einige makro- und mikroskopische anwendungen der dispersionsfÄrbung in der industriehygiene und bei...

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436 Berieht: Spezielle an~Iytische Methoden Einige makro, und mikroskopisehe Anwendungen der Dispersionsf~irbung in der Industriehygiene und bei Luftverunreinigung beschreibt G. Cgoss~o~ [1]. Die zu untersuchenden 1)roben werden mit 1--2 Tr. einer Fliissigkeit yon bekanntem Brechungsindex vermiseht, Proben sehr kleiner TeilehengrSfie mit einem Ver- diinnungsmittel, wie 10~ Nuodex Zinc (Zinknaphthenat), behande]t. Die Brechungsindiees der gebr~uchlichen Flfissigkeiten liegen oberhalb 1,52. Bei Material mit sehr niedrigem Brechungsindex, wie geschmolzener Kiesels~nre, Tri- dymit, Christobalit und Quarz, werden Gemische aus Zimts~ure~thylester und Tri~thyl- oder Tributylphosphat verwendet. Obwohl das Verfahren allgemein auf Teflchen mit Brechungsindices yon 1,45--2,00 anwendbar ist, wird in der vor- liegenden Arbeit nut auf die Identifizierung yon Siliciumoxiden, JBerylliumoxiden und yon A~bestsorten eingegangen. Ws der die Silicose verursachende Quarz- staub verh~ltnism~i~ig leicht mit dem Mikroskop durch die Blaufiirbung nach- gewiesen werden kann, die beim Zusatz einiger Tropfen einer 1,544-Flfissigkeit (Gemisch aus Tributylphosphat und Zimts~ure~thylester oder Styrol, stabilisiert mit tert. Butyleateehin) auftritt, ist der Nachweis der beiden weiteren gesundheits- sch~digenden kristallinen Formen Tridymit und Christobatit wegen ihrer zahl- reichen )/Iedifikationen schwieriger. In einer 1,480-Flfissigkeit mit einer Dispersion yon 0,0157 (Tributylphosphat/Zimts~ure~thylester) zeigt Orange- bis Rotf~irbung die Gegenwart yon Christobalit an, blaue Teflchen stammen yon Tridymit und weiJ~e Teilchen yon Pargasit. -- Zum 1Nachweis yon Beryllium in Luft kann man dieses in Isopropylalkohol oder auf einem Filter sammeln. Bei Verwendung einer Fifissigkeit veto ]~rechungsindex 1,720 bei 25~ (~-Bromnaphthol/Methylenjodid- Gemisch) zeigt Berylliumoxid, das dureh Calcinieren yon Berylliumsulfat-tetra- hydra.t bei 1150 und 1350~ entstand, ]~lauf~rbung mit einer Spur Rot und st~rke Doppelbrechung (Brechungsindex 1,72 bzw. 1,73), Berylliumoxid, das dureh Calcinieren von Berylliumoxid-dihydrat bei 1150~ entstand, eine Blauf~irbung, Berylliumoxid, das bei 400~ calciniert wurde, hellblaue oder weil~e Teflchen. -- Um die Asbestosekrankheit und eine Ursaehe des Lungenkrebses bei Astbest- arbeitern auszuschalten, ist der Nachweis der Asbestarten Chrysotil, Amosit nnd Crocidolit erforderlieh. Chrysotil zeigt mit einer 1,544-Flfissigkeit (siehe Quarz) Purpnrrotfi~rbung bei rechtwinkliger Einstellung zur Faser und Orangef~rbung bei Paralleleinstellung, Serpentinchrysotil Hellblau- (rechter Winkel) bzw. ]?urpur- f~rbung (parallel). Croeidolit bildet bei dfinnen Fasern mit einer 1,69-Flfissigkeit (~-Bromnaphthalen/Methylenjodid-Gemisch, t~reehungsindex 0,0352) Gelbf~rbung (rechter Winkel) bzw. Orangef~irbnng bei rotierendem Analysator, in sehr dicken Fasern Blauf~rbung. Amosit bildet mit derselben Flfissigkeit Blauf~rbung (rechter Winkel) bzw. Orangef~rbung (parallel). Die verwendete Apparatur wird ausffihr- lich beschrieben. [1] 1Y~Jerochem. J. 10, 273--285 (1966). Bausch & Lomb, Rochester, N.Y. (USA). L. Jo~Ns~ Ein einfaehes Verfahren zur sehnellen Analyse radioaktiver Gase mittels Fliissigszintillationsz~hlung beschreiben M.L. CuI~TIs, S.L. I~Ess und L.L. BENTZ [1]. Das Gas wird in ein evakuiertes Rohrsystem eingelassen, das mit einem Manometer verbunden ist. Zwei Injektionsnadeln stehen mit diesem System fiber Absperrh~hne in Verbindung. ~ber diese Nadeln wird das Gas in evakuierte 25 ml- Poly~thylenzylinder, die einen selbstdichtenden Gummiverschlu~ tragen, expan- diert. -- Eine Injektionsspritze, yon der der Kolben entfernt wurde, wird mit SzintillatorlSsung geffillt (7 g PPO und 50 mg POPOP in 1 1 Toluol) und die Nadel durch den GummiversehluI~ des Poly~thy]enzylinders gestoI~en. Dutch den Unter- druek im Zylinder entleert sich die Spritze se]bstt~tig. Die einstrSmende LSsung

