Transcript
Page 1: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die

Volkswirtschaftslehre

Professor Dr. Peter Bofinger

Universität Würzburg

1

Page 2: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Zuordnung der Veranstaltung Veranstaltung von Prof. Bofinger + begleitende Tutorien

- Bachelor (180 ECTS) Wirtschaftswissenschaft

- Bachelor (180 ECTS) Wirtschaftsinformatik

- Bachelor (180 ECTS) Wirtschaftsmathematik

Termin: Montags, 10.00 bis 12.00 Uhr, Neue Uni Audimax (Hörsaal 216)

Außerdem: Videoübertragung in den HS 162/166

Tutorien: Auswahl aus 25 möglichen Terminen (Anmeldung: siehe nächste Folie)

Beginn der Tutorien 29.Oktober

(Wegen Allerheiligen: Beginn der Donnerstagstermine eine Woche später)

Veranstaltung von PD Dr. Mayer + begleitende Tutorien

- Bachelor (60 ECTS): Nebenfach Wirtschaftswissenschaft

Termin: Montags 10.00 bis 12.00 Uhr, HS- und Seminargeb.-0.002 (Hubland)

Tutorien: Auswahl aus 5 möglichen Terminen

Für alle anderen Studenten gilt:

Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem jeweiligen Prüfungsamt und in Ihrer jeweiligen

Prüfungsordnung, welche Veranstaltung Sie besuchen müssen, da es keine einheitliche

Regelung gibt.

Page 3: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Information: Anmeldung zu den Tutorien Begleitende Tutorien zur Vorlesung:

- Verbindliche Anmeldung über sb@home

- Anmeldezeitraum: Mo 22.10. ab 8.00 Uhr bis Do 25.10. um 24.00 Uhr

- Verfahren:

- Bei sb@home mit Stud-Kennung einloggen und online die Veranstaltung belegen

- 3 Gruppentermine auswählen

- Gruppentermine nach Prioritäten ordnen (Hinweis: Nicht nur „beliebte“ Termine/Zeiten

wählen, sondern auch Randtermine aussuchen!)

- Zuteilung nach Ablauf der Frist (per Losverfahren)

- Kann keine Zuteilung gemäß einer der 3 angegebenen Präferenzen erfolgen, so ist

Teilnahme an Nachbelegung erforderlich:

Zeitraum Fr 26.10 ab 15.00 Uhr bis So 28.10 um 24.00 Uhr (selbes Prozedere)

Start: Die Tutorien beginnen in der Woche vom 29.10.2012

Erster Donnerstagstermin jedoch eine Woche später (Allerheiligen)!

- Veranstaltungsort:

Paradeplatz, Raum 005 und unterschiedliche Räume der Neuen Uni

- Anmeldung zu Tutorien entspricht NICHT der Klausuranmeldung!!!

Page 4: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Information zu Vorlesungs- und Tutoriumsunterlagen

Vorlesungsunterlagen und Übungsblätter finden Sie in wuecampus2!

Anmeldung in wuecampus2 über folgenden Link:

- https://wuecampus2.uni-

wuerzburg.de/moodle/course/search.php?search=1011000

- Alternativ auf https://wuecampus2.uni-wuerzburg.de/moodle/ gehen und

bei „KURSE SUCHEN“ eingeben:

• Einführung in die Volkswirtschaftslehre

• bzw. die Kursnummer 1011000

- Anschließend mit Stud-Kennung in folgenden Kurs einloggen:

„WS12:Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Dozent: Peter Bofinger“

- Foliensätze und Übungsblätter downloaden

- Bitte beachten Sie auch aktuelle Meldungen, die während des Semesters

im wuecampus2-Kursraum kommuniziert werden!

Page 5: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Lebenslauf

• 1954 geboren in Pforzheim

• 1973-78 Studium an der Universität des Saarlandes

• 1978-81: Mitarbeiter im Stab des Sachverständigenrats

• 1981-85: Assistent an der Uni Saarbrücken (1984 Promotion)

• 1985-1990: Mitarbeiter bei der Deutschen Bundesbank (1990 Habilitation)

• 1991- Professor an der Uni Würzburg

• 2004- Mitglied im Sachverständigenrat 5

Page 6: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Basisliteratur

• Peter Bofinger: Grundzüge

der Volkswirtschaftslehre,

3.,aktualisierte Auflage (2010)

• Übungsbuch

Peter Bofinger, Eric Mayer

2., aktualisierte Auflage

6

Page 7: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Kapitel 1

Volkswirtschaftslehre zeigt,

wie Märkte funktionieren und warum sie auch immer wieder nicht funktionieren

7

Page 8: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Spannende Fragestellungen der VWL

• Wie sicher ist unser Geld?

