungen wurden mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Der Monteverdi Choir bietet jungen Chor- und Solosängern hervorragende Möglichkeiten, in Solopartien wert-volle Erfahrungen zu sammeln. Viele ehemalige Chormitglieder haben es später zu glänzenden Solokarrieren gebracht. Seit 2007 hat der Chor mit dem Monteverdi Apprentice Scheme auch ein eigenes Ausbildungsprogramm.

In der Kölner Philharmonie war der Monteverdi Choir zuletzt im April 2013 zu hören.

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TenorAndrew BusherPeter DavorenPeter HarrisNicholas KeayNicolas RobertsonGareth Treseder

BassAlexander AshworthChristopher BorrettRupert ReidLawrence WallingtonRobert DaviesDavid Shipley

Die Besetzung des Monteverdi Choir

Sopran Emily ArmourCharlotte AshleyEsther BrazilZoe BrownAlison HillAngela KazimierczukGwendolen MartinEleanor MeynellEmilia MortonLaura OldfieldKatie ThomasEmma Walshe

AltHeather CairncrossRory McCleeryEleanor MinneyRichard Wyn RobertsKate Symonds JoyMatthew Venner

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English Baroque Soloists Das 1978 von Sir John Eliot Gardiner gegründete Kammerorches-ter English Baroque Soloists gehört zu den renommiertesten Ensembles der historisch informierten Aufführungspraxis. Kon-zerte führen die Musikerinnen und Musiker durch ganz Europa, Amerika, Asien und Australien. Die English Baroque Soloists spielten an der Mailänder Scala und im Amphitheater von Pom-peji, in der Berliner Philharmonie und am Pariser Théâtre du Châtelet, im New Yorker Lincoln Center und am Sydney Opera House, im Amsterdamer Concertgebouw und im Markusdom zu Venedig. Die in den 90er Jahren entstandenen Einspielungen der sieben großen Mozart-Opern aus der Reifezeit des Kompo-nisten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Aufsehen erregte auch das Projekt der »Bach Cantata Pilgrimage«, das Sir John Eliot Gardiner, der Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach im Jahr 2000 durchführten: eine Pilgerfahrt mit Aufführungen aller 198 Bach-Kantaten in mehr als sechzig europäischen Kir-chen. Im Jahr 2012 ging das Orchester mit Auferstehungskanta-ten von Bach auf Tournee und eröffnete mit einer Aufführung von

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Haydns Schöpfung die Salzburger Festspiele. 2013 gehörten die Auftritte mit Bachs Johannes-Passion, der h-Moll-Messe sowie den Himmelfahrts- und Osteroratorien zu den Höhepunkten der Saison, ebenso die Aufführung von Händels Alexander’s Feast in der Mozart-Fassung bei den Salzburger Pfingstfestspielen. Zu den jüngsten Veröffentlichungen des Orchesters gehören Ein-spielungen der Brandenburgischen Konzerte sowie der Mozart-Sinfonien KV 539 und KV 551. In der aktuellen Spielzeit begleiten die English Baroque Soloists den Monteverdi Choir bei seinen zahlreichen Jubiläumskonzerten.

Zuletzt hörten wir die English Baroque Soloists bei uns im März 2013.

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VioloncelloRobin MichaelRuth AlfordKinga GaborjaniCatherine Rimer

KontrabassValerie BotwrightCecelia Bruggemeyer

TasteninstrumenteJames Johnstone

LauteDavid Miller

OboeMichael Niesemann

FagottPhilip Turbett

Die Besetzung der English Baroque Soloists

ViolineKati Debretzeni KonzertmeisterinHuw DanielIona DaviesMadeleine EastonRoy MowattJean PatersonRodolfo RichterAnne SchumannHenrietta WayneOliver WebberHakan WikstromHildburg Williams

ViolaFanny PaccoudLisa CochraneAliye CornishAnnette IsserlisMaria RamirezMaugo Malgorzata Ziemkiewicz

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Sir John Eliot GardinerSir John Eliot Gardiner wurde 1943 in Fontmell Magna (Dorset) in Eng-land geboren und studierte zunächst Geschichtswissenschaft und arabische Philologie, bevor er ein Musikstudium bei Thurstan Dart am King’s College in London sowie bei Nadia Boulanger in Paris absolvierte. Daneben studierte er Dirigieren bei George Hurst. Noch wäh-rend seiner Studienjahre in Cambridge gründete er den Monteverdi Choir, den

er auch 1966 bei seinem Dirigierdebüt in der Wigmore Hall in London leitete. 1969 debütierte er an der English National Opera.

