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Reisemagazin

ERÖFFNUNG 15. JUNI

DML: Einfluss auf den Fahrplan

Was sich mit der Eröffnung der durchgehenden Bahnlinie (Durchmesserlinie) in Zürich für die Zentralschweizer Bahnkunden ändert.

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WETTBEWERB

Die Region Gotthard erkunden

Eine Übernachtung im 5-Sterne-Hotel The Chedi in Andermatt und viele weitere tolle Preise. Auf Seite 10 die passenden Ausflugstipps zur Region um den Gotthard.

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Beilage vom1. Juni 2014

INhalTInterview mit Fussball- Nati-Spieler Stephan Lichtsteiner – über Turin und die bevorstehende WM 3

Plauschtag Ausflugstipps für einen abwechslungsreichen Sonntag im Seetal 4

Ruhrpott Die Industriekultur Deutschlands neu entdecken 7

Nordspektakel Schiffsreise durch den Göta-Kanal oder Winterzauber in Stockholm und Helsinki 8

Die Arbeiterstadt im Nordwesten Italiens punktet mit barocken und 18 Kilometer langen Arkadengängen

Seiten 6/7

TURIN

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Bahnhof Zug. 365 Tage von früh bis spät.sbb.ch/bahnhof-zug

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* Z.B. in Rothenburg oder Ballwil nur CHF 2.– (statt CHF 4.–). Aktion gültig bis 29. Juni 2014. Das Angebot ist limitiert, Preis- und Produktänderungen vorbehalten.

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Wettbewerbsfragen 1. In welchem Land befi ndet sich der Göta-Kanal?2. Wie viele Sterne hat das Hotel The Chedi?3. Wie alt wird die Strecke Luzern–Engelberg?

Coupon: Richtige Antwort bitte ankreuzen 1. a) ❏ Schweden b) ❏ Myanmar c) ❏ Dänemark2. a) ❏ 3*** b) ❏ 4**** c) ❏ 5*****3. a) ❏ 40 Jahre b) ❏ 50 Jahre c) ❏ 60 Jahre

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So nehmen Sie an der Verlosung teil: Wettbewerbscoupon auf Postkarte kleben und einsenden an SBB Personenverkehr, Ferien 2014, Postfach, 6002 Luzern; online www.luzernerzeitung.ch/wettbewerbe; abgeben in jedem SBB-Reisebüro in der Zentralschweiz. Umtausch oder Barauszahlung der Wettbewerbspreise ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Letzter Abgabetermin: 1. Juli 2014

1. PreisEine Reise nach Turin für 2 Personen inkl. Bahnfahrt und Hotel im Wert von ca. Fr. 1400.–

4. PreisFreie Fahrt in Europa! Ein Inter Rail-Global-Passfür 15 Tage, 2. Klasse im Wert von ca. Fr. 550.–

5. PreisEine Führerstandsfahrt mit der Zentralbahnfür eine Person im Wert von Fr. 500.–

3. PreisZwei Kontiki-Direktfl üge nach Island (in W-Klasse), gültig für den Flugplan 2015 im Wert von ca. Fr. 1000.–

2. PreisEine Übernachtung für zwei Personen im Hotel The Chedi in Andermatt inklusive der Bahn-fahrt in 1. Klasse im Wert von ca. Fr. 1200.–

6. bis 9. PreisJe eine Tageskarte der Schifffahrtsgesellschaft Vier-waldstättersee in der 1. Klasse im Wert von Fr. 105.–

10. bis 14. PreisJe eine Tageskarte der Zentralbahnin der 1. Klasse im Wert von Fr. 76.–

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«Bis dann mussder FCL warten»

Wer mit dem Schweizer Fussballnationalspieler Stephan Lichtsteiner spricht, merkt schnell: Der eisenharte Verteidiger von Juventus Turin zeigt zwar so manchem gegnerischen Weltklassefuss-baller auf dem Spielfeld, «wo de Bartli de Moscht holt», ist aber eigentlich ein sanfter Typ. Trotz der hektischen Vorbereitungszeit auf das Highlight eines jeden Spielers, der WM in Brasi-lien, stellt er sich dem Interview für das SBB-Reisemagazin. Starallüren? Keine! Die ja bei einem Fussballer, der auf dem Transfermarkt einen Marktwert von 17 Millionen ausweist, durchbrechen könnten.

Interview Heinz Steimann

Zuerst herzliche Gratulation zum dritten «Scu-detto» in Folge. Was bedeutet Ihnen dieser Gewinn des Meistertitels in der italienischen Meis-terschaft?Stephan Lichtsteiner: Für Juventus ist das natürlich sensationell, drei Meistertitel hintereinander. Das haben zuvor erst vier italienische Teams geschafft. Dazu kommt noch der neue Re­kord von 102 Punkten. Aber auch für uns Spieler ist ein Titel immer sehr wichtig. Je mehr Titel und Erfolge du erreichst, umso mehr fördert es deine Karriere.

Wie kann man sich die Gefühle eines ehema-ligen C-Juniors aus Adligenswil, der nun regel-mässig vor 41 000 heissblütigen Tifosi spielen darf, vorstellen?Lichtsteiner: Das ist schwer zu erklären. Du musst als Spieler in jedem Stadion Topleistungen zeigen. Das ist die Herausforderung für jeden Profispieler, dass er in der Stunde X voll da ist – egal, wo und in welchem Stadion.

Können Sie sich in Turin frei bewegen, oder müssen Sie sich an vorgegebene Regeln halten?Lichtsteiner: In Italien und speziell in Turin ist klar, dass man erkannt wird. Da wird man dauernd an­gehalten, Autogramme zu geben. Oder als Foto­modell mit Fans zu posieren, aber auch für den Unterhalt der vielen «Paparazzi» zu sorgen. Der Fuss­ball nimmt in Italien einen sehr grossen Stellenwert im täglichen Leben ein. Wünsche der Fans zu erfül­len, gehört auch zum Profisport, aber das wird auch in andern Ländern nicht viel anders sein.

Sie sind gelernter Verteidiger, was für Junioren nicht immer die ideale Wunschposition ist. Wie haben Sie einen so hohen Marktwert auf die-ser Position erreicht?Lichtsteiner: Ganz einfach: Auch als Verteidiger musst du ein guter Techniker sein. Beim Spiel eins zu eins immer besser sein als dein Gegner. Wenn du dann noch offensive Impulse setzen kannst und ab und zu das Runde ins Eckige beförderst – was mir auch hin und wieder gelingt –, dann spricht nichts dagegen, dass sich auch ein Ab­wehrspieler oft ins Rampenlicht rückt.

Wie sieht es mit Ihrer Zukunft aus? Kann sich der FC Luzern Hoffnung machen, dereinst sei-nen ehemaligen Junior wieder in seinen Reihen zu haben?Lichtsteiner: Nächstens stehen Vertragsverhand­

lungen an, und da für mich Juventus Priorität hat, ma­che ich mir noch keine gros­sen Gedanken über die Zu­kunft. In den nächsten vier Jahren will ich sicher noch auf einem Top­Level spie­len. Nachher wird man se­hen, wie und ob der Körper noch mitmacht. Bis dann muss Luzern sicher noch warten.

Sie sind von Rom, als eine der grössten Kultur-städte der Welt, in die Industriestadt und Fiat-Metropole Turin gewechselt. War das ein Kul-turschock?Lichtsteiner: Turin wird vielfach als reine Industrie­stadt angesehen, bis man selber einmal dort lebt. Der Stadtkern ist zwar nicht sehr gross, aber wunder­schön. Die Piazza Castello ist einer der belebtesten Orte im Zentrum der Stadt. Die Mole Antonelliana mit dem 167 Meter hohen Turm ist das Wahrzeichen der Stadt. Und zum Einkaufen eignet sich die Via Roma. Es gibt viele schöne Ecken und Sachen in Turin.

Gibt es schon bevorzugte Plätze von den Licht-steiners in Turin?Lichtsteiner: «Dehei», vor allem «dehei» (lacht schal­lend). Trotzdem gibt es viele schöne Restaurants in unserer Umgebung. Wenn wir auswärts essen, dann kommen feine Pizzas oder auch Sushi nicht zu kurz. Auch die Turiner Spezialität, das Schokoladen­Kaffee­Getränk Bicerin, ist ein Genuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Essen und Trinken ist ja nicht alles. Hat auch Ihre Frau die angesagten Modegeschäfte in Turin schon entdeckt?Lichtsteiner: Nicht nur meine Frau. Wenn du hier im Land der Mode lebst, ergibt es sich von alleine, dass frau und mann sich mit der bunten Modewelt Italiens auseinandersetzt. Grüne, gelbe oder rosa Hosen sind an der Tagesordnung und vermitteln die unbändige Lebensfreude der Italiener und Italienerinnen. An­gesagte Läden hat es hier zur Genüge.

Sind die Lichtsteiners zu Italienern geworden? Oder vermissen Sie die Schweiz und Adligens-wil noch immer?Lichtsteiner: Sicher sind wir «es betzali» Italiener geworden. Wir haben uns angepasst, uns der Kultur angenähert und die Sprache gelernt – wie sich das

auch gehört, wenn man sich in einem fremden Land niederlässt. Aber trotzdem gehen wir immer wieder gerne in die Schweiz, weil dort immer noch unsere Heimat ist – und unsere Familien und Freunde dort zu Hause sind.

Die NLZ und die SBB organisieren Reisen nach Turin mit dem Titel «Die geheime Schön-heit: Turin». Entspricht dieses Prädikat für einen schon fast Einheimischen der Wahrheit?Lichtsteiner: Sicher doch. Wie schon gesagt: Die vorher angesprochene Industriestadt liegt weit vor den Toren Turins, und unsere «zweite Heimatstadt» ist immer eine Reise wert.

Von der Basilica della Natività di Maria Vergine soll man einen wunderbaren Blick auf Ihr Fuss-ballstadion haben. Fahren Sie ab und zu mit der Zahnradbahn hoch und sehen es sich an?Lichtsteiner: Ich habe schon davon gehört, aber selber war ich noch nie dort oben, um meine Spiel­stätte zu bewundern. Da ist mir das Spielen im Sta­dion doch noch viel lieber.

Das Abopass-Leserangebot Turin kann für den ganzen Sommer und Herbst gebucht werden und ist gültig bis 19. Oktober. Liegt da auch ein Besuch eines Juventus-Heimspiels drin, oder ist ein Matchticket ein Wunschtraum?Lichtsteiner: Leider ja. Denn die Spiele sind regel­mässig ausverkauft. Wer eine kleine Chance nutzen will, muss den Vorverkauf benutzen.

Können Sie eigentlich selber noch öffentliche Verkehrsmittel benutzen?Lichtsteiner: Selber in Turin nicht, da würde man von den Fans schnell erkannt. Und deine Vorhaben zu realisieren, würde schwierig. Aber mit der Mann­schaft fahren wir ab und zu mit dem Zug zu den Auswärtsspielen. Sogar mit dem Hochgeschwindig­keitszug «Frecciarossa», der ein unglaubliches Gefühl vermittelt.

