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Ausgabe 2011 :: 1 BAU perfekt 2011

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D ie eigenen vier Wände sind in der Wunschliste der ÖsterreicherInnen ganz oben zu finden.

In der Regel handelt es sich dabei um eine langfris-tige Entscheidung und ein bedeutender Einschnitt ins private Budget ist vorprogrammiert. Aus diesem Grunde ist eine gründliche und allumfassende Bud-getplanung mit Unterstützung von entsprechenden Fachexperten besonders wichtig. So vermeiden Sie von unvorhergesehenen Aufwendungen überrascht zu werden. Angefangen von öffentlichen Abgaben beim Eigentumserwerb, bis hin zur Baukostenü-berschreitung – je detaillierter Sie Ihr Vorhaben mit Ihrem Raiffeisen WohnserviceBerater bespre-chen, desto konkreter kann dieser auf Ihre Ge-samtkostenplanung eingehen.

Stellen Sie in einer privaten Haushaltsrechnung Ihre privaten Einnahmen und Ausgaben gegenüber. So ermitteln Sie Ihr monatlich frei verfügbares Ein-kommen, das Sie für die Rückzahlung der Kreditrate verwenden können. Auch eine Aufstellung der be-reits vorhandenen Eigenmittel sollte bei der Ermitt-lung Ihres Budgets berücksichtigt werden – wie viel Geld haben Sie bereits gespart, ist Ihr Geld derzeit gebunden und wie viel Reserve planen Sie ein? Ver-einbaren Sie jetzt einen Beratungstermin in Ihrer Raiffeisenbank … damit Ihr Wohntraum schnell zur Wirklichkeit wird! www.raiffeisen.at

Allgemeine Tipps:• Welche Kreditrate passt zu Ihnen? - Mit einer de-taillierten Aufstellung Ihrer monatlichen Einnah-men und Ausgaben finden Sie heraus, wie viel Sie von Ihrem Einkommen nach Abzug Ihrer Lebenser-

haltungskosten für die Finanzierung Ihres Wohn-vorhabens monatlich einsetzen können.• Wie viel Eigenkapital ist vorhanden? – Machen Sie sich eine Aufstellung Ihrer Vermögenswerte, z.B. Sparbücher, Bausparverträge, Wertpapiere, etc. • Planen Sie bei Ihrer Kostenaufstellung immer ei-nen ausreichend großen Puffer für weitere Investiti-onen oder Kaufnebenkosten ein. - Bleiben Sie im-mer auf der sicheren Seite!• Greifen Sie in den Fördertopf! - Informieren Sie sich über die jeweiligen Förderbedingungen in Ih-rem Bundesland bei Ihrem Raiffeisen Wohnservice-Berater!

Welche Nebenkosten sind zu beachten?• Grunderwerbsteuer 3,5 % von Kaufpreis bzw. Wert der Liegenschaft• Eintragungsgebühr für das Eigentum ins Grund- buch pro Person 1,1 % von Kaufpreis bzw. Wert der Liegenschaft• Maklerkosten 1-3 % exkl. USt vom Kaufpreis • Anwalts- bzw. Notarskosten für Kaufvertragser- richtung etc.• Ist Ihr Grundstück bereits aufgeschlossen – wurden Strom und Wasser bereits eingeleitet?• Welche Gemeindeabgaben fallen in Ihrem Ein- zugsgebiet an?

Sie Sehen, daSS Sie nichtS Sehen!

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BAUperfekt :: Planung

Ausgabe 2011 :: 1�www.vim2�.com | www.wohnnet.at

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Liebe Leserinnen und Leser!

Der österreichische BAUperfekt präsentiert sich Ihnen nach nunmehr 6 Ausgaben in einem völlig neuen Gewand. Im stabilen, eleganten Bucheinband, der dieses umfassende Nachschlagewerk auch auf der Baustelle schützt und selbst nach oftmaligem Herausnehmen aus dem Regal und Nachschlagen nützlicher Tipps noch wie neu aussehen lässt, ist gefüllt mit Seiten geballter Information, Profi-Tipps und Anleitungen für Ihre erfolgreiche Renovierung und Sanierung, den Neubau und die Gestaltung Ih-rer Wohnräume.

Dieser Bauratgeber wird Sie die nächsten Monate, vielleicht Jahre begleiten. Von den ersten Schritten der Planung über die Finanzierungskonzeption bis zur endgültigen Realisierung Ihres Wohntraumes – hier finden Sie Antworten auf jede Frage, die Ihnen im Laufe des Bauprozesses begegnen wird!

Besonderer Schwerpunkt in der aktuellen Ausgabe ist das Thema Sanierung. Ob der komplette Umbau eines bestehenden, in die Jahre gekommenen Gebäudes, die Wiederherstellung nach Wasser- oder Brandschäden, eine neue Raumaufteilung dank Trockenbau oder eine Umrüstung des Heizungssystems, der Dämmung oder der Energiequellen zugunsten einer ökolo-gischeren, nachhaltigeren und zukunftsweisenden Lebensart – im vorliegenden Buch erhalten Sie Antworten auf alle Fragen, die auftauchen könnten.

Neben den zahlreichen, auf die wichtigsten Themenbereiche abgestimmten Checklisten, die Ihnen übersichtlich und auf einen Blick darlegen, worauf in den verschiedenen Bau- bzw. Renovierungsabschnitten besonders geachtet werden muss, findet sich im hinteren Teil des BAUperfekt ein neuer, ausführlicher Serviceteil! Dieser beinhaltet nicht nur einen Kalender, in dem Sie sämtliche Termine Ihres Bauprojektes eintragen können, sondern auch einen herausnehmbaren Bauzeitenplan, der Ihnen auf einen Blick die Bauabschnitte, Zeitpunkt und Dauer der einzelnen Arbeiten und eine Übersicht über sämtliche am Bau betei-ligte Gewerke liefert. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, eine ausführliche Baudokumentation zu realisieren. Den Platz für (Beweis)Fotos und handschriftliche Notizen bieten wir Ihnen ebenfalls im Serviceteil an.

Abschließend bleibt uns noch, Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihres ganz persönlichen Traumes zu wünschen.

Lesen Sie sich schlau – wir begleiten Sie gerne!Ihr BAUperfekt-Team

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inhaLtSVeRZeichniSEditorial .................................................................................................................................................... 17

Inhalt ........................................................................................................................................................ 18

PLANUNG

DAS EIGENE HAUS ....................................................................................................................................... 22

Bauweisen ...................................................................................................................................................... 24

Grundstück ..................................................................................................................................................... 25

Planung .......................................................................................................................................................... 31

Finanzierung ................................................................................................................................................... 34

ROHBAU

EIN HAUS ENTSTEHT ................................................................................................................................... 40

Baustellenkoordination ................................................................................................................................... 41

Sicherung der Baustelle ................................................................................................................................. 46

Baustoffe ........................................................................................................................................................ 56

Gründung ........................................................................................................................................................ 61

Wandaufbau und Mauerwerk ......................................................................................................................... 68

Fassade .......................................................................................................................................................... 69

Dämmung ....................................................................................................................................................... 73

Feuchteschutz ................................................................................................................................................ 82

Dichte Bauausführung .................................................................................................................................... 85

Dach ............................................................................................................................................................... 89

Dachgeschoßausbau ...................................................................................................................................... 98

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AUSSENANLAGEN

... UND DRAUSSEN GEHT’S WEITER .........................................................................................................114

Be- und Entwässerungsanlagen ....................................................................................................................115

Elektroinstallationen im Außenbereich ......................................................................................................... 126

Erdbewegungen ........................................................................................................................................... 129

INNENAUSBAU

... UND WEITER GEHT’S DRINNEN ........................................................................................................... 134

Innenausbau ohne Schadstoffe .................................................................................................................... 135

Leerverrohrungen ......................................................................................................................................... 140

Trockener Innenausbau ................................................................................................................................ 143

Innenputze .................................................................................................................................................... 150

Fußbodenaufbau .......................................................................................................................................... 152

Bodenbeläge ................................................................................................................................................ 156

Treppen ........................................................................................................................................................ 164

Fenster ......................................................................................................................................................... 170

Türen und Zargen ......................................................................................................................................... 178

Sonnenschutz ............................................................................................................................................... 182

ENERGIE

SO SCHAFFT MAN KOMFORT ................................................................................................................... 186

Gebäudetechnik – Gebäudeautomatisierung ............................................................................................... 187

Energieträger im Vergleich ........................................................................................................................... 196

Heizsysteme ................................................................................................................................................. 206

Wärmeabgabesyteme .................................................................................................................................. 230

Lüftung.......................................................................................................................................................... 238

Warmwasserbereitung .................................................................................................................................. 244

Installationen ................................................................................................................................................ 249

Heizungsmodernisierung .............................................................................................................................. 253

Kamin ........................................................................................................................................................... 101

Balkon ........................................................................................................................................................... 103

Garage .......................................................................................................................................................... 104

Schutzraum .................................................................................................................................................. 107

Wintergarten ................................................................................................................................................. 109

Bauwerkzeug .................................................................................................................................................111

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WOHNEN & LIFESTYLE

EIN WOHNTRAUM WIRD WAHR ................................................................................................................ 338

Farbgestaltung .............................................................................................................................................. 344

Licht .............................................................................................................................................................. 347

Sauberkeit .................................................................................................................................................... 350

Streifzug durch die Wohnräume ................................................................................................................... 352

Nutzräume .................................................................................................................................................... 367

SANIERUNG

ALTES HAUS IM NEUEN GLANZ ................................................................................................................ 258

Klarheit in die Begriffsverwirrung .................................................................................................................. 259

Das Schnäppchenhaus ................................................................................................................................ 261

Rechte und Pflichten beim Kauf sanierungsbedürftiger Gebäude ................................................................ 266

Förderung von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ................................................................... 271

Methoden zur Erhebung des Bauwerkzustandes ......................................................................................... 272

Baustellenkoordination ................................................................................................................................. 275

Neue Raumaufteilung ................................................................................................................................... 277

Fenster und Türen erhalten und verbessern ................................................................................................ 282

Sanierung nach Feuer- und Wasserschaden ............................................................................................... 286

Mauerwerkstrockenlegung ........................................................................................................................... 287

Kaminsanierung ............................................................................................................................................ 294

Sanierung der obersten Geschoßdecke ....................................................................................................... 297

Fußbodensanierung ..................................................................................................................................... 298

Treppensanierung ........................................................................................................................................ 302

Badsanierung ............................................................................................................................................... 305

Dachsanierung ............................................................................................................................................. 314

Fassadensanierung ...................................................................................................................................... 323

Hausanbau ................................................................................................................................................... 333

Baurestmassenentsorgung ........................................................................................................................... 336

GARTEN

... DER GARTEN IST FÜR ALLE DA ............................................................................................................ 374

Flächenbefestigung ...................................................................................................................................... 375

Einfriedungen ............................................................................................................................................... 383

Wasser im Garten ......................................................................................................................................... 386

Holz im Garten .............................................................................................................................................. 395

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Sie haben einen weitreichenden Entschluss gefasst und wollen sich den Traum vom Eigenheim erfüllen? Herzlichen Glückwunsch dazu! Das wird Ihr Leben für die nächste Zeit ganz schön durcheinander bringen.

D ie erste Entscheidung die Sie treffen müssen ist, ob Sie Stein auf Stein selber bauen (lassen)

wollen, oder ob Sie sich für ein Fertighaus in Leicht-bauweise erwärmen können. Objektiv besehen kön-nen beide Varianten bestimmte Vorteile für sich ver-buchen. Auch wenn in Österreich der Massivbau meist den Vorzug erhält, ist die Leichtbauweise doch immer häufiger anzutreffen. Grundsätzlich liegt die Entscheidung wie gebaut wird natürlich beim Bau-herrn. Da in der Baubranche der sprichwörtliche Kampf um jedes Haus stattfindet, wird mit Lob am

eigenen System nicht gespart, genauso wenig wie mit offenen oder verdeckten Untergriffen gegenüber dem Mitbewerb.

Im Grunde haben aber Leichtbauten auch immer einen Massivbauteil in Form von Keller oder Boden-platte, und die meisten Massivbauten einen Holz-leichtbauteil z.B. bei der Dachkonstruktion oder beim Wintergarten. Der Fachmann meint: „Nur ein optimales Zusammenspiel beider Bauweisen und die Berücksichtigung der Schnittstellen ist sinnvoll.“

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es noch eine dritte Variante, das doppelschalige Mauerwerk. Innen ein tragender Wandteil, dann eine Dämmschicht von mindestens 15 Zentimetern und außen eine 12 Zentimeter Vormauerung. Dies ist eine interessante, aber aufwändige Variante.

Fertighäuser werden übrigens auch in Massivbau-weise meist mit zementgebundenen Fertigteilwän-den angeboten.

Der Grundbaustoff für den Leichtbau ist Holz. Beim Leichtbau besteht die Außenwand im Wesentlichen aus einer tragenden Holz-Ständerkonstruktion, die mit Dämmstoff ausgefüllt und an der Innenseite mit Holz- oder Gipskartonplatten beplankt wird.

Der größte Vorteil der Leichbauweise ist, dass erheb-lich mehr industriell vorgefertigt werden kann als im Massivbau und sich dadurch die Bauzeit verkürzt. Darüber hinaus ist Holz ein heimischer, nachwach-sender Rohstoff, der mit wenig Energie- und Trans-portaufwand belastet ist. Ein Haus in Holzleichtbau-weise muss vor jeder Art von Feuchtigkeit geschützt werden. Besonders wichtig ist die dichte Anbindung des Kamins. Hier soll bereits die Unterspannbahn wasserdicht angebunden sein. Im Aufstandsbereich der Fenster und Balkontüren muss die Unterkon-struktion gut abgedichtet werden und Fensterbretter etc. übernehmen nur mehr den äußeren Schutz. Eine luftdichte Ausführung ist im Holzleichtbau schon deshalb ein Muss, weil Fugen zu Kondensatausfall und damit zu hohen Bauschäden führen könnten. Während einige Liter Wasser im Jahr im Massivbau von der Konstruktion verkraftet werden, führen sie im Holzleichtbau bereits zu entsprechend großen Gefahren für die Wandaufbauten.

BAUperfekt Tipp

Um für Leichtbauten eine Wohnbauförderung zu er-halten, müssen strenge Richtwerte eingehalten wer-den (je nach Bundesland unterschiedlich). Die erfor-derlichen U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizienten) liegen bei etwa 0,2. Diesen Wert erreicht man ab 20 Zentimeter Dämmstoffstärken. Für Passivhäuser sind Dämmungen von rund �0 Zentimetern in den Wänden und �� Zentimetern in der Decke bzw. im Dach erforderlich.

bauweiSen

D ie Grundbaustoffe für den Massivbau sind der klassische gebrannte Ziegel, der Gasbeton-

stein, Blähtonsteine sowie Holzmantelsteine. Im-mer mehr Menschen wollen naturbezogen leben und besinnen sich auch früher üblicher Materialien, z.B. der Lehmziegel. Dafür bedienen sie sich einer speziellen Architektur als baulicher Wetterschutz. Bislang wurden in der modernen Architektur unge-brannte Lehmziegel nur im Innenraum eingesetzt. Sie haben eine hohe speicherwirksame Masse und bieten den zusätzlichen Vorteil, dass sie den Feuch-tehaushalt weitgehend regulieren können.

Der massive Bau steht für Langlebigkeit und Wert-beständigkeit, abhängig vom Wandbildner auch für guten Schallschutz und vermittelt den Bewohnern ein erhöhtes Sicherheitsgefühl.

Neben der monolithischen Bauweise (nur Ziegel) und der Kombination Ziegel-Wärmedämmung gibt

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D er eigene Grund und Boden kann über 3 Wege erreicht werden. Man kann durch eine Erbschaft

oder Schenkung zum Grundbesitzer werden oder aber das Grundstück mit Eigenmitteln bzw. über Kredit erwerben (Kauf).

Wenn das Baugrundstück nicht schon zur Verfügung steht, sondern erst angekauft werden muss, sollten Sie bei der Auswahl nichts dem Zufall überlassen. Nehmen Sie zur Erstbesichtigung eine Vertrauens-person mit und besuchen Sie es vor dem Kauf zu un-terschiedlichen Tageszeiten, bei unterschiedlichen Wetterlagen und – wenn die Zeit dafür reicht – bei jeder Jahreszeit.

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..BAUperfekt Tipp

Die Aufstellung der Gas-, Wasser- und Stromzähler sowie der Hauptventilkästen sollte möglichst detail-liert auf den Bauplan abgestimmt sein, weil sonst all-fällige Gebäudedurchdringungen und Ausnehmungen an den Außenwänden schädliche Folgen wie Undicht-heiten und Wärmebrücken verursachen können.

Klären Sie, ob die Größe und Lage des Grundstücks Ihren Vorstellungen entspricht und ob genug Platz für eventuelle An- und Zubauten wie Terrasse, Gara-ge oder Wintergarten vorhanden ist. Grundflächen-form, Topographie, Hangneigung und Grundwasser-spiegel spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Berücksichtigen Sie allenfalls schon vorhandene, na-türliche oder bauliche Schattenwürfe sowie Sparpo-tentiale hinsichtlich der Heizkosten. Diese erschlie-ßen sich beispielsweise schon, wenn das künftige Haus ganzjährig von der Sonne beschienen wird und windgeschützt steht. Selbst wenn Sie keine Photo-voltaik-Anlage einbauen, kann durch die ständige Sonneneinstrahlung der Heizkostenanteil um bis zu ein Drittel gesenkt werden.

Ob ein bestimmtes Grundstück überhaupt bebaut werden darf und wenn ja, was der Bebauungsplan vorsieht, ist von Bundesland zu Bundesland verschie-den und bei der jeweiligen Baubehörde zu erfragen. Behördenwege bleiben Ihnen also nicht erspart (Sie-he Checkliste Behördengänge beim Grundstücks-kauf auf Seite 27 ).

Zuständig für die Erteilung einer Baubewilligung ist die jeweilige Gemeinde, die schon im Vorfeld über

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Beobachten Sie das Grundstück zu allen Tages- und Nachtzeiten, und wenn möglich in jeder Jahreszeit, um den Sonnenverlauf dokumentieren zu können.

Besuchen Sie das Grundstück bei Wind. Ist die künftige Terrasse oder der Garten windgeschützt? Wie-viele Bäume und Sträucher umgeben den Grund? Bieten sie Schutz oder nehmen sie zuviel Sonne weg? Könnten besonders hohe Bäume in Zukunft gefährlich werden? Muss und wenn ja darf überhaupt noch gerodet werden?

Gibt es eine Hangneigung, die beim späteren Bau berücksichtigt und in die Planung miteinbezogen wer-den muss?

Ist das Grundstück mindestens �00 m² groß und 1� Meter breit?

Ist das Grundstück an vorhandene oder vorgesehene öffentliche Verkehrsflächen angebunden und damit ohne Probleme erreichbar?

Erlaubt die Proportion des Grundes die Realisierung der geplanten und gewünschten Gebäudeform und -auslegung?

Sind wichtige öffentliche Einrichtungen wie Kindergarten, Schule, Lebensmittelmarkt gut erreichbar?

Ist die Versorgung mit Wasser und Strom gesichert?Erfolgt die Entsorgung über das öffentliche Kanalsystem oder wird eine Kleinkläranlage nötig?

Ist die Zufahrt zum Grundstück gesichert?

Befinden sich in unmittelbarer Nähe Hochspannungsleitungen oder Handymasten?

Liegt der Grund in gefährdetem Gebiet?

Sind kleinere Bäche und Flüsse in der Nähe, die bei starkem Regen Hochwasser führen, und damit mein Haus gefährden könnten?

Allgemeine Faktoren

Topographie

Lage und Infrastruktur

Checkliste: Grundstückswahl

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Einsichtnahme in den Flächenwidmungsplan und Bebauungsplan bei der Gemeinde bzw. dem Magistrat

Beschaffung der Baulandbestätigung oder dem Plandokument bei der Gemeinde bzw. dem Magistrat

Einsichtnahme und Besorgung des Grundbuchauszuges beim Bezirksgericht

Bei Bedarf Vermessung durch Geometer und Antrag auf Genehmigung des Teilungsplanes beim Vermessungsamt und bei der Baubehörde

Genehmigung des Teilungsplanes, Gebührenvorschreibung durch das Vermessungsamt

Antrag auf grundbücherliche Einverleibung der Teilung beim Bezirksgericht

Grundbücherliche Einverleibung der Teilung durch das Bezirksgericht

Kaufvertragserrichtung durch einen Rechtsanwalt oder Notar, Beglaubigung beim Notar oder dem Bezirksgericht

Antrag auf Genehmigung bei der Grundverkehrskommission (Bezirkshauptmannschaft bzw. beim Magistrat)

Genehmigung des Kaufvertrages durch die Grundverkehrskommission

Gebührenanzeige und Abgabenerklärung beim Finanzamt

Vorschreibung der Grunderwerbsteuer durch das Finanzamt

Bezahlung der Grunderwerbsteuer

Ausstellung der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das Finanzamt

Antrag auf Einverleibung des Eigentumsrechtes beim Bezirksgericht

Einverleibung des Eigentumsrechtes im Grundbuch

Folgende Dinge sollten noch vor dem Grundstückskauf erledigt werden:

Checkliste: Behördengänge beim Grundstückskauf

Schriftliches Bauansuchen bei Gemeinde oder Magistrat stellen

Ansuchen um Bauverhandlung (Terminisierung)

Erhalt der schriftlichen Baubewilligung von der Gemeinde oder dem Magistrat

Einschätzung, ob eine Realisierung des Bauvorhabens innerhalb des festgesetzten Zeitraumes möglich sein wird

Bei Verzögerung: Ansuchen um Fristverlängerung bei Gemeinde oder Magistrat

Folgende Dinge sollten noch vor Baubginn erledigt werden:

Die Bestimmungen über vorgeschriebene Behördenwege, Genehmigungen und ähnliches noch vor Baubeginn variieren von Gemeinde zu Gemeinde. Deshalb sollten Sie sich vor Ort erkundigen.

Checkliste: Behördengänge vor Baubeginn

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die Flächenwidmung befunden hat. Auch Entschei-dungen über Bauhöhe und Optik des Gebäudes fällt die Gemeinde. Dort erfahren Sie auch, welche Bau-projekte in der Umgebung in Planung sind, welche Widmungen bereits bestehen und ob Umwidmungen vorgesehen sind. Man informiert Sie dort auch übereventuelle Lärm- oder Geruchsbelästigung durch nahe liegende Verkehrswege oder Gewerbebetriebe sowie Überflugschneisen.

Achtung: Um spätere Nachbarschaftsdifferenzen schon im Vorfeld zu verhindern, sollten Sie den Ver-

BAUperfekt Tipp

Vergleichen Sie die gegebenenfalls anfallenden Fahrtkosten von dem zur Diskussion stehenden Grundstück zu Ihrem Arbeitsplatz. Die durchschnitt-lichen Kosten für einen PKW erfahren Sie aktuell bei ÖAMTC oder ARBÖ. Die Preise für Fahrkarten der öffentlichen Verkehrsmittel können direkt beim ent-sprechenden Verkehrsverbund (ÖBB, VOR, etc.) er-fragt werden.

lauf der Grundstücksgrenze einvernehmlich mit den angrenzenden Nachbarn notariell festlegen. Allfällig vorhandene Grenzmarkierungen können zwar noch, müssen aber nicht mehr stimmen!

Aufschließung: Nur ein bereits aufgeschlossenes Grund-stück kann und darf bebaut werden. Bei einem voll er-schlossenen Grund sind alle Erschließungskosten, wie z.B. Anschlüsse an öffentliche Kanal-, Strom/Gas-, Telefon/Datenkabelnetze sowie belagsfertige Straßen und Gehsteige bereits im Kaufpreis enthalten. Sollten sich dabei Unklarheiten ergeben, so sind diese notari-ell im Kaufvertrag zu vermerken, um später feststel-len zu können, wer welche Kosten zu tragen hat.

Bei noch nicht erschlossenen Grundstücken lässt sich in der Regel durch Verhandeln mit dem zustän-digen Gebietsbetreuer ein optimaler Anschlusszeit-punkt finden, der die komplette Erschließung des Grundstücks mit Kanal, Regenwasserleitung, Wasser, Strom, Gas und Telefon Zug um Zug über nur eine Künette ermöglicht. Zur Koordination vereinbaren Sie am besten eine Baubegehung vor Ort mit Elektri-ker, Installateur, Vertretern der Versorgungsunter-nehmen und den Professionisten, die für die Gemein-de den Kanal- und Wasseranschluss herstellen.

Grundbuch

Das Grundbuch ist ein von Bezirksgerichten und Ge-meindeämtern geführtes öffentliches Verzeichnis, in das Grundstücke und die an ihnen bestehenden so genannten dinglichen Rechte eingetragen werden. Dazu gehören Eigentum, Wohnungseigentum, Pfand-recht, Baurecht, Dienstbarkeiten und unterschied-liche Arten von Reallasten. Darüber hinaus können im Grundbuch juristisch relevante Anmerkungen eingetragen werden. Die Richtig- und Vollständigkeit des Grundbuches ist vertrauenswürdig und kann von jedem eingesehen werden. Grundbuchauszüge in schriftlicher Form sind gebührenpflichtig.

Foto: pixelio - TRgreizer

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Ehe Sie sich zum Kauf entschließen, sollten Sie noch einen Blick auf die vorhandene Infrastruktur werfen. Das alles sollte in unmittelbarer Nähe des Grund-stücks zu finden sein: Einkaufsmöglichkeit für die Dinge des täglichen Bedarfs, für Raucher eine Trafik, Bank und/oder Postamt, Baumarkt, für Familien mit Kindern auch Kindergarten und Schule. Ist die Ent-scheidung für ein Grundstück gefallen und steht dem Neubau nichts mehr im Wege, bleibt immer noch die Frage offen, ob sich die Bewohner dort auch wohl fühlen werden. Nicht unwesentlich hängt

dies von den so genannten Störzonen ab, die selbst ein architektonisch und baubiologisch perfekt ge-plantes Haus durchziehen. Meist handelt es sich da-bei um elektromagnetische Felder, die von tech-nischen Anlagen hervorgerufen werden. Ebenso sind wir permanent von unterschiedlichen kos-mischen und terrestrischen Strahlungen, gemeinhin als „Erdstrahlen“ bezeichnet, umgeben. Von Geobio-logen als Reizzonen bezeichnet, können diese unse-re Körper erheblich beeinträchtigen und unser Im-munsystem dauerhaft schwächen.

Fotos: pixelio - Burkard Vogt, Matthias Balzer, Gabi Schoenemann, Dieter Schütz

Störzonenbeseitigung für mehr Harmonie

Viele nennen es puren Humbug, andere wiederum schwören auf deren Existenz und lassen es sich einiges kosten, die so genannten Störzonen vom eigenen Grundstück oder aus dem eigenen Haus entfernen zu lassen. Fakt ist, und das belegt auch die Wissenschaft, Störzonen können einen großen Einfluss auf unser Behagen haben und teilweise auch schädlich auf uns wirken. Neben den bekanntesten wie Wasseradern, Erdstrahlen, Radioaktivität, Verwerfungen (Reizzonen aus Höhlen, Hohlräumen, Tunneln,…) und Elektrosmog gibt es auch Entdeckungen, die auf den Himmels-richtungen bzw. Längen- und Breitengraden, auf denen sich Ihr Grundstück befindet, basieren (Curry Netz, Körbler Netz oder Hartmann Netz), die in besagten Kreisen für unterschiedlichste Erkrankungen verantwortlich gemacht werden. Ob man es nun glaubt oder nicht, interessant ist dieses Thema allemal.Mehr Infos zum Beispiel unter www.terra-koerbler.at

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BAUperfekt Tipp

Mit verschiedenen Methoden der Radiästhesie wer-den Strahlenmessungen durchgeführt. Erfahrene Ru-tengeher bieten auch Lösungsvorschlage, um derar-tige Störzonen zu verändern, abzuschwächen oder sie zu meiden. Informationen dazu gibt es beim Euro-päischen Zentrum für Umweltmedizin (EZU) oder un-ter www.ezu.at.

Zu den Erdstrahlen (terrestrische Strahlen) zählt un-ter anderem die radioaktive Strahlung, die tief aus der Erde kommt. Diese Art der Strahlung ist mess-bar. Daneben gibt es aber auch Strahlungen, die mit den derzeitigen physikalischen Geräten nicht direkt messbar sind, da sie den Charakter von Longitudi-nalwellen haben. Es handelt sich hierbei um örtliche Energieturbulenzen oder Resonanzfelder im magne-tischen Gleichfeld der Erde. An diesen Resonanz-stellen entstehen Richtungsänderungen der magne-tischen Kraftlinien in Form von Wirbelbildungen des Magnetfeldes. Das bedeutet einen erheblichen Stress bzw. Risikofaktor für biologische Systeme. Auch über grundsätzlich unschädlichen Wassera-dern entsteht ein verändertes Strahlungsfeld. Da-durch und speziell bei Überschneidungen mit ande-ren Erdstrahlen und der immer stärkeren, künstlich erzeugten elektromagnetischen Strahlung von Funk-stationen oder Elektrogeräten, kann der Körper bei Dauereinwirkung mit den unterschiedlichsten Ge-sundheitsstörungen reagieren. Einem erfahrenen Radiästheten ist es möglich, Was-ser, Metalle, Strahlungen usw. aufzuspüren. Es ist daher ratsam, einen seriösen Rutengeher zu engagie-ren und ihn noch vor Baubeginn das Grundstück untersuchen zu lassen. Im besten Fall wird er gleich auch den richtigen Standort für einen Grundwasser-brunnen festlegen können. Findet er Störzonen, las-sen sich diese meist unkompliziert durch entspre-chende Maßnahmen ableiten. Bei der Abschirmung durch Magnetismus beispielsweise werden durch ei-nen speziellen magnetischen Schwingkreis die Stö-rungen, die von Wasseradern und verschiedenen Erdstrahlungen ausgehen, innerhalb des Erdmagnet-feldes wieder ausgeglichen und harmonisiert.

Fotos: pixelio - Gabriele Planthaber, G

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D ie richtige Planung eines Gebäudes ist essenti-ell für die spätere reibungslose Funktion aller

Teilbereiche. Vom ersten Skribble, in dem ein Bau-herr seine Ideen festhält bis zum fertigen Einreich-plan ist es ein weiter Weg, der in der Regel einem Profi vorbehalten bleibt.

Fachleute für die Planung sind Baumeister, Archi-tekten und Statiker, deren Zusammenarbeit erst ein wohldurchdachtes Gebäude garantieren. Während der Baumeister meist die technische Planung und Bauleitung, teils mit einem eigenen Bauunterneh-men auch die Ausführung von Bauarbeiten aller Art übernimmt, befasst sich ein Architekt in erster Linie mit dem gestalterischen Aspekt. Seine Kernkompe-tenz ist das Schaffen von zeitgemäßer Architektur. Der Statiker schlussendlich stellt alle Berechnungen an, die für die Statik*) des Gebäudes relevant sind.

Schon vor dem Grundstückserwerb sollte man Flä-chenwidmungs- und Bebauungspläne einsehen.

Im Bebauungsplan wird festgelegt, in welcher Weise die von den Flächenwidmungsplänen ausgewiesenen Grundstücke bebaut werden dürfen.

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Der Grundlagenplan dient der Ideenfindung und soll die Umrisse des Grundstücks mit den Himmelsrich-tungen und wichtigen Informationen wie Sonnen-einfall, Straßen, Nachbarhäuser etc. enthalten. In einem nächsten Schritt überlegt man sich, wie das Haus etwa aussehen soll und die einzelnen Räume angeordnet werden. Vergleichen Sie Ihre Ideen mit Referenzprojekten von Architekten, z.B. auf http://www.ig-passivhaus.at.

Aus den Skizzen und Angaben fertigt der Baumeis-ter oder Architekt zur Konkretisierung des Bauvor-habens einen Vorentwurf. Vergleichen Sie ihn mit Ih-rem Grundlagenplan und überzeugen Sie sich, dass Ihre persönlichen Vorstellungen darin berücksich-tigt sind. Dazu kommen andere grundsätzliche Überlegungen wie:• Lage und Orientierung – betreffen besonders die Energieeffizienz• Raumfestlegung und Nutzflächenaufstellung – sie gehören zu den wichtigsten Planungsdetails. Eine eventuelle Anpassung an veränderte Bedürfnisse sollte bereits zu Planungsbeginn berücksichtigt werden. Grundrisse sind flexibel zu gestalten.• Unterkellerung sowie etwaige Dachgeschoßaus- baumöglichkeiten• Energiekonzept

*Baustatik oder die Statik der Baukonstruktionen ist die Lehre von der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Tragwerken im Bauwesen. In der Baustatik werden die Kräfte und deren gegenseitige Auswirkungen in einem Bauwerk sowie in jedem dazugehörigen Bauteil berechnet. Quelle: Wikipedia

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• Auswahl der Baustoffe• Generationenübergreifendes Wohnen

Dieser Vorentwurf wird dann mit der Baubehörde abgestimmt und wenn keine wesentlichen Kritik-punkte vorliegen, kann der Entwurfplan erstellt wer-den. Darin werden erstmals die Kosten grob, aber in allen Posten erfasst.

Der detaillierte Einreichplan wird zusammen mit der technischen Beschreibung und der so genannten Bauplatzerklärung, einem Dokument, das die jewei-lige Grundfläche für bebaubar erklärt, an die Baube-hörde übergeben. Ziel ist es, eine Baugenehmigung zu erhalten. In der Regel wird der Einreichplan noch durch behördliche Auflagen geändert.

Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen setzt die Behörde einen Bauverhandlungstermin – meist an Ort und Stelle – fest. Dazu werden Bauherr, Bauführer, Planer, Straßenverwaltung und die Eigentümer der

Nachbargrundstücke eingeladen. Das Bauvorhaben wird auf Übereinstimmung mit den geltenden Bauvor-schriften überprüft und allfällige Einwände der Nach-barn aufgenommen. Ohne gütliche Einigung werden weitere Verhandlungen nötig, notfalls auch der Gang vor Gericht. Die Ergebnisse der Bauverhandlung wer-den protokolliert. Wenn alles rechtens ist, erhalten Sie einige Wochen später den Baubewilligungsbescheid. Auf etwaige Auflagen achten! Achtung: Vor der durch Bescheid erteilten Baubewilligung darf nicht mit der Bauausführung begonnen werden!

Ausführungs- und Detailpläne sind die Voraussetzung für eine genaue Handwerksarbeit und für exakte Ausschreibungen, mit denen Sie Preisofferte einho-len. Kostenmäßig ist die Erstellung der Detailpläne mit etwa einem Drittel der Gesamthonorare von Ar-chitekt oder Planer veranschlagt. Eines der wich-tigsten Planungsdetails betrifft die Themen Energie und Haustechnik. Näheres dazu im Abschnitt Hei-zung, Lüftung & Sanitär.

Fotos: pixelio - Rainer Sturm, Ernst Rose, tommyS

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Die Bauausführung muss von einem gesetzlich be-fugten Bauausführenden (Baumeister oder Zivilinge-nieur für Bauwesen) durchgeführt werden.

Die Benützungsbewilligung ist der letzte behördliche Schritt und wird nach Bekanntgabe der Baufertig-stellung aufgrund einer Überprüfung auf Überein-stimmung mit der Baubewilligung erteilt.

Damit es am geplanten Umzugstag kein böses Erwa-chen gibt, sollten Sie zu Beginn Ihres Bauvorhabens einen sorgfältigen Bauzeitenplan erstellen, welcher wichtige Termine, alle beteiligten Gewerke und die voraussichtlichen Bauzeiten umfasst. Folgende Kri-terien sind dafür ausschlaggebend:• abgeschätzte Dauer der Genehmigungsphase für die eingereichten Bauunterlagen• Vorlaufzeit nach Baugenehmigung vor dem eigent- lichen Baubeginn• geplanter Baubeginn• Dauer der Rohbauerstellung

• Ausbaudauer unter Beachtung einzelner Abbinde- und Trocknungszeiten• Materialbestellzeiten bei Eigenleistungen• Zeitbedarf für Eigenleistungen• Stichtage für Förderungen, Finanzierungstermine oder Kündigungsfristen• Umzugstermin und -dauer

Bei der Zeitplanung sollten Sie Spielraum für etwaige Mängel ebenso einbeziehen wie eventuelle Verzöge-rungen aufgrund des Wetters und der Außentempe-ratur in Abhängigkeit zum Baubeginn.

Stimmen Sie die Details mit Ihrem Planer und den zuständigen Handwerkern ab, vor allem wenn Ge-werke voneinander abhängig sind. Für die Darstellung hat sich ein so genannter Balkenplan bewährt. Ein-schlägige Computerprogramme erleichtern die Er-stellung der Bauzeitenpläne. Hier gibt’s für 30 Tage eine kostenlose Testversion: http://www.pro-plan.net/de/produkte/bauzeitenplan-bau-software-info.php

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finanZieRung

A uch wenn man bei der Errichtung seines Wohn-traumes vorerst an eine langjährige Eigennut-

zung und nicht an Verkauf denkt, sollte man zumin-dest wertsicher planen und bauen. Energiesparende Bauweise ist daher das Gebot der Stunde.

Das wird noch unterstützt durch diverse Vorgaben, um entsprechende Fördermittel beantragen zu kön-nen. Wer sich also entschlossen hat, im Eigenheim zu wohnen, trifft damit auch eine ökonomisch kluge Entscheidung.

Da es sich bei einer Baufinanzierung meist um eine sehr langfristige Angelegenheit handelt, ist es wich-tig, genau und sorgfältig zu planen und sich Rat und

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Will man ein fertiges Haus kaufen, steht zumindest der Preis annähernd fest und Nebenkosten lassen sich einfach eruieren. Auch wenn Vorsicht am Platz ist, ist die Rechnung relativ einfach. Schwieriger ist der Finanzierungsbedarf beim Neubau eines Hauses. Um ihn zu ermitteln gibt es zwei Wege: zuerst planen und danach versuchen den Betrag irgendwie aufzu-stellen oder aus vorhandenem Kapital, regelmäßigen Einkünften, möglichen Förderungen und Krediten ei-nen Betrag zu errechnen, der realistisch finanzierbar ist. Danach wird dementsprechend geplant. Beide Wege führen zum Ziel, der zweite ist allerdings der sicherere, der erste der, der häufiger beschritten wird und zu vielen halbfertigen Häuser führt.

Fotos: fotolia, pixelio - Thorben Wengert

BAUperfekt Tipp

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Baukosten im Überblick

Die Baukosten lassen sich grundsätzlich in drei zeitliche Hauptbereiche unterteilen:

1) Herstellungskosten sind all jene Kosten (ohne USt), die zur Fertigstellung des Werkes vom Bauherrn aufzuwen-den sind. Nicht hinein fallen hier die Kosten des Grunderwerbs sowie die Honorare der Ziviltechniker und Planer.

Sehrwohl dazu gerechnet werden

• allgemeine Bauarbeiten wie Baustelleneinrichtung, Abbrucharbeiten, Schuttabfuhr, außergewöhnliche Grün- dungen, Arbeiten außerhalb des Gebäudes, Errichtung der Außenanlagen, sämtliche Aufschließungskosten sowie die behördlichen Gebühren;• alle konstruktiven Arbeiten (also Rohbauarbeiten) im Bereich Erdbau, Maurern, Betonieren, Zimmerern und Isolie- rungen. Auch die Dachdeckung, Installation von Blitzschutzvorrichtungen und Innenkanalisation zählen hier dazu;• Ausbauarbeiten beinhalten dann alle übrigen Tätigkeiten bis zur Fertigstellung. Also Schalungen, Verputz, Verkleidungen, Innenwände, Böden und Bodenaufbauten sowie die gesamte Haustechnik.

Verdeutlichen wir dies anhand von angenommenen Durchschnittswerten für ein Einfamilienhaus in Österreich. Dieses ist rund 1�0 m² groß, hat einen Keller, ist auf Niedrigenergiestandard ausgerichtet und kostet rund 220.000 Euro.

Von der angenommenen Summe entfallen

gegliedert nach Bauteilen auf

Aushub/Keller/Rauchfang rund 20% Elektrik/Heizung/Sanitär rund 12%Rohbau/Fenster/Dach rund ��% Putz/Estrich/Innenausbau rund 21%

gegliedert nach Gewerken auf

Erdarbeiten und Verführung 2,� bis �,�% Beschlagsarbeiten 2,2 bis �,0%Baumeisterarbeiten �� bis ��% Gewichtsschlosserarbeiten 1,� bis 2,0%Stahlbetonarbeiten 1�,� bis 1�,�% Glaserarbeiten 0,� bis 1,0%Steinmetz- und Kunststeinarbeiten 0,� bis 1,�% Anstreicherarbeiten 2,� bis �,�%Terrazzo, Steinholz etc. �,0 bis �,2% Malerarbeiten 0,� bis 1,0%Zimmermannsarbeiten 1,2 bis �,0% Asphaltiererarbeiten 0,� bis 1,0%Spenglerarbeiten 1,� bis 2,�% Kanalisierungsarbeiten 0,� bis 0,�%Dachdeckerarbeiten 0,� bis 1,0% Gas- und Wasserleitungsarbeiten �,� bis �,�%Tischlerarbeiten �,� bis �,0% Elektroinstallation 2,2 bis �,�% Quelle: www.wohnnet.at

2) Errichtungskosten sind alle Herstellungskosten plus der Honorare für Architekten, Planer und Fachleute. Dazu-zurechnen sind hier auch die anfallenden Nebenkosten für Kanal, Versicherungen, Bewilligungen etc. Das heißt, in den Errichtungskosten sind bis auf den Liegenschaftsanteil alle Kosten enthalten.

�) Gesamtkosten schließlich entsprechen den Errichtungskosten inklusive Grunderwerb.

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Tat von Fachleuten zu holen. Hier gilt: Achten Sie darauf, nur mit seriösen Banken Geschäfte zu ma-chen und sich nicht auf Höhrensagen zu verlassen.

In den großen etablierten Bankinstituten gibt es speziell ausgebildete Wohnberater, die Sie umfas-send über alle Kredit- und Fördermöglichkeiten in-formieren und ein ganz spezielles, für Sie individu-elles Finanzierungspaket schnüren. Außerdem gibt es in allen Bundesländern entsprechende Beratungs- und für den Notfall Ombuds-Stellen.

Annuitäten- bzw. Hypothekarkredite sind die am häu-figsten zur Verfügung gestellten Immobilien-Darle-hen und sie bieten eine langfristige Planungssicher-heit. Die vereinbarten Raten (Annuitäten) setzen sich aus der Kapitaltilgung und den Zinsen zusam-men. Das Darlehen wird in gleichbleibenden Teilbe-trägen Monat für Monat abgezahlt, wobei der Til-gungsanteil steigt und der Zinsenanteil aufgrund des geringer werdenden aushaftenden Darlehens sinkt.

Bausparen: Besitzen Sie schon seit einiger Zeit einen Bausparvertrag, dann steht Ihnen zur Realisierung Ihrer Wohnwünsche möglicherweise schon ein Bau-spardarlehen zu, mit niedrigen Zinsen und meist ei-ner Fixzins-Garantie. Laufzeiten bis 30 Jahre sind keine Seltenheit und ein vereinbarter Höchstzinssatz sorgt für leistbare Rückzahlungsraten. Pluspunkte

Tipps vom Fachmann

• 20 bis �0 % Eigenkapital sollten angespart sein!• Berücksichtigen Sie eine Alleinverdiener- Möglichkeit!• Achten Sie auf eine monatliche Belastung von max. �0 % Ihres Einkommens!• Legen Sie auch eine kleine Reserve für unvorher- sehbare Ausgaben an!• Schöpfen Sie alle Fördermöglichkeiten aus!• Nutzen Sie eine Kreditversicherung zu Ihrer Sicherheit!• Vergleichen Sie verschiedene Angebote!• Lassen Sie sich von einem Profi ausführlich beraten!

Fotos: pixelio - Andreas Morlok, Peter Kirchhoff

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Checkliste: Finanzierung

Gesamtkosten €Barmittel €

Sparbücher €Bausparverträge €

Versicherungssparen €Wertpapiere €

Erlös durch Wohnungsverkauf €Mietvertrag bei Wohnungserhalt €

Sonstiges €

Wohnbauförderung €Energiesparförderung €

Gemeinde-, Bund- und Landesförderungen €Darlehen oder Zuschüsse €

Bauspardarlehen €Versicherungssparen €Fremdwährungskredit €

Bankdarlehen €Summe Fremdmittel €

Nettoeinkommen €Nettoeinkommen Partner €

sonstige Einahmen €Gesamteinkommen €

Miete und Betriebskosten bestehende Wohnung €Strom Bekleidung €

Telefon €TV und Radio €

Gas €Fernwärme €

Wasser €Müllabfuhr €

Kredit- und Leasingraten €Versicherungen €

Bausparverträge €andere Sparverträge €

Schul- und Ausbildungskosten € KFZ €

Öffentliche Verkehrsmittel €Ernährung €

Urlaub €Feste, Geburtstage etc. €

sonstige Ausgaben €Gesamtausgaben €

Summe aller Ausgaben €Summe aller Einnahmen €

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sbed

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für die Bauspar-Finanzierung sind die prompte Ver-fügbarkeit des Darlehens, die lange Laufzeit bis zu 30 Jahre, keine Kreditgebühr und kein Währungsrisiko, hohe Sicherheit, Zinssatzobergrenze sowie die Mög-lichkeit, die Rückzahlung – je nach Einkommenshö-he – steuerlich geltend machen zu können.

Fremdwährungskredite als Finanzierungsmöglichkeit für Ihr Bauhaben bieten zwar den Vorteil niedriger Zinsen, sind aber mit dem Risiko des Kurswechsels behaftet. Der Grund, sich für diese Kreditform zu entscheiden, ist meist die Aussicht auf erheblich niedrigere Zinssätze als sie hierzulande üblich sind. Der Zinsvorteil lässt sich aber nicht so einfach aus der Differenz des Zinsniveaus errechnen, es müssen auch die relevante Kursspanne und die Devisenspe-sen berücksichtigt werden. Spekuliert man damit, dass das Kursniveau aufgrund von Wirtschaftsverän-derungen gegenüber dem Euro fallen könnte und sinkt der Kurs tatsächlich, reduziert sich der Euro-betrag des aushaftenden Kredites. Steigt der Kurs der fremden Währung allerdings an, erhöht sich auch der offene Euro-Wert. Der Mehraufwand aus einer Wechselkursänderung kann den Vorteil der niedrigeren Verzinsung nicht nur egalisieren, son-dern sogar in einen Nachteil umkehren. Versierte Fi-nanzberater und Banken erkennen solche Entwick-lungen immer öfter, steigen aus einem solchen Kredit aus und in eine günstigere Währung oder eben den Euro um. Wer sich hiermit selbst nicht

wirklich auskennt oder keine Zeit hat, den Markt aufmerksam zu beobachten, sollte das Handling un-bedingt einem Fachmann überlassen! Eine Grundre-gel gilt es aber auf jeden Fall zu berücksichtigen: Steigen Sie nur dann in einen Fremdwährungskre-ditvertrag ein, wenn Sie sich die Rückzahlung auch in Euro leisten könnten!

Wohnbauförderung wird in jedem Bundesland unter-schiedlich gehandhabt, was eine österreichweite Übersicht erschwert. Einige Kriterien gelten aller-dings in allen Bundesländern. So muss der Förderungs-werber beispielsweise die österreichische (oder eine gleichgestellte) Staatbürgerschaft besitzen, die Höhe des Familieneinkommens ist relevant und in einigen Bundesländern die Einhaltung der maximal förder-baren Wohnnutzfläche. Das Objekt muss förderungs-würdig sein und zu einem Hauptwohnsitz werden. Wie hoch die Förderungen ausfallen, liegt nicht zu-letzt an der Erfüllung der ökologischen Bedingungen, die meist mit einem Punktesystem gewertet werden. Für „Sicheres Wohnen“ oder die Errichtung von So-lar-, Wärmepumpen- und Photovoltaikanlagen, für thermische Generalsanierungen bzw. für einen Heiz-kesseltausch gibt es spezielle Zuschüsse. Förde-rungen können direkt bei der Landesregierung oder über eine entsprechende Servicestelle bei Ihrer Hausbank beantragt werden. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Bankberater im Detail informieren.

Foto: pixelio - Michael G

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BAUperfekt :: Rohbau

Sind alle Planungen abgeschlossen und die Finanzierung gesichert, beginnt nun endlich der praktische Teil, der eigentliche Hausbau. Die ersten Schritte nach der Grundstückswahl sind der Aushub für den Keller be-ziehungsweise der Aufbau der Bodenplatte, auf der Ihr Haus stehen wird.

G leich zu Beginn ein Wort zum Thema Nach-barschaftshilfe und Eigenleistung. Sollten Sie

neben Ihren beruflichen Tätigkeiten noch die Kraft haben, selbst Hand an den Hausbau zu legen, ist das unbedingt mit dem Baumeister und dem veran-schlagten Zeitplan abzustimmen. Auf Freunde und Nachbarn allein sollten Sie sich nicht unbedingt ver-

lassen und nicht jeder, der schon einmal einen Nagel in die Wand geklopft hat, ist auch in der Lage an einem Hausbau sinnvoll mitzuwirken. Auch noch so willige Helfer werden schnell zum Alptraum, wenn sie ungenau arbeiten, andersrum ist der beste Fach-mann nur dann brauchbar, wenn er auch pünktlich zur Arbeit erscheint.

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Foto: fotolia

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BAUperfekt :: Rohbau

kOORdinatiOnbauSteLLenkOORdinatiOn

Bei einem Hausneubau wird die Koordination der Baustelle in der Regel von einem Generalbeauftrag-ten übernommen. Das kann beispielsweise der Ar-chitekt oder der Baumeister sein. Entschließt sich der Bauherr, diese Funktion selbst auszuüben, also in die so genannte Einzelbeauftragung zu gehen, muss er eine Reihe von organisatorischen, koordinativen und sicherheitstechnischen Aufgaben bewältigen, die – im Falle eines Einfamilienhauses – durchaus noch überschaubar sind, allerdings ein erhebliches Maß an zeitlichem und persönlichem Einsatz erfor-dern. Darüber hinaus ist ein gerüttelt Maß an Rechts-wissen nötig, das sich der Bauherr von einem Anwalt oder Notar einholen muss.

Neben der Koordination einer Baustelle obliegt dem Koordinator auch die lückenlose Dokumentation. Nä-here Infos dazu finden Sie auf: www.wohnnet.at. Auf www.baustellenkoordinator.at können Sie sich den voll-ständigen Gesetzestext als PDF-Datei downloaden.

BAUperfekt Tipp

Auch wenn Sie mit Menschen zusammenarbeiten, die noch Handschlagsqualität aufweisen, ist es ratsam, sämtliche Vereinbarungen und Aufträge schriftlich festzuhalten. Das dient der Absicherung beider Ver-tragspartner und schützt darüber hinaus vor unüber-legten Entscheidungen. Lassen Sie sich nie unter Termindruck zu mündlichen Anweisungen drängen, deren Auswirkungen man oft nicht gleich richtig ein-zuschätzen weiß!

Foto: fotolia

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beStenS beRatenpROfiSORtiMente und

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.

Bei bauMax kaufen jährlich rund �0 Mio. Kunden ein. Jeder von ihnen hat einen ganz individuellen Betreuungsbedarf. Dies reicht von einem kurzen In-fogespräch bis hin zu einer intensiven fachlichen Beratung im Markt oder einer detaillierten Bespre-chung vor Ort auf der Baustelle. Mit dem bauMax-Beratungskonzept, das aus den drei Stufen Kun-denberater, Fachberater im Markt und Projektberater auf der Baustelle besteht, werden die Kunden in al-len Fällen bestens betreut.

D ie Anforderungen der Baumarktkunden haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert.

Zum einen wird immer mehr Qualität eingefordert, sowohl bei den Produkten als auch bei der Beratung. Zum anderen gibt es immer mehr Leute, die sich selbst nicht als Heimwerker bezeichnen, weil sie nie Heimwerken gelernt haben, weil sie keine Zeit dazu haben, weil sie diese Tätigkeiten schlicht nicht ma-chen wollen oder weil sie sich für Heimwerkerpro-jekte bereits zu alt fühlen. Darüber hinaus gibt es für jeden noch so geübten Heimwerker Bereiche, in de-nen er gern auf Profis zurückgreift.

BauMax hat es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Kun-den vom Bauen bis zum Wohnen, von der Baustelle bis zur Grillparty zu begleiten. Jeder soll sein Zuhause nach den eigenen Vorstelllungen und Möglich-keiten gestalten können. Dafür bietet das Unterneh-men seinen Kunden eine individuelle Rund-um-Be-treuung aus einer Hand für alle Heimwerker-Projekte. Und wenn das Selbermachen nicht in Frage kommt, dann vermittelt bauMax professionelle Handwerks-betriebe über die HausProfis.

...

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Beratung für jeden AnspruchIn allen vier Sortimentswelten – Bauen, Wohnen, Werkzeug und Garten – bietet bauMax eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen Produkten: wie zum Beispiel Marken-Fenster und -Türen, Badeland-schaften, Sonnenschutz- und Heizsysteme sowie Fertiggaragen, Solaranlagen und Pools. Dazu gibt es die kompetente Beratung mit qualifizierten Fachbe-ratern in unseren Märkten, erkennbar an den roten Hemden, und mit mobilen Projektberatern, die zu den Kunden nach Hause fahren und sie vor Ort betreuen.

Die Fachberater bieten in den jeweiligen Sorti-mentswelten professionelle Beratung. Sie stehen dem Kunden mit Fachwissen in allen Märkten zur

Verfügung und helfen bei der Auswahl der richtigen Produkte und Dienstleistungen.

Um stets eine hohe Beratungsqualität zu gewähr-leisten, kommt der Großteil der rund 200 Fach-kräfte direkt aus den jeweiligen Bereichen wie zum Beispiel Sanitär-Installation, Bau, Gartengestal-tung etc.

Da es für jeden Bereich unter den Projekt- und Fach-beratern bei bauMax Spezialisten gibt, gelingt es durch ein engmaschiges Netzwerk, den Großteil der Themen mit Fachleuten intern abzudecken. Das heißt für den Kunden, dass er über seinen Ansprech-partner vom fachlichen Know-How aller Spezia-listen bei bauMax profitiert.

Fachberater zu allen Themen finden Sie bei bauMax!

Bauen:• Bauen, Dämmen, Energiesparen• Sonnenschutz• Fenster• Hauseingangstüren• Garagentore• Kellerabdichtung/Isolierung• Badezimmer-Ausstattung• Heizungsinstallation• Solaranlagen und Photovoltaik• Sanitär: �D-Badplanung

Garten:• Pflanzen• Pools• Bewässerungstechnik• Zäune

Werkzeug und Wohnen:• Farben, Beleuchtung, Dekoration• Parkette, Laminate, Fliesen• Tapeten, Farben• Alarmanlagen

Und vieles mehr….

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Das bauMax Projektberater-Service im Überblick

• kostenlose und persönliche Beratung von der Planung bis hin zur Endfertigung• Unterstützung während der kompletten Bau- bzw. Renovierungsphase• Unterstützung bei der thermischen und energie technischen Untersuchung des Hauses auf Schwachstellen in den Bereichen Gebäudehülle, Heizung, Warmwasserbereitung, Stromverbrauch• Vorschläge zur energietechnischen Verbesserung (z.B. Vollwärmeschutz, Einbau neuer Fenster etc.)• auf Wunsch: maßgeschneidertes Angebot aus dem bauMax-Sortiment inkl. Ausmess- und Montage-Service • Information über mögliche Förderungen• Lieferung direkt nach Hause

�0 mobile Projektberater in ÖsterreichDie mobilen Projektberater von bauMax stehen den Kunden im Markt oder direkt auf der Baustelle kos-tenlos zur Seite. Sie bieten maßgeschneiderte und persönliche Profi-Beratung für alle größeren Bau- und Sanierungsprojekte und begleiten die Projekte von der Baustelle bis zur Fertigstellung. In Österreich sind rund 60 Projektberater für bauMax im Einsatz.

Die Erfahrungen zeigen bisher, dass rund 50% aller Heimwerker-Projekte auf den Bereich Bauen entfal-len. Hierbei kommen vor allem die Themen Däm-men, Innenausbau, Sonnenschutzsysteme, Türen und Fenster häufig vor. Die bauMax-Projektberater unterstützen hier beim Ausmessen, bei der Auswahl der passenden Ware und beraten, wie man das Pro-jekt am besten umsetzt, ob mit Hilfe entsprechender Handwerker oder in Eigenarbeit.

Im Bereich energietechnische Sanierungen werden besonders häufig Solaranlagen und Photovoltaikan-lagen nachgefragt. Hier helfen die Projektberater auch gerne die passende Förderung zu finden und zu beantragen. Die restlichen 50% der Projekte entfal-len auf den Sanitärbereich, sowie auf die Sortiments-bereiche Wohnen und Garten. Das geht von der Badsanierung, über die Renovierung der einzelnen Räume bis hin zur Gartenbewässerung. Bei der Bad-planung wird für die Kunden eine moderne 3D-Tech-nik eingesetzt, so dass man sich direkt am Bildschirm vorstellen kann, wie das neue Bad am Ende aussieht.

Darüber hinaus geht der Trend bei einem Großteil der Heimwerkerprojekte zur Komplett-Betreuung von Anfang bis Ende eines Bau- oder Heimwerkerpro-

jekts. Bei großen Projekten arbeiten Projektberater, Fachberater und HausProfis Hand in Hand. Dies geht von der Badplanung, über die Böden fürs ganze Haus, die Gartengestaltung bis hin zu Fenstern und Türen.

Der richtige Handwerker für jedes ProjektFür den Einbau vermittelt bauMax über die HausProfis für jedes Heimwerker-Projekt die pas-senden Handwerker. Vom Verlegeservice für alle Bo-den- und Wandbeläge, über den Einbau von Fenstern und Türen, Sanitär-Installationsarbeiten, Elektroin-stallationen, Malerarbeiten, Montage von Zäunen,

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Das Service der HausProfis im Überblick

• Koordination aller Handwerksarbeiten durch einen Ansprechpartner• Professionelle und kostenlose Beratung vor Ort• Transparente und kostenlose Angebotslegung• Günstige Festpreise• Fünf Jahre Gewährleistung auf alle handwerklichen Dienstleistungen und auf das bei bauMax gekaufte und von den HausProfis verarbeitete Material

Das Service der HausProfis ist in ganz Österreich verfügbar!Und so funktioniert’s:• Der Kunde kauft die Produkte bei bauMax• Die HausProfis „liefern“ die Dienstleistung

Der Auftrag in 10 Schritten:1. Verkaufsgespräch: erfolgt im Markt; Kunde und bauMax-Mitarbeiter definieren das Dienstleistungsbedürfnis2. Erfassen der Kundendaten: erfolgt im Markt; bauMax-Mitarbeiter leitet die Daten an die HausProfis weiter3. Kontaktaufnahme: die HausProfis melden sich innerhalb von � Arbeitstagen beim Kunden4. Handwerkervermittlung: die HausProfis wählen geeignete Handwerker aus, die sich innerhalb von � Werktagen beim Kunden zur Vereinbarung eines Besichtigungstermins melden5. Angebotserstellung: erfolgt durch die HausProfis innerhalb von � Werktagen6. Produktkauf: der Kunde besorgt die Produkte bei bauMax7. Auftragserfüllung: der genaue terminliche Ablauf wird zwischen den von den HausProfis vermittelten Handwerkern und dem Kunden festgelegt8. Auftragsverrechnung: erfolgt zwischen den HausProfis und dem Kunden

Mehr zum bauMax Rundum-Service, den mobilen Projektberatern und den HausProfis sowie viele Heimwerkertipps zum Selbermachen finden Sie unter www.bauMax.at oder in Ihrem Markt.

Gartenplatten und Treppen, bis hin zum Aufbau von Gartenhäusern und Carports, haben die HausProfis den passenden Handwerks-Profi im Gepäck.

Das Netzwerk umfasst derzeit rund 500 Gewerbebe-triebe in ganz Österreich. Der Vorteil für die Kunden liegt darin, dass die gesamte Koordination und Ab-wicklung über einen einzigen Ansprechpartner läuft.

Die HausProfis haben sich seit der Einführung zu einem Service entwickelt, der gerne von den Kun-den in Anspruch genommen wird. Die HausProfis bieten fünf Jahre Gewährleistung auf alle handwerk-lichen Dienstleistungen sowie auf das bei bauMax gekaufte Material.

Die Beratung vor Ort ist für den Kunden kostenfrei.

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BAUperfekt :: Rohbau

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D iese Aufgabe fällt grundsätzlich in den Verant-wortlichkeitsbereich des Baustellenkoordinators.

Bei der Einrichtung einer Baustelle ist höchste Auf-merksamkeit angebracht. Zum einen müssen Arbei-ter und Passanten vor herabfallenden und herausra-genden Gegenständen geschützt werden, und es muss dafür Sorge getragen werden, dass die am Bau Beteiligten nicht beim Verlassen der Baustelle vom Fließverkehr gefährdet werden. Gefahrenbereiche sind mit gut sichtbaren Warnschildern zu kenn-zeichnen, sowie durch einen Bauzaun oder eine Ver-plankung von der Umgebung abzutrennen.

Zugänge und Wege neben senkrechten oder beinahe senkrechten Baugrubenwänden müssen durch Ab-sturzsicherungen mit mindestens drei Wehren – Brust-, Mittel- und Fußwehr – gesichert sein. Zur gesetzlich vorgeschriebenen Absturzsicherung bei Bau- und Montagearbeiten finden seit einiger Zeit Personenauffangnetze verstärkt Anwendung.

Die Zufahrtswege für die Baumaschinen müssen ent-sprechend breit und tragfähig sein. Hilfsmittel, um exponierte Arbeitsstellen gefahrlos erreichen zu kön-nen, wie z.B. Gerüste, Plattformen, Treppen und Lei-tern, müssen in guter Qualität zur Verfügung stehen.

Weiters muss bei allen Bauarbeiten sichergestellt sein, dass es nicht zu Gefährdungen durch freilie-gende spannungsführende Kabel kommt. Einschlä-gige Einrichtungen müssen daher zuvor von einem

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Fachmann vom Netz getrennt werden. Ähnliches gilt für Gasrohre. Werden diese beispielsweise irrtümlich angebohrt, besteht höchste Explosionsgefahr. Beim Hantieren mit Gas (z.B. Schweißen) sind alle auf der Baustelle befindlichen Personen auf Brand- sowie Ex-plosionsgefahr hinzuweisen, und der Koordinator muss für die Einhaltung des Rauchverbotes sorgen.

Überzeugen Sie sich als Bauherr regelmäßig von der ordnungsgemäßen Ausführung aller Sicherheitsmaß-nahmen, auch wenn Sie einen Generalunternehmer mit der Koordination beauftragt haben. Denn wenn auf einer Baustelle Dritte zu Schaden kommen, tra-gen Sie als Bauherr die Verantwortung. Eine Bauher-renhaftpflichtversicherung kann vor den finanziellen Folgen gerechtfertigter Schadensersatzansprüche schützen und wehrt notfalls auch ungerechtfertigte Ansprüche ab.

Baustellensicherung

Der Koordinator ist dafür verantwortlich, dass die Ar-beitnehmerschutzbestimmungen eingehalten werden und dass die Baustelle nur von befugten Personen betreten wird, Kinder beispielsweise keinen Zugang haben. Der Verantwortliche muss weiters die Zusam-menarbeit der einzelnen Firmen im Hinblick auf mög-liche Gefährdungen der Arbeiter planen. Das erfolgt durch das Erstellen eines Sicherheits- und Gesund-heitsschutzplanes (SiGe-Plan), den alle betroffenen Firmen umzusetzen haben. Bei Änderungen ist der SiGe-Plan anzupassen.

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arsten Nadale

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theRMiSche hOchStLeiStungen duRch eine innOVatiVe

VeReinigung

Eine lange und erfolgreiche Geschichte…Vor nicht weniger als 7000 Jahren wurde der erste, vorindustriell und in größerem Umfang hergestellte Baustoff – ein schlichter Mauerstein aus Lehm – in einem Ofen gebrannt und erhärtet. So geschehen in einem Gebiet, das vor kurzem noch durch eine der schlimmsten Naturkatastrophen der Geschichte be-troffen war. Es handelt sich um das Land am Indus, das Gebiet des heutigen Pakistan. Auf Grund vieler Ausgrabungen und Funde weiß man, dass mithilfe dieser einfachen Mauersteine schon früh eine hohe Baukultur erreicht wurde.

Vor 2000 Jahren wird in Rom das erste Mal Leicht-beton bewusst zur Gewichtsreduktion einer tra-genden Konstruktion eingesetzt. Die Kuppel im Pantheon zeugt heute noch davon. Es ist nicht ganz 100 Jahre her, als in den Vereinigten Staaten, damals zu Kriegszwecken, das erste Mal ein Blähton gezielt als leichte Gesteinskörnung zur Betonherstellung erzeugt wird.

In den 1980er Jahren schließlich erlebt der Mauer-stein aus Leichtbeton seinen Höhepunkt. Wandstär-ken bis 38 cm sind gefragt (damals noch belächelt) und liefern ein mehr denn je geschätztes, ange-

Die Kombination aus massivem monolithischem Mauerwerk und einem Wärmedämmkern macht den neuen LiaTop zum Spitzenprodukt auf dem Gebiet der massiven Baustoffe. Und wie so oft sind es die altbewährten Dinge, die, adaptiert an heutige Anforderungen, zum perfekten System geführt haben.

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nehmes Raumklima mit niedrigen Energiekosten. Speziell die angenehme Oberflächentemperatur wird von den Hausherren gelobt. Seit seinen ersten Anwendungen haben sich die Abmessungen von Mauerstein nur wenig verändert. Nach wie vor ist bei der Herstellung pure Handarbeit gefragt, die für die hohe Qualität und Langlebigkeit sorgt.

Faktoren, die überzeugenEin Mauerstein muss einige Anforderungen erfüllen, um als verlässlicher, sicherer und qualitativ hoch-wertiger Baustoff anerkannt zu werden. Der neue LiaTop Mauerstein ist demnach unter anderem

• statisch tragend, das heißt er weist eine gewisse Festigkeit auf, damit das aus ihm gebaute Gebäude auch jahrelang stehen bleibt• dauerhaft, was bedeutet, dass er diese Eigenschaft auf Nutzungszeit nicht mehr verliert und nicht nach einiger Zeit „schwach“ wird• Schutzschild gegen Wind und Wetter, Kälte und Hitze • ein hervorragender Schalldämmer, was für eine erhöhte Lebensqualität sorgt• feuerresistent• leicht bearbeitbar für Elektro- und Sanitärinstalla- tionen aller Art• aufgrund seiner Dimensionierung mit den rich- tigen Diffusionseigenschaften ausgestattet, die Kondensation verhindern • bauökologisch am neuesten Stand der Technik: hygienisch, strahlungsfrei, nicht verrottbar, emis- sionsfrei, atmungsaktiv und wieder verwendbar• umweltfreundlich, mit dem IBO-Umweltzeichen und dem CE Siegel ausgezeichnet

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Doch damit nicht genug. Heute wird von einem Mauerstein mehr verlangt. Die notwendige zusätz-liche Maßnahme: eine integrierte Wärmedäm-mung. Diese konnte mit dem innovativen LiaTop erreicht werden. Hier die wichtigsten Entwick-lungsschritte der letzten beiden Jahre voller For-schung, die dieses Produkt zu dem gemacht haben, was es heute ist:

1. Verfüllen der Kammern mit einem dämmenden Material. Von gebundenen Perliten, EPS Granulat bis zum Mineralschaum wurde alles probiert und dies teilweise auch erfolgreich. Immerhin werden U-Werte zwischen 0,15 und 0,17 W/m²K an der ferti-gen Wand erreicht, ein „monolithisches“ Mauerwerk (Mauerstein unverputzt= fertige Wand) wird damit ermöglicht.

2. Möglichst große Kammern, die mit lose ge-schütteten Materialien als Dämmung ausgefüllt wer-den. Das Ergebnis ist ein Mauerstein mit einer äuße-ren Leichtbetonschicht, die über zwei Stege mit der Innenseite verbunden ist. Das System funktioniert nachgewiesenermaßen. U-Werte bis zu 0,13 W/m²K

(mit 55cm Steindicke) können ohne Probleme er-reicht werden. Diese Mauersteingeneration verlangt jedoch viel Arbeitszeit, Sorgfalt und Liebe zum De-tail. Das Dämmmaterial ist übrigens frei wählbar.

3. LiaTop - einfach Spitze. Lia steht dabei für die Leichtgesteinskörnung Liapor, einem weithin be-kannten Blähtonhersteller. Nachdem diese Bläh-tonkugeln die Basis der meisten Leichtbetone und allgemein aus der Hydrokultur bekannt sind, ist der Biologie genüge getan. Top steht für den Spitzen U-Wert im Mittel von 0,11 W/m²K, der mit diesem System erreichbar ist – und das mit nur 50 cm Roh-bauwandstärke. Weil wir die dämmende Eigenschaft der Dämmung übergeben, können wir uns wieder auf die Vorteile des Leichtbetons konzentrieren.

Drei Grundüberlegungen haben das LiaTop-System geprägt:

1. Die Verbindung der drei Schichten durch einen Schwalbenschwanz: es muss nicht verklebt und so-mit jederzeit wieder getrennt werden können (leich-tes Recycling).

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Dämmung

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2. Der Schwenk um 90° ermöglicht eine Verwen-dung der seitlichen Flächen (bei der Produktion die Schalung) als glatte Unter- und Oberseite.

3. Die 20 cm starke Innenseite ist der tragende Teil, die Dämmung und die 5 cm starke Außenschicht fungieren wie eine Dämmung mit Putzträger – sehr zur Freude der Verarbeiter. Das Gewicht wird mit einem eigens entwickelten, bewehrten Deckenstein geschoßweise abgefangen und bildet gleichzeitig die Abschalung für die Decke.

Und noch mehr Vorteile…Der Mauerstein ist auf den Punkt gebracht biolo-gisch, diffusionsoffen, rein mineralisch, zu 100 % re-cycelbar und fühlt sich angenehm warm an. Der we-sentlichste Faktor jedoch ist die Tatsache, wieder mit einem „Handgriff“ eine fertige, hochwertige Wand herstellen zu können. Und zwar mit einem Stein, der wie gesagt alle Anforderungen erfüllt, die an massive Baustoffe gestellt werden:

• Flexible Eigenschaften: die Festigkeit des Steins kann an die baulichen Erfordernisse angepasst

werden, ohne dadurch die dämmenden Eigen- schaften wesentlich zu beeinflussen.• Top U-Werte: zwar sind die tatsächlich erreichba- ren U-Werte von den Rahmenbedingungen ab- hängig, bewegen sich aber stets in dem überschau- baren Spitzenbereich von 0,10 bis 0,12 W/m²K. • Keine Kältebrücken mehr.• Perfekter Schallschutz mit Werten von 56 dB aufwärts, was einen enormen Komfortgewinn be- deutet.• Ein „monolithisches“ System mit geschützter Au- ßenhaut und optimalem Putzträger.• Ausreichende Speichermasse für ein ausgewogenes Raumklima.• Winterfester Rohbau aufgrund der bereits inte- grierten Dämmung in Verbindung mit der Außen- schicht. • Der Leichtbeton ist 3-dimensional wärmedämmend, ohne durchgehende Kamine.• Einfaches Handling durch Mauersteingewichte, die unter 20 kg liegen.• Besonders einfache Verarbeitung durch die volle Mörtelfläche.• Saubere Anschlüsse und Leitungsführungen.

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Die Eigenschaften dieses Mauerwerks übertreffen somit alle bisher erreichten, monolithischen Sys-teme und sind bereits an die Anforderungen, die uns in den nächsten Jahren tatsächlich ins Haus stehen, ausgerichtet.

Weitblick, Verantwortung, Innovation und vor allem positive, konstruktive Gruppenarbeit waren die Ba-sis für diesen Quantensprung, erstmalig in Europa in diesen Dimensionen.

Das LiaTop System wird österreichweit vertrieben und ist bei zahlreichen Unternehmen erhältlich. Werfen Sie dafür einen Blick auf www.liapor.com/at oder lassen Sie sich im Fachhandel beraten.

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L eichtbeton vereint statische und bauphysika-lische Funktionen, Wärme-, Schall- und Brand-

schutz in einer monolithischen Bauweise. Die Ei-genschaften des Leichtbetons werden in erster Linie von den eingesetzten Leichtbetonzuschlag-stoffen und seinem Gefüge bestimmt. Mit der Ein-führung von Zuschlagstoffen mit hoher Kornfestig-

Stand in der Vergangenheit für die Optimierung des Baustoffes Beton die Verbesserung des Leistungsge-wichtes im Vordergrund, so hat sich der Baustoff Leichtbeton seit der Energiekrise zu einem Universalbau-stoff entwickelt.

keit gelang es bereits im 2. Weltkrieg, gefügedichten Leichtbeton für den Schiffbau mit hohen Festig-keiten herzustellen. Leichtbeton in der heutigen Form, ob als Mauerwerk, massive Wand, oder Recy-clingprodukt, kann neben der Vielzahl an bauphysi-kalischen Anforderungen auch statische tragende Bauteile bilden.

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Wie bei vielen Produkten muss der „Erbauer“ schon einiges Fachwissen aufweisen, um alle Anforderungen an ein Gebäude einschätzen, daraus eine Anforde-rung an ein Mauerwerk formulieren, beurteilen und vor allem auswählen zu können. Eine Aufgabe, der sich die Cooperative Leichtbeton und ihre Partner gestellt hat und die zu neuen Produkten geführt hat.

Vorteile von Leichtbeton im Überblick• MASSIV = Energiesparen: Leichtbeton ist einer der massivsten Baustoffe überhaupt. • Kachelofeneffekt: Kachelöfen sind schwer weil Masse erforderlich ist für die Speicherwirkung. Je schwerer die Wand, desto besser der Speicher, desto wirtschaftlicher das Beheizen Ihres Lebens- raumes. • Nagelbarkeit: Trotz der Massivheit kann ein Na- gel eingeschlagen werden – und hält. • Bearbeitbarkeit: Nachträgliche Änderungen (Lei- tung, Steckdose) sind einfach und vor allem präzi- se herzustellen. • Dichtheit: Entscheidend für den Erfolg der Nied- rigenergie- und Passivhaustechnologie. • Luftschallschutz: Auch hier ist Masse (Gewicht) gleich besserer Wirkung. Schallschutzwände wer- den nicht umsonst aus diesem Material hergestellt und sind optisch ansprechend gestaltbar. • Schnelligkeit, Flexibilität: Die gegossenen Materi- alien können sehr schnell hergestellt werden - in

Baustoffe der Zukunft

„Leichtbeton besitzt eine sehr gute spezifische Wärmespeicherkapazität, was zu einem sehr konstanten, ausgeglichenen Wohnklima beiträgt. Die mo-derne thermische Gebäudearchitektur kommt uns da noch entgegen, denn je besser die Dämmung ist, desto mehr Speichermasse kann nutzbar gemacht werden. Wir werden uns forschungsmäßig in naher Zukunft noch intensiver damit beschäftigen. Mein persönliches Ziel: Gebäude nicht mehr zu heizen und zu kühlen, son-dern mit möglichst geringem Aufwand auf Temperatur zu halten! Ein neuer Ansatz, der dem Thema nutzbare Speichermasse alles abverlangen wird.“

DI Thomas Schönbichler

GF Cooperative Leichtbeton

den verschiedensten Formen - eben Creativ. • Ökologie: Für Leichtbeton werden nur ökologisch wertvolle Materialien verwendet. Das hilft Umwelt zu schonen und CO2 zu reduzieren. • Recycling: Leichtbeton kann nicht nur leicht re- cycelt werden, sondern bietet auch die Möglich- keit, Recyclingstoffe zu verwenden. • Brandschutz: Leichtbeton bietet den höchsten Brandschutz. Außerdem brennt er einfach nicht. • Vielfalt: Viele Systeme bedeuten viele Lösungen, mehr Auswahl, mehr Optimierungsmöglichkeiten. Leichtbeton ist dazu angetan, in allen Bereichen eingesetzt zu werden, egal ob Boden, Decke, Wand, Kamin oder Dach. Sie haben die Wahl. • Innovation: Wände aus Leichtbeton ermöglichen schon jetzt sinnvolle Technologien von morgen (z.B. Wandheizungen, Vorinstallationen). • Wertbeständigkeit: Leichtbeton ist auf Grund sei- ner Festigkeit und seiner Beständigkeit gegenüber Wasser, Feuer und Luft ein Garant für hohe Wert- beständigkeit und bietet dauerhaft, hygienisch ein- wandfreie Wandkonstruktionen. • Sicherheit: Die Summe der Eigenschaften von Leichtbeton macht den Unterschied. Haltbar, flexi- bel und beständig, das gewährleistet hohe Sicher- heit bei minimalen Erhaltungskosten.

www.leichtbeton.at

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Ziegel im MassivbauDer am längsten bekannte und verwendete künstlich gefertigte Mauerstein ist der Ziegel. Aus tonhaltigem Lehm entsteht durch Brennen ein robuster langle-biger keramischer Werkstoff. Gebrannte Tonziegel waren bereits in der Antike üblich. Davor wurden die quaderförmigen Lehmstücke nur an der Luft getrock-net. Solche ungebrannten Lehmziegel bezeichnet man als Adoben, die im Gegensatz zu gebrannten Zie-geln nicht wasserfest sind. Wird heutzutage in un-seren Breiten mit ungebrannten Lehmziegeln gebaut, wird zum Schutz vor Regen eine entsprechende Kon-struktion, z.B. weit vorgezogene Dächer, eingesetzt.

Hartgebrannte Ziegel werden mit höheren Tempera-turen gebrannt und sind dadurch noch härter und dichter. Sie finden im Außenbereich Verwendung. Zu dieser Sorte gehören beispielsweise Vormauer-ziegel, Klinker oder Dachziegel. Klinker sind so stark gebrannt, dass eine glasartige Oberfläche ent-steht. Sie nehmen daher kein Wasser auf und sind sehr widerstandsfähig.

Zu den Vorteilen von Ziegelbausteinen gehört die generell gute Wärmespeicherfähigkeit. Ziegel sind temperaturträge, das heißt, sie brauchen relativ lan-ge um sich zu erwärmen, dann aber halten sie die gespeicherte Wärme und geben sie erst zeitversetzt wieder ab. Die Wärmeabgabe wirkt sich besonders dann positiv aus, wenn die Außentemperatur sinkt und die gespeicherte Wärme zur Raumerwärmung beiträgt. Ebenso werden Temperaturspitzen ausge-glichen und damit hohe Temperaturschwankungen vermieden.

Standard Mauerziegel im Normalformat (NF) haben in der Regel die Abmessungen 25 x 12 x 6,5 cm. Es gibt sie in voller Ausführung und als gelochte Varian-te mit einem Lochanteil bis 25 Prozent. Bei einem höheren Lochanteil werden sie als Hochlochziegel bezeichnet. HF-Ziegel (Mauerziegel-Hochformat) sind bei gleicher Grundfläche etwa doppelt so hoch. Sie werden meist nur mit einem Lochanteil bis max. 15 Prozent hergestellt, um sie auch ohne besondere Zulassung zum Rauchfangbau verwenden zu kön-nen. Standardziegel in Vollausführung verwendet man heute hauptsächlich als Ergänzungssteine, so-

Foto: WP-Archiv

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wie zum Aufmauern von Brüstungen und ähnlichen Bauteilen ohne Wärmedämmfunktion.

Für Außenwände werden wegen ihrer wesentlich besseren bauphysikalischen Eigenschaften Hoch-lochziegel eingesetzt. Diese sind – um möglichst dichte Mauerwerksfugen zu erzielen – mit Nut und Feder ausgestattet, haben vergleichsweise gute Dämmeigenschaften und sind diffusionsoffen. Als Standardprodukt gilt der so genannte „38er“ mit 38 Zentimetern Dicke, einer Länge von 12,5 bzw. 25 cm und rund 24 cm Höhe. Noch bessere Wärmedäm-mung bieten Varianten mit 45 oder 50 cm Dicke. Im Innenausbau werden überwiegend Zwischenwand-ziegel, das sind schmale Hochlochziegel, verwendet.

Der Vorteil porosierter Ziegel ist die in den vielen Po-ren eingeschlossene Luft. Im Ziegelwerk wird der Ton zunächst aufbereitet und dann mit fein gesieb-tem Sägemehl oder anderen Zuschlägen wie Polysty-rolspänen oder Zellulosefasern versetzt. Nach dem Brennen hinterlässt der ausgebrannte Zuschlag un-Fo

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Hochlochziegel sind besonders gute Dämmer und diffussionsoffen.

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BAUperfekt :: Rohbau

zählige kleinste Hohlräume. Diese eingeschlossenen Luft-Poren sorgen für die Wärmedämmung. Poro-sierte 38er-Ziegel sind mittlerweile beim Neubau Stand der Technik. Porosierte 50er-Ziegel erzielen noch bessere thermische Werte, sind jedoch teurer und – wegen des höheren Gewichtes – etwas schwie-riger zu verarbeiten. Zudem ist der Mörtelbedarf beim vollflächigen Mörtelbett höher. Soll der Wär-medämmwert einer Mauer noch weiter gesteigert werden, wie dies z.B. bei Niedrigenergiehäusern und Passivhäusern erforderlich ist, muss man sich von der einschaligen Bauweise verabschieden und eine zu-sätzliche außen liegende Wärmedämmung anbrin-gen, die dann den überwiegenden Teil der Dämmwir-kung übernimmt.

Hochentwickelt: PlanziegelDer letzte Stand der Entwicklung sind Planziegel, die im Produktionsvorgang an beiden Auflageflächen millimetergenau plangeschliffen werden. Im Gegen-satz zu herkömmlichen Mauerziegeln werden sie nicht mit Mörtel, sondern mit so genanntem Dünn-bettmörtel, einem mineralischen Kleber verbunden. Dieser wird mit einer Mörtelwalze aufgetragen oder aber man taucht die Ziegel in einer Mörtelwanne

einzeln in den Mörtelbrei. Die Fugen eines Planzie-gel-Mauerwerks sind nur noch ca. 1 mm dick.

Planziegelmauerwerk lässt sich schneller, einfacher und daher wirtschaftlicher als normales Mauerwerk hochziehen. Die bautechnischen Vorteile liegen in der verbesserten Wärmedämmung der kompakteren Wand, einer hohen Druckfestigkeit, der nahezu tro-ckenen Bauweise und deswegen sehr geringen Bau-feuchte. Mehr als 90 Prozent herkömmlichen Mör-tels werden eingespart, man braucht also keinen Mörtelsilo mehr. Die Arbeit geht um ca. ein Drittel schneller und der Rohbau ist früher fertig.

Eine spezielle Variante sind Planfüllziegel, die nach dem Einbau raumhoch mit Beton verfüllt werden und sich hervorragend zur Erstellung von Schallschutzwän-den, Haustrennmauern oder für schallschützende Treppenhaus-Ummauerungen eignen. Für die Plan-ziegelverfüllung kommt ein spezieller Beton der Kör-nung B 15 mit Betonverflüssiger zum Einsatz.

Häufig verwendete BaustoffeKalksandstein (auch Sandsteinziegel) wird aus den na-türlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser mit ge-ringem Energiebedarf hergestellt. Die Steine werden in speziellen Dampfdruckkesseln, den Autoklaven, bei Temperaturen von ca. 200° C unter Druck vier bis acht Stunden gehärtet. Diese Steine sind in Ös-terreich nicht sehr verbreitet.

Porenbeton ist ein leichter, poröser, mineralischer Baustoff auf der Grundlage von Kalk-, Kalkzement- oder Zementmörtel, der sehr gute Wärmedämmei-genschaften aufweist. Die Bezeichnung „Beton“ ist etwas irreführend, da das Material üblicherweise keine Zuschlagstoffe wie Sand oder Kies enthält. Porenbeton gehört zu den sogenannten dampfge-härteten Baustoffen. Bei der Produktion im ge-schlossenen Kreislauf fallen weder luft-, wasser- noch bodenbelastende Schadstoffe an. Durch die Härtung mit Wasserdampf wird bei der Produktion nur wenig Energie verbraucht.

Bauteile aus Porenbeton enthalten wie Bauteile aus Stahlbeton eine Bewehrung, die Zugkräfte aufneh-men kann. Fertigbauteile aus Porenbeton kommen als Wand-, Decken- und Dachplatten zum Einsatz,

Foto: pixelio - Paul Georg M

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Fertigbauteile aus Porenbeton können für alle Bauteile,

vom Keller bis zum Dach, eingesetzt werden.

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auch hier als einfachste Lösung für hohe Wärme-dämmung. Da Porenbeton zu großen Teilen aus Luft besteht, kann man die einzelnen Steine größer ma-chen und man kommt beim Bauen schneller voran.

Porenbetonbauteile gibt es für alle Anwendungen vom Keller bis zum Dach, sodass man sein Haus komplett aus einem Baustoff bauen kann. Das Mate-rial eignet sich aber auch hervorragend für Um-bauten, Aufstockungen von Gebäuden oder bei der Altbausanierung, also überall dort, wo es auf die Re-duzierung der Lasten ankommt.

Plansteine aus Porenbeton werden in der Produktion millimetergenau geschnitten. Die maßgenauen Steine werden mit handelsüblichem Dünnbettmör-tel versetzt. Der Mörtel wird mit einer gezahnten Plankelle vollflächig auf die Lagerfuge der Mauer aufgezogen. So entstehen Mörtelfugen von etwa 1 bis 3 mm Dicke. Plansteine mit Nut und Feder benöti-gen keinerlei Stoßfugenvermörtelung, weil sie wie Planziegel dicht aneinander gesetzt werden. Die Steine können mit einer Baustellensäge oder einer Handsäge mit grober Spezialzahnung einfach zuge-schnitten werden.

Zement – Der Kitt zum Bauen

Zement ist ein hydraulisches Bindemittel für Mörtel und Beton, das aus Kalk, Ton, Mergel sowie einigen Zusätzen hergestellt wird. Von diesen Zumahlstoffen, ihrer Art und Menge, und der Mahlfeinheit des Ze-mentes hängen die gewünschten physikalischen und technischen Eigenschaften des Endproduktes ab.

Blähtonsteine werden aus porigen, mineralischen Zu-schlägen (z.B. Bims, Ziegelsplitt, Blähton) und Ze-ment, als Vollsteine oder -blöcke und Hohlblock-steine in Normal- und Planausführung hergestellt. Sie warten mit guten Wärmedämmeigenschaften, geringem Gewicht und guter Putzhaftung auf. Große Formate ermöglichen schnelles, wirtschaftliches Mauern. Die guten Dämmeigenschaften lassen sich nochmals verbessern, indem die Kammern mit einem mineralischen Dämmstoff gefüllt werden. Die hohe Maßhaltigkeit, die ebene Oberfläche und die Verzah-nung der Stoßfugen bewirken einen geringen Mör-telverbrauch, minimieren Wärmebrücken und opti-mieren die Dämmwerte der Gesamtkonstruktion, sodass mit einschaligem Mauerwerk ein U-Wert von unter 0,20 W/m2K möglich ist.

Holz: Dieser wohl älteste Baustoff wird im Massiv-bau als massiver Holzbalken im Bereich des Dach-stuhls bzw. als Unterbodenkonstruktion eingesetzt, im Holzleichtbau als Konstruktionsholz und in Form von Holzwerkstoffen (Platten). Im Block-hausbau werden massive Holzstämme verarbeitet. Welche Hölzer zum Einsatz kommen ist regional unterschiedlich.

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Z ur Aufnahme der Gebäudelasten und Verteilung zusätzlicher Belastungen aus Wind oder Schnee

muss jedes Bauwerk eine Gründung, auch Fundament genannt, haben.

Am Anfang steht immer die Baugrube, die von einem professionellen Team mit einem Bagger ausgehoben wird. Zuvor sollte die oberste, wert-volle Erdschicht vorsichtig abgetragen und geson-dert gelagert werden. Das Abschieben des so ge-nannten Mutterbodens kann auch in Eigenregie mit einem kleinen Radlader (Leihgerät) erfolgen. Die entstehenden Humus-Hügel dürfen aus Rück-sicht auf die Bodenorganismen nicht höher als zwei Meter sein. Entfernen Sie auch in den Be-reichen der Zufahrt und der Material-Lagerplätze diesen wertvollen Boden, den sie später zur Gar-tengestaltung verwenden können. Die Ausmaße der Baugrube müssen jene des Hauses in Länge und Breite um mindestens 70 cm überschreiten.

. .Dabei ist auch Platz für etwaige Drainagen (Was-serableitungen) einzurechnen.

Nach dem Aushub wird direkt auf der Baugruben-sohle das so genannte Schnurgerüst aus Pfosten und Schnüren errichtet. Diese Vorrichtung entspricht exakt dem Vermessungsplan an den Baufluchtli-nien, die Schnittpunkte markieren die späteren Hausecken. Die Schnüre werden so aufgelegt, dass sie sich in den Kreuzpunkten nicht berühren. Vor dem Betonieren der Fundamente werden die Ab-wasserrohre in der Baugrube verlegt. Diese Arbeit kann später nicht mehr nachgeholt werden.

Gründungsarbeiten sollten in jedem Fall nur von Fachunternehmen erledigt werden. Diese Betriebe verfügen über das nötige Know-how und den Ma-schinenpark, um solche Arbeiten rasch und wirt-schaftlich durchzuführen. Außerdem wissen sie, wie mit eingeschlossenen Felsbrocken, Schlamm-schichten oder unerwarteten Grundwasservorkom-men umzugehen ist.

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Untersuchung des BodensFür erfolgreiche Bauarbeiten ist zunächst die ge-naue Kenntnis der Bodenbeschaffenheit sehr wichtig und wer keine unangenehmen Überra-schungen erleben möchte, sollte spätestens vor dem Erdaushub ein Bodengutachten erstellen las-sen. Noch besser wäre es natürlich, ein solches bereits vor dem beabsichtigten Grundstückskauf anfertigen zu lassen. Falls die Sohle der Baugrube wenig tragfähig ist, besteht die Möglichkeit, vom Fachmann eine Bodenverbesserung in Form einer Kies- oder Schotterschicht einbringen zu lassen. Aber Vorsicht: Das sieht einfacher aus als es ist, und kann mitunter zu einer kostspieligen Angele-genheit werden.

Das Fundament als BasisTraditionell werden die auftretenden Lasten mit Hilfe von Gründungssystemen, die aus Einzel- und Streifenfundamenten bestehen können, in den Bau-grund abgeleitet. Heute werden die einzelnen Fun-damente in der Regel zur Abgrenzung des Gebäudes vom Erdreich durch eine dünne Platte aus stahlbe-wehrtem Beton verbunden, während man in älteren Häusern mitunter noch Keller findet, deren Boden lediglich aus gestampftem Lehm besteht. Die ein-fache Bodenplatte soll vor allem die Funktion der Feuchteisolierung und Wärmedämmung erfüllen.Soll ein Keller nicht zu Wohnzwecken ausgebaut werden, kann man die Wärmedämmung der Boden-platte weglassen, allerdings muss dann die Keller-

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BAUperfekt :: Rohbau

Wissen macht sicher und spart Geld

Die Unkenntnis der Baugrundverhältnisse kann erhebliche Gefahren mit sich bringen: Bei einem plötzlichen Ein-sturz hat man kaum eine Chance, rechtzeitig aus einem Graben- bzw. Künettenbereich herauszukommen. Durch nachdrückende Erdmassen kommt es immer wieder zu schweren Verletzungen. Beim Ausheben von Gruben, Grä-ben und Künetten von mehr als 1,25 m Tiefe müssen daher die Wände parallel zum Aushub abgeböscht oder ver-baut werden. Unter Abböschen versteht man die Abschrägung der Wände, die je nach Bodenbeschaffenheit zwi-schen 45° (bei weichen Böden) und 90° (bei Fels) betragen kann. Verbaue bestehen aus waagrechten oder senkrechten Pfostenverschalungen, die mit „Sprengern“ gegeneinander verspreizt werden. Ringsum muss ein 0,5m breiter Schutzstreifen angelegt werden, der weder befahren noch zum Materiallagern verwendet werden darf. Darüber hinaus müssen sämtliche Bodenöffnungen und etwaige Abdeckungen gut sichtbar gekennzeichnet sein. Verantwortlich ist der Baustellenkoordinator bzw. der Bauherr.

decke gedämmt werden. Bei in das Grundwasser hi�neinreichenden Gründungen sind großflächige fugenlose Gründungsplatten vorteilhaft. Dadurch entfallen die durch Wasserdruck schadensanfälligen Arbeitsfugen weitgehend. Bei Verwendung geeig �neter Betonrezepturen und sorgfältiger Nachbe �handlung kann auf die Anordnung von Dehnfugen verzichtet werden. Reichen die Eigenlasten des Ge �bäudes bei hohem Grundwasserspiegel nicht aus, ist es möglich, mit Hilfe von Zugankern die überschüs �sigen Auftriebskräfte in tiefer liegende Baugrund�schichten abzutragen.

Ist die Sohle der Baugrube fest und bindig, genü �gen Streifenfundamente unter den tragenden Wänden und darauf eine 10 bis 15 cm dicke Beton �platte. Bei sandigen und weniger festen Böden ist eine richtige Fundamentplatte nötig. Bei Häusern mit kompliziertem Grundriss ist sie ohnehin die wirtschaftlichste Lösung, da der Aufwand für das Ausschachten der Fundamentstreifen teurer ist als das zusätzlich erforderliche Baumaterial. Zu er�mitteln, wie dick das Fundament sein muss und welche Bewehrungen hinein müssen, gehört zu den Aufgaben des Statikers. In jedem Fall muss das Fundament frostfrei in ausreichender Tiefe ge �gründet werden.

Die Gründung wird nicht direkt auf der Grubensoh �le, sondern auf einer Sauberkeitsschicht angelegt, ZRGXUFK � PDQ � GD V � ( LQGULQJ H Q� Y RQ� ) H XF K WLJ N H LW� Y H U�hindert. Diese Schicht ist mindestens 5 cm dick und

Fotos: WP-Archiv, pixelio - Lutz Hering

Erster Schritt zum eigenen Keller ist der Aushub der Grube.

Ein Fertigteilkeller steht schon an einem Tag und wird mit ...

... der Betonierung der Kellerdecke vollendet.

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BAUperfekt :: Rohbau

besteht aus Kies oder Magerbeton. Zur Feuchteiso �lierung werden diffusionsdichte Folien aus Polyethy�len (PE) oder Polyvinylchlorid (PVC) verwendet. Bodenplatten, an die kein Keller anschließt, müssen auf jeden Fall gut wärmegedämmt werden.

Die Dämmschicht kann unter oder über der Boden �platte eingebaut werden. Unterhalb verwendet man als so genannte Perimeterdämmung� IH XF K WH XQ H PS �findliche Produkte wie Schaumglas, Polyurethan�schaum (PU-Schaum) oder extrudiertes Polystyrol (XPS), oberhalb von Bodenplatte und Abdichtung werden beispielsweise Polystyrolschaum oder Mine�ralfasermatten eingesetzt.

Keller ja oder nein?Heute entscheiden sich etwa 85 Prozent der Bau�herren von Einfamilienhäusern für die Errichtung eines Kellers. Dafür gibt es gute Gründe: Neben der üblichen Verwendung als Heizraum, Waschküche, Vorrats- und Hobbyraum tritt auch eine erweiterte Nutzung, z.B. als Gästezimmer, Wohn- oder Ar�beitsraum in den Vordergrund. Dabei gewinnen neue Anforderungen, wie Wärmeschutz, Belichtung und Einhaltung einer entsprechenden Mindest�raumhöhe an Bedeutung.

Immer öfter werden Keller als Wellnessbereich ein�gerichtet. Diese Anwendung stellt an das Bauen aber etwas höhere Anforderungen. Schon die Wahl der Baustoffe beeinflusst wesentlich die Behaglichkeit XQ G� V R� ULFK WLJ � J H P•WO LF K � ZLUG• V � H UVW�� ZH QQ� ] X U� K R�hen Speicherfähigkeit noch gute Wärmedämm-ei�genschaften hinzu kommen. Werden beispielsweise statt Kies gebrannte Tonkügelchen zugeschlagen, nehmen diese durch die kleinen Hohlräume leich �ter Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie bei Bedarf wieder ab. Das Wohlbehagen steigt,

BAUperfekt Tipp

Der Preis für einen Keller wird meistens überschätzt. Ein Haus – ob mit oder ohne Keller – benötigt ohnehin eine Gründung in frostsicherer Tiefe, Erdbauarbeiten sind daher in jedem Fall nötig. Zudem sind ebenerdige, nicht frostsichere Kellerersatzräume auch nicht kostenlos und verbrauchen wertvolle Grundstücksfläche. Bei einem freistehenden Einfamilienhaus sind die Mehrkosten für Unterkellerung im Durchschnitt mit etwa 21.000,- Euro anzusetzen, bei einem Reihenmittelhaus muss mit rund 9.500,- Euro gerechnet werden.

Fotos: WP-Archiv

Nachdem das Fundament mit Decke steht, ...

wird die Gründung auf eine Sauberkeitsschicht aus Kies oder Magerbeton angelegt, ...

... wärmegedämmt und für die nächsten Stockwerke vorbereitet.

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BAUperfekt :: Rohbau

Stabilität und Dauerhaftigkeit bleiben. Weitere Vorteile: leichte Bearbeitbarkeit, Brandbeständig-keit nach REI180, gute Speicherfähigkeit sowie ho-her Schallschutz.

Vergleicht man die Kellerbauweisen miteinander, zeigt sich, dass man grob zwischen gemauerten Kel-lern (dabei können sämtliche Formen von Mauerstei-nen verwendet werden), Fertigkellern aus Betonteilen und Modulkellern, einer Mischform z.B. mit vorgefer-tigten Holzwerkstoffelementen, die auf der Baustelle mit Beton ausgegossen werden, unterscheiden kann.

Fertigteilkellerversus gemauerte GaragenKeller gibt es heutzutage in den unterschiedlichsten Ausbaustufen. Das Angebot reicht hier vom Mit-baukeller, bei dem der Bauherr bereits beim Aufbau mithelfen und sich damit Kosten in mitunter er-heblicher Höhe einsparen kann, über den Ausbau-keller, bei dem die Innenarbeiten zu erledigen sind – manchmal sind auch Betontreppen und Decken-platten bereits im Standardumfang enthalten. Kom-plett-Fertigkeller werden vom Hersteller bezugsfer-tig ausgebaut.

Vor Ort gemauerte Keller werden wahlweise aus großformatigem Ziegel, Kalksand-, Porenbeton- oder Leichtbetonstein mit oder ohne Zusatzdäm-mung aufgebaut. Die Vermörtelung kann mit Nor-mal-, Leicht- oder Dünnbettmörtel erfolgen. Da die Kelleraußenwände dem Erddruck standhalten und zusätzlich auch gegen Wärmeverluste schützen müssen, ist je nach Steinart eine Mindestdicke ab 30 cm erforderlich.

Beton-Vollwandelemente bestehen aus Normal- oder Leichtbeton. Die liegende Fertigung ermög-licht auf einer Seite eine schalungsglatte Oberfläche. Leichtbetonelemente zeichnen sich durch bessere Wärmedämmung und ein geringeres Transportge-wicht aus. Verbindungsschlaufen und Fugenverguss gewährleisten den vertikalen Verbund der Elemente. Bei Betonwänden muss der Anschluss zur Boden-platte durch Aufrauen, Nuten oder Aufkantungen Querkräfte aufnehmen können. Die Tafelgröße wird entsprechend der Tragfähigkeit der Transport- und Hebezeuge limitiert.

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O b Einfamilienhaus, Bürogebäude oder Indus-triehalle – das Fundament spielt bei jedem Ge-

bäude die tragende Rolle. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Raum zwischen Bauwerk und Baugrube zu. Hier sind flexible und leistungsstarke Perimeter-Hinterfüllungen gefragt, die nicht nur vielfältige bauphysikalische Anforderungen erfüllen, sondern auch schnell und einfach einzubringen sind. Daneben müssen Hinterfüllungen auch drainagefä-hig sein, um Feuchtigkeitsschäden am Bauwerk zu verhindern. Dies gilt insbesondere für Bereiche, die starken Temperaturänderungen oder Frost ausge-setzt sind. Gemäß den geltenden Energie-Einspar-verordnungen müssen Perimeter-Dämmungen auch einen wirkungsvollen Wärmeschutz leisten.

Selbstverdichtendes Schüttgut Liapor-Blähtonkörnungen eignen sich aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen Eigenschaften hervor-ragend zur Baugrubenhinterfüllung. Die luftporen-durchsetzten, keramischen Tonkugeln vermindern aufgrund ihrer geringen Trockenschüttdichte von rund 350 kg/m3 gegenüber herkömmlichen Unter-gründen den Erddruck um den Faktor 2 bis 3. Die Schüttung ist dabei formstabil und selbstverdich-tend. Sie staucht sich nachträglich nicht zusammen,

Die Hinterfüllung von Baugruben stellt besondere Anforderungen sowohl an das Füllmaterial als auch an die Eintragstechnik. Liapor-Ground erfüllt als leichtes, stabiles und wärmedämmendes Ma-terial nicht nur höchste Ansprüche an Statik und Bauphysik, sondern lässt sich als selbstverdich-tendes Schüttgut auch schnell und einfach ein-bringen – für einen reibungslosen und wirtschaft-lichen Baufortschritt.

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Lias Österreich GmbHFabrikstraße 11, A-���0 FehringT: (0�1��) 2� ��-0www.liapor.at

ein Kubikmeter Liapor-Ground füllt damit dauer-haft einen Hohlraum von genau einem Kubikmeter aus. Der Eintrag kann auch in schmalste Spalten er-folgen, zusätzliche Rüttler oder Verdichter sind nicht erforderlich.

Vielfältige bauphysikalische VorteileDaneben bietet Liapor-Ground als Baugrubenhin-terfüllung noch weitere bauphysikalische Vorteile: Liapor reduziert Wärmeverluste und kann gleich-zeitig Wärme speichern. Der nicht brennbare Bau-stoff gehört der höchsten Brandklasse A1 an, ist da-bei aber auch frostsicher. Aufgrund der geringen Restfeuchte kann Liapor auch bei extremen Minus-graden im Freien eingesetzt werden. Dazu kommt noch die feuchteregulierende Funktion des Liapor-Grounds, das bei Bedarf Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne dass es zu Setzungen oder Quellungen kommt.

Schneller und einfacherEintrag mit Liapor-GroundAuch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sind Perimeter-Dämmungen mit Liapor die erste Wahl: Als Schüttgut lässt sich die Körnung schnell und einfach per Silozug anliefern und bis zu 100 Meter weit direkt in die Grube einblasen, wo sie ganz von alleine die optimale Schüttungsdichte erreicht. Da-mit erübrigt sich die Errichtung von Zwischenlagern auf der Baustelle, sowie der Einsatz weiterer Ma-schinen. Das spart nicht nur Zeit und Platz, sondern sorgt für einen reibungslosen und wirtschaftlichen Baufortschritt ohne aufwändiges Handling.

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D as Mauerwerk eines Gebäudes hat vielfältige Aufgaben zu übernehmen. Es ist gleichzeitig

das tragende Skelett und die schützende Außenhaut – ganz egal welcher Baustein oder Baustoff verwen-det wird. Die Wand schützt, ergänzt um die Fassade, das Gebäude vor Witterungseinflüssen, muss einem Feuer möglichst langen Widerstand bieten und sollte auch vor Hochwasser – zumindest zu einem Teil – schützen.

Welche Bauweisen oder welche Materialien den Vor-zug bekommen, müssen Sie schon vor der Detailpla-nung entscheiden, da dies wesentliche Planungspara-meter sind. Lesen Sie dazu auch Abschnitt Baustoffe, Seite 56.

Sind die Wände errichtet und der Rohbau praktisch fertig gestellt, sollte die äußere Gebäudehülle mög-lichst schnell in Angriff genommen werden. Sie bie-tet nicht nur das optische Finish sondern auch den richtigen Schutz für die Wandbaumaterialien.

Fotos: pixelio - Rita Köhler, U

we Steinbrich

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faSSade

D er Begriff Fassade wird häufig synonym für die Außenwand verwendet, was eigentlich nicht

richtig ist. Spricht man in der Architektur von der Fassade, so meint man die Optik und das wesent-liche Prinzip der Gebäudehülle. Der Begriff Außen-wand bestimmt eher das funktionale Bauteil, das den Außenraum vom Innenraum trennt.

In der Architekturgeschichte bezieht sich der Begriff auf die Hauptansichtsseite oder Schauseite eines Ge-bäudes. Das war in der Regel die Seite, die dem öf-fentlichen Stadtraum (Straße, Platz) zugewandt war. Die anderen Seiten der Gebäude waren oft schlichter ausgeführt. Die einzelnen Teile einer Fassade, wie zum Beispiel Fenster oder Blendsäulen bezeichnet man als Fassadenelemente (Quelle: Wikipedia).

Heute steht der Begriff Fassade für alle Gebäudean-sichten und bezeichnet nicht nur die Optik, sondern das wesentliche Prinzip der Gebäudehülle. Man un-

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Foto: pixelio - Carl Philipp Aekai von Mainaschaff

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terscheidet grundsätzlich die Lochfassade und bei-spielsweise eine Lamellenfassade. Als Lochfassade gilt eine herkömmliche Außenwand, die in Massiv-bauweise hergestellt und mit klar abgegrenzten Öff-nungen (Fenster und Türen) versehen ist. Lamellen-fassade hingegen meint, dass bei der Gestaltung Lamellen – meist aus Holz – ein wichtiger Gestal-tungsaspekt sind.

Favorit PutzÖsterreich war und ist immer noch das Land der ver-putzen Häuser. Sie tragen also eine so genannte Putz-fassade. Der Außenputz bietet Schutz vor Nässe und Wind, reguliert Temperaturveränderungen und soll nicht zuletzt vor mechanischen Einwirkungen schüt-zen. Heute kommen verstärkt so genannte Dünn-schichtputze zum Einsatz, die nur eine Dicke von drei bis fünf Millimetern aufweisen. Als Untergrund dafür eignen sich jedoch nur ebene Flächen, wie sie bei-spielsweise bei Mauerwerk aus Porenbeton entstehen. Zudem erfordern sie das Auftragen einer Haftbrücke.

Zur Verfügung stehen verschiedene Putzarten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Mineralische Putze enthalten neben dem Hauptbestandteil Sand ein mi-neralisches Bindemittel wie Ton, Kalk, Zement oder Silikate. Eine der ältesten Arten ist Kalkputz. Er ist diffusionsoffen, zeichnet sich durch seine gute Was-seraufnahmefähigkeit aus, gilt als gesundheitlich völ-lig unbedenklich und hat gute elastische Eigen-schaften. Zementputz wird überall dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an die Festigkeiten, Frostbe-ständigkeit, Dichtheit und Wasserbelastbarkeit ge-stellt werden. Kalk-Zement-Putz vereint die Vorteile beider Bindemittel. So können gezielte Kalkbeiga-ben die durch den Zement bedingten Putzeigen-schaften ergänzen, insbesondere wird die Verarbeit-

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)

bestehen aus mehreren bauphysikalisch genau aufeinander abgestimmten Systemkomponenten – von den Dämmplatten über die Kleber und Armierungsschicht bis zum Oberputz. Damit erzielt man optimale Dämmwerte der Außenwand, schützt die Bausubstanz und schont die Umwelt. Die dafür entwickelten Baustoffkombinationen sind in ihrer Grundauslegung seit Jahrzehnten bewährt und werden im Detail laufend auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Fotos: epr / Remmers, Baumit Wopfinger

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BAUperfekt Tipp

Die ausgewählten Hausfarben sagen einiges über die Bewohner bzw. über den, der die Farbentscheidung getroffen hat, aus. Weiß wirkt sauber aber eher kalt und unpersönlich, Gelb, Rot und Terrakottatöne wir-ken warm und einladend, Blau, Grün und Lila sind eher kühl. Die Unfarbe Grau kann sehr elegant wir-ken, wenn Fenster- und Türen einen entsprechenden Kontrast bieten, beispielsweise in Weinrot gehalten sind. Oft wird Grau aber nur gewählt, weil es „…nicht so schnell schmutzt”. Aber – erlaubt ist, was gefällt.

barkeit erleichtert. Durch den Aufbau einer Gitterstruktur haben die ökologisch völlig unbe-denklichen Silikatputze ein ähnliches Ausdehnungs-verhalten wie der mineralische Untergrund, wodurch Putzrissen vorgebeugt wird. Die Trocknung erfolgt einerseits durch Verdunstung des Wassers und Er-starren zu festem Wasserglas, andererseits infolge ei-ner chemischen Reaktion mit der Luftkohlensäure und dem mineralischen Untergrund. Diese unlösbare Verbindung mit dem Untergrund wird als Verkiese-lung bezeichnet.

Im Gegensatz dazu basieren so genannte Kunstharz-putze auf organischen Bindemitteln. Als besondere Vorteile von Kunstharzputzen gelten die außerordent-lich große Vielfalt an Strukturvarianten, Farbtönen und Körnungen, die hohe Elastizität, gute Festigkeit und Haftung auf beinahe jedem Untergrund sowie die einfache Verarbeitung. Kunstharzputze trocknen aus-schließlich durch Verdunsten des Wasseranteils. Dies bedeutet, dass sich bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit die Trocknungszeit verlängert. Nach der Trocknung sind sie regendicht, rissbeständig und unempfindlich gegen aggressive Umwelteinflüsse.

Auf Wärmedämmverbundsystemen werden häufig Silikonharzputze eingesetzt, die sich als besonders re-sistent gegen Algen- und Schimmelbefall erwiesen haben und schmutzabweisend sind.

Alternativen?Im Objektbau oder auch bei Hausanbauten kommen gelegentlich Glas- oder Natursteinfassaden, die es in unterschiedlicher Konstruktion gibt, zum Einsatz. Last not least ist hierzulande auch die Holzfassade ei-ner Erwähnung wert, die sowohl aus Profilen und Platten aus Vollholz, oder Materialien mit Rohstoff-anteilen aus Holz bestehen kann.

Fotos: RAIC

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A us der heutigen Bautechnik sind Dämmstoffe nicht mehr wegzudenken, denn Lärm macht

krank und Heizen wird immer teurer. Man unter-scheidet die thermische und die akustische Däm-mung, wobei die Dämmstoffe oft aus dem gleichen Ausgangsmaterial, aber anders verarbeitet sind. Dämmstoffe zur Wärmedämmung sind leicht und luftig, solche zur Schalldämmung dicht und schwer.

Sobald die Raumtemperatur in einem Gebäude ab-sinkt, bezeichnet man dies als Wärmeverlust, man muss also heizen. Der Verlust lässt sich durch ent-sprechende Dämmung im Rahmen halten. Zur Wär-medämmung gehören alle baulichen Maßnahmen, die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle (Außen-wände, Keller, Dach) verhindern bzw. reduzieren.

Um ein Gebäude mit möglichst niedriger Heizlast zu erreichen, muss der U-Wert der Bauteile so klein

. . Foto & Grafik: Isolena, epr / vinylit

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wie möglich sein: So gelten beispielsweise U-Werte für Passivhäuser von 0,1 bis 0,15 W/(m²K) als ange �messen. Für die Ausführung der Gebäudehülle be �deutet das, dass entweder sehr gut wärmedämmende Materialien oder entsprechend dicke Wandstärken zum Einsatz kommen müssen. Eine Verdoppelung der Dämmung führt zu einer Halbierung des U-Wertes. Mit konventionellen Dämmstoffen wie Mi �neralwolle, Polystyrol oder Zellulose liegt die für ein Passivhaus nötige Dicke bei 30 Zentimetern.

Sicher ist Ihnen der Begriff Wärmebrücke� V FK RQ� X Q�tergekommen. So bezeichnet man Bereiche in Bau�teilen eines Gebäudes, durch die die Wärme deutlich schneller nach außen gelangen kann, als durch die angrenzenden Zonen. Man unterscheidet konstruk-tive und geometrische Wärmebrücken sowie solche, die aufgrund unsachgemäßer Arbeiten� Y H UX UV D FK W� ZH U�den. Konstruktive Wärmebrücken entstehen durch Einbauten bzw. Materialien mit höherer Wärmeleit�fähigkeit oder fehlender Wärmedämmung, z.B. Trä�ger oder Stahlbetonbauteile, die eine gedämmte Au�ßenwand durchstoßen. Geometrische Wärmebrücken ergeben sich beispielsweise durch Vorsprünge oder Ecken in einem an sich homogenen Bauteil.

Ein typischer Fall unsachgemäßer Ausführung ist der Einbau von Fenstern ausschließlich mittels Bauschaum, was weder den statischen Anforde �rungen noch dem Wärmeschutz genügt und daher zu Wärmebrücken und Abdichtungsproblemen führt. Die Wirkung dieser Wärmebrücken, die häufig auch Kältebrücken genannt werden, wird QRFK � L P P H U� X QWH UV FK l W] W� X QG� EH L � H L QL J H Q� 5 RK �bauten könnte man schon im Vorfeld die künftigen Schimmelstellen voraussagen.

Energiesparende Bauweise......bedeutet, durch optimale Gebäudeplanung und J XWH � :lUPH GlPPXQ J � GLH � :lUPH Y H UOXV WH � QDF K � D X �ßen zu minimieren und solare Gewinne zu nutzen. Die Grundregel dafür ist eine kompakte Bauweise mit möglichst einem rechteckigen Grundriss und zwei Geschoßen. Das verringert die Gebäudeober�fläche und damit auch die Wärmeverluste. Erker, Loggien oder Dachgauben wären aus energetischer Sicht zu vermeiden, obwohl sie optisch durchaus an�sprechend sind.

Fotos: WP-Archiv

Mindestens 30 Zentimeter Außendämmung sind Voraussetzung für einen guten U-Wert.

Die Dämmplatten bestehen aus Mineralwolle, Polysterol oder Zellulose ...

... und werden per Hand an die Außenwand angebracht.

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Die Südausrichtung des Gebäudes nützt die Son-neneinstrahlung optimal. Zwei Drittel aller Fens-terflächen sollten nach Süden orientiert sein. Mo-derne Fenster weisen eine positive Energiebilanz auf = die Wärmegewinne durch die Sonnenein-strahlung sind in der Heizsaison größer als deren Verluste. Im Sommer sind entsprechende Abschat-tungen einzuplanen. Für eine gut gedämmte Ge-bäudehülle sind eine Wärmeschutzverglasung bei den Fenstern (U-Wert von 1,2 bis 0,7 W/m²K), die Dämmung der obersten Geschoßdecke mit 20 bis 40 Zentimeter Dämmstoff und gut gedämmte Außen-wände, mit beispielsweise 14 bis 25 Zentimeter oder

BAUperfekt Tipp

Von der Dämmwirkung her ist es egal, ob außen oder innen gedämmt wird. Wesentlich für die Energieein-sparung ist die Dämmstoffdicke. Aus bauphysika-lischen Gründen ist aber die Dämmung an der Au-ßenseite zu bevorzugen. Sie gewährleistet einen Rundum-Wärmeschutz ohne Wärmebrücken und bie-tet dem tragenden Mauerwerk zusätzlichen Schutz vor Wind und Wetter, vorausgesetzt es erfolgt eine professionelle, fehlerfreie Verarbeitung.

Foto: WP-Archiv

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Holzriegelwand mit 20 bis 30 Zentimeter Dämm-stoff erforderlich.

Effektive Außen- und InnendämmungDie häufigste Art professioneller Außendämmung ist das einschalige Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Dabei werden Dämmplatten an die Außenmauer ge-klebt oder mittels Anker (Dübel) befestigt und an-schließend verputzt. Sinnvoll ist, immer ein kom-plettes Hersteller-System zu verarbeiten, da die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sein müssen, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.

Die hinterlüfteten Fassade ist zweischalig aufgebaut. Die zwischen tragender Mauer und Vorhangfassade liegende Dämmstoffschicht wird so an einer Unter-konstruktion befestigt, dass ein etwa 2 Zentimeter breiter Spalt bestehen bleibt, durch den die Luft zir-kulieren und etwa angestaute Feuchtigkeit abtrans-portieren kann. Auch eine Innendämmung besteht aus mehreren Komponenten und wird wie der her-kömmliche Trockenbau verarbeitet. Auf einem Ra-ster aus Holz oder Metall wird der Dämmstoff mon-tiert, gefolgt von einer Dampfsperre und der Innenverkleidung (z.B. Gipskarton-, Gipsfaser- oder Holzplatten). Auch für diese Anwendung werden Sys-teme angeboten, bei denen die Dampfsperre und die Deckplatte schon integriert sind.

Schutz gegen LärmNicht nur die Wissenschaft weiß: Lärm macht krank – daher ist gute Schalldämmung heutzutage besonders wichtig.

