ecolife 6/09

48
Das Schweizer Magazin für Nachaltigkeit 6/09 CHF 9.60 9 7 7 1 6 6 2 3 0 8 1 0 0 1 2 eco life bewusst schön leben Oh, du fröhliche! Zwanzig wunderbare Geschenke zu Weihnachten Oh, mein Gott! George Clooney verleiht Nespresso viel Charme. Wo bleibt der Ökofaktor? Oh, wie schön! Schwebend durch die Winterlandschaft Einfach entspan nen Wo man die Seele getrost baumeln lassen kann www.eco-life.info

Upload: karin-stich

Post on 13-Mar-2016

259 views

Category:

Documents


12 download

DESCRIPTION

das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit

TRANSCRIPT

Page 1: ecoLife 6/09

Das Schweizer Magazin für Nachaltigkeit

6 /09 CHF 9.60

9 771662 308100

1 2

ecolifebewusst schön leben

Oh, du fröhliche!Zwanzig wunderbare

Geschenke zu Weihnachten

Oh, mein Gott!George Clooney verleiht

Nespresso viel Charme. Wo bleibt der Ökofaktor?

Oh, wie schön!Schwebend durch die

Winterlandschaft

Einfach entspannenWo man die Seele getrost baumeln lassen kann

ww

w.e

co-l

ife.

info

Page 2: ecoLife 6/09

Gewinnen Sie Ferien in Costa Rica

Der Mittel- und Südamerika-Spezialist

Salinatours offeriert eine Reise für 2 Personen im Wert von CHF 7940 im Paradies der Naturliebhaber.

Auf dieser abwechslungsreichen Rundreise mit an-schliessenden Badeferien lernen Sie die Höhepunkte von Costa Rica kennen.

Reiseprogramm1: Zürich–San JoséFlug mit KLM/Copa Airlines Zürich–Amsterdam–Panama City–San José und Transfer zum Hotel.

2: San José–TortugueroTransfer mit Bus und Boot zur Lodge nach Tortuguero.

3: Tortuguero-NationalparkDer ganze Tag steht zur freien Verfügung, um diese urwüchsige Landschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna kennen zu lernen. Sachkundige Naturführer begleiten Sie auf den Bootsausflügen.

4: Tortuguero–Nationalpark ArenalEin abwechslungsreicher Tag erwartet Sie heute auf der Fahrt zum Arenal-Nationalpark. Relaxen Sie am Abend in den heissen Thermalquellen von Tabacon.

5: Arenal–MonteverdeFahrt dem Arenalsee entlang und durch eine tropische hügelige Landschaft zum Monteverde Reservat. Eine Wanderung bringt Sie durch den tropischen Wald, die Heimat des bekannten farbenfrohen Quetzal.

6: Monteverde–Manuel Antonio NationalparkFahrt Richtung Süden, zum herrlichen Manuel Antonio Nationalpark.

7–9: Badeferienaufenthalt Geniessen Sie traumhafte Tage am Meer. Der Manuel Antonio Nationalpark bietet einsame Sandbuchten, Schnorchelgründe, Ausflugsmöglichkeiten etc.

10: San José–ZürichTransfer nach San José und Rückflug via Panama City/Amsterdam in die Schweiz.

11: Ankunft in Zürich

Im Wettbewerbspreis inbegriffen• Flug mit KLM Zürich–San José v.v.• Flughafen- und Sicherheitstaxen, Treibstoffzuschlag

CHF 490 (Stand Nov. 2009)• 10% Meilen-Kompensation von MyClimate• Rundreise gemäss Programm inkl. Deutsch

sprechender lokaler Reiseleitung, 6 Frühstücke• Transfer Manuel Antonio Nationalpark–San José• 4 Übernachtungen im Badeferienhotel *** • Ausführliche Reisedokumentation

So einfach geht es Beantworten Sie die drei nachfolgenden Fragen übers Internet auf www.salinatours.ch/ecolife oder senden Sie Ihre Antwort per Post an:Salinatours, Sägereistrasse 20, 8152 GlattbruggEinsendeschluss: 29.01.2010

1. Welches ist die bevorzugte Heimat des Quetzal?A Küste B Tropischer Regenwald C Wüste

2. Wie nennt man Costa Rica auch noch?A Die Schweiz Mittelamerikas B Der grüne Staat C Das Land der Tortugas

3. Wo liegt der Nationalpark Manuel Antonio? A am Stadtrand von San José B am Fusse eines Vulkans C an der Küste

Name und Vorname:Adresse:PLZ und Ort:Email:

Bitte senden Sie mir 10x jährlich den Travelhouse Newsletter zu.

Teilnehmer müssen mindestens 21 Jahre alt sein, um den Gewinn in Anspruch nehmen zu können. Die Reise kann vom 1.5.–31.10.2010 angetreten werden. Alle Leistungen nach Verfügbarkeit. Der Gewinn kann nicht in bar ausbezahlt oder geändert werden. Mitarbeiter von MTCH AG sind von der Teilnahme ausgeschlos-sen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Weitere Informationen und Buchungwww.salinatours.ch, Telefon 043 211 71 50 oder in guten Reisebüros

Es gelten die allgemeinen Vertragsbedingungen von MTCH AG, M-Travel Switzerland.

2209639_Salina_Ecolife_297x210.indd 1 10.11.09 12:41

Page 3: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 3EDITORIAL

Es gab zweifellos Menschen, die uns für verrückt erklärt haben: Wie kommt man mitten in der

tiefsten Rezession auf die waghalsige Idee, ein neues Magazin zu lancieren? Im wohl schwierigs-

ten wirtschaftlichen Umfeld, welches die Medienbranche je erlebt hat? Doch das Team rund

um Verlagsleiterin Karin Stich hat sich durchgebissen. Heute stellen wir mit einem spitzbübischen

Grinsen im Gesicht fest, dass ecoLife seinen Platz in der Schweizer Medienlandschaft gefun-

den hat.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Über 85 Prozent der Leserinnen und Leser sind begeistert von ecoLife,

dem Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit. Das Verlags- und Redaktionsteam sieht damit sein

Engagement für die inhaltlich und grafisch hochstehende Qualität bestätigt. Deshalb gehen wir

mit viel Rückenwind in die Zukunft.

Zügig voran zu gehen heisst auch, innovativ zu bleiben und Neuerungen umzusetzen, wo wir sie

als sinnvoll erachten. So hat zum Beispiel die WEMF AG für Werbemedienforschung kürzlich die

ecoLife-Auflage mit sechsmal jährlich 80 000 Exemplaren provisorisch beglaubigt. Damit stärken

wir unsere Position auf dem Anzeigenmarkt. Gleichzeitig hat die Mediaforce AG neu und exklusiv

den Anzeigenverkauf des Magazins übernommen.

Inhaltlich arbeiten wir daran, Ihnen – liebe Leserinnen und Leser – die Orientierung noch

ein facher zu machen. So fassen wir die Artikel neu in den vier Hauptrubriken «Fokus» (wech-

selndes Schwerpunktthema), «Wirtschaft», «Leben» und «Umwelt» zusammen. Unter dem

Titel «ecoTicker» finden Sie weiterhin unsere nachhaltigen Kurznachrichten und mit dem

«ecoMarkt» bieten wir unseren Anzeigenkunden eine Plattform für ihre Neuigkeiten. Den

Schlusspunkt jedes Heftes bildet die Rubrik «Persönlich».

Bleiben Sie mit uns am Puls. Ausgabe für Ausgabe. Wir danken Ihnen für die Unterstützung.

Reto Wüthrich,

Chefredaktor ecoLife

Völlig verrückt?

Page 4: ecoLife 6/09

4 ECOLIFE 6 /09ECOTHEMEN

ecoThemen

FOKUS REISEN 9 GesunderLifestyle

Claus Schweitzer kennt die schönsten Hotels der Welt. Und weiss, wo man besonders nachhaltig ist.

12 KuoniundM-TravelinGrün Der Druck der Kundinnen und Kunden war einfach zu gross. Jetzt müssen die grossen Reisebüros umden-ken und grüne Angebote lancieren. Wie sieht das aus?

16 PerlenfürsGewissen Moçambique, Brasilien, Tasmanien – was darf es sein? ecoLife stellt Ferienspots vor, die eine Reise wert sind.

18 KnarrendesFerienglück In der Schweiz kann man jetzt in Baudenkmälern Ferien machen. Eine gute Idee. Aber eine, die auch mal schmerzt.

LEBEN21 Oh,dufröhliche

Zwanzig Geschenktipps zu Weihnachten, die Ihnen ecoLife reinen Herzens vorschlagen kann.

26 SmarteParty In Rotterdam lässt ein Club seine eigenen Gäste Energie produzieren. Beim Tanzen. Es gibt auch sonst ein paar schöne Ideen im Nachtleben.

WIRTSCHAFT28 Nespressotutes

Nicht nur darüber plaudern, sondern auch handeln: Nespresso verstärkt sein Engagement für die Nach-haltigkeit. Trotz Alukapseln.

32 DieÖkoberater Das Büro heisst ecos. Es veranstaltet in Basel die Messe «Natur». Und es berät Kunden, wie sie mit grünen Ideen schwarze Zahlen erreichen.

18

Page 5: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 5ECOTHEMEN

34 Ausgedieselt Deutschland liebt Diesel. Doch Toyota hat den Autobauern zugesetzt. Auf einmal sind Elektroautos doch nicht mehr eine so blöde Idee.

37 AusbildungstattEinbildung Das Bildungsinstitut sanu macht seit 20 Jahren Menschen gescheiter, bei denen die Verbesserung der Welt im Stellenprofil steht.

UMWELT40 DeineSpurenimSchnee

Wer versteht, wie die Indianer gucken, geht mit ganz neuem Blickwinkel durch den Winter. Ohne dabei die Wildtiere zu belästigen.

42 ÜberSchneeschweben Es ist Zeit, die Schneeschuhe aus dem Keller zu holen. ecoLife sagt, warum. Und wie man sich da draus sen verhält.

12 Schönerreisen:Auf einmal ist es chic, seine Ferien mit Rücksicht auf die Natur und die Menschen in fernen Ländern zu planen. Was bieten die grossen Reise-büros?

18 Einzigartigerwohnen:Ferien im Bau-denkmal – das gibt es erst seit ein paar Jahren. Wer es versucht, wird mit ausser-gewöhnlichen Erlebnissen belohnt.

42 Glücklicherschweben:Anstehen am Skilift, Stress auf der Piste, Rummel in der Berghütte. Wer es anders will, schnallt sich Schneeschuhe an und geht raus in die Natur.

SERVICE 2 Wettbewerb

Gewinnen Sie eine Traumreise

3 Editorial Völlig verrückt?

6 ecoTicker Kurzfutter für ein gutes Leben

25 ecoMarkt Neues von unseren Anzeigenkunden

45 Vorschau

45 Impressum

46 Persönlich Elsbeth Flüeler, Mountain Wilderness

1242

www.natureOffice.com / AT-157-546685

Page 6: ecoLife 6/09

6 ECOLIFE 6 /09ECOTICKER

Heisse SümpfeDie Sundarbans, zwischen Bangla-desch und Indien im Ganges-Delta ge-legen, sind die grössten zusammen-hängenden Mangrovenwälder der Welt. Mangroven provozieren meist Ein drücke von feucht-heissen Sümp-

fen mit schwärmenden Insekten oder undurchdringbarer Küstenwildnis mit komischen Baumformationen. Doch für jene, die sich in diese spezi-alisierten tropischen Wälder vorwagen, öffnet sich eine geheimnisvolle und vielfältige Wildnis. In ihrem Buch «Living with Tides and Tigers» schil-dern und bebildern die deutschen Naturwissenschafter Gertrud und Helmut Denzau, der Forscher Rubaiyat Mansur Mowgli und seine Schwei-zer Partnerin Elisabeth Fahrni Mansur ihre Faszination für die einzigar-tige Vielfalt der Pflanzen und Tiere in diesem Gebiet. Mit dem Buch wol-len sie nicht zuletzt zum Schutz des reichen, aber fragilen Mangroven-waldes beitragen. «LivingwithTidesandTigers–TheSundarbansMangrove

Forest»,G.undH.Denzau,E.FahrniMansur,R.M.Mansur;TexteinEnglisch,

Format22,5x30cm,184Seiten,150farbigeFotos;Preis:CHF60.–zzgl.Versand-

kosten;Verlag:mowglizproduction,Dhaka,ISBN984-300-003111-4;erhältlichbei

www.mowgliz.comoderinderBuchhandlung

Stoff aus der FlascheMit der neuen Einrichtungsstoff-Kollektion präsentiert Christian Fischbacher eine kleine Sensation: die Benu-PET- Kollektion. Sie umfasst Stoffe, die zu 100 Prozent aus PET-Flaschen bestehen. In einem einzigartigen technologi-schen Prozess wird Garn aus leeren PET-Flaschen gewon-nen und danach zu hochwertigen Einrichtungsstoffen ver-webt. Die Garne durchlaufen eine strikte Qualitätskontrolle, werden gefärbt, gewebt und nach funktionaler An forderung ausgerüstet. Die PET-Bezugsstoffe erhalten eine zusätzli-che Nano-Ausrüstung, wodurch eine superhydophobe

Oberfläche erzeugt wird, wel-che Flüs sigkeiten wie Wasser oder Wein nicht in den Stoff ein-dringen lässt. Das Material ist also ausgesprochen feuch tig-keits- und schmutzabweisend. Es eignet sich somit hervor-ragend für Polstermöbel, aber die Kollektion bietet auch fein s-te Dekorationsstoffe. www.benu.fischbacher.com

So viel Icebreaker  wie noch nie Am Standort von Bächli Bergsport in Zürich ist kürzlich die World of Icebreaker eröffnet worden. Es ist dies der weltweit erst fünfte Standort. Auf einer Ladenfläche von über 50 Quadratmeter wird an der Binzmühlestras-se 80 in Zürich-Oerlikon die schweizweit grösste Aus-wahl der neuseeländischen Funk tionsbekleidung an-geboten. Die Merinobekleidung von Icebreaker ist eine natürliche Alternative zu herkömmli-cher Funktionsbekleidung aus Kunstfa-sern. Merinowolle ist stark atmungsaktiv und geruchsarm, kratzt nicht und fühlt sich sanft an. Das Unternehmen Icebreaker wurde 1994 gegrün det und war das welt-weit erste Unternehmen, das ein Schich-tensystem für Outdoorbe kleidung aus Me-rinowolle entwickelte. Icebreaker war aus-serdem der erste Hersteller von Outdoor-bekleidung, der die Merinowolle direkt von Farmern bezog – dies seit 1997. www.icebreaker.com

ecoTicker

Page 7: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 7ECOTICKER

Puma-Chef tut GutesJochen Zeitz, Vorstandsvorsitzender von Puma, hat eine eigene Stiftung lanciert, die Zeitz Stiftung. Sie fördert unter anderem nachhaltige, ökologisch und sozial verant-wortliche «Global Ecosphere Retreats». In diesen Gebieten steht der Schutz der lokalen Ökosysteme mit den ver-schiedenen Kulturen und den dort lebenden Menschen im Vordergrund. Unter dem Dach der Stiftung startet Zeitz die Initiative «The Long Run», die von Leichtathletik-Superstar Usain Bolt (links) und dem ehemaligen Weltmeister Colin Jackson (rechts) unterstützt wird. Sie treten als Botschaf-ter auf. Vorerst in neun Destinationen in Brasilien, Tansania, Costa Rica (2), Indonesien, Kenia, Neuseeland, Schweden und Namibia will Zeitz Program-me fördern, die dem Schutz der Ökosphäre dienen. Er setzt dabei auf ein ausgewogenes Zusammenspiel von Umwelt- und Naturschutz, Gemein-schaft, Kultur und wirtschaftlichem Handeln. www.zeitzfoundation.com

Natürlich jüngerSeit 50 Jahren steht der Name Annemarie Börlind für kompromisslose Naturkosmetik und verkörpert den «Lifestyle of Health and Sustainability» wie kein anderes Un-ternehmen. 1959 von Annemarie Lindner gegründet, zählt der mittelständische Fa-milienbetrieb heute zu den führenden An-bietern von hochwertigen, natürlichen Schönheits- und Körperpflegeprodukten im Premium-Segment. Im westafrikani-schen Mali hat Annemarie Börlind nun anlässlich des Firmenjubilä-ums zusammen mit «Häuser der Hoffnung» ein Karitébutter-Pro-jekt ins Leben gerufen, das die Unternehmensphilosophie «Kosme-tik im Einklang mit den Menschen und der Natur» perfekt verkör-pert. Das malische Dorf Siokoro liegt mitten in der Sahelzone. Ein Grossteil der Menschen der rund 170 kinderreichen Familien kann weder lesen noch schreiben. Das Agrardorf ist arm, verfügt jedoch über einen reichen Schatz an Karitébäumen, deren Butter aus dem Inneren der Nüsse in einer Vielzahl von pflegenden und dekora-tiven Börlind-Produkten verarbeitet wird – so etwa in den neuen NatuRepair-Produkten. www.boerlind.com

