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( K O M P E N D I U M )Einführung I Arbeitsbuch I Nachschlagewerk

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mit Pinnacle MediaCenter

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Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

Die Informationen in diesem Buch werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammen-stellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorge-gangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen wer-den. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.

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Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschrumpffolie – zum Schutz vor Verschmutzung – ist aus umweltverträglichem und recyclingfähigem PE-Material.

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

07 06 05

ISBN 3-8272-6910-5

© 2005 by Markt+Technik Verlag,ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH,Martin-Kollar-Straße 10–12, D-81829 München/GermanyAlle Rechte vorbehaltenCoverkonzept: independent Medien-Design, Widenmayerstraße 16, 80538 MünchenCoverlayout: Martin Horngacher, [email protected]: Brigitte Alexandra Bauer-Schiewek, [email protected]: Elisabeth Prümm, [email protected]: text&form GbR, FürstenfeldbruckDruck und Verarbeitung: Kösel, Krugzell (www.KoeselBuch.de)Printed in Germany

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Im Überblick

Teil 1 Der Multimedia-PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration . . . . . . . . . . . 19

Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

Teil 2 Audio – Digitalisieren, Rippen, Bearbeiten und Mixen . . . . . . . . . . . . . . . 215

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217

Kapitel 5 Klangdateien optimieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307

Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331

Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379

Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407

Teil 3 Foto und digitale Bildbearbeitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443

Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497

Kapitel 12 Bildformate konvertieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 539

Kapitel 13 Optimales Bildmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545

Kapitel 14 Diashows und Fotoalben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 575

Kapitel 15 Fotodruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 601

Teil 4 Video . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615

Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 617

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 645

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 721

Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 763

Kapitel 21 Video-CDs und -DVDs abspielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 779

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Im Überblick

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto6

Kapitel 22 Filme versenden und im Web veröffentlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 783

Kapitel 23 Pocket- und Multimedia-PC im Verbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787

Buch-DVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 791

Glossar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 797

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Inhaltsverzeichnis

Teil 1 Der Multimedia-PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration. . . . . . . . . . 191.1 Sinnvolle Hardwaregrundausstattung und Systemkonfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.1.1 Der PC als Stereoanlagenersatz und digitales Tonstudio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.1.2 Der PC als Videorecorder, Videoschnittgerät und DVD-Player-Ersatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231.2 Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241.2.1 Tonformate in der Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251.2.2 Lautsprecherboxen anschließen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341.2.3 Lautsprecher konfigurieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401.2.4 Lautstärkeregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451.2.5 Soundkarte tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461.3 Grafikkarte, TV-Karte und Monitor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 561.3.1 Grafikkarte austauschen und konfigurieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581.3.2 Analoge TV-Karte nachrüsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 671.3.3 Digitale Satellitenkarte nachrüsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 721.4 Festplatten für die Datenspeicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 821.4.1 Arbeiten mit externen USB-Festplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 821.4.2 Interne IDE-Festplatten nachrüsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 831.5 CD- und DVD-Laufwerke und -Brenner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 931.6 Drucker für die Bild- und Coverausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 951.7 USB, Firewire und Co. – Schnittstellen für die Datenüberspielung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 981.8 Multimedia-Hardwareerweiterungen nachrüsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1031.9 Pocket PC und Palm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1071.10 Funkübertragung von Multimedia-Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091.10.1 PC-Datenaustausch per WLAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091.10.2 Multimedia-PC und das Pinnacle Show Center. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111

Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1292.1 Soundsteuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1302.1.1 MCI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1322.1.2 Die Rolle der Codecs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1332.1.3 Gerätezuordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1352.1.4 Lautsprechereinstellungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

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2.2 DirectX. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1382.2.1 Hardwareunabhängige Multimedia-Dienste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1382.2.2 Überblick über die Komponenten von DirectX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1392.2.3 DirectX-Diagnoseprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1402.3 Audiorecorder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1442.3.1 WAV-Dateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1452.3.2 Sounds für Systemereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1462.3.3 Sounddateien komprimieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1492.3.4 WAV-Formate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1502.4 Windows Media Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1512.5 Windows Movie Maker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1553.1 Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1583.1.1 Im Falle eines Falles: der Einbau der TV-Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1603.1.2 Infrarot-Verbindung zur Fernsteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1613.1.3 Die Pinnacle MediaCenter-Fernbedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1623.1.4 Externe Geräte zur Videoeinspielung anschließen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1683.2 Festlegung der Grundkonfiguration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753.2.1 Das Konfigurationsprogramm Settings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1753.2.2 Konfiguration im MediaCenter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1843.3 Der Media Manager – die Medienverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1873.4 Arbeiten mit dem MediaCenter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1943.4.1 TV – Fernsehen anschauen und aufzeichnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1943.4.2 Videofilme suchen und betrachten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2003.4.3 Musik suchen und abspielen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2023.4.4 Fotos suchen und betrachten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2063.5 Media Center-Alternativen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2083.5.1 MyHTPC – Freeware ade. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2093.5.2 tvoon – die neue Freeware-Alternative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2103.5.3 11° Media Portal – das alternative Medien-Portal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2113.5.4 GB-PVR – digitaler Videorecorder mit Medienverwaltungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212

Teil 2 Audio – Digitalisieren, Rippen, Bearbeiten und Mixen . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2174.1 Tools zum Digitalisieren und Rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2214.2 Formate für digitale Klangdateien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2224.2.1 WAV – das Ausgangsformat für Audio-CDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234.2.2 MPEG-I Layer 1/2/3 – Audiodaten für Videofilme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2244.2.3 MP3 – speicherschonend und verteilbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2244.2.4 MP3Pro – leistungsfähig, aber kostenpflichtig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2244.2.5 WMA – Alternative mit Einschränkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

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4.2.6 RealAudio – Audio-Streaming. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2264.2.7 MIDI – synthetische Klangerzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2264.2.8 AIFF – Klangdateiformat für den Macintosh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2274.2.9 Ogg Vorbis – die neue Freeware-Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2274.2.10 AAC – MPEG-4-Audio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2274.2.11 TwinVQ – verlustbehaftete, aber hochwertige Kompression. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2284.3 Fragen zum neuen Urheberrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2284.3.1 Das neue Urheberrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294.3.2 Vorhandene Audio-CDs und Video-DVDs auf Kopierschutz prüfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2304.3.3 Informationen zu kopiergeschützten CDs im Internet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2324.3.4 Besonderheiten beim Video-DVD-Kopierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2334.3.5 Eigene Medien mit Kopierschutz versehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2334.3.6 Vorsicht beim File Sharing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2344.3.7 Movie Trailer und Co. – kostenfreie Klang- und Videodateien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2354.4 Titeldatenbanken im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2384.4.1 CD-Text als Alternative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2384.4.2 CDDB – die kommerzielle Titeldatenbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2404.4.3 FreeDB – die Freeware-Alternative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2404.5 Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2414.5.1 Der Windows Media Player 10 – von der Audio-CD zum WMA- und MP3-Format. . . . . . . . . . . . . 2414.5.2 Der AudioGrabber – von der Audio-CD zu MP3 & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2534.5.3 dBPowerAMP und AAC, Ogg Vorbis & Co. – Rippen ohne Limit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2624.5.4 Nero und WinOnCD – Rippen und Brennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2694.6 Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2754.6.1 Anschlüsse unter der Lupe – externe Eingabegeräte im PC-Verbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2754.6.2 PC mit externen Geräten verbinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2764.6.3 Aufnahmequelle aktivieren und regeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2804.6.4 Kurzaufnahmen mit dem Windows-Audio-Recorder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2834.6.5 Die uneingeschränkte Aufnahme im WAV-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2844.6.6 Professionelle Klangaufnahmen im WAV-, WMA- und MP3-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2884.7 Internetradio und Streaming Media aufzeichnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2944.7.1 Radioaufnahmen im WAV-, OGG VORBIS- und MP3-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2944.7.2 WinAMP 5 und der StreamRipper 1.6 – digitale Aufnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2974.7.3 Phonostar Radio – Radio-Player mit Aufnahmefunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3004.8 Musikeinspielung per Satellit und TV-Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3024.8.1 Air2Mp3 – vom Satellitenradio zu MP3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3024.8.2 Win-TV Nexus S – digitale Klangaufzeichnungen per Satellit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303

Kapitel 5 Klangdateien optimieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3075.1 Normalisieren und Lautstärkeanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3085.1.1 Klangdateien mit dem Nero Wave Editor bearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3085.1.2 Lautstärkeänderungen mit dem Nero Wave Editor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3095.2 Störgeräusche herausfiltern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312

Page 10: Audio - Video - Foto

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto10

5.3 Zeitkorrekturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3155.4 Klangdateibearbeitung mit WinOnCD 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3165.5 Klangdateibearbeitung mit GoldWave . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322

Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3316.1 Echo, Hall & Co. – Klangeffekte zuweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3316.1.1 Klanganpassung per Equalizer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3326.1.2 Karaoke-Filter, Transponieren und Dynamikanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3346.1.3 Soundeffekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3376.2 Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3416.2.1 Ein Hit-Mix im Eigenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3436.2.2 Ein Remix im Eigenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516.2.3 Endlos-Mix und Co. – Nero SoundTrax als Alternative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352

Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3597.1 Klangdateiformate – welches Format wofür? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3597.2 Von Klangformat zu Klangformat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3607.2.1 Schnelle Formatumwandlungen – von … nach … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3617.2.2 Konvertierung von Sonderformaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3657.3 Optimales Festplattenmanagement für Klangdateien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3687.3.1 MixVibes FREE – der schnelle Mix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3687.3.2 Party aufgemischt – Musik nonstop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3707.4 Klangdateien und portable Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3737.4.1 Synchronisation mit dem Windows Media Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3747.4.2 Gerätezugriff mit dem Windows Explorer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3767.4.3 Synchronisation per ActiveSync . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3798.1 Ausgangsformate und Kopierschutzproblematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3798.2 Sicherungskopien für Audio-CDs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3808.2.1 Sicherungskopien mit Nero Reloaded . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3808.2.2 Sicherungskopien mit WinOnCD 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848.3 Audio-CDs im Standard- und CD-Textformat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3868.3.1 Der Windows Media Player – der schnelle Weg zur Audio-CD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3868.3.2 Audio-CDs mit WinOnCD 6 brennen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888.3.3 Audio-CDs mit Nero Reloaded brennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3918.4 MP3 und WMA-CDs für externe und portable Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3928.4.1 MP3-Alben – komprimierte Audio-CDs mit WinOnCD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3938.4.2 MP3-/MP4-/WMA-CDs und -DVDs mit Nero Reloaded erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3998.5 Musikalben für VCD- und DVD-Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4018.5.1 VCD- und DVD-Musikalben im Eigenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4028.6 Alternative Brennformate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 11

Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4079.1 Bedienungselemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4079.1.1 Ansichten und Erweiterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4089.1.2 Wiedergabesteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4129.1.3 Kompaktmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4139.2 Player-Optionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4149.2.1 Allgemeine Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4149.2.2 Verbindungsgeschwindigkeit und Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4159.2.3 Kopieroptionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4169.2.4 Dateizuordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4179.2.5 Sicherheit und Datenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4189.3 Audio-CDs abspielen und verwalten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4199.4 Audiodateien abspielen und verwalten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4219.5 Zugang zu Medien im Internet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4229.6 Internetradio und Streaming Media . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4239.7 Medienbibliothek und Wiedergabelisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4259.7.1 Aufbau einer Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4259.7.2 Bearbeiten von Mediendaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4289.7.3 Wiedergabelisten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4319.7.4 Stücke übertragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4349.8 Plug-Ins. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4369.8.1 DFX for Windows Media Player. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4369.8.2 Plug-In-Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4379.9 Skins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4379.10 Musik kaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439

Teil 3 Foto und digitale Bildbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44310.1 Vorbereitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44310.1.1 Bildschirmeinstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44410.1.2 Farbbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44610.2 Digitale Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45110.2.1 Kameratypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45210.3 Bildformate und Komprimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45410.4 Bildspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46110.5 Hinweise zur Bildaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46510.6 Digitale Kameras einbinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46610.7 Bilder von der Kamera übernehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47510.8 Bilder einscannen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48510.8.1 Ein paar Hinweise zu Scannern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485

Page 12: Audio - Video - Foto

Inhaltsverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto12

10.9 Snapshots . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49110.9.1 Integrierte Snapshot-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49110.9.2 Spezialprogramme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49210.10 Bildsammlungen im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 494

Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49711.1 Hinweise zu Bildbearbeitungsprogrammen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49711.2 Bilder auswählen und benennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50011.3 Bildgröße ändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50111.4 Bilder zuschneiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50311.5 Bilder drehen oder spiegeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50411.6 Belichtung korrigieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50511.6.1 Tonwertkorrekturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50611.7 Farbkorrekturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51011.7.1 Farbton und Sättigung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51111.7.2 Farbexperimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51211.7.3 Farbstiche entfernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51311.8 Fehlerkorrekturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51411.8.1 Retusche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51411.8.2 Schärfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51611.8.3 Rote Augen entfernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51811.9 Effekte und Illusionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52011.9.1 Effektfilter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52111.9.2 Verzerren und Transformieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52411.10 Grafische Nachbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52811.10.1 Montagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52811.10.2 Farbaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53111.11 Panoramabilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53311.12 Texte im Bild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 537

Kapitel 12 Bildformate konvertieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53912.1 Bemerkungen zur Bildkonvertierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53912.2 Einzelne Bilder umwandeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54012.3 Serienkonvertierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542

Kapitel 13 Optimales Bildmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54513.1 Bilder verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54513.2 Bilder sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55813.2.1 Spiegelung auf zweiter Festplatte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55813.2.2 Externe Wechselmedien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55913.3 Bilder suchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55913.4 Bilder als Desktophintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56113.5 Bilder per Mails verteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 562

Page 13: Audio - Video - Foto

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 13

13.6 Bilder über den Windows Messenger austauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56413.7 Bilder im Web veröffentlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56513.8 Bilder auf der eigenen Webseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56913.8.1 Manueller Seitenentwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56913.8.2 Automatische Webseitengenerierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 571

Kapitel 14 Diashows und Fotoalben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57514.1 Diashow am PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57514.2 Bilder auf eine CD kopieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58114.3 Fotoalben für den PC. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58414.3.1 IrfanView . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58414.3.2 Adobe Photoshop Album 2.0. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58614.3.3 Picasa und andere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58914.4 Fotoalben für den DVD-Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 591

Kapitel 15 Fotodruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60115.1 Bilder selbst drucken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60115.2 Druckaufträge für Fotostudios. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60715.2.1 DPOF-Aufträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60715.2.2 Anlieferungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60815.3 Bilder über Internetdienstleister entwickeln lassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60815.3.1 Online-Bestellungen per Assistent. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60815.3.2 Bestellungen über den Webbrowser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 613

Teil 4 Video . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615

Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61716.1 DivX und Co. – Formate und Codecs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61716.1.1 Codecs und Videoformate unter der Lupe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62116.1.2 Spezialformate beim Videoschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62216.1.3 Vom MPEG-TS-Format zu MPEG2 – Transcoding im Vergleich zu Encoding . . . . . . . . . . . . . . . . . 62416.2 Videosequenzen aus bestehenden Videomedien übernehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62416.3 Videofilme analog und digital einspielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62716.3.1 Testlauf Datentransfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62816.3.2 Digitalisierung mit Pinnacle Studio 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62916.3.3 Digitalisierung mit Ulead VideoStudio 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63116.4 TV-Aufnahmen – der PC als digitaler Videorecorder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63416.4.1 Aufzeichnungssoftware der TV-Karten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63416.5 Streaming Media abspielen und konvertieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63616.5.1 QuickTime & Co. – Filmsequenzen im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63616.5.2 Arbeiten mit dem QuickTime-Format. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63616.6 Filmsequenzen konvertieren – QuickTime und Co. umwandeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63816.6.1 Formatwandel – Videofilme und DVDs konvertieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639

Page 14: Audio - Video - Foto

Inhaltsverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto14

16.6.2 Video goes Macromedia – von MPEG2 zu Flash. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64116.6.3 Übernahme von Videos der Windows Media Center Edition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 642

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64517.1 Die Videokamera als Schnittwerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64617.2 Filmschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64717.2.1 Digitaler Videoschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64817.2.2 Programme für den Videoschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64917.2.3 Szenen arrangieren, trimmen und schneiden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65117.2.4 Trick- und Übergangseffekte für Szenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65817.2.5 Videoüberlagerungen mit Ulead VideoStudio 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66417.2.6 Bluescreen- und Überlagerungseffekte mit Pinnacle Studio Plus 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66417.2.7 Videos der Media Center Edition schneiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67317.3 Videofilme vertonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67417.3.1 Tonspuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67517.3.2 L- und J-Schnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67717.3.3 Videotonspuren abmischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67717.3.4 Sprachaufzeichnungen und Kommentare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67917.3.5 Soundeffekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68117.3.6 Musikuntermalung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68217.4 Titeleffekte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68617.4.1 Movie Fonts – Schriften bekannter Hollywood-Filme und Fernsehserien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68717.4.2 Filmtitel und Vorspann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68817.4.3 Zwischentitel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68917.4.4 Untertitel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68917.4.5 Logos im Eigenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69017.4.6 Nachspann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69017.4.7 Titel einfügen und bearbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69117.5 DVD-Menüs für die Kapitelanwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69717.5.1 Standardmenüs für die Kapitelanwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69817.5.2 Animierte Menüs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70117.6 Filme rendern und mastern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70617.6.1 Programme zum Rendern und Mastern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70717.6.2 Videofilmdateien in variablen Formaten rendern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70917.6.3 Web- und Streaming-Videos für das Internet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71317.6.4 DVD- und VCD-Mastering per Schnittprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 715

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72118.1 Digitale und analoge Bildquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72218.2 Von der Idee zum Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72318.2.1 Voreinstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72418.3 Sammeln des Filmmaterials. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72518.3.1 Videos aus digitalen Quellen einlesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 727

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Inhaltsverzeichnis

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18.3.2 Wahl der Bildqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73018.3.3 Videomaterial importieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73118.4 Filmschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73118.5 Spezialeffekte und Filter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73618.6 Nachvertonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73818.7 Filmtitel einfügen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73918.8 AutoFilm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74118.9 Filmproduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74218.10 Fun Packs für den Movie Maker 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74418.11 Vorführung im Media Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 745

Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74719.1 VCD und S-VCD – Medienformate in der Übersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74719.2 (S-)VCD- und DivX-Medien erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74819.2.1 Sicherungskopien von DVDs ohne Kopierschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74819.2.2 Neue (S-)VCDs zu vorhandenen Videosequenzen mit WinOnCD 6 erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75319.2.3 (S-)VCDs mit Nero Reloaded brennen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 757

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76320.1 Typen und Nutzbarkeiten in der Übersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76320.2 DVDs (ohne Kopierschutz) in unterschiedliche Videoformate rippen . . . . . . . . . . . . . . . . . 76520.3 Nero Recode – Sicherungskopien von DVDs ohne Kopierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77020.4 (Mini)DVDs erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77320.5 CD- und DVD-Cover erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 775

Kapitel 21 Video-CDs und -DVDs abspielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77921.1 Medien mit dem Windows Media Player abspielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78021.2 Alternative Medien-Player . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 782

Kapitel 22 Filme versenden und im Web veröffentlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78322.1 Filmverbreitung per E-Mail. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78322.2 Filme auf der eigenen Webseite. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 784

Kapitel 23 Pocket- und Multimedia-PC im Verbund. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78723.1 Pocket-PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78823.2 Palm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 790

Buch-DVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 791

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 797

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Teil 1Der Multimedia-PC

Kapitel 1:Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration 19

Kapitel 2:Windows XP als Multimedia-Betriebssystem 129

Kapitel 3:Das Pinnacle Media Center – Komponente und PC 155

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1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

PCs, die Sie im Fachhandel erhalten, sind in unterschiedlichen Leistungsklassen ver-fügbar. Einige dieser Rechner werden als Multimedia-PCs beworben und bietenneben leistungsfähigen Sound- und Grafikkarten bereits CD- und/oder DVD-Bren-ner, einen Mindestarbeitsspeicher von 512 Mbyte sowie einen schnellen Pentium4-Prozessor mit einer Taktung von mindestens 2 GHz oder mehr an. Häufig besitzendiese Rechner bereits eingebaute TV-Karten und stellen eine Fernsteuerung bereit,mit deren Hilfe Sie spezielle Multimedia-Funktionen vereinfacht bedienen können.Mit dem Rechner erhalten Sie dann nicht nur ein Betriebssystem, das mitunter spe-ziell an die Multimedia-Erweiterungen angepasst ist, sondern häufig auch diverseZusatzprogramme zum Brennen von CDs und/oder DVDs, Programme zum Be-trachten und Bearbeiten von Videofilmen oder aber Anwendungen zum Betrachtenund Aufzeichnen von Fernsehprogrammen.

PCs, die in der ersten Anschaffung nicht mit hochwertigen Komponenten ausgestat-tet sind, lassen sich später nach Bedarf aufrüsten. Dies gilt entsprechend auch fürdie hochwertigen Multimedia-PCs. So können Sie bei einfacheren PCs ebenso eineTV-Karte nachrüsten, wie in einem hochwertigen Multimedia-PC die einfache ana-loge TV-Karte durch eine digitale TV-Karte ersetzen. Natürlich können Sie eineneinzelnen PC auch nach Bedarf um zusätzliche Laufwerke für die Datenspeicherungausstatten. Auch die nachträgliche Optimierung durch den Einbau leistungsfähige-rer Sound- und Grafikkarten wäre denkbar. Selbst die Ausstattung mit mehr Ar-beitsspeicher ist, sofern entsprechende Steckplätze verfügbar sind, auch nachträg-lich noch möglich. Dass dies verhältnismäßig einfach ist, liegt daran, dass jeder PCentsprechend einem Baukastensystem aus einer Vielzahl von Komponenten aufge-baut ist. Diese Komponenten können nicht nur ausgetauscht werden, sondern eswird auch sichergestellt, dass ein PC um zusätzliche Komponenten erweiterbar ist.Dieses Kapitel zeigt, welche Komponenten für einen Multimedia-PC wichtig sind,wo sich mitunter Optimierungsbedarf ergibt, in welcher Form externe Geräte miteinem PC verbunden werden können und wie Sie einen Multimedia-PC sinnvoll fürden täglichen Bedarf konfigurieren.

Hardwarekomponenten eines Multimedia-PCs in der Übersicht

Aktuelle PCs und PCs, die in den vergangenen zwei Jahren im Fachhandel oder überLebensmittelketten wie Aldi, Lidl und Plus in großer Stückzahl verkauft wurden,boten bereits spezielle Erweiterungen an, mit deren Hilfe Sie Fernsehprogrammewiedergeben, aufzeichnen und sogar verarbeiten können. Schnittstellen an erweiter-ten Grafikkarten erlauben dabei die direkte Überspielung auf externe Recorder,Fernsehgeräte oder Beamer. TV-Karten ermöglichen das Einspielen der Fernsehsig-nale. Einige leistungsfähigere Grafikkarten bieten auch Schnittstellen für das direk-te Einspielen von Videomaterial an. Prinzipiell ist damit der PC ein universelles Ge-

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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rät, das sich sinnvoll im Heimbereich in vorhandene Unterhaltungselektronikintegrieren lässt. Der PC kann mittlerweile nicht nur die Funktionalität von leis-tungsfähigen Stereoanlagen, digitalen Videorecordern und einer Dolby Digital-Soundanlage übernehmen, sondern zudem mit externer UnterhaltungselektronikDaten austauschen. Der direkte Anschluss von Satellitenanlagen, Videokameras,VHS-Recordern und Fernsehern ist ebenso möglich wie das Verbinden mit externenDolby Digital-Verstärkern, DVD-Recordern und -Playern und Stereoanlagen. DieBesonderheit, die Ihnen der PC im Verbund aller Geräte bietet, ist, dass Sie damitFilme nicht nur aufzeichnen und betrachten, sondern mit der entsprechenden Soft-ware auch nach eigenen Wünschen nachbearbeiten, neu zusammenstellen und füreine lange Aufbewahrung auf Video-CDs oder auch Video-DVDs brennen können.Einen Überblick, wie ein PC mit anderen Geräten der UnterhaltungselektronikDaten austauschen kann, vermittelt Abbildung 1.1.

Abbildung 1.1:Der Multimedia-PC

im Verbund mitanderen Multimedia-

Komponentenund -Geräten.

Videos einspielen: Ein wesentliches Merkmal eines Multimedia-PCs ist die TV-Karte, die als Aufnahmequelle dient und je nach Kartentyp das Einspielen vonanalogen und/oder digitalen Fernsehsignalen ermöglicht. Die Fernsehsignaleselbst können dabei aus unterschiedlichen Quellen eingespeist werden, nämlichüber vorhandene VHS-/DVD-Recorder bzw. -Player, externe Satellitenemp-fangsanlagen, herkömmliche Fernsehantennen oder aber über analoge oderdigitale Videokameras. Der PC stellt für das Einspielen je nach Ausstattungentsprechende Anschlüsse bereit, mit deren Hilfe die externen Geräte mit demPC verbunden werden können. Für das Einspeisen analoger Fernsehsignalestellt die TV-Karte Anschlüsse für Antennenkabel, Cinch- oder SVideo-Über-spielkabel bereit. Digitale Antennensignale einer digitalen Satellitenempfangs-anlage werden hingegen über Satellitenkabel eingespeist, die über eine digitaleTV-Karte angeschlossen werden können. Eine digitale Satelliten-TV-Kartemuss in der Regel gesondert erworben und nachträglich in einen Rechner ein-

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Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration Kapitel 1

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gebaut werden (vergleiche Kapitel 1.3.3). Das Einspeisen von Videos über di-gitale Videokameras erfolgt über die Firewire-Schnittstelle, über die aktuellePCs in der Regel standardmäßig verfügen.

Externe Schnittstellen: Besitzt ein Rechner keine TV-Karte zum Einspeisen vonFernsehsignalen und fehlen demnach auch Cinch- und/oder SVideo-Anschlüssezum Einspeisen von Videosignalen, dann können Sie diese über externe Kom-ponenten, die mit USB-Schnittstellen an den PC angeschlossen werden, nach-rüsten. Im Fachhandel erhalten Sie eine Vielzahl solcher Schnittstellen, wie bei-spielsweise Pinnacle Dazzle oder die Pinnacle MovieBox deluxe.

Multimedia-PC: Der Multimedia-PC benötigt neben der Grafikkarte eineSoundkarte. Mithilfe der Grafikkarte können Bilder und Videos über denMonitor und, sofern die Karte über entsprechende Ausgänge verfügt, auch aufexternen Fernsehern oder Beamern ausgegeben werden. Die TV-Karte dient zurWiedergabe von Fernsehsendungen und macht den PC außerdem zum digita-len Videorecorder. Mithilfe einer Netzwerkkarte kann der PC nicht nur Multi-media-Daten anderer Rechner beziehen, sondern auch an externe Geräte, wiedem Pinnacle ShowCenter über Netzwerkkabelverbindungen oder ein WLAN-Funknetzwerk übergeben. Darüber können die multimedialen Daten eines PCsaus dem Büro in das Wohnzimmer übertragen werden. Die Soundkarte verfügtstandardmäßig über Anschlüsse, mit deren Hilfe Sie nicht nur Dolby Digital-Receiver eines PCs, sondern auch externe Sound Receiver oder eine Stereo-anlage mit einem PC verbinden können. Dementsprechend kann der Multime-dia-PC auch die Rolle eines DVD-Recorders und –Players oder auch selbst dieRolle einer Stereoanlage übernehmen. Ferner können die Multimedia-Dateienan externe Geräte, wie VHS- oder DVD-Recorder überspielt werden.

Medienverwaltung: Nutzen Sie den PC im multimedialen Umfeld, werden eineMenge an Daten anfallen, die Sie über Festplatten oder CD- und/oder DVD-Medien verwalten müssen. Um die Leistungsfähigkeit eines Rechners zu erhö-hen, benötigen Sie also gegebenenfalls zusätzliche interne oder externe Fest-platten sowie ein Brenner-Laufwerk, mit dessen Hilfe Sie Daten auf beschreib-baren bzw. wiederbeschreibbaren CD-/DVD-Medien dauerhaft zur Sicherungund einfachen Verteilung ablegen können.

Ein Multimedia-PC bekommt also zunehmend eine wichtigere Bedeutung im Heim-Elektronikbereich und übernimmt die Funktionen, die vorher nur durch eine Viel-zahl unterschiedlicher Geräte verfügbar waren. Außerdem ermöglicht er Dinge, dielange Zeit ohne spezielle Zusatzgeräte gar nicht für den Heimbereich verfügbar wa-ren. Ein Multimedia-PC ermöglicht die professionelle Videofilmbearbeitung, istgleichzeitig digitales Tonstudio und CD- und DVD-Presswerk in einer »Person«.

Die einzelnen Grundkomponenten eines PCs, die für die Videofilmverarbeitung vonbesonderer Bedeutung sind, werden nachfolgend getrennt behandelt. In diesem Zu-sammenhang werden Geräte- und Anschlusstypen und wichtige Hintergrundinfor-mationen zu den Hardwarekomponenten beschrieben. Außerdem erhalten Siewichtige Hinweise dazu, wie Sie Ihr bestehendes System in bestimmten Teilberei-chen sinnvoll optimieren und um fehlende Funktionalitäten erweitern können bzw.externe Geräte mit einem PC verbinden.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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1.1 Sinnvolle Hardwaregrundausstattung und Systemkonfiguration

Prinzipiell richtet sich die Grundausstattung eines PCs danach, welche Arbeiten Siedamit verrichten wollen. Die einfachsten PCs werden im Büro eingesetzt und führenlediglich einfache Office-Anwendungsprogramme wie Textverarbeitungen, Kalku-lationsprogramme, Datenbankprogramme, Projektverwaltungen oder Ähnlichesaus. Sie werden häufig zeitgemäß an das Internet angebunden und eignen sich zurKlangausgabe und Wiedergabe von Videosequenzen. Dafür verfügen Sie über Gra-fikkarten und Soundkarten, die fest auf dem Motherboard integriert sind. Die Pro-zessorleistung und der Arbeitsspeicher sind für die Office-Applikationen ausgelegt.Der Arbeitsspeicher liegt mit 256 Mbyte häufig im unteren Bereich und auch dieFestplattenkapazitäten sind oft eingeschränkt, da die Daten häufig bevorzugt übereinen Server verwaltet werden.

Abbildung 1.2:PC, Monitor, Maus

und Tastatur gehörenzur PC-Grund-

ausstattung.

1.1.1 Der PC als Stereoanlagenersatz und digitales Tonstudio

Ein PC, der lediglich die Rolle einer Stereoanlage übernehmen soll, kommt miteinem einfachen CD-Laufwerk und einer leistungsfähigen Soundkarte aus. DieSoundkarte selbst wird mit einem Boxensystem und unter Umständen zunächst miteinem externen Verstärker verbunden. Mithilfe des CD-Laufwerks und speziellenProgrammen können Audio-CDs nicht nur abgespielt, sondern auf die Festplatte imkomprimierten Format umkopiert werden. besitzt ein Rechner einen CD- oderDVD-Brenner, können Sie sogar eigene Audio- oder MP3-CDs erzeugen. Für dieKlangdateiverarbeitung und ein digitales Tonstudio gibt es ansonsten nur geringeHardwareanforderungen. Ein Pentium III-Prozessor mit 256 MByte Arbeitsspei-cher reicht bereits aus, um effektiv arbeiten zu können. Was Sie benötigen, ist ledig-lich spezielle Software, mit der Sie komfortabel Klangdateien aufzeichnen, kopierenund auf CD-Medien brennen können (z.B. Nero 6). Ein Abspielprogramm fürKlangdateien unterschiedlicher Formate ist mit dem Windows Media Player bereitsBestandteil aktueller Windows-Betriebssysteme.

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Sinnvolle Hardwaregrundausstattung und Systemkonfiguration Kapitel 1

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1.1.2 Der PC als Videorecorder, Videoschnittgerät und DVD-Player-Ersatz

Anders sieht es aus, wenn Sie den PC als Videoschnittmaschine, digitalen Videore-corder, Ersatzfernseher oder auch Video-DVD-Brennstation nutzen wollen. Dannbenötigen Sie einen Highend-Rechner mit möglichst schnellem Prozessor, vielArbeitsspeicher und Zusatzkomponenten, wie TV-Karte und DVD-Brenner. Zurtemporären Verwaltung von Videodaten sind in der Regel zudem größere oder auchzusätzliche Festplatten erforderlich. Nur dann können Sie effektiv Videos einspie-len, schneiden und in Schnittprogrammen Trickeffekte in Echtzeit verarbeiten undanzeigen lassen.

Prozessor: Das Herz eines PCs ist der Prozessor, der bei der Videofilmverarbei-tung die Hauptrechenarbeit übernimmt. Es spielt keine Rolle, ob Ihr Rechnermit einem Intel Pentium oder einem AMD Athlon-Prozessor ausgestattet ist.Wichtig ist aber, dass er mit mindestens 1 GHz, besser aber 1,5 GHz oderhöher getaktet sein sollte. Spaß macht die Videoverarbeitung aber erst mit denbereits genannten 2 GHz und mehr. Auch spezielle Multimedia-Fähigkeiten derProzessoren werden mitunter bei der Videofilmverarbeitung genutzt und kön-nen einhergehend damit die Verarbeitung optimieren.

Grafik-/TV-Karte und Schnittstellen: Mit einem leistungsfähigeren Prozessorlässt sich zwar die Videofilmverarbeitung weiter verbessern, der Prozessor istaber nicht allein für die optimale Verarbeitung verantwortlich. Er wird in er-heblichem Maße von der eingebauten Grafikkarte unterstützt. Arbeiten Sie miteiner digitalen Videokamera, sollte der Rechner zudem über einen Firewire-Anschluss verfügen. Zum analogen Einspielen benötigen Sie hingegen Ein-gangsschnittstellen für analoge Videosignale. Diese können Sie wahlweise überexterne Komponenten oder TV-Karten nachrüsten.

Arbeitsspeicher: Um Videodaten effektiv verarbeiten zu können, muss derRechner mit ausreichend Arbeitsspeicher (RAM) ausgestattet sein. Viele Rech-ner haben gerade in diesem Punkt ihren Schwachpunkt. Eine effektive Video-filmverarbeitung mit nur 128 und 256 Mbyte Arbeitsspeicher ist aufgrund deranfallenden Datenmengen kaum möglich. Die Mindestgröße für den Arbeits-speicher sollte bei 512 Mbyte, besser aber bei 1 Gbyte liegen. Mehr Arbeits-speicher bringt nur noch geringe Vorteile und wird von den Motherboards dermeisten PCs ohnehin nur selten unterstützt.

Festplatten- und Brenner-Laufwerke: Wichtig für die Videofilmdatenverarbei-tung sind zudem schnelle Festplatten und Festplatten mit großen Kapazitäten.Für den ersten Videofilmeinstieg reichen Kapazitäten von 60 bis 80 Gbyte,auch wenn später sehr schnell der Bedarf nach größeren Speichermedien ent-stehen kann. Da Sie aus Platzgründen Videofilme nicht dauerhaft auf der Fest-platte verwalten können, benötigen Sie ein Medium, auf das Sie bearbeiteteFilme sichern und gegebenenfalls an externe Player übergeben können. Ob-gleich bei entsprechender Komprimierung auch CDs für die Sicherung geeignetsind, sollten Sie bevorzugt mit DVD-Brennern arbeiten.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto24

Software: Auch zur digitalen Videofilmbearbeitung und Aufzeichnung ist spe-zielle Software erforderlich. Brenner-Software erhalten Sie in der Regel mitdem PC, wenn dieser bereits in der Grundausstattung mit einem CD/DVD-Brenner ausgestattet ist, ansonsten über das nachträglich erworbene Brenner-Laufwerk. Aufzeichnungs-Software für TV-Sendungen und gegebenenfallsauch spezielle Videoschnittsoftware wird in der Regel mit den TV-Karten aus-geliefert und einhergehend damit auch mit den Rechnern, die standardmäßigeine TV-Karte besitzen. Prinzipiell handelt es sich bei den Videoschnittpro-grammen aber immer um Einsteigerversionen, die im Funktionsumfang mitun-ter erheblich gegenüber den Vollversionen eingeschränkt sind. Zwar bietet dasWindows-Betriebssystem mit dem MovieMaker ein Schnittprogramm an, aberauch dies ist gegenüber Programmen wie Pinnacle Studio 9, Pinnacle StudioPlus 9, Ulead VideoStudio 8 oder auch MAGIX Video DeLuxe 2005 Plus er-heblich eingeschränkt.

Aktuelle Informationen zum Arbeitsspeicher enthalten Sie über das Systemsteue-rungsmodul System.

Abbildung 1.3:Kontrolle der

Hardwaregrund-konfiguration im

Systemsteuerungs-modul »System«.

Welche Speichertypen Ihr Rechner unterstützt und wie viel Speicher maximal ineinen PC eingebaut werden kann, entnehmen Sie der Dokumentation zum Mother-board, die den meisten PCs beiliegt. Ansonsten erhalten Sie weiterführende Infor-mationen bei Ihrem Fachhändler, der mitunter auch den Einbau von Zusatzspeichervornehmen kann.

1.2 Stereo- und Kinosound –Soundkarte und Konfiguration

Die Qualität einer Soundkarte ist im Wesentlichen dafür verantwortlich, wie Musikund Spielfilme beim Abspielen auf dem PC klingen. Die Soundkarte sollte in jedemFall DirectX 9-kompatibel sein, um die Anwendungskompatibilität mit aktuellenProgrammen zur Klangbearbeitung sicherzustellen. Alle Soundkarten sind zur Wie-

Prozessor,Taktung,Arbeitsspeicher

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 25

dergabe von Stereosound geeignet und lassen sich damit zur Klangbearbeitung nut-zen. Um allerdings den hochwertigen Kinosound im Format Dolby Digital 5.1 wie-dergeben zu können, benötigen Sie in jedem Fall eine Soundkarte, die denMehrkanalton auch ausgeben kann. Insbesondere die Weiterentwicklung im Kino-bereich und die Einführung der Video-DVDs hat für eine Vielzahl neuer Tonforma-te gesorgt, so dass nicht mehr nur zwischen dem einfachen Mono- und Stereotonunterschieden wird. Bevor die Konfiguration der Soundkarten näher betrachtetwird, sind nachfolgend zunächst alle gängigen Tonformate erläutert.

1.2.1 Tonformate in der Übersicht

Werden Sie im Bereich der Musik in erster Linie mit den Tonformaten Mono, Stereooder auch HiFi Stereo konfrontiert, spielen im Videobereich eine Vielzahl weitererTonformate eine wichtige Rolle. Diese haben allesamt die Aufgabe, einen Raum-klang zu erzeugen, der dem Zuschauer des Films den Eindruck vermittelt, am aktu-ellen Spielfilmgeschehen direkt beteiligt zu sein.

Zu den bekanntesten, am meisten genutzten und qualitativ hochwertigen Tonfor-maten für den Raumklang zählen Dolby Digital 5.1 und DTS. Im Dolby Digital5.1- und DTS-Format sind in der Regel die Toninformationen auf kommerziellenSpielfilm-DVDs abgelegt. Um allerdings die Kompatibilität zu älteren Geräten zuwahren, steht mit Dolby Digital 2.0 immer auch ein alternatives Tonformat auf die-sen DVDs zur Verfügung. Das letztgenannte Format wird auch von den meistenDVD-Recordern verwendet. DVD-Recorder, die auch direkt digitale Audiodaten imFormat Dolby Digital 5.1 und DTS aufzeichnen können, sind ab Anfang 2005 er-hältlich. Auch Fernsehsender beginnen verstärkt, insbesondere aktuelle Kinofilmeoder auch Musikkonzerte im Format Dolby Digital 5.1 abzustrahlen.

Mit dem Erfolg der DVD werden zunehmend auch Konzertmitschnitte diverserKünstler veröffentlicht. Aktuelle Konzertaufnahmen bieten mittlerweile ebenfallsbereits den Sound in Dolby Digital 5.1 an, so dass diese Konzerte zu einem echtenKlangerlebnis werden. Bleibt anzumerken, dass auch viele ältere Spielfilme undKonzertmitschnitte mittlerweile so überarbeitet werden, dass der Sound in DolbyDigital 5.1 vorliegt. Die Qualität kann in der Regel aber nicht mit den Filmen kon-kurrieren, die direkt mit Dolby Digital 5.1-Sound gedreht wurden., da die über-arbeiteten Filme immer auf dem Ausgangstonmaterial basieren, das beim ursprüng-lichen Filmen oder bei der anschließenden Synchronisierung und Vertonungaufgezeichnet wurde. Lediglich einige sehr wenige ältere, aber sehr erfolgreicheKinofilme wurden nachträglich um hochwertigen Dolby Digital 5.1-Sound ergänzt.Das beste Beispiel für solche Filme ist die Star Wars-Trilogie. Ursprünglich inDolbySurround ProLogic gedreht, liegen die Filme seit Ende 2004 in einer DolbyDigital 5.1-Variante auf DVD vor. Die Spielfilme, die ursprünglich zwischen 1977und 1983 im Kino liefen, wurden für eine erneute Kinoaufführung zum 20-jährigenJubiläum des ersten Teils im Jahre 1997 digital in Bild und Ton überarbeitet.

HD-DVD: Das aktuelle DVD-Format wird auf Dauer durch das neue HD-DVD-Format (HD = High Definition bzw. High Density) abgelöst, bei dem statt einemroten ein blauer Laser für die Abtastung genutzt wird. Eine HD-DVD bietet je Da-tenschicht (Layer) 15 Gbyte Speichervolumen an. Eine Double Layer-DVD imHD-DVD-Format kann also bereits 30 Gbyte Daten verwalten. Bei der wiederbe-

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto26

schreibbaren HD-DVD-Variante stehen immerhin noch 20 Gbyte Datenspeicherzur Verfügung. Mit den ersten HD-DVD-Laufwerken und -Playern ist jedoch nichtvor dem vierten Quartal 2005 zu rechnen. Der Windows XP-Nachfolger, derzeitunter dem Beta-Namen Longhorn bekannt, soll bereits eine integrierte Unterstüt-zung für HD-DVD bieten.

Auch in eigenen Filmen hält der Raumklang mittlerweile Einzug. Aktuelle Video-schnittprogramme für den Heimgebrauch unterstützen direkt Dolby Surround und/oder Dolby Digital oder sind durch entsprechende Plug-Ins erweiterbar. Damit kön-nen Sie auch in eigenen Filmen Geräusche und Effekte gezielt auf bestimmte Kanälelegen. Im Heimbereich werden derzeit Soundanlagen mit sechs oder sieben Boxenfür die Wiedergabe des Raumklangs genutzt. Die Boxen selbst werden speziell imRaum angeordnet und tragen bestimmte Bezeichnungen, die auch in den folgendenAbbildungen genutzt werden:

Front Left: Dieser Lautsprecher wird vorne links in Sitzrichtung zum Fernseherangeordnet. Über diesen Kanal werden Töne wiedergegeben, die von links indas Bild treten bzw. von Objekten abgegeben werden, die sich links vom aktu-ellen Bildinhalt befinden.

Front Center: Dieser Lautsprecher wird entweder auf oder unter dem Fernse-her angeordnet. Über den Lautsprecher werden die Töne abgegeben, die demBildinhalt direkt zugeordnet werden können oder sich hinter dem aktuellenBildinhalt befinden.

Front Right: Dieser Lautsprecher wird vorne rechts in Sitzrichtung zum Fern-seher angeordnet. Über diesen Kanal werden Töne wiedergegeben, die vonrechts in das Bild treten bzw. von Objekten abgegeben werden, die sich rechtsvom aktuellen Bildinhalt befinden.

Rear Left: Dieser Lautsprecher wird hinten links in Sitzrichtung zum Fernseherangeordnet. Über diesen Kanal werden Töne wiedergegeben, die von hintenlinks in das Bild treten bzw. von Objekten abgegeben werden, die sich hintenlinks vom aktuellen Bildinhalt befinden.

Rear Center: Dieser Lautsprecher wird hinten mittig in Sitzrichtung zum Fern-seher angeordnet. Über diesen Kanal werden Töne wiedergegeben, die von hin-ten in das Bild treten bzw. von Objekten abgegeben werden, die sich aus derSitzrichtung betrachtet hinten vor dem aktuellen Bildinhalt befinden.

Rear Right: Dieser Lautsprecher wird hinten rechts in Sitzrichtung zum Fern-seher angeordnet. Über diesen Kanal werden Töne wiedergegeben, die von hin-ten rechts in das Bild treten bzw. von Objekten abgegeben werden, die sich hin-ten rechts vom aktuellen Bildinhalt befinden.

