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Portfolio Dokumentation der Schulentwicklung an der RsaJ seit dem Schuljahr 2011/12

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Portfolio

Dokumentation der Schulentwicklung

an der RsaJ seit dem Schuljahr 2011/12

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

2

Inhalt:

1. Abbildung der Kompetenzmatrix der RsaJ 3

2. Überblick über die Entwicklung 4

3. Der Ausgangspunkt: An einem Strang ziehen 7

4. Diskussion des ersten konzeptionellen Entwurfs 8

5. Entwicklung der Kompetenzmatrix 9

6. Gruppenübergreifende Verallgemeinerung der Kompetenzmatrix 11

7. Gespräch mit Herrn Fuchs, Pädagogisches Institut Nürnberg 13

8. Inhaltliche Konkretisierung der Kompetenzmatrix 14

9. Entwicklung von Einführungsstunden für die Kompetenzmodule 17

10. Ausblick 20

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

3

1. Abbildung der Kompetenzmatrix der Realschule am Judenstein

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Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

4

2. Überblick über die Entwicklung

Im Schuljahr 2015/16 wird an Bayerns weiterführenden Schulen der neue LehrplanPlus ein-

geführt werden. Die Neuentwicklung der Lehrpläne wurde notwendig, weil sich nicht zuletzt

im Umfeld der PISA-Ergebnisse, die Erkenntnis durchgesetzt hatte, dass die Lernzielorientie-

rung durch eine Kompetenzorientierung zu ergänzen sei.

Der Grundgedanke hinter dieser Entwicklung lautet, dass Wissen erst dann zur Kompetenz

wird, wenn Schüler auch über die Fertigkeit verfügen, ihr Wissen anzuwenden. Kompetent

im Sinne der Definition des neuen Lehrplans ist eine Person deshalb, „wenn sie bereit ist,

neue Aufgaben- oder Problemstellungen zu lösen, und dieses auch kann. Hierbei muss sie

Wissen bzw. Fähigkeiten erfolgreich abrufen, vor dem Hintergrund von Werthaltungen re-

flektieren sowie verantwortlich einsetzen.“1 Unübersehbar rückt damit die Orientierung an

1 Diese „bayerische“ Kompetenzdefinition wurde als Orientierungshilfe für den LehrplanPlus entwickelt.

Abb. 2: Projektarbeit und Kompetenzmodule im Schulentwicklungsmodell vom Pädagogischen Tag

an der RsaJ am 21.11.2011

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

5

Abb. 3: Präsentation offene Fragen und Grundsätze der Schulentwicklung zu Beginn des Prozesses

der praktischen Anwendung des Wissens in das Zentrum des pädagogischen Wirkens. Schü-

ler sollen ihr Wissen abrufen, um konkrete, möglichst realistische Aufgaben zu bewältigen. In

diesem Sinne reicht es nicht aus, einem Schüler nur das theoretische Wissen zum Fahrrad

und seiner Bedienung zu erklären, sondern er muss dieses Wissen auch anwenden und einü-

ben, um tatsächlich über die Kompetenz „Fahrrad fahren“ zu verfügen.

Mit dieser Veränderung ist ein grundsätzlicher Perspektivenwechsel verbunden. Um didak-

tisch und pädagogisch in Kompetenzen zu denken, muss vom Ende her gedacht werden: das

heißt, eine Kompetenz beschreibt die Fertigkeit eines Schülers, über die er am Ende des

Schuljahres verfügt und nicht das Wissen, das ihm im Laufe des Jahres vermittelt werden

soll, wie das in der alten Lernzielorientierung der Fall war. Man kann dies als Wechsel von

der input-Orientierung (Definition, welches Wissen, welche Inhalte man dem Schüler ver-

mitteln will) zur Output-Orientierung (Definition über welche Fähigkeit oder Standards der

Schüler am Ende verfügt). Die von der Kultusministerkonferenz aufgestellten Bildungsstan-

dards spiegeln genau diese Überlegungen wider. Sie sind eine Zielbeschreibung, die festlegt,

über welche Standards ein Schüler am Ende der Sekundarstufe verfügen muss.

Diese Überlegungen aus der Kompetenzorientierung haben wir an der Realschule am Juden-

stein in den letzten beiden Jahren der Schulentwicklung auf unsere Schule übertragen. Auch

wir versuchten, „von hinten her zu denken“ und so eine Antwort auf die Frage zu geben,

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

6

über welche Fertigkeiten ein Schüler, der unsere Schule durchlaufen hat, konkret verfügen

soll. Um dabei die Entwicklung nicht in die pädagogische Beliebigkeit abgleiten zu lassen und

sich im breiten Feld diffuser allgemeiner pädagogischer Wünsche zu verlieren, wurde als

Bezugspunkt dieses „Denkens vom Ende her“ die bei uns von allen Schülern durchgeführte

