einfluß verschiedener trocknersysteme auf einige eigenschaften der stärke

6

Click here to load reader

Upload: dr-ing-f-baunack

Post on 06-Jul-2016

216 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Einfluß verschiedener Trocknersysteme auf einige Eigenschaften der Stärke

Nr. 8! 16. Jahrg. D I E S T A R K E 299

A l’aide de cette mdthode il dtait possible de faire une nette distinction de diffdrentes sortes d’amidon dans des mdlanges, ce qui est d’une grande importance lorsqu’ils existent des doutes sur des impuretds , ou des altdrations. I1 est par example possible #identifier par cette mdthode optique l’amidon de riz clans celui de bld, l’amidon de riz dans l’amidon d’avoine, I’amidon de froment d c&e‘ de l’amidon de mais et l’amidon de seigle et vice versa.

En outre on discUte les possibilitds pour distinguer diffdrentes sortes d’amidons tropiques, les amidons ldgumineux les amidons des glands et des chdtaignes, et on rend attentif a’tcx limites de ces rndthodes.

Literaturnachweis (1) Eino zusainnienfassende Darstellung der alteren Litera-

tur findet sich in M. SAMEG: Kolloidchemie der Starke. Verlag Th. Steinkopff, Leipzig u. Dresden 1927, S. 168 bis 173.

(2) Eine Zusammenstellung der modernen Verfahren findet sich in J. R. RADLEY: Starch and its derivatives. Chap- man & Hall, Ltd., London 1953, 3. Aufl., Bd. 1, S. 81 bis 100.

(3) LIPPMANN, E.: J. prakt. Chemie 83 (1861), 51. (4) LINTNL:R, J. C. : Brenner- u. Malzereikalender 1888/89,

111. ( A ) HE:KTI:H, W. : Textilber. uber Wiss., Ind. u. Handel 1

(1920), 8, 31. (6) WI~I’TMACK, L. : Anleitung zur Erkennung organischer

und anorganischer Beimengungen im Roggen- und Wei- zenmehl. Verlag M. Schafer, Leipzig 1884.

( 7 ) WSINWUKM, S.: Z. Unters. u. GenuBmittel 1 (1898), 98. (8) BL CHWALD, J. : Miihle 8 (1904), 436. (9) BAI~XS~TEIN, F. : Landwirtsch. Versuchsstat. 79/80 (1913),

(10) HERTER, w., und C. MEYER: z. ges. Getreidewes. 12

(11) SYMONS, W. H.: Pharmac. J. Transact., Ser. 3, 13

(12) SYMONS, W. H.: Pharmac. J. Transact., Ser. 3 , l S (1882),

(13) Dos, A.W., und G.W. RURK: J. Amer. chem. SOC. 39

773.

(1920), 43.

(1882), 1.

237.

(1917), 742.

(14) LINSBAUER, K.: Beih. bot. Zbl., Abt. A 53 (1935), 172. (15) SCHOCH, Th. J., und E. C. MAYWALL): Analytic. Chem.

28 (1956), 382. (16) NYMAN, M.: Z. Unters. Nahrungs- u. GenuDniittel 24

(1912), 673. (17 ) REICHERT, E . T.: The differentation and specifity of

starches in relation to genera, species, etc. Carnegie Inst. Washington, Publ. Nr. 173 (1913), Part I, p. 174.

(18) LA WALL, C. H., und S. S. GRAVES: Transact. WAGNER Free Ind. Sci., Philadelphia 7 (1910), 41.

(19) FRANCIS, C. K., und 0. C. SMITH: J. ind. Engng. Chem. 8 (1916), 509.

(20) FISCHLER, F., und J. SCHWAIBOLD: Biochem. Z. 283 (1936), 322.

(21) KEMPF, W.: StLrke 7 (1955), 161. (22) SEIDEMANN, J. : Erniihrungsforschung 5 (1960), 56. (23) SEIDEMANN, J.: StLrke 14 (1962), 348; Photogr. Korre-

(24) H O L L ~ , J., J. SZEJTLI, E. I , . ~ L ; ) und G. BEXE: Nah-

(25) TAUFEL, K., und F. SCHIERBAUM: Starke 14 (1962), 411. (26) LUDWIG, H. : Dtsch. Lebensmittel-Rdsch. 56 (1960), 353. (27) SEIUEMANN, J. : Dtsch. Lebensmittel-Rdsch. 58 (1962),

(28) UNNA, E.: Z. Unters. Nahrungs- u. GenuBmittel 36

(29) BERLINER, E., und J. KOOFMAXX: Z. ges. Miihlenwes. 5

spondenz (im Druck).

rung 8 (1959), 617.