Safari auf LeinwandDas Imax Filmtheater im Verkehrshaus Luzern bietet derzeit eine faszinierende 3D-Safari durch das Okavango-Delta in Botswana – ein Naturparadies, bestehend aus unzähligen Lagunen, Kanälen und Inseln. Auf den Spuren berühmter Natur-filmer begleitet der belgische 3D-Filmspezialist Ben Stassen den britischen Tier-filmer Tim Liversedge und die südafrikanische Tierkundlerin Liesl Eichenberger auf eine Fotosafari. Dank 3D kommen die Zuschauenden auf dem Geländewagen, im Propellerboot und im Mokoro, einem urtümlichen Einbaum-Kanu, dem Gross-wild ganz nah. Sie erleben Löwen bei der Wildschweinjagd, tauchen in eine mys-teriöse Unterwasserwelt und beobachten riesige Flusspferde beim Baden. www.imax.ch

Page 8: ecoLife 6/09

8 ECOLIFE 6 /09ECOTICKER

ecoTicker

Inspiration aus den AndenAnregung für das typische Styling der Modemarke Ponchisimo bietet der Poncho – das traditionelle Kleidungsstück aus den Anden, das hier für den europäischen Markt adaptiert und ganz neu inter-pretiert wird. Dabei werden ausschliesslich Naturma-terialien aus Ecuador und Peru verwendet. Im Sor-timent befinden sich Ponchos, Capes, Mäntel, Kapu-zen, Hüte und Accessoires für Damen sowie Her - ren- und Kinderjacken. Die Materialien werden in zertifizierten Baumwoll- und Alpakaproduktions-stätten in Peru und Ecuador produziert. Das Resul-tat ist ein einzigartiger Mix aus lateinamerikanischem Flair mit europäischem Chic. Die deutsche Textil-betriebswirtin Ute Auwärter hat Ponchisimo vor drei Jahren gegründet. Die Modekreationen werden seit etwas mehr als einem halben Jahr in mehr als 30 Natur- und Luxus-Boutiquen euro-paweit verkauft. www.ponchisimo.com

Tiefer schürfende SchuheQuerdenken, hinterfragen und sich für die wichtigen Dinge im Leben einsetzen – dafür steht nach eigenen Angaben die Schuhmarke Snipe. Sie sei gemacht für eine konsum freu dige Zielgruppe, die Wert auf Nachhal-tigkeit und Umweltverträglichkeit der Produkte legt, auf Qualität achtet und gleichzeitig Sinn für Design habe. Deshalb bestehen die Snipe-Shops aus umweltverträgli-chen Materialien, das Leder für die Schuhe stammt aus einer für Ökomaterial zertifierten Gerberei, die Metalltei-le sind nickelfrei, jene aus Plastik basieren auf wieder-verwerteten PET-Flaschen, Laufsohlen und Senkel auf natürlichem Material und die Einlagesohlen sind rezyk-lierbar. Fürs gute Aussehen sorgen je 40 Herren- und Frauenstyles. www.snipe.com

Clevere SchneeschuheEine nachhaltige Produktion war für TSL Out-door schon immer wichtig. Mit der Weltneu-heit TSL 325 Nature geht die französische Un-ternehmung nun einen Schritt weiter. Die Pionierin und Weltleaderin im Schneeschuh-bereich recycelt Schneeschuhe und fabri-ziert daraus neue. Was nicht recycelt ist, be-steht aus natürlichen Materialien – das Gerüst zum Beispiel aus Kunststoffresten,

das Markenschild aus Kartoffelstärke. Auch die Hülle folgt dem umweltfreundlichen Credo – sie besteht aus Jute und wird in Frankreich pro-duziert. Die Transportwege sind so kurz wie möglich. Schneeschuhe von TSL Outdoor wer-den in Frankreich für den euro päischen Markt und in Vermont für den nordamerikanischen Markt produziert. www.tsloutdoor.com

Gutes Rind frisst PampagrasArgentinische Rinder haben es gut. Dank opti-maler Wetterbedingungen können sie sich das ganze Jahr draussen aufhalten und finden dort erst noch frisches, saftiges Gras der Pampa zum Fressen. Diese artgerechte und sorgfältige Rinderaufzucht mit Futter auf gene tisch unmani-pulierter, vegetarischer Basis und vor allem frei von jeglichen Futterzusätzen, ist laut dem Schweizer Unternehmen premiumsteak.ch ver-antwortlich dafür, dass argentinisches Rind-fleisch so zart und voll im Geschmack ist. Über die Website premiumsteak.ch kann das Fleisch nun bestellt werden. «Auch die Tierhaltungsbe-dingungen, Transporte, Vorschriften und Kont-rollen stimmen mit den hohen Standards von premiumsteak.ch überein», so Mediensprecher Alois Inderbitzin. So werde das Fleisch zum Bei-spiel auf dem Seeweg transportiert, dort optimal gekühlt und erhalte so die nötige Reifephase. www.premiumsteak.ch

Page 9: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 9FOKUS REISEN

Nicht Verzicht –aber gesunderLifestyle Mittelmässige Hotels, die sich auf-

grund von ein paar Sparlampen, Mülltrennung und gutem ÖV-Anschluss das Umweltmäntelchen umhängen

und dann die PR-Glocken grün dröhnen lassen, gibt es jeden Tag mehr. Umso wichtiger für die Gäste ist eine unabhängige Beurteilung. Findet Claus

Schweitzer. Und hat einen herausragenden Führer geschrieben. Interview:RetoWüthrich

ecoLife-Aktion:

DasBuchzumSonderpreis

Das grüne Leben ist chic und sin

nlich geworden – 

auch im Tourismus: Immer mehr Tophotels an den 

faszinierendsten Plätzen rund um den Globus legen auf

ökologisch sinnvolle Bauweise und umweltbewusste

Bewirtschaftung ebenso viel Wert wie auf erlesenes

Design und guten Service. Was «grün» bedeuten kann,

beweisen die 100 traumhaft schönen Ho

tels im Buch 

«Grüne Hotels und Resorts» von Claus Schweitzer

(siehe Interview). DasBuchistj

etztaufder

WebsitevonecoLifezumSonderpreisvo

n

35.00Franken(statt42.90Frank

en)

erhältlich.www.eco-life.info

Page 10: ecoLife 6/09

10 ECOLIFE 6 /09FOKUS REISEN

ecoLife: Herr Schweitzer, wo kommen Sie gerade her?Claus Schweitzer: Von der «Villa il Tesoro» in der südlichen Toskana.Welchen Green-Faktor würden Sie die-sem Ort verleihen?Bezüglich dem Green-Faktor ist dieses klei-ne Traumhotel guter Durchschnitt im Ver-gleich mit den anderen 100 Hotels in mei-nem neuen Führer. Das Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit wird hier je-doch ganz selbstverständlich gelebt, ohne sich eine grüne Flagge aufs Haus zu stellen. Mit Wasser und Strom wird zum Beispiel so sorgsam umgegangen wie mit den Wün-schen der Gäste.Der Green-Faktor spielt eine entschei-dende Rolle bei der Bewertung von Hotels und Resorts in Ihrem neuen Buch. Was zeichnet ein umweltfreund-liches Hotel aus?

Die Auszeichnung aller Hotels mit einem bis vier grünen Blättern widerspiegelt das jeweilige Ausmass des nachhaltigen Enga-gements. Ein Blatt heisst: Das Hotel erfüllt mindestens 25 Prozent unserer Standards für Umweltfreundlichkeit. Zwei Blätter ent-sprechen mindestens 50 Prozent unserer Standards, drei Blätter 75 Prozent und vier grüne Blätter erfüllen mit mindestens 90 Prozent unserer Standards höchste An-forderungen an ökologisch sinnvolle Bau-weise, konsequent umweltbewusste Be-wirtschaftung oder soziales Bewusstsein – idealerweise mit dem Superbonus einer CO2-Neutralität. Die Möglichkeiten, ein Ho-tel verantwortungsvoll im Einklang mit der Natur zu führen, sind aber mannigfaltig. Deshalb erkläre ich bei jedem Hotel die spezifische grüne Profilierung.Erzählen Sie etwas über die Atmo-sphäre in einem guten grünen Hotel oder Resort.

Umweltschutz und soziales Reiseverhal-ten sollten ein natürliches Gefühl sein; sei-nen persönlichen Teil beizutragen, kein Zwang. Nicht Verzicht und Entbehrung, aber bewusster Genuss und ein gesunder Lifestyle heisst heute die Devise vieler Gross stadtmenschen, denen ein Aufent-halt in einem lustvoll nachhaltig konzipier-ten Hotel schlicht mehr Spass macht als ein ordinäres Luxusresort. Wie schwierig war es, genügend Bei-spiele für das Buch zu finden?Für Europa und weltweit könnte ich leicht einen zweiten und dritten Band schreiben. Die Schweizer Hotellerie, insbesondere im Luxusbereich, reagiert wie beim Wellness-Boom in den 90er-Jahren noch sehr behä-big auf den Eco-Trend. Viele einheimische Hoteliers haben noch nicht begriffen, dass sich das Verständnis von Luxus geändert hat und man mit dem Argument der Nach-haltigkeit heute im grossen Stil Traumferi-

«GrootbosPrivateNatureReserve»,Gansbaai(Südafrika)MichaelundTertiusLutzeyer,zweiDeutsche,dieMitteder90er-JahrerelativblauäugigdiesesriesigeStückLandkauftenunddaraufeineArtFamilienfarmmiteinpaarHüttenfürGästeausbauenwollten,stauntennichtschlecht,alsihneneinBotanikererklärte,dasses

einesderpflanzenreichstenGrundstückederWeltsei.Rund750Ge-wächsegibtesaufGrootbos(grosserBusch),davonvieleendemische,

dienurhierwachsen.EinGlücksfallfürdieNatur,dasssiemitderFamilieLutzeyerdenbestmöglichenSchutzpatrongefundenhat.Diefamilienfreund-licheAnlagebietetmaximal50GästenUnterschlupfsowie60mehrheitlich

schwarzenMitarbeitenden,darunterOrnithologenundPflanzen-kundlern,diedenGästendiekleinenbiologischenWunderunddiegrossenKolossedesMeeresnäherbringen.Nirgendwo(ausserinPatagonien)kommendieWalesonahandieKüste.

www.grootbos.com

«VieleSchweizerHoteliers haben noch nicht begrif-fen, dass man mit dem Argument der Nachhaltigkeit heute im grossen Stil Traumferien verkaufenkann»,kritisiert Claus Schweitzer.

Page 11: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 11FOKUS REISEN

en verkaufen kann. Insbesondere in Asi-en, Australien, Afrika und Kalifornien, aber auch in Deutschland und Österreich setzt fast jedes neue Resort, das etwas auf sich hält, auf ökologisch nachhaltige Konzepte, denn Reiseprofis sind sich einig: Der zu-künftige Gast ist grün.Ganz unter uns: Gibt es nicht auch Eti-kettenschwindler – Hotels, die sich als grün loben, beim Green-Faktor aber durchrasseln?Mittelmässige Hotels, die sich aufgrund von ein paar Sparlampen, Mülltrennung und gu tem ÖV-Anschluss das Umweltmäntel-chen umhängen und dann die PR-Glo-cken grün dröhnen lassen, gibt es jeden Tag mehr. Umso wichtiger für die Gäste ist eine unabhängige Beurteilung. Meine per-sönliche Einschätzung des Green-Faktors hat zwar keinen wissenschaftlichen An-spruch, doch habe ich versucht, die Hotels bei den fast zweijährigen Rechercherei-

sen zu diesem Buch aufgrund meines Kri-terienkatalogs möglichst objektiv und fair zu tes ten, mit kritischem Blick zu verglei-chen und schliesslich die Besten zu be-schreiben. Genauso wichtig wie die Um-weltverträglichkeit war übrigens das Stil-bewusstsein und die Servicekultur der Hotels. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.Welches ist Ihr persönliches grünes Highlight?Das «Soneva Fushi» auf den Malediven. Der Pionierbetrieb unter den grünen Lu-xusresorts machte der ganzen Reisebran-che Mut, auf Grün umzusteigen, und dies schon zu einer Zeit, als fast jeder Topho-telier davon überzeugt war, dass Leute, die Luxus lieben, sich nicht für das Welt-klima, sondern höchstens für Weltwirt-schaft interessieren. Zudem ruht sich das

«Soneva Fushi» nicht auf seinen Lorbeeren aus, son dern setzt Jahr für Jahr die Messlat-te höher: Dank der fortlaufenden Bemü-hungen in der Nutzung technologischer Innovationen ist das Hotel derzeit daran, auf komplett CO2-freie Energiegewinnung umzustellen. ClausSchweitzer(1965)istSpe-

zialistfürFernwehundhatindenletztenzwan-

zigJahrenalsReisejournalistundBestseller-

autor über fast alle Teile der Welt berichtet.

Weitere Bücher: www.werdverlag.ch. «Grüne

Hotels und Resorts» ist neu im Buchhandel er-

hältlich.OderzumSonderpreisbeiecoLife.

«ExploraAtacama/HoteldeLarache», SanPedrodeAtacama(Chile)InmittendertrockenstenWüstederWelt,einesland-schaftlichunvergleichlichenFantasielands,woEntde-cken,VerlassenundZurückkehreneineeigeneDimen-sionannehmen,bietetdas«ExploraAtacama/HoteldeLarache»eineerstaunlichbehagliche, schlicht-modern gestaltete Zuflucht. Die an eine Farm erinnernde Hotelanlage mit einem ebenerdigen Haupthaus und drei Innenhöfen erstreckt sich weitläufigüberdieOaseSanPedro.ImMittelpunktdesGesamterlebnissesstehendiesorgfältiggeplantenExkursionenindieAtacamawüsteundderenAnhöhen.www.explora.com

«PostRanchInn»,BigSur(USA)BigSur,dieserzerklüfteteKüstenabschnitt,woderHighwayNumberOne,dieTraum-

stras se der Welt, am aufregendsten ist, das ist nicht einfach nur gewaltige Natur, das ist auch einGefühlundeineLebenseinstellung.Undnirgendwoistmandichterdranalsim«PostRanchInn»,dasbeweist,dassaucheinLuxusresortderSpitzenligazuhundertProzentum-weltverträglichseinkann.Wereinmalhierwar,istnachhaltigfürgewöhnlichenLuxusverdor-ben.Trendbewusste,erfolgreichePaaresindtypischeGäste–urbaneErfolgsgestresste,die

indieserromantischenAbgeschiedenheitendlichZeitundZärtlichkeitfüreinanderhaben,in einemdersinnlich-schickenCottagesfür550bis2185DollardieNacht.Hierlebensiegesundund

kalifornischlebensfroh.DasbeginntmiteinemFrühstücksbuffetmitGlaskrügenvollfrischemOran-gensaft,BergenvonHimbeeren,Papayas,Mangos.MithausgemachtenMarmeladen,knusprigenBrotenundfeinenKäsen.DieAmbiancebezaubertmiteinerunnachahmlichenMischungausGelas-senheit,HarmonieundzeitgemässemEco-Lifestyle.www.postranchinn.com

Page 12: ecoLife 6/09

12 ECOLIFE 6 /09FOKUS REISEN

Auf einmal ist es chic, seine Ferien mit Rück-sicht auf die Natur und die Menschen in fernen Ländern zu planen. Doch Komfort und Genuss bleiben ebenso gefragt. Klingt paradox. Doch darauf müssen sich die grossen Reisean bieter jetzt einstellen. Wie gehen Kuoni und M-Travel damit um? Beatrice Fankhauser

Reisen mit Köpfchen

Entspannung gespickt mit authentischen Erlebnis­sen: Das erhoffen wir uns, wenn wir die Koffer pa­cken und in die Ferien verreisen. Die Schweiz ist ein Volk von Globetrotter. 89 Prozent haben letztes Jahr Urlaub gebucht, 79 Prozent davon im Ausland. Trotz Klimadiskussion ist der Drang in die Ferne gross und die Flugreisen finden nach wie vor steigen­den Absatz. Die Probleme des Zuviels an Mobilität

kennen wir und seit Jahren steht die Kehrseite des Massentourismus am Pranger: überbordende Bau­kultur, verschandelte Natur, Ausbeutung der Ein­heimischen.Doch nach dem schier grenzenlosen Last-Minute-Zeitalter stehen die Zeichen nun auch im Touris- mus auf Grün. Die Riesen in der Branche rühren die Werbetrommel für einen Tourismus mit mehr Nach­haltigkeit.