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436 Berieht: Spezielle an~Iytische Methoden

Einige makro, und mikroskopisehe Anwendungen der Dispersionsf~irbung in der Industriehygiene und bei Luftverunreinigung beschreibt G. Cgoss~o~ [1]. Die zu untersuchenden 1)roben werden mit 1--2 Tr. einer Fliissigkeit yon bekanntem Brechungsindex vermiseht, Proben sehr kleiner TeilehengrSfie mit einem Ver- diinnungsmittel, wie 10~ Nuodex Zinc (Zinknaphthenat), behande]t. Die Brechungsindiees der gebr~uchlichen Flfissigkeiten liegen oberhalb 1,52. Bei Material mit sehr niedrigem Brechungsindex, wie geschmolzener Kiesels~nre, Tri- dymit, Christobalit und Quarz, werden Gemische aus Zimts~ure~thylester und Tri~thyl- oder Tributylphosphat verwendet. Obwohl das Verfahren allgemein auf Teflchen mit Brechungsindices yon 1,45--2,00 anwendbar ist, wird in der vor- liegenden Arbeit nut auf die Identifizierung yon Siliciumoxiden, JBerylliumoxiden und yon A~bestsorten eingegangen. Ws der die Silicose verursachende Quarz- staub verh~ltnism~i~ig leicht mit dem Mikroskop durch die Blaufiirbung nach- gewiesen werden kann, die beim Zusatz einiger Tropfen einer 1,544-Flfissigkeit (Gemisch aus Tributylphosphat und Zimts~ure~thylester oder Styrol, stabilisiert mit tert. Butyleateehin) auftritt, ist der Nachweis der beiden weiteren gesundheits- sch~digenden kristallinen Formen Tridymit und Christobatit wegen ihrer zahl- reichen )/Iedifikationen schwieriger. In einer 1,480-Flfissigkeit mit einer Dispersion yon 0,0157 (Tributylphosphat/Zimts~ure~thylester) zeigt Orange- bis Rotf~irbung die Gegenwart yon Christobalit an, blaue Teflchen stammen yon Tridymit und weiJ~e Teilchen yon Pargasit. -- Zum 1Nachweis yon Beryllium in Luft kann man dieses in Isopropylalkohol oder auf einem Filter sammeln. Bei Verwendung einer Fifissigkeit veto ]~rechungsindex 1,720 bei 25~ (~-Bromnaphthol/Methylenjodid- Gemisch) zeigt Berylliumoxid, das dureh Calcinieren yon Berylliumsulfat-tetra- hydra.t bei 1150 und 1350~ entstand, ]~lauf~rbung mit einer Spur Rot und st~rke Doppelbrechung (Brechungsindex 1,72 bzw. 1,73), Berylliumoxid, das dureh Calcinieren von Berylliumoxid-dihydrat bei 1150~ entstand, eine Blauf~irbung, Berylliumoxid, das bei 400~ calciniert wurde, hellblaue oder weil~e Teflchen. -- Um die Asbestosekrankheit und eine Ursaehe des Lungenkrebses bei Astbest- arbeitern auszuschalten, ist der Nachweis der Asbestarten Chrysotil, Amosit nnd Crocidolit erforderlieh. Chrysotil zeigt mit einer 1,544-Flfissigkeit (siehe Quarz) Purpnrrotfi~rbung bei rechtwinkliger Einstellung zur Faser und Orangef~rbung bei Paralleleinstellung, Serpentinchrysotil Hellblau- (rechter Winkel) bzw. ]?urpur- f~rbung (parallel). Croeidolit bildet bei dfinnen Fasern mit einer 1,69-Flfissigkeit (~-Bromnaphthalen/Methylenjodid-Gemisch, t~reehungsindex 0,0352) Gelbf~rbung (rechter Winkel) bzw. Orangef~irbnng bei rotierendem Analysator, in sehr dicken Fasern Blauf~rbung. Amosit bildet mit derselben Flfissigkeit Blauf~rbung (rechter Winkel) bzw. Orangef~rbung (parallel). Die verwendete Apparatur wird ausffihr- lich beschrieben. [1] 1Y~Jerochem. J. 10, 273--285 (1966). Bausch & Lomb, Rochester, N.Y. (USA).

L. Jo~Ns~

Ein einfaehes Verfahren zur sehnellen Analyse radioaktiver Gase mittels Fliissigszintillationsz~hlung beschreiben M.L. CuI~TIs, S.L. I~Ess und L.L. BENTZ [1]. Das Gas wird in ein evakuiertes Rohrsystem eingelassen, das mit einem Manometer verbunden ist. Zwei Injektionsnadeln stehen mit diesem System fiber Absperrh~hne in Verbindung. ~ber diese Nadeln wird das Gas in evakuierte 25 ml- Poly~thylenzylinder, die einen selbstdichtenden Gummiverschlu~ tragen, expan- diert. - - Eine Injektionsspritze, yon der der Kolben entfernt wurde, wird mit SzintillatorlSsung geffillt (7 g PPO und 50 mg POPOP in 1 1 Toluol) und die Nadel durch den GummiversehluI~ des Poly~thy]enzylinders gestoI~en. Dutch den Unter- druek im Zylinder entleert sich die Spritze se]bstt~tig. Die einstrSmende LSsung