Zusammenhang zwischen U-Wert und Energiebedarf

Bauteil Außenwand U-Wert (W/m²K) Energieverlust über Außenwand Faustregel: U-Wert x 10 = Liter HeizölAußenwand Bauordnung 0,�0 0,�0 x 10 = �,0 LiterAußenwand Niedrigenergiehaus 0,2� 0,2� x 10 = 2,� LiterAußenwand Passivhaus 0,10 0,2� x 10 = 1,0 Liter

Das Beispiel zeigt, dass die Wärmedämmung eine direkte Auswirkung auf den Heizwärmebedarf, die Heizkosten, die Schadstoffemissionen (vor allem CO2) und schließlich auf den Grad der Behaglichkeit und das Raumklima in den eigenen vier Wänden hat.

Quelle: GDI

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Besonders langlebig, sicher und umweltverträglich sind Dämmstoffe aus Schaum-

glas. Das Material lässt sich einfach bearbeiten (im Bild „Foamglas Ready Board“)

und eignet sich ideal zum Dämmen – vom Fundament bis zum Dach.

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Wir Menschen können uns, im medizinischen Sinn, einfach nicht an Lärmbelästigungen gewöhnen. In der Physik als Schall bezeichnet, werden die un-sichtbaren Wellen von Mensch und Tier als Lärm wahrgenommen. Der wirkt sich nicht nur auf unsere Lebensqualität, sondern vor allem auf unsere Ge-sundheit negativ aus. Konsequenzen daraus sind im-mer mehr Hörgeschädigte und unzählige Nerven-bündel. Bauliche Schallschutzmaßnahmen sind bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen und haben drei Wirkungsbereiche:1. Luftschall – Schallwellen, die sich über die Luft ausbreiten. Sie bestehen aus so genannten Longi- tudinalwellen und sind auf den Frequenz-Bereich des menschlichen Gehörs beschränkt (16-20 Hz), Luftschall wird von Menschen, Tieren, Installatio- nen oder Maschinen erzeugt und breitet sich in der Luft aus. Massive Bauteile dämmen Luftschall ein.2. Körperschall – ist Schall, der sich in einem Fest- körper ausbreitet. Er umfasst Phänomene wie Er- schütterungen und Erdbeben, die Übertragung von Schwingungen in Gebäuden, Fahrzeugen usw.

BAUperfekt Tipp

Bei Innendämmungen macht sich schlampiges und/oder unsachgemäßes Arbeiten sehr rasch und auf-fällig bemerkbar. Besonderes Augenmerk sollte man auf alle Arten von Fugen und Spalten richten, die an den Anschlussstellen unvermeidlich sind. Zur Ab-dichtung dieser Stellen gibt es im Handel vorkompri-mierte Dichtungsbänder, die sich nach der Verle-gung ausdehnen und die Spalte vollständig ausfüllen, Acryl- und Korkkleber sowie Silikon- und Acryldichtungsmassen.

Foto: STO

Mineralschaumplatten zur Innendämmung

lassen sich einfach per Hand in Form bringen.

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Begriffe begreifen

Im Bereich der Wärmedämmung finden sich folgende Begriffe:

Wärmedämmstoff = lt. ÖNORM B 6000 ein Stoff, dessen Wärmeleitfähigkeit (l) kleiner ist als 0,1 W(m²K). Schließlich bestimmen die Wärmedämmung und die Wärmeleitfähigkeit den so genannten

U-Wert = Wärmedurchgangskoeffizient W(m²K). Je kleiner der U-Wert, desto geringer sind die Wärmeverluste, desto besser ist die Wärmedämmung.

Wärmeleitfähigkeit = wird gemessen in Lambda-Werten (l), z.B. Flachs – 0,040, Hanf – 0,045, Polystyrol 0,035 – 0,040, Steinwolle 0,035- 0,050

Heizlast = jene Energie, die einem Raum permanent zugeführt werden muss, um die Temperatur auf einem konstanten Wert zu halten.

Dichte = je geringer die Dichte eines Dämmstoffes, desto höher ist der Wärmedämmwert, je höher die Dichte, desto schalldichter ist das Material.

Dampfdiffusion = gibt an, in welchem Maß der Dämmstoff von Wasserdampf durchdrungen werden kann. Dies ist neben der Eigenschaft, Feuchte aufnehmen bzw. abweisen zu können, relevant für den Einsatzort des Dämmstoffes.

Wärmebrücken = Bereiche in Bauteilen eines Gebäudes, durch die die Wärme deutlich schneller nach außen gelangen kann, als durch die angrenzenden Zonen.

Energiekennzahl = HWB = der Vergleichswert, um die thermische Qualität eines Gebäudes zu beschreiben. Sie sagt aus, wie viel Energie pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche im Jahr benötigt wird und wird in kWh/m² pro Jahr (a) angegeben.

Bezüglich der Schalldämmung sollten Sie folgendes kennen:

Longitudinalwelle = auch Längswelle genannt – ist eine physikalische Welle, die in Ausbreitungsrichtung schwingt. Sie be-nötigt immer ein Medium, um sich fortzubewegen. Das bekannteste Beispiel ist Schall in Luft und Wasser. Ihr Gegenstück:

Transversalwelle = Scher- und Biegewelle in Festkörpern.

Dezibel (dB) = 1/10 eines Bels = Maßeinheit für den Druckschallpegel

Quelle: GDI, Wikipedia, Archiv

�. Trittschall – bezeichnet Schall, der durch die Bewe- gung von Menschen auf einem Fußboden entsteht und im anderen, daneben, darunter oder darüber liegenden Raum wahrgenommen wird. Die Lösung ist eine fachmännisch verlegte Trittschalldämmung.

Arten von DämmstoffDie am Markt angebotenen Dämmstoffe werden in drei Gruppen eingereiht:1. Erdölbasierte Dämmstoffe: Typische Vertreter sind Polystyrol- und Polyurethanschaumplatten.

2. Mineralische Dämmstoffe: In dieser Gruppe fin- den sich Materialien wie Glas- und Steinwolle, Mineralschaum, Schaumglas, Bläh-Perlite und Bläh- glimmer. �. Nachwachsende Dämmstoffe: Dazu gehören Kork, Hanf, Flachs, Baumwolle, Schafwolle, Kokos, Holz, Schilf, Stroh und Papier.

In der Tabelle „Dämmstoffe im Vergleich“ auf Seite 80 und 81 erfahren Sie mehr über die einzelnen Stoffe und ihre optimalen Anwendungsbereiche.

Foto: STO

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BAUperfekt :: Planung

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H olz ist bekanntlich nicht nur feuchtesensibel, es ist auch in hohem Maße Feuchteträger. So-

lange die Feuchte des eingebauten Holzes unter 12 Prozent liegt, ist diese Tatsache nicht schadensrele-vant. Tatsächlich ist aber beispielsweise das Dach-stuhlholz einer Vielzahl von Feuchteeinflüssen aus-gesetzt. Daher muss Konstruktionsholz – durch Messung nachgewiesen – trocken sein. Bei unter 12 Prozent Holzfeuchte ist eine einfache PE-Folie als Dampfbremse ausreichend. Da bei Holz ab einem längerfristigen Feuchtegehalt von 20 Prozent ein Fäulnisprozess einsetzen kann, ist diese Forderung berechtigt, wird aber in der Praxis kaum erfüllt – am ehesten noch bei der industriellen Fertigung von Dachelementen in der Halle.

Kann der Wert von unter 12 Prozent nicht gewähr-leistet werden, muss ein „Sicherheitsventil“ zur

Austrocknung eingebaut werden (kapillarsaugende oder adaptive Dampfbremsen und/oder diffusionsof-fene Vordeckungen).

Soll sichergestellt werden, dass Restfeuchte aus der Bauphase abgetrocknet werden kann, ist ein beid-seitiger dampfdichter Einschluss ungeeignet. So-wohl außenseitig (Vordeckung) als auch innenseitig (Dampfbremse) sind heute Produkte verfügbar, die das Problem zwischen Feuchte-Abschluss und Aus-trocknungsmöglichkeit lösen.

Ein raumseitig luftdichter Abschluss ist jedenfalls unabdingbar. Ist dieser nicht gegeben, kommt es durch einströmende, feuchtwarme Raumluft zu einem Feuchteeintrag. Die Luftströmung (Konvek-tion) nimmt Wärme und Feuchtigkeit in die Dach-konstruktion mit. Im Vergleich zur Wärmeströmung über die gedämmte Fläche kann dieser Wärmever-lust ein Vielfaches betragen. Und der konvektive

Fotos: WP-Archiv, Knauf Insulation, epr / Isocell

Als Dampfbremse fungiert stets eine spezielle Pappe oder Folie, die die Wärmedämmung vor dem Eindringen von Feuchtigkeit schützen soll.

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Funktionsweise der intell igenten Dampfbremsen

Die kapillarsaugende Dampfbremse besteht aus einem durchgehenden Löschblatt, das zu beiden Seiten mit Streifen aus einer Dampfbremse beschichtet ist. Diese Streifen sind an der Vorder- und Rückseite so gegenei-nander versetzt, dass die offenen Löschblattstreifen der einen Seite auf der Gegenseite stets durch eine Dampf-bremse abgedeckt sind. Die Überlappung der gegenüberliegenden Dampfbremsstreifen ist so ausgelegt, dass der gleiche Diffusionswiderstand erreicht wird wie bei der unzerschnittenen Dampfbremse. Soweit die Dampf-bremsfunktion im Winter.

Die Austrocknung im Sommer kommt folgendermaßen zustande: Bei Erwärmung des Daches von außen (Son-neneinstrahlung) kommt es zu einer Umkehrung der Diffusionsrichtung nach innen. Ist überhöhte Feuchtigkeit im Dach vorhanden, kondensiert diese auf der vergleichsweise kalten, dämmstoffseitigen Oberfläche der Dampf-bremse. Bei einer PE-Folie ist für diese Wassertröpfchen „Endstation“. Bei der kapillarwirksamen Dampfbremse erfolgt aufgrund der oben beschriebenen Löschblattfunktion der Transport durch die Folie hindurch und damit zur Austrocknung. Voraussetzung für das „Anspringen“ dieser Austrocknung ist überhöhte Feuchtigkeit und ein Dach, das außen um mindestens � Grad wärmer ist als innen. Untersuchungen am Fraunhofer Institut haben allerdings gezeigt, dass diese auch bei steilen, nordorientierten Dächern gewährleistet ist.

Die adaptive Dampfbremse arbeitet anders: Kunststofffolien können einen variablen Diffusionswiderstand auf-weisen. In einer relativ trockenen Umgebung ist diese höher als im feuchten Klima. Diese Eigenschaft kann man sich auch bei einer Dampfbremse zunutze machen. Solange sowohl im Raum als auch in der Dachkonstruktion die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, ist eine dampfbremsende Wirkung gewährleistet. Sobald aber erhöhte Feuchtig-keit im Dach auftritt, sinkt der Diffusionswiderstand und eine Austrocknung wird ermöglicht. Allerdings ist die-ser Effekt in beide Richtungen wirksam. Es ist also auch die mögliche Feuchteentwicklung im Raum zu berück-sichtigen.

Kombination aus variablem Diffusionswiderstand und kapillarer Austrocknung gelten als geeignete Material-kombination, wurden die Vorteile der kapillaren Austrocknung mit einem richtungsabhängigen, variablen Diffu-sionswiderstand in einem Produkt vereinigt. Das bedeutet, dass ein bisher unerreicht hoher Diffusionswider-stand (sd = 100 m) mit einer ebenso hohen Austrocknungskapazität verbunden werden konnte.

Feuchtetransport kann im Vergleich zur Diffusion um den Faktor 1000 größer sein. Berücksichtigt man weiters, dass die konvektiv eingebrachte Feuch-tigkeit meist örtlich konzentriert als Kondensat aus-fällt, so ist das hohe Schadenspotenzial offensicht-lich. Eine an allen Stoß- und Anschlussfugen sorgfältig verklebte Dampfbremse ist zur Erreichung der Luftdichtheit die beste Maßnahme. Eine Viel-zahl von Klebebändern und Kartuschenklebern werden für diesen Zweck angeboten. Das Problem für den Anwender ist, dass eine hohe Anfangsklebe-kraft keinen Rückschluss auf die Dauerhaftigkeit der Verklebung zulässt. Von den handelsüblichen Acryl- bzw. Butylklebebändern ist hinsichtlich der Foto: Velux

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Dauerhaftigkeit der Verklebung eindeutig Butyl der Vorzug zu geben. Die größte technische und rechtliche Sicherheit erreicht man mit einer langfristigen Garantie des Systemanbieters (5 Jahre sind jedenfalls zu we-nig – auf das Kleingedruckte kommt es an!).

Unter Winterbedingungen soll die Dampfbremse lediglich den Diffusions-strom (von innen nach außen) begrenzen. Konventionelle Dampfbremsen unterbinden in gleicher Weise den Austrocknungsvorgang.

Intelligente Dampfbremsen haben demgegenüber eine Doppelfunktion: Sie bremsen die Diffusion und ermöglichen trotzdem eine Austrocknung wenn der Bauteil überfeuchtet ist.

Dachkonstruktionen mit überlüfteter Wärmedämmung gelten als über-holt, nicht zuletzt wegen der heute notwendigen, hohen Dämmdicken. Vollsparrendämmungen erfordern trocken eingebaute Dämmstoffe und Konstruktionsholz. Ist dies nicht gewährleistet, muss ein Sicherheitsven-til in Form einer intelligenten Dampfbremse und/oder einer diffusionsof-fenen Vordeckung eingebaut werden. Diffusionsoffene Vordeckungen sind nicht für längere Bewitterung geeignet. Die luftdichte Ausführung der raumseitigen Schale ist für den Wärme- und Feuchteschutz von größ-ter Bedeutung. Seit der Blower Door Test Stand der Technik geworden ist, ist die Erreichung dieses Zieles jederzeit überprüfbar.

Gastautor DI Wolfgang Habian ist gerichtlich beeideter Sachverständi-ger für Bautechnik.

Foto: epr / hagebau

Moderne Bau- und Dämmstoffe –„Die U-Wert-Waage“

Vor jedem Bauvorhaben steht die Frage der richtigen Auswahl der Bau- und Dämmstoffe. Gültige Vor-schriften machen eine gute Wärme-dämmung erforderlich. Wie erfüllt man diese Vorschriften? Soll man mehr dämmen als vorgeschrieben? Wie sieht es mit der Ökologie der verschiedenen Bauweisen aus? Im Wien Energie-Haus kann man an der U-Wert-Waage Vergleiche anstellen. Wärmedämmfähigkeit, Behaglichkeit und Ökologie lassen sich in einfacher Weise selbsttätig ermitteln und vergleichen.

Wien Energie-HausMariahilfer Straße ��

A-10�0 WienTel: (01) ��2 00

Fax: (01) �� 200-���[email protected]

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dichte bauauSfuhRung

D urch den thermischen Auftrieb des Gebäudes, durch Küchen- oder WC-Abluftventilatoren

und vor allem durch Windeinflüsse kann die Luft-wechselrate so stark ansteigen, dass der gesamte Rauminhalt an Luft mehrmals in der Stunde unkon-trolliert ausgewechselt wird: Es zieht wie in einem Vogelhäuschen.

Bei 50 Pascal, das entspricht einer Windgeschwin-digkeit von rund 35 km/h würde selbst ein gutes Ge-bäude (n50 = 1,0) das gesamte Luftvolumen einmal in der Stunde tauschen. Gebäude ohne Dichtheits-konzept würden drei bis acht Mal höhere Luftwech-selraten haben. Nicht selten liegen die Werte darü-ber. Das heißt, selbst beim Passivhaus mit einem Wert von n50 = 0,6 wird unter den genannten Bedin-gungen noch 60 Prozent des Luftinhaltes pro Stun-de „unkontrolliert“ getauscht.

Winddichtheit heißt, dass vorbeistreichende Außen-luft (Wind) die Dämmung nicht durchspülen kann. Dies wird beispielsweise in Dachkonstruktionen durch Einbau einer diffusionsoffenen Unterspann-bahn an der Konstruktionsaußenseite gewährleistet.

. .Die Winddichtheitsebene liegt an der Außenseite des Gebäudes. Beim Massivbau und bei Wärme-dämmverbundsystemen ist das der Fassadenputz. Bei hinterlüfteten Fassaden übernimmt eine diffusi-onsoffene Platte oder Folie diese Funktion.

Luftdichtheit bedeutet die Vermeidung von Ritzen, undichten Elektroinstallationen etc. und ist bei je-dem Baugeschehen eine Voraussetzung, um Lang-zeit-Bauschäden vorzubeugen. Die dichte Gebäude-hülle beginnt bei der Planung der Dichtheitsebene und der Anschlussdetails (z.B. Fenster und Türen), setzt sich in einer soliden Bauausführung fort und wird mit dem Dichtheitstest („Blower-door“) abge-schlossen. Fertighausanbieter, die einen solchen ver-weigern, sind mit absoluter Vorsicht zu behandeln. Mit Argumenten, dass die Wände „atmen“, also luft-durchlässig sein müssen bzw. die Luft „ganz natür-lich“ an verschiedenen Stellen durch die Wände kommt, soll von der Tatsache abgelenkt werden, dass Undichtheit ein eindeutiger Mangel in der Bau-ausführung ist. Mit „atmenden“ Wänden ist viel-mehr gemeint, dass die Wände nach außen hin was-serdampf-diffusionsoffen sein sollten. Diffusion ist aber ein sehr langsamer Vorgang und hat mit Un-dichtheit nichts zu tun. Undichte Gebäude haben

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bei Wind einen unkontrolliert hohen Luftwechsel. Nach außen dringende Luft würde abkühlen und zu Kondenswasserbildung führen.

Die luftdichte Ebene sitzt in der Regel an der In �nenseite der Außenwände. Beim Holzleichtbau sind das verklebte Platten oder Dampfbremsen. Bei Mas �sivhäusern dient der Innenputz als die Dichtheits-ebene. Dabei ist sicherzustellen, dass nicht nur große Bauteile dicht sind, sondern auch Anschluss �

fugen, z.B. bei Fenstern, ebenso dicht ausgeführt werden müssen. Die Fugenabdichtung an der Au�ßenseite muss sicher sein und dauerhaft vor Schlag �regen und Wind schützen

Höhere Kosten durch undichte StellenEine der Folgen von undichten Gebäudehüllen ist zuhoher Energiebedarf. Es kommt zu unkontrollierter Durchströmung des Hauses. Insbesondere bei Wind ist der Luftwechsel viel höher als notwendig. Vor allem wenn eine Lüftungsanlage vorhanden ist, würde zusätzlich zum geregelten ein unkontrollierter Luftaustausch stattfinden. Da hohe Luftmengen durch die Fugen am Wärmetauscher der Lüftungsan�lage „vorbei“ strömen bzw. leichter Über- oder Unter�druck bei Zu- und Ablufträumen herrscht, kommt es zu hohen Energieverlusten. Darüber hinaus kommt es bei Steckdosen, an Fenstern und Kellertüren bei unsachgemäßer Abdichtung zu unangenehmen Zuger-scheinungen. Last but not least entstehen Feuchtig �keitsschäden durch Tauwasser in der Konstruktion (Bauschäden).

BAUperfekt Tipp

Im Holzleichtbau spielt Luftdichtheit eine zentrale Rol-le, da Holzleichtbauten unter Winddrücken bzw. unter wechselnden Lasten (Tritte) membranähnliche Bewe-gungen machen. Die luftdichte Verklebung ist nicht nur auf der Innenseite der Gebäudehülle, sondern auch bei den Innenwänden zu empfehlen, damit keine Feinstäube aus Dämmstoffen austreten können.

Henkel WINTeQ-Folie für Innen

wird auf den Rahmen angebrachtDie Schlaufenbildung gewährleistet

eine dichte EckausbildungDas Fenster wird flexibel

und ausgeschäumt

Im zu überputzenden Bereich ist eine

vollflächige Verklebung sicher zustellen

Die WINTeQ-Folie für Außen

wird zuerst am Rahmen montiertNach Austrocknung des Klebstoffes

können die Dichtfolien überputzt werden

Fotos: Henkel

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Grenzwerte der Luftwechselrate bei Einfamilienhäusern

Passivhaus.............................................................. <0,�Niedrigenergiehaus................................................ <1,�Herkömmliche Bauweise.......................................>�,0

Die Luftwechselzahl von Einfamilienhäusern sagt aus, wie oft der gesamte Luftinhalt pro Stunde, bei einer Druckdif-ferenz von �0Pa, ausgetauscht wird. Teilweise verlangen die Wohnbauförderungsstellen der Länder in Österreich einen Nachweis für die jeweils gültigen Grenzwerte.

Wenn warme Raumluft durch Ritzen in die kalten Bauteile eindringt, kühlt sie beim Durchgang nach außen ab. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit „tra-gen“ kann, kommt es zu Tauwasserausfall („schwit-zen“). Durch diese Feuchtigkeit wird das Baumateri-al in der Konstruktion gefährdet (z.B. Durchfeuch-tung und Zusammenfallen des Dämmstoffs, Zerstö-rung von Holzkonstruktionen, Frostschäden bei Massivbauteilen). Darüber hinaus begünstigt diese

Feuchtigkeit die Schimmelbildung in der Konstruk-tion und an der inneren Oberfläche.

Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Abdichtung ist die Vorbereitung des Untergrundes. Bei Löchern im Untergrund oder recht großen Unebenheiten ist ein Glattstrich notwendig. Ein tragfähiger, staub-freier, ebenflächiger und (für viele Dichtstoffe) tro-ckener Untergrund ist erforderlich. Manche Dicht-

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stoffe brauchen zusätzlich eine Grundierung z.B. Butyl. Lösemittelfreie Kleber auf Dispersionsbasis benötigen in der Regel keine Grundierung und kön-nen auf feuchten Untergründen verarbeitet werden.

Ohne fachgerechten Fenstereinbau und ohne Fu-gendichtheit verliert die Wärmedämmung stark an Wirkung. Ein Passivhaus, das ohne übliche Heizan-lage auskommt, wäre nicht realisierbar. Bei Einhal-tung dieses Prinzips werden teure Sanierungsar-beiten durch Feuchteschäden und ein Wertverlust des Gebäudes verhindert. Achten Sie auf die Quali-tät der Produkte!

Die Gebäudedichtheit wird durch eine Luftdichtig-keitsmessung nachgewiesen. Beim sogenannten „Druckdifferenzverfahren“, dem Blower Door-Test, wird die Menge der durch undichte Stellen einströ-menden Luft gemessen, während ein Gebläse das Gebäude auf gleich bleibendem Druck (50 Pascal Unter- bzw. Überdruck) hält. Die so gemessene Luftmenge bezogen auf das Raumvolumen (n50) darf beim Passivhaus den Luftwechsel von 0,6 Mal pro Stunde nicht überschreiten.

Sowohl für Holzleichtbau als auch Massivbau gibt es spezielle Ausführungsdetails für luftdichtes Bauen. Informationen zum luftdichten Bauen mit Ziegel un-ter www.ziegel.at. Ähnliches findet sich zum Thema Holzleichtbauten unter www.energiesparhaus.at.

Foto & Grafik: epr / Hager, Henkel

�-Ebenensystem – die Lösung des Problems?

Die Abdichtung der Bauanschlussfuge erfolgt entsprechend der ÖNORM B ��20 in � Ebenen:

1. Innere EbeneDie innere Abdichtung muss luftdicht und in jedem Fall dampfdichter als außen sein. Also einen hohen Dampfdiffusionswiderstand = sd-Wert aufweisen.

2. Mittlere FunktionsebeneDer mittlere Teil dient dem Wärme- und Schallschutz. Die Fuge soll vollständig z.B. mit PU-Schaum ausgefüllt sein.

�. Äußere WetterschutzebeneAußen ist es wichtig, dass die Fuge UV-stabil (bei abgedeckten Fugen mindes-tens für die Zeit der Bauphase), schlagregen- und winddicht, aber dampfoffen abgedichtet ist.

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1) Innenabdichtung2) Dämmung�) Außenabdichtung

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dach

E s bedeckt unser Haus, dient dem Wetterschutz und der Wärmedämmung. Verschiedene Dach �

formen und die Farbe Rot prägen unser Landschafts �bild. Nach der Neigung der Dachflächen unterschei �det man zwischen einem Flachdach (bis maximal 5° Neigung), einem flach geneigten Dach (5° bis 15°) und einem Steildach (über 15° Neigung). Speziell in unseren Breiten müssen Dächer oft Schnee- und Eislasten bis zu 1200 kg/m2, extreme Windlasten, Regen bis zu 100 Liter pro m2/h, Frost bis -30° C, Hitze bis +70° C uvm. aushalten. Flachdächer sind daher eher im Industrie- und Hallenbau zu finden.

Konstruktionsformen DachDie Bauformen haben sich regional entwickelt, und so gibt es länderspezifisch die unterschiedlichsten Konstruktionen. Beim Satteldach etwa werden die Balken (Sparren) paarweise angeordnet und – gegen�H LQDQ GH U� J H QH LJ W� ±� DP� ) LUV W� J H O H QN LJ � PLWH LQDQ GH U�verbunden. Sie leiten die Dachlasten über unver�schiebbare Fußpunkte (Auflager) in die tragenden Teile des Gebäudes. Die freie Sparrenlänge darf ma �ximal 4,5 Meter betragen, daher eignen sich Spar�rendächer nur für maximal 7,5 Meter breite Gebäu�de. Das Kehlbalkendach zeichnet sich durch gegenüberliegende Sparren, die über den so genann �

da

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ten Kehlbalken miteinander verbunden werden, aus. In diesem Fall ist der Dachraum frei von Stützen. Bei einer maximalen Sparrenlänge von acht Metern ergibt sich eine Hausbreite von höchstens 13 Me�tern. Will man den Dachraum später ausbauen, sollten die Kehlbalken mindestens 2,8 Meter über der Decke liegen. So ist nach Herstellung des Fuß �bodens und der Deckenbeplankung noch eine Raumhöhe von 2,6 Metern möglich. Wenn mehrere Träger die Sparren unterstützen, spricht man vom Pfettendach. Diese Konstruktion gestattet auch größere Spannweiten. Ab einer Sparrenlänge von 9,0 Metern ist ein dreifach stehender Stuhl erforderlich und das ergibt eine größte Hausbreite von 14,5 Me�tern. Einseitig geneigte Sparrendächer nennt man Pultdächer. Sie werden häufig bei moderner Solarar�chitektur eingesetzt und haben den Vorteil, dass im Winter die volle Nutzung der flach einstrahlenden Sonne möglich ist. Das Mansardendach stammt ur�sprünglich aus Frankreich und ist die Form, die sich am besten für den Dachausbau eignet. Es besteht aus dem Dachkörper und einer aufgesetzten Dach �kappe. Das Walmdach ist durch seine Form in jeder Richtung besonders fest ausgesteift. Handelt es sich dabei um ein Pfettendach, werden die Mittelpfetten als so genannter Pfettenkranz rundum geführt. Beim Krüppelwalmdach fallen die beiden Walmflächen sehr klein aus. Als Flachdach bezeichnet man einen

Es muss nicht immer Rot sein. Viele entscheiden sich heute für eine

andere Dachfarbe. Im Bild der Tondach – Ziegel Biber G in dunkelblau.

Foto

: Ton

dach

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�0 :: Ausgabe 2011 www.vim2�.com | www.wohnnet.at

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mehrschichtigen Dachaufbau, der ein nur kaum wahrnehmbares Gefälle aufweist. Damit sich kein Wasser ansammeln und gefrieren kann und Algen- und Pflanzenwuchs nicht gefördert wird, muss je-doch ein Mindestgefälle von etwa 3° vorhanden sein. Flachdächer sind sehr komplex hinsichtlich ihrer Ausführung – beispielsweise bedarf es einer sorgfäl-tigen Abdichtung – damit die Feuchtigkeit nicht in die Konstruktion gelangen kann.

Konstruktionsausführung DachUngeachtet der Dachform und der jeweiligen De-tails muss man bei der Dachkonstruktion grund-sätzlich zwischen den beiden Ausführungen Kalt-dach und Warmdach unterscheiden. Als Kaltdach bezeichnet man die zweischalige, belüftete Ausfüh-rung der Dachkonstruktion. Die obere Schale über-nimmt die Abdichtung gegen Niederschläge und die untere Schale sorgt für die Wärmedämmung. Zwi-schen dem wärmegedämmten Tragwerk und der Dachhaut (Flachdach) bzw. Dachstuhl und Einde-ckung (Steildach) kann kühle Luft zirkulieren. Die-ser Luftstrom nimmt die aus dem Rauminneren nach außen diffundierende Feuchtigkeit (Dampf-druck) auf und transportiert sie ins Freie. Dazu müs-sen Kaltdächer eine Belüftung an der Traufe, im Firstbereich und gegebenenfalls auch an den Giebel-wänden aufweisen.

Als Warmdach bezeichnet man eine häufig (aber nicht nur) bei Flachdächern angewandte Bauweise des Daches, bei der die Dachhaut direkt auf die Dämmschicht aufgebracht wird. Es liegt daher kei-ne Belüftungsschicht zwischen Dachhaut, Wärme-dämmung und tragender Decke. Eine abgewandelte Form ist die so genannte Aufdachdämmung. Dabei wird der Gesamtaufbau des Daches aus Sparrenebe-ne und darüber liegender Dämmebene wesentlich massiver. Es handelt sich um eine ausgesprochen si-chere, wärmebrückenfreie Lösung. Die Wärmedäm-mung wird zwischen oder über den Sparren ange-ordnet, in seltenen Fällen auch darunter. Als Dämmmaterialien kommen Mineralfasern (Glas- oder Steinwolle) in Plattenform oder von der Rolle in Betracht. Daneben gibt es Platten aus Kunst-stoffen wie Polystyrol oder auch aus Holzweichfa-sern. Näheres zu diesem Thema erfahren Sie im Ab-schnitt „Dämmstoffe“.

Eine Dachdämmng kann ohne Probleme auch in einem bestehenden Dach eingebraucht

werden. Sie sorgt für Wärme im Winter, Kühle im Sommer und hilft Geld sparen.

Fotos: pixelio - Sven Richter, Rita Köhler, epr / Thermodach

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Im Unterschied zum Kalt- und Warmdach ist beim Umkehrdach die Wärmedämmung oberhalb der Dachhaut angeordnet. Die Schichtenfolge ist daher gegenüber herkömmlichen Dächern umgekehrt.

Last not least gibt es noch das so genannte Massiv-dach, das aus bewehrtem Leichtbeton (Porenbe-ton) oder aus bewehrten Ziegel-Elementen besteht, die bereits bei der Anlieferung die volle Tragfähig-keit besitzen. Deshalb sind Stützen und Schalungen überflüssig. Porenbeton-Massivdachplatten liegen auf Giebelmauern und tragenden Innenwänden auf. Jede Dachneigung und fast jede Spannweite sind machbar.

Je nachdem, ob eine belastbare oder nicht belast-bare Dachdeckung ins Auge gefasst wird, sind für das Unterdach einige unterschiedliche Parameter zu beachten. Wird eine belastbare Dachdeckung (z.B. Tondachziegel oder Betondachsteine) ge-wählt, so wird im ersten Schritt eine Holzschalung auf die Sparren verlegt. Um eine Diffusionsoffen-heit zu gewährleisten, sollten diese Bretter mit Fu-gen (10 mm) verlegt werden. Darauf folgt eine hochfeste, diffusionsoffene und regenwasserdichte Schalungsbahn, die dauerhaft winddicht verklebt werden muss.

Wird die Deckung nicht belastbar ausgeführt (z.B. Bleche oder Bitumenschindeln) wird die Schalungs-bahn über die Sparren und den Dämmstoff als Un-terspannbahn verlegt und winddicht verklebt. Da-nach wird die Konterlattung sowie die Holzschalung, diesmal ohne Fugen, quer auf die Konterlattung montiert. Je nach Dachneigung und Länge der Spar-ren muss ungeachtet der Eindeckung eine entspre-chend hohe Hinterlüftung (gemäß ÖNORM B 2219) der Dachhaut vorgesehen werden.

Womit wird das Dach gedeckt?Wesentlicher Bestandteil eines guten Daches ist die Dachdeckung mit dem so genannten Dachbelag. Er muss weitgehend bruchfest, unbrennbar, säure- und laugenbeständig sowie UV-stabil sein. Die Dacho-berfläche sollte abriebfest, wartungsfreundlich oder noch besser wartungsfrei sein, über eine lange Le-bensdauer verfügen und wertbeständig sein. Die Dachdeckung muss immer auf die Dachform und -neigung abgestimmt sein, und sich an der so genann-ten Regeldachneigung orientieren.

Dachsteine eignen sich für geneigte Dächer von 15° aufwärts und werden aus hochwertigem, durchge-färbtem Beton hergestellt. Die Farbpalette wird durch die ausschließliche Verwendung von anorga-

Foto: Bramac

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nischen Pigmenten stark begrenzt, allerdings kann nur durch sie eine lichtechte Färbung erreicht wer-den. Kleinformatige Dachsteine eignen sich sehr gut für die Deckung kleingliedriger Dachformen so-wie für Türme, Erker, Gauben und gerundete Dach-formen. Sie passen auf alte Bausubstanz ebenso wie zum anspruchsvollen Neubau. Großformatige Dach-steine eignen sich speziell für die Deckung von klar und einfach strukturierten Dachflächen. Um ein op-timales Ergebnis zu erzielen, ist es am besten, sich für ein komplettes Dachsystem zu entscheiden, das neben den passenden Dachsteinen auch das erfor-derliche Zubehör – wie beispielsweise First-, Ort-gang-, Grat- und Lüftersteine – bietet.

Dachziegel gibt es seit gut 4000 Jahren und mit ih-rer Lebensdauer von mehr als einem Jahrhundert liegen sie in Bezug auf Haltbarkeit und Sicherheit im Spitzenfeld der Dachbaustoffe. Tondachziegel werden aus Tonerde und Wasser geformt und ge-brannt, völlig frei von chemischen Zusätzen. Die Formen- und Farbenvielfalt der Tondachziegel ist groß, sodass der individuellen Gestaltungsfreiheit keine Grenzen gesetzt sind. Großformatdachziegel (ca. 11 Stück pro m2) eignen sich etwa für große Dachflächen mit geradlinigen Strukturen, die klein-formatigen für spezielle Deckungen von Türmchen, Gauben oder traditionellen Dächern. Besonders ef-fizient und perfekt für Dachsanierungen sind die Verschiebemodelle. Der wesentliche Vorteil ist, dass diese Tondachziegel bei bestehenden Dachstühlen und Lattensystemen durch den Verschiebebereich in der Decklänge aufgedeckt werden können.

Immer mehr Bauherren wenden sich alten Traditi-onen zu und lassen ihre Dächer und Firste wieder „le-bendig“ werden. Dachschmuck ist in und verleiht dem Haus einen persönlichen Charakter. Das Ange-bot reicht von Firstadler, -gockel, -taube über Giebel-pferd und Katze bis hin zu Pinienzapfen, Firstspitze und Firstkreuz. Die Farbpalette reicht von Naturrot über Rot- und Kupferbraun, Braunschwarz, Grün en-gobiert bis hin zu Anthrazitschwarz glasiert. Neben Ton und Beton bietet der Markt noch einige weitere Materialien zur Dachdeckung, z.B. Faserzement-platten (Verbundwerkstoff, der neben Zement und Zuschlagstoffen zur Erhöhung der Festigkeit und Elastizität auch Fasern enthält) oder Bitumenschin-

Die Dachform verleiht dem Gebäude einen bestimmten Stil. Verspielt als Zwerch-

dach mit Gauben, in den letzten Jahren immer öfters gesehen die Form des Pult-

daches oder traditionell in Form des Satteldaches.

Foto: Bramac

Foto: Tondach

Foto: Bramac

Foto: Tondach

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BAUperfekt Tipp

Das Anlegen einer Dachbegrünung sollte man auf je-den Fall einem Spezialisten überlassen!

deln (besonders leicht, elastisch und biegsam). Diese Materialien sind auch in Eigenregie einfach zu verle-gen und stellen das bevorzugte Material für Nutz-bauten, Garagen oder Gartenhäuser dar.

Garten am Dach Ein Gründach ist nicht nur eine optische Bereiche-rung, vor allem im dicht verbauten Gebiet, sondern sorgt für Klima- und Luftverbesserung durch Pflan-zen, Schall- und Lärmschutz, Bindung von Staub über die Rückhaltung und Speicherung von Nieder-schlag, Entlastung der Kanalisation, Schaffung von Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie die Ein-sparung von Energiekosten durch die bessere Wär-medämmung. Die Herstellung eines Gründaches – egal ob intensive oder extensive Begrünung – wird von fast allen Bundesländern gefördert. Wärme-dämmung ist weiterhin notwendig, auch wenn die Bepflanzung selbst erhebliche Wärmedämmeigen-schaften besitzt. Damit diese durch die zusätzliche Last der Pflanzen nicht beeinträchtigt wird, muss sie ausreichend druckstabil sein.

Dächer aus Metall Drei Arten von Metall eignen sich zur Herstellung von Blechdächern. Zinkdachbeläge bestehen aus einer Legierung auf Basis von elektrolytisch ge-wonnenem Feinzink und geringen Legierungsbe-standteilen von Titan und Kupfer.

Hohe Dauerstandfestigkeit, sowie die geringe Wär-medehnung sprechen für das Material. An der Oberfläche bildet sich eine blaugraue Schutz-schicht, die so genannte Patina. Sie bietet hohen Korrosionsschutz und lässt die Oberfläche immer sauber erscheinen. Reinigung und Wartung sind daher nicht notwendig.

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Kupferdächer werden meist als nicht tragende Me-talldeckung hergestellt und in Form von Tafeln, Tra-pezblechen oder großen Scharen (Bahnen) auf eine vollflächige Schalung, meist aus Holz aufgebracht. Kupfer lässt sich dehnen und verformen und eignet sich besonders für komplizierte Anschlüsse. Neu glänzt es rot-metallisch, durch Witterungseinflüsse bildet sich jedoch rasch eine graue bzw. hellgrüne bis blaugrüne Patinadeckschicht, die das Material vor weiterer Oxidation schützt.

Aluminiumdächer bestehen aus profilierten Ble-chen. Im Außenbereich wird meist die witterungs-stabile Legierung AlMn (Aluminium-Magnesium) verwendet. Das Leichtgewicht stellt nur geringe An-forderungen an die Statik der Dachkonstruktion, die großflächigen Dachelemente lassen sich einfach verlegen und es können auch flach geneigte Dächer gedeckt werden. Die bei Aluminium natürlich ent-stehende Oxidschicht bildet eine dichte, harte und korrosionsgeschützte Oberfläche.

Dachverglasungen sind außergewöhnlichen Bean-spruchungen ausgesetzt, da die Gläser vielfach Funktionen übernehmen müssen, die bisher Jahr-hunderte lang bewährten massiven Baumaterialien vorbehalten waren. Für Architekten, Planer und Ausführende ergibt sich daraus eine Vielzahl bau-licher Herausforderungen, die bereits in der Projek-tierungsphase berücksichtigt und gelöst werden müssen. Planung und Ausführung sind hierbei aus-schließlich Fachleuten zu überlassen.

Lichtkuppeln werden aus schlagfestem Material (z.B. Polycarbonat) hergestellt und in ein- und mehrschaliger Ausführung angeboten. Eine Son-derausführung ist die Pyramidenkuppel mit ge-wölbter Innenschale.

Schutz bei GewitternZum Schutz für Hab und Gut und das Leben sind professionelle Blitzschutzsysteme unerlässlich. Mit rund 400 Millionen Volt (45.000 Ampere) kann ein solcher Blitz durchs Haus fahren, alles Brennbare entzünden bzw. verdampfen. Um tatsächlich ge-schützt zu sein, sind der äußere Blitzschutz – er lei-tet den Blitz in die Erde ab (Aufwand ca. 1 Prozent des Baubudgets) – und der innere Blitzschutz not-

Zinkdächer erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Schon lange kein Belag für

Garagen oder Hütten mehr, besticht das Metall durch seine Mannigfaltigkeit, die

hohe Dauerstandfestigkeit und die geringe Wärmedehnung des Materials.

Fotos: VM Zinc

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Professionisten im Dachbau

Sobald der Zimmermann den Dachstuhl fertiggestellt hat, beginnt der Spengler mit seiner Arbeit: Folgende Teile des Daches werden mit Blech vor Witterung geschützt: Traufe, Ortgang, Kamin, Dachdurchdringungen, Dachflächen-fenster, Lichtkuppeln, Gauben, Gesimse, Mauern (Attika) usw.Ferner werden auch Firstentlüftungen mit Flugschneesicherung, Dachrinnen und Regenfallrohre, Blitzschutz, Schneefang, Trittstufen sowie komplette Blechdächer und hinterlüftete Fassaden vom Spengler montiert.Der Dachdecker ist für folgende Tätigkeiten zuständig:• Decken und Instandsetzen von Dach- und Wandflächen auf Schalung, Lattung oder sonstigen Unterkonstruktionen• Ausführung aller Schichten von Flachdachdeckungen und -abdichtungen• Herstellung von Anschlüssen, Einfassungen, Ein- und Abdeckungen, Dichtungen und Vorrichtungen zum Ableiten des Oberflächenwassers• Einbauen von Lichtkuppeln, Lichtbändern, Dachfenstern und Dachflächenfenstern• Anbringen von Schneefanggittern, Laufanlagen, Schutz- und Arbeitsgerüsten• Abdichten von Bauwerken und Bauwerksteilen

Quelle: Bauen & Sanieren, Bausparkassen

wendig. Dieser wird in der Verteilung angebracht und verhindert, dass der Blitzstrom aus der umge-benden Erde in Ihre Stromleitungen fließt.

Als äußere Schutzeinrichtungen gelten Fangeinrich-tungen. Sie bestehen aus Stangen, Drähten oder Me-tallseilen, werden meist auf Dächern installiert und schützen vor direkten Einschlägen. Die Weiterlei-tung erfolgt über ein netzartig um und über das Ge-bäude angelegtes System. Es bildet eine elektrisch gut leitende Verbindung zwischen Fangeinrichtung und der Erdungsanlage. Das untere Ende bildet die Erdungsanlage, die für die Verteilung der Blitzströ-me auf das umliegende Erdpotenzial zuständig ist. Achten Sie bei der Fundamentgründung Ihres Hauses darauf, dass der Fundamenterder ordnungs-gemäß eingebaut wird. Er muss als geschlossener Ring im Streifenfundament bzw. der Bodenplatte verlegt und gegen Korrosion geschützt werden. Da-ran werden der Hauptpotenzialausgleich, das äußere Blitzschutzsystem, die (metallische) Dachentwässe-rung und alle leitenden Bauteile wie Betonbeweh-rungen, Metallfassaden etc. angeschlossen. Laut

ÖVE muss darüber vom ausführenden Techniker eine exakte Dokumentation erstellt werden.

Im Haus selbst liegt dann die innere Schutzeinrich-tung. Die Gefahr durch indirekte Blitzströme reicht weit über den Einschlagsort hinaus. Alle leitfähigen Konstruktionen, Rohrleitungen und umliegenden elektrischen Leitungen nehmen Teile der Energie auf und transportieren sie weiter. Der so genannte Überspannungsschutz funktioniert im Prinzip wie eine Serie von immer feineren Dämpfungsgliedern. Hinter jedem Element wird die Kraft des Blitzes ge-ringer, bis sie letztlich komplett verschwindet. Die Schutzwirkung jeder Stufe baut auf der vorherge-henden auf. Lässt man eine Stufe aus, wird das ge-samte System nahezu unwirksam. Überspannungs-ableiter leiten das Störsignal nach Erde ab und begrenzen die Spannung für die Dauer der Störung. Kurze Zeit nach einer Auslösung schalten sie von selbst wieder in den Bereitschaftszustand. Ste-ckerleisten mit Überspannungsschutz schützen dann zusätzlich elektronische Geräte wie Computer oder TV-Geräte.

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D er neue BRAMAC Montero wurde speziell für die rauen klimatischen Bedingungen des alpi-

nen Raums entwickelt. Sein großer Vorteil: An sei-ner rauen (granulierten) Oberfläche bleibt Schnee zuerst haften und schmilzt später langsam ab. Durch diesen Rückhalt wird der unkontrollierte Ab-gang von Dachlawinen verhindert: Die ideale Prä-vention vor Folgeschäden – sowohl am Dach selbst als auch darunter! Und die ausgeprägte Härte des neuen Dachsteins trägt auch die dickste Schneede-cke mit Leichtigkeit.

Die granulierte Oberfläche des Montero ist garan-tiert abriebfest und hält auch den stärksten Bean-spruchungen stand. Ihre bewährten Protector-Ei-

Wieder einmal zeigt BRAMAC, dass es aus gutem Grund das führende Unternehmen im Bereich Dach-deckung ist. Als Ergebnis der ��-jährigen Entwick-lungsarbeit präsentiert BRAMAC den Montero: Ei-nen besonders rauen Dachstein, der überdies um �0 Prozent härter ist als die Norm!

genschaften bieten verlässlichen Schutz vor Schnee, Frost, Sturm, Hagel, Sturzregen und Hitze.

Ein weiterer Pluspunkt des Montero ist seine an-sprechende Optik: Er zeigt ein sehr sympathisches symmetrisches Profil – und seine schuppenförmige Deckung ist ideal für die Sanierung traditioneller Dächer. Fünf ansprechende Farbtöne sorgen für eine perfekte Abstimmung – und lang anhaltender Farbschutz garantiert für ihre Beständigkeit. Zur Unterstützung der Produkteinführung veranstaltet BRAMAC ab Mai 2011 ein Gewinnspiel. Der Preis kann sich sehen lassen. Von den Sieger-Dächern er-hält der Käufer des Bramac Montero je nach Kauf-summe bis zu 2.000 € rückvergütet. Die Aktion wird sowohl über Baustoffhändler und Dachdecker be-worben, als auch mittels Anzeigen in den Printmedi-en und Werbespots in Radio und Fernsehen.

BRAMAC Dachsysteme GmbHBramacstraße �, A-���0 PöchlarnT: (02���) �0 10-�1www.bramac.at

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BAUperfekt :: Rohbaud

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dachgeSchOSSauSbau

A uch wenn ein Dach von der Form her geeignet ist als Wohnraum genutzt zu werden, der Dach-

geschoßausbau wird trotzdem häufig auf später ver-schoben, was aber grundsätzlich nichts an den Ar-beiten bzw. der Zielsetzung ändert.

Während in gestalterischer Hinsicht kaum Grenzen gesetzt sind, werden die grundsätzlichen Möglich-keiten beim Ausbau weitgehend durch die Form des Daches bzw. durch die Dachkonstruktion festgelegt. Beispielsweise können beim Pfettendach die Pfos-ten in der Mitte oder unter den Dachschrägen die Raumaufteilung erschweren, wenn es nicht gelingt, sie in das Konzept einzubeziehen.

Sparrendächer haben den Vorteil, dass der Dach-raum ohne Einschränkung durch konstruktive Teile bis unter First und Schrägen nutzbar ist. Beim Kehl-balkendach verläuft ein horizontaler Kehlbalken parallel zum Fußboden und steift die Steildachkon-struktion aus. Der so genannte Spitzboden wie der Raum über dem Kehlbalken genannt wird, bietet für die Ausbauplanung reizvolle Möglichkeiten. Bei ho-hen Dächern kann der Raum seitlich auch durch Galerien gegliedert werden. Darauf lassen sich bei-spielsweise Bücherregale mit Leseecke, Schrank-

wände uvm. unterbringen. Eine weitere, häufig an-gewandte Ausbauvariante stellt der Einbau von Dachgauben dar, eine ideale Lösung, um viel Platz und ausreichend Fensterfläche unterm Dach zu schaffen. Auch das beliebte Walmdach bietet für den Ausbau interessante Aspekte. So kann beispielswei-se eine in Südrichtung geneigte Fläche mit einer großflächigen Thermoverglasung zur passiven Solar-nutzung ausgestattet werden.

Abdichtung und WärmedämmungDie bauphysikalische Planung eines bewohnten Daches und die sorgfältige Ausführung in allen De-tails sind noch um vieles anspruchsvoller als bei an-deren Geschoßen des Hauses. Wie kaum ein anderer Bauteil ist das Dach an seiner Außenseite unmittel-bar den Einflüssen der Witterung ausgesetzt. Zu be-denken sind die großen Temperaturunterschiede, spontan auftretende statische Lasten, z.B. Schnee oder Wind, sowie regelmäßige Einwirkungen von Nässe und Feuchtigkeit. Zum anderen gilt es, beson-deres Augenmerk auf jene möglichen Schwachstel-len zu richten, die erst durch einen Ausbau in einen Wohnraum augenscheinlich werden, wie Abdich-tung und Wärmedämmung.

Je nach Dachausführung sorgen Unterdächer aus Bi-tumenpappe, Holzfaserplatten oder Unterspannfo-

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BAUperfekt :: Rohbau

lien für Winddichtheit und dafür, dass keine Feuchte von außen in die Dachkonstruktion dringt. Da aber häufig auch der Dachstuhl im Holz eingeschlossene Feuchtigkeit enthält und/oder feuchte Luft aus den Räumen in den Dachbereich gelangen kann, wird diese möglicherweise zwischen der dichten Unter-dachbahn und einer innen liegenden Dampfsperre eingeschlossen. Bei einem Dach mit diffusionsdich-tem Wetterschutz sollte man grundsätzlich für eine Hinterlüftung der Dämmschicht sorgen, da sich sonst Feuchtigkeit in den offenporigen Dämm-stoffen sammeln kann, die früher oder später verita-ble Bauschäden, wie den Verlust der Dämmwirkung,

Schimmelbildung sowie Beschädigung und Verfor-mung der Ausbaumaterialien verursacht. Statt einer Vollsparrendämmung wird daher das Dämmmaterial so zwischen die Sparren geklemmt, dass ein etwa drei bis vier Zentimeter breiter, durchgehender Spalt zwischen Holzschalung und Dämmstoff ver-bleibt. In diesem Hohlraum, der so genannten Hin-terlüftungsebene, kann Luft zirkulieren und etwai-ges Kondensat abführen.

Als zweitbeste Lösung bietet sich die Volldämmung mit einer einseitig durchlässigen Dampfbremse an, mit der die Dämmung an der Innenseite vollflächig abgedeckt wird. Auf diese Weise kann bei Bedarf Kondensat an die Raumluft abgegeben werden.

Sämtliche Folienüberlappungen und Anschlüsse müssen mit aluminiumkaschiertem Klebeband oder elastischen Kitten bzw. Klebern abgedichtet wer-den, wobei penibel auf eine möglichst fugenlose Ausführung zu achten ist. Auch bei Fensteranschlüs-sen muss die Folie bis zum Einbaurahmen des Fens-ters geführt und mit diesem dicht verbunden wer-den. Leider kommt es immer wieder vor, dass Dämmungen von Wänden durchschnitten werden. Um Wärmebrücken zu vermeiden und die Kriterien des Schall- und Brandschutzes zu erfüllen, müssen Mauerkronen und Wandoberkanten einige Zenti-meter in die Dämmung eingebunden sein.

Unabhängig von den verschiedenen Dämmstoffen, die in einem eigenen Kapitel beschrieben werden, gibt es drei grundlegend verschiedene Möglich-keiten, um geneigte Dächer zu dämmen. Die Zwi-schensparrendämmung ist besonders raumsparend. Der Einbau des Dämmstoffes erfolgt in der Regel innenseitig ist daher wetterunabhängig und kann in kostengünstiger Eigenregie hergestellt werden. Reicht die vorhandene Sparrenhöhe für die erfor-derliche Dämmstoffdicke nicht aus, so können die Sparren entweder zur Innenseite hin aufgedoppelt werden, oder man schraubt Bohlen an die Flanken der Sparren. Durch beide Maßnahmen wird nicht nur das Dämmvolumen vergrößert, auch die sta-tische Belastbarkeit verbessert sich.

Aufdach- oder Aufsparrendämmungen sind dann sinnvoll, wenn entweder Dachhülle bzw. Unterdach

Verbesserter Brandschutz

Bei Konstruktionen aus Holz und Stahl sind die im Ver-gleich zu mineralischen Baustoffen erhöhten Anforde-rungen an den Brandschutz naheliegend. In diesem Fall verwendet man so genannte Feuerschutzplatten. Eine Beplankung von Sparren, Stahlstützen und Trä-gern kann die Tragfähigkeit im Brandfall um bis zu drei Stunden verlängern. Auch Leitungen und Installati-onsrohre lassen sich mit derartigen Feuerschutzplat-ten brandsicher verkleiden.

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Achten Sie auf die baurechtl ichen Bestimmungen

Im Bebauungsplan findet man die jeweils geltende Bauklasse und rechtlich festgelegte Bauweise. Neben diesen Vorgaben sind noch die ebenfalls im Bebauungsplan eingetragenen Baufluchtlinien zu berücksichtigen, die jenen Teil eines Grundstückes oder Objektes begrenzen, der tatsächlich zum Bauen genutzt werden darf.

bei intakter Innenverkleidung erneuert werden müs-sen, oder die begrenzte Raumhöhe im Dachgeschoß keine andere Möglichkeit zulässt. Weiters sind Kombinationen aus Aufsparren- und Zwischenspar-rendämmung gebräuchlich. Es können aber auch ge-stalterische Gründe für eine Aufsparrendämmung sprechen, etwa dann, wenn die Dachkonstruktion sichtbar bleiben soll.

Der konstruktive Aufbau setzt sich bei diesem Typ über den Sparren mit der Rauschalung und einer da-rüber liegenden Luftdichtungsbahn fort. Auf dieser Ebene wird entweder der Dämmstoff mit zwischen-liegenden Kontersparren befestigt, oder es muss ein druckbelastbarer Dämmstoff (z.B. beschichtete Po-lyurethan-Hartschaumplatten) eingesetzt werden. Den Abschluss bilden wie üblich Konterlattung, Dachlattung und Dachhaut.

Eine Untersparrendämmung gelangt meist bei in-takter Dachhaut und großzügigem Raumangebot zur Anwendung. Es gibt zwei Aufbaumöglichkeiten. Entweder wird quer zu den Sparren ein Raster aus Kanthölzern errichtet und der Dämmstoff in die Zwischenräume geklemmt, oder ein druckbelast-barer Dämmstoff wird eingesetzt, dann benötigt man keine Kanthölzer.

Die zweite Variante betrifft ungedämmte Dächer mit Innenverkleidung, beispielsweise aus Putz auf Putzträgerplatte. Zur Dämmung müssen zunächst Kontersparren eingebaut werden, zwischen die man anschließend das Dämmmaterial einfügt. In jedem Fall entsteht ein Hohlraum (Hinterlüftung), der für ausreichenden Luftaustausch zwischen den Sparren sorgt. Den Abschluss nach Innen bilden Luftdich-tungsbahnen, danach kann jede Art von Wandbe-kleidung angebracht werden.

Foto: epr / Velux, EcoTherm, pixelio - Viktor Mildenberger

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BAUperfekt :: Rohbau

kaMin

I m modernen Hausbau müssen alle an einer kon-trollierten Verbrennung beteiligten Systeme so auf-

einander abgestimmt sein, dass es nicht zu unnötigen Schadstoffemissionen, unzumutbaren Belästigungen oder Gefahren kommt. Abgasanlagen haben die Auf-gabe, die für die Gesundheit der Menschen gefähr-lichen Schadstoffanteile sicher über das Dach zu lei-ten, damit sie sich in der Atmosphäre verdünnen. Die Veränderungen bei den Brennstoffen, von der Kohle zum Heizöl und Erdgas und die Weiterentwicklung

ka

Min

der Feuerstätten vom Einzelofen zur Zentralheizung, sowie generell immer höhere Ansprüche an die Bau- und Haustechnik im Dienste der Energieeffizienz be-wirken ständige Änderungen in der Kamintechnik. Es macht also Sinn, sich genau zu informieren, ehe man sich für ein Kaminsystem entscheidet.

Schornstein- und KamintechnikDie Veränderungen in der Ausstattung und Kon-struktion von Rauchfängen vom ursprünglich ein-schaligen gemauerten Kamin zur heute hochentwi-ckelten Abgasentsorgungstechnologie waren umfas-send. Zunächst bekamen die Fänge eine säurefeste Innenschale, damit die bei Ölbrennern anfallende schwefelige Säure den Rauchfang nicht zerstört. Spä-ter wurden die Schornsteine wärmegedämmt, damit die Rauchgase auf ihrem Weg durch den Fang nicht zu stark abkühlen. Auf diese Weise konnte die Ab-gastemperatur bedeutend gesenkt werden (von 200-300°C auf meist weniger als 160°C, bei Brennwert-technik bis zu 40°C). Diese Dämmschicht muss aber so konstruiert sein, dass die zur Aufnahme von Wär-

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BAUperfekt :: Rohbau

BAUperfekt Tipp

Um die Betriebssicherheit langfristig zu gewährleis-ten, sollten Kamine für alle Brennstoffe geeignet, säu-rebeständig, ausbrennsicher sowie feuchtigkeitsun-empfindlich und mit einer Verbrennungsluftzuführung ausgestattet sein.

medehnungen notwendige Beweglichkeit der Ka-min-Innenschale gegeben ist.

Durch die immer dichtere Bauausführung muss der heutige Kamin neben der Abgasabführung die Ver-brennungsluftzuführung gewährleisten können. Bei einem Multifunktionszug wird das Innenrohr aus dünnwandiger Keramik von einem Ringspalt umge-ben, in dem die Verbrennungsluft geführt und vorge-wärmt wird. Die Außenschale besteht meist aus einem Leichtbetonmantelstein mit integrierter Schaumbetonwärmedämmung.

Ob der Kamin ein- oder zweizügig ist, hängt von der Anzahl der Feuerstätten ab. Für einen gewöhnlichen Heizkessel genügt ein einzügiger Rauchfang. Für je-des weitere Heizsystem (z.B. zusätzlicher Kachelo-fen) braucht man ein weiteres Abgasrohr. Seit einiger Zeit sind zudem auch mehrzügige Systeme erhältlich, die so unterschiedliche Anforderungen wie Abgas-führung von gasförmigen bzw. flüssigen und festen Brennstoffen sowie Zulufttransport in einem ge-meinsamen Schacht vereinen.

Kamine sind längst nicht mehr aus einzelnen Rauch-fangziegeln zusammengesetzt. Die heutigen Systeme bestehen aus vorgefertigten Keramikrohren plus Mantelsteinen. Das senkt die Bauzeiten und Fehler-quellen erheblich. Kunststoff- bzw. Edelstahlrohrsys-

teme sind ebenfalls häufig anzutreffen, was eine einfache Erklärung hat: Ein Rauchfang im her-kömmlichen Sinn kann hier nämlich entfallen, zur Montage genügt ein Schacht. Solche Abgasanlagen sind jedoch nicht für die seit einigen Jahren wieder begehrten Feststoffheizungen, beispielsweise für Pellets- oder Scheitfeuerung und ihre hohen Ab-gastemperaturen geeignet.

Zeitgemäße Universalkamine mit integrierter Wär-medämmung erfüllen die Anforderungen aller am Markt befindlichen Brennstoffe und Feuerstätten. Aufgrund dieser Vielseitigkeit können Brennstoff und Kessel in Zukunft leichter gewechselt werden.

Innovative, mehrschalige Abgas/Lüftungssysteme sind der neueste Trend im Neubau. Ausgehend von der Notwendigkeit einer Zwangslüftung für hochwär-megedämmte und weitgehend dichte Gebäude wur-den Kaminmodule entwickelt, bei denen die Abgas-führung und Frischluftzufuhr in einem Block integriert ist. Die Kombination bietet dabei einen deutlichen Preisvorteil gegenüber zwei Einzelsyste-men. Die kontrollierte Wohnraumlüftung oder Komfortlüftung muss man bereits bei der Baupla-nung berücksichtigen (Näheres dazu im Abschnitt „Energie“). Während der Rohbauphase können die Bauteile dann aufgrund der monolithischen Bauwei-se schnell und einfach versetzt werden.

Foto: Schiedel

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B ei einer Wohnung ist er der absolute Verkaufshit und im eigenen Haus oft der ideale Platz für’s

sommerliche Frühstück. Er dient als Erweiterung des Wohnzimmers und/oder als Mini-Gärtchen, vor-ausgesetzt, er befindet sich auf der richtigen Seite des Hauses.

Ein Balkon ist ein offener Vorbau eines Gebäudes, auf den man wie auf eine Plattform hinaustreten kann. Er ragt vollständig aus der Wand heraus und ist von nur halbhohem Mauerwerk oder anders gearteten Balu-straden, etwa aus Holz oder Metall, umgeben. Vor allem von oben hat er keinen Witterungsschutz. Meis-tens sind Balkone mit einem Geländer versehen, viele haben auch seitliche Sichtblenden. Balkone gehören zu den so genannten Freisitzen und finden sich am häufigsten an Wohngebäuden. Ist der Balkon dreisei-tig umschlossen und überdeckt, nennt man ihn Log-gia. Fällt die Bezeichnung „französischer Balkon“, ist damit ein Fenster gemeint, das bis zum Boden reicht.

Um einen Sturz aus diesem Fenster zu verhindern, wird im unteren Bereich ein Gitter angebracht. Im Gegensatz zu einem normalen Balkon gibt es hier aber keine Plattform.

Die FertigteillösungSeit einiger Zeit sind vorgefertigte Bauteile erhält-lich, die eine optimale thermische Trennung auskra-gender Balkonplatten ermöglichen. Der so genannte Isokorb® ist z.B. eine hochbelastbare Konstruktion aus Edelstahl V4A, Betonstahl und Polystyrol zur statisch sicheren Anbringung von Balkonplatten an die Hausfassade. Aufgrund der integrierten Däm-mung ist zugleich ein sehr guter Wärmeschutz gege-ben. Und zwar unabhängig davon, aus welchem Mate-rial (z.B. Beton oder Stahl) der Balkon hergestellt wird. Die einbaufertige Komplettlösung steht für minimalen Zeitaufwand beim Einbau, da keine lang-wierigen Vorbereitungsarbeiten auf der Baustelle nö-tig sind. Das Wärmedämmelement wird individuell an jedes Bauvorhaben angepasst, sodass es für jede Ausführung eine optimal passende Lösung gibt.

Foto: epr / Getifix, epr / Rems Murr, Schöck

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Fotos: epr / Gewa

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D as Auto, des Mitteleuropäers liebstes Kind, steht nicht so gern im Freien. Die Garage bie-

tet zuverlässigen Schutz vor Niederschlägen, som-merlicher Überhitzung und frühzeitiger Lackalte-rung, da intensive UV-Bestrahlung verhindert wird. Auch Langfinger haben es nicht ganz so leicht.

Kostengünstige Lösung FertigbauNeben der gemauerten Garage bieten sich die so ge-nannte Fertiggarage an. Sie ist rasch aufgebaut und man profitiert von den Vorteilen der industriellen Fertigung, wie Exaktheit der Bauteile und Kostenvor-teilen gegenüber Baumeisterarbeiten. Wenn ein gut eingespieltes Team eine Betonfertiggarage aufbaut, so geht das ganz schnell. Das schlägt sich nicht zu-letzt im Preis nieder, der – je nach Anbieter – bis zu 50 Prozent unter dem einer gemauerten Garage liegen kann. Zudem ist es ein Fixpreis, der nicht nachträg-lich noch höher ausfallen kann als veranschlagt

Die gängigste Garagenausführung für 1 Auto ist drei Meter breit und sechs Meter lang. Im Vergleich zu einer gemauerten Garage mit den gleichen Außen-abmessungen weist eine Beton-Fertiggarage bis zu 2,6 Quadratmeter mehr Fläche auf, weil die Wände deutlich schlanker sind. Gerade die Breite spielt für den Komfort beim Ein- und Aussteigen eine wesent-liche Rolle.

Um Korrosion bei wertvollen Fahrzeugen zu vermei-den, werden spezielle Klima-Systeme angeboten, die mittels eines elektrischen Lüfters dafür sorgen, dass die vom Fahrzeug eingebrachte Feuchtigkeit rasch aus der Garage transportiert wird. Durch Garagen-tore mit Lüftungslamellen oder Gittern kann der Effekt noch verstärkt werden. Durch die Typenge-nehmigungen der Fertiggaragen sind vereinfachte Genehmigungsverfahren möglich. Als Gründung rei-chen in der Regel einfache Punkt- oder Streifenfun-damente, die auch in kostengünstiger Eigenregie er-stellt werden können. Nach der Lieferung der

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BAUperfekt :: Rohbau

Garage geht dann alles ruck zuck: Innerhalb einer Stunde wird der Garagenkörper mit einem hydrau-lischen Kranarm von einem Spezialtransporter aus direkt auf die vorbereiteten Fundamente gesetzt und anschließend montiert.

Alternativ bieten sich auch noch Stahlbaugaragen an. Moderne Fertigungs- und Veredelungstechniken bei deren Herstellung garantieren, dass es kaum mehr erkennbare optische Unterschiede zur massiven Ausführung gibt. Geblieben ist der Platzgewinn ge-genüber den betonierten oder gemauerten Varian-ten, die konstruktionsbedingt mit erheblich di-ckeren Wänden aufwarten.

Dach, Fassade, RaumgestaltungNeben der üblichen Flachdachbauweise werden Sonderdachformen wie Sattel-, Bogen- oder Giebel-dachvarianten angeboten, die für eine harmonische Abstimmung auf das Gesamtgebäude sorgen. Ge-stalterische Akzente wie Pfannendachoptik, um-

weltfreundliche Dachbegrünung, Struktur- oder Flachwandoptik sowie farblich angepasste Fassa-denputze ergänzen das Programm.

Hinsichtlich Raumgestaltung ist die Stahlfertiggara-ge gegenüber anderen Garagenbauweisen deutlich im Vorteil. Sei es in Einzel-, Doppel- oder Reihenan-ordnung, mit Lückenüberbauung zu angrenzenden Gebäuden, Übereckbebauung, schrägwinkeliger Grenzbebebauung, Carportanbau oder sonstigen Anpassungen – viele Bauherrenwünsche können so in konstruktiv gestalterischer Einheit bei gleichzei-tig optimaler Wirtschaftlichkeit realisiert werden. Hinzu kommt, dass bei vielen bestehenden Wohn-häusern zunächst auf eine Garage verzichtet wurde. In diesem Fall bietet gerade die Stahlfertiggarage eine platzsparende Nachrüstungsmöglichkeit. Und nicht nur das. Ist der PKW-Haushaltsbestand ge-wachsen, so kann die Stahlfertiggarage meist noch nach Jahren problemlos erweitert werden. Zeitge-mäße Garagenelemente sind beidseitig hochwertig zinkveredelt. Darüber hinaus bietet die Konstrukti-on eine geradezu ideale Luftzirkulation, wodurch Garage und PKW-Karosserien gleichermaßen vor Rost geschützt sind.

Zusätzlicher StauraumDie Garage als reine Fahrzeug-Unterbringung hat längst ausgedient. Vielmehr gilt es, Autoreifen, Fahr-räder, Werkzeuge, Sport- und Gartengeräte, Müll-tonnen und vieles mehr zu verstauen. Doch wohin damit? Auch daran haben einige Hersteller gedacht. Die Mehrkosten für eine etwas längere Garage mit integrierter Geräteraumabtrennung und separater Ne-bentür schlagen gerade bei den Anschaffungskosten einer Stahlgarage nur geringfügig zu Buche. Und da-mit auch alles seinen ordnungsgemäßen Platz findet, gibt es individuell erweiterbare Innenraumsysteme, bestehend aus Fahrradhaltern, Reifen- und Geräte-haltern, Regalböden, Deckenhaltern uvm. Das Be-sondere daran: Die Garagenwände müssen zur An-bringung des Innenraumsystems nicht einmal angebohrt werden.

Verschließbar und sicherGaragentore müssen Funktionalität und Sicherheit gewährleisten. Der ferngesteuerte, elektrische An-trieb gilt mittlerweile schon als Standard. Damit

Fotos: epr / Hörmann, epr / MC-Garagen

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lässt sich ein Tor bequem und leise vom Auto aus öffnen – besonders angenehm bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter. Das Garagenlicht schaltet sich dabei automatisch ein.

Je nach Platzangebot und Torart kann dabei zwi-schen Drehflügel-, Schiebetor- und Schiebefalttorme-chanismus ausgewählt werden. Als Material kommen Stahl, Kupfer, Aluminium oder Holz in Frage, gestal-tende Elemente können Sickenprägungen oder glatte Paneele sein. Dazu gibt es Verglasungen und Fenstereinsätze in den verschiedensten Formen und Materialien. Darüber hinaus bieten einige Hersteller Design-Haustüren und Garagentore, sowie ansichts-gleiche Nebentüren, für eine Fassadengestaltung aus einem Guss.

Wenn der Unterstellraum häufiger als üblich genutzt wird (z.B. als Werkstatt), wollen Heimwerker im Winter nicht frieren. Wärmegedämmte Torblätter mit 40 Millimeter dicken, doppelwandigen Stahl-sektionen mit Hartschaumkern halten die Kälte draußen. Boden-, Mittel- und Seitendichtungen schützen zusätzlich vor Zug und Regen. Lichtbän-der oder Glasfenster lassen Tageslicht in den Raum.

Unterschiedliche TorartenNach Art der Öffnung unterscheidet man zwischen einem Schwingtor – aus einem Kippflügel zum Öff-nen bzw. Schließen, einem Sektionaltor, bestehend aus mehreren beweglichen Einzelelementen, den so genannten Sektionen. Verschiedene Laufschienen-systeme sichern einen optimal passgenauen Einbau in alle neuen und bestehenden Gebäude. Auch beim Seiten-Sektional-Tor ist die Konstruktion so angelegt, dass die lichte Durchfahrtsbreite und -höhe immer in vollem Umfang erhalten bleibt, nur werden die Sektionen eben nach einer Seite gefaltet.

Beim Garagen-Flügeltor öffnen sich zwei Flügel nach außen. Garagentore können mit einer Tür im Tor ausgestattet werden, um einem Fußgänger den Zu-tritt zu erleichtern. Der Torantrieb sorgt für erhöhten Schutz, da er das manuelle Aufschieben des Tores hemmt. Wer kei-nen Stromanschluss in der Garage besitzt oder eine Fertiggarage mit besonders niedrigem Sturz hat, konnte bislang nicht in den Genuss eines fern-bedienbaren Garagentores kommen. Doch auch hier werden mittlerweile Lösungen angeboten. Da der Motor direkt am Tor montiert wird, ist kein weiterer Platz unter der Garagendecke erforder-lich. Die Stromversorgung des Antriebs erfolgt über ein Solarelement mit Laderegler auf dem Ga-ragendach oder mit einem Wechselakku, der zum Aufladen bequem in Haus und Wohnung mitge-nommen werden kann.

Fernbedienungen gibt es als Funkmodelle mit Hand-sender und als programmierbare selbstlernende Aus-führungen. Automatische Einfahrts- und Garagen-tore müssen jedoch mit einer elektronischen Hinderniserkennung und Kraftbegrenzung ausge-stattet sein. Zusätzlich können bei Bedarf weitere Sicherheitseinrichtungen wie Kontaktleisten oder Lichtschranken installiert werden. So stoppt das Tor sofort, wenn unerwartet ein Gegenstand oder eine Person im Weg steht. Gefährliche Quetschungen, eingeklemmte Finger und andere ungewollte Kon-takte werden auf diese Weise vermieden. Auch deut-lich sichtbare Warnlichter, die an Hoftorantriebe gekoppelt werden können, leisten einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit.

Foto: Somfy

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V iele Leben könnten gerettet werden, wenn in unseren Behausungen Räumlichkeiten vorhan-

den wären, die im Notfall gegen Angriffe von außen, welcher Art auch immer, schützen können. Nicht nur wegen den immer stärker zunehmenden Eigen-tumsdelikten, die nicht selten von mehr oder min-der groben Attacken gegen die Bewohner begleitet sind, sondern auch wegen der zunehmenden Natur-katastrophen wie Wirbelstürme, Muren- oder Lawi-nenabgängen und Überschwemmungen, aber auch diversen Chemie- und Strahlenunfällen sind Schutz- oder Panikräume immer mehr gefragt.

Der Grundschutzraum ist ein speziell gestalteter fens-terloser Kellerraum mit Wänden und Decke aus Be-ton, der mit einem speziellen Lüftungssystem (Schutz-raumfilter) und einer Schutzraumtüre versehen ist. Im Raum entsteht dabei ein leichter Überdruck, der durch ein Ventil weitgehend konstant gehalten wird. So kann verunreinigte Luft nicht eindringen und Schadstoffe können nicht eingeatmet werden. Dicke Wände und eine verstärkte Deckenlösung bieten Schutz gegen herunterfallende Trümmer und Splitter,

die unterirdische Lage bietet zusätzlich Schutz gegen äußere Strahlung (bautechnische Einzelheiten sind in den Bauordnungen festgelegt).

Schutz- und StauraumSpeziell im privaten Hausbau ist es sinnvoll, für die prospektiven Schutzräume eine Doppelverwendung einzuplanen, um keinen Platz zu verschenken. So können etwa Waschküche, Vorratskeller, Fitness-raum usw. im Bedarfsfall schnell zum Schutzraum umfunktioniert werden, wenn den baulichen Vor-aussetzungen schon bei der Hausplanung Rechnung getragen wurde.

Weiters macht es Sinn, eine gewisse Grundausstat-tung im Schutzraum präsent zu haben. Eine entspre-chende Auflistung finden Sie in der ÖNorm S 6070.

Tritt der Notfall ein und Sie müssen den Schutz-raum in Betrieb nehmen, müssen alle Öffnungen geschlossen und die Lüftung eingeschaltet werden. Jetzt sind Sie gegen das Einatmen verunreinigter Luft, gegen äußere Strahlung, gegen Trümmer und Splitter ebenso geschützt, wie gegen Brandeinwir-kungen. Da die Lüftung auch mittels Handkurbel

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BAUperfekt :: Rohbau

betätigt werden kann, ist der Schutzraum selbst bei Stromausfall voll einsatzfähig.

KostenfrageIm Zuge eines Hausneubaus halten sich die zusätz-lichen Kosten für einen Schutzraum in Grenzen. So müssen Sie für einen Raum für etwa 6 bis 8 Personen mit zusätzlichen Baukosten von rund 2.500 Euro rech-nen und für die Schutzraumtechnik wird etwa ebenso-viel fällig – je nach definitiver Raumgröße. Für die Ausstattung kann ausrangiertes Geschirr oder eine Campingausrüstung verwendet werden, oder auch eine eigene Schutzraumeinrichtung für etwa € 200.– pro Person und Schutzplatz angeschafft werden.

Bei einem nachträglichen Einbau eines Schutzraumes treten sehr unterschiedliche Kosten auf, abhängig von der vorhandenen Bausubstanz, beginnend bei etwa € 4000,– wenn nur wenige Umbaumaßnahmen nötig sind bis hin zu mehreren zigtausend Euro. Für die Errichtung eines Schutzraumes gelten die Be-stimmungen der einschlägigen Önormen, die tech-nischen Richtlinien für Filtersand sowie die tech-nischen Richtlinien für Abschlüsse (Durchdringun-gen) von Schutzraumbauten.

Architektonische und technische VorgabenWichtig ist auch die Lage des Schutzraumes: mög-lichst tief in der Erde – als Schutz gegen Strahlung. Und er sollte versetzt zu Abgängen angelegt sein, da

nach dem Abwinkelungsprinzip so ein besserer Schutz gegen Trümmer und Brand gegeben ist. Auch die Wand- und Deckenstärke und die Bewehrung sind von der Lage und dem umgebenden Terrain ab-hängig. Lassen Sie sich vom Fachmann beraten!

Einen weiteren Sicherheitsaspekt stellt die Schutz-raumtüre dar. Sie muss gasdicht, brandbeständig und druckfest sein, nach außen aufgehen und von innen ausgehoben und zur Seite geschoben werden können. Achtung, nur Önorm-geprüfte Türen verwenden!

Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch noch die Be-lüftung des Schutzraumes. Statt einem Fenster sind zwei Lüftungssysteme vorhanden. Eines für die Nor-malbelüftung mit einfachen Zu- und Abluftrohren, die mit zwei 90°-Winkelungen eingebaut werden sollten. Von innen müssen diese 200 mm Stahlrohre gasdicht verschlossen werden können. Im Falle des Falles wird die Schutzlüftung eingeschaltet, die die Zuluft über den Sandfilter bezieht. Der besteht aus einem so ge-nannten Filterrost und 1,5 m³ geeignetem Filtersand. Das 100 mm Zuluftrohr führt die gefilterte Luft zum Schutzlüfter, der sowohl elektrisch als auch händisch betrieben werden kann. Wer sich umfangreich gegen Giftstoffe schützen möchte, schaltet noch einen Ak-tivkohlefilter nach.

Die Innenwände eines Schutzraumes werden weder verputzt noch verkleidet, sondern nur mit hellen Kalkfarben gestrichen. Abplatzungen könnten im Ernstfall zur Gefährdung der Insassen führen. Eben-falls zum Schutz der Menschen gilt, dass Gas-, Dampf-, Heißwasser- und Druckleitungen nicht durch den Schutzraum führen dürfen. Abwasserlei-tungen und Abfallrohre sind geduldet. Elektrische Zuleitungen können überlebenswichtig sein und müssen in Feuchtraumqualität verlegt werden. Wichtig ist auch eine ausreichend starke Antenne – sie schafft im Notfall Kontakt zur Außenwelt.

Im Zuge eines Hausneubaus sollte die Anlage eines Schutzraumes selbstverständlich sein und wenn er fertig ist, freuen wir uns, wenn wir ihn niemals wirk-lich brauchen!

Weitergehende Infos finden Sie unter: www.bmwa.gv.at, www.noe.gv.at und www.noezsv.at.

BAUperfekt Tipp

Schutzräume sollten einen Daueraufenthalt von bis zu zwei Wochen ohne Versorgung von außen ge-währleisten.

Foto: NÖ Zivilschutzverband

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U rsprünglich nur eine witterungsgeschützte Glasveranda, hat der Wintergarten seine Ent-

wicklung zur grünen Relax-Oase fast abgeschlossen. Von den Orangerien der begüterten Oberschicht über die Palmenhäuser der Schlossgärten bis zum persönlichen Energiezentrum wurde der Wintergar-ten mehr und mehr zum zweiten Wohnzimmer und ist heute ein Fixpunkt in der modernen Bauplanung und -kalkulation.

Die Motivationen sich einen Wintergarten zu bauen sind vielfältig. Zum einen ist er ein frostgeschützter Ort für nicht winterharte Gewächse, ein geschützter Platz im Sommer vor Wind und Regen, und zum an-deren kann er – in den Herbst- und Wintermonaten beheizt – zusätzlich zum Wohlfühleffekt ein Fenster zu der sich wandelnden Natur sein.

Nutzung des WintergartensGrundsätzlich steht eine Entscheidung an: soll es ein Kalt- oder ein Warm-Wintergarten werden? Der Kalt-Wintergarten eignet sich vor allem als „Gewächs-haus“, das auch während den Übergangszeiten als Wohnraum genutzt werden kann, und ist in der Re-gel wärmetechnisch vom Gebäude vollständig abge-koppelt. Vermeidung von Wärmebrücken und sehr gute Verglasung führen fast durchgehend zur Frost-freiheit. Eine bei Bedarf zuschaltbare Heizung sorgt

bei extrem niedrigen Außentemperaturen dafür, dass die Pflanzen auch den härtesten Winter überstehen können. Dagegen ist der so genannte Warm-Winter-garten extra beheizbar oder an die zentrale Heizan-lage des Hauses angeschlossen, und kann deshalb nicht nur für die Haltung von tropischen, exotischen Gewächsen und womöglich Tieren, sondern auch für die Bewohner als Aufenthaltsraum ganzjährig be-nützt werden.

Als zusätzlicher Wohnraum ist der Wohn-Wintergarten entweder voll integriert in das Wohngebäude, über das ganze Jahr genutzt und voll beheizt – die Nutzung als Gewächshaus tritt bei dieser Bauart in den Hin-tergrund – oder er dient in abgewandelter und auf die speziellen Anforderungen angepasster Form als Ener-gielieferant. Die mögliche Energieeinsparung sollte aber nicht überschätzt werden. Schlecht geplante Wintergärten bewirken eher das Gegenteil, nämlich einen Energie-Mehrverbrauch. Es klingt paradox, stimmt aber: Je schlechter das Gebäude dahinter, um so eher kann die Energie des Wintergartens genutzt werden, um einen Heizenergiebeitrag zu leisten. Bei einem Passivhaus ist der Energiebedarf bei Sonnen-schein gleich Null. Es kann daher die Energie des Wintergartens auch nicht zusätzlich in größeren Mengen in das Gebäude weitergeleitet werden, weil das auch im Winter zu Überhitzung führen könnte. Die Energieeinsparungen ergeben sich bei der Nut-zung des Wintergartens als Energiepufferraum, der

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einerseits Transmissionswärmeverluste minimiert und zusätzlich mit Hilfe von entsprechenden Belüf-tungssystemen oder durch händisches Öffnen von In-nentüren etc. einen aktiven Beitrag zum Energiege-winn des Hauptgebäudes leistet. Wintergärten dieser Bauart weisen wie Veranden in der Regel eine geringe Tiefe auf und können nur diesem Raumangebot ent-sprechend genutzt werden.

Angenehmes Raumklima Um sommerliche Überhitzung zu vermeiden, darf die Lüftung nicht fehlen. Die Lüftungsöffnungen sollten so angeordnet sein, dass der Luftaustausch durch die Wärmeströme im Glasanbau verstärkt wird. Dazu müssen die Zuluftöffnungen weit unten im Sockelbereich angeordnet werden, die Abluft-klappen so hoch oben wie möglich. Bei funktionie-render Beschattung geht man von einer fünf- bis zehnfachen Luftwechselrate pro Stunde aus. Laub-bäume und Rankpflanzen vor dem Haus sind gute Klimaregulatoren und die billigsten Beschattungs-einrichtungen. Sie beschatten die Glasflächen von außen während der Vegetationsphase, die ja auch mit der wärmsten Zeit zusammenfällt. Im Winter lassen die kahlen Äste und Zweige das Sonnenlicht ins Glashaus, wo es seinen Teil zur Heizung beiträgt.

Eine technische Beschattung kann wahlweise von in-nen oder von außen erfolgen. Wird von innen beschat-tet, kann man damit die Gestaltung eindrucksvoll un-terstreichen. Die Außenbeschattung – sie ist auf jeden Fall die wirkungsvollste Variante – kann sowohl für

Glasfronten als auch Dachverglasungen mit Jalousien, Rollos, Rollläden oder Markisen eingesetzt werden.

Die MaterialfrageEinen Wintergarten zu planen ist Sache eines Fach-mannes, ist das Tragwerk doch erheblichen Kräften ausgesetzt. Bei der Planung sind die Eigenlast der Ver-glasung sowie zusätzlich der Druck durch Wind und Schnee zu berücksichtigen. Bei der Bemessung der Spannweiten und den Dimensionen der Profile sind umfassende statische Kenntnisse nötig.

Bei einer Ausführung kommen unterschiedliche Mate-rialien zum Einsatz. Konstruktionen aus Holz sind so-wohl in Form als auch bei der Gestaltung kaum Gren-zen gesetzt, es garantiert unter allen in Frage kommenden Materialien die beste Wärme- und Schalldämmung. Für Holz- und Alu-Holz-Wintergär-ten werden überwiegend Holzleimbinder (Brett-schichthölzer) verwendet, da diese gegen Verwer-fungen und Verziehungen gefeit sind und zudem hohe Tragfähigkeit haben. Aluminium hält auch ohne zusätzliche Maßnahmen Witterungseinflüssen stand, da die Profile eloxiert, lackiert oder kunststoffbeschichtet werden. Das Leichtmetall hat sehr gute statische Eigenschaften, welche große Verglasungen mit schmalen Stegen er-möglichen und es ist besonders pflegeleicht. Ein Nachteil dieses Werkstoffes sind seine geringen Schallschutzeigenschaften. Für eine wärmetechnisch einwandfreie Lösung müssen mehrere Aluminium-profile durch isolierende Zwischenelemente aus Kunststoff verbunden werden.

Holz/Aluminium: Die Kombination aus einer tra-genden Leimholzkonstruktion und einer Aluver-blendung ist eine bereits im Fensterbau bewährte Lösung und verbindet die Vorteile der Witterungs-festigkeit und Pflegeleichtigkeit von außen, und die natürliche Wohnlichkeit und Wärmedämmung des Holzes von innen. Solche Verbundkonstruktionen gestatten auf viele Jahre hinaus höchsten Wohnkom-fort zu jeder Jahreszeit.

Konstruktionen aus Kunststoff-Profilen und Eisen werden ebenso angeboten, haben aber einen rückläu-figen Stellenwert.

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BAUperfekt :: Rohbau

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Egal ob bei Bau- oder Renovierungsarbeiten, manch-mal benötigt man Bauwerkzeug und -maschinen, die in der Anschaffung – vor allem bei seltener Nutzung – einfach unrentabel sind. Die perfekte Lösung: Leihge-räte. Gerade weil sie von Hand zu Hand gehen werden nur qualitativ hochwertige und bestens gewartete Ge-räte in Baumärkten oder Baumaschinenhandlungen verliehen. Bemerkenswert ist, dass sich die Leih-preise schon seit einigen Jahren kaum verändern.

Mit exakten Fragen zur Funktions- und Gebrauchs-weise outen Sie sich übrigens nicht als blutiger Laie, sondern werden als kritischer Kunde, der einfach auf Nummer sicher geht, wahrgenommen.

Bauunternehmen als VermieterDass man in Baumärkten Werkzeug leihen kann, ist allgemein bekannt, es gibt aber auch Unternehmen, die Baumaschinen, wie Bagger oder Betonabziehge-räte, Baugerüste, Bauaufzüge usw. zum Verleih an-bieten. Firmen wie Drott, Engelbogen, Kleinheider oder Theisen, die Baumaschinen auch an Private verleihen, haben sich einer umfassenden Betreuung der Baustelle verschrieben und begleiten den Kun-den praktisch bis zur Fertigstellung des Rohbaus.

Die Tages-, Wochen- oder Monatsmiete wird nach festen Sätzen vom Vertragsabschluss bzw. der Ma-

Werkzeuge/Maschinen Preise in €

Durchschnittliche Tages-/ bzw. Wochensätze häufig geliehener Geräte

Bagger 1,� t ab �00,00 / Woche

Fliesenschneider (elektrisch) 12,00

Fußbodenschleifmaschine 1�,00

Handkreissäge 1000 Watt 11,00

Heizkanone nach Größe ab 1�,00

Hochdruckreiniger 2�,00

Kapp-/Gehrungssäge 1�,00

Kettensäge (Benzin) 2�,00

Kompaktlader (Bobcat) Wochenendtarif ab 2�0,00

Kompressor Ansaugleistung: 2�0 l/min 20,00

Mauernutfräse �0,00

Meißelhammer 2�,00

pneumatischer Bohrhammer � kg 2�,00

Randschleifmaschine �,00

Rohrreinigungsmaschine �00 Watt 2�,00

Schlagbohrmaschine 2 Gang �,�0

Steintrennsäge ��,00

Stemm- und Aufbruchhammer ��,00

Trennschneidgerät mit Führungswagen ��,00

Zweihandwinkelschleifer 2�00 Watt 1�,00

Rüttelplatte 120 kg �0,00Stand Dezember 2010

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BAUperfekt :: Rohbau

BAUperfekt Tipp

Darauf sollten Sie beim Geräteverleih achten:

• Lassen Sie sich das Gerät gleich im Geschäft vorführen, bei einem Testlauf können eventuelle Schäden fest- gestellt werden.• Lassen Sie eventuell vorhandene Schäden (Kratzer usw.) im Mietvertrag schriftlich festhalten, damit Sie bei der Rückgabe nicht zur Kassa gebeten werden.• Sagen Sie ganz genau, wofür Sie das jeweilige Leihgerät brauchen, damit es zu keinen Missverständnissen kommt und Sie auch ganz sicher die richtige Maschine erhalten. • Verlangen Sie eine schriftliche Gebrauchsanweisung. • Fragen Sie nach, was alles genau im Mietpreis enthalten ist und was gesondert verrechnet wird.• Bringen Sie zur Abholung einen amtlichen Lichtbildausweis mit und erkundigen Sie sich vorher über eventuell notwendige Kautionszahlungen (werden bei Rückgabe des Gerätes wieder erstattet). Beschädigungen oder Abnützung von Verschleißteilen werden in Rechnung gestellt.• Manche Maschinenverleiher empfehlen den Abschluss einer Versicherung, die gibt es zu günstigen Wochen- end-Tarifen.

schinenübernahme bis zur Rückgabe berechnet. Bei längerer Mietdauer kann gelegentlich auch pauschal abgerechnet werden. Achtung: Maschinenmietver-träge sind zu vergebühren!

Für größere Maschinen ist der Abschluss einer Ver-sicherung mit Selbstbehalt (zwischen € 500,– und 1000,–) für die Verleihdauer obligatorisch. Die Ver-sicherungssumme beträgt meist etwa fünf Prozent des Mietbetrages.

Übrigens, wenn Sie im Besitz einer Kundenkarte sind, gibt’s bei einigen Baumärkten auf den Verleih-preis Rabatt.

Am Ende der Rohbauzeit stellt sich nunmehr die Frage, wohin mit den Restmaterialien? Dazu ha-ben wir für Sie einen Tipp: Über ebay.at oder will-haben.at kann man Restmaterial aus einem Neu-bau anbieten und findet relativ rasch einen Abnehmer. Auch ein Aushang am schwarzen Brett im Gemeindeamt, auf den entsprechenden Ange-botstafeln in regionalen Baumärkten oder eine Kleinanzeige in der Regionalzeitung bringt Käufer und Verkäufer zusammen.

Über die richtige Entsorgung von nicht verkäuf-licher Baurestmasse finden Sie die Information im Kapitel Sanierung.

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BAUperfekt :: Planung

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BAUperfekt :: Außenanlagen

Steht der Rohbau, ist es sinnvoll die Außenanlagen fertigzustellen. Erst wenn alle Rohre und Leitungen in der Erde liegen und der Boden wieder planiert ist, sollte man sich getrost an den Innenausbau wagen.

W enn der Rohbau fertig ist, will man auch einen schönen Garten haben. Dazu sollten alle not-

wendigen Leitungen geplant und verlegt werden, schließlich macht es einen Unterschied, ob man spä-

ter eine moderne Bewässerungsanlage sein Eigen nennt oder mit der Gießkanne läuft, ob das Regen-wasser ungenützt in den Kanal rinnt oder man diese natürlichen Wasserressourcen perfekt nutzen kann.

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BAUperfekt :: Außenanlagen

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S ie sollten spätestens jetzt geplant und verlegt werden. Dazu zählen neben der Wasserzufüh-

rung von der öffentlichen Wasserleitung bzw. der Ableitung in das öffentliche Kanalnetz auch die ver-schiedenen Pflanzenbewässerungen, eventuelle Zu-läufe für Teich, Bachlauf oder Schwimmbecken und andererseits die Abläufe von Terrasse oder Innenhof.

Ganz wichtig ist eine funktionierende Kanalisation. Abwasser-Entsorgungsanlagen umfassen alle Einläufe, Entlüftungen, Abwasserableitungen (Hausanschluss-leitung) bis zur Übergabestelle und alle sonstigen Ein-richtungen, die der Schmutzwasserentsorgung eines

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eRGrundstückes bzw. Objektes dienen. Die Hausan-

schlussleitung führt vom Schmutzwasserkanal des Kanalisationsunternehmens auf das Grundstück des Kanalbenutzers, und dort bis zum Anschlusspunkt, an dem ein Kontrollschacht vorgesehen werden muss. Von da aus können Wartungsarbeiten des Hauptkanalrohres leichter behoben werden. Ab dem Anschlusspunkt obliegen dann der Bau, die Erhal-tung und der Betrieb der Hausanschlussleitung dem Kanalbenutzer. Nur eine fachgerecht ausgeführte und ordnungsgemäß gewartete Hauskanalisation kann Sie vor beträchtlichen Schäden schützen.

Der Durchmesser der Anschlussleitung wird ent-sprechend der behördlich genehmigten Einleitmen-ge festgelegt und beträgt in der Regel mindestens

. .

Prüfung bestehender Anlagen

Bei starken Regenfällen kann es zu einem Rückstau des Abwassers kommen. In diesem Fall sind alle unter Stra-ßenniveau liegenden Geschoße gefährdet. Um Schäden auszuschließen, sollten Sie Ihren Hauskanal auf folgende Punkte untersuchen: Abwasserleitungen aus Geschoßen über Straßenniveau müssen dicht bis zum öffentlichen Kanalnetz geführt werden. Die Verschlüsse von Reinigungsöffnungen im Kanal müssen wasserdicht verschlos-sen sein. Handelsübliche Putzstückdeckel bleiben auch bei erhöhtem Wasserdruck dicht verschlossen. Abwas-serrohre aus Kellergeschoßen können mit einem Rückstaudoppelverschluss unterhalb des Straßenniveaus in den Hauskanal eingebunden werden. Jedoch ist für diesen Fall nur die Entsorgung von Abwässern ohne Fäkalien, etwa von einer Waschküche im Keller, zulässig. Abwasserrohre unterhalb des Straßenniveaus mit Fäkalien, bei-spielsweise von einer Toilette im Keller, sollten mit Hilfe von Hebeanlagen (Pumpen) angeschlossen werden. Diese sind oberhalb des Straßenniveaus an den Hauskanal anzubinden.

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150 mm Nennweite. Als Material kommt Hart-PVC zum Einsatz, das nach ÖNORM B 5184 geprüft und spezifiziert sein muss. Für den Hauskanal sind Rohre in den Nennweiten 100, 125, 150 und 200 mm erhält�lich, Straßenkanalrohre beginnen bei der Nennweite 250 und reichen bis zu einem Innendurchmesser von 600 mm. Dazu gibt es ein umfangreiches Programm an Formstücken in allen gängigen Dimensionen. Die Rohre sind chemisch beständig, umweltverträglich, leicht, einfach und rasch zu verlegen, abriebfest, langlebig, stabil und dennoch flexibel.

Nach dem Verlegen müssen die Rohre von einer schützenden Sandschicht umgeben werden. Erst da�nach darf die Künette mit grobem Füllmaterial zugeschüttet und verdichtet werden!

Private Nutzung von RegenwasserTrinkwasser ist eine kostbare Ressource. Etwa die Hälfte des täglichen Bedarfs kann durch die Ver�wendung von Regenwasser ersetzt werden. Durch die Regenwassernutzung� V WH LJ W� GH U�* UX QGZD V V H UV S LH �J H O �� GH QQ� H UVWH QV � ZLUG� ZH QLJ H U� * UX QGZD V V H U� H QW�nommen und zweitens lassen viele Anlagen Regen �wasser versickern, statt es in die Kanalisation zu leiten. Folge: Natur und Landwirtschaft überstehen Trockenperioden besser. Auch sinkt dadurch die h EH UVFK ZH PPXQ J V J H IDK U� GXUFK � ) O lFK H QY H UVLH J H �lung. Regenwasser wird nicht in die Kanalisation und dann in Bäche und Kanäle geleitet, die bei Stark-regen überlaufen. Es wird aufgefangen und versi �ckert gegebenenfalls ins Grundwasser.

Die Vorteile auf einen Blick

s Regenwasser deckt bis zu 50 % des Wasserbedarfs einer Familie ab. Je nach Dachgröße, Regenspende, Wasserverbrauch und Wasserpreisen spart das bis zu 200 € Wasserkosten im Jahr.

s Wetterschwankungen sind kein Problem: Geht das Regenwasser im Tank zu Neige, wird automatisch auf Trink-wasserbetrieb umgeschaltet.

s Viele Gemeinden erlassen den Besitzern einer Regenwassernutzungsanlage örtliche Gebühren für Dachnieder-schlagswasser oder andere versiegelte Flächen.

s Regenwasser besitzt eine höhere Reinigungskraft als Leitungswasser, weil es keinen Kalk enthält. Das schont die Waschmaschine und spart Wasch- und Reinigungsmittel.

s Zimmerpflanzen gedeihen mit Regenwasser besser.s Die jährlichen Stromkosten einer Regenwassernutzungsanlage belaufen sich auf nur 10 €.

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In einer Zisterne wird das gefilterte Regenwasser gesammelt.

Regenwassernutzungsanlagen sollten in regelmäßigen Abständen

von Fachleuten überprüft werden.

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Die hohen Wasser- und Abwassergebühren machen das kostenlose Regenwasser längst zu einer lukra-tiven Sache. Außerdem können Sie durch die Regen-wassernutzung zum Schutz und der Nachhaltigkeit der wichtigsten Umweltressourcen beitragen.

Sammlung in einer ZisterneDächer und Terrassen entwässern üblicherweise di-rekt in Sickergruben oder in die Kanalisation. Bei einem Regenwassersystem werden in den Fallrohren der Dach- und Flächenentwässerung Auffanganla-gen installiert, die das Regenwasser z.B. in Säulen-tanks hinter dem Haus umleiten.

Auf dem Weg zur Erde nehmen die Regentropfen Staub und Keime auf. Vom Dach werden Blätter, Pollen und kleine Äste mitgeschwemmt. Der Schmutz würde die Wasserqualität im Regenspei-cher verschlechtern. Filter halten ihn draußen. Selbstreinigende Rohrfilter, eingebaut in einem Fall-rohr der Regenrinne, befreien das Regenwasser von Laub und Verschmutzungen und bleiben auch in der kalten Jahreszeit, wenn Außentanks wegen Frostge-fahr entleert sind, angeschlossen. Durch die Umstel-lung auf Winterbetrieb bleibt der ungehinderte Durchlauf erhalten.

Bei mehreren Fallrohren summieren sich die Kosten. Als kostengünstigere Alternative bietet sich die Mög-lichkeit, das Wasser aller Fallrohre vor dem Speicher zusammenzuleiten und gemeinsam zu reinigen, bei Zis-ternen passiert dies im eingebauten Wirbelfeinfilter.

Für die freie Aufstellung oder zum Einbau in den Keller, gibt es Tanks in allerlei Größen, Formen und Ausführungen. Das Angebot reicht vom schlanken formschönen Säulentank über voluminösere Fass-tanks bis zum Kubustank. Bei vielen Ausführungen lässt sich das Aufnahmevolumen bei Bedarf durch Kombination mehrerer Einheiten erweitern.

Tank oder Zisterne sollten Reserven für mindestens zwei Wochen aufnehmen können. Doch es gibt auch ein Zuviel des Guten. Ist das Volumen zu klein, sinkt der Wirkungsgrad der Anlage, ist die Anlage aber zu groß ausgelegt, kann es durch zu lange Standzeiten des Wassers zu hygienischen Belastungen und Geruchs-problemen kommen. Die durchschnittliche Verweil-

BAUperfekt Tipp

Für optimale Standfestigkeit und Haltbarkeit des Be-hälters muss der Untergrund eben, tragfähig und frei von scharfkantigen Steinen u.ä. sein. Der Vorfilter wird am Fallrohr montiert und mit einem abgedichte-ten Zulauf an den Säulentank angeschlossen. Zube-hörteile wie Auslaufhahn und Klarsichtschlauch schrauben Sie einfach in die dafür vorgesehenen Ge-windestutzen ein. Je nach Produkt können sich Mon-tagedetails unterscheiden. Während im Garten er-richtete Tanks nur einen Zulauf benötigen, muss bei einer Aufstellung im Keller zusätzlich ein Überlauf in den Kanal installiert werden.

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dauer des Wassers sollte nicht mehr als vier Wochen betragen, sonst be-steht die Gefahr der Keimbildung.

Als Richtwert kann von einer durchschnittlichen Speichergröße von 1 bis 1,5 m2 pro Person ausge-gangen werden. Vor der Planung der Anlage sollte unbedingt eine genaue Berechnung der Speicher-größe durchgeführt werden. Die Größe des Speichers ist abhängig von der Dachfläche, dem Nieder-schlagsangebot und den jeweiligen Verbrauchsdaten. Der Regenertrag, der Regenbedarf und die optimale Speichergröße können ganz ein-fach errechnet werden.

Wird nun der Regenertrag mit der im Haushalt benötigten Regenwas-sermenge = Wasserbedarf gegenü-bergestellt, so entspricht der jeweils kleinere Wert der Dimensionierung des Speichers.

Sammlung im ErdspeicherWenn Sie ein großvolumiges Spei-chersystem und eine Brauchwasser-anlage wollen, kommt meist nur ein Erdspeicher in Frage. Solche Sam-melbehälter bestehen aus Polyethy-len, Polypropylen oder glasfaserver-stärktem Kunststoff (GFK). Während die meist kugelförmigen Tanks aus GFK sich durch hohe Stabilität, Korrosionsbeständigkeit und weitgehende Wartungsfreiheit auszeichnen, bieten die leichteren Polyethylen- und Polypropylenaus-führungen den Vorteil, dass sie recht einfach in Eigenregie aufgestellt und installiert werden können.

Aus dem Speicher gelangt das Re-genwasser durch ein eigenes Lei-tungssystem zu Toiletten oder Zapfstellen im Haus und Garten.

Berechnung des Regenertrages

Multiplizieren Sie die projizierte Dachauffangfläche (in m2) mit dem Jah-resniederschlag (in l/ m2) und dem Abflussbeiwert.Regenertrag = Dachfläche x Niederschlag x Abflussbeiwert Das Resultat gibt Auskunft über die Regenwassermenge, die theore-tisch über das Jahr verteilt zur Verfügung steht, wobei etwaige Verluste z.B. durch das Anspringen des Überlaufes darin nicht berücksichtigt sind. Die projizierte Dachfläche ist die Grundfläche des Hauses, unab-hängig von der Neigung bzw. der Dachform. Der Niederschlagswert gibt die örtliche Jahresniederschlagsmenge an. Er ist aus Niederschlags-karten abzulesen oder beim zuständigen Gemeindeamt bzw. bei der Zentralanstalt für Meteorologie zu erfragen.

Material AbflussbeiwertGlasierte Tonziegel 0,�Tonziegel, Schiefer, Betonsteine 0,�Flachdach mit Kiesschüttung 0,�Begrüntes Flachdach 0,�

Der Abflussbeiwert ist ein Maß für das Rückhaltevermögen des Dach-materials. Je kleiner er ist, umso mehr Wasser wird vom Dachmaterial aufgenommen bzw. verdunstet.

Durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Jahr

WC-Spülung �.000 Liter x … Personen = … Liter

Waschmaschine �.000 Liter x … Personen = … Liter

Putzwasser 1.000 Liter x … Personen = … Liter

Nutzgarten �0 Liter/m2 x … m2 = … Liter

Sonstiges = … Liter

Wasserbedarf = … Liter

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Steuergeräte mit Pumpe und Schaltregler garantie-ren einen gleichmäßigen Druck im System. Beim Ansaugen darf kein Sediment aufgewirbelt wer-den. Dazu ist am Speicherboden ein gekrümmtes Rohr eingebaut oder es wird ein schwimmender Ansaugfilter verwendet. Dieser besteht aus einem Schlauch mit Schwimmerkugel, der das Wasser im saubersten Bereich etwa 10 cm unter der Wassero-berfläche ansaugt.

Regnet es länger nicht, ist das gespeicherte Nutz-wasser irgendwann aufgebraucht. Die Pumpe könnte leer laufen, neuer Zufluss würde die Ablagerungen vom Grund aufwirbeln. Darum misst ein Fühler den Wasserstand und füllt automatisch Trinkwasser nach. Da Nutz- und Trink-Wasserleitungen aus hygie-nischen Gründen nicht direkt miteinander verbun-den sein dürfen, fließt das Trinkwasser zunächst aus einem Wasserhahn in einen Trichter, der mindestens 20 Millimeter Abstand zum Zulauf hat. Mit diesem freien Zulauf wird sichergestellt, dass auch im Fall eines Speicherüberlaufs kein Nutzwasser in die Trinkwasserversorgung gelangen kann.

Bei Starkregen können die Rohre die Flut nicht schnell genug ableiten und das Abwasser staut zu-rück. Damit es nicht in den Speicher fließt, muss sein Überlauf höher als die Rückstauebene des Kanals liegen. Fließt Überschusswasser in den Ab-wasserkanal, geht der Niederschlag dem natür-lichen Wasserkreislauf verloren. Auch das kann verhindert werden. Es gibt Zisternen, die stetig Wasser in das umgebende Kiesbett versickern, auch wenn die Speichermenge ein bestimmtes Ni-veau übersteigt.

BAUperfekt Tipp

Durch den Einsatz von Regenwasser im Haus kön-nen pro Person über �0 Liter Trinkwasser pro Tag bzw. etwa 20 m³/Jahr eingespart werden. In einem Vierpersonenhaushalt ergibt das �0 m� (1 Kubikme-ter sind 1.000 Liter). Die Einsparung beträgt in die-sem Fall 120 € pro Jahr auf der Basis eines Wasser-preises von 1,�0 € pro m³.

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BAUperfekt Tipp

Neben vereinfachten Bewilligungsverfahren für An-lagen, die der europäischen Norm „EN 12���-�“ ent-sprechen, können je nach Bundesland auch spezi-elle Förderungen in Anspruch genommen werden. Beispielsweise vergibt das Land Oberösterreich Er-richtern von Abwasseranlagen in Anlehnung an die Förderungsrichtlinien für kommunale Siedlungs-wasserwirtschaft einen einmaligen Bauzuschuss. Das gilt für Abwasseranlagen in Streulage, die dem Schutz des ober- und unterirdischen Wassers vor Verunreinigungen dienen. Nähere Informationen er-halten Sie bei der jeweiligen Wasserbehörde Ihres Bundeslandes.

Damit Regen- und Trinkwassernetze nicht verwech-selt werden, müssen die Leitungen und Entnahme-stellen für Regenwasser mit Warnschildern „kein Trinkwasser“ gekennzeichnet sein! Um nicht im ganzen Haus neue Leitungen legen zu müssen, ver-wendet man das Regenwasser z.B. für die Waschkü-che im Keller, die Toilette und den Geschirrspüler im Erdgeschoß. Außen an eine Wand kommt eben-falls ein eigener Wasserhahn, aus dem man das Re-genwasser für den Garten, für die Autowäsche und die Reinigung der Terrasse entnimmt.

Kläranlagen für hygienische SauberkeitEin Großteil unseres Nutz- und Trinkwassers stammt aus Grundwasservorkommen. Um die Qualität dieses Wassers zu sichern, ist eine sorgfältige Ab-wasserbehandlung unumgänglich. Außerdem laufen die derzeit noch bestehenden Ausnahmen von der Pflicht zur Abwasserreinigung in Kürze aus, wo-durch auch bei Gebäuden mit geringem Abwasser-

anfall (< 10 EW60*) außerhalb von Kanaleinzugsge-bieten eine Anpassung an den aktuellen Stand der Abwassertechnik verpflichtend wird. In dünn besie-delten Gebieten sind zentrale Großkläranlagen oft unwirtschaftlich, dezentrale Kleinkläranlagen kön-nen dann eine kostengünstige und darüber hinaus auch ökologisch sinnvolle Alternative bilden.

Voraussetzung für den Einsatz einer Kleinkläranlage ist die Möglichkeit, die anfallenden gereinigten Ab-wässer in ein geeignetes Fließgewässer einzuleiten oder auf eigenem Grund zu versickern.

Für kleinräumige Lösungen werden in der Regel Dreikammerfaulgruben zur mechanischen Reinigung des Abwassers verwendet: In der ersten Kammer wird die Fließgeschwindigkeit des Abwassers auf wenige mm/s verringert. Dabei sinken alle Stoffe, die schwerer als Wasser sind, langsam zu Boden. Sie machen ca. ein Drittel der Abwasserverschmutzung

* Der Einwohnerwert (EW) ist der in der Wasserwirtschaft gebräuchliche Vergleichswert für die in Abwässern enthaltenen Schmutzfrachten. Mit Hilfe des Einwohner-

wertes lässt sich die Belastung einer Kläranlage abschätzen.

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aus und bilden den Klärschlamm. Schwimmstoffe, also Stoffe, die leichter als Wasser sind wie z.B. Fet-te, Haarballen u.a., werden durch Tauchwände in der ersten bzw. zweiten Kammer zurückgehalten und dort ab- bzw. umgebaut. Der so entstehende Fäkal-schlamm geht mit der Bildung von Schwefelwasser-stoff (faule Eier-Geruch) einher. In Faulgruben ist weiters mit der Entstehung von brennbaren und gif-tigen Gasen zu rechnen.

Neben der mechanischen Vorreinigung findet in der Mehrkammergrube auch eine teilbiologische Abwasser-reinigung statt. Da die biologische Abbaurate in einer Mehrkammergrube nur ca. 25 % beträgt, muss an-schließend noch eine biologische Reinigung erfolgen. Für diesen biologischen Um- bzw. Abbau der Abwas-serinhaltsstoffe sind Bakterien verantwortlich.

Nutzung von GrauwasserNeben den Regenwassernutzunganlagen gewinnen in letzter Zeit auch die Grauwassernutzungsanlagen mehr und mehr an Bedeutung. Gerade für Objekte

BAUperfekt Tipp

Neben vereinfachten Bewilligungsverfahren für An-lagen, die der europäischen Norm „EN 12���-�“ ent-sprechen, können je nach Bundesland auch spezi-elle Förderungen in Anspruch genommen werden. Beispielsweise vergibt das Land Oberösterreich Er-richtern von Abwasseranlagen in Anlehnung an die Förderungsrichtlinien für kommunale Siedlungs-wasserwirtschaft einen einmaligen Bauzuschuss. Das gilt für Abwasseranlagen in Streulage, die dem Schutz des ober- und unterirdischen Wassers vor Verunreinigungen dienen. Nähere Informationen er-halten Sie bei der jeweiligen Wasserbehörde Ihres Bundeslandes.

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in denen gewohnt wird oder wohnähnliche Bedin-gungen herrschen, ergibt sich eine gute Möglichkeit, das Wasser aus den Duschen und Badewannen für die Toilettenspülung zu verwenden. Die Nutzung des Grauwassers erfordert dabei die getrennte Ab-leitung der Abwässer von Dusche, Badewanne und Handwaschbecken zur Grauwasseranlage hin. Durch Recycling und Wiederverwendung von Grauwasser können bis zu 38 % des in einem Haushalt notwen-digen Trinkwassers ersetzt werden.

lm Vergleich zur Nutzung von Regenwasser hat Grau-wasser viele Vorteile, die zu berücksichtigen sind:• Das Grauwasser fäIlt im Haus unabhängig von Niederschlägen kontinuierlich an. Seine Nutzung bietet somit eine hohe Versorgungssicherheit.• Die Menge und die Qualität des Grauwassers sind konstante Größen, die sich gut kalkulieren lassen.

• Außerdem lässt sich die bei der Warmwasseraufbe-reitung eingesetzte Energie zumindest teilweise wieder aus dem Grauwasser zurückgewinnen.• Der ökologische Nutzen liegt nicht nur in der Verringerung des Bedarfs an Trinkwasser, sondern auch in einer Entlastung der Kläranlagen und in ei-ner Verringerung der Schmutzfracht im häuslichen Abwasser.

Funktionsprinzip: Das Grauwasser wird gesammelt und der Reinigungsstufe zugeführt. Die Sammlung erfolgt im Haus in Kunststofftanks, von wo das Grauwasser durch einen eigenen Wasserkreislauf zu den Verbrauchsstellen transportiert wird. Es kann unterschieden werden zwischen Anlagen, die für den Einbau in kleinen Wohneinheiten geeignet sind und lediglich eine geringe Menge an Grauwas-ser für die Toilettenspülung bereitstellen, und an-

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dererseits Anlagen mit sehr großem Speichervolu-men. Bei diesen Anlagen ist eine biologische Rei-nigung (siehe vorhergehendes Kapitel) des Wassers erforderlich.

Aus Sicherheitsgründen ist eine nachträgliche Ent-keimung des Grauwassers nach der biologischen Reinigungsstufe zu empfehlen. Gute Erfolge wer-den hier mit UV-Entkeimungsanlagen erzielt, und eine Membranfiltration mit feinporigen Filtern hält selbst Bakterien, die nur eine Größe von 0,001 mm haben, zurück.

Das bevorratete Klarwasser wird dann genauso wie bei einer Regenwasseranlage zu den Toiletten geför-dert. Die Verteilung im Haushalt sollte durch Pum-penanlagen erfolgen. Das Grauwasser wird über ein eigenes Rohrsystem abgeleitet. Wird die im Wasser enthaltene Energie durch Wärmetauscher zurück-gewonnen, ist auf möglichst gut dämmendes Rohr-material zu achten. In der Praxis bewährt haben sich dickwandige Kunststoffrohre aus PE-HD.

Aus Sicherheitsgründen und für eine problemlose Wartung sollten Umschalt- bzw Absperrmöglich-keiten geschaffen werden, um den Grauwasserstrom direkt in die Kanalisation einleiten zu können. Grau-wasseranlagen werden ebenfalls auf die benötigten Volumenströme abgestimmt. So gibt es diese Techno-logie für die Kelleraufstellung im Einfamilienhaus bis hin zum im Stahltank integrierten Komplett-System inklusive Pumpe, das in der Erde vergraben wird.

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Seit Ende April häufen sich die Starkregenereig-nisse in Österreich. Die öffentlichen Kanalnetze sind immer öfter überfordert. Rückstausysteme in Gebäuden können viele Schäden verhindern.

A ls Basis für Kanaldimensionierung, hydrau-lische Nachweisführung und Mischwasserbe-

wirtschaftung werden Regenspendenlinien und Re-genkontinua herangezogen, die im Rahmen eines vom Landwirtschaftsministeriums geförderten ÖKOSTRA-Projekts 2006 erhoben wurden. In lo-gischer Konsequenz ist die Kanalisation auf Durch-schnittswerte ausgerichtet. Mit Starkregenereignis-sen oder kleinräumigen Tornados sind die Netze überfordert. Wasser, das nicht durch Kanalschächte in öffentliche Flächen austreten kann, staut zurück in die Gebäude. Bei fehlenden oder mangelhaften Rückstausystemen kommt es zu enormen Schäden.

Kurzfristig Absicherung möglich„Im Bereich Rückstau können Bauherrn aber kurz-fristig und effizient Sicherheitsvorkehrungen tref-fen, auch nachträglich in der Sanierung“, betont Mag. Martin Lackner, ACO. Er verweist damit auf die neueste Entwicklung seines Unternehmens, den Bodenablauf Junior. Dieser Rückstauverschluss ist aufgrund seiner kompakten Abmessungen beson-ders in Kellerräumen geeignet, wo eine vorhandene Ablaufstelle nachträglich gegen Rückstau gesichert werden soll.

Um den alten Kellerablauf zu ersetzen, muss nur ein Minimum des Oberflächenbelags entfernt werden. Die Zuführung des Abwassers erfolgt über den Rost. Optional können unterhalb der Rückstauebene lie-gende Entwässerungsgegenstände wie Duschen, Waschmaschinen oder Wachbecken über einen bau-seits anzubringenden Zulauf angeschlossen werden.

EINBAUGRUNDSÄTZE FÜR RÜCKSTAUSICHERUNGEN

FALSCH: Entwässerungsgegenstände, die oberhalb der Rückstauebene (etwa Straßenkante) liegen, dürfen nicht über eine Rückstausicherung geführt werden. Dabei könnte oberhalb der Rückstauebene anfallendes Abwasser im Rückstaufall nicht mehr abgeleitet werden. Das Abwasser würde gemäß dem Prinzip der kommunizierenden Röhren zuerst aus den am tiefsten gelegenen Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene aus-treten und den Keller überschwemmen.

RICHTIG: Alle oberhalb der Rückstauebene installierten Entwässerungs-gegenstände sind nach einem Rückstauverschluss anzuschließen. Die Fallleitung füllt sich bei Rückstau höchstens bis Höhe der Straßenober-kante, das Abwasser wird durch den Rückstauverschluss am Zurückdrü-cken in tiefer gelegene Entwässerungsgegenstände gehindert und tritt daher über die Kanaldeckel aus.

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Junior verfügt über zwei Klappen, die im normalen Betriebszustand beide pendeln. Wenn Abwasser eingeleitet wird, öffnen sie sich durch den Fließ-druck und das Abwasser kann in den Kanal abgelei-tet werden. Im Rückstaufall drückt das Abwasser vom Kanal in die Rohrleitung, drückt dabei die hin-tere Klappe gegen den Dichtsatz und verschließt die Öffnung. Die zweite Klappe dient zur Sicher-heit, um bei eventuellen Verschmutzungen der hin-teren Klappe die Dichtfunktion zu gewährleisten. In dieser zweiten Klappe ist auch ein Notverschluss integriert, der von Hand betätigt werden kann.

Für Fäkalienkanäle bietet sich der ACO Rückstau-verschluss Triplex K Typ 2 an. Grundsätzlich schüt-zen auch hier zwei Klappen vor Rückstau. Als zu-sätzliche Sicherheitsvorkehrung lässt sich dieser problemlos mit einer pneumatischen/elektrischen Steuerung ergänzen und zum ACO Fäkalien-Rück-stauautomat Quatrix-K umrüsten. Sobald das Abwas-ser in der Rohrleitung über die zulässige Füllhöhe steigt, wird durch den entstehenden Unterdruck ein Signal an die Steuereinheit gesendet. Das Steuergerät veranlasst, dass durch einen Elektromotor die Be-triebsverschlussklappe geschlossen wird. Entspannt sich die Situation wieder, gibt die Steuerung die Klap-pe wieder automatisch frei. Der Rückstau wird durch ein optisches und akustisches Signal angezeigt.