Subwoofer: Bei diesem Lautsprecher handelt es sich um einen Bass- bzw. Tief-tonlautsprecher. Die Frequenzen (ca. 30 bis 160 Hz) eines solchen Lautspre-chers können vom menschlichen Ohr nicht räumlich zugeordnet werden, sodass die Position eines solchen Lautsprechers eine nicht so große Rolle spielt.Der Subwoofer wird üblicherweise links oder rechts vom Fernseher angeordnetund sorgt für das Beben und Vibrieren, das beispielsweise bei Explosionen,Donner oder Ähnlichem erzeugt wird.

Page 27: Audio - Video - Foto

Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 27

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim Abspielen von Musiktiteln.

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

MONO Beim Mono-Tonformat handelt es sich um ein analoges Format, bei dem alle Tonsignale in einem einzelnen Kanal verschlüsselt werden. Viele alte Aufnahmen aus den frühen 40er und 50er Jahren des 19. Jahrhunderts sind im Mono-Format vorhanden und werden auch heute noch auf Musik-CDs im Mono-Format abgelegt. Allerdings wird hier bereits mit Stereo-kanälen gearbeitet, wobei jedoch beide Stereokanäle den gleichen Inhalt enthalten. Dies hat den Vorteil, dass auch Monoaufnahmen über beide vor-handenen Stereoboxen einer Stereoanlage abgestrahlt werden. Das Tonformat selbst kann nicht zur Kodierung von Raumklang genutzt werden, wie dieser bei gängigen Spielfilmen zum Einsatz kommt.

STEREOHIFI STEREO

Beim Stereotonformat werden die Tonsignale in zwei Kanälen analog aufgezeichnet, wobei die Tonsignale der beiden Kanäle sich voneinander unterscheiden. Der Stereoklang klingt damit sehr viel räumlicher als das Monotonformat. Die Besonderheit des Stereoformats ist, das darüber bereits Raumklang, das so genannte Dolby Sur-round, verschlüsselt werden kann (siehe unten). HiFi steht für High Fidelity und bezeichnet die Reproduktion eines Sounds, der dem Original möglichst nahe kommt und demnach eine hohe Klangtreue bietet und bei dem es nur geringe Verzerrungs- und Rauscheffekte gibt.

PCM LPCMADPCMDPCMDIRECT 24/96

PCM/LPCM: Bei dem PCM-Format (Pulse Code Modulation) bzw. LPCM-Format (Linear Pulse Code Modulation) handelt es sich um ein digitales Ton-format, das beispielsweise auch zum Speichern von Daten auf Audio-CDs genutzt wird und auch im Containerformat WAV gespeichert werden kann. Die Daten selbst liegen im unkomprimierten Format vor, sind demnach sehr speicherintensiv. Auf Audio-CDs ist der Ton mit einer 16 Bit-Samplingrate und einer Samplingfrequenz von 44,1 KHz abgelegt. Auch Digital Audio Tapes (DATs) nutzen das Format PCM. PCM bzw. LPCM kann zwei Tonkanäle ent-halten und dementsprechend Stereo- oder auch Dolby Surround-Informatio-nen enthalten.

DPCM: Dieses Format wird als Differential Pulse Code Modulation bezeichnet und ist ein nicht verlustfreies Kompressionsformat, das 8-Bit-PCM-Dateien zu ca. 50% und 16 Bit-PCM-Dateien in der Größe zu 75% reduziert.

ADPCM: Dieses Format mit der Bezeichnung Adaptive Differential Pulse Code Modulation ähnelt dem DPCM-Format. Speichert das Format DPCM Unter-schiede in fortlaufenden Samples (Datenabschnitt mit einer bestimmten Bit-Anzahl) immer in 4 Bit, so wird die Anzahl der Bits bei ADPCM nach Bedarf angepasst und ist demnach variabel.

Direct 24/96: Hierbei handelt es sich um ein spezielles LPCM-Format; das mit einer Samplingrate von 24 Bit und einer Samplingfrequenz von 96 KHz arbei-tet. Die meisten aktuellen DVD-Player können dieses Format nicht wiederge-ben. Um auf dem PC dieses Format verwenden zu können, benötigen Sie eine Direct 24/96-kompatible Soundkarte.

Mono-Kanal(links)

Mono-Kanal(rechts)

Page 28: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto28

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim

Abspielen vonMusiktiteln.

(Forts.)

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

MPEG Das MPEG-Format wurde von der Moving Picture Experst Group definiert, einer Expertengruppe zur Entwicklung von verlustfreien Kompressionsmetho-den für Video- und Audiodaten. Die Audiokompression von MPEG-I wird ins-gesamt in drei Layer unterteilt, also MPEG-I Layer 1 (Datenkompression von 1:4), MPEG-I Layer 2 (Datenkompression von 1:6 bis 1:8) und MPEG-I Layer 3 (Datenkompression von 1:10 bis 1:12). Mit höherem Layer nimmt die Kom-pressionsrate zu. Am häufigsten werden die Typen der Layer 2 und 3 genutzt, wobei die jeweiligen Dateien die Kürzel mp2 beziehungsweise mp3 nutzen. Das wichtigste komprimierte Dateiformat für digitale Klänge ist das MP3-For-mat (MP3 = MPEG1 – Audio Layer 3). Es wird mittlerweile von vielen Playern unterstützt. Nähere Informationen zu den MPEG-Tonformaten erhalten Sie auch in Kapitel 4.3.

DOLBY SURROUND Dolby Surround ist ein spezielles Tonformat, das auf einem herkömmlichen Stereosignal basiert und mithilfe einer Matrixkodierung die Informationen von zwei weiteren Kanälen ent-hält, nämlich für den Frontkanal Front Center sowie den Hintergrundkanal Rear Center. Der Frequenzbereich des Hintergrundkanals liegt dabei zwischen 100 Hz und 7 KHz, ist also ein-geschränkt.

DOLBY SURROUND PRO LOGIC

Dolby Surround Pro Logic ist die exakte Bezeichnung für Dolby Surround. Das Prinzip der Dekodierung ist relativ simpel. Der Monoan-teil eines Stereosignals wird herausgefiltert und auf den Front Center-Kanal umgeleitet. Gegen-phasige Inhalte werden gesondert herausgefil-tert und auf den Rear Center-Kanal umgeleitet. Der verbleibende Rest wird über Front Left und Front Right ausgegeben, wobei diese Inhalte sich in jedem Fall unterscheiden. Die Dekodierung ist nicht hundertprozentig rein, so dass sich die Sound-inhalte nicht so klar voneinander unterscheiden wie dies bei Dolby Digital oder auch DTS der Fall ist, wo jeder Kanal seine eigenen Toninformationen zuge-wiesen bekommt. Bleibt darauf hinzuweisen, dass Stereosignale und damit auch Dolby Surround bzw. Dolby Surround Pro Logic über die Formate PCM, MPEG1 und auch Dolby Digital 2.0 angeliefert werden können bzw. auch alle anderen Tonformate, die ihrerseits zwei Kanäle verschlüsseln.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 29

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim Abspielen von Musiktiteln.(Forts.)

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

DOLBY SURROUND PRO LOGIC II

Ebenso wie Dolby Surround Pro Logic ist auch Dolby Surround Pro Logic II ein reines Wieder-gabeformat, das den Raumklang aus einem übergebenen Stereosignal heraus dekodiert. Zur Dekodierung werden die beiden Typen Pro Logic II Movie und Pro Logic II Music angebo-ten. Der erste Typ dient der Raumklangzuwei-sung für Filme, wobei anders als bei Dolby Surround Pro Logic der Frequenzbereich des Rear-Bereichs nicht einge-schränkt ist, auch die Rear-Boxen mit einem Stereosignal versorgt werden und fehlende Rauminformationen dynamisch erzeugt werden. Der zweite Typ wurde speziell für die Wiedergabe von Musik bereitgestellt, wobei diverse Parameter für die Räumlichkeit angepasst werden können. Geräte, die diese Dekodierung unterstützen, stellen auch Schalter bereit, mit deren Hilfe Sie die Raumparameter entsprechend diesen Typen variieren und anpassen können. Die Bedienung selbst kann je nach Gerät variieren. Dieses Tonformat findet keine Anwendung bei den Dolby Digital-Formaten.

DOLBY DIGITAL 1.0 Dolby Digital, ehemals unter der Bezeichnung Dolby AC-3 (AC-3 = Audio Coding 3), ist kein Tonformat, sondern ein Tonstandard, der fest-legt, wie Audiodaten zu speichern sind. Das Dolby Digital-Format kann bis zu sechs Kanäle mit einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 KHz enthalten. Zusätzlich steht ein gesonderter Subwoofer-Kanal zur Verfügung, der für den Frequenzbereich von 20 bis 120 Hz genutzt wird. Die Inhalte der Kanäle sind voneinander abgetrennt und digital kodiert. Dieser Tonstandard wird auf DVDs der PAL-Fernsehnorm mittlerweile standardmäßig aufgenommen. Es gehört seit 1997 zu den PAL-DVD-Standardtonformaten und wird dementsprechend auch von allen DVD-Playern unterstützt.

Beim Dolby Digital 1.0 wird von den zur Verfügung stehenden Kanälen nur ein einzelner Kanal zur Übertragung eines Monosignals genutzt, nämlich der Kanal Front Center.

Page 30: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto30

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim

Abspielen vonMusiktiteln.

(Forts.)

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

DOLBY DIGITAL 2.0 Beim Dolby Digital 2.0, das von allen gängigen DVD-Recordern für die Tonaufzeichnung genutzt wird, gibt es zwei Varianten. Zum einen können über dieses Format lediglich Stereosig-nale übertragen werden, indem das Raumklang-bit ausgeschaltet wird. In diesem Fall erfolgt die Soundwiedergabe ausschließlich über die Boxen Front Left und Front Right. Zum anderen können matrixkodierte Stereosignale auf vier Kanäle umgeleitet werden. Im letztgenannten Fall wird das Raumklangbit gesetzt. Prinzipiell gibt die Ziffer hinter der Bezeichnung Dolby Digital vor dem Komma die Anzahl der regulären Kanäle und die Anzahl hinter dem Komma die Anzahl der Subwoofer-Kanäle an

DOLBY DIGITAL 4.0 Bei Dolby Digital liegen vier reguläre Kanäle für die Soundausgabe vor, nämlich die drei vorde-ren Kanäle Front Left, Front Center und Front Right sowie ein hinterer Kanal. Anders als bei Dolby Digital wird der 4-Kanal-Sound nicht über das Stereosignal dekodiert.

DOLBY DIGITAL 5.0 Dolby Digital 5.0 nutzt fünf reguläre Kanäle, nämlich die vorderen Kanäle Front Left, Front Center und Front Right sowie die hinteren Kanäle Rear Left und Rear Right. Der Subwoo-fer-Kanal wird nicht genutzt.

DOLBY DIGITAL 5.1 Dolby Digital 5.1 nutzt fünf reguläre Kanäle (Front Left, Front Center, Front Right, Rear Left und Rear Right) und einen Subwoofer-Kanal. Dieses ist das Format, das auf den meisten PAL-DVDs für den herausragenden Kinosound sorgt. Die Formate Dolby Digital 4.0 und 5.0 spielen hingegen keine Rolle.

Page 31: Audio - Video - Foto

Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 31

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim Abspielen von Musiktiteln.(Forts.)

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

DOLBY DIGITAL SURROUND EX

DOLBY DIGITAL 6.1

Dolby Digital Surround EX, häufig auch als Dolby Digital 6.1 bezeichnet, ist eine Erweiterung zum Dolby Digital-Format, das maximal sechs Kanäle unterstützt. Es bietet im hinteren Bereich einen zusätzlichen Rear Center-Kanal. Um diesen sieb-ten Kanal in den sechs zur Verfügung stehenden Kanälen einzuarbeiten, ist dieser siebte Kanal in den Kanälen Rear Left und Rear Right matrixko-diert und wird erst im Rahmen der Wiedergabe mithilfe eines Sound Receivers mit Unterstützung durch Dolby Digital Surround EX dekodiert. Der Rear Center-Kanal gibt die Monosignale der hinteren Kanäle aus.

Erweiterte Informationen zu allen Dolby-Tonformaten erhalten Sie im Internet über die Seite http://www.dolby.com.

DTS DTS (Digital Theatre Systems) ist ebenso wie Dolby Digital kein Tonformat, sondern ein Tonstandard, der festlegt, wie Audiodaten zu speichern sind. Das DTS-Format kann bis zu acht Kanäle mit einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 KHz enthalten, wobei entsprechend Dolby Digital ein gesonderter Subwoo-fer-Kanal zur Verfügung steht, der für den Frequenzbereich von 20 bis 120 Hz genutzt wird. Die Inhalte der Kanäle sind voneinander abgetrennt und digital kodiert. Anders als Dolby Digital gehört DTS nicht zum Standardformat her-kömmlicher PAL-DVDs und ist demnach auch nicht standardmäßig auf Spiel-film-DVDs enthalten. Es wurde ursprünglich für das Kino entwickelt und hat erst sehr spät Einzug in den Heimbereich gehalten. Im direkten Vergleich zwi-schen Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1 erhalten Sie mit DTS die bessere Raum-klangqualität. Ob Pal-DVDs auch die Toninformationen für DTS enthalten, erkennen Sie daran, dass auf diesen das DTS-Logo aufgedruckt ist (siehe links). Erweiterte Informationen zum DTS-Format finden Sie im Internet auf der Seite http://www.dtsonline.com.

Abbildung 1.4: Externer digitaler Sound Receiver der Firma Yamahaa.

Zwar werden mittlerweile vermehrt PAL-DVDs mit DTS-Sound veröffentlicht, zur Tonwiedergabe wird aber in jedem Fall ein externer Sound Receiver mit DTS-Unterstützung benötigt, da eine direkte Wiedergabe über DVD-Player nicht möglich ist. Um den DTS-Sound abspielen zu können, verbinden Sie den DVD-Player mit einem optischen Lichtleiterkabel mit dem optischen Audioein-gang für das Lichtleiterkabel mit dem externen Sound Receiver. Berücksichti-gen Sie in diesem Zusammenhang auch die weiterführenden Informationen, die Sie über die Sound Receiver-Dokumentation zu den optischen Eingängen erhalten.

Page 32: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto32

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim

Abspielen vonMusiktiteln.

(Forts.)

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

DTS 5.1 Das Standardformat von DTS ist das 5.1-For-mat, das entsprechend Dolby Digital 5.1 fünf reguläre Kanäle (Front Left, Front Center, Front Right, Rear Left und Rear Right) und einen Sub-woofer-Kanal nutzt.

Wie bereits erwähnt, benötigen Sie zur DTS-Soundausgabe einen externen Receiver. Haben Sie diesen angeschlossen, müssen Sie beim Abspielen der jeweiligen DVD jeweils die DTS-Soundausgabe gesondert anwählen. Da die DVD-Menüs hier je nach DVD variieren, ist nachfolgend lediglich ein Beispiel für ein solches Audioauswahlmenü dargestellt. Die Anwahl müssen Sie in der Regel noch einmal bestätigen, da Sie gesondert darauf hingewiesen werden, dass für DTS ein extra Sound Receiver mit DTS-Unterstüt-zung benötigt wird.

Nach der DTS-Soundanwahl wird der gewählte Tonstandard zur Kon-trolle auch namentlich im Display des Sound Receivers angezeigt.

Wählen Sie DTS nicht gezielt an, so erfolgt die Soundausgabe einer PAL-DVD standardmäßig in den Formaten Dolby Digital 5.1 und, wenn der Film nicht über dieses Format verfügt, in Dolby Digital 2.0. Welche Kanäle jeweils vom Sound Receiver angesteuert werden, wird ebenfalls im Display angezeigt.

Page 33: Audio - Video - Foto

Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 33

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim Abspielen von Musiktiteln.(Forts.)

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

DTS-ES MATRIX 6.1

DTS Extended Surround 6.1 liegt in zwei Varian-ten vor: dem Matrix 6.1- und dem Discrete 6.1-Format. Das Format DTS-ES Matrix 6.1 bietet drei vordere, drei hintere und einen Subwoofer-Kanal an, wobei der mittlere, hintere Kanal Rear Center in den Kanälen Rear Left und Rear Right matrixkodiert ist. Dies entspricht der Vorgehens-weise beim Format Dolby Digital Surround EX.

Um das Format DTS Extended Surround 6.1 (DTS-ES) entschlüsseln zu kön-nen, muss auch der verwendete Sound Receiver dieses Format erkennen. Sie sehen das anhand der Gerätebezeichnung, der zugehörigen Dokumentation oder dem Aufkleber, der an den meisten Geräten beim Kauf angebracht ist. Allerdings werden die Formatbezeichnungen häufig abgekürzt.

DTS-ES DISCRETE 6.1

Beim Format Discrete 6.1 wird der Rear Center-Kanal nicht über die Kanäle Rear Left und Rear Right dekodiert. Stattdessen wird hierfür ein gesonderter Kanal bereitgestellt. Dies ist mög-lich, da DTS, anders als Dolby Digital, nicht sechs, sondern maximal acht Kanäle für den Sound anbietet.

Durch die interne Kodierung werden die Sound Receiver bereits über das Format darüber informiert, ob es sich um ein einfa-ches DTS- oder aber ein DTS-ES-Signal handelt.

THX THX (Tomlinson Homan eXperiment) nimmt eine Sonderstellung ein und ist weder in die Gruppe der Tonformate noch in die Gruppe der Tonstandards aufzunehmen. THX definiert lediglich einen qualitativ hochwertigen Standard sowie Qualitätsvorschriften, mit denen Sound naturgetreu wiedergegeben werden kann. Hinter den Qualitätsstandards verbirgt sich die Firma Lucasfilm, die wiederum von George Lucas gegründet wurde. Dieser zeichnet für die Star Wars-Filme verantwortlich und betreibt außerdem das Trickeffekte-Studio Industrial Light and Magic. Nur Geräte und Filme, die den THX-Qualitätsstan-dard erfüllen, dürfen mit dem THX-Logo gekennzeichnet werden. Detaillierte Informationen zu THX erhalten Sie im Internet auf der Seite http://www.thx.com.

Hinweis: THX-Sound kann auf Geräten ausgegeben werden, die ihrerseits Dolby Digital oder auch DTS unterstützen, auch wenn diese nicht gesondert mit dem THX-Logo ausgestattet sind.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto34

Tabelle 1.1:Sonderbefehle beim

Abspielen vonMusiktiteln.

(Forts.)

1.2.2 Lautsprecherboxen anschließen

Anhand der Informationen zu den Tonformaten und Tonstandards erkennen Sie be-reits, dass die Boxen die Musik machen. Ohne gute Boxen nützt Ihnen also auch diebeste Soundkarte nichts. Sie benötigen zu einer Klangwiedergabe also nicht nur einequalitativ hochwertige Soundkarte, sondern auch ein entsprechendes, leistungsfähi-ges Boxensystem. Damit Sie Dolby Digital 5.1-Sound ausgeben können, sind im-merhin sechs Boxen nötig. Eine dieser Boxen ist eine Subwoofer-Box.

Anders als die Boxen im heimischen Wohnzimmer sind die Boxen für PCs gesondertabgeschirmt, damit diese keine Störsignale an Monitore abstrahlen. Da die PC-Boxen in der Nähe des PCs aufgestellt werden, haben diese in der Regel eine viel ge-ringere Musikleistung, als dies bei einem Sound Receiver der Fall ist, den Sie imWohnzimmer aufstellen. Besitzen Sie eine Dolby Digital-kompatible Soundkarteund einen externen Sound Receiver, dann können Sie die Soundkarte auch direktmit diesem Receiver verbinden und deren Boxen verwenden. Allerdings benötigenSie für den Anschluss diverse Verbindungskabel. An dieser Stelle soll betrachtet

Tonformat, Tonstandard, Qualitätsstandard

Beschreibung

THX ULTRA

THX ULTRA II

THX SELECT

THX SURROUND EX

THX HOME

THX selbst gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Spezifikationen. Neben dem ursprünglichen THX, auch als THX Ultra bezeichnet, und der optimierten Fassung THX Ultra II für den Kinobereich gibt es mit THX Select und THX Home abgeschwächte Spezifikationen für den Heimkinobereich. THX selbst baut auf Dolby Digital auf. Mit THX Surround EX gibt es ferner eine Spezifika-tion, die auf Dolby Digital Surround EX aufbaut.

Über THX Home wird ein Qualitätsstandard für das Heimkino definiert. Dabei wird berücksichtigt, dass das Wohnzimmer eine andere Klangakustik hat als ein Kinosaal. THX Home gleicht demnach die Klangakustik an die veränderte Raumakustik an, um sicherzustellen, dass ein Film zu Hause weitestgehend so klingt wie in einem Kino.

SDDS Betrachtet man sich ausschließlich die Leis-tungsdaten, ist SDDS (Sonic Dynamic Digital Sound) das mächtigste Tonsystem. Es unter-stützt immerhin acht Kanäle und bietet zusätz-lich vier Sicherungskanäle an. SDDS spielt allerdings im Heimkinobereich keine Rolle und kommt auch nur in Kinos in der möglichen hohen Qualität nur selten an. Um hohe Qualität zu erzielen, müssen die Filmkopien nicht nur in sehr hoher Qualität vorliegen, auch ein gesonderter Prozessor wird zur Dekodierung benötigt, ganz zu schweigen von einer qualitativ hochwertigen Boxenanlage. Derzeit gibt es kaum Filme, die in acht Kanal-Sound abgemischt sind. Häufig werden nur sechs Kanäle aufgezeichnet und zwei zusätzliche Kanäle werden über diese sechs Kanäle herausgerechnet. Nähere Informationen zu diesem Format erhalten Sie im Internet auf der Seite http://www.sdds.com.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 35

werden, wie Sie mit Soundkarte und Boxen am heimischen PC arbeiten und gege-benenfalls eine vorhandene Soundkarte durch eine leistungsfähigere Variante aus-tauschen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Konfigurationsprogrammezur Soundkarte selber eingegangen, da eine Soundkarte Raumklang nur dann wie-dergibt, wenn sie dafür auch speziell konfiguriert wurde.

Abbildung 1.5: Terratec-PC-Boxen-system für 5.1-Soundkarten.

Raumklang Pro und Contra

Da die meisten Rechner standardmäßig mit Soundkarten ausgestattet sind, soll zu-nächst einmal betrachtet werden, wann die Anschaffung einer Soundkarte miteinem 6 Boxen-System Sinn macht:

Die Anschaffung ist immer dann sinnvoll, wenn Sie PAL-DVDs mit aktuellenKonzertmitschnitten und Spielfilmen am heimischen PC betrachten wollen.

Wenn der PC im Wohnzimmer nicht nur die Funktion des digitalen Video-recorders und/oder die Funktion eines DVD-Players einnimmt.

Den PC als Videoschnittgerät nutzen und ferner Videoschnittprogramme ein-setzen, die Surround Sound und eine Dolby Digital-Soundfunktionen enthal-ten. Nur dann können Sie den abgemischten Raumklang direkt am PC kontrol-lieren. Allerdings ist das Vorhandensein nicht nötig, wenn Sie die bearbeitetenFilme auf DVD brennen und dann darüber auf einem externen DVD-Player ab-spielen.

Lautsprecherboxen mit Soundkarten verbinden

Soundkarten verwenden prinzipiell über 3,5 mm-Stereo-Klinkenstecker mit exter-nen Geräten, wie Boxen, Mikrofonen, Stereoanlagen, Sound Receivern und Ver-stärkern verbunden, um Klangdaten zu übernehmen oder an andere Geräte abzu-geben. Über den LineOut-Ausgang können Sie die Soundkarte mit externenGeräten verbinden, die letztendlich Klangausgaben übernehmen. Jeder einzelne An-schluss der Soundkarte kann zwei Kanäle abgeben oder empfangen. Üblicherweisebesitzt eine Soundkarte drei Anschlüsse, die in der Regel farblich oder durch Be-schriftung gekennzeichnet sind. Allerdings ist die Farbgebung nicht einheitlich, sodass Sie nähere Informationen mitunter der Soundkartendokumentation entneh-men müssen.

Grün/Schwarz: Audioausgang/Line Out

Blau: Audioeingang/Line In

Braun/Rot: Mikrofoneingang/Mic In

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto36

Abbildung 1.6:Eine Soundkarte

besitzt standardmä-ßig drei Anschlüssefür 3,5mm-Klinken-

stecker. Über den 3,5mm-Klinkenstecker

können zwei Sound-kanäle abgegeben

werden.

In der Regel schließen Sie einfache Stereoboxen über einen Klinkenstecker am Au-dioausgang an. Den Audioeingang können Sie zum Einspielen von Stereosignaleneiner Stereoanlage, den Mikrofonanschluss zur Soundaufnahme über ein Mikrofonverwenden.

5.1-Lautsprecherboxen mit Soundkarten verbinden

Einige 5.1-Soundkarten, die den Anschluss von sechs Boxen zulassen, werden soumkonfiguriert, dass alle Anschlüsse für die Ausgabe von Soundkanalinformatio-nen genutzt werden. Die Umkonfigurierung der Standardsoundkartenanschlüsseerfolgt dann über das Konfigurationsprogramm zur Soundkarte (vergleiche Kapitel1.2.3). Bei einigen Soundkarten werden bereits zusätzliche Anschlüsse angeboten.Über den Anschluss Front wird dann der Sound für den Kanal Left Front (vornelinks) und Right Front (vorne rechts) und über den Anschluss Rear wird der Soundfür den Kanal Rear Left (hinten links) und Rear Right (hinten rechts) abgegeben.Der Anschluss C/Sub wird schließlich genutzt, um den Sound für den Kanal FrontCenter (vorne Mitte) sowie den Subwoofer-Kanal abzugeben.

Abbildung 1.7:Anschluss der vorde-ren linken und rech-ten Boxen mit einemAdapterstecker und

einem Cinch-Verlän-gerungskabel.

Häufig werden die ausgegebenen Tonsignale über Adapterstecker in das Cinch-For-mat umgewandelt. Dies hat den Vorteil, dass jeder Tonkanal in einer getrennten Lei-tung übergeben wird. Die Umwandlung ist aber in jedem Fall abhängig davon, anwelches externe Gerät Sie die Tonsignale übergeben wollen. Neben den einfachenAdaptersteckern sind im Fachhandel auch spezielle Kabel erhältlich, die an einemEnde einen Klinkenstecker und am anderen Ende zwei Cinch-Stecker besitzen.Auch hier werden über den Klinkenstecker die Toninformationen des rechten undlinken Kanals eingespeist und am Ende des Kabels sind diese Tonsignale in zwei ge-trennte Stecker aufgespalten. Die Farbe Rot wird für den rechten und die FarbeSchwarz für den linken Kanal genutzt, was Sie beim späteren Anschluss an das ex-terne Gerät beachten müssen.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 37

Abbildung 1.8: Audio-Adapterkabel für Klinke auf Cinch.

Die Anschlusskabel der Soundkarte werden bei einem 5.1-Boxensystem entwederzum Subwoofer oder aber einem externen Sound Receiver- und -Verstärker weiter-geleitet. Der Subwoofer übernimmt häufig neben der eigentlichen Ausgabe des Tief-tonkanals auch die Rolle des Verstärkers.

Abbildung 1.9: Cinch-Eingänge für sechs Tonkanäle an einem Subwoofer, der gleichzeitig als Verstärker dient.

Die Tonsignale werden von der Soundkarte über 6-Cinch-Kabel weitergeleitet, fürdie am Subwoofer die entsprechenden Eingänge bereitstehen. Sie sind entsprechendmit Front (vorne), Rear (hinten), Bass (Subwoofer) und Center gekennzeichnet. Fürdie vorderen und hinteren Kanäle dient das R in der Regel für die Kennzeichnungdes rechten und das L für die Kennzeichnung des linken Kanals. Somit sind Fehlan-schlüsse weitestgehend ausgeschlossen. Da der Subwoofer die Soundinformationenbereits auswerten kann, werden am Subwoofer lediglich fünf Audioausgänge fürdie Kanäle Front Left, Front Center, Front Right, Rear Left und Rear Right benö-tigt. Auch diese sind entsprechend beschriftet und nutzen entsprechend den Eingän-gen erneut Cinch-Anschlüsse.

Abbildung 1.10: Häufig werden die fünf Hauptkanäle für den 5.1-Raumklang direkt über den Sub-woofer angeschlos-sen.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto38

Fungiert der Subwoofer auch als Verstärker, besitzt er dementsprechend einen Netz-anschluss und mitunter Regler zur Lautstärkeregelung einzelner Kanäle. Häufigmuss die Soundanlage über einen gesonderten Schalter (Power) angeschaltet wer-den.

Abbildung 1.11:Der Subwoofer über-

nimmt die Verstär-kerfunktion, ist miteinem Netzteil mit

dem Stromnetz ver-bunden und mussgesondert einge-schaltet werden.

Mitunter verwenden 5.1-Boxenysteme auch einen eigenständigen Verstärker. Dieserstellt entsprechend der Subwoofer-Variante Anschlüsse für den Kanaleingang wieauch für die Boxen selbst zur Verfügung. Auch hier sind die Anschlüsse so gekenn-zeichnet, dass die Verbindungen ohne Probleme hergestellt werden können. DerVorteil der getrennten Verstärker ist, dass diese in der Regel nicht nur erweiterteSteuerungsfunktionen anbieten, sondern es zudem erlauben, komfortabel zwischeneinfachem Stereo- und 5.1-Sound zu wechseln. Stellen Sie den Verstärker in derNähe des Schreibtischs auf, können Sie darüber auch komfortabel die Lautstärkeder einzelnen Kanäle getrennt regeln.

Abbildung 1.12:Bedienfeld zu einem

externen PC-5.1-Verstärker.

Soundkarte mit Scart-Anschlüssen externer Geräte verbinden

Wollen Sie Video- und Tonsignale kombiniert an einen Fernseher oder externenVHS- oder DVD-Recorder übergeben, müssen Sie in der Regel die Scart-Anschlüssedieser Endgeräte nutzen. Dazu benötigen Sie eine Grafikkarte, die das Videosignalüber einen Cinch-Anschluss abgibt. Der Cinch-Anschluss ist in der Regel gelb her-vorgehoben. Das Cinch-Kabel für die Videoübertragung können Sie direkt mit die-sem Anschluss verbinden.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 39

Abbildung 1.13: Videoausgang einer Grafikkarte.

Da die Grafikkarte lediglich für die Bilddarstellung verantwort-lich ist, müssen Sie den Ton direkt über die Soundkarte undderen Line Out-Ausgang (Audioausgang) übernehmen. Auchhierzu verwenden Sie ein Adapterkabel, das auf der einen Seiteeinen 3,5 mm-Klinkenstecker und auf der anderen Seite zweiLeitungen mit Cinch-Anschlusssteckern besitzt. Mithilfe einesgesonderten Adaptersteckers, der die Cinch-Kabel auf einen Scart-Anschlusssteckerumleitet, können Sie dann die vom Computer kommenden Kabel mit dem Endgerätfür die Video- und Tonübernahme verbinden. Die Farbgebung bei den Anschluss-buchsen entspricht einem vorgegebenen Standard. Die Farbe Rot signalisiert auchhier den Anschluss für den rechten Audiokanal, die Farbe Weiss den Anschluss fürden linken Audiokanal und die Farbe Gelb den Anschluss für den Videokanal. Auchdie meisten Verbindungskabel nutzen die entsprechende Farbgebung. Lediglich beieinigen Kabeln ist die Videoleitung ebenfalls schwarz gefärbt. Sie hebt sich dannallerdings durch einen größeren Leitungsquerschnitt von der Audioleitung ab.

Abbildung 1.14: Adapterstecker von Cinch auf Scart.

Onboard-Komponenten: Soundkarten sind immer häufiger Bestandteil der Mo-therboards. Wollen Sie die Soundkarte durch eine leistungsfähigere Variante erset-zen, müssen Sie die vorhandene Soundkarte gesondert über das CMOS-Setup-Pro-gramm des BIOS deaktivieren. Mastern Sie Videofilme auf DVD und spielen Sie dieFilme später bevorzugt über externe DVD-Player ab, können Sie in der Regel auchmit den Standard-Soundkarten eines PCs gut leben.

Verbindungskabel und Adapterstecker: Im Fachhandel erhalten Sie kostengünstigÜberspielkabel mit unterschiedlichen Verbindungs- und Adapterstücken. Damitsind Sie für alle Fälle gewappnet und können jederzeit beliebige Geräte mit der TV-Karte des PCs oder anderen Schnittstellenkarten wie der Soundkarte verbinden.Nähere Informationen zu Kabeln und Adaptern erhalten Sie auch im Internet unterder Adresse http://technik.gelago.de/cat811. Der Vorteil der hier angeführten Inter-netseite ist, dass Sie zu sämtlichen Schnittstellenkarten eine Kurzinformation sowieeine Abbildung erhalten.

Page 40: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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1.2.3 Lautsprecher konfigurieren

Aktuelle Soundkarten bieten neben der Stereoausgabe auch eine Unterstützung fürDolby Surround oder auch Dolby Digital 5.1 an, um darüber in den Kinosoundge-nuss zu kommen. Damit die Soundkarte allerdings die mehrkanalige Kinosound-ausgabe unterstützt, muss Sie in der Regel mit einem entsprechenden Boxensystemverbunden (vergleiche Kapitel 1.2.2) und entsprechend für die Klangausgabe kon-figuriert werden. Dies geschieht über das Systemsteuerungsmodul Sounds und Au-diogeräte oder mit dem Konfigurationsprogramm, das in der Regel mit der Karteausgeliefert wird und sich in die Windows XP-Systemsteuerung einklingt. Um dieSoundausgabe für Dolby Surround und Dolby Digital 5.1 nutzen zu können, wer-den Anschlüsse häufig umgeleitet und mitunter an einen externen Dolby Digital-Verstärker weitergegeben. Natürlich können Sie auch externe Dolby Digital-Recei-ver mit der Soundkarte verbinden. Allerdings erfolgt die Übergabe nicht digital, daden Soundkarten ein optischer oder Cinch-Ausgang für die Digitalsoundausgabefehlt.

Windows XP-Lautsprecherkonfiguration

Unabhängig davon, ob Sie mit Ihrer Soundkarte ein gesondertes Konfigurations-programm erhalten, können Sie die Grundkonfiguration zur Soundkarte auch überdas Windows XP-Systemsteuerungsprogramm Sounds und Audiogeräte vorneh-men. Der Eigenschaftendialog, der sich nach Anwahl des Moduls per Doppelklicköffnet, ist in die Registerseiten Lautstärke, Sounds, Audio, Stimme und Hardwaregegliedert.

Die Lautstärkekonfiguration erfolgt über die Registerseite Laustärke. Hier könnenSie die Gerätelautstärke anpassen, den Ton ausschalten oder dafür sorgen, dass dieLautstärkeregelung zur vereinfachten Lautstärkeänderung im Benachrichtigungs-bereich der Taskleiste erscheint.

Abbildung 1.15:Grundeinstellungen

zur Soundkarten-lautstärke.

Die eigentliche Lautsprecherkonfiguration nehmen Sie über einen weiteren Dialogvor, den Sie mit der unteren ERWEITERT-Schaltfläche aufrufen. Auf der Registerseitewird ein Kombinationslistenfeld für die Lautsprechereinrichtung angeboten. Hierfinden Sie unter anderem Einträge für Stereokopfhörer, Laptop-Lautsprecher undStereolautsprecher. Für den Raumklang werden zudem die Einträge Surround-

Gerätebezeichnung der Soundkarte

Grundeinstellungen

Lautstärkeregelung

Lautstärkeregelung linker/rechter Kanal

Lautsprecherkonfiguration

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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Sound-, 5.1-Surround Sound-, 7.1 Heimkinolautsprecher und 7.1 Lautsprecher an-geboten. Für ein 5.1-Boxensysteme wählen Sie hier den Eintrag 5.1 SurroundSound-Lautsprecher an.

Abbildung 1.16: Lautsprecher-konfiguration über das Windows XP-Systemsteuerungs-modul Sounds und Audiogeräte.

Bestätigen Sie die gemachten Änderungen durch wiederholte Anwahl von OK.

Auf der Registerseite Systemleistung können Sie die Hardwarebeschleunigung fürdie Soundverarbeitung und die Konvertierungsqualität über einen Schieberegler he-rabsetzen. Die Einstellungen können Probleme herabsetzen, die sich bei der Sound-ausgabe ergeben (z.B. innerhalb von Spielen mit DirectSound-Unterstützung). Esist am sinnvollsten, die Schieberegler jeweils auf den maximalen Wert zu setzen, umden Hauptprozessor im Rahmen der Soundverarbeitung weitestgehend zu ent-lasten.

Lautsprecherkonfiguration am Beispiel der Realtek AC 97

Häufig erhalten Sie mit den Soundkarten spezielle Konfigurationssoftware, die sichebenfalls in die Windows XP-Systemsteuerung einklinkt. Das Modul für die Sound-karte Realtek AC 97 trägt beispielsweise den Namen Soundeffekt-Manager undlässt auf den ersten Blick keinen direkten Bezug zur Soundkarte zu. Ein Doppelklickauf das Systemsteuerungsmodul öffnet jedoch einen Eigenschaftendialog mit derBezeichnung AC97 Audiokonfiguration, der der Soundkarte über die Gerätebe-zeichnung direkt zugeordnet werden kann (vgl. Abbildung 1.17).

Um bei dieser Soundkarte den Mehrkanalton zu aktivieren, wechseln Sie zunächstauf die Registerseite Lautsprecherkonfiguration. Markieren Sie darin die Option 6-Kanalmodus, um die 5.1-Lautsprecherausgabe zu aktivieren. Sie erhalten daraufhinunmittelbar im Dialog angezeigt, welche Anschlüsse der Soundkarte in diesemMehrkanalmodus wie belegt sind. Anhand dieser Darstellung können Sie die Bo-xen, so wie in Kapitel 1.2.2 bereits beschrieben wurde, sehr einfach anschließen.

Kombinationslistenfeldzur Raumklangaktivierung

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto42

Abbildung 1.17:Beispiel für einen

kartenspezifischenLautsprecherkonfigu-

rationsdialog.

Die Soundkarte Realtek AC97 wird in zwei Varianten ausgeliefert, einmal mit dreiAnschlüssen für 3,5 mm Klinkenstecker und einmal mit fünf Anschlüssen. Entspre-chend ist auch der Dialog zur Lautsprecherkonfiguration an diese unterschiedlichenTypen angepasst.

Abbildung 1.18:Realtek AC97

mit alternativenAnschlüssen.

SPDIF: SPDIF (Sony/Philips Digital Interface) ist die Bezeichnung für eine Schnitt-stelle, über die Audiosignale digital übertragen werden. Die Schnittstelle selbstwurde von den Firmen Sony und Philips entwickelt und kann sowohl Eingänge (In)als auch Ausgänge (Out) bereitstellen, über die Audiosignale verlustfrei übertragenwerden können. SPDIF wird in PCs häufig über Buchsen für 3,5 mm Klinken-stecker bereitgestellt. CD-Player-, Stereoanlagen oder auch MiniDisk- und DAT-Recorder verwenden häufig auch den Cinch-Anschlusstyp. Sie können einen digita-len Ausgang der Soundkarte (SPDIF in) mit dem optischen Eingang eines SoundReceivers verbinden.

Digitaler Ein-/Ausgang

Front Left / Front Right

Rear Left / Rear Right

Front Center / Subwoofer

Digitaler Ein-/Ausgang

Rear Left / Rear Right

Front Center / Subwoofer

Front Left / Front Right

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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In einem weiteren Schritt können Sie, sofern Sie die Boxen angeschlossen haben,einen Lautsprechertest durchführen. Wechseln Sie dazu auf die Registerseite Laut-sprechertest. Daraufhin wird eine Grafik angezeigt, die veranschaulicht, wie Sie dieeinzelnen Boxen am Arbeitsplatz platzieren sollten. Um jeden einzelnen der Laut-sprecher zu testen, brauchen Sie diese nur mit der Maus anzuwählen. Haben Sie denSubwoofer- und Front Center-Kanal vertauscht, können Sie die entsprechendenAusgänge über ein gesondertes Optionsfeld tauschen.

Abbildung 1.19: Dialog zum Testen der Lautsprecher.

Auf der Registerseite HRTF Demo finden Sie eine gesonderte Funktion, die denRaumklang zur Soundkarte Realtek AC97 sehr eindrucksvoll veranschaulicht.Darüber können Sie wahlweise Musik bzw. das Summen einer Biene über unter-schiedliche und anwählbare Bewegungspfade sowie unterschiedliche anwählbareUmgebungskonfigurationen vorführen lassen.

Lautsprecherkonfiguration am Beispiel der nVidia nForce

Die Einstellungsmöglichkeiten variieren je nach Qualität der Soundkarte. Betrach-ten Sie sich den Konfigurationsdialog zur nVidia nForce, den Sie über das System-steuerungsmodul nVidia SoundStorm Systemsteuerung öffnen, erhalten Sie diegrundlegenden Konfigurationseinstellungen über die Registerseite Lautsprecher-konfiguration angeboten.

Die Anzahl der unterstützten Lautsprecher bestimmen Sie über das Kombinations-listenfeld Hörmodus. Für die 5.1-Soundausgabe muss hier der Eintrag 6 Lautspre-cher gewählt werden. Die Karte besitzt sowohl einen Analog- als auch einen Digi-talausgang, die Sie wahlweise und nach Bedarf aktivieren können.

Mit der Option Dolby Surround Encoding aktivieren schalten Sie die Dolby Sur-round-Ausgabe für den analogen Ausgang ein und mit Dolby Digital Encodingaktivieren die Dolby Digital 5.1-Ausgabe für den digitalen Ausgang. Mit allen an-deren Einstellungen können Sie die Ausgabe selbst beeinflussen. Die Einstellungenwerden in Schnellhilfen erläutert, wenn Sie den Mauscursor über eine dieser Einstel-lungen positionieren und einen Moment lang ruhen lassen.

Im unteren Bereich der Registerseite finden Sie Schieberegler, um die Lautstärke ein-zelner Kanäle zu ändern. Die Schaltfläche TESTTON spielt einen Testton auf den an-geschlossenen Boxen ab und zeigt, ob die Lautsprecher korrekt angeschlossen undkonfiguriert wurden.

Page 44: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Abbildung 1.20:Erweiterter Konfigu-

rationsdialog dernVidia nForce-

Soundkarte.

Sie können die Lautsprecherkonfiguration auch vereinfacht im Assistentenmodusdurchführen. Wählen Sie dazu die entsprechende Schaltfläche im unteren rechtenBereich der Registerseite und beantworten Sie die Fragen, die Ihnen gestellt werden.

Über die Registerseite Zentral wird Ihnen nicht nur eine grafische Pegelanzeige fürdie Soundkanäle angezeigt, darüber können Sie den Klang auch selbst über einenEqualizer regeln oder vordefinierte Equalizer-Einstellungen über das Kombina-tionslistenfeld Voreinstellung wählen. In den Rahmenfeldern Eingang und Ausgangfinden Sie ferner Schieberegler, mit deren Hilfe Sie Ein- und Ausgangssignale gezieltstumm schalten oder aber den Ausgabepegel ändern können. Dies entspricht denEinstellungen, die Sie auch über die Windows XP-Lautstärkeregelung vornehmenkönnen (vergleiche Kapitel 1.2.4).

Abbildung 1.21:Grafische Ausgangs-pegel und Equalizer.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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1.2.4 Lautstärkeregelung

Aktuelle Windows XP-Betriebssysteme unterstützen die Soundkarte bereits stan-dardmäßig und stellen beispielsweise Programme zum Ändern der Lautstärke, zumAbspielen von Klandateien und Audio-CDs und auch zur Zuweisung von Klängenan Systemereignisse zur Verfügung. Über die Windows-Mixerfunktionen könnenSie die Lautstärke der Soundkarte getrennt für die MIDI-Ausgabe, das Abspielenvon Klangdateien und Audio-CDs mitunter auch für DOS-Soundausgaben oderauch den Line-In-Kanal getrennt regeln. Ob innerhalb der Lautstärkeregelung aller-dings tatsächlich Schieberegler für alle Teilbereiche angeboten werden, ist abhängigvon den jeweils aktuellen Einstellungen. Kontrollieren Sie also die Einstellungen,wenn Teilregler nicht wie gewünscht erscheinen.

1. Rufen Sie den Befehl START/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR/UNTERHALTUNGS-MEDIEN/LAUTSTÄRKE ab oder doppelklicken Sie auf das Symbol Lautstärkesym-bol im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste. Wie Sie das Lautstärkesymboloptional in der Taskleiste anzeigen lassen, wurde bereits in Kapitel 1.2.3 be-schrieben.