168.

(1918), 49.

(1928), 21.

und F. R. SENTI: Cereal Chem. 35 (1958), 392.

Science 125 (1957), 441.

(30) SAVAGE, R. R., w. L. DEATHERAGE, M. M. MACMASTERY

(31) PFAHLEIX, P. L., H. H. KRAMER und R. L. WHISTLER:

(32) SEIDEMANN, J.: Stiirke 15 (1963) im Druck. (33) GRIEBEL, C. : Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forscli. 88

(34) KURGATNIKOW, M. M. (mit A. J. LEBEDEWA): Bio-

(35) SCHNEIDER, A.: Ziichter 21 (1951), 275. (36) S E I I ~ M A X N , J. : Dtsch. -4potheker-Ztg. (im Druck).

Anschrift des Verfassers: Johunses Seidemann,, Deutsche Aka- demie der Wissenschaften zu Berlin, Institut f u r Emahrung, Potsdam- Rehbriicke, Arthur-Scheunert-Allee 114- 116.

(Eingegangen: 6 . 5 .1963)

(1948), 269; 89 (1949), 404.

chemie [russ.] 5 (1940), 417.

Einflufl verschiedener Trocknersy steme auf einige Eigenschaften der Starke *J

Von F. BAUNACK, Krefeld-Uerdingen

I . Zweck der Trocknung Ein Hauptgrund fur die Trocknung von Stiirke ist,

(la13 die Vermehrung und Weiterentwicklung von Mikroorganismen vermieden werden soll. Niedriger Wassergehalt und niedrige Lagerungstemperatur sind von diesem Standpunkt aus wichtig. Wlihrend der Trocknung sind aber gerade in dieser Hinsicht recht ungiinstigc Bedingungen vorhanden ; Hoher Wasser- gehalt und eine fiir die Mikroorganisinen giinstige Tem- peratur. Schnelle Trocknung konnte die hierdurch bedingten Nachteile zum groBen Teil vermeiden, er- fordert aber eine noch hijhere Temperatur, die Veran- Qrungen chemischer und physikalischer Art verur- sacheii kann. Die den Idealzustand kennzeichnenderi Forderungen, niedrige Temperatur und kurze Trock- nungedauer schliei3en sich leider gegenseitig aus. ~ -

*) Vortrag, gehalten auf der Stiirketagung 1963 in Detmold.

Wir sind deshalb, wie fast immer in der Technik, gc- zwungen, einen KompromiB zu schlieBen. Er wird bestimmt von der Art der Wasserbindung.

2 . Wasserbindung a n Starke uiid Produkten d ~ r Starkeindustrie

Anhand der Dampfdruckisothermen, wie sie in Abbildung 1 fur Maisstlirke aufgezeichnet, sind, sieht, man, dai3 bei dem Wassergehalt, mit dem das Produkt normalerweise dern Trockner zugefuhrt wird, kauni freies Wasser vorhanden ist. Der Dampfdruck ist klei- ner als 1, da Salze und Kohlenhydrate in Wasser gelost sind und das Wasser iiberdies noch kolloidal‘) uncl kapillarz) gebunden ist.

1) Wasserbindung in Gelen

*) Wasserbindung in Kapillaren, z. T. mit Dampfdruck- absenkung verbunden.

Page 2: Einfluß verschiedener Trocknersysteme auf einige Eigenschaften der Stärke

D I E S T A R K E Nr. 8 / 1963 ~ ~ _ _ _ 300

~-

Aus Clem Bild when Sie uberdies noch den EintiuB tlcr irreversi blcn Schrumpfung 3, bei der Trocknung, der sich in eincr Hysterese der Dampfdruckisotherme au13ert.

0 0) 0,2 43 Q4 0,s 96 0,7 98 49 Dampfdruckverhaltnis - Pd/Ps= P'

Abb. 1. Sorptions- und Desorptionsisothcrme von Mais- st#rke bei 3 = 40 "C.