Ein letzter persönlicher Geheimtipp für die Be-sucher aus der Zentralschweiz. Was sollte man in Turin auf jeden Fall ansehen oder erleben?Lichtsteiner: Sicher das tolle Stadion von Juventus. Auch wenn kein Match stattfindet, ein Stadionrund­gang lohnt sich sicher. Auch unser Juventus­Mu­seum – dort sind unter anderem Siegestrophäen und Bilder aus der Geschichte des Vereins ausgestellt – sollte man besichtigen.

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Erlebnisse rund um GleiseEs gab eine Zeit, nicht so lange her, da hies­sen die Bahnhöfe in Luzern und in Zug Railcity: ein guter Name, der alles zusammenfasste, was rund um die Eisenbahn abgeht. Wie viele an­dere, gute Marketingideen wurde auch diese durch eine noch bessere ersetzt: Die Railcitys heissen jetzt wieder Bahnhof Zug und Luzern ...

Eine OaseDoch die Kernidee des alten Namens bleibt: rund um die ein­ und abfahrenden Züge bie­ten die Gebäude in Luzern und Zug das volle Angebot einer «kleinen Stadt in der Stadt». Ein Hauptmerkmal dieser «Oasen» sind die Öff­nungszeiten, die den Einkauf auch zu Rand­stunden im vollen Umfang ermöglichen. Unter der Woche sind von 9 bis 21 Uhr die Lichter an. Am Sonntag von 10 Uhr bis 20 Uhr.Die 16 Geschäfte im Bahnhof Zug decken ein breites Spektrum an Bedürfnissen ab: Klassische Lebensmittelläden (seit Dezember 2013 auch der Coop), Cafés, eine Confiserie, ein Blumen­laden, die Apotheke und verschiedene Take Aways ermöglichen Einkaufsspass. Der Bahnhof Luzern mit seinen 40 Unternehmungen darf als ausgewachsenes Shoppingcenter tituliert werden. Hier sind auch die Welt der Mode, der Accessoires und Geschenkartikel zu Hause. Das Sortiment in den Läden ist den grosszü­gigen Platzverhältnissen angepasst nochmals umfangreicher.

Lebensfreude auf der BühneDazu ist der Bahnhof Luzern eine bekannte Eventbühne, nicht nur während der Fasnacht. Wobei Fasnacht das Stichwort ist: Am 30. August leitet die bekannte SRF­Moderatorin dieses Namens ein Jassturnier in der Halle Ost, von 11 bis 15 Uhr. Viel lauter wird es drei Wochen früher, am 9. August: Die aktuelle Schweizer Schlagerkönigin Beatrice Egli gibt um 17 Uhr ein Konzert in der grossen Halle. Gratis, versteht sich. «Mein Herz», «Verrückt nach Dir» und weitere, musikalische Perlen werden den Bahnhof für Minuten zum «Schla­gertempel» machen.Nebst Shopping und Party sind die Gebäude in Luzern und Zug aber immer noch Kompe­tenzzentren der SBB: Die ganze Bandbreite der Angebote von Billetten, Reisen, Change bis zum Park + Rail bekommt der Besucher mit bester Beratung aus erster Hand, in der Railcity, die jetzt wieder Bahnhof heisst ... Ahy

Stephan Lichtsteiner: «Auch als Verteidiger musst du guter Techniker sein.» BiLd heinz STeimAnn

«Mein Tipp: ein Stadionrundgang im tollen

Juventus Stadium.»STEPHAN LICHTSTEINER,

FUSSBALLNATIONALSPIELER

Zur PersonStephan Lichtsteiner ist Fussballprofi und ge­lernter Bankkaufmann. Geboren wurde er am16. Januar 1984 in Adligenswil. Seit 2010 ist er mit Manuela Markworth verheiratet. Seine Tochter heisst Kim Noemi. Marco, sein Bruder, ist gleichzeitig auch sein Manager. Stephan Lichtsteiner spielt meistens als Aussen­verteidiger oder im rechten Mittelfeld. 2011 wechselte er von Lazio Rom zu Juventus Turin. Die Turiner zahlten für ihn eine Ablösesumme von rund zehn Millionen Euro.

Heutiger Marktwert: 17 Millionen Euro. Stationen: FC Adligenswil, FC Luzern, Grass­hoppers Zürich, OSC Lille, Lazio Rom, Juventus Turin.Nationalmannschaft: U 21, seit 15. November 2006 Stammspieler in der A­Nationalmann­schaft.Erfolge: Grasshoppers Club Zürich (Schweizer Meister 2002/03); Lazio Rom (italienischer Pokalsieger 2008/09, italienischer Supercup­sieger 2009); Juventus Turin (italienischer Meis­ter 2011/12, 2012/13, 2013/14, italienischer

Besuch im Bahnhof Luzern: Beatrice egli.

der Bahnhof zug bietet 365 Tage ein-kaufsmöglichkeiten.

Badeferien gibts im SBB Reisebüro am Bahnhof. sbb.ch/reisebuero

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Weltmeister im BahnfahrenSchweizerinnen und Schweizer legen pro Jahr

im Durchschnitt über 2200 Kilometer im Zug zurück: Das gibt die Goldmedaille, weltweit. Diese be-kommen auch die SBB für das meistbefahrene

Bahnnetz der Welt: 2013 ver-kehrten pro Hauptgleis und Tag rund 99 Züge. Was intensiv genutzt wird, muss entspre-chend gepflegt werden: 2014 investieren die Bundesbahnen über eine Milliarde Franken in die Erneuerung des Schienen-netzes. Dazu kommen jährliche Unterhaltsarbeiten im Wert von 500 Millionen Franken.

Bahnersatzbusse zwischen Zofingen und Nebikon

Auch in der Zentralschweiz: Vom Samstag, 5. Juli, bis Sonn-tag, 17. August 2014, wird die Strecke Zofingen–Nebikon in mehreren Abschnitten saniert und die Infrastrukturen moder-nisiert. Dazu muss ein Gleis gesperrt werden. Der RE Ol-ten–Luzern und die S 8 Olten–Sursee werden jeweils von 5 bis 24 Uhr mit Ersatzbussen geführt.

Kleine UnannehmlichkeitenIm Fernverkehr (Bern–Luzern,

Basel–Luzern (–Tessin) können Verspätungen auftreten. Zudem ist es möglich, dass nicht alle Anschlüsse sichergestellt sind. Kleine Unannehmlichkeiten, die pünktlich zum Start des Herbs-tes wieder behoben sind, für die Weltmeister im Bahnfahren.

PD/AHY

Weitere Informationen: www.sbb.ch/zofingen

Pflege muss sein. In diesem Sommer werden einige Unterhaltsarbeiten zwischen Zofingen und Nebikon gemacht.

Rund um den Hallwiler- und den Baldeggersee bieten sich Jung und Alt Ausflugsmöglich-keiten mit viel Aus- und Fernsicht. Im Hintergrund Schloss Heidegg.

Die SeetalbahnDie Seetalbahn Emmenbrücke–Lenzburg wurde von englischen Investoren kostengünstig entlang der Hauptstrassen erbaut und 1883 eröffnet, später nach Wildegg verlängert und mit einem Abzweiger von Beinwil nach Beromünster ergänzt. Diese beiden Bahnlinien existieren nicht mehr. Eine Pionierleistung war die Elektrifizierung 1910. Die Bahn mit vielen Niveauübergängen war ge-fährlich, was zu vielen Kollisionen führte. Seetal-bahn-Loks erhielten leuchtende Warnstreifen. Die Umstellung auf Busbetrieb wurde diskutiert. Doch die Bahn wurde saniert, unter anderem mit neu-en Trassen in Emmen und in Boniswil. Seit 2004 verkehren auf der Linie Luzern–Lenzburg moder-ne GTW-Triebwagen (RABe 520), und die Seetal-bahn ist seither die S 9 der S-Bahn Luzern. ws

Flyer «Entdecke das Seetal – mit der S-Bahn»: an den Bahnhöfen Luzern, Emmenbrücke und Hoch-dorf. Weitere Informationen:sbb.ch/seetal

Plauschtag SeetalDie S 9 ab Luzern

um 10.02 Uhr kommt 10.29 Uhr in Hochdorf an – idea-ler Ausgangspunkt für eine Wanderung entlang des Baldeg-gersees auf dem Pro-Natura-Erlebnis-pfad nach Gelfingen. Der Weg ist gut 6 Kilometer lang und

bietet nicht nur etwas für Naturbeobachter. Ohne längere Zwischenhalte erreicht man nach rund 2 Stunden Gelfingen (Station der S 9). Unterwegs laden schöne Badeanstalten zum Verweilen und zur Einkehr. Nebenbei: Der Baldeggersee gehört der Pro Natura (früher: Bund für Naturschutz) und ist der grösste Schweizer See in Privatbesitz.

Ab Haltestelle Gel-fingen ist das Schloss Heidegg zu besuchen. Zu Fuss zum Schloss sind es etwa 1,3 Kilometer, was bergan gut 20 Minuten in Anspruch nimmt. Das Schloss begeistert als Ge-samtanlage mit Reb-berg und einem at-

traktiven Rosengarten. Das Schloss mit dem neu erschlossenen mittelalterlichen Kern ist zu besich-tigen. Im Wohnmuseum ist patrizisches Wohnen vor 100 Jahren zu erleben. Öffnungszeiten bis Ende Oktober Di–Fr 14–17 Uhr; Sa/So und Feiertage 10–17 Uhr. Auch ein attraktiver Kinderspielplatz fehlt nicht.

Für einen Fami-lienausflug bietet sich der Camping Seeblick in Mosen an. Von der S-Bahn-Haltestelle sind es nur ein paar Schritte dahin. Das Angebot auf dem grossen Campingplatz ist um-fassend: Kiosk, La-den, Liegewiese mit

Bäumen, Spielplatz mit Kinderbassin, Grillmöglich-keiten – alles sozusagen direkt am Wasser. Wer beispielsweise nach einem Grillplausch weiterziehen will, kann den attraktiven Seeuferweg nach Beinwil am See unter die Füsse nehmen. Er endet bei der nächsten Schiffsstation, die auch viel zu bieten hat.

Dorthin, nach Beinwil am See, fährt ab Mosen ein Schiff. Aber man kann ab Mosen auch zu einer Hallwilersee-Rundfahrt aufbre-chen, zumal auf die-sem von Luzernern eher links liegen ge-lassenen, aber attrak-tiven Gewässer,

nebst Kursfahrten verschiedene Sonderfahrten (wie Brunch und Grill-Buffet) angeboten werden. Fahr-plan und weitere Informationen: www.schifffahrt- hallwilersee.ch

Bei der Schiffssta-tion Beinwil befindet sich die Bootswerft Männich, dank de-ren Angeboten man den Hallwilersee nicht nur am, son-dern auch auf dem Wasser erleben kann. Es gibt Pedalos, Ru-der- und Motor-boote und sogar ein Segelboot (www.

maennich.ch). Bei der Schiffsstation Beinwil befindet sich aber auch das Seehotel Hallwil. Es hat Terras-sen und einen Seegarten, und man isst gut! Und nach einem feinen Fischessen (beispielsweise) ist danach der Weg bergan (etwa 1 Kilometer) zum Bahnhof Beinwil auch in 15 bis 20 Minuten einfach ein kleiner Verdauungsspaziergang ...