FairePartnerschaften Mit ananea, in Anlehnung an das griechische ananéosis (deutsch: Erneuerung), hat Marktleader Kuoni eine neue Ära eingeleitet. Au thentische Erlebnisse und die Begegnung mit Einheimischen stehen im Mittelpunkt der Angebote. Dieser Philosophie entsprechend kann man in Thai­land in Begleitung mit einem Experten vom Zürcher Zoo auf Tuchfühlung mit den Asiatischen Elefanten gehen. Als Kontrast dazu erkundet man anschlies-send die Metropole Bangkok auf dem Velosattel.

«Im Bereich Nachhaltigkeit im Tourismus ist ananea unser Vorreiterprodukt», sagt Matthias Lei­singer, Head of Corporate Responsibility bei Kuoni. «Es ist ein Nischenprodukt mit hohen Standards. Für diese kreativen Angebote interessiert sich ein Publikum, das gerne und relativ viel reist und das auf der Suche nach speziellen Erfahrungen und Be­gegnungen ist.»

DasgibtesjetztimReisebüro:FerienmitAlpaca-WollproduzentenodereinerFührungdurcheineGeisterstadtnaheTschernobylundBegegnungenineinem Kinderheim.

Page 13: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 13FOKUS REISEN

Bei den ananea-Projekten hat sich Kuoni gezielt Partner ausgesucht, mit denen sich authentische Rei­sen zusammenstellen lassen. «In Peru arbeiten wir mit Caritas zusammen. Im Zentrum stehen ein Fair-Trade-Projekt und Begegnungen mit Kunsthand­werkern und Alpaca-Wollproduzenten. Green Cross ist unser Partner für eine Reise in die Ukraine, nach Tschernobyl, mit einer Führung durch die Geister­stadt Prypiat und Begegnungen im Kinderheim».

PrivilegfürReiche? Wer sich eine längere Aus­zeit gönnen und dabei was Gutes tun möchte, der findet zudem interessante Volunteering-Programme. Der Einsatz bei einem wissenschaftlichen Projekt garantiert Einblicke in ökologische Zusammenhän­ge. Wer Lust hat, kann in Botswana Elefanten beob-achten oder in Südafrika dem Mythos «Weisser Hai» auf die Spur kommen.

Doch fairer Tourismus hat seinen Preis. Nach einem Blick auf die Preisliste stellt sich die Frage: Ist Green Tourism ein Privileg der Reichen? Leisinger von Kuoni macht keinen Hehl daraus, dass im Sek­tor Massentourismus das Hauptkriterium nach wie vor der Preis ist und die Nachhaltigkeit höchstens da eine Rolle spielt, wo zwei Hotels in der gleichen Preisklasse zur Wahl stehen. «Doch es ist uns ein An­liegen, die Corporate Responsibility ins Geschäft zu integrieren. Wir übernehmen eine Führungsrolle in verschiedenen Bereichen. Da ist es wich tig, auch in Sachen Nachhaltigkeit Verantwortung zu tragen», wirbt Leisinger.

Positive Aspekte stärken Auch bei M-Travel Switzerland spielt die Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Das Unternehmen, unter dessen Dach Mar­ken wie Hotelplan, Globus Reisen, Esco, Travel­house oder Denner Reisen vereint sind, macht wie Kuoni beim internationalen Label Travelife mit, das auf ökologisch und sozial nachhaltige Standards in der Tourismusbranche setzt. «Wir möchten in Zu­kunft die positiven Aspekte des Tourismus wie die Schaffung von Arbeitsplätzen oder den Kulturaus­tausch stärken und die negativen minimieren. Zu letzteren gehören etwa CO2-Ausstoss oder Kinder­sextourismus», so Elina Fleischmann, Verantwort­liche für Corporate Communication & Sustainability bei M-Travel Switzerland.

Um die Angebote wirklich nachhaltig zu gestal­ten, setzt M-Travel Switzerland auf grenzüber-schrei tende Partnerschaften. Salinatours, der Mit­tel- und Südamerika-Spezialist der Individualreise­marke Tra vel house, arbeitet zum Beispiel mit der Nonprofitorganisation «Rainforest Alliance» (RA) zusammen. RA arbeitet weltweit mit Partnern, die bemüht sind, die Artenvielfalt zu schützen und mit landwirtschaftlicher Nutzung nachhaltig Existen­zen zu sichern. Gleichzeitig wird die Wohnsitua­tion, Aus bildung und gesundheitliche Versorgung der Arbeiter und ihrer Familien gewährleistet.

Ganzheitlichnachhaltig Einen verantwortungs­vollen Tourismus fördern will auch Africantrails, der Afrika-Spezialist von Travelhouse, der mit der Or­ganisation Fair Trade Tourism in South Africa (FTTSA) kooperiert. Diese Nonprofitorganisation, von Kuoni und M-Travel gleichermassen geschätzt, setzt sich für eine nachhaltige Tourismusentwick­lung in Südafrika ein und ist das erste internationale

Page 14: ecoLife 6/09

14 ECOLIFE 6 /09FOKUS REISEN

5. – 14. Februar 2010Messe Basel | 10 bis 18 Uhr | www.muba.ch

Noch mehr Neuheiten.Die grösste Erlebnismesse der Schweiz freut sich über vielfältigen Zuwachs: noch mehr Mode, noch mehr Swissnes, noch mehr Einkaufen. Zu den ab-soluten Highlights zählen die Sonderausstellung «Herkunft Schweiz», die Kocharena, die Kunstaus-stellung – und das Gastland Russland.

muba10_neuheiten_210x147_4c.indd 1 11.11.09 08:36

Fair­Trade­Label im Tourismus. Hotels, die zertifi­ziert werden wollen, verpflichten sich, faire Löhne zu bezahlen und einwandfreie Arbeitsbedingungen zu bie ten. Zudem wird der Respekt für Menschen­rechte, Kultur und Umwelt hochgehalten.

Der Genuss bleibt dennoch gross: Auf einer Reise auf der Garden Route lassen sich nicht nur Tiere in freier Wildbahn beobachten, sondern auch der vorzü-gliche Service in den FTTSA-zertifizierten Lodges geniessen. «Nachhaltige Reiseangebote von African­trails werden noch weiter ausgebaut. Bei FTTSA können in Zukunft auch zertifizierte Ausflüge und Transfers angeboten werden, damit dem Kunden ein ganzheitlich nachhaltiges Reisepaket verkauft werden kann.»

SündenbockFliegen Das sind an und für sich gute News. Doch ganz grün sind unsere Reiseriesen des­wegen noch lange nicht. So überrascht es nicht, dass auf den Internetseiten von Kuoni und M-Travel für günstige Flüge fürs Christmas-Shopping in New York geworben wird. Gemäss CO2-Rechner von mycli­mate entspricht ein Hin- und Rückflug Zürich–New York Emissionen von 2,6 Tonnen. Das ist ein Vier-tel des durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Ver­brauchs in der Schweiz. Ist das nicht ein Wider­spruch zu all den Bemühungen für mehr Sensibilität und Nachhaltigkeit im Tourismus?

Elina Fleischmann verneint. «Wir stellen Reisen für verschiedene Kundengruppen zusammen. In al­len unseren Reisebüro-Filialen sowie auch auf dem

Page 15: ecoLife 6/09

Die Schweizer Fahrradmesse11.–14. Februar 2010 | Messe Basel

www.twoo.ch

twoo10_210x147.indd 1 09.11.09 11:42

6 /09 ECOLIFE 15FOKUS REISEN

Internet können Klimatickets von myclimate gekauft werden, mit welchen die Kunden die klimaschädli­chen Auswirkungen des Fluges freiwillig kompensie-ren können.» Der Erlös kommt einem Klimaschutz­projekt in Indien zugute, welches erneuerbare Ener­gien und Energieeffizienz fördert. «Das Kernge­schäft von M-Travel Switzerland ist das Reisen. Das Fliegen ist aus unserer Lebensweise kaum wegzu­denken – vor allem nicht im Reisegeschäft», so Elina Fleischmann. «Wir sind ein Dienstleistungsunterneh­men, das der Nachfrage des Marktes mit passenden Angeboten gerecht wird. Es ist uns jedoch ein gros-ses Anliegen, unsere Kunden für den Klimaschutz zu sensibilisieren, weswegen wir Klimatickets bei sämlichen Buchungen anbieten.

Das Fliegen schlägt in der Klimabilanz tatsäch­lich happig zu Buche: 75 Prozent der tourismusbe­dingten CO2-Emissionen müssen dem Flug- und Autotransport zugerechnet werden, 21 Prozent der Unterkunft und die restlichen 4 Prozent den Akti­vitäten vor Ort. Elina Fleischmann rät deshalb: «Mit der Bahn durch Europa reisen oder einfach eine europäische Metropole besuchen ist momentan die angesagteste und am meisten verbreitete Art, nach­haltig zu reisen.» LinkszudenimArtikelerwähntenAnbie-

tern,OrganisationenundLabels:www.kuoni.ch,www.ananea.ch,

www.travelhouse.ch,www.africantrails.ch,www.salinatours.ch,

www.rainforest-alliance.org,www.m-travel.ch,www.myclimate.org,

www.fairtourismsa.org.za,www.travelife.eu

Page 16: ecoLife 6/09

16 ECOLIFE 6 /09FOKUS REISEN

Als Reisende sind wir nicht nur Gäste eines Landes, sondern auch Gäste bei den Menschen, die dort le­ben. Wir beanspruchen dabei die Natur, den Lebens­raum und die Ressourcen unserer Gastgeber. Wer sanften, nachhaltigen Tourismus aktiv pflegt, kann einiges dazu beitragen, die Schönheit der Erde zu erhalten. Wie man mit gutem Gewissen auch in ferne Länder reisen kann und dabei trotzdem nachhaltig soziale und ökologische Verantwortung übernimmt, zeigen – als Beispiel für viele andere – drei exotische Reiseziele.

ParadieszumAbtauchen Moçambique im Süd­osten Afrikas ist ein noch nahezu unentdecktes Rei­seland. Die 3000 Kilometer lange Küste mit ihren endlosen weissen Stränden und tropischen Koral­lenriffen besticht durch ihre Schönheit und Unbe­rührtheit. Das kristallklare, warme Wasser des indi­schen Ozeans und das subtropische Klima laden zum Baden, Tauchen und Angeln ein. Eine unver­brauchte Natur entschädigt für eine noch rela tiv wenig ausgebaute touristische Infrastruktur. Das Bazaruto-Archipel etwa ist die Heimat unzähliger

exotischer Meerestiere. Beim Schnorcheln oder auf Bootstouren trifft man auf Meeresschildkröten, Wal­haie oder Delfine. Von August bis November können sogar Buckelwale beobachtet werden.

Die im Norden des Landes liegende Provinz Ni­assa gilt als eines der letzten Geheimnisse Afrikas. Die Abgeschiedenheit der Region machen Niassa einerseits zu einem unvergleichlichen Naturerlebnis, andererseits sind die sozioökonomischen Probleme gravierend. Die Organisation Fair Travel hat in Zu­sammenarbeit mit der lokalen Regierung ein Projekt lanciert, das dieses ökologisch einzigartige Gebiet erhalten und schützen soll. In Moçambique leistet die Organisation mit einem Wiederaufforstungs­programm – pro Urlauber geht jeweils ein Euro in die Projekte – einen aktiven Beitrag zum Erhalt des Ökosystems. Gleichzeitig sollen einkommensschaf­fende Massnahmen für die Lokalbevölkerung reali­

Reiseperlenfürs gute

GewissenWie vereinbart man das Fernweh mit dem Wunsch, nachhaltig zu reisen? Gar nicht so schwierig: ecoLife reist mit Ihnen nach Moçambique, Brasilien und Tasmanien, wo es Ferien fürs gute Gewissen gibt. Susann Klossek

Page 17: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 17FOKUS REISEN

einsam im Atlantik liegt. Seit 2001 ist der Parque Nacional Marinho ein Unesco-Weltnaturerbe. Mit etwas Glück lassen sich hier Schildkröten und Del­fine beim Balztanz beobachten. Um dem Massen­tourismus vorzubeugen, dürfen nur maximal 420 Touristen gleichzeitig auf die Hauptinsel.

Zauberland mit Strand Ans Ende der Welt, nach Tasmanien, führt eine weitere aussergewöhnliche Reise. Die grösste Insel Australiens, 250 Kilometer von Sydney entfernt, ist auch bei erfahrenen Fern­reisenden meist noch ein weisser Fleck auf der Land­karte. Dabei ist das Eiland ein Zauberland mit wil­den Stränden, dichten Regenwäldern, rauen Küsten, riesigen Wasserfällen, weiten Moorlandschaften und einer ungewöhnlichen Tierwelt. Hier begegnet man den nachtaktiven Wombats, den putzigen Quolls und dem sagenumwobenen Tasmanischen Teufel.

In Tasmanien ist alles ein bisschen anders: Der Hochsommer ist im Februar, die Sonne zieht links herum ihre Bahn und zum Süden wird es kühler. Kenner bezeichnen Tasmanien als eines der letzten Paradiese dieser Welt. Dabei war das Paradies in den letzten beiden Jahrhunderten wegen Ressourcenaus-beutung bereits stark gefährdet. Proteste von Um-welt schützern ge gen die geplante Über flutung des Lake Pedder für ein Wasserkraftwerk führten 1972

zur Gründung der United Tasma­nia Group, der ersten Grü nen Par­tei der Welt.

Heute steht Tasmanien an der Spitze jener Regionen, die sich ak­tiv um nachhaltigen Um welt schutz und Ökotourismus bemühen. Erst kürzlich wurde die Insel mit dem renommierten australischen Tra­vel Award ausgezeichnet. Die Jury kürte den Maria Island Walk an der tasmanischen Ostküste als eine der innovativsten Ideen im Ökotourismus. Wiereistmancleverund

wiefunktioniertnachhaltigerTourismus?

Wertvolle Tipps und Anregungen gibts

zum Beispiel hier: www. myclimate.org,

www.fairunterwegs.org, www.fair-travel.

net, www.forumandersreisen.de, www.at-

mosfair.de

Damit die Ferienfotos auch in Zukunftnochsohübschausfallen,lohntessich,zurSchönheitderErdeSorgezutragen.

siert werden. Moçambique eignet sich sowohl für reine Bade- oder Campingferien wie auch als Ver­längerung einer Südafrikareise, insbesondere nach einem Aufenthalt im Krüger-Nationalpark.

Schwimmende Bungalows Denken Menschen an Brasilien, haben sie oft die Copacabana oder den Karneval von Rio vor Augen. Als Vorreiter im Öko­tourisums hat sich das Land, das immer wieder we­gen der Abholzung der Regenwälder kritisiert wird, dagegen kaum hervorgetan. Jetzt wollen die Brasilia­ner den Ökotourismus stärken. Erste Öko-Lodges finden Reisen de bei Tefé, einer kleinen Stadt, die ein paar Boots stunden von Manaus entfernt im Dschun­gel liegt. Die auf dem Amazonas schwimmenden Bun galows gelten als ökologisch vorbildlich: Der Strom wird mit einer Solaranlage produziert, das Re-genwasser gesammelt und das Abwasser gefiltert. Zudem hat die Anlage einen sozialen Anspruch. Die lokale Bevölkerung soll eingebunden werden, damit die Menschen eine Alternative zum Jagen, Fischen und Brandroden haben. Von Tefé aus werden Ex­kursionen für Aquarianer, Angler und Botaniker in Amazonas-Nebenarme angeboten.

Der wohl aber exklusivste Ort für Ökotourismus in Brasilien dürfte zweifelsohne das Archipel Fern­ando de Noronha sein, das 500 Kilometer vor Recife

Page 18: ecoLife 6/09

18 ECOLIFE 6 /09FOKUS REISEN

Ferien im Baudenkmal – das gibt es erst seit ein paar Jahren. Wer es versucht, wird mit aussergewöhnlichen Erlebnissen belohnt. Und manchmal mit einem mittleren Dröhnen im Kopf bestraft. Doch das ist es wert. Denn «Magnificasa» ist eine gescheite Idee, wie man historisch bedeutende Häuser nachhaltig nutzen kann. RetoWüthrich

Ferienglück auf knarrendem

Boden

Ausdermehrals200Jahrealten Scheune wurde in Beatenberg eine coole Loft (oben).Chicundcharmant:Stube(unten)undSchlaf-kammer(grossesBild)imHuberhaus bei Bellwald.