2. Rufen Sie in der Lautstärkeregelung den Befehl OPTIONEN/EIGENSCHAFTEN ab.Wählen Sie im nachfolgend angezeigten Dialog die Funktionen an, für die Sie dieLautstärke regeln wollen. Je nach Soundkarte werden hier auch Einstellungenangeboten, mit deren Hilfe Sie die einzelnen Kanäle eines 5.1-Boxensystemskomfortabel regeln können. Allerdings ist dies nicht bei jeder Soundkarte mitSurroundSound- und Dolby Digital-Unterstützung entsprechend umgesetzt.

Abbildung 1.22: Einige Soundkarten erweitern die Laut-stärkeregelung so, dass sie darüber auch die Kanäle eines 5.1-Mehr-kanaltonsystems komfortabel regeln können.

3. Bestätigen Sie die Änderungen mit OK, werden in der Lautstärkeregelung die ge-gebenenfalls zusätzlich markierten Regler angezeigt. Prinzipiell sollten Sieimmer nur die Schieberegler einblenden, die Sie auch tatsächlich benötigen. An-sonsten wird die Lautstärkeregelung nicht nur sehr unübersichtlich, sondernkann mitunter auch nicht mehr komplett auf dem Bildschirm dargestellt werden.Bleibt abschließend anzumerken, dass die Lautstärkeregelung nicht für das Aus-pegeln von Eingangssignalen, sondern auch für das Auspegeln von Ausgangs-

Lautstärkeregler für denMehrkanalton

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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signalen von Bedeutung ist. Diese Thematik wird gesondert im Rahmen desDigitalisierens von Audiodaten in Kapitel 4.7.3 behandelt.

Abbildung 1.23:Je nach Soundkartekönnen auch Schie-

beregler für die Laut-stärkeregelung eines

Mehrkanalboxen-systems in die Laut-stärkeregelung auf-genommen werden.

1.2.5 Soundkarte tauschen

Haben Sie einen Rechner mit minderwertiger Soundkarte gekauft, können Sie dieursprüngliche Soundkarte natürlich austauschen und optional gegen eine Sound-karte ersetzen, die Mehrkanalton unterstützt und zudem digitale Ein- und Aus-gänge zum verlustfreien Überspielen von digitalen Audiodaten bereitstellt. Um dieSoundkarte einbauen zu können, müssen Sie allerdings die folgenden Dinge beach-ten:

Onboard-Soundkarten: Viele Soundkarten sind mittlerweile fest auf dem Mo-therboard installiert und können nicht ausgebaut, sondern lediglich mithilfeder BIOS-Einstellungen deaktiviert werden. Für den Einbau der neuen Sound-karte benötigen Sie im Rechner in jedem Fall einen freien PCI-Steckplatz.

PCI-Soundkarten: Soundkarten, die nicht Bestandteil des Motherboard sind,werden über einen PCI-Steckplatz in den Rechner eingebaut. Beim Austau-schen einer PCI-Soundkarte können Sie den alten PCI-Steckplatz für die neueSoundkarte nutzen.

Externe Soundkarten: Besitzt ein Rechner keinen freien PCI-Steckplatz oder wollenSie auf den Einbau einer Soundkarte in einen Rechner verzichten, dann können Sieauch auf externe Soundkarten zurückgreifen, die über vorhandene USB- oder Fire-wire-Anschlüsse mit einem PC verbunden werden können (z.B. SoundSystemAureon 5.1 USB, SoundSystem Aureon 5.1 Firewire, SoundBlaster Live 24 Bit USBoder SoundBlaster Audigy 2 NX USB).

Um Hardware einzurichten und zu konfigurieren, müssen Sie sich mit Administra-torrechten am PC anmelden.

BIOS und CMOS-Setup – Onboard-Soundkarte abschalten

Das BIOS (Basic Input Output System) ist für den Systemstart und den Funktions-test, den so genannten Power On Self Test (POST), der nach dem Einschalten desRechners durchgeführt wird, verantwortlich. Dabei werden der Hauptprozessor,das BIOS-ROM und das CMOS-RAM ebenso geprüft wie der DMA- und Tastatur-Controller und der vorhandene Arbeitsspeicher. Während des Starts und der Funk-tionstests gibt das BIOS diverse Meldungen auf dem Bildschirm aus. Anhand derBIOS-Meldungen erhalten Sie bereits Hinweise auf den BIOS-Hersteller und dieBIOS-Version. Treten schwerwiegende Fehler auf, wird der Startvorgang mitunter

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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abgebrochen oder es werden akustische Fehlermeldungen ausgegeben. In diesemFall müssen fehlerhafte Hardwarekomponenten mitunter getauscht oder aber vor-handene BIOS-Einstellungen geändert werden. Über einen gesonderten Initialisie-rungsprozess werden die BIOS-Unterbrechungsroutinen (Interrupts) initialisiertund die vorhandene Geräteausstattung in den BIOS-Datenspeicher geschrieben,damit Anwendungen über einheitliche Speicheradressen darauf vereinfacht zugrei-fen können. Im CMOS-Datenspeicher werden ferner das aktuelle Systemdatum unddie Systemzeit sowie diverse Statusinformationen abgelegt. Nach dem Einfügen dervorhandenen ROM-Erweiterungen wird schließlich der Urlader gestartet, der wie-derum für das Nachladen des eingerichteten Betriebssystems verantwortlich ist. DasNachladen des Systems kann dann in Abhängigkeit von der vorhandenen Hard-ware über ein Diskettenlaufwerk, eine Festplatte, eine Speicherkarte oder ein CD/DVD-Laufwerk erfolgen. In welcher Reihenfolge Laufwerke nach einem Betriebs-system durchsucht werden, kann ebenfalls in aktuellen Rechnern über die BIOS-Einstellungen variiert werden.

Durch Adressierung des Ein- und Ausgabeports (Echtzeituhrbaustein) lassen sichdie Inhalte des CMOS-Speichers auslesen und bei Bedarf neu setzen. Der CMOS-Datenbereich selbst ist batteriegepuffert und bleibt demnach auch dann erhalten,wenn der Rechner vom Stromnetz getrennt wird. Im CMOS-Datenspeicher sind dieInformationen zum Systemdatum, zur Systemzeit, den Laufwerken, den eingerich-teten Onboard-Komponenten und zur Speicherkonfiguration abgelegt. Die Konfi-gurationsdaten selbst werden beim Systemstart durch das BIOS gelesen und mit dervorhandenen Hardware abgeglichen. Bei fehlerhafter Konfiguration wird der Boot-Vorgang vorzeitig mit einer Fehlermeldung abgebrochen.

Hinweise zum BIOS Ihres Rechners und dem CMOS-Setup-Programm können Sieder Motherboard-Dokumentation entnehmen, die Sie in der Regel in Verbindungmit einem Rechner erhalten. Fehlt eine Motherboard-Dokumentation, erhalten Sieentsprechende Hinweise zu bestimmten BIOS-Varianten und zu bestimmten BIOS-Einstellungen auch im Internet. Die wichtigsten Internetadressen zum BIOS undden CMOS-Setup-Einstellungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

Tabelle 1.2:Support-Adressen der wichtigsten BIOS-Anbieter und Adressen mit weiter-führenden Informati-onen zum BIOS, zum BIOS-Setup-Pro-gramm und den BIOS-Einstellungen.

Internetadresse: Kurzbeschreibung:

http://www.megatrends.com

http://www.ami.com/support/

American Megatrends Inc. (AMI)

http://www.phoenix.com

http://www.phoenix.com/en/customer+services/bios/phoenixbios/

Phoenix Technologies

http://www.phoenix.com/en/customer+services/bios/awardbios/

Award (keine Homepage, da von Phoenix übernommen), Support für BIOS-Updates über Motherboard-Hersteller

http://www.wimsbios.com Neben umfangreichen BIOS-Informationen finden Sie auf dieser englischen Seite über den Punkt BIOS Upgrades eine umfangreiche Liste von Motherboard-Herstellern, die gegebenenfalls auch BIOS-Upgrades verfügbar machen.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto48

Tabelle 1.2:Support-Adressen

der wichtigstenBIOS-Anbieter und

Adressen mit weiter-führenden Informati-onen zum BIOS, zum

BIOS-Setup-Pro-gramm und den

BIOS-Einstellungen.(Forts.)

Zum Einsehen und Ändern von BIOS-Einstellungen greifen Sie auf das CMOS-Setup-Programm zurück. Mit dem CMOS-Setup-Programm, das im ROM-BIOSgespeichert ist und ohne Betriebssystem nach dem Einschalten eines Rechners gela-den werden kann, werden Konfigurationsdaten aus dem CMOS-RAM ausgelesen,bearbeitet und nach etwaigen Änderungen zurückgeschrieben. Darüber können Sieauch gezielt Onboard-Komponenten abschalten, die auf dem Motherboard vorhan-den sind, wie Grafik-, Netzwerk- und auch Soundkarten. Das Programm braucht inder Regel nur dann ausgeführt zu werden, wenn sich die Rechnerkonfiguration än-dert, beispielsweise durch den Einbau einer zweiten Festplatte, oder die Konfigura-tionsdaten durch eine zu geringe Batteriespannung oder auch Systemabstürze ver-loren gegangen sind. Wollen Sie Onboard-Komponenten durch leistungsfähigerePCI-Zusatzkarten optimieren und austauschen, müssen Sie die Onboard-Kompo-nenten zunächst deaktivieren. Um in das Setup-Programm zu gelangen und On-board-Komponenten zu deaktivieren, gehen Sie wie folgt vor:

1. CMOS-Setup aufrufen: Schalten Sie den Rechner ein. Achten Sie auf die Text-meldungen, die nun auf dem Bildschirm erscheinen. Neben den Informationenzur BIOS-Version erhalten Sie in der Regel auch einen Hinweis, mit welchemTastaturbefehl Sie in das CMOS-Setup-Programm gelangen. Bei der hier exem-

Internetadresse: Kurzbeschreibung:

http://www.computerhope.com/help/bios.htm

Englische Seite, auf der Bedienungshinweise der Setup-Programme zu den AMI-, Phoenix- und Award-BIOS-Ver-sionen zusammengefasst sind.

http://www.dewassoc.com/support/bios/awardfaq.htm

Englische FAQ-Listen mit Fragen und Antworten zum Award-/Phoenix-BIOS.

http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=106483&package_id=114737&release_id=230353

Projektseite des Award-BIOS-Editors, mit dem Sie Award-BIOS-Einstellungen komfortabel bearbeiten können.

http://www.bankoi.com/English/Temporal/Bios-Uti/Wizard

Auf dieser Seite finden Sie das Programm BIOS Wizard, mit dem Sie die aktuelle BIOS-Version Ihres Rechners ermitteln können.

http://www.bioscentral.com/ Auf dieser englischen Seite finden Sie technische Hinter-grundinformationen zum BIOS, wie beispielsweise Infor-mationen zum BIOS-Datenbereich, den BIOS-Speicherinformationen sowie den BIOS-Fehlersignalen.

http://www.bios-info.de Deutsche Internetseite mit umfassenden BIOS-Informatio-nen (Award, Ami, Phoenix, MR BIOS) sowie einem Benut-zerforum.

http://www.bios-tuning.de Deutsche Seite mit BIOS-Tuning-Informationen und zuge-hörigen BIOS-Hilfsprogrammen.

http://mitglied.lycos.de/tomcboy/ Deutsches Referat mit grundlegenden Informationen zum BIOS.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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plarisch genutzten Award-BIOS-Variante sehen Sie beispielsweise den Hinweisauf die Taste þDelÿ, die der Taste ® auf einer deutschen Tastatur entspricht.Erscheint die Meldung zum Tastaturbefehl, betätigen Sie unmittelbar die ange-führten Tasten und gelangen damit in das CMOS-Setup-Programm.

Award Modular BIOS v. x.x PG, An Energy Star AllyCopyright ©19xx-xx, Award Software Inc.Version x.xxxxx

Award Plug and Play BIOS Extension v.x.xxCopyright (19xx), Award Software, Inc.

Press DEL to enter SETUP

Der Tastaturbefehl zum Aufruf des CMOS-Setup-Programms variiert je nachBIOS-Hersteller. Ist es beim Award- und AMI-BIOS der Tastaturbefehl ®, ist esbei Phoenix der Tastaturbefehl Ê. Andere BIOS-Versionen nutzen die Tasten-kombinationen Ÿ+Ç+È, Ÿ+Ç+S oder auch Ÿ+Ç+-. Berück-sichtigen Sie also in jedem Fall auch die Hinweise zu Ihrem Rechner und dem zuge-hörigen Motherboard.

2. Integrated Peripherals (de)aktivieren: Obgleich die Setup-Programme verschie-dener Hersteller einen sehr unterschiedlichen Aufbau aufweisen und auch dieBezeichnungen der darüber verwalteten Einstellungen variieren, ist die Bedie-nung der CMOS-Setup-Programme weitestgehend einheitlich. Auf eine Maus-unterstützung müssen Sie nämlich verzichten. Die Markierung einzelner Punkteerfolgt mithilfe der Pfeiltasten. Um einen gewählten Punkt zu selektieren, nutzenSie die Taste Æ und mit È wechseln Sie in die nächst höhere Menüebene zu-rück.

Menüaufbau: Im CMOS-Setup-Programm gelangen Sie zunächst in ein Haupt-menü. In diesem finden Sie Einträge wie Standard CMOS Features, AdvancedBIOS Features, Advanced Chipset Features und einige mehr. Die integriertenKomponenten des Motherboard werden üblicherweise unter einem gesondertenMenüpunkt verwaltet, der beispielsweise die Bezeichnung Integrated Periphe-rals trägt. Nach Anwahl des entsprechenden Menüpunkts gelangen Sie in ein un-tergeordnetes Menü. Die Einträge selbst können sehr variieren und zeigen aufden ersten Blick nicht unbedingt, um welche Komponenten es sich handelt. DieLAN-Einträge beziehen sich in jedem Fall auf eine Onboard-Netzwerkkarte,IDE-Einträge auf die Schnittstellen für Festplatten und CD-/DVD-Laufwerke,1394-Einträge auf eine Onboard-Firewire-Schnittstelle und IO-Einträge aufStandardschnittstellen (seriell, parallel). Besitzt ein Rechner eine AGP-Schnitt-stelle für die Grafikkarte, können Sie mit Init Display First im AwardBIOS/Phoenix-BIOS festlegen, ob die AGP-Schnittstelle genutzt werden soll odernicht. Alle anderen Einträge sind potenzielle Hinweise auf andere Onboard-Komponenten, beispielsweise USB-Schnittstellen oder auch Soundkarten. In die-sem Beispiel lautet der Eintrag beispielsweise VIA OnChip PCI Device. Die An-wahl dieses Eintrags führt zu einem untergeordneten Menü.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto50

Abbildung 1.24:Ein Blick in das

Award BIOS mit demzugehörigen CMOS-

Setup-Programm.

(De)aktivierung: Neben diversen USB-Einträgen wird nun auch der EintragAC97 Audio angeboten. Dieses ist der Eintrag für die hier verwendete Onboard-Soundkarte (vergleiche Konfigurationsdialog in Kapitel 1.2.3). Im BIOS ist eineaktive Soundkarte auf die Einstellung Auto oder auch Enabled gesetzt. Um dieSoundkarte zu deaktivieren, wählen Sie den Eintrag an, ändern die Einstellungauf Disabled und bestätigen mit Æ. Durch erneutes Setzen auf Auto bzw. En-abled können Sie die Soundkarte jederzeit wieder aktivieren.

3. Einstellungen übernehmen: Auch das Speichern geänderter Einstellungen mussper Befehl angewählt und gesondert bestätigt werden. Da bei der Arbeit mit demSetup-Programm noch kein deutscher Tastaturtreiber geladen ist, müssen Siewie beim Award BIOS für eine Bestätigung mit Y alternativ die Taste Z drü-cken. Beim Phoenix-BIOS können Sie zur Bestätigung die Vorgabe »Yes« mitden Cursortasten selektieren und mit Æ übernehmen.

Abbildung 1.25:Um geänderte Ein-stellungen zu über-

nehmen, müssen Siedie Änderungen

beim Verlassen desCMOS-Setup-Pro-gramms gesondert

bestätigen.

Fehlerhafte Einstellungen im BIOS sind mitunter dafür verantwortlich, dass derRechner nicht mehr fehlerfrei gestartet werden kann. In diesem Fall sollten Sie dievom Hardwarehersteller vorgegebenen Vorgabewerte restaurieren. Wählen Siedazu die Optionen Fail-Safe Defaults (Award BIOS) oder Setup Defaults (AMIBIOS bzw. Phoenix BIOS) zur Wiederherstellung der abgesicherten BIOS-Stan-dardwerte oder aber Load Optimal Defaults (AMI BIOS) bzw. Optimized Defaults(Award BIOS) zur Wiederherstellung der durch den Motherboard-Hersteller opti-

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 51

mierten Standardwerte an. In jedem Fall sollten Sie sich vor Änderungen die ur-sprünglichen Einstellungen notieren, um diese bei Problemen sehr leicht auf den ur-sprünglichen Wert zurücksetzen zu können. Unter Umständen ist es auch sinnvoll,über Zusatz-Tools alle BIOS-Einstellungen zu sichern und diese im Bedarfsfall zurestaurieren.

Soundkarte aus- und einbauen

Wie bereits eingangs erwähnt, werden Soundkarten in der Regel über PCI-Schnitt-stellenkarten nachgerüstet. Allerdings stehen mittlerweile auch externe Soundkar-tenlösungen bereit, die lediglich mit einer vorhandenen USB- oder Firewire-Schnitt-stelle zu verbinden sind und keinen hardwareseitigen Einbau mehr erfordern.Wollen Sie eine neue PCI-Soundkarte einbauen, müssen Sie zuerst die alte Sound-karte über das CMOS aktivieren oder, sofern es sich dabei um eine gesonderteErweiterungskarte handelt, diese ausbauen. Die Deaktivierung im CMOS wurdebereits beschrieben. Den Ausbau einer alten und den Einbau einer neuen Sound-karte können Sie vornehmen, wenn Sie den PC vom Stromnetz abgetrennt, von denPeripheriegeräten gelöst und das Gehäuse geöffnet haben.

1. Soundkarte ausbauen: Die Soundkarte ist als Erweiterungskarte in einen PCI-Steckplatz eingebaut und legt die Soundkartenanschlüsse über die PC-Rückseiteoffen. Anhand der Anschlussleiste der Soundkarte kann auch der PCI-Steckplatzsehr leicht lokalisiert werden. Mitunter ist die Soundkarte mit dem Mother-board oder auch dem CD-/DVD-Laufwerk verbunden. Diese Verbindungenmüssen Sie zunächst lösen. Anschließend lösen Sie die Schraube, über die dieSoundkarte mit dem Gehäuse verbunden ist. So geschehen, können Sie die Kartebereits aus dem PCI-Steckplatz ziehen.

Abbildung 1.26: Motherboard mit einem freien und einem belegten PCI-Steckplatz.

2. Soundkarte einbauen: Setzen Sie die neue Soundkarte in den alten Steckplatz derentfernten Soundkarte oder in einen freien PCI-Steckplatz ein, wenn sich die alteSoundkarte auf dem Motherboard befindet. Bei einem zuvor ungenutzten Steck-platz müssen Sie die zugehörige Blende an der Gehäuserückwand zunächst ent-fernen. Wenden Sie beim Einsetzen der Soundkarte keine Gewalt an und achtenSie darauf, dass Sie die Steckleiste der Soundkarte korrekt in den PCI-Steckplatzeinsetzen. Drücken Sie die Karte bis zum Anschlag in den Steckplatz ein und ver-schrauben Sie diese anschließend mit dem Gehäuse.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Abbildung 1.27:PCI-Steckleiste

einer PCI-Schnitt-stellenkarte.

Soundkartentreiber einrichten

Nachdem eine Hardwarekomponente an einen Rechner angeschlossen oder ineinen Rechner eingebaut wurde, wird die Systemanbindung mithilfe eines speziellenGerätetreibers realisiert. Die Gerätetreibereinrichtung erfolgt dabei über den Hard-ware-Assistenten des Betriebssystems, den Sie über das SystemsteuerungsmodulSystem ausführen können oder über ein gesondertes Installationsprogramm, dasmit der jeweiligen Hardwarekomponente selbst ausgeliefert wird. Bei der Treiber-einrichtung sollten Sie jeweils den Anweisungen folgen, die in der Dokumentationder jeweiligen Hardwarekomponente enthalten ist. Damit können Sie bereits Kon-flikte umgehen, die sich sonst durch eine fehlerhafte Installations- und Konfigura-tionsreihenfolge ergeben.

Die Gerätetreiber sind entweder bereits Bestandteil des Windows XP-Betriebssys-tems oder werden über eine gesonderte Treiber-CD mitgeliefert. In der Regel neh-men Sie die Treibereinrichtung nach der hardwareseitigen Installation vor. Bei ex-ternen Komponenten gibt der Hardwarehersteller häufig den Hinweis, die Treiberbereits vor dem Anschluss des Geräts zu installieren. Dies hat den Vorteil, dass Win-dows XP die Treiber dann automatisch einrichten kann, ohne die Treiber-CD ge-sondert anfordern zu müssen. In jedem Fall wird der Gerätetreiber benötigt, um dieSoundkarte im Nachhinein in Windows XP einsetzen zu können.

Geräte- und Treibereinrichtung prüfen

An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie die Installation bereits durchgeführthaben. Um die Betriebsbereitschaft und Fehlerfreiheit der Einrichtung zu prüfen,gehen Sie dann wie folgt beschrieben vor:

1. Geräte-Manager anzeigen: Rufen Sie den Startmenübefehl Start/Systemsteue-rung ab und doppelklicken Sie in der klassischen Ansicht auf das Systemsteue-rungsmodul System. Wechseln Sie im folgenden Dialog auf die RegisterseiteHardware und wählen Sie dort die Schaltfläche GERÄTE-MANAGER an.

2. Geräte contra Ressourcendarstellung: Innerhalb des Geräte-Managers werdensämtliche Geräte und Hardwarekomponenten rechnerspezifisch standardmäßignach Geräteklassen bzw. Gerätetypen geordnet. Mithilfe des MenübefehlsANSICHT können Sie alternativ die Geräte auch nach Verbindungen oder ent-sprechend die Ressourcen nach Typ und Verbindung ordnen lassen. Über dieRessourcendarstellung können Sie vereinfacht überprüfen, ob die mehrfache Be-legung von Ressourcen (IRQs, DMA-Kanälen oder E/A-Adressen) zu Konfliktenführt oder eher der Treiber selbst Ursache für ein Fehlverhalten ist. In der Gerä-tetypansicht werden die Geräte, die aufgrund eines fehlenden Treibers nicht kor-rekt arbeiten, mit einem vorangestellten Fragezeichen gekennzeichnet. Geräte,

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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die selbst einen Konflikt auslösen, werden durch ein vorangestelltes Ausrufungs-zeichen gekennzeichnet. Im letztgenannten Fall ist dem Gerät zwar ein Treiberzugeordnet, dieser arbeitet mit dem Gerät jedoch nicht fehlerfrei zusammen.Dies kann folgende Ursachen haben:

– Ressourcenprobleme: Der Geräte-Treiber nutzt Systemressourcen, die glei-chermaßen auch von anderen Hardwarekomponenten belegt sind. Um dieKonflikte zu beheben, müssen die Ressourcen zumindest einer dieser Kom-ponenten geändert werden.

– Treiberprobleme: Der Treiber wurde fehlerhaft gewählt und kann mit demGerät nicht zusammenarbeiten. Wählen Sie entweder einen anderen Gerä-tetreiber aus oder aktualisieren Sie den aktuell eingebundenen Treiber.

Die Hierarchiezweige, in denen sich fehlerhafte Geräte befinden, sind automatischausgeklappt und damit sehr leicht erkennbar. Auf eine aufwendige Suche fehlerhafteingebundener Geräte kann demnach verzichtet werden.

3. Gerätestatus und Betriebsbereitschaft: Ob ein Gerät fehlerfrei arbeitet und inder aktuellen Arbeitssitzung genutzt werden kann, ist nicht unmittelbar nachdem Systemstart erkennbar. Um den Gerätestatus und die Betriebsbereitschafteines ganz bestimmten Geräts zu prüfen, brauchen Sie lediglich das Gerät im Ge-räte-Manager per Doppelklick anzuwählen.

Abbildung 1.28: Eigenschaftsdialog zu einer angewählten Soundkarte.

Es öffnet sich der Eigenschaftendialog zum jeweiligen Gerät, in dem standard-mäßig die Registerseite Allgemein aktiviert ist. Innerhalb des Rahmenfelds Ge-rätestatus erhalten Sie nun den Hinweis, ob die angewählte Komponente fehler-frei eingesetzt werden kann oder nicht. Im erstgenannten Fall erhalten Sie denHinweis Das Gerät ist betriebsbereit, ansonsten eine entsprechende Fehlermel-dung mit Lösungshinweisen.

4. Geräte-Manager beenden: Arbeiten sämtliche Geräte fehlerfrei, können Sie denGeräte-Manager sowie den Dialog der Systemeigenschaften über das SCHLIES-SEN-Symbol der Taskleiste schließen.

Information zur Betriebsbereitschaft

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Weiterführende Informationen zur Problemlösung können Sie sich auch über spe-zielle Troubleshooting-Assistenten des Windows-Hilfeprogramms abrufen. WählenSie dazu im Eigenschaftendialog des Geräts die Schaltfläche PROBLEMBEHANDLUNG

an. Es wird über den Assistenten versucht, Probleme im Dialog zu lösen. Ferner er-halten Sie über den Assistenten Zugriff auf die Hardwarekompatibilitätsliste (HCL– Hardware Compatibility List). Dazu benötigen Sie allerdings eine aktive Internet-verbindung.

Hinweise zur Konfliktbehebung

Werden innerhalb des Geräte-Managers auf der Registerseite Ressourcen im Rah-menfeld Gerätekonflikte gemeldet, bedeutet dies, dass andere Geräte gleiche Sys-temressourcen verwenden. Wird stattdessen der Hinweis Keine Konflikte angezeigt,kann zumindest davon ausgegangen werden, dass das System keine Konflikteerkennt. Dennoch kann es natürlich sein, dass die Komponente nicht fehlerfrei ar-beitet, was mehrere Ursachen haben kann:

Die Treiber zur Zusatzkomponente sind fehlerhaft und liegen nicht in der ak-tuellen Form vor, lösen zwar keinen Konflikt aus, arbeiten aber nicht korrekt.Um dieses Problem zu umgehen, müssen Sie aktualisierte Treiber besorgen undeinrichten. Wenden Sie sich gegebenenfalls an den Hardwarehersteller odersuchen Sie im Internet nach aktualisierten Treibern.

Häufig werden auf Installations-CDs bzw. -Disketten Treiber zu unterschiedli-chen Geräten verwaltet. Überprüfen Sie, ob Sie die korrekten Treiber gewählthaben, und nehmen Sie gegebenenfalls eine Neueinrichtung vor.

Die Hardwarekomponente wurde nicht korrekt eingebaut. Bauen Sie die Kom-ponente aus und erneut ein und wechseln Sie gegebenenfalls den verwendetenSteckplatz. Mitunter ist ausschließlich die Reihenfolge der Zusatzkarten füreine fehlerfreie Systemeinbindung verantwortlich.

Weitere Probleme können an Fehleinträgen innerhalb der Registrierdatenbankliegen. Auch hier können Sie gegebenenfalls Hardwareeinträge manuell lö-schen, um die Einrichtung anschließend erneut zu versuchen. Unter Umständenlohnt es sich auch, den Hardware-Assistenten neu durchlaufen zu lassen, umneue Komponenten zu ermitteln.

Wird ein Konflikt gemeldet, wird bereits die Komponente mit ausgegeben, die glei-che Ressourcen verwendet. Werden Konflikte gemeldet, kann davon ausgegangenwerden, dass das System die Zusatzkomponente erkennt. In diesem Fall können Siedie Konflikte beheben, indem Sie …

belegte Ressourcenwerte durch freie Ressourcenwerte ersetzen,

bei Überbelegung der verfügbaren Ressourcen unterschiedliche Hardwarepro-file einrichten und nach Bedarf aktivieren,

gegebenenfalls zunächst die Komponente, die den Konflikt auslöst, temporärausbauen sowie deren Treiber entfernen. Überprüfen Sie dann, ob anschlie-ßend die Komponente fehlerfrei arbeitet. Ist dies der Fall, sollten Sie die tem-porär ausgebaute Komponente wieder einbauen und deren Treiber neu einrich-ten. Auch damit werden Konflikte mitunter bereits gelöst.

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Stereo- und Kinosound – Soundkarte und Konfiguration Kapitel 1

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Treiber aktualisieren, löschen, wiederherstellen und austauschen

Nachdem Sie den Betriebsstatus und die Gerätekonflikte einer Hardwarekompo-nente überprüft haben, wissen Sie zumeist, ob ein fehlender oder fehlerhafter Trei-ber für ein Problem verantwortlich ist. Treiberkorrekturen zu einem Gerät nehmenSie vor, indem Sie im Geräte-Manager das Gerät, hier also die Soundkarte, per Dop-pelklick anwählen und im folgenden Eigenschaftendialog auf die Registerseite Trei-ber wechseln.

Abbildung 1.29: Treiberkorrekturen erfolgen über den Eigenschaftendialog zu einer Hardware-komponente.

Treiberdetails: Nach Anwahl der Schaltfläche TREIBERDETAILS können Sie ak-tuelle Treiberinformationen abrufen. Sie erhalten Informationen zum Herstel-ler des Treibers, zur Dateiversion sowie zum Signaturgeber.

Treiberaktualisierung: Um den aktuellen Treiber gegen einen neuen Treiberauszutauschen, wählen Sie die Schaltfläche AKTUALISIEREN an. Daraufhin star-tet ein Assistent. Darüber können Sie Treiber wahlweise automatisch (Softwareautomatisch installieren) lassen oder manuell zuweisen (Software von einerListe oder bestimmten Quelle installieren). Bei der automatischen Einrichtungwird im Internet nach einem neuen Treiber gesucht. Bei der benutzerdefiniertenInstallation sollten Sie den Treiber bereits aus dem Internet oder über denHardwarehersteller bezogen haben. Folgen Sie den Anweisungen des Assisten-ten jeweils mit WEITER und bestätigen Sie abschließend mit FERTIG STELLEN.

Deinstallieren: In der Praxis kann es durchaus geschehen, dass eine vorhandeneHardwarekomponente auf Grund eines Defekts oder verbesserter Leistungs-merkmale durch eine Hardwarekomponente eines neueren Modells oder Typsersetzt wird. Die neue Hardwarekomponente kann mitunter als Plug&Play-Er-weiterung vorliegen und auf einer Plug&Play- oder einer Nicht-Plug&Play-Systemplatine eingerichtet werden. Um unvorhersehbare Probleme zu ver-meiden, deinstallieren Sie Treiber der zu entfernenden Hardwarekomponenteunbedingt vor der Einrichtung der neuen Komponente. So können Sie sich dasAuftreten von Hardwarekonflikten sowie fehlerhafte Meldungen ersparen. Esist sinnvoll, Änderungen an der Hardwareausstattung sowie der Konfigurationeinzelner Hardwarekomponenten, wie Laufwerkparameter von Festplatten

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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und IRQ- sowie DMA-Einstellungen von Zusatzkarten, zu protokollieren, umdiese bei Änderungen an der Systemkonfiguration zur Verfügung zu haben.

Vorheriger Treiber: Über den Geräte-Manager können Sie, sofern auftretendeProbleme lediglich aus dem Tausch oder der Aktualisierung eines Gerätetrei-bers resultieren, die ursprünglichen Gerätetreiber sehr leicht wiederherstellen(so genanntes Device Driver Rollback). Wählen Sie dazu auf der RegisterseiteTreiber die Schaltfläche INSTALLIERTER TREIBER an. Berücksichtigen Sie dabeiallerdings, dass ursprüngliche Treiber in dieser Form nicht für Drucker undFaxgeräte wiederherstellbar sind. Windows Server 2003 verwaltet systemin-tern für die Wiederherstellung der Treiber Sicherungskopien. Sind für einenTreiber keine Sicherungskopien verfügbar, wird dies per Meldung angezeigt,die Sie mit JA bestätigen. Im letztgenannten Fall erhalten Sie Hinweise zur Feh-lerbehebung über das Windows-Hilfeprogramm und dessen Troubleshooting-Assistenten.

Damit sind Sie bereits in der Lage, ein bestehendes System mithilfe einer leistungs-fähigeren Soundkarte aufzuwerten.

1.3 Grafikkarte, TV-Karte und MonitorWollen Sie Fotos und Videos mit dem PC verarbeiten, benötigen Sie eine leistungs-fähige Grafikkarte mit hoher Auflösung und hoher Farbqualität (24/32-Bit), die ih-rerseits auf den angeschlossenen Monitor abgestimmt ist. Eine Grafikkarte miteiner maximalen Auflösung von 1600x1200 oder mehr Bildpunkten nützt Ihnenwenig, wenn der angeschlossene Monitor lediglich 1280x1024 Pixel darstellenkann. Außerdem muss die Größe des Monitors mit steigender Auflösung ebenfallsanwachsen. Können Sie mit einem 19"-Monitor höchstens in einer Auflösung von1280 x 1024 Bildpunkten sinnvoll arbeiten, können Sie bei einem 22"-Monitorauch noch höhere Auflösungen sinnvoll einsetzen. Grafikkarten und Monitore sindin unterschiedlichen Bauarten und Qualitätsstufen erhältlich.

Gehört die Grafikkarte bereits zum integralen Bestandteil eines PCs, müssen Sie denMonitor in der Regel bereits gesondert erwerben. Eine Sonderstellung nehmen auchdie TV-Karten ein, mit deren Hilfe Sie am PC fernsehen und aufzeichnen können. Essind auch bereits Grafikkarten mit integrierten TV-Karten verfügbar, die zwar denVorteil haben, dass sie lediglich einen einzelnen PCI-Steckplatz belegen, dafür aberimmer nur in Verbindung ausgetauscht werden können.

Die derzeit populären Media Center-PCs besitzen bereits eingebaute, analoge TV-Karten, über die Sie terrestrische Fernsehsignale (analog oder DVB-T) empfangenkönnen. Alle anderen PCs werden standardmäßig ohne TV-Karte ausgeliefert.Allerdings können Sie auch in solche PCs nachträglich TV-Karten einbauen. Nebenanalogen TV-Karten können Sie auch auf digitale TV-Karten zurückgreifen, diedigitale Satellitensignale auswerten und aufzeichnen können. Digitale Satelliten-karten besitzen integrierte Receiver für den Satellitenempfang und können je nachModell um ein Common Interface erweitert werden, über das auch Pay-TV (z.B.Premiere) empfangen und entschlüsselt werden kann. Die letztgenannten digitalenTV-Karten können auch zusätzlich in einen Media Center-PC eingebaut werden.Allerdings unterstützten derzeit Media Center-Benutzeroberflächen keine digitalen

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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TV-Karten, so dass Sie diese nur mit der bereits mitgelieferten TV- und Aufzeich-nungssoftware verwenden können.

Wann ist ein Austausch und Einbau von Grafik- und TV-Karten sinnvoll?

Der Austausch einer vorhandenen Grafikkarte bietet sich in folgenden Fällen an:

Die Grafikkarte ist nicht DirectX 9-kompatibel, besitzt keine 3D-Hardwarebe-schleunigung und ist für den Einsatz aktueller Spiele oder auch Videoschnitt-programme nicht schnell genug.

Die Treiber der Grafikkarte sind veraltet, DirectX 9-kompatible Gerätetreibersind nicht verfügbar und es kommt beim Einsatz spezieller Spiele und Video-schnittprogramme zu Programmabstürzen.

Die Rechenleistung und Geräteausstattung (u.a.. Prozessor, Arbeitsspeicher)sind ausreichend, um eine leistungsfähigere Grafikkarte noch sinnvoll einset-zen zu können (vergleiche Kapitel 1.1).

Ein PC soll an einen Fernseher oder auch Beamer angeschlossen werden, aberdie Grafikkarte besitzt keinen dafür erforderlichen Videoausgang.

Die Bildsignale der Grafikkarte sollen mit einem externen VHS- oder auchDVD-Recorder aufgezeichnet werden.

Die aktuellen Rechner und Rechner, die in den vergangenen zwei Jahren verkauftwurden, nutzen häufig bereits leistungsfähige GeForce- oder auch ATI Radeon-Grafikkarten. Bei diesen Grafikkarten macht ein nachträglicher Austausch nurwenig Sinn. Lediglich zur Unterstützung der aktuellsten Spiele sind Sie häufig dazugezwungen, die Grafikkarte gegen ein neueres Modell zu wechseln. Auch wenn dieRechenleistung des PCs dann häufig nicht mehr ausreicht, um die optimalen Gra-fikkarteneinstellungen zu nutzen.

Der Einbau von TV-Karten bietet sich in den folgenden Fällen an:

Der PC soll zum Anschauen und Aufzeichnen von analogen oder digitalenFernsehsendern genutzt werden und die Rolle des digitalen Videorecordersübernehmen.

Ein PC soll zum Videoschnitt genutzt werden, wobei analoge Aufzeichnungenebenso verarbeitet werden können wie über das Fernsehen aufgezeichnete Sen-dungen.

Analoge, digitale TV-Karten und Co.

Bei der Wahl der TV-Karte muss darauf geachtet werden, dass der korrekte TV-Kartentyp gewählt wird. Können Sie mit analogen Karten terrestrische Antennen-signale, Kabelsender und DVB-T-Sendungen mit zusätzlicher Settopbox (Decoder)empfangen, erlauben digitale TV-Karten nur den Empfang digital abgestrahlter Sen-dungen, die mit einer digitalen Satellitenempfangsanlage empfangen werden. Aller-dings können Sie auch über digitale TV-Karten häufig problemlos analoge Video-und Audiosignale einspielen. Nicht jede digitale TV-Karte unterstützt auch denEmpfang von Pay-TV-Sendern, da diese gesondert zu entschlüsseln und freizuschal-ten sind. Einige TV-Karten bieten für eine entsprechende Funktion nachrüstbareModule an, die auch als Common Interface bezeichnet werden.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Wollen Sie lediglich analoge Fernsehsignale eines VHS-Recorders oder analogeVideokameras verarbeiten und digitalisieren, benötigen Sie nicht zwangsläufig eineanaloge TV-Karte mit integriertem TV-Tuner. Hier tun es auch einfache analogeexterne Schnittstellen, die zwar das analoge Überspielen ermöglichen, aber keinenintegrierten TV-Tuner besitzen (vergleiche Kapitel 1.7).

1.3.1 Grafikkarte austauschen und konfigurieren

Ein wichtiges Element für die Videofilmverarbeitung ist eine leistungsfähige undhardwarebeschleunigte Grafikkarte (z.B. ATI Radeon oder NVIDIA Geforce 2/3).Einige Schnittprogramme arbeiten nicht fehlerfrei, wenn die Hardwarebeschleuni-gung der Grafikkarte nicht vorhanden oder sogar abgeschaltet ist. Je mehr Speicherdie Grafikkarte hat und je aktueller sie ist, desto leistungsfähiger ist sie auch für dieVideofilmverarbeitung und die Einrechung der Videoeffekte in Echtzeit. Ob dieLeistung der Grafikkarte ausreicht, erkennen Sie sehr schnell daran, dass Effektewährend der Bearbeitung in Schnittprogrammen nicht fließend sind und abgespielteVideosequenzen stottern oder ruckeln. Grafikkarten mit einem Speicher von 64Mbyte reichen für ein effektives Arbeiten, obgleich sich auch hier 128 Mbyte zurOptimierung anbieten. Prinzipiell sollten Sie darauf achten, dass Sie nur die aktu-ellsten Grafikkartentreiber nutzen und dass die Grafikkarte selbst in jedem FallDirectX 9-kompatibel ist.

Grafikkartenschnittstellen

Je nach Qualität einer Grafikkarte verfügt diese über unterschiedliche Anschluss-typen. Besitzen einfache Grafikkarten lediglich einen SVGA-Anschluss für eineneinzelnen Monitor, besitzen bessere Grafikkarten häufig zwei Anschlüsse für denMehrmonitorbetrieb. Mithilfe von SVideo- und/oder Cinch-Anschlüssen könnendiese Grafikkarten häufig auch Bildsignale an externe Geräte wie Fernseher oderauch Videorecorder abgeben. Ohne die entsprechenden Anschlüsse können Sieeinen PC also nicht direkt mit externen Geräten verbinden, die Videosignale entge-gen nehmen können.

Abbildung 1.30:Monitor- und Video-

ausgänge einerGrafikkarte.

In welcher Form Sie das Videosignal an ein externes Gerät übergeben, ist abhängigvon diesem Gerät und welche Anschlüsse es bereitstellt. Aktuelle Fernsehgeräte bie-ten häufig sowohl Scart- als auch Cinch-Anschlüsse für die Verbindung an. In jedemFall ist das Videosignal mit dem Ton zu kombinieren, der jeweils über die Sound-karte abgegeben wird. Vergleichen Sie dazu auch die entsprechenden Hinweise inKapitel 1.2.2.

1. SVGA-Anschluss 2. SVGA-Anschluss AusgangSVideo

Cinch-Video-Ausgang

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Der Anschluss an Fernseher, VHS- oder auch DVD-Recorder kann mitunter auchüber ein Cinch-Kabel und die bereits bei der Soundkarte vorgestellten Adapter-stecker (3,5 mm Klinke auf Cinch) erfolgen. In der Regel wird ein gelbes Überspiel-kabel für die Signalüberspielung verwendet, obgleich dies nicht zwingend erforder-lich ist. Nur wenige Fernsehgeräte stellen alternativ einen SVideo-Anschluss bereit.Diesen Anschluss verwenden Sie bevorzugt, um analoge Videosignale an eine exter-ne Videokamera mit SVideo-Anschluss zu überspielen. Auch DVD-Recorder undVHS-Recorder stellen häufig einen SVideo-Anschluss zum Überspielen zur Verfü-gung.

Abbildung 1.31: Über Cinch-Kabel können Sie das Videosignal an externe Geräte überspielen.

Neben den gebräuchlichen Grafikkarten mit einem oder zwei SVGA-Anschlüssenfür den Ein- und Zweimonitorbetrieb gibt es auch Grafikkarten, die zusätzlich oderersatzweise einen oder zwei DVI-I-Anschlüsse bereitstellen (DVI-I = Digital VisualIntegrated Interface). Dabei handelt es sich um einen speziellen Anschlusstyp, derBildsignale an TFT-Monitore oder -Flachbildschirme rein digital überträgt, so dasses keine Wandlungsverluste bei der Umwandlung von analogen zu digitalen Bild-signalen kommt. Mithilfe spezieller Adapter können Sie an den DVI-I-Anschlussauch analoge Monitore anschließen.

Abbildung 1.32: Grafikkarte mit DVI-I-, SVideo- und SVGA-Ausgängen.

In welchem Umfang Sie einen PC im multimedialen Geräteverbund einsetzen kön-nen, wird also maßgeblich von den Anschlussmöglichkeiten der Grafikkarte be-stimmt. Erlauben einfache Grafikkarten lediglich den Anschluss eines Computer-monitors, bieten erst leistungsfähigere Karten Videoausgänge in Form von Cinch-und SVideo-Anschlüssen an

SVideo-AnschlussDVI-I-Anschluss SVGA-Anschluss

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Grafikkarten tauschen

Grafikkarten werden über AGP- (Accelerated Graphics Port) oder PCI-Schnittstel-lenkarten (Peripheral Component Interconnect) in einen PC eingebaut. WelcheSchnittstellen ein Rechner für Grafikkarten bereitstellt, entnehmen Sie der Mother-board-Dokumentation, die Sie mit Ihrem Rechner erhalten haben. Sofern vorhan-den, sollten Sie AGP-Grafikkarten bevorzugt zu PCI-Grafikkarten verwenden. AGPist eine spezielle Schnittstelle für Grafikkarten, die mit Einführung des Pentium II-Prozessors für zugehörige Motherboards entwickelt wurde und zunächst eine dop-pelt so hohe Datenübertragung (bis zu 266 Mbyte/s bei AGP 1x) als eine PCI-Schnittstelle (bis zu 132 Mbyte/s) bot. Mithilfe von AGP können animierte Grafi-ken realistischer und schneller bewegt werden. Dieser Vorteil macht sich in Grafik-programmen und Spielen bemerkbar. Mittlerweile gibt es zu AGP mehrere Spezifi-kationen. Mit AGP 2x sind bereits Datenübertragungsraten von 528 Mbyte/s, mitAGP 4x von 800 Mbyte/s und mit AGB 8x von 2,1 Gbyte/s möglich. Der erweitertePCI-Bus für 64-Bit-Architekturen schafft eine Datenübertragungsrate von 264Mbyte/s.