Projektpräsentation in den 9. Klassen definiert. Hier ließ sich nämlich mit aller wünschens-

werten Klarheit definieren, über welche Kompetenzen ein Schüler in der 9. Jahrgangsstufe

verfügen muss, wenn er ein Projekt erfolgreich bewältigen will. Unsere Definition des Ziels

lautete dementsprechend folgendermaßen: Der kompetente Schüler INFORMIERT sich zu-

nächst zu seinem Thema, VERSTEHT diese Informationen und KOMMUNIZIERT seine Er-

gebnisse in der Gruppe. Schließlich DOKUMENTIERT er die Ergebnisse und PRÄSENTIERT

abschließend sein Projekt. Dabei ORGANISIERT er den Arbeitsprozess für sich selbst und in

der Gruppe selbständig. Diese schulintern entwickelte Beschreibung von Kompetenz über-

nahm in der Folge die Funktion eines internen Bildungsstandards für uns. Innerhalb der die-

ser Kompetenzbeschreibung lassen sich leicht sechs Kompetenzfelder identifizieren, welche

die weitere Entwicklung fortan gliedern sollten, weil sie die zu entwickelnden Fertigkeiten

abbilden, welche ein Projekt den Schülern abverlangt. Diese sechs Kompetenzfelder lauten

mithin: Informieren, Verstehen, Kommunizieren, Dokumentieren, Präsentieren und Organisie-

ren. An diesen sechs Kompetenzfeldern galt es also systematisch und in jahrgangsstufen-

übergreifender Progression zu arbeiten. Aus der Perspektive der jahrgangsstufenübergrei-

fenden Arbeit erscheinen diese sechs Kompetenzfelder als sechs Kompetenzstränge, die es

curricular zu entwickeln gilt.

Damit war eine Struktur gefunden, welche die weitere systematische Schulentwicklung an

der Realschule am Judenstein steuern konnte: Die Kompetenzmatrix der Realschule am Ju-

denstein (vgl. Abb. 1 und Anhang Kompetenzmatrix). Auf den folgenden Seiten wird der in

diesem einleitenden Überblick nur angedeutete Prozess unserer Schulentwicklung in den

letzten beiden Jahren in seiner Chronologie und in seinen einzelnen Schritten genauer be-

schrieben.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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Abb. 4: Gemeinsam in der Schwebe!

3. Die Ausgangspunkt: Gemeinsam in der Schwebe

In der Umbruchsituation nach dem Schulleiterwechsel fand am 14.11.2011 ein pädagogi-

scher Tag statt, an dem das Kollegium zusammen mit der Schulleitung die zukünftige Ent-

wicklung unserer Schule diskutierte. Zu diesem Zweck wurden Gruppen gebildet, die sich

jeweils eines Themas annahmen, dazu ein Plakat erstellten und ihre Ergebnisse schließlich

dem Plenum präsentierten. Die Vorschläge wurden abschließend von den Lehrkräften be-

punktet. Mit Abstand am meisten Punkte erhielt der Vorschlag, welcher unter dem Motto

„An einem Strang ziehen“ vor allem die Wahrung des bisher Erreichten und seine konse-

quentere Umsetzung forderte (Klassenleiterstunden, Auszeitraum, Trainingsspiralen, Klau-

sursitzungen).

Die zweitmeisten Punkte erhielt die Idee, ein Kompetenzcurriculum zu entwerfen, welches

die Projektpräsentation in der 9. Jahrgangstufe vorbereiten soll, indem die dort verlangten

Fähigkeiten in Anlehnung an die Trainingsspiralen durch Kompetenzmodule in allen Jahr-

gangstufen systematisch eingeübt werden.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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Abb. 5: Systematisierte Ergebnisse des schriftlichen

Feedbacks am pädagogischen Tag vom 21.11.2011

4. Diskussion des ersten konzeptionellen Entwurfs

Auf dem Pädagogischen Tag am 21.11.2012 nimmt die Steuergruppe den Vorschlag des letz-

ten pädagogischen Tages, ein Kompetenzcurriculum zu entwickeln, auf und referiert ein

mögliches Modell, wie auf diesem Wege der Kompetenzorientierung die Projektpräsentation

vorbereitet werden könnte (vgl. Abb. 2 und 3)

Gemäß dem Vorschlag sollten in

jeder Jahrgangstufe Projektphasen

stattfinden, welche im Laufe des

Schuljahres durch verschiedene

Kompetenzmodule vorbereitet

werden. Im Verlauf der Moderation

entwickelt sich eine hitzige Diskus-

sion, in der sowohl ablehnende als

auch zustimmende Stimmen laut

werden. Am Ende erhalten die Teil-

nehmer Moderationskarten, auf

denen sie einerseits Chancen und

Hoffnungen und andererseits Ängs-

te und Befürchtungen, welche sie

mit diesem Schulentwicklungsmo-

dell verbinden, aufschreiben konn-

ten (vgl. Abb. 5). Die fertigen Kar-

ten wurden gesammelt, um sie in

der Nachbereitung der Sitzung aus-

zuwerten und die Ergebnisse später

zu präsentieren. In den Tagen nach

der Sitzung wurden die eingesam-

melten Karten auf zwei Pinnwän-

den nach folgenden vier Kategorien sortiert und im Lehrerzimmer ausgestellt: Chancen,

Wünsche, Risiken, Einwände. Dabei wurde ersichtlich, dass die positiven Reaktionen über-

wogen. Die ablehnenden Stellungnahmen ließen sich vor allem in dem zentralen Einwand

zusammenfassen: „Zusätzliche Arbeitsbelastung“ respektive „Keine Zeit dazu“.