Page 19: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 19FOKUS REISEN

Vor den besonderen Umständen wurde gewarnt. Und trotzdem gehören zum ersten Ferientag auch Schmerzen. Beim Hereintragen der Reisetaschen schlägt der Kopf einmal dumpf und heftig gegen die massive, dunkelbraune Holzumrandung an der Ein­gangstür. Später geht das dicke Ofenrohr vergessen, unter das man sich kauert, um den Specksteinofen einzufeuern. Das ist der Preis, den man für ein ein­zigartiges Erlebnis gerne zu zahlen bereit ist: Ferien in einem Schweizer Baudenkmal.

Erst seit wenigen Jahren bietet der Schweizer Hei matschutz diese spannende Symbiose zwischen Denkmalpflege und Tourismus an. Als führende

Schwei zer Nonprofitorganisation im Be­reich Bau kultur mit rund 27 000 Mitglie­dern und Gönnern setzt sich der Verein seit 1905 dafür ein, dass Baudenkmäler aus verschiedenen Epo chen vor dem Ab­bruch bewahrt werden und weiterleben. Doch die Idee, unter dem Label «Magni­ficasa» historisch bedeutende Ge bäu de für Ferien zu vermieten, ist neu.

So funktioniert die Sache: His to risch wertvolle Bauzeugen werden von der 2005 ins Leben ge ru fe nen Stiftung Ferien im Baudenk mal übernom men, sanft reno­viert und als Ferienwohnung vermietet. Das Modell ermöglicht einen doppelten Gewinn: die Baudenkmäler erhalten eine neue Zukunft, die Fe riengäste erleben ei­nen Aufenthalt in einem aus sergewöhn­lichen Gebäude. Zur Auswahl stehen etwa ein Engadinerhaus in Scuol (GR) oder ein Steinhaus in Brusio (GR). Alle aktuellen und geplanten Objekte gibts im Internet.

StrickbauausHolz Oder es gibt das eingangs er­wähnte Huberhaus. Der wunderbare traditionelle, alpine Holzbau steht im Weiler Eggen direkt bei Bellwald (VS). In einem Sockel aus Stein befindet sich der Keller. Darüber liegt der Strickbau aus Holz. Der Eingang führt direkt in die Küche im hinteren, teilweise gemauerten Teil des Hauses. Im vorderen Teil gegen Süden befindet sich die Stube und darü­ber die Schlafkammer. Auf der Nordseite gibt es einen neueren Anbau. Das Dach ist mit Schin deln gedeckt.

Das Erstellungsdatum des Huberhauses ist un­bekannt. Vermutlich ge hen die ältesten Teile ins 16. Jahrhun dert zurück. 1723 wurde das Haus um gebaut

und restauriert. Der letzte Bewohner war Klemenz Hu ber, welcher das Haus 1891 verkauft hat. Auf ihn geht der Name «Huberhaus» zurück. Von den spä­teren Be sitzern wurde das Haus nur noch als Ab­stellort für verschiedene Gerätschaften und als Schreinerwerkstatt genutzt. Seit 1930 stand das Haus leer. Im Jahr 2006 konnte es die Stiftung Fe­rien im Baudenk mal übernehmen. Im März 2008 wurde die Renovation beendet. Sie fand äusserst zu­rückhaltend statt.

Beeindruckender Charme Wo immer möglich blieb die vorhandene Bausubstanz bewahrt. Zum Beispiel ist die Raumhöhe in der Stube immer noch bei 1,88 Meter, was eine gebückte Haltung beim Passieren etwelcher Türe nötig macht, will man kei­ne Kopfschmerzen riskieren. Ebenso zieren nach wie vor die alten Vorfenster die Südfassade, allerdings ergänzt mit dahinterliegenden, neuen Fenstern mit Isolierverglasung. Auch der knarrende Boden in der Stube wurde so belassen, wie er war. Der nördliche, jüngere Teil des Huberhauses wurde entfernt und in­ner halb der gleichen Struktur ein neuer Anbau aus Holz erstellt. In diesem befindet sich im Erdgeschoss ein Badezimmer und darüber ein zweites Schlaf-zimmer. Für die Renovationsarbeiten war der Wal­liser Architekt Bernhard Stucky verantwortlich.

Der Charme des alten, einfachen Holzhauses ist beeindruckend. Trotzdem sorgen eine moderne Kü­che und das Badezimmer für einen den heutigen Verhältnissen angepassten Komfort. Die Küche ist vollständig ausgerüstet mitsamt Backofen und Ge­schirrspülmaschine. Die Inneneinrichtung – geplant von der Zürcher Innenarchitektin Jasmin Grego – besteht aus zeitgenössischen Möbeln von Schweizer Designern und Produzenten und setzt angenehme farbliche Akzente.

Geheizt wird wie früher mit dem Speckstein­ofen in der Stube. Wird es draussen kälter, müssen also die vor dem Haus aufgeschichteten Holzschei­te ins Haus getragen und verfeuert werden, damit es nach ein bis zwei Stunden – und dafür dann gleich für den nächsten halben Tag – wohlig warm wird im Huberhaus. Grund zum Zähneklappern gibts nicht. Im Bad hat es eine zusätzliche Elektrobodenheizung, im neuen Schlafzimmer ebenfalls und in der alten Schlafkammer, die über eine traditionelle, re­lativ steile Holztreppe erreicht wird, steht ein weiteres «Elektroöfeli» zur Verfügung. www.magnificasa.ch,www.heimatschutz.ch

Page 20: ecoLife 6/09

20 ECOLIFE 6 /09ABONNEMENT

Bestellen Sie ein ecoLife-Jahresabo

und profi tieren Sie gleich doppelt!

ecoLife informiert Sie alle zwei Monate über relevante Themen und spannende Entwicklungen in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. In jeder Ausgabe wird ein Schwerpunkt-thema im Bereich Nachhaltigkeit besonders beleuchtet. ecoLife setzt auf intel ligenten Lesestoff und eine herausra gende grafische Umsetzung.

Unser Angebot*fürSie:6 x ecoLife, das Schweizer Magazin für Nachhaltigkeit, zu CHF 45.– (inkl. MwSt. und Versandkosten)

Als Dankeschön schenken wir Ihnen zwei edle Tropfen der Domaine des Balisiers im Wert von CHF 50.–:1FlascheDomainedesBalisiers,SauvignonBlanc,2007 In der Amphore ausgebaut, verführt er mit seiner aromatischen Komplexität, hat

einen schönen Ausdruck und die sortentypische Mannig-faltigkeit und Frische.

1FlascheDomainedesBalisiers, ComtedePeney,2006 Cabernet Sauvignon und Franc, Ausbau in Tonamphoren. Aromen von Johannis-beere, Brombeerkompott; weiche Tannine, würzig, lang im Finale. Ideal zu Lamm, Wild und reifen Käsesorten.

Ja. Gerne  profitiere  ich  von  diesem  attraktiven  Angebot  und  bestelle  6  Ausgaben  ecoLife  (1  Jahresabo)  für CHF  45.–  inkl. MwSt.  und    Versandkosten. Als Willkommensgeschenk erhalte ich je eine Flasche Sauvignon Blanc und Comte de Peney, Domaine des Balisiers.

Frau Herr

Name Vorname

Strasse PLZ/Ort

Telefon E-Mail

Ort/Datum Unterschrift

Dieses Angebot ist gültig bis zum 31. Januar 2010. Ihr Geschenk wird Ihnen nach Zahlungseingang der Aborechnung zugestellt.

AmbestennochheuteanfordernundkeineAusgabeverpassen:Per Telefon 043 488 18 42, per Fax 043 488 18 43, online unter www.eco-life.info oder Coupon einsenden an: ProfilePublishing GmbH, Leserservice, Pfadacher 5, 8623 Wetzikon.

Domaine des Balisiers ist das AushängeschildderSchweizerBioweinszeneschlechthin.Jean-DanielSchlaepferundGérardPillonproduzierenaufeinerFlächevon25HektareninGenf(DomainedesBalisiers)undauf32HektareninderProvence(DomainedeLauzi-ères)biodynamischunddiesmitgrossem Erfolg. www.balisiers.ch

Page 21: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 21LEBEN

20 clevereGeschenk-tipps

Grüne Weihnachten können auch etwas Tolles sein. Jedenfalls, wenn damit clevere Geschenke gemeint sind. ecoLife liefert 20 Tipps. Exklusiv, stilvoll, geschmackvoll, sympathisch und garantiert treffsicher. ZusammengestelltvonNadiaFernandez,PiaSchüpbach,VeraSohmerundAndreasGüntert

Page 22: ecoLife 6/09

22 ECOLIFE 6 /09LEBEN

12

7

6

10

11 12

1 Engadin auf dem KaminDieDuftkerzendesBündnerFamili-enbetriebes Feuerstein heissen Tamangur wie der höchstgelegene ArvenwaldEuropas.DieWildnisins-piriertedieMacherzudreistim-mungsvollenDuftnoten,dieindieBergweltentführen.DieKerzenwerdeninHandarbeitinderSchweizhergestellt.DieverwendetenKräu-terundExtraktestammenauskon-trolliertem biologischem Anbau. www.feuersteinessentials.ch

2 Digitalisieren lassenEigentlichschade,wennzuHauseimmer noch jede Menge Langspiel-platten rumliegen und mangels PlattenspielernichtmehrzumEin-satzkommen.AbhilfeschafftdieStiftungPigna,RaumfürMenschenmit Behinderung. In Kloten werden LPsaufCDsumgespielt,Klangbild-optimierung,Spezialreinigungder

Coverinklusive.Für18FrankenproLPund30proDoppel-LP.HatmandanochTöne?www.pigna.ch

3 Selber schneidernDoityourself–dasistwährendei-nes Wirtschafts-Tsunamis immer eingutesRezept.Besonders,wennes ein so hinguckens- und lesens-wertesMagazingibtdazu.«Kleidermachen Leute» ist das Motto des deutschen«Cut»-Magazins.SeltenhatessovielSpassgemacht,sichmitselbstzumachenderModezubeschäftigen.Frischgeschrieben,keckbebildert.Über150Seitendick,Schnittmusterinbegriffen.Für16.30Franken.www.cut-magazine.com

4 Wirklich «on the rocks»NordicRocksbedeutet:Mantrinktnichteisgekühlt,sondernsteinge-kühlt.Würfelaus400MillionenJahrealtemGesteinspeicherndieKältedes Gefrierfachs und geben sie ab

anIhrenDrink–ohnediesenzuver-wässern.Unddasabsolutökolo-gisch:SiehaltennocheinpaarMilli-onenJahre.10WürfelimebenfallslanglebigenLederbeutelfür37.90Franken.www.clever-schenken.ch

5 Dancing QueenDasGeschenksetSnowFairyvonLush bietet die perfekte Vorberei-tungfürheissePartynächte:EinefunkelndeSeife,einzuckersüssesDuschgelundeineleichtglitzerndeMassagelotion in fester Form ma-chenausjedemGirleineDiva.DerNameLushstehtfürfrische,handge-machte Kosmetik. Die englische Firmaverwendetwiederverwerte-tesPETundKartonverpackungenausrecyceltemMaterial.Setfür30Franken.www.lush-shop.ch

6 Aufbau leistenWasschenktmanseinemPaten-kind?DieseFragestelltesich2006einZürcherPaar–underfandkur-

zerhandselberetwas,dasseitherKarrieregemachthat:EinBausatzfüreinKartonhaus,dasselberhoch-gezogenundgestaltetwerdenkann.DreiWeihnachtenspäteristdas«Kartonhuus»überdasStadiumdes Geheimtipps hinausgewachsen. Abernichtsdestotrotzimmernocheine gute Geschenkidee. Zumal, wie dieHerstellerversichern,«bisaufdie Kleberolle, die aus Deutschland kommt, alles Swiss made ist». 85Franken.www.kartonhuus.ch

7 VerwöhnmassageTrockene Haut. Stimmung am Null-punkt.WiewärsmiteinerGanzkör-permassage?Farfallahatdaspas-sendeÖldazu:Edelsteinöl«Lebens-freude». Eine Kombination aus na türlichenEssenzenundderhei-len den und harmonisierenden Wir-kungvonGranat,RubinundRosen-quarz.UndderpassendeMasseur?MotivierenSiedocheinfachIhrenPartner–undwechselnsieab.Ver-

Page 23: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 23LEBEN

14

3

4

5

8

9

13

wöhnset mit Edelsteinöl, Duftmi-schungundMiniduftsteinchenfür39Franken.www.farfalla.ch

8 FlaschentascheSackstark:InderLaptop-Tasche torPETvonVaudesteckenetwa 12rezykliertePET-Flaschen.Trotz-demfühltsichdasMaterialanwieechter Stoff. Das funktionale Modell mit gepolstertem Laptopfach und verschiedenenUnterteilungenlässtsichaufeinenTrolleyaufstecken,hateineintegrierteRegenhülleundistinMokkaundSchwarzerhältlich.119Franken.www.hajk.ch

9 Wasser sparen mit Super AngelAquaClicisteinSpargenie:Statt10bis15LiterproMinutelässtdieseWasserhahndüsenur6Literdurch.AquaClicpasstdankeinesUniver-saladapters an jeden Hahn, spart Wasser und Energie und bringt Far-beinKücheoderBad.WendieEngel

aufdemBildzusehranWeihnach-tenerinnern,derwähltalsMotivhalt ein Tier. Oder eine Blume. Ein AquaClickostetzwischen29.80und34Franken.www.aquaclic.ch

10 Grünes GlückKibonuisteinBäumchen,dasGlückund Lebenskraft bringen soll. Die MinipflanzeistineinerMooskugelverwurzelt,wächstundgedeiht mitLichtundWasser.Düngenistnichtnotwendig.InklusiveUnter-satzfür79.80Frankenzuhaben.www.kibonu.ch

11 Natur im RingWennJudithBütler-Studerjoggengeht, dann macht sie nicht nur Fit-ness, sondern auch Design. Ent-deckt sie am Wegrand Mohn, Korn, Sauerampfer, Flechten oder Moos-blüten,sammeltsiedieseeinundfertigt damit aussergewöhnliche Fingerringe.DiePflanzenleuchtenhintergehärtetemKunststoff,die

Ringfassungen sind aus Silber und Edelstahl.EinSchmuckstückvonBonbonkostetab330Franken.www.bon-bon.ch

12 Vom Traktor zur TascheAufdemBelpberginderNähevonBernstelltJeannetteJakoballerleiausaltenTraktorschläuchenher.IhreKollektionumfasst12grössereTaschen und Accessoires wie Kul-turbeuteloderPortmonee.AlsMit-telstückundTraggurtedienenalteAutogurten. Auch die Sicherheits-verschlüsseeinigerModellestam-menausderAutoverwertung.AlsInnenfutter bei einigen Modellen unddemPortmoneeverwendetJeannetteJakobAirbag-Stoffe.DieabgebildeteTasche«Box»gibtsfür129Franken.www.aragornrezycle.ch

13Prost bio!DasLebenistkurzundesgibtsovieleguteBioweinezuentdecken.

MitdemDegustierservice«Rotwein» vonDelinaterhältderBeschenkteeinJahrlangausgesuchteTropfenverschiedenerProvenienzendirektnachHausegeliefert.VierPaketeproJahràdreiFlaschenfürinsge-samt etwa90bis135Franken.Auch Weiss-,Rosé-,Exklusiv-undSchaum wein-Paketesinderhältlich.www.delinat.ch

14 BaumsparvertragTuGutes–undverdienedaran:derBaumsparvertrag.Für330Eurower-denSiePächterinoderPächterei-nerWaldparzelleinPanamaundEi-gentümervon12Edelholzbäumen.Der Wald wird nach ökologischen Grundsätzenbewirtschaftet,in25JahrenbeginntdieErnte–dannflies-sen nach heutigen Berechnungen über3000EuroanSiezurück.www. forestfinance.de

Page 24: ecoLife 6/09

24 ECOLIFE 6 /09LEBEN

«Wenn die Gletscher schmelzen, steigt der Meeresspiegel und es gibt auf der Erde Überschwemmungen», meint Opa.