Noch ein Tipp für einen Ausflug mit der S 9: Auf zum Schloss Hallwyl! Vom Bahn-hof Hallwil sinds zu Fuss nur 1,5 Kilome-ter. Aktuell gibt es ein Sonderangebot von SBB-RailAway. Das Schloss Hallwyl ist eines der schönsten Wasserschlösser der

Schweiz. Es ist zugleich Museum und zeigt in elf Themenbereichen die Geschichte der Herren von Hallwyl und die Lebensweise der Schlossherren und der Untertanen in vergangenen Jahrhunderten. Ak-tuelle Sonderausstellung: «Stilles Örtchen. Heisses Bad». Geöffnet Di–So und Feiertage 10–17 Uhr.

ws

Das Seetal bietet romantische Landschaf-ten, herrliche Ausblicke, weit gehend unverbaute Uferlandschaften, das bezau-bernde Was ser schloss Hallwyl, die über 125-jährige Schiff fahrts gesellschaft des Hallwilersees und die mächtige Höhen- burg Lenzburg. Das Schloss Heidegg ist das Wahr zeichen des Luzerner Seetals oberhalb des naturbelassenen Baldegger-sees. Dieser lässt sich besonders gut mit dem Velo erkunden und bietet viele roman-tische (Bade-) Plätze und Feuerstellen.

Tourismus Lenzburg SeetalKronenplatz 24, 5600 Lenzburg Telefon +41 (0)62 886 45 46seetaltourismus@lenzburg.chwww.seetaltourismus.chwww.facebook.com/seetaltourismus

Das Seetal – Tal der Seen, Schlösser und Aussichten

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Mehr züge

Am Sonntag, 15. Juni, führen die SBB den aus­serordentlichen Fahrplanwechsel durch (siehe hauptartikel auf dieser Seite). Dieser betrifft Angebote in der zentralschweiz (siehe Karte nebenan).

S-Bahn-Linie S 2: Baar Lindenpark–Oberwil/WalchwilAufgrund von Anpassungen im internationalen Fernverkehr richtung Italien verkehrt die S 2 zwischen Baar Lindenpark–Walchwil teilweise nur bis bzw. ab zug Oberwil. Dies betrifft folgende Kurse (Montag bis Samstag):zug ab 7.39 Uhr, 9.39 Uhr, 11.39 Uhr, 13.39 Uhr, 15.39 Uhr, 17.39 Uhr und 19.39 Uhrzug an 8.18 Uhr, 10.18 Uhr, 12.18 Uhr, 14.18 Uhr, 16.18 Uhr und 18.18 UhrReisetipp: die Busse der zVB. Die Linie 5 verkehrt täglich von Walchwil via Oberwil nach zug Bahnhofplatz und bietet eine Alternative für ausfallende züge auf dem Abschnitt Ober­wil–Walchwil. Weitere Informationen sind zu finden auf sbb.ch/stadtbahn­zug

Neue S-Bahn-Linie S 24: Zug–Thalwil– Zürich HB–Zürich Oerlikon (bisher S 21)es gibt mehr Sitzplätze ab zug und Baar nach zürich! Die Linie S 21 wird aufgehoben und verkehrt neu als S 24 die ganze Woche mit Doppelstockzügen der zürcher S­Bahn im halb­stundentakt. In beiden Fahrtrichtungen mit halt in Baar.

Bisherige Frühverbindung S 24: Rotkreuz–Zug–Zürich HBDie morgendliche S 24, Verbindung um 7.00 Uhr ab rotkreuz, verkehrt weiterhin nach zü­rich mit halt in zürich enge und zürich Wie­dikon. Aufgrund des geänderten Fahrplans der neuen S 24 wird auf dieser Frühverbindung in zug ein Aufenthalt von 15 Minuten eingescho­ben vor der Weiterfahrt in richtung zürich hB– Oerlikon.Reisetipp: reisende, die schneller nach zürich hB wollen, steigen in zug auf den ICN 7.29 Uhr nach zürich hB um.

InterRegio Luzern–Zürich HB Die zwei entlastungszüge 16.42 Uhr und 17.42 Uhr ab zürich hB verkehren ab dem neuen unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse, in der regel auf gleis 34.Reisetipp: Mehr Kapazitäten schaffen auch die Ir­züge 6.20 Uhr oder 7.20 Uhr ab Luzern und 16.42 Uhr und 17.42 Uhr ab zürich hB.

Eurocity nach MailandDer direkte Kurs Luzern–Mailand verkehrt eine Stunde später, also 8.47 Uhr ab Luzern. Ab zug verkehren die eurocity nach Mailand eine halbe Stunde später (Abfahrt in zug 8.00 Uhr, 10.00 Uhr usw.). Die Abfahrtszeit in Arth­gold­au ist jeweils um xx.17 Uhr. Die eurocity­züge erhalten eine längere Fahrzeit und verkehren dadurch pünktlicher. Mit dem neuen Fahrplan verkehren die ICN­züge ab zug jeweils xx.31 Uhr (statt xx.27 Uhr), alternierend zu den Inter­regio­zügen nach Locarno. Ahy

Weitere Informationen zu den Fahrplanänderungen nach Italien auf Seite 7 dieses Magazins.

DML steht für Durchmesserlinie – die ist für die SBB ein QuantensprungAm Sonntag, 15. Juni, geht im Zür-cher Hauptbahnhof der unterirdische Durchgangsbahnhof Löwenstrasse in Betrieb. Er bringt bessere Anschlüsse und mehr Verbindungen. Davon profitiert auch die Zentralschweiz.

Walter Schnieper

Am 15. Juni kann in zürich die erste und aus zentralschweizer Sicht wichtigere hälfte der neuen Durchmesserlinie (DML) eröffnet werden. Die Nord­Süd­Verbindung der DML beginnt westlich des hauptbahnhofs zürich mit der einfahrt in den neuen unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse und führt dann durch den 4,8 Kilometer langen dop­pelspurigen Weinbergtunnel zum überaus aufwen­dig um zwei gleise mit zugehörigen Perrons erweiterten Bahnhof Oerlikon. Der neue Durch­gangsbahnhof verflüssigt und beschleunigt vor allem den Bahnverkehr auf der nationalen Ost­West­Achse und erweitert die Kapazität des haupt­bahnhofs zürich, zu dem neben dem guten alten Kopfbahnhof ab jetzt die beiden Tiefbahnhöfe Museumstrasse und Löwenstrasse gehören. Der

Bahnhof Löwenstrasse liegt 16 Meter unter den geleisen 4 bis 9 des Kopfbahnhofs und auch unter der Sihl, die den Bahnhof in fünf Betontrögen quert. Auf dem Weg zum Weinbergtunnel wird auch die Limmat unterquert.

Längste Brückeder SBB

Der zweite Teil der neu­en Durchmesserlinie geht auf den Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 in Betrieb. er tritt optisch stärker ins Bewusstsein als der Weinbergtunnel, des­sen Bau zum Teil dicht unter bestehenden häu­sern heikel war. zwei spektakuläre Viadukte überqueren die ganzen bestehenden gleisanlagen zwischen dem haupt­bahnhof und Altstetten und sind unübersehbar, ruhen sie doch auf bis zu 16 Meter hohen Pfeilern.

Die Letzigrabenbrücke stützt sich auf 23 Pfeiler und ist mit einer Länge von 1156 Metern neu die längste Brücke im SBB­Netz – mit den rampen ist

das Bauwerk 1,6 Kilometer lang! Sieben Pfeiler tragen die fast 400 Meter lange Kohlendreieck­brücke. Die beiden Viadukte sind eingleisig, weil

sie die Funktion von klassi­schen überwerfungen haben. über sie fahren künftig aus­schliesslich züge von Oerlikon herkommend richtung zürich­Altstetten. In der gegenrich­tung erreichen die züge eben­erdig und teilweise unterirdisch die einfahrt in den unterirdi­schen Bahnhof Löwenstrasse.

Die Letzigrabenbrücke führt nicht nur über die gleise, sondern auch noch über die Duttweilerbrücke, auf der Autos und Lastwagen die gleisanlagen des hauptbahn­hofs zürich queren – darum Pfeilerhöhen von bis 16 Me­tern. Noch ein Detail: Weil die züge nur in einer richtung über die Viadukte fahren, steht der maximalen Steigung von 27⁰⁄₀₀ ein gefälle von gar

40⁰⁄₀₀ gegenüber. Bergab können die züge energie­sparend beschleunigen ...

Im so genannten Kohlendreieck (wo früher Dampfloks mit Kohle bestückt wurden) treffen die

gleise aus Wiedikon (also auch aus Thalwil, zug, Luzern, von Chur und vom gotthard) auf jene der Ost­West­Achse.

2-Milliarden-BauwerkDie gesamtkosten für die Durchmesserlinie samt

Ausbau des Bahnhofs Oerlikon sind auf rund 2 Milliarden Franken (Preisbasis 2005) veranschlagt. Davon übernehmen Bund/SBB zwei Drittel und der Kanton zürich einen Drittel.

Die Durchmesserlinie unterquert nicht nur Sihl und Limmat, sie liegt auch im Limmattal­grund­wasserstrom, dem grössten grundwasservorkom­men des Kantons zürich. Für den Bau des neuen Tiefbahnhofs musste während vier Jahren das grundwasser unter dem hauptbahnhof abgesenkt werden. Das hiess: pro Minute 12 000 bis 18 000 Liter grundwasser abpumpen und limmatabwärts wieder dem grundwasserstrom zuführen. Jetzt fliesst das grundwasser durch unterirdische Kanä­le (sogenannte Düker) wieder quer unter dem Bahnhof durch. gigantisch auch weitere Dimen­sionen: Für den Bau der Durchmesserlinie (samt Bahnhof Löwenstrasse und Weinbergtunnel) muss­ten eine Million Kubikmeter Fels­ und Lockerma­terial ausgehoben werden. 350 000 Kubikmeter Kies und zement wurden zu Beton verarbeitet und 50 000 Tonnen Stahl verbaut. Alles in allem: Wahr­lich ein Meilenstein für die Bahn. Oder eher: es sind mehrere Milestones ...

«Die Durchmesserlinie ist für mich als Bauingenieur

ein Traumprojekt!»RoLAnD KoBEL,

GESAmtpRoJEKtLEitER DmL

LUZERN

ZÜRICH

Cham

Oberwil

Walchwil

Küsssnacht

V i e r w a l d - s t ä t t e r -

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5 kmGrafik: web

Rotkreuz

Zug

Arth-Goldau

Baar

Thalwil

InterRegioLuzern–Zürich HB:

Ab 15. Juni verkehren abendsdie zwei IR Züge um 16.42 und 17.42 Uhr nach Luzern ab dem

neuen Tiefbahnhof Löwenstrasse.