„Rückstausicherungen lassen sich zwar teilweise auch nachträglich einbauen. Trotzdem empfehlen wir allen Bauherrn, dem Keller schon in der Planung mehr Aufmerksamkeit zu widmen und durch bau-liche Maßnahmen Wassereinbrüchen vorzubeugen“, betont Lackner und verweist auf die dramatische Zu-nahme von Starkregenereignissen in den letzten Jah-ren. „Fehler bei den Kellerwänden, eine mangelhafte Ausführung des Fugenbands oder der Verzicht auf Hochwasserschutz bei den Kellerfenstern sind gar nicht oder nur unter größtem Aufwand sanierbar.“

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D a die Elektroinstallation hier etwas andere An-forderungen im Hinblick auf Sicherheitsaus-

stattung und Geräte stellt, als im Gebäudeinneren, sollte sie besonders sorgfältig geplant werden.

Grundsätzlich müssen alle Elektrokabel, die im Erd-reich verlegt werden, mit gemäß ÖVE-EN 61386-22 geeigneten Elektrorohren geschützt werden. Alle über der Erde verlegten Kabel im Außenbereich, wo Tiere (z.B. Marder) Zugang haben müssen mit einem Schutzschlauch gesichert werden. Kabelverbindun-gen und Elektroboxen müssen wasserdicht vergos-sen werden.

Empfehlenswert sind biegsame Elektroinstallations-rohre aus Stahl, mit isolierender Zwischenschicht und Kunststoffmantel aus PVC. Die Rohre sind von 16 Millimeter Durchmesser aufwärts erhältlich. Er-gänzend sind passende wassergeschützte Anschluss-dosen und Fittings wie z.B. Bögen und Endtüllen im Programm. Das Material ist berührungsschutzsicher, säurebeständig, beständig gegen Öle oder ätzende Dämpfe sowie besonders druck- und temperaturfest.

Verlängerungskabel und Kabeltrommeln als An-schlussmöglichkeit im Garten sind eher als Notlö-sungen anzusehen. Sicheren Zugang zu Strom bieten hingegen Energiesäulen. Hier ist genügend Platz, um mehrere Elektrogeräte anzuschließen und sie lassen sich auf fast jedem Untergrund im Außenbereich

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BAUperfekt Tipp

Für alle Stromkreise außerhalb des Hauses, zum Bei-spiel auf Terrassen, sind Fehlerstromschutzschalter („FI-Schalter“) vorgeschrieben. Diese Einrichtungen werden zusätzlich in den Sicherungsschrank einge-baut und begrenzen etwaige Fehlerströme, die beim Kontakt von spannungsführenden Anlagen durch ei-nen Körper fließen, auf eine ungefährliche Zeitdauer. Sie sind ein effizientes Mittel zur Vermeidung von ge-fährlichen Stromunfällen, insbesondere dem Erd-schluss über den Körper, und dienen zusätzlich der Brandverhütung.

stabil montieren. Sie werden über Kabel, die im Erdreich – idealerweise in Sand oder zumindest in steinfreiem Boden – verlegt sind, direkt an die elek-trische 230-Volt-Installation des Wohnhauses ange-schlossen. Bei geringen Verlegetiefen von weniger

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Der moderne Eingangsbereich wird zum digitalen Zentrum mit digitaler Kamera,

Gegensprechanlage und direkter Verbindung auf den Bildschirm des Besitzers.

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Kriterien für Sicherheit und Komfort von Elektroanlagen im Außenbereich

• spritzwassergeschützte Steckdosen für Gartengeräte oder Zusatzleuchten inklusive Schutz durch spezielle Fehler- stromschutzschalter• Ausschaltmöglichkeit aller Außensteckdosen von den Innen- räumen aus Installation spezieller, wetterfester Leuchten• stimmungsvolle Akzentbeleuchtung, die mit der Gesamt- gestaltung der Außenanlage harmoniert• optimale Ausleuchtung der Garteneinfahrt für den sicheren Weg ins Haus• Auswahl eines indirekten Beleuchtungskonzepts (z.B. Anstrahlen der Fassade)• Bewegungsmelder für sichere, ausreichende und energie- sparende Beleuchtung

als 60 Zentimetern ist es erforderlich, die Kabel durch Rohre zu schützen. Im Erdreich dürfen Lei-tungen nicht verlegt werden. Werden im Garten fest installierte elektrisch betriebene Geräte genutzt, zum Beispiel eine Pumpe am Teich oder für die Re-genwasserzisterne, müssen diese über einen eigenen Stromkreis an die elektrische Anlage des Hauses ge-schlossen werden.

Vor Stromunfällen geschütztAuch außerhalb der eigenen vier Wände sollte Si-cherheit oberstes Gebot sein: Werden beispielswei-se für eine stimmungsvolle Beleuchtung elektrische

Lichterketten mit aufgesetzten Lampenfassungen genutzt, müssen diese so angebracht sein, dass die Fassungen nach unten zeigen. So kann kein Wasser eindringen. Auch dürfen einmal montierte Fas-sungen nicht versetzt werden.

Für Trittsicherheit auf Treppen und unebenem Ter-rain im Außenbereich sorgen geschickt platzierte blendfreie Leuchten, die den Untergrund und Wege ausleuchten. Aber, nicht jede Leuchte eignet sich für die Verwendung im Freien: Verbraucher sollten beim Kauf daher darauf achten, dass das gewählte Modell den Anforderungen der einschlägigen Normen ge-nügt und das ÖVE bzw. VDE-Prüfzeichen trägt. Zu beachten ist auch, dass Leuchten, die im Außenbe-reich als Unterwasserleuchten eingesetzt werden, während der Wintersaison, falls sie nicht tief genug eingebaut sind (mind. 30 cm), aus dem Wasser ge-nommen werden. Ansonsten kann die Verglasung bei extremen Kälteverhältnissen (Eis) zerstört werden.

Versicherungen kommen für etwaige Schäden übri-gens nur dann auf, wenn die Elektroinstallation fachmännisch ausgeführt wurde. Als Eigentümer sollten Sie daher lieber gleich auf eine professionelle Lösung setzen und auch die Planung und Umsetzung der Elektroinstallation im Außenbereich in die Hän-de eines Fachmanns geben.

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eRdbewegungen

D ie Verwendung oder Entsorgung von Aushub-material ist ein Planungsvorgang für sich.

Rückblickend war schon der Aushub der Baugrube keine Wochenendbeschäftigung für Do-it-Yoursel-fer, da mussten Profis ran. Auch für weitere Erdbe-wegungen können Sie getrost Schaufel und Schub-karre stehen lassen.

Der Erdaushub für ein Bauwerk ist genau so eine bauliche Maßnahme wie für einen Teich oder ein Schwimmbecken, die man unbedingt Fachunterneh-men überlassen sollte. Diese verfügen über spezielle Maschinen, mit denen man solche Arbeiten rasch und wirtschaftlich durchführen kann und wissen auch wie mit eingeschlossenen Felsbrocken, Schlammschichten oder unerwartetem Grundwas-servorkommen umzugehen ist.

Der GrundaushubAls Bodenaushub gelten ausschließlich natürlich ge-wachsene, in ihrer stofflichen Zusammensetzung nicht nachteilig beeinflusste, also nicht kontami-nierte Locker- und Festböden, die beim Hoch-, Tief- oder Erdbau ausgehoben oder abgetragen werden. Etwaige Altmaterialien, die beim Schleifen eines Be-standobjektes anfallen, müssen gesondert als Bau-restmassen behandelt werden.

Mögliche Gegebenheiten bezüglich des Grund-stückes sind etwa:• unterschiedliche Bodenklassen• Transportwege und Entfernung zur nächstge- legenen Deponie• unterschiedliche Deponiepreise• versteckter Altmüll im Baugrubenaushub• die Frage, wie viel ausgebaggert werden muss (Sockelhöhe, Böschungswinkel)

Mit einem Teil des Aushubmaterials können Gelän-destrukturen angelegt werden. Dabei sollte man sich aber immer an den bestehenden Gegebenheiten ori-entieren und grundlegende Änderungen nur dann durchführen, wenn es wirklich nicht möglich ist, das Grundstück anders zu nutzen. Ist ein Gelände zum Beispiel sehr steil, so muss man natürlich Terrassen bauen. Grundsätzlich zu bevorzugen ist die Anpas-

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BAUperfekt :: Außenanlagen

sung von Struktur und Stil eines Gartens an vorherr-schende Abhänge, Erhöhungen und existierende Ebenen. Ist ein Grundstück „brett’leben“ kann mit dem Aushubmaterial ein Gelände mit Hügeln und Senken geschaffen werden.

Übrigens lassen sich auch später noch alternative Lö-sungen für monotone oder schwierig kultivierbare Grundstücke finden. So kann man mit Pflanzen ge-wisse Charakteristiken des Geländes hervorheben. Will man hingegen einen Abhang verstecken, so pflanzt man relativ hohe Bäume an der Basis, soll eine Erhebung hervorgehoben werden, werden groß-wüchsige Bäume an der höchsten Stelle gesetzt.

Vorbereitung für den eigenen TeichBeim Aushub für einen Gartenteich ist zu beachten, dass die Grube größer ist als die spätere Wasserflä-che, da Sie noch Platz für die Dicke des Substrats und der Abdichtung sowie die Ufergestaltung benö-tigen. Dabei bezieht sich dieses Ufer auf denjenigen Teil, der sich innerhalb der Abdichtung befindet. Die Ufergestaltung sollte anschließend noch über den Folienrand hinausgehen.

Zuerst werden im ganzen Teichbereich inkl. Uferbe-reich innerhalb der Abdichtung die Grasnaben rund 30 cm tief abgegraben. Graben Sie sie vorsichtig aus,

denn Sie können sie später noch brauchen. Der Rand der Teichgrube soll senkrecht verlaufen, da die Abdichtung am Rand senkrecht nach oben gezogen wird. Die Dicke des Substrats, das über die Abde-ckung zu liegen kommt, sollte am Ufer rund 30 cm betragen. Mit dem Entfernen der Grasnaben ist der Uferbereich für einen Folienteich bereits entspre-chend ausgehoben.

Danach wird die eigentliche Wasserfläche gegraben. Zur gewünschten Wassertiefe muss die Höhe des Substrats von 10 bis 20 cm eingerechnet werden, das später auf die Abdichtung zu liegen kommt. Die Di-cke der Abdichtung ist ebenfalls einzurechnen wenn diese z.B. aus Lehm bestehen soll. Beim Lehmteich beträgt diese rund 50 cm und am Rand sollte rund 30 cm breiter gegraben werden.

Die nährstoffarme Erde aus den tiefen Schichten wird gesondert aufgehäuft. Sie kann später teilweise zum Befüllen verwendet werden.

Ist der Teich grob ausgehoben, kommt die Feinar-beit. Wenn der Teich mit Folie abgedichtet werden soll, ist darauf zu achten, dass möglichst runde For-men ausgehoben werden und keine Kanten vorhan-den sind. Kanten müssen geglättet und Löcher ge-rade verfüllt werden, sodass die Folie gerade

BAUperfekt Tipp

Achten Sie auch bei kleineren Grundstücken darauf, ob tatsächlich genügend Fläche zum Lagern Ihres Aushubs zur Verfügung steht. Oft wird unterschätzt welche Massen an Aushub anfallen. Es bringt auch nichts erst einmal alles zu lagern und später den überschüssigen Aushub abzutransportieren, da dann nochmals ein Bagger benötigt wird und somit Zusatzkosten entstehen.

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BAUperfekt :: Außenanlagen

aufliegen kann. Ansonsten wird das Verlegen der Teichfolie viel mühsamer und sie kann sogar be-schädigt werden. Feine Formen wie Inseln oder kleine Buchten werden erst beim Befüllen des Teichs innerhalb der Abdichtung geformt. Graben Sie diese möglichst gerade weg und lassen Sie nicht beispielsweise einen Hügel für eine Insel stehen. Wurzeln und hervorstehende Steine sollten abge-schnitten bzw. entfernt werden, weil sie sonst die Abdichtung schädigen.

Oft sieht man, dass Teichbauer den Aushub einfach rund um das Teichloch anhäufen. Der Wasserspiegel des Teiches ist dann auch noch höher als die Umge-bung und der Teich wirkt dann sehr künstlich. Um einen harmonischen Eindruck zu erzeugen sollte das Gelände hingegen zum Wasser hin abfallen.

Liegt der Teich an einem leicht geneigten Hang, kann der Aushub dazu benutzt werden, eine Gegenstei-gung zu bilden und damit einen natürlicheren Ein-druck zu verschaffen und den Teich zu stabilisieren.

Foto: pixelio - Marc Tollas

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BAUperfekt :: Außenanlagen

Ein kleiner Hügel neben dem Teich wirkt ebenfalls attraktiv. Darin können auch gleich Unterschlüpfe für die Amphibien und andere Tiere angelegt werden. Den Hügel können Sie als Trockenstandort mit Stei-nen und einer Magerwiese gestalten oder die Graszie-gel, die Sie ausgestochen haben als Abdeckung ver-wenden. Hat ein Hügel keinen Platz, oder bleibt noch etwas Erde übrig, findet sich meist woanders im Gar-ten ein Plätzchen, wo diese nicht stört.

Auch der Aushub für einen Pool erfolgt etwas groß-zügiger als der Pool selbst, da oftmals eine Abstüt-zung des Erdreiches und eine Dämmung sinnvoll sind. Lassen Sie sich von einem professionellen Poolbauer beraten!

Aushub für alternative EnergienutzungDer Aushub für einen Erdspeicher stellt ebenfalls be-sondere Anforderungen. Nach dem Ausheben der Baugrube muss die Grubsohle mit einer zehn Zenti-meter starken Kiesschicht eingeebnet werden. Vor dem nächsten Arbeitsschritt sollten sämtliche An-schlüsse wie Zu- und Überlauf, sowie Brauchwasser-leitungen vorbereitet sein. Nun kann der Tank in die Grube gesetzt werden, aus Stabilitätsgründen füllt man ihn zu einem Drittel mit Wasser. Anschließend wird die Grube in Schichten zu jeweils zehn Zentime-

tern bis auf Höhe des Wasserstands mit dem Aushub-material aufgefüllt. Fahren Sie nach dieser Methode fort, bis der Tank bis zur Oberkante gefüllt und das Material in der Grube auf gleiche Höhe aufgeschüttet ist. Erst jetzt werden die vorbereiteten Leitungen an-geschlossen. Teleskop-Domschacht aufsetzen und die Baugrube komplett auffüllen. Fertig!

Eine besondere Herausforderung stellen die Erdar-beiten zur Installation von Erdwärmesonden dar. In den meisten Fällen entstehen bei der Bohrung durch vorangegangene, sorgfältige hydrogeologische Gut-achten und der Beschränkung der Bohrungen auf unkritische Gesteinsschichten keine nennenswerten Schäden. Grundsätzliche Risiken, wie die Ver-schmutzung des Grundwassers oder eine Änderung der hydraulischen Verhältnisse im Untergrund mit einer einhergehenden Beeinflussung von benachbar-ten, bestehenden Grundwassernutzungen oder die Auslaugung von leicht löslichen Bestandteilen, kön-nen jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Bei der Sondierung ist daher mit großer Sorgfalt vorzu-gehen. Alle damit in Zusammenhang stehenden Erdarbeiten sind fachmännisch durchzuführen, um die günstigen bodenphysikalischen Eigenschaften der Umgebung und die weitere Nutzung, zum Bei-spiel als Garten, zu erhalten.

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BAUperfekt :: Planung

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BAUperfekt :: Innenausbau

Im Innenausbau passieren all jene baulich/hand-werklichen Arbeiten, die nach der erfolgreichen Fertigstellung des Rohbaus anfallen. Viele dieser Tätigkeiten können in Eigenregie gemacht werden, so dass hier ein sehr großes Einsparpotential im Eigenheimbau vorhanden ist.

N och ehe wir diese Arbeiten aber näher betrach-ten, sollten Sie sich mit dem Thema Schadstoff-

belastung auseinandersetzen – schließlich möchten Sie sich in Ihrem künftigen Wohnumfeld wohlfühlen und gesund bleiben. Man ist täglich mehr Giften in seinem Eigenheim ausgesetzt, als Viele denken.

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Foto: epr / cooo marketing

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BAUperfekt :: Innenausbau

innenauSbau Ohne SchadStOffe

B aubiologisch richtig Bauen ist im Sinne von ge-sundem Wohnen aktueller denn je. Immer mehr

Menschen, vor allem Kinder, reagieren auf Stoffe all-ergisch, deren gesundheitsgefährdende Wirkung bis vor einigen Jahren noch nicht einmal bekannt war. Kopfschmerzen, Übelkeit oder Hautirritationen ha-ben ihre Ursache oft in Giftstoffen, die bei der Her-stellung von Möbeln, Holzanstrichen, Wandfarben und Wohnraumtextilien verarbeitet werden. Der noch immer am häufigsten anzutreffende Schadstoff ist Formaldehyd. Es schwächt das Immunsystem und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Es kommt in Holzwerkstoffen, in Schäumen, Lacken, Farben, Versiegelungen und sogar in Textilien, Kosmetika und Spielzeug vor. Obwohl die österreichischen Grenz-werte für Formaldehyd gesenkt wurden, ist es meist in billigen Ost- und Fernostimporten in gesundheits-beeinträchtigender Konzentration enthalten.

Wandfarben am PrüfstandSchauen wir uns die gängigsten Materialien zur In-nenwandgestaltung einmal genauer an.

Leimfarben haben ihren Namen vom verwendeten Bindemittel, das aus pflanzlichem Stärke- oder Zelluloseleim be-steht. Sie sind in Pulverform, als pastöser Nassleim oder bereits streichfertig erhältlich. Sie sind optimal für den Wohnbereich und enthalten ausschließlich ungiftige, organische Stoffe.

Kalkfarben bestehen aus verdünnter Kalklauge und werden als Pulver oder pastös eingesumpft angeboten. Sie erge-ben sehr schöne, leicht raue Oberflächen im Innen- und Außenbereich, sind dauerhaft und unempfind-lich gegen Feuchtigkeit und wirken desinfizierend und pilzhemmend.

Zementfarben bestehen aus Weißzement und Kalk und ergeben wie Kalkfarben wetterbeständige, wasserdampf-durchlässige Anstriche. Sie können auch auf stän-dig feuchten Untergründen eingesetzt werden, sind aber spröde und neigen zur Rissbildung.

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Dispersionen sind sowohl farblos als auch in allen Farbtönen er-hältlich und auf praktisch allen Untergründen anzu-wenden. Der Bindemittelanteil legt fest, ob die Far-be für den Außen- oder für den Innenbereich geeignet ist (über zwanzig Volumsprozent für den Außenbereich).

Silikatfarben sind weder wasserlöslich noch wasserverdünnbar, da sie Wasserglas enthalten, das gleichzeitig als Verdün-nung und Bindemittel wirkt. Die Komponenten werden erst kurz vor der Verarbeitung angemischt.

Lacke werden zur Oberflächenveredelung von Holz und Metall eingesetzt. Nicht alles, was als Lack „geeig-net für Innenräume“ definiert ist, ist auch schad-stofffrei. Der Giftigkeitsgrad der Inhaltsstoffe, Lö-sungs- und Bindemittel, hängt davon ab, ob die Produkte wasserlöslich, wasserverdünnbar oder lö-semittelhaltig sind. „Wasserlöslich“ heißt leider auch

BAUperfekt Tipp

Wer industriell gefertigte Oberflächen abträgt oder repariert, muss zu seinem eigenen Wohl beim Ab-brennen oder Abschleifen bei gleichzeitiger Absau-gung unbedingt eine Schutzmaske tragen und, wenn möglich, im Freien oder zumindest bei offenem Fens-ter arbeiten. Auch Abbeizen kann Gifte freisetzen!

Foto: epr / Alpina

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Umweltzeichen

Produkte, die die folgenden Umweltzeichen tragen, sind absolut unbedenklich und zu empfehlen:

Das Österreichische UmweltzeichenAuf Initiative des Umweltministeriums wurde 1��0 das „Österreichische Umweltzeichen“ ge-schaffen. Dadurch ist es nun möglich, der Öffentlichkeit Informationen über die Umweltbelas-tung von Verbrauchsgütern durch deren Herstellung, Gebrauch und Entsorgung zu liefern und den Konsumenten umweltfreundliche Produktalternativen und Dienstleistungen kennt-

lich zu machen. Die graphische Gestaltung des Österreichischen Umweltzeichens erfolgte durch den Künstler Friedensreich Hundertwasser, der dem Umweltministerium seine Entwürfe unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Das aufgrund seiner kreativen Symbolik (Erde, Wasser, Luft, Natur) sehr einprägsame Zeichen wurde vom Umweltministerium als Verbandsmarke angemeldet. www.umweltzeichen.at

klima:aktivklima:aktiv ist die Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums. Seit 200� ergänzt kli-ma:aktiv Gesetze, Verordnungen und Förderungen im Bereich des Klimaschutzes. Mit Information und Beratung, mit neuen Standards im Bauen und Sanieren, mit Qualitätssicherung und gut ausge-bildeten Handwerkern und Fachleuten bringt klima:aktiv den Klimaschutz in Fahrt. Das Ziel: weniger CO2-Aus-stoß durch mehr energieeffizient gebaute und sanierte Gebäude, weniger Energieverbrauch, mehr erneuerbare Energieträger und umweltfreundlichere Verkehrswege.

Der blaue EngelSeit nunmehr über 2� Jahren liefert der Blaue Engel Informationen für Konsumenten. Etwa ��00 Produkte und Dienstleistungen von ca. ��0 internationalen Zeichennehmern dürfen den in Deutschland beheimateten Blauen Engel tragen. Er liefert eine praktische Orientierungshil-fe, die Auswahl und Kaufentscheidung erleichtert. Das Zeichen bietet der Industrie, dem Han-

del und dem Handwerk die Chance, ihre Umweltkompetenz auf einfache und kostengünstige Art und Weise für alle sichtbar unter Beweis zu stellen. www.blauer-engel.de IBO-PrüfzeichenNach umfassenden Kriterien, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigen, werden Baustoffe und Innenraumausstattungen ganzheitlich untersucht. Wenn ein Produkt den strengen baubiologischen und bauökologischen Anforderungen entspricht, wird es mit dem IBO-Prüfzeichen ausgezeichnet. Käufer finden mit dem IBO-Prüfzeichen, als anerkanntes und unabhängiges Siegel, die Sicherheit, baubiologisch und bauökologisch empfehlenswerte Pro-dukte zu erwerben. www.ibo.at

natureplus-QualitätszeichenDas internationale Qualitätszeichen für Bau- und Wohnprodukte, das allen Baubeteiligten Orientierung in Richtung Nachhaltigkeit gibt, trägt die Bezeichnung „natureplus“. Pro-dukte, die dieses Zeichen tragen, zeichnen sich durch eine besonders hohe Qualität in

Bezug auf Gesundheit, Umwelt und Funktion aus. natureplus setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dass diese Produkte künftig stärker nachgefragt werden.www.natureplus.at

topprodukteDie energieeffizienten Produkte aus den Bereichen Beleuchtung, Büro, Haushalt, Hei-

zung/Warmwasser, Mobilität und Unterhaltung finden Sie unter www.topprodukte.at. Von den besten Glühlam-pen über den effizientesten Wäschetrockner bis hin zum richtigen Telefon erhalten Sie ausführliche Infos und Bewertungen zu unzähligen Produkten.

E2000Elektrogeräte werden EU-weit mit Energieverbrauchsklassen gekennzeichnet. Mit einbezo-gen werden hier der Wasserverbrauch, Geräuschpegel, Stromverbrauch etc.

FSC-nachhaltig geforstetMit diesem Zeichen sind die 2� % der energieeffizientesten am EU-Markt befindlichen Geräte der Büro- und Unterhaltungselektronik ausgestattet. Seit 1��� gibt es hier regelmäßige Anhebungen der Qualitäts- und Prüfstandards. www.gealabel.org

PEFCDieses Holz-Kontrollsiegel ist weltweit gültig und gibt Auskunft über nachhaltige Forstwirt-schaft. Holzmöbel, die mit diesem Zeichen versehen sind, wurden demnach aus Holz gefertigt, welches nicht aus Raubbau und Rodungen stammt. www.fsc.org

EU-EnergielabelAusgezeichnete Holz- und Holzprodukte, welche aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, sind mit diesem Zeichen versehen. Die Prüfung erfolgt durch unabhängige Dritte und das Zeichen gilt für nachhaltiges Holz. www.pefc.at

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Fotos: pixelio - Stihl024, Barbara42

Umweltzeichen

Produkte, die die folgenden Umweltzeichen tragen, sind absolut unbedenklich und zu empfehlen:

Das Österreichische UmweltzeichenAuf Initiative des Umweltministeriums wurde 1��0 das „Österreichische Umweltzeichen“ ge-schaffen. Dadurch ist es nun möglich, der Öffentlichkeit Informationen über die Umweltbelas-tung von Verbrauchsgütern durch deren Herstellung, Gebrauch und Entsorgung zu liefern und den Konsumenten umweltfreundliche Produktalternativen und Dienstleistungen kennt-

lich zu machen. Die graphische Gestaltung des Österreichischen Umweltzeichens erfolgte durch den Künstler Friedensreich Hundertwasser, der dem Umweltministerium seine Entwürfe unentgeltlich zur Verfügung gestellt hat. Das aufgrund seiner kreativen Symbolik (Erde, Wasser, Luft, Natur) sehr einprägsame Zeichen wurde vom Umweltministerium als Verbandsmarke angemeldet. www.umweltzeichen.at

klima:aktivklima:aktiv ist die Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums. Seit 200� ergänzt kli-ma:aktiv Gesetze, Verordnungen und Förderungen im Bereich des Klimaschutzes. Mit Information und Beratung, mit neuen Standards im Bauen und Sanieren, mit Qualitätssicherung und gut ausge-bildeten Handwerkern und Fachleuten bringt klima:aktiv den Klimaschutz in Fahrt. Das Ziel: weniger CO2-Aus-stoß durch mehr energieeffizient gebaute und sanierte Gebäude, weniger Energieverbrauch, mehr erneuerbare Energieträger und umweltfreundlichere Verkehrswege.

Der blaue EngelSeit nunmehr über 2� Jahren liefert der Blaue Engel Informationen für Konsumenten. Etwa ��00 Produkte und Dienstleistungen von ca. ��0 internationalen Zeichennehmern dürfen den in Deutschland beheimateten Blauen Engel tragen. Er liefert eine praktische Orientierungshil-fe, die Auswahl und Kaufentscheidung erleichtert. Das Zeichen bietet der Industrie, dem Han-

del und dem Handwerk die Chance, ihre Umweltkompetenz auf einfache und kostengünstige Art und Weise für alle sichtbar unter Beweis zu stellen. www.blauer-engel.de IBO-PrüfzeichenNach umfassenden Kriterien, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigen, werden Baustoffe und Innenraumausstattungen ganzheitlich untersucht. Wenn ein Produkt den strengen baubiologischen und bauökologischen Anforderungen entspricht, wird es mit dem IBO-Prüfzeichen ausgezeichnet. Käufer finden mit dem IBO-Prüfzeichen, als anerkanntes und unabhängiges Siegel, die Sicherheit, baubiologisch und bauökologisch empfehlenswerte Pro-dukte zu erwerben. www.ibo.at

natureplus-QualitätszeichenDas internationale Qualitätszeichen für Bau- und Wohnprodukte, das allen Baubeteiligten Orientierung in Richtung Nachhaltigkeit gibt, trägt die Bezeichnung „natureplus“. Pro-dukte, die dieses Zeichen tragen, zeichnen sich durch eine besonders hohe Qualität in

Bezug auf Gesundheit, Umwelt und Funktion aus. natureplus setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dass diese Produkte künftig stärker nachgefragt werden.www.natureplus.at

topprodukteDie energieeffizienten Produkte aus den Bereichen Beleuchtung, Büro, Haushalt, Hei-

zung/Warmwasser, Mobilität und Unterhaltung finden Sie unter www.topprodukte.at. Von den besten Glühlam-pen über den effizientesten Wäschetrockner bis hin zum richtigen Telefon erhalten Sie ausführliche Infos und Bewertungen zu unzähligen Produkten.

E2000Elektrogeräte werden EU-weit mit Energieverbrauchsklassen gekennzeichnet. Mit einbezo-gen werden hier der Wasserverbrauch, Geräuschpegel, Stromverbrauch etc.

FSC-nachhaltig geforstetMit diesem Zeichen sind die 2� % der energieeffizientesten am EU-Markt befindlichen Geräte der Büro- und Unterhaltungselektronik ausgestattet. Seit 1��� gibt es hier regelmäßige Anhebungen der Qualitäts- und Prüfstandards. www.gealabel.org

PEFCDieses Holz-Kontrollsiegel ist weltweit gültig und gibt Auskunft über nachhaltige Forstwirt-schaft. Holzmöbel, die mit diesem Zeichen versehen sind, wurden demnach aus Holz gefertigt, welches nicht aus Raubbau und Rodungen stammt. www.fsc.org

EU-EnergielabelAusgezeichnete Holz- und Holzprodukte, welche aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, sind mit diesem Zeichen versehen. Die Prüfung erfolgt durch unabhängige Dritte und das Zeichen gilt für nachhaltiges Holz. www.pefc.at

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nicht automatisch „schadstofffrei“. Für den Endver-braucher werden, von wenigen Ausnahmen (z.B. Bootslack) abgesehen, nur wasserlösliche Lacke an-geboten. Gewerbe und Industrie arbeiten nach wie vor mit Chemiebomben.

Holzschutzmittel – darauf können Sie In Innenräumen generell ver-zichten und zur Pflege natürliches Bienenwachs oder Öl verwenden. Holz im Außenbereich bedarf jedoch einer speziellen Behandlung. Erkundigen Sie sich darüber im Fachhandel.

Leime und Kleber„Kleber“ ist der Überbegriff für alle Klebestoffe. Nach DIN 16920 vom Juni 1981 handelt es sich dabei um nichtmetallische Stoffe, die zu verbindende Teile durch Adhäsion (Flächenhaftung) und Kohäsion (in-nere Festigkeit) dauerhaft verbinden. Am Bau ver-wendet werden unter anderem folgenden Klebstoffe: • Synthesekautschuk mit mehr als 65 Prozent Lösemittelgehalt, • lösemittelhaltige Kunstharze oder Naturharz-Klebstoffe mit 20 Prozent Lösemittelgehalt, • lösemittelarme oder -freie Dispersionsklebstoffe, • Reaktionsklebstoffe, die auf Basis von Epoxiden und Polyurethan erzeugt werden, keine Lösemittel, aber zum Teil bedenkliche Härterchemikalien ent-halten sowie • Tapetenkleister auf Zellulose- oder Stärkebasis.Die gesundheitliche Bedenklichkeit von Klebstoffen hängt vorwiegend vom Gehalt an Lösemittel, aber auch von anderen Grundstoffen ab. Diese geben während der Verarbeitung und dem Abbinden flüch-tige organische Verbindungen ab.

Reaktionsklebstoffe setzen reaktionsfähige giftige Moleküle, so genannte Monomere frei, die über die

Atemwege und zum Teil auch über die Haut aufge-nommen werden. Beim Verarbeiten von Klebern müssen unbedingt die vom Hersteller empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Auch hier sollte man vor allem auf Markenprodukte mit genauer Angabe der Inhaltsstoffe zurückgreifen.

Um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu minimie-ren, sollten lösemittelfreie oder wenigstens lösemittel-arme Dispersionskleber präferiert werden, bei denen die Grundstoffe in Wasser gelöst sind, bzw. Klebstoffe auf Basis von Naturprodukten wie Stärke, Kasein, Na-turkautschuk und Terpentinöl verwendet werden.

HolzwerkstoffeAuch Holz, das sowohl im Außenbereich als auch im Innenausbau und in der Möbelherstellung verwen-det wird, ist nur bedingt frei von Schadstoffen. Wenn von Holzwerkstoffen die Rede ist, ist nicht zwangs-läufig gewachsenes Holz gemeint. Je nach Herstel-lungsart können Zusätze enthalten sein, die die na-türlichen Eigenschaften verändern.

Bei den Holzwerkstoffen finden sich Pressspanplat-ten auf der untersten Stufe der Qualitätsskala, da sie neben gehäckseltem Holzabfall auch Bindemittel wie Harze und Kleber enthalten. Spanplatten aus österreichischer Produktion sind allerdings unbe-denklich, da sie nach sehr strengen Kriterien gefer-tigt werden müssen. Eine entsprechende Kenn-zeichnung ist auf der Platte vorhanden. Am oberen Ende der Skala steht Massivholz.

Detailinformationen sowie eine Liste mit unbe-denklichen Produkten aus den Bereichen Innenaus-baumaterialien, Farben, Lacke, Holzschutzmittel etc. erhalten Sie beim Österreichischen Institut für Baubiologie und -ökologie (IBO) unter www.ibo.at.

Foto: epr / Ultram

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BAUperfekt :: Innenausbau

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D er Start in den Innenausbau beginnt sinnvoller Weise mit dem Verlegen aller Zu- und Abfluss-

rohre, die unter Putz zu legen sind. Hier wird erst-mals der Unterschied von Massiv- und Leichtbau augenscheinlich. Während im Massivbau die ferti-gen Wände jetzt wieder teilweise geöffnet werden müssen, werden die Rohre im Leichtbau einfach in den Wandaufbau integriert.

Leerverrohrung für ElektroinstallationenAls Regel gilt, dass Fallleitungen einen Abstand von etwa 15 cm von Türen oder Zimmerkanten aufwei-sen sollten. Horizontale Leitungen führt man im Abstand von 30 cm entlang der Decke. Waagrechte Verbindungen zwischen Steckdosen eines Strom-kreises werden 30 cm über dem Fußboden gelegt. Die Normeinbauhöhe bei Schaltern beträgt 105 cm vom Boden gemessen, ebenso bei Kombinationen aus Steckdosen und Schaltern. Eine Ausnahme macht die Herdanschlussdose für den E-Herd in der Küche, die im Gegensatz zu Steckdosen (30 cm) auf einer Höhe von 50 cm angebracht wird.

Die beste Voraussetzung für eine rasche und sichere Drahtverlegung (Einziehen) wird durch eine großzü-

1�0 :: Ausgabe 2010

gige Bemessung aller Rohre, Schläuche und Verbin-dungsdosen bewirkt. Bei flexiblen Schläuchen sind robuste Markenprodukte billigen No-Names vorzu-ziehen. Andernfalls könnte es beim Einziehen zu bösen Überraschungen kommen, denn bei Beschä-digungen der Leerverrohrung heißt es nicht selten, dass wiederum gestemmt werden muss.

Leerverrohrung für Wasser- und HeizungsinstallationenDie Verrohrung kann mit unterschiedlichem Metall- oder Kunststoffmaterial hergestellt werden. Wir stellen Ihnen die gängigsten Materialien vor:

Stahlrohre werden zwar immer noch verwendet, sind aber nach dem heutigen Stand der Technik nicht mehr zeitge-mäß. Zwar sind sie günstig in der Anschaffung, aber rostanfällig, neigen auf Grund der rauen Innenwand zu Verstopfungen und verkalken schnell. Für eine Wasserversorgung im Gartenbereich finden sie we-gen der relativ leichten Schraubmontage immer noch Verwendung. In den gängigsten Querschnitten von 1/2 und 3/4 Zoll sind sie mit vorgeschnittenem Gewinde in Stangen von 60 Zentimeter bis zu 2 bzw. 3 Meter und gewindelos bis zu 8 Meter erhältlich. Die Montage und Abdichtung erfolgt mittels gera-

Foto: pixelio - Rainer Sturm

BAUperfekt :: Innenausbau

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BAUperfekt :: Innenausbau

den und gebogenen Innengewindestücken, die mit Hanf und Dichtpaste oder Teflonbändern mit den Rohren dichtfest verschraubt werden.

Edelstahlrohre sind rostresistent aber teurer, werden als Steiglei-tung eingesetzt und können auch mit Kunststoff-rohren kombiniert werden. Sie sind in den gleichen Abmessungen und Dimensionen wie verzinkte Stahlrohre erhältlich. Ein weiterer Vorteil ist die Formstabilität sowie die schnelle Montage, weil sie nicht verschraubt, sondern kalt verpresst werden. Die dafür notwendige elektrische Presse wird vom Händler auf Wunsch leihweise vergeben.

Kupferrohre werden verlötet oder durch Klemmring- bzw. Quetschverbindungen mit Formstücken zu einem Leitungsverbund zusammengesetzt. Kupferrohre sind bei guter Wasserqualität fast ebenso korrosi-onsfest wie Edelstahlrohre, alterungsfrei, tempera-turunempfindlich, UV-beständig und kalkresistent. Sie können bei jeder Temperatur verarbeitet wer-den, weil sie auch bei Tiefstwerten nicht verspröden und sie sind für nachträgliche Arbeiten mit Metall-detektoren leicht auffindbar. Sanitär-Kupferrohr ist sowohl als hartes Stangenmaterial als auch als halb-harte Rollenware erhältlich, die ohne Verschnitt ver-arbeitet werden kann.

Wasserführende Kupferrohre und deren Formteile müssen mit Weichlot verbunden werden, wobei die dichte Verbindung durch die Kapillarwirkung zu-stande kommt, die das flüssige Lötzinn in den Spalt

der zu verbindenden Teile hineinsaugt. Kupferver-rohrungen haben den Vorteil, dass alle Verbindungs-teile, unabhängig von einem bestimmten Erzeuger, miteinander kombiniert werden können. Dauer-hafte und dichte Verbindungen lassen sich zeitspa-rend auch durch so genannte Pressfittings herstellen, weil dabei der Lötvorgang entfällt. Dafür wird ein Akku-Presswerkzeug verwendet.

Kunststoffrohre sind hygienisch unbedenklich, frei von Fremdstoffen oder möglichen Ablagerungen, sowie geruchs- und geschmacksneutral. Zusetzungen, Ablagerungen oder Rost durch chemische Zusätze im Trinkwasser können diesen Rohren nichts anhaben. Sie bleiben an ihrer Innenseite Jahrzehnte lang sauber und glatt und sind bei sinngemäßer Verwendung nahezu un-begrenzt haltbar.

PVC-Rohre (Polyvinylchlorid) werden vorwiegend in der Schwimmbadtechnik eingesetzt, PE-Rohre (Poly-ehylen) kommen in Wasserversorgungsleitungen im Erdreich, PEX-Rohre für Trinkwasser- und Heizungs-installationen zum Einsatz. PEX ist eine besonders hochwertige Polyethylenart, die gegenüber gewöhn-lichen Produkten verbesserte thermische und me-chanische Eigenschaften aufweist.

Mehrschicht-Verbundrohre, die aus Kunststoff/Alumi-nium/Kunststoff aufgebaut sind, werden oft auch für Frischwasser und Heizung eingesetzt. Sie sind we-gen ihrer Aluminiumschicht gegenüber Kunststoff-rohren formstabiler bei Biegungen und darüber hi-naus auch gasdicht. Sie sind in Durchmessern von

BAUperfekt Tipp

Ideal für die Verlegung im Eigenbau stehen lnstallati-onssysteme aus Kunststoff an oberster Stelle. Ein-fach zu biegen, kann man mit der verschnittfreien Rollenware auch enge Radien ohne Querschnittver-lust herstellen. Auf Grund der intelligenten Verbin-dungstechnik sind auch Renovierungsarbeiten pro-blemlos möglich, da sich das System mit jedem gebräuchlichen Rohr verbinden lässt.

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12–50 Millimeter sowohl in Rollen als auch in Stan-gen mit dem erforderlichen Zubehör für den Hei-zungs- und Sanitärbereich erhältlich. Da alle Kom-ponenten sorgfältig aufeinander abgestimmt sind, wird die Arbeit nicht zuletzt auch wegen des durch-dachten Zubehörs und der Spezialwerkzeuge we-sentlich erleichtert.

Rohr in Rohr Systeme bestehen aus dem äußeren ge-rippten Schutzschlauch und einem kompakten glatten lnnenrohr in den üblichen Durchmessern. Sie können für alle herkömmlichen Installationen verwendet werden und sind gut gegen mechanische Beanspruchungen geschützt.

AbwasserverrohrungFür den Innenbereich sind graue Kunststoffrohre (HT-Rohre=Hochtemperaturrohre) aus Polypropylen am weitesten verbreitet, sie eignen sich jedoch nicht für eine Erdverlegung. Die einzelnen Teile werden mit Steckmuffen verbunden, wobei die Abdichtung durch O-Ringe erfolgt, die in einer Nut liegen und so gegen Verrutschen gesichert werden. Lieferbar sind Längen zwischen 15 und 200 Zentimetern und

BAUperfekt Tipp

Bei PEX-Kunststoffrohren werden die Verbindungen entweder verpresst oder verschraubt, wobei der Vorteil der Verpressung in der schnelleren Montage, bei der Verschraubung hingegen in der guten Lös-barkeit liegt.

Dimensionen von 40 bis 150 mm sowie unterschied-liche Formstücke. Zur Verarbeitung reicht übliches Handwerkszeug.

PE-Rohre (Polyethylen) sind ebenfalls hochtempera-turbeständig, für alle Abwasserinstallationen zuläs-sig und zusätzlich für Erdverlegungen geeignet. Die Verbindungen werden verschweißt oder mit Steck-muffen hergestellt.

PVC-Abflussrohre sind an ihrer rotbraunen Farbe zu erkennen. Für alle Abwasserinstallationen innen und außen verwendbar, werden sie wegen ihrer Qualität, Robustheit und Langlebigkeit vorwiegend für Fall-rohre und größere Sammelleitungen verwendet.

Abwasserrohre und auch „horizontale“ Verroh-rungen in der Wand müssen immer mit einem gerin-gen Gefälle verlegt werden, damit durch die Neigung Geruchsprobleme, verstopfte Leitungen und rück-fließende Abwässer vermieden werden.

Verrohrung für zentrale StaubsaugeranlagenImmer mehr Neubauten werden mit zentralen Staubsaugeranlagen ausgestattet, deren Vorteil eben in einer Verrohrung liegt, die das ganze Haus durch-zieht und die Entstaubung vereinfacht.

Diese Kunststoffrohre, meist mit 2 Zoll (5,08 cm) Rohraußendurchmesser, verbinden die zentrale Mo-toreinheit, die sinnvoller Weise im Keller aufgestellt wird, mit den Saugdosen in den einzelnen Gescho-ßen. Diese dienen als Verbindung zwischen der fix installierten Saugrohrleitung in der Wand und dem flexiblen Saugschlauch im Wohnraum.

Fotos: WP-Archiv

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Ausgabe 2011 :: 1��www.vim2�.com | www.wohnnet.at

BAUperfekt :: Innenausbau

tROckeneRinnenauSbau

Leichte Trennwände, die sich unabhängig von der Statik an jeder beliebigen Stelle errichten und bei Bedarf wieder rückstandsfrei entfernen lassen, wer-den jeder variablen Nutzungsanforderung gerecht. Die Unterkonstruktion besteht in den meisten Fäl-len aus Holz oder Metall. Zur Verkleidung werden Ausbauplatten aus Gipskarton, Gipsfaser, Holz, Holzwerkstoff, seltener aus Metall, Kunststoff oder Glas verwendet. Für Fugen oder Durchstiche kom-men spezielle Spachtelmassen zum Einsatz. Leicht-betonsteine hingegen werden mit Hilfe eines Dünn-bettmörtels, ähnlich einer Klebeschicht, aufgesetzt. Nach der kurzen Trocknungszeit kann sofort weiter-gearbeitet werden.

Massiver TrockenbauAuf Grund ihres geringen Gewichts, der guten Schallisolierung, der Brandbeständigkeit sowie des Wärmespeichervermögens sind Trennwände aus Po-renbeton sehr beliebt. Sie werden nahezu im gesam-ten Hochbau verwendet und eignen sich auch zum raschen Hochziehen von Duschwänden, Wannen-unterbauten o. ä. Der maßgenaue Zuschnitt kann mit einer Handsäge vorgenommen werden und die

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Verlegung erfolgt mit einem schnell trocknenden Dünnbettmörtel.

Trennwände ohne tragende Funktion lassen sich auch mit Gips-Wandbauplatten rasch und wirtschaft-lich errichten. Stabil und trotzdem leicht, können die Wände völlig frei innerhalb des Grundrisses selbst auf schwimmendem Estrich verbaut werden. Sie werden nur mit Fugengips zusammengesetzt, wobei der Aufbau einer Unterkonstruktion nicht erforderlich ist. Die kraftschlüssige Verbindung er-folgt durch ein Nut/Federprofil der Einzelelemente und gewährleistet so eine passgenaue und dauer-hafte Verbindung.

BAUperfekt Tipp

Gips-Wandbauplatten haben hervorragende Brand- und Schallschutzeigenschaften, sodass schon ein-schalige Trennwände mit nur �0 mm Dicke bereits als feuerhemmend, ab �0 mm als feuerbeständig und ab 100 mm sogar als hochfeuerbeständig gel-ten. Durch die hohe innere Dämpfung bietet der massive Gips auch einen guten Schallschutz.

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BAUperfekt :: Innenausbau

Die Elemente im Standardformat 666 x 500 cm er-möglichen einen raschen Baufortschritt. Mit Rand-dämmstreifen aus Bitumenfilz, Kork oder Mineral-wolle werden sie mit den angrenzenden Bauteilen elastisch verbunden und dabei auch mechanisch und akustisch entkoppelt. Das ermöglicht auch bei spä-teren Änderungen einen raschen Rückbau. Gips-Wandbauplatten müssen nur verspachtelt werden, sodass die Plattenstärke von 60, 80 oder 100 mm gleichzeitig auch die jeweilige Wandstärke ist. Ein Putzauftrag ist verzichtbar, sodass sowohl die Feuch-tigkeitsaufnahme des Gebäudes, als auch der Mate-rial-, Zeit- und Kostenaufwand wesentlich reduziert werden. Wegen der Homogenität des Materials und den gleichbleibenden Eigenschaften können über die gesamte Fläche und im gesamten Querschnitt an jeder beliebigen Stelle Öffnungen oder Durchbrü-che ausgesägt werden, ohne dass eine Stützkon-struktion erforderlich wäre.

Trockenbau mit LeichtmaterialienDiese Bausysteme werden schon seit Jahren vom In-nenbau-Profi und Heimwerker benutzt. Die dazu erforderlichen Metallprofile sind optimal auf den

Verwendungszweck abgestimmt und im Gegensatz zu Holz passgenau, maßhaltig und formstabil im Baufachmarkt erhältlich. Neben ihrem geringen Gewicht und dem langlebigen Korrosionsschutz (Verzinkung) sind sie mit bereits vorgestanzten Aus-sparungen für Elektroleitungen, Installations- und Wasserverrohrungen ausgestattet. Die kurze Bau-zeit, die sofortige Aufbringung von Farbe oder Tape-te und die Möglichkeit, die Trennwand bei Bedarf schnell und einfach zu versetzen, bietet fast unbe-grenzte Varianten in der Raumaufteilung.

Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, auf den beidseitig eine Kartonlage aufgebracht wird. Die-se stabilisiert die Platte und nimmt gleichzeitig Zug- und Biegekräfte auf. Spezielle Ausführungen für Feuchträume sind feuchtigkeitshemmend impräg-niert und zur besseren Erkennung grün eingefärbt.

Gipskarton-Feuerschutzplatten, die im Kern zur Ver-stärkung Glasseidenrovings enthalten, können zur Ausbildung von feuerbeständigen Konstruktionen nach DIN 4102 herangezogen werden und werden auch imprägniert angeboten. Die leichten Platten sind in Stärken zwischen 9 und 25 mm erhältlich, wirken feuchteregulierend und sind dimensionssta-bil. Bei richtiger Verlegung sind sie – vor allem in Verbindung mit Steinwolldämmstoffen – gut schalldämmend.

Verwendung und Verarbeitung: Das Material lässt sich nach dem Anritzen leicht brechen und ist für abgehängte Decken wie auch als Trockenputz für vorgesetzte Wände bestens geeignet. Auf Unterkon-struktionen aus Metall wird es mit selbstschnei-denden Spezialschrauben befestigt, auf Wänden mit Ansatzbinder direkt verklebt und nach der fertigen Montage an den angefasten Stößen verspachtelt und glatt geschliffen.

BAUperfekt Tipp

Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich nur um formaldehydfreie (ligningebundene) oder formalde-hydarme Produkte der Emissionsklasse E 1 handelt.

Foto: epr / Raab Karcher

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Tageslicht empfindet der Mensch als die ange-nehmste Art der Raumhelligkeit. Fenster sorgen für den Einlass eben dieses natürlichen Lichtes. Gleichzeitig stellen die Augen des Hauses aber auch eine enorme Schwachstelle dar. Die Lösung? Moderne Fensterfolien, welche sowohl für erhöhte Sicherheit als auch den Schutz vor Witterungsein-flüssen sorgen.

Sonne ja, Überhitzung neinDie technische Zusammensetzung von Glas und Fen-ster erfordert unterschiedliche Verarbeitungstech-niken. Funktionsverglasungen verlangen nach einer an der Fensteraußenseite angebrachten Sonnen-schutzfolie, die gleichzeitig auch eine Wärmeschutz-funktion erfüllt und vor direkter Sonneneinstrahlung schützt. Die Fensterfolie schützt vor Überhitzung der Innenräume (Abschirmung bis zu 80 %!) und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Die Folien werden in reflektierenden, getönten und mattierten Varianten verschiedener Intensität angeboten und werfen die langwellige Infrarotstrahlung des Sonnen-lichts schon direkt am Glas zurück, sodass diese gar nicht in das Innere der Räume gelangen kann.

Effektiver Schutz vor EinbrechernEinen praktisch unsichtbaren Schutz gegen Beschä-digungen jeder Art bieten so genannte Sicherheits-folien, die in Sachen Qualität sogar den Verbundsi-cherheitsgläsern den Rang ablaufen. Die von den Herstellern angeführten Eigenschaften dieser Folien reichen von durchwurfhemmend über sprengwir-kungshemmend, schützend bei Blitzeinbrüchen bis hin zu brandüberschlagshemmend und UV-absor-bierend. Durch ihren mehrlagigen Aufbau wird die Aufprallenergie des Gegenstandes aufgefangen und über die gesamte Scheibe verteilt.

Die Sicherheitsfolien können auf allen glatten Glä-sern angebracht werden, und verzögern durch ihre Fähigkeit der UV-Absorption auch vor Vergilben empfindlicher Möbel oder Parkette. Perfekte Ergän-zung schaffen zum Beispiel Fenstergriffe mit einem absperrbaren Zusatzschloss, eine Scharnierseitensi-cherung, die hohen Widerstand gegen Druck- und Hebelkräfte bietet und damit Ihre Fenster noch si-cherer gegen äußere Einflüsse macht.

Mit den modernen Folienlösungen können Sie künf-tig getrost auf zusätzliche Beschattungssysteme wie Jalousien oder Markisen verzichten und überdies si-chergehen, dass ein gewaltsames Eindringen in Ihre vier Wände erheblich schwerer fällt, wenn nicht so-gar unmöglich wird.

Stauber FolientechnikJohann-Laufner-Gasse 2/�/�1, A-1210 WienT: (0���) 2� �� ��0www.folien-stauber.at

beSchattung und SchutZ duRch fenSteRfOLien

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BAUperfekt :: Innenausbau

Gipsfaserplatten zählen neben den Gipskartonplat-ten zu den gebräuchlichsten Ausbauplatten im Tro-ckenbau. Aus einem Gemisch von Gips und Zellulo-sefasern hergestellt, haben Sie im Gegensatz zu Gipskartonplatten keine Kartonschichten und wei-sen eckige Schnittkanten auf. Die Anwendungsbe-reiche sind bei beiden Arten gleich, jedoch sind Gipsfaserplatten aufgrund der homogenen Faser-struktur mechanisch belastbarer (z.B. ideal für Kü-chenwände). Sie kommen als Wand- und Deckenbe-kleidung, als Decklage von Unterdecken sowie für die Verkleidung von Montagewänden zur Anwen-dung. Gipsfaserplatten sind nicht brennbar und können auch in Feuchträumen eingesetzt werden. Als mittragende oder aussteifende Beplankungen spielen die homogenen und schweren Gipsfaserplat-ten in der modernen Holzrahmenbauweise beim Fertighausbau eine wichtige Rolle.

Holzfaserplatten bestehen aus zerspanten Holzab-fällen, die – mit Leim vermischt – heiß verpresst werden. Erhältlich sind sie in weicher, mittel-dichter und harter Ausführung. Im Ausbau sind vorwiegend weiche Ausführungen als Dämmstoff

BAUperfekt Tipp

Ständerwände sind ideal zur Unterteilung einer Woh-

nung in die unterschiedlich genutzten Räume, bei-

spielsweise als Trennwand zwischen Schlaf- und Kin-

derzimmer oder Wohnzimmer, als Wohnungstrenn-

wand oder als Installationstrennwand zum Einbau

von Sanitärinstallationen. Dabei wird im ersten Ar-

beitsschritt der zukünftige Wandverlauf am Fußboden

mit einer Schlagschnur angezeichnet. Mit Wasser-

waage und Richtscheit wird nun der Verlauf auf Wän-

de und Decke übertragen. Danach werden die zur

Schalldämmung mit Dichtungsband oder Mineral-

wollestreifen beklebten UW-Profile in Boden und De-

cke gedübelt. In diese Profilschienen werden dann in

vorgeschriebenem Abstand, der auch von der Größe

der Platten abhängt, die CW-Ständerprofile senkrecht

hineingesteckt, mit der Wasserwaage ausgerichtet

und miteinander verschraubt. Dann wird eine Seite

fertig beplankt, der Hohlraum mit Dämmstoff aufge-

füllt und mit der zweiten Wandfläche abgedeckt.

Foto: epr / Raab Karcher

Ganz ohne Mörtel und Beton lassen sich in kürzester Zeit flexible Raumlösungen realisieren.

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Ausgabe 2011 :: 147www.vim24.com | www.wohnnet.at

BAUperfekt :: Innenausbau

Schallschutz im Deckenbereich

Die Akustik des Raumes kann durch eine Zwischendecke wesentlich verbessert werden. Weil moderne Baustoffe wie Stahlbeton oder andere harte Materialien jedes Geräusch in den Raum zurückwerfen, kann mit schalldäm-menden Decken das Wohnklima erheblich gesteigert werden. Bei hoher Lärmentwicklung, z.B. in Kinderzimmern, Büros und Hobbyräumen, benötigt man zusätzliche Montageelemente, deren Eigenschaften von der Art des stö-renden Geräusches abhängig sind. In der Praxis sollte jedoch wenigstens eine der beiden gegenüberliegenden Flächen aus schallabsorbierenden Materialien ausgeführt werden (z.B. Holzboden – Akustikdecke oder schallharte Decke – Teppichboden). So können keine Mehrfachreflexionen entstehen. Die akustische Wirksamkeit hängt in ers-ter Linie vom verwendeten Material ab. So werden für Akustikdecken Elemente mit perforierter oder stark struktu-rierter Oberfläche erzeugt, die zusätzlich auf der Rückseite mit einem Dämmvlies versehen sind.

gebräuchlich. Die Verarbeitung erfolgt mit üb �lichen Holzwerkzeugen.

OSB bezeichnet Mehrschichtplatten � D X V � UL FK WX QJ V RUL �entierten Spänen (Oriented-Strand-Board), wobei die etwa 100 bis 200 mm langen, 10 bis 50 mm brei �ten und 0,6 bis 1,5 mm dicken Späne lagenweise je �ZH L O V � QD FK � H L QH U� 5 L FK WX QJ � • EH UN UH X ] � J H V WUH X W� � GUH L �schichtig verklebt und verpresst werden. Die Ausrichtung der Späne gibt auch die Richtung der Flexibilität vor, die durch die langen und schlanken Späne größer ist, als bei normalen Spanplatten. Charakteristisch durch ihre Spänestruktur werden OSB-Platten sowohl im Innenausbau und für Mö �bel, als auch für dekorative Gestaltungselemente verwendet. Für großflächige Sichtelemente sind OSB-Platten nur bedingt geeignet, da in der Verkle �bung flüchtige Stoffe (u. a. Formaldehyd) enthalten V L QG� � GL H � ] X � J H V X QGK H L WV EH H L QWUl FK WL J H QGH Q� : L U�kungen führen könnten.

WandaufbauartenAls Trockenputzverfahren bezeichnet man die An�wendung, wenn in den Gipsbauplatten mit Ansetz �binder direkt auf ein tragfähiges Mauerwerk aufge�klebt werden. Achten Sie darauf, dass die Putzschicht an einer Außenmauer luftdicht ist, da sonst nach der Montage von Trockenbauplatten zwischen den Kle �berbatzen Luftströmungen und daraus resultierende Wärmebrücken entstehen.

Vorsatzschalen werden für die dahinter liegenden Schall- und Wärmedämmungen in Ständerbauweise

Fotos: WP-Archiv, epr / Schomburg

Mit Hilfe des Trockenbaus können Räume rasch neu gestaltet werden ...

... und minimaler Aufwand führt zu sehr wohnlichem Ambiente.

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BAUperfekt :: Innenausbau

freistehend oder an der Wand befestigt und mit Tro-ckenbauplatten verplankt. Sie kommen zum Aus-gleich von großen Wandunebenheiten und zur Ver-besserung des Schall- und Wärmeschutzes zum Einsatz. Je nach Bedarf werden unterschiedliche Ausführungen verwendet, wobei sich die Auswahl der Beplankung und des Dämmstoffes nach den Vor-gaben an Wärme-, Schall- oder Brandschutzanfor-derungen richtet. Um Installationen zu verbergen, kann die Vorsatzschale freistehend ausgeführt wer-den, wodurch eine besonders hohe Schallschutzver-besserung erreicht wird.

ZwischendeckenSoll ein größerer Abstand zur Rohdecke erzielt wer-den, gibt es unterschiedliche Methoden, die Decke niedriger zu setzen. Früher wurde in so einem Fall an den Wänden eine rundumlaufende Rahmenkon-struktion gedübelt, auf die längs oder quer zum Raum Zwischenträger geschraubt wurden. Darauf wurden dann Nut-Federelemente montiert, die die parallel dazu eingelegte Dämmung verdeckten und zuletzt die fertige Decke ergaben.

Mittlerweile werden von einigen Firmen Abhänge-systeme angeboten, die ein solches Vorhaben we-

sentlich erleichtern. Montagesysteme werden für Metall- und Holz-Unterkonstruktionen angeboten. Gängig sind spezielle Drähte mit rechtwinklig gebo-genen Befestigungsösen, die in ankerförmige Ab-hänger eingeschoben und mit einer Spannfeder jus-tiert werden.

Sehr montagefreundlich sind auch die so genann-ten Nonius-Abhänger. Sie bestehen aus zwei inein-anderliegenden, gelochten U-Profilen mit unter-schiedlichen Lochteilungen, die mit einem Splint verbunden werden und sehr präzise Höhenjustie-rungen erlauben. Bei Metall-Unterkonstruktionen setzt man als Grund- und Tragelemente CD-Pro-file ein.

Die Decke muss aus Schallschutzgründen frei-schwingend sein, was bedeutet, dass die Beplankung die Wände nicht berühren darf. Wenn der Schall- und gleichzeitig der Wärmeschutz weiter verbessert werden sollen, verlegt man Dämmstoffelemente im Deckenhohlraum. Wenn die darüber liegenden Räu-me nicht beheizt sind, ist eine Dampfbremse nötig. Sie wird entweder von unten an die Lattung geta-ckert oder, bei Metallkonstruktionen, mit einem speziellen Doppelklebeband befestigt.

Fotos: WP-Archiv

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& MOntageeLeMente

Viele Badräume sind zu Beginn meist „Bad-Träume“. Es ist wichtig einen kompetenten Partner zu finden mit Hilfe dessen man sich seine eigene Wellnessoase für zu Hause verwirklichen kann.

G eberit ist europäischer Marktführer in der Sa-nitärtechnik und seit 1874 stets bemüht intelli-

gente Systemlösungen für die Sanitärtechnik zu ent-wickeln und somit viele Badideen zu ermöglichen. Die Technik arbeitet im Verborgenen und gibt so Raum für kreative Gestaltungsmöglichkeiten frei. Zur optimalen Raumnutzung tragen z.B. Vorwand-Installationselemente bei. Durch deren Einsatz wird mühevolles Stemmen in Ziegelwänden und gleich-zeitig lästiger Lärm und Schmutz vermieden und Abstellflächen gewonnen.

Geberit Vorwand-Installationselemente sind Monta-gelemente bzw. Montagesysteme, die den einfachen Einbau der Sanitärausstattung wie WC, Dusche, Waschtisch, u.v.m. ermöglichen. Mit den Geberit Sys-temen können ganze sanitäre Vor- und Trennwände gebaut werden. Ob im Neubau oder in der Renovati-on: die Geberit Installationssysteme bieten durch-dachte und anwendbare Lösungen für viele unter-schiedliche Bausituationen. Als Beispiel lässt sich das

Universaltalent für alle Fälle der „Geberit Duofix“ nennen. Duofix Montageelemente sind variabel ein-setzbar und decken alle Einbausituationen ab. Die Elemente eignen sich für Vor- und Inwandinstallation in Metall- und Holzständerwänden, können aber auch einfach und schnell im Nassbau eingemauert werden. Auch spezielle Anforderungen wie z.B. barrierefreie Raumlösungen sind jederzeit problemlos umsetzbar.

Besonders für die Renovierung geeignet ist das Duo-fix System von Geberit. Damit sind der Fantasie kei-ne Grenzen gesetzt. Es können komplette, teilhohe und raumhohe Installations-Vorwände oder Trenn-wände aufgebaut werden und ein- bzw. zweiseitig mit Sanitärgegenständen bestückt werden. So können Badträume schnell und einfach verwirklicht werden!

Geberit Vertriebs GmbH & Co KGGebertstraße 1, A-�1�0 PottenbrunnT: (02��2) �01-0www.geberit.at

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1. Die Schienen werden als Gerüst auf

dem Boden und an der Wand montiert.

2. Die Elemente werden eingesteckt

und an den Schienen verankert.

�. Der Wasseranschluss und die

Abwasserleitungen werden befestigt.�. Zuerst die Wand verkleiden/verfließen,

dann die Sanitärapparate montieren.

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H eute sind viele unterschiedliche Putzarten in Verwendung. Je nach Erfordernis werden sie ein-

oder mehrlagig als Grund- und Oberputz aufgetragen. Für den Innenbereich eignen sich vor allem Produkte auf Kalk- und/oder Gipsbasis. Neuerdings wird auch der traditionelle Lehmputz wieder öfter eingesetzt.

Die Verwendung von Kalkputz lässt sich in allen Kul-turkreisen Jahrtausende zurückverfolgen. Naturkalk ist aufgrund seiner Beschaffenheit absolut hygienisch und es besteht eine große Gestaltungsvielfalt – vom einfachen, weißen Anstrich bis zur hochwertigen Ausmaltechnik. Entscheidend ist aber, dass keine chemischen Zuschläge wie Lösungsmittel, Konser-vierungsstoffe oder Weichmacher verwendet werden. Kalk weist alkalische Eigenschaften auf (hohen pH-Wert) und wirkt dadurch antiseptisch und vorbeu-gend gegen Schimmelbefall. Darüber hinaus wirken

Kalkputzoberflächen wie ein Raumluftfilter: die dif-fusionsoffenen Poren des Putzes nehmen Schadstoffe und Belastungen wie Kohlendioxid und Schwefeldio-xid auf und bauen sie ab. Auch überschüssige Feuch-tigkeit wird der Luft entzogen und später wieder ab-gegeben. Kalkputz empfiehlt sich besonders für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Flure, Kü-chen, Bäder, Schlaf- und Kinderzimmer.

Gips ist ein in der Natur häufig vorkommendes Ge-stein, das als Sediment durch Ausfällung von ver-duns-tetem Meerwasser vor ca. 285 -195 Millionen Jahren entstanden ist. Neben Lehm ist es das älteste Bindemittel und wurde bereits 9000 vor Christus in Klein-asien verwendet. Der Gipsputz zeichnet sich durch Schwindfreiheit und feuchtigkeitsregulieren-de Wirkung aus, darf aber eben wegen dieses Hygro-skopieeffekts = Wasserbindung aus der Luft, nur im normal belasteten Innenbereich (keine Nassräume) verwendet werden.

Foto: epr / floxxan

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BAUperfekt Tipp

Insbesondere Kalk- und Lehmputze benötigen immer saugfähige und verkrallungsfähige Untergründe, die frei von Staub, Fett und losen Teilen sein müssen. Sollte der Untergrund nicht ausreichend tragfähig sein, muss ein Putzträger – z.B. eine Schilfträgermatte – angebracht werden.

Gips- und Gipskalkputze haben eine geringe Wär-meleitfähigkeit und Ausgleichsfeuchte und fühlen sich daher warm an. Der Unterschied zwischen Wand- und Raumtemperatur bewirkt so eine behag-liche Atmosphäre im Raum. Die geringe Oberflä-chenleitfähigkeit wiederum verhindert das statische Aufladen von Gipsputzen. Deshalb ziehen Gips-putze keinen Staub an.

Gipsputze sind nicht brennbar und gehören zur Baustoffklasse A. Zudem wird ein Teil des Wassers beim Erhärten des Gipses gebunden. Im Falle eines Brandes wird dieses Wasser freigesetzt und verbes-sert somit den Brandschutz.

Lehmputz ist als altbewährte Putzvariante auf gutem und gleichmäßig saugendem Ziegelmauerwerk ge-dacht. Im ökologischen Hausbau werden vermehrt solche „wiederentdeckten“ Wandbaustoffe einge-setzt. Nach Auftrag als ein- oder mehrlagiger Hand-

putz bzw. Maschinenputz ist für eine ausreichende Belüftung und schnelle Trocknung zu sorgen, um Schimmelbildung durch Mikroorganismen aus der Umgebungsluft zu vermeiden. Bei einem Anstrich von Lehmputz ist zu beachten, dass der Anstrich äußerst dampfdiffusionsoffen ist, damit die feuch-tigkeitsregulierende Wirkung vom Lehmputz er-halten bleibt.

Fotos: WP-Archiv

Präzise Handarbeit wird vom Verputzer abverlangt. Der Untergrund muss von Staub, Fett

und losen Teilen befreit, und das Material schließlich in mehreren Lagen aufgetragen werden.

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D as was man vom Fußboden zu Gesicht be-kommt, ist nur die „Spitze des Eisbergs“. We-

sentlich ist aber die Konstruktion darunter und das verwendete Material. Nass- oder Trockenbau, das ist hier die Frage…

Die universelle und leistungsfähige Schüttung bringt den Fußboden auf die erforderliche Höhe und sorgt gleichzeitig für Wärme- und Schalldämmung. Das spart Energie und erzielt einen hohen Wohnkom-fort. Naturgemäß liegen die Stärken solcher Materi-alien im Sanierungsbereich, wie beispielsweise bei der Zwischenbalkendämmung alter Holzdecken, der Nivellierung unter Trockenestrichen, in kaum oder schwer zugänglichen Bereichen zwischen Kniestock und Dachschräge oder bei der nachträglichen Däm-mung von unbegehbaren Dachstühlen.Viele dieser Produkte werden auch im Neubau erfolgreich ange-wendet und haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Das gilt vor allem für Schüttungen aus mineralischen Stoffen, die sich neben ihrer einfachen Verarbeitbar-keit auch in ihrer Belastbarkeit, Robustheit und Ver-rottungsfestigkeit auszeichnen.

Schüttmaterialien mineralischen UrsprungsBlähton besteht aus einem kugelförmigen Granulat aus gemahlenem Ton, der bei 1200° C gebrannt wird. Dabei verbrennen seine organischen Bestand-teile und bilden Luftkammern, die sich aufblähen. Mit Zement gebunden werden aus Blähton auch Mauersteine, Massivelemente, Fertigtreppen oder stockhohe Wände geformt. Blähton ist frostsicher, feuchtigkeitsbeständig, atmungsaktiv und besitzt hervorragende Wärmespeichereigenschaften. Als Schüttung und Verfüllung ist Blähton eine bauphy-sikalisch einwandfreie Lösung für Hohlräume, da sie durch Einblasen auch noch den unzugänglichsten Winkel erreicht. Angeboten wird er als rundes Korn oder als Mischung mit gebrochenen Brocken. Durch die vielseitige Anwendbarkeit ist Blähton als Drainageverfüllung im Fundamentbereich, als Wär-medämmschüttung gegen Erdreich, als Fehlboden-schüttung, zwischen Lagerhölzern oder zur losen Gewölbeauffüllung verwendbar. Bei Überfüllung kann das Material ebenso schnell entfernt werden, wie es eingebracht wurde.

Fotos: epr / Joco, P. Neufert, L.N

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BAUperfekt :: Innenausbau

Ä Beispiel eines Bodenaufbaus mit Fußbodenheizung.

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Glasschaum-Granulat ist ebenfalls Wärmedämmstoff und Leichtschüttmaterial in Einem. Es zeichnet sich besonders durch leichte Verarbeitbarkeit, gute Wär-medämmung und durch ausgezeichnete Tragfähig-keit aus. Es leitet Wasser gut ab, ist feuerfest, schall-dämmend, zu 100 Prozent wiederverwertbar und wird häufig auch zur Bodensanierung nicht unterkel-lerter Altbauten eingesetzt. Das mit den unterschied-lichsten Bezeichnungen vertriebene Produkt ist ein mineralischer Dämm- und Leichtbaustoff, der aus recyceltem Glas hergestellt wird. Dieses Material ist wärmedämmend, stabilisierend und ermöglicht so-mit ein wärmebrückenfreies Bauen.

Perlit ist ein aus dem gleichnamigen, glasartigen und in großen Mengen verfügbaren Vulkangestein beste-hender Dämmstoff. Als anorganischer und neutraler Stoff kann es weder verrotten noch von biologischen Substanzen befallen werden. Perlite können somit nicht von gesundheitsgefährdenden Schimmelpilzen oder Mikroorganismen befallen und daher dauer-haft eingesetzt und wieder verwendet werden und eignen sich als Schüttung für Hohlraumfüllungen, z.B. zweischaligem Mauerwerk oder für Ausgleichs-schüttungen unter Trockenestrich. Das Material ist nicht brennbar und ungeziefersicher. Wegen dieser positiven Eigenschaften werden Hohlkammerziegel angeboten, deren Luftkammern zur Steigerung der Wärmedämmung mit Perlit gefüllt sind.

Vermiculit, auch Blähglimmer, ist ein Aluminium-Eisen-Magnesium-Silikat aus Unterwasservulka-nen. Durch plötzliches Erhitzen auf 800 bis 1000° C entweicht das Kristallwasser explosionsartig als Wasserdampf und treibt die blättrige Struktur aus-einander. Dadurch werden die Kristallschichten derart voneinander gelöst, dass sich die ursprüng-lich festen und flachen Kristalle zu langen wurmar-tigen (Name: vermiculus, lat. – das Würmchen) Teilchen ausdehnen. Vermiculit hat die Eigenschaft faserfrei, nicht brennbar und mit über 1200° C hoch feuerfest zu sein. Als Dämmstoff, z.B. als Schüttung für Decken/Böden und Wände, weist Vermiculit gute wärme- und schalldämmende Ei-genschaften, sowie stark wasserbindende Fähig-keiten auf. Es ist sowohl geruchsneutral als auch gesundheitlich unbedenklich und wird als Zuschlag für Putze und Farben verwendet. Fotos: WP-Archiv

Die Schüttung sorgt für die nötige Höhe des Bodens und

muss sorgfältig angeebnet werden.

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Schüttmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen Hanffasern sind vor allem aufgrund ihrer Langlebig-keit, medizinischen Unbedenklichkeit und Schäd-lingsresistenz als Dämmstoff gut geeignet. Hanf lie-fert die robusteste natürlich vorkommende Faser und kann bis zu 30 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen.

Als Hanf-Leichtlehmschüttung ist sie ein stabiles, leichtes, sehr gut dämmendes Schüttmaterial und kann überall dort eingesetzt werden, wo Hohlräume thermisch und akustisch gedämmt werden sollen.

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, deren wichtigste Anbaugebiete in Portugal und Spa-nien liegen. Der Rohkork wird alle 9–12 Jahre von den Bäumen geschält, getrocknet und in Druckbe-hältern mit Wasserdampf erhitzt. Dabei dehnt er sich aus und wird durch die eigenen Harze gebun-den. Kork wird u. a. als Anschüttung für Fußböden, Wärmedämmestriche und Dachschrägen verwen-det, wobei sich sein guter Wärmedämmwert mit der hohen Wärmespeicherfähigkeit vereint. Kork bin-det etwa zehn Mal mehr Wärme als eine Mineral-wolledämmung und ist gegen die meisten Insekten resistent. Er zieht keine Feuchtigkeit, ist formstabil und eignet sich dadurch in Kombination mit Trass-kalk bestens als Wärmedämmestrich.

Mit rund 10 Prozent Borsalz durchmischt, brandbe-ständig und resistent gegen Ungeziefer, wird für Zel-lulose fein zerfasertes Altpapier verarbeitet. So ist dieser leichte flockige Dämmstoff – mittels Luft-

druck eingeblasen oder lose aufgeschüttet – bestens geeignet für Hohlraumdämmungen im Trockenbe-reich. Durch die gute Winddichtheit des Dämm-stoffes können zusätzliche Energieeinsparungen bis zu 30 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Däm-mungen erzielt werden. Außerdem schaffen Zellulo-sedämmungen wegen ihrer feuchtigkeitsregulie-renden Wirkung ein ausgeglichenes Raumklima.

Estrich Aus Sicht der heutigen Bautechnik ist Estrich eine feste, ebene Fußbodenschicht, die entweder als be-gehbare Fläche oder als Untergrund für Fliesen und andere Beläge dient. Die Arten werden sowohl nach Aufbau und Konstruktion als auch nach der Art des Bindemittels unterschieden. Verbundestriche werden direkt auf den tragenden Untergrund aufgebracht. Das entscheidende Kriterium hierfür ist die ein-wandfreie Haftung am Tragbeton.

Estrich auf Trennschicht definiert, dass dieser vom tragenden Untergrund durch eine dünne Zwischen-lage getrennt ist. Er wird dann eingesetzt, wenn De-cken stark auf Biegung beansprucht werden, sowie für Rohböden mit Erdberührung. Der häufig im In-nenausbau eingesetzte schwimmende Estrich ist von Geschoßdecke und Wand getrennt, und liegt frei be-weglich auf einer feuchteisolierten Dämmschicht.

Schnellestriche sind in kürzester Zeit verlegereif. Sie bestehen aus Bindemittelmischungen, denen Sand zwischen Null und 8 Millimetern beigemengt wird. Um später auftretende Belagschäden zu vermeiden, müssen das vorgeschriebene Mischungsverhältnis,

Fotos: WP-Archiv

Absolute Voraussetzung bei jedem Fußbodenaufbau ist die Trittschall- und Wärmedämmung, die noch vor dem Estrich verbaut wrid.

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die maximale Wasserzugabe und die jeweils notwen-digen Klimabedingungen für Festigkeit, Haltbarkeit und Qualität exakt eingehalten werden. Bei 20° C und genauer Herstellung nach den jeweiligen Anga-ben soll die Begehbarkeit nach etwa drei Stunden und die Belegreife für alle Oberbeläge nach etwa 24 Stunden erreicht sein.

Leichtestrich enthält Zuschläge aus Blähschiefer o. ä., die das Gewicht deutlich verringern. Genauso be-lastbar, aber gut ein Drittel leichter als Zementes-trich, eignet sich Leichtestrich besonders für den Einsatz in statisch kritischen Einbau-Situationen. Zement-estrich, der in der Standardausführung tausendfach bewährt und günstig in der Herstel-lung ist, besteht aus einer Mischung von Sand, Ze-ment und Wasser.

Bei fachgerechter Verlegung und Trocknung weist Zementestrich ausgezeichnete Eigenschaften wie hohe Festigkeit, Feuchteresistenz und die Eignung als Heizestrich auf. Mit Betonverflüssigern und Fließ-mitteln kann der Mörtel 20 bis 40 Minuten weich und fließfähig gehalten werden. Fließestriche auf Ze-mentbasis sind im Gegensatz zu anderen Arten pro-blemlos auch für den Nassbereich einzusetzen, sollten aber von professionellen Estrichlegern verar-beitet werden, da durch die hohe Leistung der Be-tonpumpen schnell fehlerhafte Flächen (Luftblasen) entstehen können.

Nicht zementgebundene EstricheAnhydritestriche haben optimale Wärmeleit- und Wärmespeichereigenschaften, sind spannungsarm

und nicht brennbar. Sie enthalten als Bindemittel Calciumsulfat (Gips). Auf Grund der hohen Dichte und rohrumschließenden Wirkung wird diese Es-trichart gerne für Fußbodenheizungen verwendet.

Calciumsulfat-Fließestrich weist eine hohe Biege/Zug-festigkeit auf, sodass die übliche Mindestdicke um 10 mm unterschritten werden kann. Bewehrungen können zur Gänze entfallen. Der Estrich wird fertig gemischt an die Baustelle geliefert und mit einer Pumpe eingebracht. Durch seine wasseranziehenden Eigenschaften sind gipshältige Estriche als Nutz-estrich ohne Belag bzw. in Nassräumen oder im Au-ßenbereich ungeeignet.

Magnesiaestrich ist besonders für Böden mit hohem Schall- und Wärmedämmbedarf und für hohe me-chanische Belastbarkeit, nicht aber für den Nass- und Außenbereich geeignet.

Trockenestrich, im Handel auch bekannt als Estrich-Elemente, besteht aus einzelnen Gipsfaserplatten – mit oder ohne werkseitig verklebter Wärmedämmung – in einem Nut-Feder-System, die auf einer entspre-chenden Schüttung trocken verlegt, verklebt und ver-schraubt werden. Neben den bekannt guten bauphysi-kalischen Eigenschaften hinsichtlich Brandschutz und Trittschalldämmung zeichnet sich dieses System auch durch geringes Eigengewicht und hohe Punktbelast-barkeit aus und kann so bei nahezu allen öffentlichen und privaten Baumaßnahmen eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil gegenüber Flüssigestrichen ist, dass praktisch keine Trocknungszeit anfällt und keine Bau-feuchte in das Bauprojekt eingebracht wird.

Fotos: WP-Archiv

Trockenextrrichplatten werden mit Hilfe Nut-Feder-Systems auf einer entsprechenden Schüttung trocken verlegt, verklebt und verschraubt.

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W elcher Belag der richtige ist, hängt nicht nur von der Raumnutzung und der zu erwar-

tenden Belastung, sondern auch vom Zeitgeist und Ihrem persönlichen Geschmack ab.

Böden aus HolzNaturholz ist immer eine sichere Sache und so aktuell wie eh und je. Der gute alte Bretterboden, früher grob geschnitten und kaum begradigt, billig und wenig an-sehnlich, aber über Generationen hinweg nahezu un-zerstörbar, feiert wieder fröhliche Urständ’. Maschi-nell geschnitten, gehobelt, gefast und mit Nut und Feder versehen, wird er – von geschliffen über gebürs-tet bis hin zu poliert – fast jedem Raumzweck gerecht. Da er bei sorgfältiger Pflege nur alle Jubeljahre einmal nachgeschliffen und oberflächenbehandelt werden muss, ist er neben seiner positiven Energiequalität auch ein Segen für den landesweiten Holzbestand. Natürlich sollte man bei der Holzwahl eher zu hei-mischen Arten greifen und aus ökologischen Grün-den auf Tropenhölzer verzichten. Ein weiteres höl-zernes Highlight auf unseren Böden ist das

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ParkettMittels geleimter Nut- und Federverbindung wer-den die Naturholzriemen zu den unterschiedlichsten Mustern wie z.B. Einfach-/Doppel-Fischgrät, Drei-fach-Zopf, Ein-/Mehrblatt, in Würfelfelder und Flechtmusterausführung verlegt. Die kostengünsti-gere Variante ist das Fertigparkett, das vorwiegend in zwei Produktionstypen angeboten wird. Einmal als Massivparkett, bei dem die Trägerschicht aus billi-gerem Massivholz, aber mit einer hochwertigen und hochbelastbaren Nutzschicht aus Naturholz verse-hen ist. Zum anderen als Nicht-Massivparkett, das mit einer MDF (mitteldichte Faserplatte) oder HDF (hochdichte Faserplatte) als Trägerschicht und einem Holzfurnier als Nutzschicht und Gegenzug ausge-stattet ist. Massiv-Parkett wird oft naturbelassen oder bereits geschliffen, geölt, gewachst oder versie-gelt angeboten. Die neuen Click-Systeme müssen nicht mehr verklebt, sondern können schwimmend verlegt werden. Eine Trittschallschutzmatte als Un-terlage ist dabei allerdings dringend zu empfehlen.

Furnierparkett kombiniert das Feeling des Holzbodens mit der Robustheit eines Laminatbodens. In der Her-

Foto: epr / TarkettBAUperfekt :: Innenausbau

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BAUperfekt :: Innenausbau

stellung wird Edelholzfurnier mit speziellen Harzen getränkt und auf einem wasserresistenten HDF-Trä-ger permanent verklebt. Die extrem abriebfeste, mehrfach beschichtete Oberfläche wird zusätzlich durch Keramikpartikel gehärtet und erreicht auf die-se Weise die höchste Belastungsklasse (33). Während die Nutzschicht bei herkömmlichem Fertigparkett etwa 4 Millimeter beträgt und nachschleifbar ist, be-trägt die Edelholzschicht beim Furnierparkett nur 0,6 Millimeter und kann nicht mehr nachgeschliffen wer-den. Auf Grund der Durchdringung mit Harz ist das auch nicht nötig. Furnierparkett wird auch in Hoch-kantoptik angeboten, ist dank Click-System schwim-mend zu verlegen und wegen der geringen Aufbauhö-he nicht nur für Fußbodenheizungen, sondern auch für Renovierungsarbeiten bestens geeignet.

Kork wird im Bauwesen als Dämmstoff für Kork-dämmplatten und Kork-Granulat sowie für Boden-platten als Korkparkett oder für Wandbekleidungen als Korktapete verwendet. Der Rohstoff ist zwar nach-wachsend, steht aber dennoch nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Korkplatten mit versiegelter oder gewachster Oberfläche sind besonders fußwarm, schallisolierend sowie beständig gegen Benzin, Öl und Säure. Kork wirkt wärme- und schalldämmend, ist elastisch und trägt durch seine Fähigkeit, Feuch-tigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, zur Re-gulierung des Raumklimas bei. Korkbelag wird in quadratischen Platten und als Korkparkett mit einer MDF-Trägerschicht angeboten.

Für Freunde der asiatischen Wohnkultur empfiehlt sich Bambus. Er ist eigentlich kein Baum, sondern ein Gras und kommt in tropischen oder subtro-pischen Ländern in mehr als 45 Arten vor. Die Schilf-pflanze kann bis zu fünfzig Meter hoch und dreißig Zentimeter dick werden und ist mit ihrem geringen Gewicht, der hohen Zug-, Druck- und Biegefestig-keit, sowie einer sehr hohen Oberflächenhärte ein Werkstoff, mit dem sogar Gerüste und Tragekon-struktionen für Brücken gebaut werden. Der Bam-bus (z.B. Phyllostachys pubescens) gilt als schnellst-wachsende Pflanze und ist deshalb eine umweltfreundliche und ökologisch wertvolle Alter-native zu den heimischen und tropischen Harthöl-zern, deren Bestand damit nicht weiter dezimiert werden müsste.

BAUperfekt Tipp

Holz lebt – auch bereits verarbeitetes Holz, was be-deutet, dass das Naturmaterial bei zu trockener Luft zu Fugen- und Rissbildung neigt und sich bei zu ho-her Feuchtigkeit ausdehnt, also verformt. Der Fach-ausdruck dafür ist hygrophil. Das ideale Raumklima für Holz – egal ob Bodenbelag oder Möbel – ist �0 bis �0 Prozent relative Luftfeuchtigkeit und eine durch-schnittliche Raumtemperatur von etwa 20° C. Grund-sätzlich sollten sämtliche Bodenbeläge aus Holz oder Holzwerkstoffen ein bis zwei Tage in Originalverpa-ckung vor Ort gelagert werden, um sich dem Raumkli-ma anzupassen. Beim Verlegen sind Dehnfugen an den Wänden vorzusehen (ca. 1 cm), die dann mit den Sockelleisten abgedeckt werden.

Fotos: HAR

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Heute werden Parkettböden, Treppenstufen, Türpa-neele, Möbel usw. aus diesem Jahrtausende be-kannten Rohstoff hergestellt, der damit mehr als nur eine Alternative zu den üblichen Hölzern ist. Als Parkett gefertigt, bestehen die einzelnen Elemente aus hochdruckverleimten Lamellenstreifen, die nur fünfzehn Millimeter dünn sind und eine nachschleif-bare, fünf Millimeter starke Nutzschicht besitzen. Außerdem eignet sich Massiv-Bambus auch für Feuchträume aller Art. Zart und weich in der Muste-rung kann Bambus wie jedes andere Holz verarbei-tet, verlegt und oberflächenbehandelt werden und ist mit Sicherheit für jeden Raum eine Augenweide.

Eine kostengünstigere Variante des Holzfußbo-dens ist…

LaminatEs besteht aus einer Trägerschicht, z.B. einer MDF-Platte, einer nicht schleifbaren Dekor- und Ver-schleißschicht und meist einem Gegenzug. Heute werden fast nur noch Laminatböden hergestellt, die eine leimlose Verlegung zulassen, meistens in Form von Click-Laminat, bei dem ein Paneel in das andere einrastet. Die Verschleißschicht (Melaminharz) – auch Overlay genannt – verhindert, dass die Dekor-schicht (spezielles Fotodruckpapier) beschädigt wird. Die Platten sind mit Nut und Feder versehen und werden wie Fertigparkett verlegt. Die Vorteile von Laminatböden sind der relativ geringe Preis, die Härte, jene einfache Pflege, die Allergiker schätzen sowie die geringe Aufbauhöhe.

Einige Anbieter stellen mittlerweile auch Laminat mit Oberflächenstruktur her. Grundsätzlich sind La-minatböden nicht für Feuchträume geeignet. Doch wie überall bestätigen auch hier Ausnahmen die Re-gel. So kann Laminat, das auf HDF-Trägerplatten aufgebracht ist und ganzflächig verleimt wird, durch-aus auch im Badezimmer verlegt werden. Diese Vari-ante wird als Feuchtraumlaminat bezeichnet.

Linoleum ist ein ökologischer Bodenbelag aus nachwachsen-den Rohstoffen. Die so genannte „Linoleumzement-masse“ aus Leinöl, Sojaöl und Tallöl, sowie Natur-harze aus Kreide, Kork, Holz- und Kalksteinmehl werden unter hohem Druck auf einen Juterücken gepresst und einem ungefähr dreiwöchigen Rei-fungsprozess unterzogen. Linoleum wird in attrak-tiven Unifarben angeboten und auch intensiv im Objektbereich eingesetzt. Das so genannte Möbel-Linoleum wird von Innenarchitekten gerne einge-setzt, um Schranktüren, Schreibtischplatten usw. eine spezielle Note zu verleihen. Linoleum wird als Bahnenware oder in Form von Click-Paneelen ange-boten und ist in der Pflege ident mit Holzböden.

Naturstein, Fliesen und SteinzeugDiese Materialien sind sehr beliebt im Innen- und Außenbereich, weil sie fast unbegrenzt haltbar sind. In nahezu unendlichen Farben, Formen und Verle-gemöglichkeiten sind sie überall dort zu finden, wo es um hohe Strapazierfähigkeit, Langlebigkeit und leichte Reinigung geht.

Fotos: HARO

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Bei Steinmosaiken, wie z.B. Marmor, sind auch den künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Natursteine aus Steinbrüchen sind gesundheitlich unbedenklich. Kunststeine aus indus-trieller Fertigung oder Tonfliesen werden – mit Was-ser, Feldspat und Farbstoffen vermengt – bei zirka 900 Grad unter hohem Druck gebrannt und sind auch als Deckschicht für Fußbodenheizungen eine Augenweide. Geschliffen, poliert, gesintert oder ge-brannt bekommt man im Fachhandel eine Unmenge an Belägen, die natürlich auch auf Wänden einge-setzt werden können. Speziell bei Bögen, Vorsprün-gen und Übergängen bietet sich eine Verfliesung ge-radezu an. Bodenfliesen müssen besondere Anforderungen hinsichtlich Abriebfestigkeit und je nach Anwendungsbereich auch hinsichtlich der Rutschfestigkeit erfüllen. Fliesen sind meistens mit einer Glasur versehen, offenporige Fliesen, wie z.B. Terracotta, müssen vor der Inbetriebnahme eingeölt werden. Mit Dekorfliesen und Bordüren können phantasievolle Effekte erzielt werden.

Kautschuk wird aus den Säften des Gummibaums gewonnen. Sie dienen als Rohstoff bei der Herstellung von Gummi, woraus sich zahlreiche Gegenstände wie Autoreifen, Radiergummi oder auch hochwertige Bodenbeläge produzieren lassen. Mittlerweile wird der natürliche Kautschuk in vielen Bereichen von synthetischem Kautschuk abgelöst. Diese Kunst-stoffe zählen zur Gruppe der Elastomere (… mit elas-tischen Eigenschaften).

Textile Bodenbeläge Sie werden üblicherweise Teppiche genannt und kön-nen entweder aus pflanzlichen, synthetischen oder tierischen Fasern bestehen. Teppichböden gehören zum festen Inventar fast jedes Hauses. Wenn Sie Ih-ren Teppich einmal genau von der Seite betrachten, können Sie sehen, dass er meist aus drei „Schichten“ besteht: Ganz oben ist die Nutzschicht, die aus Fa-sern und einem Träger besteht. Die Fasern können entweder natürlich sein, wie beim Naturfaserteppich oder aber synthetisch als Kunstfaserteppich.

Auch Mischgarne sind möglich. Die Mittelschicht besteht zumeist aus einer Klebermasse, mit deren Hilfe die Faserkonstruktion im Trägergewebe fixiert wird. Als Kleber dient meist ein synthetischer Gum-mi wie SBR-Latex oder aber auch Natur-Latex. Oft wird noch eine zweite Klebeschicht verwendet, um das Rückenmaterial einzubinden, das meist aus syn-thetischem oder natürlichem Latex besteht. Auch Textilrücken aus Naturfasern, wie beispielsweise Jute oder Sisal, werden angeboten. Sisalbodenbeläge sind als baubiologisch empfehlenswert einzustufen, sofern bei der Verlegung geprüfte schadstoffarme Kleber und Fixierungen verwendet werden. Wolle hat in der Gruppe der Naturfaserböden eine hohe Akzeptanz bei Händlern und deren Kunden.

Wollteppiche sind wärmedämmend, raumklimaregu-lierend, haltbar und ökologisch unbedenklich. Trotz-dem sollten empfindliche Menschen prüfen, ob eine Allergieneigung gegen Tierhaare besteht.

Fotos: HAR

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deR Richtige paRtneRWer ist der richtige Handwerker für Sie und wie fin-den Sie ihn? Hier Tipps, wie sie zum Profi kommen.

G anz egal, ob Sie renovieren oder neu bauen. Ganz egal, ob Sie der perfekte Heimwerker

bzw. die perfekte Heimwerkerin sind oder nicht. Ir-gendwann sind Sie auf den Profi angewiesen. Aber wie finden Sie den wirklichen Profi, der Ihren An-sprüchen genügt? Es gibt einige Kriterien, die Sie beachten sollten, wenn Sie einen guten Professio-nisten suchen. Die einfachste & schnellste Firmen-suche finden Sie hier: www.wohnnet.at/firmensuche

Suche nach Professionisten1. BranchenverzeichnisseEs gibt eine Vielzahl an Branchenverzeichnissen (z.B. „Die gelben Seiten“) oder das Mitgliederverzeichnis der verschiedenen Innungen. Aber wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei lediglich um Mit-gliederverzeichnisse bzw. eine Auflistung von Gewer-bebetrieben, die über den entsprechenden Gewerbe-schein, d.h. die Berechtigung zur Ausübung ihres Gewerbes verfügen. Ob dieser Betrieb Ihren Anfor-derungen gerecht wird, sei einmal dahin gestellt.

2. BaustellentafelnMan kann auch selbst recherchieren und z.B. auf ei-ner Baustelle die Baustellentafeln prüfen, wer hier

eigentlich am Arbeiten ist. Vielleicht kann man sich dabei sogar einen kurzen Überblick verschaffen, wie die angeführten Firmen in der Praxis arbeiten.

�. EmpfehlungenDie Empfehlung einer Firma durch einen guten Freund ist eines der wichtigsten Kriterien. Wenn Sie einen Bekannten haben, bei dem eine ähnliche Ar-beit schon einmal zur vollsten Zufriedenheit erledigt wurde, dann sollten Sie sich diese Firma merken.

�. WerbungWenn ein Unternehmen mit massiver Werbung in den Medien aufscheint, dann heißt das noch lange nicht, dass diese Firma gut für Ihr Vorhaben ist.

�. ReferenzenWenn Sie schlussendlich mit einer Firma sprechen, dann lassen Sie sich unbedingt Referenzen geben. Wo hat diese Firma schon einmal eine ähnliche Ar-beit ausgeführt? Sprechen Sie mit den Kunden die-ser Firma und fragen Sie sie, wie sie mit den Arbei-ten der Firma zufrieden war.

�. Anfrage und AngebotWenn Sie auf Ihre Anfrage oder auf ein Angebot sehr lange (mehrere Tage) warten müssen, dann spricht das nicht unbedingt für das Unternehmen. Allerdings kann dies auch heißen, dass diese Firma

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voll mit Aufträgen ist und daher wenig Zeit für ad-ministrative Abläufe hat. Allerdings sollte nach spätestens zwei Tagen jede Anfrage beantwortet werden, sonst sollten Sie sich die Frage stellen, ob diese Firma überhaupt genügend Zeit für Ihren Auftrag hat.

�. FirmendatenRecherchieren Sie: Wie lange gibt es die Firma, die Sie beauftragen wollen schon am Markt? Handelt es sich hier um einen Newcomer oder um einen er-fahrenen Profi? Was aber nicht heißen soll, dass Newcomer schlechter sind. Aber in diesem Fall sind Referenzen ein unbedingtes Muss. Wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen? Kann das Un-ternehmen die Aufträge mit den eigenen Leuten erledigen oder werden manchmal kurzfristig Hilfs-arbeiter eingestellt?

�. Preise und AuszeichnungenSchauen Sie sich in den Geschäftsräumlichkeiten des Unternehmens um. Hat die Firma für ihre Leistungen schon Auszeichnungen bekommen oder sogar Preise gewonnen? Wenn vorhanden, dann hängen die Urkunden meist eingerahmt im Entree des Unternehmens.

�. AnsprechpartnerBeachten Sie, dass Sie für Ihr Projekt in der Firma nur einen Ansprechpartner haben. Also, dass Sie bei Kontakt mit dem Unternehmen nicht immer mit ei-ner anderen Person über Ihr Projekt sprechen müs-sen. Achten Sie auch unbedingt darauf, wer Ihre An-sprechperson ist. Der Chef, ein entscheidungsfähiger Mitarbeiter oder der Lehrling. Ein einziger An-sprechpartner für ein Projekt ist besonders wichtig, wenn an dem Bauvorhaben womöglich mehrere Fir-men arbeiten. Hier ist es entscheidend, mit jeman-

dem zu sprechen, der die gesamte Baustelle im Überblick hat.

10. Externe BauaufsichtVerzichten Sie nicht auf eine externe Bauaufsicht. Auch wenn viele glauben, sich hier Geld zu sparen, im Endeffekt rentiert sich die Aufsicht eines Fachmanns.

11. Ihr eigentlicher AuftragBewerten Sie aber auch Ihre eigene Auftragsstellung reell. Für einen kleinen Auftrag, wie zum Beispiel den Wechsel einer Badarmatur, sollten Sie die Fir-mensuche nicht überstrapazieren. Das erledigt auch Ihr Installateur um die Ecke. Wirkliche Recherchen zahlen sich nur bei größeren Arbeiten aus.

12. Die schnellste FirmensucheDie schnellste und bequemste Firmensuche finden Sie nicht irgendwo, sondern auf:www.wohnnet.at/firmensuche

Diese Firmensuche ist besonders wertvoll, da hier die Firmen getestet und bewertet wurden.

Über 1.000 Firmen getestetIn einem aufwändigen Verfahren werden die Firmen gecheckt. Reaktionszeit auf Anfragen, Beratungs-kompetenz, Qualität der Auftragsabwicklung, Um-fang des Angebotes, Termintreue, Einhaltung der Angebotskalkulation, Bonität und vieles mehr wer-den als Kriterien zur Bewertung herangezogen. Das alles, um das Risiko des Auftraggebers zu mindern und eine qualitative Beurteilung des heimischen Handwerks zu ermöglichen. Der größte und aktu-ellste Handwerker Test bewertet über 1.000 Unter-nehmen in Österreich.www.wohnnet.at/firmensuche

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SchatZen Sie nOch OdeR

wiSSen Sie SchOn?Auf wohnnet.at finden Sie viele interaktive Kalkula-toren, die Ihnen jede Menge Rechenarbeit und Kopf-zerbrechen ersparen. Finden Sie mit wenigen Klicks heraus, wo Sie sparen könnten und was Sie noch besser machen sollten.

HeizungskonfiguratorDer Heizungskonfigurator ist eine Online Heizungs-beratung, welche sich als ideale Vorbereitung auf eine persönliche Beratung mit Ihrem Heizungsex-perten versteht. Der Konfigurator hilft Ihnen, unter Berücksichtigung der möglichen Förderungen in Ih-rem Bundesland eine optimale Entscheidungsgrund-lage bei der Planung Ihrer Heizungsanlage zu fin-den. In der Checkliste finden Sie zum Schluss eine Aufstellung möglicher Einsparungen und wissen, worauf Sie achten müssen.www.wohnnet.at/heizungskonfigurator

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BAUperfekt :: InnenausbautR

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tReppen

J e nach Verwendungszweck und Standort weist eine Treppe unterschiedlichste Konstruktions-

formen und Materialien auf. Ihre Aufgabe ist es, un-terschiedliche Ebenen zu verbinden und raumge-stalterische Aspekte zu schaffen. Von schnurgerade über Zweiholm- und Mittelholm-, bis hin zu Sattel-, Wendel- und Spindeltreppen ist der Bau-, Form-, und Ausführungsphantasie keine Grenze gesetzt, außer der der Statik und der landesüblichen Bauvor-schrift. Die am häufigsten verwendete Bauweise ist die Wangentreppe, die seitlich an die Wand ange-baut wird. Eine Sonderform stellt die abgehängte Treppe und die Dachbodentreppe dar.

Aus Holz, Metall, Kunst- oder Naturstein sowie Glas werden Treppen sowohl im Außen- als auch im Innenbereich ihren Anforderungen an Funktionali-tät, Zweckmäßigkeit, Optik, Exklusivität und nicht zuletzt Sicherheit gerecht. Im Innenbereich kom-men vorwiegend Holztreppen zum Einsatz, wobei die Wahl der Holzart nicht nur eine Frage der Äs-thetik und des Ökologiebewusstseins, sondern auch die der Finanzierbarkeit ist.

Fest steht aber, dass immer häufiger die Wahl des Treppenbelages exakt auf den Bodenbelag der an-grenzenden Räume abgestimmt wird. Es bietet sich daher an, Bodenbelag und Treppe aus einer Hand zu wählen.

Fotos: WP-Archiv

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BAUperfekt :: Innenausbau

Fachbegriffe

Zwar gibt es regional verschiedene Bezeichnungen für diverse Treppentypen, es haben sich aber doch einige Fachbegriffe etabliert, die der Fachmann einem bestimmten Design zuordnet.

Treppenlauf ist die Bezeichnung für eine ununterbro-chene Folge von Stufen zur Überbrückung eines Hö-henunterschiedes.

Endet eine Stufenfolge und ist das gewünschte Ge-schoß noch nicht erreicht, folgen ein oder mehrere Zwischenpodest/e.

Als Treppenarm bezeichnet man jenen Teil des Trep-penlaufes, der durch Podeste unterbrochen ist.

Ein Längspodest muss aus Sicherheitsgründen nach 1� Stufen bei einläufigen Treppen errichtet werden, ein Eckpodest ändert die Laufrichtung um �0 Grad. Ändert sich die Laufrichtung um 1�0 Grad, nennt man das Zwischenstück Wendelpodest.

Teilwendelungen entstehen, wenn Stufen an der In-nenseite des Radius schmäler und an der Außenseite breiter werden, um eine Bewegungsumlenkung zu er-zielen.

Von gekurvten Treppenläufen (Wendeltreppen) spricht man dann, wenn sich der Treppenlauf an der Innensei-te um ein freies Zentrum, das so genannte Treppen-auge, dreht. Windet sich der Treppenlauf um einen Mittelpfosten spricht man von einer Spindeltreppe.

Hinsichtlich der leichten Begehbarkeit sollte der Bauherr bestimmte Richtlinien und Gesetzmäßig-keiten schon bei der Planung bedenken. Dazu ge-hört auch unbedingt die sogenannte Treppenformel, die besagt, dass die doppelte Steighöhe plus Auf-trittsbreite eine Schrittlänge (60–65 cm) ergeben sollte. Bei einer empfehlenswerten Steigung von 18 Zentimeter pro Stufe reduziert sich die Schrittlänge auf 27 Zentimeter. Und damit hat man dann schon die nächste Kerngröße: den sogenannten Auftritt. Das Verhältnis 18/27 beschreibt dabei eine bequeme Wohnungstreppe. Kellertreppen dürfen mit einem Verhältnis von 21/21 etwas steiler sein. Kombiniert man diese Zahlen mit der Höhe des Raumes, be-kommt man die sinnvolle Stufenzahl heraus.

Bei einer einseitigen Wangentreppe ist auf der ge-genüberliegenden Seite ein Geländer, am besten mit rutschsicherem Handlauf, aus Sicherheitsgründen zwingend vorgeschrieben, da Treppenstürze nicht selten mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich enden können. Einen weiteren Sicherheitsaspekt stellt eine Beleuchtung mit einem Bewegungssensor dar. Will der Bauherr, im wahrsten Sinne des Wortes ganz sicher gehen, so kann er die Stufenauftritte oder zumindest die Stufenkanten mit einem trittsi-cheren Material rutschfest verkleiden. Der Handel bietet dazu eine große Auswahl an Anstrichen, Belä-gen und Kanten mit den unterschiedlichsten Mate-rialien von Gummi und Kork, über Teppich und PVC, bis zu Sisal und Nadelvlies an.

Fotos: epr / Gebrüder D

olle, Kenngott

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Wer Atelier-Flair in seine Dachwohnung holen möch-te, musste bisher Einschränkungen hinnehmen. Bei Fensterkombinationen behindern die Rahmenprofile die Aussicht, bei größeren Schiebefenstern lässt es die Konstruktion meist nicht zu, dass der Flügel voll-ständig aus dem Blickfeld verschwindet. Roto Azu-ro, das Panorama-Dachfenster setzt in Größe und Möglichkeiten gleichermaßen Maßstäbe.

M it einer Fläche von 2,60 x 1,70 m bietet es eine Dachöffnung in beeindruckender Dimension.

Anders als beim Dachbalkon bleibt beim Azuro die ganze Tiefe des Raumes erhalten. Besonders vorteil-haft: Das Azuro unterliegt als Dachfenster im Ge-gensatz zum Dachbalkon in den meisten Landesbau-ordnungen keiner Genehmigungspflicht. Anders als beim Dachbalkon, der mit 50 Prozent auf die Wohn-fläche angerechnet wird, kann der Wohnraum über-dies beim Azuro zu 100 Prozent genutzt werden.

Die drei Elemente des Fensters werden elektromoto-risch aus dem Blickfeld gefahren und verschwinden, gestapelt in einer im Dach integrierten Box, vollstän-dig neben dem Fenster. Eine patentierte Stapeltech-nik erlaubt es, dass die drei Elemente platzsparend übereinander gelagert werden können. Die Stapelbox kann wahlweise links oder rechts neben dem Fenster angebracht werden und ist von innen zugänglich.

Sicherheit und 1A-IsolierungSerienmäßig ist das Azuro mit Sicherheits- und Wär-medämm-Isolierverglasung mit Sonnenschutz aus-gestattet. Auf Wunsch ist auch die besonders ener-gieeffiziente 3fach Isolierverglasung erhältlich. Zum Innenraum hin sorgt eine hochwertige Vakuumiso-lierung des Stapelkastens für gute Dämmwerte.

Das Roto Panorama-Dachfenster ist mit Infrarot-Sensoren ausgestattet, die das Fenster sofort stop-pen, wenn sich eine Person im Gefahrenbereich be-

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Roto Dach- & Solartechnologie GmbHGewerbestraße �, A-���2 LoosdorfT: (02���) 21 1��www.roto-frank.at

findet. Zusätzlich verfügt das Azuro über einen Regensensor, der das Fenster bei Bedarf automatisch schließt. Bei Stromausfall kann das Azuro manuell geschlossen werden.

Mit durchdachten Details wird das Dachfenster auch den Bedürfnissen des Fachhandwerkers ge-recht. Rahmen und Stapelspeicher werden bereits vormontiert geliefert. Die Flügelverwahrung ist in Edelstahl gehalten, Eindeckrahmen und Stapelbox können in ihrem Design der Dacheindeckung ange-passt werden. Dazu stehen alle RAL-Töne zur Ver-fügung. Für die Beschattung ist ein spezielles Marki-sensystem erhältlich.

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Architekt Norbert Müller verwirklichte bei diesem Einfamilienhaus die Ver-

schmelzung von innen und außen. Durch eine Aluminium-Glas-Fassade

holte er die Natur ins Haus.

Wie Architektur ohne Grenzen aussehen kann, zeigt das Wohnhaus in Innsbruck

von OFA GROUP Office Fahrner Architektur.

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Lichtdurchflutete Räume, die das Gefühl der Freiheit vermitteln und die Natur ins Haus bringen – Anforde-rungen, die Sie als Bauherr an die moderne Architektur stellen.

Z udem fordern Sie ein nachhaltiges Architektur-konzept. Mit dem Werkstoff Aluminium und

einem professionellen Metallbauer ist dieses um-setzbar. Ihr ganz persönliches Traumhaus wird Wirklichkeit.

Perfekte Qualität durch ALU-FENSTER-ZeichenSelbstverständliche Vorgaben beim Hausbau sind perfekte Qualität und hohe Wirtschaftlichkeit. Dafür stehen Aluminiumkonstruktionen, die das ALU-FENSTER-Zeichen führen. Dieses Zeichen symbolisiert das Zusammenspiel von Metallbau-technik und Aluminium-Profilsystemen. Alumini-umkonstruktionen, die dieses Zeichen führen, über-zeugen durch optimale Tragfähigkeit – auch bei hohen Glasgewichten und Windbelastungen. Durch die lange Lebensdauer, die minimale Wartung, den stabilen Wert und durch Wiederverwertbarkeit zeichnen sie nachhaltige Architektur aus.

ALU-FENSTER wirtschaftlichste EntscheidungLebensdauer und Wirtschaftlichkeit von Fenstern, die die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen, wurden im Positionspapier ALU-FENSTER durch die MA 39, die Prüf-, Überwachungs- und Zertifizie-rungsstelle der Stadt Wien, und das IBPM Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement an der Technischen Universität Wien, bestätigt. In einem Dauerbelastungstest wurden 30.000 Öffnungs- und Schließzyklen gemäß ÖNORM EN 1191:2000 ohne Wartungsdurchführung (Schmier- und Nachstellar-beiten) bei einem ein- und einem zweiflügeligen Fens-ter sowie einer Balkontür durchgeführt. Prüfberichte bestätigen die volle Funktionsfähigkeit. Eine Kon-struktion wurde bis 50.000 Zyklen getestet und auch hier wurde die Funktionsfähigkeit erfolgreich nachge-wiesen. Diese Anzahl der Zyklen entspricht einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von über 60 Jah-ren. Das IBPM errechnete die Lebenskostenzyklen.

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Und das Ergebnis ist ein klares: Aluminiumfenster sind die wirtschaftlichsten Konstruktionen. Die Le-benszykluskosten sind wesentlich niedriger als bei den übrigen Fensterwerkstoffen Holz, Holz/Alu und Kunststoff. Das Positionspapier ALU-FENSTER, das Bauherren, Architekten und Investoren als Entschei-dungshilfe dient, kann auch bestellt werden unter http://www.alufenster.at/positionspapier.

Metallbauer als starker PartnerDie Leistungen des Metallbaus spielen eine bedeu-tende Rolle bei der Umsetzung von nachhaltigen Architekturkonzepten. Es gilt dabei sowohl die öko-logische wie auch die ökonomische und die soziale Nachhaltigkeit zu beachten. Die österreichischen Metallbauer verfügen über ein umfassendes hand-werkliches Können und Fachwissen. Damit werden

sie zu starken Partnern für Bauherren und Archi-tekten, mit denen sie gemeinsam nachhaltige Archi-tektur umsetzen.

Die RICHTLINIEN METALLBAUTECHNIK www.alufenster.at/qualitaet unterstützen Architekten und Bauherren bei der Erstellung von Ausschrei-bungen und stellen ein wesentliches Qualitätsmerk-mal dar.

Weitere Informationen unter: www.alufenster.at

} Die Lebenszykluskosten von Aluminiumfenstern

sind am geringsten: Dies wurde im Positionspapier

ALU-FENSTER anhand einer Musterwohnung des

großvolumigen Wohnbaus nachgewiesen.Grafik: www.alufenster.at | Rudolf Fuchs

Foto: ww

w.alufenster.at | Hertha H

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Ä Auch bei einfachen architektonischen Lösungen

wird auf die Wirtschaftlichkeit größter Wert gelegt.

Foto: www.alufenster.at

~ Dass selbst außergewöhnliche Ideen Wirklichkeit werden können, bewies das

Architektenteam querkraft mit diesem schwebenden Einfamilienhaus in Wien Ottakring.

AFI Aluminium-Fenster-InstitutJohnstraße �, A-11�0 WienT: (01) �� �� 20�[email protected], www.alufenster.at

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1�0 :: Ausgabe 2011 www.vim2�.com | www.wohnnet.at

BAUperfekt :: Innenausbau

BAUperfekt Tipp

Obwohl Holzfenster vom Hersteller mit einem gut haf-tenden haltbaren Oberflächenschutz (Druckimpräg-nierung, Lasur oder Lack) versehen sind, muss die Schutzschicht regelmäßig aufgefrischt werden. Emp-fehlenswert ist es daher, Lasuren von Holzfenstern etwa alle fünf Jahre zu überstreichen. Lack ist zwar haltbarer, muss jedoch vor jedem Neuanstrich ange-schliffen werden. Inzwischen gibt es auch sehr um-weltverträgliche Verfahren. Lärche hält auch ohne starke Konservierung der Feuchtigkeit lange stand.fen

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D ie Entwicklung der Fenster- und Verglasungs-technik war eine wesentliche Voraussetzung

für den Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Energiebedarf über die Fenster halbiert. Moderne �-Scheibenver-glasung in einem hochwertigen Rahmen dämmt heute gleich gut wie 30 Zentimeter Mauerwerk. Pas-sivhausfenster bringen „passive Gewinne“ in einem beachtlichen Ausmaß.

Die Wahl der Fenster ist entscheidend für den Wohnkomfort. Moderne Gläser schaffen selbst bei minus 10 Grad Celsius Außentemperatur eine inne-re Oberflächentemperatur von rund 17 Grad plus. 2-Scheibenverglasungen schaffen maximal 14–15 Grad. Standardgläser liegen noch darunter. Hinsichtlich des Energiebedarfs sind der Glasrandverbund und der Fensterrahmen heute von entscheidender Bedeu-tung. Viele Hersteller haben energetisch verbesserte Rahmen auf den Markt gebracht. Diese haben eine um zehn Zentimeter stärkere Bautiefe und entspre-chende Vorkehrungen, um die Dämmeigenschaften zu optimieren.

Material der FensterKunststofffenster werden aus Polyvinylchlorid (PVC), seltener aus glasfaserverstärktem Material (GFK) ge-fertigt und stellen oft die preisgünstigste Variante dar. Bei Qualitätsprodukten wird die Konstruktion noch durch eingebaute Stahlprofile verstärkt. Bunte Kunst-stofffenster sind mit einer speziellen dünnen Farb-schicht überzogen, die das Rahmenmaterial gegen die aggressive UV-Strahlung schützt.

Darüber hinaus gibt es Ausführungen in diversen Holz-dekoren sowie mit vorgesetzten Aluminiumprofilen.

Passivhausfenster

In den vergangenen zehn Jahren wurde mit der Ent-wicklung des Passivhausfensters der Energieverlust über die Fenster deutlich gesenkt und der wärme-technische Komfort optimiert. Neben einer �-Schei-benverglasung wurden einige Fensterdetails deutlich verbessert. Passivhausfenster sind dauerhaft kon-densatfrei. Selbst bei minus 1� Grad Celsius Außen-temperatur ist die Scheibe innen warm. Daher gehört ein Kälteempfinden im fensternahen Bereich der Ver-gangenheit an. Gut eingebaute und positionierte Fenster (Südverglasung) sind selbst im Winter ener-gieaktiv. D. h. während der paar Sonnenstunden bzw. hellen Tageszeit kommt mehr Energie ins Gebäude, als bei Nebel und in der Nacht wieder verloren geht.

Ansprüche an die Verglasung: Heutiger Mindeststan-dard bei der Fensterfertigung sind Zweifachvergla-sungen mit aufgedampfter Metallbeschichtung und isolierender Edelgasfüllung. Um Wärmeverluste an den Verbindungsprofilen, dem so genannten Glas-randverbund, mit denen die einzelnen Scheiben zu-sammengefügt werden, zu vermeiden, verwendet man dafür immer öfter isolierende Kunststoffe statt Aluminium.

Spezielle Dichtungssysteme können den Zeitaufwand für die Abdichtung der Fensterrahmen an den Gebäu-deanschlüssen deutlich verringern. Dichter Einbau der Fenster ist aus Komfort- und bauphysikalischen Gründen notwendig und auch Ö-Norm geregelt.

Foto: Josko

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D ie Entwicklung der Fenster- und Verglasungs-technik war eine wesentliche Voraussetzung

für den Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Energiebedarf über die Fenster halbiert. Moderne �-Scheibenver-glasung in einem hochwertigen Rahmen dämmt heute gleich gut wie 30 Zentimeter Mauerwerk. Pas-sivhausfenster bringen „passive Gewinne“ in einem beachtlichen Ausmaß.

Die Wahl der Fenster ist entscheidend für den Wohnkomfort. Moderne Gläser schaffen selbst bei minus 10 Grad Celsius Außentemperatur eine inne-re Oberflächentemperatur von rund 17 Grad plus. 2-Scheibenverglasungen schaffen maximal 14–15 Grad. Standardgläser liegen noch darunter. Hinsichtlich des Energiebedarfs sind der Glasrandverbund und der Fensterrahmen heute von entscheidender Bedeu-tung. Viele Hersteller haben energetisch verbesserte Rahmen auf den Markt gebracht. Diese haben eine um zehn Zentimeter stärkere Bautiefe und entspre-chende Vorkehrungen, um die Dämmeigenschaften zu optimieren.

Material der FensterKunststofffenster werden aus Polyvinylchlorid (PVC), seltener aus glasfaserverstärktem Material (GFK) ge-fertigt und stellen oft die preisgünstigste Variante dar. Bei Qualitätsprodukten wird die Konstruktion noch durch eingebaute Stahlprofile verstärkt. Bunte Kunst-stofffenster sind mit einer speziellen dünnen Farb-schicht überzogen, die das Rahmenmaterial gegen die aggressive UV-Strahlung schützt.

Darüber hinaus gibt es Ausführungen in diversen Holz-dekoren sowie mit vorgesetzten Aluminiumprofilen.

Passivhausfenster

In den vergangenen zehn Jahren wurde mit der Ent-wicklung des Passivhausfensters der Energieverlust über die Fenster deutlich gesenkt und der wärme-technische Komfort optimiert. Neben einer �-Schei-benverglasung wurden einige Fensterdetails deutlich verbessert. Passivhausfenster sind dauerhaft kon-densatfrei. Selbst bei minus 1� Grad Celsius Außen-temperatur ist die Scheibe innen warm. Daher gehört ein Kälteempfinden im fensternahen Bereich der Ver-gangenheit an. Gut eingebaute und positionierte Fenster (Südverglasung) sind selbst im Winter ener-gieaktiv. D. h. während der paar Sonnenstunden bzw. hellen Tageszeit kommt mehr Energie ins Gebäude, als bei Nebel und in der Nacht wieder verloren geht.

Ansprüche an die Verglasung: Heutiger Mindeststan-dard bei der Fensterfertigung sind Zweifachvergla-sungen mit aufgedampfter Metallbeschichtung und isolierender Edelgasfüllung. Um Wärmeverluste an den Verbindungsprofilen, dem so genannten Glas-randverbund, mit denen die einzelnen Scheiben zu-sammengefügt werden, zu vermeiden, verwendet man dafür immer öfter isolierende Kunststoffe statt Aluminium.