In der Küche gibt es auch gerade eine Überschwemmung, weil Kolumbus nicht auf die Milch aufgepasst hat. «Die ist jetzt zu heiss geworden», schimpft Oma «und nun ist der Himbeer-pudding im Eimer und die angebrannte Milch stinkt erbärmlich!» «Wenn man die Gefahrenkennt, kann man ihnen besser begegnen», sagt Opa und kratzt sich hinter dem Ohr. «Wenn dieMilch am Pfannenrand hochsteigt, muss man schnell den Herd abstellen!»

Feliz & Kolumbus

Wenn die Gletscher schmelzen

Nina Binkert Doris Sturzenegger

15 Hausbar auffahrenEine runde Sache, diese rol-lendeHausbarnamens3six-ty.DesignerMartinSpeiserbautausFässern–ohnedassdiesejeKerosin,Benzinoder andere fossile Brennstoffe gelagerthätten–schmuckeStücke,diejedemWohnzim-merPepverleihen.Siemöch-ten Ihr Feuerwasser nicht offenherzigausstellen?KeinProblem:DasMöbelfasstauch GerätschaftenwieChe-minéeholz,Schreibgerätoderall Ihre ecoLife-Ausgaben. 598Franken.www.martinspeiser.ch

16 Baden gehenWenn schon die wackeren MannendesZivilschutzesdarauf geschlafen haben,

dann sollte mit «Lolita» auch auf dem Weg in die Badi nichts schief-gehen. Die Badetasche, herge-stellt im St. Galler Arbeitslosen-projekt Kleika, ist ebenso apart wie robust. Leinen aus ehemali-genMatratzenbezügenderZivil-schützer,VeloschläuchealsVer-stärkungundVerzierungsorgenfüreinmodischesStatemement.www.kleika.ch

17 Kalch trifft KrokomelMitdemTiersetEnzovonMo-moll kann jedes Kind Gott spie-len,denndieRümpfe,Beine,Oh-ren und Hörner aller sechs Tiere sind untereinander austausch-bar.DieFigurenwerdenvonei-nerSozialfirmafürArbeitsinteg-ration gefertigt, bestehen aus SperrholzoderKastanieundkommen ohne Leim oder Schrau-benaus.DasSetkostet68Fran-ken. www.momoll.ch

18 Papier in FormBellytobelly-Gefässesindausre-cyceltemPapierundvonHandgefertigt. Deshalb ist keine Scha-le wie die andere. Die dekorati-venGefässehaben einen Durch-messerbiszu80Zentimeterundkosten je nach Ausführungab650Franken.BellytobellyisteineProdukteliniedesBernerLabelsLuckyou,dasausPapierauchSchmuckmacht.www.luckyou.com

19 Ökosystem für daheim EcoSphere besteht aus Mikroor-ganismen, hellroten Garnelen und Algen in Meerwasser. Ein vonderNASAerforschter,insichgeschlossener Kreislauf. Leben, dasvonaussennichtsbrauchtalsLichtundWärme.LebenohneMutter Erde. Nur eines klappt nochnicht:dieSachemitdem

Sex–dieGarnelenpflanzensich nicht fort. Mittlere Grösse (13cm)mit8bis10Garnelenfür339Franken.www.ecosphere.ch

20 Wenn Kinder-herzen schmelzenWarumeinesNachtsderPingu-inFelizunterOmasDeckeundderEisvogelKolumbusinOpasNachttisch liegt, weiss man auchaufderletztenSeitedesBilderbuchsnicht.Dafürviel anderes. Von Opa erfahren wir, warum in der Antarktis das Eis schmilztundwiesoesbeiunsÜberschwemmungengibt.Mitdem Buch «Wenn die Gletscher schmelzen»fälltesElternleich-ter,denKleinenzuerklären,wa-rum man die Umwelt schonen sollte.N.Binkert,D.Sturzeneg-ger, «Wenn die Gletscher schmelzen»,VerlagamWasser,ISBN978-3-033-01235-6

1516

17 18

19 20

Page 25: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 25ECOMARKT

ecoMarktSwissbau: An der Zukunft der Schweiz bauenAm 12. Januar 2010 beginnt in Basel die nächste Swissbau. Während fünf Tagen steht die Messe im Fokus der Bau- und Immobilienwirtschaft. Sie wird damit für alle Planer, Baufachleute, Zulieferer, Dienstleister und Investoren zum vorrangigen Gesprächsthema. Rund 1300 Aussteller aus dem In- und Ausland stellen auf über 140 000 Quadratme-tern Ausstellungsfläche die allerneusten Produkte und spannende Ergebnisse aus der Forschung vor. Mit ihren rund 120 000 Fachbesuchern ist die Swiss bau einmal mehr die unbestrittene Leitmesse in der Schweiz und der wich-tigste Branchentreffpunkt mit europäischer Ausstrahlung. In zwei Fachbereichen erfährt sie dieses Jahr bedeutende Premieren: Mit Swissbau Real Estate ist jetzt auch die Immobilienwirtschaft eng eingebunden und in der neu konzipierten Trendwelt Bad lassen sich künftige Badewel-ten hautnah erleben. Den inhaltlichen Fokus legt die Swissbau 2010 auf die Themen nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz. www.swissbau.ch

Die Kneipp®-Mandelblüten- Pflegebox wirkt. Natürliches Mandelöl schenkt der Haut das Beste aus der Natur. Es unterstützt den Feuchtigkeitshaushalt der Haut, wirkt hautberuhigend und regenerierend. Zur Kneipp®-Philosophie gehören ganzheitliche Körperpflege-Konzepte. So enthält auch die Kneipp®-Mandelblüten-Pflegebox ein Rundum-Pflegeprogramm. Ein aussergewöhnliches Badeerlebnis bietet der Kneipp®-Badepuder Milch & Mandel (60 g). Sanft duftend verwandelt er das Wasser in ein Meer aus milchiger Pflege. Wertvolle Be-standteile der Milch und Vitamin E verwöhnen die Haut. Das Kneipp®-Massageöl Mandelblüten (20 ml) gibt mit seinen pflegenden Ölen und den Vitaminen A und E der Haut schon während der Massage die natürliche Geschmeidigkeit zurück. In der kühleren Jahreszeit empfiehlt es sich, die Haut liebevoll zu pflegen. Mit der Kneipp®-Bodybutter Mandelblü-ten (150 ml) gönnen Sie der Haut intensive Pflege. Mandelöl und kostbare Sheabutter unterstützen die natürliche Haut-regeneration. Die Pflegebox Mandelblüten – ein ideales Weihnachts-geschenk, das als schöne Geschenkbox weiterverwendet werden kann. Erhältlich in jeder grösseren Migros-Filiale, CHF 27.50. MehrGeschenkideen:www.kneipp-schweiz.ch

Zündende Spielidee Das neue Onlinegame «Stromzukunft» gehört zur gleichnamigen Kampagne der Schweizer Stromversorger. Es ist eine Mischung aus Simulations- und Strategiespiel, das den User unterhaltsam mit dem Thema «Strom im Alltag» experimentie-ren lässt. Mit dem Spiel soll das Verständnis zu Themen wie Strom und Energieeffizienz bei einer breiten Zielgruppe vertieft werden. Die Kernbotschaft: Eine bessere Energieeffizienz ist ohne Komforteinbussen zu erreichen. Das Spielszenario bilden

die Bewohner eines Mehrfamilienhauses. Alle Personen haben Vorlieben und Hobbys, denen sie nachgehen. In ihrem Alltag werden sie mit zahlrei chen energierelevanten Fragen konfron-tiert. Als Energiecoach ist jeder Spieler und jede Spielerin für alle Personen sowie für die Haustechnik verantwortlich. Bei allen Entscheidungen gilt es, nicht nur den Stromverbrauch, die CO2-Emissionen sowie das Budget im Auge zu behalten, sondern auch die Zufriedenheit der Hausbewohner. Mitmachen lohnt sich: Beim «Powerspiel für helle Köpfe» gibt es bei-spielsweise einen E-Scooter zu gewinnen. www.stromzukunft.ch

Page 26: ecoLife 6/09

26 ECOLIFE 6 /09LEBEN

Bis anhin war das Nachhaltigste an einer Party oft der Kater am Morgen danach. Findige Partymacher wollen das Feiern nun ökologischer machen. Ihre Ideen für grüneres Clubbing sind so cool, dass sie weltweit auf offene Ohren stossen. Isolde Burtscher

Gute Vibes für die smarte

Party

Page 27: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 27LEBEN

«We want your energy», fordert der Rotterdamer Club Watt von seinen Gästen. Und meint das durch­aus wörtlich. Denn hier fungiert die tanzende Menge quasi als Biomasse. Möglich wird das Ganze durch eine besondere Tanzfläche, den sogenannten Sus-tain able Dance Floor. Der besteht aus einzelnen trans parenten Feldern, die beim Tanzen leicht nach­geben. Die so freigesetzte Energie wird in Strom um­gewandelt. Bei besonders heftigem Abtanzen fan gen die Platten sogar an zu leuchten. Fünf bis zehn Watt soll jeder Gast so generieren. Bei 2000 Clubbern reicht das für die Stromversorgung des DJ-Pults und die Beleuchtung der Tanzfläche.

An den Bars kommt selbst der Wein aus der Zapfanlage. Das ermöglicht eine effizientere, weil zentrale Kühlung und produziert weniger Abfall. Be- sonders stolz aber sind die Clubbetreiber auf ihre stillen Örtchen. Durch die transparenten Spülkästen, deren Ausgabemenge vom Besucher reguliert wer­den kann, fliesst Regenwasser. Später einmal soll das Kondenswasser von der Decke, genau genommen also der Schweiss der Partymeute, die Toilettenspü­lungen speisen.

Klimaneutrale Kohlenkraft Ganz ohne Wasser kommen die Urinale im Surya aus, Londons Hot Spot in Sachen nachhaltiges Feiern. Geistiger Vater und Besitzer des Clubs ist Andrew Charalambous alias Dr. Earth, millionenschwerer Immobilientycoon und konservativer Parlamentarier. Eine schillernde Figur und Gründer der Organisation Club4Climate, wel­che die Welt tanzenderweise retten will. Diese Mes­sage wird den Gästen des Surya zu pumpenden Beats über solarbetriebene Plasmabildschirme in die Köpfe gehämmert.

Ob die Bar aus eingeschmolzenen Mobiltelefonen jedoch mehr als bloss ein teures Gimmick ist und ob die piezoelektronischen Kristalle in der nicht min­der kostspieligen Tanzfläche tatsächlich 60 Prozent des Strombedarfs decken, sei einmal dahingestellt. Doch der freie Eintritt für all jene, die nachweislich zu Fuss, mit dem Velo oder öffentlich anreisen, ist eine Idee, die sich auch andernorts umsetzen liesse.

Zum Beispiel in Berlin. Dort will Dennis Teufert mit seiner Agentur High Voltage Events die Party­szene begrünen. Bei seinen klimaneutralen Partys,

die treffenderweise in einem ehemaligen Kohlekraft­werk, dem Tresor Club, steigen, wird deren gesamter CO2-Ausstoss berechnet und durch die Unterstüt­zung von Klimaprojekten kompensiert. Teufert hofft, dass seine Message rüberkommt: «Das Partyvolk soll sehen, dass jeder individuell etwas tun kann, ohne sich dabei einzuschränken.»

DergrünsteClubderWelt Auch jenseits des Atlan­tiks werden grüne Signale in den Nachthimmel ge­sandt. Hollywood hat das Umweltbewusstsein vor­gemacht und die nächtliche Unterhaltungsindustrie folgt. Der Temple Nightclub in San Francisco möch­te gar der grünste Club der Welt werden. Dafür hat man vor drei Jahren eigens einen Nachhaltigkeits­chef eingestellt. Die Liste der von Mike Zuckerman umgesetzten Massnahmen ist lang. Auch hier wer­den die Toiletten mit Regenwasser gespült. Becher und Strohhalme bestehen aus Maisstärke und sind bioabbaubar, das Fett aus der Küche wird zu Bio­diesel recycelt und ein vertikaler Garten auf der Aus­senseite des Clubs ist Wärme- und Schallisolation und verbessert die CO2-Bilanz. Auf Zuckermans Wunschliste für die Zukunft stehen neben dem Sus­tainable Dancefloor aus Rotterdam auch eine Solar-skulptur in Form einer siebenblättrigen Lotusblüte und der Anbau des eigenen Gemüses unter einer Kuppel auf dem Dach des Clubgebäudes.

Für Jon Bakhshi gab Al Gores Dokumentation «An Inconvenient Truth» den Ausschlag zum grü­nen Handeln. Herausgekommen ist das Greenhouse im New Yorker Soho-Distrikt, ein todschicker Nacht-club, der sogar die LEED-Zertifizierung des US Green Building Councils erhielt – eine Auszeich­nung für die energie- und umweltfreundliche Pla­nung des Gebäudes. Vom Tresen über die syntheti­schen Sofas bis hin zu den Untersetzern sind alle Materialien recycelt oder recycelbar. Natürlich ist die Lösung der Klimaprobleme nicht im Schum­merlicht eines Clubs zu suchen. Doch wo Hunderte oder Tausende zusammenkommen, machen bereits kleine Massnahmen einen Unterschied.

Ist cool, angesagt undvorallem: umweltbewusst. Der Club Watt in Rotter-dam.

Page 28: ecoLife 6/09

28 ECOLIFE 6 /09WIRTSCHAFT

Die Kapsel des Kolumbus

Die bunten Nespresso-Kapseln zählen heute weltweit zu den begehrenswertesten Lifestyle- und Genussobjekten. Das liegt an George Clooney. Aber nicht nur. Geschätzt wird vor allem die Kaffeequalität und die Einfachheit des Sys-tems. Anlass zu Kritik gibt dagegen, dass die Kaffeekapseln aus Aluminium hergestellt werden. Jetzt will Nespresso nachhaltiger werden. Und zwar gründlich. Mark Baer

Page 29: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 29WIRTSCHAFT

Es sind beeindruckende Zahlen: In der neuen Nes­presso-Produktionsstätte in Avenches, zwischen Lau sanne und Bern gelegen, arbeiten seit Juni 300 Mit arbeitende. Das hochmoderne Werk produziert auf einer Fläche von sieben Fussballfeldern pro Jahr 4,8 Milliarden Kaffeekapseln aller Couleur. Im En­trée des «Nespresso Centre of Coffee Excellence» werden wir zwar nicht von George Clooney erwar­tet, aber in der stilvollen Nespresso­Lounge gleich am Eingang wartet der Geschäftsführer von Nes­presso Schweiz, Pascal Hottinger. Hottinger hat das Nespresso-Aushängeschild noch nie persönlich getroffen. Der Erfolg der Marke sei aber nicht nur Clooney zu verdanken: «Mit schlech­tem Kaffee wären wir niemals so erfolgreich gewor­den.» Der Hollywood-Schauspieler, dem im neuen Werbespot auch Kollege John Malkovich zur Seite steht, sei der perfekte Werbeträger, doch hinter dem Erfolg des weltbekannten Kapselkaffees stünden ganz viele Menschen.

Dreifach degustiert Dass bei Nespresso alle Mit­arbeitenden am gleichen Strick ziehen, zeigt sich an der Führung durch das neue Nespresso-Herstellungs-center in Avenches vor allem im Degustationsraum. Hier testen jeweils bis zu zwölf Mitarbeitende aus allen Bereichen täglich die neusten Kaffeelieferun­gen aus Übersee. Egal ob Kadermitglied oder Fa-brik mitarbeiterin: Alle, die möchten, können sich zum Nespresso­Tester ausbilden lassen. Die zwölf Arbeits plätze im Degustationsraum sind mit Siphons ausgestattet, in die mit grossem Schmatz­ und Schlürf- Geräusch der getestete Kaffee ausgespuckt wird. Jeder Degustierer darf pro Tag nicht länger als zwei Stunden Kaffee kosten, sonst leiden die Ge­schmacksnerven. «Insgesamt werden hier pro Wo­che und Person 150 bis 170 Tassen degustiert», er­klärt Martin Bugmann, Centerverantwortlicher in Avenches.

Bevor der Kaffee hier degustiert wird, finden schon zwei Degustationen statt: Einmal direkt nach der Ernte und ein zweites Mal, sobald der Rohkaf­fee in Europa im Hafen eintrifft. Dies damit der Grün kaffee voll und ganz den Qualitätskriterien des

Hauses entspricht. «Es wäre ökologisch ein Unsinn, die Rohwahre in der Welt umherzuschicken, wenn der Grünkaffee unseren Ansprüchen nicht genügte», sagt Karsten Ranitzsch, der bei Nespresso für den Rohkaffee verantwortlich ist.