Daneben wurde auch das vorgestellte Entwicklungsmodell an einer weiteren Pinnwand im

Lehrerzimmer ausgestellt (vgl. Abb. 2 und 3), um allen Lehrkräften eine Möglichkeit der

schriftlichen Kommentierung zu geben.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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Abb. 6: Leere Matrix, wie sie auf Pinnwänden den sechs Gruppen zur Verfügung gestellt wurde

5. Entwicklung der Kompetenzmatrix

In der pädagogischen Sitzung am 16.01.2013 wurde der Faden der letzten Sitzung wieder

aufgegriffen und den Teilnehmern zunächst ein Modell vorgestellt, welches die Kompetenz-

module systematisiert, um sie in der logischen Struktur einer durch die Jahrgangstufen ver-

laufenden Projektvorbereitung mit der Projektpräsentation der 9. Jahrgangstufe zu verbin-

den. Wie bereits in der Einleitung erwähnt lautete die Grundüberlegung dabei, dass der

ideale Schüler, welcher in der 9. Jahrgangstufe den Herausforderungen eines Projektes ge-

wachsen ist, wie folgt kompetenzorientiert beschrieben werden kann: Der kompetente

Schüler INFORMIERT sich zunächst zu seinem Thema, VERSTEHT diese Informationen und

KOMMUNIZIERT seine Ergebnisse in der Gruppe. Schließlich DOKUMENTIERT er die Ergebnis-

se und PRÄSENTIERT abschließend sein Projekt. Dabei ORGANISIERT er den Arbeitsprozess für

sich selbst und in der Gruppe selbständig. Wie gesagt lassen sich nun innerhalb dieser Be-

schreibung sechs Bereiche unterscheiden, welche jene Kompetenzfelder abgrenzen, an de-

nen es mit den Schülern über die Jahrgangsstufen hinweg in systematischer Progression zu

arbeiten galt, wenn unsere Schüler dem Anspruch unserer Kompetenzformulierung gerecht

werden sollen. Diese sechs Kompetenzfelder müssen mithin wie folgt heißen:

1. Informieren

2. Verstehen

3. Kommunizieren

4. Dokumentieren

5. Präsentieren

6. Organisieren

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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Ergänzt man die sechs Bereiche durch eine weitere „Achse“ auf der man die Jahrgangstufen

einträgt, erhält man eine „Kompetenzmatrix“ (vgl. Abb. 6). Damit war ein Weg gefunden, die

Kompetenzmodule, deren Inhalte und Notwendigkeit an sich pädagogisch unstrittig waren,

in eine Ordnung zu bringen, um sie für die weitere Arbeit in der Schulentwicklung zu syste-

matisieren. Nachdem in der Sitzung diese leere Kompetenzmatrix vorgestellt worden war,

wurden Gruppen gebildet, welche auf je einer Pinnwand die Felder einer leeren Matrix

durch unterschiedliche Kompetenzmodule füllen konnten. Dabei wurden den Gruppen über

40 Kompetenzmodule zur Auswahl angeboten, die sie durch eigene Module ergänzen konn-

ten. Diese einzelnen Kompetenzmodule beschrieben jeweils Fähigkeiten, von denen Päda-

goge im Allgemeinen annehmen, es wäre sinnvoll, wenn Schüler über diese Fertigkeiten ver-

fügen würden. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Kompetenzen gelegt, welche für die

Bewältigung der Projektarbeit sinnvoll erscheinen. Zur Illustration sei hier eine kleine Aus-

wahl aus jenen Kompetenzmodulen aufgelistet, welche den Kollegen angeboten wurden:

Zu einer begründeten Mei-nung gelangen

Höflichkeit Rhetorik, Dramaturgie Feedback geben Eigene Meinung vertreten Rolle des Schülers im Team In der Gruppe arbeiten PowerPoint Frei sprechen Aufbau einer Präsentation Aussehen, Höflichkeit und

Kleiderregeln Körpersprache

Termine planen Verantwortlichkeiten festle-

gen Aufgaben verteilen Arbeitsplan entwickeln Erfassendes Lesen Gesprächsregeln Erklären von Zusammen-

hängen Exzerpieren und Markieren Ein Interview führen Richtig zitieren, Quellen

angeben Im Internet recherchieren

Mit Büchern recherchieren Plakate erstellen Diskutieren können Portfolio erstellen Flyer erstellen Zeitmanagement Szenisches Präsentieren Etwas Zusammenfassen Schaubilder erstellen Ein Video erstellen Konflikte lösen Teambuilding Gruppenbildung

Die Herausforderung für die Lehrerteams bestand darin, die Kompetenzen zu systematisie-

ren, indem sie zunächst einem Strang und dann einer bestimmten Jahrgangstufe zugeordnet

werden. Nach dieser Gruppenarbeit existierten also sechs Pinnwände mit unterschiedlichen

Matrices, welche in einer abschließenden Phase auf dem Schulgang nebeneinander aufge-

stellt und vom Plenum begutachtet wurden (vgl. Abb. 7). Jetzt konnten die Kollegen jeweils

bepunkten, welchen der sechs Kompetenzstränge sie in welcher Matrix am besten umge-

setzt sahen.