Über das CMOS-Setup-Programm des BIOS können Sie bei AGP-Unterstützungdes Motherboard die AGB-Schnittselle optional abschalten und dann gegebenen-falls auch eine PCI-Grafikkarte ersatzweise zu einer AGP-Grafikkarte verwenden,auch wenn dies zwangsläufig mit Leistungseinbußen einhergeht (vergleiche Kapitel1.2.5).

Das Austauschen einer vorhandenen Grafikkarte erfolgt so, wie dies bereits bei denSoundkarten erläutert wurde. Der einzige Unterschied ist, dass Sie, sofern vorhan-den, die AGP-Schnittstelle verwenden sollten. Tauschen Sie eine AGP-Grafikkarteaus, so sollte also auch die neue Grafikkarte entsprechend vom Typ AGP sein.

Abbildung 1.33:Anordnung derSteckplätze aufeinem ASUS-Motherboard.

PCI-Schnittstellen

AGP-Schnittstelle

Speicherbänke

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Die Schnittstelle selbst ist neben den PCI-Steckplätzen angeordnet. Sind die Steck-leisten der PCI-Steckplätze in der Regel weiß gefärbt, so wird für den AGP-Steck-platz eine dunkelgraue bzw. schwarze Steckleiste verwendet. Gibt es auf dem Mo-therboard lediglich einen AGP-Steckplatz, sind von den PCI-Steckplätzen immermehrere vorhanden, obwohl die Anzahl selbst je nach Motherboard variieren kann.Anhand der Anschlüsse der alten Grafikkarte an der PC-Rückseite können Sie denAGP-Steckplatz ebenfalls sehr leicht lokalisieren.

Verwendet ein Rechner eine PCI-Grafikkarte, können Sie diese gegen eine leistungs-fähigere PCI-Grafikkarte austauschen. PCs, die mit PCI-Grafikkarte ausgeliefertwerden, besitzen häufig keinen AGP-Steckplatz. Wäre dies der Fall, würde sichauch hier der Austausch gegen eine AGP-Grafikkarte anbieten. In diesem Fall müss-ten Sie den AGP-Steckplatz aber auch gesondert im BIOS aktivieren. Ansonsten giltauch für die Grafikkarte, dass Sie nach dem Einbau den zugehörigen Grafikkarten-treiber installieren müssen. Die Überprüfung der Geräte- und Treibereinrichtungund die Treiberaktualisierung können dann erneut so erfolgen, wie es bereits fürden Soundkartenaustausch beschrieben wurde (vergleiche Kapitel 1.2.5).

Grundlegende Grafikkarteneinstellungen konfigurieren

Je nach Grafikkartentyp stehen über den Eigenschaftendialog zur Anzeige unter-schiedliche Einstellungen zur Verfügung. Die angebotenen Werte zu den zugelasse-nen Bildschirmauflösungen sind bereits treiberabhängig. Aus diesem Grund sollenhier lediglich einige grundlegende Einstellungen angesprochen werden und wie Siediese einheitlich über Windows XP ändern können.

1. Eigenschaftendialog der Anzeige: Um den Eigenschaftendialog zur Anzeige an-zeigen zu lassen, rufen Sie zu einem freien Bereich des Desktop das Kontextmenümithilfe der rechten Maustaste auf und wählen darin den Befehl Eigenschaftenan. Es öffnet sich das Dialogfeld Eigenschaften von Anzeige.

Designs, Desktop, Bildschirmschoner und Darstellung: Windows XP stellt zureinfachen Oberflächengestaltung so genannte Designs zur Verfügung, die dasErscheinungsbild der Oberfläche und deren Bedienung festlegen. Neben moder-nen Designs wie Luna (Standardoberfläche von Windows XP) und Lichtbogen-blau (Standardoberfläche von Windows Media Center Edition 2005), könnenSie weiterhin auch das klassische Windows-Design oder Desktop-Themen, dieüber ältere Plus-Pakete für Windows angeboten wurden, verwenden. Sie könnenje nach gewählter Oberflächenkonfiguration Internetseiten als Desktop-Hinter-grund einrichten, Grafiken im Hintergrund ablegen und kacheln, Farben undSchriften der Windows-Fenster nach eigenem Geschmack ändern oder auchBildschirmschoner als Pausenfüller aktivieren. Bei Bedarf positionieren Sie einoder mehrere aktive Objekte im Hintergrund. Ferner können Sie die standard-mäßig verwendeten Desktop-Symbole wahlweise anzeigen lassen oder die Sym-bole selbst austauschen oder auch Oberflächeneffekte nach Bedarf aktivieren.Die einzelnen Oberflächeneinstellungen sollen an dieser Stelle nicht im Detailbetrachtet werden, da sie unabhängig von der eingebauten Grafikkarte sind.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Abbildung 1.34:Mit dem Eigenschaf-

tendialog derAnzeige passen Sie

die Benutzerober-fläche an eigeneBedürfnisse an.

2. Bildschirmauflösung: Um die Bildschirmauflösung und Farbqualität zu ändern,wechseln Sie im Eigenschaftendialog auf die Registerseite Einstellungen. DieDarstellung der Benutzeroberfläche ist abhängig von der verwendeten Grafik-karte, der aktuell gesetzten Bildschirmauflösung sowie dem verwendeten Moni-tor. Die meisten aktuellen Grafikkarten unterstützten unterschiedliche Bild-schirmauflösungen von beispielsweise 640 x 400, 800 x 600, 1.024 x 768 oderauch 1600 x 1200 Pixel. Ob die Bildschirmauflösung ein sinnvolles Arbeiten zu-lässt, ist abhängig von der Monitorgröße, die in Zoll angegeben ist. Nicht jederMonitor kann auch die Auflösungen verarbeiten, die die verwendete Grafikkar-te zur Verfügung stellt. Welche Auflösungsvarianten Grafikkarte und Monitorbereitstellen bzw. welche ein effektives Arbeiten ermöglichen, kann variieren.Die nachfolgende Tabelle stellt sinnvolle Auflösungen für unterschiedliche Mo-nitorgrößen zusammen. Eine optimale Einstellung bedeutet an dieser Stelle, dassSie die standardmäßigen Objektbeschriftungen von Windows XP ohne Anstren-gung und ohne Lupe noch lesen können. Sinnvolle Einstellungen sind in dernachfolgenden Tabelle fett hervorgehoben, können aber natürlich von Ihrempersönlichen Empfinden abweichen. Mitunter stellt Ihre Grafikkarte auch wei-tere Auflösungen zur Verfügung. Wie Sie die Einstellungen testen, aktivieren undbei Problemen zurücknehmen, wird nachfolgend beschrieben.

Tabelle 1.3:Sinnvolle Bild-

schirmauflösungenin Abhängigkeit

vom verwendetenMonitor.

Monitor: Sinnvolle Bildschirmauflösungen:

14" 640 x 480 Pixel

15" 640 x 480 Pixel800 x 600 Pixel

17" 800 x 600 Pixel1.024 x 768 Pixel

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Tabelle 1.3:Sinnvolle Bild-schirmauflösungen in Abhängigkeit vom verwendeten Monitor.(Forts.)

Die Erhöhung der Bildschirmauflösung ist immer dann sinnvoll, wenn Sie einen17"-Monitor oder größer verwenden. Nach der Ersteinrichtung läuft WindowsXP nämlich nicht zwangsläufig in der optimalen Auflösung. Auch wenn Sie einegroße Anzahl an Objekten oder Fenstern auf dem Bildschirm verwalten wollen,ist mitunter eine Erhöhung der Auflösung sinnvoll. Sie können die Auflösung jenach Bedarf erhöhen und wieder verringern. Treten bei einer bestimmten Auflö-sung Probleme auf, können Sie die ursprüngliche Auflösung wiederherstellen.Nutzen Sie zur Änderung der Auflösung den Schieberegler im Rahmenfeld Bild-schirmauflösung.

Farbeinstellung: Windows kann je nach Grafikkarte eine unterschiedliche An-zahl an Farben darstellen (HighColor bzw. Mittlere Farbqualität (16 Bit), True-Color bzw. Hohe Farbqualität (24 Bit) und TrueColor bzw. Höchste Farbquali-tät (32-Bit)). Je mehr Farben darstellbar sind, umso leistungsfähiger sollte derRechner sein. Bevorzugt sollten Sie den HighColor- und lediglich beim Einsatzkomplexer Grafikanwendungen einen TrueColor-Modus wählen. Bietet derDialog lediglich die Einstellungen 16- und 32-Bit an, sollten Sie die hohe Einstel-lung wählen.

Die 16-Bit-Farbeinstellung ist zur Bearbeitung digitaler Fotos und zur Bearbeitungvon Videofilmen nicht geeignet und bietet sich nur dann für den Einsatz an, wennSie einen Computer ausschließlich für Office- und textbasierte Anwendungen ein-setzen.

3. Mehrmonitorbetrieb: Windows XP erlaubt die Verwendung von mehreren Gra-fikkarten innerhalb eines Rechners und einhergehend damit den Multimonitor-betrieb. Auch Grafikkarten erlauben mitunter den direkten Anschluss mehrererMonitore oder eines Fernsehgeräts und unterstützen dann entsprechend über diezugehörigen Gerätetreiber den Multimonitorbetrieb. Schließen Sie mehrere Mo-nitore an einen Rechner an, so nutzen Sie deren Bildschirmbereiche im Verbundfür die Verwaltung des Desktop. Nur wenn die Grafikkarte(n) den Mehrmoni-torbetrieb unterstützen, erhalten Sie im Eigenschaftendialog die Möglichkeit,auf der Registerseite Einstellungen jeden Monotor getrennt per Kombinations-listenfeld anzuwählen und zu konfigurieren. Ferner können Sie dann getrenntfür die Monitore über Kontrollfelder bestimmen, welcher Monitor als primärerMonitor verwendet werden soll und ob der Desktop auf alle vorhandenenMonitore oder (Fernseh-)Bildschirme erweitert werden soll.

Monitor: Sinnvolle Bildschirmauflösungen:

20" 800 x 600 Pixel1.024 x 768 Pixel1.152 x 864 Pixel1.280 x 1-024 Pixel

21" 1.024 x 768 Pixel1.152 x 864 Pixel1.280 x 1.024 Pixel1.600 x 1.200 Pixel

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Abbildung 1.35:Erweiterter Konfigu-

rationsdialog für denMehrmonitorbetrieb.

Haben Sie einen Fernseher als zweiten Monitor einer Grafikkarte eingerichtet, kön-nen Sie den Hauptbildschirm auf den Fernsehbildschirm legen und darüber Com-puterspiele in beeindruckender Größe darstellen lassen und spielen. Selbst die bild-schirmfüllende Darstellung auf großen 16:9-Bildschirmen ist möglich. Unterstütztdas Spiel dann auch noch Dolby Surround-Sound und verbinden Sie den PC zusätz-lich mit einem externen Sound Receiver, kommen Sie in einen realitätsnahen Spiele-genuss.

4. Erweiterte Grafikkarteneinstellungen: Wählen Sie im Eigenschaftendialog derAnzeige die Schaltfläche Erweitert an, um weitere Einstellungen festzulegen. Aufder Registerseite Allgemein sollten Sie kontrollieren, welcher Kompatibilitäts-modus gesetzt ist. Standardmäßig sollten Sie bei neuen Rechnern die OptionNeue Anzeigeeinstellungen ohne Neustart übernehmen markieren. Bei älterenRechnern oder wenn nach der Umschaltung mit Programmen Probleme auftre-ten, sollten Sie die Option Neustart vor dem Übernehmen der neuen Anzeigeein-stellungen wählen. Möchten Sie, dass vor dem Neustart eine Sicherheitsabfrageeingeblendet wird, dann markieren Sie die Option Zum Übernehmen der neuenAnzeigeeinstellungen auffordern. Dann haben Sie vor dem Neustart noch Gele-genheit, Daten aktuell geöffneter Anwendungsprogramme zu sichern. Verwen-den Sie eine hohe Bildschirmauflösung, können Sie über den DPI-Wert (Dots perInch) zur Anzeige eine größere Schrift wählen. Über die Registerseite Grafik-karte können Sie gegebenenfalls die Grafikkartentreiber wechseln oder aber dieunterstützten Modi der Grafikkarte abrufen. Um die Monitorfrequenz anzupas-sen oder den Treiber des Monitors zu wechseln, verwenden Sie die RegisterseiteMonitor. Geben Sie hier nur die Frequenz an, die explizit von Ihrem Monitorunterstützt wird, um Hardwareschäden zu vermeiden. Vergleichen Sie in diesemZusammenhang die Erläuterungen in der Monitor-Dokumentation. Um Farb-profile zu laden, nutzen Sie die Registerseite Farbverwaltung.

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Abbildung 1.36: Erweiterte Eigen-schaften werden über zusätzliche Register-seiten durch die erweiterten Grafik-kartentreiber in den Anzeigeeigenschaf-tendialog aufge-nommen.

Je nach Grafikkarte finden sich im Eigenschaftendialog auch zusätzliche Regis-terseiten, über die Sie auch erweiterte und gerätespezifische Grafikkarteneinstel-lungen festlegen können, wie Direct3D- oder auch OpenGL-Einstellungen.Diese sind jedoch nicht systemspezifisch angeordnet und variieren je nach Gra-fikkarte und Version des verwendeten Grafikkartentreibers. Um erweiterte Hin-weise zu den einzelnen erweiterten Einstellungen zu erhalten, klicken Sie zuerstauf das Fragezeichen in der Titelleiste und dann auf die Einstellung, zu der Sieweiterführende Informationen benötigen.

5. Hardwarebeschleunigung (de)aktivieren: Um in Windows XP die Hardware-beschleunigung einer Grafikkarte wahlweise zu aktivieren, wechseln Sie imDialogfeld zu den erweiterten Eigenschaften auf die Registerseite Problembe-handlung und ziehen dort den Schieberegler zur Hardwarebeschleunigung aufMaximal. bzw. Keine. Treten Probleme bei der Darstellung auf, können Sie ver-suchen, diese durch schrittweise Herabsetzung der Hardwarebeschleunigung zubeheben. In der Regel sollten Sie die Hardwarebeschleunigung aber nicht mehrherabsetzen, als dies zum Abstellen der auftretenden Probleme notwendig ist.Einzige Ausnahme: Sie wollen Bildschirminhalte einschließlich der 3D-Aus-gaben in einer Grafik abfotografieren. In diesem Fall sollten Sie die Hardware-beschleunigung temporär für das Erstellen der Screenshots deaktivieren.

Einige Videoschnittprogramme arbeiten nicht oder nicht korrekt, wenn Sie dieHardwarebeschleunigung komplett abschalten. Treten bereits beim Starten einerVideoschnittanwendung Probleme auf, sollten Sie daher immer zuerst kontrollie-ren, ob die Hardwarebeschleunigung deaktiviert wurde.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto66

Abbildung 1.37:Deaktivierung,

Aktivierung undÄnderung der Ein-

stellungen zur Hard-warebeschleunigung

der Grafikkarte.

6. Haben Sie die Einstellungen nach Bedarf festgelegt, bestätigen Sie die geändertenAnzeigeeigenschaften mit OK. Je nach Übernahmeeinstellung wird nun derRechner neu gestartet oder die Bildschirmauflösung ohne Neustart gewechselt.

Probleme beim Rechnerneustart durch Änderung der Anzeigeeinstellungen

Nicht in jedem Fall führen die Änderungen an den Anzeigeeinstellungen zum Er-folg. Aber auch für solche Probleme bietet Windows XP Lösungen an:

Systemneustart: Haben Sie die Änderungen an den Anzeigeeinstellungen übereinen Rechnerneustart geändert und lässt sich das System anschließend nichtmehr hochfahren, können Sie über spezielle Startoptionen gezielt im einfachenVGA-Modus booten und die Auflösung anschließend erneut ändern. HaltenSie dazu beim Systemstart die Funktionstaste Ð gedrückt, wählen Sie die Op-tion VGA-Modus aktivieren und bestätigen Sie mit Æ. Dadurch wird Win-dows XP wieder in der Standardauflösung von 640 x 480 Pixel gestartet.

Direkte Übernahme neuer Anzeigeeinstellungen: Übernehmen Sie die geänder-ten Anzeigeeinstellungen ohne Systemneustart, wird unmittelbar auf die neueBildschirmauflösung umgeschaltet. Sollten Sie nach dem Umschalten zur neuenAuflösung nichts erkennen können oder der Bildschirm zeigt nur konfuse Bil-der, warten Sie einfach 15 Sekunden. In diesem Fall wird die gewählte Auflö-sung nicht von Ihrem System unterstützt. Nach 15 Sekunden schaltet Windowsautomatisch zur vorigen Einstellung zurück. Während dieser Zeitspanne wirdein Dialog mit einem Countdown angezeigt, über den Sie, sofern sichtbar, dieWartezeit durch Anwahl der Schaltfläche NEIN verkürzen können bzw. dieneue Einstellung unmittelbar mit JA übernehmen.

Beachten Sie, dass ein verzerrtes Bild nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Auflö-sung nicht genutzt werden kann. Unter Umständen brauchen Sie das Bild in derAuflösung lediglich mithilfe der Monitortasten bzw. Regler neu zu justieren. Diemeisten Monitore erlauben die manuelle Einstellung der Bildausrichtung, Anpas-sung an den Bildhöhen und -breiten, ein Verschieben des Bilds in horizontaler undvertikaler Position sowie ein Entzerren des Bilds. Meist hilft bei starken Verzerrun-gen auch, die Frequenz besser einzustellen, beispielsweise wenn Sie statt 72 Hz 75Hz auswählen oder umgekehrt.

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 67

Windows XP stellt per Hilfeprogramm einen Problemkatalog mit Lösungsvor-schlägen zur Verfügung. Um den Problemkatalog anzuzeigen, brauchen Sie imEigenschaftendialog zur Anzeige lediglich auf der Registerseite Einstellungen dieSchaltfläche PROBLEMBEHANDLUNG anzuwählen.

1.3.2 Analoge TV-Karte nachrüsten

Die TV-Karten gehören nicht zur Standardausrüstung eines Standard-PCs. Ledig-lich als Media Center PCs vertriebene PCs sind bereits mit einer analogen TV-Karteausgestattet. Alle anderen PCs können jedoch auch nachträglich mit einer TV-Karteversehen werden. TV-Karten entsprechen TV-Tunerkarten, besitzen also neben un-terschiedlichen Anschlussvarianten einen internen TV-Tuner oder Receiver, der dieTV-Signale aufsplitten und ansteuern kann. Wie Sie TV-Karten einsetzen, wird nochim Detail in Kapitel 3 beschrieben. An dieser Stelle erfahren Sie, wie Sie eine TV-Karte auch nachträglich in einen PC einbauen. Die Vorgehensweise entspricht derbereits beim Austausch der Soundkarte beschriebenen. Sie erfolgt in den folgendenSchritten:

Einbau der TV-Karte in einen freien PCI-Steckplatz. Alternativ können Sieauch auf externe TV-Kartenlösungen zurückgreifen, die über USB-Schnittstel-len mit dem PC verbunden werden. Dies hat den Vorteil, dass Sie den PC selbstnicht aufschrauben müssen.

Verbindung der TV-Karte mit einer Fernsehantenne, einem Anschluss für denKabelempfang oder Verbindung mit einer Settopbox für den DVB-T-Empfang.

Einrichtung der Treiber- und Aufzeichnungs-Software.

Kontrolle der Betriebsbereitschaft und Behebung von Treiberproblemen undGerätekonflikten.

Wollen Sie den Rechner nicht aufschrauben oder steht in Ihrem Rechner kein freierPCI-Steckplatz zur Verfügung, können Sie alternativ auf externe TV-Karten zurück-greifen (z.B. Hauppauge WinTV-USB oder Hauppauge WinTV USB-FM), die überdie USB-Schnittstelle mit dem PC und auch mit Notebooks verbunden werden.

DVB-T: Das analoge Fernsehprogramm wird im Zuge der deutschlandweiten Digi-talisierung der Rundfunkübertragungswege bis 2010 durch ein digitales, aber überbestehende Fernsehantennen empfangbares digitales Fernsehprogramm ersetzt, dasals DVB-T (Digital Video Broadcasting-Terrestrisch) bezeichnet wird. Für die neueSignalkonvertierung wird lediglich eine Settopbox (= DVB-T-Empfangsgerät bzw.-Decoder) benötigt. Derzeit ist DVB-T bevorzugt in Ballungsräumen verfügbar. Bisspätestens 2010 soll DVB-T jedoch deutschlandweit erhältlich sein. Im Rahmen derUmstellung wird das analoge Fernsehprogramm schrittweise eingestellt. Nähere In-formationen zu DVB-T erhalten Sie beispielsweise im Internet unter der Adressehttp://www.dvb-t-nord.de.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Einbau einer analogen TV-Karte am Beispiel der Hercules Smart TV2 Stereo

TV-Karten werden als Zusatzkarte über eine PCI-Schnittstelle in einen Rechner ein-gebaut. Sie erfordern aufgrund des aufgesetzten Tuners häufig mehr Platz, als diesbei anderen Schnittstellenkarten der Fall ist. Achten Sie daher darauf, dass die TV-Karte nach dem Einbau ausreichend Abstand zu anderen Karten hat und keineKabel innerhalb des Rechners berührt. Sind in dem Rechner mehrere freie PCI-Schnittstellen vorhanden, sollten Sie einen PCI-Steckplatz für den Einbau wählen,neben dem auch nach dem Einbau noch ein freier Steckplatz vorhanden ist

Bevor Sie sich für eine bestimmte TV-Karte entscheiden, sollten Sie in jedem Fallkontrollieren, ob diese auch die Anschlüsse bereitstellt, die Sie für den späteren Ein-satz und für den Anschluss externer Geräte benötigen. Cinch-Anschlüsse und SVi-deo-Anschlüsse zum Einspeisen analoger Bild- und Tonsignale sind Pflicht. WollenSie neben Fernsehsendern auch analoge Radiokanäle empfangen, müssen Sie fernerdarauf achten, dass die TV-Karte auch den Radioempfang unterstützt und einenanalogen Coaxial-Anschluss für eine Radioantenne anbietet. Die TV-Karte selbstsollte zudem den aktuellen Anforderungen entsprechen und das direkte und timer-gesteuerte Aufzeichnen in das MPEG2-Format unterstützen. Darüber ist sicherge-stellt, dass Sie die Fernsehaufnahmen direkt abspielen und auch in Videoschnittpro-grammen unmittelbar weiterverarbeiten können, um beispielsweise Werbeblöckeoder Ähnliches aus aufgezeichneten Filmen herauszuschneiden.

Kontrollieren Sie auch, ob die Systemvoraussetzungen, die für die TV-Karte ange-geben sind, von Ihrem Rechner erfüllt werden. Um Filme in Echtzeit und fehlerfreiim MPEG2-Format kodieren zu können, wird mindestens ein Rechner mit PentiumIII-Prozessor mit 800 MHz oder höher benötigt. Ferner sollte der Rechner übermindestens 50 Gbyte freien Festplattenspeicher verfügen.

1. An dieser Stelle wird für den Einbau die TV-Karte Hercules Smart TV2 Stereogewählt, die ausschließlich für den Fernsehempfang genutzt werden kann. Kon-trollieren Sie, dass neben der TV-Karte, eine Treiber-CD und gegebenenfalls diein der Dokumentation angegebenen Adapterkabel vorhanden sind.

Abbildung 1.38:Analoge TV-Karte

mit PCI-Steckleisteund integriertem

TV-Tuner.

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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2. Bevor Sie die Karte einsetzen können, trennen Sie den PC vom Stromnetz undden Peripheriegeräten. Anschließend öffnen Sie das Gehäuse und entfernen hin-ter dem für den Einbau gewählten PCI-Steckplatz die zugehörige Blende an derGehäuserückseite.

Abbildung 1.39: Entfernung der Rückenblende zum freien PCI-Steckplatz.

3. Setzen Sie nun die TV-Karte in den freien PCI-Steckplatz ein und verschraubenSie diese anschließend mit der Gehäuserückwand Ihres PCs. Anschließendschließen Sie das Gehäuse, verbinden den Rechner wieder mit den Peripherie-geräten und dem Stromnetz und starten dann den Rechner erneut.

Abbildung 1.40: Die eingebaute TV-Karte im geöffneten PC-Gehäuse.

Treiber und Software einrichten

Nachdem Sie die TV-Karte eingebaut haben, müssen Sie die Treiber und die zuge-hörige Software einrichten, mit deren Hilfe Sie auf die TV-Karte zugreifen.

1. Legen Sie nun die Treiber-Software ein. Notieren Sie sich vorab den InstallationCode zum Programm Power VCR, der auf der CD aufgedruckt ist. Dieser Codewird während der Installation abgefragt. Das Installationsprogramm startetbeim Einlegen der CD automatisch. Es bietet drei Hauptfunktionen an, die sienacheinander abrufen:

2. Drivers: Dieser Befehl richtet die Treiber zur TV-Karte ein. Während der Ein-richtung müssen Sie den Eröffnungsdialog sowie die Lizenzvereinbarung bestä-tigen. Nach der Einrichtung finden Sie vier neue Einträge in der Gruppe Audio-,Video- und Gamecontroller des Geräte-Managers.

Abbildung 1.41: Die neu eingerich-teten Treiber zur Hercules-TV-Karte.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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3. Power VCR II: Bei diesem Programm handelt es sich um das Werkzeug, über dasSie Fernsehprogramme verwalten, auf dem Monitor anzeigen lassen und auf-nehmen. Während der Installation wählen Sie zuerst die Sprache für die Instal-lation an, bestätigen den Willkommensdialog, akzeptieren die Lizenzvereinba-rung und geben dann Ihren Benutzernamen, gegebenenfalls einen Firmennamenund den zuvor notierten Installation Code (CD-key) ein. Nach der Programm-einrichtung finden Sie ein neues Programmsymbol auf dem Desktop, das die Be-zeichnung Smart-TV trägt. Hinter diesem Symbol verbirgt sich das ProgrammPower VCR II, das auch mit vielen anderen TV-Karten ausgeliefert wird. Nach-dem Sie das Programm starten, sehen Sie neben einem Dialogfeld zur Funktions-anwahl ein Fenster zur Ausgabe des aktuell gewählten Fernsehkanals bzw. eineseingespeisten analogen Signals sowie einen grafischen Videorecorder. Im unterenlinken Bereich des Videorecorders finden Sie auch die Schaltfläche SYSTEMEIN-STELLUNGEN. Darüber gelangen Sie in einen Dialog, über den Sie Kanäle einstel-len, Wiedergabeeinstellungen regeln (z.B. Helligkeit und Kontrast), Fotografienvon Fernsehbildinhalten erstellen oder auch Aufnahme- und Wiedergabeeinstel-lungen festlegen. Ferner finden Sie hier ein Anzeigefeld, über das Sie zwischenTuner und vorhandenen analogen Eingängen der TV-Karte umschalten können.Bevor Sie die TV-Karte nutzen können, müssen Sie diese in jedem Fall mit einemAntennenkabel, einem analogen Kabelanschluss oder einer Settop-Box für denDVB-T-Empfang verbinden und die analogen Kanäle einprogrammieren.

Abbildung 1.42:Mit dem ProgrammPower VCR II über-

nehmen Sie dasFernsehmanagement

am PC.

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Abbildung 1.43: Die Hauptfunktionen von Power VCR II.

Anschließend können Sie mit demProgramm arbeiten und wählendann die Hauptfunktionen über dieFunktionsschaltflächen an, die überdas Dialogfeld mit den grafischen Be-fehlsschaltflächen zur Auswahl ange-boten werden: Je nach gewählterFunktion wird mitunter der Anzeige-bereich deaktiviert und durch alter-native Dialoge ersetzt.

Register: Über diesen Befehl könnenSie sich bei bestehender Online-Ver-bindung über das Internet beim Her-steller registrieren lassen.

Anschlüsse der TV-Karte

Mit analogen TV-Karten können Sie Antennensignale, Kabelsignale oder auchDVB-T-Signale einspeisen. Dazu nutzen Sie ein herkömmliches Antennenkabel undverbinden darüber die Antennendose oder eine Settop-Box mit dem Antennenan-schluss der TV-Karte. Über ein Antennenkabel können Sie aber auch Signale vonEndgeräten einspeisen, die ihrerseits Antennenausgangsbuchsen haben und übereinen speziellen TV-Kanal senden, also beispielsweise analoge Satelliten-Receiver,DVD-/VHS-Recorder und -Player. Da die analoge Signaleinspeisung über Cinch-oder auch SVideo-Anschlüsse qualitativ hochwertiger ist als die über ein herkömm-liches Antennenkabel, stellen viele TV-Karten auch solche Anschlüsse bereit. Auchfür diese Anschlüsse können Sie bei Bedarf Adapterkabel und -stecker verwenden,wenn eine direkte Verbindung nicht unterstützt wird.

Abbildung 1.44: Anschlüsse der TV-Karte vom Typ Hercules Smart TV2 Stereo.

Per Treiber klinken sich die TV-Karten häufig auch direkt in das System und einge-richtete Videoschnittprogramme ein. Wird die TV-Karte nicht von der verwendetenSchnittsoftware erkannt, müssen Sie die Aufzeichnung in jedem Fall mit der Soft-ware machen, die Sie mit der TV-Karte erhalten haben, hier also Power VCR II. Dashier verwendete MPEG2-Format stellt sicher, dass Sie aufgezeichnete Filme in allegängigen Schnittprogramme importieren und weiterverarbeiten können.

Live-/Digital-Rekorder

PowerDVD starten

Aufnahmesteuerung

Video-Trimmer

Elektronische Programm-zeitschrift (www.tvtv.de)

Sofortige TV-Wiederholung

PowerDVD starten

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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1.3.3 Digitale Satellitenkarte nachrüsten

Digitale Satellitenkarten wie die Hauppauge Win-TV Nexus-S (vergleichewww.hauppauge.de) sind auf digitale Signaleinspeisung einer digitalen Satelliten-empfangsanlage ausgerichtet. Sie werden über ein Satellitenkabel mit der digitalenSattelitenempfangsanlage verbunden, ohne dass ein Digital-Receiver dazwischengeschaltet wird. Die digitale TV-Karte ist selbst für die Verwaltung und Dekodie-rung der Fernsehsender und Radiosender verantwortlich, besitzt also bereits einenintegrierten Digital-Receiver. Über die digitale TV-Karte selbst können Sie, ebensowie mit analogen TV-Karten, nicht nur Fernsehsendungen empfangen und aufzeich-nen, sondern auch am PC im Vollbildmodus oder auch in einem Fenster schauen.Die WinTV Nexus-S bietet folgende Leistungsmerkmale:

Neben digitalem Satelliten-TV können Sie auch digital per Satellit abgestrahlteRadiosender empfangen.

Sendungen, die über Satellit empfangen werden, können wahlweise wiederge-geben und aufgezeichnet werden.

Die TV-Karte besitzt einen MPEG2-Decoder-Chip, der die hardwareseitigeKodierung im MPEG2-Format übernimmt und damit den Prozessor erheblichentlastet.

Die Karte besitzt einen Ausgang, über den die Wiedergabe direkt auf einenFernseher umgeleitet werden kann.

Die Karte kann optional um ein Common Interface erweitert werden, über dasauch Pay-TV entschlüsselt und aufgezeichnet werden kann.

Die Karte unterstützt DVB-Datendienste (Digital Video Broadcasting) undVideotext.

Durch den integrierten MPEG2-Decoder-Chip sind die Hardwareanforderungender Nexus-S weitaus geringer als bei einer Karte, die die MPEG2-Kodierung soft-wareseitig vornimmt. Die WinTV Nexus-S können Sie bereits auf einem Rechnermit Pentium II-Prozessor mit mindestens 233 MHz einsetzen. Es wird eine Direct-Draw-kompatible PCI- oder AGP-Grafikkarte, ein freier Interrupt (IRQ), ein freierPCI-Steckplatz und mindestens 1 bis 2 Gbyte freier Festplattenspeicher benötigt.Für den Satellitenempfang benötigen Sie aber in jedem Fall eine Satellitenanlage mitUniversal-LNB. Gegenüber analogem Fernsehempfang haben Sie beim Satelliten-empfang den Vorteil, dass Sie weit über 40 freie Fernsehkanäle unabhängig vomStandort der Satellitenempfangsanlage in ganz Deutschland empfangen können.

Einbau einer digitalen TV-Karte am Beispiel der WinTV Nexus-S

Der Einbau der digitalen TV-Karte entspricht der Vorgehensweise, die Sie bereitsbei der analogen TV-Karte kennen gelernt haben. Auch diese Karte wird in einenfreien PCI-Steckplatz eingebaut. Der wesentliche Unterschied an der Karte ist, dassdiese keinen Coaxial-Anschluss, sondern lediglich einen Anschluss für ein Satelli-tenkabel besitzt. Ferner finden Sie am Ende der Karte einen Steckplatz, über denSie bei Bedarf die TV-Karte mit einem Common Interface verbinden können, mitdessen Hilfe Pay-TV (z.B. Premiere) entschlüsselt werden kann. Haben Sie keinen

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Zugriff auf Pay-TV-Sender, können Sie auf die Anschaffung des Common Interfaceverzichten.

Abbildung 1.45: Digitale Satelliten-karte WinTV Nexus-S mit PCI-Steckleiste und Anschluss für ein Common Inter-face.

Die Karte selbst wird, wie bei der Soundkarte und analogen TV-Karte beschrieben,in den freien PCI-Steckplatz eingebaut und mit dem Gehäuse verschraubt.

Abbildung 1.46: Die eingebaute digi-tale Satellitenkarte im PC-Gehäuse.

Anschließend verbinden Sie den Anschluss für die Satellitenanlage per Satellitenka-bel mit der digitalen TV-Karte. Dann können Sie sich bereits der Treibereinrichtungund der Installation der Zusatz-Software zuwenden, die für die Senderverwaltungund das digitale Aufzeichnen der Radio- und Fernsehsender verantwortlich ist.

Abbildung 1.47: Anschluss des digitalen Satelliten-kabels am Satelliten-eingang der digita-len TV-Karte.

Signalverstärkung: Um die Satellitenanlage mit der digitalen TV-Karte zu verbin-den, müssen Sie unter Umständen einen weiten Weg überbrücken. Mit einem zwi-schengeschalteten Sat-Verstärker, den Sie im Elektronik-Fachhandel erhalten, kön-nen Sie das Eingangssignal der Satellitenempfangsanlage für die TV-Karte optionalverstärken.

CommonInterface-Anschluss

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto74

Abbildung 1.48:Mit einem Sat-Ver-stärker können Sie

das Eingangssignalfür die TV-Karte

verstärken.

Optionale Einrichtung eines Common Interface für den Pay-TV-Empfang

Um auch Pay-TV-Sender empfangen zu können, kann die digitale TV-Karte WinTVNexus-S um ein Common Interface erweitert werden, über das auch Smartcards(Schlüsselkarten) zur TV-Signalentschlüsselung direkt über den PC eingeschobenwerden können. Darüber können dann auch am PC Sender von Premiere oder an-deren Pay-TV-Kanälen empfangen, entschlüsselt und aufgezeichnet werden. Nichtalle digitalen Satellitenkarten sind für den Empfang von Pay-TV-Kanälen geeignet.Das Common Interface ist mitunter in unterschiedlichen Varianten erhältlich undwird in der Regel in einen freien 3½"-Laufwerksschacht eingebaut. Dies stellt si-cher, das Pay-TV-Decoder-Karten sehr komfortabel eingesetzt und auch ausge-tauscht werden können. Das Common Interface besitzt an dieser Stelle zwei Ein-schübe für die so genannten CI-Module (CI – Common Interface).

Abbildung 1.49:3½"-Laufwerks-

schacht mit einge-bautem Common

Interface.

Das Common Interface besitzt am Ende der Platine einen Anschluss für ein Flach-bandkabel, das Sie bereits zusammen mit dem Common Interface erhalten. Damitverbinden Sie das Common Interface mit der digitalen TV-Karte WinTV Nexus-S.

Common Interface mit zwei Einschüben für Pay-TV-Decoder-Karten

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 75

Abbildung 1.50:Common Interface

zur WinTV Nexus-S.

In die Einschübe des Common Interface können Sie nun ein oder zwei CI-Moduleeinschieben, die die Dekodierung und Entschlüsselung nach einem bestimmten Ver-schlüsselungsverfahren vornehmen. Bei Premiere benötigen Sie beispielsweise einCI-Modul, das die Entschlüsselung nach dem Verfahren Nagravision durchführt. Indieses Modul schieben Sie dann die Schlüsselkarte ein, die Sie als legitimierten Be-nutzer ausweist. Dazu besitzt die Schlüsselkarte einen Chip mit abgespeicherten Be-nutzerinformationen. Die Entschlüsselung erfolgt bei Anwahl des Pay-TV-Kanals inder Nexus-S-Software bereits automatisch, da diese automatisch von der Karten-software erkannt und zur Dekodierung herangezogen wird.

Abbildung 1.51: Die Pay-TV-Schlüs-selkarte und das zugehörige Deko-diermodul für das Common Interface erhalten Sie über den Pay-TV-Anbieter.

Analog und Digital: Wollen Sie analoge und digitale Fernsehsignale einspeisen,können Sie in einen einzelnen PC auch zwei unterschiedliche TV-Karten einbauen.

Abbildung 1.52: PC mit analoger und digitaler TV-Karte.

Anschlusskabel für die WinTV Nexus-S

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Mit der Hauppauge WinTV-Nova-CI-S ist auch eine digitale TV-Karte erhältlich, diebereits mit Common Interface ausgeliefert wird (siehe http://www.hauppauge.de).

Treiber und Software einrichten

Mit der digitalen TV-Karte erhalten Sie neben der Treiber-Software auch ein Pro-gramm, über das Sie sich digitale Fernsehkanäle im Vollbild- oder Fenstermodus an-schauen und Radiosender anhören und wahlweise aufzeichnen können. Die Trei-ber- und Software-Einrichtung nehmen Sie nach dem Einbau der TV-Karte vor.Legen Sie dazu die Treiber-CD in das CD/DVD-Laufwerk ein. Das Installationspro-gramm startet nicht automatisch, kann aber direkt durch Aufruf des Programms Se-tup.exe von der CD ausgeführt werden.

1. In einem ersten Schritt müssen Sie in einem Dialog das Gerät wählen, für das Siedie Treiber einrichten wollen, da sich auf der CD unterschiedliche Treiber fürunterschiedliche Geräte befinden. Wählen Sie per Kombinationslistenfeld denEintrag WinTV Nexus und bestätigen Sie mit OK.

2. In den folgenden Dialogen wählen Sie die Sprache für die Installation, bestätigendie Willkommensmeldung und die vollständige Einrichtung jeweils mit WEITER.Sie starten die Treiber- und Programmeinrichtung durch Anwahl der Schaltflä-che INSTALLIEREN. Nach der Einrichtung beenden Sie die Installation mit FERTIG

STELLEN.

3. Bei der vollständigen Installation wird über ein zweites, automatisch ausgeführ-tes Installationsprogramm das DVD- und MPEG-Abspielprogramm WinDVDeingerichtet. Mithilfe der Schaltfläche ABBRECHEN können Sie die Installationan dieser Stelle noch abbrechen. Um die Installation fortzusetzen, wählen Sie dieSchaltfläche WEITER an, bestätigen dann die Lizenzvereinbarung mit JA, gebenName, Firmenbezeichnung und die Seriennummer, die auf dem CD-Cover auf-gedruckt ist, ein und setzen mit WEITER fort. Nachdem Sie das Installationsver-zeichnis bestimmt und die Programmgruppe festgelegt und jeweils mit WEITER

übernommen haben, wird die Programmeinrichtung vorgenommen. Anschlie-ßend können Sie festlegen, ob DVDs und MPEG-Dateien standardmäßig demProgramm WinDVD zugeordnet werden sollen oder nicht. Den folgenden Dia-log zur Einrichtung der Hilfe können Sie mit WEITER übergehen. Mit BEENDEN

schließen sie die Programmeinrichtung ab.

4. Über den Geräte-Manager können Sie die korrekte Einrichtung überprüfen.Nach der Einrichtung finden Sie für die Karte einen neuen Eintrag in der GruppeAudio-, Video- und Gamecontroller.

Abbildung 1.53:Eintrag zur WinTV

Nexus-S im Geräte-Manager.

Entsprechend den analogen TV-Karten können Sie sich nach der Treiber- und Pro-grammeinrichtung der Einrichtung der Programmkanäle zuwenden.

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

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Satellitensuche: Um sicherzustellen, dass die Satellitenanlage Signale liefert undoptimal auf den angepeilten Satelliten (z.B. Astra) ausgerichtet ist, sollten Sie denEmpfang mit einem vorhandenen Satelliten-Receiver und einem Fernsehgerät vorabtesten. Im Fachhandel erhalten Sie auch Hilfsgeräte, die Sie akustisch und per Pegel-anzeige bei einer optimalen Satelliteneinrichtung unterstützen. Diese als Satelliten-finder bezeichneten Geräte werden zwischen den LNB und der TV-Karte bzw. demSatelliten-Receiver eingebaut. Ist ein Satellitensignal zu empfangen, gibt das GerätGeräusche von sich und die Signalstärkeanzeige schlägt entsprechend aus. Mithilfeder Empfindlichkeitseinstellung können Sie die optimale Signalstärke suchen. Daserste Auffinden eines Signals versuchen Sie mit geringer Empfindlichkeit. Anschlie-ßend steigern Sie die Empfindlichkeit und richten darüber die Satellitenschüsseloptimal aus.

Abbildung 1.54: Hilfsmittel zum vereinfachten Auffinden von Satellitensignalen.

Kanäle suchen, betrachten und aufzeichnen

Abbildung 1.55: Das Desktop-Sym-bol zum Programm für den digitalen Fernseh- und Radio-empfang.

Die Verwaltung der Fernsehkanäle, der Zugriff auf elektronische Pro-gramminformationen, das Betrachten und Aufzeichnen von digitalenFernseh- und Radiokanälen erfolgt mit einer einzelnen Anwendung.Diese starten Sie entweder über einen Doppelklick auf das neu eingerichtete Desk-top-Symbol DVB TV & Info oder ersatzweise über den Befehl START/ALLE PRO-GRAMME/HAUPPAUGE – WINTV NEXUS/DIGITAL TV (NEXUS).

Die wichtigsten Programmfunktionen der Anwendung sind nachfolgend zusam-mengefasst:

1. Allgemeine Einstellungen: Um die Programmeinstellungen festzulegen, wählenSie im Programm das Symbol ALLGEMEINE EINSTELLUNGEN an. Im folgendenDialog werden eine Vielzahl von Registerseiten angezeigt, über die Sie zeitgeber-gesteuerte Aufnahmen programmieren (Timer), LNB-Einstellungen vornehmen(LNB), das Aufnahmeformat und Zielverzeichnis für die Aufnahme bestimmen(Aufnahme), die zu verwaltenden Sender für die elektronische Programmzeit-schrift definieren (EPG) und vieles mehr. Werden Fernsehkanäle nicht korrektangezeigt, sollten Sie auf der Registerseite DDraw die Eigenschaft Software-Ska-lierung markieren.

Anschluss LNB

Anschluss TV-Karte oderSatelliten-Receiver

Empfindlichkeitseinstellung

Signalstärke

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Dolby Digital: Um den Mehrkanalton AC3 (Dolby Digital) zu berücksichtigen,wählen Sie auf der Registerseite Audio Einstellungen die Optionen über Soft-ware und AC3 Sound als Standard nutzen an. Bestätigen Sie die gemachten Än-derungen mit OK. Änderungen an den AC3-Einstellungen werden erst nach demnächsten Programmstart berücksichtigt.

Abbildung 1.56:Dolby Surround-

Unterstützung für dieWinTV Nexus-S.

2. Kanäle einprogrammieren: In einem ersten Schritt müssen Sie die vom Satellitenabgestrahlten und vom Digital Receiver der TV-Karte empfangenen TV- und Ra-diokanäle suchen. Wählen Sie dazu im Programm das Symbol SENDERSUCHE an.

Abbildung 1.57:Symbolschaltflächenzur Programmkonfi-

guration.

Suchoptionen: Sie gelangen daraufhin in das Dialogfeld Sendersuche. In diesemDialogfeld können Sie angeben, ob Sie gezielt nach TV- oder Radiosendern su-chen und ob Sie bei der Suche nur neue und/oder aktualisierte Sender berück-sichtigen wollen. Die letztgenannten Optionen nutzen Sie dann, wenn Sie dieSendersuche zur Aktualisierung einer bereits erstellten Senderliste erneut durch-führen wollen, ohne dass bestehende Einträge in der Senderliste gelöscht wer-den. Im Dialogfeld wird die Anzahl der bereits gefundenen TV- und Radiosenderebenfalls angegeben. Im nachfolgenden Beispiel wurden immerhin 531 digitaleTV- und 247 digitale Radiosender gefunden.