Im Jahr 1978 gründete er mit den English Baroque Soloists ein auf die historische Aufführungspraxis spezialisiertes Kammerorches-ter. Von 1980/81 bis 1990 war er künstlerischer Leiter der Göttinger Händel-Festspiele, daneben wirkte er von 1980 bis 1983 als Chef-dirigent des CBC Vancouver Orchestra sowie daran anschließend bis 1988 als Musikdirektor des Orchesters der Opéra de Lyon. Von 1991 bis 1994 war er Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters.

Neben den von ihm gegründeten Ensembles, zu denen seit 1989 auch das von ihm ins Leben gerufene Orchestre Révolutionnaire et Romantique zählt, das sich auf Originalinstrumenten vor allem der Musik des 19. Jahrhunderts widmet, leitet Sir John Eliot Gar-diner als Gastdirigent regelmäßig so namhafte Sinfonieorchester wie das London Symphony Orchestra, das Königliche Concert-gebouworchester Amsterdam, das Symphonieorchester des Bay-erischen Rundfunks und die Tschechische Philharmonie.

In den letzten Jahren leitete er als Operndirigent Neuproduk-tionen von L’Etoile, Carmen, Pelléas et Mélisande und Berlioz’ Le Freyschütz (die bearbeitete Version von Webers Der Freischütz) an der Opéra Comique in Paris. Am Royal Opera House Covent Gar-den dirigierte er Rigoletto. Weiterhin leitete er Aufführungen von Berlioz’ Grande Messe des morts beim Festival de Saint-Denis mit dem Orchestre National de France und dem Monteverdi Choir. Im

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Jahr 2013 dirigierte er Berlioz’ La Damnation de Faust in Europa und Buenos Aires sowie Bachs Weihnachtsoratorium am Opera House in Sydney und am Arts Centre in Melbourne geplant.

Mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists eröffnete er mit einer Aufführung von Haydns Die Schöpfung die Salzburger Festspiele 2012. In der gleichen Besetzung wurde der neunstündige Bach-Marathon realisiert, der 2013 in der Royal Albert Hall stattfand.

Bisher hat Sir John Eliot Gardiner mehr als 250 Einspielungen vorgelegt, die zahlreiche Preise, darunter etliche Gramophone Awards, erhielten. Seine Live-Einspielungen sämtlicher Kir-chenkantaten Johann Sebastian Bachs wurden zuletzt mit dem Gramophone’s Special Achievement Award ausgezeichnet.

Sir John Eliot Gardiner erhielt zahlreiche weitere Preise und Aus-zeichnungen, so u. a. die Ehrendoktowürde der Universität von Lyon (1987), die Ernennungen zum Commander of the Order of the British Empire (1990), zum Honorary Fellow des King’s Col-lege und der Royal Academy of Music (1992), zum Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres (1996) sowie 1998 die Ernen-nung zum Sir. In 2005 wurden ihm der deutsche Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste verliehen. Im April 2008 erhielt er den Bach-Preis der Royal Academy of Music und der Kohn Foundation. Seit 2010 ist er auch Chevalier de la Légion d’Honneur. Erst kürzlich wurde er Präsident des Leipziger Bach Archivs und es erschien sein Buch Music in the Castle of Heaven.

In der Kölner Philharmonie dirigierte Sir John Eliot Gardiner zuletzt im April 2013.

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KölnMUsiK-VORsCHAU

September

SO 2811:00

Steve Karier Schauspieler

Alliage Quintett Daniel Gauthier Sopransaxophon Eva Barthas Altsaxophon Koryun Asatryan Tenorsaxophon Sebastian Pottmeier Baritonsaxophon Jang Eun Bae Klavier

Ela Baumann RegieFlorian Angerer Bühnenbild und KostümeJean-Lou Caglar Licht

Das goldene Herzfür Kinder ab 6

Mit Auszügen aus:Peter Iljitsch Tschaikowsky Der Nussknacker op. 71a

Dmitrij Schostakowitsch 2. Suite für Jazzorchester

Modest Mussorgsky Bilder einer Ausstellung

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Eine Koproduktion von Philharmonie Luxembourg, Lucerne Festival und KölnMusik

SO 2820:00

Lilli Paasikivi MezzosopranSteve Davislim Tenor

Ensemble intercontemporainMatthias Pintscher Dirigent

Matthias Pintschersonic eclipse

Gustav Mahler Das Lied von der Erde in einer Bearbeitung von Glen Cortese

19:00 Einführung durch Stefan Fricke

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Bonuskonzert Kölner Sonntagskonzerte Portrait Matthias Pintscher

OktoberFR

03Tag der Deutschen Einheit

20:00

Jasper van’t Hof Orgel, KeyboardsMarkus Stockhausen Trompete, Flügel-horn, ElectronicsJoey Baron Drums

Der niederländische Keyboarder Jasper van’t Hof gehört zu den federführenden Figuren des europäischen Jazz. Bereits 1981 begegnete er Markus Stockhausen auf dem Album »Aqua Sansa«. Dieses fantastische Duo erhält nun Verstär-kung durch den Drummer Joey Baron. Magische Improvisationen, rhythmische Gratwanderungen und kreative Quer-verbindungen zwischen Orgel, Klavier und Elektronik versprechen ein außer-gewöhnliches Hörerlebnis.