Dic kapillare Bindung geht bei kleincn Wasscr- gehalten inimer mchr in Adsorption ubrr. Abbildung 2 zeigt, daB die d i f fe ren t ie l le Rindungsei iergic des Wassers a n hIaisst6rkc bci 4"/,, Wassergehalt

kcoi

300 280 26C

f 246 .@ 22C : 2oc 6 1% ? zi 166

.c 14C 126 1 1OC 86 6C 4C 2L

73

c ) 402 1 0.06 I 0.70 1 074 1 978 I922 1 Q24 1 0,3 0.04 408 Q12 416 920 424 428

Feuchtegmd X kg/kg - Abb. 2. Differentielle Bindungsenergie yon Maisstarke

(isoster a m den Drsorptionsisosteren zwischen 0 und 100 "C bestimmt).

schon 175 kcal/kg betragt. bei fast OO/ , sogar240kcal/kg. Diese Warme mu13 also zusiitzlich zu der Verdampfungs- warme aufgewendet werden, wenn man auf niedrige Wassergehalte abtrocknet. Dieselbe Warme wird aber

Teil der Schrumpfung, der nicfit durch Quellung bei Was- serwiederaufnahme riickgiingig gemacht wird.

auch frei, wenn das Gut Wasser aufnimmt, das vorher in Dampfform in der Umgebung war. Es ist klar, dalj tlabei ganz erhebliche Temperaturerhohungen auftre- ten konnen. Die Bindungsenergie kann man nach der BET- Gleichung errechnen, wozu man die Zahlenwerts aus den Isosterendiagrammen 4, entnimmt.

abrjgens ist eine monomolekulare Belegung der Gesamtoberflache mit Wassermolekiilen bei etwa 5- 60/, Wassergehalt vorhanden.

Die gesamte Maisstarketrocknung untl auch clic Nais- Schalenfuttertrocknung findet also im hygro- skopischen Bereich statt. Daraus ergibt sich zweierlei : a) Trockenstarke iiimmt in der feuchten Atmospharc

Wasser auf. Das ist allgemein bekannt. Sie wird sich aber auch, wenn sic mit Naljstarke vermischt wird, stark mit Wasser anreichern, so dalj ein sehr hotnogenes Produkt, mit mittlerem Wassergehalt entst'eht.

b) Wahrend der Trocknung wird fast kein Wasser in fliissiger Form an die Oberflache der Partikel trans- portiert, sondern es verdampft in den Kapillaren und der Dampf diffundiert an die Oberflache. Fur die Trocknungsgeschwindigkeit sind also das par- tiale Dampfdruckgefalle maBgebend und clcr Dif- fusionsweg. EN hat dcmnach keinen Sinn bei zu hohcn Tempe-

ra,turen zu trocknen. Die Folge ware wegen der sehr schleehten Warmeleitfahigkeit des porosen Stoffes nur tin Verhornen der Oberflaiche. Eine Erhohung dcr Trocknungsgegchwindigkeit erreicht man nur durch niedrigeren Partialdampfdruck der Trocknungsluft , d. h. also Benutzung trockener Trocknungsluft und durch Verminderung der Diffusionswege, also Aufteilung in kleine Partikel und durch Vermindern des Anfangs- wassergehaltes der dem Trockner zugefuhrten Starke. Dies wiederurn erzielt man, wenn notwendig, durch gutes Pllischen der NaBstarke mit Trockenstarke. J c besser gemischt wird und je niedriger der Wassergehalt, ist, desto niedriger kann die Trocknungstempcratur win und umso besser ist die Qualitat des Trocken- produktes.

3. Trocknersysteme Sehen wir uus daraufhin die Trocknerarten an, in-

wieweit sie den hich aus der Theorie ergebenden For- derungen entsprechen. Dabei sol1 nicht unerwahnt bleiben, da'B e d nicht nur auf den eigentlichen Trock- ner, sondern auf die ganze Trocknungsanlage ankommt,. Fehler, die vor Einfiihrung des Gutes in den Trockner gemacht werden, lassen sich wahrend der Trocknung nur schwer beheben. Man muB sich z. B. huten, in Transportelementen fur die Naljstarke Pressungen zu verursachen, da hierdurch sofort eine teilweise Pelle- tisierung eintritt. Selbst geneigte Schnecben erhohen sehon den GrieBanteil in der Trockenstarke.