Mehrfach-/Monoblock LNB: Über das Kombinationslistenfeld LNB/Satellitkönnen Sie Angaben dazu machen, welche Satelliten bei der Sendersuche be-rücksichtigt werden sollen. Neben den Astra-Satelliten können Sie auch gezieltHotbird-Satelliten bei der Sendersuche berücksichtigen lassen. Um beide Satelli-ten zu durchsuchen, können Sie die Einstellung All Satellites wählen. Allerdingsmacht die letztgenannte Einstellung nur dann Sinn, wenn Sie eine Satelliten-anlage verwenden, die mithilfe eines Monoblock LNB sowohl Astra- als auchHotbird-Satelliten anpeilt. Um beide Satelliten tatsächlich und auch bei Wetter-schwankungen fehlerfrei empfangen zu können, sollten Sie allerdings statt einerSatellitenschüssel mit 60 cm Durchmesser eine Satellitenschüssel mit 80 cmDurchmesser verwenden.

Nach Anwahl der Schaltfläche KONFIGURIEREN können Sie die LNB-Einstellun-gen vornehmen. Für einen Monoblock LNB müssen Sie in jedem Fall die OptionDiSEqC 1.0 aktivieren und anschließend die Anzahl der LNBs und die darüberangepeilten Satelliten festlegen (vergleiche Abbildung 1.58). Bestätigen Sie diegemachten Änderungen zu den LNB-Einstellungen mit OK.

SendersucheEPG (elektronische Programmzeitschrift)Allgemeine Einstellungen

Page 79: Audio - Video - Foto

Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 79

Abbildung 1.58: Die Nutzung eines Monoblock LNB muss im Dialog zu den LNB-Einstellun-gen gesondert konfi-guriert werden.

Signalstatus und Suche: Über den Signalstatus erkennen Sie bereits vor einer Su-che, ob bei einer Sendersuche überhaupt mit Ergebnissen zu rechnen ist. Um dieSendersuche zu starten, wählen Sie die Schaltfläche SUCHLAUF STARTEN an. Mitder Schaltfläche [>>] können Sie den Dialog optional erweitern und erhaltendann erweiterte Informationen zu den Sendern angezeigt (z.B. LNB, Frequenz,Polarisation, Symbolrate, Service-ID, Audio-PID, Video-PID, AC3-PID, Sub-title PID u.a.). Sie können über eine erweiterte Sendersuche auch gezielt nur ineinem bestimmten Frequenzbereich, mit einer vorgegebenen Symbolrate odereiner bestimmten Polarisation suchen lassen.

Abbildung 1.59: Dialogfeld zur digita-len Sendersuche.

3. Kanal- und Senderwahl: Alle gefundenen Sender werden in die Senderliste auf-genommen und erscheinen im Hauptdialog des Anwendungsprogramms in deram linken Rand angeordneten Senderliste. Über diese Senderliste können Siejeden Sender gezielt anwählen. Pay-TV-Sender werden über ein einleitendesDoppelkreuz gekennzeichnet. Um diese Sender entschlüsseln zu können, benöti-gen Sie das vom jeweiligen Pay-TV-Anbieter zur Entschlüsselung bereitgestellteCI-Modul sowie eine zugehörige Smartcard.

TV-/Radiokanäle suchennur neue Sender suchen

nur aktualisierte Sender suchenvorhandene Sender löschen

aktuell verfügbare Senderliste

LNB-/Satellitenwahl

Kanalsuche starten

erweiterte Suchoptionen

Signalstatus

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto80

Radio-/TV-Empfang: Die angezeigte Senderliste kann wahlweise zwischen Ra-dio- und TV-Sendern gewechselt werden. Wählen Sie dazu das Radio- bzw.Fernsehsymbol neben dem Kombinationslistenfeld an.

Favoriten: Durch Anwahl eines bestimmten Senders mit der rechten Maustasteübernehmen Sie diesen Sender in die Favoritenliste. Die Favoritenlisten werdengetrennt für Radio- und TV-Sender verwaltet und können jeweils bis zu 99 Sen-der verwalten. Den Senderplatz können Sie direkt über ein Ziffernfeld zuweisen.Mit dem Herzsymbol können Sie zwischen der normalen und der Favoriten-anzeige wechseln.

Senderanzeige nach Satellit: Über das Kombinationslistenfeld können Sie dieSenderanzeige wahlweise auf Astra- oder Hotbird-Sender einschränken. Um beiVerwendung eines Monoblock LNB alle Sender anzeigen zu lassen, wählen Siein diesem Kombinationslistenfeld den Eintrag Alle Satelliten an.

Abbildung 1.60:Sender- undSprachwahl.

Unterhalb der Senderliste finden Sie Symbole, über die Sie ebenfalls zwischenSendern wechseln können, die Lautstärke regeln oder den Ton ausschalten. Fer-ner stehen in diesem Bereich Schaltflächen zur Anzeige der elektronischen Pro-grammzeitschrift sowie zur Anzeige der Teletext-Funktionen zur Verfügung.

Abbildung 1.61:Anzeige der elektro-nischen Programm-

zeitschrift.

Sowohl die Programmzeitschrift als auch der Teletext werden in gesondertenDialogen eingeblendet. Beide Informationsfunktionen nutzen bereits die DVB-

Senderanwahl nach Buchstabe

Wechsel zwischen Favoriten/allen SendernDigitale TV-/Radiosender

LNB-Wahl

Senderanwahl

vorheriges / nächstes / zuvor eingestelltes Programm

Lautstärkeregler / Ton ein/ausElektronische Programmzeitschrift / SatellitentextSprache / Audio-Modus

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Grafikkarte, TV-Karte und Monitor Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 81

Datendienste, brauchen also keine Online-Verbindung zum Internet. Alle Infor-mationen werden direkt über die vom Satelliten abgestrahlten Daten ermitteltund ausgewertet. Die Teletextinformationen werden über Seitennummern ab-gerufen. Innerhalb der Anzeige können Sie numerisch angegebene Seiten in derAnzeige direkt anwählen, brauchen also nicht zwangsläufig bestimmte Seiten-nummern einzugeben.

Abbildung 1.62: DVB-Teletextanzeige mit der WinTV Nexus-S.

4. Kanäle (zeitgebergesteuert) aufzeichnen: Im unteren linken Bereich finden SieSchaltflächen, um Sendungen aufzuzeichnen.

Im Aufnahmemodus werden die Symbolschaltflächen zum Teil ausgeblendetoder gewechselt. Außerdem wird die Dauer einer aktuellen Aufnahme ausge-geben. Für die Aufnahmen wird in jedem Fall Festplattenspeicher benötigt. Istdieser erschöpft, wird eine laufende Aufnahme in jedem Fall automatisch abge-brochen.

Abbildung 1.64: Aktiver Aufnahme-modus.

5. Programm beenden: Durch Anwahl des Symbols [X] in der Titelleiste könnenSie das Programm zur Hauppauge TV-Karte beenden.

Abbildung 1.63: Schaltflächen mit den Aufnahme-funktionen.

Aufnahme startenBild/Ton ein/aus

Timer-ProgrammierungEinschlaf-Timer

Timeshift-Modus Wiedergabe Aktuelle Programminformation

Aufnahme-Pause

Aufnahme-Dauer

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto82

1.4 Festplatten für die DatenspeicherungIm Bereich der digitalen Fotografie, der digitalen Klangverarbeitung und der digi-talen Videofilmverarbeitung fallen Unmengen an Daten an, die Sie mithilfe vonFestplattenlaufwerken verwalten müssen. Die Festplatten dienen nicht nur als Spei-chermedium für das Betriebssystem, für Benutzerdaten und für eingespielte und di-gitalisierte Videofilme, sondern auch zur Verwaltung der Daten, die durch Schnitt-programme generiert werden sowie als Speichermedium für gerenderte Videofilme,ISO-Speicherabbilder oder auch Temporärdateien. Festplatten sollten für die digi-tale Bild- und Musikverwaltung eine Mindestkapazität von 40 Gbyte, besser von 60oder 80 Gbyte haben. Für den Videoschnitt ist eine Mindestkapazität von 80 Gbytesinnvoll, obwohl auch hier 160 Gbyte und mehr besser sind.

Sie benötigen ausreichend Festplattenspeicher, um Speicherabbilder für Mehrfach-kopien auch langfristig zu verwalten oder geschnittene Videofilme parallel in unter-schiedlichen Ausgabeformaten zu rendern. Auch zum Vorhalten von digitalisiertemAusgangsmaterial und zum parallelen Verwalten aufgezeichneter Fernsehsendun-gen benötigen Sie ausreichend Festplattenspeicher. Hat die in einen Rechner einge-baute Festplatte nicht ausreichend Kapazität, können Sie eine zweite Festplatte nurfür die Videofilmverwaltung nachrüsten. Die Kapazitäten für zusätzliche Festplat-ten können nach Bedarf zwischen 40, 200 und mehr Gbyte liegen. Neben Festplat-ten, die in einen Rechner eingebaut und an freie IDE-Schnittstellen angeschlossenwerden, können Sie auch externe Festplatten nutzen, die über vorhandene USB-oder auch Firewire-Anschlüsse mit einem PC verbunden werden.

1.4.1 Arbeiten mit externen USB-Festplatten

Wollen Sie Ihren Rechner nicht aufschrauben, sollten Sie externe Festplatten nut-zen, die wahlweise über USB- oder Firewire-Schnittstellen angeschlossen werdenund demnach auch mit hohen Datenübertragungsraten arbeiten. Die IOMegaHDD 250 hat eine Kapazität von annähernd 250 Gbyte und ermöglicht damit dasVorhalten großer Videodatenmengen (vergleiche www.iomega-europe.com/eu/). Siehat zudem den Vorteil, dass sie auch sehr leicht an unterschiedlichen PCs und Note-books genutzt werden kann.

Abbildung 1.65:Auch externe Fest-

platten wie dieIOMega HDD250

sind mittlerweile mitgroßen Kapazitäten

verfügbar.

Page 83: Audio - Video - Foto

Festplatten für die Datenspeicherung Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 83

Die Festplatte selbst kann je nach Bautyp mit dem USB- oder einem Firewire-An-schluss mit dem PC verbunden werden. Nachdem die Verbindung hergestellt wur-de, richten Sie die zugehörige Software ein. Sie erhalten neben dem Treiber auchspezielle Sicherungs-Software. Das Laufwerk selbst kann gesondert ein- und ausge-schaltet werden und ist direkt auch ohne Formatierung nutzbar.

Abbildung 1.66: Die Festplatte IOMega HDD250 ist optional mit USB- und Firewire-Anschlüssen erhält-lich.

Die Festplatte erscheint im Windows Explorer standardmäßig mit der BezeichnungIOMEGA_HDD und einer effektiven Speicherkapazität von 232 Gbyte. Über denKontextmenübefehl Eigenschaften können Sie die Bezeichnung aber wahlfrei än-dern.

1.4.2 Interne IDE-Festplatten nachrüsten

Die meisten Rechner im Heimbereich werden, wie bereits erwähnt, mit EIDE-Fest-platten ausgestattet. Wollen Sie eine zusätzliche Festplatte einbauen, greifen Sie derEinfachheit halber ebenfalls auf EIDE-Festplatten zurück. Im Rahmen des Festplat-teneinbaus müssen Sie dann berücksichtigen, dass Sie neben einem freien Strom-anschluss auch einen freien Anschluss an der EIDE-Schnittstelle benötigen. ImEinzelnen sind die folgenden Punkte beim Einbau einer zweiten Festplatte zu be-rücksichtigen:

Ist ein freier 3½"- oder 5¼"-Einbauschacht vorhanden und damit eine unpro-blematische Festplattenerweiterung möglich?

Wird ein Einbaurahmen benötigt, mit dessen Hilfe Sie eine 3½"-Festplatte ineinem 5¼"-Laufwerksschacht unterbringen können?

Ist ein freies Stromanschlusskabel vorhanden oder wird eine Y-Stromweichebenötigt?

Ist ein freier Anschluss an einem bereits vorhandenen IDE-Schnittstellenkabelvorhanden und hat das Schnittstellenkabel für den gewählten Einbauschachteine ausreichende Kabellänge?

Ist gegebenenfalls ein Austausch des vorhandenen Schnittstellenkabels gegenein Kabel mit größerer Länge erforderlich?

Liegen der neuen Festplatte die benötigten Schrauben und zusätzlichen Jum-per-Brücken bei oder müssen diese gesondert erworben werden?

Unterstützt das BIOS die gewählte Festplatte oder deren Größe oder sind ge-sonderte Festplattentreiber erforderlich? Liegen diese Treiber der Festplatte be-reits auf CD oder Diskette bei oder müssen diese per Internet bezogen werden?

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto84

Vorplanung und Systemanalyse

Ob ein Rechner einen problemlosen Festplatteneinbau zulässt oder nicht, erfahrenSie erst, wenn Sie den Rechner geöffnet und einen Blick in das Gehäuse geworfenhaben. Bereits vor dem Kauf der Festplatte sollten Sie einen Blick in Ihren Rechnerwerfen. Nur so stellen Sie fest, ob Sie gegebenenfalls zusätzliche Strom- oderSchnittstellenkabel benötigen. Sie ersparen sich damit den späteren Frust, zwar übereine neue Festplatte zu verfügen, die sich jedoch nicht unmittelbar in Gebrauch neh-men lässt. Trennen Sie also zur Analyse den Rechner vom Netzkabel und allen wei-teren Verbindungskabeln und schrauben Sie dann das Gehäuse auf.

1. Netzanschluss: Suchen Sie das Netzteil des Rechners innerhalb des Gehäuses.Dabei handelt es sich um einen Kasten, der über die Gehäuserückseite eines PCsmit dem Stromnetz verbunden wird. Aus diesem Kasten werden mehrere Kabelin den Farben Schwarz, Gelb und Rot herausgeführt. Die Kabel selbst werden zuAnschlusssteckern geführt, die wiederum ungenutzt oder bereits mit speziellenEndgeräten verbunden sind (zum Beispiel Disketten- oder Festplattenlaufwerk).Diese Kabel sind für die Stromversorgung von einzelnen Geräten verantwort-lich. In der Regel beinhaltet ein Rechner bereits mehrere freie Anschlusskabelund -stecker, mit deren Hilfe Sie weitere Zusatzgeräte mit Strom versorgen kön-nen. Die folgende Abbildung zeigt den benötigten Anschlussstecker für dieStromversorgung.

Abbildung 1.67:Stecker für die

Stromversorgung.

Y-Weiche einbauen: Ist am Netzteil Ihres Rechners kein freier Anschlusssteckermehr vorhanden, dann müssen Sie sich über den Fachhandel eine so genannteStromweiche besorgen, die einen zusätzlichen Anschluss bereitstellt. Lösen Sieanschließend die Steckerverbindung zu einem Endgerät und verbinden Sie denAnschlussstecker der Stromweiche mit dem Netzkabel. Dadurch erhalten Sienun zwei Anschlussstecker über die neu eingesetzte Weiche. Verbinden Sie einender Stecker mit dem ehemaligen Endgerät und den freien Stecker später mit derneu einzubauenden Festplatte. Günstige Rechner enthalten häufig Netzteile miteingeschränkter Leistung. Beim Einbau zu vieler Zusatzgeräte verweigern dieseunter Umständen den Dienst und müssen dann ebenfalls gegen leistungsfähigereNetzteile ausgetauscht werden.

Abbildung 1.68:Mit Y-Kabeln rüstenSie fehlende Strom-anschlüsse für eine

zweite Festplattenach.

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Festplatten für die Datenspeicherung Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 85

2. EIDE-Anschluss: In einem weiteren Schritt sollten Sie kontrollieren, ob derRechner über einen freien EIDE-Anschluss verfügt. Ausgangspunkt für dieSuche sind hier das Motherboard sowie die daran angeschlossenen 40-adrigenFlachbandkabel. Diese Flachbandkabel führen zu den eingebauten Festplattenund CD-/DVD-Laufwerken. Bei dem Flachbandkabel, das von der Festplattebzw. vom CD-/DVD-Laufwerk zum Motherboard führt, handelt es sich umEIDE-Anschlusskabel.

Abbildung 1.69: 40-adriges Flach-bandkabel für den Festplattenan-schluss an die EIDE-Schnittstelle des Motherboard.

3. Master und Slave: Ein EIDE-Kabel besitzt üblicherweise zwei Anschlusssteckerfür zwei Geräte. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie das Kabel gegebenenfallsdurch ein entsprechendes Kabel austauschen, das Sie im Computerfachhandelerhalten. Motherboards aktueller Rechner bieten auf dem Motherboard zweiAnschlussstecker für EIDE-Anschlusskabel an. Bei den Geräten, die an einemeinzelnen EIDE-Kabel angeschlossen werden, wird zwischen Master (primäresEndgerät) und Slave (sekundäres Endgerät) unterschieden. Ob ein Gerät alsMaster oder Slave fungiert, wird über gerätespezifische Jumper-Einstellungenfestgelegt. Damit beide Geräte an einem EIDE-Anschlusskabel fehlerfrei arbei-ten, darf lediglich ein Gerät als Master und ein Gerät als Slave konfiguriert wer-den. Ist ein Kabel lediglich mit einem Gerät verbunden, ist dies bei fehlerfreierKonfiguration das Master-Gerät und eine zusätzlich daran angeschlossene Fest-platte ist demnach als Slave zu konfigurieren.

EIDE-Schnittstellenkabel: Ist das erste EIDE-Schnittstellenkabel bereits durchzwei Endgeräte belegt, müssen Sie auch das zweite Schnittstellenkabel kontrol-lieren. Das zweite EIDE-Anschlusskabel wird direkt neben dem ersten EIDE-Kabel mit dem Motherboard verbunden und kann damit relativ einfach lokali-siert werden. Finden Sie auf dem Motherboard lediglich einen freien Anschluss-stecker, müssen Sie an diesen zunächst das zweite EIDE-Anschlusskabel aufste-cken. EIDE-Flachbandkabel erhalten Sie im Computer-Fachhandel oder beimErwerb eines Festplatten-Einbau-Kits. Das Flachbandkabel selbst besitzt mehre-re Adern. Die erste Ader ist üblicherweise durch rote Farbe gekennzeichnet. DieAdernummerierung finden Sie gleichermaßen auch auf dem Motherboard, umden fehlerfreien Anschluss zu gewährleisten. Unter Umständen können Sie, so-

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto86

fern Sie den Anschluss auf dem Motherboard schlecht einsehen können, die Pin-Nummerierung auch in der Dokumentation zum Motherboard selbst nachlesen.Wenn Sie das EIDE-Kabel mit dem Motherboard verbinden, müssen die ersteAder und der erste Pin des Anschlusssteckers übereinstimmen. Wird die neueFestplatte später an ein freies Anschlusskabel angeschlossen, ist diese entspre-chend als Master zu konfigurieren. Ist das zweite EIDE-Kabel ebenfalls miteinem ersten Gerät belegt, wird die neue Festplatte wieder zum Slave-Gerät ge-macht.

Festplatten-Jumper: Mithilfe einer Jumper-Brücke wird eine Festplatte als Mas-ter oder Slave konfiguriert. Um die Festplatte als zweites Laufwerk an einemEIDE-Kabel einzurichten, sollten Sie diese als Zweitgerät konfigurieren. Dies er-reichen Sie mithilfe einer Jumperbrücke. Achten Sie darauf, die Jumper auf dieStellung Slave zu setzen. Auch hier übernimmt bei Bedarf auch der Fachhandelden korrekten Einbau. Erweiterte Hinweise zum Festplatteneinbau erhalten Sieauch im Internet auf der Seite http://www.pchilfe.org/festplat.htm.

Abbildung 1.70:Jumper-Brücke zur

Master-/Slave-Konfi-guration einer EIDE-

Festplatte.

In aktuellen Rechnern kann die Master- und Slave-Zuweisung angeschlossenerFestplatten bei entsprechenden BIOS-Einstellungen auch automatisch in Abhän-gigkeit von der Reihenfolge des Anschlusses am EIDE-Kabel automatisch vorge-nommen werden.

4. Einbaurahmen: Als Letztes müssen Sie nun den Einbauplatz für die neue Fest-platte im Rechnergehäuse festlegen. Aufgrund der Abstände der Anschluss-stecker am EIDE-Kabel sollten die jeweiligen Endgeräte möglichst nahe bei-einander liegen. Innerhalb des Rechners wird zwischen den 5¼"- und den3½"-Einschüben unterschieden. Festplatten sind heute fast ausschließlich in3½"-Bauweise erhältlich. Verfügen Sie lediglich über einen freien 5¼"-Einbau-platz, können Sie diesen mithilfe eines so genannten Einbaurahmens auch für3½"-Festplatten verwenden. Einbaurahmen erhalten Sie im Computer-Fach-handel.

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Festplatten für die Datenspeicherung Kapitel 1

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Einbaurahmen vergrößern eine 3½"-Festplatte auf das 5¼"-Format und erlau-ben damit den Festplatteneinbau in 5¼"-Einbauschächten, die über das Rech-nergehäuse bereitgestellt werden. Die Schrauben selbst tragen die Bezeichnung6-32-UNC und dürfen eine maximale Länge von 4,5 mm aufweisen. Am sinn-vollsten ist es, die Schrauben und die benötigten Einbaurahmen direkt überIhren Computer-Fachhändler zu erwerben. Dann sind Fehlkäufe und spätereBeschädigungen durch falsche Schrauben von vornherein ausgeschlossen.

Abbildung 1.71: Einbaurahmen und Festplatte mit ange-schraubtem Einbau-rahmen.

An dieser Stelle wird bereits davon ausgegangen, dass der Rechner einen freien Platzfür den Einbau besitzt, die Stromversorgung sichergestellt ist und auch ein EIDE-Schnittstellenkabel mit freiem Anschlussstecker vorhanden ist.

Einbau einer zweiten Festplatte

Um die Festplatte einbauen zu können, sollten Sie diese entsprechend den Anfor-derungen Ihres Rechners über die Jumper-Brücke zunächst als Master oder Slaveeinrichten. Nachdem Sie die Einbaubedingungen überprüft und die erforderlichenAnschlussmöglichkeiten für die neue Festplatte geschaffen haben, steht dem Einbaunichts mehr im Wege.

1. Festplatteneinbau: Im ersten Arbeitsschritt bauen Sie die neue Festplatte in einenfreien Laufwerksschacht ein. Nutzen Sie dazu nach Bedarf einen Einbaurahmen.Festplatten sollten in horizontaler Lage mit der Platinenseite nach unten einge-baut werden. Aufgrund der teilweise erheblichen Wärmeentwicklung könnenansonsten Bauteile beschädigt werden. Schieben Sie die Festplatte von hinten inden Einbaubereich und verschrauben Sie diese zumindest an vier Stellen beid-seitig mit dem Gehäuseblech. Nutzen Sie dazu einen magnetischen Schrauben-zieher, da bei einigen Rechnern die Stellen für die Verschraubung nur sehrschlecht zugänglich sind. Sind die Stellen zum Verschrauben zugänglich, solltenSie auf den Einsatz magnetischer Schraubenzieher allerdings verzichten. Disket-ten, Festplatten- und auch Wechselplattensysteme verwenden nämlich ihrerseitsmagnetische Aufzeichnungsverfahren. Kommen Sie den entsprechenden Daten-trägern zu nahe, ist es nicht auszuschließen, dass Daten durch einen magneti-schen Schraubenzieher beschädigt werden und ein eingerichtetes System nichtmehr gestartet werden kann.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto88

Abbildung 1.72:Einbau der neuen

Festplatte in einenfreien Laufwerks-

schacht.

2. EIDE-Anschlusskabel: Stellen Sie nun in einem weiteren Arbeitsschritt sicher,dass der Anschlussstecker des EIDE-Flachbandkabels in dem Bereich liegt, inden Sie die neue Festplatte einbauen wollen. Verzichten Sie auf willkürlichesUmstecken von Kabelverbindungen, da ansonsten die bestehenden Master- undSlave-Konfigurationen nicht mehr stimmen und der Rechner im Folgenden nichtmehr gestartet werden kann. Tauschen Sie im Bedarfsfall ein zu kurzes Kabeldurch eine längere Variante aus.

Abbildung 1.73:Verbindung der

neuen Festplatte mitdem EIDE-Schnitt-

stellenkabel.

Das Flachbandkabel mit den zwei Anschlussmöglichkeiten muss zur neuen Fest-platte verlegt und über die EIDE-Schnittstellenverbindung mit der Festplatteverbunden werden. Die Formung des Steckers verhindert, dass der Anschlussfehlerhaft erfolgt. Achten Sie bei allen Arbeiten an den Flachbandkabeln darauf,dass andere bestehende Steckerverbindungen nicht unerwünscht gelöst werden.Das Lösen bestehender Steckerverbindungen, insbesondere zum Motherboardoder einem zusätzlich angeschlossenen EIDE-Gerät, ist häufige Ursache dafür,dass ein Rechner nach dem Festplatteneinbau nicht mehr fehlerfrei gestartetwerden kann. Treten später Probleme beim erneuten Hochfahren des Rechnersauf, sollten Sie daher in jedem Fall sämtliche (!) EIDE-Steckverbindungen nocheinmal kontrollieren. Berücksichtigen Sie dabei beide EIDE-Kabel, da Arbeitenan einem Kabel durchaus unerwünschte Auswirkungen auf das zweite Kabelhaben können.

3. Netzkabel: Freie Stromkabel des Netzteils werden üblicherweise durch einenSicherungsring aus Kunststoff gesichert. Diesen müssen Sie zunächst mit einer

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Festplatten für die Datenspeicherung Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 89

kleinen Schere durchtrennen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie keine vorhande-nen Kabel beschädigen. Führen Sie das Netzkabel zur Festplatte und verbindenSie es dort mit der Stromanschlussbuchse. Die Formung des Steckers sorgt dafür,dass ein fehlerhafter Anschluss nicht möglich ist.

4. Verschrauben Sie nun das Gehäuse des Rechners und verbinden Sie ihn anschlie-ßend wieder mit den Peripheriegeräten. Schließen Sie abschließend auch dasNetzkabel des Rechners wieder an. Damit ist der Einbau der Festplatte abge-schlossen und Sie können den neuen Datenträger nun für die Nutzung vorberei-ten.

Abbildung 1.74: Anschluss des Stromkabels an die neue Festplatte.

Damit die Festplatte erkannt wird, müssen Sie diese über das BIOS zunächst anmel-den (vergleiche Kapitel 1.2.5). Dies geschieht über die Standardeinstellungen (Stan-dard CMOS Features), indem Sie für die IDE-Schnittstelle, die Sie für den Festplat-tenanschluss genutzt haben (IDE Primary Master, IDE Primary Slave, IDEScondary Master oder IDE Scondary Master) die Festplattenerkennung mit IDEHDD Auto-Detection durchführen lassen und die Einstellungen IDE Primary Mas-ter und Access Mode auf Auto setzen. Die Einstellungen können je nach BIOSvariieren. Weiterführende Informationen zur Festplatteneinrichtung entnehmen Sieder Motherboard-Dokumentation, die Sie mit Ihrem Rechner erhalten haben.

Zusätzliche IDE-Festplatten partitionieren und formatieren

Können Sie Windows XP von der Festplatte starten, können Sie darüber alle neuenFestplatten komfortabel über die Datenträgerverwaltung partitionieren, formatie-ren und verwalten.

1. Sie starten die Datenträgerverwaltung, indem Sie in der klassischen Ansicht derSystemsteuerung auf das Modul Verwaltung und anschließend auf das SymbolComputerverwaltung doppelklicken.

2. Wählen Sie im Verwaltungsprogramm den Hierarchiezweig Computerverwal-tung (Lokal)/Datenspeicher/Datenträgerverwaltung an. Daraufhin werden dieaktuellen Partitionierungsdaten sämtlicher Festplattenlaufwerke sowie die In-formationen zu CD/DVD-Laufwerken angezeigt. Sie erhalten Angaben zu denvergebenen Laufwerkbuchstaben, den verwendeten Dateisystemen, Angabenzum Fehlerstatus sowie den Kapazitäten und dem jeweils verfügbaren freien

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto90

Speicher. Ferner erhalten Sie Angaben zu den primären und erweiterten Partiti-onen, logischen Laufwerken und nicht zugeordnetem Festplattenspeicher.

Abbildung 1.75:Anlage einer neuenPartition auf einem

noch nicht zuge-ordneten Festplatten-

bereich.

3. Primäre Partition: Um eine neue Festplatte einzurichten, müssen Sie zunächsteine primäre Partition einrichten. Ob Sie die Festplatte lediglich über eine einzel-ne Partition verwalten, müssen Sie nach Ihren eigenen Bedürfnissen festlegen.Ferner sind die Partitionsgröße und die Anzahl der erforderlichen Partitionen andas Dateisystem gebunden. Unter Windows XP sollten Sie bevorzugt mit demNTFS- und in Ausnahmefällen mit dem FAT32-Dateisystem arbeiten. Üblicher-weise ist das Teilen auch großer Festplatten nicht erforderlich. Sie brauchen aufeiner einzelnen Festplatte daher häufig nur eine einzelne primäre Partition ein-zurichten. Je Festplatte können bis zu drei primäre Partitionen und eine erwei-terte Partition eingerichtet werden. Zur Erzeugung einer primären Partitionwählen Sie zunächst den Bereich in der grafischen Darstellung der Laufwerkean, der aktuell nicht zugeordnet ist. Dies ist im Regelfall eine neu in den Rechnereingebaute Festplatte. Öffnen Sie mit der rechten Maustaste das zugehörigeKontextmenü und rufen Sie den Befehl NEUE PARTITION auf. Es startet einAssistent, dessen Willkommensdialog Sie zunächst mit WEITER schließen.

Neue primäre Partition anlegen: Achten Sie darauf, dass die Option PrimärePartition markiert ist, und setzen Sie den Assistenten mit WEITER fort.

Abbildung 1.76:Dialog zur Anlage

primärer und erwei-terter Festplatten-

partitionen.

Partitionsgröße: Legen Sie nun die Größe der primären Partition fest. Die Min-destgröße ist mit 8 Mbyte vorgegeben. Die Maximalgröße entspricht der freienKapazität der gewählten Festplatte. Standardmäßig wird die Maximalgrößevorgeschlagen, so dass Sie Änderungen nur dann machen müssen, wenn Sie dieverfügbare Größe in mehrere logische Laufwerke teilen wollen. Geben Sie dengewünschten Wert ein und bestätigen Sie mit WEITER.

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Festplatten für die Datenspeicherung Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 91

Abbildung 1.77: Angaben zur Fest-legung der Größe einer neuen Fest-plattenpartition.

Laufwerkbuchstabe: In einem weiteren Schritt müssen Sie den Laufwerkbuch-staben zuweisen, unter dem die Partition angesprochen werden soll. Standard-mäßig wird der nächstmögliche Buchstabe vorgegeben und Sie brauchen ledig-lich mit WEITER zu bestätigen.

Abbildung 1.78: Zuweisung eines Laufwerkbuchsta-bens, unter dem die neue Partition im System verwaltet wird.

Dateisystem: In einem weiteren Dialog können Sie nun festlegen, ob eine Forma-tierung durchgeführt werden soll. Da ohne Formatierung auf das Laufwerknicht zugegriffen werden kann, markieren Sie hier das Optionsfeld Diese Par-tition mit folgenden Einstellungen formatieren und legen anschließend diegewünschten Einstellungen wie das zu verwendende Dateisystem (bevorzugtNTFS), die Größe der Zuordnungseinheiten und die Datenträgerbezeichnungfest. Haben Sie das NTFS-Dateisystem gewählt, können Sie durch Markierungdes Kontrollfelds Komprimierung für Dateien und Ordner aktivieren die Kom-primierung für dieses Laufwerk aktivieren. Bestätigen Sie die Angaben mit Wei-ter.

Abbildung 1.79: Erst mit der Forma-tierung kann die Partition im System zur Datensicherung genutzt werden.

Da Videofilme, Musikdateien und Bilddateien in der Regel bereits in komprimier-ten Dateien (z.B. MPEG, MP3, JPG) abgespeichert werden, bringt die Laufwerks-komprimierung keine Vorteile. Die Komprimierung sollten Sie nur dann aktivieren,wenn auf dem entsprechenden Laufwerk auch unkomprimierte Dateien gesichertwerden sollen (z.B. WAV- oder auch DV-AVI-Formate).

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto92

Nachdem Sie die Daten zur Partitionierung und Formatierung festgelegt haben,beenden Sie den Assistenten mit FERTIG STELLEN. Daraufhin werden die Partiti-onierung und anschließend die Formatierung durchgeführt. Erfolgt die Forma-tierung nicht unmittelbar oder wird diese durch Laufwerkzugriffe abgebrochen,können Sie diese nachträglich über den Kontextmenübefehl FORMATIEREN desjeweiligen Laufwerks per Befehl ausführen. Ob ein Laufwerk erfolgreich forma-tiert wurde, erkennen Sie daran, dass innerhalb der Liste der eingerichteten Par-titionen das gewählte Dateisystem sowie der Status Fehlerfrei angezeigt werden.Den Fortschritt der Formatierung können Sie in der Computerverwaltung inner-halb der Tabellenspalte Status des gewählten Laufwerks überwachen. Nach Ab-schluss der Formatierung werden die Daten zur neu zugeordneten Partition inder Computerverwaltung aktualisiert.

Abbildung 1.80:Abschluss des

Assistenten zurEinrichtung neuer

Partitionen.

4. Erweiterte Partition: Haben Sie nicht den gesamten Festplattenspeicher den pri-mären Partitionen zugeordnet, müssen Sie den verbleibenden Teil der erweiter-ten Partition zuweisen. Jede Festplatte kann höchstens eine erweiterte Partitionbesitzen. Die Anlage einer erweiterten Partition erfolgt synonym zur Anlage derprimären Partition. Sie müssen lediglich im Assistenten zum Erstellen neuer Par-titionen die Option Erweiterte Partition wählen und die gewünschte Partitions-größe bestimmen. In der Regel nutzen Sie für die erweiterte Partition den gesam-ten noch nicht zugeordneten Datenträgerspeicher.

Abbildung 1.81:Einrichtung einererweiterten Fest-plattenpartition.

5. Logische Laufwerke: Nachdem die erweiterte Partition eingerichtet ist, müssenSie den freien Speicher dieser Partition auf ein oder mehrere logische Laufwerkeverteilen. Wählen Sie dazu zur erweiterten Partition den KontextmenübefehlNeues logisches Laufwerk ab. Es eröffnet sich erneut der bereits beschriebene

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CD- und DVD-Laufwerke und -Brenner Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 93

Assistent zum Erstellen neuer Partitionen. Innerhalb des Assistenten ist nun be-reits die Option Logisches Laufwerk vorgewählt.

Abbildung 1.82: Einrichtung logischer Laufwerke.

Sie können einer erweiterten Partition 1 bis 23 logische Laufwerke zuordnen.Logische Laufwerke sind nicht identisch mit einem physikalischen Laufwerkund belegen lediglich einen Teil oder die gesamte erweiterte Partition. Ohne dieZuweisung bestimmter Laufwerkbuchstaben kann auf die erweiterte Partitionnicht zugegriffen werden. Die Laufwerkbuchstaben A und B sind Diskettenlauf-werken, der Laufwerkbuchstabe C ist der ersten Festplatte vorbehalten. Ins-gesamt können maximal 26 Laufwerke (Buchstaben A-Z) unter Windows XPverwaltet werden. Die Laufwerkbuchstaben werden gleichermaßen für physika-lische Laufwerke (z.B. Diskettenlaufwerk, Wechselplattenlaufwerk), logischeLaufwerke (Teilbereiche der erweiterten Partition), RAM-Laufwerke (im Spei-cher eingerichtete Laufwerke), umgeleitete Laufwerke (Pfade, die über dieSubst-Anweisung auf ein Laufwerk umgeleitet werden) sowie über ein Netzwerkangebundene Laufwerke genutzt. Haben Sie eine erweiterte Partition mit 250Gbyte erstellt, könnten Sie beispielsweise fünf logische Laufwerke zu je 50Gbyte einrichten. Um allerdings auch für die Zukunft Reserven zu haben, ist esbesser, sparsam bei der Einrichtung logischer Laufwerke zu sein. Im Assistentenmüssen Sie entsprechend den vorangehenden Erläuterungen für das logischeLaufwerk die gewünschte Größe sowie den zu verwendenden Laufwerkbuchsta-ben angeben. Bei Bedarf können Sie den Speicher auch einem NTFS-Pfad zu-weisen. Außerdem müssen Sie die Formatierungseinstellungen festlegen. Ver-gleichen Sie in diesem Zusammenhang die ausführlichen Informationen zurEinrichtung einer primären Partition.

Nach der Einrichtung der neuen Festplatte können Sie diese so nutzen, wie das Sys-temlaufwerk. Ist auf dem Systemlaufwerk ausreichend freier Speicher vorhanden,sollten Sie das zusätzliche Festplattenlaufwerk ausschließlich zur Datenspeicherungvon Musik, Bildern und Videofilmen verwenden.

1.5 CD- und DVD-Laufwerke und -BrennerCD- und DVD-Laufwerke dienen dem Einlesen und Abspielen von Daten-CDs undDVDs, zur Wiedergabe von Audio-CDs sowie zum Wiedergeben von Video-DVDs.Haben Sie einen Videofilm mit viel Aufwand erstellt, werden Sie ihn auch verteilenund auf externen Abspielgeräten wiedergeben wollen. Dafür benötigen Sie einenCD- oder DVD-Brenner. Auch die Zusammenstellung eigener Audio-CDs erfordertein entsprechendes Brenner-Laufwerk. CD- und DVD-Laufwerke werden wahlwei-se als interne Geräte in einen Rechner eingebaut oder über USB-Schnittstellen ex-tern mit dem Rechner verbunden. In der Regel sind aktuelle Rechner mit CD- und

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto94

bevorzugt mit DVD-Brennern ausgestattet. Mit DVD-Brennern können sowohlCD- als auch DVD-Medien beschrieben werden. In der Regel brauchen Sie sich alsonicht um die Anschaffung und den Einbau bzw. den Anschluss eines externen Ge-räts zu kümmern. Der interne Anschluss der CD-/DVD-Geräte an den EIDE-Schnittstellen erfolgt so, wie dies beim Einbau von Festplatten bereits beschriebenwurde (vergleiche Kapitel 1.4.2).

CD-Brenner und CD-Medien

Mit CD-R(W)-Brennern können Sie lediglich CD-Datenträger beschreiben bzw.wiederbeschreiben. CD-Brenner verlieren allerdings immer mehr an Bedeutung undwerden derzeit von den kostengünstigen DVD-Brennern abgelöst. Je nach verwen-deter Software lassen sich mit einem CD-Brenner Videofilme auf VCDs, S-VCDsoder auch MiniDVDs brennen. Beim Verwenden des DivX-Formats reicht ein ent-sprechender CD-Brenner bereits aus, um Filme in DVD-Qualität zu brennen. Aller-dings wird zum Abspielen ein externes Gerät benötigt, das auch das DivX-Formatverarbeiten kann. Dies ist bei einfachen DVD-Playern in der Regel nicht der Fall.Steht Ihnen kein DivX-Player zur Verfügung, können Sie mit CDs nur DVD-Qua-litäten in einer maximalen Länge von ca. 20 Minuten über die so genannten Mini-DVDs erstellen. Auch die Anlage von Daten-CDs und Audio-CDs wird mitCD-Brennnern unterstützt. Aufgrund der eingeschränkten Datenkapazität vonCD-Medien eignen sich diese nicht zur Archivierung von digitalisiertem und unge-schnittenem Filmmaterial. Verfügt Ihr Rechner also nicht bereits über ein Brenner-Laufwerk, sollten Sie in jedem Fall einen DVD-Brenner vorziehen.

DVD-Brenner und DVD-Medien

DVD-R(W)-Brenner sind ebenfalls in unterschiedlichen Varianten verfügbar. Siehaben den Vorteil, dass Sie DVDs erstellen können, die von allen DVD-Playern ab-spielbar sind. Sie unterstützen unterschiedliche Laufzeiten, können aber außerdemauch die Formate VCD, S-VCD oder MiniDVD mit herkömmlichen CDs erzeugen.Auch DivX-Medien können generiert werden. Allerdings gibt es einige Formatun-terschiede. Es gibt Brenner, die lediglich das Format DVD+R(W) schreiben können,und wiederum Brenner, die nur das Format DVD-R(W) schreiben. Die Ausgangs-medien sind unterschiedlich, was beim Einkauf zu berücksichtigen ist.

Um flexibel zu sein, sollten Sie bevorzugt Multiformat-DVD-Brenner kaufen, diesowohl DVD-R(W)- als auch DVD+R(W)-Medien nutzen können. Außerdem wirdzwischen den gängigen Single und den neuen Double Layer-Brennern unterschie-den. Die erste Variante brennt Medien mit bis zu 4,7 Gbyte und die zweite Variantemit bis zu 9,4 Gbyte. Die erste Variante ist preisgünstiger, wird aber auf Dauerdurch die leistungsfähigere Variante ersetzt werden. Aufgrund der Software-Unter-stützung macht es derzeit noch keinen Sinn auf Double Layer-Brenner umzusteigen,insbesondere dann nicht, wenn Ihr Rechner bereits mit einem DVD-Brenner ausge-stattet ist.

Page 95: Audio - Video - Foto

Drucker für die Bild- und Coverausgabe Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 95

1.6 Drucker für die Bild- und CoverausgabeObgleich Drucker nicht zwingend notwendig für die Bild-, Musik- und Videofilm-verarbeitung sind, haben sie auch im multimedialen Bereich eine wichtige Bedeu-tung. Mit ihrer Hilfe können Sie nicht nur Bilder in Fotoqualität ausgeben, sondernSie können selbst gestaltete Cover für Audio-CDs, Video-CDs oder auch DVD-Cover ausdrucken. Der Anschluss der Drucker erfolgt in der Regel über eine paral-lele oder eine USB-Schnittstelle. Die wichtigsten Drucker und deren Bedeutung füreinen Multimedia-PC sind nachfolgend zusammengefasst. Die Druckereinrichtungsoll dabei nicht gesondert beschrieben werden.

Tintenstrahldrucker

Tintenstrahldrucker sind weit verbreitet und unterstützen den Farbausdruck inFotoqualität. Einhergehend damit sind sie hervorragend dazu geeignet, Fotos oderauch Grafiken und CD- und DVD-Covers auszugeben. Im Fachhandel erhalten Siezum Ausdruck von Fotos in echter Fotoqualität spezielles Fotopapier. Das Papierund die benötigten Farbpatronen sind allerdings sehr kostenintensiv, so dass sichhäufig die Entwicklung in einem Fotostudio anbietet. Außerdem ist der Fotodruckzeitintensiv und die einzelnen Fotos müssen nach dem Ausdruck gesondert ge-schnitten werden. Fotostudios und auch große Einzelhandelsketten bieten immerhäufiger die Möglichkeit an, digitale Fotos direkt über Speicherkarten in kürzesterZeit zu entwickeln.

Bietet sich der Fotoausdruck per Tintenstrahldrucker nur in Ausnahmefällen an,liegt das Hauptaufgabengebiet für den Tintenstrahldrucker im Bereich des Aus-drucks selbst gestalteter Cover für Audio-CDs und Video-DVDs. Das am weitestenverbreitete Brennprogramm Nero 6 bietet bereits einen sehr komfortablen Cover-Designer an, über den Sie komfortabel CD- und DVD-Hüllen, Inlets aber auch CD/DVD-Aufkleber gestalten und auch ausdrucken können. Für die Cover können Siekostengünstiges Papier, gegebenenfalls auch in erhöhter Qualität, erhalten. Mithilfeder ausgedruckten Cover erhalten Ihre gebrannten CDs und DVDs ein professionel-les Kleid. Wie Sie CD- und DVD-Cover designen und ausdrucken, wird gesondertin Kapitel 20.4 beschrieben.

Fotodrucker

Mithilfe spezieller Fotodrucker können Fotos bereits auf Fotopapier in Standard-fotogröße ausgegeben werden, ohne dass die Fotos selbst auf exakte Größen ge-schnitten werden müssen. Die entsprechenden Drucker haben aber erheblicheNachteile. Da sie sehr wenig verbreitet sind, sind sie ebenso wie das spezielle Foto-papier für den Ausdruck verhältnismäßig teuer. Außerdem sind sie nicht in derLage, unterschiedliche Formate zu berücksichtigen. Prinzipiell lohnt sich der Kaufeines Fotodruckers heute nicht mehr und auch von gebrauchten Fotodruckern soll-ten Sie die Finger lassen. In Ausnahmefällen ist es sinnvoller, auf hochwertiges Foto-papier und einen bereits vorhandenen Tintenstrahldrucker auszuweichen. Auch dieNutzung von Fotostudios und Online-Anbietern für die Fotoentwicklung bietet sicheher an als die Anschaffung eines speziellen Fotodruckers.