Spezielle Dichtungssysteme können den Zeitaufwand für die Abdichtung der Fensterrahmen an den Gebäu-deanschlüssen deutlich verringern. Dichter Einbau der Fenster ist aus Komfort- und bauphysikalischen Gründen notwendig und auch Ö-Norm geregelt.

Foto: Josko

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Intell igente Gläser

Für eine den jahres- und tageszeitlich schwankenden Klimatisierungsanforderungen optimal entsprechende Lö-sung sind automatisch schaltende Verglasungen – im Englischen „smart windows“ genannt – die sich den äußeren Einstrahlungsschwankungen anpassen, erforderlich.

So genannte photochrome Gläser kennt man von Sonnenbrillen, die bei entsprechender Strahlungsintensität von klarer Durchsicht auf graubraune Farbe umstellen. Zurzeit werden jedoch noch keine großformatigen Gläser produ-ziert. Unter Elektrochromie versteht man die Änderung der optischen Eigenschaften bestimmter Materialien bei Ein-wirkung eines äußeren elektrischen Feldes. In dieser Technologie sehen Wissenschafter das größte Potential für in-telligente technische Lösungen zur automatischen Steuerung von Lichtstrahlung, weil diese Methode eine aktive Variation der Lichtdurchlässigkeit je nach Bedarf ermöglicht. Außerdem ist die Steuerung bei niedrigem Energiever-brauch möglich, die Farbänderung ist speicherbar und es können unterschiedliche Farbtönungen gewählt werden.

Aktiv selbstreinigende Scheiben sind bereits erhältliche Spezialgläser, bei denen die Beschichtung durch die UV-Strahlung des Tageslichts aktiviert und so aktiver Sauerstoff freigesetzt wird. Dieser löst organische Verschmut-zungen an der Grenzfläche zur Beschichtung an und verringert ihre Haftung zur Glasscheibe.

Die zweite besondere Eigenschaft ist die Filmbildung. Die Beschichtung zieht Wasser an, sodass sich ablaufendes Regenwasser nicht zu Tröpfchen verformt, sondern in einem dünnen Film über die gesamte Fläche des Glases ausbreitet. Dadurch ist das Wasser in der Lage, den gelösten Schmutz zu unterwandern und abzulösen.

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HolzfensterHolzfenster werden aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt und vermitteln für viele ein be-hagliches Wohngefühl. Je nach Beschichtung haben diese Fenster eine hohe ökologische Qualität. Holz hat gute Wärmedämmqualitäten. Energetisch hoch-wertig sind jedoch nur optimierte Rahmen. Diese sind in der Regel in der Optik – von vorne gesehen – schlank und in der Bautiefe deutlich dicker. Luft-kammern oder integrierte Dämmstoffe helfen, die U-Werte deutlich zu verbessern. Diese erhöhen durch eine Kombination mit anderen Materialien, wie vorgesetzten Aluschalen (Holz-Alu-Fenster) auch die Vielfältigkeit der Eigenschaften. Die modernen Konstruktionsweisen schützen sehr gut vor Verzug.

Neben den Holzfenstern in zeitgemäßer energetisch optimierter Ausführung sind natürlich auch Holzkas-tenfenster weiterhin im Handel. Um eine bessere Dicht- und Dämmwirkung zu erreichen, werden diese heute ebenfalls mit Dichtungen versehen und mit Thermogläsern ausgestattet.

AlufensterAluminiumfenster sind völlig wetterunempfindlich und formstabil. Da Aluminium ein sehr guter Wär-meleiter ist, muss die erforderliche Dämmwirkung durch eine spezielle, thermisch getrennte Konstruk-tion erreicht werden. Die inneren und äußeren Pro-file sind nicht direkt, sondern durch isolierende Kunststoffelemente miteinander verbunden. Dieser hohe Aufwand rechtfertigt sich durch die extrem lange Nutzungs- bzw. Lebensdauer.

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BAUperfekt :: Planung

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Welche Fenster sind nötig?Dachflächenfenster Die Form und Verwendbarkeit ist heute so vielseitig, dass man Modelle mit sämtlichen Funktionen von Wand-, Dach- und Ausstiegsfenster, sowie Fenster mit Balkonfunktion uvm. erhält. Dachflächenfenster werden gene-rell mit Eindeckrahmen geliefert, neuerdings auch mit gedämmten Kon-struktionen. Der Einbau ist bei allen Dachdeckungsarten bzw. Materialien möglich. Beim Einbau von Dachflächenfenstern ist besonders darauf zu achten, dass die Winddichtfolie an den Rändern hochgezogen wird.

Kellerfenster Wenn der Keller nicht als bloßer Abstellraum dient, sondern dauerhaft bewohnt wird, kommt es natürlich auf ausreichende Belichtung und gute Belüftung an. Heute verwendet man dafür moderne Laibungsfenster. Diese können ebenso einfach montiert werden wie Verbundfenster für die anderen Etagen und sind mit Wärmeschutzverglasungen verschie-dener Qualitätsstufen erhältlich. Die Rahmen bestehen aus Mehrkam-mer-Hohlprofilen, die dem Fenster Stabilität verleihen und gleichzeitig für optimale Wärmedämmung sorgen.

Ein Spezialfall ist das Heizraumfenster, eine Sonderentwicklung mit ein-facher Verglasung und schwer entflammbaren Profilen. Es ermöglicht die nötige Dauerbelüftung des Heizraumes über ein Lochgitter auch bei ge-schlossenem Fenster.

SicherheitsverglasungBei Wintergärten, flachen Dachverglasungen, aber auch bei Brüstungen und begehbarem Glas sind Sicherheitsgläser obligatorisch. Im Wesent-lichen unterscheidet man zwischen Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) und Verbund-Sicherheitsglas (VSG). ESG ist ein vorgespanntes Glas, das im Bruchfall in kleine, lose zusammenhängende Bruchstücke zerfällt, wo-durch die Verletzungsgefahr vergleichsweise gering ist. Es kommt auch bei der Herstellung von Verbund-Sicherheitsglas zum Einsatz, wird u. a. im Gebäudesicherheitsbereich (Zutrittsschutz) genutzt und ist optisch nicht von normalem, nicht vorgespanntem Glas zu unterscheiden. VSG besteht aus mindestens zwei Scheiben, meist Flachglasscheiben, und ei-ner Zwischenschicht aus reißfester Polyvinyl-Butyral-Folie. Es wird je

Foto: Internorm

Fensterwahl –„Fenster begreifen“

Die große Auswahl an Fenster- und Verglasungsvarianten macht die Entscheidung oft nicht leicht. Vor allem auf dem Verglasungssektor hat sich in letzter Zeit sehr viel ge-tan. Wärmeschutzfenster mit 3fach-Verglasung werden immer mehr zum Standard. Aber was bringen sie? Den Unterschied zu herkömmlichen Gläsern kann man im Wien Energie-Haus erfühlen. Wir machen den Un-terschied von Fenstern im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.

Wien Energie-HausMariahilfer Straße ��

A-10�0 WienTel: (01) ��2 00

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Öffnungszeiten:Montag bis Mittwoch �-1� Uhr

langer Donnerstag �-20 UhrFreitag �-1� Uhr

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nach Anforderung in unterschiedlichen Kombinati-onen mit Floatglas, Einscheiben-Sicherheitsglas und teilvorgespanntem Glas angeboten, die die Vorteile der unterschiedlichen Glasarten miteinander kom-binieren. Variiert werden Scheibenzahl, Scheibendi-cke und Folienstärke. In der Architektur ist Ver-bund-Sicherheitsglas bei Überkopfverglasungen vorgeschrieben. Bei einer mechanischen Überlas-tung bricht das Glas zwar, aber die Bruchstücke bleiben an der Folie haften.

G-Wert

Der Energiedurchlasswert (g-Wert) misst den Ener-giedurchlass von außen nach innen in Prozent. Je höher der g-Wert liegt, desto mehr Sonneneinstrah-lung wird über die Verglasung als Strahlungswärme nach innen abgegeben. Ein hoher g-Wert bedeutet daher hohen Wärmegewinn, für ein ideal strahlungs-durchlässiges Fenster. Bei Normalglas liegen die Werte bei 0,�–0,�. Heute übliche Wärmeschutzver-glasungen weisen einen g-Wert von ca. 0,�–0,�� auf, daher durchdringen �0–�� Prozent der auftreffenden Solarstrahlung die Scheiben und werden dem Raum zur Verfügung gestellt.

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tuRen und ZaRgen

J e nach Anforderung bedeutet das für die Her-steller Wärme-, Schall-, Einbruch-, Feuer- und

Witterungsschutz in eine möglichst attraktive Hülle zu verpacken. Türen, seien sie noch so massiv ge-baut, müssen leichtgängig sein und jahrzehntelang ihren Dienst verrichten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich nun um eine Eingangstüre, Innentüre, Feuerschutz- oder Nassraumtüre handelt. Für den gewünschten Einsatzzweck ist nicht zuletzt das ver-wendete Material von Bedeutung. Es werden Mo-delle aus Stahl, Aluminium, Edelstahl, Holz, Kunst-stoff, Glas oder Kombinationen davon angeboten.

Wenn in der Umgangssprache von Türen die Rede ist, so sind meist die beweglichen Türelemente – die so genannten Türblätter – gemeint. Doch eine komplette Türe setzt sich aus Blatt und Zarge zusammen.

Die Zarge, auch Türrahmen genannt, ist der festste-hende Teil der Tür und dient auch zur Aufnahme der Türbänder (Scharniere). Zugleich mit dem Türan-schlag bietet die Zarge der Tür den notwendigen Halt im Mauerwerk und schließt durch das Profil mit dem Türblatt ab. Üblicherweise ist – außer bei mehrflügeligen Türen – an der Türzarge noch das Schließblech für die Schlossfalle und den Riegel auf der dem Türanschlag gegenüberliegenden Seite montiert. Bei Metallzargen aus 1,5 mm starkem, feu-erverzinktem Feinblech sind an beiden Seiten pas-sende Öffnungen vorgestanzt. Je nachdem, ob das Blatt rechts oder links angeschlagen wird, muss die gegenüberliegende Abdeckung entfernt werden. Für Holztüren gibt es auch passende Blendrahmen aus Massivholz. Eine etwas preisgünstigere Alternative sind Rahmen aus furniertem Holzwerkstoff.

Die Türzarge bekleidet bzw. bedeckt die zugehö-rigen Kanten (die Mauerlaibungen) der entspre-chenden Wandöffnung teilweise oder vollständig. Bei vollständiger Abdeckung ist sie mit dem Putz bündig oder steht über diesen hinaus. Umfassungs-zargen haben einen U-förmigen Querschnitt, dessen Flanken den angrenzenden Wandbereich umschlie-ßen. Je nach Ausführung können sie beim Wandauf-bau oder nachträglich eingebaut werden.Fotos: Internorm, Josko

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Eckzargen werden nur an einer Seite der Wandöff-nung montiert, sodass das Türblatt nahezu bündig mit der angrenzenden Mauer abschließt. Die häu-figste Wandanschlussvariante für Eckzargen ist die Mauermontage. Die Zargenbefestigung an der Wand erfolgt mit Mauerankern, die eingemauert oder einbetoniert werden. Klemmzargen sind Spe-zialausführungen zur Montage an Trockenbauwän-den. Bei stumpf einschlagenden Türblättern und Zargen mit Putznut bilden Wand, Zarge und Tür-blatt eine Ebene. Mit dieser flächenbündigen Kon-struktion lassen sich reizvolle Akzente in der Raum-gestaltung setzen.

Die AußentürAn Haustüren gelten hohe Anforderungen. Vor allem die Wärmedämmung muss heute so hohe Werte er-reichen, dass es nicht zu störendem Strahlungswär-meentzug und Energieverlust im Eingangsbereich kommt. So wird beispielsweise für Niedrigenergie- und Passivhäuser ein mittlerer Wärmedurchgangsko-effizient von höchstens 0,8 W/m2K gefordert. (Quel-le: Passivhausinstitut Darmstadt). Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die ausreichende Luftdicht-heit der Türe, auch unter ungünstigen Bedingungen (starker Winddruck). Darüber hinaus zählen Witte-rungsbeständigkeit, Robustheit, geringer Pflegeauf-wand und verschiedene Sicherheitskriterien.

Neben der traditionellen Holztüre entweder in Rah-menbauweise mit eingesetzten Füllungen aus Holz

oder Glas oder als Massivholzausführung sind in den letzten Jahren Aluminiumtüren wegen ihrer Robust-heit und Wartungsfreiheit besonders gefragt. Der Werkstoff Aluminium ist relativ leicht, aber gleich-zeitig äußerst stabil und vor allem korrosionsbestän-dig. Die Oberfläche kann mittels Eloxierung oder Pulverbeschichtung gestaltet werden.

Haustüren aus Kunststoff, die in allen RAL-Farben und in verschiedenen Holzdessins erhältlich sind, zeichnen sich vor allem durch ihre Pflegeleichtigkeit aus. Aus ökologischen und baubiologischen Grün-den sollte man glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) den Vorzug gegenüber PVC geben. Die auf die Tür wirkenden Kräfte werden in jedem Fall von einem eingebauten Armierungsrahmen aus Stahl oder Aluminium aufgenommen, der besonders wich-tig ist, wenn die Tür erweiterten Sicherheitsansprü-chen gerecht werden soll.

InnentürenAuch bei der Wahl der Innentüren sollte man Mate-rial und Aufbau nicht außer acht lassen. Die kosten-günstige Standardvariante sind Wabentüren mit einer Einlage aus Pappwaben die beidseitig mit einer 2 bis 3 mm Furnierauflage beplankt sind.

Röhrenspantüren sind deutlich massiver ausgeführt. Sie bestehen aus einer röhrenförmig durchfrästen Spanplatte und sind mit unterschiedlichen Beschich-tungen erhältlich.

Fotos: epr / Rodenberg

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Innentüren aus Voll- oder Verbundspanplatte bieten mehr Stabilität, sind aber auch wesentlich schwerer. Neben dem Klassiker „Vollholztüre“ enthalten die Produktpaletten der Hersteller auch Kassettentüren mit Holz- oder Glasfüllung. Zu den wichtigsten Kri-terien, abgesehen von einer stabilen verzugsfreien Konstruktion, zählt eine möglichst hohe Passgenau-igkeit von Türblatt und Zarge, sodass die Anforde-rungen an Luftdichtheit und Lüftungskontrolle er-füllt werden. Türblätter für Standardtüren sind in den Maßen 70, 75, 80 und 90 Zentimeter erhältlich. Darüber hinaus kann man jedes Sondermaß als Ein-zelanfertigung bestellen.

BrandschutztürenBrände verursachen Jahr für Jahr schwere Per-sonen- und Sachschäden, welche sich oftmals durch entsprechende bauliche Maßnahmen ver-meiden ließen. Damit sich ein Brand nicht unge-hindert ausbreiten kann, müssen beispielsweise

einzelne Bauteile durch Brandmauern voneinan-der getrennt werden. Bei Durchbrüchen dieser Mauern müssen Brand- und Rauchschutztüren eingebaut werden. Sie sollen für eine bestimmte Zeit die Rauchentwicklung abhalten und dem Feuer widerstehen.

Typische Einsatzorte für Brandschutztüren im pri-vaten Wohnbereich sind zum Beispiel der Abschluss zum Heizöllagerraum im wohnlich genutzten Kel-lergeschoß, die Verbindung zwischen Hausflur und Garage oder ausgebaute Dachgeschoße mit mehre-ren Wohneinheiten.

Die Bauordnungen der Länder enthalten entspre-chende Vorschriften, in denen die Begriffe „feuerbe-ständig“ mit einer Widerstandsdauer von mindes-tens 90 Minuten, und „feuerhemmend“ mit einer Widerstandsdauer von 30 Minuten definiert sind. Diese Widerstandsklassen gelten auch für geprüfte

Das RIHA Classic ModellWiderstandsklasse 2, zweiflügelig, Türblattstärke �� mm

Das RIHA Classic ModellWiderstandsklasse 2, einflügelig mit � Bändern, Türblattstärke �� mm

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BAUperfekt Tipp

Die Montage der Sicherheitstüre wird vom Fachbe-trieb innerhalb weniger Stunden durchgeführt. Von Schnäppchenangeboten sollte man besser absehen, denn Sicherheit hat natürlich ihren Preis. Einige Bun-desländer gewähren übrigens für den Einbau von Si-cherheitstüren Förderungen.

Brandschutztüren, die einschlägigen Bezeichnungen sind T 30 und T 90.

Rauch- bzw. Brandschutztüren müssen nicht zwangs-läufig aus Stahl sein, wie man es häufig bei Türen zum Öllagerraum oder zur Garage sieht. Heute wer-den auch Ausführungen mit Furnier- und Melamin-oberfläche angeboten. Auch Glastüren und Alu-Glaskonstruktionen dürfen verwendet werden, wenn das Glas der jeweiligen Widerstandsklasse der Türe entspricht. Der Einbau hat so zu erfolgen, dass alle Kräfte auch bei temperaturbedingten Verfor-mungen aufgenommen werden können.

Einbruchhemmende Türen Vertraut man den Anpreisungen, so bietet jede so genannte Sicherheitstüre maximalen Schutz vor Einbrechern. Doch die Bezeichnung „Sicherheits-tür“ alleine ist weder ein Fachbegriff noch ein Quali-tätskriterium. Korrekt muss es daher heißen: „Ein-

bruchhemmende Türe nach ÖNORM B-5338“ bzw. „DIN V ENV (deutsche Norm) geprüft“, wenn ein Produkt den einschlägigen Sicherheitsstandards ge-mäß getestet und anschließend zertifiziert wurde.

Solche Türen tragen eine Plakette mit dem Hinweis auf die Norm und einer Registriernummer. Je nach Widerstand werden sechs Klassen unterschieden: Klasse 1 bietet leichten Schutz gegen den Einsatz körperlicher Gewalt, Klasse 6 den höchsten. Türen dieser Klasse halten selbst der Bearbeitung durch leistungsfähige Elektrowerkzeuge stand. Für Woh-nungen empfiehlt die Polizei in der Regel Türen der Widerstandsklasse 3.

Um eine weitestgehende Einbruchssicherheit zu er-langen, müssen Tür und Türstock (Zarge) als Einheit gesehen werden. Diese Einheit kann immer nur so viel Widerstand leisten, wie das schwächste Glied der Kette. ÖNORM-gerechte Systeme bestehen da-her immer aus einem Spezialtürblatt und einem da-zugehörigen, auf die jeweiligen Sicherheitsstandards abgestimmten Türstock, der mit entsprechend mas-siven Wandverankerungen ausgestattet sein muss. Eine andere Variante sind maßgefertigte Sicher-heitsstahlzargen, die über den bestehenden Tür-stock montiert werden. Zu den weiteren Merkmalen hochwertiger Sicherheitstüren zählen Stahlbänder, die das Aushebeln der Tür im Scharnierbereich ver-hindern, Schließbolzensysteme aus Stahl, die an mehreren Stellen der Zarge – oben und seitlich – ein-rasten, mit Stahlplatten, -stäben- und -rohren ver-stärkten Türblätter sowie einbruchshemmende Si-cherheitsschlösser, die gegen mechanische Angriffe mit einem Schutzbeschlag mit Zylinderkern-Zieh-schutz ausgestattet sind.

Das RIHA Brillant ModellWiderstandsklasse 2, einflügelig mit � Bändern, Türblattstärke �� mm

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D ie automatische Steuerung des Sonnenschutzes fällt in die Kategorie Haustechnik und bringt

heute neben dem Effekt des temporären Wärme-schutzes auch einen ziemlich effektiven Einbruch-schutz. Der guten Schutzwirkung steht gegenüber, dass sie im verschlossenen Zustand keinen Lichtein-fall und keine Sicht nach außen gewähren.

Außen liegender SonnenschutzDie gängigste Form sind Rollläden, die es in allen RAL-Farben und verschiedenen Ausführungen und Dessins gibt. Innerhalb der Außenwanddämmung sind Rollladenkästen allerdings potentiell die größte Schwachstelle. Die Temperatur im Rollladenkasten ist bei schlecht gedämmten Ausführungen annä-hernd der Außentemperatur. Die Auslassöffnung des Gurtes bildet eine Undichtigkeit, sodass Raumluft in den Kasten strömen und bei kaltem Wetter Kon-densat entstehen kann. Es müssen daher alle Teile rost- und fäulnisgeschützt ausgebildet werden; die Kastenwände sind so zu dämmen, dass zur Raumsei-te hin kein Kondensat entstehen kann.

Außenraffstoren bieten nicht nur wirkungsvollen Sonnenschutz, sondern sind mittlerweile Design-klassiker und gefragtes Stilmittel der Architektur. Ihr besonderer Vorteil liegt in den vielfältigen Mög-lichkeiten, das einfallende Tageslicht individuell zu dosieren und die Raumausleuchtung wunschgemäß zu regulieren. Die Mechanik ist verschleißfrei und wartungsarm. In der Fensternische montiert, liegen die Außenraffstoren eng an der Fassade an und kor-respondieren harmonisch mit den formalen As-pekten des Gebäudes. Wahlweise lassen sich die Sys-teme mit Kurbel- oder Elektroantrieb ausstatten. Der Motorantrieb ist mit einem wartungsfreien 230-V-Wechselstrommotor ausgestattet. Ergänzend gibt es zu diesem Antriebssystem automatische Steue-rungen, die selbstständig auf Wind- bzw. Sonnenein-strahlung reagieren.

Außenjalousien tragen immer mehr zum modernen Erscheinungsbild von Eigenheimen, und Geschäfts-gebäuden bei. Die stufenlose Lamellenregulierung ermöglicht die Regelung von Helligkeit und Raum-klima bei allen Lichtverhältnissen. Sie bieten opti-malen Schutz vor unerwünschten Einblicken. Jalou-

Foto: Hella

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sien bestechen durch tausendfach bewährte Technik, vielseitige Montage- und Antriebsmöglichkeiten und meist ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsver-hältnis. Punkto Mechanik kann man zwischen Sys-temen, bei denen die Wendung über einen separaten Wendestab, der Aufzug mittels Schnur bewirkt wird und Endlosschnurzug-Getriebe mit Aufzug und Wendung über ein Kegelradgetriebe mit umlau-fender Endlosschnur wählen.

Außenrollos ermöglichen im Gegensatz zu innen lie-genden Ausführungen einen wesentlich besseren Wirkungsgrad in Bezug auf den thermischen Son-nenschutz. Auch gegenüber anderen außen liegen-den Arten der Beschattung zeigen Außenrollos er-hebliche Vorteile. So wird der Raum im geschlossenen Zustand nicht vollständig abgedunkelt, sondern es wird nur eine angenehme Dämpfung bewirkt. Im Rauminneren bleibt dadurch noch ausreichend Ta-geslicht erhalten.

Innen liegender Sonnenschutzwird erst wirksam, wenn die unerwünschte Strah-lung das Fenster bereits passiert hat und sich im Ge-bäudeinneren befindet. Er ist somit wärmetechnisch ungünstiger, hat aber aufgrund seiner geschützten Lage im Innenbereich manche Vorteile. Nicht di-rekt den Witterungseinflüssen ausgesetzt, ist er we-sentlich einfacher und kostengünstiger zu montie-ren, warten und bedienen. Bei großer Raumtiefe eignen sich Wärmeschutzverglasungen mit inte-grierten Spiegelprofilen oder mit innen liegenden Lichtlenkungslamellen zur Tageslichtlenkung. Vor-hänge und Rollos sind einfach zu bedienende Son-nenschutzeinrichtungen, allerdings mit dem Nach-teil der damit einhergehenden Verdunklung. Wichtig ist, dass die sich zwischen Fenster und Sonnenschutz stauende Wärme durch Lüftung abgeführt wird.

Mit reflektierenden Innenjalousetten verhindert man unerwünschte Wärmestrahlung in das Gebäudein-nere, weil der größte Teil der eintretenden Sonnen-strahlung wieder nach außen reflektiert wird und der verbleibende geringe Teil als diffuses Licht in den Raum gelangt.

Bei Lamellenvorhängen erfolgt die Bedienung mit Schnurzug und Wendekette. Bei unzugänglichen Si-

Fotos: Weinor, Warema, Somfy

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tuationen ist der Wendemotor mit Infrarot Fernbe-dienung eine praktikable und komfortable Lösung, die auf Wunsch auch mit einem Sonnenwächter auf bequemste Art für optimale Lichtverhältnisse in den Räumen sorgt. Nicht nur die einfachen Fens-terformen, auch Tür-Fenster-Kombinationen sind in geradezu beliebigen Varianten zu gestalten, dazu kommen noch Giebel- und als Besonderheit Pla-fondanlagen für Lichtkuppeln.

Hoher Komfort bei Bedienung und Funktionalität zeichnet die Rollos der neuen Generation aus. So hat beispielsweise das Springrollo zwar die technische Bezeichnung beibehalten, unterscheidet sich aber grundsätzlich in seiner neuen Erscheinungsform: Es „springt“ nicht mehr, sondern gleitet sanft auf und ab. Die Auswahl an Rollo-Stoffen ist groß und reicht

vom transparenten bis zum lichtdichten Abdunk-lungsstoff, von Leinen und Baumwolle bis zu tech-nischen Materialien.

Plissee-Sonnenschutz: Die Faszination plissierter Stoffe liegt in der reliefartigen Wirkung der fili-granen Falten und in den dadurch entstehenden un-terschiedlichen Lichteffekten. Je nach Stellung der Falten und Intensitäten der Farben entstehen aparte optische Wirkungen im Behang. Durch den Einsatz spezieller Materialien und Oberflächen wird dieser Effekt noch gesteigert. Das Spektrum der einsetz-baren Textilien reicht von zart, fein, transparent, glänzend bis dicht, grob und rustikal. Hinzu kommt eine breite Farbpalette, die sämtliche Spielarten ent-hält. Selbst individuelle Lösungen, etwa in Dreieck- oder Fünfeckform, sind ohne weiteres machbar.

Fotos: Velux

Dachflächenfenster sind im Normalfall einer größeren Hitze- und Lichteinstrahlung ausgesetzt, als der Rest der Fenster im Haus. Besonders modern

und unkompliziert sind hier Beschattungsmöglichkeiten wie Rollos oder Plisseeanfertigungen, die es in unzähligen Material- und Farbvarianten gibt.

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BAUperfekt :: Energie

Das Wort Energie hat in unserem Sprachgebrauch mehrere Bedeutungen. So hat z.B. ein leistungsfähiger Mensch viel Energie, Kraftplätze in der Natur geben uns Energie und ein Ofen verwandelt Energie aus Öl, Gas oder Holz in Wärme. Im Baugeschehen fasst man unter diesem Begriff alles zusammen, was mit Hei-zung, Lüftung, Sanitär und Gebäudetechnik zu tun hat. Unser oberstes Gebot ist, Energie zu sparen und Ressourcen richtig zu nutzen.

I n diesem Kapitel werden all diese Themen zusam-mengefasst und auch ein Blick auf die dafür not-

wendigen Installationsmaßnahmen geworfen. Selbst-verständlich begleitet uns das Thema Energie schon von der Planung, über den Roh- und den Innenaus-bau, setzt sich später im Garten fort und betrifft last not least auch die Sanierung in vollem Umfang.

Wenn Sie nicht selbst beruflich mit der Thematik zu tun haben, sollten Sie gerade bei Heizungs-, Wasser-, Gas- und Elektroinstallationen immer mit einem Profi zusammenarbeiten und nur die Tätigkeiten selbst übernehmen, die der Professionist quasi frei-

gibt. So können beispielsweise diverse Stemm- und später Verputzarbeiten in Eigenregie durchgeführt werden, um Zeit und Geld zu sparen.

Steigen Sie mit uns in all Ihre theoretischen Mög-lichkeiten ein und finden Sie so heraus, was für Sie das Richtige ist! Auch hier beginnt alles mit der rich-tigen Planung und nützt man sämtliche technischen Möglichkeiten, muss man sich zu allererst mit der modernen Gebäudetechnik beschäftigen. Schlag-worte wie das „intelligente Haus“, alles „ferngesteu-ert“, „Komfortlüftung“ usw. können schon neugierig machen, oder?

SO Schafft Man kOMfORtÉ

Foto: SHT H

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gebaudetechnik –gebaudeautOMatiSieRung

R egelmäßig wiederkehrende oder durch be-stimmte Ereignisse ausgelöste Abläufe, wie

etwa das raumbezogene temporäre Abschalten der Heizung bei geöffnetem Fenster oder die wetterab-hängige Verstellung von Jalousien, setzen einen weit-reichenden Automatisierungsgrad voraus. Intelligente

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. .. . Steuersysteme, die Licht, Heizung, Beschattung etc.

regeln, tragen zum wirtschaftlichen Betrieb eines Hauses bei – und machen es so richtig komfortabel.

Zu den wichtigsten Aufgaben, die von der Gebäude-systemtechnik wahrgenommen werden können, gehören:• die bedarfsgerechte Steuerung von Heizungen und Lüftungen

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ABAUperfekt :: Energie

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BAUperfekt :: Energie

• die bedarfsabhängige Schaltung von Innen- und Außenlicht• die Maximumüberwachung zur Vermeidung von Lastspitzen im Energieverbrauch.• die Steuerung von Beschattungseinrichtungen nach Bedarf• die Sicherheitsüberwachung von Türen oder Räumen• die zentrale Störungserfassung und Weiterleitung z.B. zu externen Service- oder Sicherheitsdienst- leistern

Bus-Systeme im ÜberblickWesentlich komplizierter wird es, wenn die Infor-mationen aus den verschiedenen Bereichen mitei-nander in Beziehung gesetzt und daraus Maßnah-men und Korrekturen für das ganze Haus abgeleitet werden sollen – ein typischer Fall für Feldbus-Sys-teme. Bei dieser Technologie werden die vielen par-allelen Leitungsbündel, wie sie anspruchsvolle Ge-bäudetechnik in Kombination mit konventioneller Installation erfordert, durch ein einziges Steuerka-bel ersetzt, das die einzelnen Komponenten mitei-nander vernetzt. Die in unseren Breiten häufigste Bus-Variante ist der EIB, der European-Installation-

Bus, der ursprünglich von allen großen Schalterher-stellern gemeinsam für Teilbereiche der Gebäudeau-tomation entwickelt wurde. Alle kompatiblen Geräte und die Software müssen dem Standard ent-sprechend zertifiziert sein.

Die aktuelle Form heißt EIB-KNX und ist ein vollwer-tiges Gebäudeleitsystem. Es kann in privaten, öf-fentlichen und gewerblichen Gebäuden komplexe Aufgaben mit Hilfe von kabelgesteuerten und kabel-losen Netzwerken sowie Infrarot- und Multimedia-technologien lösen. Viele Hersteller bieten die Möglichkeit an, Funkti-onen wie die Steuerung der Heizung, Beleuchtungs-szenarien oder Sonnenschutzeinrichtungen auch von außerhalb des Hauses zu steuern. Das kann über das Internet, ein Smartphone oder einen Laptop ge-schehen. Je nach Komfort und Funktionsumfang gibt es hierfür verschiedene Schnittstellen als Zu-satzgeräte für das Bus-System. Neben einer oder mehreren Steuerungseinheiten und der Leitung zur Datenübertragung, gehören zu einem Feldbussys-tem noch die überwachenden und ausführenden

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Komponenten. Das Wahrnehmen bestimmter Be-triebszustände besorgen die Sensoren, die Steuerung reagiert daraufhin mit bestimmten Anweisungen, die von den so genannten Aktoren ausgeführt wer-den. Aufgrund der freien Programmierbarkeit der einzelnen Komponenten können auch komplexe Szenarien umgesetzt werden.

Digitalisierter EingangsbereichDer Leistungsumfang moderner Gebäudetechnik setzt auch intelligente, das heißt programmierbare Schalter, welche verschiedenste Funktionen über-nehmen, voraus. Ein- und derselbe Schalter kann so-mit heute die Beleuchtung steuern, morgen aber beispielsweise für das Öffnen und Schließen einer Jalousie zuständig sein.

Sehr interessante Möglichkeiten ergeben sich durch die Verbindung von Gebäudeautomatisierung und Multimediatechnik zur Visualisierung. Beispiel: Die Türklingel wurde betätigt aber nicht wahrgenom-men, weil gerade Fernsehen geschaut wird. Da aber Fo

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der Besucher von einer Videokamera erfasst und – ausgelöst durch die Türklingel – auf dem Fernsehge-rät dargestellt wird, sind Sie trotzdem über die Akti-vitäten vor Ihrer Haustüre im Bilde. Mit der dazugehörigen Fernsteuerung ist eine Abfrage des aktuellen Gebäudezustandes über Fernseher oder PC schnell und einfach möglich. Umgekehrt kann die Bedienung von Multimedia auch gezielt auf die Haustechnik rückwirken. Das Visualisierungssystem erkennt z.B. ob der Fernseher in Betrieb ist und stellt daraufhin bestimmte Anlagenzustände, wie etwa gedimmtes Licht her.

Von der simplen Klingel bis zur komfortablen Steu-er- und Überwachungseinheit reicht heute das An-gebot an Signaleinrichtungen für den Eingangsbe-reich. Die aktuellen Anlagen ermöglichen nicht nur Besucher zu empfangen, sondern auch Türen und Tore fernbedient zu öffnen und die Außenbeleuch-tung zu aktivieren.

Die Klangauswahl der Läutwerke ist längst nicht mehr auf Klingeln und Gongs beschränkt. Ähnlich wie beim Handy gibt es neben den klassischen Klingeltönen verschiedenste Melodien, die auf Wunsch sogar in HiFi-Qualität abgespielt werden, Hundegebell und sogar „sprechende“ Gongs, die Gäste mit Ihrer eigenen Stimme empfangen oder an das Schließen der Türe erinnern, ganz wie es Ih-nen gefällt.

Funk-Türklingeln ersparen Ihnen die umständliche Verlegung eines Kabels vom Gartentor bis ins Haus oder von der Türe bis zur Empfangsstelle mit dem Läutwerk. Bei einigen Ausführungen ist die Emp-fangsstelle mobil, sodass man sie in einen abgele-genen Raum, von dem aus man eine Türglocke nicht hören würde, mitnehmen kann. Je nach Ausführung beträgt die Reichweite bei freier Sicht zwischen 35 und 200 Metern, innerhalb von Gebäuden ist sie aufgrund mannigfaltiger Beeinträchtigungen (elek-tronische Signale, Abschirmung durch Stahlbeton etc.) meist geringer. Auch Türsprechanlagen benöti-gen heute nicht unbedingt eine Verkabelung zwi-schen Tür- und Innenstation, daher muss auch beim nachträglichen Einbau oder einer Systemerweite-rung nichts aufgestemmt oder beschädigt werden. Die Anlagen eignen sich sowohl für Einfamilienhäu-ser und Wohnungen als auch für Büro- und Praxis-räume, das modulare Konzept gestattet zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. So kann zum Beispiel auch zusätzlich ein Tor geöffnet oder eine Beleuch-tung geschaltet werden.

Die Möglichkeiten für das „intelligente Haus“ sind damit noch längst nicht alle erwähnt, das würde auch unseren Rahmen sprengen. Nur noch so viel – bis zum elektronischen Hausdiener und dem selbst nachordernden Kühlschrank ist es nicht mehr weit – technisch ist das alles schon möglich, finanzierbar noch nicht wirklich.

Fotos: Siedle, epr /ekey

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Sib

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um die individuellen Anforderungen der Benutzer zu berücksichtigen. Es handelt sich um ein zentral bedi-enbares, modulares System, das alle Parameter für gutes Wohnen, Sicherheit sowie den sparsamen Um-gang mit Umwelt- und Finanzressourcen in jedem Raum den aktuellen, persönlichen Wohnbedürfnis-sen anpasst. Das System kann dynamisch an sich ver-ändernde Lebensbedingungen angepasst werden.

Die Signalübertragung ist drahtgebunden (KNX/TP oder KNX/IP) und per Funk (KNX/RF) möglich. Da es sich bei letzterem meist um batteriebetrie-bene Geräte handelt, wird speziell auf eine energie-sparende Übertragung geachtet, wodurch sich auch die Funkbelastung auf ein absolutes Minimum redu-ziert. Dank KNX-Standard können selbstverständ-lich auch Geräte anderer Hersteller in die Anlage

cLeVeRe technik fuR ihRen hORgenuSS

Smart Homes sind Häuser und Wohnungen mit automatisierter, das heißt über Steuerpaneele bedien-barer Haustechnik. Die moderne Informationstechnologie hilft den Alltag besser und zugleich komfor-tabler zu bewältigen.

D ie beliebteste Variante der Bussysteme in eu-roapäischen Haushalten ist der so genannte

KNX/EIB, der Europäische-Installations-Bus auch Instabus genannt. Nachdem lange Zeit verschie-denste Systeme mit ihren jeweiligen Vorteilen um die Gunst der Anwender warben, hat sich in den letzten Jahren besonders diese Art der Vernetzung von Wohngebäuden etabliert. Voraussetzung ist ein-zig die Verwendung von passenden KNX/EIB Kom-ponenten, die mittlerweile von über 200 Herstellern produziert werden. Die KNX Association wacht da-rüber, dass alle vertriebenen Komponenten mitei-nander kommunizieren können.

Multifunktionale Anlagen bieten neben einer ein-fachen Bedienung, ein vollständiges Systemangebot sowie eine flexible, unkomplizierte Programmierung,

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eingebunden werden. Der Funktionsumfang um-fasst die Steuerung sämtlicher Heizungsanwen-dungen, die Licht- und Beschattungssteuerung so-wie die Kontrolle des Heizkessels.

Keine Zukunftsmusik mehrWährend noch vor einigen Jahren die Stereoanlage das Herzstück eines modernen Haushalts bildete, installiert man im Haus des 21. Jahrhunderts eine so genannte Multiroomanlage, die vollautomatisch für die musikalische Untermalung Ihres Alltags sorgt.

Sie können sich individuell entscheiden, in wie vie-len und welchen Räumen Ihres Heims welche Musik wann laufen soll. Sie steuern die gesamte Musikanla-ge in Ihrem Haus per Knopfdruck an der Fernbedie-nung oder den jeweiligen Bedienelementen in den einzelnen Zimmern. Mit diesen Multiroom-Syste-men wird es möglich, im gesamten Haus Ihre Lieb-lingsmusik zu hören, ob nun eine CD, mp3 files vom USB-Stick, Internetradio oder Ihren Lieblingsradio-sender aus dem terrestrischen Angebot. Besonders

praktisch: Nicht jeder im Haus muss das gleiche hö-ren. So können bestimmte Räume von der „Beschal-lung“ ausgenommen, aus einer anderen Quelle be-speist oder einfach wieder dazu geschalten werden. Die Lautsprecher sind dezent und unauffällig in Zwischendecken, Wände oder Beleuchtungskörper verbaut oder in Form hochwertiger Soundboxen mit Subwoofer und was das Musikerherz sonst noch be-gehrt, im Wohnzimmer aufgestellt und runden das perfekte Soundsystem auf diese Weise ab.

Praktische Extras wie Schlummerfunktion, automa-tische Weckfunktion, einer exakten Lautstärkerege-lung und unterschiedlichsten Klangeinstellungen wird das tägliche Musikhören zum bequemen, indi-viduellen und ganz besonderen Hörgenuss!

Siblik GmbHMurbangasse �, A-110� WienT: (01) �� 00 �0www.siblik.com

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Wer sich in einen Mittelklassewagen setzt, nimmt in einer Hightech-Welt Platz, die für mehr Komfort und Si-cherheit im Straßenverkehr sorgt. Was im Auto selbstverständlich ist, gibt’s aber auch für Haus und Woh-nung: Die moderne Elektroinstallationstechnik macht das Wohnen bequem und sicher.

V oraussetzung dafür ist, dass sich der Bauherr schon bei der Planung für ein Instabus KNX/

EIB-System entscheidet – für ein zukunftssicheres elektronisches Nervensystem nach einem weltweit gültigen Standard. Die Intelligenz steckt in den Tastsensoren und Touchscreens, die herkömmliche Schalter ersetzen und Steuerbefehle über die Buslei-tungen versenden – beispielsweise an Leuchten, Ja-lousien, die Alarmanlage und an vieles andere, was im Haus elektrisch betrieben wird.

Die Technik ist ganz einfach zu bedienen. Ein leichter Fingerdruck genügt, und es entstehen komplette Lichtszenarien oder die Sonnenschutz-funktionen in Haus und Wohnung werden sinnvoll aufeinander abgestimmt. Das klappt auch, wenn man nicht zu Hause ist.

Mehr Sicherheit also, aber auch weniger Energiever-brauch – das Instabus KNX/EIB-System bietet zahlreiche Lösungen zur Optimierung der Ressour-cennutzung eines Gebäudes und zur Visualisierung des tatsächlichen Energieverbrauchs. Alle hinter-

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legten Programme können manuell abgerufen oder – wenn sie automatisch ablaufen – jederzeit persön-lichen Vorlieben angepasst werden. Dazu genügt schon ein leichter Fingerdruck auf einen der Gira Tastsensoren.

Gira Interface Apps bieten zudem die ebenso ein-fache wie elegante Möglichkeit, die gesamte Gebäu-detechnik mobil von unterwegs oder von einem be-liebigen Raum innerhalb des Gebäudes zu bedienen – über iPhone, iPod touch oder iPad. Diese Lösung ist extrem schnell und zugleich sicher, die Steuerung erfolgt quasi in Echtzeit.

Besuchen Sie einen unserer 16 Gira System-Inte-gratoren auf www.gira.at/systemintegratoren oder eines von 8 Gira Revox Studios in Österreich unter www.gira-revox-studios.at. Unter dem Motto „Anse-hen, anfassen, ausprobieren“ haben Bauherren und Renovierer die Gelegenheit, Produkte und Möglich-keiten der intelligenten Gebäudetechnik „live“ zu erleben. Mehr dazu unter www.gira.at/unternehmen/showrooms.html.

hOheReR kOMfORt, MehR SicheRheit, geRingeReR eneRgieVeRbRauch

inteLLigente gebaudetechnik

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BAUperfekt :: Energie

eneRgietRageR iM VeRgLeich

Um Haushaltsbudgets und die Umwelt zu entlasten, ist ein sorgsamer und verantwortungsbewusster Um-gang mit Energie das Gebot der Stunde. Sowohl hin-sichtlich der Kosten als auch puncto umweltrele-vanter Auswirkungen unterscheiden sich die einzelnen Energieträger beträchtlich. Die Tabelle soll die Ent-scheidung für eine neue Heizung bzw. die Umstellung auf einen anderen Energieträger erleichtern.

Um eine aussagekräftige Gegenüberstellung zu er-halten, müssen abgesehen vom Kaufpreis auch der Heizwert des Energieträgers, sowie der Jahresnut-zungsgrad der neuen Heizzentrale in die Kosten-rechnung einbezogen werden. In dem Maße wie auch den verantwortlichen Politikern klar wird, dass es zu einer eklatanten Verknappung der Versorgung bei fossilen Energieträgern kommt, steigen auch die Ambitionen, nachhaltige Energieträger zu nutzen. So soll in der Europäischen Union der Einsatz von erneuerbarer Energie von 8 % des Gesamtenergie-verbrauchs bis zum Jahr 2020 auf 20 % gesteigert werden. Hierbei wird die Nutzung von erneuerbarer Wärme aus Sonnenenergie und Holzbrennstoffen eine besonders wichtige Rolle spielen, weil diese

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Technologien nicht nur umweltfreundlich, sondern auch besonders wirtschaftlich sind.

Der österreichische Wald bietet noch ein großes Po-tential für die Ausweitung der Energieholzproduktion. Laut einer Studie des BM für Land- und Forstwirt-schaft kann die Produktion von Energieholz um bis zu 70 % gesteigert werden, ohne die nachhaltige Bewirt-schaftung des Waldes infrage zu stellen. Im Gegenteil: die verstärkte Nutzung von Durchforstungsreserven führt zu einer qualitativen Verbesserung des Wachs-tums im Jungwald. Auch bietet die verstärkte Nutzung von Laubholzsorten für die energetische Verwer-tung einen Anreiz für die Forstwirtschaft, mehr auf Mischwälder zu setzen als auf Monokulturen.

Foto: pixelio - Thorben Wengert

KENNDATENHEIZWERTJE EINHEIT

JNG/JAZ HEIZUNG

NUTZBARE WÄRME

ENERGIEBEDARF 20.000 kWh/a

Heizöl EL (BWT)Heizöl EL (NTT)

10,0 kWh/l 10,0 kWh/l

��% �0%

�,� kWh/l�,0 kWh/l

2.0�0 l/a2.220 l/a

Erdgas (BWT) Flüssiggas (BWT)

�,� kWh/m³ 12,� kWh/kg

101% 101%

�,� kWh/m³ 1�,0 kWh/kg

2.0�0 m³/a (22.��� kWh/a) 1.��0 kg/a

Holz-Pellets Holz-Briketts

Stückholz (Hart)Waldhackgut

�,� kWh/kg �,� kWh/kg

2.000 kWh/rm ��0 kWh/srm

��% �0% �0% ��%

�,2 kWh/kg �,� kWh/kg

1.�00 kWh/rm�20 kWh/srm

�.��0 kg/a�.1�0 kg/a 12,� rm/a�2,� srm/a

E-Tagstrom E-Nachtstrom

E-Wärmepumpe

1,0 kWh/kWh1,0 kWh/kWh1,0 kWh/kWh

100% ��%

�,� JAZ

1,0 kWh0,�� kWh �,� kWh

20.000 kWh/a20.�10 kWh/a �.�10 kWh/a

Fernwärme 1,0 kWh/kWh ��% 0,�� kWh 20.�10 kWh/a

Steinkohle Koks Brech II/III

�,� kWh/kg �,� kWh/kg

��% ��%

�,2 kWh/kg �,� kWh/kg

�.2�0 kg/a �.�10 kg/a

JNG = Jahresnutzungsgrad; JAZ = Jahresarbeitszahl; BWT = Brennwert-Technik; NTT = Niedertemperatur-Technik; rm = Raummeter; srm = Schüttraummeter

Quelle: Genol

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PelletsMit einem innovativen Heizungssystem auf Pellets-basis können auch Sie von diesem Potential profitie-ren. Diese Presslinge aus reinen Säge- und Hobelspä-nen und ohne chemische Bindemittel erzeugen komfortable Wärme zu einem sehr attraktiven Preis.

Neben den Biomasse-Fernheizungen bieten die Pel-lets-Heizungen auch eine ökologische Heizvariante für den Einzelhaushalt. Pellets sind heute der mit Abstand kostengünstigste Brennstoff. Sie sind min-destens um ein Drittel billiger als Heizöl und im Ver-gleich zu Flüssiggas oder Strom ist der Vorteil noch höher. Wichtig bei der Wahl des Brennstoffes ist ne-ben der Wirtschaftlichkeit und dem Umweltschutz natürlich auch die Versorgungssicherheit.

Aktuell sorgen rund 30 heimische Pelletsprodu-zenten dafür, dass der Nachschub nicht ins Stocken gerät. Lag die Kapazität bei der Pelletsproduktion 1997 noch bei eher bescheidenen 5.000 t/Jahr, so er-reichte sie im Jahr 2008 knapp die Millionengrenze (980.000 t/Jahr). Obwohl Pelletsheizungen sich einer stets wachsenden Beliebheit erfreuen, werden in un-serem Heimatland fast doppelt so viele Pellets pro-duziert wie derzeit benötigt werden. Daher ist, heute und für die Zukunft, nicht nur die sichere heimische Energieabdeckung garantiert. Österreich zählt euro-paweit auch zu den größten Pelletsexporteuren.

Energieträger im Preisvergleich (Cent pro kWh)

Pellets �,��Erdgas �,��Heizöl extra leicht �,��Flüssiggas 10,2�Strom 1�,��

Basis: Bestellmenge 6 to (Pellets), 15.000 kWh (Gas), 1.000 l (Heizöl), 3.500 kWh (Strom); inkl. MWSt., zugestellt, exkl. Abfüllpauschale;Quelle: proPellets Austria, e-Control, IWO, WKO, Primagaz; Bezugswert für die Berechnung ist der Heizwert der Energieträger; Stand: 6. Okt. 2010

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Photovoltaik

Photovoltaische Solarzellen nehmen das Sonnenlicht auf und wandeln es direkt in Gleichstrom um. Die Lichtein-strahlung setzt im Halbleiter negative und positive Ladungsträger frei, die durch ein internes elektrisches Feld voneinander getrennt sind. Auf diese Weise entsteht eine elektrische Spannung zwischen den Metallkontakten an der Oberfläche der Solarzellen. Werden diese miteinander verbunden, so fließt elektrischer Gleichstrom.

So sieht die Praxis ausBeim Aufbau von Photovoltaik-Anlagen gibt es zahlreiche konstruktive Möglichkeiten. Die klassische Methode ist die Montage der Module mittels Ständerkonstruktionen, auf dem Dach. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Module direkt ins Dach zu integrieren. Nachgeführte Systeme stehen von morgens bis abends immer im optimalen Winkel zur Sonne. Sie liefern daher einen Energiemehrertrag von bis zu �� % gegenüber starren Anlagen. Eine zweiachsige Steuerung mit sensiblen Sensoren führt die Elemente zum hellsten Punkt am Himmel. Dabei kann eine Steuereinheit je nach Bedarf bis zu 20 Elemente nachführen.

Zu beachten ist:• Die Ausrichtung sollte möglichst nach Süden, Süd-Osten oder Süd-Westen erfolgen.• Eine Verschattung ist unbedingt zu vermeiden.• Die Neigung sollte etwa �0° betragen, bei einer Optimierung für den Winter ��°.Ein eigens geschaffener Qualitätsmaßstab „Performance Ratio“ (PR) soll die Ausnutzung der eingestrahlten En-ergie durch die Anlage messen. Dabei gilt für netzgekoppelte Solarstromanlagen, dass ein Richtwert von minde-stens �0 bis �0 Prozent PR erreicht werden sollte.

Bei netzgekoppelten Anlagen wird der in den Zellen erzeugte Gleichstrom durch einen Wechselrichter, dem „Ge-hirn“ der Anlage, in netzsynchronen Wechselstrom umgeformt, der dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Dabei müssen Sicherheitsvorschriften der Netzbetreiber sowie Qualitätskriterien des Stroms beach-tet werden. Auf diese Weise ist keine Speicherung des Solarstroms notwendig. Ist der Stromertrag aus der Solaran-lage höher als der Verbrauch im Gebäude, wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist und vergütet. Bei Bedarf wird die erforderliche Strommenge wie üblich aus dem Netz gezogen. Die ins Netz eingespeiste Strommenge wird, ebenso wie die verbrauchte mit einem Zähler registriert, sodass jederzeit exakt Buch geführt werden kann.

Abgesehen von netzgekoppelten Anlagen gibt es auch die autarke Stromversorgung ohne Anschluss an das öf-fentliche Stromnetz. Solche Systeme arbeiten als so genannte Insellösung, beispielsweise zur Versorgung von Wochenendhäusern, Campinganlagen etc. In der Regel werden bei Inselanlagen Akkumulatoren zur Speicherung des Solarstroms eingesetzt.

Foto: pixelio - Rainer Sturm

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Stück- oder Häckselgut Holz als Stückgut ist kein homogener Brennstoff mit gleichmäßigem Abbrand wie Öl oder Gas, daher verbrennt es in mehreren Phasen:• In der 1. Phase wird der Brennstoff im Feuerraum des Scheitholzkessels durch Erwärmung getrocknet. • Schritt zwei ist die Entgasungsphase, in der ab 250°C etwa 80 Prozent der Holzsubstanz in brenn-bare Gase umgewandelt werden. In einem Scheit-holzkessel verbrennt also nicht das Holz direkt, son-dern die daraus entweichenden Gase.• In der dritten Phase wird dann die Holzkohle, die erst ab Temperaturen von über 500°C in brennbare Gase zersetzt wird, verbrannt.

Energie von der SonneDer umweltfreundlichste Energieträger scheint die Sonne zu sein. Mit Hilfe moderner Technik können wir uns die solare Einstrahlung nutzbar machen, ei-nerseits kann Wärme, so genannte Prozesswärme oder auch elektrische Energie gewonnen werden. So sammelt etwa ein Sonnenkollektor die im Sonnen-

licht enthaltene Energie (thermischer Solarkollek-tor), die dann zur Warmwassergewinnung genützt wird. Als Solarmodul wird hingegen der Teil einer Photovoltaikanlage bezeichnet, der am Dach mon-tiert, die Sonnenenergie einfängt und zur Stromer-zeugung weiterleitet. Näheres dazu Seite 198.

BAUperfekt Tipp

Das für den Scheitholzkessel bestimmte Holz darf nicht zu feucht (unter 20 %) sein, denn ab einem be-stimmten Wassergehalt im Holz senkt das daraus verdampfende Wasser die Temperatur im Feuerraum und bewirkt somit eine Kühlung. Weiters sollten Scheitholzkessel nicht zum Müllverbrennen einge-setzt werden, da dies abgesehen vom stark erhöhten Emissionsausstoß auch zu einer erhöhten Abnut-zung der Scheitholzkessel-Anlage führt und höhere Wartungskosten verursacht.

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Im Zusammenhang mit Sonnenenergie fällt auch ge-legentlich der Begriff Solararchitektur. Er bezeichnet in einer speziellen Art geschaffene, energieeffiziente Gebäude, die mit adäquatem thermischen Komfort mit kleinstmöglichem Heizenergie- und ohne Kühl-bedarf unter Ausnutzung des Energiepotenzials der solaren Einstrahlung dauerhaft betrieben werden. Einfacher ausgedrückt: die Häuser sind im Sommer angenehm kühl und im Winter komfortabel warm. Die solcherart geplanten Gebäude sind kompakt ge-baut, lückenlos wärmegedämmt, zur Sonne hin ori-entiert (südseitig werden große Glasflächen geplant, die gesteuert abgeschattet werden können) und mit ausgeklügelter Haustechnik und kontrollierter Wohnraumlüftung ausgestattet.

Energie aus der Umwelt wird in Form der Wärmepumpentechnologie ge-nützt. Der Wärmeträger von der Wärmequelle zur Wärmepumpe ist entweder Luft oder Wasser. Als Wärmequellen kommen Abwärme und Erneuerbare Energien in Form von Erd-, Sonnen- und Umge-bungswärme in Betracht.

ErdgasIst unter den fossilen Brennstoffen zweifellos der um-weltfreundlichste, denn der bereits gasförmige Zu-stand ermöglicht eine vollständige Verbrennung ohne energieaufwändige Umwandlungsprozesse. Bei seiner Verwendung treten nur geringe Emissionen auf, Fein-staub und Ruß gibt es nicht. Transport und Lagerung vor Ort fallen weg. Außerdem sind die Heizgeräte so kompakt gebaut, dass selbst der Heizraum zusätzlich für andere Zwecke genutzt werden kann.

HeizölEin weiterer fossiler Brennstoff und nicht unumstrit-ten ist das Heizöl. Da die vorhandenen Ressourcen nicht unerschöpflich sind, der Preis stetig nach oben klettert und die Umweltverträglichkeit sehr fraglich ist, sollte Heizöl für eine neue Heizanlage nicht un-bedingt die erste Wahl sein. Ist allerdings eine mo-derne Anlage vorhanden, ist eine Umstellung auf ei-nen anderen Energieträger meist nicht wirtschaftlich nachvollziehbar. Welche der unterschiedlichen Heizölarten für Ihre Anlage am besten geeignet ist, erklärt Ihnen ein professioneller Energieberater.

Strom wird zur Beleuchtung und gelegentlich zur Heizung diverser Räumlichkeiten eingesetzt, z.B. als Zusatz-heizung im Badezimmer oder auch als schnelle Er-wärmung für Räume, die sonst nicht beheizt werden (z.B. ein Wochenendhaus). Andererseits gibt es mo-derne Infrarotheizungen, die vor allem optisch kei-ne Wünsche offen lassen. Lesen Sie dazu Näheres im Kapitel Wärmeabgabesysteme.

Qualitätsunterschiede bei Stückholz

Zunächst wird zwischen Weich- (z.B. Fichte) und Hartholz (z.B. Eiche, Buche) unterschieden. Als Richtwert kann man für einen Raummeter Weichholz einen Heizwert von ca. 1.�00 kWh heranziehen. Hartholz weist dagegen pro Raumme-ter einen Heizwert von rund 2.�00 kWh auf und hat daher gegenüber Weichholz einen deutlich höheren Energiegehalt. Um den erforderlichen Trocknungsgrad zu erreichen, muss Stückholz mindestens zwei Jahre an einem sonnigen, gut durchlüfteten Trocknungsplatz eingelagert werden. Am einfachsten ist es, so genanntes „ofenfertiges“ Stückholz zu kaufen, das der Fachhandel bereits in fertig zugeschnittenen Scheiten mit 2� cm, �� cm und �0 cm Länge anbietet.

Foto: Austroflamm

Foto: pixelio - R.B.

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Mit Sicherheit der starke Partner für jahrzehntelange ZufriedenheitAls einer der Pioniere, der den Trend zur Holzheizung schon frühzeitig gestaltete, ist die Firma EDER jetzt als Technologieführer bekannt und geschätzt. Ganzheitliches Handeln, steht an oberster Stelle, zum Nutzen unserer vielen zufriedenen Kunden ...• firmeneigene Entwicklungsabteilung für Innovation und Perfektion• gefertigt ausschließlich in Österreich, in Bramberg im Salzburger Land• kompetente Beratung durch EDER-Vorort-Techniker• Lieferung und Montage durch ortsansässige Heizungsbauer• werkseigener Kundendienst für Inbetriebnahme und Betreuung• Selbstverständlich jahrzehntelange Ersatzteilgarantie

Mit SICHERHEIT – perfekt im DetailDie Ausführung ist kompakt, die Optik modern und ansprechend – ein erster po-sitiver Eindruck. Die einzelnen Komponenten sind solide ausgeführt, wie der ESSE-Brenner mit modernster Feuerungstechnik, samt Bi-Turbotechnik zur best-möglichen Gemischaufbereitung. Die besondere Zündung verringert den dafür notwendigen Stromverbrauch um ca. 70 %. Zur Sicherheit sind die Pellevent-M serienmäßig mit der Eder-Zellradschleuse ausgestattet.

Mit SICHERHEIT – ausgezeichnete QualitätAuch weist man im Hause Eder darauf hin, dass die angebotenen Pellevent-M Anlagen von autorisierter Stelle, wie dem TÜV, über-prüft werden. Erst nach positiver Beurteilung werden diese für den Verkauf freigegeben. Aktuell gibt’s zu vermelden, dass die Pelle-vent-M Anlagen jetzt sogar mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ aus-gezeichnet sind. Eine Auszeichnung, die nicht oft verliehen wird.

Anton Eder GmbHWeyerstr. ��0, A ���� BrambergT: +�� (0)��� �1 2�www.eder-kesselbau.at

Erfahrungsbericht

Die Familie Marosits hat sich im Jahr 2004 entschlossen, die bestehende, annähernd 30 Jahre alte Festbrennstoffheizung gegen eine moderne, möglichst umweltverträgliche und komfortable Heizungsanlage zu tauschen. „Nach langem Studium der unterschiedlichen Energiesysteme kamen wir zum Schluss, dass für uns wohl die Holzheizung die richtige Wahl sein wird. Wir haben uns daher für eine Pelletsheizung der Firma Anton Eder entschieden. Wir heizen jetzt seit dem Jahr 2004 und sind froh, uns für diese damals noch relativ neue Technologie entschieden zu haben. Vom ersten Tag an funktionierte alles zu unserer besten Zufriedenheit. Die Betriebs-kosten liegen wie erwartet recht günstig und durch den Vorrat an Brennstoff, den wir einmal im Jahr einlagern, sind wir von kurzfristigen Entwicklungen weitestgehend unabhängig.“

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genieSSen Sie

die fReiheit deS heiZenSSparen Sie bis zu �0 Prozent Ihrer Heizkosten mit den innovativen Kaminöfen von RIKA. Damit scho-nen Sie nicht nur Ihre Brieftasche, sondern auch die Umwelt. Denn bestes Know-How sowie kontinuier-liche technische Weiterentwicklung garantieren RIKA Kaminöfen höchsten Qualitätsstandard und zukunftsweisende Technik im Bereich Heizen.

S eit jeher gehört es zur RIKA-Unternehmensphi-losophie, sich niemals auf Erfolgen auszuruhen,

sondern weiter mit vollstem Einsatz an Innovationen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Emissionsreduzie-rung und Nachhaltigkeit zu arbeiten.

Die Zukunft nennt sich RIKATRONIC®Mit dem patentierten Luftleitsystem RIKATRO-NIC® ist RIKA ein großer Meilenstein punkto Ka-minofentechnologie gelungen. Diese innovative, elektronische Verbrennungsluftregelung sorgt wäh-rend des gesamten Abbrands für eine exakte Luft-mengenzufuhr zum Verbrennungsprozess.

Die RIKATRONIC® sorgt automatisch in jeder Phase der Verbrennung für die jeweils optimale Luftmenge im Verbrennungsprozess. Dies wird über einen Flammtemperatursensor ermöglicht. Weiters

lenken perfekt abgestimmte Brennkammernele-mente gezielt die Luftströme und begünstigen hohe Brenntemperaturen. Darüber hinaus hält die mas-sive Gusstür nicht nur diesen hohen Temperaturen stand, sondern verhindert auch Falschluftzufuhr. Nebenbei fungiert die Gusstür auch noch als Wär-melieferant und strahlt wohlige Wärme in den

VORTEILE AUF EINEN BLICK

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Pelletkaminofen TOPO von RIKA - Der starke Akzent für modernes Ambiente

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Raum. Nach der Phase der vollständigen Verbren-nung sperrt die RIKATRONIC®-Regelung die Luftzufuhr automatisch ab.

Ein weiterer Service der RIKATRONIC® ist die Anzeige des optimalen Nachlegezeitpunktes mittels Leuchtdiode an der Front.

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20� :: Ausgabe 2011

Mit einer neuen Generation raumluftunabhängiger Pelletkaminöfen und Heizkessel kann der Trend-brennstoff Pellets nun auch in Niedrigenergie- und Passivhäusern genutzt werden.

P elletkaminöfen und eine neue Generation kom-pakter Pelletkessel sind ideal geeignet für die

niedrigen Heizlasten in gut gedämmten Gebäuden. In der Vergangenheit konnten Pelletheizungen in Niedrigenergie- und Passivhäusern aufgrund der dichten Bauweise und der häufig vorhandenen Kom-fortlüftung nicht eingesetzt werden. Die neue Ge-neration raumluftunabhängiger Pelletkaminöfen und Heizkessel zeichnet sich dadurch aus, dass die Verbrennungsluft nicht aus dem Haus entnommen wird, sondern über eine eigene Luftzuleitung, die in der Regel in den Kamin integriert ist. Dadurch ist es problemlos möglich, das Heizgerät in einem dichten Gebäude mit Komfortlüftung zu betreiben.

Drei unterschiedliche Arten von Pelletheizungen können in Niedrigenergie- oder Passivhäusern ein-gesetzt werden: der Pelletkompaktkessel, vielfach kombiniert mit einem Pufferspeicher, der Pelletzen-tralheizungsofen, der die Wärme wie ein Heizkessel vorwiegend als warmes Wasser abgibt, der aber mit einem Sichtfester ausgerüstet ist und im Wohnraum

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steht sowie der Warmluftofen, der die Wärme in Form von Strahlungswärme und warmer Luft abgibt.

PelletkompaktkesselIm Unterschied zum klassischen Pelletkessel ist der Pelletkompaktkessel auf den geringen Energiebedarf eines Niedrigenergiehauses abgestimmt. Häufig wird der Kompaktkessel mit einem Pufferspeicher kom-biniert, der dann auch zur Nutzung der Solarenergie im Sommer benutzt werden kann. Auch Geräte, bei denen der Pelletbrenner direkt in einen Pufferspei-cher integriert ist, gibt es. Diese zeichnen sich durch besondere Sparsamkeit und kompakte Abmessungen aus. Vorteile des Kompaktkessels sind der vollauto-matische Betrieb, die langen Entaschungsintervalle und die automatische Befüllung mit Pellets aus einem Lagerraum. Durch die Platzierung in einem Heiz-raum treten auch keine Heizgeräusche auf.

PelletzentralheizungsöfenMit einem Pelletzentralheizungsofen kann die Wär-me wie gewohnt durch Radiatoren oder eine Fuß-boden- bzw. Wandheizung im Haus verteilt werden. Auch die Warmwasserbereitung in einem Boiler kann – zumindest in der Heizsaison – vom Pelletofen übernommen werden. Kombiniert man den Pellet-zentralheizungsofen mit einer Solaranlage können die Warmwasserbereitung und die Heizung über das

peLLetS Ð die alternative fur niedrigenergie- und

passivhauser ..

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ganze Jahr hindurch zu 100 % aus erneuerbarer Energie erfolgen. In der Übergangszeit kann die Solaranlage auch zur Heizung beitragen.

Auch eine automatische Pelletför-derung von einem Lagerraum aus in den Pelletkaminofen bieten viele Hersteller an. Weniger an-spruchsvolle Heizer befüllen den Ofen alle zwei bis drei Tage mit einem Sack Pellets und können damit ihr Niedrigenergiehaus pro-blemlos mit minimalem Brenn-stoffeinsatz warm halten. Passivhausbesitzer können mit zwei Säcken Pellets bis zu eine Woche lang heizen und ihr Warmwasser bereiten. Der Verbrauch über den ganzen Winter hinweg erreicht kaum 1000 kg Pellets. Damit liegen die gesamten Kosten für Hei-zung und Warmwasserbereitung bei den aktuellen Preisen bei rund 220 Euro pro Heizsaison.

Pelletkaminöfen mit WarmluftsystemSehr kostengünstig und für den Wärmebedarf eines Passivhauses völlig ausreichend ist auch ein Pel-letkaminofen, der als Warmluftgerät ausgeführt ist. Durch die hoch gedämmte Bauweise ist in solchen Gebäuden die Verteilung der Wärme durch die um-gewälzte Luft in der Regel ausreichend und es kann auf die kostspielige Installation einer Zentralhei-zung verzichtet werden. Vorteil des Pelletofens: Mi-nimale Investitionskosten (2000 bis 4000 Euro), minimale Betriebskosten, hoher Heizungskomfort

proPellets Austria GmbHHauptstraße 100, A-�012 WolfsgrabenT: (022��) �0 1��www.propellets.at

und die Atmosphäre des brennenden Feuers im Wohnzimmer. Einziger Nachteil des Warmluftge-räts: Für die Warmwasserbereitung muss eine ande-re Wärmequelle herangezogen werden.

Kombination mit WärmepumpeDer Pelletkaminofen als Warmluftgerät kann auch eine gute Ergänzung für Häuser darstellen, die mit Luft-Wasser-Wärmepumpen beheizt werden. Da die-se bei niedrigen Außentemperaturen einen hohen Stromverbrauch verursachen, macht es viel Sinn, im Winter bei kalten Außentemperturen den Pelletofen als Hauptwärmequelle zu verwenden.

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S o vielfältig wie die Energieträger sind auch die dazu passenden Heizsysteme. Beginnen wir

wieder in der Reihenfolge der Energieträger.

Pellets-HeizungenFür Ein- und Zweifamilienhäuser auf Niedrigener-giehaus-Standard bieten Pelletskessel eine attraktive Alternative zu Feuerungsanlagen für fossile Energie-träger. Mit über 70.000 installierten Anlagen in Ös-terreich sind sie das beliebteste Heizsystem für Holzpresslinge. Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Kessels sind der Kesselwirkungsgrad – in die-ser Hinsicht unterscheiden sich Pelletsanlagen nicht von Ölheizungen – und Komfortmerkmale wie voll-automatische Brennstoffförderung aus dem Pelletla-ger, automatische Reinigung der Rauchgaszüge, so-wie eine große Aschenlade, die nur selten entleert werden muss. Die Anlagenleistung lässt sich darüber hinaus über die Brennstoffzufuhr dem jeweiligen Wärmebedarf anpassen.

Die Zulieferung für Ihre Kesselheizungen erfolgt durch einen Tankwagen, der die Pellets über einen Schlauch in den Lagerraum bläst. Für ein Einfamili-enhaus benötigt man zur Einlagerung des Jahresbe-darfs einen trockenen Raum ab vier Quadratmeter Grundfläche. Beim Heizvorgang werden die Kessel über Spiral- oder Saugantriebe automatisch befüllt. Für Pellets-Einzelöfen gibt es den Brennstoff auch als Sackware. Ein Sack enthält 15 kg Pellets, die dem Heizwert von 7,5 I Heizöl entsprechen.

BAUperfekt Tipp

Brennwertsysteme sind in der Lage, die im Abgas enthaltene Wärme zu nutzen. Bei herkömmlicher Brennertech-nik gelangt diese „versteckte Wärme“ direkt ins Freie, ohne einen Beitrag zur Raumheizung zu leisten. Die Ausnut-zung dieses Energieanteils erfolgt, indem das Abgas so weit heruntergekühlt wird, dass der im Abgas immer vorhandene Wasserdampf kondensiert und dabei die in ihm gespeicherte latente Wärme freisetzt. Brennwerttech-nik bedeutet daher zusätzlichen Wärmegewinn aus Abgasen und eine hocheffiziente Energieausnutzung mit ent-sprechender Heizkostenersparnis. Eine weitere zukunftsweisende Technologie ist der raumluftunabhängige Be-trieb der Feuerungen. Der Bedarf liegt auf der Hand: Je besser die Häuser wärmegedämmt und je luftdichter sie sind, desto wichtiger wird es, dass die Verbrennungsluft nicht aus dem Wohnraum bezogen wird, sondern über eine eigene Zuleitung (z.B. doppelwandige Abgassysteme) in den Brenner gelangt.

Fotos: epr/CTM, Wodtke

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BAUperfekt :: Energie

Als Zusatzheizung oder als Ersatz für eine konven-tionelle Heizung, z.B. in Niedrigenergie- und Passiv-häusern, eignen sich Pellets-Einzelöfen. Die Öfen sind mit einer elektrischen Zündung, einer Leistungs-regelung und einem Vorratsbehälter ausgestattet. Die Pellets werden über eine Förderschnecke auto-matisch aus dem Vorratsbehälter des Ofens in eine Brennschale transportiert. Dadurch ist der Betrieb fast ebenso bequem wie eine Gas- oder Ölheizung.

Bezieht man Fördermittel und den deutlich billi-geren Brennstoff in die Kalkulation ein, rechnen sich Pelletanlagen nach etwa acht Jahren. Eine noch-malige Verbesserung der ohnehin sehr effizienten und umweltschonenden Verbrennungstechnik von Pelletskesseln wird durch den Einsatz der Brenn-werttechnik erzielt. Diese clevere Lösung nutzt auch die in den Abgasen enthaltene Energie. Der Wasserdampf in der Abluft wird so weit abgekühlt, dass er kondensiert und die in ihm steckende Wär-me freigibt. Das bedeutet einen Wärmegewinn von 10 bis 15 Prozent. Voraussetzung für die Brennwert-nutzung ist eine sehr niedrige Rücklauftemperatur von möglichst unter 30°C, wie sie mit Hilfe moder-ner Flächenheizungen erreicht wird.

Mit einem Pellet-Kaminofen kann man ohne Umbau der bestehenden Zentralheizung den kostengün-stigen und komfortablen Brennstoff Pellets nutzen. Sinnvoll ist der Einsatz etwa wenn die bestehende Heizung noch relativ neu ist oder wenn die Investiti-

onskosten für eine neue Pelletzentralheizung nicht finanziert werden können.

Pelletkaminöfen werden bereits ab etwa 2.500 Euro angeboten und sie können maßgeblich zur Redukti-on der Heizkosten beitragen. Je nach Heizgewohn-heiten und bestehender Heizanlage betragen diese Einsparungen zwischen € 600,- und € 1.200,- pro Jahr. Nimmt man außerdem noch die jeweilige Lan-desförderung in Anspruch, rechnet sich die Investi-tion in das neue Heizgerät sehr rasch.

Im Gegensatz zur Kesselheizung bezieht der Pel-letkaminofen seinen Brennstoff nicht aus einem La-gerraum sondern ist mit einem Vorratsbehälter aus-gestattet. Die Befüllung erfolgt in diesem Fall mit Sackware. Es gibt aber auch Geräte, die nachträg-lich mit einer Befüllungseinrichtung ausgestattet werden können.

Die Installation eines Pelletkaminofens dauert in der Regel nicht länger als ein bis zwei Stunden: Es muss lediglich der Anschluss an den Kamin und eine Verbindung zum Stromnetz hergestellt werden, dann ist der Ofen betriebsbereit. Aus dem Vorrats-behälter werden die Pellets mit einer Schnecke in den Brennteller gefördert.

Die automatische Zündung erfolgt mit einem klei-nen elektrischen Heizelement das nur wenig Strom verbraucht und die Pellets innerhalb weniger Minu-

BAUperfekt Tipp

Pelletskaminöfen: Wenn Sie ausreichend Platz zum tro-ckenen Einlagern haben, erhalten Sie besonders gün-stige Einkaufskonditionen bei Abnahme einer ganzen Palette, die in der Regel aus �0 Säcken á 1� kg besteht.

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20� :: Ausgabe 2011 www.vim2�.com | www.wohnnet.at

BAUperfekt :: Energie

ten entzündet. Eine elektronische Steuerung sorgt unabhängig vom jeweiligen Wärmebedarf dafür, dass die Pellets immer optimal verbrannt werden, wo-durch Wirtschaftlichkeit und umweltschonender Betrieb gleichermaßen gewährleistet sind. Mit einer Thermostatregelung, wie bei der Zentralheizung, wird die gewünschte Raumtemperatur immer kon-stant gehalten.

Ein Pelettkaminofen kann sehr universell einge-setzt werden. Wenn er einen Ofen für feste Brenn-stoffe ersetzt, fällt durch die elektronische Zün-dung und Steuerung das lästige Einheizen weg, der Raum wird gleichmäßig erwärmt und der Brenn-stoffverbrauch ist wesentlich geringer. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Ascheanfall. Der Aschege-halt heimischer Qualitätspellets liegt unter 0,5 Pro-zent, das bedeutet, dass aus 100 kg Brennstoff we-niger als ein halbes Kilogramm Asche entsteht. Ein Vergleich: Bei der Verbrennung von Braunkohlebri-ketts bleiben mindestens fünf Prozent Ascheanteil über – also zehn Mal so viel!

Es gibt auch Pelletkaminöfen, die wie eine Etagen-heizung Warmwasser für eine Zentralheizung liefern. Damit lässt sich die gesamte Wohnung gleichmäßig warm halten. Naturgemäß ist der Brennstoffbedarf dann höher als bei der Beheizung einzelner Räume, im Gegenzug steigt aber auch der Komfort. Kosten-günstiges Warmwasser lässt sich mit dem Zentralhei-zungskaminofen natürlich auch zubereiten. Ideal ist die Kombination mit einer Solaranlage, die das Was-ser dann erwärmt, wenn der Ofen in der wärmeren Jahreszeit ausgeschaltet ist. Einige Hersteller bieten fix fertige Solar-Pelletkaminofen Kombinationen an.

BAUperfekt Tipp

Vor dem Kauf eines Pelletkaminofens sollten Sie sich bei Ihrem Rauchfangkehrer erkundigen, ob der Kamin-anschluss für dieses Heizsystem geeignet ist bzw. welche Umbaumaßnahmen notwendig sind.

Für die Erreichung der Raumwärme werden Pellets angefordert und zum Brenner transportiert. Anschließend wird ein Heißluftgebläse zugeschaltet, um die auf dem

Rost liegenden Pellets der Primärverbrennung zuzuführen. Nach etwa 10 Minuten steht die volle Heizleistung zur Verfügung, das Kesselwasser wird erwärmt und über

Umwälzpumpen und Rohrleitungen zum Kaminofen transportiert.

Fotos: Wodtke, Pro Pellets, Fotolia, Geoplast, WP-Archiv

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auS kLein Mach gROSSDer Bergheimer Biomasseanlagen-Spezialist greift auf eine fast 1�jährige Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von Biomasseheizkesseln und da-zugehörigen Austragungssystemen zurück. Um auch weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben, setzt Bio-tech nun auch auf Anlagen gemacht für Industrie und Gewerbe.

B iomasse ist aus dem Heizungsbereich nicht mehr wegzudenken. Gerade deshalb verfolgt

Biotech die Strategie, Biomasseheizungen nicht nur in den Haushalten zu installieren, sondern auch im Bereich Industrie- und Gewerbe einzusetzen. Seit November 2010 sind Großanlagen erhältlich, die speziell für Nah- und Fernwärmenetze, Handwerks- und Industriebetriebe geeignet sind. Somit kann

nun mit den Biotech Heizungen ein Leistungsbe-reich von 2,4 bis 2000 kW abgedeckt werden.

Ziel von Biotech ist es dem Kunden trotz vorhan-dener Standardsysteme eine individuelle Lösung an-zubieten. Entsprechend ergänzt sich das Produkt-portfolio der Biotech Energietechnik GmbH mit Speicher- und Hydraulikkomponenten.

Mit der Technik von Biotech sind Sie immer einen Schritt voraus.

|   Vollautomatische

Hackgutheizung

mit busfähiger

Mikroprozessorregelung

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Stückgutheizung, Kachel- und KaminofenIn den letzten Jahren haben sich Feuerungstechnik und Emissionsverhalten von modernen Scheitholz-kesseln deutlich verbessert. Bei Wirkungsgraden ab 90 Prozent sind sie recht wirtschaftlich und auch ihre Umweltverträglichkeit ist gut. Unter op-timalen Bedingungen liegt der CO-Wert unter 0,25 g/m3 und die Staub-Werte unterschreiten 50 mg/m3. Auch der Ausstoß an Kohlenwasserstoffverbin-dungen liegt heute nahezu auf dem Niveau von mo-dernen Ölheizungen.

Kaminöfen mit Warmluft-Technologie zeichnen sich durch minimalen Holzverbrauch und einem Mindestwirkungsgrad von weit über 75 Pro-zent aus. Im Optimalfall können Sie mit einer La-dung Holz einen Tag lang durchheizen. Diese Öfen bestehen aus gebogenen Stahlrohren, die eine zylin-drische Brennkammer bilden. Während des Betriebs erhitzt sich die Luft in den Rohren sehr schnell. Dem Konvektionsprinzip folgend steigt sie empor und tritt oben als Warmluft aus den Rohren aus. Kalte Luft strömt von unten nach, wird wiederum erwärmt und folgt diesem ständigen Kreislauf. Durch die Umwälzung verteilt sich die Luft schnell und gleichmäßig in den zu beheizenden Räumen.

Entscheidend für eine saubere Verbrennung ist eine möglichst vollständige Oxidation der entstehenden Gase zu Kohlendioxid (C02) und Wasser (H20). Dann müssen sie gut mit der Verbrennungsluft durchmischt werden und lange genug im Feuerraum bleiben. Die im Verbrennungsraum herrschenden

Das sollte beim Kauf eines Kaminofens bedacht werden

Lassen Sie sich nicht zu sehr vom Design ablenken, vielmehr kommt es auf die Details der Ausführung an:• Zeigt der Ofen bereits im Ausstellungsraum Roststellen an Griffen oder Korpus?• Wackelt der Türgriff, die Tür oder das Rohr auf dem Anschluss-Stutzen?• Gibt es mögliche Sicherheitsrisiken wie ungesicherte Öffnungen (z.B. Kochringe)• Ist die Tür verwindungssicher?• Schiebetüren sind oft schwierig zu reinigen und können leicht blockieren.• Können die Dichtungen in Eigenregie ausgewechselt werden?• Und nicht zuletzt: Gibt es zum Ofen eine Dokumentation mit Prüfbericht und Zertifizierung, aus der hervorgeht, dass das Gerät am vorgesehenen Aufstellungsort (Ihr Bundesland) zugelassen ist?

Foto: Austroflamm

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Temperaturen dürfen ein bestimmtes Niveau nicht unterschreiten, und ebenso wichtig ist die richtige Dosierung der Verbrennungsluft. Zu wenig Luft be �wirkt eine unvollständige Verbrennung, zu viel Luft N •K O W� M H GRFK � GLH � ) O DPPH � XQ G� V H QN W� V RPLW� GH Q� : LU�kungsgrad des Scheitholzkessels. Eine möglichst heiße Brennkammer erreicht man, indem die Haupt�ZlUPH DE QDK PH � H UVW� LP� QDF K J H V FK DO WH WH Q� :lUPH �tauscher erfolgt.

Eine gute Verwirbelung der ausgebrannten Gase ist hier wichtig um Staubablagerungen an den Wänden, die den Übergang der Wärme vom Heißgas auf das Heizmedium behindern, zu vermeiden. In die Rauch�rohre des Scheitholzkessels werden deshalb so ge�nannte „Turbulatoren“ eingehängt, die über einen Hebel auf und ab bewegt werden können. Fehlen sol�che Einrichtungen, müssen die Heizflächen von Hand gereinigt werden, denn verlegte Wärmetau�scher in Scheitholzkesseln führen zu überhöhten Ab�gastemperaturen und damit zu Wärmeverlusten und einem schlechten Wirkungsgrad des Kessels. Foto: Brunner

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Folgende Hinweise sollten Sie vor dem Kauf und beim Betrieb eines Scheitholzkessels beachten. Mehr noch als bei anderen Systemen kommt es hier auf die Feuerungstechnik an. Es wird zwischen Durchbrandkessel und Kessel mit unterem Abbrand unterschieden.

Beim Durchbrandkessel werden alle Holzscheite gleichzeitig erhitzt und entgast. Die während des Abbrandes freigesetzte Brenngasmenge schwankt je nach Befüllungsgrad und Temperatur im Feuerraum, wobei vor allem beim Anheizen und Nachlegen hohe Emissionen durch die Abkühlung auftreten. Durch-brandkessel gelten daher heute im Holz-Zentralhei-zungs-Bereich als veraltete Technologie.

Wesentlich besser funktioniert die Technik des un-teren Abbrandes, bei der nur die jeweils unterste Brennstoffschicht an der Verbrennung beteiligt ist.

Die Kessel werden als Ausführung mit unterem ver-tikalen Abbrand (Sturzbrand) und unterem seit-lichen Abbrand angeboten. Bei allen Varianten brennt die Flamme nicht nach oben durch die Brennstoffschicht, sondern seitlich oder nach unten in einer separaten Brennkammer ab. Als Vorteile ge-genüber dem Durchbrandprinzip sind die deutlich verlängerten Nachfüllintervalle sowie eine nied-rigere Emission durch gleichmäßigere Feuerungsbe-dingungen zu nennen.

KachelofenAuch der altbewährte gekachelte Ofen findet seit einigen Jahren wieder viele Freunde. Ergänzt durch moderne Technik liefern moderne Kachelöfen Heiz-energie, Warmwasser und sogar Energie zum Ko-chen. Oft werden Kachelöfen auch mit einer zwei-ten Heizung kombiniert oder als Wärmeerzeuger für Zentralheizungen eingesetzt.

Der klassische Grund- oder Speicherofen ist ein auf-wändiger Bauteil mit einem zwei- oder mehrschalig gemauerten Feuerraum, der in gewundene Rauchgas-züge mündet. Die wärmespeichernde Hülle besteht aus Schamottsteinen, Kacheln oder Naturstein und kann teilweise oder bei Schamottausführung ganz verputzt werden. Um ein übermäßiges Erhitzen der Ofenoberfläche zu vermeiden, wird die Außenschale so gesetzt, dass eine Luftschicht zwischen Feuerraum und Zugsystem verbleibt. Dadurch kann sich die Wärme gleichmäßig auf der Innenseite der Ofenhülle verteilen und es wird jene sanfte Wärmestrahlung er-reicht, die man gerade am Kachelofen so schätzt.

BAUperfekt Tipp

Klären Sie vor dem Kauf der Anlage mit dem Rauch-fangkehrer die notwendige Beschaffenheit der Kamin-anlage. Wegen der Emissionen sollte der höchste Punkt des Kamins mindestens einen Meter über im Umkreis von 1� m befindlichen Fenstern und Türen liegen… Um etwaige Konflikte wegen Geruchsbeläs-tigung etc. auszuschließen, sprechen Sie auch mit Ihren Nachbarn über Ihr Vorhaben.

Fotos:Brunner, Neuhauser Tulikivi

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Wesentliche Merkmale moderner Grundöfen:• dicht schließende Tür zum Feuerraum, um falsche Zuluft zu vermeiden• mit einer Sekundärluftzuführung in den Brenn- raum lässt sich der Wirkungsgrad durch Nach- verbrennung der Rauchgase von rund 70 auf über 90 Prozent steigern• die Länge der gewundenen Rauchgaszüge muss auf die jeweilige Ofenleistung abgestimmt werden• Dicke und Beschaffenheit der Kachelofenhülle bestimmen die Wärmespeicherkapazität; je mas- siver die Wände, umso seltener muss Holz nach- gelegt werden

Moderner KaminofenMit einer auf aktuelle Wohntrends abgestimmten Designvielfalt und modernster Verbrennungstech-nik erfüllen Kaminöfen der neuesten Generation höchste Qualitätsansprüche und sind gleichzeitig zentrale Elemente bei der Gestaltung eines Wohn-

raumes. Durch die geschlossene Brennkammer und eine hocheffiziente Abbrandregelung ist der Wir-kungsgrad hoch und der Brennstoffbedarf sowie die Emissionen halten sich in Grenzen. Wenn Sie die Ofenwärme richtig verteilen (Aufstellungsort be-achten), heizen Sie im härtesten Winter mit 6 oder 10 kw Ihre ganze Wohnung. Häufig wird so ein Ka-minofen aber nur als Zusatzheizung verwendet: für die Übergangszeit, für die gemütlichen Abendstun-den, für Familienfeiern etc.

Kaminöfen werden als gusseiserne oder schmiedeei-serne Holzöfen angeboten. Zunehmend gibt es aber auch Ausführungen, die mit Keramikplatten oder Specksteinverkleidungen ummantelt sind, sowie formschöne Öfen aus Stahl.

Der Platz der Ofenaufstellung hat Einfluss auf die Modellwahl: Runde oder halbrunde Öfen lassen sich leicht so platzieren, dass man das Feuer gut im Blick hat. Aber gebogene Scheiben sind, wenn sie kaputt gehen, als Ersatzteil teuer.

Spezielle Ecköfen bieten sich an für Zimmerecken oder Schornsteinvorsprünge. Hohe, große Räume verlangen nach großen Modellen. Neu am Markt sind Kaminöfen mit Speichermasse. Mit ihnen bleibt der Raum noch stundenlang angenehm warm, auch wenn die Flammen längst erloschen sind. Wie bei den Kachelöfen gibt es auch hier wasserführen-de Varianten, die ihre Wärme über die Zentralhei-zung an alle Zimmer des Hauses abgeben und zu-sätzlich das Aufstellungszimmer beheizen.

BAUperfekt Tipp

Will man den Kachelofen als alleinige Heizung ver-wenden und gleichzeitig eine Behaglichkeit erzielen, die heutigen Maßstäben gerecht wird, muss die ther-mische Qualität der Gebäudehülle hervorragend sein. Mit einer maximalen Leistung zwischen 12 und 1� Ki-lowatt eignen sie sich vor allem für Niedrigenergie- oder Passiv-Häuser.

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Solarunterstützte RaumheizungThermische Solaranlagen eignen sich nicht nur für die Warmwasserbereitung, sondern können auch ei-nen nennenswerten Beitrag zur Raumheizung lie-fern. Außer beim Einsatz sehr aufwändiger und ent-sprechend teurer Jahrszeitenspeicher, kann dabei aber auf ein konventionelles Heizsystem nicht ver-zichtet werden.

Niedrigenergiehäuser bieten sich jedenfalls ideal an, um die geplante Heizzentrale mit einer thermischen Solaranlage zu kombinieren. Denn heutzutage wer-den ausschließlich Niedertemperatur-Wärmeabga-besysteme installiert, die mit einer sehr geringen Vor- und Rücklauftemperatur betrieben werden. So-mit sind ideale Voraussetzungen für eine solare Hei-zungsunterstützung gegeben.

Ein entsprechend ausgelegter und sehr gut ge-dämmter Wärmespeicher, der so genannte Solar-Pufferspeicher mit integriertem Warmwasserboiler oder Wärmetauscher als Multifunktionsspeicher, bezieht die Wärme für die Heizung entweder aus der Solaranlage und/oder aus dem konventionellen Wärmeerzeuger. Eine Steuerungselektronik hilft, das solare Wärmeangebot, die Wärmeerzeugung des Kessels und die Wärmenachfrage optimal aufeinan-der abzustimmen.

Ein eigener Speicher für das Warmwasser ist nicht nötig, weil man die Brauchwasserbereitung gleich über einen direkt im Solar-Pufferspeicher installierten Platten- oder Rohrwärmetauscher besonders hygie-nisch im Durchlauferhitzerprinzip aufbereiten kann.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser ist eine Solaranla-ge mit 10 bis 15 m2 Kollektorfläche in Verbindung

BAUperfekt Tipp

Die solare Heizungsunterstützung reduziert nicht nur deutlich die jährlichen Heizkosten, sondern wird auch in allen Bundesländern durch attraktive Direkt-förderungen unterstützt. Auch viele Gemeinden un-terstützen den Kauf von Solaranlagen!

Mit Hilfe der Sonne, einer natürlichen, kostenlosen und unerschöpflichen Res-

source, lässt sich dank modernster Sole-Wärmepumpen einfach und schnell

Wärme in Ihr Zuhause bringen. Die Kombination aus Solarkollektoren im Außen-

bereich und der Wärmepumpe mit Speicher unter Tage stellt das ideale Heizsy-

stem in Niedrigenergiehäusern dar.

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mit einem 700 bis 1000 Liter-Heizungspufferspei-cher zu empfehlen; damit lassen sich etwa 20 bis 25 % des Heizenergiebedarfes regenerativ decken. Solar-anlagen zur Heizungsunterstützung arbeiten am ef-fizientesten bei Temperaturen bis 60°C, und daher in Kombination mit einem Flächenheizungssystem wie z.B. Fußboden- oder Wandheizungen.

Vorteil der solaren Heizungsunterstützung ist die beträchtliche Einsparung von Brennstoffen, vor allem im Frühjahr und Herbst. Pro Jahr lassen sich dadurch bei einem 130 m2 großen Einfamilienhaus rund 800 Liter Heizöl Extraleicht oder rund 830 m3 Erdgas einsparen. Neben der Brennstoffkostenein-sparung profitiert aber auch unsere Umwelt. Auf-grund des solaren Energiegewinns kann man in 25 Jahren durch den Ersatz von 20.000 Litern Heizöl Extraleicht rund 54 Tonnen, beim Ersatz von Erdgas rund 40 Tonnen CO2-Emissionen einsparen!

In Verbindung mit einem Stückholz- oder Pellets-kessel kann die Heizwärme sogar zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen erzeugt werden.

WärmepumpentechnologieEine Wärmepumpe nimmt Wärme auf einem nied-rigen Temperaturniveau auf und gibt sie nach Zu-führung von Antriebsenergie auf einem höheren Ni-veau wieder ab. Je geringer die Temperaturdifferenz, desto weniger Antriebsenergie wird benötigt und umso höher ist die Effizienz. Das Prinzip ist schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und wird seit etwa hundert Jahren in der Kühltechnik prak-tisch angewendet. Mit dem Kühlschrank verfügt so-mit jeder moderne Haushalt über eine einfache Form der Wärmepumpe. Heute ist auch die Bedeu-tung für die Raumheizung und Warmwasserberei-tung unbestritten. Bei den Bestrebungen zur Reduk-tion der CO2-Emissionen spielt die verstärkte Nutzung der Wärmepumpe eine wesentliche Rolle.

Der große Vorteil der Wärmepumpe ist, dass sie ein Mehrfaches an Energie in Form von Wärme abgibt, als zum Antrieb des Kompressors aufgewendet wer-den muss. Dieser Faktor wird als Arbeitszahl be-zeichnet, die vor allem vom Temperaturunterschied zwischen Verdampfer und Kondensator abhängt. Je größer dieser ist, desto geringer fällt die Nutzwär-

Wärme vom Dach in die Wohnung – durch die hochtechnologische Nutzung

der Kraft der Sonne heute für die Meisten eine Selbstverständlichkeit.

Fotos: epr/ASUE, Dimplex

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BAUperfekt :: Energie

memenge aus. Heute sind durchwegs Arbeitszahlen über dem Wert 4 üblich. Im Klartext bedeutet das, der Nutzenergieanteil ist vier Mal so groß wie der Primärenergiebedarf. Bei Niedrigenergiehäusern liegt die erforderliche Heizleistung im tiefsten Win-ter bei etwa 4,5 kW, beim Passivhaus bei nur 1,5 kW. Als Antriebsleistung benötigt eine Wärmepumpe im ersten Fall etwa 1,5 kW, im zweiten sind gar nur 0,5 kW erforderlich.

Auch die Verwendung von großflächigen Nieder-temperatur-Heizsystemen wie Wand- und Fußbo-denheizung zählen bereits zu den Selbstverständ-lichkeiten, weil die Vorteile bezüglich Behaglichkeit erkannt wurden. Sehr niedrige Wassertemperaturen von 30 bis 35°C sind bei diesen Systemen üblich, wo-durch sie optimal mit einer Wärmepumpe kombi-niert werden können. Hinzu kommt die Wärme-pumpen-Entwicklung der letzten Jahre mit neuen Kältemitteln, Plattenwärmetauschern und effizi-enten Kompressoren. Diese Entwicklungen haben eine erhebliche Steigerung der Leistungszahlen er-bracht. Dazu gesellt sich auch noch die Perfektio-nierung der Anlagentechnik und eine Verminderung von Verlusten bei der Erdreichankopplung.

Arten von Wärmepumpen Grundwasser ist ein guter Wärmespeicher und da-her als Wärmequelle in der Wasser/Wasser-Wärme-pumpe hervorragend geeignet, weil es auch bei tie-fen Außentemperaturen nicht unter 8° C fällt. Zur Grundwassernutzung werden zwei Bohrungen, eine zur Entnahme und eine zur Rückspeisung des Grundwassers, gesetzt. Die Nutzung des Grundwas-sers bedarf jedoch der Zustimmung der Wasser-rechtsbehörde. Außerdem muss die genaue Zusam-mensetzung des Wassers untersucht werden, um

BAUperfekt Tipp

Um eine bestmögliche Funktion der Wärmepumpe zu erzielen, muss diese genau auf die jeweilige Wärme-quelle, die geforderte Heizleistung und Arbeitstempe-ratur sowie die Betriebsweise (Allein- oder Mischbe-trieb mit anderen Energiesystemen) abgestimmt werden. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie bei den Energieberatungstellen Ihres Bundeslandes oder einem zertifizierten Wärmepumpeninstallateur.

Ob aus der Abluft, dem Erdboden, dem Abwasser oder dem Grundwasser: Die Wärme kann durch Einsatz einer Wärmepumpe gewonnen und mit minimalem

energetischen Aufwand auf ein höheres Temperaturniveau gepumpt werden. So entsteht saubere, umweltfreundliche und ressourcenschonende Heizenergie.

Fotos: Vaillant

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Beschädigungen der Anlage durch aggressive In-haltsstoffe zu vermeiden.

Die Erde-Wasser-Wärmepumpe hat sich bislang für Heizungszwecke am besten durchgesetzt. Die Wär-me aus der Erde kann auf verschiedene Arten ge-wonnen werden, z.B. mit Erdregistern, das sind Rohrsysteme, die in ein bis zwei Metern Tiefe auf dem Grundstück verlegt werden. Die Heizenergie kommt in diesem Fall fast ausschließlich aus der im Sommer an der Oberfläche eingespeicherten Son-nenenergie. Die Dimensionierung hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, in der Regel ist die dop-pelte bis dreifache Fläche des beheizten Wohnraums nötig. Zu vermeiden ist eine nachträgliche Überbau-ung der Fläche sowie zu geringe Abstände zu Kanal- oder Wasserleitungen.

Mit einer Tiefensonde wird die geothermische En-ergie aus dem Erdinneren (100 und mehr Meter) er-schlossen. Hier wird lediglich eine Bohrung nieder-gebracht, in die ein doppelwandiges Rohr eingeführt wird. Kaltes Wasser strömt zwischen den Rohrwän-den nach unten und steigt im Inneren des Rohres wieder auf. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass es

sich um ein geschlossenes System handelt. Damit findet kein Eingriff in das ökologische Stoffgleichge-wicht statt. Außerdem kann die Tiefensonde in jeder beliebigen geologischen Formation verwendet wer-den. Bei schwierigem Untergrund besteht aber das Risiko von Fehlbohrungen und dadurch entstehen-de höhere Kosten.

Vor allem zur Beheizung in Niedrigenergie- und Pas-sivhäusern haben sich Luft-Luft-Wärmepumpen mit kontrollierter Be- und Entlüftung bewährt. Dabei wird der Abluft über einen Wärmetauscher Energie entzogen und auf der anderen Seite wieder der Zu-luft zugeführt. In der Regel sind diese Luft-Luft-Wärmepumpen in einem kompakten Lüftungs- und Heizgerät integriert. Natürlich kann das Prinzip der Luft-Luft-Wärmepumpe auch zur Brauchwasserge-winnung angewandt werden. Dann wird das System als Luft-Wasser-Wärmepumpe bezeichnet.

Im Betrieb von Wärmepumpen gibt es verschie-dene Möglichkeiten. Von einem monovalenten Be-trieb spricht man, wenn die benötigte Nutzwärme ausschließlich und ganzjährig ohne zusätzliche Hilfsmittel von der Wärmepumpe aufgebracht

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Sole-Wasser-WP Wasser-Wasser-WP Luft-Wasser-WP

Jahresarbeitszahl 3,5 bis 4,5 2,5 bis 3,5 2 bis 3

Investitionskosten hoch hoch gering

Betriebskosten gering gering bis mittel mittel bis hoch

Planungsaufwand hoch hoch gering

Installationsaufwand hoch hoch gering

Einsatzgebiete

Neubau Sehr gut möglich. Die Installation einer Wärmepumpe mit Erdwärme ist bei vielen Neubauten schon heute Standard.

Im Vergleich ebenfalls gut möglich. Die Installati-onen auf dem Grund-stück und am Gebäude lassen sich meist leicht umsetzen. Regelungen zur Grundwasserentnahme beachten!

Problemlos möglich, aber selten eingesetzt. Im Vergleich schneidet eine Luft-Wasser-WP bei den Gesamtkosten meist schlechter ab. Im Winter kann sie nur wenig Umgebungswärme gewinnen.

Altbau/Sanierung Bedingt möglich, da Bohrung und Bohrgerät ausreichend Platz brauchen.

Zumeist gut möglich. Die benötigten Brunnensys-teme lassen sich auf den meisten Grundstücken errichten.

Sehr gut geeignet. Eine Luft-Wasser-WP lässt sich im Vergleich leicht installieren, weil weder aufwändige Bohrungen noch Aufgrabungen nötig sind.

Kombinationen Eine Erdwärme-WP lässt sich mit Solarthermie oder anderen Heizungssys-temen kombinieren. Ein solcher Verbund kann die Betriebskosten, insbeson-dere für die Aufbereitung von Warmwasser, deutlich senken.

Auch bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen ist die Kombination mit anderen Heizungssystemen sinnvoll. In der Gesamt-kostenrechnung bringt dies zumeist eine deut-liche Kostenersparnis.

Kombinationen einer Luft-Wasser-WP mit anderen Heizungssyste-men sind insbesondere für die Warmwasserberei-tung und zur Unterstüt-zung der Heizung im Winter zu empfehlen.

Foto: Austroflamm

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werden kann. Dafür eignen sich Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen.

Luft/Wasser- und Luft/Luft Wärmepumpen sind ohne zusätzliche Hilfsmittel wie zum Beispiel einen Erdwärmetauscher bei tiefen Außentemperaturen meist nicht mehr als alleinige Heizung ausreichend.

An sehr kalten Tagen, an denen die Heizleistung der Wärmepumpe alleine nicht reicht um die Heiz-last des Gebäudes zu decken, muss auf eine andere Heizung umgeschaltet werden, das nennt man bi-valent alternativen Betrieb. Wird eine andere Hei-zung dazugeschaltet spricht man vom bivalent par-allelen Betrieb.

Welche Wärmepumpe am besten geeignet ist, lässt sich pauschal nicht beantworten und hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. Im direkten Vergleich können Sole-Wasser-Wärmepumpen trotz höherer Investitionskosten ihre langfristigen Vorteile ausspielen. Besonders durch die hohe Jah-

Kompakt, flexibel und leistungsfähig: Luft-/Wasser-Wärmepumpen (im Bild die

neue DHP-AX von Danfoss) vereinen alle Komponenten wie Kompressor,

Wärmetauscher und Ventilator platzsparend in einem Gehäuse.

Grafik: Danfoss

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resarbeitszahl sind solche Systeme überlegen. Die Tabelle auf Seite 218 ermöglicht einen Vergleich der einzelnen Bauarten.

Da die Kosten einer Wärmepumpe stark von der Dimensionierung der Anlage abhängen, wird in den Ausführungen in der Tabelle auf konkrete Zahlen verzichtet und es werden stattdessen Verhältnisan-gaben (hoch, mittel, gering) verwendet.

Ob das Heizen mit der Wärmepumpe ökologisch verträglich und sinnvoll ist, hängt nicht zuletzt vom Blickwinkel und der konkreten Anwendung ab. Am Einsatzort selbst entstehen keine Emissionen und bei entsprechender Wahl ist auch der Wirkungsgrad relativ hoch. Es gilt aber zu bedenken, dass gerade beim Transport und der Umwandlung von elek-trischer Energie hohe Verluste auftreten. Wenn man also die gesamte Kette von der Energieerzeugung bis zur Wärmebereitstellung betrachtet, ist die Ökobi-lanz nicht gerade umwerfend – in der Praxis manch-mal nicht besser als bei einer Gasheizung. Im Be-trieb mit purem Öko-Strom kämen die Vorteile der Wärmepumpe aber voll zum Tragen.

Empfehlenswert ist eine Anwendung jedenfalls• als Ersatz für eine Elektrodirektheizung• wenn die Verwendung anderer Energieträger un- rentabel wäre; z.B. weil keine Erdgasleitung vor- handen ist

Innovation Erdgas-Solar

Derzeit noch im Erprobungsstadium befinden sich erdgasbetriebene Solar-Wärmepumpen, sie werden aber in Kürze ihre Marktreife erlangen. Die hierzulan-de getesteten Prototypen eines namhaften Gasge-räteherstellers nutzen die Eigenschaften des Zeolith – eine Aluminium-Silizium-Verbindung, die ungiftig und nicht brennbar ist und die Eigenschaft besitzt, sich bei Wasserzugabe rasend schnell zu erwärmen. Bei der Wärmegewinnung in der Gas-Wärmepumpe wird der Zeolith-Prozess mit Sonnen-und Luftkollek-toren gekoppelt, womit im Sommerbetrieb eine reine solare Warmwasserbereitung möglich ist. Für den ge-samten Heizprozess bringt das letztlich bis zu �0 % Energieeinsparung und entsprechend niedrigere Ge-samtkosten. Gegenüber einer elektrischen Variante hat diese erdgasbetriebene Adsorptions-Wärme-pumpe den Vorteil, dass hier Solarenergie direkt in den Adsorptionsprozess eingebracht werden und der Pufferspeicher daher sehr klein sein kann. Die neueste Entwicklung weist in den Tests bestechende Werte auf: der CO2- Ausstoß ist um �0 % geringer als bei herkömmlichen Niedertemperaturkesseln, der Normnutzungsgrad kann auf bis zu 1�� % erhöht werden und Feinstaub, in vielen Regionen ein drän-gendes Problem, entsteht erst gar nicht.

Dimplex LI 1�TE: Luft/Wasser-Wärmepumpe mit horizontaler Luftführung

Foto: Dim

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Heizen mit der Sommersonne – Die Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe nutzt Sonnen-wärme, die im Sommer in Erdreich und Grundwasser gespeichert wird. Im Winter kann sie daraus - mit nur einer Kilowattstunde Antriebsener-gie - vier Kilowattstunden Heizwär-me gewinnen. Speziell mit dem Wien Energie-Wärmepumpentarif führt das zu niedrigen Heizkosten. Der Einbau wird mit interessanten Förderungen belohnt. Ob sich die Anschaffung rechnet, erfahren Sie in einem persönlichen Beratungsge-spräch im Wien Energie-Haus.

Wien Energie-HausMariahilfer Straße ��

A-10�0 WienTel: (01) ��2 00

Fax: (01) �� 200-���[email protected]

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Öffnungszeiten:Montag bis Mittwoch �-1� Uhr

langer Donnerstag �-20 UhrFreitag �-1� Uhr

• überall dort, wo das Heizen mit Festbrennstoffen nicht erlaubt ist, wie z.B. in vielen Kleingartenanlagen • für Passivhäuser, die in kalten Wintern eine minimale Zusatzheizung benötigen• in Kombination mit Komfort-Lüftungssystemen• wenn aus Platzgründen kein anderes Heizsystem installiert werden kann• wenn hohe Förderungen die Investition erleichtern

Wärmepumpen ermöglichen aber nicht nur den Einsatz als Heizung und zur Warmwassererzeugung. Sole/Wasser-Wärmepumpen können im Som-mer auch für die Kühlung des Hauses verwendet werden.

Bereits fest integriert ist die Kühlfunktion in modernen Kompaktmaschi-nen. Bei der Aktivierung der Kühlfunktion im Sommer wird der Prozess der Wärmegewinnung kurzerhand umgedreht. Dem Wohnraum wird über die Fußbodenheizung die überschüssige Wärme entzogen und dann dem Erdreich zugeführt. Anstatt also wie im Heizbetrieb Wärme aus dem Erd-reich aufzunehmen, wird die Wärme aus dem Wohnraum über den Kol-lektor ins Erdreich abgeleitet. Dies senkt nicht nur Energiekosten, son-dern beschleunigt auch den Regenerationsprozess des Erdreichs für die nächste Heizsaison.

Der zertifizierte WärmepumpeninstallateurFunktion, Effizienz und Lebensdauer von Wärmepumpensystemen hän-gen stark von Planungs- und Installationsgrundsätzen ab. Daher ist es be-sonders wichtig, dass Sie als Kunde Ihrem Installateur vertrauen können. Doch wie soll man aus der Vielzahl von Anbietern den jeweils am besten geeigneten herausfinden? Um die Entscheidung zu erleichtern, wurde eine Zertifizierung für Wärmepumpen-Installateure ins Leben gerufen. Dazu muss ein Installateur eine spezielle Ausbildung absolvieren, im Zuge derer

Querschnitt Vaillant Wärmepumpe geoTherm

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alle theoretischen und praktischen Kenntnisse ver-mittelt werden, die zur Errichtung einer effizienten und gut funktionierenden Wärmepumpenanlage er-forderlich sind.

Im Anschluss an die Ausbildung sind diese Kennt-nisse anhand einer schriftlichen und praktischen Prüfung und eines Fachgespräches nachzuweisen. Durch die regelmäßige Weiterbildung und die wie-derkehrende Anlagenkontrolle stellt dieses von der nach EN 17024 akkreditierten Personalzertifizie-rungsstelle von arsenal research verliehene Zertifi-kat eine besondere Qualitätssicherung dar.

Gasheizungeneignen sich hervorragend für energiesparende Nie-dertemperatur-Heizsysteme und die Warmwasser-bereitung. Auch die Versorgung ist laut modernster Erkenntnisse für mindestens 150 Jahre sichergestellt. Die Kunden können sich darauf verlassen, dass Erd-gas zuverlässig aus der Leitung kommt. Tag und Nacht, rund um die Uhr. Ganz Europa ist mit einem dichten Erdgasnetz verbunden, das sämtliche Län-der der Union gaswirtschaftlich versorgt. Durch große Lagerstätten, in denen das Erdgas etwa 1000 bis 1500 Meter unter der Erde gebunkert wird, kön-nen Versorgungsspitzen bedient und Engpässe aus-geglichen werden. Kein anderes Westeuropäisches Land hat, gemessen am Verbrauch, so viel Erdgas ge-speichert wie Österreich. Das wirkt sich – durch

weitgehende Unabhängigkeit von Marktschwan-kungen – natürlich auch auf die Preisstabilität aus.

Kein anderer Energieträger bietet solch eine Vielfalt bei der Gerätetechnik wie die Erdgasheizung. Das Produktangebot reicht hierbei vom klassischen Standgerät im Keller bis hin zu kompakten Wand-heizgeräten in Kombination mit einem Durchlauf-erhitzer oder mit einem integrierten Warmwasser-speicher für hohe Komfortansprüche. Die Verbrennungstechniken beginnen mit dem ein-fachen atmosphärischen Gaskessel und enden bei der zukunftsweisenden Gas-Wärmepumpe. Somit stellt die Erdgasheizung sowohl für neue Energie-sparhäuser als auch für Altbauten eine sinnvolle Heizvariante dar.

Abgesehen vom Kompaktgerätebereich ist der Brennwertkessel heute klar im Vormarsch. Gas-Brennwertgeräte zählen in punkto Anschaffung mittlerweile zu den preisgünstigsten Heizsystemen, und die Mehrkosten gegenüber guten Niedertempe-ratursystemen sind nicht mehr so ausgeprägt, wie noch vor einigen Jahren. Brennwertgeräte nutzen die Wärme, die im Abgas enthalten ist und lassen sich problemlos mit Solarwärme kombinieren. Wer ein altes Gerät mit schlechten Wirkungsgraden von etwa 65 % betreibt verschwendet viel Energie. Hier bringt eine neue Gas-Brennwertheizung bis zu 30 % Energieeinsparung.

Erdgas-Brennwertsysteme schaffen eine Verbindung aus Heizgerät und Warmwasserspeicher – ein doppelter Ertrag wird erziehlt.

Foto: Vaillant

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Vor- und Nachteile auf einen Blick

• Erdgas zählt besonders in Kombination mit Brennwerttechnik zu den wirtschaftlichsten und umweltschonend- sten (fossilen) Energieträgern• Erdgas benötigt keinen eigenen Brennstofflagerraum• sehr günstig in der Investition, sehr hoher Heizkomfort• ausgereifte Heizungstechnik, sehr hohe Betriebssicherheit

Dem stehen die nicht vorhandene Auswahlmöglichkeit auf der Anbieterseite und der festgelegte Erdgastarif, der keinen Verhandlungsspielraum über den Preis ermöglicht, als Nachteile gegenüber.

BAUperfekt Tipp

Bei der Auswahl eines Gerätes ist neben guten Nut-zungsgraden und niedrigen Schadstoffemissionen auch der Stromverbrauch in die Wertung mit einzu-beziehen.

Wie herkömmliche Heizkessel sind auch Brenn-wertgeräte in einen Heizwasserkreislauf eingebun-den. Das im Kessel aufgeheizte Wasser zirkuliert mit Hilfe einer Umwälzpumpe zu den Heizkörpern, die allerdings entsprechend der niedrigen Vorlauf-temperatur größer als früher üblich dimensioniert sein müssen. Zweite Möglichkeit: Das Wasser wird durch die Rohrschlangen einer Fußbodenheizung geführt, gibt dort Wärme ab und fließt abgekühlt zum Wärmeerzeuger zurück. Die Abgase, die bei der Verbrennung entstehen, werden bei Brennwert-kesseln nicht wie üblich gleich in den Kamin abge-führt, sondern umgelenkt und zur Erwärmung des kalten Rücklaufwassers genützt.

Um die Brennwerttechnologie anwenden zu kön-nen, ist allerdings ein korrosionsbeständiger Kamin und ein Kanalanschluss für das Kondensat nötig. Gas-Brennwertkessel werden mit gleitender Kes-seltemperatur betrieben. Das Kesselwasser wird hier nicht auf eine feste Temperatur aufgeheizt, sondern der Brennerbetrieb wird in Abhängigkeit von der Außentemperatur so gesteuert, dass das Kesselwasser genau die richtige Temperatur für den

Fotos: Vaillant

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Heizungsvorlauf hat. Das wird durch die Laufzeit des Brenners oder durch die Veränderung der Brennstoffzufuhr erreicht.

Das Leistungsspektrum der modulierenden geblä-seunterstützten Gas-Brennwertkessel reicht für die Anwendung im privaten Bereich vielfältig ab-gestuft bis zu 80 kW Nennleistung, wobei die Wärmeerzeugung jeweils bis auf 30 % der Nenn-leistung heruntergeregelt werden kann. Damit deckt dieser Gerätetyp einen großen Anwen-dungsbereich ab – immerhin lässt sich mit einer 80 kW Wandtherme bereits ein größeres Mehrfa-milienhaus beheizen.

Die moderne ÖlheizungDurch die Modernisierung einer Ölheizung lassen sich beträchtlich Kosten einsparen. Bereits die kon-ventionellen Öl-Niedertemperaturkessel in Form von so genannten UNITS, also einer Kombination aus Kessel, Brenner und Regelung zeichnen sich all-gemein durch sehr gute Energieausnutzung und ge-ringe Schadstoffemissionen aus. Durch die Einfüh-rung von schwefelarmem Heizöl wurde außerdem die Brennwertnutzung bei Ölkesseln ermöglicht. Diese Technologie ermöglicht einen weiteren An-stieg der Effizienz und ein Herabsetzen der Emissi-onswerte von Ölheizungen.

Ein moderner Niedertemperatur-Brennwertkessel kann den Ölbedarf um bis zu 40 % senken. Ein sol-cher Brennwertkessel ist rundum gedämmt, verhin-dert große Wärmeverluste, er nutzt außerdem die Wärme aus dem anfallenden Kondenswasser und spart dadurch Energie ein. Der Brennwertkessel ar-beitet mit einem Abgas-Wärmetauscher, der den Schadstoffausstoß enorm verringert. Die Gebläse-brenner passen sich automatisch der Außentempera-tur an, Abschalt- und Absenkzeiten können Sie indi-viduell regeln. Anders als bei den vor etwa 20 Jahren üblichen Heizkesseln sind bei modernen Niedertem-peraturkesseln Kesselwassertemperaturen von 40°C oder weniger zulässig, ohne dass der Kessel Schaden nimmt. Die Rauchgasführung im Kessel ist so ge-wählt, dass die Abgastemperatur am Kesselausgang bei ca. 120°C liegt, damit weder im Kessel noch in der Abgasanlage Kondensation auftritt.

Im Brennwertkessel wird genau dieser Kondensati-onseffekt selbst herbeigeführt und energetisch ge-nutzt: Denn der bei der Verbrennung entstehende Wasserdampf im Abgas enthält bei Niedertempera-turkesseln noch große Mengen Energie, die ungenutzt mit dem Abgas durch den Schornstein entweicht. Wird die Kondensationswärme im Öl-Kessel genutzt, kann der Nutzungsgrad gegenüber einem Niedertem-peraturkessel um ca. 6 Prozent gesteigert werden.

Foto: Vaillant

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BAUperfekt Tipp

Sie können auch ohne den Einbau eines neuen Heiz-kessels Energie sparen und die Abgaswerte reduzie-ren. Bei einem Heizungscheck, den jeder Heizungs-bauer anbietet, stellt der Fachmann fest, inwieweit sich die Heizungsanlage durch Dimensionierung des Heizkessels, den hydraulischen Abgleich der Heizkörper und eine moderne Verteilerpumpe opti-mieren lässt.

Wichtige Voraussetzung für den sinnvollen Betrieb von Brennwertkesseln ist eine hinreichend niedrige Rücklauftemperatur im Heizungsnetz, damit das Abgas auch bis zur Kondensation abgekühlt werden kann. Ein gut konzipierter Brennwertkessel kühlt die Abgase auf ca. 5 bis 10 K über Rücklauftempera-tur ab. Da die Kondensation bei Gas üblicherweise erst unterhalb von etwa 57°C einsetzt, sollte die Temperatur des von den Heizkörpern in den Kessel zurückfließenden Wassers (Rücklauf) möglichst un-ter 50°C liegen. Bei einer Heizungsanlage, die nach diesen Werten abgestimmt ist, kann der Kessel fast in der ganzen Heizperiode die Kondensationswär-me nutzen.

Zudem benötigen Öl-Brennwertkessel aufgrund der geringen Abgastemperatur unbedingt einen feuchtig-keitsunempfindlichen Kamin, um eine „Versottung“ zu vermeiden. Das Kondensat kann ohne weitere Be-handlung direkt in den Kanal abgeleitet werden.

Besonders energieeffiziente GeräteÖl-Brennwertgeräte werden sowohl als Stand- als auch Wandgeräte angeboten. Viele dieser Heizzen-tralen verfügen auch noch zusätzlich über einen zweistufigen Öl-Blaubrenner oder arbeiten sogar stufenlos modulierend. Somit wird nicht nur eine sehr umweltschonende Verbrennung in Bezug auf Emissionen erzielt, sondern auch eine höhere En-ergieeffizienz, da das „Takten“ (Ein- und Ausschal-ten) gegenüber herkömmlichen einstufigen Öl-Brennern erheblich reduziert wird. Die untere Leistungsgrenze der ÖI-Brennwertgeräte liegt bei etwa 5 kW und damit in einem ähnlichen Bereich

wie die Gaskessel. Die schon länger bekannten Standgeräte gibt es ab einer Leistung von 15 kW. Bei der Leistungsfestlegung gilt es jedoch zu be-denken, dass die Bereitstellung von Warmwasser kurzfristig ein Vielfaches der Kesselleistung für den reinen Heizbetrieb erfordert!