Nacht-verbindungen

Luzern–Zug–Zürich HB:

Die Nachtverbindungenab Luzern 01.35 und 02.35 Uhr

halten neu zusätzlichin Thalwil.

Rotkreuz–Zug– Zürich HB:

Um 07.00 Uhr verkehrt die S24 weiterhin ab Rotkreuz. Für die Fahrt

nach Zürich entsteht in Zug ein Aufenthalt von 15 Minuten,

alternativ bietet sich der Umstieg auf den ICN um 07.29 Uhr

ab Zug.

Baar Lindenpark–Oberwil/Walchwil:

Die S2 Baar Lindenpark bis Walchwil verkehrt neu im

Zweistundentakt nach Walchwil, ansonsten ab/bis

Zug Oberwil.

EuroCity bis Mailand:

Die Pünktlichkeit der Euro-City-Züge nach Mailand

wird mit dem neuen Fahrplan verbessert.

 Zug–Thalwil–

Zürich HB–Zürich Oerlikon:

Mehr Sitzplätze in Richtung Zürich HB. Die bisherige S21

verkehrt neu als S24 -dies im Halbstundentakt

(jeweils xx.03 undxx.33 ab Zug)

S24

S24

S2

IR

EC

5

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S B B S B B1. Juni 2014 / Nr. 22 1. Juni 2014 / Nr. 22

Panorama Turin: oben rechts die unverkennbare Mole Antonelliana, berühmt geworden als Modell für das Logo der Olympischen Spiele.

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Papi, Mami und die Kinder lieben es, zusammen die Ferien zu verbringen. Wären da nicht die verschiedenen Interessen vor Ort. Das deutsche Ruhr­gebiet bietet eine Riesenbandbreite von Freizeitaktivitäten auf kleinem Raum an.

Vater möchte diesen Sommer zu Hause bleiben, vor der Glotze: Fussball-Weltmeisterschaft! Erst die Aussicht, die Highlights dieser Veranstaltung im Rahmen riesiger Public Viewings im Land eines potenziellen Titelkandidaten zu erleben, bringt Papi ins Grübeln – und schlussendlich den Kick: Ja, fürs Ruhrgebiet kann er sich begeistern lassen.

BühnenspektakelDas industrielle Herz Deutschlands ist ein Hotspot

des Fussballs: Klingende Namen des runden Leders haben hier ihre Arenen: Borussia Dortmund, Schal-ke 04, Bayer Leverkusen, VFL Bochum und ande-re. Das mag Mami ihrem Ehemann gönnen, nur ihre Interessenlage ist eine andere: Musicals. Auch hier kann das Ruhrgebiet auftrumpfen mit Spiel-stätten in Oberhausen, Essen oder den Freilicht-spielen in Tecklenburg.

Die Kinder gehen gerne mal Fussball schauen. Auch hin und wieder ein Musical liegt drin. Be-dingung: unter Tag muss Action auf dem Programm stehen! Zum Beispiel im Aquapark in Oberhausen mit seinem einzigartigen Bergbau-Erlebnisbad. Die Anlage gilt als eine der besten des Genres in Deutschland und lässt uns Schweizer staunen ob ihrer Dimensionen. Gleiches kann vom benachbarten

Einkaufszentrum Centro gesagt werden: Grösser geht in Europa nicht. Da verweilt die Familie sicher einen halben Tag, bis alles erkundet ist.

Bergbau und HafenEbenfalls interessant für Jung und etwas älter:

Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum, das weltweit bedeutendste dieser Art. Es vermittelt einen umfangreichen Blick auf Bodenschätze und ihre Abbaumethoden. Begeisterung in allen Gene-rationen weckt auch der grösste Binnenhafen der

Welt in Duisburg: über 10 Quadratkilometer er-strecken sich die Hafenanlagen fernab des Meeres.

Die Bedenken von Papa, all diese Aktivitäten seien ruinös fürs Portemonnaie, können gekontert werden: Mit dem einmaligen Bezahlen der Ruhr-Top-Card (Erwachsene 62 Franken, Kinder 48 Franken) können 100 Attraktionen, Zoos, Erlebnis-bäder, Museen und vieles mehr ohne weiteren Obolus besucht werden (siehe Box).

Trotz Fussball-Weltmeisterschaft schafft es unse-re Familie 2014 in die Ferien: Ruhrgebiet sei Dank! Andréas Härry

Turin – Perle des Piemont

«Die Behörden in Turin haben es verstanden, Industrie und Kultur

zu vereinen – im Gegensatz zu anderen nord­

italienischen Städten.»MORITZ GRUBENMANN

Heimatstadt der GiandujaMoritz Grubenmann (69), Informatiker aus Spreitenbach, hat enge, familiäre Beziehungen zu Turin. Er ist fasziniert vom Charme der Stadt.

Moritz Grubenmann, wie ent­standen Ihre engen Bande zu Turin?Moritz Grubenmann: Meine verstorbene Ehefrau war Turine-rin, viele Verwandte leben in der Stadt. Turin, die Umgebung und einen Grossteil des Piemonts kenne ich seit über 40 Jahren. Bis zu achtmal jährlich besuche ich

die Region. Italienisch ist quasi meine zweite Mutter-sprache geworden.

Was ist das Spezielle, Aussergewöhnliche an Turin, auch im Vergleich zu anderen nordita­lienischen Städten?Grubenmann: Das Piemont und Turin haben es den Savoyern angetan, sie drückten «ihrer» Stadt über Jahrhunderte den Stempel auf. Turin wurde zum Ende der Savoyerzeit sogar zur ersten Hauptstadt Italiens. Die Geschichte ist heute noch zu spüren: Die Franzo-sen kommen gerne ins Piemont.

In neuer Zeit haben es die Behörden verstanden, Industrie und Kultur zu vereinen, was man von den meisten norditalienischen Städten nicht sagen kann …

Die Turiner Gastronomie hat ihren Ruf.Grubenmann: Die Küche erinnert an die französische Vergangenheit, angereichert durch italienischen Ideen-reichtum. Traditionelle Essgewohnheiten verlangen Aperitif, Vorspeise, ersten und zweiten Hauptgang und Dessert, das von einem Käsebuffet oder Früchten ab-gerundet wird. Espresso und Grappa gehören dazu. Vor Jahren konnte ein Mittagessen bis fünf Stunden dauern und zum Abendessen ausarten. Heutige Mägen ertragen dies aber nicht mehr so gut …

Turin gilt auch als Paradies der Naschereien.Grubenmann: Das Piemont produziert zirka 20 Pro-zent aller Süssigkeiten Italiens. Die wohl berühmtes-te Schokolade ist die Gianduja, die ihren Namen der gleichnamigen Turiner Karnevalsmaske verdankt. Im berühmten Kaffeehaus Baratti-Milano können die Giandujotti und andere Leckereien gekauft oder vor Ort konsumiert werden.

Ist Turin eine «Shoppingstadt»?Grubenmann: Einkaufen in Turin ist etwas Besonde-res. Dank 14 Kilometern Arkaden lässt es sich hervor-ragend «lädelen». Die Via Roma besucht man mit gut gefülltem Geldbeutel. In der Via Garibaldi liegen die Preise tiefer. Beide Strassen haben ihren Ausgangs-punkt am Schlossplatz. Interessant und sehenswert ist auch der Lingotto, ein Handelszentrum mit vielen Läden. Interv iew Andréas Härry

La dolce vita! Turin ist Italiens Zentrum der Schokolade.

Die Arkaden Turins laden zum Flanieren ein.

MIT DEM ABOPASS NACH TURINLeserinnen und Leser der «Neuen Luzerner Zeitung» und ihrer Re-gionalausgaben können mit dem Abopass ak-tuell besonders günstig die Reize der nordita-lienischen Stadt kennen lernen. An vielen Daten ist die 3. Nacht ge-schenkt! Die Preise pro Person basieren auf folgendem Angebot: Hin- und Rückreise in 2. Klasse via Chiasso/Milano, Doppelzimmer, zwei Übernachtungen, Poly-glott-Reiseführer und reichhaltige Reiseunterlagen.

• Das Hotel Dogana Vecchia*** ist das traditionsreichste Haus von Turin, in der historischen Innenstadt gelegen. Pauschalpreis für das Angebot: ab 369 Franken.• Das Starhotel Majestic**** (Bild) und sein Restaurant beein-drucken mit eindrücklicher Architektur. Das Haus liegt optimal in der Nähe des Bahnhofes. Pauschalpreis für das Angebot: ab 399 Franken.• Hotel Principi di Piemonte***** heisst das beste Haus der Stadt, im Zentrum, fünf Minuten vom Ägyptischen Museum entfernt gelegen. Das Gourmetrestaurant und das Spa beeindrucken. Pauschalpreis für das Angebot: ab 529 Franken.Die Restaurants Al Gufo Bianco oder Tre Galline bieten Turin-Reisenden Degustationsmenüs und Weine lokaler Prägung zu attraktiven Konditionen an. Die Reservation kann bereits in der Schweiz erfolgen. Die «Torino + Piemont Card Gold» ermöglicht die freie Benützung aller öffentlichen Verkehrsmittel. Dazu kommen freie Eintritte und diverse Vergünstigungen im kulturellen Angebot der Stadt. Die Karte ist 48 oder 72 Stunden gültig und kann mit dem Arrangement gebucht werden. Ahy

Organisation, Auskünfte und Buchung: SBB Reisebüro Bahnhof Luzern, Telefon 051 227 33 33,reisebuero.luzern@ sbb.ch; SBB Reisebüro Bahnhof Zug; Telefon 051 226 87 00, [email protected] oder www.abopassshop.ch

NEUER FAHR-PLAN NACH ITALIEN

Ab 15. Juni 2014 müssen alte Gewohnheiten für Reisen nach Norditalien über Bord geworfen werden. Viele Fahr-zeiten sind neu. Zwei gute Nachrichten ergänzen den Wechsel: Die Züge verkehren pünktlicher und häufiger! Hier die wichtigsten Neuerungen:

• Die EC-Züge zwischen Luzern und Mailand verkehren um eine Stunde versetzt: Der EC Luzern– Mailand verkehrt um 08:47 statt um 07:47 Uhr ab Luzern und der EC Mailand–Luzern um 15.10 Uhr statt um 14.10 Uhr.• Die EC-Züge von Zürich nach Mailand verkehren 30 Minuten später. Ab Zug heisst das neu xx.00 Uhr anstatt xx.31 Uhr bzw. xx.17 anstatt xx.50 ab Arth-Goldau.• Die EC-Züge von Mailand nach Zürich verkehren 90 Minuten später. Der Morgenzug verkehrt neu um 08.25 Uhr ab Mailand (anstatt 07.10 Uhr). Die letzte Verbindung verlässt Mailand um 20.25 Uhr (anstatt 19.10 Uhr) und kommt um 0.28 Uhr in Zü-rich an (23.43 Uhr in Arth-Goldau und 23.59 Uhr in Zug).• Dank mehr Fahrzeitreserven und längeren Wendezeiten in Mai-land und Zürich, verkehren die Eurocity-Züge auf der Gotthard-strecke pünktlicher.• Neu haben Fahrgäste in Mailand 15 Minuten mehr Zeit fürs Umsteigen auf das italienische Hochgeschwindigkeitsnetz. Die Züge von Zürich nach Mailand kommen neu um xx.35 Uhr in Mailand an statt um xx.50 Uhr.• Ab Zürich HB und ab Mailand verkehrt täglich ein zusätzlicher Zug.• Die EC-Züge 12.17 Uhr ab Arth-Goldau und 16.25 Uhr ab Mailand verkehren voraussichtlich bis Ende 2014 nicht durch-gehend: In Lugano muss umgestiegen werden. Ahy

Für Mailand-Reisende besonders interessant ist die späte Abfahrt am Abend in der norditalienischen Metropole: Die Ladenöffnungszeiten können optimal aus-genutzt werden. Aktuelle Angebote für Reisen nach Mailand sind zu finden unter www.sbb.ch/italien

GÜNSTIG INS RUHRGEBIET

Abonnentinnen und Abonnenten der «Neuen Luzerner Zeitung» und ihrer Regionalausgaben profitieren diesen Sommer mit dem Abopass von attraktiven Angeboten für die Anreise und die Beherbergung. Als Hotelstandort wurde die Stadt Essen ausgewählt.