Page 96: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto96

Abbildung 1.83:Fotodrucker, die aus-schließlich dem Aus-

drucken von Fotosdienen, haben erheb-

lich an Bedeutungverloren.

CD-/DVD-Drucker

Ein ganz spezieller Druckertyp liegt mit dem CD/DVD-Label Printer vor (z.B. TDKCD/DVD-Drucker LPCW-50/100). Dieser Drucker ist ausschließlich für das Be-drucken von selbst gebrannten CD- und DVD-Medien geeignet. Je nach Gerätetypkann dieser Drucker Text und Grafiken drucken. Mit dem Drucker selbst erhaltenSie neben der Treiber-Software ein gesondertes Programm zum Gestalten von La-beln. Je Druckerband, das in unterschiedlichen Farben erhältlich ist (Schwarz, Blau,Rot, Grün und Silber), können ca. 40 Datenträger bedruckt werden. Die Medienselbst werden über einen gesonderten Einschub vom Drucker eingezogen.

Abbildung 1.84:Dieser Drucker istausschließlich für

das Bedrucken vonCD- und DVD-

Medien geeignet.

Page 97: Audio - Video - Foto

Drucker für die Bild- und Coverausgabe Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 97

Als CD- und/oder DVD-Medien lassen sich nur solche Datenträger verwenden, dienoch nicht bedruckt sind und die keine raue Oberfläche aufweisen. UnbedruckteMedien erhalten Sie gegebenenfalls über http.//www.cdrohlinge24.de. Der Druckerselbst kann auf dem Datenträger einen oberen und einen unteren Bereich drucken.Drehen Sie das Medium beim wiederholten Ausdruck um 90 Grad, sind auch vierBereiche des Mediums bedruckbar.

Abbildung 1.85: Label Printer mit eingelegtem DVD-Medium.

Der Anschluss des Druckers erfolgt über die USB-Schnittstelle mithilfe eines her-kömmlichen USB-Schnittstellenkabels. Wie Sie den Drucker zur professionellen Ge-staltung von CDs und/oder DVDs nutzen, wird gesondert in Kapitel Kapitel 20.4gezeigt. Bleibt abschließend anzumerken, dass der direkte Druck einer CD/DVDweitaus professioneller wirkt als das Aufkleben eines CD/DVD-Aufklebers, auchwenn Sie beim Label Printer bei der Farbgestaltung erheblich eingeschränkt sind.

Abbildung 1.86: USB- und Netz-anschluss am TDK-Label Printer.

Page 98: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto98

1.7 USB, Firewire und Co. – Schnittstellen für die Datenüberspielung

Die USB- und Firewire-Schnittstellen werden nicht nur zum Anschließen externerGeräte, sondern häufig auch zum Anschließen externer Schnittstellenkomponenten(vergleiche Kapitel 1.8) genutzt. Auch zum Übertragen von analogem und digitalemEinspielen von Videodaten werden diese Schnittstellen genutzt. Prinzipiell wird zwi-schen analogem und digitalem Einspielen von Filmmaterial unterschieden. Dasbeim Überspielen generierte Zielformat auf dem PC ist immer digital, lediglich dasAusgangsmaterial wird in einem analogen oder digitalem Format übergeben. Diegenerierten digitalen Daten werden in Videofilmdateien abgelegt, die in der Regeldie Formate AVI, MPEG oder MPEG2 nutzen. Aufzeichnungen mit dem Windows-eigenen Schnittprogramm MovieMaker werden standardmäßig im WMV-Format(Windows Media Video) abgelegt. Das genutzte Aufzeichnungsformat wird von denjeweiligen Programmen auch zur Weiterverarbeitung genutzt. Streng genommenspielt es keine Rolle, ob das Ausgangsfilmformat digital oder analog vorliegt. Diemeisten digitalen Geräte können digitale Filmsignale über vorhandene SVideo- oderCinch-Anschlüsse auch analog abgeben. Prinzipiell sind digitale Überspielungenaber in der Qualität hochwertiger. Das tatsächliche Datenvolumen, das beim Über-spielen anfällt, ist aber abhängig davon, welches Zielformat oder welche Qualitäts-stufe Sie beim Überspielen wählen. Welche Einstellungen Ihnen im Rahmen derFilmüberspielung angeboten werden, ist zudem abhängig von der jeweiligen Über-spiel-Software. Die meisten Videoschnittprogramme bieten bereits Funktionen zumDigitalisieren an. Dies hat den Vorteil, dass Sie alle Funktionen zum Einspielen undnachträglichen Bearbeiten der Videofilme in einer einzelnen Anwendung vorfinden.

Alle analogen oder digitalen Endgeräte müssen für das Digitalisieren mit dem PCverbunden werden. Wie Sie bereits zu Beginn des Kapitels erfahren haben, lassensich unterschiedlichste Eingabegeräte für das Einspielen von Videofilmen nutzen.Zu den wichtigsten analogen Eingabequellen zählen VHS-Recorder und analogeVHS-C-, Video8- und Hi8-Videokameras, die über analoge TV-Karten mit dem PCverbunden werden. Digitale Videokameras werden, sofern vorhanden, über dieFirewire- bzw. IEEE1394-Schnittstelle mit dem PC verbunden. Alternativ ist aberauch hier ein analoges Überspielen möglich. TV-Karten werden auch zum Einspei-sen von Fernsehsignalen genutzt und erlauben über integrierte Tuner bzw. Satelli-tenreceiver, die Programmverwaltung und das komfortable Umschalten zwischenden empfangenen Kanälen. In der Regel liefern die TV-Karten bereits spezielle Auf-zeichnungssoftware mit, um Fernsehsendungen in Videofilmdateien zu digitalisie-ren. Die Aufzeichnungssoftware ist häufig an elektronische Programmzeitschriften(EPGs) gebunden, die über digitale Satellitenverbindungen oder das Internet aktu-alisiert werden. Über die EPG können Sendungen in der Regel automatisch für diezeitgesteuerte Aufzeichnung angewählt werden.

Page 99: Audio - Video - Foto

USB, Firewire und Co. – Schnittstellen für die Datenüberspielung Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 99

Firewire-Anschluss

Die erforderliche Grundausstattung des PCs, den Sie für die Digitalisierung nutzen,kann sehr unterschiedlich ausfallen und ist abhängig davon, welche EinspielgeräteSie verwenden wollen. Prinzipiell sollte der Rechner zum digitalen Einspielen vonVideofilmen eines digitalen Camcorders aber mit einer Firewire-Schnittstelle ausge-stattet sein. Dieser wird auch als IEEE 1394- oder iLink-Schnittstelle bezeichnet.Die entsprechende Beschriftung finden Sie häufig auch auf dem PC-Gehäuse. DieFirewire-Anschlussbuchse befindet sich in der Regel auf der Gehäuserückseite, häu-fig aber auch zusätzlich im Front-Panel eines PCs. Die Steckerform ist eindeutig undwird ausschließlich für Firewire genutzt.

Abbildung 1.87: Firewire-Anschluss mit IEEE 1394-Beschriftung.

Allerdings wird zwischen großen und kleinen Steckern und Buchsen unterschieden.Die kleinen Anschlussbuchsen finden Sie in Notebooks oder bei digitalen Videoka-meras. Die kleineren Anschlussbuchsen werden häufig als iLink-Schnittstelle ge-kennzeichnet. Mit speziellen Firewire- und iLink-Verbindungkabeln können Geräteper Firewire miteinander verbunden werden. Die Verbindungskabel selbst erhaltenSie in der Regel mit den digitalen Videokameras, allerdings mit einem großen undkleinen Anschlussstecker. Für Notebooks müssen Sie sich ein Verbindungskabel mitzwei kleinen Steckern im Fachhandel besorgen (z.B. MediaMarkt, ProMarkt).

Abbildung 1.88: Firewire- bzw. iLink-Anschluss an einem Notebook.

Firewire-Schnittstellen eignen sich für den schnellen Datenaustausch und eine Über-tragung sehr großer Datenmengen und sind Grundvoraussetzung, um digitaleVideodaten zu übertragen. Über diesen Anschluss können Sie Videodaten in Echt-zeit und ohne Qualitätsverlust überspielen. Einzige Voraussetzung ist, dass auch diedigitale Videokamera über einen Firewire-Anschluss verfügen muss. Besitzt ihreDigitalkamera keinen Firewire-Anschluss, benötigen Sie zum Überspielen gegebe-nenfalls ein gesondertes Überspielgerät, das mit einer analogen TV-Karte verbundenwird. Die Übertragung erfolgt dann allerdings auf analogem Wege und in jedem Fallauch mit Qualitätsverlust.

Page 100: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto100

Abbildung 1.89:JVC-Digital-Capture-

Komponente fürfrühe JVC-MiniDV-

Digitalkameras ohneFirewire-Anschluss.

Wollen Sie eine neue digitale Videokamera erwerben, sollten Sie darauf achten, dassdiese einen Firewire-Anschluss besitzt. Dieser wird auf der Kamera in der Regel alsiLink- bzw. IEEE1394-Anschluss gekennzeichnet. Der Anschluss selbst ist zumeistdurch das Display der Kamera verborgen.

Abbildung 1.90:Aktuelle digitale

Videokameras verfü-gen in der Regel

standardmäßig überdie Firewire-Schnitt-

stelle zum digitalenÜberspielen, auch

wenn diese häufig alsiLink- oder auch DV-Schnittstelle gekenn-

zeichnet wird.

Zur Überspielung der digitalen Video- und Audiodaten benötigen Sie ein Firewire-Kabel, das auf der einen Seite einen großen Stecker für den IEEE 1394-Anschluss(PC/Firewire-Anschluss) und auf der anderen Seite einen kleinen Anschluss für dieiLink-Buchse hat (digitale Videokamera). Für die Verbindung eines externen Gerätsmit einem Notebook benötigen Sie hingegen ein Firewire-Schnittstellenkabel, dasauf beiden Seiten kleine iLink-Stecker besitzt.

Abbildung 1.91:Verbindungskabel für

große Firewire- undkleine iLink-Anschlüsse.

Page 101: Audio - Video - Foto

USB, Firewire und Co. – Schnittstellen für die Datenüberspielung Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 101

Cinch und SVideo-Anschlüsse

Das Einspielen analoger Videosignale erfolgt in jedem Fall über eine analoge TV-Karte, die ihrerseits Cinch- und SVideo-Anschlüsse bereitstellt. Ob Ihr Rechner miteiner TV-Karte ausgestattet ist, können Sie an der Geräterückseite Ihres Rechnerssehen. Die entsprechende Zusatzkarte besitzt Eingangs- und gegebenenfalls Aus-gangsbuchsen für ein Antennenkabel. Die Videoeingänge (Cinch und/oder SVideo)erlauben das analoge Einspielen von Videosignalen. Im Fachhandel ist eine großeAnzahl unterschiedlicher TV-Karten erhältlich (z.B. von TerraTec, Hauppauge,Hercules), die Sie in einen vorhandenen PC nachrüsten können. Der Fachhandelübernimmt für Sie bei Bedarf auch den fachgerechten Einbau. Prinzipiell müssen Sienur die Zusatzkarte in einen freien Steckplatz des Rechners einbauen und die zuge-hörigen Gerätetreiber einrichten. Anschließend können Sie die TV-Karte dann be-reits mit externen Einspielgeräten verbinden. Vergleichen Sie dazu auch die weiter-führenden Informationen, die in Kapitel 1.3 zusammengestellt sind. Auch derCoaxial-Anschluss kann zum Einspeisen von Videosignalen genutzt werden, soferndas externe Gerät einen Antennenausgang besitzt (z.B. VHS-Recorder, DVD-Player).

Abbildung 1.92: Anschlussvarianten zum Einspeisen analoger Video- und Audiosignale.

Die Qualität einer analogen TV-Karte zeigt sich an den angebotenen Anschlüssen.Wollen Sie Filme von Video-/DVD-Recordern bzw. Video-/DVD-Recordern oderauch analogen Videokameras überspielen, sollte die TV-Karte in jedem Fall auchüber SVideo- und Audio-Cinch-Anschlüsse verfügen. Natürlich können Sie bei Be-darf sowohl analoge als auch digitale TV-Karten kombinieren. Der Anschluss derdigitalen Satellitenanlage an die digitale TV-Karte erfolgt standardmäßig über einSatellitenkabel, ohne dass ein Satellitenreceiver zwischengeschaltet werden muss.

USB-Schnittstellenerweiterung

Immer mehr Geräte werden über die USB-Schnittstellen verbunden. Nicht nur ex-terne Festplatten, CD- und DVD-Laufwerke, sondern auch Mäuse, Joysticks undTastaturen werden zunehmend über USB-Schnittstellen an einen PC angeschlossen.Mittlerweile gibt es dementsprechend aktuelle Rechner, die keine PS/2-Anschlüsseanbieten, über die ursprünglich Mäuse und Tastaturen angeschlossen wurden. Eskann also durchaus sein, das es zu wenige USB-Anschlussmöglichkeiten gibt. Prin-zipiell lassen sich zwar an einem USB-Port mehrere Geräte in Serie anschließen, abernicht in jedem Fall ist sichergestellt, dass Sie mehrere Geräte an einem einzelnenUSB-Port unterbringen können. Dies ist in erheblichem Maße davon abhängig, obdie jeweils angeschlossenen USB-Geräte ihrerseits Anschlussmöglichkeiten bieten.

Cinch Audio R, Audio L, Video

S-Video

Antennenanschluss Coaxial

Page 102: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto102

Mithilfe eines 4 Port USB Hub können Sie vereinfacht vier Peripheriegeräte aneinem einzelnen USB-Port anschließen. Bei diesem Gerät handelt es sich um eineZwischenkomponente, die eine Erweiterung einer USB-Gerätekette erlaubt, wenndie angeschlossenen USB-Geräte selbst keine Erweiterungsmöglichkeiten bieten. Essind zusätzlich Hubs mit zwei oder auch vier Anschlussmöglichkeiten verfügbar.Der Anschluss einer USB-Gerätekette erfolgt demnach sternförmig.

WebCams als Videoaufnahmegeräte

Auch Internetkameras (Web Cams), die an USB-Schnittstellen angeschlossen wer-den, können zum direkten Digitalisieren von Videosequenzen genutzt werden. Ver-antwortlich dafür, dass die Kamera als Aufnahmequelle im Digitalisierprogrammerscheint, ist die Einrichtung eines speziellen Gerätetreibers, den Sie zusammen mitder Kamera erhalten. Die Kamera wird dann als verfügbares Aufnahmegerät ver-waltet und parallel zu einer angeschlossenen Digitalvideokamera oder einer exter-nen Schnittstellenkomponente angeboten. Allerdings müssen Sie berücksichtigen,dass die Aufnahmequalität einer WebCam weitaus geringer ist, als dies bei analogenund insbesondere digitalen Videokameras der Fall ist. WebCams eignen sich ledig-lich dann als Aufnahmequelle, wenn Sie später den darüber aufgezeichneten und di-gitalisierten Film in niedriger Qualität beispielsweise über das Internet verteilenmöchten. WebCams werden üblicherweise über die USB-Schnittstelle mit dem PCverbunden. Das dafür erforderliche Schnittstellenkabel erhalten Sie bereits zusam-men mit der Kamera, ebenso wie die erforderlichen Gerätetreiber und eventuell be-nötigte Zusatz-Software. Bei der späteren Digitalisierung ergibt sich kein Unter-schied daraus, ob Sie dazu eine WebCam, eine externe Schnittstellenerweiterung(z.B. Dazzle) oder eine extern angeschlossene, digitale Videokamera verwenden.

Abbildung 1.93:Mini Digital Camera

und WebCam ineiner Funktion.

USB-Anschluss

Page 103: Audio - Video - Foto

Multimedia-Hardwareerweiterungen nachrüsten Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 103

1.8 Multimedia-Hardwareerweiterungen nachrüstenBesitzen Sie bereits einen PC und verfügt dieser nicht über die notwendigen analo-gen und digitalen Schnittstellen zum Einspeisen von Video- und Audiosignalen,dann können Sie diese sehr leicht mit Zusatzkomponenten nachrüsten. Mithilfevorhandener USB- und USB2-Schnittstellen können Sie Cinch-, SVideo- und auchFirewire-Anschlüsse bereitstellen, über die Sie analoge oder auch digitale Video-signale in einen PC übernehmen und wahlweise wieder an analoge oder digitaleEndgeräte abgeben können. Die Zusatzkomponenten werden dann auch als Signal-quellen innerhalb von Schnittprogrammen erkannt und ermöglichen so ein komfor-tables Digitalisieren von Videomaterial. Die Nutzung einer speziellen externenSchnittstellenkomponente bietet sich an, wenn Sie lediglich eigene Videodaten miteinem PC verarbeiten und keine Fernsehkanäle direkt mit dem PC verwalten undaufzeichnen wollen. Auch mit externen Schnittstellen ist ein Aufzeichnen von Fern-sehsignalen möglich. Die Tuner-Funktionen muss aber in diesem Fall der externeund angeschlossene Videorecorder oder aber ein externer analoger oder digitalerSatelliten-Receiver übernehmen.

Analoge Videoeingänge ohne TV-Karte nachrüsten

Mit Pinnacle Dazzle oder einer entsprechenden externen Komponente stellen SieCinch- und SVideo-Eingänge zum analogen Einspielen bereit, ohne dass der Rech-ner über eine gesonderte TV-Karte verfügen muss. Der Anschluss von Dazzle er-folgt über eine herkömmliche USB-Schnittstelle. Nach der Einrichtung müssen Siegesonderte Treiber-Software einrichten, die dafür sorgt, dass die externe Schnitt-stelle als Aufnahmegerät für Videoschnittprogramme erkannt wird (vergleichewww.pinnaclesys.de).

Abbildung 1.94: Analoge Anschlüsse für das Einspielen von Videofilmen ohne TV-Karte erlaubt die Hard-warekomponente Pinnacle Dazzle.

Über den Gerätetreiber können Sie bei der Aufnahme über ein Videoschnittpro-gramm die zu verwendende Schnittstelle für die Einspeisung der Video- und Audio-signale festlegen. Die externe Komponente wird unter der Gerätebezeichnung Pin-nacle DVC 80 bzw. Pinnacle DVC 80 Video gefunden.

Audiokanal links (Cinch)

Audiokanal rechts (Cinch)

S-Video-Anschluss

Videoeingang (Cinch)

Page 104: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto104

Abbildung 1.95:Anzahl der externen

Schnittstellenkompo-nenten und Wahl der

Schnittstelle für dieSignaleinspeisung in

MovieMaker 2.

MovieMaker: Die Cinch-Anschlüsse werden beispielsweise im Windows XP-Schnittprogramm als Zusammengesetzt (Composite) bezeichnet. Wählen Sieals Videoeingabequelle den Eintrag SVideo, wird hingegen angenommen, dassdie Signaleinspeisung über den SVideo-Anschluss von Dazzle erfolgt.

Pinnacle Studio 9: Um in Pinnacle Studio 9 die Komponente Dazzle zu aktivie-ren, rufen Sie den Befehl Setup/Aufnahmequelle ab, setzen dann das Video-und Audio-Aufnahmegerät auf den Eintrag Pinnacle DVC 80 und bestätigenmit OK. Die Wahl der Schnittstelle für die Signaleinspeisung erfolgt im Auf-nahmemodus. Öffnen Sie die entsprechende Bearbeitungsseite und anschlie-ßend über die Schaltfläche VIDEO-PANEL ÖFFNEN das erweiterte Bedienfeld fürdie Festlegung der Einstellungen für das Eingangssignal. Mit Composite wäh-len Sie die Cinch-Anschlüsse als Eingangsschnittstellen und mit SVideo denSVideo-Eingang für die Signaleinspeisung an.

Abbildung 1.96:Wahl der Dazzle-

Schnittstelle für dieSignaleinspeisung in

Pinnacle Studio 9.

Ulead VideoStudio 8: In VideoStudio 8 wählen Sie die BearbeitungsfunktionAufnehmen und dann im Register Aufnahmeeinstellungen die Quelle mit derBezeichnung Pinnacle DVC80 an. Nach Anwahl der Schaltfläche Optionenlegen Sie dann die Eingabequelle und das Audiogerät fest. Der Cinch-Video-anschluss wird hier über Video Composite und das Audiogerät unter PinnacleDVC 80 Audio geführt.

Page 105: Audio - Video - Foto

Multimedia-Hardwareerweiterungen nachrüsten Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 105

Abbildung 1.97: Festlegung der Auf-nahmequelle in Ulead VideoStudio 8.

MAGIX Video deLuxe 2005 Plus: In diesem Programm erfolgt das Aufnehmenüber den Videorecorder, den Sie über den Befehl AUFGABEN/IMPORTIEREN-MAGIX VIDEORECORDER EINFÜHRUNG aufrufen. Im Videorecorder wählenSie die Schaltfläche SETUP an, setzen den Videotreiber auf Pinnacle DVC 80Video und den Audiotreiber auf Pinnacle DVC 80 Audio. Anschließend wäh-len Sie die Schaltfläche ERWEITERT und Eingang an. Über das Kombinations-listenfeld Input setzen Sie dann die Eingangsschnittstelle auf 0: Video Compo-site In (Cinch) oder 1: Video SVideo In (SVideo).

Abbildung 1.98: Wahl der Aufnahme-quelle in MAGIX Video deLuxe Plus 2005.

Dazzle stellt keine analogen Ausgänge bereit, so dass ein Zurückspielen auf externeGeräte (z.B. Videorecorder, DVD-Recorder) nicht möglich ist. Wollen Sie bearbei-tete Videofilme ohnehin auf CD und/oder DVD brennen, können Sie auf diese Aus-gänge aber verzichten. Der Vorteil: Die Komponente ist wesentlich kostengünstigerals die MovieBox Deluxe, die ihrerseits auch analoge Ausgänge anbietet. Insbeson-dere wenn der Rechner bereits über einen Firewire-Anschluss verfügt, sollten SieDazzle der MovieBox Deluxe vorziehen.

Page 106: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto106

Pinnacle MovieBox deluxe – Firewire- und analoge Anschlüsse nachrüsten

Benötigen Sie zusätzlich einen Firewire-Anschluss und zudem analoge Ein- undAusgänge, dann können Sie alternativ auf die Pinnacle MovieBox Deluxe zurück-greifen. Diese stellt nicht nur analoge und digitale Anschlüsse zum Einspielen vonVideofilmen bereit, sondern auch entsprechende Ausgänge, um die bearbeitetenFilme wieder an bestimmte Endgeräte zurückzuspielen. Grundlage für die Movie-Box Deluxe ist allerdings eine USB2-Schnittstelle.

Abbildung 1.99:Die Pinnacle Movie-

Box bietet analogeEin- und Ausgänge

sowie einen Firewire-Anschluss.

Die Anbindung der externen Komponente erfolgt mithilfe spezieller Treiber-Soft-ware, die mit der Komponente ausgeliefert wird. Darüber stehen die Schnittstellenals Aufnahmequellen der Videoschnittprogramme und deren Aufnahmefunktionenzur Verfügung. Die Einrichtung als Aufnahmequelle ist allerdings nicht auf be-stimmte Programme eingeschränkt, da die Anbindung in jedem Schnittprogrammeinheitlich erfolgt. Sie können die Aufnahmequelle daher auch alternativ mit ande-ren Programmen (z.B. Windows MovieMaker, Ulead VideoStudio) verwenden. Mitder Komponente erhalten Sie ferner ein umfangreiches und sehr leistungsfähigesSoftware-Paket:

Das Programm Pinnacle Studio 9 erhalten Sie als nicht eingeschränkte Vollver-sion. Es übernimmt das Digitalisieren bzw. Aufnehmen von angeschlossenenanalogen und/oder digitalen Endgeräten, erlaubt das professionelle Schneiden,Bearbeiten, Vertonen von Videofilmen und erlaubt es zudem, aus dem Pro-gramm heraus Video-CDs, Super-Video-CDs und Video-DVDs zu brennen.Ferner können Sie über das Programm erstellte Videofilme in eine Vielzahl un-terschiedlicher Filmformate umwandeln, wobei auch bereits eingerichtete Zu-satzcodes (Codierer-Decodierer), wie beispielsweise DivX, unterstützt werden.

Hollywood FX Plus/Mega 5.0, mit deren Hilfe Sie selber Trick-, Titel- undÜbergangseffekte erstellen sowie eine Vielzahl vordefinierter Effekte überar-beiten können.

Eine zusätzliche CD mit Bonusinhalten, wie zusätzliche animierte DVD-Menüs.

Eine umfangreiche gedruckte Dokumentation zu Pinnacle Studio 9.

Page 107: Audio - Video - Foto

Pocket PC und Palm Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 107

Die Programme selbst werden in den Kapitel 16, 17, 19, 20 und 21 im Detail vor-gestellt.

Sowohl Dazzle als auch die MovieBox Deluxe werden mit der SE- bzw. Vollversionvon Pinnacle Studio 9 ausgeliefert, über die Sie das Aufnehmen über die externenSchnittstellen vornehmen und eingespielte Filme nachträglich bearbeiten können.

1.9 Pocket PC und PalmWas Laptop- und Notebook lange Zeit waren, sind mittlerweile die Taschen- oderPocket-PCs. Dabei handelt es sich um kleine, kompakte Geräte im Westentaschen-format, die Sie ohne Aufwand mitnehmen können, wenn Sie unterwegs sind. Sie er-lauben beispielsweise das Verwalten von Adressen und Terminen sowie die Eingabevon Notizen. Auch elektronische Bücher, Internetinhalte oder E-Mails können Sieauf einen Pocket PC überspielen und unterwegs verarbeiten. Sie können Textdoku-mente verfassen, Kalkulationen entwerfen oder E-Mails beantworten. Wahlweiseverbinden Sie den Pocket PC mit einem eigenen Modem, um Zugang zum Internetzu erhalten, oder Sie überspielen die Daten zurück auf den Heim-PC, um darüberdie verarbeiteten Daten weiterzuverarbeiten oder versenden zu lassen. Der Funk-tionsumfang eines Taschen-PCs ist abhängig vom verwendeten Modell, dem aufge-spielten Betriebssystem und der mitgelieferten Software.

Sofern Sie neben Ihrem PC einen Taschen- oder Pocket-PC (z.B. Palm) besitzen,können Sie darüber nicht nur MP3-Klangdateien. sondern auch Videofilme mit aufdie Reise nehmen. Sie nutzen den Taschen-PC also nicht nur als Notizblock undTerminverwaltung, sondern wahlweise auch als MP3-Player oder Wiedergabegerätfür Spielfilme. Wollen Sie Spielfilme oder Videofilme für die Mitnahme auf einenPocket PC oder einen Palm überspielen, benötigen Sie gesonderte Spezial-Software(z.B. DaViDeo for Pocket PC oder Kinoma Producer for Palm). Die Übertragungder gerenderten Filme erfolgt nach der Filmaufbereitung im speicherschonendenFormat per ActiveSync oder HotSync. Videofilme werden dabei entsprechend demTaschen-PC an die Größe des vorhandenen Displays angeglichen und einhergehenddamit in der Qualität herabgesetzt.

PC-Anbindung: Entsprechend anderer externer Geräte können Taschen-PCsauf unterschiedliche Art und Weise mit einem Rechner verbunden werden. DieKommunikation und damit der Datenaustausch zwischen den Geräten könnenüber eine Kabel- oder eine Infrarotverbindung (IRDa) erfolgen. Die Infrarot-schnittstelle hat den Nachteil, dass auch der zu verbindende PC eine Infrarot-schnittstelle besitzen muss.

Abbildung 1.100: Infrarotschnittstelle eines Pocket PCs.

Page 108: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto108

Zwar besitzen die meisten Notebooks eine solche Schnittstelle, bei Desktop-PCsgehört sie aber nur bei neueren und hochwertiger ausgestatteten Rechnern zurStandardausstattung. Außerdem haben die Infrarotschnittstellen den Nachteil,dass nur bei einer tatsächlichen »Sichtverbindung« ein fehlerfreier Datenaus-tausch möglich ist. Häufig werden Taschen-PCs auch über eine an die USB-Schnittstelle angeschlossene Docking-Station mit dem PC verbunden. Der An-schluss der Geräte selbst ist geräteabhängig und soll hier nicht weiter vertieftwerden.

Abbildung 1.101:Am einfachsten kanndie Verbindung zwi-

schen PC und PocketPC über eine

Docking Station her-gestellt werden.

Datenaustausch und Kommunikation: Taschen-PCs nutzen spezielle Softwareund gesonderte Betriebssysteme, andere Speichermedien und Datenformate.Dies bedeutet, dass die Daten, die zwischen Heim-PC und Taschen-PC ausge-tauscht werden, zunächst in die entsprechenden Zielformate konvertiert wer-den müssen. Daten, die Sie vom Pocket-PC auf einen Heim-PC überspielen,müssen in ein Format umgewandelt werden, das Windows XP oder die darun-ter laufenden Anwendungen verstehen. Daten, die auf den Taschen-PC zurück-gespielt werden, müssen gleichermaßen in das Datenformat des Taschen-PCsund dessen Programme umgewandelt werden. Damit dies funktioniert, stelltder Taschen-PC gesonderte Software bereit, die Sie auf dem Desktop-PC unterWindows XP einrichten müssen, beispielsweise Microsoft Outlook und Micro-soft ActiveSync beim Windows Pocket PC und den Palm Desktop mitsamt derHotSync-Funktion bei Palm-Geräten. Die Anwendungen Outlook und PalmDesktop ermöglichen beispielsweise die wechselweise Bearbeitung von Termi-nen, Kontakten und Aufgaben. Die Übertragungsprogramme ActiveSync undHotSync sind hingegen für den Datenabgleich zwischen Desktop PC und Ta-schen-PC verantwortlich. Über HotSync oder ActiveSync können beliebigeDaten an Taschen-PCs übergeben werden. Mithilfe der Programme des PocketPCs bzw. Palm werden MP3-Dateien wiedergegeben. Videofilme müssen aller-dings in jedem Fall zunächst an das eingeschränkte Display und dessen Größeangepasst werden.

Page 109: Audio - Video - Foto

Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 109

Entsprechende Software, die entsprechende Formatumwandlungen von Videofil-men macht, so dass Sie diese über den Pocket PC unterwegs anschauen können,wird in Kapitel 23.6 gesondert beschrieben.

1.10 Funkübertragung von Multimedia-DatenMithilfe von Netzwerkverbindungen können Multimedia-Daten zwischen mehre-ren PCs oder einem PC und Geräten, die ihrerseits Netzwerkverbindungen unter-stützen, ausgetauscht werden. Der Datenaustausch kann dabei wahlweise über Ka-belverbindungen oder über Funkverbindungen erfolgen. Funkverbindungen habenden Vorteil, dass Sie diese sehr leicht einrichten können und damit auch baulicheHürden überwinden können. Dieses Kapitel beschreibt, welche Varianten des Da-tenaustauschs es für einen Multimedia-PC mit anderen Geräten gibt, welche Netz-werkgrundlagen zu erfüllen sind und wie Sie die Video-, Foto- und Musikdateneines Multimedia-PCs vereinfacht von einem Zimmer in ein anderes Zimmer über-tragen können.

1.10.1 PC-Datenaustausch per WLAN

Besitzen Sie zwei PCs und steht einer davon im Wohnzimmer und der andere imBüro, können Sie zwischen diesen Rechnern vorhandene Audio-, Foto- oder auchVideodaten über eine bestehende Netzwerkverbindung austauschen. Die Netzwerk-datenübertragungen können über Kabelverbindungen oder über Funkübertragun-gen durchgeführt werden. Kabelverlegungen über Raumgrenzen und Etagen hin-weg sind sehr aufwendig, so dass sich häufig die Einrichtung eines Funknetzwerksanbietet. Funknetzwerke werden auch als WLAN bzw. Wireless LAN (LAN =Local Area Network = lokales Netzwerk) bezeichnet.

Client und Server im Windows-Netzwerk

Jedes Gerät, das Daten im Netzwerk austauschen muss, benötigt einen Netzwerk-adapter (Hardware) und Netzwerk-Software. Die Netzwerk-Software selbst ist Be-standteil aller gängigen Windows-Betriebssysteme. Diese greift über spezielle Trei-ber auf die vorhandene Netzwerk-Hardware zu. Prinzipiell können alle Rechner ineinem Netzwerk Daten austauschen. Im Heimbereich wird dabei in der Regel mitdem Peer-to-Peer-Netzwerktyp gearbeitet. In einem solchen Netzwerk sind alleRechner gleichberechtigt. Sie können anderen Rechnern Daten und Ressourcen(z.B. Drucker, Ordner) zur Verfügung stellen und übernehmen damit die Rolle desServers. Ferner können Sie auch auf die Daten und Ressourcen anderer Rechner zu-greifen und nehmen dann die Rolle des Client ein. In Windows XP-Netzwerkenkann der Datenzugriff über Sicherheitseinstellungen und gesonderte Rechteverga-ben für einzelne Benutzer eingeschränkt werden, so dass die Datenübertragungs-richtungen durchaus eingeschränkt sein können. Prinzipiell ist aber ein Datenaus-tausch möglich wie er in Abbildung 1.102 dargestellt ist.

Grundlage zum Multimedia-Datenaustausch

Jeder Netzwerkrechner kann demnach Audio-CDs verarbeiten, Video-DVDs ab-spielen oder Multimedia-Daten auf der Festplatte verwalten. Der PC kann nicht nur

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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die Musik über angeschlossene Boxen abspielen, sondern Videofilme über einenSoftware Player wie den Windows Media Player auch über den Monitor abspielen.Über die Soundkarte kann jeder Rechner optional mit einer Stereoanlage odereinem externen Sound Receiver und über die Grafikkarte und die Soundkarte auchmit dem Fernseher verbunden werden.

Werden Festplatten-, CD- oder auch DVD-Laufwerke im Netzwerk freigegeben,können auch andere Rechner über das Netzwerk auf die darauf enthaltenen Daten-bestände zugreifen und zwar unabhängig davon, welches Format die Daten selbsthaben. Um ein Abspielen von Audio- und Videodaten zu ermöglichen, ohne dass eszu Aussetzern kommt, werden in jedem Fall schnelle Datenübertragungsraten imNetzwerk benötigt. Achten Sie daher darauf, dass alle Netzwerkkomponenten alleran der Übertragung beteiligten Geräte mindestens eine Datenübertragungsrate von100 MBit/s zulassen.

Abbildung 1.102:Multimedia-Daten-

austausch zwischenzwei PCs.

An dieser Stelle soll auf die Netzwerkeinrichtung nicht im Detail eingegangen wer-den. Einige grundlegende Informationen zur Netzwerkeinrichtung werden aber inKapitel 1.10.2 noch genauer betrachtet. Dort wird dann auch exemplarisch am Pin-nacle ShowCenter gezeigt, wie Sie die Multimedia-Daten eines PCs auch an externePlayer übergeben können, die ihrerseits die Netzwerkanbindung unterstützen.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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1.10.2 Multimedia-PC und das Pinnacle Show Center

Nicht in jedem Fall ist es sinnvoll, einen PC mit Multimedia-Funktionen in dasWohnzimmer zu verfrachten, nur um darüber Video-DVDs, Audio-CDs oder auchauf der Festplatte verwaltete Videofilme oder Klangdateien abspielen oder digitaleFotografien betrachten zu können. Nur selten wird ein PC nämlich ausschließlichfür multimediale Zwecke eingesetzt. Er dient häufig als wichtiges Bürowerkzeugund hat daher im Büro auch seinen Stammplatz. Wird der PC im Büro genutzt,stellt sich mitunter die Frage, ob ein Zweitgerät für das Wohnzimmer angeschafftwerden soll oder nicht. Prinzipiell bietet sich alternativ ein gesonderter Player an,der den Büro-PC mit dem Wohnzimmer verbindet, wie beispielsweise das PinnacleShowCenter, zu dem Sie nähere Informationen auf der Internetseite http://www.pinnaclesys.com erhalten.

Abbildung 1.103: Der Multimedia-PC arbeitet mit dem Pin-nacle ShowCenter im Verbund.

Das Pinnacle ShowCenter ist ein Abspielgerät, das die multimedialen Daten desBüro-PCs über eine Netzwerkverbindung bezieht. Dies kann wahlweise eine Ether-net-Kabelverbindung oder auch eine WLAN-Verbindung sein. Der Büro-PC kanndie Daten selbst wiederum über bestehende Modem-, ISDN- oder auch DSL-Ver-bindungen aus dem Internet beziehen und über die eingerichtete Netzwerkverbin-dung an den Player übergeben. Auch Audio-CDs oder Video-DVDs können überden PC abgespielt werden, die zugehörigen Daten können an das ShowCenter ge-sendet werden. Um die Daten selbst an den Player zu übergeben, wird der PC alsServer eingerichtet. Spezielle Übertragungssoftware übernimmt dabei die Daten-übertragung zum Player, der einhergehend damit die Rolle des Client übernimmt.Der Player selbst kann wahlweise mit einem Fernsehgerät und/oder einer Stereo-anlage bzw. einem Sound Receiver verbunden werden, um die übertragenen Audio-und/oder Videodaten auszugeben. Der Player selbst besitzt zudem eine Fernbedie-nung, über den Sie den Player bedienen und komfortablen Zugriff auf Videos, Fotosund Musik in Ihrem Wohnzimmer erhalten. Zu dem Player erhalten Sie bereits spe-zielle Software, mit deren Hilfe Medien komfortabel verwaltet und dem Player imWohnzimmer verfügbar gemacht werden (vergleiche Abbildung 1.104).

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Abbildung 1.104:Der ShowCenter-

Player kann per Fern-bedienung fernge-

steuert werden.

Bevor Sie mit dem PC und dem ShowCenter im Verbund arbeiten können, müssenSie zunächst die Hardware anschließen, die Steuerungs-Software auf dem PC, derals Server dient, installieren sowie für die Verwaltung der Medienbibliothek sorgen.

Bei der Übertragung von Videofilmdaten fallen sehr große Datenmengen an. Umeine zeitgerechte Überspielung und ein ruckelfreies Abspielen von diesen Video-daten zu ermöglichen, werden Netzwerkadapter mit Übertragungsraten von 100MBit/s (100BaseT) dringend empfohlen. Für das ausschließliche Überspielenvon Audiodaten sind hingegen auch Netzwerkadapter mit Übertragungsraten von10 MBit/s ausreichend.

Einrichtung der PC-Hardware

Um mit dem Pinnacle ShowCenter arbeiten zu können, richten Sie in einem erstenSchritt die Hardware ein. Für den Multimedia-PC bedeutet dies, dass dieser miteiner Netzwerkkarte ausgestattet und die Netzwerkfunktionalität unter WindowsXP bzw. der Windows Media Center Edition bereits eingerichtet sein muss. Da diemeisten PCs bereits standardmäßig mit Netzwerkkarten ausgestattet sind, ist in derRegel keine Hardwareerweiterung bzw. Erweiterung um eine Netzwerkkarte erfor-derlich. Zumindest dann nicht, wenn die Netzwerkverbindung über ein Kabel er-folgen soll. Anders sieht es allerdings aus, wenn der Rechner aufgrund der räumli-chen Trennung über eine WLAN-Funknetzwerkverbindung mit dem ShowCenterverbunden werden soll oder muss. Da nur wenige PCs in der GrundausstattungWLAN-Netzwerkkarten für Funknetzwerke bereitstellen, müssen Sie den PC zuerstum eine WLAN-Netzwerkkarte oder einen externen USB-WLAN-Adapter erwei-tern (vergleiche Abbildung 1.105).

Interne WLAN-Netzwerkkarte: Diese Netzwerkkarte erfordert im Rechnereinen freien PCI-Steckplatz. Um die Karte nutzen zu können, muss zunächstder Rechner aufgeschraubt, die Karte in den freien PCI-Steckplatz eingebautund anschließend der zugehörige Treiber unter Windows XP eingerichtetwerden.

Externer WLAN-USB-Adapter: Der externe WLAN-USB-Adapter hat denVorteil, dass er direkt mit einem USB-Anschluss verbunden werden kann, überden aktuelle Rechner standardmäßig verfügen. Es wird kein freier PCI-Steck-

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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platz benötigt. Um den Adapter nutzen können, müssen allerdings ebenfallsGerätetreiber eingerichtet werden. Das Gerät wird beim Anschluss auto-matisch vom System erkannt und auch die Treiber-CD wird automatisch ange-fordert.

Abbildung 1.105: Interne WLAN-Netz-werkkarte und exter-ner USB-WLAN-Adapter.

Für Funknetzwerkübertragungen wird in jedem Fall (!) ein Access Point (= Zugriffs-punkt) benötigt, da ein direkter Datenaustausch zwischen zwei WLAN-Adapternbzw. WLAN-Netzwerkkarten nicht möglich ist. Der Access Point selbst sollte zen-tral zwischen PC und ShowCenter aufgestellt werden und mithilfe der beiliegendenKonfigurations-Software gegen unrechtmäßigen Netzwerkzugang gesichert wer-den. Befolgen Sie dazu die Hinweise zur Konfiguration, die Sie zusammen mit demAccess Point erhalten. Die Konfigurations-Software variiert je nach Hersteller desAccess Points.

Abbildung 1.106: Der Access Point übernimmt den Datenaustausch zwi-schen mehreren WLAN-Adaptern.

Der Access Point selbst wird über einen Router mit dem Netzwerk bzw. einem be-stimmten PC verbunden. Die Verbindung erfolgt über ein Standardnetzwerkkabelvom Typ RJ45/Cat5. Erweiterte Informationen zur Einrichtung eines WLAN-Netz-werks erhalten Sie auch im Internet unter der Adresse http://www.freenet.de/freenet/computer_und_technik/hardware/peripherie/wlan_special bzw. http://pc-welt.de/know-how/backgrounder/dsl/102792/index.html.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Funkverbindungen sind nicht unkritisch. Zum einen kann die Entfernung zwischenden WLAN-Adaptern und dem Access Point, zum anderen die Anzahl der Deckenund Wände, die zwischen den WLAN-Adaptern und dem Access Point liegen, ne-gativen Einfluss auf die Übertragungsqualitäten haben und diese mitunter auchkomplett unterbinden. Auch die Bauweise (z.B. Stahlbeton) kann die Übertragungempfindlich stören oder aber auch für Verbindungsunterbrechungen sorgen. Kabel-verbindungen sind in jedem Fall weniger störanfällig, aber mitunter erheblichschwieriger und mit mehr Arbeits- und Kostenaufwand zu verlegen.

Netzwerkanbindung des Pinnacle ShowCenter

Haben Sie die Netzwerkvoraussetzungen auf Seiten des PCs erfüllt, ist es nur nochein kleiner Schritt, um das Pinnacle ShowCenter mit dem PC zu verbinden. Betrach-ten Sie die Rückseite des Geräts, dort finden Sie zwei Anschlusstypen für die einzu-richtende Netzwerkverbindung.

Ethernet 10/100: Dieser Anschluss wird für direkte Ethernet-Kabelverbindun-gen genutzt. Der Steckertyp für diesen Anschlusstyp lautet RJ45. RJ-45-Ver-bindungen werden von Netzwerkadaptern mit Datenübertragungsraten von10 oder auch 100 MBit/s angeboten. Beide Datenübertragungsraten werdenauch vom Pinnacle ShowCenter unterstützt, was Sie an der entsprechenden Be-zeichnung 10/100 erkennen können.

Expansion Slot: Bei diesem Einschub handelt es sich um einen Steckplatz füreine PCMCIA-WLAN-Netzwerkkarte. Mussten Sie diese Steckkarte bei denersten Geräten des ShowCenter gesondert erwerben, ist diese bei aktuellen Ge-räten bereits enthalten.

Abbildung 1.107:Anschlüsse zur

Herstellung einerEthernet-Netzwerk-

verbindung.

Nutzen Sie zur Verbindung zweier Netzwerk-PCs einen Router, können Sie einenPC und das ShowCenter optional auch direkt miteinander verbinden. Allerdingsmüssen Sie dazu ein spezielles RJ45-Crossover-Kabel verwenden. Dieses ist im Lie-ferumfang des ShowCenter enthalten. Insgesamt erhalten Sie mit dem ShowCenterzwei Ethernet-Kabel. Das längere Kabel hat eine Länge von 10 Metern (in der Regelschwarz ummantelt) und ist ein herkömmliches Kabel, das kurze Kabel hat eineLänge von 5 Metern (in der Regel grau ummantelt) und ist das besagte Crossover-Kabel.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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Abbildung 1.108: Ethernet-Crossover-Kabel vom Typ RJ45/Cat5.