Die bei Brennwertgeräten gegenüber bisherigen Nie-dertemperatur-Heizöl-Units höheren Investitions-kosten werden nun durch eine Direktförderung mehr als kompensiert, sodass Öl-Brennwertgeräte zu einer sehr interessanten Alternative für all jene geworden sind, die sich im Zuge einer Sanierung ihres Hauses wieder für eine Ölheizung entscheiden.

ElektrodirektheizungenHier ist über die Technologie nicht extra zu berich-ten – Strom kommt aus der Dose und angeschlos-sen wird ein Wärmeabgeber. Lesen Sie weiter in Wärmeabgabesysteme.

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Verlässliche Perspektiven mit zukunftssicheren Heizsystemen

M it herausragenden Produktentwicklungen ist Viessmann technologischer Schrittmacher der

Heizungsbranche. Als Umweltpionier liefert Viess-mann bereits seit Jahrzehnten besonders effiziente und schadstoffarme Heizsysteme für Öl und Gas so-wie Wärmepumpen, Solarsysteme und Heizsysteme für nachwachsende Rohstoffe.

Durch die geringe Gesamtinvestition ist Brennwert-technik für Öl oder Gas in Verbindung mit Solar die wirtschaftlichste Lösung, um Energie und Heizkosten

zu sparen. Natürlich kann man mit Viessmann Pro-dukten auch das breite Spektrum erneuerbarer Ener-gien nutzen, wie zum Beispiel Wärmepumpen oder Pelletkessel. Damit macht sich der Betreiber unab-hängiger von Öl und Gas und kann die Heizkosten am deutlichsten senken.

Für welches der Viessmann Heizsysteme man sich auch entscheidet: Sie alle bieten Spitzentechnologie und setzen Maßstäbe. Mit ihrer hohen Energieeffizi-enz helfen sie Heizkosten zu sparen und sind auch in ökologischer Hinsicht die richtige Wahl. Denn mo-derne Heizsysteme von Viessmann schonen wertvolle Ressourcen und leisten einen aktiven Beitrag zur Re-duktion der CO2-Emissionen und zum Klimaschutz.

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„Wo andere passen müssen, haben wir noch reichlich Auswahl“. Wärmepumpen helfen der Umwelt und schonen den Geldbeutel – wenn sie richtig geplant und qualitativ einwandfrei installiert worden sind.

G erade die genaue Ermittlung des individuellen Bedarfs, der jeweiligen Ansprüche und eventu-

ell späteren Pläne des Bauherrn ist unerlässlich. Die Wärmepumpenanlage mit allen Komponenten muss dann unter genau diesen Voraussetzungen sorgfältig ausgewählt werden, um ein optimales und damit ef-fizientes System zu erhalten.

Die Auswahlmöglichkeit ist riesig: Wärmequelle Luft, Erdreich oder Grundwasser, innen oder außen aufgestellt oder auch als hydraulisch getrennte Anla-ge mit Innen- und Außenteil, mit oder ohne Warm-wasserbereitung, mit Kühlfunktion, für niedrige, normale oder hohe Vorlauftemperaturen, für kleine Reihenhäuser bei enger Bebauung, für Ein- und Zweifamilienhäuser, für Großbauvorhaben, mit in-tegriertem Speicher, in Verbindung mit kontrol-lierter Wohnungslüftung oder auch mit Solarunter-

STIEBEL ELTRON steigt in PV-Markt ein

STIEBEL ELTRON nimmt ab sofort Photovoltaik-Mo-dule in sein Geräteprogramm auf. Damit setzt das Unternehmen seinen Weg zum allumfassenden Sys-temtechnik-Anbieter konsequent fort. Der Einstieg in den Photovoltaik-Bereich ist ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg einer sich wandelnden Ener-gieversorgungs-Infrastruktur.

„Photovoltaik passt hervorragend in unser Produkt-Portfolio. Unser Einstieg in diesen Markt kommt ge-nau zum richtigen Zeitpunkt“, erläutert Ingenieur Thomas Mader, STIEBEL-ELTRON-Geschäftsführer Österreich. „Mit dem selbst erzeugten Strom schafft man ideale Voraussetzungen für die Verknüpfung mit unseren Produkten, wie beispielsweise Warmwas-ser-Wärmepumpen, Klimageräten oder Lüftungssys-temen“.

Die neuen PV-Module sind komplett mit modernsten Fertigungsverfahren unter Einhaltung strengster Qualitätsrichtlinien in Deutschland entwickelt und gebaut – streng den STIEBEL-ELTRON-Ansprüchen gehorchend. Als Plus-Modul eingestuft erhalten sie eine 10jährige Produktgarantie. Die nahtlose Integra-tion aller Systemkomponenten zu einem optimal ar-beitenden PV-Gesamtsystem ist garantiert und si-chert Kunden optimale Erträge und Ertragssicherheit, was auch in Zukunft Geldbeutel und Umwelt schont.

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stützung – dies ist nur eine kleine Auswahl der verschiedenen Einsatzbedingungen für die Wärme-pumpe. Das Produkt muss für den jeweiligen Zweck exakt geeignet sein.

Über 100 verschiedene Wärmepumpenarten wer-den in zwei hochmodernen Produktionsstätten in Holzminden hergestellt. Allein bei den Luft-Was-ser-Wärmepumpen bietet STIEBEL ELTRON über 50 verschiedene Versionen an. Zwei Beispiele: Die WPL 10 ACS ist insbesondere bei sehr enger Bebauung für kleinere Einheiten geeignet. Sie be-nötigt minimale Aufstellfläche und arbeitet flüster-leise. Eine andere Neuentwicklung der Experten von STIEBEL ELTRON ist die WPL 34/47/57. Als Einzelgerät kann das imposante Kraftpaket bis zu 34 kW Wärmeleistung (A2/W35), in Kaskade bis zu 204 kW bereitstellen.

Stiebel Eltron GmbH & Co KG Eferdinger Straße ��, A-��00 WelsT: (0�2�2) �� ���-0www.stiebel-eltron.at

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Weniger Heizkosten ohne Komforteinbußen

So können Sie ohne Aufwand bei den Heizkosten sparen:

• Ein Grad weniger Raumtemperatur spart sechs Prozent Heizkosten• richtig Lüften – Stoßlüften statt andauerndes Kippen• Vorhänge über Nacht zuziehen• Heizkörper nicht mit Möbeln verstellen• Fensterdichtungen testen: Wenn ein dünner Papierstreifen bei geschlossenem Fenster durchpasst, muss nachgebessert werden• Eingangstüren abdichten, Unterkante mit Bürste versehen

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I n der Heizsaison beeinflusst das Wärmeabgabe-system wesentlich das Wohlbefinden in unseren

Wohnräumen. Großflächige Heizkörper fördern die Behaglichkeit, führen zu weniger Luft- und Staubbewegungen und sparen außerdem Energie und Heizkosten.

Der Mensch empfindet verschiedene Arten von Wärme:• Temperatur der Umgebungsluft• Strahlungswärme von Gegenständen in der Umgebung

Je höher der Strahlungsanteil der Heizflächen ist, desto geringer kann die Lufttemperatur sein, um trotzdem eine behagliche Wärme zu vermitteln. In einem Versuch zur Wirkung von Luft- und Oberflä-

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. .chentemperaturen auf die Befindlichkeit fühlten sich die Testpersonen am wohlsten, wenn alle Ober-flächen in einem Zimmer auf 24° C erwärmt waren und die Raumtemperatur etwa 18° C betrug. Kalte Wände erzeugen Unbehagen. Bei Oberflächentem-peraturen von ca. 14° C müsste die Lufttemperatur bis zu 24° C betragen, damit dies noch als angenehm empfunden wird.

Für die praktische Anwendung bei Ihrer Heizung bedeutet das: Große beheizte Flächen mit ihrem hohen Strahlungsenergieanteil ermöglichen relativ niedrige Raumlufttemperaturen, die ein sehr behag-liches Raumklima schaffen. Außerdem kommt es nicht zur Verkohlung von Staubteilchen, die dann die Raumluft belasten.

Der Vergleich zeigt, dass solche Wärmeabgabesys-teme das gleiche Wohlgefühl auslösen, wie es in

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einem konventionell beheizten Raum erst bei deut-lich höheren Temperaturen auftritt. Das ist nicht nur angenehm und gesund, sondern wirkt sich auch positiv auf die Heizkosten aus, denn jedes Grad Temperaturabsenkung ist bares Geld, das Sie bei den Heizkosten sparen!

Am gebräuchlichsten sind Flächenheizsysteme, eine weitere Variante ist die so genannte Bauteilaktivie-rung, bei der man sich das Wärmespeichervermögen von massiven und schweren Bauteilen wie Betonde-cken oder tragenden Mauern zu Nutze macht. In diese Bauteile werden Rohrregister integriert, die je nach Bedarf mit dem Heiz- oder Kühlmedium durchflossen werden. Der Bauteil nimmt die Wär-me auf und strahlt sie anschließend über seine ge-samte Fläche in den Raum ab. Im Fall der Kühlung wird das Funktionsprinzip einfach umgekehrt. Bei der zeitgemäßen Erzeugung und Bereitstellung von

Wärme erfordert der Einsatz von Brennwerttech-nologie, Sonnenenergie und Erdwärme ebenfalls Niedertemperatursysteme, die im Gegenssatz zu herkömmlichen Heizkörpern mit niedrigen Vorlauf-temperaturen ab ca. 35 °C arbeiten.

Fußboden-, Decken- und Wandheizungen eignen sich für diesen Zweck ausgezeichnet. Ein weiterer Punkt für die energieeffizienten Eigen-schaften einer Flächenheizung ist der günstige, nach oben abnehmende Temperaturverlauf. So kommt es nicht zu einem unnötigen Wärmestau unterhalb der Raumdecken. Die Wärme wird bei durchschnitt-lichen Oberflächentemperaturen des Fußbodens von ca. 23 bis 24°C gleichmäßig und sanft abgegeben. Das reduziert die Wärmeabgabe über die Fußflä-chen an den Boden, besonders bei keramischen Be-lägen – ein weiteres Behaglichkeitsmerkmal.

Beheizte Fußböden sind sehr hygienisch, denn sie entziehen den Bakterien und Staubmilben ihre Le-bensgrundlage, die Feuchtigkeit. Die vollflächige Beheizung der Bodenfläche vermindert überdies die Gefahr der Taupunktunterschreitung an Außenwän-den im Bodenbereich und verhindert damit Schim-melpilzbildung, insbesondere bei an Erdreich und unbeheizte Keller grenzenden Flächen.

Elektrische Fußbodenheizung: Die elektrisch be-heizten Matten sind besonders für die Renovierung interessant, da sie direkt in das Fliesenkleberbett verlegt werden und so nur wenig Aufbauhöhe benö-tigen. Weil elektrische Energie nicht gerade billig ist, bewährt es sich, die elektrischen Matten mög-

Weniger Heizkosten ohne Komforteinbußen

So können Sie ohne Aufwand bei den Heizkosten sparen:

• Ein Grad weniger Raumtemperatur spart sechs Prozent Heizkosten• richtig Lüften – Stoßlüften statt andauerndes Kippen• Vorhänge über Nacht zuziehen• Heizkörper nicht mit Möbeln verstellen• Fensterdichtungen testen: Wenn ein dünner Papierstreifen bei geschlossenem Fenster durchpasst, muss nachgebessert werden• Eingangstüren abdichten, Unterkante mit Bürste versehen

Fotos: Vogel&Noot, Uponor

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lichst nur als Zusatzheizung einzusetzen und zeit-lich gezielt einzuschalten. Der angeschlossene Thermostat und die Zeitschaltuhr machen es ein-fach. Programmieren Sie die Uhr so, dass sich die Heizung morgens kurz vor dem ersten Badbesu-cher einschaltet. Die Betriebsdauer hängt dann von den individuellen Badnutzungsgewohnheiten ab. Zu berücksichtigen ist, dass Fliesen die Wärme sehr gut speichern, und noch eine Stunde nach dem Abschalten der Heizung wohl temperiert sind.

Der Aufbau einer Wand- und Deckenheizung ist dem einer Bodenheizung ähnlich, nur wird an Stelle des Estrichs über der Verrohrung ein spezieller Heiz-mörtel aufgebracht. Um den Wärmeverlust von be-heizten Außenwandflächen gering zu halten, muss der Wandaufbau generell gut gedämmt werden.

Bei Massivbauten reagiert die Wandheizung relativ träge, da die Speichermasse der Wand miterwärmt werden muss. Von Vorteil ist andererseits, dass eben diese Speichermasse bei richtiger Steuerung der Heizung für eine sehr gleichmäßige Raumtempera-tur sorgt. Eine prompte Reaktion erzielt man durch eine Innendämmung, welche die Wandheizung von

BAUperfekt Tipp

Bei der Planung muss man mit Umsicht vorgehen. Fußbodenheizungen dürfen aus physiologischen und medizinischen Gründen nicht zu warm einge-stellt sein, wo die Wand als Heizfläche dient, haben Möbel und große Bilder nichts verloren.

der Mauer thermisch entkoppelt. Innendämmungen können jedoch im ungünstigsten Fall durch zu starkes Abkühlen der Außenwand zu Bauschäden führen, es sollte daher jede Innendämmung vom Fachmann sorgfältig geplant werden. Im Gegensatz dazu spricht eine Wandheizung bei Leichtbauweise (z.B. im Holzbau) immer sehr schnell an.

Für alle Wandaufbauten gilt: Je besser der Wärme-übergang vom Rohr auf den Putz und je dünner die Putzschicht ist, desto flinker kann das System rea-gieren. Heizungsrohre für Flächenheizsysteme müs-sen gasdicht sein, um das Eindringen von Sauerstoff-molekülen in den Heizkreislauf zu verhindern. Sauerstoff führt zur Oxidation an den Eisenteilen im Heizungssystem – zuerst verschlammt das Rohrsys-tem, später rosten die Eisenteile durch.

Lehm-Wandheizungen verbinden die Vorteile des Baustoffs Lehm mit denen einer Strahlungsheizung. Wird die Wandheizung in Lehm eingebettet, stellt dies eine optimale Möglichkeit dar. Sie erzeugt ein behagliches Raumklima in Kombination mit gesun-der Baubiologie. Diese Strahlungswärme hält auch noch an, wenn Fenster und Türen zum Lüften geöff-net werden.

InfrarotheizungenErgänzend zu den herkömmlichen Flächenhei-zungen seien auch die modernen Infrarotheizungen erwähnt. Dabei handelt es sich um Direktheizungen, die im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen nicht die Raumluft erwärmen, sondern die Gegenstände und Wände sowie die Menschen im Raum. Ausge-löst wird die Erwärmung durch Infrarotwellen, die für gleichmäßige Wärme sorgen und den Tempera-

Fotos: WP-Archiv

Bei der Fußbodenheizung werden die Rohre aus Kunststoff oder (nur noch selten) Kupfer entweder modular, mäanderförmig oder bifilar (in Schneckenform) verlegt.

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BAUperfekt :: Energie

Fensterheizung

Erst seit kurzem auf dem Markt und schon vom Ös-terreichischen Institut für Baubiologie getestet und für gut befunden, kann das neue Fensterheizsystem T-STRIPE Kondenswasser und damit Schimmelbil-dung erfolgreich verhindern. T-STRIPE erwärmt das gesamte Fenster, die leichte Abstrahlung bewirkt wiederum ein angenehmes Wohngefühl. Dabei bleibt die eingesetzte Wärmeenergie großteils erhalten: ��,2 % werden direkt in den Wohnraum abgegeben und tragen so zur Erwärmung des Raumes bei. Der Einbau ist schnell, einfach und sauber– bei Neu-bauten oder nachträglich. Die Funktionsfähigkeit der Fenster bleibt voll erhalten, das Heizelement selbst ist fast unsichtbar. Die Montage kann eigenhändig, durch einen T-STRIPE Montagepartner oder einen Elektriker vorgenommen werden. Der Stromver-brauch ist äußerst gering (10W/m). Durch den Einsatz eines Thermostats kann die Betriebszeit optimiert und der Energiebedarf noch weiter gesenkt werden.

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BAUperfekt :: Energie

Einstellungswert für Thermostatventi le von verschiedenen Räumen

Badezimmer 2�° C Schlafzimmer, Nutzräume 1�° C

Arbeits- u. Kinderzimmer 22° C alle Räume nachts 1�° C

Wohn- u. Esszimmer 20° C Treppenhaus, Vorraum 12° C

Küche, Gänge 1�° C Keller als Lagerraum �° C

turunterschied zwischen Decke und Boden mini-mieren. Je nach Einsatzgebiet werden die Heizkör-per direkt in die Wand (Innenwandheizung) oder an Decke und Wänden montiert. Optisch lassen die Heizkörper keine Wünsche offen, werden sie doch in Form von Marmorplatten, Bildern, Glas- oder Spiegelobjekten als Leuchtkörper oder auch in Rau-faseroptik angeboten. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb für Elektroheizungen ein unverbind-liches Angebot erstellen, um den Kostenfaktor ab-schätzen zu können.

HeizkörperDa die Oberflächenbeschaffenheit eines Körpers ei-nen starken Einfluss auf die abgestrahlte Intensität hat, ist es nicht egal, wie Heizkörper aufgebaut sind. Neue Heizkörper müssen auf die Wärmeerzeugung und das bestehende Rohrleitungssystem abgestimmt werden. Außerdem muss berechnet werden, ob die

bevorzugten Ausführungen überhaupt die jeweils benötigte Wärmeleistung erbringen können. Dabei sind Art, Höhe, Breite, Tiefe, Anzahl der Glieder oder Anzahl der Platten und Konvektionsbleche in den Heizungsplan einzutragen. Anschließend wird anhand einschlägiger Tabellen die Wärmeleistung ermittelt. Zu guter Letzt müssen natürlich die An-schlussmaße passen.

Wie bei allen Heizungen soll besonderer Wert auf die Regelung der Heizkörper gelegt werden. Die ein-zelnen Heizkreisläufe sollten vor der Inbetriebnah-me vom Installateurbetrieb hydraulisch abgeglichen werden. Nur so wird garantiert, dass jeder Heizkör-per mit warmem Heizungswasser versorgt wird.

Thermostatventile auf den einzelnen Radiatoren sind heute Standard und sollten auf keinen Fall fehlen, außer in Räumen, wo bereits ein Raumthermostat die Temperaturregelung übernimmt. Diese Regler passen die Wärmeabgabe automatisch an den einge-stellten Wert an und verringern die Wärmeabgabe, sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird.

Eine Sonderform bei Heizkörpern sind so genannte Fußleisten. Diese schmalen langgestreckten Radia-toren werden entlang eines großen Bereiches der In-nenseite einer Außenwand installiert. Vor der kühlen Wand bildet sich ein Warmluftschleier, der ähnlich wirkt wie eine Wandheizung. Bei 45°C Vorlauftem-peratur erzeugen solche Systeme schon eine akzep-table Wärmeleistung von ca. 140 Watt pro Laufme-ter. Die Wärme des aufsteigenden Luftschleiers wird an die raumseitige Wandoberfläche abgegeben. Die Wände geben diese Energie als langwellige Strahlung in den Raum ab.

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BAUperfekt :: Energie

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Bewährtes besser machen – unter dieses Motto könnte man die Entwicklung des neuen Lüftungs-Integralgerätes LWZ �0�/�0� SOL von STIEBEL EL-TRON stellen. Das neue Lüftungsintegralgerät mit Wärmepumpe kühlt jetzt auch.

A ufbauend auf dem bewährten und tausendfach eingesetzten Komplettsystem LWZ 303/403

SOL, beeindruckt das Gerät auf den ersten Blick mit dem veränderten, modernen Design. Im Inneren sorgen die zusätzliche Kühlfunktion und der vergrö-ßerte Warmwasserspeicher für erhöhten Komfort.

Mit den Funktionen zentrale Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Warmwasserbereitung und Bevorratung im integrierten Speicher sowie effiziente Heizung über die ebenfalls integrierte Wärmepumpe war das erfolgreiche Komplettsystem ohnehin schon ein echtes Allroundtalent. Der reversierende Kälte-kreislauf ermöglicht nun zusätzlich das problemlose und effektive Kühlen. Mit dieser Kühlfunktion bietet das neue Gerät noch mehr Komfort. Wie auch an an-derer Stelle: der Warmwasserspeicher wurde auf 235 Liter Inhalt vergrößert. Darüber hinaus konnte dank verbesserter Dämmung die Effizienz weiter erhöht werden, da Wärmeverluste auf ein Minimum redu-ziert werden. Natürlich ist auch hier die Einspeisung von Energiegewinnen aus der Solaranlage möglich.

Nicht zuletzt ist die neue LWZ 304/404 SOL auch noch einfach zu installieren: Der neue Elektroan-schluss ist deutlich übersichtlicher und montage-freundlicher gestaltet.

Stiebel Eltron GmbH & Co KG Eferdinger Straße ��, A-��00 WelsT: (0�2�2) �� ���-0www.stiebel-eltron.at

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SchiedeL eRMOgLicht eneRgie-effiZienZ ..

Steigende Energiepreise, eine immer wieder unsi-chere Versorgungssituation und nicht zuletzt das Thema Ökologie haben den Konsumenten zum The-ma Energieverbrauch sensibilisiert.

E benso wichtig wie energiesparende Anlagen ist auch das Umfeld, in dem sie eingesetzt werden:

Kein Sprit sparendes Auto kann seine Leistung effizi-ent einsetzen, wenn es auf schlechten Straßen fährt. Kein moderner Kühlschrank kann seine Energieein-sparung entfalten, wenn seine Benutzer die Türe of-fen stehen lassen. Auch beim Hausbau wäre es nicht sinnvoll, sich bei der Wärmedämmung nur auf das Mauerwerk oder auf die Fenster zu konzentrieren. Wie sieht es nun bei der Haustechnik aus? Kurz ge-sagt: das energiesparende Konzept muss ganzheitlich sein. Nur wenn Technik und Umfeld zusammenspie-len, kann wirklich Energie gespart werden.

In den letzten Jahren haben pri-vate Bauherren das Thema Ener-giesparen in den Mittelpunkt ihres Interesses gerückt. Das dichte Haus, vor einigen Jahren noch unvorstellbar, hat heute ei-nen hohen technischen Rei-fegrad. Ein wichtiger Punkt da-bei ist die richtige Feuerstätte und der richtige Kamin!

Schiedel ABSOLUT mit ThermoluftzugDer Kamin ist zentraler Bestand-teil effizienter Energienutzung, da er – richtig konstruiert – dazu

beiträgt, dass energiesparend ausgelegte Geräte ihre technischen Leistungen auch wirklich erbringen kön-nen. Passt der Kamin nicht, kann selbst das mo-dernste Gerät nicht so energiesparend betrieben wer-den, wie man es sich erwartet hat!

Mit dem Schiedel ABSOLUT mit Thermoluftzug steht ein System zur Verfügung, das es ermöglicht, moderne, höchst effiziente Geräte im Maximum zu betreiben und die nötige Verbrennungsluft in dichten Gebäuden dezentral und bauphysikalisch einwandfrei einzuleiten. Mittlerweile liegen zwei Gutachten vor, die diese Vorteile, sowie eine Energieeinsparung von bis zu 15 % rechnerisch und wissen-schaftlich belegen (Gutachter DI Kahrer / Fraunhofer-Institut).

Schiedel ABSOLUT „Douronic Energiemanagement“…ist der Begriff für Kaminsysteme geeignet für den Einbau in dichten Gebäuden (Stichwort Passivhaus oder NE-Haus) und löst alle feuerungstechnischen und bauphysikalischen Anforderungen:• Für alle Brennstoffe und Leistungsbereiche einsetzbar• Russbrandbeständig • Korrosionsbeständig• Thermische Entkoppelung des Bauteiles Kamin vom Gebäude (Thermotrennstein)• Dichte Anbindung der bauseitigen Komponenten (Folienanschluss)• Bauphysikalisch einwandfreie Verbrennungsluft Zuführung im dezentralen isolierten Schacht (Thermoluftzug)• GW3 zertifiziert• 30 Jahre Systemgarantie!

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Im Segment Edelstahl Doppelwand Kamine hält Schiedel zwei Systeme bereit, welche die Forde �rungen nach Dichtigkeit im Gebäude und Energie �einsparung erfüllen: Schiedel Kerastar – das richtige System für dichte Gebäude und Schiedel ICS im Gewerbe- und Industriebereich.

„Schiedel Ermöglicht Energie Effizienz“ mit AERADieser alles umfassende Claim bezieht sich auf die Bereiche Heizen und Lüften in energieoptimierten Gebäuden. Deshalb besetzt Schiedel seit Jahren auch das Segment Wohnraumlüftung mit der Marke Schiedel AERA Komfortlüftung.

Dabei stehen zwei Systeme zu Verfügung:1. AERA Eqonic, ein Zu- und Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung. (Markteinführung im Früh�jahr 2011)2. AERA Komfortlüftung, ein Abluftsystem ohne Wärmerückgewinnung.

Dem Erfolgsrezept von Schiedel folgend, mit aufei �nander abgestimmten Bauteilen ein Höchstmaß an 4XDO LWlWV V LF K H UXQ J � DX I� GH U�%DX V WH O O H � ] X� J H ZlK UOH LV �ten (Kaminsysteme), hat Schiedel auch seine Lüf �tungssysteme entwickelt. Bei beiden Systemen han �delt es sich um ein in allen Bauteilen abgestimmtes Wohnraum Lüftungssystem!

Das heißt konkret:• Abgestimmte Bauteile, von der Zuluftführung bis zu den Ventilen, vom Wärmetauscher bis zu den Fil�tern machen diese Systeme zum Standard am Bau.• Abgestimmte, genormte Bauteile ermöglichen die einfache Planung im EF – Haus bis 180qm durch den Planer.• Abgestimmte Bauteile ermöglichen eine fehler-freie Montage durch den Handwerker.

• Abgestimmte, genormte Bauteile sichern die er-forderliche Effizienz zur Energieeinsparung.• Abgestimmte Bauteile ermöglichen eine einfache Inbetriebnahme und Übergabe an den Betreiber.

AERA Eqonic … ist die logische Weiterentwicklung von Schiedel AERA, dem intelligenten, feuchtegesteuerten Wohn�raumlüftungssystem von Schiedel. AERA Eqonic ist die Wohnraumlüftung aus einer Hand – womit auch hier die Forderung nach Ganzheitlichkeit erfüllt ist. Nur eine Wohnraumlüftung, die intelligent auf die Bedürfnisse der zukünftigen Hausbewohner reagiert, ist in der Lage, die energiesparende Idee der dichten Bauweise zu unterstützen.

• Intelligente Steuerung. Frische Luft muss zur rich�tigen Zeit in der richtigen Menge an den richtigen Ort gebracht werden. Das bedeutet, dass sich die Ab�luftventile je nach der Luftfeuchtigkeit im jeweiligen Raum öffnen und schließen. AERA Eqonic versorgt das Haus mit Zuluft über das Erdreich. Vollautoma�tisch, ohne dass der Hausbewohner eingreifen muss, dabei geräuschlos für höchsten Wohnkomfort.

• Wärmerückgewinnung. Auch aus der warmen Ab�luft kann Energie gewonnen werden. Eine integrierte Wärmerückgewinnung ist also Voraussetzung. AERA Eqonic wird wie alle anderen Wohnraumlüftungssys-teme mit 15kWh/qm/a berücksichtigt.

Schiedel Ermöglicht Energie Effizienz

Schiedel Kaminsysteme GmbHFriedrich-Schiedel-Straße 2–6, A-4542 NußbachT: (050) 61 61-100www.schiedel.at

Schiedel AERA Eqonic gewährleistet neben einem gesunden Wohnraumklima auch eine über

90-%ige Wärmerückgewinnung. Das Haus wird dabei mit Zuluft über das Erdreich versorgt.

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BAUperfekt :: EnergieLu

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Luftung

J e besser die Raumluft, desto höher die Lebens-qualität. Zeitgemäße Lüftungssysteme lüften

rund um die Uhr – zugfrei und energiesparend. Jeder Mensch benötigt 30 m³ Frischluft/Stunde. Bereits nach einer Stunde ist die CO2-Konzentration in einem kleinen Raum unangenehm hoch. Der Kör-per reagiert darauf zunächst mit Konzentrations-schwäche und Müdigkeit. Anhaltend schlechte Luft erzeugt Stress-Syptome bis hin zu ernsten Erkran-kungen. Wird in dem Raum geraucht, erhöht sich außer der Kohlendioxid-Konzentration auch jene von Formaldehyd, einem Stoff, der in größeren Men-gen zu Atembeschwerden, Kopfschmerzen, Tränen-fluss und Unwohlsein führt. Bei nur fünf Zigaretten wird bereits der zulässige Grenzwert in einem 30 m3 Raum um 100 Prozent überschritten.

Weiters führen auch Lacke, Kleber, Putzmittel und in den Möbeln enthaltenes Formaldehyd zu einer Schadstoffkonzentration im Haus.

Von der Schadstoffbelastung einmal abgesehen ent-steht in schlecht gelüfteten Räumen auch ein unange-

. .nehmer muffiger Geruch vom Kochen, durch feuchte Wäsche u.ä. Und selbstverständlich machen auch Einflüsse wie Pollenflug, Staub und Geruchsemissi-onen von außen das richtige Lüften erforderlich.

Neben einer Anzahl verschiedener Gase und feiner Schwebstoffe enthält Luft auch größere Mengen an Wasserdampf. Denn zum einen geben Bewohner, Haustiere und Zimmerpflanzen Feuchtigkeit ab, und als weitere Ursachen für die Raumluftfeuchtigkeit machen sich Kochen, Baden und Duschen sowie das Wäschewaschen inklusive Trocknung bemerkbar.

Wenn die Menge in der Raumluft einen bestimmten Wert übersteigt, wird die Luftfeuchte aber zuneh-mend als drückend schwül empfunden, vor allem bei höheren Raumtemperaturen. Schlägt sich der Was-serdampf an kalten Wandoberflächen nieder ent-steht Tauwasser (Kondensat), das bei länger anhal-tender Einwirkung zu Schimmelbildung führen kann. Vor allem an den Ecken schlecht gedämmter Außen-wände, am Übergang von Wänden zum Fußboden, in fehlerhaft gedämmten Fensterlaibungen sowie an kalten Außenwandflächen hinter Bildern, Schränken und Vorhängen. Wie diese Beispiele zeigen, müssen

Foto: epr / Meltem

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daher sowohl aus hygienischen als auch aus bau-lichen Gründen eine übermäßige Feuchtekonzen-tration und das krasse Gegenteil – zu trockene Raumluft, die gesundheitliche Probleme mit sich bringt – verhindert werden.

KomfortlüftungLüften wie früher, womöglich noch durch den Spalt bei gekipptem Fenster, ist heute weder wirtschaft-lich noch ökologisch sinnvoll. Auch in diesem Be-

BAUperfekt Tipp

Bei einem Neubau empfiehlt es sich, Kanäle und Rohre für eine Komfortlüftung auch dann einbauen zu lassen, wenn das Budget eine sofortige Installati-on der kompletten Anlage nicht gestattet, da nach-trägliche Einbauten wesentlich aufwändiger und ent-sprechend teurer sind.

Foto: epr / AEREX

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reich gibt es mittlerweile wesentlich effizientere Möglichkeiten. Komfortlüftungen, mit einer auto-matischen Regelung der Be- und Entlüftung, schaf-fen die verbrauchte Luft aus den Räumen und erset-zen sie laufend durch frische. Wichtig ist, eine solche Anlage richtig zu planen und beim Einbau sehr sorg-fältig vorzugehen.

Systeme zur kontrollierten Wohnraumlüftung beste-hen in der Regel aus einem Netz von Luftkanälen, über die das Gebäude mit Frischluft versorgt wird. Die Einblasventile sitzen meist im Türbereich knapp unter der Zimmerdecke. Als Überströmöffnung rei-chen Türschlitze von 0,5 cm, durch die die Luft z.B. in Richtung Bad strömt und hier an der Decke abge-saugt wird. In Küche, Bad und WC wird die ver-brauchte Luft abgesaugt, Feuchtigkeit und unange-nehme Gerüche verschwinden.

Die dazu nötigen Ab- und Zuluftkanäle werden be-reits in der Bauphase in das Wandsystem oder in der Dachschräge integriert und sind nach Fertigstellung der Arbeiten unsichtbar.

Vorteile der Komfortlüftung

• Immer frische hygienische Luft ohne Schadstoffe, Pollen, Allergene, Staub, Zug und störende Außenge-räusche wie Straßenlärm.• Überschüssige Luftfeuchtigkeit wird ins Freie ab-geführt. Das verhindert Bauschäden und die Bildung von Schimmelpilz.• Frischlufttemperierung: Wärme wird der Abluft über ein Wärmetauschersystem entzogen und der Frischluft wieder zugeführt. Im Sommer kann die Frischluft abgekühlt werden.• Mehr Sicherheit und Freiheit bei der Raumgestal-tung, weil keine Heizkörper benötigt werden. Die Lüf-tungskanäle werden in den Wänden geführt und sind deshalb unsichtbar.• Da eine automatische Komfortlüftung mit Wärme-rückgewinnung in der Anschaffung nicht mehr als ein konventionelles Heizsystem kostet, erhält man einen beachtenswerten Komfortgewinn als kosten-lose Draufgabe.

Fotos: Danfoss, epr / Schw

örer Haus, Vaillant

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Im Winter wird die Wärme der Abluft im Wärmerück-gewinnungsgerät genutzt um damit die Frischluft zu erwärmen, die in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer geleitet wird. Aus diesen Frischlufträumen strömt die Luft später durch Überströmöffnungen in die Ab-lufträume, wo sie dann wieder abgesaugt wird.

Ohne effiziente Wärmerückgewinnung, die bei gu-ten Geräten zwischen 80 und 95 % liegt, würde der Energieverbrauch spürbar ansteigen. Mit Wärme-rückgewinnung kann hingegen ohne jegliche Ener-giezufuhr minus 10° C kalte Außenluft auf rund 17° C vorerwärmt werden. Der verbleibende Lüftungswär-meverlust wird problemlos mit einer solaren Raum-heizung oder einem Pelletsofen ausgeglichen.

Moderne Wohnraumlüftungsanlagen sind zugfrei und leise. Zwei Haupt-Schalldämpfer an den Gerä-ten sowie Telefonieschalldämpfer zwischen den Räumen bewirken eine fast geräuschlose Lüftungs-anlage. Die neuesten Anlagen arbeiten in jeder Hinsicht wirtschaftlich und es sind nur zwei Venti-

latoren, die am besten von stromsparenden Gleich-strommotoren angetrieben werden, für den Zu- und Ablufttransport erforderlich.

Lüftungssysteme in EnergiesparhäusernMit der Integration einer Kleinstwärmepumpe im Kompaktgerät werden Lüftungsanlagen zur multi-funktionalen Haustechnik im Passivhaus. Warmwas-serbereitung, Lüftung, Wärmerückgewinnung und Heizung sind zu einem Block zusammengefasst. Passiv-, Niedrigenergie- und andere Energiesparhäu-ser erfordern weitreichendes Umdenken bei der Auswahl des Heizungssystems. Tatsächlich gingen hier die Entwicklungen Hand in Hand mit der Per-fektionierung der Lüftungstechnik. Passivhäuser mit einem maximalen Energiebedarf von 15 kWh/m2a wären ohne kontrollierte Lüftungssysteme nicht machbar. Trotz aller Vorteile ist es für viele Nutzer von Wohnraumlüftungssystemen anfänglich eine große Umstellung, während der Heizsaison die Fen-ster nicht mehr zu öffnen. Bedenken, dass die Luft als abgestanden empfunden wird, zerstreuen sich

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aber bald und nach wenigen Wochen will keiner mehr den Komfort missen.

Auch bestehende Bauten können einfach und kosten-günstig mit einer energieeffizienten Lüftung ausge-stattet werden. Für diesen Zweck gibt es besonders platzsparende Lüftungsgeräte mit Wärme-Rückgewin-nung und patentierter Feuchteautomatik, die speziell auf die lüftungstechnischen Anforderungen bei Ge-bäudesanierungen zugeschnitten sind.

Dank der kompakten Bauweise können diese Ge-räte in der Gebäude-Außenwand direkt unterhalb der Fensterbank installiert werden. Damit ist der Einbau ohne aufwändiges Verlegen von Rohrlei-tungen oder Umbaumaßnahmen zu realisieren.

Die Lüftungsgeräte sind mit je einem Zu- und Abluft-ventilator und einem dazwischenliegenden Platten-Wärmetauscher ausgestattet. Filter halten Staub und sogar Pollen zurück und sorgen für ungetrübten Frischluftgenuss. Komfortable Detaillösungen wie z.B. ein Feuchtigkeits-Messprogramm, das alle 20 Minuten die vorhandene Luftfeuchtigkeit prüft und bei Überschreiten des eingestellten Wertes das Ge-rät in Betrieb nimmt, oder auch automatische Sturmsicherungen ergänzen den Funktionsumfang hochwertiger Markengeräte.

Besonders wirtschaftlich sind Anlagen mit Rotati-onswärmetauschern, die gegenüber den bislang ein-gesetzten Aggregaten eine ganze Reihe von Vortei-len aufweisen: Zunächst arbeiten sie wegen ihres geringen inneren Luftwiderstandes sehr leise und ef-

fizient. Im Vergleich zu den bisher üblichen Wär-metauschern ist bei diesem System der Wärmebe-reitstellungsgrad gleich um 60 % höher. Die Feuchterückgewinnung stabilisiert das Raumklima auf den für optimales Wohlbefinden erforderlichen Werten. Da der Raumluft keine Feuchtigkeit entzo-gen wird, ist auch kein Kanalanschluss mit Geruchs-verschluss für die Kondensatableitung nötig. Wei-ters besteht bei diesem System keine Vereisungsgefahr, es ist daher auch kein teurer Erdkollektor, der über-dies regelmäßig gereinigt werden müsste erforder-lich. Dank dem hohen Wirkungsgrad wird auch kei-ne Abluftwärmepumpe benötigt.

Einbau der LüftungsanlageDie Voraussetzungen zur einfachen Installation und zum langlebigen Betrieb einer Komfortlüftungsanla-ge lassen sich in vier wesentlichen Punkten zusam-menfassen. Hinter jedem stecken mehrere Qualitäts-kriterien, die die Planung, die Auslegung, den Betrieb und die Wartung der Anlage näher definieren:

• Die Anlage muss so früh wie möglich in die Ge-bäudeplanung einbezogen werden, damit ausrei-chend Platz für die Luftleitungsführung sicherge-stellt ist.• Es muss für eine hygienische Behandlung der Frischluft und Einhaltung der Filterwechselinter-valle gesorgt werden.• Ganz wichtig ist höchstmöglicher Schallschutz für die Schlafräume. • Die energetische und lüftungstechnische Effizi-enz muss z.B. durch ausreichende Dimensionierung der Überströmquerschnitte sichergestellt werden.

Fotos: WP-Archiv

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist eine Investition, die sich lohnt. Neben mehr Komfort bietet sie v.a. ein Minus an Energieverbrauch und damit Kosten.

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kOMpetentewOhnRauM-LuftungDie Firma Troges bietet mit TWL eine Serie von Wohnraumlüftungsgerä-ten, die eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten eröffnet. Insgesamt � Ge-rätegrößen decken einen Volumenstrombereich von �� bis 2��0 m³/h ab und können so individuell eingesetzt werden.

D as neuste Produkt, das TWL-E ist ein Wohnraumlüftungsgerät mit Feuchterückgewinnung! Die Wärmerückgewinnung erfolgt über einen

Gegenstromplattenwärmetauscher aus Kunststoff mit bis zu 92 % Wärme-rückgewinnung und bis zu 85 % Feuchterückgewinnung. Zur Verhinderung der Austrocknung der Wohnräume im Winter kann mit dem TWL-E die Feuchtigkeit im Raum genau angepasst werden und die in der Abluft befind-liche Feuchtigkeit der trockenen Außenluft kontrolliert wieder zugeführt werden. Gleichzeit ist ein Einfrieren des Wärmetauschers selbst bei sehr tie-fen Außentemperaturen ausgeschlossen und es sind keine zusätzlichen Maß-nahmen wie ein Erdwärmetauscher oder ein Vorheizregister notwendig!

Mit dem TWL 200SE bietet Troges ein kompaktes Gerät, das speziell für die Belüftung von Wohnungen konzipiert wurde. Der Einbau erfolgt ober-halb des Spülkastens am WC. Die Anschlüsse für Frisch- und Fortluft sind auf der Rückseite des Gerätes vorgesehen, um einen direkten Anschluss an eine Steigleitung im Schacht zu ermöglichen. Optional ist in diesem Gerät auch ein PTC- Elektro-Heizregister zur Zuluft-Nacherwärmung einge-baut. Die TWL-Geräte 200SE, 200, 300, 700, 1500 und 2500 entsprechen der höchsten Energieeffizienzklasse A+ mit bis zu 94 % Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung, beinhalten eine umfangreiche Serienausstattung, wobei jederzeit zusätzliche Funktionen realisierbar sind. Abgerundet wird unsere Palette an Wohnraumlüftungsgeräten mit den extrem kompakten Geräten TWL 170 und 330 mit über 90 % Wärmerückgewinnung.

Alle Geräte sind ausgestattet mit wartungsfreien Konstantvolumen-strom-Hochleistungsventilatoren mit EC Technologie. Noch flexiblere Lösungen für die Wohnraumlüftung erhalten unsere Kunden mit dem kompletten System mit Kunststoffschlauch, das wir neben unserem Wi-ckelfalzrohr nun auch zur Luftverteilung im Haus anbieten. Stets frischer Luft bei gleichzeitigen höchsten Ansprüchen an die Energierückgewin-nung steht so nichts mehr im Wege!

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waRMwaSSeRbeReitung

W armwasser ist nach der Raumwärme der größ-te Energieverbrauchsposten in privaten Haus-

halten. Etwa acht Mrd. kWh Energie wurden 2009 in den heimischen Haushalten zur Warmwasserer-zeugung genutzt. Für jeden einzelnen Haushalt liegt hier ein hohes Einsparpotenzial.

Heute gehört es zu den selbstverständlichen Kom-fortmerkmalen eines Haushalts, dass jederzeit warmes Wasser in ausreichender Menge vorhanden ist. Im Durchschnitt kann man davon ausgehen, dass pro Person und Tag ca. 50 Liter Warmwasser (mit 55° C) benötigt werden. Das bedeutet, dass bei einem Vier-Personen-Haushalt nicht nur über 70.000 Liter Wasser pro Jahr für die Körperpflege verbraucht werden, sondern auch rund 4.000 kWh an Energie. Für die Bereitung können zentrale Sys-teme, die in der Regel mit der Heizung kombiniert w

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sind, oder dezentrale Anlagen nahe der Wasserent-nahmestelle eingesetzt werden. Die Planung der Warmwasserversorgung geht dabei nicht nur von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen, sondern auch von deren Pflegegewohnheiten und von der Anzahl der Entnahmestellen aus.

Warmwasser durch SolarDa der Warmwasserverbrauch das ganze Jahr über an-nähernd konstant ist, die Heizleistung aber nur wäh-rend der kalten Jahreszeit benötigt wird, sind Heiz-zentralen mit angeschlossener Warmwasserbereitung extrem unwirtschaftlich und belasten auch die Um-welt durch einen vermehrten Brennstoffverbrauch. Eine thermische Solaranlage kann mindestens 60 % des jährlichen Energiebedarfs für die Warmwasserbe-reitung abdecken. Dabei handelt es sich um Systeme, die die Sonnenstrahlung in Wärme umwandeln, mit der schließlich Wasser erwärmt wird. Zentrale Bau-steine jeder Solaranlage sind die Kollektoren (Samm-

Foto: Stiebel Eltron

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ler). Es gibt verschiedene Ausführungen, die sich durch Art des Materials, Aufbau und Wirkungsgrad unter-scheiden. Je besser der Wirkungsgrad, desto höher ist auch der Produktionsaufwand und somit der Preis.

Der Wirkungsgrad eines Solarkollektors gibt an, wel-cher Anteil der Globalstrahlungsleistung, die auf die Absorberfläche des Kollektors trifft, in nutzbare Wärme umgesetzt werden kann. Er ist keine Kon-stante, sondern abhängig von der jeweiligen Strah-lungsleistung der Sonne, die wiederum von der Ta-ges- und Jahreszeit abhängig ist.

In Österreich liefert die Sonnenkraft einen Energie-ertrag von ca. 1.000 kWh/m2/Jahr, je nach Kollektor-

typ können davon zwischen 40 und 50 % für die Was-serbereitung genutzt werden. Die aufgefangene Sonnenenergie wird vom Kollektor in Wärme umge-wandelt. Diese wird über ein Wasser-Frostschutzge-misch (Wärmeträgermedium) in Rohrleitungen zu einem Speicher (Wasserboiler) geleitet. Dort wird die Wärme über einen Wärmetauscher an das Brauch-wasser übertragen und somit nutzbar gemacht. An-schließend fließt das abgekühlte Wasser wieder in den Kollektor zurück – so entsteht ein Kreislauf, der bei den meisten heimischen Anlagen im Gegensatz zu den in südlichen Ländern üblichen „Schwerkraft-anlagen“, durch eine Pumpe unterstützt wird.

Um eine gleichmäßige Versorgung zu gewährleisten, muss der daran gekoppelte Solarboiler so ausgelegt sein, dass die Speicherung des Warmwasserbedarfs für mehrere Tage möglich ist. Während der kühlen Jahreszeit wird in der Regel Wärmeenergie aus einer Zusatzheizung (z.B. Pelletkessel) in das System ge-speist. Für den Anschluss einer Solaranlage geeignet sind aufrecht stehende Standspeicher, die mit einem Solarwärmetauscher unten im Behälter und zur Nachheizung durch den Heizkessel mit einem zwei-ten Wärmetauscher oberhalb des Solarwärmetau-schers ausgerüstet sind. Das Energieangebot der Sonne reicht aus, um in unseren Breiten im Som-merhalbjahr den Warmwasserbedarf vollständig zu decken. In der Übergangszeit und in den Wintermo-

BAUperfekt Tipp

Thermische Solaranlagen werden von allen Landes-regierungen und auch vielen Gemeinden gefördert. Zusätzlich können Solaranlagen auch noch steuer-lich abgeschrieben werden. Eine Solaranlage erzielt über ihren Lebenszyklus kontinuierlich Erträge, die ab einem bestimmten Zeitpunkt die Investitionskos-ten decken. Danach ist die Warmwasserbereitung kostenlos!

} Die perfekte Kombination mit SSL-Technik.

Solarwärmepumpen liefern Energie für die gan-

ze Familie – für Heizung und Warmwasser.

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BAUperfekt Tipp

Durch den Einbau einer einfachen Zeitschaltuhr las-sen sich rund 1�� Kilowattstunden pro Jahr einsparen (berechnet nach den Durchschnittswerten der Geräte, die heute in den Haushalten zu finden sind). Das er-bringt eine Ersparnis von ca. 2� Euro. Eine Zeitschalt-uhr, die in der Anschaffung wenige Euro kostet, macht sich somit sehr schnell bezahlt. Selbstverständlich sollten Sie den Boiler vollständig abschalten, wenn Sie für längere Zeit das Haus verlassen.

naten reicht das Energieangebot immer noch zum Vorwärmen des Brauchwassers, es muss daher von der Zusatzheizung nur noch um eine geringere Tem-peraturdifferenz nachgeheizt werden. Im Winter-halbjahr werden an sonnigen Tagen immerhin noch Brauchwassertemperaturen von 30°C bis 50°C er-reicht. Daher ist der Energieeinspareffekt auch in der kühlen Jahreszeit beträchtlich.

Der überwiegend eingesetzte Flachkollektor mit selek-tiver Beschichtung liefert einen durchschnittlichen Energieertrag von ca. 400kWh/m² Kollektorfläche im Jahr und hat ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhält-nis. Mit einer Kollektorfläche von 8 m² und einem etwa 400 Liter fassenden Solarboiler, kann ein Vier-Personenhaushalt seinen Warmwasserbedarf zu 80 % abdecken.

Optimal ist eine Ausrichtung der Kollektoren nach Süden – eine Ausrichtung nach Westen oder Osten ist in Sonderfällen möglich, sofern die geringere Einstrahlung auf solche Flächen durch eine ent-sprechend größere Kollektorfläche kompensiert wird. Der Neigungswinkel für maximalen Jahres-nutzungsgrad liegt in unseren Breiten bei ca. 45°, flachere Winkel führen zu einem höheren potenti-ellen Ertrag im Sommer, der jedoch oft gar nicht genutzt werden kann (z.B. wegen Ferien). Bei Nei-gungswinkeln von über 45° wird die Sonnenein-strahlung in der Übergangszeit besser genutzt, was bei Anlagen zur Heizungsunterstützung günstig ist. Werden an Stelle von Flachkollektoren Vakuum-Röhrenkollektoren eingesetzt, kann die Absorber-

fläche wegen des höheren Quadratmeter-Ertrages um 30 % reduziert werden.

Umrüsten auf SolarAuch der nachträgliche Einbau einer thermischen Solaranlage ist ohne weiteres machbar, wenn im Ge-bäude bereits eine zentrale Warmwasserversorgung vorhanden ist. Steht eine Heizungssanierung an, so sollten die neuen Komponenten, insbesondere der Warmwasserspeicher, so ausgewählt werden, dass sie sich optimal für die Kombination mit einer So-laranlage eignen.

Wird die Solaranlage nicht gleich realisiert, ist es sinnvoll, im Zuge der Renovierungsarbeiten vorbe-reitend schon zwei sehr gut gedämmte Verbindungs-leitungen zwischen Warmwasserspeicher und dem zukünftigen Aufstellungsort für den Sonnenkollek-tor zu verlegen. Wird auch noch eine Kabelverbin-dung für den Temperaturfühler im Kollektor vorge-sehen, so ist alles bereit, um zu einem späteren Zeitpunkt die Solaranlage mit geringem Arbeits- und Kostenaufwand nachzurüsten.

Warmwasser durch StromEine dezentrale Warmwasserversorgung über Elektro-boiler ist vor allem dann eine interessante Alternative, wenn nicht dauernd Warmwasser benötigt wird. Also beispielsweise in Wochenendhäusern oder Gästezim-mern. Im Vergleich zu anderen Energiearten ist die elektrische Energie in der Lage, das benötigte Warm-wasser rasch und effizient bereit zu stellen. Kurze Leitungswege bedeuten geringe Wärmeverluste und

Foto: Vaillant

Moderne Warmwasserspeicher (hier Produkte

von Vaillant) stellen mit nur geringem Stromauf-

wand ständig warmes Wasser zur Verfügung.

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S o kann zum Beispiel in einem 3 Personen Haus-halt mit einem Bramac SolarSet, bestehend aus

einem 6 m2 Bramac SolarDach und einem 300l Bra-macTrinkwasserspeicher, bis zu 70% des jährlichen Warmwasserbedarfs abgedeckt werden. Bei einer Lebensdauer der Anlage von rund 25 Jahren erspart man sich so ca. 60.000* Kilowattstunden!

Qualität bis ins letzte Detail für höchste AnsprücheDas Bramac-Solar WarmwasserSet-solo ist für höch-ste Ansprüche in Leistung, Design und Nachhaltig-keit mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Ver-hältnis konzipiert.

Gute Gründefür das Bramac Solar System WarmwasserSet solo• Vorgefertigte Solarstation mit steckfertig mon- tierter Regelung und integriertem Luftabscheider• Großflächige Glattrohrwärmetauscher• 2-Schicht-Emaillierung mit Magnesium Schutz- anode• Schnelle Montagezeit und leichte Bedienung• 5 Jahre Garantie• Anspruchvolles Design• Ein Bramac-Solar-Markenprodukt

Verstärkt wird das Dach als Energiezentrale genutzt und mit Solarkollektoren ausgestattet. Mit den So-larsets und Solarkollektoren von Bramac glückt der Einstieg ins Solarzeitalter auf jedem Dach.

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einen geringeren Verbrauch an wertvollem Trinkwas-ser. Deshalb werden bei einer dezentralen Warmwas-sererzeugung die Geräte in der Nähe der Zapfstellen platziert. Allerdings entfällt im Gegensatz zur zen-tralen Warmwasserbereitung die Kombinationsmög-lichkeit mit alternativen Wärmeerzeugern, wie zum Beispiel mit einer solaren Warmwasserbereitung.

Für einzelne Zapfstellen mit geringem Wasserbedarf (Wasch- und Spülbecken) werden elektrisch be-heizte Kleinspeicher eingesetzt (5 bis 10 Liter Boi-ler). Für benachbarte Zapfstellen in Küche und Bad bieten sich Durchlauferhitzer und Boiler, sowie mit Nachtstrom elektrisch beheizte Speicher mit einem Volumen von 80 bis 150 Litern an. Die gängigen elektrischen Anschlussleistungen reichen von 1,2 kW bis ca. 6,6 kW Heizleistung.

Die vermeidbaren Verluste elektrisch beheizter Warmwasserspeicher im Dauerbetrieb werden bis-her allerdings nicht ausreichend berücksichtigt. Da-bei kann man pro Boiler 20 Euro und mehr im Jahr einsparen. So ist es etwa nachts nicht nötig, dass der Boiler permanent die hohe Temperatur des Wassers aufrecht erhält. Wenn Sie nachts aber doch einmal warmes Wasser benötigen, reicht die Dämmung des

Speichers aus, um das Wasser nicht komplett abküh-len zu lassen. Das gleiche gilt natürlich, wenn sich tagsüber niemand in der Wohnung aufhält.

Bei Elektro-Durchlauferhitzern erfolgt die Warmwas-serbereitung immer nur im Bedarfsfall. Daher ist diese Art der Elektro-Warmwasserversorgung we-sentlich wirtschaftlicher als der Elektro-Wasserspei-cher, und der Energieverbrauch liegt bei weniger als der Hälfte eines Boilers im Dauerbetrieb.

Größere elektrisch beheizte Durchlauferhitzer be-nötigen allerdings hohe Anschlussleistungen und ei-nen Kraftstromanschluss mit 400 V.

Wenn die Möglichkeit eines Gasanschlusses besteht, sind Gasdurchlauferhitzer den elektrischen vorzuzie-hen, und zwar aus ökologischen Gründen, wie auch in punkto Betriebskosten. Etwas höher sind die Kosten bei direktbefeuerten Warmwasserspeichern mit at-mosphärischem Gasbrenner. Bauartbedingt sind die Wärmeverluste von Speichersystemen vergleichswei-se hoch, da der Speicher bei ausgeschaltetem Brenner über die Heizflächen auskühlt. Seit einigen Jahren werden deshalb Speicher mit Abgasklappe eingesetzt, die den auskühlenden Luftzug verringern.

Fotos: Vaillant, Viessmann

Vaillant E-Durchlauferhitzer

Viessmann Vitocell-Boiler Vaillant E-Durchlauferhitzer

Vaillant Gas-Durchlauferhitzer

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inStaLLatiOnen

U m die Energie dorthin zu bringen, wo wir sie brauchen, sind diverse Installationsarbeiten

nötig. Siehe dazu Leerverrohrung im Kapitel Innen-ausbau. Die leeren Rohre sind eines, was damit dann zu geschehen hat, erfahren Sie nun.

ElektroinstallationenStrom kommt aus der Dose – aber nur, wenn die Anschlüsse korrekt und funktional verlegt sind. Neuerrichtungen und Reparaturen an elektrischen Starkstromnetzen dürfen ausnahmslos nur von konzessionierten Elektrotechnikern vorgenommen werden. Wenn Sie Geld sparen wollen, können Sie aber beispielsweise die Leerverrohrungen selber le-gen und/oder dem Fachmann nach Anweisung zur Hand gehen.

Planen Sie von Anfang an ausreichend viele Steck-dosen und Anschlussmöglichkeiten, sodass sie auch für spätere Fälle – etwa wenn zusätzliche Geräte an-geschafft werden – gerüstet sind. Zu den wichtigsten Haushaltsgeräten, für die jeweils eine eigene Steck-dose bzw. Anschlussdose erforderlich ist, zählen: Elektroherd, Geschirrspüler, elektrische Warmwas-

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serbereitung (Boiler), Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Waschmaschine und Trockner.

Eigene Steckdosenstromkreise braucht man für die Küche, für jeden Wohn- und Schlafraum, für Gara-gen, Hobbywerkstatt und Büro mit Computeranla-ge. Für die Deckenbeleuchtung bedarf es pro Ge-schoß eines zusätzlichen Stromkreises und da man nie wissen kann, welche Segnungen der Elektrizität in den nächsten Jahren noch auf uns zukommen, sollten darüber hinaus zwei weitere Stromkreise als Reserve vorgesehen werden.

Detaillierter SchaltplanGenaue Auskunft über die Details einer Elektroanla-ge gibt der Installationsplan. Darin wird dokumen-tiert, welche Geräte an welcher Stelle angeschlossen sind, wo Zähler, Verteiler, Hausanschlusskasten, Steckdosen, Schalter, Leuchten angebracht werden sollen, um welche Art von Stecker, Schalter oder Leuchten es sich handelt, mit welcher Art Leitungen und in welcher Verlegungsart die Installation ausge-führt werden sollen. Um Missverständnisse zu ver-meiden, sollten die genormten Installations-Symbole verwendet werden. Diese sind in Schablonenform sowie als Anreib- und Klebefolien erhältlich.

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Grundsätzlich müssen Leitungen in Wänden senk-recht oder waagrecht verlegt werden. In Decken oder Fußböden ist hingegen die Verlegung auf kür-zestem Weg gestattet. Aber auch hier sollte auf eine möglichst geradlinige Leitungsführung geachtet werden. Der Sinn dieser Vorgabe besteht darin, dass man bei Umbau- und Wartungsarbeiten – auch ohne Installationsplan – allein aus der Position von Steck-dosen, Schaltern und Verteilerdosen auf die Lage des Leitungsnetzes schließen kann. (Siehe Leerverroh-rung für Stromleitungen, Seite 140)

Die zeitgemäße Gebäudetechnik, mit ihrer mittler-weile fast unüberschaubaren Anzahl von Funktionen und Kombinationen, stellt hohe Ansprüche an die elektrotechnische Installation. Bei der Planung muss auf bedarfsgerechte Anschlussmöglichkeiten mit Reserven für zukünftige Verbraucher geachtet wer-den, und ebenso gilt es, die einschlägigen Sicher-heitsvorkehrungen zu berücksichtigen.

Die Verantwortung des Bauherrn gilt hier der Aus-wahl von geeignetem Elektroinstallationsmaterial (bei Eigenleistungen) und natürlich muss er auch für die fachgerechte Verarbeitung sowie Wartung durch eine dafür autorisierte Elektrofachkraft nach den einschlägigen elektrotechnischen Vorschriften und Bestimmungen sorgen. Es sollten in jedem Fall nur Materialien verwendet werden, die mit dem ös-terreichischen Zulassungszeichen „ÖVE“ gekenn-zeichnet sind.

Stromsicherungen Fließt, vereinfacht dargestellt, in einer elektrischen Leitung zu viel Strom, so erwärmt sie sich und es be-steht Brandgefahr. Ausschlaggebend ist der Leitungs-querschnitt. Aus diesem Grund müssen elektrische Leitungen sachgemäß ausgeführt und darüber hinaus mit geeigneten Leitungsschutzeinrichtungen abgesi-chert werden. Kommt es zu Überlastung oder Kurz-schluss, wird der Stromkreis an diesen vorgesehenen Stellen unterbrochen. Die für die Elektroinstallation notwendigen Sicherungsmaßnahmen setzen sich aus je einem Leitungsschutzschalter (früher Schmelzsi-cherung) bzw. für jedes fix installierte Gerät (z.B. Boiler, Waschmaschine etc.), sowie Sicherung oder Schaltautomat für die Lichtstromkreise und einer Absicherung pro Steckdosenstromkreis zusammen.

BAUperfekt Tipp

Fehlerstromschutzschalter sind mit einer Prüftaste ausgestattet, die einen einfachen Funktionstest er-möglichen. Diesen Test kann bei ordnungsgemäß in-stallierten Anlagen jedermann gefahrlos durchführen. Wird die Prüfung nicht durchgeführt, können mit der Zeit die Kontakte im Inneren verkleben. Ein Auslösen im Fehlerfall ist dann nicht mehr möglich. Am besten führen sie die FI-Schalterprüfung zweimal im Jahr, beispielsweise anlässlich der Zeitumstellungen durch. Nur so können Sie sicher sein, dass der Schutzschal-ter im Gefahrenfall funktioniert.

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BAUperfekt :: Energie

Schraubsicherungen findet man heute meist als so genannte Vorzählersicherungen zwischen Steiglei-tung und Wohnungsverteiler, bei älteren Anlagen trifft man sie auch im Wohnungsverteiler an. Gele-gentlich werden Schmelzsicherungen auch bei Neu-anlagen installiert. Dieser Sonderfall betrifft vor allem Stromkreise für den Anschluss besonders leistungshungriger Geräte (z.B. Elektroherd oder Elektroheizung) und wenn ein kurzfristiges Über-schreiten der Sicherungs-Nennleistung (Trägheit der Sicherung) erwünscht ist.

Leitungsschutzschalter lösen wie Schmelzsiche-rungen bei Überlastung aus, können aber nach Be-hebung des Defekts sofort wieder eingeschaltet werden. Bei Bedarf, beispielsweise im Fall von War-tungsarbeiten an der Elektroinstallation, funktio-nieren sie wie gewöhnliche Ausschalter.

Elektroanlagen müssen aber nicht nur gegen Über-lastung geschützt sein, sondern auch maximale Si-cherheit für die Nutzer gewährleisten. Seit der Ein-

BAUperfekt Tipp

Wichtige Grundlagen einer korrekten Elektroinstallati-on lassen sich durchaus auch von Laien überprüfen. So sollten sämtliche Isolationsrohre und -schläuche möglichst geradlinig und besonders im Bodenbereich nur auf sorgfältig dafür vorbereiteten Untergründen (saubere Installationsebene) verlegt werden. Andern-falls kann es bei der Estrichlegung oder späteren Bauarbeiten leicht zu Beschädigungen kommen. Ver-langen Sie zudem vom Professionisten einen exakten Installationsplan, dann sind Sie vor bösen Überra-schungen, z.B. beim Befestigen von Möbeln an der Wand oder bei Umbauarbeiten, gefeit.

Foto: WP-Archiv

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BAUperfekt :: Planung

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führung des Fehlerstrom-Schutzschalters (FI-Schalter) hat sich die Anzahl von tödlichen Stromunfällen er-heblich verringert und auch Sachschäden (z.B. Brän-de), die durch Erdschlussfehlerströme entstehen können, lassen sich dadurch vermeiden.

Eine weitere wichtige Schutzmaßnahme, die seit 1998 in Österreich bis zur flächendeckenden Ver-breitung ausgebaut wird, ist die so genannte Nullung. Dazu stellt das EVU (Elektro Versorgungs Unter-nehmen) eine optimale Erdung zur Verfügung, mit der alle Erdungsanlagen eines Hauses verbunden werden müssen. Aufgrund der so verringerten Er-dungswiderstände schalten Sicherungen im Stö-rungsfall schneller ab.

Eine korrekte Installation beginnt übrigens bereits beim Bauprovisorium, leider sind gerade hier oft-mals unsachgemäße und somit gefährliche Lösungen anzutreffen. Besorgniserregend ist, dass nicht zu-letzt wegen der leichten Verfügbarkeit, Elektroin-stallationsmaterial zunehmend von unzureichend vorgebildeten Personen oder Laien verarbeitet wird. Wer jedoch Elektroinstallationsarbeiten – fahrlässig oder aus Unwissenheit – nicht fach- und normenge-recht durchführt und für diese Arbeiten nicht auto-risiert ist, kann sich im Falle eines Personenschadens strafbar machen und zu Schadenersatz verpflichtet werden. Darüber hinaus kann bei einer nicht ord-nungsgemäß durchgeführten Arbeit an elektrischen Einrichtungen der Versicherungsschutz (z.B. Feuer-versicherung) entfallen.

Elektrische Anlagen, die mit Schwachstrom (Span-nungen bis max. 42 Volt) betrieben werden, wie Ha-logenleuchten ab dem Transformator, Gegensprech-anlagen, Telefonsysteme oder EDV-Netzwerke dürfen auch vom Heimwerker installiert werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass solche An-wendungen aus Gründen der Betriebssicherheit

(z.B. Störung durch Netzfrequenz) nicht in den glei-chen Verrohrungen und Tragsystemen wie die Stan-dardelektroinstallation verlegt werden.

SanitärinstallationenSchon seit einigen Jahren wird das Rohrnetz der Sa-nitärinstallation nach dem Prinzip von elektrischen Leitungssystemen – von einem zentralen Verteiler aus – verlegt. Von der Steigleitung beziehungsweise dem Verteiler weg werden die einzelnen Räume mit den Anschlüssen versorgt, die für Zu- und Abgänge von Waschbecken, Badewanne, Dusche, Toilette etc. notwendig sind. Für mehrere Anschlüsse in der Wand sind Subverteiler vorgesehen. Die Versorgung, auch als Druckleitung bezeichnet, wird über Hauptventil und Wasserzähler, die üblicherweise im Keller mon-tiert sind, in die zu versorgenden Räume geleitet. Für allfällige Wartungs- und Reparaturarbeiten muss die-ser Platz ständig problemlos zugänglich sein.

Die Dichtheitskontrolle sollte vom Fachmann vorge-nommen werden. Dabei wird das gefüllte Leitungs-system einem Überdruck (entspricht mehrfachem Wasserdruck) ausgesetzt, bei dem jede Undichtheit sofort lokalisiert werden kann.

Ventile sind bei Installationen deshalb notwendig, damit einzelne Bereiche oder Abschnitte bei Bedarf gesperrt werden können, ohne den Durchfluss ande-rer Bereiche zu beeinträchtigen. Eckventile unter Waschtischen sind ein gutes Beispiel dafür. Mit so genannten Entleerventilen kann man bei Repara-turen den betroffenen Kreislauf trocken legen.

Abwasserleitungen gehören mit zu den sensibelsten Bereichen in der Haustechnik und sollten immer von Profis geplant werden. Die Ausführung kann dann (mit deren Rat und Hilfe) auch in Eigenregie erfolgen. Dafür werden unterschiedliche Rohrtypen angeboten (siehe Leerverrohrung Seite 140).

Fotos:WP-Archiv

Der Einbau einer Fußboden- oder Wandheizung bedarf zumindest der Unterstützung professioneller Fachleute.

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BAUperfekt :: Energie

heiZungSMOdeRniSieRung

B ei bestehenden Anlagen erfordern alte, für heu�tige Verhältnisse oft zu kleine Heizkörper recht

hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 90°C. Solche Wärmeabgabesysteme lassen sich nicht mit moder�nen Kesseln oder Heizthermen kombinieren. Im Zuge einer Sanierung muss daher das ganze System von Grund auf erneuert werden. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von technischen Gründen, die für einen Heizkörpertausch sprechen. So können die al�ten im Laufe vieler Jahre verschlammt sein, Stahl�rohre sind möglicherweise rostig. Seltener trifft man Kalkablagerungen und undichte Leitungen an. Ein besonders wichtiger Aspekt betrifft den Energiever�brauch: Allein das Auswechseln veralteter Heizkör�per kann bereits eine Einsparung bis zirka 15 Prozent bringen! Die alten Heizkörper strahlen die Wärme mit sehr hoher Temperatur ab, wodurch es in der Umgebung zu Staubverschwelungen, unangenehmem Geruch und einem großen Anteil an staubaufwir�

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belnder Konvektionswärme kommt. Zudem sind die Wärmeverluste bei hohen Vorlauftemperaturen we�sentlich größer als bei niedrigen. Heizkörper, die die aktuellen Anforderungen erfüllen, haben eine große Oberfläche und kommen daher mit einer Vorlauf�temperatur unter 50°C aus. Es wird wesentlich weni�ger Staub aufgewirbelt und der Anteil an direkter Strahlungswärme ist entsprechend hoch.

„Tut’s die noch ein paar Jahre oder ist es an der Zeit die Heizanlage zu tauschen?“ Das ist eine der ersten Fragen bei Beratungsgesprächen und Besichtigungen von Sanierungsobjekten. Für die Erneuerung beste �hender Heizungen gibt es eine ganze Reihe guter Gründe.

Besitzer älterer Häuser klagen oft über die horrend hohen Heizkosten. Die effektivste Methode, um Heizkosten zu senken, ist eine Modernisierung der Heizungsanlage. Denn so lässt sich recht einfach un�genutztes Energiepotenzial nutzen. Der Einsatz

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Der Austausch Ihrer Heizungsanlage bedeutet momentan zwar einen mo-

netären Aufwand, der sich aber innerhalb kürzester Zeit amortisiert hat.

Lassen Sie von einem Fachmann die bestehende Anlage überprüfen und

handeln Sie rasch!

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BAUperfekt :: Energie

fortschrittlicher Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl ist dabei ein sinnvoller Weg, um eine optima-le Energieeffizienz im Haus zu erzielen. In Verbin-dung mit regenerativen Techniken wie beispielsweise der Solarthermie, lässt sich auf diese Weise ein Gut-teil der Heizkosten einsparen. Eine andere Möglich-keit ist die Umstellung auf eine Heizanlage, die mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder Pflan-zenöl betrieben wird. Diese Energieträger sind nicht so starken Preisschwankungen und -steigerungen ausgesetzt, wie fossile Brennstoffe und auch ein hei-ßer Tipp punkto zukunftsicherer Versorgung.

HeizkosteneinsparungWas spricht darüber hinaus für eine Heizungsmo-dernisierung? Mit dem richtigen und nach Ihren Be-dürfnissen optimierten System heizen Sie komfor-tabler. Das Raumklima wird angenehmer und die Regelung der Anlage vereinfacht. Außerdem scho-nen Sie durch eine Heizungsmodernisierung die Umwelt, denn so können Sie die CO2-Emissionen Ihrer Heizung um bis zu 50 % reduzieren.

Wie viel kann ich durch eine Heizungsmodernisie-rung sparen? Zentralheizungen, die mit Wärmepum-pen, Holz oder Pellets betrieben werden, bieten wirt-schaftlich sehr attraktive Lösungen. Und durch den Einsatz zeitgemäßer Kesselsysteme mit Erdgas oder Heizöl in Verbindung mit Solarthermie lassen sich bis zu 40 % der Heizkosten einsparen. Woran erkennt man, dass die Heizung nicht mehr effizient arbeitet? Eine Heizanlage verbraucht immer mehr Energie, je mehr sie sich dem Ende ihrer technischen Lebens-dauer nähert. Das ist in der Regel nach 15 bis 20 Jah-

ren der Fall. Beispielsweise nutzen alte Heizkessel weniger als zwei Drittel des Brennstoffes aus. Mit den heutigen hocheffizienten Technologien (Brenn-werttechnik) wird hingegen die zugeführte Energie fast zu 100 % in Wärmeenergie umgewandelt.

Lohnt sich denn überhaupt eine Heizungsmoderni-sierung im Hinblick auf die Anschaffungskosten? Selbstverständlich! Denn schon mit geringen Inves-titionen kann ein vergleichsweise hohes Einsparpo-tenzial erreicht werden. Außerdem werden Sie durch staatliche Förderprogramme bei der Modernisierung Ihrer Heizungsanlage finanziell unterstützt. Je nach

1 x 1 der Heizungsleistung

Dividieren Sie die beheizte Bruttogeschoßfläche Ihres Eigenheims einfach durch den Faktor 10 und vergleichen Sie diese Zahl mit der Nennleistung des installierten Kessels. Diese ist am Typenschild in kW* angegeben. Liegt der Wert des Quotienten (Ergebnis der Division) bei einem Faktor größer als 1,� ist die Leistung der Heizung zu groß und ein Kesselaus-tausch ratsam.

*Ist die Kessel-Nennleistung in kcal/h angegeben, dann dividieren Sie diese

Zahl einfach durch 860, Sie kommen so auf den Wert in kW.

Beispiel: Bruttogeschoßfläche: 150 m² : 10 = Kenn-zahl 15, Nennleistung laut Typenschild Heizzentrale: 35 kW, Überdimensionierungsfaktor: 2,3

BAUperfekt Tipp

Die Investitionen in eine neue Heizung zahlen sich insbesondere dann aus, wenn die Heizungsmoderni-sierung durch nicht rückzahlbare Direktförderungen unterstützt wird. Lassen Sie sich im Zuge der Moder-nisierung von einem unabhängigen Energiefachmann beraten und überlegen Sie auch sinnvolle Alternativen bei der Wahl des gewünschten Energieträgers, sowie die Einbindung einer thermischen Solaranlage!

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BAUperfekt :: Energie

Checkliste Heizkessel

Merkmal Istzustand Empfehlung

Brennstoff z.B. Öl, Gas, feste Brennstoffe

bei einer umfassenden Heizungs-Sanierung eventueller Umstieg auf anderen Energieträger, z.B. Pellets statt Öl

Kesselleistung siehe Rechnung oben

Baujahr über 20 Jahre alte Kessel sind veraltet

Kesselwasser--temperatur

arbeitet Ihr alter Ölkessel noch mit einer konstant hohen Kes-seltemperatur zur Warmwassererzeugung, sollte er getauscht werden

Abgasverluste in diesem Punkt berät Sie Ihr Schornsteinfeger

Abgastemperatur liegt diese über 200°C: Anlage inspizieren und gegebenenfalls Kessel erneuern!

Zustand allgemein Korrosion (Rost) u.ä. Mängel lassen einen baldigen Austausch ratsam erscheinen (Betriebssicherheit!)

Bundesland gibt es Zuschüsse, z.B. für einen Brenn-wertkessel, der mit einer Solaranlage gekoppelt ist oder für die Installation einer Wärmepumpe.

Status quo bestimmen Ob das bestehende System noch einige Jahre seinen Zweck auf wirtschaftliche Weise erfüllt, kann nur im Rahmen einer genauen Bestandsaufnahme festge-stellt werden. Fällt die Antwort negativ aus, so bil-den die gewonnenen Daten zusammen mit Ihren Nutzungswünschen die Basis, um eine neue opti-mierte Heizung zu konzipieren. Neben der Abnut-zung gibt es noch eine Reihe weiterer Argumente für die Erneuerung der Heizung.

• Nach gründlicher Wärmedämmung der Gebäu-dehülle ist der Heizkessel aufgrund des reduzierten Wärmebedarfes meist deutlich überdimensioniert.

• Wesentlich bei einem Kessel ist aber nicht nur der feuerungstechnische Wirkungsgrad, ebenso bedeut-sam sind die Abgas-, Stillstands- und Bereitschafts-verluste. Alte, überdimensionierte Kessel weisen hier deutlich schlechtere Werte auf als moderne Nieder-temperaturkessel. Sie arbeiten immer unterhalb ihrer Nennleistung und daher mit stark reduziertem Nut-zungsgrad. Insbesondere wenn sie auch noch mit Fo

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BAUperfekt Tipp

Um bei Sanierungsarbeiten das Anbohren der Rohre zu vermeiden, gibt es Thermofolien, die bei einge-schaltetem Heizungssystem die Rohrführungen sicht-bar machen, Kupferrohrsysteme können mit einem Leitungssuchgerät geortet werden.einem Warmwasserspeicher gekoppelt sind. In die-

sem Fall muss der Kessel auch im Sommer betrieben werden, wenn die Heizung ausgeschaltet ist. Alterna-tive: Themische Solaranlage zur Warmwassergewin-nung und Heizungsunterstützung.

• Weist der Kessel neben den anderen Kriterien sichtbare Mängel auf, z.B. starke Korrosion, nicht funktionierende Regeleinrichtungen etc., so ist selbst bei jüngeren Kesseln ein Austausch zu Guns-ten der Betriebssicherheit anzuraten.

Die Checkliste auf Seite 255 erlaubt einen schnellen Überblick, ob eine bestehende Kesselanlage erhal-tenswert ist oder nicht. Wenn die dort gegebenen Empfehlungen in mehr als einem Punkt zutreffen, sollte ein Austausch der Kesselanlage erwogen wer-den, unabhängig davon, ob das Gebäude zusätzlich wärmegedämmt wird oder nicht.

Haben Sie sich erstmal für eine Erneuerung der Heizzentrale entschlossen, so gilt es selbstverständ-lich auch Art, Größe und Zustand des Kamins zu kontrollieren. In diesem Zusammenhang ist es rat-sam, auch die anderen im Gebäude vorhandenen Abzüge zu untersuchen und zu dokumentieren. Die-se können gegebenfalls für weitere Feuerstätten oder als Installationskanal genutzt werden. Hilfreich kann dabei auch das Urteil des Rauchfangkehrers sein, mit dem die Sanierungsvarianten im Vorfeld diskutiert werden sollten, was auch die später not-wendige Abnahme erleichtert.

Wenn im Rahmen der Kesselsanierung ein Brenn-wertkessel eingebaut werden soll, muss ein Abwas-seranschluss für das anfallende Kondensat zugäng-lich sein. Die Regelung der Heizwassertemperatur (Vorlauf) dient der Steuerung der Heizleistung. Bis vor kurzem wurden viele Heizungsanlagen – auch solche mit Niedertemperaturkesseln – mit 3-Wege-Mischern und entsprechender Regelung ausgerüs-

tet, die dafür sorgte, dass die Wassertemperatur im Kesselkreis nicht unter 50°C sinkt. Das sollte Kessel älterer Bauart vor frühzeitiger Korrosion schützen.Dieses System ist veraltet, heute werden generell ge-regelte Umwälzpumpen empfohlen und eingesetzt, die ihre Förderleistung an den wechselnden Heiz-wasserbedarf anpassen.

Der hydraulische Abgleich ist ein Verfahren, bei dem jeder Heizkörper oder Heizkreis einer Flächen-heizung genau mit jener Wärmemenge versorgt wird, die nötig ist, um die für die einzelnen Räume gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Das wird durch genaue Planung, Überprüfung und Ein-stellung bei der Inbetriebnahme der Anlage erreicht. Auch ein nachträglicher hydraulischer Abgleich ist möglich, wenn die dafür erforderlichen Armaturen im Rohrnetz vorhanden sind.

Eine Regelung über einen Raumthermostat im Wohnzimmer ist übrigens nur dann sinnvoll, wenn es sich dabei um den am meisten genutzten Aufent-haltsraum handelt.

Sehr wichtig – gerade in Verbindung mit Brennwert-technik oder einer Wärmepumpe – ist eine Prüfung der vorhandenen Wärmeabgabesysteme bzw. Heiz-körper. Will man alle energieeffizienten Maßnah-men ausschöpfen, dann sind Wärmeabgabesysteme, die eine Rücklauftemperatur unter 50° C ermögli-chen, Voraussetzung. Unter optimalen Bedingungen kann damit eine Energieeinsparung in Höhe von bis zu zehn Prozent erreicht werden. Bei alten Fußbo-denheizungen ist darüber hinaus das Material der Rohrleitungen zu ermitteln und ob eine Systemtren-nung zwischen normalem Heizkreis und Fußboden-heizkreis durchgeführt wurde.

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BAUperfekt :: Sanierung

Eine verführerische Überschrift, hinter der sich viele Chancen aber auch jede Menge Risiken verbergen. Vor dem ersten Hammerschlag gilt es daher die eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen sorgfältig mit den je-weils wirtschaftlich sinnvollen Veränderungen zu vergleichen.

S ieht man einmal von denkmalgeschützten Ge-bäuden ab, für die ganz spezielle Erhaltungskri-

terien bestehen, so ist das primäre Ziel aller Umbau- und Erneuerungsarbeiten ein bestehendes Objekt insgesamt oder teilweise auf den aktuellen tech-nischen Stand der Zeit zu bringen, oder zumindest in diesem Sinne deutlich zu verbessern.

Zur Entscheidungsfindung empfiehlt es sich, eine Prioritätenliste aufzustellen, die vor allem auf fol-gende Fragen hinzielt:

• Was erwarte ich mir von den Instandsetzungs- maßnahmen?

• Ist alles von Grund auf zu erneuern, brauche ich einfach mehr Wohnraum, stehen energetische Ver- besserungen im Vordergrund oder geht es haupt- sächlich um kosmetische Änderungen?• Wie groß ist das vorhandene Budget und wie viel Zeit dürfen die Maßnahmen beanspruchen?• Was ist mir wichtig und was ist es mir im Detail wert? Es geht dabei um die aufrichtige Abwägung zwischen Gewolltem und Benötigtem.

Über all diese Aspekte sollte man im Vorfeld von Gebäudesanierungen besonders gewissenhaft nach-denken, andernfalls sind Enttäuschungen und Unzu-friedenheit vorprogrammiert.

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Foto: pixelio - Rainer Sturm

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BAUperfekt :: Sanierung

kLaRheit in diebegRiffSVeRwiRRung

A ls Renovierung (v. lat.: renovare = erneuern) be-zeichnet man Maßnahmen zur Instandsetzung

von Bauwerken. Damit sind alle Aufwendungen ge-meint, die dem Erhalt der Gebäudesubstanz die-nen und nicht zur Erhöhung des Wohnwerts (bzw. Komforts) beitragen. Schäden aufgrund von Ab-nutzung durch den gewöhnlichen Gebrauch wer-den so beseitigt und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt.

Der Besitzer verlangsamt durch Instandsetzungs-maßnahmen im besten Fall seinen Wertverlust am Bauwerk. So werden etwa bei Mietobjekten unter Renovierungs- bzw. Instandhaltungsaufwendungen sämtliche Reparaturkosten für laufende Wartungs-arbeiten und Reparaturen, Ausmalen der Räume oder des Stiegenhauses oder Malerarbeiten an der Fassade ohne Erneuerung des Außenputzes erfasst.

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Unter einer Sanierung (v. lat.: sanus = gesund aber auch vernünftig!) versteht man im Bauwesen die baulich-technische Wiederherstellung oder Moder-nisierung eines Bauwerks oder eines ganzen Stadt-viertels, um Mängel zu beseitigen und/oder den Wohnstandard zu erhöhen. Man saniert die Sub-stanz, also das Wesentliche eines Gebäudes, wäh-rend bei der Renovierung hauptsächlich von außen sichtbare Schäden behoben werden. Sanieren zielt daher in jeder Hinsicht auf eine deutliche Verbesse-rung ab. Manchmal ist der Übergang von der Reno-vierung zur Sanierung fließend, denn zögert man notwendige Instandsetzungsarbeiten über längere Zeit hinaus, so wird irgendwann eine gründliche Sa-nierung unumgänglich.

Beispiel: Die Reparatur von kleineren Putzschäden an der Fassade zählt sicher zu den regelmäßig erfor-derlichen Renovierungsmaßnahmen. Ignoriert man sie lange Zeit, wird die Fassade substanziell geschä-digt und muss dann saniert werden.

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BAUperfekt :: Sanierung

Energiesparende Sanierungsmaßnahmen

Maßnahme Sparpotential und Verbesserung

Erneuerung der Fassadeohne zusätzliche Dämmung

bis zu 20 Prozent weniger Transmissionswärmeverluste gegenüber einem vergleichbaren unsanierten Gebäude

größere Fenster und bessere Verglasung

weniger Wärmeverlust, höherer passiver Solargewinn und weniger Stromverbrauch durch mehr Tageslichtausbeute

Dacherneuerung/Ausbau bis zu 20 Prozent weniger Wärmeverluste

Fußbodensanierungbis zu � Prozent weniger Wärmeverluste bei Verbesserung von Konstruktion und Aufbau

neue Heizung zwischen 20 und �0 Prozent weniger Energieverbrauch

thermische Solaranlage Energieeinsparung bei Warmwasser bis zu �0 Prozent

Ebenfalls unter den Sanierungsbegriff fallen aufwän-dige Reparaturarbeiten, welche die Wesensart eines Gebäudes grundlegend verändern. Das ist der Fall, wenn die Nutzfläche erweitert oder eine Änderung der Raumaufteilung vorgenommen wird. Beispiele dafür wären: Anbau und Aufstockung von Gebäu-den, Dachgeschoßausbau, Einbau von Badezimmer und Toilette, Mauerdurchbrüche und der Einbau zu-sätzlicher Fenster und Türen.

Ein vieldiskutierter Spezialfall ist die so genannte energetische Gebäudesanierung. Heizen und warmes Wasser, diese Selbstverständlichkeiten unseres All-tags schlucken eine Menge Energie. Das bedeutet Ressourcen werden verbraucht, und meist wird da-bei auch Kohlendioxid (CO2) freigesetzt.

Bestehende Gebäude brauchen etwa drei Mal so viel Energie wie Neubauten. Durch Modernisierung der Heizungsanlage, Erneuerung der Fenster, Wärmedäm-mung von Außenwänden, Kellerdecken und Dächern lässt sich dieser Energieverbrauch deutlich senken. Hinzu kommen niedrigere Nebenkosten und weniger klimaschädigende Emissionen. In vielen Fällen lie-fert dabei die Wärmedämmung den höchsten Teilbe-trag: Schon die Dämmung der Hüllfläche kann den Energiebedarf um ein Drittel oder mehr reduzieren.

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BAUperfekt :: Sanierung

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E in altes Haus kaufen und auf den gegenwärtigen Stand der Bautechnik bringen, funktioniert das

und zahlt es sich aus? Da darf man sich nichts vor-machen. Machbar ist fast alles, es wurden schon zu-gige Scheunen zu Passivhäusern umgebaut. Ent-scheidend ist dabei ausschließlich, was Ihnen die Sache wert ist. Die entscheidende Frage lautet da-her: Was kann und will ich fürs Wohnen ausgeben? Zu diesem Punkt gibt es viele Detailfragen und Nebenaspekte:• Wie sind die relevanten Hüllenbauteile wie Au-ßenwände, Dach und Fenster zu beurteilen? Wel-chen Wert haben beispielsweise wärmeschützende Kunststoff-Fenster, die noch viele Jahre ihren Zweck erfüllen würden, aber nicht zum Gebäude passen?• Befragen Sie nach Möglichkeit den Vorbesitzer über bauliche Veränderungen aus der jüngeren Ver-gangenheit, wie viel Energie jährlich verbraucht wurde und bei welchem Lebensstil. Einige wertvolle Details lassen sich auch aus dem Gebäudeenergie-ausweis, so vorhanden, herauslesen.• Welcher energetische Standard wird von Ihnen angestrebt, welche finanziellen Mittel sind vorhan-den? Was muss alles verändert werden, um einen zeitgemäßen Energiestandard zu erreichen?

So paradox es vielleicht klingen mag, bei Gebäuden aus jüngerer Zeit wird man eher Kompromisse schlie-ßen müssen. Denn es wäre nicht sinnvoll z.B. eine

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völlig intakte wärmegedämmte Fassade oder ein gut erhaltenes Dach abzureißen, nur weil sie nicht dem aktuellen Standard im Neubau entsprechen.

Steht ein Ihren Wünschen entsprechendes Objekt zum Verkauf, so empfiehlt es sich, von einem Bau-sachverständigen (Baumeister oder Architekt) ein Gutachten über den Zustand des Hauses anfertigen zu lassen. Wer die zumeist größte Investition seines Lebens tätigt und dafür fast den ganzen Rest seines Lebens Verpflichtungen eingeht, sollte das nicht blind tun. Wenn nämlich zum Kaufpreis überra-schend noch einmal der gleiche Betrag oder mehr für Sanierungen fällig wird, kann das den Käufer in den Ruin führen. Das Honorar des Gutachters fällt nicht ins Gewicht, wenn man es mit dem Aufwand

BAUperfekt Tipp

Welche Häuser lassen sich am problemlosesten sa-nieren? Oft sind es Gebäude, die in der Mitte des ver-gangenen Jahrhunderts errichtet wurden. Zu dieser Zeit wurde vernünftig (!) geplant und gebaut. Einfache Grundrisse und Baustrukturen waren ebenso selbst-verständlich wie die Schnörkellosigkeit im Detail. Die begrenzten technischen und wirtschaftlichen Mög-lichkeiten hatten nicht nur Nachteile, denn sie bewirk-ten auch eine stark ausgeprägte Baudisziplin.

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BAUperfekt :: Sanierung

für die Sanierung eines nicht mehr tragfähigen Dachstuhls oder der Instandsetzung eines maroden Kellermauerwerks vergleicht. Doch auch wenn Sie bereit sind, solche Mängel zu akzeptieren, hilft Ih-nen das Gutachten bei der Kaufpreisverhandlung. Bedenken Sie, dass, von wenigen Ausnahmen abge-sehen, bei einem stark sanierungsbedürftigen Haus nur der Wert des Grundstücks zählt. Mit etwas Ver-handlungsgeschick können Sie sogar noch die ent-stehenden Abbruchs- bzw. Entsorgungskosten vom Kaufpreis abziehen.

Zu den Schwerpunkten der Bestandsaufnahme durch einen Bausachverständigen zählt die Überprüfung der Stabilität des Fundaments und eine Sichtung der Funktionalität der Feuchtigkeitssperre in den Grundmauern. Zeigen die inneren Seiten der Kel-lerwände Stockflecken oder gar Schimmel, ist Vor-sicht geboten. In vielen Fällen ist die Ursache für solche Schäden aber rasch gefunden. Etwa wenn ge-pflasterte oder betonierte Bereiche, die ans Haus anschließen, das Regenwasser nicht ableiten oder sich Blumenbeete zu nahe am Gebäude befinden. In jedem Fall ist es ein Hinweis auf eine mangelhafte Vertikalabdichtung. Die Kellersichtung zeigt auch gleich ob eine Dämmung zum nächsten Geschoß besteht oder nicht, bei den heute üblichen Maßstä-ben hinsichtlich Wärmeschutz gehört das zum Pflichtprogramm jeder Sanierung. Ein fachkundiger

Blick in den Putzschacht der Kanalisation verrät auch den Zustand der Abwasserrohre, ob sie ausrei-chend dimensioniert sind und aus welchem Material (Steingut oder PVC) sie bestehen.

Begehung und BestandsaufnahmeBei einer Begehung sollte weiters festgestellt werden, ob sich im Putz- und Mauerwerk Risse zeigen und vor allem welchen Zustand die Wetterseiten der Fas-sade aufweisen. Ein Sachverständiger sollte die tra-gende Dachkonstruktion, die Treppen und Fußbö-den zumindest einer Sichtprüfung unterziehen. Unabhängig von der jeweiligen Ausführung müssen Dachkonstruktion und Deckung als bauliche Einheit betrachtet werden. Zu den häufigsten Schadensfällen zählen durchfeuchtete oder morsche Holzteile auf-grund undichter Deckung oder fehlerhafter An-schlüsse an Kaminen, Gauben, Gesimsen etc., Pilz- und Insektenbefall – erkenntlich an Nagespuren, Bohrlöchern und Verfärbungen – schwächt die Bal-ken und führt so zu verminderter Tragfähigkeit.

Statische Mängel im Dachstuhlbereich treten als Fol-gen falscher Dimensionierung, Abnützung oder un-sachgemäßer baulicher Veränderungen auf. Weiters findet man immer wieder defekte oder verstopfte Rinnen und Fallrohre sowie fehlende Mauerabde-ckungen und ungeschützte (ins Freie ragende) Balken. Ist das Dach neu einzudecken, bietet sich auch gleich

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BAUperfekt :: Sanierung

Bauteil Zustand

Keller

Feuchte AußenwändeSchimmelbildung

Außenwände und Fassaden

Abdichtung im SockelbereichDachentwässerung (Dachrinnen, Fallrohre)Risse im Verputz/Mauerwerk

Innenwände

PutzabbröckelungenSchimmel

Dach und Schornstein

Schäden am Dach (z.B. lockere Dachsteine), DachrinnenSchädlingsbefall im Dachstuhl/an DachbalkenFehlende Wärmedämmung

Fenster und Außentüren

Fensterbänke morsch Holzrahmen verzogen/verfault Roll- oder Klappläden defekt Verglasung (Austausch gegen Thermoschutzglas)

Fußböden/Treppen

Lockere oder beschädigte Bodenbretter/Parkett/TreppenRisse/Löcher im Boden, lose PlattenGeringe SchalldämmungSchäden am Treppengeländer

Heizungsanlage

Kessel/Therme älter als 20 Jahre (Austausch erforderlich)KaminWärmeverteilungssystem (Rohrnetz, Heizkörper)

Sanitärinstallation

WarmwasserbereitungZustand von Zu/Ableitungsrohren

Elektroinstallation

Grundinstallation (Leitungsnetz und Absicherung)Schalter, Steckdosen, Beleuchtung

Bestandsaufnahme Altbau

Foto: pixelio - Anne Bermüller

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BAUperfekt :: Sanierung

Richtwerte für Erneuerungsbedarf bei Haustechnik

Nutzungszeitraum voraussichtlich zu ersetzen

nach �–1� Jahren Elektro-Warmwasserboiler

nach 1�–�0 JahrenDachrinnen und Fallrohre, Heizkessel und Heizthermen, Heizkörper (Stahl), elektro-technische Regeleinrichtungen, die Bauteile der ersten Gruppe zum zweiten Mal

nach �0–�0 Jahren

Kaminköpfe über Dach, Sanitärleitungen für Bäder und Küchen und deren Ausstat-tung, Elektroinstallationsnetz mit Dosen und Schaltern, Leitungsnetz der Heizung, die Bauteile der ersten Gruppe zum dritten Mal, und die der zweiten Gruppe zum zweiten Mal.

Gelegenheit eine Wärmedämmung anzubringen oder eine bestehende zu verbessern. Wird der Raum un-term Dach nicht zum Wohnen genutzt, sollte zumin-dest die oberste Geschoßdecke gut gedämmt sein.

Auch Türen und Fenster sollten genauer angeschaut werden. Ist eine Reparatur ausreichend oder müssen sie ausgetauscht werden? Alte Decken- und Fußbo-denkonstruktionen sind meist weder statisch noch hinsichtlich ihrer akustischen Eigenschaften auf der Höhe der Zeit. Das macht Räume „hellhörig“ und beim Begehen knirscht und knarzt es. Es besteht aber die Möglichkeit z.B. Dippelbaumdecken zu verstärken und mit einer wirksamen Trittschalldäm-mung auszurüsten.

Überprüfung des Plans Die Kosten einer Altbausanierung sind deswegen schwer kalkulierbar, weil man oft nicht weiß, was einen erwartet. Um das Risiko zu minimieren ist nicht nur die Bestandsaufnahme wichtig, sondern es muss auch das vorhandene Planmaterial sorgfäl-tig studiert und mit den Ergebnissen der Sichtung verglichen werden. Es kann auch notwendig sein, neue Pläne anzufertigen.

Bei fachgerechter und gründlicher Ausführung ste-hen anschließend Grundrisse, Schnitte und An-sichten im Maßstab 1:50, Detailschnitte im Maßstab 1:10 sowie bauteilbezogene Materialbeschreibungen zur Verfügung. Darüber hinaus ist eine Fotodoku-mentation hilfreich und sinnvoll.

Gebäude aus verschiedenen Epochen weisen jeweils bestimmte Konstruktionsmerkmale auf, die in ihrer Errichtungszeit üblich waren. Berücksichtigt man die bis heute erfolgte Bauteileabnutzung, ist es möglich, bestimmten Konstruktionen der verschie-denen Altersstufen der Gebäude typische Schäden und Mängel zuzuordnen, die erfahrungsgemäß an diesen Bauteilen und Anlagen auftreten (wenn nicht bereits saniert wurde). Die rechnerische Lebens-dauer eines Wohngebäudes wird beispielsweise für Finanzierungen und Abschreibungen auf 80 bis 100 Jahre angesetzt. Nimmt man die aufgeführten Bau-teile, die nach ca. 50 Jahren zu erneuern sind, so steht die gesamte technische Gebäudeausrüstung

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So behalten Sie die Sanierungskosten im Blick

• möglichst keine umfangreichen Grundrissver- änderungen• möglichst keine tragenden Teile entfernen• leichte, zeitsparende Konstruktionen (z.B. Trockenbau)• neue Leitungen auf Putz und dann mit Gipskar- tonbauplatten verkleiden

zur Bearbeitung an. Berücksichtigt man auch die Elemente der Bausubstanz, die nach ca. 50 Jahren zu erneuern sind, so werden zu diesem Zeitpunkt etwa 60 Prozent des finanziellen Aufwandes des Neubaues wieder zu investieren sein. Vereinfacht kann man sagen, dass sich bei Gebäuden aus der Zeit vor 1960 das Augenmerk insbesondere auf Dachrinnen, Fallrohre und sämtliche Dachanschlüs-se richten sollte. In der Regel sind sie defekt und es liegen Schäden an der Verfugung oder dem Verputz von Kaminköpfen vor.

Die Sanitärinstallationen sind nach heutigen Maß-stäben unbrauchbar und Wasser- und Entwässe-rungsleitungen schadhaft. Die damals üblichen Ein-zelofenheizungen für verschiedene Brennstoffe erforderten für heutige Begriffe überdimensio-nierte, gemauerte Kamine mit Versottungsgefahr. Die Elektroinstallationen sind hingegen stark un-terdimensioniert und nicht mehr betriebssicher.

Wärmedämmung von Gebäuden wurde überhaupt erst nach der Ölkrise von 1973 ein öffentlich wirk-sames Thema und ab dieser Zeit erhielten Fassaden und Dachflächen im Neubau einen gewissen Min-destwärmeschutz, der aber schon lange nicht mehr dem Stand der Technik entspricht.

Bei Häusern ab Baujahr 1980 ist in puncto Sanitär-installation mittelfristig mit zunehmendem Repa-raturbedarf zu rechnen. Die Erneuerung der Wär-meerzeugung ist bei solchen Objekten hingegen längst überfällig. Mit Sicherheit sind auch die Re-geleinrichtungen nicht auf dem heute üblichen Stand. Bei der Elektroinstallation ist im Allgemei-nen nicht mit groben Mängeln zu rechnen. Eventu-ell müssen die Absicherungen und Verteiler verbes-sert und ausgebaut werden.

Die im Neubaubereich eingesetzte Kostenschätzung über Vergleichswerte (z.B. x Euro/m2 Wohnfläche)

sollte bei Altbausanierungen nicht verwendet wer-den, da diese meist zu ungenauen Ergebnissen und zu großen Abweichungen von den tatsächlichen Werten führt. Gründe dafür sind u.a. die sehr unter-schiedlichen Baustoffe, Erhaltungszustände und Raumgrößen von Altbauten, die nicht mit Neu-bauten vergleichbar sind.

Besser eignet sich eine Kalkulation, die sämtliche Leistungen an einem Bauteil zu einem Kostenwert zusammenfasst. Dieser Bauteilwert setzt sich zusam-men aus den Einzelpreisen der jeweiligen Leistungs-verzeichnis-Positionen, den Arbeitsstunden und der Mehrwertsteuer. Für die Ermittlung der Bauteil-werte müssen die geplanten Maßnahmen, der jewei-lige Ausführungsstandard und die Mengen genau de-finiert werden. So kann der Planer direkt mit dem Bauherrn abstimmen, welche Arbeiten durchgeführt werden, welcher Standard erzielt wird und wie sich die Summe der Baukosten zusammensetzt.

Die bauteilbezogenen Kosten werden ermittelt auf Basis der Bestandsaufnahme, der Vorplanung, eines Maßnahmenkatalogs für alle Bauteile und den Kos-tenwerten für die einzelnen Maßnahmen an allen Bauteilen.

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BAUperfekt :: Sanierung

Rechte und pfLichtenbeiM kauf SanieRungS-beduRftigeR gebaude

K ann man sparen, indem man nicht NEUES baut, sondern ALTES saniert? Wie fast überall

„kommt es darauf an“. So reizvoll Altbauten auch sein können, so haben sie oft nur eine geringe Wohn-fläche, kleine Räume und niedrigere Deckenhöhen, je nach Baujahr und Baustil. Ein solches Haus wird heutigen Bedürfnissen nach komfortablem Wohnen nicht mehr gerecht. Es muss deshalb dahingehend überprüft werden, ob, und mit welchem Aufwand es den Wohnbedürfnissen angepasst bzw. durch Auf-stockung, Zubau, eine geänderte Raumaufteilung, etc. zum perfekten Eigenheim gemacht werden kann. In einen Altbau „verliebt“ man sich oft auf-grund des Charmes des Gebäudes. Dass dieser schnell verloren gehen kann, wenn man wesentlich in die Substanz eingreifen muss, sollte nicht unbe-achtet bleiben. Kommt eine Adaptierung nach eigenen Bedürfnissen nicht in Frage, stellt sich erstmals die Frage, ob das Grundstück nicht dennoch erworben werden soll,

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ht um nach einem Abriss einen Neubau aufzuführen.

Eine Überlegung, die – wenn der Kaufpreis günstig ist – durchaus legitim ist. Die Kosten von bis zu € 25.000 alleine für den Abbruch schrecken erst ein-mal ab, sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten (also für Grundstück, Abbruch, Neubau und Ausstattung) aber vielleicht in der Relation zu sehen. Vor allem, wenn dann doch das Traumhaus verwirklicht werden kann, statt sich auf einen Kompromiss einzulassen. Ist eine Adaptierung aber möglich oder im Idealfall eine Adaptierung gar nicht erforderlich, so muss ge-prüft werden, ob und mit welchem finanziellen Auf-wand die Bausubstanz einer Sanierung bedarf. Manch scheinbar preiswerter Altbau – liebevoll das Schnäppchenhaus genannt – entpuppt sich oft im Nachhinein als teure Investition.

Die Regel, dass die nötigen Ausgaben umso höher sind, je älter das Haus ist, kann, muss aber nicht stimmen. Auch jüngere Häuser sind oft stark repara-turbedürftig, selbst wenn bei diesen zumindest die Elektroleitungen und/oder Installationen nicht komplett erneuert werden müssen. Fehler stecken oft im Detail und werden von Laien nicht erkannt,

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BAUperfekt :: Sanierung

zumal das Gebäude vor dem Verkauf meist noch oberflächlich „kosmetisch“ behandelt wurde. Die Beiziehung eines erfahrenen Sachverständigen ist daher unumgänglich. Nur durch fachmännische Un-tersuchung des gesamten Objektzustands, des Kel-lers, der Wände und des Daches auf Dichte und Feuchtespuren, der Außenhaut samt Putz sowie der Fenster und Außentüren, der Qualität von Wärme- und Schalldämmung und der Haustechnik, kann in etwa abgeschätzt werden, wie viel der künftige Käu-fer noch investieren muss, damit es heutigen An-sprüchen und den Bedürfnissen des künftigen Ei-gentümers entspricht. Stellt sich heraus, dass all diese zwar möglichen Maß-nahmen letztlich aber unwirtschaftlich oder einfach zu teuer sind, kann nochmals eine Überlegung in Richtung Abriss und Neubau gemacht werden. Nur billiger wird es dadurch vermutlich nicht werden. Alles entscheiden kann letztlich die baurechtliche Situation, die parallel und am besten professionell geprüft werden muss. Ist die verbaubare Fläche der Gesamtliegenschaft bereits ausgenutzt, so scheidet eine Flächenerweiterung durch Zu- oder Anbau aus. Ebenso kann sich aufgrund der Widmung und der Bebauungsbestimmungen ergeben, dass eine Aufsto-ckung, Hebung des Dachstuhls oder ein Dachausbau nicht möglich sind. Das sind aber nicht die einzigen Gründe, weshalb man unbedingt in Grundbuch und Bauakt Einsicht nehmen sollte. Es könnten unerle-digte Bauaufträge vorliegen, der genehmigte Bestand könnte dem tatsächlichen Bestand widersprechen, es könnten Abtretungsverpflichtungen, Servitute oder andere Belastungen vorliegen. Sind schließlich alle Möglichkeiten untersucht und geklärt, ist neben dem Herz auch der Verstand über-zeugt, steht dem Kauf nichts mehr im Weg. Wäh-rend, Bauträgermodelle einmal ausgenommen, bei

einem Neubau das Haus aufgrund eines Werkver-trages errichtet wird, erwirbt man Eigentum an einem Alt- bzw. Gebrauchthaus gleichzeitig und un-trennbar mit dem Eigentum am Grundstück selbst. Im abzuschließenden Kaufvertrag sind die Haupt-leistungspflichten der Vertragsparteien festzulegen, also die Pflicht zur Übertragung von Besitz und Ei-gentum auf der einen, die Pflicht zur Kaufpreiszah-lung auf der anderen Seite. Ebenso Nebenver-pflichtungen, wie etwa die Pflicht zur Übergabe wesentlicher Unterlagen (Rechnungen, Betriebsan-leitungen, etc.), Modalitäten der Übernahme von Versicherungen, die Abrechnungsmodalitäten für Strom, Wasser und Gas und vieles mehr. Ebenso enthalten Kaufverträge in aller Regel Haftungsbe-stimmungen, wobei in der Minimalvariante auf die gesetzlichen Regelungen verwiesen wird, in Einzel-fällen die Haftungsbestimmungen eines Vertrages aber auch mehrere Seiten umfassen können. Gerade im Zusammenhang mit dem Kauf einer „ge-brauchten“ Immobilie, bei der es nach dem Kauf bzw. im Zuge der Umbau- und Sanierungsarbeiten zu der einen oder anderen negativen Überraschung kommen kann, stellt sich die Frage, ob sich der Käu-fer gegen solche Überraschungen absichern kann. In der Theorie muss die Antwort jedenfalls „ja“ lauten. Natürlich kann eine über die gesetzliche Haftung hinausgehende Gewährleistung für einen bestimmten Zustand oder bestimmte Eigen-schaften vereinbart werden. In der Praxis wird es dennoch kaum gelingen, dem Verkäufer entspre-chend umfassende Erklärungen abzuringen, was aus Sicht des Verkäufers auch durchaus verständ-lich ist. Schließlich wird keine fabrikneue Ware verkauft, für deren Produktionsmangel dem Ver-käufer letztlich der Erzeuger einzustehen hat, son-dern ein Haus, für welches sämtliche Haftungs-

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zeiträume des Baumeisters, Spenglers, Installateurs, etc., soweit diese überhaupt noch bekannt sind, in den meisten Fällen schon längst abgelaufen sind. Der Verkäufer wird sich in aller Regel daher hüten, unübliche oder besondere Erklärungen abzugeben, wofür er sich – sollten sich diese als unrichtig he-rausstellen – selbst an keinem Dritten mehr schad-los halten kann. Ohne besondere Erklärung haftet der Verkäufer aber nur für „im Verkehr gewöhnlich vorausgesetzte Eigenschaften“. Welche aber sind diese? Ist bei einem Haus aus den 60er Jahren eine gewisse Ener-gieeffizienz, bei einem Haus aus den 20er Jahren eine geerdete Elektroverkabelung oder ein abge-dichteter Keller „gewöhnlich vorausgesetzt“? Auch

wenn jeweils der Einzelfall betrachtet werden muss, in der Regel wird die Antwort lauten: „wohl kaum“. Im Ergebnis kann einem potentiellen Käufer eines Altbaus daher nur geraten werden, sich im Vorfeld seiner Kaufentscheidung unabhängig von Angaben des Verkäufers oder Maklers mit sachverständiger und rechtlicher Unterstützung selbst umfassend so zu informieren, dass Risiken weitgehend ausge-schlossen werden können. Die eine oder andere Zu-sicherung oder Erklärung des Verkäufers kann auf dem Verhandlungsweg allenfalls doch erreicht wer-den und ist schließlich auch bei der Gestaltung jener Verträge, mit welchen die Professionisten mit der Sanierung beauftragt werden, einiges möglich, um den Käufer bestmöglich abzusichern und die Kosten so kalkulierbar bzw. gering wie möglich zu halten.

Noch Fragen offen? – Wir hätten da nämlich noch ein paar:

Welche Möglichkeiten hat der Käufer eines Hauses, wenn gravierende Baumängel auftreten, von denen der Verkäufer vielleicht selbst nichts gewusst hat? (z.B. Hausschwamm unter Tapeten oder im Fußbodenaufbau usw). Oder wenn er feststellen muss, dass bauliche Mängel bewusst versteckt wurden? Gewährleistungsansprüche sind verschuldensunab-hängig und stehen - sofern sie nicht eingeschränkt oder zulässigerweise ausgeschlossen wurden - selbst dann zu, wenn der Verkäufer von einem Baumangel nichts gewusst hat. Das Geleistete bleibt hinter der geschuldeten Leistung zurück. Bei Altbauten wird sich jedoch oft die schwierige Frage stellen, ob es sich tatsächlich um einen Baumangel handelt. War es zum Zeitpunkt der Errichtung eines Hauses nicht Stand der Technik, eine Abdichtung des Kellers bzw. der Grundmauern vorzunehmen, so ist das Fehlen derselben (und die sich daraus ergebende Folge eines feuchten Mauerwerks) kein „Mangel“. Anders dann, wenn das Haus aus einer Zeit stammt, wo eine Ab-dichtung selbstverständlich vorzunehmen gewesen wäre. Kommt der Mangel innerhalb der Gewährleis-tungsfrist von drei Jahren ab Übergabe zutage, so haftet der Verkäufer aus dem Titel der Gewährleis-tung, da das Haus eine „gewöhnlich vorausgesetzte Eigenschaft“ nicht aufwies. Danach können immer

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BAUperfekt :: Sanierung

noch - allerdings verschuldensabhängige - Schaden-ersatzansprüche in Frage kommen. Diese verjähren zwar ebenfalls nach drei Jahren, aber erst nach „Kenntnis des Schadens und des Schädigers“, also in der Regel ab dem Zeitpunkt, zu dem die Mängel festgestellt werden. Werden Mängel bewusst ver-schwiegen oder versteckt, so kann neben der zivil-rechtlichen Haftung allenfalls sogar ein strafrecht-lich relevanter Sachverhalt (Betrug) vorliegen.

Eine fachmännische Überprüfung der Bausubstanz mit Bohrproben usw. kann ja meist erst erfolgen, wenn das Gebäude den Besitzer gewechselt hat. Vor Vertragsun-terzeichnung wird wohl kein Verkäufer dem zustimmen, oder muss er das? Solange der Verkäufer Eigentümer ist, muss er weder die Besichtigung seines Gebäudes durch Dritte zulas-sen, noch muss er beispielsweise die für die Einsicht in den Bauakt erforderliche Vollmacht erteilen. Aller-dings liegt - tut er es nicht - der Verdacht nahe, dass hier etwas verborgen werden soll. Will er tatsächlich

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verkaufen, so wird der Interessent in der Regel kein Problem haben, das Gebäude auch mit Begleitung eines Sachverständigen ausreichend besichtigen zu können. Dabei reichen Untersuchungen, die nicht in die Substanz selbst eingreifen, in aller Regel aus. Beim Kauf einer gebrauchten Sache, also auch eines Alt-baus, kommt der Besichtigung auch eine besondere Bedeutung insofern zu, als für offene Mängel, also solche, die bei Besichtigung auch ohne tiefgreifende Untersuchung erkannt werden bzw. erkannt werden müssen, seitens des Verkäufers keine Gewähr gelei-stet werden muss. In den Kaufverträgen finden sich regelmäßig Klauseln wie: „Der Käufer hat das Kauf-objekt eingehend besichtigt und kennt dessen Zu-stand genau. Der Verkauf erfolgt daher ohne ir-gendeine Gewährleistung“ oder ähnlich. Inwieweit derartige „Freizeichnungsklauseln“ zulässig sind, dazu gibt es durchaus verschiedene Meinungen. Im Ergeb-nis werden auch dadurch nur solche Mängel einer Geltendmachung entzogen werden können, die ent-sprechend „erkennbar“ waren. Unbestritten unbe-rührt bleiben arglistig verschwiegene Mängel.

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Hat man das Recht einen Teil des Kaufpreises einzube-halten, bis eine Prüfung vollzogen wurde? Gibt es im Um-kehrschluss eine Möglichkeit eine Kaufpreisreduzierung gerichtlich durchzusetzen, wenn Mängel auftauchen? Wird entsprechendes vereinbart, dann ja. Allerdings wird der Verkäufer in eigenem Verkaufsinteresse Besichtigungen auch durch Sachverständige wohl bereits vor dem Kaufentschluss zulassen (siehe oben). Das Recht, einen Teil des Preises einzubehal-ten, wird bei Kaufverträgen nur dann vereinbart oder zustehen, wenn der Verkäufer noch eine Lei-stung zu erbringen hat, z.B. trotz bereits erfolgter Übergabe noch Fahrnisse räumen oder Unterlagen übergeben muss. Ansonsten steht das sog. Retenti-onsrecht eher im Zusammenhang mit Werkverträ-gen und der damit verbundenen Einrede des (noch) nicht erfüllten Vertrages. Davon unabhängig sind Möglichkeiten einer Kauf-preisreduzierung. Bestehen Mängel, so hat der Käu-fer primär das Recht, vom Verkäufer „Verbesserung“, also Herstellung des vertragsgemäßen Zustands, zu fordern. Nur dann, wenn dies nicht möglich ist, die Verbesserung für den Verkäufer mit einem unver-

hältnismäßigen Aufwand verbunden wäre oder er mit der Verbesserung säumig

ist, letztlich wenn diese mit er-heblichen Unannehmlich-keiten für den Käufer ver-

bunden oder für diesen unzumutbar wäre, kommt eine Preis-minderung (und unter Umständen eine Wandlung, also Aufhebung des Ver-

trages) in Betracht.

Habe ich ein Kauf-Rücktrittsrecht, wenn solche Mängel auftreten und wie (sicher) bekomme ich das Geld zu-rück? Kann man den Kaufpreis eventuell bei einem No-tar hinterlegen bis die Überprüfung stattgefunden hat und ein gutes Ergebnis vorliegt? Welche Möglichkeiten hat man sonst, sich hier abzusichern? Wie zuvor bereits angedeutet, kann - ausgenommen bei nur geringfügigen Mängeln - anstelle von Preis-minderung auch eine Wandlung begehrt werden. Da-durch wird der Vertrag rückwirkend aufgehoben und besteht gegen den Verkäufer ein Recht auf Rücküber-eignung sowie auf Rückzahlung des Kaufpreises. Ob dieses tatsächlich zurückerlangt werden kann, hängt letztlich von der Liquidität des Verkäufers ab. Anders als im Werkvertragsrecht ist die Vereinbarung eines „Haftrücklasses“ bei Kaufverträgen nicht üblich. Ein Haftrücklass ist aufgrund der Höhe in einer Band-breite von lediglich 3 % bis 5 % auch sonst nicht ge-eignet, den Wandlungsanspruch abzusichern. Eine Absicherung des Käufers auf die gesamte Haftdauer (die absolute Verjährungsfrist im Bereich des Scha-denersatzes liegt bei 30 Jahren!) kommt ohnedies nicht in Frage bzw. ist in der Praxis nicht denkbar.

Denkbar wäre es allenfalls, den Kaufvertrag unter ei-ner aufschiebenden oder auflösenden Bedingung ab-zuschließen, sodass er etwa gar nicht wirksam zustan-de kommt, oder nachträglich wieder wegfällt, wenn etwa eine Detailuntersuchung ein bestimmtes vorweg festgelegtes Ergebnis bringen würde. Für den Eintritt der Bedingung wäre ein Zeitrahmen festzusetzen und könnte bis dahin der Kaufpreis bei einem Notar oder Rechtsanwalt treuhändig hinterlegt werden. Praxis-nah ist eine derartige Vereinbarung allerdings nicht.

Gastautor: Mag. Johannes Bousek

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BAUperfekt :: Sanierung

fORdeRung VOn SanieRungS- und MOdeR-niSieRungSMaSSnahMen

I m Rahmen des Förderprogramms für die ther-mische Gebäudesanierung unterstützt die Bun-

desregierung eine Vielzahl von Maßnahmen zur Ver-besserung der Qualität der Außenhülle von Wohn- und Nutzbauten. Förderungen gibt es dabei sowohl für Material- als auch für Arbeitsleistungen.

Bei einer Sanierung der Außenfassade sind sowohl die Wärmedämmung selbst als auch Konstrukti-onen, die zur Anbringung notwendig sind, förderfä-hig. Darüber hinaus auch Putz- und Malerarbeiten sowie kleine Maurerarbeiten die z.B. bei einem Fenstertausch anfallen. Auch für die Dämmungen des Daches, der Sanierung von Lattungen, Scha-lungen, dem Einbau von Dampfbremsen und di-versen kleineren Änderungen und Verbesserungen der Dachkonstruktion (inkl. Abdichtung) werden Fördermittel vergeben.Im Bereich von Bodenauf-bauten und insbesondere der obersten Geschoßde-cke werden Dämmungen, Estriche, Abdichtungen sowie der grundsätzliche Bodenaufbau ab Unterbe-ton/tragender Decke unterstützt.

Ein wesentliches Merkmal jeder thermischen Sanie-rung und somit förderfähig sind der Austausch von Fenstern und Außentüren bzw. deren Sanierung durch den Austausch der Gläser und Dichtungen. Das gilt auch für den Einbau von Sprossen, Fenster-bänken sowie Fensteranschlüssen und damit verbun-dene Verblechungen, Verputz- und Malerarbeiten. Ebenso wenn Sie Ihren bestehenden, beheizten Win-tergarten energetisch sanieren wollen.