Die Welt verändern Neben der Qualität rückt beim weltweiten Pionier und Marktführer für por­tionierten Kaffee aus dem Hause Nestlé immer stär­ker die Nachhaltigkeit in den Fokus. «Qualität und Nachhaltigkeit schliessen sich gegenseitig nicht aus», betont Kaffee-Experte Ranitzsch. Unter dem Titel Ecolaboration hat Nespresso zwei Hauptziele defi­niert, um die Nachhaltigkeit bis ins Jahr 2013 suk­zessiv zu steigern. In rund vier Jahren möchte der Kaffeegigant 80 Prozent seines Kaffees aus nach­haltiger Produktion beziehen.

Angepeilt wird dieses Ziel mittels «AAA Sus-tainable Quality Program». Es soll landwirtschaft­liche Methoden fördern, die qualitativ hochwertige Kaffeebohnen hervorbringen und wirtschaftliche Le bensfähigkeit für die Farmen garantieren. Ebenso soll die Umwelt geschont werden. Die AAA-Susta­

Nespresso will weltweit neuePartnerfinden, um die Nachhal-tigkeit mar-kantzuver-bessern.

Page 30: ecoLife 6/09

30 ECOLIFE 6 /09WIRTSCHAFT

inable-Quality-Initiative wurde 2003 zusammen mit der Rainforest Alliance eingeführt. Konkret wer den die Bauern, die Nespresso beliefern, bei Ihrer Arbeit unterstützt und ausgebildet. «Wir suchen individu­elle Lösungen für jedes Land», sagt Ranitzsch. Kaf­feebauern aus Costa Rica hätten ganz andere Prob­leme als Plantagenbesitzer aus Bolivien.

Aktuell arbeitet der Schweizer Kaffeeportionie­rer mit etwa 30 000 Kaffeebauern in Mittelamerika, Afrika und Indien zusammen. «Die besten Kaf fees kommen von den kleinen Plantagen», wie der Head of Green Coffee von Nespresso, Karsten Ranitzsch, einwirft. Im letzten Jahr stammten etwa 40 Prozent des Nespresso-Kaffees aus dem AAA-Programm. Es gibt also noch viel zu schulen und zu unterstützen. «Ja, unser Ziel von 80 Prozent ist ziemlich ambitiös», so der Rohkaffee-Chef von Nes presso. «Wir können die Welt nicht sofort verändern, aber wir können langsam daran arbeiten.» Ein Marketing-Tool sei die Initiative nicht, wehrt sich Ranitzsch: «Wir ha­ben das Nachhaltigkeitsprogramm 2003 gestartet und fangen erst jetzt an darüber zu sprechen.»

Kapselrecycling mal drei Ein Ziel der Nestlé-Tochter ist es, die Kapazität des Kapselrecyclings weltweit auf 75 Prozent zu verdreifachen (in der Schweiz lag die Quote zuletzt bei 60 Prozent). Denn auf Aluminium will der Kaffeemulti nicht verzich­ten: «Alu schützt unsere Kaffeearomen vor Licht, Sauerstoff und Feuchtigkeit», sagt der Geschäftsfüh­rer von Nespresso Schweiz, Pascal Hottinger. Zu­dem sei Aluminium unbegrenzt oft recycelbar. Das ist umso wertvoller, als beim Verwenden von recy­celtem Aluminium gut 95 Prozent der Energie ein­gespart werden, die bei der ursprünglichen Alumi­niumproduktion anfällt. www.nespresso.com

«Wollen Recyclingquote noch verbessern» Interview:MarkBaer

ecoLife: Wo verkaufen sich Nespresso-Kapseln am besten?Pascal Hottinger: Der grösste Markt von Nespresso ist Europa. Hier verkaufen wir etwa 90 Prozent unseres Kaffees. Zu den besten Ab-satzmärkten gehören Frankreich, die Schweiz, die Benelux-Länder, Deutschland und Spanien. Asien und Amerika machen je etwa 5 Prozent aus.Seit acht Jahren wächst Nespresso jährlich um 30 Prozent. Wird das auch in diesem Jahr so sein?Die Geschäftszahlen 2009 geben wir erst Anfang 2010 bekannt. Trotz Wirtschaftskrise sind wir aber auch in diesem Jahr wieder ge-wachsen. Der Umsatz betrug im letzten Jahr über zwei Milliarden Franken. Ich gehe davon aus, dass wir auch im laufenden Jahr ähn-lich viel Umsatz machen werden.Keine Spur von Krise?Nespresso ist ein alltäglicher Luxus. Eine unserer 16 Variationen kann sich jeder Kaffeeliebhaber ein- oder zweimal pro Tag leisten. Auf andere Luxusgüter kann man in schwierigen Zeiten hingegen nicht so ohne Weiteres zurückgreifen. Ich würde sagen, dass wir gegen die Krise nicht immun sind, diese Nespresso aber auch nicht empfindlich getroffen hat.Nachhaltigkeit scheint Ihnen wichtig zu sein. Wieso starten Sie die Initiative «AluCycle» erst jetzt?Das Thema Nachhaltigkeit hat für uns eine sehr grosse Priorität. Und das war schon immer so. Nachhaltigkeit liegt sozusagen in un-seren Genen. Schon vor zwanzig Jahren bei der Gründung des Nes-presso-Clubs wollten unsere Kunden ein Recyclingsystem, das wir 1991 dann auch eingeführt haben. Mit der AluCycle-Initiative wollen wir die Recyclingquote nun noch verbessern.

PascalHottingeristseitAugust2008fürNespressoSchweizverantwortlich.Der38-Jährigestarteteseine Karriere bei Nespresso im Okto-ber1999alsMarke-ting-ManagerfürdenSchweizerMarkt.Da-nachwardergebürti-geWestschweizerfürNespressoinver-schiedenenPositio-nen im In- und Aus-landtätig.

Page 31: ecoLife 6/09

Gastland:

Mit uns zum schönsten Meeresrauschen

5.– 7. Februar 2010Messe BaselFr/Sa/So 10 – 18 Uhr

www.baslerferienmesse.ch

28. Januar – 31. Januar 2010Messe ZürichDo/Fr 13 – 20 UhrSa/So 10 – 18 Uhr

www.fespo.ch

14.– 17. Januar 2010BEA bern expoDo/Fr 13 –20 UhrSa/So 10 – 18 Uhr

www.ferienmesse.ch

Gastregion:

Page 32: ecoLife 6/09

32 ECOLIFE 6 /09WIRTSCHAFT

Die Ökoberater

Das Unternehmen ecos organisiert nicht nur die Messe «Natur», sondern berät Kunden auch in den Bereichen Klimaschutz, Corporate Citizenship und Kommuni-kation – mit klarem Fokus auf Nachhaltigkeit. Wie kann ein Unternehmen nach-haltig sein – und zwar ernsthaft und nicht bloss als oberflächliche Marketingerschei-nung? ecoLife hat Co-Geschäftsleiter Daniel Wiener befragt. Interview:RetoWüthrich

ecoLife: Mit ecos beraten Sie Unter-nehmen, die nachhaltig sein wollen. Welche Merkmale sind entscheidend, damit man sich nicht bloss einen grü-nen Anstrich verleiht?Daniel Wiener: Wichtig ist eine Gesamtbe-trachtung, welche es erlaubt, bei den bran-chenspezifisch wichtigen Bereichen anzu-setzen, dort, wo es wirklich «einschenkt». Es hat keinen Sinn, wenn ein Stahlproduk-tionsunternehmen sich darauf beschränkt, seinen Geschäftsbericht auf Umwelt-

schutz papier zu drucken. Das ist zwar nicht schlecht, aber unglaubwürdig, solange nicht die Klimawirkung der Produktion im Mittelpunkt steht. Aus dem ecos-Angebot lässt sich he-rauslesen, dass Sie «Dialogprozesse» als eine mögliche Grundlage für nach-haltiges Engagement sehen. Worum gehts?Um eine saubere Analyse der Umwelt- und Sozialwirkung eines Unternehmens zu ma-chen, ist es von Nutzen, alle Abteilungen

eines Unternehmens einzubeziehen. Dies bringt den zusätzlichen Vorteil mit sich, dass alle engagiert an der «Nachhaltig-keitsplanung» mitwirken. Es braucht so-wohl ein «top-down» als auch ein «bottom-up» und den Einbezug von externen Part-nern wie Lieferanten oder der Politik, die ein Geschäft reguliert. Und schliesslich ist eine direkte Verbindung der Nachhaltigkeit mit dem Unternehmenserfolg ausschlag-gebend für das Gelingen eines solchen Pro-zesses. Dieses Beispiel aus der Wirtschaft

Page 33: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 33WIRTSCHAFT

lässt sich analog auch auf Organisatio-nen, Städte, Gemeinden oder Kantone an-wenden.Geht es – etwas salopp ausgedrückt – auch ein bisschen einfacher?Es geht zu Beginn sicher auch nach dem Prinzip «quick and dirty». «Dirty» meint, es ist nicht alles perfekt, dafür geht es eben schnell. Als An- und Aufreger sind solche Massnahmen sicher geeignet, aber langfristig braucht es eben alle Akteure, um etwas zu bewegen.

5. «Natur»-MesseDie 5. «Natur»-Messe mit integriertem «Natur»-Festival findet am zweiten Muba-Wochenende (11. bis 14.2.2010) in der Halle 4 der Messe Basel statt. Mit 40 000 Besucherinnen und Besuchern und einer stetig wachsenden Aussteller-zahl ist die Messe zum führenden ge-samtschweizerischen Treffpunkt für alle geworden, die nachhaltig und zukunfts-fähig leben und konsumieren möchten. Ebenfalls zum fünften Mal findet (am Freitag, 12. Februar 2010) der eintägige nationale «Natur»-Kongress statt, im UNO-Jahr der Biodiversität zum Thema «Biodiversität – unsere Zukunft». Gleich anschlies send, am Abend des 12. Februar, geht zum ersten Mal die «Natur»-Gala über die Bühne. An diesem grossen Jah-resfest für die Nachhaltigkeit im Musical Theater Basel wird erstmals der Schwei-zer Nachhaltigkeitspreis «Prix Nature» verliehen. www.natur.ch

Sie unterstützen Unternehmen dabei, neben wirtschaftlichen auch soziale und ökologische Mehrwerte zu schaf-fen. Wozu?Dafür gibt es viele Gründe. Zum Beispiel, dass sich die Mitarbeitenden für den Be-trieb engagieren, weil sie wissen, dass die-ser umfassend Verantwortung trägt, auch gegenüber der Gesellschaft und der Um-welt. Oder auch, um für Krisenzeiten ge-wapp net zu sein: Es ist ein grosser Unter-schied, ob ein öffentlichkeitswirksames Pro blem (zum Beispiel ein Unfall, ein Haf-tungsfall oder Kurzarbeit) bei einem Un-ternehmen auftaucht, das dank früherer Leistungen von der Gesellschaft positiv wahr genommen wird oder schon zuvor in der Öffentlichkeit Nasenrümpfen ausge-löst hat.Wo gilt es anzusetzen, um soziale und ökologische Mehrwerte zu schaffen? Mit einer Gesamtanalyse, die von der Un-ternehmensleitung in Auftrag gegeben, aber von möglichst vielen Mitarbeitenden oder Abteilungsleitungen gemeinsam vo-rangetrieben wird. Dabei geht es nicht nur darum, Mängel zu erkennen. Viel wichtiger ist es, Potenziale aufzudecken, welche so-wohl kommerziell, aber auch für die Nach-haltigkeit – also die langfristige Existenz und «Enkeltauglichkeit» – nutzbringend sind. Wenn wir solche Prozesse beratend begleiten, sind wir stark auf diese Potenzi-ale fokussiert und haben in den meisten Fällen sogar dazu beitragen können, dass daraus Innovationen, also neue, am Markt

erfolgreiche Produkte und Dienstleistun-gen entstanden.Als Ratingagentur beurteilen Sie auch nachhaltige Investments. Befinden sich «grüne Investments» nicht mit der gesamten Finanzbranche in ei-nem Abwärtsstrudel?Wenn der Wind abflaut, dann verlangsamt sich die Fahrt aller Segelboote gleicher-massen – unabhängig von der Fahrtrich-tung. Allerdings wird die Welt nach der Kri-se nicht mehr gleich aussehen wie vorher. Ich wage die Behauptung, dass sie grüner und sozialer sein wird. Denn dort liegen die Schwerpunkte des öffentlichen Interesses, das jetzt gegenüber dem rein privaten Ge-winn wieder höher gewichtet wird.Wer sich ökologisch oder sozial nach-haltig verhält, soll auch darüber spre-chen. Wie kommuniziert man nachhal-tige Engagements? Zum Beispiel an der «Natur»-Messe, die wir jedes Jahr im Februar mit wachsendem Er-folg durchführen (siehe Box). Inhaltlich gibt es unterschiedliche Strategien, auf Labels oder Produkte bezogen oder auch ganze Sortimente. Die Kundschaft für nachhal-tige Produkte ist sicher anspruchsvoller als der Durchschnitt. Der neuste Trend ist die sogenannte «Traceability», zu Deutsch Nach verfolgbarkeit. Über einen Barcode oder eine Nummer auf der Etikette können Konsumentinnen und Konsumenten via Internetplattform die ganze Lebensge-schichte eines Produkts – von der Wiege bis zur Bahre – nachlesen. www.ecos.ch

Page 34: ecoLife 6/09

34 ECOLIFE 6 /09WIRTSCHAFT

ecoLife: Kürzlich haben mehrere nord-deutsche Universitäten mit dem For-schungszentrum Jülich einen «Kom-petenzverbund Nord – Batterien für die Autos der Zukunft» gegründet. Was beabsichtigt dieser Verbund?Martin Winter: Deutsche Wissenschaftler gehörten zu den Mitbegründern der Elek-trochemie, der Grundlage der Brennstoff-zellen, der Batterien und der Kondensator-technik. In den letzten Jahrzehnten wurde die Elektrochemie in Deutschland aber mas siv abgebaut.Woran lag das?Andere Themen waren trendiger. Die Elek-trochemie wurde als eine Wissenschaft an-gesehen, die wenig Neues beitragen kann. Sie hat aber immer davon gelebt, dass sie als Grundlagenforschung Anwendungen vorantrieb. Umgekehrt trie ben die Anwen-dungen die elektrochemische Grundla-genforschung wieder weiter.Von dieser Entwicklung hat sich Deutschland also selbst abgehängt?Es gab kaum Professoren für diese Wis-senschaft. Die Kompetenzverbünde – es gibt auch einen im Süden um Karlsruhe und Ulm – sollen nun zusammenfassen, was vorhanden ist. Die Kompetenz soll ge-bündelt und erweitert werden. Es geht da-rum, Ausbildungsprogramme zu starten und in Zukunft Professuren zu errichten, um die Basis wieder breiter zu machen.Es geht also noch gar nicht darum, neue Batterien zu bauen?Elektrochemie entwickelt sich wie gesagt durch die Anwendungen weiter, das ist

hier die Elektromobilität. Und dort fehlt es an Elektrochemikern. Die Gründung des Kompetenzverbundes ist der Initialzünder. Nun müssen weitere Projekte und Förde-rungen kommen. In drei bis vier Jahren sollte dann eine neue Generation von Elek-trochemikern da sein. Der Grossteil geht dann wohl in die Industrie, einige machen hoffentlich ihre Habilitation und streben eine Professur an.Wie arbeiten Sie mit der Automobilin-dustrie zusammen?Wir in Münster haben eine starke Koope-ration mit Volkswagen. Wir haben aber auch andere Partner. Andere Kollegen ha-ben andere Kontakte. Derzeit scheint es viel Begeisterung für das Elektroauto zu geben …… man muss das durchaus nüchtern be-trachten.Wie viel Wirklichkeit steht dahinter?Lange spielte Elektromobilität keine Rolle. Es wurde nichts gefördert und wenig ge-macht. Es gibt sehr wenige im deutschspra-chigen Raum, die lückenlos in den ver gan-genen etwa 20 Jahren an diesen Themen gearbeitet haben. Wir waren nicht einmal-eine Handvoll Leute. Bis auf wenige Ein-zelprojekte geht das grosse Forschungs-programm, die praktische Forschung, erst in diesem Jahr richtig los. Dabei wird auf vielen Ebenen und sehr breit etwas ge-macht. Deutschland hat immer auf Diesel gesetzt. Wenn man allein die Sparsamkeit der Motoren und den Ausstoss von Koh-lendioxid anschaut, dann spielen Diesel-motoren in der gleichen Liga wie Hybrid-motoren. Gerade wenn der Strom aus Kohlekraftwerken kommt, wird auch mit Rein-Elektrofahrzeugen nicht viel CO2 ein-gespart. Erneuerbare Energien würden das Bild aber massiv umkehren. Dann ist der Elektroantrieb wirklich attraktiv.Nun hat Toyota gezeigt, dass es mit Hyb ridmotoren geht, der Prius ist ein