4, Isosteren sind Kurven gleicher Gutsfeuchtigkeit in einem Diagramm, das niit den Koordinaten ,,Relative Feuch- tigkeit" und ,,Absolute Temperatur" gebildet wird.

Page 3: Einfluß verschiedener Trocknersysteme auf einige Eigenschaften der Stärke

301 _ _ D I E S T B R K E _.

Nr. 8 / 15. Jahrg.

3.1. Langzeittrockner Friiher wurde der T rommel t rockne r noch ein-

gesetzt. In ihm liegt das Gut immer in einer Schiittung. Tm Inneren der Schiittung ist der Partialdampfdruck gleich dem im Partikelinneren. Nur beim Abrieseln ist eiii wesen tliches Partialdampfdruckgefiille vorhan- den. Die Trocknungswirkung ist daher schlccht. AuBer- dem tritt Pelletisierung auf, die Endkornung ist grob. Der'l'rommeltrockner wird deshalb nicht mehr fur diesc Zwecke installiert.

Der T u r b i n e n t r o c k n e r gestattet es wegen seiner langen Trocknungszeit, mit niedrigeren Temperaturen zu arbeiten. Infolge der auf jeder Etage liingere Zeit ruhenden Schicht sind diese niedrigeren Temperatu- ren aber auch notwendig, um die Oberflache der Schiittung nicht zu stark zu erwarmen. Die Diffu- sionswege fur den Dampf sind lang, das Partialdruck- gefallc ist gering. Obwohl nicht, wie beim Trommcl- trorkner, eine Pelletisierung eintritt, ist der GrieBanteil hoch. Das Schiittgewicht ist ebenfalls mit 500-630 g/l bei Maisstarke verhaltnismaSig hoch. Es macht sich hierin bemerkbar, da13 der Guuanteil an der Oberflache der Schiittung und die unmittelbar auf dem Teller lie- genden Korner thermisch starker beansprucht werden.

3.2. Kurzzeittrockner Der S t r o m t r o c k n e r (Abb. 3) ist die einfachstc

Ausfuhrungsform des Kurzzeittrockners. Er wird in dieser einfachen Form nur noch selten gebaut, weil es mit ihni nicht gelingt, ein gleichmaBig getrocknetes Gut mit nicht zu groaer Wassergehaltsspanne zwischen Feinkorn und Grobkorn zu erzeugen. Die Aufent- haltsdauer des Grobkorns im Trocknsr iibersteigt die

n

des Feinkorns nicht so viel, wie es entsprechend cler langeren Trocknungsdauer notwendig ware. Die Folgc ist, daB das Feinkorn iibertrocknet werden muB, wenn man den gewunschten Endwassergehalt crzielen will. und dalj die Troeknerendtemperatur verhaltnismal3ig hoch ist.

Ein typischer Kurzzeittroclincr ist der R i ng t r o c k - ner (Abb. 4). Er stellt eine in sich geschlossene pneu-

Abb. 4. Ringtrockner. 1 NaBgut-Aufgabe 6 Zyklon 2 Ringkanal 7 Kapselwerk 3 Filter 8 Trockengut-Austrag 4 Lufterhitzer 9 Abgas-Ventilator i LuftauslaB in. Sichter

matischc Forderstrecke dar, an deren cincm Encic Na Dgut und Trocknungsluft zugefuhrt und an dercn anderem Ende in einem Abscheider Trockengut uncl Abluft getrennt werden. Ein vorgeschaltcter Sichter schlieBt durch den Obergang des noch nicht fertig gc- trockneten Grobgutes in die Trocknungsstrecke den Ring. Das fertig getrocknete Feingut wird also laufentl abgefuhrt .