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Auch für Solaranlagen mit einer Bruttokollektorflä-che von mindestens 20 m², die der „Solar-Keymark-Richtlinie“ entsprechen, gibt es Unterstützungen vom Bund. Das Angebot umfasst außer den Kollek-toren auch Solarspeicher, Verrohrungen sowie die Heizungseinbindung, inkl. Pumpen, Ventilen, etc. und die Regeleinrichtungen. Weiters werden auch Holzzentralheizungsgeräte und deren Nebenaggre-gate zur Brennstoffbeschickung (z.B. Förderschne-cke) oder Pufferspeicher bis max. 50 kW, welche die Emissionsgrenzwerte des Lebensministeriums erfül-len, gefördert. Bei Wärmepumpen mit einer Jahres-arbeitszahl von mindestens 4 gibt es Zuschüsse für das Zentralgerät sowie Tiefensonden, Erdkollek-toren, etc. inkl. Grabungsarbeiten und die Einbin-dung ins Heizungssystem.

Weniger bekannt dürfte sein, dass auch Baustellen-Gemeinkosten, wie sie etwa für Gerüste und andere Baustelleneinrichtungen anfallen, sowie Planungs-kosten (beispielsweise für die Energieberatung) un-ter die förderbaren Posten fallen. In einigen Bun-desländern werden in diesem Rahmen auch kostspielige Prüfverfahren wie die Thermografie großzügig unterstützt.

Darüber hinaus hat jedes Bundesland weitere Förde-rungsangebote, wobei es sich meist um Zinsenzu-schüsse zu einem Darlehen oder direkt ausbezahlte Pauschalbeträge (z.B. in Wien für die Tiefenbohrung bei Wärmepumpenanlagen) handelt.

Nähere Informationen über alle in Frage kommen-den Zuschüsse erhalten Sie bei den zuständigen Äm-tern der Landesregierungen, den Energieberatungs-stellen und auch bei Ihrer Gemeindeverwaltung.

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BAUperfekt :: Sanierung

MethOden ZuR eRhebung deSbauweRkSZuStandeS

B ei alten Gebäuden gilt mehr denn je: Nur selten wird der Wert auf den ersten Blick sichtbar. Zu

sehen sind die Oberfläche, die neue Tapete, der mo-derne Fußbodenbelag, doch der eigentliche Wert kann gut versteckt darunter liegen. Für die mög-lichst zerstörungsarme Diagnose der Bausubstanz und der technischen Installationen stehen eine Viel-zahl von Untersuchungsmethoden zur Verfügung.

Oberflächentemperaturmessung: Durch Messung der Oberflächentemperatur mit einem Kontaktfühler lässt sich der Wärmedurchgangswert (U-Wert) eines Bauteiles exakt ermitteln. Die Genauigkeit der Mes-sung steht und fällt selbstverständlich mit der Quali-tät der Fühler und Messgeräte. Ausführende sind Sachverständige wie Architekten und Baumeister.

Die Thermographie ist eine kostspielige, aber an-schauliche Methode, um die unterschiedlichen Wär-meabstrahlungen einer Fläche photographisch fest-

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dzuhalten, z.B. bei ungenügender Dämmung, fehlerhaften Bauteilanschlüssen, aber auch Lecka-gen von Rohren oder Durchführungen von Elektro-installationen. Mit Hilfe einer Infrarot-Kamera wird die Wärmeabstrahlung des Gebäudes aufgenom-men; warme Flächen erscheinen in Gelb-Rot-Tönen und weisen auf große Wärmeverluste hin. Nach pro-fessioneller Auswertung der Aufnahmen können durch kompetente Beratung gezielte Sanierungs-maßnahmen eingeleitet werden. Thermografieauf-nahmen werden von den Energieberatungszentren der Bundesländer, von Bau-Sachverständigen und auch von einigen Baustoffhändlern durchgeführt.

Allein die Beschreibung von Bestimmungsmetho-den zur Feuchtemessung in Bauteilen würde ganze Bände füllen. Es können daher an dieser Stelle ex-emplarisch nur ein paar vorgestellt werden.

Das hygrometrische Verfahren nutzt den Umstand, dass jeder Baustoff aus der Umgebungsluft Wasser aufnehmen kann. Es wird in den Baustoffporen an-gelagert (Sorption) und wieder abgegeben (Desorp-tion). Aus dem diesbezüglich unterschiedlichen Ver-

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Foto: epr/Hausinspektor

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BAUperfekt :: Sanierung

halten der Baustoffe lässt sich die Materialfeuchte bestimmen. Diese einfache Art der Feuchtebestim-mung ist allerdings relativ ungenau.

Bei der gravimetrischen Feuchtemessung wird ein Bohrkern mit einem Durchmesser von 40 bis 100 mm oder Bohrmehl entnommen und im Labor un-tersucht. Durch Wiegen, Trocknen und nochmaliges Wiegen der Probe wird ihre Feuchtigkeit, durch La-gern bei einer entsprechenden Luftfeuchtigkeit der hygroskopische Feuchtegehalt und durch Lagern im Wasser und erneute Trocknung ihre Sättigungsfeuch-te gemessen. Aus beiden Werten kann dann rechne-risch der Durchfeuchtungsgrad ermittelt werden. Eine stufenweise Feuchtebestimmung eines Bauteils wird durch das Auftrennen des Bohrkerns bzw. eine schrittweise Entnahme des Bohrmehls möglich.

Wasser bildet zusammen mit gelösten Salzen im Bauteil einen leitfähigen Elektrolyten. Bei den elek-trischen Verfahren werden die spezifischen elek-trischen Eigenschaften der Baustoffe genutzt. Hier-bei spielt die so genannte Dielektrizitätskonstante eine entscheidende Rolle. Während diese bei einem tro-ckenen Baustoff niedrig und gleichbleibend bzw. gleich Null ist, zeigen sich bei Vorhandensein von Wasser deutlich höhere Werte.

Feuchtemessungen führt beispielsweise das Öster-reichische Institut für Baubiologie und Bauökologie

durch. Hier können Sie auch Untersuchungen zur Schimmelbelastung von Räumen und weitere Innen-raumanalysen etwa zur Schadstoffbelastung vorneh-men lassen. Eine wichtige Voruntersuchung bei Alt-bauten betrifft das Aufspüren von ehemals eingebauten „Problembaustoffen“, wie etwa Asbest, PCB*-haltige Materialien, lindanhaltige Holzschutz-mittel oder künstliche Mineralfaserstoffe.

Die bautechnische Endoskopie beschäftigt sich mit der Schadensbeurteilung von Konstruktionen mit-hilfe zerstörungsfreier Prüfmethoden. Damit wer-den z.B. Schäden durch holzzerstörende Pilze und Insekten untersucht. Das macht beispielsweise das Forschungsinstitut und akkreditierte Prüf- und Überwachungsstelle „Holzforschung Austria“.

Das Korrosionsverhalten (Zersetzung durch Oxidati-on, Rost) von Rohrleitungswerkstoffen ist sehr un-terschiedlich und wird sowohl durch die spezifischen Eigenschaften des Werkstoffes und des Wassers als auch durch die Betriebsbedingungen beeinflusst. Mit Rohrsonden und selbstfahrenden Kameras kön-nen Leitungs- und Rohrsysteme auf diesbezügliche Beschädigungen untersucht werden. Sollen die Lei-tungen von Sanitär- und Heizanlagen im Altbestand weiterverwendet werden, sollten sie einer Druck- und Dichtheitsprobe unterzogen werden. Zur Bestands-aufnahme gehört ebenso die Untersuchung auf Querschnittsverengungen wie auch Außen- und In-

*PCB = Polychlorierte Biphenyle sind giftige und krebsauslösende chemische Chlorverbindungen, die bis in die 1��0er Jahre vor allem in elektronischen Bauteilen, als

Hydraulikflüssigkeit, sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden.

BAUperfekt Tipp

Wenn Sie sich aufgrund von Sanierungsplanungen für einen Bedarfsausweis entschieden haben, ist es sinnvoll, einen Aussteller zu wählen, der auch die an-schließende qualifizierte Energieberatung durchfüh-ren kann. Diese Fachkraft Ihres Vertrauens informiert Sie detailliert über alle Möglichkeiten zur Verbesse-rung der energetischen Qualität Ihres Gebäudes, die sich aus dem Bedarfsausweis ergeben, und zeigt Ih-nen auf, welche Investitionen sich für Sie lohnen.

Foto: epr/hagebau

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Unterschied zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis

Beim Bedarfsausweis wird ermittelt, wie viel Energie das Gebäude ohne Zutun der Nutzer verbrauchen muss, um eine durchschnittliche Lebensqualität herzustellen. Dazu wird das Zusammenwirken aller Bauteile, Baustoffe und Anlagen berechnet. Beim Verbrauchsausweis wird der tatsächliche Energieverbrauch einer Immobilie für die Be-rechnung der Energieeffizienz zugrunde gelegt. Als Basis dienen die Heizungs- und Warmwasser-Abrechnungen

der letzten drei Jahre. Bedarfsausweise werden generell für alle Neubauten und für bestimmte ältere Wohngebäude

ausgestellt. Für alle anderen reicht der Verbrauchsausweis. Es gibt keine Preisvorgaben bei Energieausweisen, im Durchschnitt liegen die Kosten bei einem Verbrauchsausweis zwischen 2� und 100 Euro. Die Preise für Bedarfsaus-weise sind höher und beginnen ab �0 Euro.Der Eigentümer einer Immobilie ist gesetzlich verpflichtet, einen Ener-gieausweis vorzulegen, wenn er das Gebäude verkaufen oder vermieten will. Als potenzieller Käufer haben Sie ein Recht darauf, einen Energieausweis einzusehen!

nenkorrosion. An Heizungs- und Wasserleitungen sollte dazu grundsätzlich eine Entnahme von Probe-stücken aus der Rohrleitung erfolgen. Letzteres kann jeder Installateur machen, Sondenuntersu-chungen bieten die Kanal- und Rohrreinigungsun-ternehmen an.

Der so genannte Blower-Door-Test ist eine bewährte Methode, um mittels Druckdifferenzmessung die Wärmeverluste durch unkontrollierte Fugenlüftung zu ermitteln. Dabei wird mittels Gebläse aus dem Gebäude Luft abgesaugt und so ein Unterdruck im Gebäude erzeugt, der jenem Druck entspricht, wenn Wind mit ca. 30 km/h auf die Gebäudeober-fläche auftrifft. Aufgrund des Unterdrucks strömt Luft von draußen über undichte Stellen ins Gebäu-deinnere. Diese Luftströmung kann mit Rauchstä-ben sichtbar gemacht oder mit einem Strömungs-messgerät gemessen werden. Über Messsonden wird der Luftwechsel erfasst und so die Gebäude-luftdichheit bestimmt. Die meisten Energieversor-gungsunternehmen bieten Blower Door Tests an

und halten dementsprechende Informationen darü-ber für Sie bereit.

Energieausweis Für Sie als Käufer oder Mieter bietet auch der seit 2008 eingeführte Gebäudeenergieausweis viele wertvolle Hinweise auf den Zustand des Objektes Ihres Interesses bzw. auf den zu erwartenden Sanierungsbedarf.

Der Energieausweis soll Ihnen noch vor Abschluss eines Vertrages die Möglichkeit geben zu erfahren, welche Zusatzkosten für Energienutzung bzw. ener-getische Sanierungsschritte auf Sie zukommen. Bei Neubauten werden die Planungsdaten für das Ge-bäude benutzt, bei bestehenden Gebäuden können Ausweis-Aussteller (Architekten, Ingenieure oder Handwerksmeister mit Ausstellungsberechtigung) das Gebäude begehen und vor Ort die notwendigen Daten aufnehmen. Die aufgenommenen Daten werden in der Regel mit einer Berechnungssoft-ware ausgewertet.

Fotos: epr/Hausinspektor

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bauSteLLenkOORdinatiOn

Z eitdruck und extreme Preisvorstellungen be-stimmen heutzutage die Abläufe beim Bauen.

Gerade auf Baustellen, auf denen Beschäftigte meh-rerer Unternehmen tätig sind, steigen das Unfallrisi-ko und die Fehlerhäufigkeit. Aus diesen Gründen hat der Gesetzgeber eine Aufsichts- und Kontroll-pflicht festgelegt, welche vorrangig die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zum Ziel hat, aber auch hilft, unnötige Zeit- und Kostensteigerungen bei der Durchführung zu vermeiden.

Das Baustellenkoordinationsgesetz (BauKG) gilt für alle Baustellen, auf denen Arbeitnehmer beschäftigt werden. Jeder Bauherr bzw. Projektleiter, egal ob Privatperson oder Unternehmen, ist demgemäß zur Bestellung eines Planungskoordinators für die Vor-bereitungsphase und einen Baustellenkoordinator für die Ausführungsphase verpflichtet, wenn auf der

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Baustelle gleichzeitig oder aufeinander folgend Ar-beitnehmer mehrerer Unternehmen tätig sind. Es kann aber auch, wenn entsprechende Qualifikati-onen vorliegen, ein- und dieselbe Person beide Ko-ordinationsaufgaben übernehmen.

Als Bauherr können Sie eigene geeignete Personen als Baustellenkoordinatoren benennen oder Externe mit dieser Aufgabe beauftragen. Durch Einsetzen von Spezialisten können Sie Zeit und Aufwand spa-ren und Ihre Professionisten von umfangreichen Zusatzaufgaben freihalten.

Wer kann als Baustellenkoordinator bestellt wer-den? Dafür kommen all jene Personen in Frage, die über eine einschlägige Ausbildung und eine ent-sprechende Berufslaufbahn verfügen. Dazu zählen insbesondere Baumeister und Personen, die ein Universitätsstudium, ein Fachhochschulstudium, eine höhere technische Lehranstalt oder eine ver-

Wie Sie von der Koordinationspfl icht profit ieren

• Bauverzögerungen sind der Kostensteigerungsfaktor Nr. 1, der sich auf diese Weise eindämmen lässt.• Baustellenkoordination und Planungskoordination gewährleisten einen reibungslosen Bauablauf und -fortschritt – die Basis effizienten Bauens.• Erstellung einer Projektdokumentation: sämtliche Besprechungen mit den ausführenden Firmen werden organi- siert und protokolliert.• dadurch ist eine realistische Terminplanung kein Problem mehr und die Bauzeit kann auf das notwendige Minimum reduziert werden.• Erfüllung der behördlich vorgeschriebenen Meldepflichten• Durch die Einhaltung der vorgesehenen Sicherheits-Standards werden Unfälle vermieden. Die damit verbun- denen Unannehmlichkeiten, Verzögerungen und Ärgernisse mit Behörden, Versicherungen, etc. können so erst gar nicht entstehen

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gleich bare Ausbildung jeweils auf dem Gebiet des Hoch- oder Tiefbaus erfolgreich abgeschlossen ha-ben und die eine mindestens dreijährige, einschlä-gige betriebliche Tätigkeit nachweisen können.

Ohne Koordinator ist der Bauherr voll haftbar und die Strafbestimmungen sind empfindlich hoch. Zusätzlich wird die Anwendung und Einhaltung des Gesetzes von behördlichen Stellen überwacht. Daher geht auch je-der private Häuslbauer ein großes Risiko ein, wenn er diese gesetzlichen Vorgaben nicht erfüllt.

Am Beginn der Vorbereitungsphase muss die geplante Ausführung des Bauvorhabens durch Meldung an die zuständige Behörde angekündigt werden, und der Planungskoordinator stellt einen Unterlagenkatalog für spätere Arbeiten an der baulichen Anlage zusam-men. Weiters hat er vor allem dafür zu sorgen, dass die allgemeinen Grundsätze der Gefahrenverhütung berücksichtigt werden. Dazu wird für jedes Bauvor-haben ein individueller Sicherheits- und Gesund-heitsschutzplan (SiGe-Plan) ausgearbeitet und wäh-rend der Ausführungsphase muss dessen konkrete Umsetzung regelmäßig kontrolliert werden. Auch die Beratung bei der Planung der Baustelleneinrichtung gehört in diesen Aufgabenbereich.

Stellt der Baustellenkoordinator bei Besichtigungen der Baustelle Gefahren für Sicherheit und Gesund-

heit der Arbeitnehmer fest, muss er unverzüglich den Bauherrn oder den Projektleiter sowie den Ar-beitgeber und die allenfalls auf der Baustelle tätigen Professionisten informieren. Wenn er der Auffas-sung ist, dass die getroffenen Maßnahmen und be-reitgestellten Mittel nicht ausreichen um den SiGe-Plan zu erfüllen, hat er das Recht, sich an das Arbeitsinspektorat zu wenden.

Dokumentation: Gerade in der Baubranche ist eine entsprechende Erfassung und Sammlung der durch-geführten Bauleistungen unerlässlich. Je vielschich-tiger der Bauprozess ist, desto wichtiger kann es sein, an dem Projekt Beteiligte über den aktuellen Stand des Baufortschritts sowie bereits abgeschlos-sener Bauphasen zu informieren. Dazu gibt es heute die Möglichkeit, neben schriftlichen Aufzeich-nungen und Fotos auch umfassende und professio-nelle Visualisierungen mit Panoramaaufnahmen und Videos herstellen zu lassen.

Mit einer multimedialen Baudokumentation haben Sie ein modernes und effektives Instrument zur Hand um während des Bauprojekts mit Ihren Partnern über das Internet oder mittels CD-ROM zu kom-munizieren = Zeitersparnis. Zudem können die elek-tronischen Dokumente auch nach der Fertigstellung bei der Durchsetzung etwaiger Gewährleistungsan-sprüche sehr hilfreich sein.

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neue RauMaufteiLung

A uf den ersten Blick beeindrucken viele alte Ge-bäude mit ihrer massiven Bauweise, das wirkt

solide und strahlt Sicherheit aus. Bei näherem Hin-sehen und einer genauen Bestandsaufnahme zeigt sich dann aber oft, dass die alte Aufteilung mit vielen kleinen Räumen für die zukünftig vorgesehene Nut-zung nicht geeignet ist. Will man den Bestand erhal-ten, bleibt daher nichts anderes übrig, als großzügige Umbauten vorzunehmen, bei denen auch Wände entfernt und/oder neue Decken eingezogen werden müssen. Solche Arbeiten bedeuten in jedem Fall ei-nen drastischen Eingriff in die Gebäudestatik und dürfen schon aus diesem Grund ausschließlich von kompetenten Fachleuten durchgeführt werden.

Der erste Schritt einer vollständigen Gebäudesanie-rung ist daher oft die so genannte Entkernung. Dabei werden alle nicht mehr benötigten Wände abgebro-chen. Auch zukünftige Türen oder Fenster werden bei dieser Baumaßnahme bereits berücksichtigt, und die erforderlichen Öffnungen und Durchbrüche hergestellt.

Der dabei anfallende Schutt sollte übrigens sorgfäl-tig nach Bauschutt, Wertstoffen wie Eisen und Bunt-metallen sowie Sondermüll getrennt werden. Die tragende Funktion einer obsoleten Wand muss durch Unterfangung oder mithilfe eines Unterzuges ersetzt werden. Als Unterfangung bezeichnet man das Einziehen eines ausreichend dimensionierten Stahlträgers, der die Last auf statisch tragende Ge-bäudeteile überträgt. Unterzüge haben die gleiche Funktion und werden entweder direkt vor Ort aus Stahlbeton mit einer Schalung hergestellt, oder in Form eines Fertigbauteils eingebaut.

Die Dimensionierung muss in jedem Fall vom Bau-meister oder gegebenenfalls von einem Statiker vorgenommen werden und stützt sich auf empi-risch gewonnene Daten und Erfahrungswerte. Zu-sätzlich wird ein Sicherheitsfaktor einberechnet. Für diese Umbauarbeiten gibt es allerdings keine Standardlösung, die notwendigen Maßnahmen hängen von der jeweiligen Beschaffenheit des Ge-bäudes und von den individuellen Wünschen des Bauherrn ab.

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BAUperfekt Tipp

Wenn im Zuge von Umbauarbeiten Wände entfernt werden, ist es aus gebäudestatischen Gründen unbe-dingt notwendig, entsprechende Sicherungsmaß-nahmen zu treffen. Dabei spielt es entgegen der weit verbreiteten Laienmeinung grundsätzlich keine Rol-le, ob es sich um eine tragende Mauer oder lediglich um eine raumteilende Zwischenwand handelt. Insbe-sondere bei mehrstöckigen Gebäuden muss man ja berücksichtigen, dass die Last der darüber befind-lichen Wände – auch wenn es sich nur um verhältnis-mäßig dünne Raumteiler handelt – nicht von der De-cke aufgenommen werden kann.

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Von den verschiedenen Möglichkeiten zur Unter-fangung haben wir hier die gebräuchlichsten zusam-mengefasst: Wenn die teilweise oder zur Gänze zu entfernende Mauer ausreichend stark dimensioniert ist (ab zwei Ziegelbreiten), kann, nachdem für eine entsprechende Deckenentlastung (Abstützen) gesorgt wurde, mit dem halbseitigen Öffnen des Mauer-werks begonnen werden. Dabei werden unterhalb der Decke mehrere Scharen Ziegel entfernt, bis die zur Aufnahme des Stahl- bzw. Betonträgers erforder-liche Öffnung ausgespart ist.

Nachdem an den Auflagerstellen eine Säuberungs-schicht aus Beton aufgebracht wurde, kann der erste U- oder I-Träger eingezogen werden. Nun wird der beschriebene Vorgang an der gegenüberliegenden Seite der Wand wiederholt. Die beiden Träger fan-gen im Verband die von oben drückende Last ab und geben die Kräfte an die Lager und das angrenzende Mauerwerk weiter. Anschließend kann der Mauer-bereich zwischen den Auflagern entfernt werden.

Ein entscheidender Faktor ist dabei, ob die für eine Aufnahme der Last vorgesehenen Bauteile in einem geeigneten Zustand sind. Der Mauerverbund aus Mauersteinen und Mörtel muss dabei einwandfrei sein. Bei lockerem Mauerwerk käme es später zu Setzungen; zudem wäre die statische Sicherheit nicht gegeben. Abhängig von der jeweils auftre-tenden Last kann vom Statiker auch eine Vorspan-nung der Träger vorgeschrieben werden.

Ist die Mauerstärke nicht ausreichend, so kann die oben beschriebene Methode nicht eingesetzt wer-

den. Eine weitere Möglichkeit besteht daher im Einbau einer Spange aus zwei Trägern, die die Kräfte im Mauerwerk mittels Klemmung aufnimmt. Wenn ohnehin eine Zwischendecke vorgesehen ist, oder der gesamte Bereich später im Trockenbau verklei-det werden kann, wird bei dieser Variante mittels zweier U-Träger und massiver Verschraubungen ein stählernes Korsett gebildet. Zusätzlich wird das Mauerwerk noch durch Stahlrohre zwischen den beiden Trägern gehalten.

Die mit Abstand aufwändigste Methode besteht im Anfertigen eines Lochrasters und anschließender Abstützung mit so genannten „Nadeln“ und Schwer-laststehern. Hierbei werden in einem vom Statiker vorgegebenen bzw. vom Baumeister ermittelten Ab-stand groß dimensionierte Löcher durch das Mauer-werk gebohrt, die sich exakt in einer Ebene befin-den müssen. Die Löcher dienen zur Aufnahme der Nadeln, das sind Stahlrohre oder -träger, die an den beiden Enden kraftschlüssig mit den zur Lastauf-nahme vorgesehenen Stehern verbunden werden. Diese müssen, um einen festen Halt und eine mög-lichst geringe Flächenbelastung zu erreichen, mit Zwischenlagen aus Bauholz möglichst großflächig unterlegt werden.

Besonders bei mehrgeschoßigen Bauten darf nicht vergessen werden, dass während der Arbeiten auch unterhalb der Steher eine Entlastung der Decke vor-genommen werden muss. Das kann mitunter eine Abpölzung vom Geschoß, in dem die Umbauarbeiten stattfinden, bis in die unterste Ebene bedeuten. Wenn die Unterfangungsmaßnahmen ordnungsge-

Foto: pixelio - Burkard Vogt

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BAUperfekt Tipp

Bei Anbauten, Aufstockungen oder beim Einbau neu-er Türen und Fenster treffen alte und neue Materialien und Werkstoffe zusammen. Bei diesem Zusammen-treffen müssen beispielsweise die Anschlüsse von verschieden verputzten Flächen besonders sorgfäl-tig gearbeitet werden. Um spätere Rissbildung zu vermeiden, sollte in jedem Fall eine Dehnfuge ausge-führt werden. Für einen optisch perfekten Übergang kann die Fuge vor dem Ausmalen oder Tapezieren mit Acrylmasse verschlossen werden. Auch im Be-reich der Decken muss die Verbindung zwischen Alt und Neu sorgfältig ausgeführt werden.

mäß durchgeführt wurden, steht einer Abtragung des unter dem Träger gelegenen Mauerwerks nichts mehr im Wege.

Innenwände einziehenNichttragende innere Trennwände in Massivbauwei-se aus Mauersteinen und Wandbauplatten haben trotz der häufig verwendeten Leichtbauplatten aus Gips- und Zellulosewerkstoffen noch immer ihre Berechtigung. Bei entsprechender Ausführung er-füllen sie nicht nur die an sie gestellten Anforde-rungen des Brand-, Schall- und Wärmeschutzes mit Bravour, sondern sind darüber hinaus auch nut-zungsbezogen stärker beanspruchbar. Zum Beispiel können Wandschränke an einer massiven Wand mit den gängigen Werkzeugen und Materialien wesent-lich sicherer und tragfähiger als an einer Gipsplat-tenwand befestigt werden.

Trennwände können ohne viel Aufwand nach Fertig-stellung der Gebäudehülle aufgemauert werden und sind auch im sanierten Altbau bei der Neuaufteilung der zur Verfügung stehenden Wohnflächen einsetzbar. Bei Verwendung von Dünnbettmörtel ist der nach-trägliche Feuchteeintrag in das Bauwerk geringer als bei herkömmlichem Mauerwerk mit Dickbettfugen.

Allerdings sind Trennwände nur dann standsicher, wenn sie durch geeignete Anschlüsse mit den an-grenzenden Bauteilen verbunden sind. Die Standsi-cherheit muss auch während der Herstellung der Wände durch entsprechende Maßnahmen (z.B. Ver-keilen) gewährleistet werden. Die Verbindungen müssen zum einen so ausgebildet sein, dass die auf

die Wände wirkenden Lasten aufgenommen werden können. Zum anderen sind bei der Herstellung der Anschlüsse die möglichen Formänderungen der an-grenzenden Bauteile zu berücksichtigen.

Trennwände und ihre Anschlüsse an angrenzende Bauteile müssen so ausgebildet werden, dass sie ihrer Eigenlast einschließlich Putz oder andere mögliche Bekleidungen tragen, sowie die auf ihre Fläche wir-kenden horizontalen Lasten aufnehmen können. Wei-ters müssen sie widerstandsfähig sein gegen statische, vorwiegend ruhende und stoßartige Belastungen, wie sie im Gebrauchszustand jederzeit auftreten können.

Alternativ zu massiven Innenwänden bieten sich Ständerwandsysteme an.

Foto: fotolia

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Design und Energieeffizienz prägen die aktuelle Wohndachfenster-Generation Designo. Die konse-quente strategische Ausrichtung von Roto auf das Themengebiet „Energie sparen, Energie gewinnen und Komfort am geneigten Dach“ wird jetzt auch auf Renovierungsfenster ausgedehnt. Auch das Roto Sunroof kann sich sehen lassen.

Designo R� Maß-RenovierungsfensterAlte Wohndachfenster werden mit der Zeit undicht und unansehnlich. Wer sein Dachgeschoß zum Wohl-fühlraum ausbaut und im Rahmen der Renovierung auch gleich die Dachfenster austauscht, stellt höhere Anforderungen als bisher. Die neuen Fenster sollen gutes Raumklima, hohen Bedienkomfort und eine ar-chitektonisch ansprechende Lösung bieten. Maß-Re-novierungsfenster von Roto erfüllen all diese Anfor-derungen. Ihr besonderer Vorteil: Sie werden individuell gefertigt und passen immer millimeterge-nau – unabhängig von Hersteller, Baujahr und Größe der alten Fenster. Diese Maßanfertigung wird zudem innerhalb von nur 8 Arbeitstagen geliefert. Roto Maß-Renovierungsfenster der neuen Generation verbinden all diese Vorteile mit nochmals optimierten Wärme-durchgangswerten, einem erweiterten Größenraster und dem überzeugenden Design der Wohndachfen-ster-Generation Designo. So wartet das Designo R8 Maß-Renovierungsfenster dank optimierter Rahmen-konstruktion und energiesparender Roto blueLine Isolierverglasung mit herausragenden Wärmedurch-gangswerten auf (Uw - 1,3 W/m2K). Ein erweitertes Größenraster bis maximal 1475 Millimeter Breite sorgt für ein noch variableres Einsatzspektrum. Und natür-lich lassen sich auch die Maß-Renovierungsfenster der

neuen Generation innerhalb weniger Stunden einbau-en. Ganz ohne Brech-, Putz-, und Folgearbeiten. Der Austausch erfolgt von innen durch einfaches Aufset-zen auf die vorhandene Dachöffnung

Roto Suroof – vom Schutzdach zum NutzdachRoto Sunroof ersetzt die herkömmliche Dacheinde-ckung und fungiert gleichzeitig als wasserführende Ebene - macht das Schutzdach also zum Nutzdach. Darüber hinaus ermöglicht das System die freie Kom-bination von Photovoltaik, Solarthermie und Wohn-dachfenstern – technisch perfekt und optisch anspre-chend im Dach integriert, ob als Teildach- oder Ganzdachlösung. Die jahrzehntelange Erfahrung im Wohndachfensterbereich ist Garant dafür, dass Roto Sunroof absolut wasserdicht und schlagfest ist, also kein wasserdichtes Unterdach benötigt wird. Premi-umqualität, hohe Ertragsstärke und optisch perfekte Integration machen Roto Sunroof somit zur ersten Wahl für energiebewusste Hausbesitzer mit Sinn für architektonische Ästhetik. Und wenn die bauliche Ausgangssituation eine Aufdachanlage erforderlich macht, bietet Roto Sunfield Photovoltaik auch hier eine Lösung in Premiumqualität „made in Germa-ny“*. Wie bei allen Roto Produkten gilt natürlich auch im Solarbereich der Grundsatz der ausge-prägten Verarbeiterfreundlichkeit. Alle Komponen-ten lassen sich vom Fachmann schnell, einfach und sicher einbauen.

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Roto Dach- & Solartechnologie GmbHGewerbestraße �, A-���2 LoosdorfT: (02���) 21 1��www.roto-frank.at

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fenSteR und tuReneRhaLten und VeRbeSSeRn

F enster zählen nicht nur zu den sensibelsten Be-reichen der Gebäudesanierung, sondern bieten

auch eine Vielzahl von Chancen den Wohnkomfort zu verbessern – Stichworte: bessere Belichtung, mehr Behaglichkeit.

Steht die Komplettsanierungen eines nicht denk-malgeschützten Gebäudes an, ist der Austausch der bestehenden Fenster und Stöcke eine einfache und gerne genutzte Möglichkeit mehr Licht in ehemals düstere Kammern zu bringen. Das kann man einer-seits durch Weglassen bzw. Verkleinern der Brüs-tungen erreichen, zum anderen besteht vielfach auch die Gelegenheit, die Fensteröffnungen zu ver-breitern oder mehrere Fenster zu einer durchlau-fenden Glasfront zu verbinden. Letztlich nicht nur eine Frage des Geschmacks, selbstverständlich muss auch das Budget für die notwendigen Umbau-arbeiten vorhanden sein. Aus wirtschaftlicher Sicht sind große Öffnungen jedenfalls gegenüber mehre-

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ren kleinen zu bevorzugen, da bei dieser Lösung sowohl der Rahmenanteil als auch die bauphysika-lisch besonders anspruchsvollen Anschlusszonen kleiner sind.

Die früher üblichen Kastenfenster waren oft solide hochwertige Handwerksarbeiten und mit entspre-chend kompetent ausgeführten Sanierungsmaß-nahmen lassen sie sich auch wieder auf den aktuellen Stand der Technik bringen.

Durch die professionelle Sanierung wird nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern auch der Gebrauchswert der Kastenfenster deutlich erhöht. Kennzeichen der Modernisierung sind die Verbesse-rung der Wohnbehaglichkeit durch bessere Schall-dämmung um rund 10 dB, eine Energieeinsparung aufgrund höherer Wärmedämmung (U-Wert: 1,6 bis 1,8) sowie eine geringere Fugendurchlässigkeit.

Jedes Holzfenster muss regelmäßig gestrichen wer-den. Das ist nicht jedermanns Sache. Abhilfe bieten Aluminium-Verkleidungs-Systeme, die dann zum Ein-satz kommen, wenn das Fenster im Kern noch solide

Fotos: epr/Portas

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und bereits mit einer Wärmeschutzverglasung aus-gestattet ist. Zur dauerhaften Werterhaltung, und um das regelmäßige Streichen überflüssig zu ma-chen, werden auf der Außenseite pulverbeschichtete Aluminiumprofile auf den Rahmen und die Flügel montiert. Spezielle Klipp-Halterungen sorgen für die notwendige Hinterlüftung, damit sich zwischen Holz und Aluminium kein Schwitzwasser bildet.

Acht Schritte zur Fenstermodernisierung

1. Vollständige Entlackung der Flügel und Blendrahmen 2. Wiederherstellung der Gang- und Schließbarkeit einschließlich aller konstruktiven Überarbeitungen der Flügel- und Blendrahmen und Erneuerung der Wassernasen�. Herstellen eines äußeren Falzprofils an den Blendrahmen-Unterstücken�. Dichtungsnut an den Innenflügeln ausfräsen�. Lackierung der Flügel mit mehrschichtigem Acryllack �. Einsetzen einer zeitgemäßen Wärmeschutzverglasung �. umlaufende Lippendichtung an den Innenflügeln anbringen�. Montage von neuen oder aufgearbeiteten Beschlägen

Funktionierende Türen mit abgenutzter oder altmo-discher Oberfläche können professionell aufgearbei-tet und mit neuem Glanz versehen werden. Spezielle Renovierungssysteme bieten vielfältige Modernisie-rungsvarianten. Dazu gehören neben der neuen Oberfläche auch passende Beschläge und auf Wunsch auch entsprechende Rahmen aus Massivholz oder Glaseinsätze.

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Die ausführenden Unternehmen, meist Tischlerei-betriebe, arbeiten Türblätter und Verblendungen in Abstimmung mit dem Kunden um, wobei die Ände-rungen an den Türblättern in der Werkstatt erledigt werden. Die gefürchteten Verunreinigungen in be-wohnten Räumen lassen sich so auf ein Minimum reduzieren. Türsanierungen nach diesem System können je nach Oberflächengestaltung sogar inner-halb eines Tages erledigt werden.

Haben sich alte Mauern so gesetzt, dass im Türbe-reich große Spalten oder starke Verklemmungen auf-treten, sollte man einen Bausachverständigen zu Rate ziehen; in den meisten Fällen wird man dann die Zar-ge (Türstock) neu setzen müssen. Handelt es sich hin-gegen nur um geringfügige Veränderungen, kann man eine schief hängende Tür dadurch wieder gängig ma-chen, dass man die klemmende Kante bzw. den Falz absägt oder abhobelt und sie so dem Türrahmen wie-der angleicht. An der anderen Kante, an der sich ein Spalt gebildet hat, wird eine Fülleiste angesetzt. Wenn Türen nur in der Höhe versetzt werden müssen, wie das oft nach dem Einbau eines neuen Fußbodenbe-lages der Fall ist, kann man entweder Abstandschei-ben (s. g. Fitschenringe) zwischen oberem und un-terem Band einlegen, oder die alten Bänder gegen verstellbare austauschen. Eine weitere Möglichkeit ist der Austausch gegen Hebebänder, welche die Türe beim Öffnen um ein paar Millimeter anheben. Es gibt heutzutage eine Vielzahl einbaufertiger Türen mit dem dazugehörenden Stock zu kaufen. Das An-gebot reicht vom herkömmlichen Türstock mit Falz und Zierverblendung bis zur modernen Türzarge, die sowohl geschoß- als auch sturzhoch erhältlich ist. Die Oberfläche kann lackiert, mit Folie be-schichtet oder aber aus Naturholzfurnier sein. Je nach Holzart muss man unter Umständen mit län-geren Lieferzeiten rechnen.

Der Einbau einer Türe (das Versetzen) ist keine Hexe-rei. Links oder rechts anschlagend? Kein Problem: Betrachten Sie die Tür von innen, aus dem Raum, in den sie hineinschwingt; sind die Bänder rechts, ist die Tür rechts anschlagend (dto. links). Alle Flächen, die später mit Mörtel oder Putz in Berührung kom-men, oder nicht mehr zugänglich sein werden, müs-sen bei unbehandelten Außentüren vor dem Einbau zwei Mal mit Dickschichtlasur gestrichen werden.

Soll die Türe in eine bestehende Laibung eingebaut werden, ist lediglich Breite und Höhe der Türöffnung exakt auszumessen. Im Altbau mit vorhandenem Rah-men müssen an einigen Stellen Putz, Dichtungsmasse oder Abdeckleisten vom Rahmen entfernt werden, um Breite und Höhe vollständig und exakt ausmessen zu können. Als Alternative bietet sich der Einbau in einen Mauerfalz (abgestufte Laibung) an. In diesem Fall sind die Abstände der Falzflanken und die Falztiefe maßge-bend. Zu allen gängigen Laibungsmaßen gibt es Türen in Standardformaten. Für abweichende Maße wird die Türe als Sonderanfertigung produziert – das ist kaum teurer und dafür passt alles einwandfrei.

Der Türrahmen hat unten eine stabilisierende Schwel-le, die möglichst bündig in den Boden eingelassen werden soll. Eventuell muss dazu der Bodenbelag ent-fernt und der Estrich ausgestemmt werden. Kleine Niveauunterschiede lassen sich nicht immer vermei-den, zum Ausgleich gibt es Übergangsschienen.

Anschließend wird der Rahmen innerhalb der Lai-bung nach allen Richtungen exakt senkrecht ausge-richtet und mit Keilen fixiert. Nach dem Entfernen der Dichtung wird der Rahmen in der Dichtungsnut rechts und links mehrmals durchbohrt. Die entstan-denen Löcher dienen gleichzeitig als Bohrschablonen für die Bohrungen im Mauerwerk. Anschließend wird der Türrahmen mit langen Spezialschrauben und Rah-mendübel in der Laibung befestigt. Der Spalt zwi-schen Türrahmen und Laibung wird mit einer Dich-tungsschnur verschlossen und von beiden Seiten mit Silikon-Dichtungsmasse aus der Spritze ausgefüllt.

BAUperfekt Tipp

Haustüren mit Einfachverglasung ohne Dämmung und Türdichtung gehören dringend ausgetauscht. Eine Richtlinie gibt die Energie-Einsparverordnung (EnEV), die für Türflächen einen U-Wert von maximal 2,� W/m²K vorsieht. Besonders wärmegedämmte Haustüren mit entsprechend gedämmten Rahmen können U-Werte von 0,� bis 0,� W/m²K erreichen, mit einem U-Wert über 2,0 W/m²K sollten Sie sich nicht zufrieden geben.

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fenSteRMOntage Ð abeR bitte dicht

Fenster und Haustüren sind vielen unterschiedlichen Einwirkungen von außen und innen ausgesetzt. Aus einer Reihe von aufeinander abge-stimmten Produkten wird für das Bauvorhaben ein bedarfsgerechtes Fu-genabdichtungssystem ausgewählt. Je nach Bauwerk, Anschlusssitua-tion und Einbaubedingungen können unterschiedliche Produkte zum Einsatz gelangen.

I n den meisten Fällen handelt es sich dabei um ei-nen dreistufigen Aufbau der Fensteranschlussfuge:

1. WetterschutzebeneSie muss winddicht und schlagregensicher, aber dampfdiffusionsoffen ausgeführt werden.2. FunktionsebeneDiese liegt zwischen der äußeren und der inneren Abdichtung und dient zur Schall- und Wärmedäm-mung im Anschlussbereich. Sie muss vollständig ausgefüllt werden.�. Raumseitige EbeneHier wird die Luftdichtheit hergestellt und sie muss einen höheren Dampfdruckwiderstand aufweisen als die Abdichtung auf der Außenseite.

Dämmung mit PU-SchaumPU-Schaum alleine kann die geforderte Dichtheit nicht herstellen, ist aber zur Wärme- und Schall-dämmung nach wie vor die erste Wahl. Die Vorteile von PU-Schaum liegen auf der Hand – die Verarbei-tung ist sehr einfach und Hohlräume werden zuver-lässig mit hochwertigem Dämmstoff ausgefüllt. Ge-gen Feuchtigkeit von außen helfen z.B. Folienbänder oder vorkomprimierte Fugendichtbänder, raumsei-tig verringert eine Dampfbremse aus speziellen Foli-enbändern oder Dichtungsmassen den Eintritt von Wasserdampf in die Fuge.

fenSteReinbau nach OnORM b5320

Bauwerksschäden durch FeuchtigkeitSchäden können dort entstehen, wo die Fuge zum angrenzenden Bauteil nicht fachgerecht abgedich-tet bzw. gedämmt wurde. Feuchtigkeit kann einer-seits durch Regen von außen, aber auch durch Kon-densation von Luftfeuchtigkeit von innen zum Problem werden. Die Folge ist nicht selten Schim-melpilzbefall in der direkten Umgebung des Fens-ters. Daher muss wie bereits erwähnt raumseitig eine Dampfbremse angebracht werden, um den Feuchtigkeitseintritt von innen in die Fuge zu redu-zieren, sowie eine schlagregendichte Abdichtung von außen erfolgen.

Die WirkungDurch das Zusammenspiel der Abdichtungsebenen kann Baurestfeuchte und über Fehlstellen in die Fuge eingedrungene Feuchtigkeit nach außen abtrocknen. Ganz nebenbei wird durch die fachgerechte Abdich-tung auch der gesundheitsschädlichen Schimmelbil-dung vorgebeugt. Bei Einhaltung dieses Prinzips werden teure Sanierungsarbeiten durch Feuchteschä-den und ein Wertverlust des Gebäudes verhindert.

Hanno Werk GmbH & Co KGIndustriestraße 2�, A-2�2� HimbergT: (022��) �� 22�-0www.hanno.at

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SanieRung nach feueR- und waSSeRSchaden

F euer- und Wasserschäden treten infolge tech-nischer Defekte, der Einwirkung von Naturge-

walten oder durch menschliches Versagen auf. Sind solche Ereignisse erst einmal eingetreten, müssen umgehend Maßnahmen zur Verhinderung von Fol-geschäden und zur sofortigen Beseitigung bereits entstandener Schäden an Mobiliar und Gebäude ge-setzt werden. Im Vordergrund steht grundsätzlich die Rettung vorhandener Substanz.

Nach der Schadensdokumentation beginnt die Arbeit der Spezialisten: Sanierung von Mobiliar, Anlagen und Gebäudeeinrichtung, sei es nun infolge von Schädigung durch Wasser oder Feuer.

BrandschädenNach dem Löschen bleiben spezifische Rückstände, wie angebrannte oder verkokte Einrichtungsgegen-stände, Teppiche, Tapeten, Geräte, Elektrokabel und evtl. Bauschutt, die allesamt rußverschmutzt sind. Zudem kann durch einen Brand aus vorher unbe-denklichen Stoffen eine komplexe Vielfalt an giftigen oder reizenden Verbrennungsprodukten entstehen, deren Gefahrenpotenzial schwer einzuschätzen ist. Aufgrund des gestiegenen Umweltbewusstseins so-wie verschärfter gesetzlicher Bestimmungen werden heute selbst kleinere Wohnungsbrände als Umwelt-schäden angesehen, die zum Teil aufwändige Sanie-rungen erforderlich machen.

Die eingesetzten Verfahren können wie folgt aussehen:• Reinigung mit Heißwasser-Hochdrucksystemen• Reinigung mit Airless-Geräten mit geringem Wasserverbrauch• Reinigung mit Vakuum-Waschautomaten – das aufgesprühte Reingungsmittel wird in einem Auf- fangbehälter gesammelt• Entrostung und Konservierung

Professionelles Erkennen und Beseitigen von Was-serschäden: Zunächst werden die Ursachen geortet, dann der Feuchtegehalt gemessen und anschließend wird ein Sanierungskonzept zur Beseitigung der Feuchtigkeit aus Baumaterialien und Dämmstoffen einschließlich aller Anschlussarbeiten erstellt. feu

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Bei der Erkennung werden von der einfachen Sicht-probe bis zu differenzierten technischen Verfahren wie Thermografie, elektrische Widerstandsmessung, Prüfgasverfahren bei Kleinstlecks, digitale Druck-prüfung, Video-Endoskopie für Schächte, u.v.m. angewandt.

Als mögliche Schadensursachen kommen Leckagen in der Hausinstallation bzw. Heizung, Abdichtungs-mängel im Außenbereich, Leckagen an Dachflächen und der Gebäudehülle sowie Hochwasser in Betracht. Auch Wasserschäden, die im Zuge von Löscharbeiten auftreten, werden von den einschlägigen Sanierungs-unternehmen eruiert und sachgerecht behoben.

Mauern können durch elektrothermische Maßnahmen getrocknet werden. Dazu werden elektrische Heiz-stäbe in Bohrungen im betroffenen Mauerwerk ein-gebracht. Bei der Kondensationstrocknung wird mit Feuchtigkeit angereicherte Luft abgekühlt. Hier-durch bildet sich Kondenswasser, welches sich in einem separaten Behälter sammelt.

Adsorptionstrockner saugen feuchte Luft an und lei-ten die Feuchtigkeit nach außen ab. Bei der Hohl-raumtrocknung wird erwärmte, trockene Luft durch Einblasstutzen in die Estrich-Isolierschicht geleitet und tritt über die Randbereiche mit Feuchtigkeit gesättigt wieder aus.

Dämmstofftrocknungsanlagen: Durch der Situation angepasste Bohrlöcher wird warme Trockenluft ge-blasen. Diese Luft durchströmt die nassen Materi-alien, nimmt dabei Feuchtigkeit auf und wird über die Randstreifen oder durch gezielt angeordnete Austrittsöffnungen abgeleitet.

Foto: epr/Eaton

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MaueRweRkS-tROckenLegung

F euchte Mauern zählen nach wie vor zu den häu-figsten Bauschäden und die Ursachen dafür sind

überaus vielfältig. Der Bogen spannt sich dabei von geplatzten Wasserleitungen über undichte Dächer oder Regenrinnen bis hin zu unzureichend isolierten Fundamenten. Was das Eindringen von Feuchtigkeit über Fundamente und Grundmauern betrifft, gibt es seit etwa 100 Jahren wirksame Präventivmaßnah-men. Gebäude hingegen, die vor der Wende vom 19. aufs 20. Jahrhundert errichtet wurden, mussten zwangsläufig ohne wirksame Isolierung gegen auf-steigende Feuchtigkeit auskommen, weil die dafür nötigen technischen Verfahren und Werkstoffe da-mals schlichtweg unbekannt waren.

Da, wie bereits erwähnt, eine ganze Reihe von Ur-sachen zum Phänomen feuchter Wände führt, muss in jedem Fall genau geprüft werden, welche der zahlreichen Sanierungs-Methoden für das je-weilige Objekt geeignet und sinnvoll ist. Von allen Möglichkeiten wie Feuchtigkeit ins Mauerwerk ge-

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langen und sich dort ausbreiten kann, ist zweifellos der kapillar aufsteigenden Feuchte am schwie-rigsten zu begegnen. Dabei wirken die durchge-henden Poren in den Baustoffen wie feine Haar-röhrchen (Kapillaren), in denen das Wasser regelrecht hochgesaugt wird. Um diese Saugwir-kung zu stoppen, muss der Kapillareffekt durch eine wirksame Sperre unterbunden werden. Neben dem Kapillareffekt gibt es auch elektrophysika-lische Phänomene, die zur Durchfeuchtung der Mauern beitragen. Diesen wird mit den Methoden der elektrophysikalischen Trockenlegung begegnet. Beim Zusammenwirken verschiedener Ursachen ist oftmals eine Kombination aus verschiedenen Trockenlegungsverfahren notwendig.

Grundsätzlich gilt: Eine hundertprozentig wirksame und kostengünstige Methode, die zudem keinerlei Arbeiten am Mauerwerk notwendig macht, gibt es nicht. Vielmehr gilt es, eine vernünftige Relation aus Aufwand und Ergebnis zu finden.

Im Rahmen der Mauerwerkstrockenlegung kommt der Bestandsaufnahme und Bauwerksuntersuchung

Eine Holrizontalsperre hindert die Feuchtigkeit daran, im Mauerwerk aufzusteigen und sorgt damit gegen Feuchteschäden vor.

Foto: Haböck&W

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eine besonders wichtige Rolle zu. Probleme, die in Folge der Verwendung ungeeigneter Methoden oder einer unsachgemäßen Durchführung auftre-ten, lassen sich weitgehend durch sorgfältige Vor-bereitung der Sanierungsmaßnahmen verhindern.

Im Zentrum jeder Trockenlegung steht daher das Sa-nierungskonzept, das außer den in Frage kommenden Mauertrocknungsverfahren auch wirksame Methoden der Mauerwerkentsalzung sowie die begleitenden (flankierenden) Maßnahmen enthalten muss. Je de-taillierter die Angaben aufgeführt sind, desto ein-facher ist es für den Bauherrn Vor- und Nachteile der einzelnen Maßnahmen zu erkennen und die richtige Wahl zu treffen.

Die Mauerwerksdiagnostik erfolgt in drei Stufen:Bei der ersten, der visuellen Diagnostik geht es um die Untersuchung nach äußeren Merkmalen, die durch eine Prüfung mit Messgeräten ergänzt wird. Zu-letzt erfolgt die Auswertung der diagnostischen und instrumentellen Ergebnisse und Erstellung eines Be-wertungskataloges. Auch die thermografische Dar-stellung mit Infrarotstrahlen kann zur Mauerwerk-diagnostik beitragen.

Für die Positionierung der Mauerproben wird ein ex-akter Grundrissplan angelegt, sodass jederzeit an den gleichen Stellen neuerliche Proben angefertigt werden können. Die Bohrungen werden an mehre-ren übereinander liegenden Stellen gesetzt und ras-terförmig über das gesamte Objekt angelegt. Ein be-sonderes Augenmerk kommt dabei jenen Bereichen zu, die z.B. durch Salzausblühungen, lockeren Putz etc. auffällig werden.

Weitere Information gibt es bei: OFI – Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und TechnikFranz Grill-Straße 5, Arsenal Objekt 213, A-1030 Wien, Tel.: (01) 78 91 601-0, http://www.oefi-vienna.at

Bau-Sachverständige empfehlen die mechanischen Methoden als besonders wirksame Möglichkeiten zur Gebäude-Trockenlegung. Wie bei allen anderen Techniken kommt es aber auf eine sachgemäße Durchführung an und selbstverständlich haben auch diese Verfahren ihre Grenzen. Beispielsweise wenn

BAUperfekt Tipp

Es gibt keine zuverlässige Messmethode, bei der auf Kontrollbohrungen und exakte Auswertung der Bohrkerne verzichtet werden kann. Sind Sie daher skeptisch, wenn so genannte Fachleute mit ungeeig-neten Messgeräten den Feuchtegehalt der Mauer quasi im Vorübergehen messen wollen.

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eine Trockenlegung unterhalb des Bodenniveaus durchgeführt werden muss oder Nachbargebäude direkt angrenzen. Bei sehr großen Gebäuden kön-nen auch die Kosten gegen den Einsatz solcher Ver-fahren sprechen.

Die Unterfangung zählt zu den altbekannten Tech-niken. Dabei wird abschnittsweise das Grundmau-erwerk entfernt und entweder durch Beton oder neues Mauerwerk mit einer sachgerechten Abdich-tung aus Bitumen oder Edelstahl ersetzt.

Das Mauersägeverfahren kann sowohl bei Ziegel- als auch bei Misch- und Steinmauerwerk angewandt werden: Nach einer genauen Bestandsaufnahme, wird das Mauerwerk hinsichtlich seiner Standsi-cherheit überprüft. Da die Mauer im Bereich der Schnitte für einen kurzen Zeitraum nicht tragfähig ist, muss ein Statiker eine genaue Schnittlängenein-teilung vornehmen und einen verbindlichen Schnitt-plan anfertigen. Aufgrund dieser Einteilung werden anschließend die Trennschnitte vorgenommen. Die Durchführung erfolgt mit speziellen Ketten-, Seil- oder Kreissägen im Nass- oder Trockenverfahren. Bei Misch- und Steinmauerwerk ist die Durchtren-nung recht aufwändig und erfordert den Einsatz ei-ner Mauerbandsäge mit Diamantseil.

Nach dem Herstellen einer geglätteten Betonaufla-ge können die einzelnen Isolierbahnen aus Bleifolie, vergüteten Bitumenmatten oder Edelstahlplatten sorgfältig in die Fuge eingebracht werden. An den Enden werden Keile eingelegt, damit beim Verpres-sen der Fuge ein Überlappungsbereich für die Iso-lierbahnen frei bleibt. Zu guter Letzt werden die Fu-gen mit schnellhärtendem Spritzbeton ausgefüllt.

Beim Bohrverfahren mit Überlappung wird die Mauer systematisch perforiert. Die Überlappungen der Lö-cher ergeben wiederum eine durchgehende Mauer-trennung. Anschließend werden die Bohrlöcher mit einem dichtenden und quellfähigen Mörtel ausge-füllt und somit eine sichere Abdichtung erzielt.

Die Chromstahlsperre ist ein „Einschlagverfahren“, bei dem ohne Durchschneiden oder Aufstämmen des Mauerwerks in einem Arbeitsgang sowohl die Trenn- als auch die Isolationsschicht eingebracht wird. Da-bei handelt es sich um gewellte Platten aus rostfreiem Edelstahl, die überlappend als durchgehende hori-zontale Sperrschicht wirken. Durch diese Sperr-schicht kann keine Feuchtigkeit mehr hochsteigen. Das Verfahren wird von vielen Lizenznehmern im In- und Ausland bereits seit drei Jahrzehnten erfolgreich angewandt und hat sich als eines der preisgünstigsten

Normgerechte Mauertrockenlegung

In der ÖNORM B���� werden all jene Maßnahmen zur Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk behandelt, deren Wirkungsweise einerseits auf na-turwissenschaftlich abgesicherten Erkenntnissen beruht und die sich darüberhinaus auch beim Einsatz in der Praxis als tauglich erwiesen ha-ben. Dieses Handbuch dient den Fachleuten und interessierten Laien als wertvolle Richtlinie bei der Auswahl der geeigneten Technologie. Zusätz-lich bietet es wertvolle Detailhilfen bei der Ausführung. Hinsichtlich der einzusetzenden Materialien und Stoffe wird in ÖNORM B 2202 eigens da-rauf hingewiesen, dass diese durch Zeugnisse von akkreditierten Prüfan-stalten auf ihre Tauglichkeit überprüft sein müssen!

Die Blätter der ÖNORM B����-� und B 2202 dienen daher als wertvolle Argu-mentationshilfe, sollte es zu Beanstandungen oder Reklamationen kommen. Erhältlich sind sie beim Austrian Standards Institute (früher Önorm-Institut), Heinestraße ��, A-1021 Wien, Tel.: +�� 1 21� 00-�0�, http://www.on-norm.at

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und zuverlässigsten erwiesen. Zur Verringerung des Verdrängungs- und Verdichtungswiderstandes, wer-den seit einiger Zeit Platten verwendet, die keil- oder pfeilförmig angespitzt sind und weniger Erschütte-rungen im Mauerwerk verursachen.

Eine weit verbreitete Methode zur horizontalen Abdichtung, stellen die Injektageverfahren – häufig als „chemische Verfahren“ bezeichnet – dar. Dabei werden Löcher in die Wand gebohrt und anschlie-

BAUperfekt Tipp

Bevor eine Injektage durchgeführt werden kann, ist häufig eine Behandlung des betroffenen Mauerwerks mit Hilfe von elektrischen Heizstäben nötig. Sie sol-len eine Erwärmung der Mauer und rasche Verduns-tung der darin gespeicherten Feuchte bewirken (de-taillierte Beschreibung unter „Mauertrocknung“).

ßend Injektionsmittel zur Abdichtung der Poren eingebracht.

Wie bei allen anderen Verfahren bedarf es zunächst einer fachmännischen Prüfung sowohl des Feuchte- als auch des Salzgehaltes im Mauerwerk. Ebenso wichtig ist die Wahl des geeigneten Injektionsmit-tels, das in chemischer Hinsicht mit den verwende-ten Baustoffen harmonieren muss.

Der Erfolg einer Injektage hängt jedoch nicht nur von der Wahl des Injektagemittels, sondern vor allem von deren fachgerechter Ausführung ab. Auch Abstand, Tiefe und Durchmesser der Bohrlöcher sind entschei-dende Faktoren. Zudem kommt es auch darauf an, ob das Verfüllmittel mit oder ohne Druck und in ausrei-chender Menge eingebracht wird. Bei der Wahl des Injektagemittels sollte neben der Effizienz jedoch auch der Aspekt der Umweltverträglichkeit bzw. bau-biologische Überlegungen beachtet werden. In ver-gleichenden Tests zeigten Silikonate und Silikon-Mi-kroemulsionen besonders gute Wirkungen.

Eine in den Altbau eingebrachte Horizotalsperre ist bei der oft nötigen Mauerwerkstrockenlegung im Zuge einer Sanierung eine Selbstverständlichkeit.

Fotos: epr/Baumann

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Neben den kapillaren Saugkräften in den Baustoffen sind auch elektrophysikalisch-chemische Prozesse an der Durchdringung des Mauerwerks mit Feuch-tigkeit beteiligt. Zur Ausschaltung dieser Effekte, werden elektrophysikalische Methoden angewandt, die das elektrisches Potential im Mauerwerk abbauen oder reduzieren. Eine von außen über Elektroden und Halbleiternetze hinzugefügte Energie soll die Richtung des Wassertransports in den Baustoffporen umkehren. Eingesetzt werden das Passiv- wie das Di-polverfahren und die aktive Galvanomethode. Der wesentlichste Vorteil aller elektrophysikalischer Me-thoden ist, dass sie ohne schwerwiegende Eingriffe in die Bausubstanz auskommen und daher auch bei denkmalgeschützten Objekten anzuwenden sind. Zudem können die Gebäude während der Trockenle-gung ohne Unterbrechung bewohnt werden.

Welches Verfahren zur Trockenlegung auch immer gewählt wird, stets ist dieses durch effiziente Be-gleitmaßnahmen, die so genannten flankierenden Maßnahmen zu ergänzen. Das kann so weit gehen,

dass bei einigen Projekten die Grenzen zwischen flankierenden und trockenlegenden Maßnahmen gelegentlich verschwimmen. Weiters gibt es auch Fälle, bei denen man ausschließlich auf Methoden angewiesen ist, die unter den Begriff flankierende Maßnahmen fallen. Dies wird besonders dann der Fall sein, wenn horizontale Sperren und vertikale Dichtungsmaßnahmen aus bautechnischen oder denkmalschützerischen Gründen nicht realisierbar sind oder die anfallenden Kosten den Rahmen sprengen würden. Zu den bautechnischen Gründen zählen z.B. tiefliegende Kellergewölbe oder Bauten, die an unsanierte Gebäude angebaut sind.

Beim ersten Schritt der notwendigen Vorarbeiten wird der alte Putz entfernt. Durch Auskratzen der Mörtelfugen um die Bausteine herum kann die Ober-fläche vergrößert werden, was nach der Sanierung zu einer rascheren Abtrocknung beiträgt. Für sich allein genommen ist dieser Schritt allerdings wirkungslos, denn auf Grund des hydrostatischen Gleichgewichtes wird immer genau jene Menge Wasser von den Bau-

Besonders effektiv in der Bekämpfung kapillarer Feuchtigkeit im Mauerbestand ist das Einbringen von nichtrostenden Edelstahlplatten.

Auf eine Überlappung der Platten ist zu achten, um in jedem Fall das Vorankommen der Feuchtigkeit nach oben in die Mauern zu verhindern.

Fotos: epr/Baumann, Haböck&Weinzierl

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BAUperfekt Tipp

Für den Bauherrn besonders interessant ist sicherlich der Energieverbrauch. Pro m2 Mauer werden bei der Heizstabtechnik etwa ��� kW, bei der kombinierten Methode ungefähr ein Drittel dieses Wertes benötigt.

stoffen aufgenommen, die durch Verdunstung an die Umgebung abgegeben werden kann und vice versa. Eine Ausnahme bilden hier möglicherweise jene Fäl-le, die ausschließlich auf kondensierte Feuchte aus der Raumluft zurückzuführen sind.

Nasse Wände sind krasse Baumängel und beein-flussen z.B. das Wärmedämmverhalten des betrof-fenen Gebäudes ausserordentlich negativ. Nach der Beseitigung der Ursachen muss daher in vielen Fäl-len das Mauerwerk getrocknet werden. Das gilt na-türlich insbesondere bei der Schadensbekämfung nach Hochwässern.

Bei der Heizstabtechnik zur Mauertrocknung wird ein Netz aus rasterförmig über das gesamte Mauer-werk verteilten Löchern angelegt. Anschließend werden speziell entwickelte Heizstäbe eingebracht. Sie sorgen für eine konstante Erwärmung der Mauer und die Feuchtigkeit kann rasch verdunsten.

Eine andere Möglichkeit ist die Austrocknung der Mauern mit Hilfe von Vorsatzelementen. Dabei wird über ein Düsensystem trockene Warmluft zwischen Mauer und Vorsatzelemente eingeblasen. Durch den permanenten Luftaustausch wird wiederum eine ra-sche Oberflächenaustrocknung herbeigeführt.

Das neueste Verfahren ist die Maueraustrocknung in Kombination mit Druckluft und Heizstäben. Gegenüber seinen Vorgängern hat es einige Vor-teile, wie noch kürzere Austrocknungszeiten, we-sentlich geringerer Energieverbrauch und redu-zierte Kosten. Zudem ist bei diesem System auch eine Schadsalzreduktion möglich. Beispielsweise konnte die Feuchtebelastung einer Ziegelmauer von 20 % mit dieser Methode innerhalb von drei Tagen auf 4,5 % gebracht werden.

Foto: Derinsu

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Salzstopp: Salze sind in der Lage, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen (Hygroskopie) und tragen auf diese Weise zu einer beschleunigten Durchfeuch-tung des Mauerwerks bei. Zudem wirken sie häufig in aggressiver Form auf die verwendeten Baustoffe ein und können im schlimmsten Fall eine Zerset-zung des Mauerwerks bewirken. Daher zählen die Salzbehandlung und Salzsanierung zu den wich-tigsten flankierenden Maßnahmen überhaupt.

Bereiche, in denen Schadsalze an die Maueroberflä-che gedrungen sind, bedürfen zunächst einer sorg-fältigen Reinigung durch Bürsten oder Sandstrahlen. Neben recht langwierigen, aufwändigen und war-tungsintensiven physikalischen Verfahren mittels Kompressen, werden seit vielen Jahren auch che-mische Salzbehandlungen durchgeführt. Dabei sol-len die durch den Wasserkreislauf ins Mauerwerk gelangten Stoffe in schwer lösliche Verbindungen umgewandelt werden. Die große Anzahl in Frage kommender Salze und deren unterschiedliche che-mische Eigenschaften machen eine genaue Salzana-lyse vor einer etwaigen chemischen Behandlung des Mauerwerks unumgänglich. Besonders problema-tisch ist die Nitratbelastung, da diese Verbindungen nicht in schwer lösbare Substanzen umgewandelt werden können.

Endziel der chemischen Behandlungen ist es, eine Verringerung der Salzbelastung zu bewirken und eine Salzwanderung hintan zu halten. Ihre maximale Wirkung erreichen solche Verfahren in Kombinati-on mit speziellen Sanierputzen.

Manche Sanierputze werden gelegentlich auch fälschlicherweise unter der Bezeichnung Entfeuch-tungsputz angeboten. Das klingt vielversprechend, ist aber sachlich falsch. Kein wie immer geartetes Putzsystem wirkt gegen kapillar aufsteigende Feuch-tigkeit. Im Gegenteil – durch Anwendung solcher Systeme kann es vorkommen, dass das Feuchteni-veau im Mauerwerk noch weiter ansteigt.

In manchen Fällen, namentlich bei Hangwasser, kann auch eine Dränung (Dränage) als Begleitmaß-nahme zielführend sein. Diese ist nur in Verbin-dung mit einer Vertikalabdichtung machbar und ist als Mittel gegen aufsteigende Feuchtigkeit voll-kommen ungeeignet.

Im weiteren Sinne zählen zu den flankierenden Maßnahmen auch die Sanierung von Dachrinnensys-temen, die Instandsetzung außen liegender Lüf-tungsgräben, sowie der Bau von Lüftungsschächten oder Lüftungsanlagen.

Fotos: Haböck&Weinzierl

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kaMinSanieRung

R auchabzugssysteme haben die Aufgabe, die für die Gesundheit der Menschen gefähr-

lichen Schadstoffanteile sicher über das Dach zu leiten, damit sie sich in der Atmosphäre verdün-nen. Die Entwicklung der Kamine (gemeint ist hier der Rauchabzug Schacht nicht der Kamino-fen) ist einem engen Zusammenhang mit der gene-rellen Entwicklung der Heiztechnik zu sehen. Es müssen alle beteiligten Systeme, also Brennstoff, Heizanlage und Kamin, so aufeinander abgestimmt sein, dass es nicht zu unnötigen Schadstoffemissi-onen, unzumutbaren Belästigungen oder gar Ge-fahren kommt.

Alte Abzuganlagen entsprechen bestenfalls dem technischen Standard aus der Zeit ihrer Errichtung. Zum Problem wird das spätestens bei einer Hei-zungserneuerung oder auch beim Umrüsten, etwa durch Kesseltausch. Alarmsignale sind dunkle, feuchte Flecken an der Kaminaußenwand und rund k

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um die Kehrtüren im Dachboden- und Kellerbe-reich – ein Zeichen von Versottung. Gewissheit er-halten Sie in dieser Frage durch ein Gutachten Ihres zuständigen Rauchfangkehrers.

Die Sanierung des Rauchabzugystems wird also ei-nerseits durch die geänderten Anforderungen mo-derner Feuerstätten notwendig, andererseits kann aber auch, wie bei jedem anderen Bauteil, eine Er-neuerung wegen Baufälligkeit nötig sein.

Rauchabzugsysteme für moderne Feuerstätten müssen

• brandbeständig und betriebsdicht• säurebeständig• feuchteunempfindlich und je nach Material auch überdruckdicht sein• und über eine Verbrennungsluftzuführung verfügen

Ein Fachmann überprüft die Funktionalität Ihres Rauchabzugssystems und rät bei Bedarf zu einer Sanierung.

Fotos: epr/ASUE, Schiedel

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Hier ein kurzer Überblick auf verschiedene Sanie-rungsmethoden: Eine Innenauskleidung des Kamins mit feuerfestem Material ist dann erforderlich, wenn er zwar nicht mehr rauchgasdicht ist, aber keine An-forderungen punkto Feuchteunempfindlichkeit be-stehen. Zum Beispiel bei einer Feststoffheizung mit Kohle. Durch so genanntes Ausschleifen mit einem hitzebeständigen, möglichst säurebeständigen Spe-zialmörtel wird die Dichtheit wieder hergestellt. Bei zu großem Querschnitt kann durch eine Innenaus-kleidung mit Leichtbeton Abhilfe geschaffen wer-den. Die Innenauskleidung verbessert außerdem die Wärmedämmung.

Kaminsanierungssysteme bestehen in der Regel aus Spezialrohren, die, meist vom Dach aus, in den be-stehenden Abzug – quasi Rohr in Rohr – eingebaut werden. Wurde der Kamin früher einfach aus Mau-ersteinen errichtet und anschließend mit Mörtel abgedichtet, so gibt es heute verschiedene andere Materialien, die zum Teil für unterschiedliche An-wendungen konzipiert sind. Sehr starken Einfluss

auf die gewählten Materialien haben die Abgastem-peraturen, die gerade durch moderne Feuerungsan-lagen immer niedriger werden. Niedrige Tempera-turen verursachen Kondensatbildung, das bedeutet, dass der im Rauch enthaltene Wasserdampf sich teilweise in flüssiges Wasser umwandelt. Dieses Kondensat richtet aber gerade bei älteren Kaminen große Schäden an.

Von den Wärmeerzeugern werden besonders Ölkes-sel, Gasgeräte und Gasbrennwertkessel sowie Pellet-anlagen mit niedrigen Abgastemperaturen betrie-ben. Daher muss ein bestehender Rauchfang an die neue Heizung angepasst werden. Der Kaminquer-schnitt richtet sich nach dem Brennstoff, der Höhe und der Kesselleistung.

Kamineinsätze werden aus unterschiedlichen Mate-rialien angeboten. Rohre aus rostfreiem Stahl sind für alle Brennstoffe geeignet und können sehr rasch versetzt werden. Neben Varianten mit Steckmuffen gibt es auch ein Rohrsystem, das verschraubt wird

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und dadurch optimale Betriebssicherheit gewähr-leistet. Die einfache Schraubverbindungstechnik er-möglicht eine Kaminerneuerung ohne Schmutz und Staub in Rekordzeit. Eine weitere Variante ist der „Edelstahlkamin flexibel“ für verzogene Schächte. Er kann für Öl-, Gas- (nicht Brennwert!) und Fest-brennstoffheizungen verwendet werden. Keramik und druckfeste Glasrohreinsätze erfüllen perfekt die unterschiedlichen Anforderungen an Kamine, denn diese Materialien sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit sowie Säuren, und eignen sich daher uneingeschränkt für alle Brennstoffarten. Bei Kera-miksystemen werden die Rohrstöße mit Edelstahl-spannschellen zusätzlich verstärkt und abgedichtet. Für Gas-Brenner mit niedrigen Abgastemperaturen (bis 160°) sind auch Aluminium-Rohre im Handel. Sie sind sowohl für Über- als auch für Unterdruckan-lagen geeignet und werden meist in Durchmessern zwischen acht und zehn Zentimetern angeboten, wodurch sie leicht in alte Kamine oder geeignete Schächte eingebaut werden können. Polyvinyliden-fluorid (PVDF) ist ein Spezialkunststoff, aus dem Abgasrohre für Gas- und Öl-Niedertemperaturhei-zungen (bis 160 °C Abgastemperatur) hergestellt werden. Aufgrund seiner Flexibilität passt sich das Rohr auch verzogenen Schächten optimal an und er-möglicht besonders rasche, saubere und kostengüns-tige Installationen. Zudem ist es sehr langlebig, da es keine Weichmacher enthält, die mit der Zeit ihre Wirkung verlieren und das Material ermüden lassen. Der Einbau erfolgt fugenlos, Feuchtigkeit oder Säu-ren können das Mauerwerk nicht beschädigen.

Zu den häufigsten Reparaturen an bestehenden Schornsteinen zählt die Instandsetzung von Schorn-steinköpfen. Schornsteinköpfe, die noch standsi-cher sind, können mit Faserzementplatten in Klinker- und Schieferstruktur verkleidet werden. Alternativ wird ein neuer Abschluss aus Faserze-ment- oder Betonfertigteilen eingebaut. Um Nie-derschläge fernzuhalten, können Tunnel, Ver-schlusssteine sowie Hauben und Wellen aus Edelstahl und Kupfer montiert werden.

Für Gebäude, in denen bislang kein oder kein be-triebssicherer Schornstein vorhanden war, ist im Zuge einer Heizungserneuerung auch die Installati-on eines Außenkamins eine praktikable Lösungsva-riante. Insbesondere in Kombination mit Brenn-werttechnik (Gas oder Öl), die einen Großteil der im Brennstoff gespeicherten Energie nutzt und nicht durch den Rauchfang entweichen lässt.

Solche doppelwandigen Edelstahlschornsteine kön-nen z.B. bei An- und Umbauten, in Wintergärten, Schwimmbädern sowie am Garten- oder Blockhaus schnell und problemlos montiert werden. Die Sys-teme gibt es mit Wärmedämmungen ab 25 mm auf-wärts und sie sind sowohl für den Betrieb moderner Niedertemperatur-Heizungsanlagen, als auch für Kaminöfen für feste Brennstoffe wie Holz und Bri-ketts einsetzbar. Die doppelwandigen Edelstahl-schornsteine sind unempfindlich gegen Feuchtig-keit, verhindern die Auskühlung der Abgase und fördern somit den natürlichen Auftrieb.

Fotos: pixelio - wrw, Ahrens

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SanieRung deR ObeRSten geSchOSSdecke

Die Dämmung der obersten Geschoßdecke ist die einfachste und preiswerteste Möglichkeit zur ener-getischen Sanierung des oberen Abschlusses von beheizten Wohnräumen. Wer beim Kochen den Deckel auf den Topf setzt, kennt das Erfolgsrezept: Energiesparen an der richtigen Stelle. Und wer die oberste Geschoßdecke optimal dämmt, arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Denn mit dieser ein-fachen Maßnahme lassen sich bis zu 30 Prozent wertvoller Heizenergie einsparen.

Falls die alten Decken noch in Ordnung sind braucht man die Ausfachungen* nicht zu entfer-nen. Bei Unsicherheiten bezüglich der Tragfähig-keit sollte auf schwere Bauteile wie beispielsweise einen Zementestrich verzichtet werden.

Sehr wichtig ist der Einbau einer diffusionshem-menden Schicht (Dampfbremse) unter der Däm-mung, da Holzbalkendecken im Gegensatz zu mas-siven Betondecken keinen ausreichenden Diffusionswiderstand bieten. Weil ungedämmte Dachräume meistens auch gut belüftet sind, muss die Decke neben der Dämmung auch eine luft-dichtende Funktion übernehmen.

Betondecken sind in der Regel luftdicht, die Dichtheit von Holzbalkendecken hängt u.a. von der sorgfältigen Ausführung der Wandanschlüsse ab. In jedem Fall sollten aber alle Anschlüsse an angrenzende Bauteile und Durchdringungen auf ihre Dichtheit überprüft und bei Bedarf entspre-chend saniert werden.

Darüber hinaus müssen Geschoßdecken zu Dach-räumen, die für Wohnzwecke geeignet sind, je nach Bauordnung (Brandschutzbestimmung), dem Feuer zumindest 30 Minuten standhalten können (F30). Für eine Dämmung auf der obersten Geschoßde-cke sind vor allem Schaumkunststoffe und Faser-dämmstoffe geeignet. Sie entsprechen in Bezug auf das Brandverhalten der mindestens geforderten Baustoffklasse. Hinsichtlich der möglichen Druck-

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belastung werden in den Stoffnormen Anwendungs-typen unterschieden, die bei der Auswahl eines ge-eigneten Dämmstoffes zu beachten sind.

Bei Dämmmaterial in Plattenform ist eine mehrla-gige bei den Stößen überlappende Verlegung sinn-voll. Bei Dämmstoffen niedrigerer Wärmeleitfä-higkeit können die Dämmdicken bei gleichem U-Wert reduziert werden. In der Balkenlage ist kei-ne Luftdichtheit gegeben. Ein sorgfältiger An-schluss der Dampfbremse ist daher notwendig oder es wird eine Überführung nach außen und der An-schluss an den Putz vorgenommen. Die Dämmung wird an sämtlichen aufgehenden Bauteilen wie Treppenhauswand, Giebelwände im Dachraum, unbenutzte Kamine etc. angebracht.

Hohes Einsparpotential

Beispiel: Ein älteres Einfamilienhaus hat eine Wohn-fläche von 120 m². Um durchgehend behagliche Wohntemperaturen zu erreichen, werden 2.�00 Liter Heizöl pro Saison benötigt. Hier sollten unbedingt en-ergiesparende Maßnahmen getroffen werden! Allein mit der Dämmung der obersten Geschoßdecke kann der Energieverbrauch um bis zu �0 % gedrosselt wer-den. Das hieße in diesem Fall eine Ersparnis von ��0 Litern oder ��0 Euro pro Heizsaison.**bei einem durchschnittlichen Heizölpreis von 0,84 €/Liter

*Die Öffnungen zwischen Balken nennt man Gefache; in verschlossenem Zustand werden sie als Ausfachungen bezeichnet.

Foto: epr/Rigips

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BAUperfekt :: Sanierungfu

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B ei alten Fußbodenaufbauten gilt es in der Regel die bestehende, meist aus Holzbalken gefertig-

te Konstruktion zu entlasten, sowie für zeitgemäßen Wärmeschutz zu sorgen. Insbesondere wenn es sich um Fußböden gegen Erdreich oder Decken über un-geheizten Kellern handelt.

Ob die Balken noch ausreichend tragfähig sind, kann Ihnen am zuverlässigsten der Baumeister Ihres Vertrauens sagen. Vor allen weiteren Sanierungs-maßnahmen sollten alte Holzträger in jedem Fall auf Fäulnis oder Schädlingsbefall untersucht werden und gegebenenfalls können beschädigte Balken aus-getauscht oder durch beigeschraubte Neuteile ver-stärkt werden. Ist die Tragfähigkeit der Decken- bzw. Bodenkonstruktion sichergestellt, sollte im näch-sten Schritt eine effiziente Wärmedämmung vorge-nommen werden.

In nicht unterkellerten Häusern ist im Erdgeschoß oft nur eine belüftete Holzbalkenlage mit einem Schiffbodenbelag eingebaut. Häuser etwas neuerer Bauart haben an dieser Stelle eine Betonbodenplatte oder einen Zementestrich. Eine etwaige darunter lie-gende Schüttung kann die Funktion als Feuchtigkeits-sperre eher schlecht als recht erfüllen. Außerdem war man in früheren Zeiten bei der Auswahl des Füllmate-rials nicht sehr wählerisch, neben besser geeigneten Stoffen wie Kies oder Schlacke wurde auch Bauschutt unbekannter Zusammensetzung verwendet.

BodendämmungBei der Sanierung eines bestehenden Gebäudes gel-ten für Fußböden über Erdreich die gleichen U-Wer-te wie für die Kellerwände. Wird eine Dämmung auf der warmen Seite, d.h. oberhalb der Bodenplatte oder in der Bodenkonstruktion (zwischen Polster-hölzern) eingebracht, dann muss für den Niedrigener-giestandard ein U-Wert von 0,3 W/ m2K eingehalten werden. Dazu braucht man 12 cm Dämmstoff der Wärmeleitgruppe 040. Bei einer Dämmung unter der Bodenplatte dürfen 0,4 W/m2K entsprechend 10 cm Dämmstoff nicht überschritten werden.

Können die hier angegebenen Dämmstoffdicken nicht erreicht werden, so ist der höchstmögliche Foto: fotolia

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Fußbodenaufbau inklusive Dämmung zu wählen, der sich ohne eine Anhebung der Türstürze ausfüh-ren lässt.

Fehlen Bodenplatte und Abdichtung, kann die Däm-mung direkt über der Drainageschicht aus Kies ein-gebaut werden. Dämmmaterialien, die sich dafür eignen, müssen feuchtebeständig, druckbelastbar und vom Hersteller für diesen Zweck zugelassen sein. Auf der Oberseite wird anschließend eine Sperrschicht aus Bitumenschweißbahn angebracht, erst darauf folgt die Bodenplatte.

BAUperfekt Tipp

Bei Fußböden in nicht unterkellerten Erdgeschoßen sind sehr unterschiedliche Konstruktionen anzutreffen, die aber meist in einem wesentlichen Punkt übereinstimmen: Eine Wärmedämmung gibt es nicht, und wenn doch, dann ist sie dürftig ausgeführt. Oft fehlt auch die Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Im Zuge einer Sanierung sollte diese unbe-dingt eingebaut und an die Horizontalisolierung der Außenwände angeschlossen werden. Sind die Außenwände nicht gegen aufsteigende Feuchte abgedichtet, muss auch hier nachträglich eine Sperrschicht eingebaut werden. Welche Methoden dafür in Frage kommen, können Sie im Kapitel Mauerwerkstrockenlegung nachlesen.

Die beste Horizontalsperre nützt übrigens wenig, wenn das alte, durchfeuchtete Schüttmaterial im Fußboden nicht gründlich entfernt wird. In diesem Fall würde die trockene Mauer immer wieder aufs Neue Feuchtigkeit aus dem Bo-denbereich ziehen.

Als Dämmstoffe kommen neben geschlossenzelligen Hartschaumplatten (z.B. XPS) insbesondere Schaum-glas, Perlit und Blähton in Frage. Diese so genann-ten Schüttdämmstoffe haben den Vorteil, dass sie zum einen den Fußboden auf die erforderliche Höhe bringen und gleichzeitig für Wärme- und Schall-dämmung sorgen.

Sie können zur Zwischenbalkendämmung alter Holzdecken, der Nivellierung und Isolierung unter Betonestrichen, in den kaum oder schwer zugäng-lichen Räumen zwischen Kniestock und Dachschrä-ge oder bei der nachträglichen Dämmung von unbe-gehbaren Dachstühlen in Nagelbindertechnik eingesetzt werden. Schüttungen aus mineralischen Stoffen lassen sich außerdem einfach verarbeiten und sind darüber hinaus sehr belastbar, robust und verrottungsfest. Bei der Dämmung von mehrschich-tig aufgebauten Böden oder bei Holzbalkendecken wird ein anspruchsvoller Schall- und Wärmeschutz bei geringster statischer Belastung erzielt.

Soll der Keller zum Erdgeschoß hin gedämmt wer-den, kann bei ausreichender Deckenhöhe der Wär-meschutz auf der Unterseite angebracht werden. Bei Betondecken besteht beispielsweise die Möglichkeit Dämmstoffplatten direkt unter die Decke zu kleben und zusätzlich zu verdübeln. Bei Balkendecken ist es oft einfacher, mit abgehängten Deckensystemen zu arbeiten und den entstehenden Hohlraum zu däm-men. Bei Gewölbedecken können spezielle Mineral-faserdämmungen aufgespritzt werden. Es gibt aber

Foto: epr/Joco

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BAUperfekt Tipp

Im Bereich der Anschlusszonen zwischen Holzbal-kendecken und Wänden bestehen Wärmebrücken. Der Energieverlust an diesen Stellen kann minimiert werden, wenn die Dämmung unterhalb der Decke ca. �0 cm an den Wänden weitergeführt wird.

auch Dämmplatten für gewölbte Untergründe, die angeklebt und danach verputzt werden.

Bei Holzbalkendecken oder wenn ein Schiffboden auf Kanthölzern angebracht ist, besteht die Möglichkeit einer Dämmung zwischen den Balken. Außer Matten und Schüttdämmmaterial werden hier auch Zellulo-seflocken eingesetzt. Das leichte faserige Material kann zwar grundsätzlich bei geschlossenem Decken-aufbau eingeblasen werden, da Holzbretterböden aber nicht dicht sind, empfiehlt sich nach Möglich-keit der Einbau einer Folie oder eines Rieselschutzpa-piers oberhalb der Dämmung. Die Auswirkung un-dichter Decken und erdberührender Böden auf den Energieverbrauch des Hauses wird oft unterschätzt. Deshalb sollten im Zuge der wärmetechnischen Sa-nierung zugleich die Undichtheiten beseitigt werden. Konvektionschutzpappen oder Dampfbremsfolien sorgen bei richtigem Einbau auf der warmen Seite für die ausreichende Luftdichtheit.

Boden verlegen Ob Sanierung oder Neubau, eines Tages kommt unausweichlich die Frage: Welcher Bodenbelag? Hier gibt es keine Universalempfehlung, es muss

für jeden Zweck eine jeweils passende Lösung ge-funden werden. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel Innenausbau/Bodenbeläge.

An dieser Stelle wollen wir daher nur grundsätzliche Hinweise anbieten, die für alle Belagsarten oder Gruppen von Belägen gelten:

Der erste Eindruck bezieht sich meist auf die op-tische Gestaltung, erst auf den zweiten Blick zeigen sich die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte. Bei der Auswahl der Belagart sollten Kriterien wie Strapazierfähigkeit, Langlebigkeit und Pflegebedarf berücksichtigt werden.

Foto: epr/Beton

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Im Rahmen von REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals), der nun schon seit über drei Jahren in Kraft befindlichen neuen Chemikaliengesetzgebung in der Europä-ischen Union, werden u.a. im Anhang XVII zusätz-liche Schutzmaßnahmen für viele am Markt befind-liche Substanzen vorgeschrieben.

U nter diesen Substanzen befindet sich auch das MDI (Diphenylmethandiisocyanat) oder kurz

„Isocyanat“ genannt, ein Hauptrohstoff zur Produk-tion von PU-Schäumen in Aerosoldosen und PU-Klebern. Seit dem 27.Dezember 2010 darf MDI – und damit der PU-Schaum in der Dose – nicht zur Abgabe an die breite Öffentlichkeit in Verkehr ge-bracht werden, es sei denn, dass die Verpackung Schutzhandschuhe enthält. Zusätzlich müssen drei vom Gesetzgeber definierte Sätze am Etikett ange-führt werden. Nicht definiert ist leider der Begriff der „breiten Öffentlichkeit“. Was zu Irritationen in der ganzen Kette vom Produzenten bis zum End-verbraucher führt.

Mangels klarer gesetzlicher Bestimmung lässt sich der Begriff nur durch eine Negativdefinition eingren-zen: Ein Gewerbetreibender, der die PU-Produkte im Rahmen des eigenen Gewerbebetriebes verwendet (= verarbeitet) ist nicht als „breite Öffentlichkeit“ zu sehen (= nachgeschalteter Anwender lt. CLP Verord-nung). Nachgeschaltete Anwender müssen selbst für Schutzmaßnahmen ihrer Beschäftigten Sorge tragen, daher entfällt bei diesem sehr eingeschränkten Kreis die Handschuhbeigabeverpflichtung.

Anders ausgedrückt sind einerseits alle Händler und Verbraucher nicht nachgeschaltete Anwender und somit als breite Öffentlichkeit zu sehen. Anderer-seits gilt das auch für Gewerbetreibende, für den Teil der bezogenen Materialien, den sie nicht im Rahmen

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des eigenen Gewerbebetriebes verwenden und z.B. an Subfirmen weitergeben, als Montagehilfe ihren Produkten beipacken, verkaufen, verschenken etc.

Die Schutzhandschuhe selbst müssen nach EU-Richtlinie CE-gekennzeichnet und von einem un-abhängigen Prüfinstitut geprüft und überwacht sein. Entsprechend den Prüfzeugnissen der überwa-chenden Prüfanstalt ist auch eine spezielle Kenn-zeichnung der Handschuhe als Aufdruck auf der Verpackung der Handschuhe oder in Form eines Beipackzettels vorgeschrieben.

Wie die Handschuhe mit der Dose bzw. der Kartu-sche verbunden sein sollen, bleibt der Fantasie der Inverkehrbringer überlassen. Von optisch fragwür-digem Bekleben der Dosen, über Einbau in den Kappen bis hin zur eleganten Integration am Do-senboden ist nach Inkrafttreten der Verordnung die ganze Bandbreite am Markt zu sehen. Vielfach – auf Grund der mangelnden Definition der „breiten Öf-fentlichkeit“ – leider, im Sinne der Gesetzgebung, auch die Version ohne Handschuhe.

Hanno Werk GmbH & Co KGIndustriestraße 2�, A-2�2� HimbergT: (022��) �� 22�-0www.hanno.at

Manfred Wiegele

SchutZhandSchuhe fuR pu-SchauM??

..Foto: epr/Beton

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BAUperfekt :: SanierungtR

eppen

tReppenSanieRung

V iele Jahre oder gar Jahrzehnte gehen auch an ei-ner Treppe nicht spurlos vorüber. Häufige Schä-

den sind ausgetretene und lose Stufen, abgetretene Trittvorsprünge und bei Holzkonstruktionen das verstärkte Auftreten von Knarren. Auch lockere Ge-länder und beschädigte Handläufe sind häufig anzu-treffen. Im Zweifelsfall sollten Sie eine alte Treppe von einem Bau- bzw. Zimmermeister überprüfen las-sen, hier geht es schließlich um Ihre Sicherheit.

Vorausgesetzt die Konstruktion ist noch funktionssi-cher, können die meisten Treppen mit einem geeig-neten Sanierungssystem wieder in Schuss gebracht werden. Einige Anbieter renommieren damit, die alte Treppe in nur einem Tag in eine schöne neue zu ver-wandeln und während der Arbeiten bleibt die Treppe angeblich sogar die meiste Zeit über begehbar.

Die Sanierungssysteme beruhen in der Regel auf dem Prinzip, die alte Treppe in ihrer Konstruktion zu belassen und mit einer neuen Oberfläche auszu-statten. Dabei werden neue Trittstufen passgenau zugeschnitten und mit einer speziellen Füll- und Klebemasse mit der alten Treppe verklebt. Vor der Ausbesserung müssen die Stufen gereinigt werden, sämtliche Reste von Putz- oder Glanzmitteln müs-sen entfernt werden. Holztreppen werden mit Schmirgelpapier leicht angeschliffen, damit die Spachtelmasse besser haftet.

Eine andere Variante ist das Renovieren mit flüs-sigem Kunststoff. Im Handel gibt es verschiedene

Kunststoffe und -harze, die für diesen Einsatz geeig-net sind. Zunächst werden spezielle Reparaturschie-nen auf das Stufenhaupt genagelt, welche die neue Stufenkante bilden. Nach der Montage kann der ausgetretene Teil der Stufe mit der Spachtel- oder Ausgleichsmasse gefüllt werden.

Auch Steintreppen können problemlos mit Kunst-stoff saniert werden. Da Stein wesentlich formsta-biler als Holz ist (geringere Dehnung und Schrump-fen), spielt hierbei die Elastizität des Kunststoffes kaum eine Rolle.

Bei Holztreppen wird in der Regel ein erster, dünner Aufstrich als Grundierung vorgenommen, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Wenn die Grun-dierung getrocknet ist, wird eine dünne Holz- oder Kunststoffleiste als Ablaufsperre für den flüssigen Kunststoff vor den Auftritt genagelt. Um die Leiste später wieder problemlos ablösen zu können, sollte sie vorher mit einer dünnen Klarsichtfolie umwi-ckelt werden.

Ungleich schwieriger ist es, geschlossene Treppen mit Holzfurnier zu renovieren. Die ausgetretenen Stufen müssen zuerst wieder mit einer Ausgleichs-masse begradigt werden. Dann können die neuen Platten angebracht werden. Wichtig ist dabei ein möglichst exakter Zuschnitt, denn nachträglich kann man nicht mehr korrigieren.

Eine große Rolle bei diesen Platten spielt deren Stärke: Zu dünne sind gleich wieder abgenützt, wenn sie zu dick sind, wird der Stufenabstand zu

In den meisten Fällen wird eine Treppe nicht komplett ausgetauscht, sondern im Zuge der Sanierung innerhalb

kürzester Zeit mit neuen Belägen versehen. Die Treppe bleibt während der Arbeiten die ganze Zeit begehbar.Fotos: WP-Archiv

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sehr verändert. Idealerweise ist der Holzbelag rund vier Millimeter dick. Nach dem Aufkleben der Plat-ten werden eventuelle Fugen mit Dichtungsmasse verschlossen. Die vordere Kante des Auftritts, kann auch mit Furnierstreifen oder schmalen Messing-leisten repariert werden.

Neue Treppe Wie viel Platz muss man einplanen, wenn die ka-putte Treppe gegen eine Neukonstruktion ausge-tauscht wird? Da die Größenverhältnisse einer Trep-pe in vielen Faktoren festgelegt sind, ergibt sich der Platzbedarf in erster Linie aus der jeweiligen Form. Bei einer Treppenbreite von einem Meter und einer Geschoßhöhe zwischen 260 und 290 cm kommt man beispielsweise bei einer halbgewendelten Trep-pe mit ca. 6,3 m² Grundfläche aus. Die gleiche Trep-pe mit Podest benötigt bereits 7,5 m² und eine Spin-deltreppe braucht sogar 8 m².

Den größten Grundriss haben naturgemäß gerad-läufige Treppen (12 m²) und Podesttreppen mit Auf-gängen im rechten Winkel. Die Winkeltreppe be-sitzt eine 90-Grad-Wendelung und ist recht bequem, benötigt dafür aber auch ein rund 25 % größeres Treppenloch als andere Treppenformen.

Wenn die baulichen Voraussetzungen nur wenig Platz für eine Treppe bieten, wie es beispielsweise häufig bei einem nachträglichen Dachgeschoßausbau oder der Zusammenlegung von übereinander ange-ordneten Wohnungen zu einer Maisonette der Fall ist, gibt es dennoch zahlreiche Varianten um auf engstem Raum die nächste Etage zu erreichen. Diese

als Raumspar- oder Spartreppen bezeichneten Mo-delle sind in der Regel stärker geneigt als sonst üblich und haben oft asymmetrisch geformte Trittstufen mit wechselseitig verkürzten Unterschneidungen.

Die Entscheidung für eine Spartreppe sollte nicht vorschnell, und nur wenn keine andere Möglichkeit in Frage kommt, getroffen werden. Denn weder der effektive Raumgewinn noch der Preis ist bei Spartrep-pen gegenüber bequem begehbaren Treppen allzu groß. Ob Treppen schmal oder breit gebaut werden, macht punkto Arbeitszeit keinen großen Unterschied und die Materialkosten fallen ohnehin kaum ins Ge-wicht. Daher ist eine bequeme Treppe im Vergleich eigentlich preiswerter als eine schmale Treppe.

Eine Besonderheit sind Dachbodentreppen für Dachräume, die zwar nicht bewohnt aber dennoch regelmäßig genutzt werden. Die übliche Konstruk-tion besteht aus einer Leiter mit Trittstufen, die über Gelenke und Schienen mit einem Lukenkasten verbunden ist. Zum Schließen der Luke wird die Leiter ein Stück hochgeschoben, den Rest erledigt eine Klappvorrichtung mit Federkraft. Luxuriösere Versionen entsprechen nicht nur zeitgemäßen Wär-meschutzanforderungen, sondern sind dank Funk-steuerung und Motorantrieb auch wesentlich kom-fortabler zu bedienen als ihre Vorgänger.

Hilfe beim TreppensteigenDas Leben auf zwei Etagen hat nicht nur Vorteile, sondern kann insbesondere im Alter auch Schwierig-keiten verursachen. Eine Lösung für diese Einschrän-kungen der Mobilität ist oft erprobt: Ein nachträg-

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�0� :: Ausgabe 2011 www.vim2�.com | www.wohnnet.at

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BAUperfekt Tipp

Wird ein Lift in Folge eines Unfalls benötigt, so beste-hen gute Chancen auf Kostenbeteiligung durch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA), eben-so bei Kriegs- und Wehrdienstverletzungen.

licher Einbau eines Treppenlifts macht die Wege zwischen den Stockwerken leicht bewältigbar.

Es gibt zwei verschiedene Arten: den Sitzlift und den Stehtreppenlift oder auch Plattformlift genannt. Letzterer eignet sich auch für Rollstuhlfahrer, da sie zum Benützen des Lifts nicht den Rollstuhl verlas-sen müssen. Plattformlifte dienen auch zum Trans-port von Gegenständen, wie zum Beispiel Kartons oder Einkäufe. Es gibt viele Montagevarianten, auch für Treppenhäuser, in denen die Treppe durch Zwi-schenabsätze unterbrochen ist. Die Fahrschiene wird den jeweiligen baulichen Gegebenheiten ange-passt und auf den Stufen, am äußeren oder inneren Treppenrand befestigt. Dazu muss das Treppenhaus nicht umgebaut werden. Auch aus welchem Material die Treppe besteht, spielt kaum eine Rolle. Und selbst Hindernisse wie Türen und Durchgänge im Treppenbereich lassen sich überwinden. An diesen Stellen wird die Schiene hochgeklappt.

Zu den Sicherheitsmerkmalen zählt neben einer all-gemein robusten Konstruktion ein sanfter Anlauf für sicheres Anfahren und Ankommen, die automa-tische Sofort-Stopp-Funktion bei Hindernissen, so-wie eine mitfahrende Batterie, welche die Benut-zung auch bei Stromausfall gewährleistet. Mit einer drahtlosen Fernbedienung können Sie den Lift zu sich holen, wenn er nicht am Startplatz steht, die Steuerung ist meist in eine Armlehne integriert. Um das Ein- und Aussteigen einfach und sicher zu ma-chen, kann der Sitz am Treppenende in die ge-wünschte Aussteigeposition gedreht werden. Trotz Standardisierung der Bauteile ist jeder Treppenlift eine Maßanfertigung. Es dauert daher einige Wo-chen von der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung vom Lift. Die Montage ist aber innerhalb weniger Stunden erledigt.

Ein Treppenlift ist innerhalb kürzester Zeit eingebaut

und für beinahe jede Art von Treppe geeignet.

Foto: epr/dressSystem

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badSanieRung

A bgeschlagene Fliesen und eine verkratzte Wan-ne lassen sich noch relativ einfach erneuern,

vielfach krankt es bei alten Bädern aber bereits in punkto Raumgröße und Grundriss. Oft sind auch die Installationen nicht mehr auf Höhe der Zeit. Wenn das alles zutrifft, kann aus der geplanten Sa-nierung leicht ein Umbau werden. Mit guter Pla-nung, etwas Phantasie und Mut zu unkonventio-nellen Lösungen verwandeln Sie aber sogar eine unansehnliche und kleine Nasszelle in ein attrak-tives Badezimmer. Gelegentlich ist es auch von Vor-teil eine neue Raumaufteilung vorzunehmen, selbst dann, wenn alle Zu- und Abläufe neu errichtet wer-den müssen.

Wer seine Ideen, noch ehe er sich einem Fachmann anvertrauen möchte, möglichst realistisch darge-stellt sehen will, kann 3D-Planungs-Systeme im In-ternet nutzen. Auf Plattformen wie http://gutes-bad.de/badplaner richtet man die Grundzüge für

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das eigene Wunschbad in virtueller Form ein. Dazu genügt es, die Form und Maße des Badezimmers anzugeben. Anschließend lässt es sich komfortabel zwischen Fliesen, Waschbecken und Einrichtungs-gegenständen auswählen.

Ein ungünstiger Grundriss kann beispielsweise durch die Versetzung einer Türe, Veränderung von Fensterlaibungen oder die künftige Nutzung von Mauernischen verbessert werden. Durch Installati-onswände, Vorwandinstallation, flexible Kunstoff-rohre und vielerlei Spezialkomponenten sind heute Bädergestaltungen möglich, die noch vor ein paar Jahren nur mit sehr hohem Aufwand zu realisieren gewesen wären. Winzige Bäder lassen sich auch „vergrößern“, indem man die Vorwandinstallation in den angrenzenden Raum auslagert und nur die Anschlussrohre durch die Zwischenmauer führt. Auf diese Weise können im Bad gut 30 Zentimeter Platz eingespart werden und im angrenzenden Raum wird die Technik einfach hinter einer Vor-satzschale verborgen.

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Optische SanierungNeben all den funktionellen Einrichtungen, die ein Bad braucht, gilt es Decke, Wände, Nischen und Bodenflächen dekorativ und zweckmäßig zu gestal-ten. Die übliche Variante, vorhandene Fliesen ein-fach durch neue zu ersetzen, ist aber weder kosten-günstig noch sonderlich ressourcenschonend.

Oft wird der optische Eindruck gut erhaltener Ver-fliesungen durch schmutzige rissige Fugen zerstört. Dann reicht es oft schon, die Fugenmasse und die Silikon-Anschlussfugen zur Wanne, Duschtasse etc. sorgfältig mit einem Fugenschaber zu entfernen und nach einer gründlichen Reinigung alles neu zu verfu-gen. Bei dieser Gelegenheit kann man dem Bad gleich zu mehr Pep verhelfen, indem man beispiels-weise kontrastierende Fugenmassen wählt.

Eine vergleichsweise kostengünstige und aus ökolo-gischer Sicht optimale Sanierungsmöglichkeit bie-ten Beschichtungsverfahren, die sowohl für die Flie-senoberflächenerneuerung als auch zur Reparatur und Neugestaltung von Wannen und Duschtassen eingesetzt werden. Solche Verfahren zahlen sich im-

BAUperfekt Tipp

Im Zuge einer Bad- bzw. WC-Sanierung ist es sinn-voll, neue wassersparende und regelbare Armaturen einzubauen.

mer dann aus, wenn zwar die Installationen in Ord-nung sind, Farben oder Dessins aber nicht mehr dem Geschmack entsprechen, oder die Oberflächen kleinere Beschädigungen aufweisen.

Der Ressourcenverbrauch beim Neueinbau einer Badewanne mit anschließender Neuverfliesung ist etwa um den Faktor 100 höher als bei einer Sanie-rung durch ein Beschichtungsverfahren. Ebenso ver-hält es sich mit dem Bauschutt. Beim Aus- und Neu-einbau einer Badewanne entstehen ca. 23 kg Abfall. Dem stehen 2,5 kg Abfall beim Beschichtungsver-fahren gegenüber.

Bei den angebotenen Verfahren gelangen im We-sentlichen zwei Technologien zur Anwendung: das auf Polyurethan basierende Beschichtungssystem und die kostengünstigere Variante, bei der Epoxid-harz aufgetragen wird. Die Kosten solcher Wannen-sanierungen betragen maximal die Hälfte eines Neueinbaus einer emaillierten Stahlblechwanne.

Neben den günstigeren Kosten zeichnen sich Be-schichtungen auch durch den geringeren Zeitaufwand aus, weil die Renovierungsarbeiten ohne Entfernung der Fliesen durchgeführt werden können. Vielmehr lassen sich, wie bereits erwähnt, in einem Durchgang auch gleich die bejahrten Fliesen mitsanieren und an die geänderten geschmacklichen Bedürfnisse anpas-sen. Beschichtungen eines zertifizierten Fachbe-triebes sind gegen Heißwasser, handelsübliche Bade-zusätze sowie UV-Strahlen-Einwirkung beständig und weisen eine lange Lebensdauer auf.

Foto: Villeroy&Boch

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BAUperfekt :: Sanierung

Wenn Sie sich trotz alledem für eine Neuverfliesung entscheiden sollten, bedeutet das nicht, dass die be-stehenden Fliesen zuvor entfernt werden müssen, da dies bekanntlich mit jeder Menge Bauschutt und Schmutz verbunden ist.

Die Alternative heißt Fliese auf Fliese. Dabei wer-den die alten, unansehnlichen aber fest sitzenden Fliesen zunächst mit einem Spezialreiniger gesäu-bert und danach gut abgespült. Im zweiten Arbeits-gang trägt man mit einer Malerbürste eine Zwei-komponenten-Haftbrücke auf und lässt diese gut trocknen. Die weiteren Arbeitsschritte unterschei-den sich dann nicht vom gewohnten Fliesenlegen auf Estrich und Wänden.

Bei dieser Gelegenheit kann man gleich die meist unansehnlichen Installationszugänge für Absperrhäh-ne, Kamintürchen etc. hinter einem unsichtbaren Wartungstürchen verschwinden lassen. Dafür bietet der Handel stufenlos verstellbare Rahmen, die in die Fliesenoberfläche bündig eingesetzt werden. An den Ecken sind verstellbare Magnetträger angebracht, die als Halterungen für die Abdeckplatte dienen. Die Abdeck- oder Grundplatte wird an die jeweilige Grö-ße der Öffnung angepasst und im Kontaktklebever-fahren verfliest. Nach dem Trocknen klickt man das Türchen einfach an und erhält so eine durchgehende Fliesenoberfläche. Muss der Installationszugang ge-öffnet werden, zieht man das Fliesentürchen mit einem Saugnapf ab.

Fotos: Villeroy&Boch

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Wasserabfluss zu optimieren. Besonders effektvoll ge�schieht das über beleuchtbare Designroste: aufladbare Sensoren mit LED-Licht im Inneren reagieren auf Nässe und schalten das Licht ein, sobald die ersten Wassertropfen durch den Rost fließen. Erhältlich sind die LED-Packs in den Farben Blau, Rot, Grün und in Multicolour – sowohl für die Duschrinne als auch für den Punktablauf. Einrichter, die Extravagantes, aber weniger Auffälliges bevorzugen, entscheiden sich ger�ne für Glasabdeckungen. In Schwarz, Weiß, Braun und Grau zeigen sie sich von ihrer puristischen Seite. Stark ist ihr Auftritt in gestreiften Varianten oder mit floralem Muster. Außergewöhnlich sind auch die Duschrinnen mit Glasrost in Wengedesign, die beina�he wie Holz anmuten und der schwarze Glasrost mit sandgestrahltem floralem Muster.

Freie PlatzwahlDie Gestaltungsfreiheit mit ACO Duschelementen ist nahezu unbegrenzt. Die ACO ShowerDrain E Duschrinnen können an der Wand an allen Seiten, in der Mitte oder beim Eingang des Duschbereichs eingesetzt werden. In den Standardmaßen von 700 bis 1200 mm sind die Elemente jederzeit verfügbar.

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Das Badezimmer 2011 zeigt sich in schlichter Eleganz. Ganzglas und verflieste Böden dominieren die Dusch-zone. Wirklich funktionell werden diese Schönheiten aber erst mit der richtigen Duschrinne.

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D ie wichtigste Funktion einer Duschrinne ist, das Wasser so rasch wie möglich abzuleiten.

Dazu muss sie eine Reihe technischer Anforde�rungen erfüllen. Ist sie aus der ACO ShowerDrain Familie kann sie aber noch viel mehr, nämlich die Optik des gesamten Raumes unterstreichen. Sie zieht eine Grenze zwischen nassen und trockenen Zonen und baut trotzdem keine Barrieren auf. Stu �IH QO RV � LQ� GH Q� ) O LH V H QERGH Q� H LQJ H O D V V H Q�� LV W� V LH � I•U� MH �den Anwendungsbereich geeignet und setzt optische Akzente. Der Kern der Familie ist die Duschrinne ACO ShowerDrain E. Ergänzt wird sie von Punk�tabläufen, Lichtelementen und der innovativen Weltneuheit „WalkIn“ aus wertvollem Holz wie La�pecho und Teek.

VielfaltDamit die Duschrinne das Bodendesign bestmöglich unterstützen kann, bietet ACO Designroste aus Edel�stahl, aus Mineralwerkstoff, aus Glas mit und ohne Dekor und einen ausfliesbarer Rost, der nahezu un�sichtbar mit dem Fliesenboden verschmilzt. Ob ge�schwungene, geradlinige oder quadratische Lochungen – das edle Design des Edelstahls ist ausgerichtet, den

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Die ACO ShowerDrain E Familie –

Barrierefreie Vielfalt für Ihr Bad.

ACO Passavant GmbHGewerbestraße 14–20, A-2500 BadenT: (02252) 22 420-0www.aco-passavant.at

In der individuellen Sonderanfertigung ist fast alles möglich. Experten vor Ort und in der Produktion in Deutschland garantieren eine optimale Lösung und beste Betreuung.

Ohne BarrierenWenn Design wirklich gut ist, ist es auch funktionell. Deshalb ist der Trend zu bodenebenen Duschen mehr als nur eine Modeerscheinung. Barrieren sind wie Stolpersteine für alle Menschen: für kleine Kin�der, die durch das Badezimmer toben, für Jugendli�che, deren Konzentration auf ihr Handy gerichtet ist, für ältere Menschen, die sich auf feuchten Böden nicht mehr ganz sicher fühlen und für Menschen, de�ren Bewegungsfähigkeit kurzfristig oder dauerhaft eingeschränkt ist. Jeder einzelne profitiert von stu�fenlosen Zugängen. Deshalb hat ACO viel tech�nisches Know-how und Designkompetenz in die Entwicklung der barrierefreien ACO ShowerDrain E Familie gesteckt – und das kann sich sehen lassen.

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310 :: Ausgabe 2011310 :: Ausgabe 2011

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eR SanieRen und eneRgie

SpaRen Mit bauderpiR

Zwei Drittel der Österreicher sehen die eigenen vier Wände als ideale Form der Alterssicherung an. Im Gegensatz zu Finanzprodukten bieten selbst ge-nutzte Immobilien Mietfreiheit im Alter und ein ho-hes Maß an Sicherheit.

E LQH � H QH UJ H WLV FK � V DQ LH UWH � , PPRE LO LH � ELH WH W� 8 Q�abhängigkeit von kurzfristigen Marktschwan�

kungen und hohe Sicherheit. Allerdings entwickeln sich die Energiekosten des Hauses immer mehr zur zweiten Miete. Allein in den Jahren 2005 bis 2008 hat sich der Rohölpreis verdreifacht. Auch wenn die Preise in der Zwischenzeit kurzfristig deutlich fie�len, ist angesichts der begrenzten Vorkommen von und der steigenden Nachfrage nach Rohöl ein wei �terer Anstieg vorprogrammiert.

Mehr als drei Viertel des Wohnungsbestandes in Ös�terreich sind nicht oder nur unzureichend gedämmt

und benötigen damit viel mehr Heizenergie als moder�ne, energieeffiziente Häuser. Eine drastische Reduzie�rung des Energieverbrauchs durch Steigerung der En�ergieeffizienz ist daher für die Zukunft unumgänglich. Ist die Investition in eine energetische Sanierung für den Hausbesitzer auch wirtschaftlich?

Zuerst in Wärmedämmung investierenAnerkannte Vorsorgeexperten stellen fest: Die ener�getische Sanierung von Immobilien stellt eine äußerst renditestarke Form der Geldanlage dar. Das unab�hängige Institut für Vorsorge und Finanzplanung un�ter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Dommermuth hat die Ertragskraft anhand von Mustersanierungen berechnet und dabei festgestellt, dass die Renditen selbst dann im zweistelligen Bereich liegen können, wenn die Heizölpreise nur moderat steigen.

Steht ohnehin die Renovierung eines nicht auf mo �dernstem Energiestand befindlichen Hauses an,

ein RenditeStaRkeR bauStein deR aLteRSVORSORge

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sollten auf jeden Fall Dämm-Maßnahmen erfolgen. Der enorm hohe Ertrag aus der Energieeinsparung führt dazu, dass die Kosten für übrige Renovierungs-maßnahmen teilweise mit gedeckt werden. Dies gilt auch und besonders bei begrenztem finanziellem Budget, da ansonsten den Aufwendungen keinerlei Erträge gegenüberstehen.

Bis zu 12 % Rendite mit BauderPIRDas Institut für Vorsorge und Finanzplanung in Deutschland untersuchte anhand einer Steildachsa-nierung, ob die Investition in eine nachträgliche Po-lyurethan-Aufsparrendämmung profitabel ist und eine Form der Zukunftssicherung und Altersvorsor-ge darstellt. Das Ergebnis wurde einer alternativen Geldanlage gegenübergestellt.

Dämmdaten• Aufsparrendämmung einer Steildachfläche von 140 m2

• Dämmstoff: Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR) mit der Wärmeleitfähigkeit von 0,023 W(m2K)• Dämmstoffdicke: 140 mm

InvestitionInsgesamt wurden in die Steildachsanierung 24.600,- EURO investiert. In den Investitionskosten sind „Ohnehin-Kosten“, z.B. für Gerüst, Holz- und Blecharbeiten, neue Ziegeleindeckung sowie Auf-wendungen für die Polyurethan-Dämmung ein-schließlich der Arbeitskosten enthalten.

Berechnungszeitraum und konservative AnalyseEine Polyurethan-Dämmung hält rund 50 Jahre. Um seriöse, belastbare Aussagen machen zu können, wurde mit 23 Jahren gerechnet. Außerdem wurden

erhebliche Sicherheitsabschläge bei den Energieein-sparungen gemacht.

Jährliche EnergiekostensteigerungenDer Energiekostenanstieg wurde ebenfalls konser-vativ, also zurückhaltend, prognostiziert. Bei einer jährlichen Steigerung des gegenwärtigen Rohöl-preises von 10 Prozent wäre erst in 6 Jahren das Ni-veau erreicht, welches bereits im Juli 2008 galt: fast 150 US-Dollar pro Barrel. Im Rechenbeispiel wur-den die jährlichen Energiekostensteigerungen mit 10 Prozent angesetzt, wobei diese Angaben auf aner-kannten wissenschaftlichen Studien basieren.

Es werden 24.600,- EURO in die komplette Dachsa-nierung inklusive Polyurethan-Dämmung investiert. Die Berechnung geht von einem jährlichen Anstieg des Ölpreises von 10 Prozent aus. Durch die einge-sparten Energiekosten aufgrund des geringeren Heizölverbrauchs errechnet sich über den Zeitraum von 23 Jahren eine jährliche Rendite von 6,88 Prozent bezogen auf das eingesetzte Kapital. Eine alternative Geldanlage müsste im gleichen Zeitraum von 23 Jah-ren eine jährliche Rendite von 9,55 Prozent erzielen (Bruttorendite), um nach Abzug der Steuern eine jähr-liche Nettorendite von 6,88 Prozent zu erreichen. Eine solche Rendite ist derzeit – ohne Risiko – am Kapitalmarkt nicht zu erzielen. Wird die Maßnahme mit Darlehen finanziert, steigt die Rendite noch deut-lich an, besonders bei staatlich geförderten Krediten.

BAUDER Ges.m.b.HGewerbepark 1�, A-�0�2 AnsfeldenT: (0�22�) �� 1�0www.bauder.at

Ölpreissteigerung pro Jahr in Prozent (%)

� % 10 % 12 %

Investitionssumme € 24.600,- € 24.600,- € 24.600,-

Rendite energetische Sanierung pro Jahr

5,08 % 6,88 % 8,67 %

Bruttorendite Alternativanlage pro Jahr

7,05 % 9,55 % 12,05 %

Rechenbeispiel:

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eR daS dach

LeiStet MehR aLS Sie gLauben

H ier zeigt sich, was der „Schutzschild Ihres Hauses“ wirklich wert ist. Das Dach behütet

das Haus und schützt seinen Wert. Dabei sind es nicht nur Wind und Wetter, die dem Dach zu schaf-fen machen. Auch Feuchtigkeit, die unterhalb in den bewohnten Räumen entsteht, muss die Dachkon-struktion verkraften.

Wärmedämmung zahlt sich aus …und ist am Dach besonders wichtig. Denn im Ver-gleich zu den anderen Gebäudeteilen hat das Dach meistens mehr Außenfläche. Die richtige Wärme-dämmung spart Energie und Geld. Und sie schafft Behaglichkeit, weil auch das Wohnklima stimmt. Ein richtig gedämmtes Dach ist ein bedeutender Beitrag zur Werterhaltung und Wertsteigerung des ganzen Hauses.

Oben Ohne geht nicht!

AufsparrendämmungBeim Dach haben Sie die Wahl zwischen der Däm-mung auf den Sparren und der Dämmung zwischen den Sparren. In der Praxis erweist sich die Dämm-methode als besonders sinnvoll, die Preis und Leis-tung in Einklang bringt. Bei der Aufsparrendämmung wird über die gesamte Dachfläche eine geschlossene

AUF EINEN BLICK

• Die Dämmung wird vollflächig von außen angebracht.• Sie schützt die ganze Dachkonstruktion.• Der Innenraum kann frei gestaltet werden.• Die Sparrenhöhe spielt keine Rolle.

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Haube aus Dämmelementen verlegt. Dadurch blei-ben die Holzquerschnitte der Sparren schlanker.

Dachsanierung mit BauderPIR …ist ein Polyurethan-Hartschaum, der als Dämmstoff enorm viel Energie einspart. Denn er besteht aus Milliarden kleiner, geschlossener Zellen, welche die Übertragung von Wärme oder Kälte auf ein Mini-mum reduzieren – ideal für hocheffiziente Dämm-elemente. Das wirkt sich positiv auf den Wohnraum unter dem Dach aus.

Das moderne Wärmedämmsystem von Bauder ist ideal für die nachträgliche Wärmedämmung oder den Dachausbau. Sie wird von Ihrem Fachhandwer-ker einfach von außen aufs Dach gelegt – in einem einzigen Arbeitsschritt.

Die Vorteile sind:• nur wenige Tage Baustelle,• kein Schmutz,• klarer Kostenrahmen,• kühle Räume im Sommer,• mollige Wärme im Winter.

Machen Sie sich bewusst: Ihre heute zu treffende Dämmstoffdickenentscheidung hat über 30 bis 40 Jahre direkten Einfluss auf Ihre Heizkosten.

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BAUperfekt :: Sanierungd

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dachSanieRung

D ächer sind wesentlich höheren Belastungen durch Regen, Schnee etc. ausgesetzt als andere

Bauteile. Schnee z.B. kann einen Druck von mehre-ren hundert Kilogramm pro m2 ausüben. Daher be-darf der Zustand des Daches auch erhöhter Auf-merksamkeit, will man Schäden an der Bausubstanz oder Energieverlusten effizient entgegen wirken. Nicht zuletzt haben die immer häufiger auftre-tenden Wettereskapaden mit heftigen Hagelatta-cken und Stürmen gezeigt, dass das Thema Dachsa-nierung zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Beim Dachcheck widmet sich der Fachmann zu-nächst der Dacheindeckung. Bei Bedarf fixiert er lo-ckere Dachsteine und bringt wenn nötig so genannte Sturmklammern an, die der Eindeckung bei stür-mischem Wetter mehr Stabilität verleihen. Flache, dicht anliegende Dachbaustoffe wie Schiefer oder Zink, die keine Angriffsfläche für Wind bieten, brau-chen keine zusätzliche Sturmsicherung. Sicherheit für Passanten und Hauseigentümer bieten Schnee-fanggitter, die abrutschende Schneemassen aufhalten. Außerdem empfiehlt sich, die Dachrinne mit einem Laubfanggitter auszustatten. Es bewirkt, dass die Rinne nicht verstopft oder bei Minusgraden vereist.