Verbinden Sie das ShowCenter direkt mit einem PC, so nutzen Sie den Ethernet-An-schluss und verbinden diesen über das Crossover-Kabel mit dem RJ45-Anschlussder Netzwerkkarte des PCs. Ist der PC an einen Router angeschlossen, so verbindenSie auch das ShowCenter, nun aber mit dem herkömmlichen Ethernetkabel, eben-falls mit dem Router. Im letztgenannten Fall muss DHCP (Dynamic Host Configu-ration Protocol) im Netzwerk aktiviert sein.

Haben Sie bereits ein WLAN-Netzwerk und einen Access Point eingerichtet undwollen Sie dieses für das Pinnacle ShowCenter nutzen, so müssen Sie zunächst auchdie WLAN-Netzwerkkarte in den Expansion Slot des Player einschieben. Die Netz-werkkarte selbst ist in Abbildung 1.109 dargestellt.

Abbildung 1.109: WLAN-Netzwerk-adapter für das Pin-nacle ShowCenter.

Schieben Sie nun die Karte mit der Beschriftung nach oben und der Steckleiste nachvorne in den freien Expansion Slot. Schieben Sie die Karte bis zum Anschlag, abermit Vorsicht ein. Das Ende der Karte schaut nach dem Einschieben heraus, wasdurchaus Sinn macht, da es sich bei diesem Ende um die Antenne der Erweiterungs-karte handelt.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Abbildung 1.110:Einsetzen des

WLAN-Netzwerk-adapters in das Pin-

nacle ShowCenter.

In der Regel werden Sie den Player mit dem Fernsehgerät verbinden. Nutzen Siedazu bevorzugt den Scart-Anschluss, den Sie sowohl an der Geräterückseite desPlayer als auch an den meisten Fernsehgeräten finden. Um die Geräteverbindungherzustellen, nutzen Sie das Scart-Kabel, das zum Lieferumfang des ShowCenter ge-hört (vergleiche Abbildung 1.111).

Abbildung 1.111:Über die Scart-

Anschlussbuchseund ein Scart-Kabel

verbinden Sie dasPinnacle ShowCenter

mit Ihrem Fernseh-gerät.

Nach dem Anschluss des Pinnacle ShowCenter über das Scart-Kabel und der Ver-bindung des Player mit dem Netzkabel an der Steckdose können Sie über den AV-Fernsehkanal den Sender des Player einschalten (vergleiche Abbildung 1.112).

Abbildung 1.112:Der AV-Kanal legt am

Fernsehgerät dieübertragenen Video-

und Audiodatenoffen.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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Aktuelle Kinofilme besitzen hochwertigen Sound in Dolby Digital 5.1-, Dolby Di-gital 6.1 Ex und/oder auch DTS-Qualität. Um diesen Sound über einen externenSound Receiver dekodieren und wiedergeben zu können, müssen Sie das PinnacleShowCenter über den digitalen Audioausgang (Digital Audio Out) mit dem digita-len Audioeingang des Sound Receivers verbinden. Nutzen Sie dazu bevorzugt, so-fern dieser Anschluss am Sound Receiver nicht bereits durch ein anderes Gerät be-legt ist, den optischen Ausgang (Optical). Das dafür benötigte Lichtleiterkabelerhalten Sie zusammen mit dem externen Sound Receiver oder aber im Elektronik-Fachhandel, wie dem MediaMarkt oder ProMarkt. Der Coaxial-Anschluss (Coax)kann für die Übertragung von Dolby Digital-Sound genutzt werden und wird vonden meisten Geräten alternativ zum optischen Ausgang bzw. Eingang angeboten.Eine Übertragung von DTS-Sound ist darüber aber nicht möglich.

Abbildung 1.113: Digitaler Sound für externe Sound Receiver.

Konfiguration für den WLAN-Zugriffspunkt

Das ShowCenter ist für das WLAN vorkonfiguriert und nutzt die SSID ShowCen-ter, wobei die Web-Verschlüsselung abgeschaltet ist Nutzen Sie eine andere SSID inIhrem WLAN, dann müssen Sie das ShowCenter entsprechend umkonfigurieren.

1. Nachdem Sie den Player eingeschaltet haben und nachdem das Eröffnungsbilderscheint, betätigen Sie auf der ShowCenter-Fernbedienung die Taste B. Wech-seln Sie mit den Pfeiltasten auf die Option WiFi Setup und bestätigen Sie mit»OK«.

2. Geben Sie im Textfeld SSID die Bezeichnung für das kabellose Netzwerk ein,hier beispielsweise WirelesIngES und bestätigen Sie mit Save. Beachten Sie, dassbei der SSID zwischen Groß- und Kleinschrift unterschieden wird. Sie wechselnauf der Fernbedienung zwischen Groß- und Kleinschrift sowie Zifferneingabeüber die Taste C/N. Mitunter können Sie auf dieser Seite durch entsprechendeMarkierung auch die 64- bzw. 128-Bit-WEP-Verschlüsselung aktivieren und denSchlüssel dann im Textfeld WEP Key eingeben.

Über das ShowCenter-Menü erhalten Sie standardmäßig in der Eröffnungsseiteauch die Möglichkeit, den Media Server über den Namen und die zugehörige IP-Adresse zu definieren, der die Audio- und Videodaten bereitstellt. Diese Zuweisungist an dieser Stelle aber nicht nötig, da diese komfortabler über den PC erfolgenkann, über den Sie die Steuerungs-Software einrichten (siehe unten).

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Einrichtung der Pinnacle ShowCenter-Software

Nachdem das Pinnacle ShowCenter für den WLAN-Betrieb konfiguriert wurde,können Sie nun die Steuerungs-Software auf dem Rechner einrichten, der als MediaServer konfiguriert werden soll. Die Mindestvoraussetzungen für einen PC, der andas ShowCenter gebunden werden soll, ist ein Rechner mit Pentium III- oder kom-patiblem Prozessor mit 1 GHz Taktung, 256 Mbyte Arbeitsspeicher sowie einemfreien Festspeicherplatz von 5 Gbyte sowie einer DirectDraw-kompatiblen Grafik-karte mit 16 Bit Farbtiefe und einer Mindestauflösung von 800x600 Punkten. Fer-ner benötigt der Rechner wie bereits erwähnt eine Ethernet-Netzwerk- bzw.WLAN-Netzwerkkarte sowie eine DirectX9-kompatible Soundkarte. Für WLAN-Funknetzwerke und eine kabellose Datenübertragung wird ferner ein WLAN-Access Point benötigt. Die vom Hersteller angegebenen Mindestvoraussetzungengarantieren zwar den Einsatz des Pinnacle ShowCenter, sinnvoller sind aber natür-lich Rechner mit höheren Qualitätsmerkmalen. Insbesondere ein schnellerer Prozes-sor (Pentium 4-Prozessor mit 1,8 GHz oder mehr) und mehr Arbeitsspeicher (min-destens 512 Mbyte) bieten sich hier an.

Mit dem Pinnacle ShowCenter erhalten Sie eine Installations-CD mit der Steue-rungs-Software, die Sie in das CD- bzw. DVD-Laufwerk des Rechners einlegen, derals Media-PC fungieren soll. In der Regel startet das Einrichtungsprogramm nachdem Einlegen der CD automatisch.

1. In einem ersten Schritt legen Sie die Sprache für die Einrichtung fest, hier alsoDeutsch, und bestätigen mit Weiter. Es erscheint zunächst ein Eröffnungsdialog,den Sie ebenfalls mit Weiter bestätigen.

2. Um die Lizenzvereinbarung zu bestätigen, markieren Sie nun die Option Ich binmit den Bedingungen der Lizenzvereinbarung einverstanden und setzen mitWeiter fort. Anschließend können Sie Ihre Adressdaten sowie die Seriennummereingeben. Die Seriennummer ist auf der CD-Hülle aufgedruckt. Alle erforderli-chen Eingaben sind im Dialog durch ein Sternchen gekennzeichnet. BestätigenSie die Eingaben mit OK.

Abbildung 1.114:Dialog zur Eingabe

von Adressdaten undSeriennummer.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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3. Um die Steuerungssoftware vollständig zu übernehmen, markieren Sie im fol-genden Dialog die Option Vollständig und setzen erneut die Bearbeitung mitWeiter fort und bestätigen abschließend mit Installieren. Der Fortgang der Ein-richtung kann nun bereits an einer Fortschrittsanzeige verfolgt werden.

Abbildung 1.115: Um sämtliche Soft-ware-Komponenten einzurichten, nutzen Sie die Option »Vollständig« des Einrichtungs-programms.

4. Um eine Verknüpfung für das Verwaltungswerkzeug auf dem Desktop anlegenzu lassen, bestätigen Sie die entsprechende Abfrage mit Ja.

Abbildung 1.116: Einrichtung einer Desktop-Verknüp-fung für das Pinnacle ShowCenter.

5. Sie werden aufgefordert, den Rechner neu zu starten. Stellen Sie dazu sicher, dassalle Anwendungen geschlossen und alle Daten dieser Anwendungen gesichertsind. Bestätigen Sie nur in diesem Fall die Option Ja. Computer jetzt neu startenmit Fertig stellen. Sie können alternativ den Neustart auch später noch über denStartmenübefehl Start/Ausschalten und die Option Neu starten selbst durchfüh-ren lassen.

Abbildung 1.117: Um das ShowCenter einsetzen zu können, muss der Media-PC zunächst neu gestar-tet werden.

Medienverwaltung für das Pinnacle ShowCenter

Nachdem die Verwaltungs-Software eingerichtet ist, übernimmt diese die Ver-waltung und Bereitstellung der Medienbibliothek für das Pinnacle ShowCenter. Esregelt die Freigaben für den Player und stellt Funktionen zum Importieren, Organi-sieren und Exportieren von Musikdateien, Videofilmdateien und digitalen Foto-dateien bereit. Außerdem besitzt das Programm einen integrierten Player. Über dasVerwaltungsprogramm können Sie sowohl lokale Dateien als auch Dateien andererNetzwerkrechner ansprechen. Dies hat den Vorteil, dass nicht sämtliche Dateientatsächlich auf einem einzelnen Rechner verwaltet werden müssen.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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1. Verwaltungsprogramm starten: Um die Medienverwaltung zu starten, dop-pelklicken Sie auf dem Media Server auf das Desktop-Symbol ShowCenter.

Abbildung 1.118:Über dieses Desk-

top-Symbol startenSie das Verwaltungs-programm zur Show-

Center-Medien-bibliothek.

Das Verwaltungsprogramm setzt sich aus mehreren Teilen zusammen.Im oberen linken Bereich finden Sie mehrere Registerseiten, über die Sieauf die Hauptfunktionen zum Importieren, Organisieren und Exportie-

ren der Mediendateien zugreifen. Im oberen rechten Bereich ist der Media Playervorhanden, über den Sie die Inhalte der Medienbibliothek auf dem Media Serverbetrachten können, ohne auf einen externen Software Player wie den WindowsMedia Player zurückgreifen zu müssen. Im unteren Bereich finden Sie schließlichden Inhalt der Medienbibliothek. Dieser ist, ebenfalls über gesonderte Register-seiten, in die Bereiche Musik, Filme und Bilder gegliedert (vergleiche Abbildung1.119).

Abbildung 1.119:Das Verwaltungspro-

gramm zur Medien-bibliothek.

2. Medientyp auswählen: Unabhängig davon, welche Verwaltungsfunktion Sienutzen wollen, müssen Sie zunächst festlegen, welchen Medientyp Sie verwaltenwollen. Dies geschieht über das Register zu den Medientypen. Um beispielsweisedigitale Fotografien zu verwalten, wählen Sie das Register Bilder und zur Ver-waltung von Musik das Register Musik an. Nach Aktivierung einer bestimmtenRegisterseite erhalten Sie unmittelbar die zu einem Typ freigegebenen Inhalte derMedienbibliothek angezeigt.

Abbildung 1.120:Register zur Anwahldes zu verwaltenden

Medientyps.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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3. Medien importieren: Die wichtigste Funktion innerhalb des Verwaltungspro-gramms ist das Importieren von Mediendateien, die Sie mithilfe der gleichnami-gen Registerseite aktivieren. Diese Funktion übernimmt nicht nur die angegebe-nen Daten in die Bibliothek, sondern sorgt auch dafür, dass die Daten selbst fürdas externe ShowCenter freigegeben werden.

– Ordner: Die Daten selbst werden wahlweise über angegebene Ordner im-portiert, wobei die Suche nach unterstützten Dateitypen innerhalb dieserOrdner automatisch erfolgt. Je nach Datentyp werden gefundene Medien-dateien der Gruppe Filme, Musik oder auch Bilder zugeordnet. Um dieSuche in einem bestimmten Ordner zu starten, legen Sie nach Anwahl derSchaltfläche Auswählen den Startordner für die Mediensuche fest. Mar-kieren Sie die Option Unterverzeichnisse durchsuchen, wenn alle unterge-ordneten Verzeichnisse des Ausgangsordners ebenfalls durchsucht werdensollen.

Abbildung 1.121: Suche nach Medien-dateien in einem angegebenen Ordner.

– Dateien: Wollen Sie gezielt einzelne Dateien in die Medienbibliothek auf-nehmen, selektieren Sie diesen Eintrag im Listenfeld Importieren von an.Anschließend klicken Sie auf die Schaltfläche Auswählen, suchen die Dateiper Dateidialog auf und bestätigen mit Öffnen.

Das Pinnacle ShowCenter unterstützt die Audioformate WMA und MP3 sowie dieVideoformate MPEG1/2, DivX (Version 4 und 5), XviD, DV AVI und WMV. DieVideoformate AVI und WMV werden intern konvertiert. Als Bildformate stehenferner JPG, PNG und GIF zur Verfügung.

– Laufwerke: Mit dieser Option können Sie auch ganze lokale Laufwerkenach Mediendateien durchsuchen lassen. Um Netzwerklaufwerke durchsu-chen zu lassen, müssen Sie in jedem Fall den Import über Ordner durchfüh-ren lassen.

– Audio CD: Über diese Option können Sie die Musiktitel einer Audio-CD indie Medienbibliothek aufnehmen. Die Titelinformationen zu einer CD kön-nen mit Titel holen automatisch aus dem Internet herunter geladen werden.Jeder einzelne Titel kann dabei nach Bedarf markiert oder demarkiert wer-den. Die Titel werden beim Import in das MP3-Format gerippt und stan-

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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dardmäßig in gesonderten Alben-Unterverzeichnissen des Benutzerver-zeichnisses Eigene Musik abgelegt.

Abbildung 1.122:Import von Musik-

dateien einerAudio-CD.

– Digitaler Fotoapparat: Verfügen Sie über einen digitalen Fotoapparat, kön-nen Sie diesen mit dem Rechner verbinden und über diese Funktion den Bil-dimport durchführen. Dazu wählen Sie zunächst die per Kombinationslis-tenfeld angebotenen Kameras an. Erscheint die Kamera nicht, obwohl diesebereits angeschlossen wurde, können Sie mit Erneuern die Anzeige aktuali-sieren. Um die Bilder zu ordnen, können Sie über das Textfeld Album einenOrdnernamen für die neuen Bilder angeben. Durch markieren der OptionLöschen nach dem Importieren sorgen Sie nach dem Import für ein auto-matisches Löschen der Bilder auf dem digitalen Fotoapparat.

– Überwachtes Verzeichnis: Verwenden Sie Standard-Medienverzeichnisse,dann können Sie diese zu überwachten Verzeichnissen machen, bei denendie Inhalte automatisch überwacht und bei jedem Neustart des Verwal-tungsprogramms automatisch mit deren Aktualisierungen berücksichtigtwerden. Sie können beliebig viele überwachte Verzeichnisse angeben oderwieder entfernen, wobei aber kein physikalisches Löschen dieser Verzeich-nisse erfolgt.

Beginnen Sie die Suche der Mediendateien jeweils nach Festlegung des Import-typs durch Anwahl von Start. Die Suche selbst wird an einer Fortschrittsanzeigeveranschaulicht und kann mit Stop vorzeitig beendet werden.

Die Importfunktion des Verwaltungsprogramms zum ShowCenter ist Multithrea-ding-fähig. Sie können also zeitgleich mehrere Importe durchführen, also beispiels-weise von einer Audio-CD und einem Netzwerkverzeichnis.

4. Medienbibliothek verwalten: Wie bereits erwähnt, werden die importierten Me-dienbibliotheken aufgenommen. Den gesamten Inhalt zu einem bestimmten Me-dientyp (z.B. Musik) erhalten Sie angezeigt, wenn Sie die Auswahl Bibliothekselektieren. Mit Zuletzt importiert werden nur die zuletzt übernommenenMediendateien aufgelistet. Haben Sie Playlisten definiert, können Sie auch diesegezielt anwählen. Mithilfe der Spaltenköpfe der Listenansicht können Sie dieInhalte nach Teilinformationen auf- oder auch absteigend sortieren lassen. DieSchaltfläche X ermöglicht es ferner, selektierte Titel aus den Bibliotheken wie-der zu entfernen. Nach Anwahl des Lupensymbols können Sie zudem nach vor-gegebenen Auswahlkriterien (z.B. Musikrichtung, Interpret oder Album) aus-

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 123

wählen. Mit Kontextmenübefehlen können Sie ausgewählte Mediendateienabspielen, konvertieren oder ebenfalls löschen.

Abbildung 1.123: Programmbereich zur Verwaltung der importierten Medien-dateien.

5. Mediendateien organisieren: Die Organisatorfunktion sorgt dafür, dass umfang-reiche Mediendateisammlungen übersichtlich geordnet werden können und einvereinfachter Zugriff auf einzelne Dateigruppen möglich ist. Um dies zu gewähr-leisten, werden beispielsweise Fotos standardmäßig bestimmten Alben und Mu-siktitel bestimmten Stilrichtungen zugeordnet. Die aktuell verfügbaren Kenn-zeichnungen werden über die Registerseite Organisieren angezeigt, wenn Sieeine bestimmte Mediendatei der Bibliothek anwählen. Um selbst neue Gruppeneinzurichten, wählen Sie die Schaltfläche Neues Schlüsselwort erzeugen an. Eswird dann das Schlüsselwort Unbenannt generiert. Dieses wählen Sie durcheinen Doppelklick mit der Maus an, geben dann den gewünschten Schlüsselbe-griff ein und bestätigen mit Æ. Nach gleichem Schema können auch mehrereSchlüsselbegriffe definiert werden. Um die Schlüsselworte einzelnen Medien-dateien zuzuordnen, wählen Sie diese in der Medienbibliothek an und markierendann das Schlüsselwort durch das jeweils vorangestellte Symbol (vergleiche Ab-bildung 1.124).

Abbildung 1.124: Schlüsselworte erlauben das Einrich-ten eigener Gruppen für die Dateiordnung.

Um die Inhalte nun ausgewählt nach einem bestimmten Begriff zu selektieren,rufen Sie nach Anwahl der SUCHEN-Schaltfläche zur Schaltfläche mit dem klei-nen Fragezeichen den Kontextmenübefehl Schlüsselworte ab, wählen dann denbenutzerdefinierten Schlüsselbegriff an und schon werden nur noch die ausge-wählten Dateien aufgelistet (vergleiche Abbildung 1.125). Mit der AuswahlAlles heben Sie die Anzeige der Auswahl nach dem Schlüsselwort wieder auf.

Page 124: Audio - Video - Foto

Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto124

Abbildung 1.125:Anzeige bestimmterMediendateien nachbenutzerdefinierten

Schlüsselworten.

6. Medien abspielen: Wie bereits erwähnt, können Sie Mediendateien der Medien-bibliothek unmittelbar über das Verwaltungsprogramm ausgeben lassen. Dazubrauchen Sie auf die anzuzeigende oder abzuspielende Datei lediglich doppel-zuklicken. Sollen mehrere Dateien in Folge wiedergegeben werden, markierenSie diese in der entsprechenden Listenansicht des jeweiligen Medientyps undrufen dann den Kontextmenübefehl Auswahl abspielen ab. Der Player selbst äh-nelt in der Funktion dem Windows Media Player, ist aber im Verwaltungspro-gramm integriert. Über den Player können Sie die Lautstärke regeln, zwischeneinzelnen Dateien wechseln, das Abspielen pausieren oder fortsetzen bzw. wie-derholen. Durch einen Doppelklick auf den Wiedergabebereich des Players kön-nen Sie bei Bedarf zwischen Miniatur- und Vollbildmodus wechseln.

Abbildung 1.126:Der integrierte Media

Player des Verwal-tungsprogramms.

7. Wiedergabelisten definieren und einsetzen: Ebenso wie mit dem WindowsMedia Player können Sie auch mit dem ShowCenter-VerwaltungsprogrammWiedergabelisten bzw. Playlisten definieren. Auf diese Playlisten können Sienicht nur im Verwaltungsprogramm, sondern auch über das ShowCenter selbstzugreifen. Um Playlisten zu definieren, wechseln Sie zunächst auf die Register-seite Playlisten. Um eine neue Wiedergabeliste einzurichten, wählen Sie dieSchaltfläche Neue Playliste erzeugen an. Es wird dann das Schlüsselwort Play-liste generiert. Dieses wählen Sie durch einen Doppelklick mit der Maus an,geben dann den gewünschten Namen der neuen Wiedergabeliste ein (z.B. MeineFilme) und bestätigen mit Æ. Anschließend können Sie von der Medienbiblio-thek einzelne oder mehrere markierte Dateien per Drag&Drop oder durch An-wahl der Schaltfläche + in die neue Wiedergabeliste aufnehmen. Die neue Wie-dergabeliste wird unmittelbar auch in die Medienbibliothek übernommen undkann zur Einschränkung der Dateiauswahl per Listenfeld angewählt werden.

8. Medien exportieren: Das Verwaltungsprogramm bietet auch eine Funktion, umbenutzerdefinierte Playlisten in Ordner, Winamp-Playlisten oder auf einen Bren-ner zu exportieren. Für den Export zum Pinnacle ShowCenter wird diese Funk-tion jedoch nicht benötigt.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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Abbildung 1.127: Mit Playlisten kann die Dateiauswahl eingeschränkt werden.

Um Mediendateien auf dem Pinnacle ShowCenter abspielen zu können, muss derals Media Server konfigurierte Rechner in Betrieb sein. Nur so ist auch der Zugriffauf die freigegebenen Daten sichergestellt. Die Ausführung des Verwaltungspro-gramms ist allerdings nicht erforderlich.

Zugriff auf Musik, Fotos und Videofilme mit dem Pinnacle ShowCenter

Nachdem Sie den Media Server konfiguriert und die Medienbibliothek eingerichtetund freigegeben haben, kann nun auch das ShowCenter selbst auf die freigegebenenDaten zugreifen und diese abspielen. Die Bedienung des Geräts erfolgt dabei übereine Fernbedienung und eine grafische Benutzeroberfläche auf dem Fernsehbild-schirm. Die Oberfläche selbst orientiert sich im Aufbau an aktuellen Media Center-Oberflächen, wie diese beispielsweise von der Microsoft XP Media Center Edition2004/2005 oder auch vom Pinnacle Media Center genutzt werden. Die Bedienungist damit relativ einfach zu bewerkstelligen und soll hier lediglich kurz zusammen-gefasst werden.

1. Media Server wählen: Schalten Sie das ShowCenter-Gerät ein, erscheint zu-nächst ein grafisches Logo. Nach wenigen Augenblicken gelangen Sie dann au-tomatisch in das Server-Menü. Hier wird der bereits eingerichtete Media Servernamentlich angeführt und vorselektiert. Diesen Server können Sie mit »OK« di-rekt übernehmen. Alternativ können Sie über den Befehl Add Server einen neuenServer unter Angabe einer Namens und einer IP-Adresse anmelden, mit Edit Ser-ver die IP-Adresse eines bereits angemeldeten Media Servers bearbeiten und mitDelete Server einen bereits eingerichteten Media Server löschen. Die Markie-rung der Option Always Connect to this server bei der Neueinrichtung oder Än-derung erlaubt es, die Anmeldung an den Media Server automatisch vornehmenzu lassen. Die Serverabfrage wird beim späteren Start des ShowCenter nichtmehr erneut angezeigt und Sie gelangen dann automatisch in das Medien-auswahlmenü. Um bei automatischer Media Server-Verbindung dennoch in dasServer-Auswahlmenü zurückzugelangen, wählen Sie auf der Fernbedienung dieTaste A an.

Abbildung 1.128: Menü zur Einrich-tung und Anwahl eines Media Servers.

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Kapitel 1 Hardwarekomponenten in der Übersicht – Installation und Konfiguration

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Das ShowCenter kann wahlweise auf einen oder auch mehrere Media Server ineinem Netzwerk zugreifen. Allerdings ist immer nur ein Media Server aktiv. Es kannalso nicht zeitgleich auf Medienbibliotheken unterschiedlicher Media Server zuge-griffen werden.

2. Medientyp wählen und wiedergeben: Die Anwahl eines Medientyps erfolgt überein Hauptauswahlmenü. Darüber können Sie gezielt auf Musik, Filme oder auchFotos zugreifen. Die jeweils zuletzt in die Medienbibliothek aufgenommenenDaten stehen zudem über den Eintrag Neue Medien zur Verfügung.

– Musik: Wählen Sie diesen Eintrag an, gelangen Sie in ein untergeordnetesMenü, über das Sie gezielt Zugriff auf neue Musik, Playlisten, das InternetRadio, eine Musikrichtung, Interpreten, Alben oder Titel erhalten. Inner-halb der Menüs und der Auswahllisten bewegen Sie sich mithilfe der Pfeil-tasten, die Sie im mittleren Bereich der Fernbedienung finden. Die Auswahleines selektierten Eintrags erfolgt mit der Taste »OK«, das Zurückspringenin die nächsthöhere Menüebene mit {. Mit den Tasten | und ~ ist fernerein seitenweises Blättern in den Auswahlmenüs möglich, die nicht auf einereinzelnen Bildschirmseite darstellbar sind.

Abbildung 1.129:Auswahl von Musik

und Fotos im Pin-nacle ShowCenter.

– Filme: Über dieses Menü erhalten Sie Zugriff auf Filme, die ihrerseits in dieGruppen Neue Filme, Playlisten, Filmgattung und Alle Filme gegliedertsind. Wählen Sie zur Wiedergabe eine dieser Hauptgruppen und anschlie-ßend den gewünschten Filmdateieintrag an und bestätigen Sie mit »OK«.Daraufhin beginnt die Wiedergabe. Die Wiedergabe des Films kann in derverkleinerten Vorschau und natürlich auch im Vollbildmodus erfolgen. Beider Vorschauanzeige wird lediglich eine verkleinerte Playeranzeige im unte-ren linken Bereich des Bildschirmmenüs eingeblendet (vergleiche Abbildung1.130). Der Anzeigemodus und auch die wichtigsten Menüs können übergesonderte Schaltflächen der Fernbedienung auch direkt angewählt wer-den. Vergleichen Sie dazu die weiteren Erläuterungen zu Punkt 3.

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Funkübertragung von Multimedia-Daten Kapitel 1

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Abbildung 1.130: Filmauswahl mit Vorschauanzeige.

3. Hauptfunktionen der Fernbedienung: Die wichtigsten Auswahlmenüs könnenüber die Schaltflächen MUSIC (Musik), MOVIES (Filme), PHOTO (Fotos) undHOME (Hauptauswahlmenü) direkt angewählt werden. Über das Bildschirm-symbol können Sie ferner zwischen Vollbild und Vorschaumodus wechseln.

Damit haben Sie die Grundfunktionen des Pinnacle ShowCenter und der zugehöri-gen Steuerungssoftware kennen gelernt. Haben Sie erst einmal mit dem Gerät gear-beitet, werden Sie es nicht mehr missen wollen. Es ergänzt den Media-PC sinnvollund ermöglicht einen einfachen Zugriff auf Mediendateien, ohne die Dateien direktumkopieren oder auf verteilbare Medien brennen zu müssen oder einen Zweit-PCim Wohnzimmer zu benötigen.

Abbildung 1.131: Die Ansteuerung der Hauptauswahlmenüs ist auch über die Fernbedienung des Pinnacle ShowCenter möglich.

Wechsel der Ausgabeschnittstelle

Vorschau-/Vollbildmodus

Ein-/Ausschalten

Hauptmenü des ShowCenters öffnen

Hauptmenüs derMedientypen Musik,

Filme und Foto öffnen

Ton ein/aus

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2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

Mit Windows XP wird Ihr PC zu einem Medienzentrum für Audio, Video und Foto.Der Trend zu immer kleineren und gleichzeitig immer leistungsfähigeren Gerätenerlaubt es Ihnen heute, Hunderte von Bildern auf winzigen Speicherkarten aufzu-zeichnen, ohne einen Zentimeter Film zu verbrauchen. Auf einer CD lassen sichinzwischen bis zu 17 Stunden Musik in guter Qualität unterbringen und dieSpeicherfähigkeiten einer DVD reichen für Kinofilme, obwohl unglaublich großeDatenmengen dabei anfallen.

Dank der schnellen USB- und Firewire-Schnittstellen können digitale Kameras,Webcams und Camcorder ihre Bilder problemlos auf Ihren gigagroßen Festplattenablegen. All diese Geräte lassen sich bei laufendem Betrieb an den PC ankoppelnund auch wieder davon trennen, das Betriebssystem tut gutmütig seinen Dienst undsorgt dafür, dass alles so einfach wie möglich bleibt.

Mit dem Windows Media Player steht Ihnen ein Abspielprogramm für Audio undVideo, für CDs und DVDs zur Verfügung, das alle gängigen Dateiformate be-herrscht und insbesondere auch Datenströme aus dem Internet wiedergeben kann,etwa Radiosender oder einzelne Musikstücke, aber auch multimediale Vorträgeund Seminare etc.

Sie können die Tracks von Audio-CDs auf Ihre Festplatte kopieren, Stücke vonSchallplatten oder Tapes digitalisieren und in einer Medienbibliothek zusammen-stellen, aus der Sie wiederum selbst CDs mit Zusammenstellungen Ihrer Lieblings-titel brennen können, alles, ohne ein einziges Zusatzprogramm zu benötigen. Dieim System integrierten Funktionen für die digitale Fotografie und die Verarbeitungvon Fotos, die Sie über Scanner einlesen, ersetzen in Kombination mit einem aktu-ellen Tintenstrahldrucker ein komplettes Fotostudio. Mit dem Movie Maker kön-nen Sie sofort die ersten Schritte zu eigenen digitalen Filmen unternehmen.

Mit Windows XP ist also endlich ein Betriebssystem verfügbar, das nicht nur hierund da ein paar multimediale Funktionen enthält. Der Umgang mit Sounds, Bildernund Videos wurde konsequent in das System integriert. Die Übernahme von digita-len Fotos oder Scans, das Einspielen von Audio- oder Videomaterial sind deutlichvereinfacht worden, entlang der von Microsoft gehegten Vorstellung, dass der PCzum Zentrum vielfältiger Aktivitäten sowohl zuhause als auch auf der Arbeit wer-den soll. Neue Gerätegenerationen mit konsequenten Plug&Play-Eigenschaften fürdie Schnittstellen USB und Firewire oder mit drahtlosen Verbindungen helfen dabei.Mit Windows XP können Sie Multimediales nicht nur in hoher Qualität abspielenund vorführen, das Betriebssystem unterstützt auch das eigene kreative Gestalten.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Windows XP stellt dafür schnelle 32-Bit-Komponenten zur Verfügung, gewährleis-tet aber auch, dass beispielsweise ältere Multimedia-CDs mit 16 Bit-Anwendungenweiterhin abgespielt werden können. Viele dieser Anwendungen laufen unter Win-dows XP sogar wesentlich besser, mit ruckelfreien Videos und sauberem Sound,weil die Dateizugriffstechniken und die Handhabung des Datenstroms im Kern desBetriebssystems verbessert wurden.

Dieser Abschnitt beschreibt zunächst die Bordmittel, die Windows XP für den Um-gang mit den verschiedenen Medien zur Verfügung stellt. Das Buch wird in derFolge noch zahlreiche Anwendungen und Tools vorstellen, die dieses Angebot er-weitern.

2.1 Soundsteuerung Zunächst ist es wichtig zu wissen, wo die Media-Einstellungen von Windows XPbeheimatet sind und eventuell kontrolliert und geändert werden können. Währenddie Hardwareeigenschaften von Multimedia-Komponenten auch direkt über denGeräte-Manager verwaltet werden können, finden Sie die Daten zu speziellen Au-dioeinstellungen über START/SYSTEMSTEUERUNG und den Link SOUNDS, SPRA-CHEIN-/AUSGABE UND AUDIOGERÄTE, wenn Sie die vorgegebene Kategorienansichtder Systemsteuerung benutzen.

Abbildung 2.1:Zugang zu den

Soundeinstellungen.

Im nächsten Schritt werden verschiedene Aufgaben im Zusammenhang mit derSoundsteuerung angeboten, die immer auf das entsprechende Register im DialogEIGENSCHAFTEN VON SOUNDS UND AUDIOGERÄTE führen. Dieser Dialog kann auchdirekt über das Symbol SOUNDS UND AUDIOGERÄTE geöffnet werden.

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Soundsteuerung Kapitel 2

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Abbildung 2.2: Aufgaben zur Soundsteuerung.

Im Aufgabenbereich links werden Ihnen außerdem schnelle Zugänge zu den in dieHilfefunktion integrierten Ratgebern bei Problemen mit dem Sound angeboten.Diese Links starten einen Dialog, in dem Sie zunächst ein Problem eingrenzen kön-nen, um dazu gezielte Ratschläge zu erhalten.

Abbildung 2.3: Unterstützung bei Soundproblemen.

Abbildung 2.4: Symbol für Sounds und Audiogeräte.

In der klassischen Ansicht der Systemsteuerung verwenden Sie das ent-sprechende Symbol SOUNDS UND AUDIOGERÄTE.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Die für den Umgang mit Sounds und Videos benötigten Komponenten sind auf demRegister HARDWARE aufgelistet. Diese Registerbezeichnung ist vielleicht etwas irri-tierend, weil es sich bei einer Reihe der aufgelisteten Einträge um Software-Kompo-nenten handelt wie Audiotreiber oder Codecs. Die Einstellungen jeder Komponentekönnen hier geprüft und gegebenenfalls geändert werden.

Abbildung 2.5:Liste von Multime-dia-Komponenten.

Wählen Sie den entsprechenden Eintrag auf dem Register HARDWARE aus und be-nutzen Sie dann die Schaltfläche EIGENSCHAFTEN, um auf die zugehörigen Registerzu wechseln. Was Ihnen hier im Detail angeboten wird, hängt teilweise von den vonIhnen installierten Geräten ab. In der Regel können hier die aktuell installiertenTreiber geprüft und wenn nötig auch aktualisiert werden. Die beschriebenen Optio-nen sind allerdings nur dem Administrator zugänglich.

2.1.1 MCI

MCI – das Media Control Interface – stellt in Windows XP geräteunabhängigeSchnittstellen für die Steuerung von Mediengeräten zur Verfügung. Dafür werdenjeweils MCI-Treiber benötigt, über die das jeweilige Gerät in der Lage ist, die ihmentsprechenden Steuerbefehle wie etwa Play, Stopp oder Pause auszuführen. Sie fin-den die verschiedenen MCI-Treiber in der Hardwareliste unter dem Begriff Medien-steuerungsgerät. Klicken Sie auf EIGENSCHAFTEN, um die einzelnen Komponentenanzuzeigen. Sie befinden sich auf der Registerkarte EIGENSCHAFTEN.

Wieder können Sie für jeden Treiber über EIGENSCHAFTEN prüfen, ob der Treiberaktiviert ist, und wenn ja, mit welchen Einstellungen.

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Soundsteuerung Kapitel 2

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Abbildung 2.6: Liste der Treiber für die Medien-steuerung.

2.1.2 Die Rolle der Codecs

Ohne Komprimierung lassen sich die bei Audio- und Videoaufnahmen anfallendenDatenmengen meistens nicht mehr vernünftig handhaben. In diesem Bereich hängtdeshalb vieles von der Art der Komprimierung ab, die zur Bewältigung dieser Datenim Einsatz ist. Deshalb werden verschiedene Komprimierungs- und Dekomprimie-rungstechniken verwendet, die so genannten Codecs (COmpressor/DECompressortechnology).

Windows XP bringt als Vorgabe bereits zahlreiche leistungsfähige Codecs mit, umdas Abspielen möglichst vieler Medien zu sichern. Weitere Codecs können über ent-sprechende Software zusätzlich installiert werden. Wenn Sie prüfen wollen, welcheCodecs bei Ihnen installiert sind, gehen Sie wieder über die Systemsteuerung unddas Symbol SOUNDS UND AUDIOGERÄTE auf das Register HARDWARE. Wählen Siedort den Eintrag Audiocodecs bzw. Videocodecs. Über EIGENSCHAFTEN erreichenSie die entsprechende Liste auf dem dortigen Register EIGENSCHAFTEN.

Abbildung 2.7: Liste der Audio-codecs.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Wieder über die Schaltfläche EIGENSCHAFTEN lassen sich einzelne Codecs ab- undwieder anschalten, in einigen Fällen auch Einstellungen wie die zu verwendendeKomprimierungsrate ändern. Je nachdem, welche Programme Sie installieren, fin-den Sie in der Codecs-Liste auch andere Codecs als die, die mit Windows XP gelie-fert werden.

Abbildung 2.8:Änderung der

Komprimierungsratefür einen Codec.

Komprimierte Klangdateien können nur auf Rechnern wiedergegeben werden, dieüber die entsprechenden Codecs verfügen, sonst erfolgt eine Fehlermeldung. Siesollten alle Codecs installiert lassen, damit Sie möglichst nicht in diese Notlage ge-raten. Um bei Bedarf Codecs nachzuinstallieren, verwenden Sie das Systemsteue-rungssymbol HARDWARE, wählen die Option JA, die Hardware wurde bereits ange-schlossen, dann NEUE HARDWARE HINZUFÜGEN und Hardware manuell aus einerListe wählen … Anschließend benutzen Sie ALLE GERÄTE ANZEIGEN und unterHERSTELLER den Eintrag Standardsystemgeräte.

Abbildung 2.9:Codecs können

über den Hardware-assistenten nach-installiert werden.

Nach diesem Verfahren können auch die Treiber, die – wie oben beschrieben – unterdem Namen Mediensteuerungsgerät zusammengefasst sind, notfalls neu installiertwerden. Das ist gelegentlich notwendig, wenn das Soundsystem nicht korrekt arbei-tet.

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Soundsteuerung Kapitel 2

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2.1.3 Gerätezuordnung

Neben dem Register HARDWARE finden Sie im Dialog EIGENSCHAFTEN VON

SOUNDS UND AUDIOGERÄTE zwei Register, die die einfache Zuordnung der verschie-denen Soundkomponenten zu den Aufnahme- und Wiedergabefunktionen erlau-ben. In der Regel ist dies nicht nötig, weil Windows XP die entsprechenden Treiberbei der Installation der Soundkomponenten selbst zuweist. Wenn aber beispielswei-se mehr als eine Soundkarte installiert ist oder neben einem Sound-Chip eine Sound-karte, können Sie hier manuell eingreifen. Über das Register AUDIO wird ein Stan-dardgerät für die Soundwiedergabe und die -aufnahme und zusätzlich ein Gerät fürdie Wiedergabe von MIDI-Dateien zugewiesen. Über die Option NUR STANDARD-GERÄTE VERWENDEN kann die Nutzung der ausgewählten Geräte erzwungen wer-den, wenn die verwendeten Programme speziell diese Geräte benötigen, ansonstenkann die Option abgewählt bleiben.

Abbildung 2.10: Zuordnung der Audiogeräte.

Unabhängig davon gibt es ein eigenes Register für die Sprachaufnahme und -wie-dergabe mit der Bezeichnung STIMME. Diese Einstellungen sind von Belang, wennSie beispielsweise mit Stimmerkennungsprogrammen arbeiten.

Abbildung 2.11: Das Register Stimme.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Dieses Register bietet eine Testschaltfläche an, mit der der Assistent zum Testen derSoundhardware gestartet werden kann. Mit dessen Hilfe lässt sich die Aufnahmeüber ein Mikro richtig einstellen, etwa um bei Online-Spielen Sprachnachrichtenauszutauschen oder für das Telefonieren über das Internet.

Abbildung 2.12:Der Assistent für dieMikrofoneinstellung.

2.1.4 Lautsprechereinstellungen

Für jedes auf den zuletzt beschriebenen Registern zugeordnete Standardgerät wirdeine Schaltfläche LAUTSTÄRKE angeboten. In dem Dialog SUMME lässt sich über OP-TIONEN/EIGENSCHAFTEN ein Dialog aufrufen, in dem die Regler abgehakt werdenkönnen, die angeboten werden. Lautstärke und Balance lassen sich einfach mit denSchiebereglern einstellen, für eine Stummschaltung wird Ton aus gewählt.

Abbildung 2.13:Einstellungen für

die Lautstärke derAudiogeräte.

Neu in Windows XP ist ein gesondertes Register für die Steuerung der LAUTSTÄRKE,das allgemeine Einstellungen für die verwendeten Lautsprecher erlaubt. Hier solltenSie die Option Lautstärkeregelung in der Taskleiste anzeigen nutzen, die ein ent-sprechendes Symbol im Infobereich ablegt. Ein Mausklick blendet einen Regler fürdie Lautstärke mit einem Feld für die Stummschaltung ein, was z.B. beim Eingangeines Anrufs praktisch ist. Ein Doppelklick auf den kleinen Lautsprecher ruft die

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Soundsteuerung Kapitel 2

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unten beschriebene Reglerleiste auf. Über das Kontextmenü kann der Eigenschaf-tendialog für die Audioeinstellungen schnell geöffnet werden.

Abbildung 2.14: Allgemeine Einstel-lungen für Laut-stärke und Laut-sprecher.

Über die Schaltfläche LAUTSTÄRKE lassen sich hier die Regler für die verwendetenLautsprecher einstellen, über ERWEITERT können Sie das vorhandene Equipmentauswählen, indem Sie aus der Liste bei Lautsprecher-Setup die vorhandenen Kom-ponenten angeben. Zur Kontrolle wird immer eine entsprechende Abbildung ange-zeigt. Das Spektrum reicht von Monitorlautsprechern bis hin zu Heimkinoanlagen.

Über das Register SYSTEMLEISTUNG können Sie die Funktionen der Hardware-beschleunigung im Problemfall teilweise abschalten.

Abbildung 2.15: Einstellungen zur Systemleistung.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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2.2 DirectXDie Zeiten, in denen Spiele mit schneller Grafik nur unter DOS möglich waren, sindlängst vorbei. Mit DirectX steht den Spieleentwicklern heute eine umfangreiche Bi-bliothek von Modulen zur Verfügung, die einen schnellen Zugriff auf die von Spie-len mit aufwendiger Grafik und aufregenden Soundeffekten benötigten Hardware-funktionen unter Windows erlauben. Aber diese Fortschritte können natürlich auchfür andere Dinge wie multimediale Lernprogramme, Firmen- oder Produktpräsen-tationen und dergleichen mehr genutzt werden.

2.2.1 Hardwareunabhängige Multimedia-Dienste

DirectX erlaubt es Multimedia-Entwicklern, den Zugriff auf die für Grafik, Audiound Video zuständige Hardware in ihre Programme einzubauen, ohne sich um diespezielle Zusammensetzung des einzelnen PCs kümmern zu müssen. Bei Videosz. B. bedeutet das, dass bestimmte 3D-Fähigkeiten einer Grafikkarte für ein Spieloder eine Präsentation genutzt werden können, ohne Rücksicht darauf nehmen zumüssen, ob Sie eine Karte von ATI, Matrox oder Diamond einsetzen. DirectX ar-beitet in gewissem Sinne wie ein Übersetzer zwischen dem Programm und den Trei-bern für die Sound- oder Grafikkarte. Dass DirectX nicht nur eine Angelegenheitfür Computerspiele ist, sehen Sie auch daran, dass es seit Version 4.0 Bestandteil desInternet Explorer ist. Inzwischen ist die Version 9 erreicht.

Bei DirectX handelt es sich um eine Gruppe von API-Komponenten, also vonSchnittstellen, die das Betriebssystem multimedialen Anwendungsprogrammen be-reitstellt. Sie lassen sich in zwei Schichten bündeln. Die Schicht, die der Hardwaream nächsten ist, wird DirectX Foundation Layer genannt.

