ein newer laboratoriumsdampfüberhitzer und ein mit überhitztem dampf betriebenes abdampfbad

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46 R. Kattwinkel: Ein neuer Laboratoriumsdampftiberhitzer Ein neuer Laboratoriumsdampffiberhitzer und ein mit iiberhitztem ])ampf betriebenes hbdampfbad. Von Dr. R. Kattwinkel, Gelsenkirchen. Mitteilung aus dem Hauptlaboratorimn der Mannesmann-RShrenwerke, Abt. Bergwerke. 1. Laboratoriumsdampfiib e rhi tzer. I Fig. 9. Als Laboratoriumsdampfaberhitzer werden entweder Kupferschlangen (Lassar-Cohn, Zincke, MShlau, Dargatz) oder Platten mit gitter- artig angeordneten Kan~tlen (Heiz- mann, Tropsch) verwendet. W~h- rend die Leistung des Schlangen- tiberhitzers dutch den Querschnitt des Rohres begrenzt ist, zeigt der Platten~iberhitzer einen be- deutend hSheren Wirkungsgrad, weil bei diesem der Dampf auf einer grossen Oberfliiche fiberhitzt wird. Eine andere und far Laboratoriums- zwecke neue Oberfihchenverteilung erreicht Verfasser bei dem in Fig. 9 wiedergegebenen Uberhitzer dadurch, dass der Dampf auf zahlreiche ver- setzt angeordnete Rohre verlegt wird, wodurch der Rohrbt~ndel- ti b e r h i t z e r yon ausgezeichneter Wirkung entsteht. Der mittels Muffe an ein B u n s e n - stativ zu befestigende runde Dampf- tiberhitzer besteht aus dem Rohr- btindel a, dessert beiderseits offene Rohre an den Enden durch zwei runde Metallscheiben geftihrt und in dicsen hart gel6tet sind, und den halbkugelfOrmigen Erweiterungen b undc. Durch b tritt der ges~ittigte

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46 R. Kattwinkel: Ein neuer Laboratoriumsdampftiberhitzer

Ein neuer Labora tor iumsdampff iberhi tzer und ein mit i iberhitztem ])ampf betriebenes hbdam pfbad .

Von

Dr. R. Kat twinkel , Gelsenkirchen. Mitteilung aus dem Hauptlaboratorimn der Mannesmann-RShrenwerke,

Abt. Bergwerke.

1. L a b o r a t o r i u m s d a m p f i i b e r h i t z e r .

I

Fig. 9.

Als Laboratoriumsdampfaberhitzer werden entweder Kupferschlangen ( L a s s a r - C o h n , Z i n c k e , M S h l a u , D a r g a t z ) oder Platten mit gitter- artig angeordneten Kan~tlen ( H e i z - m a n n , T r o p s c h ) verwendet. W~h- rend die Leistung des S c h l a n g e n - t i b e r h i t z e r s dutch den Querschnitt des Rohres begrenzt ist, zeigt der P l a t t e n ~ i b e r h i t z e r einen be- deutend hSheren Wirkungsgrad, weil bei diesem der Dampf auf einer grossen Oberfliiche fiberhitzt wird. Eine andere und far Laboratoriums- zwecke neue Oberfihchenverteilung erreicht Verfasser bei dem in Fig. 9 wiedergegebenen Uberhitzer dadurch, dass der Dampf auf zahlreiche ver- setzt angeordnete Rohre verlegt wird, wodurch der R o h r b t ~ n d e l - ti b e r h i t z e r yon ausgezeichneter Wirkung entsteht.

Der mittels Muffe an ein B u n s e n - stativ zu befestigende runde Dampf- tiberhitzer besteht aus dem Rohr- btindel a, dessert beiderseits offene Rohre an den Enden durch zwei runde Metallscheiben geftihrt und in dicsen hart gel6tet sind, und den halbkugelfOrmigen Erweiterungen b undc. Durch b tritt der ges~ittigte

and ein mi~ tiberhitztem Dampf betriebenes Abdampfbad. 47

Dampf in das Rohrbiindei ein, das yon aussen mittels Breitbrenners, der bei Bun t e r dem Dampfiiberhitzer steht, auf Temperatur gebracht wird. Durch c wird der tiberhitzte Dampf; dessen Temperatur ein im Tubas d befindliches Thermometer anzeigt, zu der Gebrauchsstelle hin- geleitet. Das Rohrbandel ist mit einer unten offenen and oben mit AustrittsSffnungen far die Heizgase versehenen Schutzhiilse umgeben.