Im abschließenden Gespräch fanden sich für jede Gruppe jeweils zwei Kollegen, welche sich

bereit erklärten, in einer weiteren Sitzung gemeinsam die Ergebnisse der Gruppen zu ver-

gleichen und sich auf eine Matrix zu verständigen, indem gleichsam ein Querschnitt der

sechs unterschiedlichen Ergebnisse gebildet werden sollte.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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Abb. 7: Beispiel einer Matrix wie sie jede der sechs Gruppen ausarbeitete

6. Gruppenübergreifende Verallgemeinerung der Kompetenzmatrix

In einem Plenum von etwa 12 Kollegen und zwei Vertretern der Schulleitung wurden am

12.03.2013 die sechs Ergebnisse der letzten Sitzung verglichen. Dazu waren die einzelnen

Kompetenzstränge der sechs Gruppen ausgeschnitten und jeweils nebeneinander präsen-

tiert worden. Als Richtschnur der Auswahl wurde außerdem die Bepunktung der einzelnen

Stränge durch die Kollegen auf der letzten Sitzung zu Grunde gelegt. In der Folge wurde

schnell ersichtlich, dass es allenfalls in der Verteilung der Kompetenzen auf unterschiedliche

Jahrgangstufen größere Abweichungen gab, aber die Inhalte der Kompetenzen in den ein-

zelnen Strängen zu einem großen Teil identisch waren. So konnte sich das Plenum zügig auf

eine gemeinsame Matrix als Arbeitsgrundlage für die weiteren Schritte der Schulentwicklung

einigen (vgl. Abb. 8). Dabei wurde bewusst auf eine Zuordnung der Kompetenzen innerhalb

des Strangs zu Jahrgangstufen verzichtet. Dies sollte den Arbeitsgruppen überlassen bleiben,

welche sich in Zukunft aus dem Kollegium heraus bilden konnten und die sich je einem der

sechs Kompetenzstränge annehmen sollen. Auf diese Weise konnte das gesamte Kollegium

einbezogen werden. Außerdem wurde in der Diskussion ein weiterer siebter Bereich eröff-

net, in dem eher sozialpädagogische Kompetenzen umgesetzt werden und der sich aus-

schließlich auf die Klassenleiterstunden bezieht. Einigkeit herrschte am Ende der Sitzung

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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auch darüber, dass die in der Matrix fixierten Kompetenzen nur zum Teil in Form von eige-

nen Kompetenzmodulen in Anlehnung an die Trainingsspiralen2 erreicht werden sollten.

Vielmehr war es entscheidend anzuerkennen, dass vor allem der herkömmliche Unterricht

zu diesem Zwecke intensiver genutzt werden müsse, indem man erstens die Fachlehrpläne

unter den Kollegen abstimmt, um Synergiepotenziale zu nutzen und zweitens allgemeinver-

bindliche Standards in diesen Bereichen als Richtschnur für die Kompetenzentwicklung fest-

legt.

2 Trainingsspiralen sind seit der letzten großen systematischen Schulentwicklung an unserer Schule verankert.

Es handelt sich dabei um Methodenstunden im Sinne Klipperts, die außerhalb des regulären Unterrichts

durchgeführt werden.

Abb. 8: Ergebnis der Vereinheitlichung der sechs unterschiedlichen Matrices zu einer Kompetenzmatrix

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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7. Gespräch mit Herrn Fuchs, Pädagogisches Institut Nürnberg

An dieser Stelle der Schulentwicklung beschloss die Steuergruppe zur weiteren Umsetzung

einen externen Experten hinzuzuziehen. Die Wahl fiel auf Herrn Fuchs, der uns am Freitag,

den 21. Juni 2013 zu einem Gespräch mit der Steuergruppe, interessierten Kollegen und der

Schulleitung besuchte. Herr Fuchs ist Berufsschullehrer und Mitarbeiter des Instituts für Pä-

dagogik und Schulpsychologie in Nürnberg und brachte seine praktische Erfahrung mit

Schulentwicklungsprozessen in mehreren Schulen im Großraum Nürnberg in den Austausch

ein. Im Verlauf des Gesprächs wurde sowohl die Schaffung eines gemeinsamen Unterbaus

für das Kollegium als auch die Bedeutung von Fortbildungen und die organisatorische Um-

setzung der Kompetenzmatrix in Unterricht und Schulalltag reflektiert (vgl. Anhang Tages-

ordnung). Herr Fuchs bestärkte uns darin, auf dem richtigen Weg zu sein. Im Gespräch wur-

de schnell offensichtlich, wie die weiteren Arbeitsschritte zur Umsetzung unseres Konzepts

auszusehen haben. Zunächst galt es, die auf die 5. Jahrgangsstufe bezogenen Inhalte inner-

halb der Kompetenzmatrix auszuarbeiten, um sie im folgenden Schuljahr testen zu können.