Ihm gleicht verfahrenstechnisch in etwa der be- kannte S c h n e 11 -Urn l a u f t r o c k n e r (Abb. ti). bei

Abb. 5. Schnellumlauftrockner. 1 Aufgabeelement 8 Unilenkhaube

Abb. 4. Stromtrockner. 2 Aufgabeschnecke Y Sichter 1 XaBgut-Aufgabe 6 Zyklon h' Schleuder 10 Kapselwerk

4 Frischluftfilter 11 Riickfiihrschurrc 2 Lufterhitzer 7 Kapselwerk 3 Aufgabe-Ventilator 8 Trockengut-Austrag S Frischluftventilator 12 Materialschiebcr 4 Trockenrohr 9 NaBentstauber 6 Lufterhitzcr 5 Umlenkhaube 10 Abgase 7 Trockenrohr 14 Trockengutschneckc

13 NaDwLscher

Page 4: Einfluß verschiedener Trocknersysteme auf einige Eigenschaften der Stärke

302 D I E S T A R K E Nr. 8 I1963

den1 allerdings die Trocknungsstrecke vertikal ist. In- folge der langsameren Transportgeschwindigkeit in der vertikalen Trocknungsstrecke wird hier ein groBerer Anteil des Gutes als im Ririgtrockner schon beim er- sten Durchlauf fertiggetrocknct. Da das im Sichter ausgeschiedene und dem Trockner entgegen der For- derrichtung des Frischgutes wieder zugefuhrte Grobgut infoIge Zusammenprall und Verwirbelung eiiie recht intensive Zerkleinerung erfahrt, ist hier auch der Gehalt an GrieB im Trockengut sehr niedrig.

[m S t r o m t r o c k n e r m i t e r w e i t e r t e m R o h r (Abb. 6) versucht man dagegen, in einem Durchgang

in Wandnahe sinken die groberen Kornklassen wieder ab, bis sie durch weitgehende Trocknung so an Gewicht verloren haben, daB sie schlieBlich audgetragen werden.

Grobere Korner kommen dabei ins Gebiet hoherer Temperaturen, so daI3 ihre Oberflache hart wird. Ein hoherer GrieBanteil verbunden mit einem durch Ab- rieb gebildeten hoheren Feinstanteil ist die Folge.

Ein andcrer Trocknertyp (Abb. 7) umgeht denNach- teil, daB grobere Korner mit ihrcr schon trockencri Oberflache ins Gebiet zu hoher Temperatur zuriick- fallen dadurch, daB das senkrechte Trocknerrohr meh- rere Erweiterungen besitzt. I n ihnen halt sich das Gilt

Abb. 6 . Stronitrockner rnit erweitcrtcm Rolir. 1 Nallgut-Aufgabe 'i' Krumnier 2 Aufgabe-Schneckc 8 Zyklon :i Schlouder 9 Kapselwerk / Frischluftventilator 10 Trockengut-Austrag 6 Lufterhitzer 11 NaBentstaubcr G Trockenrohr 1% Abgas

frrtig zu trocknen untl erweitert dcdialb tias Trock- nerrohr nach oben. Dadurch sinkt die Transport- geschwindigkeit, dic Auf'enthaltsdauer, vor allem des Grobliorns, erhoht sich. cntsprechend tlcr Gleichunp

GTf V(1- us

wobei bcdcutet vtr Transportgeschwindigkeit wu Gasgeschwindigkeit us Schwebegeschwindlgkeit ties Ein-

Die Aufcnthaltsdauer im Trocknerrohr mit der Ihngc 1 ist somit

1 1 z=-=-- 817 vc: -

zelkorns.

I nfolgc clcs iiber dem Rohrquerschnitt ausgcpriigten Geschwindigkeitsprofils der Trocknungsluft findet zu- dem wahrscheinlich ein innerer Rundlauf statt, d. h.

Abb. 7. Stromtrockner rriit Rohrerweiterungen 1 NaDgut-dufgabe (i Zyklon 2 Lufterhitzer 7 Kapselwerk 3 Drosselklappe 8 Trockengut-Austrag 4 Steuerung z. Pos. 3 5 Trockenrohr

9 Abgas-Ventilator

liinger auf, cs entstcht innerhalb der Erweiterungen ein Runcllauf in einem Gebiet praktisch konstanter. Temperatur. 1st das Gut schlieBlich lcicht genug, wird es weitertransportiert bzw. unter~tutzt man die Wciter- forderung durch Pulsationen im Luftstrom.