Mit halbgeSfft~etem B u n sen brenner wird in wenigea Minuten eine (~berhitzung des Dampfes auf 4500 erreicht.

2. E i n m i t f i b e r h i t z t e m D a m p f b e t r i e b e n e s A b d a m p f b a d .

Bei zahlreichen analytischen Arbeiten eignen sich zum Einengen und Abdampfen von Flt~ssigkeiten die bekanntea Wasserb~der schlecht, weil das Aufwallen des kochenden Wassers eine Gefahr far das Ana- lysenmaterial bedeutet, and ferner, well das Arbeitsger~tt bei diesen Abdampfapparaten nicht sauber bleiben kann. Die Wasserb~der werden bekanntlich mit wassersteinabsetzendem Rohwasser geftillt, welches be- senders schmutzig und eisenhaltig ist, wenn die Emaille der inneren Wandungen des Bades abgesprungen ist. Um solehe (~belstande zu vermeiden, hat man versueht, Dampfbader einzuftihren, die mit g e- s ~ t t i g t e m D a m p f betrieben werden ( L a n d o l t , S t a n g e , Muencke) . Aber diese Dampfblider erfreuen sich keiner grossen Beliebtheit, weil sie an einen besonderen Dampfentwickler angesehlossen werden mtissen. Bader, welche mit t i b e r h i t z t e m D a m p f beheitzt werden, sind im Schrifttum nieht beschrieben und wohl nieht bekannt. G. G i e m s a 1) be- spricht ein im troypenhygienisehen Institut Hamburg gebr~uchliches mit Dampf yon 1200 beheitztes Wasserbad. Der Heizdampf muss bei dieser Konstruktion eine Spannung von 3 - - 4 Atmosphiiren haben und wird deshalb yon einer im Kellergeschoss des Instituts aufgestellten mit Koks beheizten Kesselanlage geliefert. Dieses Dampfbad ist somit yon einer zentral angelegten Dampfkesselanlage abh~ingig and nicht allgemein verwendbar.

Verfasser hat in Verbindung mit dem Rohrbiindel-13berhitzer ein mit ttberhitztem Dampf betriebenes Abdampfbad ausgebildet, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die (~berhitzung des Abtreibedampfes in der Vorrichtung selbst vorgenommen wird.

Wie Fig. 10 erkennen liisst, ist der mit Hahn, Niveaurohr and Wasserstandsrohr verseheJm Dampfentwick]er a mit dem Dampfbad b

~) Ztschrft. f. angew. Chem. 89, 283 (1926).

48 R. Kattwinkel: Ein neuer Laboratoriumsdampftiberhitzer usw.

durch den Rohrbtindel-(Jberhitzer c in der Art verbunden, dass dieser dureh den Boden des Bades geht und bis zur Mitte dessetben reieht.

Die Beheizung des Rohr- btindels erfolgt dm'ch den

l verstellbaren Ringgasbren- t ner d. Eine elektrische

Beheizung des Uberhitzers l~sst sich eben[alls Ieicht

t - - anbringen. Das Abdampf-

bad wird durch drei Tr~tger gehalten. Das Erhitzen des Wassers erfblgt durch einen gleichfalls verstellbaren Gas- ringbrenner, der mit einem niedrigen Dreifuss ver- bunden ist, auf welehen die

O Vorrichtung gestellt wird. (In der Zeichnung nicht an-

gegeben.)

Das abzudampfende An~- lysenmateriat befindet sich direkt aber den ()ffnungen des Cberhitzers, der eineu Dampf yon 200 ̀) liefert. Infolge der senkrechten Bauart des Uberhitzers kann das Kondenswasser © in den Entwiekler zurt~ek- fliessen. Dadureh wird ein

Fig. 10. ruhiges und sauberes Ar-

beiten erzielt. Bei der hohen Dampftemperatur geht auch das Ab- dampfen in kt~rzerer Zeit yon statten wie bei Wasserb~idern. Die VQrziige des Heissdampfbades sind somit reeht bedeutend.

Die gesetztich geschtitzten Apparate werden yon der Firma W. F e d d e I e r , Essen, Witchtlerstr. 39, hergestellt.