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Orgel Plus 1

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Seit vielen Jahren spielt Christian Tetzlaff in der Weltklasse und wird - wie nach einem Konzert in New York geschehen – fast wie ein Rockstar bejubelt und gefeiert. Dabei ist ihm das Virtuose eher zweitrangig. Vielmehr entlockt er selbst Repertoire-Klassikern stets aufregende und auch betörend schöne Erzählstränge. Zu Tetzlaffs Lieblingspartnern am Dirigentenpult zählt seit langem der Engländer Daniel Harding. Mit ihm sowie dessen Swedish Radio Symphony Orchestra wird er in Köln für eine Sternstunde in der modernen Beethoven-Interpretation sorgen.

Montag 20. Oktober 2014 20:00

Anders HillborgCold Heat (2010) für Orchester

Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 (1806)

Robert SchumannSinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 (1845 – 46) Scottish Chamber Orchestra

Alexander Janiczek Violine und Leitung

Foto

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Christian Tetzlaff Violine

Swedish Radio Symphony OrchestraDaniel Harding Dirigent

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iHR näCHstes ABOnneMent-KOnZeRt

Mi 22

Oktober20:00

Alexandre Tharaud Klavier

Les Violons du Roy Bernard Labadie Dirigent

Henri-Joseph Rigel Sinfonie c-Moll op. 12,4 (1774)

Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur KV 271 (1777)»Jeunehomme«- oder »Jenamy«-Konzert

Johann Sebastian Bach Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo f-Moll BWV 1056

Joseph Haydn Sinfonie fis-Moll Hob. I:45 (1772)

Baroque … Classique 2

SO 0516:00

Quatuor Ardeo Carole Petitdemange Violine Mi-Sa Yang Violine Noriko Inoue Viola Joëlle Martinez Violoncello

Nominiert von Het ConcertgebouwAmsterdam und BOZAR Brussels

Philippe SchoellerSevenfür Streichquartett(Uraufführung)

Felix Mendelssohn BartholdyStreichquartett Es-Dur op. 12

Anton WebernLangsamer Satz für Streichquartett

Maurice RavelStreichquartett F-Dur

Gefördert durch die Europäische Kommission

Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an.

15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll

Rising Stars – die Stars von morgen 2

SO 0520:00

Yuja Wang Klavier

Frédéric ChopinFantaisie f-Moll / As-Dur op. 49

Franz LisztEtudes d’exécution transcendante S 139 (Auswahl)Isoldes Liebestod aus Tristan und Isolde S 447

sowie Werke von Isaac Albé-niz, Enrique Granados und Mily Alexeyevich Balakirev

19:00 Einführung in das Konzert

Piano 2

Der Aboverkauf geht weiter: Sparen Sie bis zu 30 %!

Abo-Hotline 0221 20 40 82 04

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Als junger Mann entdeckte Andreas Staier seine Leidenschaft für das Cembalo und das Fortepiano, war Cembalist im Ensemble Musica Antiqua Köln und begann 1986 seine Solistenkarriere. Die meis-ten seiner rund 50 CD-Einspielungen wurden inter-national prämiert. In seinem Konzert in der Kölner Philharmonie widmet er sich u. a. dem Erstlings-werk »Abegg-Variationen« von Robert Schumann und dem Wohltemperierten Klavier von J. S. Bach, den Schumann zeitlebens verehrte.

Mittwoch 29. Oktober 2014 20:00

Andreas Staier Hammerklavier

Foto: Joseph Molina

Präludien, Fugen, Fantasiestücke und ein Thema mit Variationen von Robert Schumann und Johann Sebastian Bach

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text vonJürgen Ostmann ist ein Original -beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Paul Burns S. 16; Sim Canetty-Clarke S. 22; Massimo Giannelli S. 19; Wolf James Photography S. 14

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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koelner-philharmonie.de 0221 280 280 koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Mittwoch 22. Oktober 2014 20:00

Alexandre Tharaud Klavier

Les Violons du RoyBernard Labadie Dirigent

Werke von Henri-Joseph Rigel,

Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach

und Joseph HaydnFoto

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