Gutsaufgabe bei Gutstrocknern Die gleichmaigige Verteilung des NaBgutcs iibw tlcn

gesamten Rohrqucrschnitt ist umso srhwieriger, jc groBer der Rohrquerschnitt eines pneumstischen Trockners ist. Dies fiihrt dam, daB irri allgemeinen das

Page 5: Einfluß verschiedener Trocknersysteme auf einige Eigenschaften der Stärke

Nr. 81 15. Jahrg. D I E S T A R K E 303

XaBgut um so mehr mit Trockengut gepudert wcrden mulS. it. groBer die Trocknerkapazitat ist. Der Guts- umlauf wiirde so immer hoher.

Man kann dies, wie in Abbildung 8 gezeigt, dadurch vcrmeiden, daB man das NaBgut mit einem Teil der Trocknungsluft pneumatisch uber eine Verteiler- schleuder in das eigentliche Trockncrrohr fordert und tlabci vortrocknct. Dicses vorgetrocknete Gut kann somit in fein verteilter Form gleichmaBig iiber den Rohrqucrschnitt verteilt werden, SO daB eine einwand- frcie Troclinung auch bei sehr hoher Trocknerkapazitat erz iclt wird.

Q

-0

Abb. 8. Pneumat. Forderanlage fur Nafistarke. 1 Zentrifuge 5 Forderventilator 2 Zumefischnecke 6 Lufterhitzer 3 Forderleitung i Trocknerrohr 4 Einblasmiihle

4 . Physilealische Gutsekqenschaften 4.1. 31aisstB1.lce

Es zeigt sich erwartungsgcmaB, daR in einem Lang- zeittrockncr crzeugte Starke verhaltnismaBig grob ist. So kann es sein, daB das Trockenprodukt eines Tur- binent.rockners rund 85 bid goo/, Korn groBer als 95 Mikron hat und noch 200/, Korn groBer als 500 Mikron (Abb. 9). Dagegen hat das Produkt von Kurzzeit- trockricrn mit Gutsumlauf 0 bis 750/, Korn grol3er als 95 Mikron, wobei die grobere Kornung der hoheren Trocknungstemperatur zugeordnet ist. J e weitJer man iibrigens abtrocknet', desto feiner wird die Kornung, wahrscheinlich vor allem wegen des verstarkten Um- laufs dcs Grobkorns. So hatte eine auf 5 0 / , Wasser- gehalt abgetrocknete Starke fast keinen R'iickstand bei 95 Mikron.

Int'csressant war die Untersuchung des S c h u t t - g c w i c h t e s (Abb. 10). Grundsatzlich ergab sich, dalJ cias Produkt von Langzeittrocknern mit 500-630 g/l im allgcmeinen ein weit hoheres Schiittgewicht hat als das von Kurzzeittrocknern mit 420-500 g/l. Neben dcm spcz. Gewicht ist das Schuttgewicht vor allem von der Kornverteilung abhangig. Entspricht sie der Pullerkurve, so sollte ein hohes Schuttgewicht erwartet werden. Tatsachlich entspricht die Kornung des Pro- dukt>es von Langzeittrockiiern etwas mehr der Ful-

Korngrik d inp Q7 999

7 99 5 95 70 90 20 80 30 70 40 60 50 50 S 60 40 .s 70 30 o 80 20 p 85 15 0

5 O

2 90 70 5 a c 95

3

E 4 g 97 3

99 1

9q5 0'5

98 2

7 2 3 70 20 40 700 200 4006001000

1-4 Kurzzeitffockner 5 Langzeittrockner

Abb. 9. Kornung von Maisstarkc.

Trocknungstemperatur in "C

Abb. 10. Schiittgewicht trockener Maisstarkc in Abli. von der Trocknungstemperatur.

lerlrurve als das von Kurzzeittrocknern. Vor allem aber diirfte das hohere Schiittgewicht auf ein hoheres spez. Gewicht des Stoffes zuriickzufuhren sein. Inter- essant ist, daB starkere Abtrocknung t'rotz feinerer Kornung zu hoherem Schiittgewicht fiihrt. In einem Fall betrug das Schuttgewicht bei 130/, Wassergehalt. 420 g/l, bei 5O/, H,O dagegen 570 g/l.

