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338 Bericht: Chemisehe Analyse anorganischer KSrper.

durch Jodkalium und Schwefel sowohl auf Kohle als in der offenen Glas- r6hre ist bekannt. Umgekehrt l~tsst sich nicht nur Jod, sondern auch Brom und Chlor durch Wismut.h und Schwefel nachweisen. Am besten wendet man dazu das durch Schmelzen yon gediegenem Wismuth mit. Scbwefelblumen leicht darzustellende Schwefelwismuth an und zwar in gepulvertem Zust~nde.

Man legt ein Stfickehen des ttaloidsilbers in eine Vertiefung der Holzkohle, darauf ein kleines LSffelchen roll Schwefelwismuth und be- handelt mit der L0throhrflamme. Jodsilber gibt den bekannten prachtig rothen, Bromsilber einen intensiv gelben und Chlorsilber einen weissen Besehlag yon Jod- resp. Brom- und Chlorwismuth. Diese Besehl~ge sind sehr flttchtig und liegen welt yon der Probe weg. N~ther der Probe bildet sich ein Beschlag -~on Wismuthoxyd und schwefelsaurein Wismuthoxyd, der manchmal dureh Rothfarbung an einigen Stellen die Gegenwart des Silbers gleichzeitig verr~th.

Ebensogut gelingt der Nachweis in der an beiden Enden offenen GlasrShre. Man bringt ein Stackchen des Haioidsalzes hinein, bedeckt mit Schwefelwismuth und erhitzt t~ber der Spirituslampe allm~hlich. Die Masse schmilzt leicht und gibt unter starker Rauchentwickelung den rothen Beschlag yon Jodwismuth, den gelben yon Brom- und den weissen yon Ch!orwismuth. Diese Beschliige legen sich rund um die GlasrShre. Schwefelwismuth allein gibt auch einen schwachen weissen Beschlag yon schwefelsaurem Wismuthoxyd, der sich am Boden der R0hre hinzieht und mit dem Chlorwismuth nicht verwechselt werden kann.

Letzteres Verfahren hat den Vortheil, dass es gleichzeitige Gegen- wart yon Chlor und Brom erkennen, sowie auch, dass es sich auf die betreffenden Alkaliverbindungen anwenden liisst.

•kae neue Reaction auf Gold hat C. K e r n *) aufgefunden. Dutch Einwirkung yon Rhodankalium auf Natrium-Goldchlorid erhalt man ni~m- lieh nach seinen Beobachtungen einen orangefarbenen Niedersehlag, der sich bei geringem Erwlirmen ausscheidet. Die Reaction ist nach den ~ittheilungen des Verfassers sehr empfindlich.

Ueber die Trennung des Tellurs yon chlor and yon Platin hat F r. B e c k e r * * ) gelegentlich einer Arbeit tiber einige Tellurverbindungen Erfahrungen gemacht. Er versuchte zuniichst in dem krystallisirten

*) Ber. d. deutseh, chem. Gesellsch. zu Berlin 8, 168t. **) Ann. Chem. 180, 268.

Berich~: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 339

Trii~thyltellurplatinchlorid Te~ (C4H5) 3 C1, 13tC12 das Chlor und das Teliur zu bestimmen, land aber, dass diese Bestimmungen mit grossen Schwie- rigkeiten verknilpft sind. Chlor soll sich yore Tellur auf die Art trennen lassen,*) dass man die salpetersaure LSsung mit verdtinnter Schwefel- s~ture und salpetersaurem Silberoxyd versetzt, wobei nur Chlorsilber nieder- fallen soll. Yerfasser fand jedoch, dass tier Niederschlag auch Tellur enthielt.

Zur Trennung yon Tellur und Platin**) soll man die concentrirte salzsaure L0sung mit Chlorammonium versetzen und das Platin als Am- moniumplatinehlorid bestimmen; f~ihrt man das aus, so erhalt man beim Auswaschen mit Wasser jedenfalls einen Verlust an Platin, setzt man hingegen Alkohol zu,: so beh~lt man im Niederschlage Tellur, da Tellur- chlorid und tellurige Siiure in Alkohol unlSslich sind. Verfasser ftihrte daher die Platinbestimmung in der Art aus, dass er die Substanz in einem gewogenen Porcellantiegel einige Zeit lang erw~rmte, dann stark mittelst des Gebli~ses gliihte, aus dem Rtickstande die tellurige Siiure mit Salzsaure auszog, nochmals heftig gltihte und schliesslich den Tiegel sammt dem rtickstiindigen Platin wog.

gut Bestimmung tier Phosphors~ure mittelst molybd~nsauren Ammons. Seit W. K nop***) gezeigt hat, dass molybd~nsaures Ammon unter Umstanden, namentlieh bei Gegenwart yon viel Salmiak, mit Kieselsi~ure einen gelben Niedersehlag geben kann, ganz iihnlich dem, den das molybdansaure Ammon mit Phosphorsi~ure erzeugt, pflegt man bei Phosphors~urebestimmungen vor der Fitllung mit molybd~nsaurem Ammon der Vorsicht halber die Kiesels~ure abzuscheiden. Directe ¥ersuche dartiber, ob und wie sehr in der L6sung vorhandene Kieselsiiure auf die Genauigkeit der Resultate der Phosphorsaurebestimmung influire, lagen bisher noch nicht vor und hat daher E. H. J e n k i n s t) zur Aufkl~t- rung des Sachverhaltes folgende Versuche ausgeftihrt.

Es wurden angewandt:

1) Eine LSsung yon kieselsaurem Kali, dargestellt durch Erhitzen yon mittelst Zersetzung yon Fluorsilicium gewonnener Kiesels~ure mit Kalilauge, mit Salpetersi~ure schwach anges~tuert. In 50 CC. ent-

*) H. Rose, Handbuch tier analyt. Chem. 6. Aufi. Bd. 2 p. 595. **) Ft. Sonnensche in quantitat. Analyse p. 19.

***) Chem. Centralbl. IN. F.] 1~ 691 und 863[ (1857). %) Journ. f. prakt. Chem. [N, F.] 18~ 237.


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