Autobauer haben lange auf Diesel gesetzt. Doch die Frankfurter Auto mes se hat deutlich gemacht, dass zum Beispiel Deutschland die Arbeit am Elek troauto stark forciert. Anlass ist der Erfolg von Toyotas Hy-bridwagen Prius. Doch für die Aufholjagd fehlen noch die Fachleute. Wie sich das ändern könnte, er klärt Martin Winter im ecoLife-Gespräch. Interview:SteffenKlatt*

Die Aufholjagd

beginnt

Page 35: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 35WIRTSCHAFT

Erfolg. Und auch die ersten Elektro-fahrzeuge kommen auf die Märkte.Das ist richtig. Die grossen Märkte sind in Asien. Hier gibt es zum einen eine grosse Batterieindustrie, zum anderen viele Bal-lungsgebiete, wo der emis sionsfreie Bat-terieantrieb die Lebensqualität verbes-sern kann. Deutschland will sich hier posi-tionieren. Es wurden zahlreiche wichtige Projekte gestartet. Man muss den Erfolg aber letztlich an den Resultaten messen.Hat die deutsche Automobilindustrie geschlafen?Niemand hatte vorhersehen können, dass Toyota mit den Hybriden solche Erfolge erzielt, und heute hecheln wir leider hin-terher. Aber morgen haben wir aufgeholt und übermorgen vielleicht sogar einen kleinen Vorsprung. Die Weichen dafür müs-sen allerdings heute gestellt werden.Batterien speichern heute nur wenig Energie und sind schwer. Ist das gleich-sam ein Naturgesetz oder kann man das ändern?Das kann man nicht ändern. Es gibt hohe Energiedichte entweder pro Masse oder pro Volumen. Beides ist wichtig: Wenn sie zu schwer ist, bekommen Sie das Auto nicht von der Stelle; wenn sie zu volumi-nös ist, bekommen Sie keinen Fahrer mehr hinein. Gerade die flüssigen Kohlenwas-serstoffe, die in Benzin und Diesel sind, sind in Bezug auf die praktisch realisier baren Energiedichten unschlagbar. Hinzu kom-men hohe Speicherdichten: Benzin und Diesel können Sie in Plastikwannen auf-be wah ren. Das Dumme ist nur, dass die flüs-sigen Kohlenwasserstoffe in Benzin und Diesel mehrere hundert Millionen Jah re ge-braucht haben, um zu entstehen. Wir ha-ben nur 150 Jahre gebraucht, um sie zu ver-pulvern. Deshalb suchen wir Alternativen. Wann gibt es Batterien, die Autos an-treiben, wie wir es heute gewohnt sind?

Martin Winter ...... ist seit Anfang 2008 Professor für An-gewandte Materialwissenschaften zur Energiespeicherung und Energieum-wandlung am Institut für Physi kalische Chemie der Universität Münster. Die Professur wurde von Evonik Industries AG, Chemetall GmbH Division Lithium und Volkswagen AG gestiftet. Die Stif-tungsprofessur ist über einen Zeit-raum von fünf Jahren mit insgesamt 2,25 Millionen Euro ausge stattet.

Page 36: ecoLife 6/09

36 ECOLIFE 6 /09WIRTSCHAFT

Diese Wann-Fragen sind schwer zu beant-worten. Wir brauchen eine Technologie, in der sehr grosse Energieinhalte über die Elek troden eingesetzt werden und die den noch sicher ist. Denn oft werden hohe Energieinhalte gewünscht, ohne dass die grosse Reaktivität mit bedacht wird. Die heutigen Batterien sind computertauglich, aber sie müssen erst fahrzeugtauglich ge-macht werden. Wenn statt 30 Wattstunden im Computer 50 Kilowattstunden im Auto zusammenkommen, dann muss das erst sicher gemacht werden. Viele Leute haben hohe Erwartungen, gerade auch an die aka demische Forschung. Aber die meis ten

von uns haben gerade erst angefangen. Die Früchte unserer akademischen Ar-beiten wird man erst in drei, vier Jahren sehen.Hat es überhaupt genug Material für eine massenhafte Elektromobilität?Die Frage nach dem Material hat mehrere Facetten. Zum Beispiel: Welche Rohstoffe sind vorhanden und verfügbar? Lithium ist reichlich verfügbar. Bei Kobalt und Nickel dagegen träte man in Konkurrenz zu an-deren Anwendungen. Das Material wird also nicht billiger, wenn massenhaft Elek-troautos gebaut werden. Wir müssen des-halb die Wiederverwertung forcieren.

Bis zur massenhaften Elektromobili-tät ist es also noch ein weiter Weg?Es gibt bereits Feldversuche mit 20 oder mehr Fahrzeugen. Aber da ist jede Zelle sorgfältig und einzeln geprüft. Das kann sich nur mit den Jahren entwickeln. In den Hybridfahrzeugen wird der Verbrennungs-motor immer kleiner werden, die Batterie wird grösser. Irgendwann werden wir se-hen, dass es auch in einem Standardfahr-zeug ohne Verbrennungsmotor geht. Es wird keine Revolution, sondern eine Evo-lution geben.*SteffenKlattistRedaktorvonwww.nachhaltigkeit.org

Basel 12–16|01|2010

www.swissbau.ch

Page 37: ecoLife 6/09

Für unsere ZukunftNATUR Messe und Festival11. – 14. Februar 2010 | 10 – 18 Uhrparallel zur muba Halle 4 | Messe Basel

5. Nationaler NATUR Kongress«Biodiversität – unsere Zukunft»Freitag, 12. Februar 2010Musical Theater Baselwww.natur.ch

Gutscheinfür einen Eintritt in die NATUR Messe und die muba für 8 statt 14 Franken. Kinder bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener gratis.Bitte Gutschein an der Tageskasse einlösen.

Sponsoren

Hauptsponsor

KommunikationspartnerTourismuspartnerMedienpartner

Page 38: ecoLife 6/09

38 ECOLIFE 6 /09WIRTSCHAFT

ecoLife: sanu ist 20 Jahre alt geworden. Haben Sie seither viel oder wenig er-reicht?Peter Lehmann: Wir haben erreicht, dass das Thema Umwelt aus einem Ni schen da-sein, das vor allem von NGO und Wissen-schaftlern gepflegt wurde, zu einem ge-samt gesellschaftlichen Thema geworden ist. Es hat in den vergangenen dreissig Jah-ren eine Entwicklung genommen wie kein anderes. Heute wird es nicht mehr in Fra-ge gestellt. Das haben wir natürlich nicht allein gemacht. Wir haben aber einen klei-nen Beitrag geleistet, auf den wir stolz sind. Auch als Unternehmen hat sanu sehr viel erreicht. Aus einer Naturschutzschule mit fast staatlichen Zügen sind wir zu einem modernen Dienstleistungsunterneh men geworden, das am Markt operiert.Wer war schon damals offen für Um-weltthemen?Es waren vor allem Verwaltungsstellen, die sich mit Natur- und Landschafts schutz be-

schäftigt haben. Es gab damals schon ein Natur- und Heimatschutzgesetz, das neue Kompetenzen verlangt hat. Später kam das Umweltschutzgesetz dazu.Wurden durch das Umweltschutzge-setz dann auch private Unternehmen dazu gebracht, sich mit diesem The-ma zu beschäftigen?Das war dann die zweite Phase der Um-weltpolitik. Die Wirtschaft sollte durch An-reize dazu gebracht werden, ebenfalls ak-tiv zu werden. Wir begannen zwischen 1993 und 1995, auf die Unternehmen zuzu-gehen. Damals dachten die Kreise, die sich mit Umwelt beschäftigten, häufig noch schwarz-weiss, hier die Guten, da die Schlechten. Wir haben versucht, Brücken zu schlagen. Das hat sich bewährt: Heute kommen die grossen Impulse aus den Un-ternehmen.Was meinen Sie damit?Man merkt, dass bestimmte Bereiche der Politik blockiert sind. In der Energiepolitik

«Konjunkturprogramme be-kämpfenalleindieSymptome»,sagtPeterLehmann.

Impulse kommen aus der WirtschaftDie Politik habe ihre Vorreiterrolle in der Nachhaltigkeit verloren, sagt Peter Lehmann. Heute kä men die Impulse vor allem aus der Wirtschaft. Als Geschäftsführer des Bildungs instituts sanu erlebt er hautnah, was das heisst. Weil letztlich aber die Natur im Zentrum aller sanu-Ange-bote steht, versucht er, Brücken zu schlagen. Interview:SteffenKlattnachhaltigkeit.org*

etwa kommt der Staat nicht weiter. Heute kommen die treibenden Kräfte aus der Wirt schaft, weil sie mit der Verknappung der Ressourcen und dem Anstieg der Prei-se konfrontiert sind. Sie suchen deshalb nach Formen der Energieversorgung, wel-che nachhaltig sind, gesellschaftlich ak-zep tiert und im besten Fall die Wettbe-wersbfähigkeit stärken.Spüren Sie die Krise?Diejenigen Unternehmen, die Nachhaltig-keit wirklich ernst neh men und zum Inhalt der Firmenpolitik gemacht haben, werden auch durch die Krise nicht davon abge-bracht. Auf der anderen Seite gibt es Un-ternehmen, die Nach haltigkeit techno-kratisch angehen und an Stäbe delegiert haben. Diese Unternehmen werden in die-sem Bereich wohl den Rotstift ansetzen. Insgesamt ist die Krise eine grosse Chan-ce. Es ist eine gesellschaftliche Krise, die sich als Wirtschafts krise äussert. Ich bin überzeugt, dass die Wirtschaft in 20 Jahren vollkommen anders aussieht. Das zeigt sich heute schon in der Autobranche. Dort werden jetzt nicht nur die Kader ausge-wechselt, sondern auch Wertesysteme und Strategien.Ist diese Wirtschaftskrise also eine Folge mangelnder Nachhaltigkeit?Davon bin ich überzeugt.Warum?Weil man in der Vergangenheit zu wenig langfristige und zu eindimensionale Ziele

Page 39: ecoLife 6/09

SEIT 1972 produzieren und ernten wir Biofarmer das Beste, das die Natur bietet, und verarbeiten es schonend zu feinsten Produkten – frisch und von bester Qualität, zu Ihrem Genuss und unserer Freude. www.biofarm.ch

Wilde Zeiten.Da haben Sie den Senf.

Mit feinsten Bio-Zutaten in Schweizer Manufaktur von Hand gefertigt. Neu auch grüner Senf mit frischen Kräutern und edelsüsser Feigensenf.

09BIO644_Ins_Senf_EcoLife.indd 1 27.10.2009 12:02:02 Uhr

Bildung für Nachhaltigkeit«sanu – bildung für nachhaltige entwicklung» feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Die Stiftung mit Sitz in Biel bietet Unternehmen, Behörden, Ge-meinden und Verbänden Weiterbildung und Bera-tung in vielen Bereichen der Nachhaltigkeit an. Jedes Jahr gibt es rund hundert Angebote in vier Sprachen. Dabei greift sanu mit ihren 25 Festangestellten auf rund 2500 externe Expertinnen und Experten zurück. www.sanu.ch

VonderNaturschutzschulezueinerderwichtigstenBildungsinstitutionenderSchweiz:DiesanuhatjährlichrundhundertKursange-bote in Sachen Nachhaltigkeit.

gehabt hat. Das hat dazu geführt, dass re-levante Umfeldentwicklungen zu spät oder überhaupt nicht wahrgenommen wurden. Jetzt ist die Wirtschaft überrascht, dass sich das Umfeld verändert hat. Die Auto-industrie ist ein typisches Beispiel dafür.Wird die Wirtschaft daher erst aus der Krise herauskommen, wenn das gan-ze Wertesystem ausgetauscht wird?Absolut. Ich kann nicht beurteilen, wie weit die Konjunkturprogramme nötig sind. Aber sie bekämpfen allein die Symptome. Wenn man dem Alkoholiker Alkohol gibt, dann hilft man ihm nicht, seine Probleme zu lösen.Wenn Sie Ihre Botschaft für den Chef eines kleineren oder mittleren Unter-nehmens knapp zusammenfassen sollten, was würden Sie ihm sagen?Versuchen Sie ein Gleichgewicht zu errei-chen zwischen Alltagsarbeiten und vor-ausdenkender, strategischer Arbeit. Über-legen Sie, was in fünf Jahren auf Sie zu-kommen und Ihr Geschäftsfeld beeinflus-sen kann und wie Sie sich dafür wappnen können. *SteffenKlattistJournalistbeiwww.nachhaltigkeit.org

Page 40: ecoLife 6/09

40 ECOLIFE 6 /09UMWELT

Haben Sie sich beim Winterwan-dern auch schon gefragt, was

für eine wilde Kreatur da wohl Ihren Weg gekreuzt haben mag? Wer es genau wissen will, heftet sich jemandem an die Fersen, der sich aufs Fährtenlesen versteht. Vera Sohmer

Den Indianerblickschulen

Wie eine Perlenkette sieht sie aus, die Spur im fri­schen Schnee. Das ist typisch Fuchs, wenn er ruhig geht – im Fachjargon: schnürt. Er setzt die Hinter­pfote in den Abdruck der Vorderpfote. Wer sich den einzelnen Abdruck, das Trittsiegel, genau anschaut, stellt eine erstaunliche Ähnlichkeit fest zu jener Spur, die Mischlingshund Stanley neulich hinter­

liess, als er mit feucht-schmutzigen Pfoten den beige farbenen Läufer im Wohnzimmer querte. Und doch gibt es einen feinen Unterschied, denn das Trittsiegel des Fuchses – breiter Ballen, vier davor liegende spitz zulaufende Zehenabdrücke – ist schmäler, mehr in die Länge gezogen.

Page 41: ecoLife 6/09

nach, müssen die Tiere im ho­hen Schnee flüchten – es dro­hen Stress und Hunger bis hin zum Tod.»

Die Spuren führen zudem häufig in die Lebensräume be­drohter Tierarten, jene der Raufusshühner zum Beispiel.

Auch sie brauchen im Winter absolute Ruhe. Nach Knaus’ Angaben können Winterwande rer oder Schneeschuhläufer dennoch Tiere erspähen, eben mit gebührendem Anstand. Etwa im Gebiet zwi­schen Sörenberg und der Schrattenfluh: Man neh-me einen Feldstecher und suche die steilen Flanken des Brienzer Rot horns nach Gämsen und Steinbö­cken ab.

Es braucht ein bisschen Glück, um in der Winter land schaft auch Schneehasen, Au er hühner, Schnee hüh ner, Birk hühner oder Rothirsche zu ent­decken. Wer seine Chancen erhöhen will, kann sich einer Fachperson anschliessen, beispielsweise ei­nem Jäger oder Wildhüter. Man kontaktiert sie am besten über die lokalen Jagdgesellschaften oder die kantonalen Jagdinspektorate. Jäger und Wildhüter sind mit der Lebensweise der Wildtiere vertraut, kennen die Ver hältnisse vor Ort und weisen die Ru­hezonen aus, so Wildbiologe Hannes Jenny vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden. Und frei­lich verstehen sie sich aufs Spurenlesen.

Auch die regionalen Tourismusbüros können kom petente Ansprechpartner vermitteln und Aus­kunft geben, wo es spezielle Exkursionen gibt. Berg-schulen und Anbieter von Schneeschuh-Wanderun-gen verbinden ihre Touren oft mit Spurenlesen. Auch die WWF-Sektionen Appenzell und Zürich bieten Tierspurexkursionen an. Teilnehmende schulen da­bei den Indianderblick und entwickeln detektivi­sches Gespür. Und lernen, dass Tiere im Winter weit mehr hinterlassen als ihre typischen Trittsiegel. Was beispielsweise hat es mit den Dutzenden von abge­fressenen Tannenzapfen auf sich, die man im Winter an bestimmten Plätzen oft herumliegen sieht? Wahr­scheinlich war ein Eichhörnchen mit Heisshunger da. Oder steckt mehr dahinter? www.respektiere-deine-grenzen.ch,

www.mountainwilderness.ch

Männlein oder Weiblein? Spuren im Schnee – für

Zootierarzt Heini Hof -mann aus Jona sind sie ein «faszinierendes Phä­nomen». Wer sie deu ten könne, wisse nicht nur, um welches Tier es sich handelt. Man könne aus den Spuren oft auch le­

sen, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelt, wie alt die Wild tiere sind oder ob sie auf Nahrungs­suche waren. Und: Man sieht es der Fährte an, ob das Tier in aller Ruhe unterwegs war – oder flüch­ten musste. Zieht ein Reh gemächlich von dannen, setzt es die Hinter läufe in die Tritte der Vorderläufe. Die zierlichen Klauen, Schalen genannt, hinterlas­sen eine gleichmässige, leicht zickzackförmige Spur.