Es ergibt sich auBerdem eindeutig, daB einc hohere Trocknungstemperatur zu hoherem Schuttgewicht fiihrt. So betrug dad Schiittgewicht im Umlauftrock - ner bei 120 "C Trocknungstemperatur 420-450 g/l, bei 140-150 "C dagegen 500-550 g/l, wobei auf 11 bis 13O/, getrocknet wurde. Obrigens war in allen Fallen das Schiittgewicht der Trockenstarke hoher als das der NaBstarke, das immer bei 380-420 g/1 lag. Hier iiuBert sich der EinfluB der Schrumpfung.

4.2. Schalenfictter Die Kornung von Schalenfutter licgt im allgemeinen

unter 1 mm, wobci etwa 80°/, iiber 250 Mikrori war, soweit es in pneumatischen Trocknern getrocknet wird und die Trocknungstemperatur 500-550 "C betragt. Erheblich ist der EinfluB des Que1lwasserzusat)zes auf das Schiittgewicht. Wahrend trockenes Schalen- futter rnit Quellwasser auf etwa 420-460 g/l kommt,, hat solches ohne Quellwasserzusatz ein Schiittgewicht von 220-250 g/l. Es ist also offenbar so, daB die im

Page 6: Einfluß verschiedener Trocknersysteme auf einige Eigenschaften der Stärke

304 Nr. 8 ' 1963 D I E S T A R K E -

Quellwasser enthaltenen gelosten Feststoffe ins Innere der Kapillaren diffundieren. Da bei der Trocknung der groljte Teil des Wassers in Dampfform aus den Kapillareii diffundiert, bleibt der Feststoff in ihnen und fullt sie infolge der Schrumpfung weitgehend aus. Wird kein Quellwasser zugesetzt, sind sie dagegen leer, was niedriges Schiittgewicht ergibt.

4 . 3 . Maiskleber Die Kornung von in pneumatischen Trockncrn ge-

t,rocknetem Maiskleber kann sehr unterschiedlich sein. Der Ruckstand uber 95 Mikron betragt zwischen 99 bis 600/,, die Kornung groljer als 0,5 mm zwischen 20 bis 600/,. Auch hier ist die grobere Kornung wieder eindcutig der hoheren Trocknungst,emperatur zu- geordnet'.

Interessant ist, (la13 dic Ablufttemperatur mit der Kornung liorrespotidiert. J e niedriger sie ist, desto f'einer die Kornung - ein Zeichen fur verstarktcn Guts- umlauf und scharfere Sichtereinstellung bzw. niedrige- ren Anfangswassergehalt der Mischung aus Naljgut und zuriickgefiihrtem Trockengut. Hierdurch wird schon a,m Trocknereintxitt einc Gutsauflockerung und feinere Kornung erzielt'.

Beim Naiskleber nimmt' iibrigens das Schiittgewicht von 500-6640 g/l dcs NaBgutes suf 400-500 g/l ties Troekeiigutes ab. Ein Einflul3 der Trocknungstempera- tur auf das Schuttgewicht ist auf den ersten Rlick nieht, zu erkennen. Bctracht,et. man aber die Kornver- teilung so ergibt sich, dalj bei geringem Rundlauf urid dementsprechencl nassem Aufgabegut das Kornband schmal ist. Wenn trotzdem das Schiittgewicht verha1t'- nismaBig hoch ist, trotz des fehlenden Fiillkorns in den Zwickeln zwischen den Grobkornern , so ergibt' sich daraus eine Erhohung des spez. Gewichtes und eine Ver- h8rtung der Kornoberflache.

5 . #chlu@ olgerunge'ta GrolJerer ltundlauf und deshalb niedrigerer Anfangs-

wassergehalt ermogliehen bei allen Trocknern niedri-

gere Troeknungstemperaturen und ergeben damit trotz eines breiteren Kornungsbandes ein niedriges Schiitt- gewicht, also ein lockeres Gut. Es ist somit moglich, durch Einstellen entsprechender Trocknungsbedin- gungen Kornung und Schuttgcwicht des Gutes zu be- einflussen.