• Was wird aus dem Euro?

• Wie kann man das Finanzsystem stabiler gestalten?

• Wie gefährlich ist die Staatsverschuldung? Führt sie zu

einer Währungsreform?

• Brauchen wir allgemein verbindliche Mindestlöhne?

• Brauchen wir eine Höchstgrenze für Managergehälter?

8

Page 9: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

VWL als Marktwirtschaftslehre

• VWL befasst sich vor allem damit, wie Märkte

funktionieren:

Sie zeigt, wie effizient der Markt als

Koordinationsmechanismus in einer

arbeitsteiligen Wirtschaft ist.

Sie verdeutlicht aber auch, welche Schwächen

der Markt aufweist und wo dann

gegebenenfalls der Staat aktiv werden muss

9

Page 10: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Märkte: ein im Vergleich zur Planwirtschaft sehr effizienter

Mechanismus zur Steuerung einer arbeitsteiligen Wirtschaft

• Hohe Verfügbarkeit von Gütern, keine

Warteschlangen

• Starke Leistungs- und Innovationsanreize für die

Anbieter, stets neue Produkte

• Sparsamer Umgang mit Ressourcen durch Anbieter

und Verbraucher

• Güter werden von den Menschen erworben, die

ihnen den höchsten Wert beimessen

• Freundliche Verkäufer („Käufermarkt) 10

Page 11: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Die ethische Rechtfertigung der Marktwirtschaft

durch Adam Smith (1776)

“Nicht vom Wohlwollen des Metzgers, Brauers

und Bäckers erwarten wir das, was wir zum

Essen brauchen, sondern davon, dass sie

ihre eigenen Interessen wahrnehmen. Wir

wenden uns nicht an ihre Menschen- sondern

an ihre Eigenliebe, und wir erwähnen nicht

die eigenen Bedürfnisse, sondern sprechen

von ihrem Vorteil.”

Adam Smith (1776), Der Wohlstand der Nationen, S. 17. dtv-bibliothek. 11

Page 12: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Finanzkrise zeigt die Grenzen eines

egoistischen Denkens

• Kurzfristiger Zeithorizont der Marktteilnehmer („Gier“)

• Begrenzte Rationalität („Bounded rationality“), Orientierung an „Daumenregeln“ (Heuristiken), Herdenverhalten

Motto des früheren Citibank CEO Chuck Prince:

“As long as the music is playing, you’ve got to get up and dance.”

12

Page 13: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Schwächen des Marktes („Marktversagen“)

• Menschen mit sehr geringer Leistungsfähigkeit

können ihr Existenzminimum nicht sichern.

• Güter, für die es keinen Preis gibt, („Umwelt“)

werden verschwendet.

• Unternehmen versuchen sich dem Wettbewerb

durch Kartelle und Monopole zu entziehen.

• Es kann durch Konjunkturschwankungen zu

Arbeitslosigkeit und/oder Inflation kommen.

• Finanzmärkte weisen sehr hohe Instabilität auf

13

Page 14: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Die Rolle des Staates im Marktprozess

• Bei Marktversagen in den Markt eingreifen:

- Setzen von Spielregeln (Ordnungspolitik):

Wettbewerbspolitik, Sozialpolitik, Umweltpolitik,

Bankenaufsicht

- Direkte Eingriffe in den Marktprozess (Prozesspolitik):

Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, Fiskalpolitik

• Grundproblem: Richtige Balance zwischen Markt und Staat

- Zu starke staatliche Eingriffe reduzieren

Leistungsanreize und schaden der

Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft

- Zu geringe staatliche Eingriffe: Instabile Konjunktur,

soziale Spannungen (Kriminalität), Verschmutzung der

Umwelt, Finanzkrisen 14

Page 15: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Die beiden Hauptgebiete der VWL

• Mikroökonomie: Analyse der Märkte für einzelne

Güter

Wie kommt der Preis für ein Glas Bier in der

Kneipe zustande

• Makroökonomie: Analyse der Volkswirtschaft im

Ganzen

Warum ist dem Aufschwung der deutschen

Wirtschaft im Jahr 2011 so schnell die Luft

ausgegangen?

15

Page 16: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Wichtige Besonderheit der Makroökonomie

• „Rationalitätenfalle“: Was von jedem einzelnen aus

individueller Rationalität angestrebt wird, kann in der

Gesamtheit zu gegenläufigen Effekten führen.

