Download - Wirtschaftlich und lösemittelarm lackieren
JOT 6|200534
allem auch eine Reduzierung derSpritzgänge von vier auf zwei erzielen.
Elektrostatik „aktiviert“
Durch intensive externe Beratungwurde die Elektrostatik reaktiviert, diebis zu diesem Zeitpunkt von den Mit-arbeitern als zu umständlich abgelehntwurde. Gezielte Schulung und interneKontrolle brachten hier den gewünsch-ten Erfolg.
Um den bis dato großzügigenUmgang mit Lösungsmitteln für dieReinigung der Lackieranlage zu redu-zieren, wurde in Zusammenarbeit mitder AB Services GmbH aus Achim einGrundkonzept erarbeitet. Gemäß die-sem Konzept werden heute die einzel-nen Verbrauchsstellen für Lösungsmit-tel in einer Zentrale zusammengefasstund die gebrauchten Lösemittel ineiner entsprechend ausgelegtenDestillationsanlage wieder aufbereitet.
Baugruppen, die im Vergleich zurNasslackierung kostengünstiger pul-verbeschichtet werden können, wur-den zur Pulverbeschichtung an externeDienstleister vergeben und durch einkritisches Qualitätsmanagement exaktfarblich aufeinander abgestimmt.
Mit den beschriebenen Maßnah-men konnte die Wirtschaftlichkeit derLackiererei deutlich gesteigert wer-den. Darüber hinaus erfüllt der Betrei-ber heute die Kriterien des Lösemittel-Reduzierungsplans entsprechend derVOC-Richtlinie. Zugleich hat sichgezeigt, dass behördliche Auflagennicht unbedingt kostenintensive End-of-pipe-Lösungen nach sich ziehenmüssen. ■
Der Druck auf das produzierendeGewerbe durch die neuen Grenz-
werte der VOC-Lösemittelverordnungund die exakten terminlichen Rah-mendaten zwingen die Entscheidungs-träger, über ein nach wie vor oft unge-liebtes Kind in der Wertschöpfungs-kette intensiver nachzudenken – dieLackiererei. Dabei helfen Klagen über schwierige Standortbedingungennicht weiter. Die Unternehmen sindvielmehr gefordert, die zum Teil enor-men Rationalisierungspotenziale ihrerLackiererei zu erschließen.
Zwingende Voraussetzung dafür istdie enge Zusammenarbeit zwischenBetreiber, Lacklieferant und Anlagen-planer beziehungsweise Anlagenbauer.Ein führender Autokranhersteller ausNorddeutschland hat diese Hürdenmit Bravour genommen.
Ausgangspunkt waren veralteteGroßraumkabinen herkömmlicher Bau-art, die durch eine neue Kabine ergänztwerden sollten. Ziel der Investition wardie Steigerung der Lackierkapazitäten.
Die vorhandenen, begrenztenEnergiekapazitäten zwangen den Be-treiber, über Alternativlösungen nach-zudenken. Dabei schied die Neuinstal-lation einer größeren Gasversorgungaus Kostengründen von vornhereinaus, und eine Produktionsverlagerungwurde erwogen.
Erhebliche Energieeinsparungen
Mit einer sektionalen Zulufttech-nik, in Form von Weitwurfdüsen,konnte das Unternehmen schließlichdie geforderte erhebliche Energieein-sparung realisieren. Danach wurdenneue Lacksysteme unter die Lupegenommen. Nach mehreren Tests warklar, dass ein High-Solid-Lack dieideale Alternative zum herkömmlichenLösemittellack ist. Mit dem Lack ließsich nicht nur der Wunsch des Betrei-bers nach dickeren Schichtstärken proSpritzvorgang erfüllen, sondern vor
Wirtschaftlich und lösemittelarm lackieren
Der Autor: Adolf Brockmann, AB Anlagenplanung GmbH, Achim,
Tel. 0 42 02/7 00 29, [email protected],
www.ab-gruppe.de
Durch ein Bündel unterschiedlicherMaßnahmen konnte ein Nord-deutscher Hersteller von Auto-kränen die Lackierkosten und denLösemittelverbrauch in seinerLackiererei deutlich reduzieren.
VOC-gerecht lackieren