Zeigt sich bei einer Bestandsaufnahme und Prüfung durch den Fachmann, dass die Dachhülle bereits deutliche Materialermüdungen aufweist, so sollte eine baldige Neudeckung ins Auge gefasst werden. Dabei kann man gleichsam „mehrere Fliegen mit einem Schlag“ erledigen. Zum einen die fällige Sa-nierung der Dachhaut, zum anderen ist dann der ideale Zeitpunkt zur Behebung konstruktiver Fehler sowie zur Errichtung oder Verbesserung von Wär-medämm-Maßnahmen. Denn bei abgedecktem Dach lässt es sich trefflich dämmen – vorzugsweise in Aufsparren-Ausführung, welche eine Nutzung des gesamten Raumes unter dem Dach ermöglicht. Die-

BAUperfekt Tipp

Einen ersten Hinweis auf Lecks und mangelhafte Dämmung der Dachhülle kann man im Winter bei geschlossener Schneedecke gewinnen. An undich-ten oder schlecht gedämmten Stellen, beispielswei-se im Umkreis des Kamins oder in den Anschluss-zonen von Dachfenstern und Gauben, gelangt Wärme aus dem Gebäude und taut in diesen Be-reichen den Schnee auf.

Fotos: pixelio - Rike, epr/Prefa

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Ausgabe 2011 :: �1�www.vim2�.com | www.wohnnet.at

BAUperfekt :: Sanierung

se Variante ist mit der Außendämmung von Wänden mit allen ihren technischen Vorteilen vergleichbar, kann aber in den meisten Fällen nur in Kombination mit einer Neueindeckung wirtschaftlich vertretbar ausgeführt werden.

Dämmung des Dachgeschoßes Der Kälte den Kampf ansagen, wo sie zuerst mit dem Haus in Berührung kommt. So könnte man das Prinzip der Außendämmung beschreiben. In der Praxis bedeutet das eine schützende, dämmende Schicht zwischen Außenwelt und Gebäudehülle zu legen. Bautechnisch ist das die beste aller Dämm-Methoden. Im Fall einer Neueindeckung ist ohne-hin eine Außendämmung angesagt, diese Variante ermöglicht aber zudem bereits ausgebaute Dachräu-me im Nachhinein zu dämmen.

Die Hersteller bieten dafür Komplettsysteme, die z.B. aus Dampfbremse, Dichtband, Wärmedämm-filz und nach oben hin abschließend einer Abdicht-folie (z.B. Tyvek) bestehen. Besonders an den Dach-durchdringungen kommt es häufig zu Undichtheiten in der Dämmung. Mit elastischen Abdichtungen kann die Dampfbremse auch um die Problemzonen, etwa an Lüftungsschächten und Kaminen, dauerhaft und vor allem dicht angebracht werden.

Andererseits wird kaum jemand ein intaktes Dach abdecken um eine Aufsparrendämmung anzubrin-gen, wenn dafür keine zwingenden Gründe vorlie-gen. Soll ein bislang ungenutzter Dachbereich in Wohnraum umgewandelt werden, so ist häufig die Innendämmung das geeignete Mittel um Wohlbe-finden und sparsamen Umgang mit Energie unterm Dach zu ermöglichen. Die Nachteile einer Innen-dämmung sind der Raumverlust, der durch in den Innenbereich ragende Konstruktionen und Dämm-stoffe entsteht, sowie Mehrkosten durch die unbe-dingt nötige zweite Dämmstoffschicht. Wie bei der Außendämmung wird der Klemmfilz zwischen die Sparren geklemmt. Ist bereits ein diffusionsoffenes Unterdach vorhanden, kann die komplette Sparren-höhe für den Wärmeschutz genutzt werden. An-dernfalls muss zuerst eine Konstruktion zur Über-lüftung des Dämmstoffes hergestellt werden.

Im Anschluss an die Vollfüllung der Sparrenabstän-de wird eine Querlattung angebracht. Die Abstände müssen der Breite einer Dämmstoffbahn (60, 70 u. 90 cm) entsprechen. Quer zur ersten Dämmschicht werden nun die weiteren Bahnen verlegt. Auf diese Weise wirken die Sparren nicht als Wärmebrücke. Im letzten Arbeitsgang werden die Fugen mit Alu-miniumklebeband abgedichtet. Anschließend kann die Auskleidung mit jedem im Handel erhältlichen Trockenbausystem erfolgen.

Falls nur ein Teil des Daches bewohnt wird, darf nicht auf die Dämmung zum nicht ausgebauten Dachbereich vergessen werden. Als Raumtrennung eignen sich Ständerwandkonstruktionen aus Metall-profilen, die beispielsweise mit Trennwand-Klemm-filz gedämmt werden. Damit erhält man gleichzeitig Wärme- und Schallschutz.

Durch Verlegung von Installationskanälen oder Leerrohren in Innendämmungen kann die bestehen-de Elektroinstallation jederzeit auf den neuesten Stand gebracht werden, ohne dass aufwändige und teure Umbauarbeiten anfallen.

Dämmstoffe sind nicht luftdicht, da ihre Wirkung zum Gutteil auf ihre poröse lufthältige Struktur zu-rückzuführen ist. Nun kommt es aber gerade im Dachbereich häufig zu Zugerscheinungen, mit allen

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Nachteilen punkto Energienutzung und Behaglich-keit. Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei jeder Dachsanierung ist somit die Abdichtung gegen Wind und Raumluft.

Winddichtungen werden auf der Außenseite des Daches (kalte Seite) angebracht und bestehen ent-weder aus einer diffusionsoffenen Unterspannbahn aus Kunststofffolie, Bitumenbahnen auf Schalungs-brettern oder geeigneten Faserplatten. Sie schützen die Dachinnenseite vor Wind und eindringender Feuchtigkeit, ermöglichen aber gleichzeitig einen minimalen Luftwechsel, sodass sich kein Kondens-wasser unter der Winddichtung bilden kann.

Im Gegensatz dazu versteht man unter Luftdich-tung eine Abdichtung auf der Innenseite (warme Seite), die das Eindringen der mit Feuchte gesät-tigten Raumluft in die Dachkonstruktion und die Dämmstoffe verhindert. Die Luft in bewohnten Räumen enthält immer einen, je nach Verwendungs-zweck unterschiedlichen Anteil an Feuchtigkeit. Die dafür verantwortlichen Faktoren sind die Atmung von Lebewesen sowie die in Küchen und Sanitärräu-men auftretenden Dämpfe. Zu den häufigsten Luft-dichtungen, auch Dampfsperre genannt, zählen Alu-

Fehler beim Abdichten und Dämmen vermeiden

Bei nachträglich gedämmten Dachböden wird manchmal auf die Hinterlüftung der Dämmschicht vergessen. Die-se ist notwendig, wenn es sich um ein Dach mit diffusionsdichtem Wetterschutz auf einer Holzschalung handelt. Bringt man eine Vollsparrendämmung aus offenporigen Dämmstoffen an, könnte sich Feuchtigkeit im Dämm-stoff sammeln und ihn unbrauchbar machen. Die sicherste Variante besteht darin, auf die Volldämmung zu ver-zichten und eine innenliegende Hinterlüftungsebene zu errichten. Dabei wird das Dämmmaterial so zwischen die Sparren geklemmt, dass ein etwa drei bis vier Zentimeter breiter, durchgehender Spalt zwischen Holzschalung und Dämmstoff verbleibt. In diesem Hohlraum kann die Luft zirkulieren.

Die Alternative heißt Volldämmung mit einseitig durchlässiger Dampfbremse, mit der die Dämmung an der In-nenseite vollflächig abgedeckt wird. Bei Bedarf kann Kondensat an die Raumluft abgegeben werden. Besonders heikel sind Übergänge und Durchdringungen der Dampfbremsfolien (z.B. bei Steckdosen), die sorgfältig mit elastischen Kitten oder Klebern abgedichtet werden müssen. Bei Fensteranschlüssen wird die Folie häufig nicht bis zum Einbaurahmen geführt und mit diesem dicht verbunden, sodass Feuchte zwischen die Bauteile gelan-gen kann. In weiterer Folge kommt es zu Wärmeverlust, Schimmelbildung sowie Beschädigung und Verformung der Trockenbauplatten. In diesem Fall muss die Innenwandverkleidung im Fensterbereich entfernt und der An-schluss fachgerecht durchgeführt werden.

Eine Dachsanierung inkludiert im besten Falle auch die Anbringung

einer Dichtung, die Ihr Haus künftig vor Kälte und Feuchtigkeit schützt.

Fotos: epr/Thermodach

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miniumfolien, Polyäthylenfolien sowie speziell beschichtete Papiere. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit Dämmstoffe einzusetzen, die bereits mit einer luftdichtenden Schicht ausgerüstet sind. An den Stößen müssen die Dichtungsbahnen in je-dem Fall sorgfältig verklebt werden, für Fugen bei-spielsweise bei Dachflächenfenstern, gibt es vor-komprimierte Fugendichtungsbänder, die sich nach der Montage ausdehnen und Spalte und Fugen zur Gänze ausfüllen und dichten. Für den einfacheren Einbau von Dachflächenfenstern werden auch pas-sende Dampfsperrschürzen angeboten, die den ra-schen und perfekt dichtenden Anschluss an die Dampfsperre der Dachfläche ermöglichen.

Licht im Dach Damit Sie sich im sanierten und ausgebauten Dach-geschoß richtig wohl fühlen, brauchen Sie vor allem Luft und Licht. Es gilt daher, die Fensterflächen so groß wie möglich auszuführen, das Mindestmaß be-trägt etwa ein Achtel der Wohnfläche. Dachflächen-fenster eignen sich für Steildächer mit einer Dach-

neigung von 18° bis 85°. In der Regel werden sie als Fertigelemente angeboten und sind in ihrer tech-nischen Ausführung und Entwicklung optimal auf die üblichen Dachdeckungen und Dachneigungen abgestimmt. Markenprodukte zeichnen sich darü-ber hinaus durch ausgetüftelte Mechanismen und ein reichhaltiges Zubehörprogramm aus, das mit ge-eigneten Anschlussstücken – z.B. Laibungsrahmen, Stockverlängerungen, Unterdachschürzen etc. – ei-nen einfachen und fachgerechten Einbau gewähr-leistet. Am einfachsten ist die Montage wenn das Fenster zwischen zwei Dachsparren passt, dann er-spart man sich eine Auswechslung.

Punkto Ausführung unterscheidet man grob Klapp-flügel und Schwingflügel-Systeme. Der Klappflügel wird zur Gänze angehoben, während Schwingflügel um eine Mittelachse gedreht werden können. Wei-ters sind kombinierte und abgewandelte Bauweisen wie Klapp-Schwingfenster, Schiebe- Dreh- und He-beflügel u. ä. erhältlich. Den besten Komfort bieten Klapp-Schwingfenster, die auch bei beengten Platz-

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verhältnissen bequem geöffnet und zusätzlich nach außen gestellt werden können. Als Verglasungen kommen neben allen Arten von Isolierglas auch Son-derverglasungen wie Hagelschutzglas oder Sonnen-schutzgläser in Frage.

Für gute Lichtverhältnisse unterm Dach sorgen Dachflächenfenster oder Dachgauben gleicherma-ßen, doch wer mit dem Dachausbau gleichzeitig die Nutzfläche im Dachgeschoß erweitern möchte, wird sich für den Einbau von Dachgauben entscheiden. Bisher ungenutzter Raum lässt sich damit in gemüt-lichen Wohnraum, oder zum neuen Arbeitsplatz umwandeln. Selbst in Dächern mit einem niedrigen Kniestock oder einem flachen Neigungswinkel schaffen sie eine ordentliche Stehhöhe. Außerdem erlauben sie den Einbau senkrechter Fenster, die den Raum bei Sonneneinstrahlung weniger aufhei-zen als geneigte Dachflächenfenster.

Wie Dächer insgesamt, können auch Gauben unter-schiedlich geformt sein. Ob Sattelgaube mit einem spitz im First verlaufenden Satteldach, langgezogene Trapezgaube mit abgeflachtem Giebel und abge-

schrägten Flanken oder Schleppgaube mit vertikalen Wangen, die aussieht als wäre die Dachfläche an die-ser Stelle nach oben geklappt, hängt vom eigenen Geschmack und vom Baustil des Hauses ab.

Von Dachgauben gibt es Standardversionen in ver-schiedenen Größen und auch als komplett mon-tierte Fertigteile ab etwa 140 Zentimeter Breite. Dabei handelt es sich oft um nahtlos aus einem Stück gefertigte GFK- Formteile, die bereits werks-mäßig mit einer Wärmedämmung ausgestattet sind. In einem solchen Komplett-Gaubensatz ist alles enthalten, was man braucht: die komplette Gaube mit Zubehör und natürlich mit dem dazugehörigen Fenster. Wer nachträglich eine Gaube in sein Dach einbauen möchte, muss zwar um Genehmigung an-suchen. Die wird aber, wenn keine gravierenden Gründe dagegen sprechen, in einem vereinfachten Bauverfahren erteilt.

Da die Gaube das Erscheinungsbild des Hauses völlig verändert, sollte der Platz gut gewählt werden. Die zu-künftige Stelle sollte sich weder zu hoch am First noch zu niedrig am Ortgang befinden. Der Einbau einer in-

Die Schaffung von Wohnraum im

Dachgeschoß verlangt auch nach

Tageslichtöffnungen. Dachfläch-

enfenster oder Dachgauben sind

auch als Komplettsatz erhältlich

und können innerhalb weniger

Stunden eingebracht werden.

Fotos: Roto

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Fotos: Roto

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Einbau einer Gaube

Die Einbauhöhe ist so festzulegen, dass dabei aus-reichend Kopffreiheit gewährleistet ist. Nachdem das Dach dem Gaubenmaß entsprechend abgedeckt wurde, werden oben und unten Wechsel zwischen die Dachsparren eingezogen, ebenso an den Seiten zur sicheren Auflage. Großformatige Gauben wer-den mit dem Kran von oben eingeschwenkt und auf die Trauflatte gestellt. Sie müssen exakt ausgerich-tet und im Anschlussbereich gegebenenfalls an die Dachneigung angepasst werden.

Nach der soliden Montage wird das Dach wieder eingedeckt. Zu guter Letzt muss man die Blech- oder Bleischürze mit Hilfe eines Ausbeulhammers passgenau an die Dachfläche anformen, damit das Regenwasser sauber ablaufen und an keiner Stelle eindringen kann. Am Schluss werden die bereits fertig vormontierten Fensterflügel eingehängt und wenn nötig schließgenau ausgerichtet.

dividuellen Gaube bedarf der professionellen Planung durch einen Architekten oder Baumeister und sollte unbedingt vom Fachmann vorgenommen werden.

Mögliche Probleme in Bestand und KonstruktionUnabhängig von der jeweiligen Ausführung müssen Dachkonstruktion und Deckung als bauliche Einheit betrachtet werden. Etwaige Sanierungskosten sind daher nicht nur von der Dichtheit der jeweiligen Dachhaut sowie auch dem Zustand der Lattung und des Dachstuhls abhängig. Zu den häufigsten Schäden der Konstruktion zählen durchfeuchtete oder mor-sche Holzteile aufgrund jahrelanger undichter De-ckung oder fehlerhafter Anschlüsse an Kaminen, Gauben, Gesimsen etc. Pilz- und Insektenbefall – er-kenntlich an Nagespuren, Bohrlöchern und Verfär-bungen – schwächt die Balken und führt so zu ver-minderter Tragfähigkeit.

Statische Mängel im Dachstuhlbereich treten als Folgen falscher Dimensionierung, Abnützung oder unsachgemäßer baulicher Veränderungen auf. Wei-ters findet man immer wieder defekte oder ver-stopfte Rinnen und Fallrohre sowie fehlende Mau-

erabdeckungen und ungeschützte, ins Freie ragende Balken. Bei aufwändigen Reparaturen lohnt der Vergleich mit einem Neuaufbau, zumal dadurch das Dach auf den technischen Stand der Zeit ge-bracht wird.

Für sämtliche Arbeiten an der Dachkonstruktion (Dachstuhl) ist der Zimmermann zuständig. Etwai-ge Reparaturen erledigt er ebenso, wie die Vorarbei-ten beim Einbau von Dachflächenfenstern und Gau-ben. Im Zuge derer wird häufig ein so genannter Wechsel im Dachstuhl notwendig wenn z.B. der Sparrenabstand bzw. der Kehlbalkenabstand kleiner sind als die einzubauenden Teile. Meistens werden Sparren „ausgewechselt“ wenn z.B. ein Dachflächen-fenster oder wie oben beschrieben eine Gaube ein-gebaut wird. Gebräuchliche Sparrenabstände liegen zwischen 70 bis 100 Zentimetern. Das exakte Maß ist selbstverständlich von der jeweiligen Statik des Daches abhängig.

Ist ein nachträglich zu montierender Bauteil breiter als der Dachsparrenabstand und kann somit nicht

Foto: pixelio - Annamartha

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zwischen die bestehenden Dachsparren gesetzt wer-den, ist es erforderlich den Sparren zu teilen. Hier-bei wird das entsprechende Sparrenteil herausge-nommen. Die Stabilität des oberen und unteren Sparrenteils wird durch eingezogene Querholzbal-ken wieder erreicht. Diese werden mit entspre-chenden Winkeleisen vernagelt. Ebenso kann es vorkommen, dass ein Wechsel im Kehlbalkenbe-reich, das ist jener Träger, der die gegenüberlie-genden Sparren (also die schrägen Dachbalken) ver-bindet, erforderlich wird. Dies ist z.B. der Fall, wenn man eine Treppe als Zugang in den Spitzboden be-nötigt. Auch hier ist es notwendig die Kehlbalken zu durchsägen und anschließend durch Querhölzer wieder zu stabilisieren (siehe dazu auch Abschnitt Treppensanierung in diesem Kapitel).

Der Platz unterm Dach ist durch den Einbau der Gau-be viel größer geworden, da man den Raum bis an das untere Ende der Dachschräge ausnutzen kann. Wie die Gaube von innen verkleidet werden soll, bleibt hierbei ganz dem persönlichen Geschmack vorbehal-ten. In der Regel werden Trockenbausysteme verwen-

det. Bei handwerklich hergestellten Gauben müssen selbstverständlich die zusätzlich entstandenen Außen-wände (Wangen) gedämmt werden, sonst entpuppt sich die Gaube im Nachhinein als Energiefresser.

Industriell angefertigt Gauben (Fertiggauben) verfü-gen über eine hochwertige Wärmedämmung, sind wetterfest und wartungsfrei. Der Regenablauf ist meist schon in das System integriert und über den Eindeckrahmen können sie problemlos an die Dach-fläche angeschlossen werden.

Vorteil Tageslicht Als es noch kein Kunstlicht im heutigen Sinne gab, war es undenkbar, ein Gebäude ohne Tageslicht zu bauen. Ansonsten hätten die Räume nur mit „Feuer-lichtquellen“ wie Kerzen, Fackeln, Öl-, Petroleum-lampen usw. beleuchtet werden können. Zu den wichtigsten Pluspunkten des Tageslichts zählt, dass es sehr gute Lichtqualität und Farbwiedergabe bie-tet und, weil es größtenteils ungerichtet auftrifft, sich auch blendfrei (Ausnahme direkte Sonnenstrah-lung) im Raum verteilt.

Spezielle Lichtleitsysteme können das Tageslicht tiefer in ein Gebäude leiten oder filtern. Es gibt La-mellensysteme, die im Raum oder auch zwischen den zwei Scheiben einer Doppelverglasung montiert sind und das Tageslicht an die Decke des dahinter-liegenden Raumes reflektieren. So wird eine gleich-mäßige Ausleuchtung erreicht und eine größere Raumtiefe möglich. Diese Systeme kommen vor allem bei Bürogebäuden zum Einsatz.

Immer beliebter werden im privaten Wohnungsbau so genannte „Light tubes“. Es gibt verschiedenste Bezeichnungen für diese Produkte, beispielsweise werden sie „Tageslicht-Spot“ genannt. Grundsätz-lich handelt es sich dabei um Röhren, die innen re-flektierend beschichtet sind. Sie werden zwischen Dach und Raumdecke montiert und bringen so Ta-geslicht ins Haus, ohne dass ein Dachfenster nötig ist. Ähnliche Systeme in größerem Maßstab kom-men auch bei öffentlichen Gebäuden wie Bahnhö-fen, Kaufhäusern u. ä. zum Einsatz.

Eine technisch sehr ausgereifte und günstige Belich-tungs- bzw. Belüftungseinheit ist die Lichtkuppel.

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Neue Technologien zur Dachsanierung

Im Zuge einer Dachsanierung gilt es zunächst, sämtliche Wärmebrücken so gut wie möglich zu schließen. In punkto Wärmeschutz ist die effizienteste Lösung eine Aufdachdämmung, bei der das Dämm-Material vollflächig aufgebracht wird. Ein besonders innovatives Beispiel dafür liefert Bramac mit „Divo-Dämm“. Basis dafür ist ein kompakter diffusionsfähiger Hochleistungs-Dämmstoff, der Wärmeverluste bis zu �� Prozent reduzieren kann. Wertvolle Dienste hinsichtlich Energieeffizienz leisten auch Vordeckbahnen, die Wärmestrahlung reflektieren.

Ein saniertes Dach hilft aber nicht nur beim Energiesparen, immer mehr Bauherrn nützen ihr Dach darüber hin-aus zur Energiegewinnung. Hochwertige Solar-Sets mit einfach montierbaren Indach-Kollektoren liefern genü-gend Sonnenenergie, um bis zu �0 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs abzudecken. Im Laufe von 2� Jahren kann sich ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt so rund �0.000 Kilowattstunden ersparen. Wohlgemerkt: �0.000 KWh, für die kein einziges Gramm CO2 in die Atmosphäre geschleudert werden muss.

Ein Dachstein, der die Luft reinigt? Ja, auch das ist mittlerweile möglich. Das jüngste Beispiel für eine Techno-logie, die dem Dach eine völlig neue Zusatzfunktion ermöglicht, ist der Bramac Dachstein „Classic AirCare“. Durch eine spezielle Beschichtung wirkt er wie ein Katalysator. Schädliche Stickoxide aus der Luft werden mit Sonnenenergie zu harmlosem Nitrat umgewandelt und mit dem Regenwasser vom Dach gespült. Laut Untersu-chungen ist ein derartiges Dach mit einer Fläche von 200 m2 in der Lage, jene Menge von Stickstoffen zu zerset-zen, die ein Pkw durchschnittlich auf 1�.000 Kilometer erzeugt.

In Ihrer Vielzahl von Größen und Ausführungen kommt Sie sowohl bei Industriebauten, im Wohn-bau aber auch im privaten Bereich zum Einsatz. Lichtkuppeln werden mit Hilfe von speziellen und je nach Größe verschiedenen Formen aus Acrylglas oder Polycarbonat gefertigt. Sie werden ein- oder mehrschalig ausgeführt, um so den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden.

Mehrteilige Schalen werden durch ein spezielles Klebeband staub- und schmutzdicht miteinander verbunden und gleichzeitig gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Die Außenschale ist außer-dem mit einer Wassernase ausgeführt, die das Re-genwasser ableitet. Befestigt werden die Lichtkup-peln mittels spezieller Befestigungskappen und Selbstschneideschrauben mit Auflagedichtung.

Opalfarbige Ausführungen haben gegenüber dem farblosen Material den Vorteil, dass das einfallende Licht besser gestreut wird und die witterungsbe-dingte Verschmutzung kaum sichtbar ist. Grund-sätzlich sind Lichtkuppeln aber in fast jeder Farbe herstellbar.

Foto: Velux

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faSSadenSanieRung

N eben dem ästhetischen Aspekt kommt der Fas-sade als Wetterschutz eine wichtige bauliche

Aufgabe zu. Ramponierte Gebäudehüllen treiben den Energieverbrauch in die Höhe und bringen über kurz oder lang Schädigungen der Bausubstanz mit sich. Daher ist die Sanierung und Neugestaltung von Fassaden kein teurer Luxus, sondern ein wesent-licher Bestandteil jeder Gebäudeerhaltung. Im ers-ten Schritt müssen etwaige Mängel erkannt und Schäden behoben werden.

Baugerüste Gerade bei längeren Arbeiten an der Fassade muss zunächst für sicheren Stand gesorgt werden. Wind und Wetter machen das Hantieren mit sperrigen Baustoffen und schweren Geräten nicht einfacher. Der Einsatz von stabilen Gerüsten und Plattformen ist somit unvermeidlich.

Baugerüste aus Holz, wie anno dazumal, werden heute kaum mehr eingesetzt, da Konstruktionen aus Stahl und Aluminium ihnen gegenüber viele Vorteile haben. Sie sind haltbarer und einfacher in genormter Systembauweise herzustellen. Nur die Böden bzw. Gerüstmatten werden noch teilweise aus Holzwerkstoffen angefertigt. Wie bei Leitern gilt es auch bei Gerüsten, unbedingt normgeprüfte Produkte einzusetzen. Achten Sie auf ÖNORM- bzw. Euro Norm CEN HD 1000-Prüfzeichen.

Bei stationären Baugerüsten müssen die einzelnen Gerüstlagen mindestens 60 cm breit sein, sofern von ihnen Mauer-, Beton- oder Steinmetz-, sowie Versetz- und Montagearbeiten mit schweren Bau-teilen ausgeführt werden. Jede Lage muss unbe-dingt mit Brust-, Mittel und Fußwehren als Sturzsi-cherung versehen sein.

Der Abstand des Gerüstbelages zum Objekt darf nicht mehr als 30 cm (bei stark gegliederten Fassa-den 40 cm) betragen. Falls aus technischen Grün-den größere Abstände nötig sind, müssen auch bau-werksseitig Wehren angebracht werden.

Wenn Sie häufig selbst Sanierungsarbeiten an ihrem Haus durchführen, kann sich der Kauf eines Gerüsts

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BAUperfekt Tipp

Heimwerker und private Hausbauer verwenden häu-fig verfahrbare Standgerüste. Für sie gelten beson-dere Vorschriften:

• Solche Einrichtungen dürfen nur auf ebenem, tragfähigem Untergrund verwendet werden.• Das Einsinken der Fahrrollen muss ausgeschlos- sen sein.• Die Aufbau- und Verwendungsanleitung des je- weiligen Herstellers muss an der Baustelle auf- liegen.• Die Gerüste dürfen erst bestiegen werden, wenn sie gegen unbeabsichtigte Fahrbewegungen ge- sichert sind.• Es muss ein Kippsicherheitsnachweis erbracht werden.

Foto: pixelio - Christoph Aron

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lohnen. Kleine Ausführungen, die sich z.B. auch zum Heckenschneiden im Garten eignen, gibt es schon ab etwa 100 Euro, richtige Systemgerüste beginnen bei etwa 500 Euro. Je nach Ausführung und Größe sind aber rasch Kosten von mehreren tausend Euro erreicht. Muss bei einer Fassadensanierung das gan-ze Haus eingerüstet werden, ist daher sicher ein Leihgerüst die deutlich kostengünstigere Variante.

Stellt der Baumeister Ihres Vertrauens für die Dau-er seiner Tätigkeiten ein Gerüst bei, so wird die Nutzung üblicherweise pauschal verrechnet. Für zeitlich knapp bemessene Arbeiten können Sie ein Gerüst auch über das Verleihservice eines Bau-marktes oder bei auf Verkauf und Verleih von Bau-maschinen und Zubehör spezialisierten Unterneh-men tageweise anmieten. Hier ist mit Preisen ab 20 Euro pro Tag für ein einfaches Fahrgerüst zu rech-nen. Bei längerer Mietdauer werden in der Regel die Tagessätze billiger.

Sicherheit durch Kontrolle: Systemgerüste müssen nach dem Aufbau von einer fachkundigen Person

geprüft werden. Ebenso nach längeren Arbeitsun-terbrechungen, bei besonderen Witterungseinflüs-sen und generell mindestens einmal im Monat. Die Aufhängung von Tragmaterialien, Winden usw. muss täglich geprüft werden. Alle Prüfungen müs-sen dokumentiert werden, z.B. durch Eintragungen in das Bautagebuch.

Die Liste der möglichen Fassadenmängel beginnt mit Verschmutzungen, Algen- und Pilzbefall führt über Risse, Spalte und Setzungen bis hin zu großflä-chig durchfeuchteten oder abgebrochenen Putztei-len. Im letztgenannten Fall ist es mit einer lokalen Reparatur meist nicht getan. Hier gilt es vielmehr, die exakten Ursachen zu finden und fachgerecht zu beseitigen. Besonders im Sockelbereich weisen ab-gebrochene Fassadenteile häufig auf Feuchte hin, die aus der Umgebung in die Grundmauern gelangt und im Mauerwerk hochsteigt.

In diesem Fall ist professionelle Hilfe durch ein spe-zialisiertes Unternehmen gefragt. (siehe Abschnitt Mauerwerkstrockenlegung).

BAUperfekt Tipp

Falls eine in der Substanz noch gut erhaltene Fassa-de lediglich unschöne Verschmutzungen aufweist, können diese in Eigenregie beispielsweise mit einem Hochdruckreiniger beseitigt werden.

Foto: pixelio - momosu

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Anders sieht es aus, wenn sich der vermeintliche Schmutz bei genauerer Betrachtung als Algen-, Pilz- oder Flechtenbewuchs herausstellt. Diese Organis-men werden vom Wind übertragen und gedeihen besonders gut auf feuchten Untergründen, wie sie oft an der Wetterseite eines Hauses zu finden sind. Algen gelten als rein optischer Mangel, während Pilze und Flechten für Haus und Bewohner schäd-lich sind. Ist eine Fassade mit Pilzen oder Flechten besiedelt, wird als erste Hilfe das Dampfstrahlen mit verdünnten Bioziden – das sind Wirkstoffe und Zubereitungen, die dazu bestimmt sind auf che-mischem oder biologischem Wege Schadorganismen unschädlich zu machen – empfohlen. Danach folgt eine Behandlung mit konzentrierten Spezialpro-dukten. Spezielle, ebenfalls biozidhältige Beschich-tungen, Farben oder Putze, die anschließend aufge-tragen werden, können einen neuerlichen Befall durch Mikroorganismen verhindern. Zusätzlich sind all jene baulichen Maßnahmen sinnvoll, die die Fas-sade dauerhaft vor Feuchtigkeit (Schlagregen, Dach-wasser etc.) schützen. Denkbar sind etwa Dachüber-stände, Windfänge etc.

Zu den häufigsten Schäden zählen Risse unter-schiedlichster Art. Sie müssen rasch beseitigt wer-den um zu verhindern, dass Wasser in die Gebäude-hülle eindringt.

Die Bautechnik unterscheidet zwischen konstrukti-onsbedingten Rissen und solchen, die ausschließlich in der Putzschale als putzbedingte Risse auftreten. Erstere lassen sich nur dann dauerhaft sanieren, wenn die dafür verantwortlichen Setzungs- oder Verformungsprozesse im Baukörper abgeschlossen sind. Dies im Einzelnen zu beurteilen ist Aufgabe eines Sachverständigen.

Putzbedingte Risse haben ihre Ursache entweder in der Materialzusammensetzung, in der Verarbeitung oder in den während der Ausführung herrschenden Bedingungen. Ihre Tiefe ist auf die jeweilige Dicke der Putzschale begrenzt und erfasst nicht den Putz-grund. Deshalb werden sie oft auch als „Oberflä-chenrisse“ bezeichnet. Je nach Aussehen und Größe unterscheidet man Haarrisse, Netzrisse, Fugenrisse, Kerbrisse, Schrumpfrisse etc. Bei unsachgemäß auf-

Im Zuge einer Fassadensanierung wird nicht nur eine neue Außendämmung angebracht, sondern auch der Putz erneuert.

Spezielle biozidhältige Beschichtungen, Farben und Putze schützen die Fassade künftig vor Pilz- und Flechtenbefall.

Fotos: WP-Archiv

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gebrachten Wärmedämm-Verbundsystemen kann es zu Kerbrissen wegen mangelhafter Diagonalarmie-rungen in den Fensterlaibungen kommen.

Wenn keine Ablösung des Putzes auftritt, kann nach Klärung der Frage „ruhende oder arbeitende Risse“ mit der Sanierung begonnen werden. Feine Spalten an der Oberfläche von Mauerwerk oder im Putz, wie durch Bewegung oder Materialspannungen entstan-dene Setzrisse, müssen zunächst mit einem Meißel auf einen Querschnitt von ca. 5 x 5 mm geweitet werden. Nach dem Säubern der Fuge wird sie erst mit elastischer Acryl-Dichtmasse verschlossen und anschließend mit einer Universal-Klebespachtel-masse auf Zementbasis nivelliert. Als Verstärkung drückt man ein Stück Armierungsgitter aus Glasfa-sern in die noch frische Masse. Anschließend wird die verspachtelte Stelle mit einer Schicht minera-lischem Putz verdeckt. Beim folgenden Anstrich ist es wichtig, immer ganze Wandteile großflächig zu überstreichen, da sich die neue Farbschicht sonst von der alten abhebt.

Spezielle Rissüberbrückungssysteme gibt es in star-rer und flexibler Ausführung wobei letztere die grö-ßere Bedeutung haben und häufig mit Gewebear-mierungen aus Glas oder Synthetikfasern verstärkt sind. Elastische Bänder nehmen Spannungen auf und stellen gleichzeitig eine kraftschlüssige Verbin-dung zwischen den Fassadenteilen her. Auch bei dieser Methode wird über die verklebten Bereiche Sanierungsspachtelmasse aufgetragen, die nach aus-reichender Trocknung überputzt werden kann. Für den Erfolg ist bei jeder Methode entscheidend, dass die jeweiligen Materialien genau nach Herstelleran-gabe verarbeitet werden. Es sollten nur Stoffe ver-

BAUperfekt Tipp

Gipshältige Spachtelmassen sind nur für trockene Innenbereiche geeignet, da sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Im Außenbereich sind unbedingt frostfeste Spachtelmassen zu verwenden. Beim Ver-teilen und Verreiben haben sich Edelstahlkellen und Glätter aus rostfreiem Metall bewährt.

Foto: pixelio - Rainer Sturm

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wendet werden, die auch bei tiefen Temperaturen noch dehnfähig sind, weil die Rissbreite mit abneh-mender Temperatur größer wird.

Zur Reparatur großer Putzschäden sind Sanierputz-systeme bestens geeignet. Sie bestehen aus mehre-ren, exakt aufeinander abgestimmten Produkten:• die Haftbrücke (Vorspritzer) stellt den Halt auf dem Untergrund her• der Porengrundputz bindet schädliche Salze, die sich im Mauerwerk eingelagert haben• der eigentliche Sanierputz

In der Umgebung des Schadens wird der lockere Putz so weit abgeschlagen, bis nichts mehr abbrö-ckelt. Anschließend muss entstaubt und vorgenässt werden. Nun kann die Fläche mit Saniervorspritzer 100 % deckend gestrichen werden. Nach mindes-tens drei Tagen Standzeit wird der Saniergrobputz mit der Kelle auf den wieder vorgenässten Unter-grund aufgebracht und mit einer Holzlatte abgezo-gen. Nach einer weiteren Standzeit kann man mit

dem Putzhobel den Sanierfeinputz aufziehen und mit einem Polystryolbrett verreiben.

Außendämmung Hohe Energiepreise und die Anforderungen des Umweltschutzes machen das Thema Wärmedäm-mung heute zu einem zentralen Bereich jeder Bau-tätigkeit. Durch optimalen Wärmeschutz des ganzen Gebäudes können Sie Ihren Heiz-Energie-verbrauch um 20 bis 70 Prozent senken. Eine or-dentlich gedämmte Gebäudehülle bringt alleine 25 Prozent Ersparnis. Im Fassadenbereich kommen meist Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) zum

BAUperfekt Tipp

Beim Ermitteln des Dämmstoffbedarfs muss je nach Gebäudeform ein Verschnitt von mindestens zehn Prozent einkalkuliert werden.

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Einsatz. Als Dämmstoffe eignen sich vor allem Po-lystyrol-Hartschaum oder Mineralwolle in Rollen bzw. Plattenform.

Bevor man mit den eigentlichen Arbeiten beginnen kann, gilt es die Gebäudehülle entsprechend vorzu-bereiten. Zuerst müssen daher sämtliche abnehm-bare Außeneinrichtungen wie Leuchten, Licht-schalter, Steckdosen etc. entfernt werden. Bei Regenfallrohren und Lüftungseinrichtungen muss der Abstand zur Hauswand mindestens um das Maß der Dämmstoffdicke vergrößert werden. Vor dem Aufbringen des Dämmstoffes werden etwaige Fehl-stellen mit Mörtel gefüllt (siehe oben) und alte An-striche entfernt. Bei stark saugfähigen Untergründen sollte ein Tiefgrund aufgebracht werden, da sonst der Kleber zu rasch abtrocknet. Je nach System darf bei der Verarbeitung eine bestimmte Mindesttempera-tur nicht unterschritten werden und während der Arbeiten ist die Fassade vor intensiver Sonnenbe-strahlung, starkem Wind sowie Regen zu schützen.

Als unterer Abschluss der Dämmstoffhülle werden Sockelprofile aus Aluminium montiert. Aufgrund ihrer speziellen Kantenform, der „Tropfnase“, lei-ten sie das Regenwasser gut ab. Etwaige Fugen zwi-schen Sockelprofil und Mauerwerk werden an-schließend mit Klebespachtelmasse verschlossen. Die Dämmung des darunter liegenden Sockel- und Spritzwasserbereiches ist wesentlich höheren Be-lastungen als die anderen Teile der Gebäudehülle ausgesetzt. Hier kommen daher druckwasserfeste Polystyrol (XPS) oder Schaumglas-Platten zum

Einsatz. Der Zuschnitt ist bei Polystyrolbaustoffen unproblematisch und kann mit einem feinge-zahnten Fuchsschwanz ausgeführt werden.

Verklebung: Befestigt werden die Dämmplatten üblicherweise nach der so genannten Wulst-Punkt-Methode. Dabei werden entlang der Kanten Wulste aus Klebemörtel gezogen und Klebstoffpunkte auf der ganzen Plattenfläche verteilt. So lassen sich et-waige Unebenheiten des Untergrunds am besten ausgleichen. Bei ebenen Untergründen kann der Kleber auch mittels Zahnspachtel auf die Platte aufgebracht werden. Von unten beginnend werden die Dämmplatten nach und nach auf die Wand ge-klebt. Die senkrechten Fugen müssen jeweils um eine halbe Plattenlänge gegeneinander versetzt sein, sodass keine Kreuzfugen entstehen. Zur Ver-meidung von Wärmebrücken werden die Dämm-

BAUperfekt Tipp

So manche Horrorgeschichte über eine abgelöste WDVS-Fassade beginnt damit, dass auf die nach dem Kleben vorgeschriebene Verdübelung verzich-tet wurde. So kann man natürlich einige Arbeitsstun-den einsparen. Letztlich bewahrheitet sich jedoch der bekannte Spruch: „Wer billig kauft, kauft teuer.“ Löst sich die ungesicherte Dämmstoffschicht näm-lich punktuell vom Untergrund, so reicht eine kräf-tige Windbö, um sie zur Gänze wegzureißen.

Das non plus Ultra der energetischen Sanierung ist die Fassadenaußendämmung. Am beliebtesten dabei

sind Wärmedämm-Verbundsysteme, die Ihren Energieverbrauch um bis zu �0 Prozent senken können.

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platten dicht gestoßen und an den Gebäudeecken über Eck verzahnt, d.h. jede zweite Reihe um die Dämmstoffdicke versetzt angebracht.

Verdübelung: Nach einer ausgiebigen Trocknungs-zeit (der Kleber muss mindestens einen Tag abbin-den), werden die Dämmstoffplatten zusätzlich mit Spreizdübeln, die zum jeweiligen Dämmstoffsystem gehören, verdübelt. Wird die Abbindezeit des Kle-bers nicht eingehalten, können sich die Platten durch die Erschütterungen beim Bohren und den Druck der Dübel verschieben. Auch die Anordnung der Spreizdübel ist wichtig: Man setzt sie jeweils an den Plattenecken und in die Plattenmitte. Dabei ist selbstverständlich auf festen Halt zu achten und ge-gebenenfalls z.B. neben Hohlräumen im Baustoff ein weiterer Dübel zu setzen.

Verspachtelung: Im nächsten Arbeitsschritt werden die Platten an den Stößen überschliffen und gereini-gt. Danach wird mit einer rostfreien Zahnspachtel Klebespachtelmasse aufgezogen und in die noch fri-sche Schicht Textilglasgitter in möglichst falten-freien überlappenden Bahnen eingebettet. Am Schluss wird alles noch „nass in nass“ mit Kle-bespachtelmasse überzogen. Wenn diese Armie-rungsschicht ausgehärtet und getrocknet ist (Stand-zeit mindestens eine Woche) kann sie mit einer Bürste oder Lammfellwalze mit Universalgrundie-rung überstrichen werden. Nach einer weiteren Trocknungszeit (mind. 24 Stunden) kann ein Silikat- oder Granoporputz in der gewünschten Farbe aufge-bracht werden.

Selbst der beste Dämmstoff entfaltet aber nur dann seine volle Wirkung, wenn er fachgerecht eingebaut wird. Besonders heikel sind die Ecken z.B. bei Tür- und Fensteröffnungen, sowie die Gebäudekanten. Hier muss auf besonders gute Haftung der Platten geachtet werden. Um eine spätere Rissbildung an diesen Stellen zu verhindern, muss zur Verstärkung ein großflächiger diagonaler Gewebestreifen ange-bracht werden, der einen Gutteil der Dehnungsener-gie aufnimmt. Zwischen Dämmplatten und festen Bauteilen wie Fenster- und Türrahmen oder Fenster-bänken muss außerdem ein elastisches Fugendicht-band eingebaut werden.

Die so genannte Transparente Wärmedämmung (TWD) ermöglicht trotz optimalem Wärmeschutz die passive Nutzung der Sonnenenergie. Das Prinzip basiert auf lichtdurchlässigen, luftdichten Kunst-stoffröhrchen, die nebeneinander angeordnet eine Wärmedämmschicht bilden. Unter dieser Däm-mung ist eine dunkle Absorberschicht angebracht. Trifft Sonnenlicht auf die Oberfläche dieser Fassade, wird es von den Röhrchen an den Absorber und von dort an das Mauerwerk, das als Wärmespeicher

BAUperfekt Tipp

Neben schadhaften Putzfassaden können heute auch bestehende Wärmedämm-Verbundsysteme mit den geeigneten Materialien saniert werden, ohne dass eine komplette Erneuerung oder ein Rückbau vorgenommen werden müssen. Dazu bietet der Han-del Putzträgerplatten, die zwecks erhöhter Belast-barkeit mit Glasfasergewebe laminiert sind. Die Putzträgerplatten werden mittels Klebstoff auf dem jeweiligen Untergrund angebracht und zusätzlich mit speziellen Tellerdübeln verankert. Damit lassen sich auch alte Fassadendämmungen auf Polystyrol-, Kork- und Mineralwollebasis zuverlässig moderni-sieren. Die Armierung der Putzträgerplatten beugt dauerhaft neuen Rissbildungen vor. Als Wetter-schutz dienen hochelastische und schlagregendich-te Spezialputze. Die Systeme sind frost- und wetter-beständig und fallen mit geringen Dicken unter 20 Millimeter optisch kaum ins Gewicht.

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wirkt, weitergeleitet. Später strahlt das Mauerwerk, wie ein großer Heizkörper die in ihm gespeicherte Energie ins Gebäudeinnere ab. Wegen der spezi-fischen Oberflächenbeschaffenheit lassen sich mit der TWD auch interessante architektonische Ef-fekte erzielen.

InnendämmungWenn eine Außendämmung nicht infrage kommt, besteht die Möglichkeit eine Innendämmung anzu-bringen. Das kann etwa bei denkmalgeschützten oder aus anderen Gründen erhaltenswerten Fassa-den der Fall sein (z. B. Sichtmauerwerk). Immerhin kann der Wärmeschutz einer Mauer aus massivem Ziegel durch geeignete Innendämmmaßnahmen um 60 Prozent verbessert werden. Zudem gibt es sogar Ausnahmesituationen, bei denen eine Innendäm-mung selbst dann vorzuziehen ist, wenn ohne wei-teres eine Außendämmung angebracht werden könnte. So etwa bei Gebäuden, die im Winter nur selten genutzt werden, bei Bedarf aber rasch aufge-heizt werden müssen.

Die Ausführung einer Innendämmung besteht aus mehreren System-Komponenten: Wie allgemein im Trockenbau üblich, wird der Dämmstoff meist auf eine Konstruktion aus Holz oder Metall aufgebracht. Darüber folgt eine fugendichte Dampfsperre und dann die Innenverkleidung. Die am Markt angebote-nen Varianten sind vielfältig. Praktisch sind Verbund-

platten, bei denen die Deckplatte bereits im Werk mit dem Dämmstoff verklebt wird. Auch Produkte mit einer integrierten Dampfsperre sind erhältlich. Eine andere Möglichkeit sind Innenputzsysteme, die direkt auf die Dämmplatten aufgebracht werden. Be-sonderes Augenmerk sollte man auf alle Arten von Fugen und Spalten richten, die an den Anschlussstel-len unvermeidlich sind. Zur Abdichtung dieser Stel-len gibt es im Handel vorkomprimierte Dichtungs-bänder, die sich nach der Verlegung ausdehnen und die Spalte vollständig ausfüllen, Acryl- und Korkkle-ber sowie Silikon- und Acryldichtungsmassen.

FassadenputzeDie am stärksten verbreitete Variante zur Fassaden-gestaltung ist das Einfärben der Putzoberfläche. Eine ansprechende Fassade entsteht aber nicht durch bloßes Anstreichen. Ein markantes Erschei-nungsbild wird erst durch Fensterumrahmungen, Strukturputze, Stuckputze oder Stuckreliefs über Fenstern und Türen erzielt. Das harmonische Wech-selspiel von Fläche, Licht und Schatten, Struktur und Farbe macht sie lebendig und individuell. Aus diesem Grund stellt das Erneuern und dauerhafte Erhalten alter, stilvoll verzierter Fassaden eine archi-tektonische und handwerkliche Herausforderung dar. Klassische Strukturierungstechniken wie das Herstellen von Sandsteinprofilen durch den Stein-metz, sind jedoch teuer – außerdem ist der Natur-stein Umwelteinflüssen wie saurem Regen kaum ge-

Fotos:epr/Rigips, Baumit Wopfinger, pixelio - Thomas Max Müller

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Verschiedene Systemlösungen

• Verbundplatten aus Hartschaum oder Mineralwolle und Gipskarton- bzw. Gipsfaserplatten. Eine integrierte Dampfsperre aus Aluminiumfolie ergänzt diese Variante.• Auch Holzwolle-Leichtbauplatten sind im Verbund mit Hartschaum- oder Mineralfaser-Dämmstoffen erhältlich. Wiederum besteht die Option einer integrierten Dampfsperre. Als letzte Lage wird ein Innenputz aufgetragen.• Die Standardlösung schlechthin: das Anbringen von Dämmstoffen zwischen Holzlattenkonstruktionen. Hier muss ganz besonders bei den Anschlussstellen auf die Dichtheit der Dampfsperre geachtet werden. Die Innen- verkleidung wird meist mit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten ausgeführt.• Auf Dämmplatten aus Polystyrol, Mineralwolle oder Polyurethanschaum wird nach Anbringung der Dampfsperre (z.B. Hygrodyode) ein Innenputz aufgebracht.• Schaumglasplatten sind dampfdicht und werden meist mit bitumenhältigen Massen verklebt, es wird daher keine zusätzliche Dampfsperre benötigt. Danach kann entweder trocken ausgebaut oder ein Innenputz aufge- bracht werden.

wachsen. Als Alternative kommen daher zeitgemäße Materialien zum Einsatz, die sich nach dem Verput-zen optisch nicht von ihren traditionellen Vorgän-gern unterscheiden.

FassadenschmuckUnter anderem aus einem mineralischen Granulat aus silikatischen Mikro-Hohlkugeln werden Deko-Profile hergestellt. Es hat sich als überaus beständig erwiesen und ist darüber hinaus sehr stoß- und schlagfest. Durch sein geringes Gewicht ist das Sys-tem rasch und einfach zu verarbeiten.

Eine andere Variante sind Profile aus Polystyrol. Über dieses Trägermaterial wird mithilfe von Kle-bespachtel ein Gewebenetz aufgetragen, das nach der Trocknung als Putzgrund dient. Neben einem umfangreichen Sortiment an Standardprofilen lie-fern die Hersteller auch individuell angefertigte Sonderprofile, die auf die Anforderungen einzelner Objekte exakt zugeschnitten werden. Zu den Aus-führungsvarianten zählen Sockelprofile, Kopf- und Schlusssteine, Eckbosse, Gurtgesimse, Fensterbän-ke und ähnliches mehr.

VorsatzschaleEine weitere Möglichkeit zur Sanierung und gleich-zeitigen Neugestaltung der Fassade bieten so ge-nannte Vorsatzverschalungen oder abgehängte Fas-saden. Solche Systeme können aus verschiedensten

Materialien bestehen. Dazu zählen Mineralstoffplat-ten, Holz und Holzverbundwerkstoffe ebenso wie Metall, Glas und Kunststoffe. Entscheidend ist in erster Linie, dass der jeweilige Werkstoff sachgemäß verarbeitet wird.

Seit langem werden Vorhangfassaden vor allem in Regionen eingesetzt, in denen die Gebäudehülle durch Wind und Regen stark strapaziert wird, doch erst neuerdings hat man auch die Möglichkeiten sol-cher Systeme punkto Wärmeschutz und Gestal-tungsvielfalt erkannt. Unansehnliche Fassaden kön-nen damit verschönert und auf den bautechnischen Stand der Zeit gebracht werden. Die Vorgangsweise ist weitgehend unabhängig vom verwendeten Mate-rial und basiert auf einem Tragsystem aus Kanthöl-zern, Metallprofilen oder vorgebauten Betonträgern. Zwischen diese Tragkonstruktion wird die Däm-mung eingebracht und an der Außenseite mit einem diffusionsoffenen Windschutz (Kunststofffolie) ver-sehen. Zwischen Dämmung und Außenhülle bleibt ein mehrere Zentimeter breiter Lüftungsspalt, der oben und unten mit einem Gitter gegen Insekten und Kleintiere geschützt wird.

Solche Systeme eignen sich sehr gut bei unebenen Wänden, und im Fall einer Holzausführung kann viel Eigenleistung erbracht werden, was die Kosten senkt. Allerdings müssen der Witterung ausgesetzte Hölzer meist alle paar Jahre mit einem Schutzan-

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strich versehen werden. Ausnahmen bilden Holz-arten, die einen hohen Harz- bzw. Ölanteil haben wie Lärche, Zeder oder einige Eichensorten.

Eine weitere Variante ist die nachträgliche Herstel-lung eines Verblendmauerwerkes, auch Verklinkerung genannt. Dabei wird an der Außenseite eines Gebäu-des eine zweite Mauer meist in Form von Sichtmau-erwerk hochgezogen. Im Zwischenraum wird Dämm-material eingebracht. Im Gegensatz zur Vorsatzschale ist dies eine wesentliche statische Veränderung am Gebäude und kann nur von Profis durchgeführt wer-den. Wie jedes Mauerwerk muss auch die nachträg-liche Verblendmauer eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Fundament aufweisen, was in der Praxis auf-wändige und teure Begründungsmaßnahmen – bei-spielsweise mithilfe von Mauerwerksankern aus nicht rostendem Stahl – erfordert. Die Vorteile solcher Konstruktionen sind die lange Lebensdauer sowie ein Minimum an Pflegebedarf.

Auch Sichtbetonelemente können sehr ansprechend gestaltet werden. Entweder durch strukturelle Ge-staltung, durch eine entsprechende Farbgebung oder aber eine Kombination aus beiden Methoden. Unter struktureller Gestaltung versteht man eine herstel-lungsbedingte Oberflächenbeschaffenheit von Be-ton. Dabei werden die sonst üblichen glatten Scha-lungen durch solche mit einer bestimmten Struktur – z.B. Holz- oder Rillenstruktur – ersetzt. Die Nega-tivform der Schalung hinterlässt nach dem Trocknen ein erhabenes Abbild auf der Betonoberfläche. Spe-zielle Abwandlungen dieser Methode ermöglichen sogar Reliefbilder auf Betonflächen. Durch unter-schiedliche Zusammensetzung des Beton-Zuschlags lassen sich ebenfalls gestalterische Aspekte verwirk-lichen, sei es hinsichtlich Oberflächenrauheit oder bei der Farbgebung.

Die Vorstellung vom monotonen, grauen Beton ist längst nicht mehr zeitgemäß, denn auch Betonele-mente können, ebenso wie Putzfassaden, farblich gestaltet werden. Bei Beton unterscheidet man die Durchfärbung, die durch Beifügung von Farbpig-menten zur Betonmischung hergestellt wird und die nachträgliche Einfärbung bzw. Beschichtung, wel-che gestalterischen Spielraum für bestehende Be-tonbauten bietet.

Foto: pixelio - Jerzy Sawluk

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D ie Ansprüche an das Wohnen unterscheiden sich heute wesentlich von denen vorangegan-

gener Generationen. Der moderne Mensch mit sei-nen vielfältigen Interessen und Steckenpferden be-nötigt viel Nutz- und Stauraum, nicht zuletzt deshalb weil Arbeit und Freizeit in der Informationsgesell-schaft immer mehr ineinander greifen. Und spätes-tens dann, wenn Familienzuwachs ins Haus steht, kann es darin zu eng werden.

Wenn also der Platz im eigenen Haus trotz bester Einteilung nicht mehr ausreicht und zusätzlicher Wohnraum benötigt wird, hilft nur noch die Erwei-terung durch einen Zubau. Grundsätzlich ist bei je-dem Anbau zu beachten, dass das Gesamtbild des Baukörpers nicht zerstört und die Proportionen beibehalten werden. Mit einem Wort: Zubau und Bestand sollten ein harmonisches Ganzes ergeben. Was nicht heißt, dass der Stil des Altbestandes skla-visch nachgemacht werden sollte. Ein in zeitgemäßer Bauart hinzugefügter Gebäudeteil kann durchaus eine charmante Bereicherung des ganzen Hauses bilden. Schwierigkeiten bei der Umsetzung neuer Ideen wie z.B. Niveauunterschiede am Grundstück sind als Herausforderung an die Kreativität des Pla-ners zu betrachten, und sollten keineswegs als un-überbrückbare Hindernisse angesehen werden.

Zunächst heißt es Informationen sammeln: Bei den Überlegungen in punkto Zubau sind alte Baupläne

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des bestehenden Objektes sehr hilfreich. Wenn sol-che nicht auffindbar sind, kann eventuell der Vorbe-sitzer des Objektes helfen. Neben den Grundlagen der jeweiligen Gebäudestatik (tragende Wände etc.) sind in den Plänen auch die wichtigsten Installati-onen verzeichnet. So erfährt man z.B. wo Wasser- und Kanalrohre verborgen liegen oder wo sich die Hauptleitungen des Elektroanschlusses befinden. In jedem Fall ist es notwendig, genaue Kenntnisse der Grundstücksbeschaffenheit zu erwerben. Bei der Erhebung der Untergrundfestigkeit kommt man um die Expertise eines Fachmannes nicht umhin.

Anbau unterkellern oder nicht – eine häufig gestellte Frage. Natürlich ist es praktisch wenn man Keller-räume als Werk- oder Arbeitsräume nutzen kann, die Kosten sind jedoch nicht unbeträchtlich. Wenn es nur um soliden Halt geht, tut es aber auch ein Funda-mentunterbau, insbesondere wenn der Altbestand ohnehin über einen geräumigen Keller verfügt.

Das Plattenfundament lässt sich mit hohem Anteil an Eigenleistungen leichter realisieren als ein Keller in entsprechender Größe, und ist bedeutend billiger. Nach dem Aushub werden als Auflage für die tra-genden Wände Fundamentstreifen errichtet, die bis unter die Frostgrenze (ab 80cm) reichen müssen. Zwischen den Streifen wird eine mindestens 20 cm starke Rollschotterschicht aufgebracht und an-schließend flächig mit Pappe ausgeglichen, bevor man sich an das Betonieren der Fundamentplatte heranwagt. Um einen niveaugleichen Anschluss zwi-

Fotos: epr/Portas

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schen Bestand und Zubau zu erzielen, muss bereits bei der Planung die Dicke des Bodenaufbaus inklu-sive Dämmung berücksichtigt werden. Für Holz-bauten gilt, dass die spätere Bodenebene mindestens 30 Zentimeter über dem Erdniveau liegen muss.

Die Verknüpfung des Bestehenden mit zeitgenös-sischer Holz-Architektur ist ein bewusst gesetzter Bruch mit dem alten Stil, kann aber – eine solide Ausführung vorausgesetzt – in vielfacher Hinsicht reizvoll wirken. Gründe für die Wahl von Holz als Baumaterial gibt es viele, doch kein anderer Baustoff vereint statische Belastbarkeit mit hervorragenden Dämmwerten und einem derartig ansprechenden Aussehen. Da häufig die für einen Zubau nutzbare Grundfläche sehr eingeschränkt ist, muss man ohne-hin mit jedem Zentimeter Wandaufbau geizen. Holzhäuser übertreffen hierbei Massivbauten durch ihre weitaus schlankere Bauweise bei gleichen Energiewerten.

Dem ambitionierten Heimwerker öffnet sich zudem ein weites Feld für Eigenleistungen. Denn ist erst

Zehn Baumeister-Tipps für die Gebäudeerweiterung

1. Achten Sie bei der Keller- und Fundamentabdichtung auf exakte Verarbeitung, Dämm- und Isolierstoffe dür- fen keinesfalls beschädigt werden.2. Zum Anfüllen der Baugrube außerhalb des Fundamentes nur Rollschotter verwenden. Aushubmaterial ist zwar gratis und leicht verfügbar aber ungeeignet.�. Ausreichende Trockenzeiten für alle Bauabschnitte sind unbedingt einzuhalten. Fehler führen häufig zu teuren Bauschäden (Schimmelbildung etc.). Zum Beispiel braucht Estrichbeton zwei Wochen Trockenzeit ohne Zug- luft, nach zwei weiteren sollte er kratzfest sein.�. Sparen Sie nicht bei der Materialqualität des Außenputzes, er ist ständig der Unbill des Wetters ausgesetzt.�. Scheuen Sie nicht die Kosten für eine wasserabweisende Schicht unter der Dachdeckung und für eine Dampf- sperre im Inneren (Dachgeschoßausbau).�. Bei allen Arbeiten einen ausreichenden Materialüberschuss für Bruch und Reparaturen einkalkulieren. Übrig- gebliebene Dachziegel, Platten, Fliesen etc. für später aufheben.�. Sorgfältige Dämmung von Heizungs- und Warmwasserleitungen reduziert Wärmeverluste und hilft sparen.�. Um gefährliche Stolperschwellen zu vermeiden und ein einheitliches Boden-Niveau bei Bestand und Anbau zu erhalten, sollte rechtzeitig die Art des Bodenbelages ausgewählt werden.�. Leerverrohrungen erleichtern nachträgliche Elektroinstallationen beträchtlich. Auf eine ausreichende Anzahl von Auslässen für Schalter und Steckdosen achten!10. Nach Möglichkeit immer prüfen, ob auch tatsächlich die im jeweiligen Anbot angeführten Materialien verwen- det wurden.

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einmal die Hauptkonstruktion aus Trägern oder Holzriegelelementen aufgestellt, können viele wei-tere Schritte, wie etwa Teile der Wärmedämmung und der Innenausbau, in Eigenregie erstellt werden. Durch den trockenen Ausbau sind die neuen Räume außerdem vom ersten Tag an bewohnbar.

Für Selbstmacher, die einen massiven Anbau bevor-zugen, empfiehlt sich die Verwendung von Leicht- oder Porenbetonsteinen, die sich auch von Unge-übten schnell und einfach verarbeiten lassen. Im Baustoffhandel ist dafür eigens von den Porenbeton-herstellern entwickeltes Werkzeug erhältlich, wie etwa spezielle Sägen oder der so genannte Alligator. Mit diesem Gerät lassen sich mühelos Passstücke und Schrägschnitte herstellen.

An größeren Maschinen wird für das Anbauprojekt ein Betonmischer (kann man eventuell in der Nach-barschaft ausleihen) und eine solide Kreissäge – am besten eine für Gehrungsschnitte geeignete Tisch-kreissäge benötigt. Eine leistungsstarke pneuma-tische Schlagbohrmaschine gehört ohnehin zur Standardausrüstung.

Nachträglicher Anbau eines Wintergartens oder einer VerandaMit Hilfe eines Wintergartens lässt sich der Wohn-bereich leicht um die „paar Quadratmeter, auf die‘s

immer ankommt“ vergrößern und gleichzeitig den aktuellen Komfortansprüchen anpassen. Bevor Sie mit der Planung beginnen, sollten Sie sich die grund-sätzliche Frage stellen: Möchte ich Wintergarten und Haus thermisch getrennt oder zusammenhän-gend ausgeführt haben oder anders ausgedrückt: Soll es sich um einen echten Wintergarten – also ein Ge-wächshaus – oder eher um eine verglaste Wohn-raumerweiterung handeln? Lesen Sie dazu Kapitel 2, Abschnitt Wintergarten.

Wer bautechnische Erfahrung mitbringt, kann mit einem Selbstbau-System eine Menge Geld sparen. Eine fehlerhafte Ausführung, die viele Reparaturen erfordert, kommt aber letztlich teurer, als wenn Sie gleich Profis mit der Errichtung des Winter-gartens betrauen.

Je nach Hersteller und Ausführung werden die Bau-sätze entweder in Einzelteilen oder als teilmontierte Baugruppen angeliefert. Wichtig ist, dass im Liefer-umfang eine exakte Dokumentation, Handbücher und Montagehilfen enthalten sind. Neben einer te-lefonischen Beratung, die eigentlich selbstverständ-lich sein sollte, bieten manche Firmen sogar eine Hotline für die Wochenenden, wenn erfahrungsge-mäß die meisten Heimwerker zur Tat schreiten. Im Zweifelsfall haben Sie bei solchen Firmen die besse-ren Karten.

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J eder, der Bautätigkeiten durchführt, kennt das Problem der anfallenden Baurestmassen: Dazu

gehört nicht nur einfaches Aushubmaterial, sondern auch Mauerwerk, Beton, Holz, Asphalt, Kunststoffe, Metalle und manchmal auch gesundheitsschädliche Stoffe wie z.B. asbesthaltige Materialien. Unsortiert vorliegende Baustellenabfälle sind Restmüll und müssen als solcher teuer entsorgt werden. Bei sorten-reinen Materialien besteht aber oft die Möglichkeit der Wiederverwertung oder Weiterverwendung.

Die Abbruchmaterialien sollten möglichst schon beim Abbruch, Rückbau oder Umbau nach Wert-stoffen und Abfall weitgehend getrennt ausgebaut und gesondert gelagert werden, damit eine Rückfüh-rung der verwertbaren Anteile in den Stoffkreislauf möglich ist. Nicht fachgerechte Entsorgung bzw. ille-gale Entsorgung von Baurestmassen sind Straftaten und werden entsprechend geahndet. Das Ausmaß reicht von kleineren Organstrafen bis hin zu Anzei-gen mit Strafen von mehreren tausend Euro.

Um qualitativ hochwertige Recyclingprodukte zu er-halten ist es also erforderlich, Störstoffe weitestge-

hend auszusortieren. Für die Qualität der Recycling-produkte sind dabei die Art des Verbundes der Materialien und die Trennungsmöglichkeiten der ver-schiedenen Stoffe entscheidend. Auch gilt, je sauberer bereits vor Ort getrennt wird, desto günstiger wird die Entsorgung am Recyclingcenter. Die zunehmende Verwendung von Recyclingbaustoffen bestätigt deren Wert. Zur Qualitätssicherung wurde vom Österrei-chischen Baustoff Recycling-Verband der „Güte-schutzverband für Recyclingbaustoffe“ ins Leben ge-rufen. Qualitätsgeprüfte Materialien erhalten das „Gütezeichen Recyclingbaustoffe“. Je nach Material können sie im Straßen-, Wege und Parkplatzbau als ungebundene und zementgebundene Trägerschichten, zur Einbettung von Telefon- und Stromkabel, von Kanal-, Gas- und Wasserleitungsrohren, für Dachbe-grünungen und für Arbeiten im Garten- und Land-schaftsbau u.v.m. eingesetzt werden.

Die Anwendung von Recyclingbaustoffen ist sowohl ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll, da die be-grenzten natürlichen Ursprungsquellen für Roh-stoffe geschont werden und die Kosten für diese Materialien geringer als für Rohstoffe sind. Die Ver-wertung von Baurestmassen im Sinne der Rückfüh-rung der Stoffe in den Stoffkreislauf muss zur Selbst-verständlichkeit bei jedem Bauprojekt werden.

Diese Baureststoffe fal len am häufigsten an

Bodenaushub: Sind natürlich gewachsene, in ihrer stofflichen Zusammensetzung nicht nachteilig beeinflusste, also nicht kontaminierte Locker- und Festböden, die beim Hoch-, Tief- oder Erdbau ausgehoben oder abgetragen werden. z.B. Lehm, Ton, Mutterboden, Sand, Kies, Steine und Fels. Mutterboden wird am besten getrennt von an-deren Stoffen gelagert und kann später im Garten wieder als Substrat (Erde) verwendet werden.

„Mineralische Baurestmassen“ ist der Überbegriff für alle mineralischen Abfälle aus Bautätigkeiten. Vornehmlich handelt es sich dabei um Betonbruch, Ziegelbruch, Mörtelreste, Steine, Fliesen usw., also jene Materialzusammen-setzung die ursprünglich als Bauschutt bezeichnet wurde. Wenn diese Materialien nicht mit Störstoffen vermengt sind, können daraus Recyclingbaustoffe hergestellt werden.

Baustellenabfall ist der Überbegriff für alle Abfälle aus Bautätigkeiten, welche keine Bauwerksbestandteile darstel-len und vornehmlich nicht mineralischen Ursprungs sind. Derartige Abfälle sind für eine weitere Verwertung im Baubereich keinesfalls geeignet (z.B. leere Farbkübel und Lackdosen, leere Silikonkartuschen, Möbel bzw. Teile von Möbeln,...). Diese Abfälle kann man z.B. in metallhaltige, Kunststoffe etc. trennen.

Straßenaufbruch: bituminös oder hydraulisch gebundene Stoffe, Pflaster- und Randsteine, Sand, Kies, Schotter, teerhaltige oder teerbehaftete Substanzen.

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Alle baulichen Maßnahmen sind abgeschlossen und jetzt geben Sie Ihrem künftigen Heim den letz-ten Schliff. Es geht ans Einrichten und Dekorieren.

N icht jeder von uns ist ein Innenarchitekt und nicht jeder hat das richtige Gespür, was wohin

passt. Das ist auch ziemlich schwierig, weil Einrich-tung und Deko nicht nur dem Zeitgeist entsprechen sollen, sondern vor allem zu den Bewohnern des Hauses passen müssen, damit die sich dort wohlfüh-len können. Es ist daher völlig irrelevant was der Nachbarin gefällt oder die Schwiegermutter schon immer hübsch fand, wichtig ist, dass Ihr Wohnum-feld genau auf Sie und Ihre Mitbewohner abgestimmt ist. Schon in der kleinen Gruppe können die Ge-schmäcker diametral auseinandergehen, aber wenn man zusammen leben kann, wird man auch beim Wohnen einen vernünftigen Konsens finden. Des-halb ist es auch so wichtig, dass jeder einen Rück-zugsbereich hat, den er für sich gestalten kann. Und

auch wenn der Herr des Hauses Pink nicht ausstehen kann, eine rosa Ecke wird er tolerieren müssen, wenn das Töchterchen gerade die Prinzessinenphase durchlebt und wenn der Junior gerade seine „schwar-ze“ Zeit hat, sollte man auch ihm gestatten, sein Zimmer einzurichten wie er mag – selbst wenn’s aus-sieht wie in einer Höhle. Der Vorteil: Alles was er-laubt ist, wird relativ bald wieder uninteressant und aus dem Grufti wird schnell ein ganz normaler junger Mann, der dann vielleicht die Poster an die Wand hängt, die der Papa in seinem Spint versteckt.

Meist sind es die Frauen, die der Farbgebung, Ein-richtung und Dekoration ihren persönlichen Stem-pel aufdrücken. Den meisten Männern ist das nur recht. Aber auch die Damenwelt ist nicht immer stilsicher und so gibt es ein paar grundlegende Richt-linien, dank deren Einhaltung man nicht viel falsch machen kann. Farben beispielsweise haben nicht nur einen optischen Effekt, sie wirken erwiesener-maßen auch auf unsere Seele.

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Foto: Rolf Benz

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M it Farben lässt sich jede gewünschte Raumwir-kung erzielen: Wählen Sie beispielsweise anre-

gende Rotakzente fürs Wohnzimmer, beruhigende Blau- oder Grünschattierungen fürs Schlafzimmer, Aquamarin fürs Bad, fröhliche Gelbnuancen fürs Kinderzimmer und harmonisierende Beige- oder Braun-Töne fürs Arbeitszimmer. Wer Farben gezielt einsetzt, steigert sein Wohlbefinden! Hohe Qualität und eine immense Auswahl an Farbtönen bietet die Dulux Farbzination. Die Linie Dulux Creative bein-haltet insgesamt 41 Farben aus 8 definierten Farbfa-milien. Je nach Raumart und persönlichem Ge-schmack können Sie aus den Grundfarbfamilien Rot, Gelb und Blau sowie den Farben Grün, Rosa und Orange wählen. Weiters bietet Dulux unter-schiedlichste Töne, die den Farbfamilien Warm be-ziehungsweise Kühl zugeordnet werden können.

Vielfältig…Besonders vornehm und harmonisch wirken warme Cremetöne wie NaturLeinen oder NaturBambus. Sie verleihen dem Raum ein anmutiges Ambiente und zeitlose Eleganz. Ganz anders die Töne Polarweiß oder Broadway, die zur kühlen Familie zählen und Räume sachlich, pur und modern erscheinen lassen. Jeder weiß, dass Rot eine anregende Farbe ist, die

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Leidenschaft verkörpert und Energie spendet. So stehen zum Beispiel allein in der Familie Rot fünf wunderschöne Nuancen zur Auswahl. Oder haben Sie schon mal Grün in Erwägung gezogen? Wachs-tum, Entwicklung, Kreativität sind nur einige Eigen-schaften, die dieser Farbe zugeschrieben werden.

Mit der Dulux Creative Fashion Line wird Ihr Heim farbtechnisch einmalig. Die Farbtöne aus dieser Li-nie sind besonders trendy, frisch und peppig. Ob kühle Mint- und Blaunuancen, anregendes, orienta-lisch anmutendes Violett oder natürliches Blau, Bei-ge und Braun. Gerade in Kombination mit den Grundfarben aus der Creative Linie sind Ihrer Phan-tasie und Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt.

Die Fashion Line Produkte sind in 24 Nuancen er-hältlich, ultimativ deckend (9 bis 12 m2 je Liter) und mit Farbtongarantie ausgestattet. Das Material ist aufgrund seiner Konsistenz besonders leicht zu ver-arbeiten – noch einfacher geht’s übrigens mit dem Dulux Fashion Line Roller!

… und praktischIn den Nassräumen und in der Küche sollen Farben nicht nur optisch wirken, sondern auch den tech-

haRMOnie, wOhLgefuhL und

entSpannung kReatiVeS wOhnen

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nischen Herausforderungen gewachsen sein. Feuch-tigkeit, Spritzwasser und Kochdampf sind nur einige Faktoren, die im wahrsten Sinne des Wortes der Oberfläche schaden können. Deshalb ist die Dulux Bad & Küchenfarbe auch besonders schmutzabwei-send, atmungsaktiv und schimmelabweisend. Und wer denkt, dass erhöhte Qualität minimierte Aus-wahl zur Folge hat, irrt gewaltig. Auch hier können Sie aus insgesamt 8 Farben wählen, von Nordicweiß bis zu Lavarot.

Noch ein Wort zur Qualität: Sämtliche Farben aus der Dulux Creative Linie sind fertig abgetönt, haben eine hohe Deckkraft und eine enorme Reichweite – 2,5 Liter reichen für etwa 25 bis 30 m2. Diese werden je nach Wunsch in matt und seidenglänzend angebo-ten. Die Verarbeitung fällt besonders leicht, da das Material tropfgehemmt ist.

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MOLTO einfach glattWollen Sie glatte Wände? Wenn ja, dann verwenden Sie als Vorbereitung für unsere Dulux Farben die Produktneuheit Molto Einfach Glatt. Sie erzielen in nur 2 Schritten und ganz ohne Hilfe vom Maler-meister eine glatte Oberfläche. Die naturweiß Fer-tigspachtel basiert auf einer Spezialrezeptur, die einfaches Aufrollen und Glätten ermöglicht. So kommen Sie besonders einfach und schnell zur per-fekten, glatten Oberfläche und das noch 3x schnel-ler als mit der Glättkelle.

Entfernen Sie zuerst lose Putzschichten und füllen Sie entstandene Löcher und Unebenheiten, die tie-fer als 1,5 mm sind mit Motofill aus. Molto Einfach Glatt eignet sich für alle Putze, Gasbeton, Gipskar-ton und Glasfasertapeten. Rühren Sie das Material Molto Einfach Glatt auf, damit die Masse geschmei-dig wird. Dann tragen Sie das Material mit dem Rol-ler satt auf die Wand auf. Arbeiten Sie wie gewohnt waagrecht und senkrecht.

Nach einer Viertelstunde streichen Sie die Spachtel-masse mit dem Glätter in sich überlappenden Bah-nen glatt und schon ist die Wand fertig. Sollten doch noch Unebenheiten übriggeblieben sein, so schlei-fen Sie diese mit Schleifpapier (Körnung 180) glatt! Molto Einfach Glatt wird im 8 kg Eimer angeboten und reicht je nach Untergrund für bis zu 12 m2.

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aLpin

a daS paSSende ReZept fuR ihRe wande

Mit der ab Jänner 2011 erhältlichen Produktlinie „Farbrezepte“ setzt Alpina völlig neue Impulse auf dem Segment der kreativen Wandgestaltung. Sie können aus zahlreichen Rezepten wählen und mit Hilfe nur we-niger Zutaten Ihr Zuhause einfach und geschmackvoll verschönern.

D er aus Funk und Fernsehen bekannte Spitzen�koch Tim Mälzer hat gemeinsam mit den Profis

von Alpina Konzepte in höchster Qualität und für die unterschiedlichsten Geschmäcker entwickelt. Der Zusammenhang liegt nahe: Tolle Wände und le�ckeres Essen haben nämlich viel gemeinsam. Sie brauchen: als erstes ein gutes Rezept, die richtigen Zutaten, die Lust am Selbermachen und schließlich einen Schuss Kreativität. Die ungewöhnlichen Farb�kombinationen und kreativen Wanddesigns sind wie ein harmonisches Menü für Ihre Wohnräume. Inno�vative Oberflächen in Gold, Metall oder Beton ste�hen ebenso am Speiseplan wie gewagte Kombinati�onen aus aktuellen Farben und Materialien, wie zum Beispiel Echte Vanille, Grüner Tee, Stilles Wasser oder Junges Gemüse. Die Rezepte klingen so span�nend wie die Ergebnisse aussehen: Geschockte Schwiegermutter, Glanzvoller Auftritt, Kaminzim�mer Jägerart oder auch Eingelegte Mittagspause Ro�yal – das macht neugierig und Lust auf Mehr!

Beste Zutaten für Ihre WändeEgal für welches Rezept Sie sich entscheiden, mit den Farben von Alpina haben Sie gewohnt hohe Markenqualität zur Hand. Insgesamt können Sie aus einer Produktpalette von 34 bereits fertig abgetön-

ten Wandfarben mit hoher Deckkraft, Reichweite und Farbintensität wählen. Beruhigende Töne wie „Rosengarten“ oder „Stilles Wasser“, „Liebe Sonne“ für heitere Stunden auch in der dunklen Jahreszeit oder vielleicht „Blaues Blut“, das Ihr Wohnzimmer zum königlichen Salon werden lässt? Hier sind Ihrer Phantasie keinerlei Grenzen mehr gesetzt.

Das Sahnehäubchen schließlich sind die wunder�schönen Wandeffekte, mit denen sich zusätzlich au �ßergewöhnliche Akzente setzen lassen. „Gold �rausch“ etwa wird in zwei Komponenten aufgetragen und ergibt einen sanften, vielschichtigen Schimmer, der den Raum erstrahlen lässt. Der Kreativ-Effekt „Linienspiel“ kann ganz einfach mit dem Metall Ac�cent aufgewertet werden, indem Sie einen der sechs Metall Accent Farbtöne über die Grundierung „Li �nienspiel“ auftragen und so die Farbtöne schim �mernd veredeln. Für Liebhaber des Purismus und der schlichten Eleganz bietet sich der Wandeffekt Beton Art an. Grundanstrich und Finish sind in un �terschiedlichen Hell-Dunkelstufen abgestimmt, so �dass der typische Betonlook entstehen kann. Gera �de in Kombination mit einem kräftigen Ton (z.B. Wandfarbe Purpur Pur) fühlen Sie sich schon bald wie in einem Designerloft. Ihre ganz persönliche

.. . .

Alpina Farbrezepte Goldrausch gold, Alpina

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Handschrift verleiht das Farbrezept „Putzlust“ den Wänden. Dieser Rollputz sorgt für eine markante Struktur-Optik. Der Putz wird aufgerollt und kann dann mit Hilfe der Bürste oder der Alpina Effekt-Kelle perfekt auf den Stil der Wohnung abgestimmt werden. Der zurückhaltende, weiße Rollputz lässt sich super kombinieren mit den unterschiedlichsten farbigen Akzenten, von „frische Brise“ bis „Mohn �blüte“ – je nachdem was zum Raum und Ihrer Stim �mung passt. Ein Ergebnis voller Harmonie und Wohlgefühl ist in jedem Fall garantiert!

Mit den zahlreichen unterschiedlichsten Farbrezep�ten von Alpina steht einer kreativen Umgestaltung Ihrer vier Wände ab jetzt nichts mehr im Wege. So werden Ihre Räume zum wahren Augenschmaus!

Glemadur Farben und Lacke Vertriebsges.m.b.H.Am Kanal 105, A-1110 WienT: (01) 20 146www.alpina-farben.at

Alpina Farbrezepte Junges Gemüse + Zauberwald, Alpina

€  Alpina Farbrezepte Pink Lady + Beton Art, Alpina

www.farbrezepte.at.

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faRbgeStaLtung

W arum wohl sind wir an einem strahlenden Sonnentag viel besserer Laune als bei grauem

Novemberwetter? Wenn die Sonne scheint, wirkt alles um uns herum bunter, vieles erscheint uns leichter, unkomplizierter und problemloser. Bei trü-bem und schlechtem Wetter verkehrt sich das ins Gegenteil. Ob Einbildung oder nicht, Tatsache ist, dass nicht nur das Wetter, auch die unendliche Far-benvielfalt der Umgebung unser Wohlbefinden un-bewusst steuert und maßgeblich beeinflusst.

Farben geben den Räumen Atmosphäre und energe-tische Qualität. Für ein zielgerichtetes Wohlfühlkli-ma müssen wir die richtigen Farbkombinationen wäh-len. Farbverläufe wirken harmonisch, Kombination von Komplementärfarben z.B. Gelb und Blau pas-faR

be

sen gut zusammen, wirken aber auf manche Men-schen „zu bunt“.

Grundsätzlich stehen Farbe und Atmosphäre in en-gem Zusammenhang. Bestimmte Töne vermitteln uns Eindrücke, die mit Empfindungen von Warm und Kalt verbunden sind. Diese Klassifizierung be-zeichnet jedoch lediglich den subjektiven Eindruck, denn die Farben an sich geben ja keine Temperatur ab. Es geht vielmehr um die Temperaturempfindung, die unabhängig von der tatsächlichen Raumtempe-ratur durch die Farbwahl beeinflusst wird und bis zu sieben Grad variieren kann, je nachdem ob man sich in einem mit warmen oder kalten Farben ausgestal-teten Raum befindet.

Zu der Gruppe der warmen Farbtöne und zugleich beliebtesten Wohnfarben gehört die breite Palette

Fotos: Akzo Nobel, epr/nmc, Alpina

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der Naturfarben wie Sand, Ocker, Siena, Umbra oder Moosgrün sowie die ungezählten Zwischentöne, die dem menschlichen Bedürfnis nach Behaglichkeit und Wärme entsprechen.

Rot steht für Wärme und Kraft. In den düsteren Wintermonaten etwa entfaltet kräftiges Rot seine energiespendende und stärkende Wirkung. Auf-grund seiner vordergründigen Dominanz sollte es jedoch – speziell in den grelleren Schattierungen – in Räumen nur sparsam verwendet werden. Rötliche Farbtöne wirken auch stimulierend und eignen sich besonders für die Küche. Die lebhafte Farbe steigert Blutdruck und Puls, oft erzeugt sie Gefühle von In-timität, Energie oder Leidenschaft. Da sie appetit-fördernd wirkt, wird sie oft in Restaurants einge-setzt, und ist somit auch die ideale Farbe für das Esszimmer. Übergewichtige Menschen sollten auf

Rottöne im Essbereich allerdings verzichten. Vor-sicht: Grelle Rottöne können anfällige Personen ag-gressiv machen!

Orange als rotverwandte Farbe verwandelt Räume in warme und aktivierende Orte. Die Wirkung ist aller-dings nicht ganz so stark und intensiv. Die Stimmung und der Effekt sind eher freundlich statt feurig, eher einladend als verführerisch. Orange fördert die Krea-tivität, eignet sich gut für Wohn- und Kinderzimmer und ist durch seine unterstützende Wirkung für ge-selliges Zusammensein, lockere Atmosphäre und entspannten Umgang miteinander auch eine gute Wahl für Aufenthalts- und Sozialräume.

Gelb zieht die Aufmerksamkeit auf sich und ist ein Blickfang wie kaum eine andere Farbe. Sie bietet sich daher hervorragend für den Eingangsbereich

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an. Auch Kinderzimmer gewinnen durch gelbe Wän-de – vorausgesetzt die Farbe ist nicht zu grell. Wegen seiner Kraft spendenden, den Geist anregenden und inspirierenden Wirkung eignet sich Gelb hervorra-gend für Arbeitsräume und Wohnzimmer sowie für westwärts gelegene Räumlichkeiten. Nach Norden ausgerichtete Räume, die praktisch nie direktes Sonnenlicht abbekommen, wirken durch gelbe Wandanstriche erheblich freundlicher.

Violett fördert die Geselligkeit. Aufgrund seines Rot-Anteils gilt es in der dunklen Variante als warme Far-be. Es ist bei den meisten Kindern beliebt. Mit Rot abgetönte Violettschattierungen werden als attrak-tiv empfunden und gerne in Kombination mit Gelb in Schlaf- und Kinderzimmern eingesetzt. Kombi-nationen von Violett, kräftigem Rot und Gold ver-mitteln orientalisches Flair!

Blau – vor allem in der hellen Ausführung – führt zu Assoziationen wie Eis und Schnee und kann den Be-trachter zum Frösteln bringen, was auch durch wis-senschaftliche Untersuchungen belegt ist. Zusam-menfassend kann man die Wirkung der so genannten kalten Farben zu denen helles Grün und Blau gehö-ren, insgesamt aber als beruhigend und ausgleichend bezeichnen. Daher ist Blau, nach Meinung der Me-dizin, eine ideale Schlafzimmerfarbe für Erwachse-ne und besonders aktive Kinder. Für Essecken oder -zimmer sind sie weniger geeignet, weil Blautöne auf viele Menschen appetithemmend wirken. Im Um-kehrschluss zu Rot, sollten dementsprechend Über-gewichtige hier zu dieser Farbe greifen.

Grün ist die vorherrschende Farbe in der Natur. Kein Wunder, dass wir uns überall dort, wo Grün zum Einsatz kommt, sofort wohlfühlen, ausgenommen das so genannte Giftgrün. Für Bad und Wohnzim-mer eignen sich vor allem pastellige Grüntöne. We-gen seiner beruhigenden Wirkung wird Grün auch gern in Krankenhäusern, Schulen und Arbeitsbe-reichen eingesetzt. Unterstützt wird der natürliche Effekt von Grün in der Kombination mit Holz.

Türkis vereint als helle Mischung aus Blau und Grün die Eigenschaften dieser beiden Farben. Es sorgt für eine frische, inspirierende Atmosphäre und wird häufig im Wellnessbereich eingesetzt.Fotos: Alpina

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Gute Beleuchtungist notwendig –„Licht und Farbe“

Licht schafft humane Lebensbedin-gungen zu Hause und bei der Arbeit. Bei der Beleuchtung eines Raumes sollte der Zweck, die Beleuchtungs-stärke und die Lichtfarbe sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Im Wien Energie-Haus, in der Station „Licht und Farbe“ kann man die haus-haltstypischen Leuchtmittel – z. B. Halogenlame und Energiesparlam-pe – miteinander vergleichen. Gutes Licht zahlt sich aus und ist deshalb immer wirtschaftlich.

Wien Energie-HausMariahilfer Straße ��

A-10�0 WienTel: (01) ��2 00

Fax: (01) �� 200-���[email protected]

www.wienenergie.at

Öffnungszeiten:Montag bis Mittwoch �-1� Uhr

langer Donnerstag �-20 UhrFreitag �-1� Uhr

LichtLicht

E s gibt Räume, in denen wir uns wohl fühlen und andere, die wir am liebsten nie betreten würden. Nicht selten liegt das an den vorherr-

schenden Lichtverhältnissen und den verwendeten Farben. Licht und Farben beeinflussen uns mehr, als wir uns zugestehen wollen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn rund 80 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir Menschen über die Augen wahr. Wer sich mit dem Thema Licht beschäftigt, wird sehr schnell merken, dass es von verschiedenen Seiten zu betrachten ist. Erst einmal gibt es natürliches und künstliches Licht; beide kann man von der physikalischen und der emotionellen Sei-te beleuchten, beim künstlichen Licht kommt noch die technische Kom-ponente dazu. Nicht zu vergessen das Design.

Da Wohntrends immer großzügiger ausgelegt werden und der Slogan „Erlaubt ist, was gefällt“ auch auf Beleuchtungskörper zutrifft, kann man von Trends eigentlich nicht wirklich sprechen. Lampen müssen immer zum Gesamtbild eines Raumes passen bzw. dieses ergänzen und sie müs-sen funktional sein.

BeleuchtungsqualitätIn der Lichttechnik kennt man verschiedene Gütemerkmale, deren Sum-me die Beleuchtungsqualität ausmacht. Wir brauchen Licht ja nicht nur zum Sehen, es beeinflusst auch unser Wohlbefinden. Daher genügt es nicht, eine Beleuchtungsanlage zum Beispiel nur nach der Beleuchtungs-stärke auszurichten.

Foto

: Axo

light

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Zur Beleuchtungsqualität gehören neben der Be-leuchtungsstärke auch die Leuchtdichteverteilung, die Begrenzung der Blendung, die Lichtrichtung und Schattenbildung, die Lichtfarbe und die Farb-wiedergabe der Lampen.

Außerdem zählen Aspekte wie Tageslichtnutzung und energieeffiziente Lichterzeugung ebenso zur Beleuchtungsqualität wie das visuell erzeugte Ambi-ente und das Design.

Lichtmanagement…… macht Beleuchtung intelligent. Moderne Beleuch-tungstechnik stellt das richtige Licht zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zur Verfügung und ermöglicht, die stimulierende Wirkung des Lichtes optimal auszunutzen. Wo immer mehr als gewöhnliche Raumbeleuchtung erwartet oder benö-tigt wird, ist intelligentes Lichtmanagement gefragt. Dazu zählen alle Systeme, die über das herkömm-liche „ein“ oder „aus“ hinausgehen.

Dazu braucht man elektronische Betriebsgeräte, wie Vorschaltgeräte oder Sensoren. Sie steuern und regeln die Beleuchtung und sorgen für bedarfsge-rechtes Licht im Innen- und Außenbereich. Die Bausteine des Lichtmanagements können in unter-schiedlichen Ausbaustufen und auch kombiniert eingesetzt werden, beispielsweise für unterschied-liche Lichtszenen, für Schaltung der Beleuchtung mit Bewegungsmeldern, für die Regelung der Be-leuchtungsintensität in Abhängigkeit vom Tages-licht, für Schaltung über Lichtsensoren usw. Einzel-ne Leuchten oder Leuchtengruppen müssen separat anwählbar sein und die Beleuchtungsanlage in meh-reren Schalt- und Dimmzuständen arbeiten können. So entsteht Beleuchtungskomfort, der jede Menge Energie einspart.

LichtplanungOb Sie neu bauen oder renovieren, um die Beleuch-tung richtig zu planen brauchen Sie einen maßstabs-gerechten Grundriss. Tragen Sie alle bereits vorhan-denen Elektroinstallationen penibel genau ein und vermerken Sie, wo Essplatz, Sitzgruppe oder der Ar-beitsplatz hin sollen. Jetzt können Sie den Licht- und Leuchtenbedarf ermitteln. Mit Licht gliedern, betonen oder kaschieren Sie die Raumarchitektur.

BAUperfekt Tipp

Spielen Sie verschiedene Beleuchtungssi-tuationen nach. Dazu eignet sich eine Tisch-lampe am Verlängerungskabel. So können Sie den Lichtkegel einmal nach oben, dann nach unten, zur Wand hin usw. richten. Ein-mal höher, einmal tiefer und schon verän-dert sich die Lichtsituation und Sie können sich besser vorstellen, welche Effekte zu erzielen sind.

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Foto: Axolight

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Grundbeleuchtung erzeugt gleichförmiges Licht, Deckenfluter ergänzen die Allgemeinbeleuchtung. Während die herkömmliche Deckenleuchte einen Kegel nach unten streut, sorgen Wand- und Decken-fluter für optische Weite. Die angestrahlten Flächen wirken wie Reflektoren und erzeugen eine wohn-liche Allgemeinbeleuchtung.

Licht und Schatten lassen Formen und Strukturen hervortreten. Um einzelne Möbel oder Raumsituati-onen in Szene zu setzen, eignen sich so genannte Ak-zentbeleuchtungen. Eine Tischleuchte beispielsweise

lenkt den Blick auf den Sofatisch und verströmt zu-gleich indirektes Licht nach oben, oder eine Galeri-eleuchte betont ein Gemälde an der Wand oder eine Skulptur. Bewegliche Leuchten können individuell an die Raumstimmung angepasst werden, fix gezielt gerichtetes Licht erhellt Funktionsbereiche, etwa ei-nen Esstisch oder einen Arbeitsplatz.

Sie wollen mehr zum Thema Licht erfahren? Fordern Sie einfach per Telefon, Mail oder schriftlich ein Exemplar des Magazins Vier Wände 2/2010 an.

Fotos: Molto Luce

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SaubeRkeit

W ussten sie, dass sich in geschlossenen Räumen täglich etwa 6,2 Milligramm Staub pro Qua-

dratmeter Fläche absetzen? Diese Verschmutzung enthält alles Mögliche von Brotbröseln über Kleinst-lebewesen bis hin zu Spuren von Chemikalien. Aus gesundheitlicher Sicht ist neben dem Schadstoffge-halt des Staubes die Größe der Staubpartikel ent-scheidend. Partikel mit einem Durchmesser größer als ein hundertstel Millimeter, der so genannte Grobstaub, wird z.B. durch die Nasenhärchen aus-gefiltert. Kleinere und kleinste Staubpartikel (Fein-staub) können hingegen über die Luftröhre und die Bronchien bis tief in die Lunge vordringen.

Um die Staubbelastung möglichst gering zu halten, hilft leider nur putzen. Ob Teppichboden oder Par-kett, entscheidend ist, wie häufig man den Boden säubert. Einen Teppich reinigt man am besten mit einem guten Staubsauger. Dieser sollte unbedingt einen Mikrofilter haben, sonst hat man nach dem Saugen noch mehr bedenklichen Feinstaub in der Luft als davor. Einen glatten Boden sollte man feucht aufwischen oder ebenfalls saugen.

Herkömmliche Staubsauger erzeugen mit einem Gebläse einen Luftstrom, der den Staub und

Schmutz über das Saugrohr in das Gehäuseinnere saugt. Der Luftstrom wird direkt in den luftdurch-lässigen Beutel geleitet. Dieser hat nicht nur eine Sammelfunktion, sondern muss auch die Hauptfil-terarbeit leisten. Spezielle Vliesfilter-Beutel sind heute in der Lage, HEPA-Filter Leistungswerte zu erreichen. HEPA steht für High Efficiency-Parti-culate Air und bezeichnet Schwebstofffilter, die dazu dienen, über 99,9 Prozent aller Staubpartikel größer als 0,1 - 0,3 Mikrometer wie Viren, lungen-gängige Stäube, Milbeneier, Pollen, Rauchpartikel, Bakterien uvm. zu filtern. Manchmal werden Ge-webefilter eingesetzt, die mit einem Aktivkohlefil-ter kombiniert sind.

Zyklonstaubsauger funktionieren nach dem Zentri-fugenprinzip: Die Luft wird angesaugt und durch ei-nen Kunststoffzylinder geleitet, in dessen Innerem ein kleiner Wirbelsturm (Zyklon) herrscht, der Fliehkräfte bis zum 200.000-fachen der Erdanzie-hungskraft erzeugt. Staub wird an die Behälterwän-de gedrückt und durch Reibungskräfte vom Luft-strom getrennt. Die Luft verlässt gereinigt den Auffangbehälter, Staub und Schmutz verbleiben im Behälter. Da solche Geräte keinen Staubbeutel be-nötigen, wird der Luftstrom nicht behindert und die Saugkraft bleibt annähernd die gleiche, selbst wenn der Staubauffangbehälter voll ist. S

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Fotos:Miele

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Zentralsauganlagen Die Funktionsweise ist ähnlich wie beim Hand-staubssauger, mit dem entscheidenden Vorteil, dass die verstaubte Luft über eine geschlossene Rohrlei-tung ins Freie strömt und nicht wieder in die Räume zurückgeblasen wird. Ein entsprechendes Rohrlei-tungssystems sollte bei jedem Neubau installiert werden (siehe Leerverrohrung Seite 140), die An-schaffung des Zentralsauggeräts kann auch später erfolgen. Aber auch ein nachträglicher Einbau der Anlage, beispielsweise im Zuge einer Renovierung oder eines Umbaus, ist jederzeit möglich.

Bei Zentralstaubsauganlagen wird die Leistungs-einheit in AirWatt angegeben. Das entspricht jener Leistung, die tatsächlich zum Saugen zur Verfügung steht und nicht der Stromaufnahme, wie das bei anderen Saugern der Fall ist. Wie viel Leistung je-weils benötigt wird, ist von der Rohrleitungslänge und Anzahl der Bögen und Abzweigen abhängig. Da sollten Sie auf die Erfahrung der Hersteller vertrauen.

Kompaktgeräte bestehen aus weniger Einzelteilen und sind daher kostengünstig. Zentralsauganlagen in Modularbauweise, bei denen Motor, Elektrik und Elektronik jeweils als ein eigener Block ausgeführt sind, haben sich als besonders servicefreundlich bewährt.

Die traditionelle mechanisch schaltende Luftsteckdo-se benötigt zur Funktion eine zweipolige Elektrolei-tung, die bei der Anlagenerrichtung mitverlegt werden muss. Heutiger Stand der Technik sind komfortable Systeme mit kabelloser Funkfernbedienung.

BAUperfekt Tipp

Achten Sie beim Kauf auf genormte, geprüfte Geräte nach ÖVE, TÜV oder VDE und EU-Umweltrichtlinien zur Vermeidung von Blei, Chrom, Cadmium, Quecksil-ber, PBDE (Polybromierte Diphenylether = Flamm-schutzmittel, ähnlich PCB) und PBB (Polybromierte Biphenyle = Flammschutzmittel und Weichmacher für Kunststoffe) in Elektrogeräten.

Fotos: Miele, WP-Archiv

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B eim Einrichten zeigt sich, ob Sie richtig geplant haben, ob die Raumgröße komfortabel ist und zu

Ihren Einrichtungsstilwünschen passt. Ist ein Haus groß genug und hat ausreichend viele Räume, kann für jeden Zweck ein eigenes Zimmer zur Verfügung ste-hen, andernfalls sind Kombinationen nötig, die aber durchaus auch ihren Charme haben und viel zur inter-familiären Kommunikation beitragen können.

Das Wohnzimmer Früher die so genannte gute Stube, sollte das moder-ne Wohnzimmer eine richtige Wohlfühloase zum Entspannen, gemütlichen Beisammensitzen und Musik hören oder machen bzw. Fernsehen sein. Da Farben einen sehr großen Einfluss auf unsere Psyche haben, sollte man sich schon etwas mit der Farbge-staltung (ab Seite 344) beschäftigen, ehe Sie Wand-farben und/oder Tapeten auswählen. „In“ sind Kom-binationen von Wandfarben mit Dekortapeten, Wandmalereien, -tatoos und Fototapeten finden sich ebenso wie Schriftzüge an der Wand. Fakt ist, extreme Wandgestaltungen, z.B. schwarze Tapeten, extrem knallige Farben oder etwa Stoffbespan-nungen mit sehr auffallenden Dessins, müssen oft nach kurzer Zeit wieder getauscht werden, weil man sich sehr schnell daran sattsieht. Allzu klassisch Un-auffälliges an der Wand wirkt hingegen schnell fade und braucht viel Deko im Umfeld.

Wer oft Gäste hat, wird – sofern nicht ein eigenes Speisezimmer zur Verfügung steht – im Wohnzim-mer auch einen großzügigen Esstisch unterbringen wollen und manchmal wird vielleicht auch die Not-

. .

..BAUperfekt Tipp

Nehmen Sie sich Zeit beim Einkaufen und nützen Sie die Gelegenheit zum Probesitzen. Funktionsmodelle mit verstellbaren Rücken- und Fußteilen sind zwar teurer als starre, aber diese Investition rechnet sich allemal. Keinesfalls sollte man Sitzmöbel aus dem Ka-talog kaufen.

Fotos: Hülsta, Gruber+Schlager | Winter - die Einrichtung

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wendigkeit für einen Schreibtisch bestehen (siehe dazu auch Seite 370 Home-Office). Meist befindet sich die Gartenterrasse unmittelbar vor dem Wohn-zimmer und ist durch eine große Türe zu erreichen. Wer nicht unbedingt auf ’s Kleingeld schauen muss, kann die Wand zwischen Wohnzimmer und Terrasse versenkbar konstruieren lassen und damit in der schönen Jahreszeit praktisch im Freien wohnen.

Neben Regalen und Hifi-Möbeln sind die Sitzmöbel meist das Auffälligste in einem Wohnzimmer. Ganz wichtig ist, sie größenmäßig dem Raum anzupassen. Ist die Sitzlandschaft zu groß und womöglich auch noch dunkel, „erschlägt“ sie den Raum. Mindestens genau so wichtig ist aber auch, auf den Sitzkomfort zu achten. Sind Bank oder Fauteuil sehr weich, kann man sich zwar kurzfristig super darauf entspannen, langfristig wird Ihr Kreuz aber heftig rebellieren. Zu hart ist auch nicht gut, weil auf Dauer ungemütlich.

Die meisten Möbel sind aus Holz gefertigt, aber auch Metall und Glas sind in Wohnzimmern häufig anzu-treffen. Dabei hat Holz ein Image von Gemütlich-

keit und Wärme, vor allem dann, wenn die natür-liche Farbe und Struktur erhalten bleiben und die Oberfläche sich nicht hinter einer hochglänzenden Schleiflackschicht versteckt. Glas und Metall wir-ken fast immer kalt, lassen sich aber wunderbar mit Holz kombinieren.

Holz ist aber nicht Holz, und so entstehen durch die verschiedenen Holzarten auch verschiedene Wohnstile. So wirken etwa dunklere Hölzer mit aus-geprägter Maserung wie Nuss oder Wenge in Ver-bindung mit hellen Wandfarben und puristischer Deko sehr elegant. Wer helle Hölzer mit kräf-tigerem Dekor kombinieren will, entscheidet sich für Kirsch, Ahorn oder ähnliche, und wer den Landhausstil bevorzugt, wählt zwischen Kiefer, Lärche und Zirbe, um nur einige wenige Holzarten zu nennen. Das gesamte Angebot – Massivholz oder Furniere – ist fast unüberschaubar und man sollte sich bei der Auswahl viel Zeit nehmen und sich gut beraten lassen.

Wichtiges Gestaltungselement ist auch das Licht im Wohnzimmer. Für die allgemeine Raumbeleuchtung ist das brillante warmweiße Licht von Hoch- oder Nie-dervolt-Halogenlampen gut geeignet. Alternativen sind Kompaktleuchtstofflampen in der Lichtfarbe Warmweiß. Verwenden Sie Anbauleuchten, Strahler und Leuchten an Seil- und Stangensystemen oder Stromschienen, alternativ auch mehrere Wandleuch-ten. Steh- oder Tischleuchten übernehmen die Be-leuchtung an Sofa und Sessel, beim Fernsehgerät oder für das Sideboard, idealerweise ausgestattet mit Dimm-funktion. Pendelleuchten über dem Couch- bzw. dem Esstisch ergänzen die Allgemeinbeleuchtung. Lese-leuchten können eine individuelle Lichtgestaltung un-terstützen, wenn ihr Arm dreh- und schwenkbar ist bzw. der Reflektor verstellt werden kann.

Praktische Wohn-Tipps

• Ganz im Trend liegt das so genannte Themenwoh- nen. Dabei richtet sich die Farbgestaltung eines Raumes, die Einrichtung und die Accessoires nach einem bestimmten Thema, z.B. Afrika, Asien, Fantasy usw. Lassen Sie sich in den Möbelhäu- sern inspirieren.• Moderne Couchtische sind oft sehr niedrig und da- her nur bedingt praktisch. Beim Probesitzen gleich mit ausprobieren! Auch wenn hier keine Mahlzeiten eingenommen werden, eine Tasse Kaffee sollte man schon bequem trinken können.• Glastische sind schön und vermitteln einen Ein- druck von Transparenz und Leichtigkeit, sind aber pflegeaufwändig! Vor allem Hundebesitzer werden das ganz schnell bemerken.• Lichtinstallationen der besonderen Art: Hinterleuch- tete Bilder sind als moderne Wandgestaltung en vogue und ersetzen häufig die herkömmliche Fern- sehleuchte.

Foto: Ligne Roset

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Das Schlafzimmer Rund ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett. Grund genug, den Raum, in dem man sich zur Ruhe bettet genau auf die persönlichen Bedürf-nisse abzustimmen. Neben aller Individualität gel-ten trotzdem einige Faustregeln, die man zu beach-ten hat. So sollte idealerweise das Schlafzimmer nach Osten ausgerichtet sein, damit man morgens von der aufgehenden Sonne und Vogelgezwitscher ge-weckt wird und am Abend, wenn die Sommerhitze schon wieder weitgehend aus dem Gemäuer gewi-chen ist, kann man sich in einem angenehm tempe-rierten Raum schlafen legen.

Das Bett sollte nicht direkt vor dem Fenster stehen (Zuggefahr und kompliziertes Handling) – unter einem Dachfenster mit Blick in die Sterne hingegen wunderbar! Über die idealen Farben fürs Schlafge-mach streiten die Experten. Pastelltöne, vorzugs-weise Blau und Grün und helle Bettwäsche wirken beruhigend und fördern den gesunden Schlaf, kräf-tige Farbtöne im Rotbereich hingegen beflügeln das Sexualleben. Also: entweder – oder!

Obwohl Kunststoffe immer weiter verbessert wer-den und optisch von Naturmaterialien oft kaum mehr zu unterscheiden sind – im Schlafzimmer haben PVC, Kunstharz und Konsorten gar nichts verloren. Holzböden sind einfach zu reinigen und daher hygi-enischer, Teppichböden hingegen gemütlicher. Für Wand und Decke wären Lehmputze und -farben am idealsten, weil sie die Luftfeuchtigkeit am besten re-gulieren können. Auch die Beleuchtung hat einen

hohen Stellenwert punkto Gemütlichkeit. Die rich-tige Lichtfarbe ist genauso wichtig wie die Dimm-barkeit der Lampen.

Nicht immer entsprechen optisch moderne Möbel dem tatsächlich vorherrschenden Trend, denn der umfasst neben angesagtem Design auch den Nut-zungskomfort. Die Möbel für das Schlafzimmer sollten daher möglichst aus Massivholz sein, mit geölten oder gewachsten Oberflächen, Metall sollte man weitge-hend vermeiden. Teppiche, Vorhänge, Bettwäsche usw. sind bevorzugt aus Naturfasern, und Elektrosmog lässt sich mit einem Netzfreischalter vermeiden. Gön-nen Sie auch Ihrem Handy eine nächtliche Ruhepau-se und verbannen Sie es ebenso aus dem Schlafzim-mer wie den Radiowecker. Auch Fitnessgeräte haben im Schlafzimmer nichts verloren.

Die Grundausstattung für ein Schlafzimmer besteht meist aus einem Doppelbett, 2 Nachtkästchen – ent-weder am Bettkasten angebaut oder als Standmodell – und einem Kleiderschrank. Besteht die Möglich-keit für eine begehbare Garderobe, kann der Schrank wegbleiben.

Da sich die Schlafgewohnheiten der Menschen än-dern, sollte man sich überlegen, ob man tatsächlich ein französisches Bett (1 Bettgestell mit einer Dop-pelmatratze) anschafft oder besser zwei Betten, die man zusammenschieben und so als Doppelbett nüt-zen kann. Die geteilten Matratzen haben mehrere Vorteile. Erstens ist eine Doppelmatratze sehr schwer und lässt sich allein kaum bewegen, drehen

Fotos: Hülsta

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oder sauber machen, während eine Einzelmatratze durchaus allein zu handeln ist. Der zweite Vorteil der geteilten Matratze liegt darin, dass sie jeweils an den Benützer anzupassen ist. Beispielsweise liegen Männer meist gerne auf härteren Unterlagen, Frauen eher auf weicheren. Auch die Betteinsätze können bei zwei unabhängigen Bettgestellen passgenau aus-gewählt und eventuell verstellt werden.

Um die so genannte „Besucherritze“ zwischen den Betten zu schließen, gibt es entsprechende Latex-Streifen und so lässt sich dann auch auf zwei Matrat-zen ein Doppelleintuch spannen.

Wer mag, soll bei geöffneten Fenstern schlafen, an-sonst sollte vor dem Zubettgehen zumindest eine Stoßlüftung von mindestens zehn Minuten erfolgen. Über Zimmerpflanzen zur Luftverbesserung im Schlafraum gehen die Meinungen auseinander. Das liegt daran, dass Grünpflanzen nur bei Tageslicht Sauerstoff abgeben, in der Dunkelheit aber selbst welchen aufnehmen. Da nicht jeder Mensch glei-chermaßen darauf reagiert, ist es einen Versuch wert. Lassen Sie sich vom Fachmann beraten, wel-che Pflanzen sich bei den vorhandenen Raumbedin-gungen wohl fühlen und welche für einen Schlafraum geeignet sind. Duftende Blüten sind jedenfalls tabu!

Frische, unverbrauchte Luft und eine Raumtempera-tur von etwa 18° sind ideal. Pärchen, bei denen es ei-ner kuschelig warm und der andere lieber kühler mag, ist das gemeinsame Schlafzimmer häufig ein Zankapfel. Die Lösung: verschiedene Bettausstat-

tungen. Daunen, Seide, Schur- oder Baumwolle, Pflanzenfasern – die Auswahl ist groß. Für jeden An-spruch gibt es die perfekte Lösung. Verwöhnen kann man sich auch mit Decken aus Kamelhaar oder Kaschmir: Sie wirken temperaturausgleichend, sind leicht und geschmeidig, kühlen im Sommer und wärmen im Winter.

Da wir nächtens alle schwitzen, müssen Kissen, De-cken und Matratzen jene Feuchtigkeit aufsaugen, die unsere Körper abgeben. Sie leiten sie nach außen und halten so das Bett gleichmäßig trocken und warm, vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Nicht nur die Überzüge, auch die Bettwaren, wie Decken und Pölster müssen hin und wieder gereinigt bzw. gewa-schen werden. Bei einigen Materialien geht das so-gar in der herkömmlichen Waschmaschine bei 60 Grad. Daunen hingegen sollten professionell gerei-nigt werden.

Das Duo Lattenrost und Matratze muss sich Ihren per-sönlichen Bedürfnissen anpassen, der Lattenrost fle-xibel sein, punktgenaue Unterstützung bieten und trotzdem nachgiebig sein. Die ideale Matratze hin-gegen soll Ihren Bewegungsapparat in der Ruhepha-se stützen, sich anschmiegen, luftdurchlässig, at-mungsaktiv und schadstofffrei sein. Ob Federkern, Rosshaar oder Latex – wesentlich ist, dass die Ma-tratze genau auf Sie und Ihr persönliches Schlafver-halten abgestimmt ist. Lassen Sie sich von Ihrem Chiropraktiker, Orthopäden und/oder von einem Fachmann für Schlafsysteme beraten. Holen Sie im-mer auch eine zweite Meinung ein!

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Kinder- und Jugendzimmer müssen funktionell sein, den Bedürfnissen des Nach-wuchses entsprechen, aber auch die Fantasie anregen. Kinder wollen sich bewegen und herumtoben, aber in den meisten Fällen werden Kinderzimmer diesem Anspruch nicht gerecht und sind viel zu klein. Ein normales Kinderzimmer ist im Durchschnitt nur acht bis zehn Quadratmeter groß. Wen wundert es, dass Kinder durch das ganze Haus stürmen, wenn sie in so einem beengten Raum Platz finden müssen? Statt in ein großes und geräumiges Kinderzimmer zu inves-tieren, stecken viele Hausherren ihr Geld in ein re-präsentatives Wohnzimmer, in eine hypermoderne Küche oder in eine innovative Multimediaanlage, was sie in den folgenden Jahren oft bitter bereuen.

Ein Kinderzimmer richtig zu planen heißt, mit Vo-raussicht auf Jahre etwas zu entwerfen, das jederzeit einen Wechsel zulässt. Denn Kinder wachsen und ihre Bedürfnisse entwickeln sich in verschiedene Richtungen weiter. Der Raum sollte so hell und groß wie möglich sein. Zimmer mit 15 bis 20 Quadratme-tern mit Fenstern an zwei Seiten des Raumes sind ideal. Kinderzimmer müssen vielseitig und vor allem kindgerecht geplant werden. Denn schließlich spie-len, arbeiten und schlafen die Kleinen darin und es sollte auch ein Rückzugsort zum Entspannen sein. Außerdem „wächst“ das Kinderzimmer mit dem Kind mit. Es ist nicht nur Babyraum mit Wickel-tisch, sondern entwickelt sich mit den Jahren vom Kinderzimmer zur Jugendunterkunft. Ein wesent-licher Punkt ist, dass sich ein Kind in seinen eigenen vier Wänden auch wirklich wohl fühlen soll. Das be-deutet Mitspracherecht bei der Gestaltung des Raumes. Denn nur so kann sich der kleine Bub oder das kleine Mädchen fantasievoll entfalten und sein Zimmer als Wohlfühlort empfinden.

Nicht nur die Größe, sondern auch die Ausstattung und die Gestaltung des Kinderzimmers entschei-den, ob der Sprössling sich dort gerne aufhält. Es beginnt mit dem Anstrich, der möglichst schadstoff-frei sein sollte. Gerade im Wandbereich lieben Kin-der bunte Farben. Weiße Wände wirken kahl und unfreundlich. Sehr beliebt bei Kindern ist die Farbe Rot. Sie eignet sich im Vollton allerdings nicht für große Flächen, daher ist es sinnvoll, kräftige Farbtö-ne mit pastelligen zu kombinieren. Fotos: epr/Tarkett, Hülsta

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Ein buntes Zimmer wirkt farbenfroh und das fördert die Kreativität, es kann jedoch schnell überladen und unruhig wirken. Hier gilt „weniger ist oft mehr“. Da-mit Farben gut zur Geltung kommen können, ist Licht von Bedeutung. Am besten ist Tageslicht geeig-net, aber wenn man davon – aufgrund zu kleiner Fenster – zuwenig hat, kann man mit einer starken Deckenbeleuchtung nachhelfen. Diese sollte nicht zu grell ausfallen und sich eventuell dimmen lassen.

Die Qualität des Bodens, ob Teppich, Linoleum, Kork, Laminat oder Parkett, ist ebenfalls von Be-deutung. Auch hier sollten Materialien verwendet werden, die so schadstoffarm wie möglich sind und er sollte strapazierfähig und gut zu reinigen sein. Kinder lieben Holzböden – schon deswegen weil Spielautos und alles was rollt freie Fahrt haben. Der Nachteil ist aber, dass sie nicht unbedingt schall-dämmend wirken und stürzende Bausteine oder hüpfende Bälle viel Lärm verursachen. Teppichbö-den dämmen zwar den Schall besser und sind auch kuscheliger, aber dafür flitzen Spielautos nicht mehr und die Reinigung ist auch schwieriger. So gesehen eignen sich Bodenbeläge wie Linoleum oder Kork noch am besten für das Kinderzimmer - leicht zu reinigen, tritt- und auch spielsicher.

Ein weiterer Punkt ist die Elektroinstallation im Raum. Hier wäre eine Netzfreischaltung von Vorteil, die über Nacht die Stromzufuhr und damit den Elektrosmog im Zimmer unterbricht.

Um dem Raum für ein Baby eine ruhige Note zu ver-leihen, sollte der Anstrich oder die Tapete pastellfar-ben gehalten sein. Ob rosa, himmelblau, lindgrün

oder hellgelb kommt auf den Geschmack der Eltern an. Beruhigend auf das Kind wirkt am ehesten noch lindgrün. Wichtig sind allerdings die Bestandteile der Wandfarbe oder der Tapete. Gerade bei der empfindlichen Konstitution eines Babys sollten die Materialien absolut schadstoffarm sein. Hier darf auf keinen Fall gespart werden. Besser weniger Spiel-sachen, als eine billige Wandfarbe oder Tapete.

Spätestens wenn das Kind in die Schule kommt, soll das Zimmer nicht nur als Spiel- sondern auch als Ar-beitszimmer eingerichtet werden. Ein Schreibtisch mit einer flexibel verstellbaren Arbeitsplatte sollte am besten in der Nähe eines Fensters untergebracht werden, damit genug Tageslicht einfällt. Bei Rechts-händern kommt das Licht idealerweise von links und bei Linkshändern von rechts.

Auch bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes soll der Sprössling mitbestimmen wie und wohin welcher Gegenstand kommt. Damit fördert man nicht nur die Selbstständigkeit, sondern erweckt Freude auf die Vorbereitung für die Schule. Gerade Schulkinder sind sehr kreativ in der Gestaltung ihrer eigenen vier Wände.

Je älter das Kind bzw. der Jugendliche, desto mehr Selbständigkeit darf vorausgesetzt werden. Jetzt sollten die Möbel der Kindertage endgültig der Wohnwelt eines Heranwachsenden weichen.

Der Jugendliche sollte sein Zimmer komplett mitpla-nen und einrichten dürfen. Das schafft Vertrauen und Selbstvertrauen. Bei den meisten Heranwachsenden wird allerdings eine leichte Lenkung nötig sein.

BAUperfekt Tipp

Ein Computer fürs Kinderzimmer sollte generell mit Lehrer oder Lehrerin abgesprochen werden und ein Fachmann sollte entscheiden, welches Gerät sich für die Altersgruppe am besten eignet. Der direkte Zu-gang zum Internet sollte allerdings erst für Jugendli-che und mit allfälligen Kontrollen und Sperrungen er-möglicht werden.

Foto: Hülsta

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Aktuelle Studien belegen es: knapp �0 % der Be-fragten geben an, dass moderne Hygienemaßnah-men im Toilettenbereich kein Tabuthema mehr sind. So wächst der Anteil an Besitzern von Dusch-WCs und vergleichbaren Systemen stetig an.

S FA Sanibroy hat sich diesem Bereich verschrie-ben und hält zahlreiche Produkte bereit, die der

gestiegenen Anforderung an Körperhygiene gerecht werden. So sorgen die Dusch-WCs von Sanibroy für Wohlbefinden und Sauberkeit gleichermaßen.

Das neue Sanijet etwa ist ein wandhängendes Dusch-WC, welches Design, Komfort und Technik auf höchstem Niveau verbindet: Die Absenktechnik des Deckels lässt kein unkontrolliertes Zuklappen mehr zu. Der Sitz ist antibakteriell beschichtet und be-sitzt sogar eine integrierte Heizung, die sich mittels integrierten Mikrocomputers individuell einstellen lässt und eine maximale Temperatur von 42°C er-reicht und hält. Auch besitzt dieses moderne Modell ein regulierbares Trockengebläse und selbst die Was-sertemperatur für die tägliche Intimdusche kann in-dividuell geregelt werden. Die Duscharme werden nach Gebrauch automatisch gesäubert und ein Spül-betrieb findet aufgrund des integrierten Drucksen-sors nur bei belastetem Sitz statt. Sämtliche Funkti-

..

onen des Sanijet können sehr bequem über eine kabellose Fernbedienung oder direkt am Bedienfeld seitlich am Gerät gesteuert werden.