Einzelwirtschaftliche und gesamtwirtschaftliche

Rationalität fallen auseinander:

- Theateraufführung

- Einzelwirtschaftliche Rationalität: Ich stehe auf

und sehe besser

- Gesamtwirtschaftliche Rationalität: Alle stehen

auf und sehen nicht mehr als vorher

16

Page 17: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Andere Beispiele für Rationalitätenfallen

• Sparparadox:

– Einzelwirtschaftlich: Wenn ich weniger ausgebe,

stiegen meine Ersparnisse

– Gesamtwirtschaftlich: Wenn alle weniger ausgeben,

kommt es zur Rezession und die Ersparnisse steigen

nicht

• Arbeitsmarkt:

– Einzelwirtschaftlich: Ich will einen Arbeitsplatz und bin

bereit, zu einem niedrigeren Lohn zu arbeiten

– Gesamtwirtschaftlich: Alle Arbeitnehmer unterbieten

sich und stellen sich dadurch schlechter

17

Page 18: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Kapitel 2

Die „unsichtbare Hand“ des Marktes: Wie kommt der Aktienkurs der

HyperTec AG zustande?

18

Page 19: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Märkte bringen Anbieter und Nachfrager

in optimaler Weise zusammen

• Es gibt viele Organisationsformen von Märkten:

Wochenmarkt, eBay, Auktionshäuser, Innenstadt/

Einkaufszentren

• In diesem Kapitel erfolgt die Darstellung des

Marktmechanismus anhand des Aktienmarktes:

Besonders anschauliche Form eines Marktes

Grundprinzipien lassen sich auf alle anderen

Märkte in einer Volkswirtschaft übertragen

19

Page 20: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Fallstudie am Beispiel des Aktienmarktes

Aktienkurse werden an der Frankfurter Börse im

Auktionsverfahren des Xetra-Handelssystems ermittelt

Ausgangspunkt: Zusammenstellung aller zu einem

Zeitpunkt vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträge

(„Orders“) in einem „Orderbuch“

Verkaufsorders:

bestens, d.h. der Verkauf wird zu jedem Kurs ausgeübt

Limitiert: Verkauf wird ausgeführt, sobald der Kurs das Limit

erreicht

Kauforders:

billigst, d.h. der Verkauf wird zu jedem Kurs ausgeübt

Limitiert: Verkauf wird ausgeführt, sobald der Kurs das Limit

erreicht

20

Page 21: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Kauf- und Verkaufsorders für die Aktien der

HyperTec AG

Kurse Kauforders Verkaufsorders

Bestens 26

120 15 2

121 5 6

122 3 16

123 16 4

124 6 7

125 3 10

126 4

Billigst 25

21

Page 22: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Welcher Kurs wird gewählt?

• Zielsetzung: Der Kurs soll so bestimmt werden,

dass die Verkaufs-Pläne der Anbieter und die

Kauf-Plane der Nachfrager sollen möglichst gut

aufeinander abgestimmt werden

• Lösung:

Orderbuch oder

Graphische Darstellung der Angebots- und der

Nachfragepläne in einem Angebots-/Nachfrage-

Diagramm

22

Page 23: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Das Orderbuch Kurs nachgefragte

Menge

angebotene

Menge

Unter 120 77 26

120 77 28

121 62 34

122 57 50

123 54 54

124 38 61

125 32 71

126 29 71

Über 126 25 71

23

Umsatz ist maximal bei einem Kurs von123 Kurse Kauforders Verkaufsorders

Bestens 26

120 15 2

121 5 6

122 3 16

123 16 4

124 6 7

125 3 10

126 4

Billigst 25

Page 24: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Angebots- und Nachfragekurven für die

Aktien der HyperTec

119

120

121

122

123

124

125

126

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

Kurs nach-

gefragte

Menge

an-

gebotene

Menge

Unter 120 77 26

120 77 28

121 62 34

122 57 50

123 54 54

124 38 61

125 32 71

126 29 71

Über 126 25 71

24

Page 25: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Allgemeine Darstellung von Märkten

im Standard-Diagramm in der VWL

25

Page 26: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Wichtige Ergebnisse der Fallstudie

• Markträumender Preis“ oder

„Gleichgewichtspreis“ liegt bei 123 Euro

• Gleichgewicht bedeutet: Die unabhängig

voneinander gebildeten Pläne von Anbietern und

Nachfragern werden in optimaler Weise

aufeinander abgestimmt

• Konkret: Zum Gleichgewichtspreis besteht kein

eine unbefriedigte Nachfrage und kein

unbefriedigtes Angebot

26

Page 27: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Fallstudie verdeutlicht Vorteile des Marktes