Ist das Reh hingegen auf der Flucht, sind seine Bewegungen sprungartig oder wie ein Galopp – man macht vier nahe beieinander liegende Trittsiegel aus, die nächsten erst wieder in einem grossen Abstand. Die Abdrücke der Schalen sind zudem gespreizt und es zeichnen sich auch die beiden kleineren Klau­en ab, die etwas weiter oben am Rehbein sitzen. Flucht spuren sind immer ein schlechtes Zeichen, erklärt Heini Hofmann. Trotz genialer Überlebens­strategien sei der Winter für Wildtiere eine Gratwan-derung: Sie leben am energetischen Existenzmini­mum. Jede Störung veranlasst die Tiere zu unnöti­gen Verausgabungen. Das geht an die Substanz – es kann sie das Leben kosten.

Deshalb: Wer Spuren im Schnee entdeckt, sollte ihnen niemals folgen. «Sie führen immer in Gebiete, in denen Tiere Ruhe suchen», sagt Florian Knaus, wissenschaftlicher Koordinator vom UNESCO-Bio­sphärenreservat Entlebuch. «Stellt ihnen der Mensch

Gucken ist erlaubt. Doch wer Tierspuren im Schnee entdeckt, sollte ihnen nie folgen.

6 /09 ECOLIFE 41UMWELT

Page 42: ecoLife 6/09

42 ECOLIFE 6 /09UMWELT

Früher war er mit Tourenskis und Fellen unterwegs. Das hat er zehn Jahre lang gemacht. Heute steht Pe­ter Luder, Geograph und Wanderleiter aus Laufen (BL) auf Schneeschuhe. Skitouren seien auch sehr schön, aber völlig anders: schwere Ausrüstung, oft Unruhe in der Gruppe, die Angst, ob man die Ab­fahrt schafft. «Das gibt eine besondere Stimmung, eine Anspannung, das Sportliche steht im Vorder­grund.» Beim Schneeschuhlaufen sei man näher bei- einander, und es spiele keine so grosse Rolle, ob je­mand die Technik perfekt oder weniger gut beherr­sche. Zudem brauche man nicht so viel Material mit­zuschleppen. «Du fühlst dich leicht, kannst Sachen tragen, die du auch beim Sommerwandern trägst. Dazu Handschuhe, Mütze, fertig.»

SpürbareLangsamkeit Auf Schneeschuhen fühle man sich der Natur besonders nahe, denn man müsse aufmerksam sein und präsent: Welche Route kann ich nehmen? Wo muss ich aufpassen? Wie tief werde ich hier einsinken? Oft sei er mehrere Stunden unter­

wegs, aber es gehe ihm nicht um Leistung. «Wenn es schön ist, mache ich einfach Pause und lasse die strahlende Schneelandschaft auf mich wirken.» Be­sonders faszinierend sei das Runterlaufen: Man kann wunderbar den Hang hinuntergleiten – schnurgerade in der Falllinie. «Das ist, als würde man schweben.»

Es ist diese Langsamkeit, die Peter Luder schätzt. Er liebt die Ruhe verschneiter Landschaften, die ab­solute Stille. Und wie hell alles ist. Das gibt ihm das Gefühl von Weite, von Perspektive. Auch wie man den Schnee wahrnimmt, findet er speziell: «Wenn man mit dem Schneeschuh aufsetzt, merkt man so­fort: Der Schnee ist heute weich oder gefroren oder es hat Wellen.» Ist er gefroren, geht man auf der Oberfläche; hat es einen halben Meter geschneit, wühlt man sich so richtig durch. Ob leichtfüssig auf der Oberfläche oder etwas anstrengender im Tief­schnee: der ganze Körper wird beansprucht. Ganz­heitliche, langsame Bewegungen: Wer hinaus in den Schnee marschiert, geniesst abends eine angenehme Müdigkeit.»

Anstehen am Skilift, Tempo auf der Piste, Rummel in der Berghütte – davon haben viele die Nase voll. Wie man beim Schneesport der Natur besonders nahe ist und gleichzeitig Rücksicht nimmt auf Flora und Fauna. Vera Sohmer

Über denSchnee

schweben

Page 43: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 43UMWELT

Tipps für den Wintersport• Beachte Wildruhe- und Wildschutz-

gebiete: Wildtiere ziehen sich dort-hin zurück.

• Bleibe im Wald auf den markierten Rou ten und Wegen: So können die Wild tiere sich an die Wintersportler gewöhnen.

• Meide Waldränder und schneefreie Flächen: Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.

• Führe Hunde an der Leine, insbe-sondere im Wald: Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden.www.respektiere-deine-grenzen.ch

Page 44: ecoLife 6/09

44 ECOLIFE 6 /09UMWELT

Respekt vor der Natur Was er besonders ge­niesst: Dass er seine Route selbst bestimmen kann. Denn in der Schweiz darf man sich grundsätzlich frei bewegen – ausser in Naturschutzgebieten und Schutzzonen für Wildtiere. Dennoch: Wer die Na­tur liebt, nimmt Rücksicht. Insbesondere auf die Wildtiere, vor allem im Winter. Wer sie stört, stresst sie – das kann sie umbringen. Doch wenn man sich an die Regeln hält, funktioniere das Miteinander recht gut, sagt Luder.

Regeln, wie sie beispielsweise vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Schweizer Alpenclub (SAC) ausgearbeitet und in einer Broschüre zusam­mengefasst wurden (siehe Kasten). Naturschutz­ oder Wildtierschutzgebiete sind im Gelände ausge­schildert und auf den Wander­ oder Skitou ren­karten eingezeichnet – die dafür gel tenden Regeln müssen eingehalten werden. Wich tig im Winter: Wild asyle und Wildruhegebiete beachten, so Petra Vögeli, Fachleiterin Natursport und Natur schutz beim SAC. «Man muss sie zum Teil ganz meiden oder darf nur markierte Wege benutzen.» Wo diese

Gebiete liegen und welche Einschrän kungen dort gel ten, darüber sollte man sich informieren, bevor man aufbricht. Vorbildlich sei der Kanton Graubün­den, er hat seine ganzen Schutzgebiete online auf­geführt (www.wild ruhe.gr.ch). Da steht genau, wo man was darf oder eben nicht.

Verbote verhindern Erst mal geführte Touren unternehmen – vor allem, wenn es an Erfahrung fehlt am Berg und im Gelände, rät Petra Vögeli. «Wer allein aufbricht, sollte die Tour sorgfältig planen, mit Karte, Kompass oder GPS umgehen können und ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät dabeihaben.» Und eben: Sich an die Regeln und Tipps halten. Da­mit helfe man nicht nur Flora und Fauna – man trage auch dazu bei, dass nicht immer mehr Verbote er­lassen werden müssen. Petra Vögeli appelliert an den gesunden Menschenverstand. Wer ruhigen Schnee­sport liebt, sei schliesslich an einer intakten Natur interessiert. Bergschulen,diegeführteTourenanbieten,sindzumBeispiel:www.bergpunkt.ch,www.langsamreisen.ch,www.

bergschule-uri.ch, www.hoehenfieber.ch, www.bergundtal.ch

Neugierig? www.flyer.ch

Das originalSchweizer Elektrovelo

FLYER...

nachhaltigkeit.orgDas Infoportal für nachhaltige Wirtschaft & Politik

...täglich nachhaltig informiert

Wohnen Sie schon im Lehm?

Wird die Wüste grün?

Stirbt das Auto aus?

Ganzheitliche,langsameBewegun-gen:WerhinausindenSchnee marschiert, geniesst abends eine angenehmeMüdigkeit.

Page 45: ecoLife 6/09

6 /09 ECOLIFE 45VORSCHAU

Gefallen wir Ihnen?Mehr ecoLife gibt es im Februar 2010:

Sauberer Fahrspass Am Autosalon zeigen die Hersteller ihre grüne Seite. Doch welche Modelle sind auch wirklich cool?

Heisse Seelentröster An kalten Tagen sehnen wir uns nach Wärme, die von innen kommt. ecoLife emp-fiehlt Suppen, Tee, Glühwein und mehr.

Gehtdasschonlos? Und ob! Die Gartensaison schickt die ersten Boten. ecoLife zeigt, wie der Garten nicht nur Arbeit, sondern auch Freude macht.

IMPRESSUMecoLifeDas Schweizer Magazin für Nachhaltigkeitwww.eco-life.info

VerlagProfilePublishing GmbHPfadacher 5, 8623 WetzikonTelefon 043 488 18 [email protected]

VerlagsleiterinKarin [email protected]

ChefredaktorReto Wüthrich+41 (0)79 414 69 [email protected]

Mitarbeit an dieser Ausgabe Mark BaerIsolde BurtscherBeatrice FankhauserNadia FernandezAndreas GüntertSteffen Klatt (nachhaltigkeit.org)Susann KlossekPia SchüpbachDaniela SchweglerVera SohmerPatrizia Villiger (Lektorat)

Illustration und FotoMaggi WechslerGiulia Melloniswiss-image.ch

Getty Images: Charlie EdwardsAndy Crawford, Andy Whale Glow Images, Shoichi Itoga,Jupiterimages, Jetta Productionsfotolia: Jgzistock: Adam Dodd, Assalve, Valerie Crafter, Chrome, Phocusfoto, En Passant Photo, Beholding Eye, RelaxFotoGraffizone

InserateMediaforce AG Tina Franel, AnzeigenleitungWebereistrasse 47, 8134 AdliswilTelefon +41(0)447211915Fax + +41(0)[email protected]

GestaltungundProduktionKarin [email protected]

DruckvorstufeKüenzi und Partner8134 Adliswil

DruckBuchdruckerei Lustenau GmbH6890 Lustenau

AbonnementecoLife erscheint sechsmal jährlichEinzelpreis Fr. 9.60Jahresabonnement Fr. 45.–(Ausland: plus Portokosten)

Bestellungen Tel. 043 488 18 [email protected]. 3-907659-79-1

Auflage 80 000 Exemplare

©ProfilePublishing GmbH, 8623 WetzikonNachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.ecoLife übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art.

Page 46: ecoLife 6/09

46 ECOLIFE 6 /09PERSÖNLICH

Eine Schneeschuhtour durchs stille Weiss in einer Vollmondnacht ist zauberhaft. Über haupt die Berge: Sie sind für mich viel mehr als nur ein schöner Ort – eine Kraft-quelle. Als leidenschaftliche Wanderin zieht es mich so oft wie möglich in die Berge. Auf Ski- und Schneeschuhtouren achte ich darauf, dass ich die Ruhezonen des Wilds respektiere: Gämsen, Rehe, Hirsche und Schneehühner fliehen bei herannah-enden Skifahrern. Im Tiefschnee brauchen sie zehnmal so viel Energie. Werden sie zu oft gestört, überleben sie den Winter nicht. Wild- und Waldschongebiete müssen drum beachtet werden. Unsere Homepage gibt einen Überblick, wo die sensiblen Zonen liegen. Das hilft bei der Tourenplanung.

Die Berge waren auch mein Antrieb fürs Geografiestudium. Dass ich heute als Geschäftsführerin die Geschicke der Al-penschutzorganisation Mountain Wilder-ness leiten darf, ist ein Glücksfall. Wie kön-nen wir regionale Berggebiete nachhaltig entwickeln, so dass Natur und menschli-che Nutzung sinnvoll zusammenspielen? Und wie können wir naturverträglich in die Berge gehen? Diese Fragen interessieren mich. Im Gespräch mit Bergbahnbetrei-bern, Jägern oder Bergführern suchen wir nach naturverträglichen Lösungen.

In unserer technisierten Welt zieht es immer mehr Leute in die Alpen. Die Leute sehnen sich je länger, je mehr nach einer unberührten Natur. Wilde Natur ist für gezähmte Menschen überlebensnotwen - dig. Die Ruhe der Berge entspannt Körper und Seele.

Doch mit der Zahl der Erholungssu-chenden steigt auch der Druck auf die Ber-ge an. Für Mountain Wilderness hört der Spass dort auf, wo Aktivitäten des Men-schen die Natur und Landschaft schädi-gen: zum Beispiel bei Offroad-Fahrzeugen, die rücksichtslos durch Wildruhezonen

«Ber

ge s

ind

mei

ne K

raft

quel

le»

Aufgezeich

netvon

Dan

ielaSch

weg

ler

bret tern, oder Helis, die Skifahrer auf ruhi-gen Berggipfeln absetzen, selbst im Unesco-geschützten Weltnaturerbe des Jungfrau-Aletsch-Gebietes. Mit Kampag-nen gegen motorisierten Bergsport mit Schneetöffs oder gegen das Heliskiing setzen wir uns für die Erhaltung der Stille in den Bergen ein.

Ein nachhaltiger Umgang mit der Na-tur ist Gold wert. Das World Economic Fo-rum (WEF) schätzte den Wert der Natur und Landschaft in der Schweiz jüngst auf 71 Milliarden Franken. Die Tourismusbran-che generiert damit jährlich einen Gewinn von 2,6 Milliarden Franken. Nur, wenn wir Natur und Landschaft schonen, haben auch nachfolgende Generationen noch et-was davon. Das bedingt, dass wir letzte Wildnisoasen in der Schweiz schützen und nicht den letzten Berggipfel mit Bahnen erschliessen, das hinterste Tal mit Stras-sen zupflastern und die letzte freie Berg-wand mit Klettersteigen bestücken.

Natürlich nehmen einige uns als Ver-hinderer wahr, wenn wir uns gegen eine zu engmaschige Erschliessung der Alpen wehren. Doch sehr oft zeigt sich dann, dass langfristig alle profitieren von unserem En-gagement für die Bergwelt, auch die Touris-musbranche, die bei neuen Projekten oft nur den schnellen Gewinn im Auge hat.Prä chtiges Beispiel ist die Greina-Hochebe-ne. Dank breitem Protest gegen das Stau-seeprojekt wurde die abgelegene Hoch-ebene vor der Überflutung gerettet.

Elsbeth Flüeler ... ... ist 50 Jahre alt und Geschäftsführerin der Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness, die sich für Natur pur in der Gebirgswelt einsetzt. Tipps zum natur-gerechten Berg- und Wintersport finden sich in den Skitourenführern von Moun-tain Wilderness und in der Broschüre «Wild im Schnee». www.mountainwilderness.ch

Page 47: ecoLife 6/09

Der Umwelt zuliebe – wir helfen mit wertvolle Energie zu sparen.

BORA – Ökologisches Wäschetrocknen

Tief

ster E

nergieverbrauch

-25% Stro mverbrau

ch

– Energieklasse A1, tiefster Energieverbrauch für Ein- und Mehrfamilienhäuser

– tiefster Energieverbrauch

– integrierte Einschaltverzögerung

– intelligente Komfortsteuerung

– wartungsfreier Betrieb

– 3 Jahre Gerätegarantie

Vogelaustr. 40 Telefon 044 744 71 71 [email protected]

8953 Dietikon Telefax 044 744 71 72 www.roth-kippe.ch

27814_Inserat_A4:· 12.11.09 09:23 Seite 1

Page 48: ecoLife 6/09

FILIALENZürichBernBaselKriensSt. Gallen

OUTLETSZürichBernBaselKriensSt. GallenVolketswil

VERSANDwww.baechli-bergsport.chTel.: 0848 448 448

Bild

: An

drea

s N

agel

, Ber

gpun

ktBergsport ist eine lebenslange Leidenschaft.

Alles, was Sie brauchen, finden Sie bei Bächli Bergsport: Die grösste Auswahl von Bergsportartikeln in der Schweiz, sportliche Beratung, wegweisenden Service und faire Preise.

Besuchen Sie unseren neuen Onlineshop mit 5000 Artikeln!

SIE HAbEN EINEN TRAUmwIR HAbEN DIE AUSRüSTUNg

Ba_Outoorguide_w09.indd 1 21.10.2009 16:22:26