Am Ende des Schuljahres 2014/15 muss der gesamte Schulentwicklungsprozess und insbe-

sondere die praktischen Erfahrungen in der 5. Jahrgangsstufe evaluiert werden, um die Ent-

wicklung gegebenenfalls neu zu justieren.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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Abb. 9: Aushang der Kompetenzmatrix (links oben) und der sieben

Kompetenzblätter der Kompetenzteams. Auf den Kompetenzblättern

sind die Beiträge der Fachschaften durch Postits gekennzeichnet.

8. Inhaltliche Konkretisierung der Kompetenzmatrix

In der pädagogischen Konferenz vom 22.10.2013 mit Schulleitung, Steuergruppe und dem gesamten

Kollegium galt es, die Weiterarbeit mit Kompetenzmodulen und Kompetenzmatrix nun innerhalb des

Kollegiums darzustellen und erste Schritte zur praktischen Umsetzung zu unternehmen. Konkret be-

deutete dies, dass begon-

nen werden musste, die

Kompetenzmodule der 5.

Jahrgangsstufe inhaltlich zu

füllen, das heißt zu klären,

welche didaktischen und

pädagogischen Inhalte wir

unter Begriffen wir „Erfas-

sendes Lesen“ erwarten

und mit den Schülern einü-

ben wollen. Nach einem

Rückblick auf die bisherige

Entwicklung gab die Steu-

ergruppe aus diesem Grund

zunächst drei Beispiele, wie

ein ausgearbeitetes Kom-

petenzmodul aussehen

könnte (vgl. Anhang Hand-

out 22.10.2013). Letztlich

war es aber an dieser Stelle

der Entwicklung entschei-

dend, dass nun die Kollegen

in einem breiten Diskurs

definieren, welche Inhalte

sie sich innerhalb eines

Moduls wünschen. Nach

der Einführung durch die Steuergruppe teilte sich das Kollegium gemäß den sieben Kompetenzsträn-

gen innerhalb der Kompetenzmatrix in sieben Gruppen ein, in denen sich – soweit das rechnerisch

möglich war – jeweils Lehrkräfte aus möglichst allen Fächern der fünften Jahrgangsstufe befanden

(vgl. Abb. 10). Aufgabe dieser Gruppen war es, das im jeweiligen Strang genannte Kompetenzmodul

der 5. Jahrgangsstufe inhaltlich zu definieren, indem die Fähigkeiten und Fertigkeiten beschrieben

werden, welche wir von den Schülern jeweils erwarten. Die sich nun konstituierenden Gruppen bil-

den nicht nur für diese einzelne Sitzung ein Team, sondern sind für die gesamte Schulentwicklung

fortan Ansprechpartner und Experten für einen bestimmten Kompetenzstrang. Das ist insofern ent-

scheidend, als bei der Ausarbeitung eines Kompetenzmoduls einer Jahrgangsstufe immer auch die

Progression dieses Moduls durch die Jahrgangsstufen hindurch bedacht werden muss. Konkret heißt

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

15

Abb. 10: Zuordnung der Lehrkräfte zu den sieben unterschiedlichen Kompetenzsträngen auf der

pädagogischen Konferenz. Diese Gruppen entsprechen den sieben Kompetenzteams.

dies, dass zum Beispiel das Modul „Höflichkeit“ in der 5. Jahrgangsstufe inhaltlich nur dann angemes-

sen gefüllt werden kann, wenn man weiß, welche Erwartungen man innerhalb dieser Kompetenz in

den folgenden Jahrgangsstufen an die Schüler hat. Mit einem Wort, um das Kompetenzmodul „Höf-

lichkeit“ in der 5. Jahrgangsstufe inhaltlich sinnvoll zu füllen, musste sich die Gruppe gleichzeitig Ge-

danken machen, welche Inhalte sie in Kompetenzmodule anderer Jahrgangsstufen verschieben will.