• Der Markt sorgt dafür, dass sich die Teilnehmer

verbessern können:

z.B. Nachfrager mit Kauforder für 126 €

- misst der Aktie einen „Wert“ der Aktie von

mindestens 126 € bei (Beschaffungspreis-

Obergrenze)

- erhält sie aber zum Gleichgewichtspreis von 123 €

Seinen Vorteil aus dem Handel bezeichnet man als

Konsumentenrente:

- 3 € pro Aktie

- allgemein: Wert minus Preis (je Stück) 27

Page 28: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Fallstudie verdeutlicht Vorteile des Marktes

z.B. Anbieter mit Verkaufsorder 121 €

- misst der Aktie einen „Wert“ von maximal 121 €

bei (Abgabepreis-Untergrenze)

- kann sie aber zum Gleichgewichtspreis von

123 € verkaufen

Seinen Vorteil aus dem Handel bezeichnet man als

Produzentenrente:

- 2 € je Stück

- allgemein: Preis minus Wert (je Stück)

28

Page 29: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Fallstudie verdeutlicht den Wertbegriff der

Wirtschaftswissenschaft

• Die Wirtschaftswissenschaft hat keinen objektiven,

sondern einen subjektiven Wertbegriff

• Was eine Aktie für einen Anleger „wert“ ist, hängt von

seinen individuellen Einschätzungen über die

allgemeine Konjunkturlage, über die Branche und

das spezifische Unternehmen ab

• Die einzig objektive Größe ist der Preis, der für

bestimmte Güter gezahlt wird

29

Page 30: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Zur Vertiefung: Warum schwanken

Aktienkurse so stark?

Quelle: Deutsche Bundesbank, Zeitreihendatenbank 30

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

1970

1972

1974

1976

1978

1980

1982

1984

1986

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

2008

2010

2012

Deutscher Aktienindex(DAX)

1987=

1000

Page 31: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

... und warum verlieren sie dabei immer wieder

den Kontakt zu „objektiven“ Faktoren?

*Cyclically Adjusted,Quelle: http://www.econ.yale.edu/~shiller/data.htm 31

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

0

250

500

750

1000

1250

1500

1750

2000

2250

18

71

18

74

18

78

18

82

18

86

18

89

18

93

18

97

19

01

19

04

19

08

19

12

19

16

19

19

19

23

19

27

19

31

19

34

19

38

19

42

19

46

19

49

19

53

19

57

19

61

19

64

19

68

19

72

19

76

19

79

19

83

19

87

19

91

19

94

19

98

20

02

20

06

20

09

US-Aktienmarkt

S&P Composite Index (Inflationsbereinigt, linke Skala)

Kurs-Gewinn-Verhältnis* (rechte Skala)

Page 32: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Die Ursache: Spekulation

• Definition: Kauf eines Gutes, nur um es früher oder

später weiter zu verkaufen.

• Relevant hierfür: Einschätzung, wie das Gut von

anderen spekulativen Nachfragern in Zukunft

eingeschätzt wird.

• Für diese gilt aber dieselbe Situation.

• Information „dritten Grades“

• Auf diese Weise kann es zu „spekulativen Blasen“

kommen.

32

Page 33: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

„Schönheitswettbewerb“ in einer Zeitung

(John Maynard Keynes)

• 100 Gesichter: Wer ist die/der schönste?

• Es kann nur gewinnen, wer sich für ein Gesicht

entscheidet, dass von den meisten als schönstes

angesehen wird.

Es geht nicht darum, diejenigen auswählen, die nach

dem eigenen Urteil wirklich am besten aussehen oder

jene, welche nach der durchschnittlichen Meinung am

besten aussehen. Wir haben einen dritten Grad erreicht,

wo wir unsere Intelligenz dafür einsetzen, das

vorherzusehen, von dem die durchschnittliche Meinung

erwartet, dass es die durchschnittliche Meinung ist.”

(John Maynard Keynes 1936, General Theory, S. 156).

33

Page 34: Einführung in die Volkswirtschaftslehre · 2012-10-10 · Einführung in die Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Einführung in die Volkswirtschaftslehre

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen

Effizienz des Marktes

Ist also vor allem dann gegeben,

wenn Menschen nicht spekulativ handeln, d.h.

wenn sie Güter für ihren eigenen Konsum

erwerben,

wenn Akteure langfristig denken,

wenn Zusammenhänge nicht zu komplex

werden.

34


Top Related