Luxus für JedermannDie Modelle der Produktlinie Sanilife beweisen ein-drucksvoll, wie viel Wert Sanibroy auf höchste Qua-lität und technologische Professionalität, sowohl bei der Planung als auch den Entwürfen und Ausfüh-rungen ihrer Produkte legt. Sämtliche Sanilife-Mo-delle erfüllen die heutigen Ansprüche an Annehm-lichkeit, Technik und vor allem Barrierefreiheit. Das Sanimatic WC kann schon bei der Neuplanung Ihres Bades integriert oder auch im Nachhinein – im Zuge einer Renovierung oder des Austausches der alten Sanitäranlagen – problemlos überall im Raum mon-tiert werden. Beliebig lackierbar fügt sich das Paneel ideal in den bestehenden Raumgrundriss ein. Es ist äußerst robust (Tragekraft bis 150 kg) und trotzdem formschön schlank. Spülkasten und -taste sind in die Grundausstattung integriert. Das WC ist besonders schnell und einfach montiert und dank der mitgelie-ferten Kabelfernbedienung bis zu 37 Zentimeter hö-henverstellbar. Barrierefreiheit in ihrer höchsten Form, denn gerade für Senioren oder Mitmenschen mit Handicap bieten sich spezielle Sitz- und Aufsteh-hilfen sowie individuell anbringbare Haltegriffe, die den Toilettenbesuch maßgeblich erleichtern.

Für die flachen TRAMATIC-Duschtassen

sind optional rollstuhlgängige

Rampen erhältlich.

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Einfach aufrüstenDer Klassiker aus der Sanibroy Linie, der Fakälver-kleinerer, ist eine Hebeanlage, die zum Anschluss an jede herkömmliche Keramiktoilette geeignet ist. Wie alle Fördersysteme funktioniert er automatisch, jedes Mal wenn die Spülung betätigt wird. Toiletten-papier und organische Stoffe werden verflüssigt und bis zu 90 Meter weit zur Kanalisation gepumpt. Die Ableitung mit einem Durchmesser von nur DN 25 ist einfach und diskret zu verlegen. Lästiger Geruch oder Verstopfungen gehören somit wohl endgültig der Vergangenheit an.

Barrierefrei duschenAuch die tägliche Körperpflege kann ab einem be-stimmten Alter oder unter speziellen Lebensum-ständen zur Herausforderung werden. Die Trayma-tic schafft hier Unabhängigkeit und Komfort. Diese „mobile“ Duschtasse ist mit 4,6 cm extrem flach und ermöglicht so den problemlosen Ein- und Aus-stieg. Alle Modelle sind mit einer Schmutzwasserhe-beanlage ausgestattet – entweder innerhalb der Wanne (intern) oder außerhalb (Modell „extern“). Mit den Produkten von SFA wird die Neuplanung oder der Umbau Ihres Badezimmers zum kindge-rechten bzw. barrierefreien Sanitärbereich erheblich vereinfacht und ohne großen Aufwand realisierbar. Schenken Sie den nur allzu oft stiefmütterlich be-handelten Sanitärräumen in Ihrem Eigenheim die verdiente Aufmerksamkeit. Mit den hochmodernen Modellen von Sanibroy müssen Sie dafür auch nicht auf Optik und Luxus verzichten!

SFA Sanibroy GmbHAm Heumarkt �/1�, A-10�0 WienT: (0���) �2 12 ���www.sanibroy.at

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Rit gebeRit bad(t)RauMe

nachhaLtige pROdukte

Mit eLeganZ

Designorientierte und komfortable Lösungen für Körperpflege stehen beim Endverbraucher hoch in Kurs. Es ist eine Aufgabe stilvolle, erstklassige und gleichzeitig hygienische Sanitärprodukte zu erzeu-gen – eine Aufgabe der sich Geberit als führender Anbieter für Sanitärlösungen erfolgreich seit über 12� Jahren stellt.

A ls Beispiel seien nur die formschönen Geberit Betätigungsplatten genannt, welche aufgrund

Ihrer Zwei-Mengen-Spül-Technik einen großen Bei-trag zum Wassersparen beitragen. Aber auch schnel-le und einfache Installation ist ein wichtiger Punkt, den es nicht zu vernachlässigen gilt. Nachfolgend finden Sie die neuesten Trends aus dem Hause Ge-berit für private Badträume.

Geberit Monolith – Die stilvolle Alternative zum klassischen SpülkastenDer Geberit Monolith ist ein elegantes Sanitärmo-dul mit integriertem Spülkasten, der zu bestehenden Abwasser- und Wasseranschlüssen passt. Das Sani-tärmodul lässt sich ohne bauliche Anpassungen und Eingriffe in die Bausubstanz anschließen. Das Herz-stück ist ein Geberit- Spülkasten mit der wasserspa-renden 2-Mengen-Spültechnik. Die Montage erfolgt schnell und ohne viel Aufwand durch den Installa-teur. Das WC kann nach wenigen Stunden wieder genutzt werden.

Der Monolith ist je nach Geschmack in den Aus-führungen Glas mintgrün, Glas schwarz oder Glas weiß erhältlich. Das zeitlose schwarze aber auch weiße Modell lässt sich mit Geberit AquaClean, dem WC mit integrierter Duschfunktion, kombi-nieren. Geberit AquaClean in Verbindung mit dem Sanitärmodul Geberit Monolith verwandelt jedes Bad in eine Wohlfühloase.

Geberit Duschelement – Der Abfluss in der WandDer innovative Wandablauf von Geberit setzt neue Trends beim Design bodenebener Duschen. Durch die Verlegung des Ablaufes in die Wand bildet die geflieste Bodenfläche eine klare optische Einheit. Der Bodenablauf, der meistens als störender Fremd-körper mitten in der Dusche sitzt, entfällt.

Geberit schafft mit dieser Innovation ein geradli-niges, klares Design mit vielen Vorteilen für moder-ne, zeitgemäße Bäder. Versteckt hinter der Design-abdeckung ist ein Haarsieb integriert, das sich einfach herausnehmen und reinigen lässt und so vor Verstopfen des Ablaufes schützt. Der Siphoneinsatz lässt sich ebenfalls herausnehmen und öffnet den Zugang zum Abwassersystem. Die Reinigung schwer

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Geberit Monolith – der Spülkasten aus Glas

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zugänglicher Stellen oder ein verstopfter Ablauf ge-hören damit der Vergangenheit an.

Mit einem durchdachten Dichtsystem ausgestattet, gewährleisten die Duschelemente langfristig eine si-chere Abdichtung zum Schutz des Baukörpers. Durch die hohe Ablaufleistung eignet sich diese Lö-sung auch für den Einsatz von Wellnessduschen, welche in jedem Badezimmer für ein individuelles Duscherlebnis sorgen. Geberit AquaClean – Upgrade bestehender ToilettenGeberit AquaClean reinigt auf Knopfdruck mit einem warmen und weichen Wasserstrahl, sorgt für ein frisches und gepflegtes Gefühl und somit für mehr Wohlbefinden am stillen Örtchen und danach. Er-hältlich sind sowohl WC-Aufsätze zur Nachrüstung bestehender Toiletten als auch WC-Komplettanla-gen: von einfach bis luxuriös. Die meisten Modelle eignen sich auch für den nachträglichen Einbau.

Mit den Geberit AquaClean Aufsatzmodellen lassen sich bestehende Bäder einfach in eine Wellnessoase verwandeln. WC Sitz und Deckel werden einfach ge-gen den Aufsatz ausgetauscht. Wenn der Wasseran-schluss nicht vorhanden ist, dient die Geberit Aqua-Clean Desingplatte als elegante Lösung für eine optisch schöne Aufwertung der bestehenden Toilette.

Die Geberit AquaClean Designplatte verfügt über eine flächenbündig integrierte Betätigungsplatte und ist in zwei Ausführungen lieferbar: für Aufsätze und Komplettanlagen. Beide Varianten sind für den Ein-

satz mit Geberit Unterputz Spülkästen geeignet und setzen eine wandhängende Keramik voraus. Eine erstklassige Ergänzung für private Badeträume.www.i-love-water.at

Über Geberit ÖsterreichDie Geberit Vertriebs GmbH & Co KG und die Ge-berit Produktions GmbH & Co KG sind eigenstän-dige Gesellschaften für den österreichischen Markt und Teil der internationalen Geberit Gruppe, die ih-ren Hauptsitz in Jona (CH) hat. Als europäischer Marktführer mit globaler Ausrichtung leistet die Geberit Gruppe seit 1874 mit intelligenten System-lösungen und optimiertem Design erfolgreich Pio-nierarbeit in der Sanitärtechnik.

Darüber hinaus ist Geberit in der Sanitärbranche seit Jahrzehnten führend im Bereich Nachhaltigkeit, indem Produkte immer effizienter produziert wer-den. Laufend wird daran gearbeitet, weniger Energie und Wasser zu verbrauchen und sparsamer beim Rohmaterialeinsatz zu sein. Damit bietet Geberit bei ihren Produkten neben ausgezeichneter Qualität und Langlebigkeit auch höchste Umweltfreundlich-keit und Ressourcenschonung. Im Jahr 2009 wurde mit rund 5.600 Beschäftigten in 40 Ländern ein Umsatz von 2,2 Mrd. CHF erzielt.

Geberit Vertriebs GmbH & Co KGGebertstraße 1, A-�1�0 PottenbrunnT: (02��2) �01-0www.geberit.at

Geberit AquaClean – Das WC, das Sie mit Wasser reinigtGeberit Duschelement mit Wandlauf – Die innovative Lösung für bodenebene Duschen

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Sanitärmaterial ien im Überblick

Mehr als �0 Prozent aller Waschtische und WCs bestehen aus einer Mischung von Quarz, Ton, Feldspat und Kaolin – kurz Keramik. Diese Mischung wird in Formen gegossen, gebrannt und glasiert damit eine harte Oberfläche entsteht, die glatt, wasserabweisend, kratzfest sowie säure- und laugenbeständig ist. Vorsicht ist bei Billigbecken geboten: Meist werden hier Schwermetalle z.B. Blei hinzugefügt, und die Oberfläche ist nicht ganz ebenmäßig. Vorteil: Dieses Naturmaterial gibt es in vielen Farben, und es lässt sich gut reinigen.Nachteil: Hochwertige Keramik ist teuer.

Werden Badewannen und Duschtassen in Stahl geformt und danach überzogen, nennt man das Email. Durch diese Beschichtung aus Quarz, Feldspat, Borax und Soda entsteht eine harte und glatte Oberfläche.Vorteil: Emailwannen und -tassen sind günstig, laugen- und säurebeständig. Kleinere Kratzer kann man mit flüs-sigem Email ausbessern.Nachteil: Die Glasur kann bei stärkeren Stößen abspringen. Größere Risse sollte nur der Fachmann reparieren. Wenn man in eine Stahlwanne steigt, wirkt sie im Gegensatz zu einer Acrylwanne kalt.

Acryl ist ein Kunststoff und hat in den letzten Jahren Email an Beliebtheit den Rang abgelaufen. Es ist relativ leicht und fühlt sich angenehm warm an.Vorteil: Es ist in vielen Farben und Formen erhältlich. Leichte Kratzer kann man mit einer Möbelpolitur ausbessernNachteil: Es zerkratzt leichter und hält nicht so lange wie Email oder etwa Porzellan.Gepflegt wird es mit einem weichen Schwamm oder weichen Tuch und einem Spülmittel.

Auch Glas liegt im Trend und ist in vielen Farben erhältlich. Das Material wird gehärtet, sodass bei sachgemäßer Benutzung keine Bruchgefahr herrscht.Vorteile: Glasbecken wirken sehr ästhetisch und edel.Nachteil: Man sieht jeden Wasserfleck. Das Material ist teuer und fühlt sich kalt an.

Neben Glas werden Edelstahlbecken mit glänzender oder matter Oberfläche immer beliebter.Vorteil: Edelstahl ist langlebig.Nachteil: Kratzer kann man nicht entfernen und die Pflege ist extrem aufwändig!

Auch Bade- und Duschwannen aus Holz werden angeboten. Meist sind es Hölzer wie die europäische Lärche, die nord-amerikanische Redcedar (Rot-Zeder) oder der asiatische Bambus. Gerade diese vertragen Feuchtigkeit sehr gut. Vorteil: Sehr robust und ökologisch. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sich warm anfühlt. Bei richtiger Pfle-ge hält eine Holzwanne Generationen lang.Nachteil: Sehr teuer

Marmor und Granit sind Natursteine. Granit ist das härteste Gestein und dadurch sehr robust. Marmor ist ein Weich-gestein und dementsprechend kratzempfindlich. Vorteil: Naturstein ist ökologisch. Nachteil: Schwer, teuer und nicht säureresistent

Der private Wellnessbereich Neben dem Badezimmer gehören dazu auch die Sau-na und/oder eine Infrarotkabine (siehe Kasten Seite 364). Dieser Bereich des Hauses sollte ein Ort der Entspannung, eine Oase der Wohn(wohl)fühlkultur werden. So einfach wie es klingt ist es jedoch nicht. Denn auch wenn uns in Einrichtungsmagazinen ein großes, lichtdurchflutetes Bad als Trend verkauft wird, hat sich das offenbar zu den meisten Archi-tekten und Planern noch nicht durchgesprochen. In vielen Plänen scheint noch immer eine Nasszelle auf. Wir sollen uns aber im Badezimmer nicht nur wa-schen, duschen und baden können, sondern auch re-laxen und uns wohlfühlen.

Es macht allerdings einen wesentlichen Unterschied, ob sich eine Familie mit Kindern und Oma, ein Sin-gle oder ein frisch verliebtes Pärchen im Badezim-mer ausbreiten dürfen. Es kommt also wie so oft auf die richtige Planung an. Das Badezimmer sollte auf alle Bedürfnisse der Personen, die in einem Haus-halt wohnen, abgestimmt werden. Denn es kann auch vorkommen, dass nicht nur eine, sondern zwei

oder mehr Personen das Bad gleichzeitig benutzen. Besser ist es, wenn man Ausweichmöglichkeiten von vornherein einplant.

Am besten geht man zum nächsten „Badplaner“. Das kostet vielleicht ein bisschen Zeit, aber dafür stimmt der Profi mit dem Kunden alle Möglich-keiten ab und kalkuliert individuelle Wünsche mit ein. Die Kosten für eine Badplanung vom Fachmann rentieren sich, denn dafür erspart man sich böse Überraschungen, weitere Kosten und Ärger. Neben professioneller Planung sollte man auch auf die Qua-lität der Einrichtung achten.

Die Auswahl ist groß und beginnt mit dem Material der einzelnen Komponenten. Früher galt Keramik als das Um und Auf, in den letzten Jahren haben sich aber auch andere Materialien durchgesetzt. Es gibt Badewannen und Waschbecken aus Kunststoff (Acryl), Glas, Holz und anderen Materialien. Eines sollte man aber immer bedenken: Je höher die Qua-lität, desto geringer der Aufwand beim Reinigen, und desto haltbarer das gute Stück.

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Foto: Villeroy&Boch

Sanitärmaterial ien im Überblick

Mehr als �0 Prozent aller Waschtische und WCs bestehen aus einer Mischung von Quarz, Ton, Feldspat und Kaolin – kurz Keramik. Diese Mischung wird in Formen gegossen, gebrannt und glasiert damit eine harte Oberfläche entsteht, die glatt, wasserabweisend, kratzfest sowie säure- und laugenbeständig ist. Vorsicht ist bei Billigbecken geboten: Meist werden hier Schwermetalle z.B. Blei hinzugefügt, und die Oberfläche ist nicht ganz ebenmäßig. Vorteil: Dieses Naturmaterial gibt es in vielen Farben, und es lässt sich gut reinigen.Nachteil: Hochwertige Keramik ist teuer.

Werden Badewannen und Duschtassen in Stahl geformt und danach überzogen, nennt man das Email. Durch diese Beschichtung aus Quarz, Feldspat, Borax und Soda entsteht eine harte und glatte Oberfläche.Vorteil: Emailwannen und -tassen sind günstig, laugen- und säurebeständig. Kleinere Kratzer kann man mit flüs-sigem Email ausbessern.Nachteil: Die Glasur kann bei stärkeren Stößen abspringen. Größere Risse sollte nur der Fachmann reparieren. Wenn man in eine Stahlwanne steigt, wirkt sie im Gegensatz zu einer Acrylwanne kalt.

Acryl ist ein Kunststoff und hat in den letzten Jahren Email an Beliebtheit den Rang abgelaufen. Es ist relativ leicht und fühlt sich angenehm warm an.Vorteil: Es ist in vielen Farben und Formen erhältlich. Leichte Kratzer kann man mit einer Möbelpolitur ausbessernNachteil: Es zerkratzt leichter und hält nicht so lange wie Email oder etwa Porzellan.Gepflegt wird es mit einem weichen Schwamm oder weichen Tuch und einem Spülmittel.

Auch Glas liegt im Trend und ist in vielen Farben erhältlich. Das Material wird gehärtet, sodass bei sachgemäßer Benutzung keine Bruchgefahr herrscht.Vorteile: Glasbecken wirken sehr ästhetisch und edel.Nachteil: Man sieht jeden Wasserfleck. Das Material ist teuer und fühlt sich kalt an.

Neben Glas werden Edelstahlbecken mit glänzender oder matter Oberfläche immer beliebter.Vorteil: Edelstahl ist langlebig.Nachteil: Kratzer kann man nicht entfernen und die Pflege ist extrem aufwändig!

Auch Bade- und Duschwannen aus Holz werden angeboten. Meist sind es Hölzer wie die europäische Lärche, die nord-amerikanische Redcedar (Rot-Zeder) oder der asiatische Bambus. Gerade diese vertragen Feuchtigkeit sehr gut. Vorteil: Sehr robust und ökologisch. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sich warm anfühlt. Bei richtiger Pfle-ge hält eine Holzwanne Generationen lang.Nachteil: Sehr teuer

Marmor und Granit sind Natursteine. Granit ist das härteste Gestein und dadurch sehr robust. Marmor ist ein Weich-gestein und dementsprechend kratzempfindlich. Vorteil: Naturstein ist ökologisch. Nachteil: Schwer, teuer und nicht säureresistent

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Wohlfühlkabinen auf dem Prüfstand

Wer regelmäßig eine Sauna oder ein Dampfbad benützt, ist widerstandsfähiger gegen Infektionen und schwitzt Schadstoffe aus dem Körper. Aber welche Wohlfühlkabine ist die Richtige für Sie? Hier ein kurzer Überblick:

BiosaunaSaunaanfängern wird die Biosauna (Sanarium) empfohlen, die eine Mischung aus Dampfbad und Sauna ist. Diese erhitzt sich auf eine Temperatur von ca. �� bis zu �0 Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen �0 und �� Prozent. In eine Biosauna können auch Kinder ab einem Alter von ungefähr vier Jahren mitgenommen werden. Im Gegen-satz zur üblichen Sauna stehen hier allerdings eher der Wohlfühl- und Entspannungseffekt als der Stärkungsfak-tor im Vordergrund.

Finnische SaunaEin Raum aus Holz (meist aus Kiefer, Fichte oder Tanne) im Haus oder als Blockhaus im Garten. Die Temperaturen betragen von ca. �0 bis 100° C bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 10 %. Um diese Luftfeuchtigkeit zu erhöhen wer-den so genannte Aufgüsse gemacht. Dabei wird ein Schöpflöffel kaltes Wasser über die heißen Steine des Sauna-ofens geleert. Das Wasser verdampft sofort. Um die Wirkung zu verstärken, und damit sich dieser Dampf schneller verteilt, kann auch noch mit einem Handtuch gewirbelt werden.Wichtige Regeln für einen Saunabesuch:• Zuerst mit dem Hausarzt abklären ob man überhaupt „saunieren“ darf• Niemals unter Stress in die Sauna gehen• Man beginnt mit maximal sieben Minuten und steigert dann die Länge der Saunagänge.• Nicht während eines Saunaganges, sondern erst danach Flüssigkeit trinken: mindestens zwei Liter entweder Leitungs- oder stilles Mineralwasser pur oder mit Apfelsaft (frisch gepresst) gespritzt. Auch div. Kräutertees sind geeignet.• Nach dem Besuch der Sauna soll man sich kalt duschen, im Freien frische Luft schnappen und danach soll man sich entspannen und ausruhen.

DampfbadBei einer angenehmen Temperatur zwischen �� und ��° C erreicht eine Dampfkabine aus Keramik, Kunststoff, Holz oder Marmor zugleich nahezu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Dampfbäder wirken entspannend und regenerierend (Stoffwechsel). Die Kombination mit gesundheitsfördernden Extrakten (z.B. Eukalyptus bei Erkältungen) stärkt bei regelmäßiger Anwendung von 2-� mal wöchentlich je 1� Minuten den Organismus.

InfrarotkabineDie Infrarotstrahlen in der Kabine erwärmen die Haut wie die Sonne oder ein Kachelofen. Diese Wärme wird direkt in den Körper geleitet und die Durchblutung der Haut angeregt. Die niedrigen Lufttemperaturen von �0 bis �0° C und eine angenehme Luftfeuchtigkeit lassen den Körper sanft schwitzen. Dadurch kommt es zur Entschlackung, der Energiehaushalt wird gesteigert, Muskelverspannungen lösen sich und auch Gelenksempfindlichkeiten kön-nen gelindert werden. Das Immunsystem wird gestärkt und Stress löst sich auf. Außerdem wirkt sich die niedrige Erwärmung durch die schonende Kreislaufbehandlung weniger belastend auf den Körper aus. Heutzutage sind viele Infrarotkabinen noch zusätzlich mit einer Farbtherapie und eventuell einer Aromatherapie ausgestattet, damit auch alle Sinne angesprochen werden können. Die schonenden Temperaturen machen die Infrarotwärmekabinen auch für empfindliche Menschen wie Kinder und Senioren geeignet.

Fast alle Wohlfühlkabinen gibt es als Bausätze zu kaufen und sie können in Eigenregie montiert werden. Achten Sie auch hier auf die Qualität!

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Bad-ArmaturenOb elegant oder futuristisch – über Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten. Aber was zählen sollte, ist die Qualität. Mit den richtigen Armaturen kann man Wasser und Energie sparen.

Die Zwei-Griff-Armatur gibt es noch immer – oft mit Nostalgie-Flair – aber dafür braucht man Geduld, denn bis das Wasser in der richtigen Temperatur fließt, dauert es. Und in der Zwischenzeit rinnt liter-weise Wasser durch die Rohre. Das kann auf Dauer teuer kommen. Wesentlich wassersparender und be-quemer ist der Einhebelmischer. Hier kann man we-sentlich schneller temperieren.

Am wenigsten Energie und Wasser brauchen Ther-mostatarmaturen, denn hier stellt man nur die ge-wünschte Temperatur ein und ein Dehnstoffelement fühlt die Wasserwärme und vergleicht mit der Ein-stellung. Dann wird automatisch kaltes und heißes Wasser hinzugefügt. Erwähnenswert ist hier auch der Sicherheitaspekt, Verbrühungen sind praktisch ausgeschlossen.

Berührungslose Armaturen setzen sich auch im pri-vaten Bereich immer mehr durch. Sie werden durch

einen Sensor gesteuert und müssen nicht händisch bedient werden.

Duschen oder BadenBevorzugen Sie eigentlich eine Badewanne oder eine Duschkabine? Sie mögen beides? Oft stimmen Wunschdenken und Wirklichkeit leider nicht über-ein. Dann nämlich, wenn es an Platz fehlt. Da blei-ben dann Bequemlichkeit und Badewannenfreuden auf der Strecke.

Badewannen gibt es in unterschiedlichen Ausfüh-rungen von der Schmalbadewanne mit abge-schrägtem Fußende bis zur runden Mehrpersonen-wanne. Außerdem bieten fast alle Händler Wannen mit Whirlpooltechnik an.

Die Duschkabine benötigt weniger Platz im Raum und außerdem verbraucht man beim Duschen er-heblich weniger Wasser als beim Baden. Duscht man in der Badewanne ist Duschvorhang oder Trennwand die nächste Frage. Duschvorhänge ha-ben den Vorteil, dass sie preisgünstig sind. Der Nachteil: Sie haften gerne am Körper und das empfindet man immer als eiskalt. Außerdem nei-gen sie zum Schimmeln. Duschtrennwände kosten

Fotos: Kludi

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zwar erheblich mehr, sind aber komfortabler und hygienischer.

Der neueste Trend sind Dampfduschen. Hier wird dem Wunsch nach Wellnessempfinden und Körper-pflege sehr entgegengekommen. Dampfduschen verfügen über ein Duschpaneel, Sitzmöglichkeiten und die Luxusduschen meist auch über Aromathera-piemöglichkeiten und ein eingebautes Radio.

Das richtige Licht ist auch im Badezimmer wichtig. Man rechnet z.B. bei einem neun Quadratmeter großen, hell verfliesten Raum und einer Raumhöhe von 2,50 Meter mit einer Lichtstärke von ca. 400 Watt – verteilt auf Decke und Spiegel. Besonders wichtig sind im Badezimmer die perfekten Lichtver-hältnisse – etwa zum Rasieren oder Schminken. Da-bei ist zu beachten, dass das Licht gleichmäßig ein-fällt und am Spiegel nicht blenden soll. Von oberhalb des Spiegels ist der Einfallswinkel ungünstig, da er ei-nen Schlagschatten im unteren Bereich des Gesichtes verursacht. Deshalb sollten die Leuchten links und rechts vom Spiegel angebracht werden. Auch die Far-be des Lichtes spielt eine erhebliche Rolle. Normale Glühlampen sind am besten geeignet und lassen den Hautton sehr natürlich wirken. Sehr schlecht sind Neonröhren, da sie die Haut kalt wirken lassen, was zur falschen Make-up-Wahl führen kann.

Die Toilette soll vor allem eines sein – bequem und pflegeleicht. Das bietet z.B. ein Hänge-WC. Hier ist der Spülkasten meist hinter einer Vorwand (Vorwan-dinstallation) verborgen. Der Boden darunter ist durchgehend verlegt und man wischt einfach unter dem Becken hervor.

Von den Konstruktionen gibt es Tiefspül-, Flachspül- und Absaugtoiletten. Flachspül-WCs fangen alles in einer Mulde auf. Tiefspülbecken fangen die Ausschei-dungen im Wasser auf und Letztere saugen das Was-ser sofort ab. Häufig wird aus Platzgründen das WC ins Bad integriert. Als Zweit-WC ist das OK, aber wenn nur eines vorhanden ist, sollte zumindest eine Trennwand WC und Bad trennen. Besser ist ein eige-ner WC-Raum mit einem kleinen Handwaschbecken. Auch Urinale werden für den Privatbereich angeboten und wer dafür Platz hat, sollte aus Komfort- und Hy-gienegründen auch eines installieren.Fotos: epr/GKI, Kaldewei, Ideal Standard

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N eben den so genannten Wohnräumen befinden sich in einem Haus auch Räume, die zu be-

stimmten Tätigkeiten genutzt werden, oder eben nicht einem längeren Aufenthalt dienen sollen. In manchen Häusern und in vielen Wohnungen ist der Übergang zwischen Nutz- und Wohnraum allerdings sehr fließend.

Vorraum Die Haustür geht auf, die Schultasche fliegt in eine, die Jacke in die andere Ecke. Kennen Sie das? Aber schieben Sie den Schwarzen Peter nicht immer den Kindern zu, denn die meisten Erwachsenen schen-ken dem Stiefkind Vorraum, auch Vorzimmer, Flur oder Diele genannt, ebenfalls keine Aufmerksam-keit, dabei sollte er Sie oder Ihre Gäste doch herz-lich willkommen heißen. Bedeutet, man sollte nicht über herumliegende Schuhe, Schultaschen oder ab-gestellte Müllsäcke stolpern, sondern in einen or-

. .dentlichen, hell beleuchteten und liebevoll gestal-teten Raum treten.

Die Realität sieht meist anders aus weil fehlender Stauraum das Chaos vorprogrammiert. Schon bei der Bauplanung sollte man also den Vorraum mög-lichst großzügig bemessen und wenn möglich für die Garderobe eine Mauernische einplanen. Die meis-ten Vorräume sind relativ klein und fensterlos, um so wichtiger ist es, helle Wandfarben zu verwenden und für eine gute Ausleuchtung zu sorgen. Der Fuß-boden sollte pflegeleicht und unbedingt rutschhem-mend ausgestattet sein.

BAUperfekt Tipp

Mündet die Treppe zur oberen Etage in den Vorraum, lässt sich der Raum darunter oft als Stauraum nützen!

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Fotos: Haas, Fotolia

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KücheKochen ist beliebt wie eh und je. Man genießt im Kreise der Familie oder lädt sich Freunde nach Hause ein und präsentiert stolz seine Kochkünste. Trotz-dem: Wie oft mussten Sie sich in der Vergangenheit strecken oder beugen, weil Geräte und Maschinen sowie Lebensmittel oder Geschirr schlecht zu erreichen waren? Daher lautet die wichtigste Devise für die Küchenplanung: Alles möglichst gut erreichbar unterbringen.

Damit die Freude am Kochen nicht zu Lasten der Wirbelsäule und des Stützapparates geht, sollte die Arbeitsergonomie stimmen. Grundsätz-lich ist eine gerade oder leicht gebeugte Körperhaltung zu bevorzugen, die die Wirbelsäule wenig belastet – denn Bandscheibenschäden zählen zu den häufigsten Leiden aufgrund falscher Haltung.

Wer gerne kocht und demgemäß viel Zeit stehend in der Küche verbringt, sollte unbedingt auf die richtige Arbeitshöhe achten. Als Standard für die Arbeitsplatte gilt eine Höhe von 10 cm unter den angewinkelten Ellbo-gen. Um ergonomisch vernünftige Bedingungen für mehrere Personen in einem Haushalt zu schaffen (unabhängig von Körperbau und Größe), wurden individuell einstellbare Arbeitsflächen entwickelt.

Solche Arbeitsplattenlifte gibt es wahlweise zur Verstellung per Handkurbel oder mit Elektromotor. Dabei ist ein Unterbau von Schubkästen möglich, aber nicht Voraussetzung. Geeignete Rahmensysteme ermöglichen auch den Einbau von Spüle und Kochfeld und gewährleisten somit auch deren Höhen-Verstellung für ein ergonomisches und ermüdungsfreies Arbeiten. Rollregale bieten zusätzlichen Stauraum und können wahlweise mit Auszü-gen, Schubladen oder verschiedenen Müllsystemen ausgestattet werden.

Die Tätigkeiten in der Küche sind oft so sehr zur Routine geworden, dass es gar nicht leicht ist, herauszufinden, was verändert respektive verbessert wer-den könnte. Manchmal sind es einfache aber durchdachte Details wie Aus-züge und Schubkästen im Unterschrank. Mit höheren Rückwänden und ge-

Neutrale Produktberatung – „Haushaltsgeräte“

Haushaltsgeräte machten in den letzten 20 Jahren enorme techno-logische Fortschritte. Bei vielen Ge-räten konnte der Energieverbrauch in dieser Zeit halbiert werden. Bei-spielsweise kann das Geschirr mit der Hand weder engergie- noch wassersparender als mit einem modernen Geschirrspüler gereinigt werden. Die Anbringung der soge-nannten Energieeffizienzplakette an vielen Geräten erleichtert den Ver-gleich und dient als Kaufhilfe. Zur endgültigen Entscheidungsfindung steht das Wien Energie Haus mit seiner neutralen Produktberatung zur Verfügung.

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Foto: epr/Schmidt

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BAUperfekt Tipp

Bevor Sie sich für eine neue Küche entscheiden,

sollten Sie genau prüfen, ob auch wirklich alles, was

Sie darin unterbringen möchten, sinnvoll seinen Platz

findet. Viele Küchenkäufer stellen zu spät fest, dass

sie mehr Stauraum bräuchten. Wichtig zu wissen ist

auch, dass es viele Kleinigkeiten sind, die die Arbeit

in der Küche mühsam machen oder im gegenteiligen

Fall erleichtern. Hängeschränke in der individuell ab-

gestimmten Höhe schonen den Rücken, Unterschrän-

ke mit Auszügen oder mit Einhängekörben, die nach-

träglich eingebaut werden können, erleichtern Ihnen

den Zugriff auf Geschirr, Geräte und Vorräte. Organi-

sieren Sie Ihren Küchenbedarf folgendermaßen: Was

Sie am häufigsten benötigen, kommt in die am leich-

testen zugänglichen Schubfächer!

schlossenen Seitenwänden können Auszüge so ausgestattet werden, dass sie höher befüllbar sind. So haben Sie pro Auszug um 50 Prozent mehr Stauraum.

Vollauszüge gewährleisten, dass man selbst in die hintersten Winkel des Stauraums gelangt. Wenn Sie die Vollauszüge zusätzlich mit passenden Innenein-teilungen ausstatten, können Sie alles ordentlich ver-stauen und finden es auf den ersten Blick. Der Müll-behälter in einem Auszug unterhalb der Arbeitsfläche lässt Abfälle viel bequemer verschwinden als an sei-nem üblichen Platz im Spülenschrank. Beim von oben zugänglichen Abfallsammler werden die Koch-abfälle mit einem Handgriff entsorgt. Wisch und weg – der Deckel verschließt geruchsdicht. Klappladen werden unterhalb des Oberschranks montiert und kippen beim Herausziehen schräg nach unten. Mit diesem zusätzlichen Stauraum können auch beste-hende Küchen erweitert werden.

Nach modernen Erkenntnissen sollten das für si-chere Handhabung von Töpfen und Pfannen mög-lichst glattflächige Kochfeld und die Spüle neben-einander liegen. Von der Herdplatte sollten Sie heiße Kochgeschirre einfach auf eine Abstellfläche in gleicher Höhe herüberziehen können. Die Glas-keramik-Kochfläche ist daher sicherer als her-kömmliche Kochfelder.

Ein in Augenhöhe eingebautes separates Backrohr spart Kraft und verringert die Unfallgefahr. Eine Al-ternative zum Einbau in Sichthöhe ist das Backwa-gen-Konzept bei dem die Bleche, Roste und Pfan-nen in der Türe eingehängt werden. Auch das Mikrowellengerät oder der Dampfgarer werden idealerweise in Sichthöhe eingebaut.

Die Wahl des Spülbeckens sollte gleichzeitig mit der Entscheidung über eine Spülmaschine erfolgen. Bei gleichzeitigem Einbau einer Spülmaschine kann das einfache Spülbecken ausreichen. Die optimale Er-gänzung dazu sind Einhebel-Mischbatterien mit Temperaturbegrenzer, die auch als Handbrause er-hältlich sind und immer die richtige Wassertempe-ratur liefern.

Bei der Küche für alle kann der Kühlschrank entweder in Griffhöhe eingebaut oder als Auszugskühlschrank

geplant werden. Im zweiten Fall kann der Benutzer sei-ne Lebensmittel besonders bequem und übersichtlich einlagern und wieder entnehmen. Die frischen Le-bensmittel kommen ihm aus dem Kühlschrank mit Schubladen übersichtlich und griffbereit entgegen. Für Großfamilien liegen große Doppeltürenschränke im Trend, die eine Kombination aus Kühl- und Tiefkühl-schrank, wahlweise mit Eiswürfel- oder Crasheis-Be-reitung, darstellen.Eine allgemeine Raumbeleuchtung reicht nicht aus, sei sie auch noch so hell. Um einer ra-schen Ermüdung der Augen und damit Verletzungsge-fahr (z.B. beim Schneiden) vorzubeugen, ist eine spezi-elle Arbeitsbeleuchtung erforderlich. Sie muss die Arbeitsflächen gleichmäßig ausleuchten, blendfrei sein und so konstruiert, dass nicht die eigenen Hände den Arbeitsbereich beschatten. Vergessen Sie daher nicht, an genügend Lichtquellen über der Arbeitsplatte zu denken. Zusätzliche Beleuchtungsleisten können un-ter den Oberschränken angebracht werden.

Ist die Küche auch gleichzeitig Esszimmer, kann wei-cheres Licht den Essbereich vom Kochbereich tren-nen. Eine Beleuchtung mit warmer Lichtfarbe über dem Esstisch sorgt für Atmosphäre bei den Mahl-zeiten und nebenbei auch für optischen Genuss.

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Home-Office Immer mehr Menschen verdienen sich ihre Brötchen von einem Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden aus. Das Internet macht’s möglich, und wer kann und möchte, erspart sich den täglichen Weg ins Büro.

Dafür brauchen Sie einen übersichtlichen und gut ausgestatteten Arbeitsplatz mit Telefon, PC oder Laptop samt allen Peripheriegeräten (Drucker, Scanner, ...), einen ausreichend großen Schreibtisch, Ablagemöglichkeiten, Regale usw.

Für manche Tätigkeiten genügt ein so genanntes Kastenbüro, wo Computer mit Bildschirm oder Laptop, Drucker und einige notwendige Schreib- und Archivutensilien bequem in einem beleucht- und verschließbaren Schrank Platz finden. Für auf-wändigere Tätigkeiten ist auch punkto Bürogestaltung ein größerer Aufwand nötig. Wer bis zu zehn Stun-den oder mehr am Schreibtisch sitzt, braucht schon ein Raumklima mit Wohlfühlqualität. Das erreichen Sie nur, wenn Standort, Lichteinfall, Luftgüte, Wandfarben, Fußboden, Möbel und eventuelle Grünoasen eine stimmige Harmonie ergeben, so-wohl optisch als auch energetisch.

Wählen Sie für Ihr Home-Office einen Raum, in dem viel Tageslicht vorherrscht und achten Sie da-rauf, von welcher Seite das Licht einfällt. Haben Sie handschriftlich zu tun, sollte der Lichteinfall bei Rechtshändern von links, bei Linkshändern von rechts kommen. Arbeiten Sie vorwiegend am Bild-schirm, sollte dieser keiner Spiegelung ausgesetzt sein. Die Raumbeleuchtung besteht idealerweise aus einer professionellen Büroleuchte mit Leucht-stoffröhren in Tageslichtqualität. Für die Schreib-tischlampe selbst ist laut letzten Forschungen eine herkömmliche Glühbirne – ebenfalls in Tageslicht-farbe – besser geeignet.

Bei der Planung Ihres Heimbüros stehen ausrei-chend Steckdosen auf Platz eins der Bedarfsliste. Da die Erfahrung zeigt, dass man letztendlich immer mehr braucht, als man vorgesehen hat, sollte im Büro ein entsprechender Kabelkanal mit Überlas-tungsschutz (Spannungsspitzen, Blitzeinschlag) vor-gesehen werden. Im Büroalltag sind Sie dem so ge-nannten Elektrosmog verstärkt ausgesetzt. Zwar Fotos:Gruber+Schlager | Winter - die Einrichtung

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gibt es Ausbauplatten, die die in der Wand verlegten Leitungen abschirmen, aber Vorsicht: sie schirmen auch die Wellen ab, die Sie für einen guten Handy-empfang brauchen!

Schreibtische für eine Raumecke, die von vielen Möbelhäusern als „platzsparend“ angeboten werden, sind de facto nur Notlösungen. Mit dem Gesicht zur Wand zu sitzen führt nämlich, wie das sprichwört-liche „Brett vor’m Kopf“, ebenfalls zu Energie- und Gedankenblockaden. Auch mit dem Rücken zur Türe zu sitzen erzeugt bei vielen Menschen ein un-behagliches Gefühl. Besser ist es, entweder mit dem Rücken zur Wand oder aus einer Ecke in den Raum hinein bzw. zur Türe hin zu sehen. Achten Sie auch darauf, dass die Größe des Schreibtisches Ihrer Tä-tigkeit entspricht. Es ist kontraproduktiv, wenn Sie ständig aufstehen und irgendwelche Unterlagen hin und her schlichten müssen.

Bodenbeläge aus Kunststoff sollten Sie vermeiden, da es zu heftigen elektrischen Aufladungen kommen kann, wenn Sie mit dem Bürosessel hin- und herrol-len. Außerdem tun Sie der empfindlichen Elektro-nik Ihres Computers nicht gerade gut. Es gibt spezi-elle Teppiche, die extra für Büros entwickelt wurden. Sie sind allerdings nur im Fachhandel bestellbar und nicht gerade billig. Besser ist, wenn Sie sich für ei-nen Linoleum-, Holz- oder Korkboden entscheiden. Darauf fühlen Sie sich sommers und winters wohl.

Stein- oder Fliesenböden sind nur zu empfehlen, wenn Sie darunter eine Fußbodenheizung haben.

Wie in allen Räumen wirken Wandfarben auch im Arbeitsbereich. Dunkle Farbtöne „erdrücken“ den Raum und die Arbeitslaune. Weiß ist auch hier eine Unfarbe, kalt und unpersönlich. Gelb wirkt anre-gend und z. B. Orange fördert die Kreativität.

Nirgendwo anders im Haus sind ausgeklügelte Ord-nungssysteme so wichtig, wie am Arbeitsplatz. Cha-oten vollbringen zwar auch oft geniale Leistungen, aber sie verlieren die Hälfte der Zeit durch ständiges Suchen. Um Ordnung zu halten, braucht man in ers-ter Linie genügend Stauraum. Wie viel, hängt nicht zuletzt von Ihrer Tätigkeit ab. Wie beim Tisch gilt: Holz ist der ideale Werkstoff für Regale und hat vor allem den Vorteil, dass man mit geringen Bordmit-teln ein gekauftes System relativ einfach in Eigenre-gie erweitern kann. Sie sollten aber immer beden-ken, dass Papier sehr schwer ist, die Möblage also stabil sein muss. Prüfen Sie daher, wie fest das Mau-erwerk ist, an dem Sie die Regale befestigen wollen. Wie stark ist der Putz und was liegt dahinter? Ziegel oder Beton? Oder ist es womöglich doch Gipskar-ton? In jedem Fall ist eine Probebohrung dringend anzuraten, denn von der Art und Qualität des Unter-grundes hängt die Wahl des Dübels ab.

Und jetzt viel Erfolg in Ihrem neuen Büro-Zuhause!

Foto: Hülsta

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Nebenräumesollten genauso wie alle anderen Räume des Hauses ergonomisch genau geplant werden. Wo im Haus sie liegen, wie groß sie sind und ob genügend Anschlüs-se vorhanden sind, bestimmt, ob sie sinnvoll zu nüt-zen sind und andere Räume tatsächlich entlasten.

Jeder glücklich, der einen Hauswirtschaftsraum be-sitzt, und damit einen permanenten Arbeitsplatz für alle Arbeiten, die mit der Wäschepflege zu tun ha-ben. Denn Wäsche zum Trocknen im Badezimmer oder Bügeltisch im Wohnzimmer sind nicht nur un-schön, sondern auch unpraktisch. Meistens werden in einem Wirtschaftsraum eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, ein Waschbecken und eine Bügel-station eingeplant.

Sinnvoll wäre auch, Stauraum für Putz- und Wasch-mittel, Kleingeräte wie Bügeleisen, Staubsauger, Werkzeuge und Wäschebehälter sowie einen Ar-beitsplatz für Näharbeiten vorzusehen. Vor allem sollte er mit genügend Versorgungsleitungen, wie Stromanschlüssen (vielleicht auch mit einem klei-nen TV-Gerät) und auch einem Wasseranschluss und -abfluss, ausgestattet sein.

In vielen Häusern liegt der Hauswirtschaftsraum in der Nähe der Eingangstüre. Aus technischer Sicht ist

das sicherlich der vernünftigste Platz, denn er ist meis-tens mit einem Fenster ausgestattet. Das ist günstig, da gerade durch Waschmaschine und -trockner eine gewisse Luftfeuchtigkeit entsteht. Diese sollte ent-weichen können, sonst kommt es auf Dauer zu Schim-melbildung. Deshalb sollte man in solchen Räumen die Möglichkeit zum Lüften haben. Liegt der Wirt-schaftsraum im Kellergeschoß, muss ebenfalls für die entsprechende Be- bzw. Entlüftung gesorgt sein.

In den meisten Häusern gibt es zwar einen Abstell-raum, meist herrscht hier aber das totale Chaos. Hier hinein wird alles gesteckt, was anderswo keinen Platz findet. Der Abstellraum sollte aber nicht als Rumpel-kammer dienen, sondern den Bewohnern jederzeit die Möglichkeit geben, schnell auf Gegenstände zu-zugreifen, die man vielleicht nur ein- bis zweimal im Jahr braucht. Er sollte funktionell ausgestattet sein. Am besten mit Regalen, die bis zur Decke gehen.

Last but not least wäre noch eine Vorratskammer von Vorteil, die idealerweise neben der Küche plat-ziert, gut durchlüftet, ohne Sonneneinstrahlung und nicht beheizt aber gedämmt (Kühlhaltung) sein sollte. Ein Stromanschluss für eine Tiefkühltruhe oder einen Weinschrank wäre auf jeden Fall von Vor-teil. Offene Regale, Flaschenhalterungen und Ge-müsekörbe sollten bei der Einrichtung nicht fehlen.

Fotos: Miele

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olia

Fotos: Miele

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BAUperfekt :: Garten

So unterschiedlich wie die Hausbewohner sind ihre Vorstellungen, wie ein Garten aussehen und wie er benützt werden soll. Vom formal geschnittenen bis zum verwilderten Naturgarten, vom Zier- bis zum Nutz-garten und alle Zwischenformen lassen sich mit etwas Geschick realisieren, sodass schließlich jeder ein Stück „Traumgarten“ sein Eigen nennen kann.

W ie sich Ihr Garten gestalten lässt, hängt na-türlich unter anderem davon ab, wie groß er

ist, welche Lage er hat, wie das Haus aussieht, das er umgeben soll und last not least wer ihn wie be-nützen wird. Das Refugium eines Senioren-Ehe-paares wird anders aussehen als der Garten einer kinderreichen Familie, und das Grün, das einen mi-nimalistisch-puristischen Neubau umgibt sieht an-

ders aus als ein Bauerngarten oder der Garten einer Jahrhundertwende-Villa.

Das Thema Gartenplanung umfassend zu behan-deln, würde den Rahmen unseres Bauratgebers ab-solut sprengen, und so wollen wir Ihnen nur die wichtigsten „Stationen“ nahe bringen, die unbedingt berücksichtigt werden müssen.

ÉdeR gaRten iSt fuR aLLe da!

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Foto: fotolia

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BAUperfekt :: Garten

fLachenbefeStigung

T errassen und Sitzplätze errichten, gegebenen-falls Hänge stabilisieren, Stiegen bauen und

Wege anlegen, den Pool einrahmen oder einen Grill-platz anlegen – das alles fällt unter den Begriff Flä-chenbefestigung und bedeutet, dass der natürliche Untergrund bearbeitet, verändert oder eben fixiert wird. Dazu wird meist ein Teil des Mutterbodens (Erde) abgetragen, durch Split und Sand ersetzt und verdichtet, manchmal wird auch betoniert, und dann mit einer neuen Oberfläche versehen. Die kann aus wetterunempfindlichen Hölzern oder unterschied-lichen Steinen und Platten bestehen.

Spezielle Plätze in Ihrem GartenFast jeder Bauherr sieht beim Hausneubau oder ei-ner Sanierung die Anlage einer Terrasse, meist vor dem Wohnzimmer gelegen, vor um so den Wohnbe-reich in der schönen Jahreszeit zu vergrößern bzw. nach draußen zu verlegen. Weniger oft wird an zu-sätzliche Sitzplätze im Garten gedacht, obwohl die erst die Gartenanlage strukturieren und ergänzen.

Nicht für jeden Sitzplatz im Grünen ist eine Boden-bearbeitung notwendig, aber manchmal aus gestal-terischen und praktischen Gründen wünschenswert.

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g. .

BAUperfekt Tipp

Die Flächenbefestigungen müssen genau so sorgfältig geplant werden wie alle anderen Bauvorhaben, schon des-halb, weil bei falschem Standort oder mangelhafter Ausführung Schäden auch für das Hauptbauwerk entstehen können. Lassen Sie sich von Fachleuten beraten, studieren Sie entsprechende Kataloge oder Websites und hören Sie auf Ratschläge von Gartengestalten, Steinerzeugern, Fliesenlegern oder anderen Fachleuten.

• Wo und wofür brauchen Sie einen Bodenbelag?• Sollen eine Terrasse, Wege, Plätze, Wasserläufe oder ein Pool angelegt werden?• In welchem Stil: urig rustikal, stylish oder nur zweckmäßig funktional? • Belagarten festlegen: Holz, Schiefer, Pflaster, Betonsteine, Klinker, Fliesen etc… Achten Sie auf Frostsicherheit!• Wählen Sie aus und berechnen Sie die richtige Menge: Einfassungssteine, Flächenbelag, Stufen- steine, Gartenmauersteine, Zaunsteine usw. Das Angebot ist schier endlos – also nehmen Sie sich Zeit zum Goustieren!• Holen Sie schriftlich bei mehreren Firmen Kostenvoranschläge ein, z.B. bei Gartengestaltern, Pflasterern, Baustoff- und Fliesenhändlern. • Vor dem Kauf erbitten Sie Mustersteine, um die Qualität feststellen zu können.

Foto: epr/CRH Clay Solutions

Foto: fotolia

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BAUperfekt :: Garten

Eine klassische Guss-Sitzgarnitur kommt auf einem künstlerisch gestalteten Rondo besser zur Geltung als in der Wiese und auch die Hollywoodschaukel, die derzeit übrigens eine bemerkenswerte Renais-sance erlebt, steht auf einem gepflasterten Fleckerl sicherer und stabiler.

Wege, Treppen und Hänge Ein weiteres Gestaltungshighlight sind Wege, die den Garten durchziehen, zu verschwiegenen Platzerln führen oder eine Baumgruppe umrunden. Natürlich kann man einfach einen Weg im Rasen niedertreten, aber das ist nicht das Nonplusultra.

Je nach Gartenstil können Wege straight und sach-lich geführt und ausgeführt werden, aber auch ro-mantisch mit alten Steinen, alten Ziegeln oder Na-tursteinplatten gestaltet werden. In jedem Fall sollte der Untergrund ebenso gut vorbereitet sein, wie bei einer Terrasse oder einem Sitzplatz.

Um Terrainunterschiede im Wegverlauf zu überwin-den, wird manchmal die Anlage einer Stiege not-wendig oder optisch wünschenswert sein. Für Trep-

pen gelten die gleichen Vorbereitungsmaßnahmen bezüglich Untergrund, allerdings sollten Treppen ab einem bestimmten Steigunsggrad fachgerecht fun-damentiert werden. Darüber hinaus sollten Stufen breit genug und nicht zu hoch sein, um eine be-queme und sichere Nutzung zu garantieren. Ach-tung: Speziell für Stufen muss auf Rutschsicherheit des Belages geachtet werden und auch ein Handlauf ist anzuraten!

Zieht sich das Gelände über einen Hang, kann eine so genannte Hangbefestigung nötig sein. Welche Maßnahmen hier getroffen werden müssen, hängt ganz vom Untergrund ab – ein Fachmann muss dies beurteilen. Ist der Hang von Natur aus stabil, kann er natürlich bleiben oder z.B. mit bepflanzbaren Löffelsteinen verbaut und abgesichert werden.

Steine oder Platten werden oft auch rund um einen Swimmingpool gewünscht. Dort muss die Verlegung besonders sorgfältig gemacht werden, da bei Benüt-zung des Pools ständig Wasser auf die Fläche trifft, das entweder schnell versickern oder sorgfältig ab-geleitet werden muss.

Fotos: Friedl Betonwerke, Weser Waben

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Ist im Garten ein eigener Grillplatz, vielleicht sogar mit einem gemauerten Grill geplant, sollte auch der schon aus Sicherheitsgründen sorgfältig fundamen-tiert und gepflastert werden.

Stein auf Stein…Der Begriff „Stein“ wird für jedes Objekt verwendet, das aus natürlichen, mineralharten Zusammenset-zungen besteht, die man je nach Größe als Felsge-stein, Felsen, Findlinge, Megalithe und Menhire, Geschiebe, Geröll, Stein, Schutt, Schotter, Kiesel und Sand bezeichnet. Er kombiniert Langlebigkeit und die Möglichkeit zur kreativen Gestaltung wie kaum ein anderes Material.

Durch die unterschiedlichsten Oberflächenbehand-lungen werden Natursteine für einen bestimmten Verwendungszweck entweder vorbehandelt oder endgefertigt. Geschnitten, geschliffen und hoch-glanzpoliert spiegeln sich dann die Endprodukte auf Wänden, Küchenarbeitsplatten, Badezimmerver-kleidungen oder Tischplatten.

Gesandelt, spaltrau oder scharriert begleiten sie uns trittsicher auf Stiegen und Treppen. Naturbelassen finden wir sie als Wegsteine, Ab- und Wegbegren-zungen oder einfach kunstvoll angelegt als japa-nische Steingärten. Als künstlerische Gestaltungse-lemente werden Natursteine auch für Wasserkugeln, Springbrunnen, Brunneneinfassungen oder Wasser-wandverzierungen verwendet.

Für den Außenbereich kommen natürlich nur frost-beständige Steine, u. a. Gneis, Granit, Pophyr, Quar-zit und Schiefer in Betracht. Poröse Gesteine wie Sand- oder Kalkstein hingegen sollten eher in ge-schützten Bereichen verwendet werden, da sie doch relativ schnell verwittern. Der typische Pflasterstein ist vor Beton und Asphalt einer der ältesten Wege-, Platz- und Straßenbeläge und besteht vorwiegend aus behauenem Granit. Eine Variante davon ist das so ge-nannte Katzenkopfpflaster, bei dem die einzelnen Würfel nur etwa ein Viertel so groß sind. Kombina-tionen von beiden ergeben schier uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten.

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Als Kunststein bezeichnet man in unserem Sprachge-brauch all jene Produkte, die hand- oder maschinell gefertigt werden. Selbst der oft verteufelte Beton, dessen Hauptbestandteil Zement aus den Rohmateri-alien Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz besteht und schon von den alten Römern verwendet wurde, kommt letztlich aus der Natur und hat mit Künst-lichkeit nicht wirklich etwas zu tun. Durch seine an-fängliche Fließfähigkeit kann Beton aber in jede Form gegossen werden und somit auch künstlerischen An-sprüchen genügen – womit wir wieder beim Wort Kunst angelangt wären – eine Wortspielerei, die nur die deutsche Sprache in der Form zulässt.

Betonsteine sind witterungsstabil, in unzähligen Farbvarianten und mit unterschiedlicher Oberflä-chenstruktur zu bekommen. Selbst auf Ziegel ge-trimmte Modelle mit Antikoptik sind keine Selten-heit mehr. Bemerkenswert ist auch eine österreichische Entwicklung, nämlich die Beschich-tung von Betonsteinen mit Teflon. Dadurch sind die Steine leichter sauber zu halten, farbintensiver und vor Verwitterung optimal geschützt.

Klinker sind Ziegelsteine, die knapp unter der Schmelztemperatur gebrannt werden, sodass sich durch den beginnenden Sinterprozess die Poren des Brenngutes schließen. Das macht das Endprodukt besonders widerstandsfähig und es nimmt kaum Wasser auf. Die Rohmasse für Klinker besteht aus Schamotte, verschiedenen Feldspatarten und meist rotbrennenden Tonen. Für diverse Farbnuancen sind verschiedene Zuschläge zur Rohmasse verantwort-lich. Diese wird mit Wasser vermengt und im Strang-

BAUperfekt Tipp

Um die Qualität von Stein- und Plattenmaterial testen zu können, gibt’s einen altbewährten Trick:• Stein trocken abwiegen, dann in Wasser legen und nochmals wiegen. Es sollte keine wesentliche Ge- wichtsdifferenz geben. • Einen Wassertropfen auf den Stein geben und fest- stellen, ob er stehen bleibt oder sofort aufgeso- gen wird.

Fotos: Friedl Betonwerke, Semmelrock

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pressverfahren geformt. Beim Trocknen reduziert sich der Wassergehalt auf rund drei Prozent. Danach werden Klinker bei 1300° C in einem Tunnelofen ge-brannt, während normale Ziegel nur etwa 800 bis 1200° C benötigen.

Neben seiner Anwendung im Innenbereich und als Hausfassade ist mit dem Klinker auch eine individu-elle Gartengestaltung möglich. Die hohen Brenn-temperaturen im Herstellungsprozess machen den Pflasterklinker nicht nur robust und dauerhaft, son-dern auch frostsicher. Klinkerziegel sind auf hohe Belastungen ausgerichtet, problemlos auch zu be-fahren und daher für Garagenauf- und Zufahrten bzw. Abstellplätze prädestiniert. Darüber hinaus sind sie durch ihre spezielle Oberflächenstruktur weitgehend rutschsicher.

Auf Grund seiner roten, hellroten, rotbunten oder braunen Farbe hebt Pflasterklinker einen mediter-ranen Stil hervor und unterstützt die Harmonie rund ums Haus. Die richtige Verlegung im Sand- oder Mörtelbett ist einfach und kann von kundigen Heimwerkern auch selbst vorgenommen werden.

Fliesen sind künstlich hergestellte keramische Plat-ten, die als Wand- und Bodenverkleidung sowohl im Innen- und Außenbereich verwendet werden. Bei der Rezeptur einer Keramik sind neben Ton die wichtigsten Zuschlagstoffe Quarz, Kaolin und Feld-spat. Je nach Verwendungszweck werden unter an-derem auch Kalzit, Dolomite, Flussspat oder Scha-motte beigemischt. Klinker erfreuen sich auch in Fliesenform höchster Beliebtheit. Ebenfalls bei Hochtemperaturen gebrannt, sind sie wegen ihrer Dichte und Härte frostsicher und hoch belastbar.

Stranggepresste Klinker, die erst nach dem Brand gespalten werden, nennt man Spaltklinker. Materialkombinationen liegen im Trend! Stein kann mit fast jedem Material verquickt werden, sodass bei bestimmten Projekten auch unterschiedliche Stilrichtungen – abgestimmt auf den Stil des Hauses – realisiert werden können. Stein mit Holz, Stein mit Klinker, Stein mit Alu, Stein mit Glas, Stein mit Eisen oder – wenn es passt – alles zusammen. Nur Stein mit Plastik würden wohl viele als unästhetisch empfinden. Zur Ehrenrettung des Kunststoffes muss man allerdings vermerken, dass es mittlerweile Plattenmaterial aus wetterresistenten Kunststoffen gibt, die optisch von Stein oder Holz wahrscheinlich erst auf den 3. Blick zu unterscheiden sind. Hänge, Neigungen und Böschungen, die an Wege und Plätze grenzen, welche sauber bleiben müssen, können mit speziellen Böschungs- oder so genann-ten Löffelsteinen bestückt werden. Diese verhindern, dass nach Regen, schnellem Wuchs und Wind Pflan-zenteile oder Erde auf die freizuhaltenden Wege fal-len, sodass damit ein zusätzliches Säubern entfällt. Darüber hinaus können sie zur Absicherung gegen Hangrutsch eingesetzt werden.

Tipp: Sicherheitscheck durch einen Fachmann vor-nehmen lassen! Angeboten werden Löffelsteine aus Beton, Kunststoff und kesseldruckimprägniertem (KDI)-Holz.

Dort wo die Natur sich mit Ihren Komponenten optisch ansprechend arrangiert, wird zusätzliche Steinpflege nicht unbedingt notwendig sein. Natür-lich sollte dem Wildwuchs, dort wo er nicht er-

Foto: Semmelrock

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BAUperfekt Tipp

Wenn Sie die Verlegung nicht selbst vornehmen, sondern einen Verleger beauftragen, sollten Sie das Gesamtangebot überprüfen! Kaufen Sie den Belag (Steine oder Platten) selbst, wird der Verleger mehr für die Arbeit verlangen, als wenn er das Material beibringt. Grund: Er bekommt wahrscheinlich vom Materiallieferanten einen besseren Preis und/oder eine Provision und es ist Verhandlungssache, ob und wie viel er Ihnen davon weitergibt.

wünscht ist, Einhalt geboten werden. Das kleine Pflänzchen, das jetzt nur einige Zentimeter zwi-schen den Bodenplatten herausguckt, kann sich in ein paar Wochen zu einem Bäumchen auswachsen, das dann nur mit Mühe schadensfrei entfernt wer-den kann. Also haben Fugenkratzer durchaus ihre Berechtigung und sollten entsprechend verwendet werden. Für hartnäckigen, immer wieder auftre-tenden Bewuchs werden elektrische Geräte ange-boten, die mit Hitze den Wurzeln den Garaus ma-chen. Bemoosungen sind zwar hübsch, haben aber auf Gehwegen aufgrund der Rutschgefahr nichts verloren! Ölflecken können mit chemischen Mitteln entfernt werden. Für alles andere ist im Normalfall der Gartenschlauch oder der Hochdruckreiniger ausreichend. Diverse Steinöle schützen vor neuer-licher Verschmutzung und verleihen dem Stein eine samtmatte Oberfläche.

Verlegung von Steinen und PlattenIm Interesse Ihres Gartens und der gesamten Um-welt sollten Sie so wenig Fläche wie möglich „versie-geln“. Das bedeutet, den Boden dicht machen und Wasser abfließen lassen. Besser ist es, wenn irgend-wie möglich, Steine im Sandbett so zu verlegen, dass das Regenwasser versickern kann. Nur dort, wo eine Fundamentierung und Verklebung unbedingt nötig ist, wie etwa bei einer Terrasse, die unmittelbar an die Hausmauer grenzt, sollte sie auch durchgeführt wer-den. Anschlüsse seitlich und nach unten müssen ab-solut dicht ausgeführt werden, ein entsprechendes Gefälle muss eingehalten und frostsicherer Kle-bemörtel verwendet werden.

Fotos: Deutsche Steinzeug, Friedl Betonwerke

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BAUperfekt :: Sanierung

Kleines Verlege 1x1

1) Die seitliche Einfassung stellt sicher, dass die Steine am Rand nicht wandern. Versetzen Sie die Steine in einem ausgehobenen Graben in etwa 10-20 Zentimeter hoch eingebrachten Pflasterdrainbeton. Alternativ können Sie Randschienen in die Schottertragschicht einbringen.

2) Um die Bettung herzustellen, müssen Sie zuerst das Gefälle prüfen. Ziehen Sie mit einer Latte über 2 Formrohre eine gleichmäßig dicke und etwa 1,� Zentimeter überhöhte Bettung auf der Feinplanie auf. Nicht verdichten oder betreten! Das Bettungsmaterial sollte verfärbungsfrei (Ausblühungen) und gewaschen sein. Auch die Kornabstu-fung ist relevant, damit der Fugensand nicht durchrieselt.

�) Verlegen Sie die Steine nach Anleitung flucht- und winkelgerecht mit Schnur und Latte. Halten Sie die angege-benen Fugenbreiten ein und verwenden Sie keine schadhaften Steine. Randsteine müssen mindestens halb so groß wie Normalsteine sein. Antike Steine mit Spaltgerät, alle anderen mit Nasstrennsäge anarbeiten!

�) Fugensand einkehren, einschlämmen und dann abkehren. Das Fugenmaterial muss verfärbungsfrei (Ausblü-hungen!) und kornabgestuft sein, damit der Sand nicht in die Bettung einrieseln kann.

�) Getrocknete Steine werden mit einer Rüttelplatte mit Kunststoffgleitschuh längs und quer abgerüttelt. Bei even-tueller Fugenvertiefung wird nochmals Fugensand eingekehrt, eingeschlämmt und abgekehrt.

Da die Steinplatten der Witterung ausgesetzt, also thermisch beansprucht sind, sollten die Fugen breiter als im Indoor-Bereich vorgesehen und mit einer elas-tischen Fugenmasse geschlossen werden. Wird im Sandbett verlegt, muss der Untergrund entsprechend geschottert und mit einem Rüttler verdichtet werden. Auch im Sandbett sollten Steinplatten hohlraumfrei verlegt sein und mit passendem Sand eingekehrt wer-den. Bei Versiegelungen, wo sich das Wasser verlaufen muss, um keine gefährlichen Pfützen zu bilden, muss die Verlegung eine leichte Neigung in die gewünschte Richtung, z.B. Kanal oder Ablaufrinne, aufweisen.

Beim Verlegen selbst sind der Phantasie und Kreativi-tät nahezu keine Grenzen gesetzt. Sie können je nach Steinart von Pflaster über Schiefer, Klinker, Fliesen und Platten in den unterschiedlichsten Parkettmustern und bis hin zum Mosaik jeder künstlerischen Variation Ausdruck verleihen. Jede geometrische Figur ist mög-lich und mit den arteigenen Farben der Steine indivi-duell kombinierbar. Wer mehr Zeit in das Projekt in-vestiert, kann Steine auch zu Bildern legen, wobei bis zu kunstvollen Mandalas alles Denkbare auch machbar ist. So wird Steinverlegung zur Meditationsübung!

Foto: epr/CRH Clay Solutions

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BAUperfekt :: Garten

einfRiedungen

D er Begriff klingt irgendwie antiquiert und ist dennoch im allgemeinen Baujargon üblich. Ge-

meint ist damit die Eingrenzung eines Terrains, also ein Zaun, eine freistehende Mauer oder eine Hecke. Einfriedungen dienen der Sicherung des Grund-stückes gegen unbefugtes Betreten (oder Verlassen) und stellen eine Trennung von Nachbargrundstü-cken oder öffentlichen Verkehrsflächen dar. Einge-friedete Grundstücke sind meist nur über ein Tor, einen Schranken oder ähnliches zu betreten und gel-ten in ihrer geschlossenen (z.B. Mauern, Holzwän-de) und offenen Form (durchsichtige Zäune) als bau-liche Anlagen. Aber auch Abgrenzungen wie lebende Hecken, Sträucher- und Baumreihen, die keine bau-liche Anlage darstellen, werden als Einfriedung be-zeichnet. Zäune, Mauern und Hecken können tren-nen, aber sie schaffen auch optische Verbindungen. Speziell Mauern und Hecken werden häufig auch als Gestaltungselemente im Garten eingesetzt und schaffen Strukturen und Raumabschnitte.

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nHecke – lebender ZaunIn unseren Breiten wird oft „doppelt gemoppelt“, nämlich eine Hecke dicht hinterm Zaun gepflanzt. Dies entspricht offenbar unseren Vorstellungen von Einfriedung am ehesten, obwohl eine dicht gewach-sene Hecke oft zu einem wahrlich undurchdring-lichen Dickicht heranwächst und der Zaun davor nur mehr Kosmetik ist.

Unter dem Begriff Hecke versteht man eine dichte gepflanzte Reihe sich stark verzweigender Gehölze. Gleichartige in Form geschnitte Gehölze ergeben ein ganz anderes Bild, als unterschiedlich blühende und naturgewachsene Sträucher. Grundsätzlich un-terscheidet man funktionale Hecken, wie beispiels-weise eine als Sichtschutz angepflanzte Strauchrei-he, die meist auch gleich Lärm-, Staub-, Wind- oder Vogelschutzfunktion übernimmt, eine Abgrenzungs-hecke oder eine Zaunersatzhecke von den dekora-tiven Hecken, die in erster Linie der Gartengestaltung dienen, was nicht heißen soll, dass eine funktionale Hecke nicht auch dekorativ sein kann.

BAUperfekt Tipp

Zum Thema Hecke haben wir einen Lesetipp für Sie: Im Agrarverlag erschienen ist die Broschüre Hecken – Variationen für jeden Garten von Peter KlockEin Muss für alle Gartenfreunde!AV-Buch 2010, ISBN ���-�-�0�0-2�11-�, € 10,��.Erhältlich im Buchhandel, Versandbuchhandel unter 01/��2 �� ��-��2 oder auf www.avbuch.at

Foto: fotolia

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ZäuneSo wie sich in jeder Landschaft traditionell eine ty-pische Hausart entwickelt hat, so sind in den ver-schiedenen Regionen auch unterschiedliche Zaun-formen entstanden, die wiederum das Bild der Landschaft mitprägen. Es gibt viele unterschiedliche Zaun-Typen, Materialien und Ausführungen, sodass für jeden Geschmack bzw. passend zu jedem Haus der richtige zu finden ist. Einfache Modelle kann man durchaus in Eigenregie aufstellen, bei beson-ders hochwertigen Varianten sollte man unbedingt einen Fachmann hinzuziehen.

Der nachwachsende Rohstoff Holz spielt auch in der Zaunerzeugung eine große Rolle. Der Flechtzaun, aus biegsamen Profilbrettern waage- oder senkrecht verflochten, gehört zu den ältesten Formen. Zur Herstellung wird traditionell Weidenholz verwen-det. Der hölzerne Lattenzaun besteht aus stehenden Pfosten, die durch mehrere Querbalken miteinan-der verbunden sind. An diese Querbalken werden meist gehobelte Latten senkrecht in regelmäßigen Abständen angebracht. Eine ältere Form des Latten-zauns ist der so genannte Staketenzaun. Sehr beliebt vor allem für Bauerngärten ist der Jägerzaun. Bei diesem, einem Scherengitter ähnlichen Zaun sind die oben zugespitzten Latten nebeneinander X-för-mig an zwei Querbalken befestigt. Querverbinder machen den Zaun stabiler, sind jedoch nicht unbe-dingt nötig. Jägerzäune werden meist nicht gestri-chen und bilden durch Verwitterung eine Patina, mit der sich der Zaun harmonisch in das Land-schaftsbild einfügt. Heute werden sie häufig aus kes-seldruckimprägniertem Holz hergestellt. Der Palisa-denzaun, auch Lanzenzaun genannt, ist ebenfalls senkrecht ausgerichtet und vor zwei Querbalken be-festigt. Die einzelnen Palisaden haben einen runden

Querschnitt und sind oben mit Spitzen versehen. Eine Abart, der Bohlenzaun, ist besonders blickdicht. Die einzelnen Bohlen werden ein- oder beidseitig versetzt angeordnet.

Neben den Holzzäunen sind Metallzäune weit verbrei-tet. Auch sie sind in unterschiedlichen Formen und Preisklassen erhältlich. So entstehen schmiedeeiserne Zäune in aufwändiger Handwerksarbeit, die sich per-fekt mit passenden Toren und Geländern kombinie-ren lassen. Die Vielfalt reicht von Barockmustern bis zu den aktuellen Formen für Treppengeländer, Zäune, Tore, Fenstergitter und Balkongeländer. Feuerverzin-ken und elektrostatische Beschichtung ergeben einen perfekten Oberflächenschutz. Stabgitterzäune sind aufgrund der industriellen Fertigung billiger als Schmiedeeisenzäune, bieten aber wie diese eine Viel-zahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Sie sind in unter-schiedlichen Höhen und mit verschiedenen Füllungen lieferbar. Der Stabgitterzaun ist extrem stabil und montagefreundlich und hat eine sehr hohe Lebens-dauer. Der Maschendrahtzaun besteht aus Pfosten und

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Selbstbau-Ornamentzäune sind durch die einfache Montage in Eigenregie besonders preiswert. Die Ver-bindungen werden gesteckt, geklemmt oder ver-schraubt und die Ornamente sind mittels Klemmprofil und Schrauben höhen- und seitenverstellbar. Den Or-namenteabschluss bildet eine formschöne Abdeck-kappe. Diese sind aus Aluminium-Druckguss in ver-schiedenen Formen wie Kugel- und Flammenspitzen etc. erhältlich.

Foto: pixelio - Gabi Schönemann

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Drähten, die zu diagonalen Maschen verflochten sind. In Abständen wird ein Pfosten im Boden verankert und anschließend mit dem nächsten durch gespannte Drähte verbunden. Die Dichte richtet sich nach dem Zweck des Zauns. Heutige Maschendrahtzäune sind meist Systeme, die aus beschichteten Metallrohren, Stützprofilen, Spanndrähten und dem Geflecht beste-hen. Er lässt sich leicht aufstellen, ist preiswert und pflegeleicht. Mit Wildem Wein oder Efeu bepflanzt, bietet er einen guten Sichtschutz. Bei den Varianten Gittermattenzaun und Streckmetallzaun können Me-tallstäbe quadratisch oder rechteckig verwoben sein und mit geschwungenen Mustern und Ornamenten ergänzt werden.

Absolut rost- und wartungsfrei zeigt sich der quali-tativ hochwertige Alu-Zaun aus stranggepresstem Aluminium. Damit ist nahezu jede Profilform her-stellbar, wodurch sich eine Vielzahl von Gestaltungs-möglichkeiten ergibt. Auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Naturmaß-Fertigung und ein umfang-reiches Zubehörprogramm sprechen für diese mo-derne Art der Einfriedung.

Die Farbgebung ist frei wählbar, von unbehandelt über eine hochwertige Einbrennlackierung bis zu Kunststoff- oder Pulverbeschichtung ist jeder belie-bige Farbton möglich.

MauernWer eine besonders massive und blickdichte Form der Einfriedung bevorzugt, kann diese als Mauer ausbilden (lassen). In manchen Gegenden, z.B. dort wo früher Römersiedlungen gelegen waren, sind Mauern häufiger anzutreffen, oft aus unterschied-lichen Materialien, wie Naturstein und Ziegeln kom-biniert. Ob aus verputzten Ziegeln, Klinkerziegeln,

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Von Vorteil ist, wenn das Tor die Einfahrt auch größe-rer Fahrzeuge ermöglicht, etwa für die Zulieferung von Brennstoffen.

Betonsteinen oder Natursteinen aufgebaut, Mauern vermitteln immer ein Gefühl von großer Sicherheit und lassen sich vielfältig, z.B. mit Durchbrüchen und/oder Nischen gestalten.

Eine besondere Form ist die so genannte Trocken-mauer, die ganz ohne Mörtel auskommt. Das Auf-bauen einer Trockenmauer erfordert viel statisches Wissen und handwerkliches Können und sollte aus-schließlich einem Fachmann vorbehalten bleiben, oder zumindest unter dessen Anleitung erfolgen.

Tor und TorantriebZu jeder Einfriedung gehört das passende Tor, mög-lichst mit einem automatischen Schließsystem und einer modernen Zutrittskontrolle, eventuell auch mit Videokontrolle. Siehe dazu auch Kapitel 5, Ab-schnitt Gebäudetechnik.

Torantriebssysteme, die eine Öffnung des Tores er-möglichen, ohne aus dem Fahrzeug aussteigen oder den schweren Einkauf abstellen zu müssen, sind längst gängiger Standard. Je nach Platzangebot und Torart kann dabei zwischen Drehflügel-, Schiebetor- und Schiebefalttormechanismus gewählt werden. Bei Garagen oder Carports, die direkt an die Straße grenzen, bietet sich auch der Einbau eines Garagen-tors an. Siehe dazu auch Kapitel 2 Garage.

Foto: Friedl Betonwerke, pixelio - Rainer Klinke

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In unserem Land ist es selbstverständlich, dass Wasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz kommt und oftmals ist uns gar nicht bewusst, dass wir da-für auch eine schöne Stange Geld bezahlen müssen – vor allem für den Abtransport des verwendeten Wassers in Form von Kanalgebühren, selbst dann, wenn wir das Wasser für die Bewässerung des Gar-tens verwenden. Sinnvoll ist daher, sich um ent-sprechende Alternativen zum Trinkwasser aus der Leitung zu bemühen.

Eine Möglichkeit ist die konsequente Regenwasser-nutzung (siehe dazu Kapitel 3). Eine weitere bietet der eigene

BrunnenWenn nicht feststeht, wo der richtige Ort dafür ist, bringt Sie ein guter Radiästhet, zu deutsch Wün-schelrutengeher, weiter. Er wird Ihnen zeigen, wo Sie entweder eine Quelle oder einen Zugang zu Grundwasser finden. Steht der Platz fest, gibt es mehrere Systeme zur Förderung:

SchachtbrunnenDer Schachtbrunnen wird mit Betonringen (bis zu 150 cm ø), die in die Erde gegraben werden, nach

und nach auf Grundwassertiefe gebracht. Diese sollte aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr als zehn Meter betragen. Das Grundwasser dringt durch die untersten, gelochten Ringe über eine Kiesschüttung nach oben und kann dann mittels Tauchpumpensystem oder Zieheimer an die Ober-fläche befördert werden. Um Verunreinigungen des Wassers zu vermeiden, sollte auch für eine passende Abdeckung gesorgt sein.

BohrbrunnenBeim Bohrbrunnen wird das Bohrrohr durch die wasserführende Schicht des Grundwassers hindurch bis auf den Grundwasserträger abgesenkt und da-nach wieder hochgezogen. Im Grundwasser ver-bleibt ein gelochtes oder geschlitztes Filterrohr, an das sich ein vollwandiges Rohr bis zur Erdoberfläche anschließt, durch welches das Wasser gefördert wird. Der Durchmesser eines Bohrbrunnens kann, je nach Wasserbedarf, zwischen zehn Zentimetern und zwei Metern betragen. Theoretisch ist es möglich jede Tiefe zu bohren. Im Selbstbauverfahren sollte ein solcher Brunnen nicht angelegt werden, besser ist es, einen Profi mit der Aufgabe zu betrauen.

SchlagbrunnenDer Schlagbrunnen findet häufig für die Gartenbe-wässerung Verwendung und kann vom Heimwerker

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selbst gebaut werden: Dazu werden Metallrohre in den Boden getrieben. Das Vorbohren mit einem Erdbohrer erleichtert diese Arbeit. Das erste Me-tallstück hat eine spezielle Spitze, die den Boden durchdringt und verdrängt. Hinter der Spitze sind Öffnungen angebracht, über die das Wasser in das Rohr eindringen und hochsteigen kann, sobald die wasserführende Ebene erreicht worden ist. Wird nun die Luft über dem Wasser von einer Pumpe aus dem Rohr gesaugt, steigt das Wasser bis an die Ober-fläche und kann von dort aus verteilt werden.

GartenbewässerungVerfechter des natürlichen Gartenbaus sind gegen eine künstliche Bewässerung und bevorzugen, alles Pflanzenwachstum der Natur zu überlassen. Mit dem Effekt, dass man in trockenen Perioden auf die grüne Wiese verzichten muss, weil sie verdorrt ist. Sobald es wieder regnet, wird auch alles wieder Grün.

Wer allerdings kostbare Blumen und Gehölze in sei-nem Garten pflegt oder auf eine gute Obst- und Ge-müseernte hofft, wird auf eine gute Bewässerungs-anlage setzen. Industrie und Handel bieten eine Fülle von Systemen und Einzelprodukten an, die entweder an das öffentliche Wasserleitungsnetz oder an einen Brunnen respektive die Regenwasseranlage angeschlossen werden können.

Die Regnertechnik bietet eine unschätzbare Zeiter-sparnis, weil die Anlage die Bewässerungsaufgaben zu vorprogrammierten Zeiten erledigen kann.

Das gewährleistet die Langlebigkeit der Pflanzen, die durch regelmäßiges Gießen keinen Feuchtig-keitsschwankungen oder Trockenperioden unterlie-gen, und eine nicht unerhebliche Kostenersparnis, denn durch die gezielte Programmierung bzw. In-stallation sinkt auch der Wasserverbrauch. Jeder be-grünte Bereich erhält die benötigte Wassermenge. Eingebaute Feuchtigkeitsfühler melden der Anlage außerdem, wenn es geregnet hat, also nicht mehr ge-gossen werden muss. Die Bequemlichkeit ist das vierte Argument, das die Besitzer einer solchen An-lage so schätzen, denn während die Anlage ihre Ar-beit verrichtet, können Sie entweder wichtiges erle-digen oder einfach nur zuschauen und relaxen.

Eine gute Planung ist mit das wichtigste bei der An-schaffung einer Beregungsanlage. Sind alle Informa-tionen beisammen, werden ein Beregnungsplan und die Leitungsführung erstellt. Je nach Garten und Bud-get gibt es verschiedene Systeme für jeden Einsatz-bereich: Bodenbewässerer, Versenksprühregner, Drehstrahlversenkregner, Getriebeversenkregner. Sprühregner werden oberirdisch installiert, Versenk-regner sitzen unter der Erdoberfläche und werden

Foto: pixelio - knipser5, Andreas Zööick

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nur sichtbar, wenn sie der Wasserdruck aus dem Bo-den hebt. Sinnvoll sind auch Wassersteckdosen für zusätzliche Schlauchanschlüsse. Wichtig bei den im Erdreich verlegten Düsen ist, dass Sie bodeneben montiert werden, um Beschädigungen beim Rasen-mähen zu vermeiden.

Die Erfahrung zeigt, dass Pflanzen am liebsten nachts oder frühmorgens bewässert werden, was sich mit einem Bewässerungscomputer bequemst pro-grammieren lässt. Auch für den Urlaub sind Bewässe-rungssysteme ideal. Etliche Erzeugnisse lassen sich auf Wochen im Voraus programmieren. Selbst Ter-rassentröge, Randbepflanzungen und Zimmerpflan-zen können so vor allem im Urlaub bequem mit Was-ser versorgt werden. Dafür gibt es spezielle Düsenvarianten und Kombinationen sowie Tropfbe-wässerungssysteme. Endtropfer bewässern Einzel-pflanzen, Reihentropfer Balkonkästen und Pflanz-tröge, und Tropfverteiler einzelne Blumentöpfe.

Der eigene TeichEin gepflegter Zierteich ist mit seinem klaren Wasser und schönen Pflanzen eine Augenweide. Außerdem lockt er mancherlei Tiere aus der Umgebung an und dient den Vögeln als Tränke. Ob als Folienteich an-gelegt oder in einem gemauerten Becken, meist ist der Zierteich das Habitat von Goldfischen, bei be-sonderen Liebhabern mit großer Börse vielleicht so-gar der prachtvollen Koi-Karpfen.

Biotope sind hingegen naturnahe Teiche, in denen sel-tene heimische Pflanzen und Tiere gedeihen. Das Bio-top muss nicht schön aussehen, sondern vor allem op-timale Lebensbedingungen bieten. Beispiel: Algen, ansonst in Gartenteichen gar nicht gern gesehen, er-füllen im Biotop die wichtigen Aufgaben als Versteck und Nahrung für Larven, Kaulquappen und viele an-dere kleine Wassertiere. Molche, Frösche und Kröten siedeln sich hier ebenso selbstverständlich an, wie Li-bellen und andere Wasserinsekten.

Je größer und tiefer der Gartenteich angelegt wird, umso besser ist das ökologische Gleichgewicht. Wichtig: Ab einer Tiefe von ca. 80 cm friert er im Winter nicht mehr bis zum Grund durch. Vermeiden Sie einen Platz mit zu viel Schatten. Pflanzen und Tiere im und am Wasser möchten sich von der Sonne

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Mit einigem Geschick lässt sich eine Bewässerungs-anlage selbst verlegen, für die Planung sollten Sie aber einen professionellen Berater hinzuziehen.

Fotos: pixelio - Bernd, ACO

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verwöhnen lassen. Auch zu viel Sonnenschein kann, vor allem bei unzureichender Gewässertiefe, schäd-lich sein – das Wasser würde sich zu stark erwärmen.

Grundsätzlich können Gartenteiche aus den ver-schiedensten wasserdichten Materialien hergestellt werden. In den meisten Fällen wird jedoch die Wahl entweder auf ein Fertigbecken oder einen Folien-teich fallen. Besonders beliebt sind in jedem Fall Aus-führungen, die zumindest gelegentlich als Schwimm-teich genutzt werden können. Ein Schwimmteich erfordert allerdings eine Mindestfläche von etwa 100 m² und sollte an der tiefsten Stelle wenigstens 2 Me-ter und eine entsprechende Filterzone aufweisen. DIY-TeichbauUm einen Teich anzulegen gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine davon ist der Folienteich. Nach der Standort- und Formbestimmung werden die Umrisse mit Gartenschlauch und einigen Holzpflö-cken markiert. Nach der endgültigen Markierung mit Spatenstichen wird der Boden Schicht für Schicht abgegraben.

Bei der Tiefe des Aushubes müssen Sie berücksichti-gen, dass Sumpf- und Flachwasserzonen später mit einer Kies- oder Teichsubstratschicht bedeckt wer-den. Ehe man das Teichbett aus Sand anlegt, müssen spitze Gegenstände und Wurzeln aus der Grube ent-fernt werden. Anschließend kann man die Teichfolie ausbreiten und über die Teichmulde ziehen. Beim Befüllen zieht sich die Folie dann nach und nach selbst in die richtige Lage.

Im Randbereich wird die Folie nicht einfach mit Erde bedeckt, sondern hochgestellt und kurz über dem Erdreich abgeschnitten. Spezialfolie für den Teich ist in Breiten von 4, 6 und 8 m von der Rolle in beliebiger Länge erhältlich. Durch Verschweißen kann jede beliebige Größe und Form hergestellt werden. Allerdings muss das aus Sicherheitsgründen unbedingt von einem Fachmann durchgeführt wer-den. Als Schutz vor grobem Erdreich und Steinen kommt unter die Teichfolie ein Sandbett oder Teich-flies. Je größer der Teich, desto stärker muss die Fo-lie sein. Billige Materialien, die nicht als Teichfolien ausgewiesen sind, eignen sich nicht und werden meist nach kurzer Zeit undicht.

Fotos: pixelio - Ulrike Linnenbrink, A. D

reher, epr/Söll

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Beachten Sie, dass die Uferböschungen nicht zu steil ausfallen, ansonsten würde sich in den Vertie-fungen Faulschlamm bilden. Im Interesse zuwan-dernder Tiere sollte eine flache Uferzone ausgebil-det werden, in der später Sumpfpflanzen eingesetzt werden können.

Als Alternative zum Folienteich bieten sich Fertig-teiche, große Elemente aus hochwertigem Polyäthy-len oder glasfaserverstärktem Kunststoff an. Sie sind UV- und temperaturbeständig sowie bruch-, schlag- und formsicher. Es gibt sie in vielen Varianten bis zu einer Wassertiefe von 1 m. Große Teiche in Fertig-ausführung werden in Modulbauweise, d.h. aus meh-reren Teilen, die miteinander verschraubt werden, hergestellt. Auch eine Kombination von mehreren Fertigteichen, eventuell auf verschiedenen Höhen, ist denkbar. Eine aparte Lösung ist auch, die einzel-nen Becken mit Bachläusen zu verbinden.

Um die Form des Fertigteiches auf den Untergrund zu übertragen, können Sie z.B. eine Latte an den äu-ßeren Konturen entlangführen und die Umrisse mit Sand nachzeichnen. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Umrisse mit Holzleisten abzustecken. Geben Sie in jedem Fall rundherum etwa 50 cm Spielraum zum Ausheben zu.

Da das Becken ein Sandbett als Unterlage bekommt, müssen Sie zur Einbautiefe noch etwa 10 cm Aushub-tiefe rechnen. Ist das Teichbett fertig und mit der Wasserwaage eingeebnet, können Sie das Becken in die Grube stellen, kontrollieren ob die Oberkante überall ca. 5 cm unter dem Erdniveau liegt und an-schließend etwas Wasser einfüllen. Nach etwa zwei Stunden hat sich der Untergrund gesetzt und Sie kön-nen mit dem Verfüllen der Hohlräume beginnen. Zwischendurch immer wieder prüfen ob die Lage waagrecht ist. Damit der Sand die Fugen völlig aus-füllt, wird er mit etwas Wasser eingeschlämmt. Dabei müssen Sie sorgfältig darauf achten, dass der äußere Wasserstand nicht über den inneren ansteigt, weil sonst das Becken aufschwimmt und neu eingebaut werden muss.

Im Randbereich gedeihen die wichtigsten Wasser- und Sumpfpflanzen. Die Bepflanzung sollte in Grup-pen mit einem Pflanzabstand von ca. 30 cm erfolgen – kleinere Pflanzen sollten nicht von größeren be-schattet werden. Am Schluss Wurzelballen beschwe-ren und Teich komplett befüllen.

SwimmingpoolDer Einfachheit halber werden heutzutage meist vorgefertigte Becken als Pools eingesetzt. Große

Teichpflege

Damit der Teich sich auf Dauer nicht in eine trübe Brühe verwandelt, muss da und dort nachgeholfen werden. In einem gut geplanten und sorgfältig ausgeführten Gartenteich halten sich die darin lebenden Organismen – Algen, höhere Pflanzen, Algenfresser, Räuber sowie Bakterien weitgehend die Waage. Stimmt alles, ist das Wasser klar, und stand-ortgerechte Pflanzen wachsen nach dem Anpflanzen gut an. Mit der Zeit sammeln sich jedoch am Teichgrund abge-storbene Pflanzenreste, die das biologische Gleichgewicht ins Wanken bringen. Wasserpflanzen können von Algen überwuchert werden und sterben in der Folge ab. Die abgestorbenen Pflanzen werden wiederum von Bakterien zer-setzt, die ihrerseits den im Wasser vorhandenen Sauerstoff verbrauchen und damit den Tierbestand gefährden.

Um Teiche langfristig vor Verschmutzung und Überdüngung zu schützen, kommen mechanische, chemische und biologische Filteranlagen zum Einsatz. Es hat sich gezeigt, dass es bei Verwendung guter Teichfilter nicht so sehr auf die Förderleistung der Pumpe ankommt. Wesentlicher ist die Filter-Behältergröße sowie die richtige Abstim-mung der einzelnen Filterkomponenten. Wichtig ist eine möglichst große Oberfläche des Filtermaterials. Durch Einsatz moderner Filtermaterialien lässt sich die Wirkung der Anlage optimieren.

Im Aquaristik-Handel finden sich unzählige Hilfsmittel und Werkzeuge, die die Teichpflege erleichtern. Lassen Sie sich beraten!

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Elemente aus hochwertigem Polyäthylen oder glas-faserverstärktem Kunststoff haben den gemauerten und verfliesten Schwimmbecken längst den Rang abgelaufen. Ob sie allerdings aufgestellt werden können, hängt nicht zuletzt von den Zufahrtsmög-lichkeiten für den Liefer-LKW bzw. der Möglichkeit ab, ob ein entsprechend großer Kran bis zum ge-wünschten Standort reichen kann.

Das Aufstellen des Kunststoffbeckens erfolgt wie beim Teich, die Schwimmbadtechnik rundherum ist allerdings etwas komplizierter und sollte unbedingt mit einem Fachmann abgesprochen werden. Neben einem leistungsstarken Filter und eventuell einer Gegenstromanlage ist meist auch eine entspre-chende Heizung (Solarheizung) einzuplanen.

Ein komfortabler Ein- und Ausstieg, eine möglichst rutschfeste Beckenumrandung mit entsprechendem Wasserablauf und eine moderne Abdeckung runden das heimische Schwimmvergnügen ab. Einen der kompetentesten Anbieter und Berater finden Sie unter www.roeder-gols.at

Sicherheits-Tipp

Gartenteiche und insbesonders Schwimmteiche mit steil abfallenden Ufern sind eine Gefahrenquelle für kleine Kinder. Als Schutz haben sich Zäune bewährt, die selbstverständlich nicht die Beaufsichtigung durch Erwachsene ersetzen können. Um Tiere vor dem Ertrinken zu bewahren, sollte der Teich eine aus-reichend große, flache Uferböschung haben, die man z.B. mit Steinen errichten kann.

Neben guter Technik erfordert ein Pool auch per-manente Wasserpflege. Die Mittel wirken gegen Bakterien, Viren, Pilze, Algenwachstum und Trü-bungen, lösen sich rückstandsfrei im Wasser auf und führen – bei guter Qualität – nicht zu Ablagerungen oder verstopften Filtern.

Wer ein Schwimmbecken bauen will, findet erstklas-sige Anleitungen dazu unter www.pool-bau.eu.

Fotos: epr/bsw, pixelio - Stephanie Hofschläger

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Kein Garten, keine Terrasse und auch keine Hauseinrichtung ohne Metall. Vom stabilen, Sicher-heit vermittelnden Metallzaun über Gestelle bei Stühlen und Tischen auf der Terrasse oder Trep-pengeländer bis hin zu den romantischen Garten-lampen – Metall ist aus unserem Alltag eigentlich nicht mehr wegzudenken.

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D as gilt auch für die Inneneinrichtung: Liebge-wonnene Metall-Schätze wie Großmutters

altes Bügeleisen oder die zur Dekoration umfunk-tionierte Milchkanne können in ihrem Wert erhal-ten werden.

Eine intensive Schönheits- und Pflegekur ist früher oder später unabdingbar. Neben dem Feind Nummer Eins – dem Rost – kommt es mit der Zeit natürlich auch zu anderen optischen Einschränkungen wie Ab-blättern des Lackes, Vergilbungen oder Verfärbungen. Oder Ihnen gefällt einfach die bisherige Farbe nicht mehr, und Ihr Gartenzaun soll künftig nicht mehr in Silber, sondern in einem kräftigen Grün erstrahlen?

Welchen Lack, welche Farbe?Besonders guten Schutz bietet der HAMMERITE Metallschutz-Lack. Er ist einfach und schnell anzu-wenden und kann direkt auf Rost aufgetragen wer-den. Durch seine 3 in 1 Funktion bietet er Rost-schutz, Grundierung und Lack in einem! Der Lack enthält nämlich hochwertige Harze, hitzegehärtete Glaspartikel, rostschützende Pigmente und wasser-abweisende Zusatzstoffe.

In erster Linie erfüllt der Metall-Schutzlack wie der Name schon sagt eine Schutzfunktion für das Mate-rial. Direkt nach dem Lackieren entsteht eine feste Schicht, die Feuchtigkeit, Luft und sämtliche schäd-liche Umwelteinflüsse abwehrt. Neben diesem Schutz dient der Lack natürlich auch der Farbge-bung und damit der optischen Verschönerung Ihrer Metallgegenstände.

HAMMERITE bietet glänzende Lacke in den Grundfarben Schwarz, Weiß, Hellgrau, Silber, Dun-kelgrün, Blau, Rot, Gold und Braun an. In den mat-ten Versionen werden Gold, Silber und Blau nicht

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Akzo Nobel Coatings GmbHAubergstraße �, A-�1�1 ElixhausenT: (0��2) �� ���-0www.akzonobel.at, www.hammerite.at

veränderungen in unseren Breitengraden – leider von Jahr zu Jahr steigend.

Um das zu verhindern hilft ein wachsames Auge auf die Metall-Schmuckstücke, die so manchem Haus oder Garten erst die unverwechselbare Note geben und die Anwendung des bewährten HAMMERITE-Metallschutz-Systems. Neben den drei verschie-denen Metall-Schutzlacken umfasst das HAMME-RITE-Produktprogramm noch andere Problemlöser wie z.B. den Heizkörper-Lack oder den Rost-Blo-cker, Rost-Killer und das Rost-Entferner-Kraft-Gel.

Was bisher immer eine nerven- und zeitraubende Arbeit war, lässt sich jetzt mit HAMMERITE rasch und professionell bewältigen. Schon heute schätzen Millionen Heimwerker diese Arbeitserleichterung und noch mehr die perfekten Arbeitsergebnisse. Aber auch bei Umweltkriterien und Gesundheits-verträglichkeit setzt HAMMERITE Maßstäbe.

Noch ein Tipp: Falls Sie Zink oder verzinkte Flächen bearbeiten möchten, sollten diese vor dem Überla-ckieren mit Hammerite Metallschutzlack mit Spezial-Haftgrund bearbeitet werden. Zink bildet nämlich spezielle Salze an der Oberfläche, die die lackierte Flä-che von unten angreifen würden. Falls Sie ausschließ-lich verzinkte Flächen vorliegen haben, empfiehlt sich gleich das Produkt HAMMERITE Direkt auf Zink, welches keine Vorgrundierung mehr benötigt.

angeboten. Außerdem gibt es Lacke in sogenannter Hammerschlag-Optik. Gegenstände, die mit sol-chen Lacken gestrichen wurden sehen aus, als ob die Metalloberfläche mit Hammerschlägen bearbeitet worden wäre. Die angebotenen Farben reichen in dieser Kategorie von Schwarz, Grau und Silbergrau über Metallblau und Dunkelgrün bis zu Kupfer.

Wenig Vorbereitung – rasche AusführungMühsames Herunterkratzen und Abschleifen von Rost oder altem Lack können Sie sich künftig spa-ren. Es genügt abstehende, lose Farb- und Rostparti-kel mit einer Drahtbürste zu entfernen. Die Ober-fläche sollte trocken, sauber, fest und fettfrei sein. Das Auftragen einer Grundierung ist nicht mehr nö-tig und der Lack kann direkt auf den Rost oder die alte Lackierung aufgetragen werden. Ein perfektes Ergebnis erhalten Sie durch die auf den jeweiligen Bedarf abgestimmten Packungsgrößen zum Strei-chen, Sprayen oder Spritzen. Kleinere und ver-schnörkelte Metallteile lassen sich z.B. gut mit dem Pinsel lackieren, schwer erreichbare Stellen mit dem Spray und sehr große und glatte Flächen werden am besten gespritzt. Egal welche Arbeitsmethode sich anbietet, schon die kleinsten Roststellen sollten so-fort behandelt werden, deshalb ist ein kleiner Vorrat von HAMMERITE Metall-Schutzlacken im Hob-by-Keller oder Werkzeugschrank angebracht.

Denn schon ein Blick in die Zeitung oder ins Fern-sehen genügt, und wir werden bestätigt: Unser Kli-ma wird immer „rostfördernder“. Durch Rostfraß erleiden deshalb auch die meisten privaten Haus-halte Schäden in kaum noch vorstellbarer Millio-nen-Höhe. Tendenz – durch immer mehr Wetter-

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D er Werkstoff Holz findet sich in jedem Garten auf vielfache Art und Weise. Da aber nur sehr

wenige Holzarten von Natur aus witterungsresistent sind, muss der Werkstoff für die Verwendung im Freien meist besonders geschützt und immer wieder nachbehandelt werden. Dabei beginnt Holzschutz schon mit der richtigen Planung! Zielsetzung ist, die Feuchtigkeit im Holz so gering wie möglich zu hal-ten. Diese konstruktiven Maßnahmen sollten immer voran gestellt werden, denn sie können die Haltbar-keit des Holzes wesentlich verlängern und die Ver-wendung von chemischen Holzschutzmitteln unnö-tig machen, zumindest aber erheblich reduzieren!

Ohne Holzschutz kommen nur einige Eichenarten, darunter die Mooreiche, Bangkirai, Robinie bzw. Akazie und Teakholz sowie die einheimische Lärche aus. Konstruktiv sollten aber auch diese Materialien geschützt werden. Alle anderen Holzarten brauchen regelmäßigen chemischen Schutz. Im Handel wer-den dafür diverse Holzschutzmittel angeboten, von denen nur wenige unbedenklich anwendbar sind. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechenden Hin-weise, wählen Sie unbedingt ein Produkt, das mit einem anerkannten Umweltzeichen versehen ist und schützen Sie Holz im Außenbereich auch baulich richtig. Die Anwendung solcher Mittel erfolgt durch Streichen oder Sprühen. Achten Sie immer auf die genauen Hinweise des Herstellers!

Mit dem Begriff „Holz im Garten“ ist aber nicht ir-gendein Stück Holz gemeint, sondern Material, das auf eine ganz bestimmte Art vor Witterungseinflüs-sen geschützt wurde, nämlich kesseldruckimräg-

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nBAUperfekt Tipp

In ganz Europa gibt es rund 2�00 bedenkliche Holz-schutzmittel mit ungefähr �00 verschiedenen Gift-stoffen. In jedem Fall ist Vorsicht geboten und das geprüfte Markenprodukt zu bevorzugen, da den billi-gen „No-name-Produkten“ meist keine detaillierten Angaben zu den Inhaltsstoffen zu entnehmen sind.

Konstruktiver Holzschutz

Die relative Feuchtigkeit von Bauholz sollte – zum Zeitpunkt des Verbauens – 20 Prozent in keinem Fall übersteigen. Holzbauteile lassen sich durch wirksame bauliche Maßnahmen wie z.B. Hinterlüftung gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit schützen. Schalungen und Verkleidungen sollten so angebracht sein, dass Niederschlagswasser rasch ablaufen (mind. 1�° Nei-gung), und nicht in die Holzverbindungen eindringen kann (z.B. senkrechte Montage von Verschalungen). Waagrechte Flächen sind für einen Langzeitholz-schutz ungeeignet und müssen abgedeckt werden. Verbindungsstellen und Berührungsflächen von Höl-zern, besonders an deren Hirnflächen, sind gegen das Eindringen von Wasser zu schützen. Im Außenbereich sollten ausschließlich rostfreie Holzverbinder bzw. Schrauben verwendet werden.Nähere Infos zum Thema konstruktiver Holzschutz finden Sie auch unter: www.holzforschung.at

Foto: epr/Dauerholz

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niertes Holz, auch als KDI-Holz bekannt. Diese Hölzer werden zum Bau von Pergolen, Carports, Pa-villons aber auch Palisaden und Zäunen verwendet und erfordern – außer an frischen Schnittstellen – keine weitere Schutzbehandlung mehr.

Holz hat eine schwammähnliche Struktur mit Zell-hohlräumen und Zellwänden. Im Holzschutzverfah-ren werden diese Zellwände mit einem Schutzmittel versehen, um es so vor zerstörerischen Pilzen und Insekten zu schützen. Dies gelingt mit Hilfe von Va-kuum und Druck. Je nach Holz und Holzfeuchte so-

wie dem angestrebten Verwendungszweck finden verschiedene Varianten der Kesseldruckimprägnie-rung Anwendung.

KDI-Hölzer finden Sie in zwei Farbtönen. Abhängig vom genauen Herstellungsverfahren und den ver-wendeten Salzen, wirken die Hölzer meist grünlich und man kann in den Poren die hellgrünen Salzreste sehen. Manche Hersteller färben die Imprägnier-mittel braun ein, sodass das fertige Holz eher dun-kelbraun aussieht. Wie auch immer – nach geraumer Zeit der Verwitterung werden beide Farbvarianten eher gräulich, es entsteht eine so genannte Patina, was der Qualität des Holzschutzes aber keinen Ab-bruch tut. Wer den frisch-braunen Farbton erhalten will, muss regelmäßig nachstreichen. Holen Sie sich entsprechende Infos bei einem Holzfachhändler!

Angeboten wird KDI-Holz in Form von Rund- und Halbrundholz, Brettern, Staffeln, Pfosten und Kant-hölzern. Wo naturgewachsenes Holz verwendet wird, z.B. für einen Jägerzaun oder für Palisaden, wirkt es immer rustikal. Bei geschnittenen Balken, etwa für einen Pavillon, kann man entsprechend der Bauweise und verschiedener Materialkombinati-onen auch eine andere Optik erzielen.

Kesseldruckimprägnierte Hölzer findet man in je-dem gut sortierten Baumarkt in unzähligen Varian-ten, Dimensionen und auch Qualitäten, sodass man für eigene Planungen und Bauvorhaben fast immer genau das richtige Rohmaterial bekommen kann. Darüber hinaus werden unzählige Zubehörteile, meist aus verzinktem Stahl, angeboten, die die Ver-bindung der Hölzer bzw. ihre Verankerung im Bo-den vereinfachen.

Angewendet werden KDI-Hölzer häufig für den Bau von Gartenpavillons und Pergolen sowie Car-ports. Auch große Pflanzgefäße, Schutzwände (Sicht-/Windschutz) oder Mülleimerverbauten, Ge-räteschuppen und Brennholzverschläge werden aus diesen Hölzern hergestellt (auch die vorgefertigten Modelle aus dem Baumarkt oder Gartencenter sind kesseldruckimprägniert).

Die diversen Bauvorhaben aus KDI-Hölzern erfor-dern eine bestimmte Vorarbeit, die mit dem Vorbe-

BAUperfekt Tipp

KDI-Holz lässt sich mit einigen Lacken auch farblich gestalten. Da durch die Imprägnur aber die Farbauf-nahme nicht unbedingt homogen erfolgt, ist ein Pro-beanstrich auf einem Probierholz ratsam.

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reiten des Untergrundes beginnt. Während Carports und Gartenpavillons eine stabile Gründung (Funda-mentplatte oder Streifenfundamente) erfordern, können Pergolen – mit den entsprechenden Halte-rungen – beispielsweise auch in einem natürlichen Unterboden befestigt werden.

GartenpavillonDer Pavillon ist ein freistehendes, überdachtes und häufig rundum offenes Gebäude mit einem runden oder vieleckigen Grundriss. Er bietet Schutz vor Sonne und Regen, sodass man auch bei schlechteren Witterungsbedingungen die Zeit im Garten ver-bringen kann. Früher eher dem Adel und Reichen vorbehalten, findet man ihn heute in vielen Gärten. Vom kleinen überdachten Sitzplatz bis zum luxuri-ösen Bauwerk mit Jacuzzi ist alles möglich.

PergolaAls Pergola bezeichnet man einen raumbildenden Säulen- bzw. Pfeilergang, oft im Übergang zwischen Haus und Terrasse oder zur Garage. Ursprünglich als

Druckimprägnierung

Der Feuchtegehalt des Holz muss vor der Imprägnierung kleiner �0 % (Fasersättigungspunkt) sein. Den besten Schutz erreicht man mit der sogenannten Vollzelltränkung. Dabei wird die Druckphase solange aufrechterhalten, bis das Holz keine Imprägnierflüssigkeit mehr aufnimmt. Die wichtigsten Verfahrensschritte für den Tränkerfolg sind das Vorvakuum, das Fluten des Kessels unter Vakuum und die Druckphase. Starke Vakuumpumpen evakuie-ren die Luft aus dem Imprägnierkessel und der Holzstruktur. Je besser das Vorvakuum, desto höher ist die zu errei-chende Aufnahmemenge an Schutzmittel. Während des Flutens des Kessels mit Imprägnierlösung muss das Vaku-um aufrechterhalten werden. Anschließend pressen Druckpumpen die Schutzmittellösung mit hohem Druck tief in das Holz. Das Nachvakuum sorgt dafür, dass das Holz tropffrei aus der Anlage gefahren werden kann. Holzarten unterscheiden sich in ihrer Tränkbarkeit. So müssen z.B. für Fichtenhölzer deutlich längere Vakuum- und Druck-zeiten gewählt werden als für Kiefernhölzer.

Das Doppel-Vakuum-Verfahren wird zur Imprägnierung insbesondere maßhaltiger, trockener Hölzer für die Ge-brauchsklasse �, wie z.B. Fenster- und Türenhölzer aber auch für Konstruktionshölzer, Bauholz, Verbretterungen, Holzbalkone usw. angewendet.

Bei dem so genannten Niederdruckverfahren wird das Holz zunächst einem schwachen und kurzen Vorvakuum ausgesetzt, dann wird die Anlage mit Schutzmittellösung geflutet und auf Normaldruck entspannt. Dadurch wird die Lösungsaufnahme im Vergleich zur Kesseldruckimprägnierung deutlich reduziert. Im abschließenden, weiten Vaku-um wird überschüssige Lösung entfernt und so eine recht „trockene“ Oberfläche des Holzes erzielt.Wurden früher ausschließlich lösemittelhaltige Holzschutzmittel in diesem Verfahren eingesetzt, werden neuer-dings verstärkt wasserlösliche Holzschutzmittel verwendet, um die Lösemittelbelastung zu verringern.

(Quelle: BASF)

Foto: epr/Woga

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BAUperfekt Tipp

Verarbeiten lässt sich das imprägnierte Holz wie jedes andere auch. Viele der KDI-Elemente, die man im Bau-markt zu kaufen bekommt, sind naturgewachsenes Rundholz, das beim Verschrauben relativ leicht reißt. Man sollte daher immer Vorbohren und die Schrauben nicht gleich ins Holz drehen. Verwenden Sie nur rost-freie Schrauben!

Rankhilfe gedacht, dient sie heute der Betonung und Gliederung von Gartenanlagen oder als Steher, um ein Umwehen oder Abheben der Konstruktion zu verhin-dern. Wird an den Stehern eine Kletterpflanze, z.B. Wilder Wien, Rambling-Rosen und/oder Efeu etc. eingesetzt, ist die Konstruktion innerhalb kürzester Zeit zugewachsen und wird zum wunderschönen Blickfang für eine romantische Gartengestaltung.

CarportVerglichen mit Garagen überzeugen Carports durch die niedrigen Kosten, eine schnelle und leichte Fer-tigstellung, sowie vielfältige Gestaltungsvarianten – beispielsweise als begrünte Laube, die sich in die Gartengestaltung einfügt. In den kalten Monaten schützen Carports vor Schneelasten, im Sommer vor Überhitzung. Bei Regenwetter trocknet das Fahr-zeug durch die permanente Luftzirkulation sogar schneller und rostet daher nicht so bald.

Sinnvoll ist es, die Konstruktion mindestens einen Meter länger und breiter als das Fahrzeug zu planen. Wenn Sie seitlich großzügig Platz haben, gewinnen Sie Stellplatz für Fahrräder, Gartenmaschinen, Werkzeuge und Sportgeräte. Damit es keine Kon-flikte und unnötigen Ärger gibt, sollten Sie die Er-richtung eines Carports an der Grundstücksgrenze mit Ihrem Nachbarn abstimmen.

Pflanz-GefäßeGroße Pflanzgefäße sind teuer – das muss aber nicht sein, wenn man sie nämlich selbst herstellt. KDI-Holz in einer hohen Qualitätsklasse ist auch dauer-haft im Erdkontkakt haltbar und daher für den Bau von Pflanztrögen absolut geeignet. Ihren Wünschen nach Form und Größe sind praktisch keine Grenzen gesetzt, beachten sollten Sie nur, dass das Gefäß ei-nen Abfluss braucht. Sehen Sie dafür Öffnungen im Boden des Troges vor und stellen Sie ihn auf Füße,

sodass das Gieß- oder Regenwasser abfließen kann und kein Nässestau entsteht.

Tipp: Schneiden Sie nicht rund aus, sondern ferti-gen Sie nur einen Kreuzschnitt an und streifen Sie die so entstandenen Folienzipfel in das Bohrloch.

SchutzwändeKesseldruckimprägniertes Holz eignet sich auch zur Herstellung von Sicht- oder Windschutzwänden. Man kann diese günstig im Baumarkt kaufen oder ähnlich einem Zaun selbst herstellen. Bei entspre-chender Konstruktion können sie wie Paravants verwendet und immer wieder verstellt werden. Auch Kombinationen mit Pflanzentrögen sind möglich.

ZweckbautenNeben den gartengestalterischen Bauvorhaben müs-sen im Außenbereich auch immer wieder Zweck-bauten errichtet werden, die dann aber trotzdem zur Gesamtoptik passen sollten. Wer also schon eine Pergola und/oder einen Gartenpavillon oder ein Carport aus KDI-Holz sein Eigen nennt, könnte das Material auch für einen passenden Verbau der Müll-eimer, zur Herstellung eines Geräteschuppens oder für einen Brennholzverschlag verwenden.

Foto: epr/Jotun, capotec

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Arbeitserleichterung par excellence Xyladecor bietet mit seinem neuen PowerPad eine Lösung, die praktischer, schneller und einfacher zum gewünschten Ergebnis führt. Die Zeiten, wo Sie auf Knien und mit Pinsel bewaffnet über Ihren Holzbo-den gerobbt sind, gehören der Vergangenheit an. Dank dem PowerPad färben, pflegen und schützen Sie den Bodenbelag denkbar einfach. Dieses prak-tische Gerät vereint die Vorteile eines Pads mit de-nen einer Bürste. Das Pad gleitet über die Oberflä-chen, während die Bürste in die Rillen arbeitet und sogar kleine Risse in der Oberfläche füllt. Die Flüs-sigkeitszufuhr lässt sich unkompliziert per Knopf-druck regeln. Der Xyladecor PowerPad ist batterie-betrieben und kann dank ausziehbarem Haltegriff individuell an Ihre Körpergröße angepasst werden. Nach getaner Arbeit sollte der PowerPad unbedingt gereinigt werden: Nehmen Sie einfach das Schaum-stoffkissen ab, waschen Sie es unter fließendem Was-ser aus, lassen Sie per Knopfdruck auch Wasser durch die Flaschenhalterung und das gesamte Gerät laufen. So werden sämtliche Öl- oder Politurrückstände ent-

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Holz braucht Pflege, besonders beanspruchtes Holz im Außenbereich. Bleibt das Material nämlich unbe-handelt, wird es mit den Jahren unansehnlich, rissig und grau. Die Folgen aus eindringender Feuchtigkeit und sich entwickelnden Pilzkulturen schädigen das Holz nachhaltig. Deshalb ist eine regelmäßige Pflege, im besten Fall inklusive Schutzanstrich, unumgänglich, um die Schönheit Ihrer Terrasse auch noch nach Jahren zu gewährleisten.

eine gepflegte und geschutzte terrasseiM handuMdRehen

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fernt und einem einwandfreien Gebrauch beim nächsten Mal steht nichts im Wege.

Für die Anwendung mit dem PowerPad gibt es das Terrassen-Öl, welches durch seinen integrierten UV-Schutz eine vorzeitige Vergraung der Holzober-fläche verhindert und tief in das Holz eindringt. Das Terrassen-Öl ist in den Farben Natur, Mittelbraun und Rotbraun erhältlich. Weiters ist das PowerPad auch für Parkettböden im Innenbereich anwendbar – dafür wurde die Xyladecor PowerPad Parkett-Poli-tur entwickelt.

Pumpen und SprühenBesonders komfortabel lassen sich Xyladecor Pro-dukte auch mit dem Druck-Sprüher auftragen, wel-cher sich für die Verarbeitung mit dem Sprühbar Ter-rassenholz-Öl und der Sprüh-Lasur eignet. Das Gerät benötigt keinen Stromanschluss sondern funktioniert über Luftdruck. Füllen Sie einfach die Lasur in den Sprüher, pumpen Sie kurz um den nötigen Druck auf-zubauen und behandeln Sie das Holz aus einer Ent-fernung von etwa 30 cm. Die Reinigung des Sprühers erfolgt einfach und schnell unter fließendem Wasser.

PinselanwendungHigh Solid ist eine mittelschichtige Kompaktlasur, die Holz im Außenbereich imprägniert und dieses vor Bläue und Regen schützt. Das Holz erhält einen

UV-Schutz, die Farbe bleibt so extra lange erhalten. Außerdem ist die Lasur diffusionsoffen, blättert nicht ab, lässt sich besonders leicht verstreichen und ist geruchsarm. Die Lasur kann eingesetzt wer-den an Fenstern und Türen, Seitenschalungen, Sicht-blenden, Pergolen und Zäunen, Carports, Garten-häusern und Terrassenbelägen. High Solid ist in unterschiedlichen Farbtönen wie z.B. Kastanie, Nuss, Pinie oder Zeder erhältlich und ein Liter der Lasur reicht für etwa 9 m2 bei 2 Anstrichen.

Der richtige SchutzUm Holz im Außenbereich schön und strukturell zu erhalten, ist die Wahl der richtigen Produkte sehr wichtig. Mit Xyladecor liegen Sie nie falsch. In der umfassenden Produktpalette lassen sich nicht nur die verschiedenen Arbeiten erheblich erleichtern, sondern gleichzeitig ein über Jahre garantiertes, per-fektes Ergebnis erzielen.

Mit den Produkten und Geräten von Xyladecor tref-fen Sie bestimmt immer die richtige Wahl!

Akzo Nobel Coatings GmbHAubergstraße �, A-�1�1 ElixhausenT: (0��2) �� ���-0www.akzonobel.at, www.xyladecor.at

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BAUperfekt :: Sanierung

Herausgeber und Medieninhaber: Schmutzer Verlag GmbHDiefenbachgasse 53/2/3 • A 1150 Wien • Tel.: +43 (0)1 89 50 100• www.bauverlag.at

Redaktion: Mag. Veronika Mitterhofer, Christine Šimanek-Meidinger,

Jürgen Niederdöckl, DI Wolfgang Habian, RA Mag. Johannes Bousek

Art Direction & Grafik: Dominique Eichinger

Anzeigenleitung & Produktion: Mag. Veronika Mitterhofer, Mag. Marion Derinsu

Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn

Erscheinungs/Verlagsort: 1150 Wien

UID-Nr.: ATU59071159

Firmenbuch: 104 746P

Für gekennzeichnete Promotion ist der Verlag nicht haftbar zu machen. Abdrucke, auch aus-zugsweise, sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und des Autors gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.

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Auf den folgenden Seiten bieten wir Ihnen Platz und Möglichkeit, Ihr Bauprojekt individuell und bis ins Detail zu planen. Der im Buch integrierte, in Mo-nate unterteilte Kalender, wird schon bald alle wich-tigen Termine und Fixpunkte Ihres Bauprojektes beinhalten. In den herausnehmbaren Bauzeitenplan können die einzelnen Gewerke, vom Maurer über den Installateur bis zum Dachdecker nach Arbeits-tagen eingetragen werden. Viel Zeit und Nerven kostende Überschneidungen wird es somit gar nicht erst geben. Im letzten Teil unserer Services-eiten schließlich können Sie Ihr Bauprojekt mit Hilfe von Fotos, Skizzen und Notizen umfassend dokumentieren.

Nutzen Sie dieses Serviceangebot und lassen Sie dieses Buch nicht nur aufgrund seiner hilfreichen und informativen Inhalte zum ständigen Begleiter auf der Baustelle werden!

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20% des gesamten Rohsto

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ie nur einige

Stunden bei moderaten 60ºC getro

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und danach einfach am Lager aushärte

n.

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als andere beliebte Bedachungsm

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chen eine geringere Feinsta

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tion,

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