Um diese pädagogisch entscheidende Progression und Wiederholung zentraler Kompetenzen zu ge-

währleisten, werden die Kompetenzteams eines Strangs über den gesamten Prozess der Schulent-

wicklung zusammen bleiben. Um den Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, sich gemäß ihren Inte-

ressen einzubringen, war es in der Folgesitzung möglich seinen Platz zwischen den Kompetenzteams

mit einem Kollegen zu tauschen. Nach der Workshopphase mit der Ausarbeitung von Kompetenzmo-

dulen stellen die Gruppensprecher der jeweiligen Kompetenzmodule ihre Ergebnisse dem Plenum in

sieben Referaten vor. Jedes dieser sieben Kompetenzteams hatte seine Erwartungen an das zur Rede

stehende Modul gemäß der Aufgabenstellung knapp und präzise auf höchstens einem Din-A4-Blatt

zusammengefasst. Als Abschluss der Sitzung wurde der Weg skizziert, wie die Schulentwicklung wei-

tergehen soll. Dabei ging es insbesondere darum, wie der kommende pädagogische Tag zu gestalten

sei. Es wurde vereinbart, dass nun die Fachschaften ins Spiel kommen sollten, indem diese gemein-

sam ihren Fachlehrplan daraufhin durchforsten, an welchen Stellen oder Inhalten diese Kompeten-

zen eingeübt werden können. Diese Arbeit der Fachschaften halten wir für einen essentiellen Be-

standteil des Konzepts. Denn nur wenn die Kompetenzen im täglichen Unterricht von verschiedenen

Fächern eingeübt und trainiert werden, hat die Kompetenzorientierung Aussicht auf Erfolg. Im An-

schluss an die Sitzung brachte die Steuergruppe die von den Kompetenzteams ausgearbeiteten sie-

ben „Kompetenzblätter“ mit den inhaltlichen Definitionen der sieben Kompetenzmodule in eine ein-

heitliche äußere und sprachliche Form und stellte die Ergebnisse am Schwarzen Brett im Lehrerzim-

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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mer aus (vgl. Anhang Kompetenzmodule). Auf diese Weise konnten die Lehrkräfte noch Feedback zu

einzelnen Modulen anderer Gruppen geben oder Wichtiges ergänzen. Zweitens waren diese Kompe-

tenzblätter die Grundlage, für die Umsetzung des Arbeitsauftrages für die Fachschaften. Aufbauend

auf den Erwartungen respektive Inhalten in den jeweiligen Fachlehrplänen waren sie aufgerufen, bis

zur nächsten pädagogischen Konferenz Unterrichtsmodelle und Unterrichtseinheiten zu verschiede-

nen Kompetenzmodulen der 5. Jahrgangsstufe beizutragen. Die dazu in allen Fächern der 5. Jahr-

gangsstufen stattfindenden Fachschaftssitzungen wurden jeweils von einem Mitglied der Steuer-

gruppe als Ansprechpartner begleitet. Um einen Überblick zu erhalten, zu welchen Kompetenzmodu-

len, welche Fächer Unterrichtseinheiten beitragen, markierten die Fachschaften in den folgenden

Wochen ihre unterrichtlichen Beiträge auf dem Kompetenzblatt des entsprechenden Kompetenzmo-

duls durch Postits (vgl. Abb. 11 und Anhang). Auf diese Weise zeigte sich die breite Verankerung der

Kompetenzmodule im Unterricht der fünften Jahrgangsstufe.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

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9. Entwicklung von Einführungsstunden für die Kompetenzmodule

Der Pädagogische Tag am 20.11.2013 wurde eröffnet, indem durch die Steuergruppe ein Überblick

über die Fachschaftssitzungen gegeben wurde, welche seit der letzten Konferenz stattfanden. In allen

Fachschaften taten sich Möglichkeiten für eine kompetenzorientierte Umsetzung der unterrichtli-

chen Inhalte auf. Alle Fachschaften hatten bereits einschlägige Unterrichtsmodelle dazu konzipiert.

Nachdem anhand der Stelltafel mit den Kompetenzblättern und Beiträgen der Fachschaften auch ein

Überblick über das Gesamtergebnis gegeben worden war, referierten die Leiter der jeweiligen Fach-

schaften ihre Ergebnisse im

Einzelnen und skizzierten die

Unterrichtsbeiträge, auf die

sie sich in der Sitzungen geei-

nigt hatten. Dabei wurde

jeweils ein Bezug zu den je-

weiligen Anforderungen des

Kompetenzmoduls herge-

stellt, wie sie in den Kompe-

tenzblättern gelistet sind. Die

fachdidaktisch unterschied-

lich ausgerichteten Ansätze

der verschiedenen Fächer

gaben dem Kollegium einen

guten Einblick, wie breit und vertieft die Kompetenzen eingeübt werden können, wenn durch die

Kompetenzmatrix eine konzeptionelle Abstimmung der Fächer einer Jahrgangsstufe erfolgt. Es wurde

vereinbart, dass die Fachschaften drei beispielhafte und in unserem Sinne kompetenzorientierte

Unterrichtsentwürfe bis zu den Faschingsferien bei der Schulleitung respektive der Steuergruppe

abgeben. Auf diese Weise soll im Laufe der Zeit eine Materialsammlung aller Fächer entstehen, aus

der sich die Lehrkräfte bedienen können. Letztlich aber scheint es wichtig, den Lehrkräften freizustel-

len, auf welchem unterrichtlich-didaktischen Weg sie die definierten Kompetenzen erreichen wollen,

will man nicht die pädagogische Individualität und Professionalität der Lehrkräfte untergraben und

damit das entscheidende motivationale Element der Schulentwicklung gefährden.