Die Preisbeispiele pro Person umfassen die Hin- und Rückreise in die 1. Klasse (zum Preis der 2. Klasse) auf reservierten Plätzen, zwei Übernachtungen Basis Doppelzimmer und reich-haltige Reiseunterlagen. Dazu je eine Ruhr-Top- Card im Wert von 62 Franken (siehe Haupt-artikel). Alle Details auf www.ruhrtopcard.de• InterCity  Hotel  Essen***  ab  499  Franken 

inklusive eines «Free City Ticket» für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel: ein modernes Hotel neben dem Hauptbahnhof.• Mövenpick Hotel Essen**** ab 549 Franken. 

Ein traditionsreiches Hotel vis-à-vis dem Bahn-hof mit stimmungsvollen Zimmern, am Rand der Fussgängerzone gelegen.• Hotel  Essener  Hof****  569  Franken:  ein 

zentral gelegenes Hotel nahe dem Hauptbahn-hof. Dieses Hotel ist ideal für Familien.• Hotel Sheraton Essen***** Ab 599 Franken: 

ein Tophaus, neben dem Stadtgarten und der Philharmonie gelegen, grosser Spa-Bereich. Ahy

Spezialtarife für Familien (gratis Bahnfahrt für Kinder bis 16 Jahre mit Juniorkarte). Weitere Infos und Buchungen: SBB Reisebüro Bahnhof Luzern, Telefon 051 227 33 33, [email protected] oder Zug, Tel. 051 226 87 00 [email protected] oder www.abopassshop.ch.

Familienspass garantiert – die einzigartigen Bäder im Ruhrpott garantieren unvergessliche Erlebnisse.

Auf Entdeckungstour im Ruhrpott.

Sommererlebnis Ruhrpott

Ab 15. Juni 2014 pünktlicher in den Süden dank neuem Fahrplankonzept.

Die Stadt war einst Synonym für Fiat. Im Jahr 2014 wird Turin anders wahr­genommen: als architektonisches Bijou mit grossem touristischem Potenzial. Noch gilt sie als Geheimtipp.

Andréas Härry

1899 wurde die Fabbrica Italiana Automobili Torino gegründet, zu ihren Glanzzeiten die gröss-te Autofabrik Europas. Später ging der Konzern

immer wieder durch schwierige Zeiten. Für Turin war die Ansiedlung weiterer Industrien lebens-wichtig. Einen Boom lösten die Olympischen Winterspiele 2006 aus: Die Stadt wurde regelrecht herausgeputzt.

Boulevards wie in ParisDavon profitieren konnten vor allem die archi-

tektonischen Grossartigkeiten. Ende des 13. Jahr-hunderts kamen die Herzöge von Savoyen in die Stadt und verpassten Turin ihr Gesicht. Die Paläste des ehemaligen französischen Adels gehören heute zum Unesco-Welterbe. Die Gärten und die schach-brettartige Zeichnung der Boulevards zeigen Paral-lelen zu Städten der Grande Nation. Die berühmten

Arkaden sind ein Markenzeichen der piemontesischen Hauptstadt.

Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehört der Dom, die Kathedrale San Giovanni Battista aus dem 15. Jahrhundert. In diesem liegt das weltberühmte Turiner Grabtuch. Der Legende nach wurde darin Jesus von Nazareth begraben. Ein Wahrzeichen Turins ist die 167 Meter hohe Mole Antonelliana. Von 1863 bis 1889 als Synagoge errichtet, beherbergt der pavillon-artige Bau heute das bedeutends-te Filmmuseum Italiens. Das Ge-

bäude ist auf der italienischen 2-Cent-Münze dargestellt und stand auch Modell für das Logo der Olympischen Spiele. Das Mu-seo Egizio widmet sich der Ägyp-tologie und gilt als eines der bedeutendsten weltweit mit über 32 000 Artefakten.

Kultur auf dem DachAus moderner Zeit stammt der

Lingotto, eine ehemalige Autofa-brik. Als Fiat Anfang der Achtziger-jahre auszog, baute der Stararchi-tekt Renzo Piano den Fabrikkoloss in ein Handels-, Messe- und Kul-turzentrum um. Kernstück ist die Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, welche die Kunstsamm-lung des schillernden ehemaligen Fiat-Leiters beherbergt. Darunter Werke von Picasso, Matisse, Ma-net und Renoir. Der Standort der Ausstellung ist das Dach des ehe-maligen Werks, wo einst eine Autoteststrecke errichtet war. Hier-über spannt sich jetzt ein über-dimensioniertes Gewölbe, das Allüren eines fliegenden Teppichs hat.

Grossartige KücheKultur und lustvolles Shopping

unter den Arkaden erzeugen Hun-ger. Diesen zu stillen, gehört zu den Highlights jedes Turin-Aufent-halts. Das kulinarische Angebot besticht durch Vielfalt und Quali-tät. Die Gerichte haben einen Einschlag, der die Historie der Region abzeichnet. Nicht wenige Gourmets bezeichnen diese Küche als eine der besten Europas, da sie französische Raffinesse mit ita-lienischer Leichtigkeit und Würze vereint. Der Turin-Kenner Moritz Grubenmann (siehe Interview und

Hinweis auf dieser Seite) nennt Lokalitäten, wo die hochklassige piemontesische Küche zelebriert wird.

Nach dem reichen Mahl tut Bewegung gut: Der Hausberg Superga kann zu Fuss oder mit dem welt-weit einzigen Zahn-radtram erklommen werden. Oben an-gekommen erklärt sich der Name der Region «Piemont», «am Fusse der Ber-ge»: Der Ausblick in die Alpen ist gross-

artig. Auf Superga steht die Wallfahrtskirche glei-chen Namens, eine wunderbare Barockbasilika. Sie ist Ruhestätte der meisten Savoyerkönige.

Juve, Juve!Als Kontrapunkt empfiehlt sich für Freunde des

runden Leders anschliessend ein Besuch des Ju-ventus-Stadions im Norden der Stadt, die Heimat-stätte des italienischen Rekordmeisters. Selbst ohne die Hexenkessel-Stimmung eines Spiels beeindruckt der Bau den an Schweizer Stadien gewohnten Fussballfan ... Der Arena angegliedert ist ein Ein-kaufszentrum mit dem Fanshop von Juventus Turin.

Das stark industrielle Image der Stadt hat sein Gutes: Das wundervolle Turin ist touristisch nie am Überlaufen. Nebst den Einheimischen haben vor allem die Franzosen die piemontesische Perle in ihr Herz geschlossen. Für alle anderen ist Turin nach wie vor ein sehr zu empfehlender Geheim-tipp!

Buon Appetito! Turin besitzt eine grosse Vielfalt an Restaurants für jeden Anspruch. Folgende populäre Lokale bieten im Rah-men des Abo pass-Arrangements (siehe Box) Degustations-menüs an: Ristorante Al Gufo Bianco oder Tre Galline.Folgende Restaurants der gehobenen Klasse werden von Moritz Grubenmann empfohlen: Ristorante Dolce Stil Novo, La Barrique, Vintige 1997, L’Acino und Del Cambio.

Ausgangspunkt für Shoppingfreudige bildet die Piazza Castello.

TURIN

CENTRO

LINGOTTO

Piemont

Po

Po

SAN SALVARIO

Mole Antonelliana

Basilicadi Superga

FussballstadionJuventus Turin

StazionePorta Nuova Starhotel Majestic

AtaHotel Principi di Piemonte

Kaffeehaus Baratti & Milano

HotelDogana Vecchia

AutomobilmuseumMuseo dell'Automobile di Torino

Corso Vittorio Emanuele II

Corso Regina Margherita

Via

Niz

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Grafik: web1000 m1000 m1000 m

500 m500 m500 m 500 m500 m500 m

Parco Europa

Mailand

TurinPiemont

SCHWEIZSCHWEIZÖSTERREICHÖSTERREICH

FF

BernBern

RomRom

ITALIENITALIENStädtereisen gibts im SBB Reisebüro am Bahnhof. sbb.ch/reisebuero

Page 7: SBB Reisemagazin

S B B1. Juni 2014 / Nr. 22 8

Zeitreise auf dem Göta-Kanal

Eine Reise in eine andere Welt. Eintau-chen, abschalten und geniessen – das fällt auf der nostalgischen Schifffahrt durch den Göta-Kanal nicht schwer.

Daniela Wismer

Der von Hand gegrabene Kanal ist Teil der Wasserstrasse zwischen den Grossstädten Stock-holm und Göteborg. Idyllisch windet er sich durch die atemberaubende Natur Südschwedens. An Bord eines der charmanten Passagierschiffe lässt sich der Göta-Kanal mit seiner geschichtsträchtigen und kulturell vielfältigen Umgebung besonders authen-tisch «erfahren». Der Trollhättan- und der Göta-Kanal bilden zusammen eine einzigartige Wasser-strasse durch Südschweden, die sich über rund

390 Kilometer erstreckt. Elegant gleiten die Kanal-boote durch saftig grüne Felder und dichte Wälder, unter Brücken hindurch und vorbei an den typisch schwedischen roten Bilderbuchhäuschen. Verschie-dene Höhepunkte sind in das Programm der ein-zigartigen Schifffahrt eingeschlossen: die beein-druckende Schleusentreppe von Trollhättan mit einer Höhendifferenz von 32 Metern, die Stadt Karlsborg mit der mächtigen Festung, die Fahrt auf dem grössten See Schwedens, den Vänernsee – um nur einige davon zu erwähnen.