Zusammenfassuny Ausgehend von einigen grundsatzlichen Betrach-

tungen iiber die Trocknung von Maisstarke und Mais- starkeprodukten und die Haupttypen der verwendctcn Trockner wurden einigc physikalische Eigenschaften des Trockenproduktes erortert. Wie Untersuchungs- ergebnisse im Einklang mit der Theorie zeigen, ist es durch entsprechende Fiihrung des Trocknungsbetric- bes moglich, Kornung und Schiittgcwicht dcs Trocken- gutes in gewissen Grenzen zu steuern.

Su nztnar y

Based on some fundaniental oh.rervatioii.s of the drying of corn starch atad corn starch product.9 and the wain type of dryers used, some physical characteristics of the dry products are discussed. As analysis together with theory show, it is possible by adjusting the drying operation to control granule size and specific graaity ?f the dried litaterial tu u certain extent.

Re'sunze'

On explique quelques propriite's physiques des pro- duits secs eta partant de yuelques obsermtions fondarxen- tales sur le se'chage de l'amidon de inais et sur les princi- p a u x types des skcheurs utilise's. Les re'sultats expirimera- taux e n accord avec la the'orie ont monfre' qu'il est pos- sible de re'gler la granulation et le poids au volume du produit se'chk par un guidage ad6qunt de l'installatioti d(> s ichap.

1 Patentbesprechungcii I Deutsche iMaizeiiu Werke G.i i t .b .H. , Hamburg: Verfahren

zurn Glasieren von Reis. DAS 1110998 (D 31056, Klasse 53 k2/01), angeni. 11.7.1959, ausgel. 13.7. 1961. 5 Patent- anspriiche.

Bisher ist es ublich, Zuni Glasieren von Keis StLrkever- zuekerungsprodukte und Tallrum zu verwenden, und zwar beispielsweise etwa 0,201, Starkesirup und 0,l o/,, Talkum, be- rechnet auf polierten Reis. Da Talkum im Sinne des deutschen Lebensniittelgesetzes ein fremder Stoff ist, darf es allenfalls noch zum Polieren von Reis verwendet werden, weil es hier- bei als technischer Hilfsstoff anzusehen ist. Werden Starke- verzuckerungserzeugnisse ohne gleichzeitige Verwendung von Talkum zum Glasieren von Reis benutzt, so nird die sich wahrend des Glasierens bildende Glasurschicht durch die noch nicht glasierten Reiskorner zerstiirt. Infolgedessen bleibt der so behandelte Reis stumpf, glanzlos und rauh. Wie nunmehr gefunden wurde, kann man geschliffenen und polierten Reis auch ohne Verwendung von Talkum einwandfrei glasieren, wenn man den Reis in dunner Schicht mit koneentrierten waBrigen Zuckerlosungen und oberflachenaktiven, ernah-

riings~)hysiologiscli unbedenklichen (:lyccriden nnd/oder Phosphatiden iiberzieht. Dabei koninien die konzentrierten wal3rigen Zuckerlosungen vorzugsweisc in einer Menge von 0,5 bis 20//, und die oberflachenaktiven Glyceride und/oder Phosphatide vorzugsweise in einer Menge von 0,Ol bis 0,l oi0. berechnet auf polierten Reis, zur Anwendung. Die konzen- trierten waBrigen Zuckerlosungen und oberflachenaktiven Glyceride und Phosphatide konnen entneder in Form eines Gemisches oder einer Emulsion oder auch getrennt, und zwar gleichzeitig oder nacheinander, zur Anwendung konimen. lni Prinzip eignen sich fur die Durchfiihrung des Verfahrens alle konzentrierten waarigen Losungen von Mono-, Di- und Oligosacchariden. Als besonders geeignet haben sich konzen- trierte waBrige Losungen von Starkeverzuckerungserzeug- nissen, wie Starkesirup und Starkezucker. erniesen. Als oberflachenaktive Glyceride und Phosphatide kommen vor- zugsweise solche Stoffe in Frage, die keine freniden Stoffe im Sinne des Gesetzes zur Anderung und Erganzung des Lebens- mittelgesetzes sind, wie Lecithin nnd Mono- und Diglyceride der in Speiseolen und -fetten vorkonimenden unverzweigten Fettsauren niit geraden Kohlenstoffzahlen (Clo bis CIS). Auch Sorbit- oder Zuckerester der genannten Fettsauren sind ge- eignet. Der auf diese Weise glasierte Reis erhalt eine dauer- hafte Glasur. G. Graefe