Anschließend etablierte sich aus dem Kollegium ein sogenannter Steuerkreis, der aus etwa zehn bis

zwölf Kollegen besteht und auf den fortan die in der Schulentwicklung notwendigen Entscheidungen

verlagert werden sollen, um die weitgehend erreichte Einigkeit über die Schulentwicklung nicht zu

gefährden und den einschlägigen Entscheidungen eine noch breitere Basis zu sichern.

Im Laufe der Diskussionen um das Kompetenzkonzept unserer Schule zeigte sich, wie schwierig es ist,

sich angemessen und ohne Missverständnisse über das Konzept auszutauschen, wenn nicht die ver-

wendeten Begrifflichkeiten exakt definiert sind. Immer wieder kam es zu Missverständnissen, weil

die Beteiligten zu Begriffen wie etwa „Kompetenzmodul“ oder „Kompetenzstrang“ und „Kompetenz-

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

18

Abb. 11: Anhand einer Skizze wurden die unterschiedlichen Elemente des Konzepts unserer Schul-

entwicklung begrifflich definiert, um die Kommunikation darüber zu vereinfachen und Missver-

ständnisse durch unklare Begriffe zu vermeiden.

blatt“ unterschiedliche Vorstellungen hatten. Aus diesem Grunde referierte die Steuergruppe anhand

einer Skizze des Konzepts einheitliche begriffliche Definitionen für die unterschiedlichen Elemente

der kompetenzorientierten Schulentwicklung (vgl. Abb. 11)

Gleichzeitig wurde so die Diskussion darüber eröffnet, wie die noch ausstehende Aufgabe der Einfüh-

rung der Kompetenzblätter und -module im Klassenzimmer zu realisieren sei. Damit sollte ein weite-

res konzeptionelles Element unserer systematischen Schulentwicklung praktisch umgesetzt werden.

Die sieben Kompetenzblätter der 5. Jahrgangsstufe müssen inhaltlich für die Schüler eingeführt und

dann im Klassenzimmer ausgehängt werden, damit die einzelnen Fächer in ihrem Unterricht jederzeit

darauf Bezug nehmen können. Dazu mussten zunächst die Formulierungen aus den Kompetenzblät-

tern, die sich ja an Lehrer richteten, so umformuliert werden, dass sie für Schüler verständlich wer-

den. Dies wurde von den bereits etablierten Kompetenzteams in einer weiteren Workshopphase

umgesetzt. Die Ergebnisse wurden durch die jeweiligen Gruppensprecher der Kompetenzteams am

Ende der Sitzung erneut dem Kollegium vorgestellt (vgl. Anhang Kompetenzblätter). Darüber hinaus

aber galt es, vor allem die Einführung dieser Kompetenzblätter umzusetzen. Zu diesem Zwecke muss

für alle sieben Kompetenzmodule respektive Kompetenzblätter eine Einführungsstunde entworfen

werden. Nachdem unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert worden waren, wurde schließlich ent-

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

19

schieden, dazu nur zum kleineren Teil die Klassenleiterstunden zu verwenden. Vielmehr soll in der

Hauptsache im regulären Fachunterricht ein Zeitfenster von einer oder zwei Stunden reserviert wer-

den, in dem noch vor Weihnachten jedes Schuljahres die Einführungsstunden zu den Kompetenzblät-

tern umgesetzt werden. Folgende Fächer führen jeweils ein Kompetenzmodul oder -blatt ein:

„Quellen suchen“ in Erdkunde

„Markieren/Exzerpieren“ in Deutsch

„Höflichkeit“ in Religion/Ethik

„Plakate erstellen“ in Kunst

„Körpersprache“ in Biologie

„Gruppenbildung“ in Klassenleiterstunden

„Sozialtraining“ in Klassenleiterstunden.

Entscheidend ist festzuhalten, dass die Einführungsstunden an und für sich nicht fachgebunden sind.

Sie führen in Form der Inhalte der Kompetenzblätter Kompetenzen ein, welche – und das ist konzep-

tionell wichtig – von fächerübergreifenden Kompetenzteams entwickelt und formuliert worden So

soll gewährleistet werden, dass die einzelnen Fächer in ihrem alltäglichen Unterricht einen Bezug zu

den Kompetenzen der Kompetenzblätter haben, den sie nutzen können, um die Fertigkeiten einzu-

üben.

Die Ausarbeitung dieser sieben Einführungseinheiten obliegt aus eben diesem Grunde erneut den

jeweiligen Kompetenzteams, welche schon das dazugehörende Kompetenzmodul und Kompetenz-

blatt ausgearbeitet haben (vgl. Abb. 10). In der Folge wurde vereinbart, dass die verantwortlichen

Ansprechpartner für die Ausarbeitung der Einführungsstunden die jeweiligen Gruppensprecher sind.

Die Ergebnisse sind bis zum 10. April bei der Schulleitung respektive der Steuergruppe abzugeben.