MS «Juno» – «grosse alte Dame» der Reederei

Das MS «Juno» wurde 1874 erbaut und ist das älteste registrierte Schiff der Welt mit Übernach-tungsmöglichkeiten. Das Kanalschiff bietet 29 Ka-binen verteilt auf drei Decks, einen Speisesaal und einen Salon. Die Kabinen sind einfach und stilvoll

eingerichtet. Holz, Messing und Stoff prägen das Erscheinungsbild des MS «Juno», das heute unter Denkmalschutz steht und als kulturhistorisch wert-voll gilt. Stolz und majestätisch gleitet die «grosse alte Dame» mit fünf Knoten auf dem Göta-Kanal dahin und lässt ihre Passagiere die edle Gelassen-heit vergangener Tage richtiggehend spüren.

Göta-Kanal – Baudenkmal des Jahrtausends58 000 Soldaten arbeiteten am grossen Bau-

projekt Göta-Kanal – während 22 Jahren wurde geschaufelt und gesprengt, bis der Kanal 1832 eröffnet werden konnte. Bereits seit 140 Jahren verkehren Schiffe auf dem 190 Kilometer langen Wasserweg. Mit 58 Schleusen überwindet der Göta-Kanal 91,5 Höhenmeter und fliesst insgesamt unter 50 Brücken hindurch. Das grossartige, hand-gebaute Werk wurde von der Bevölkerung als «Schwedens Bauwerk des Jahrtausends» gewählt.

Durch den geschichtsträchtigen Göta-Kanal in Schweden mit der «grossen alten Dame Juno», dem ältesten registrierten Passagierschiff.

Die Karte zeigt den 190 Kilometer langen Wasserweg. Berg, eine der zu überwindenden Schleusentreppen am Göta-Kanal.

Schwedischer SommerJürg Stutz vom SBB Reisebüro hat den Göta-Kanal für die kommende Leserreise rekognosziert.

Man spürt Begeisterung in Ihnen!Jürg Stutz: Oh ja! Diese Reise ist ein Erlebnis in kulturhistorisch be-deutendem Umfeld: Der Göta-Ka-nal ist das grösste Bauwerk Schwedens. Mit dem Befahren verbinden sich die Geschichte des

Landes und das grossartige Naturerlebnis des schwe-dischen Sommers.

Was ist das Herausstechende am Reisen auf dem Göta-Kanal?Stutz: Die Eisenbahn benötigt von Göteborg nach Stockholm etwas über drei Stunden. Die Göta-Kanal-Reisenden erleben die Strecke in vier Tagen! Sprich: Es wird auf Land, Kultur und Leute vertieft eingegan-gen. Sehr interessant sind die Landgänge: Kirchen, Kanalmuseen, Besuche von Dörfern und vieles mehr sind programmiert.

Spannend muss das Schleusen sein.Stutz: … insbesondere, wenn mehrere Schleusen hintereinander, eine sogenannte Treppe, überwun-den werden. Die Carl-Johans-Schleusentreppe in Berg ist mit sieben Stufen die längste des Kanals. Das braucht seine Zeit: Als Gast kann man das Spektakel vom Land her beobachten. 58 Schleusen überwindet der Göta-Kanal insgesamt: Da gibt es mehrere Pas-sagen, wo die Gäste an Land, zu Fuss, das Schiff begleiten können.

Wie werden die Gäste an Bord über die Sehenswürdigkeiten informiert?Stutz: Für jeden Reisetag gibt es ein Programm mit allen Highlights, den Essens- und Fahrzeiten. Zusätz-lich informiert die Reiseleitung über die Höhepunkte des Tages und die Kanalgeschichte. Praktische Hin-weise gibts obendrauf.

Wie haben Sie Ihr Schiff erlebt?Stutz: Das MS «Juno» erfreut mit historischem Charme. Dazu kommt eine Küche mit begeisterndem, regionalem Einschlag. Das Frühstück und die Menüs mittags und abends sind Glanzpunkte.

Wie ist die Einrichtung?Stutz: Die Kabinen mit Etagenbetten, so gross wie ein Schlafwagenabteil im Zug, haben Charme. Die Duschen und Toiletten werden geteilt. Tagsüber hält sich aber niemand in den Kabinen auf: Zu interessant ist die Szenerie, die man vom Deck aus geniesst.

Hier spielt sich also das Bordleben ab.Stutz: Genau! Auf dem Brückendeck erwarten die Gäste bequeme Korbsessel und Decken für kühle Abende. Getränke können jederzeit bestellt werden. Im Salon gibt es eine Schiffsbibliothek und einen kleinen Kiosk.

Kommen nautisch Interessierte auf ihre Kosten?Stutz: Natürlich. Dem Kapitän darf man öfter über die Schulter schauen.

Als Umrahmung der Flussfahrt werden auch die Städte Kopenhagen und Stockholm be-sucht.Stutz: In Kopenhagen gibt es eine Hafenrundfahrt. Natürlich werden das malerische Nyhavn-Quartier und das weltberühmte Wahrzeichen, die kleine Meerjungfrau, besucht. Auch ein Abendessen im weltberühmten Vergnügungspark Tivoli steht auf dem Programm. Das Königsschloss, das Rathaus sowie das Vasa-Museum werden in Stockholm be-sucht. Das Vasa-Museum beherbergt eine der gröss-ten maritimen Sammlungen der Welt. Die umliegen-de einmalige Schärenlandschaft Stockholms erleben die Reisenden auf dem MS «Juno», das direkt in der Altstadt anlegt. Interv iew Ahy

InformationsveranstaltungMehr zum packenden AboPass-Angebot Göta-Kanal und einer weiteren begleiteten Reise nach Island gibt es am Abend des 21. August in Luzern. Aus erster Hand werden an dieser Informationsveranstaltung die beiden Reisen vorgestellt. Nicht nur die wichtigsten Facts, sondern auch Hintergrundwissen zu Land und Leuten sowie eine ganze Reihe kleiner Anek-doten aus eigener Erfahrung präsentieren Ex-perten von den SBB-Reisebüros an diesem Abend.Vorreservationen für die Göta-Kanal-Reise, die Islandreise und die Winterreise Helsinki/Stock-holm sowie Anmeldungen für den Infoabend können ab sofort gemacht werden. Die Teil-nahme am Infoabend ist gratis, die Teilnehmer-zahl beschränkt: SBB Reisebüro Luzern, 051 227 33 33 oder [email protected], und SBB Reisebüro Zug, 051 226 87 00 oder [email protected]. st

Winterzauber Helsinki und StockholmDie kalte Jahreszeit hüllt den Norden in eine märchenhafte Atmosphäre, vor allem in den Metropolen Helsinki und Stock-holm. Eine viertägige Reise erlaubt Reisen-den aus der Schweiz, den Charme der vorweihnächtlichen Städte zu erfahren.

In Helsinki beeindrucken die Gebäude des Klas-sizismus (1770–1840) und des Jungendstils. Als klassizistisches Meisterwerk gilt der Dom, das Wahrzeichen der Stadt. Im Dezember folgen sich in Helsinki die Feiertage in dichter Reihe, alle in vorweihnächtlichem Glitzer und Glanz. Märkte und gepflegte Einkaufsstrassen locken zum Shopping.Mit einer Fähre der Viking Line geht es in der Nacht vom zweiten auf den dritten Tag Richtung Stockholm, Abendessen, Übernachtung in bequemer

Aussenkabine und Frühstück inklusive. Man findet kaum jemanden, dem Stockholm nicht gefällt! Die Stadt hat eine siebenhundertjäh-rige Geschichte mit Baudenkmälern aus allen Epochen. Pittoresk ist die mittelalterlich ge-zeichnete Altstadt. Beeindruckend das könig-liche Schloss und weitere Repräsentations-gebäude, alle am Wasser gelegen. Auch Stockholm putzt sich im Advent heraus, vorab mit dem grossen Weihnachtsmarkt.

Das attraktive Angebot mit Flügen, Schiffs-transfer und Übernachtungen wird ab Juni buchbar sein. Dank AboPass der «Neuen Luzerner Zeitung» und ihrer Regionalausgaben zu vorteilhaften Konditionen. Die Reisedaten werden bald bekannt gegeben. Vorreser-vationen nehmen jetzt schon die SBB Reise-büros Luzern und Zug entgegen.

AhyStockholm, die Hauptstadt Schwedens, im Winterkleid.

Page 8: SBB Reisemagazin

S B B1. Juni 2014 / Nr. 22 9

Impressum Beilage «Reisemagazin SBB» in der «Zentralschweiz am Sonntag» vom 1. Juni 2014. Erstellt von den SBB in Zusammenarbeit mit der Neuen Luzerner Zeitung. Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG, Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungsrates LZ Medien, [email protected] Verlag: Jürg Weber, Geschäfts- und Verlagsleiter, Ueli Kaltenrieder, Leiter Lesermarkt, Bruno Hegglin, Leiter Werbemarkt, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52. [email protected] Konzept/Layout/Redaktion: Sarah Troxler (SBB) und Verlagsredaktion (Marlis Jungo). Bilder: SBB AG, Zentralbahn, Railtour Suisse SA, Torino Turismo, Rich Weber, Wilhelm Tell Express auf der Gotthardstrecke, Kontiki, Arni: Mystische Bergwelt ©Angel Sanchez, Seetaltourismus/Christian Perret, The Chedi, Jürg Stutz, Ruhrpott Tourismus, Heinz Steimann, WEKO Bahnhof Luzern und Zug. Produktion: Loris Succo (Titelseite), Repro NLZ (Bildbearbeitung). Inserate: Publicitas AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 227 57 57, [email protected], Anzeigenleitung: Edi Lindegger.

Bergauf mit der ZentralbahnInterview Walter Schnieper

Ivan Buck, Sie sind Leiter Marketing und Ver-kauf der Zentralbahn und Mitglied der Ge-schäftsleitung. Sind Sie zufrieden mit dem Kurs dieser noch jungen Bahn, deren Taufname nach dem Zusammenschluss von LSE (Luzern–Stans–Engelberg) und SBB-Brünig-Bahn nicht nur auf Begeisterung stiess?Ivan Buck: Ich denke, der Name Zentralbahn ist in-zwischen gut verankert, und mit der Bahn geht es nicht nur bergan aufwärts. Sie ist mit begeisterten Mitarbeitenden, weitgehend neuem Rollmaterial und mit neuen Produkten dynamisch im Markt positio-niert.

Das neue Rollmaterial aus dem Hause Stadler mit den originellen Bezeichnungen Spatz, Fink und Adler überzeugt gewiss, aber es rollen noch etliche alte Wagen und Steuerwagen mit.Buck: Aber nicht mehr lange! Schon heute hat jeder Zug klimatisiertes Rollmaterial und Niederflurwagen eingereiht. Und wir sind daran, weitere Triebzüge vom Typ Fink (3-teilig) zu bestellen. Bis Ende 2016 wird bis auf wenige Ausnahmen durchwegs moder-nes Rollmaterial im Einsatz stehen.

Sie sprachen von neuen Produkten. Was ist darunter zu verstehen?Buck: Das sind die neuen Express-Züge Luzern-Inter-laken-Express und Luzern-Engelberg-Express, die stündlich verkehren und sehr gut ankommen. Diese Panoramazüge stossen auch auf dem internationalen Markt auf sehr grosses Interesse. Wir haben in diesem Segment 2013 einen Zuwachs von über 20 Prozent verzeichnet.

Und das bloss, weil die Züge jetzt als Express unterwegs, aber doch nicht schneller sind?Buck: Sie sind auch schneller. Mitunter dank des neuen Tunnels nach Engelberg beträgt die Fahrzeit Luzern–Engelberg gerade noch 43 Minuten. Und auch die Fahrzeit der Strecke Luzern–Interlaken Ost konnte um 10 Minuten auf 1 Stunde 50 Minuten verkürzt werden. Dies dank der neuen Triebzüge, mit denen das jeweilige Lokumfahren in Luzern, Meirin-gen und Interlaken entfällt. Durch diese Reisezeit-verkürzung kann auf dieser Strecke eine ganze Zugskomposition eingespart werden. Aber die Fre-

quenzsteigerungen haben auch einen anderen Hin-tergrund.

Welchen?Buck: Wir arbeiten enger mit den Tourismusorgani-sationen entlang des Zentralbahn-Streckennetzes zusammen, insbesondere mit den Topdestinationen Luzern, Interlaken und Engelberg/Titlis. Wir sind neue Partnerschaften eingegangen. Diese Tourismusorga-nisationen bearbeiten für uns die internationalen Märkte. Und vom GoldenPass Luzern–Interlaken–Mon-

treux ist nicht mehr die Rede?Buck: Doch, den gibt es weiterhin, und auch die GoldenPass-Linie profitiert von unseren modernen, schnelleren Adler-Triebzügen am Brünig. Umsteigen in Interlaken Ost musste man ja schon bisher.

Die Zentralbahn ist Pendler-Bahn, aber auch Freizeit-Bahn für die Region und die Schweiz. Was läuft da?Buck: Auch da wird das Zusammengehen von Bahn und Tourismus noch enger. In Sarnen und in Meirin-gen sind Tourismus und Bahnschalter vereinigt, in Stans und Engelberg ist dasselbe geplant. Mit dem Ziel, alle Auskünfte und Verkäufe im ÖV – Reisen und Ausflüge – aus einer Hand anzubieten. Zum andern versuchen wir, mit attraktiven Angeboten im Freizeit-verkehr die Auslastung der Züge tagsüber zu verbes-sern. Und auch bei schlechtem Wetter Fahrgäste zu gewinnen, etwa für Familienausflüge oder Schulrei-sen. Beispiele sind die Suche nach Engelbarts Schatz in Engelberg, die Brünig-Safari oder die Tiefdruck-An-gebote (siehe Box). Stolz bin ich auch auf unser freundliches, hilfsbereites und motiviertes Personal.

Im Spätherbst ist ein 50-Jahr-Jubiläum fällig: Seit 19. Dezember 1964 fährt die Bahn, die vorher in Stansstad endete, direkt nach Luzern. Wie wird das gefeiert?Buck: Natürlich mit attraktiven Jubiläumsangeboten. Infos ab Mitte Juni im Jubiläumsflyer sowie auf www.zentralbahn.ch/luzernstansengelberg

Unterwegs mit Ivan Buck, Leiter Marketing und Verkauf der Zentralbahn.

«GUMPESEL» UND «PARMINO»

Seit Anfang Jahr rollen die klimatisierten 7-teiligen Triebzüge Adler zwischen den Tourismusmetropo-len Luzern und Interlaken hin und zurück. In der Mitte dieser modernen Züge ist ein Bistro ein-gereiht mit einer kleinen Bar und 30 bequemen Sitzplätzen (die meisten an 4er-Tischen). In diesen tagsüber stündlich verkehrenden Brünig-Bistros (mit alle drei Monate saisongerecht wech-selnder Karte) lockt ein kleines, aber überzeugen-des Angebot. Neben wechselnden Vorspeisen und Hauptgerichten gibt es den Tessiner Teller mit Rohschinken, Pancetta und Coppa oder den Schweizer Käseteller mit einer Auswahl von nicht weniger als sieben verschiedenen heimischen Käsesorten. Und neu eben auch das Zentralbahn-Plättli, dessen bemerkenswerteste Komponente der Parmino-Käse aus Alpnach und der «Gump-esel», die Trockenwurst aus Meiringen, sind. Zuerst zum Gumpesel. Das ist eine Rohwurst mit ausgeprägtem Rauchgeschmack. Sie enthält aus-schliesslich Schweine- und Rindfleisch, aber auch Rotwein und Cognac im Brät. Recht grosse Speck-würfel geben der Wurstaussenseite eine ausge-prägte Struktur. Diese Wurst, die im Inventar des

kulinarischen Erbes der Schweiz Aufnahme fand, ist eine besonders würzige Variante der Rohwurst. Die Metzgerei in Meiringen, in der sie kreiert wurde, existiert nicht mehr. Aber das Re-zept ist erhalten geblieben, und die Wurst ist im rollenden Brünig-Bistro zu erleben.Gleiches gilt für den Parmino aus Alpnach. Das ist ein mehrfach ausgezeichneter Schweizer Hartkäse (dreiviertelfett), her-gestellt mit Milch von mit einheimischem Gras und Heu gefütterten Kühen. Ver-gleiche mit Parmesan und erstklassigen Sbrinz hat er nicht zu scheuen. Parmino erfüllt die Anforderungen der modernen Ernährung bestens: Er enthält nur halb so viel Salz wie seine «Kollegen», weniger Fett und ist trotzdem sehr aromatisch! Das Plättli mit Parmino, Gumpesel-Trockenwurst und anderem drauf kostet Fr. 21.50. Dazu kann man vorher oder nachher auch das Zentralbahn-Cüpli geniessen: Einen Prosec-co, dem ein Schuss Himbeersirup die kecke, herrlich rote Farbe verleiht (Fr. 9.90). Zu alldem andern auf der Karte kommt

noch ein Plus dazu: freundlicher, tipptopper Ser-vice, der auch die Tücken der kleinen Bistro-Küche gut meistert. ws

Das Zentralbahn-Plättli, zu geniessen im Bistro auf der Fahrt über den Brünig.

ENTDECKUNGSFAHRTEN

Die Zentralbahn (zb) lädt wieder zur Brünig-Safari. Das ist eine tierische Entdeckungs-reise zwischen Giswil und Meiringen – also da, wo die Züge auf den Zahnstangenabschnit-ten langsam fahren und so das Entdecken einheimischer und ehemals heimischer Wild-tiere erleichtern. Und wer genau hinschaut, erspäht möglicherweise neben den raffiniert platzierten Holzfiguren auch lebendige Tiere. Zumal die Panoramafenster des neuen Luzern-Interlaken-Express einen optimalen Blick garan-tieren. Diese Safari ist ein idealer Ausflug für Familien, Schulklassen und Naturfreunde. Flyer zu einem Wettbewerb mit monatlich attraktiven Preisen gibt es an den zb-Verkaufsstellen und beim zb-Zugspersonal. Schlaue Füchse packen die Chancen ... www.zentralbahn.ch/safari

Schatzsuche: Auch die Fahrt von Luzern nach Engelberg kann zum Abenteuer werden, denn sie lädt zur Suche nach dem Schatz von Käpt’n Engelbart und seiner Piratenbande, die sich entlang der Bahnstrecke versteckt hält. Auch da führt ein bei den zb-Verkaufsstellen oder beim Zugspersonal erhältlicher Prospekt mit einer hilfreichen Schatzkarte (ein gültiges Billett und etwas zum Schreiben braucht es auch) auf die Spur. Erfolgreiche Schatzsucher können in Engelberg ein richtiges Schatzkästlein abholen – und dessen Inhalt entdecken.www.zentralbahn.ch/Engelbart wsBeide Angebote bieten ein spezielles Reiseerlebnis ohne Aufpreis. Schlechtwetter-Plattform. Dazu nur ein Tipp: Nachschauen unter www.tiefdruckangebote.ch

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Page 9: SBB Reisemagazin

S B B1. Juni 2014 / Nr. 22 10

Für Wissbegierige & Erlebnishungrige

Kaum eine Bahnstrecke bietet so viel an Geschichte, Kultur und Natur wie die Gotthardstrecke. Nord- und Südrampe eignen sich ausgezeichnet für Erkundungstouren zu Fuss, per Velo, Postauto oder Zug.

Iwona Swietlik

Wussten Sie, dass es auf dem Gotthardpass bereits im Mittelalter Stau gab? Wussten Sie, dass der Bau der Gotthardbahn im 19. Jahrhundert ein mörderischer Wettlauf gegen die Zeit war?

Wussten Sie, dass ...: Kaum eine Bahnstrecke birgt so viel Wissenswertes wie die Gotthardstre-cke. Eine Reise von Erstfeld nach Bellinzona ist eben weit mehr als eine Reise vom Norden in den Süden. Für Wissbegierige und Erlebnishungrige ist sie eine Zeitreise: Streckenweise wird die Vergan-genheit der ganzen Region lebendig, und das Bestreben der lokalen Bevölkerung sichtbar, mittels Technik der Natur die Stirn zu bieten. Die Gott-hardstrecke bietet Industrialisierungsgeschichte vom Feinsten.

Auch kulinarisch dabei2007, zum 125-Jahr-Jubiläum der Eröffnung der

Gotthardbahn, ist der Got tardo-Wanderweg eröff-

net worden. Zu seinen grossen Vorteilen gehört die Möglichkeit, die einzel-nen Etappen zu Fuss – aber auch per Velo, Bahn oder Postauto – zu ab solvieren. Auf der Nordseite ist er gut 23 Kilometer lang zwi-schen Erstfeld und Gösche-nen. Es trifft sich ausge-zeichnet, dass man die Reise mit dem neuesten Kapitel der Gotthardbahn beginnen oder beenden kann – im Alptransit-Info-center in Erstfeld. Den Ver-gleich zwischen den Her-ausforderungen und Lösungen beim Bau des längsten Tunnels der Welt zur heutigen Zeit und beim Bau des Gotthardtunnels im 19. Jahrhundert sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Episoden der Schweizer GeschichteDer nördliche Teil des Gottardo-Wanderwegs

besteht aus fünf Etappen. Sie zeigen – mittels Infotafeln und Aussichtspunkten – warum die Gotthardstrecke als ein Wunderwerk der Technik galt und gilt. Darüber hinaus führt der Weg so,

dass auch andere Episoden der Schweizer Geschichte lebendig wer-den – zum Beispiel wenn man zwi-schen Amsteg und Erstfeld über den ehemaligen Bundesratsbunker wan-dert. Eine geführte Spezialitäten-Wanderung (89 Franken für Erwachsene, 49 Fran-ken für Kinder) am 28. Juni und am 13. September gibt zudem die Ge-legenheit, den Gotthard von der kulinarischen Seite kennen zu lernen. Von der Polenta der Tunnelarbeiter in Göschenen über Urner Rys & Pohr und Tessiner Wurstspezialitäten in Wassen, regionalem Käse in Gurtnel-len und Backspezialitäten in Amsteg führt die Spezialitätenwanderung durch den kulinarischen Alltag und Festtag der Region.