Am Ende der Sitzung stand ein Ausblick auf eine am 20. Mai stattfindende schulinterne Fortbildung,

deren Ziel es sein wird, alle Kollegen handlungsorientiert die bis dahin von den Kompetenzteams

entwickelten Einführungsstunden zu den jeweiligen Kompetenzmodulen etwa in Form einer Lernthe-

ke erproben zu lassen, damit alle Lehrkräfte einen Überblick haben, auf welche Inhalte der Kompe-

tenzblätter sie in ihrem Fachunterricht zurückgreifen können, wenn die Einführungsstunde durchge-

führt worden ist. Als sichtbares Zeichen, dass die Einführungsstunde in einer Klasse bereits gehalten

wurde und man sich mithin im Fachunterricht darauf beziehen kann, wird das dazugehörige Kompe-

tenzblatt am Ende der Einführungseinheit in einem sogenannten Kompetenzrahmen, den es auf den

Pinnwänden aller Klassenzimmer geben wird, aufgehängt.

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

20

10. Ausblick

Die bislang geschaffenen Grundlagen unserer pädagogischen Schulentwicklung bieten ein

zuverlässiges konzeptionelles Fundament, um darauf in den nächsten fünf bis sechs Jahren

die weitere konkrete Umsetzung aufzubauen. So werden wir im folgenden Schuljahr die

Kompetenzorientierung in der Jahrgangsstufe 5 umsetzen. Bis Ostern dieses Schuljahres

werden zu diesem Zwecke nicht nur die Vorschläge aller Fachschaften vorliegen, mit wel-

chen unterrichtlichen Einheiten sie die gemeinsam definierten Kompetenzerwartungen um-

setzen wollen, sondern auch die sieben Einführungsstunden zu den sieben Kompetenzmodu-

len der Jahrgangstufe. Die entsprechenden Aufgaben sind bereits an einzelne Arbeitskreise

aus den Fachschaften und an einen erweiterten Steuerkreis übergeben worden, in denen die

Unterrichtsmodule derzeit ausgearbeitet werden. So arbeiten die Sprecher der sieben Kom-

petenzteams derzeit sieben Einführungsstunden aus, mit denen die sieben Kompetenzmodu-

le der fünften den Klassen eingeführt werden. Als Beispiel liegen der Bewerbung die Skizzen

von Einführungsstunden zu zwei Kompetenzmodulen bei.

Diese meist zweistündigen Einführungsstunden haben die Aufgaben, die Schüler mit jenen

Kompetenzerwartungen vertraut zu machen, welche die Kompetenzteams ausgearbeitet

und auf den Kompetenzblättern fixiert haben. Am Ende jeder Einführungsstunde wird des-

halb das dazugehörige Kompetenzblatt für Schüler in den Klassenzimmern aufgehängt. Dazu

befindet sich in jedem Klassenzimmer ein sogenannter „Kompetenzrahmen“ in dem nach

und nach alle sieben Kompetenzblätter der Jahrgangsstufe aufgehängt werden (vgl. Abb.

11). Auf diese Art und Weise wissen alle Lehrkräfte einer Klasse, welche Kompetenzmodule

in einer Klasse bereits eingeführt wurden und können sich in der Folge in ihrem normalen

Fachunterricht jederzeit darauf beziehen und die Kompetenzen weiter vertiefen. Zu diesem

Schulentwicklung an der Realschule am Judenstein

21

Zwecke haben die Fachschaften bereits Stunden ausgearbeitet, die allen Fachlehrern zur

Verfügung gestellt werden und welche die Kompetenzerwartungen aus den Kompetenzblät-

tern einüben. Auch aus diesem Stundenpool liegen der Bewerbung zur Veranschaulichung

Beispiele unterschiedlicher Fachschaften bei.

Nur durch diese enge Verknüpfung mit dem täglichen Fachunterricht in einer Jahrgangsstufe

kann die langfristige Ausbildung der von uns in den Kompetenzblättern erwarteten Fertigkei-

ten gelingen. Am 20. Mai wird schließlich besagte schulinterne Fortbildung stattfinden, in

der die einzelnen Kompetenzteams die ausgearbeiteten Einführungsstunden in Form einer

Lerntheke vorstellen. Alle Lehrkräfte werden wie beschrieben an diesem Tag alle Einfüh-

rungsstunden kennen lernen, damit sie in der Folge darüber informiert sind, auf was sie in

ihrem Unterricht aufbauen können.

Damit sind alle Voraussetzungen geschaffen, um in der systematischen Schulentwicklung der

Realschule am Judenstein den nächsten Schritt zu tun und damit zu beginnen, die fünfte

Jahrgangsstufe erfolgreich im Sinne eines kompetenzorientierten Unterrichts zu gestalten.

Diese Implementierung unserer Kompetenzmatrix in der fünfen Jahrgangsstufe wird im

Schuljahr 2014/15 erfolgen. In den folgenden Schuljahren soll die Kompetenzmatrix in je

einer weiteren Jahrgangsstufe installiert werden. Außerdem muss der Prozess in jedem

Schuljahr evaluiert werden, um regelnd eingreifen zu können.

Dr. Peter Spateneder, 18. Januar 2015