Abenteuerlicher SüdenDie Südseite der Gotthardstrecke

ist ebenfalls nicht zu verschmähen. Auch hier bieten die SBB Rail-Away-Kombi-Angebote, den südlichen Teil des Gotthards zu vergünstigten Prei-sen zu erkunden. Ab Bahnhof Airolo bietet sich zudem das Fahrrad als Verkehrsmittel an. Die Strecke zwi-schen Airolo nach Biasca ist purer Abfahrtsspass. Kulturelle Highlights fehlen dabei nicht: Es warten die alte Zollstation Dazio-Grande, die Kirche San Nicolao in Giornico, aber auch

die atemberaubende Sicht auf die Trasseeführung der Bahnlinie in der Biaschina-Schlucht.

Überraschendes bietet der südliche Teil des Gottardo-Wanderwegs zu Fuss. Da wandert man in der wildromantischen Landschaft noch wirklich auf alten Saumpfaden. Ein Abstecher in moderne-re Zeiten bietet sich bei Piotta. Hier befindet sich die Talstation der Standseilbahn Ritom: Die Fahrt mit dieser 1921 erbauten Bahn auf einer Steigung

von bis zu 87,7 Prozent ist bereits ein Erlebnis. Dabei ist das erst der Weg zum Ziel: Die Region Ritom Piora mit ihren malerischen Seen, Wander-möglichkeiten, einem eindrücklichen Naturlehrpfad und dem Zentrum für alpine Biologie ist eine seltene Attraktion.

Kurzum: Auf dem Weg ins sonnige Tessin ist der Gotthard mit seinen Freizeitmöglichkeiten längst nicht mehr ein Hindernis – sondern ein erlebnis-reiches Ausflugsziel an sich.

Weitere Informationen, Ausflugsideen und Kauf von Kombi-Angeboten rund um den Gotthard: www.sbb.ch/gotthardSpezialitätenwanderung: Informationen und Programm: www.gottardo-wanderweg.ch; Anmeldung: [email protected]

LUxUS UND NATUR

«Der Kanton Uri erscheint nun auf der touris-tischen Landkarte»: So fasst Christian Raab, Leiter der Abteilung Wirtschaft und Tourismus bei der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Uri, die Bedeutung des Luxushotels The Chedi in Andermatt zusammen. «Allein seit seiner Eröffnung im Dezember sind bis März die Logiernächte um 25 Prozent gestiegen. ‹The Chedi› ist wie ein Mittelteil in einem Puzzle.» Tatsächlich hat die Eröffnung des Fünfstern-hotels Andermatt in eine neue touristische Klasse katapultiert: Vergessen ist die Zeit, als der Ort als Übungsplatz für Gewehrgeschosse bekannt war. Das mondäne Hotel im Resort des ägyptischen Unternehmers Samih Sawiris hat Andermatt weltweit zum Namen verhol-fen – und gilt als stilbildend. Obwohl in seiner Klasse in der Region einzigartig, fügt sich das Hotel bestens in die Landschaft und das Dorf ein. Der Luxus äussert sich im Umgang mit Naturmaterialien und in der Grosszügigkeit der Räume. Allein der Wellness-Bereich ist 2400 m2 gross. Die Verbundenheit mit der Region, ihrer Natur und ihrer Bevölkerung ist auch der Hotelleitung wichtig: Das 140-köpfige Team des «The Che-di» besteht zu 40 Prozent aus lokalen Arbeits-kräften. «‹The Chedi› schafft Arbeitsplätze weit über die Hotellerie hinaus», bestätigt Christian Raab, «es zieht zudem weitere Investoren und Investitionen an». Als nächstes Hotelprojekt steht «Radisson» an. imy

Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs auf Seite 2 im vorliegenden SBB Reisemagazin wird eine Übernachtung für zwei Personen im Hotel The Chedi verlost.Weitere Infos: www.sbb.ch/hotelbuchung

Die luxuriösen Zimmer des Hotels The Chedi in Andermatt laden zum Entspannen und Geniessen ein.

Mystische Gegend rund um den Arnisee.

Die nördliche sowie die südliche Gotthardstrecke bieten einiges für Entdeckungsfreudige und Geniesser.

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Der Bahnhof als Reise-kompetenzzentrumKlar, am Bahnhof steigt man in den Zug. Im Gebäude an den Gleisen ist aber ausserdem enorm viel Kompe-tenz für die Planung, Buchung und den Start der Ferien vorhanden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SBB nennen Beispiele.

Aufgezeichnet von Andréas Härry

Daniela Strosser, Geschäftsführerin des Bahnhofs Küssnacht am Rigi: «Ich bin ein grosser Kroatien- Fan. Für die Beschaffung lokaler Landeswährung wende ich mich an den SBB Change bei uns im Bahnhof. Die kroatische Währung ist die Kuna. Diese ist nicht immer vorrätig. Also bestelle ich ein paar Tage vor der Abreise die gewünschte Menge, die für mich am Schalter bereitgelegt wird. Viel wird aus den Ferien nicht zurückkommen: Im wunderschönen Kroatien gibt es zig Möglichkeiten, das Feriengeld lustvoll zu verprassen ... Insbeson-dere jetzt vor den Sommerferien empfehle ich eine vorzeitige Bestellung der gewünschten Währung.»

Auch an den kleinen Bahnhöfen können über 90 Währungen gewechselt werden. Die Meistnach-gefragten sind in der Regel vorhanden. Alle an-deren sind innert zwei Arbeitstagen am Bahnhof abholbereit oder werden – bei Bestellungen bis 16 Uhr – bereits am Folgetag dem Kunden direkt nach Hause geschickt. Mehr: www.sbb.ch/change

Noé Tshomba, Reiseverkäufer am Bahnhof Luzern: «Mein Tipp für die Sommerferien: das Check-in am Bahnhof, ein Service, auf den ich nicht ver-zichten möchte! Meinen Koffer bringe ich am Vorabend des Abflugs an den Bahnhofschalter. Mit Reisepass und Flugticket ausgerüstet, kann ich auch gleich den Sitzplatz im Flieger auswählen. Die Bordkarte wird ausgedruckt, sodass ich am Flug-hafen direkt zum Abfluggate gelangen kann. So erspare ich mir jeglichen Stress am Airport! Vor dem Rückflug befestige ich die beim Check-in am Bahnhof erhältliche Fly-Rail-Etikette an meinen Koffer. Nach der Landung in der Schweiz muss ich nicht am Gepäckband warten. Es geht direkt auf den nächsten Zug. Abholen kann ich meinen

Koffer am gleichen oder nächsten Tag am heimischen Bahnhof. Clever und so prak-tisch!»

Mit dem SBB Check-in star-ten die Ferien bereits am Vorabend! Mehr: sbb.ch/check-in

Emi Schnarwiler-Akamatsu, Geldwechsel Bahnhof Luzern: «Ich reise oft und gerne. Die Travel-Cash-Karte ist mein ständiger Begleiter. Damit kann an Bankomaten welt-weit Lokalwährung bezogen werden. Überall, wo eine Master Card akzeptiert wird, kann die Travel-Cash-Karte gebraucht werden. Ein Ver-lust oder Diebstahl ist ver-sichert. Innert zwei bis drei Tagen (in Europa sogar innert einem Arbeitstag!) wird in der Regel eine Ersatzkarte zugestellt. Mit etwas Landes-währung in bar und mit der Travel-Cash-Karte bin ich bes-

tens für die Ferien gerüstet!» Die Travel-Cash-Karte ermöglicht, mit wenig Bargeld in der Tasche zu verreisen. Das Feriengeld ist in Kartenformat immer dabei und kann an rund zwei Millionen Geldautomaten weltweit bezo-gen werden. Mit einer prakti-schen App werden die Ausgaben geprüft, und bei Verlust wird die Karte sofort gesperrt. Mehr: www.travelcash.ch

Auf Hirtenpfaden im Heiligen Land

Mit dem Luzerner Reiseveranstalter Imbach lernen Gäste aus der Schweiz biblische Stätten auf emo-tionsstarke Art und Weise kennen: als zwölftägige Wanderreise von Nazareth nach Bethlehem.

Startpunkt ist die Verkündigungs-Basilika in Na-zareth. Ziel ist die Geburtskirche in Bethlehem. Auf der dazwischen liegenden Strecke gelangen die Wanderer zu wichtigen Fixpunkten der biblischen Erzählung. So zu dem Jakobsbrunnen bei Nablus, der Taufstelle Jesu im Jordan, dem Johannes-Klos-ter beim Berg der Versuchung und dem griechisch-orthodoxen Wüstenkloster Mar Saba.

Starke KontrasteAuch eine Brücke zu den heutigen Bewohnern

dieser Landschaften wird geschlagen: Bei einer Quelle begegnen die Wanderer den Hirten. Beim gemeinsamen Tee im Beduinencamp wächst die Vorstellung, wie hier einst Abraham mit seiner Familie gelebt haben könnte. Ein grosser Kontrast zur den Touristenschlangen vor der Geburtskirche!

Die Wanderroute führt durch alte Dörfer, vorbei an jahrhundertealten Olivenhainen, weit weg von den Strömen des Massentourismus. Übernachtet wird in einfachen Hotels, bei christlichen Familien sowie in einem Beduinenlager. Auch ein Flücht-lingslager bietet Einblicke und Rast für die Nacht.

Der Esel ist dabeiZur maximal 16 Personen zählenden Wander-

gruppe gehört auch ein Esel, der den Hirtenlunch und Getränke trägt. Das grosse Gepäck wird mit einem Sammeltaxi zu den Übernachtungspunkten transportiert.

Trotz dieser Erleichterungen erfordert das Wan-derprogramm körperliche Fitness: Rund 140 Kilo-meter in Tagesetappen von 12 bis 20 Kilometern werden überwunden. Gewandert wird auf Natur-strassen, teilweise auch querfeldein. Eine Etappe führt durch eine felsige Schlucht ins Jordantal und entspricht einer Bergwanderung in der Schweiz auf rot-weiss markierten Gebirgspfaden.

Nebst den eindrücklichen Erlebnissen hat diese Reise auch ein Ziel: «Wir wollen als friedliche Pilger Brücken schlagen. Wir helfen mit, Vorurtei-le abzubauen und die Völkerverständigung zu verstärken», sagt Hans Wiesner, Geschäftsführer von Imbach Reisen, der diese Wanderung in die-sem Frühling selbst begleitete.

Die nächste Reise startet am 14. November. Informationen erteilen die SBB Reisebüros in Luzern und Zug. PD/Ahy

«Brücken schlagen und Vorurteile abbauen.»

HanS WIeSner, IMBacH reISen

Über Stock und Stein, vorbei an jahrhun-dertealten Olivenhainen.

Emi Schnarwiler-Akamatsu lebt seit vielen Jahren in der Schweiz. Ihre Faszination für Asien hat sie beibehalten.

Klein, aber oho – das Serviceangebot am Bahnhof Küssnacht am Rigi überzeugt.

Damit die Ferien bereits am Vorabend beginnen. Noé Tshombas Tipp ist das SBB Check-in.

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Brünig Safari zwischen Giswil und Meiringen

Abenteuerliche Suche nach Engelbarts Schatz

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