Foundation Layer

Die hier angebotenen APIs prüfen automatisch die Fähigkeiten, die Ihre System-komponenten – die Grafikkarte, die Soundkarte etc. – für multimediale Anwen-dungen bereitstellen, und stellen die Parameter für die verwendeten multimedialenAnwendungsprogramme entsprechend ein. Wenn Ihre Grafikkarte also über fortge-schrittene Funktionen wie 3D-Beschleunigung verfügt, sorgen die Treiber dieser un-teren Schicht von DirectX dafür, dass diese Funktionen ausgenutzt werden können.

Diese Basisfunktionen fußen selbst wiederum auf zwei Schnittstellen mit der Hard-ware. Für die eine steht die Abkürzung HAL für Hardware Abstraction Layer. HAList eine Art Vermittler zwischen der Software und den Geräten des Systems. EinSpiel braucht durch HAL keine Kenntnis davon, welche Marke eine Soundkarteoder Grafikkarte hat oder um welches Modell es sich im Einzelnen handelt. Wennein Spiel, das DirectX benötigt, eine bestimmte Fähigkeit der Grafikkarte benutzenwill, gibt das Programm diese Anforderung an DirectX weiter. DirectX übermitteltdies an die HAL-Schnittstelle. Kann die Grafikkarte mit der gewünschten Funktionaufwarten, steht der Ausführung nichts mehr im Wege. Verfügt Ihre spezielle Kartenun aber mal gerade nicht über diese Funktion, tritt ein zweiter Vermittler auf denPlan: HEL – Abkürzung für Hardware Emulation Layer. Durch HEL wird die an-geforderte Funktion wenigstens nachgeahmt, wenn sie schon nicht direkt zur Ver-fügung steht.

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DirectX Kapitel 2

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Der große Vorteil: DirectX-Spiele laufen unabhängig davon, welche Grafikkarte inIhrem Gerät steckt. Gerade die jeweils neuesten 3D-Funktionen werden ja nichtschon von allen Grafikkarten beherrscht. Das Nachgeahmte ist natürlich nichtimmer ganz so gut wie das Echte, aber immerhin läuft das Spiel in der Regel.

Folgende Komponenten gehören zu DirectX:

DirectDraw für 2-D-Grafik

Direct3D für 3D-Rendering

DirectInput zur Unterstützung für Joysticks und andere Eingabegeräte

DirectSound für die Soundmischung und für Play-back

DirectMusic

DirectPlay zur Unterstützung von Internetspielen für mehrere Spieler

DirectShow zur Wiedergabe von Audio und Video

2.2.2 Überblick über die Komponenten von DirectX

Mit DirectDraw hat die ganze DirectX-Geschichte im Wesentlichen begonnen. DasErgebnis war eine wesentlich bessere Geschwindigkeit beim Bildaufbau. Damitwurde Windows erst zu einer ernstzunehmenden Spieleplattform. Auch andereMultimedia-Anwendungen profitierten davon. Die Tabelle gibt eine kurze Über-sicht über die verschiedenen Komponenten.

Tabelle 2.1:Komponenten in DirectX.

DirectDraw Im Kern ist DirectDraw ein Verwalter für den Grafikspeicher. Dabei werden Objekte benutzt, denen verschiedene Eigenschaften zugeordnet werden können. Getrennt von den grafischen Objekten selbst werden die Oberflächen im Speicher verwaltet. Es wird unterschieden zwischen der aktuellen Oberfläche eines grafischen Objekts, der nächsten Oberfläche und Oberflächen, die erst später benötigt werden. Dadurch beschleunigt sich der Bildfluss, wenn sich das Bild durch eine Bewegung eines Objekts verändert.

Direct3D Direct3D ergänzt DirectDraw und unterstützt zahlreiche Funktionen, die den Bild-aufbau in dreidimensionalen Szenen beschleunigen. Dazu gehört z.B. die über-gangslose Mischung von zweidimensionalen und dreidimensionalen Objekten in einer Szene, die Unterstützung von Animationen und Bewegungen im Raum. Ins-besondere die bessere Nutzung von Texturen hilft, den dreidimensionalen Räumen ein überzeugendes Aussehen zu verleihen.

DirectSound Wenn Sie über eine Soundkarte verfügen, die 3D-Audio unterstützt und dafür entsprechende 3D-Beschleuniger zur Verfügung stellt, können Sie mithilfe von DirectSound3D die volle Leistung der Karte ausreizen. DirectSound ist die Schnitt-stelle zu den Soundgeräten. Es kann nicht nur mit statischen Speichern umgehen, sondern auch mit fließenden – streaming – Speichern, die bei großen Datenmen-gen benötigt werden.

DirectMusic Mit der seit Version 6.1 angebotenen Komponente ist es möglich, eigene Sound-effekte und Instrumente zu kreieren, die etwa Spiele, den Auftritt von Webseiten oder Präsentationen begleiten. Ein kompletter Synthesizer – Microsoft Synthesizer – als reine Softwarelösung ist inklusive.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Tabelle 2.1:Komponenten

in DirectX.(Forts.)

2.2.3 DirectX-Diagnoseprogramm

DirectX ist ganz in Windows XP integriert. Eine Reihe von Spielen oder sonstigenAnwendungen werden aber mit zum Teil älteren Versionen von DirectX bzw. ein-zelnen Komponenten davon ausgeliefert, die bei der Installation der Anwendunghäufig mitinstalliert werden können. Dies sollten Sie in der Regel lassen, weil ältereVersionen der verschiedenen DirectX-Treiber das System zum Absturz bringen kön-nen.

Um den Status der DirectX-Komponenten zu prüfen, können Sie über START undAUSFÜHREN das Programm Dxdiag.exe ablaufen lassen. Dxdiag.exe finden Sie üb-rigens im Ordner \Windows\System32.

Wenn auf dem Register SYSTEM die Option Auf digitale WHQL-Signaturen über-prüfen nicht abgewählt ist, die Abkürzung steht für Windows Hardware QualityLabs, baut das Programm eventuell zunächst eine Online-Verbindung zu Microsoftauf, um neue Zertifikate herunterzuladen. Sie können dies aber auch ablehnen.

Das Register DX-DATEIEN zeigt alle Komponenten von DirectX mit den Versions-nummern und mit der Angabe, ob es sich um endgültige Versionen handelt. Gibt esProbleme, finden Sie in der Regel einen Hinweis unter Anmerkungen. Schwierigkei-ten können durch nicht aktuelle Komponenten oder Betaversionen entstehen.

Abbildung 2.16:Sind die DirectX-

Komponentenaktuell?

DirectPlay Mithilfe dieser Schnittstelle können Sie mit Spielpartnern auf der ganzen Welt spie-len. Das geht sowohl über das Internet als auch über lokale Netzverbindungen. Seit der Version 8 besteht die Möglichkeit, dass die Spieler während des Spiels mitein-ander sprechen, wenn die entsprechende Hardwareausstattung vorhanden ist.

DirectShow DirectShow erlaubt die Erstellung und Wiedergabe von multimedialen Datenströ-men, wobei alle verbreiteten Audio- und Videoformate unterstützt werden. Die sichtbare Schnittstelle für den Benutzer ist der Microsoft Media Player.

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DirectX Kapitel 2

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Test einzelner Komponenten

Auf den anderen Registern wie ANZEIGE, SOUND, MUSIK etc. können Sie die einzel-nen Komponenten von DirectX testen und eventuell passende Einstellungen vor-nehmen.

Abbildung 2.17: Einstellungen zur Bildschirmanzeige können hier geprüft und bei Bedarf geändert werden.

Bei ANZEIGE finden Sie z.B. alle wichtigen Daten über Monitor und Grafikkarteund die Information, welche DirectX-Funktionen im Zusammenhang mit diesenGeräten aktiviert sind. Wenn dort angezeigt wird, dass bestimmte Beschleunigungs-funktionen nicht verfügbar sind, kann das ein Grund dafür sein, dass beispielsweiseProgramme, die diese Funktionen erwarten, entweder sehr langsam oder auch garnicht arbeiten. Dann lohnt sich unter Umständen die Aufrüstung des Geräts miteiner besseren Grafikkarte.

Gibt es dagegen Probleme mit dem Bildaufbau bei bestimmten Anwendungen, kön-nen Sie versuchen, ob es etwas bringt, wenn Sie einzelne DirectX-Funktionen mitder entsprechenden Schaltfläche deaktivieren, etwa die Direct3D-Beschleunigung.Das System behält die neuen Einstellungen so lange, bis Sie sie wieder überDXDIAG ändern.

Anzeigeprobleme beheben

Eine weitere Möglichkeit bei Anzeigeproblemen bietet die Schaltfläche AUSSER

KRAFT SETZEN auf der Registerkarte WEITERE HILFE. Dies bezieht sich auf das Ver-halten von DirectDraw. Diese Funktion verändert möglicherweise die Bild-schirmwiederholfrequenz des Monitors im Vollbildmodus, z.B. bei Spielen. Wennder von DirectDraw verwendete Wert zu Schwierigkeiten führt, können Sie hiereinen anderen Wert vorgeben, etwa um eine zu hohe Frequenz zu verhindern.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Audiotests

Abbildung 2.18:Test der Sound-

funktionen.

Umfangreich sind auch die Testmöglichkeiten für Sound und Musik. Die Hard-warebeschleunigung für die Soundkarte lässt sich im Zweifelsfall stufenweise ver-mindern. Hilft das nicht, sollten Sie prüfen, ob die Soundkarte richtig konfiguriertist. Ist das der Fall, ist auch hier das erste Heilmittel, sich nach neueren Treibern um-zusehen, die DirectX besser unterstützen. Wenn Sie über das Windows-Update kei-nen Erfolg haben, sollten Sie sich direkt an den Hersteller wenden.

Abbildung 2.19:Für den Test der

DirectMusic-Funk-tionen stehenverschiedene

Anschlüsse zurAuswahl.

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DirectX Kapitel 2

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Auf der Registerkarte MUSIK lässt sich die DirectX-Komponente DirectMusic mitunterschiedlichen Ausgabegeräten testen. Standardanschluss ist der Microsoft Syn-thesizer, der in DirectMusic integriert ist.

Eingabe- und Spielgeräte

Auf der Registerkarte EINGABE werden neben den Angaben für Maus und Tastatureventuell auch die Daten für Joysticks und andere Eingabegeräte angezeigt. Wirdein Gerät mit dem Status nicht verbunden angezeigt, ist es möglicherweise nichtkorrekt installiert.

Abbildung 2.20: Aufbau einer Test-verbindung.

Über die Registerkarte NETZWERK lassen sich die DirectPlay-Funktionen testen, diez.B. für Online-Spiele benötigt werden. Geht ein Testpartner am anderen Ende einerInternetverbindung oder im lokalen Netz gleichzeitig in das DXDIAG-Programm,kann eine gemeinsame Testsitzung simuliert werden. Per Klick auf die Testschaltflä-che kann der erste Spieler etwa eine TCP/IP-Verbindung auswählen und eine neueSitzung eröffnen. Der andere Spieler wählt dieselbe Verbindungsart und nimmtdann die Option Bestehender Sitzung beitreten. Dann braucht er nur noch die IP-Adresse des anderen PCs anzugeben und der Testchat kann beginnen.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto144

Abbildung 2.21:Probe-Chat für den

Test von Spielenübers Netz.

Support-Protokoll

Auf der Registerkarte WEITERE HILFE finden Sie über die Schaltflächen PROBLEM-BEHANDLUNG und SOUND Rat für Notfälle. Über die Schaltfläche ALLE INFORMA-TIONEN SPEICHERN lässt sich eine Textdatei mit allen Daten der verschiedenen Kom-ponenten erstellen, sodass Sie im Problemfall ein genaues Protokoll zur Verfügunghaben. Wenn Sie mit einer Hotline Kontakt aufnehmen wollen, ist es dann eventuellsinnvoll, das Protokoll zur Fehlereinkreisung per E-Mail weiterzugeben.

2.3 Audiorecorder Während der weiter unten behandelte Windows Media Player inzwischen ein demaktuellen Stand entsprechendes Wiedergabegerät für alle marktgängigen Audio-und Videoformate ist, stellt auch Windows XP für die Aufnahme eigener Soundsnur einen kleinen Audiorecorder zur Verfügung, den Sie vielleicht schon aus den äl-teren Windows-Versionen kennen. Dieses Programm ist kein professioneller Soun-deditor – wie entsprechende Programme, die in Kapitel 4 beschrieben werden –,aber die Standardfunktionen für Aufnahmen von Sprache, Geräuschen oder Musik,für das Schneiden und Abmischen und für die Wiedergabe sind immerhin vor-handen. Allerdings können in einer Datei immer nur maximal 60 Sekunden aufge-nommen werden. Das kleine Programm erfüllt seinen Zweck insbesondere, wennSie eigene Sounds für bestimmte Ereignisse auf dem PC kreieren wollen. Wie dieseeingebunden werden, soll deshalb im Anschluss an die Beschreibung des Aufnah-meverfahrens gezeigt werden.

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Audiorecorder Kapitel 2

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2.3.1 WAV-Dateien

Alle Aufnahmen werden als WAV-Dateien gespeichert. In der Datei wird also direktdie Information der zur Erzeugung der Töne verwendeten Schwingungen aufge-zeichnet. Dabei hängt der Umfang des Datenanfalls zunächst davon ab, welche Ab-tastrate verwendet wird. Werte zwischen 8.000 Hz und 48.000 Hz – also 8.000 bis48.000 Abtastungen pro Sekunde – verwendet beispielsweise das StandardformatPCM – die Abkürzung steht für Pulsecode-Modulation –, das vom Audiorecordervorgegeben wird. Zweitens kommt es darauf an, ob 8 oder 16 Bit für jeden ab-getasteten Wert verwendet werden und schließlich, ob das Signal monofon oderstereofon vorliegt. Obwohl immer WAV als Dateityp angegeben wird, ist das Datei-format im Detail also sehr unterschiedlich.

Für die Aufnahme von Sprache oder Geräuschen können Sie mit einem an derSoundkarte angeschlossenen Mikrofon arbeiten. Achten Sie darauf, dass der Ste-cker auch tatsächlich in den MIC-Anschluss gesteckt ist. Wenn das nicht der Fall ist,sollten Sie den PC erst ausschalten, bevor Sie umstöpseln, damit die Soundkarte kei-nen Schaden erleidet.

Sprachaufnahme über Mikrofon

Angenommen, Sie wollen bei der Ankunft einer neuen E-Mail nicht irgendeinGeräusch hören, sondern die präzise Mitteilung »Neue E-Mail«.

1. Schalten Sie das Mikrofon ein. Um die Lautstärke der Aufnahme zu regulieren,klicken Sie am besten mit der rechten Maustaste auf das Lautsprechersymbolunten rechts in der Taskleiste und wählen AUDIOEIGENSCHAFTEN EINSTELLEN.Wenn das Lautsprechersymbol fehlt, gehen Sie über die Systemsteuerung unddas Symbol SOUNDS UND AUDIOGERÄTE auf die Registerkarte LAUTSTÄRKE undaktivieren die Option Lautstärkeregelung in der Taskleiste anzeigen.

Abbildung 2.22: Einstellung der Laut-stärke für die Mikro-fonaufnahme.

Page 146: Audio - Video - Foto

Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto146

2. Benutzen Sie auf dem Register AUDIO unter Soundaufnahme die SchaltflächeLAUTSTÄRKE, um den Lautstärkeregler für das Mikrofon einzublenden. Schlie-ßen Sie das Eigenschaftendialogfenster, falls es im Weg ist. Achten Sie darauf,dass die Option Auswählen abgehakt ist und ziehen Sie die Regler für Mikrofonauf die gewünschte Position. Wenn Sie stereo aufnehmen, können Sie noch denBalance-Regler einstellen. Über die Schaltfläche ERWEITERT lassen sich eventuellnoch die Tiefen und Höhen einzeln einstellen.

3. Starten Sie nun den Audiorecorder über ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR aus demUntermenü UNTERHALTUNGSMEDIEN. Das Programm ist sofort aufnahmebereit.Haben Sie vorher bereits eine Datei geöffnet, benutzen Sie DATEI/NEU.

Abbildung 2.23:Der Audiorecorderbei der Aufnahme.

4. Ein Klick auf die Aufnahmetaste mit dem roten Punkt startet die Aufnahme. DieLänge der Aufnahme wird immer mit angezeigt, so dass Sie den Platzbedarf un-gefähr abschätzen können. Je nach Aufnahmematerial beginnt die grüne Linie inder Anzeige mehr oder weniger zu schwingen.

5. Mit der Stopp-Taste beenden Sie die Aufnahme. Testen Sie die Aufnahme. Kli-cken Sie dazu auf die Wiedergabetaste. Ist die Wiedergabe zu leise, können Sieden Regler für die Wiedergabelautstärke höher schieben.

6. Sind Sie mit der Aufnahme zufrieden, benutzen Sie DATEI/SPEICHERN UNTER, umdas Ergebnis in einer wav-Datei zu speichern. Wenn Sie nicht schon vor der Auf-nahme das Format wunschgemäß eingestellt haben, können Sie es jetzt auch hierüber die Schaltfläche ÄNDERN tun.

Sie können einen Sound auch aus mehreren Elementen zusammenmischen. WennSie Daten aus einer vorhandenen Datei mit BEARBEITEN/DATEI EINFÜGEN ab einerbestimmten Stelle einfließen lassen, werden vorhandene Daten ab dieser Stelle ein-fach überschrieben. Es ist aber auch möglich, die vorhandenen Daten mit neuenDaten zu mischen. Wenn Sie beispielsweise die Meldung für neue E-Mails mit etwasMusik hinterlegen wollen, können Sie eine entsprechende wav-Datei mit demSound ab der Anfangsposition mit BEARBEITEN/DATEI EINMISCHEN als Hinter-grundmusik einbinden.

2.3.2 Sounds für Systemereignisse

Die ersten PCs konnten gerade mal »Piep« sagen. Das Geräusch wurde von Anwen-dungen benutzt, um auf Fehler aufmerksam zu machen. Schon damals ging das –trotz der guten Absicht – vielen Leuten auf die Nerven und sie suchten gleich nachder Option, den Gehörpickser abzustellen. Inzwischen können PCs mithilfe vonSoundkarte und Lautsprechern jedes beliebige Geräusch oder jedes StückchenMusik produzieren. Wer eine Leidenschaft für Klingeltöne hat, kann diese also sehreinfach auf den PC ausweiten.

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Audiorecorder Kapitel 2

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Sie können selbst bestimmen, bei welchem Ereignis welcher Sound ertönen oder obes bei der gehörschonenden Stille bleiben soll. Technisch geht es dabei darum,Sounds, die in WAV-Dateien abgelegt sind, mit einem bestimmten Ereignis zuverknüpfen. Ein solches Ereignis ist z.B. der Start von Windows, das Leeren desPapierkorbs oder das Erreichen eines kritischen Zustands der Batterien bei IhremNotebook. Aber es geht nicht nur um Betriebssystemereignisse. Auch Anwendungs-programme wie die Programme aus dem Office-Paket stellen zahlreiche Ereignissezur Auswahl.

Abgesehen von dem Spaß, den der eine oder andere an bestimmten Sounds hat,können akustische Signale natürlich auch nützlich sein. Und zwar dann, wenn sieganz aktuell auf Vorgänge aufmerksam machen, die Sie sonst vielleicht nicht sofortentdecken, so etwa beim Eintreffen neuer E-Mails oder bei kritischen Abbrücheneines Programms.

Windows XP stellt eine Fülle von Sounddateien zur Verfügung. Im Internet werdendarüber hinaus alle nur erdenklichen Sounds angeboten. Bei der Installation gibtWindows XP ein Schema für die Zuordnung von einigen Ereignissen und akusti-schen Signalen vor. Es werden auch noch andere Schemata angeboten. Sie könnenentweder eines dieser Schemata so übernehmen, wie es ist, oder es als Ausgangs-punkt für Ihre Feineinstellung verwenden. Jede neue Zusammenstellung kann dannselbst wieder als Schema mit einem eigenen Namen abgespeichert werden.

Eigenes Soundschema zusammenstellen

1. Im Dialog SOUNDS UND AUDIOGERÄTE wählen Sie auf dem Register SOUNDS

unter Soundschema das Schema aus, das Sie als Ausgangspunkt für ein eigenesSchema nehmen wollen.

Abbildung 2.24: Register für die Zuordnung von Sounds.

2. Um neue Zuordnungen zu treffen, wählen Sie zuerst unter Programmereignissedas Ereignis aus, dem Sie einen Sound zuordnen wollen.

3. Ist dem Ereignis schon ein Sound zugeordnet – Sie sehen das an dem kleinenLautsprechersymbol davor – können Sie den Klang per Klick auf die kleine

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto148

Schaltfläche rechts neben dem Namensfeld prüfen. Der Name der Klangdateiwird dabei angezeigt.

4. Soll einem Ereignis erstmalig ein Sound zugeordnet werden oder soll der zuge-ordnete Sound geändert werden, öffnen Sie die Liste zu Sounds, um nachzu-sehen, ob der gewünschte Sound dort bereits angeboten wird.

5. Jeder der dort angebotenen Sounds kann zunächst getestet werden. Reicht dasAngebot nicht aus, können Sie über die Schaltfläche DURCHSUCHEN jede belie-bige geeignete Datei heranziehen und dort vor Ort testen. Wenn Sie also wieoben angesprochen beim Eintreffen einer E-Mail den aufgenommenen Hinweishören wollen, wählen Sie als Ereignis Posteingangsbenachrichtigung und danndie aufgezeichnete .wav-Datei aus.

6. Für die anderen Ereignisse, denen Sie Sounds zuordnen wollen, verfahren Sieentsprechend.

7. Soll eine Zuordnung ganz aufgehoben werden, wählen Sie unter Sounds einfachden Eintrag (Kein).

8. Sind alle Zuordnungen getroffen, können Sie das aktuell ausgewählte Schemaentweder mit OK überschreiben oder über die Schaltfläche SPEICHERN UNTER

als neues Schema speichern. In dem Fall müssen Sie noch einen Namen für dasSchema eingeben.

Wer gar nichts von solchen Geräuschkulissen hält, braucht unter Soundschema nurden Eintrag Keine Sounds zu wählen. Auch wer nur ein oder zwei Ereignisse – etwaPosteingang und Programmabbruch – hören will, kann dieses Schema als Aus-gangspunkt nehmen, sollte dann aber einen anderen Namen dafür vergeben.

Soundwiedergabe

Ähnlich wie bei der Aufnahme stehen Ihnen auch bei der Wiedergabe von Sound-dateien mit dem Audiorecorder (oder mit dem Windows Media Player) Regler fürdie Lautstärke zur Verfügung.

Abbildung 2.25:Einstellungen fürdie Wiedergabe.

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Audiorecorder Kapitel 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 149

1. Vom Audiorecorder aus können Sie über BEARBEITEN/AUDIOEIGENSCHAFTEN

das Wiedergabegerät auswählen, falls es mehrere Soundgeräte gibt.

2. Unter Soundwiedergabe lassen sich über die Schaltfläche LAUTSTÄRKE Reglerfür die Wiedergabe einblenden. Beachten Sie, dass die Kontrollfelder zum Ab-schalten des Tons deaktiviert sind.

3. Über OPTIONEN/EIGENSCHAFTEN lassen sich im Detail die Geräte abhaken, fürdie Lautstärkeregler eingeblendet werden sollen. Wählen Sie erst die OptionWiedergabe und dann die Geräte.

2.3.3 Sounddateien komprimieren

Wie Sie im Eigenschaftendialog einer wav-Datei leicht feststellen können, kommenSie bei einer Aufnahme von nur zehn Sekunden mit dem unkomprimierten PCM-Format, das Windows XP als Vorgabe verwendet, bei einer Abtastrate von 44 MHz,einer Abtasttiefe von 16 Bit und der Einstellung Stereo bereits auf eine Dateigrößevon 1½ Mbyte.

Wenn Sie eine Reihe von Sounddateien auf Ihrem Laufwerk lagern, die eine MengePlatz wegnehmen, können Sie diese auch nachträglich mit einem passenden Codeckomprimieren. Nimmt der Audiorecorder z.B. zunächst mit dem unkomprimiertenFormat PCM auf, kann am Ende, wenn die Aufnahme korrekt zusammengestelltist, auf ein sparsameres Abspielformat gewechselt werden.

1. Laden Sie die Sounddatei mit DATEI/ÖFFNEN in den Audiorecorder.

2. Wählen Sie DATEI/EIGENSCHAFTEN.

3. Klicken Sie auf die Schaltfläche JETZT KONVERTIEREN.

Abbildung 2.26: Hier können Sie ein anderes Format und eine bestimmte Komprimierung auswählen.

4. Unter Format lässt sich nun ein anderes Format – etwa IMA ADPCM – auswäh-len, das eine ähnliche Klangqualität mit weniger Daten liefert. Behalten Sie dazuin der Liste Attribute die kHz-Anzahl und die Einstellung Mono/Stereo bei. DerPlatzbedarf ergibt sich aus der Angabe KB/Sek.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Qualitätsstandards festlegen

Unter Name sind hier einige benannte Format/Attribute-Kombinationen vorgege-ben, die Sie auswählen können – CD-Qualität, Radioqualität und Telefonqualität.Wenn Sie häufig mit anderen Kombinationen arbeiten wollen, sollten Sie dafüreigene Namen festlegen.

1. Wählen Sie zunächst das Format und die passenden Attribute aus.

2. Klicken Sie dann auf SPEICHERN UNTER und vergeben Sie einen Namen, der diegewählte Einstellung gut beschreibt, insbesondere den Verwendungszweck.

3. Durch Auswahl dieses Namens bei weiteren Aufnahmen wird so eine einheitli-che Qualität gewährleistet.

2.3.4 WAV-Formate

Wenn Sie einen Blick in die Liste der möglichen WAV-Formate werfen, finden Sieeine ganze Reihe unterschiedlicher Formate. Abgesehen von dem unkomprimiertenPCM-Format werden bei den anderen Formaten die Daten mehr oder weniger kom-primiert. Die Formate lassen sich in zwei Gruppen teilen. Bei den einen handelt essich um Formate, die sich hauptsächlich oder ausschließlich für Sprachaufzeichnun-gen verwenden lassen, die anderen sind auch für Geräusche und Musik gedacht.

Sprachaufzeichnungsformate

Als Sprachaufzeichnungsformat muss insbesondere DSP Group TrueSpeech als ex-trem sparsames Format mit nur 8000 Hz Abtastrate hervorgehoben werden. DiesesVerfahren wird heute auch bei den meisten digitalen Anrufbeantwortern verwen-det. Ebenfalls für Sprache optimiert sind die Formate CCITT Norm A und CCITTNorm U (Consultative Commitee for International Telephone and Telegraph).Windows XP bietet noch einige Formate in diesem Bereich von verschiedenen An-wendern, die ähnliche Werte haben.

Soundformate

Für Geräusche und Musik sind gut brauchbar das schon angesprochene FormatADPCM – Adaptive Delta Pulse Code Modulation –, das in einer Version von Mi-crosoft und einer von IMA – Interactive Media Association – vorliegt. Besondersleistungsfähig in puncto Komprimierung ist das MPEG Layer-3-Format. Besondersviele Varianten finden Sie für das von Microsoft favorisierte Windows MediaAudio-Format.

In der Regel ist es sinnvoll, zur Aufnahme zunächst eine Variante des unkompri-mierten PCM-Formats zu verwenden, weil in diesem Format alle Bearbeitungsmög-lichkeiten des Recorders zur Verfügung stehen. Ist die Aufnahme gelungen, kanndann komprimiert werden. Beim True Speech-Format ist eine direkte Aufnahmenicht möglich.

Es bringt nichts, beim Abspeichern ein höheres Format als bei der Aufnahme zuwählen, etwa Stereo bei einer Monoaufnahme. Das ist reine Platzverschwendung,weil keine neue Information gewonnen wird. Auch höhere kHz-Raten bringennichts.

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Windows Media Player Kapitel 2

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Wenn sich eine wav-Datei nicht abspielen lässt …

… ist vielleicht die Soundkarte nicht richtig installiert, oder die Einstellungen sinddurch die spätere Installation eines anderen Geräts in Mitleidenschaft gezogen wor-den. Prüfen Sie, ob vielleicht ein Gerätekonflikt entstanden ist. Ist die Installationder Karte in Ordnung, kann das Problem am Fehlen der benötigten MCI-Treiberliegen. In diesem Fall erhalten Sie beim Abspielen der Datei eine entsprechende Feh-lermeldung.

2.4 Windows Media Player Für die Vorführung von Musikstücken oder Videosequenzen auf dem PC werdenspezielle Abspielprogramme eingesetzt, die allgemein als Player bezeichnet werden.Mit der in diesem Buch vorgestellten Version 10 des Windows Media Players ver-fügt Windows XP über eine integrierte Playback-Maschine, die für alle audiovisu-ellen Medien eingesetzt werden kann: für Audio-CDs, für das Abspielen von lokalgespeicherten Audio- und Videodateien und für die Wiedergabe von Audio- und Vi-deodatenströmen aus dem Internet. Auch Bilder können jetzt über den Player ange-zeigt und mit anderen Geräten ausgetauscht werden. Die folgende Tabelle zeigt eineListe der bei der Wiedergabe unterstützten Formate:

Tabelle 2.2:Medienformate, die der Media Player abspielen kann

Insbesondere erlaubt der Player den Empfang zahlreicher digitaler Radiosender underleichtert die Suche durch entsprechende Auswahlfunktionen. Der Download vonMusikstücken und die Verwaltung der bezahlten Lizenzen ist direkt in das Pro-gramm eingebunden. Dazu können Plug-Ins verschiedener Anbieter genutzt wer-den.

Formate Dateierweiterung

CD Audio Track .cda

Macintosh Audio Interchange File Format .aif, .aifc, .aiff

Microsoft Audio- und Videodateien .asf, .asx, .avi, .wav, .wax, .wm, .wma, .wmd, .wmp, .wmv, .wmx, .wmz, .wpl, .wvx

Moving Picture Experts Group (MPEG) .mpeg, .mpg, .m1v, .mp2, .mp3, .mpa, .mpe, .mpv2, .mp2v, .ifo.

Musical Instrument Digital Interface (MIDI) .mid, .midi, .rmi

UNIX .au, .snd

DVD-Video .vob

Macromedia Flash .swf

Von Microsoft aufgezeichnetes TV-Programm .dvr-ms

Ogg-Dateien .ogg, .ogm

Bilddateien .jpg, .jpeg

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Tracks von Audio-CD lassen sich, während sie abgespielt werden, auf die Festplattekopieren. Gespeicherte Stücke können auf tragbare Player, PDAs oder andereWechselmedien übertragen oder ohne zusätzliche Programme auf CDs gebranntwerden. Neu in der Version 10 ist dabei die Möglichkeit der Synchronisierung zwi-schen einem mobilen Gerät und den Beständen der Medienbibliothek.

Der Player kann auch für das Abspielen von Compact-CDs und von DVDs verwen-det werden, wenn auf dem System ein tauglicher MPEG-2-Dekompressor vorhan-den ist. Gleichzeitig ist das Programm ein dienstbarer Verwalter für alle Medien-dateien auf Ihren Laufwerken. Es hilft Ihnen, Ihre medialen Schätze nach Medien,nach Genres, nach Künstlern oder Interpreten und nach Alben zu ordnen, damit Sienicht lange suchen müssen, wenn Sie Lust auf ein bestimmtes Stück oder eine Grup-pe von Tracks haben.

Der Player wird normalerweise automatisch aktiviert, wenn Sie eine Audio-CD ein-legen. Sie können aber auch zunächst das Programm Windows Media Player überden Startmenü-Zweig ALLE PROGRAMME, ZUBEHÖR und UNTERHALTUNGSMEDIEN

aufrufen. Es ist aber viel praktischer, das Player-Symbol direkt in die Taskleiste zuziehen, um den Zugang zu beschleunigen. Bei der Wiedergabe ist in der Featuretask-leiste das Register AKTUELLE WIEDERGABE aktiviert. Diese Schaltfläche wird auchverwendet, um erneut in den Wiedergabemodus zu wechseln.

Abbildung 2.27:Das Fenster des

Media Players beimAbspielen einer CD.

Wird ein neues Album eingelegt, lassen sich über die Internetverbindung automa-tisch Informationen wie Albumname, Cover und Titelliste von einem Server ausdem Web holen, falls sie dort zu finden sind. Es ist also bei allen CDs, die in den CD-Datenbanken im Web bekannt sind, nicht mehr nötig, manuelle Titellisten einzuge-ben.

Kapitel 9 beschreibt die Funktionen zur Wiedergabe und Verwaltung von Audio-medien, Kapitel 21 befasst sich mit den Funktionen für Videomedien im Detail.

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Windows Movie Maker Kapitel 2

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2.5 Windows Movie MakerJe kleiner, besser und einfacher die zum Filmen benötigte Gerätschaft geworden ist,umso leichter ist es, auf Ideen zu kommen, was sich damit alles machen lässt. Werandere an seinen Reiseabenteuern, seinen Festen und Jubelfeiern und sonstigen Lei-denschaften teilnehmen lassen will, hat so alles Nötige dafür in einer handlichenForm. Auch wenn ein neues Produkt im Web präsentiert werden soll, muss nichtmehr unbedingt auf teure Dienstleister zurückgegriffen werden. Für den Unterrichtan Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen ergeben sich ebenfalls ganz neueMöglichkeiten, spannende Angebote zu schaffen.

So wie die Kombination einer digitalen Kamera mit einem aktuellen Drucker einkomplettes Fotostudio ersetzen kann, so erlaubt die Kombination einer digitalenVideokamera mit einer Firewire-Karte, in die Rolle des Filmregisseurs zu schlüpfen.Fehlt nur noch ein entsprechendes Programm für den Schnitt, die Betitelung undVertonung. Auch hier hat Windows XP inzwischen mit dem Microsoft MovieMaker ein einfaches und übersichtliches Programm anzubieten, das zudem direktmit den E-Mail- und Web-Funktionen von Windows XP verknüpft ist. Fertige Filmelassen sich so gleich an E-Mail-Adressen verschicken oder in Ihre Homepage ein-fügen. Für die Filmvorführung bringt der Windows Media Player wiederum allesNötige mit.

War die zunächst mit XP ausgelieferte Version 1 im Vergleich zu marktgängigenSchnittprogrammen noch ziemlich karg ausgestattet, kann die hier vorgestellte Ver-sion 2 doch schon mit wesentlich mehr Funktionen zur Bearbeitung von Filmmate-rial aufwarten. Sie bietet sogar einige Filtereffekte, die in anderen Programmennoch vermisst werden.

Abbildung 2.28: Das Fenster des Win-dows Movie Makers.

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Kapitel 2 Windows XP als Multimedia-Betriebssystem

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Der Movie Maker ist für den Einstieg in das digitale Filmen insbesondere aufgrundseiner Übersichtlichkeit durchaus eine sinnvolle Option. Sind Sie auf den Ge-schmack gekommen, werden sicher Programme interessant, die einen größerenFunktionsumfang bereitstellen. Solche Programme werden im Verlauf des Buchsnoch vorgestellt.

Für den Movie Maker verlangt Microsoft mindestens einen 400 MHz-Prozessor,also etwas mehr als die Minimalvoraussetzung für Windows XP. Für die Datenauf-zeichnung sollte mindestens ein zusammenhängender freier Speicherplatz von 2 GBbereitgestellt werden, das reicht bei einer sehr hohen Aufnahmequalität aber gerademal für 10 Minuten. Wenn Sie weniger strenge Anforderungen an die Bildqualitätstellen, kommen die vom Programm verwendeten Komprimierungstechniken aberauch mit wesentlich weniger Platz aus; besonders günstig ist es, für die Videodatenein eigenes Laufwerk (ein physikalisches oder wenigstens ein logisches Laufwerk)freizuhalten.

Der Movie Maker kann Bildmaterial übernehmen, das vorher mit einem digitalenoder analogen Camcorder aufgezeichnet wurde. Live-Aufzeichnungen sind mitWebcams möglich. Das verwendete Gerät muss an der entsprechenden Schnittstelledes PCs angeschlossen sein, damit es als mögliches Aufnahmegerät erkannt undausgewählt werden kann. Die eleganteste Lösung bieten digitale Camcorder, weilsie die Videodaten gleich in der passenden, also digitalen Form zur digitalen Wei-terverarbeitung bereitstellen. Dazu werden Firewire-Schnittstellen verwendet

Das System verhält sich bei Geräten, die den IEEE-1394-Controller benutzen, ähn-lich wie bei USB-Geräten. Wird eine digitale Kamera, die per Kabel an die Karte an-geschlossen ist, eingeschaltet, wird das System bei laufendem Betrieb sofort aktua-lisiert. Die Kamera erscheint im Gerätebaum des Geräte-Managers unter denBildverarbeitungsgeräten. Die speziellen Gerätetreiber, die auch die Steuerung derKamera vom PC aus erlauben, werden aktiviert. Das Videogerät erscheint auch imOrdner SCANNER UND KAMERAS. Über GERÄTEEIGENSCHAFTEN ANZEIGEN wird derEigenschaftendialog der Kamera geöffnet. Die Testschaltfläche ermöglicht einenkurzen Kameratest.

In Kapitel 18 wird der Windows Movie Maker in einem kleinen Crashkurs vorge-stellt.

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3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

Der PC erlangt zunehmend mehr Bedeutung als universelles Werkzeug, mit dessenHilfe die unterschiedlichsten multimedialen Daten verwaltet, aufgezeichnet undkomfortabel abgespielt werden können. In diesem Zusammenhang taucht auchimmer wieder der Name Media Center-PC auf. Die ersten Media Center-PCs wur-den von Microsoft eingeführt. Sie boten neben dem Betriebssystem Windows XPProfessional einen Media Center-Software-Aufsatz, der direkt mit speziellen TV-Karten zusammenarbeitet. Das Ganze wurde dann als Microsoft Windows XPMedia Center Edition verkauft. Mit dem Pinnacle PCTV MediaCenter 300i erhal-ten Sie entsprechende Software und Hardware, mit deren Hilfe Sie auch einen be-reits vorhandenen Rechner in einen Media Center-PC umwandeln können. Sie kön-nen das Bundle aus Software und Hardware als eigenständige Komponente unterder Produktbezeichnung Pinnacle PCTV MediaCenter 300i erwerben, aber mittler-weile werden auch die ersten PCs standardmäßig damit ausgestattet, wie beispiels-weise der im August 2004 erschienene Volks-PC.

Prinzipiell setzt sich ein Media Center-PC aus einem PC mit bestimmten Hardware-erweiterungen, einem Standard-Betriebssystem sowie einem Media Center-Soft-ware-Aufsatz zusammen, mit dessen Hilfe die Media Center-Sonderfunktionen ver-einfacht abgerufen und bedient werden können. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieMedia Center-PCs als Desktop-Varianten, Notebooks oder auch als portable Gerä-te vorliegen. Sie erlauben in jedem Fall, dass Sie Mediendateien (Fotos, Musik undVideofilme) effektiv und gegebenenfalls auch unterwegs einsetzen können. Zwarkönnen Sie den Media Center-PC selbst auch als herkömmlichen Arbeitsrechnerverwenden, sein volles Potenzial entfaltet der Rechner jedoch erst im Bereich Mul-timedia. Sie nutzen den PC als Ersatz für eine Stereoanlage, einen digitalen Video-recorder oder auch einen Fernseher, verwalten darüber Audio- und Videodateienund sichern die zugehörigen Dateien für die Archivierung oder auch zur Übernahmeauf externe Abspielgeräte auf CDs oder DVDs. Was sich hinter dem PinnacleMediaCenter verbirgt, welche erweiterten Funktionen dieses bietet und wie Siedamit praktisch arbeiten, soll in diesem Kapitel betrachtet werden.

Pinnacle MediaCenter: Das Pinnacle MediaCenter ist in unterschiedlichen PC-Versionen verfügbar. Die Variante Pinnacle PCTV MediaCenter 100i bietet inVerbindung mit der Verwaltungssoftware eine analoge TV-Karte an, mit derenHilfe Sie analoge Antennensignale aufnehmen können. Das kleine i in der Pro-duktbezeichnung kennzeichnet die Komponente als interne Komponente, diein den Rechner eingebaut werden muss. Als externe Lösung trägt die Kompo-nente entsprechend die Bezeichnung Pinnacle PCTV MediaCenter 100e. Dieletztgenannte Variante bietet sich in Verbindung mit Notebooks an, die eine

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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USB 2.0-Schnittstelle besitzen. Die leistungsfähigere, zukunftsorientierte Vari-ante, die sowohl analoge Antennen-, Kabel- als auch einen DVB-T-Empfang er-möglicht, ist die Pinnacle PCTV MediaCenter 300i. Sie finden die letztgenann-te Komponente als eigenständiges Paket im Fachhandel und können darüberauch Standard-PCs, die die Mindestvoraussetzungen erfüllen, zu einem MediaCenter-PC aufrüsten.

Mindestvoraussetzungen: Um einen Standard-PC nachträglich mit einer derzuvor genannten Komponenten zum Media Center-PC aufzurüsten, sollte die-ser mindestens mit einem Pentium-III-Prozessor mit 1 GHz Taktung odereinem gleichwertigen Athlon-Prozessor ausgestattet sein. Er sollte ferner min-destens 256 Mbyte Arbeitsspeicher besitzen und über eine DirectX-8-kompa-tible Grafikkarte sowie eine DirectX-9-kompatible Soundkarte verfügen. DesWeiteren benötigen Sie ein CD- bzw. DVD-Laufwerk, 5 Gbyte freien Festplat-tenspeicher sowie einen freien PCI-Steckplatz für den Einbau der internen Kar-tenvariante.

Abbildung 3.1:Die Benutzeroberflä-

che des PinnacleMediaCenters wirdstandardmäßig im

Vollbildmodus aus-geführt und erlaubt

die Direktanwahl,Konfiguration und

Steuerung der wich-tigsten Multimedia-

Funktionen.

Betriebssystem: Das Pinnacle MediaCenter arbeitet mit dem BetriebssystemWindows XP Home oder Windows XP Professional mit eingerichtetem ServicePack 1 oder höher zusammen. Erwerben Sie einen PC mit vorinstalliertem Pin-nacle MediaCenter, finden Sie in der Regel Windows XP Home als Betriebssys-tem vor.

MediaCenter-Software: Das Pinnacle MediaCenter ist ein Verbund aus Hard-und Software, das seinen Schwerpunkt im Bereich Multimedia hat. Es dientdem Sammeln, Verwalten und Verteilen von multimedialen Daten, zu denenFotos, Musik und Videofilme gehören. Für all diese Aufgaben stellt das Pin-nacle MediaCenter zusätzlich zur TV-Karte eine Grundausstattung im Soft-warebereich zur Verfügung, die sich aus den folgenden Bestandteilen zusam-mensetzt:

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Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC Kapitel 3

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– MediaCenter: Das Pinnacle MediaCenter besteht aus dem MediaCenter-Aufsatz, über den der PC zum digitalen Videorecorder, medialen Wiederga-begerät und Medienverwaltungsprogramm wird. Die MediaCenter-Ober-fläche kann ausschließlich im Vollbildmodus ausgeführt werden und weichtvon der Windows-eigenen Benutzeroberfläche ab (vergleiche Abbildung3.1). Sie nutzt einfache Menüstrukturen, die auch mit einer Fernbedienungkomfortabel angewählt werden können. Gleiches gilt für die Einstellungen,die über das MediaCenter vorgenommen werden müssen (z.B. DVD-Ein-stellungen, Grundeinstellungen für Musikinformationsausgaben oder auchVideowiedergaben).

Abbildung 3.2: Das Konfigurations-programm zum Pin-nacle MediaCenter.

– Konfigurationsprogramm: Für komplexere Einstellungen steht mit demHilfsprogramm Settings ein gesondertes Konfigurationsprogramm bereit,über das Sie beispielsweise auch die Einprogrammierung von Fernsehkanä-len vornehmen. Das Konfigurationsprogramm stellt entsprechend den ak-tuellen Windows-XP-Versionen eine Update-Funktion zur Verfügung, dieeine Softwareaktualisierung über bestehende Online-Verbindungen erlaubt.

– MediaManager: Über das Pinnacle MediaCenter erhalten Sie zusätzlich einleistungsfähiges Medienverwaltungsprogramm namens MediaManager,über das Sie Musik, Filme und Fotos komfortabel verwalten und auch ab-spielen können.

– Elektronische Programmzeitschrift: Eine elektronische Programmzeit-schrift (EPG) ist nicht direkt in die Oberfläche des Pinnacle MediaCentersintegriert und wird ausschließlich über das Internetportal http://www.tvtv.debereitgestellt. Die Internetsoftware arbeitet allerdings im Verbund mit demMediaCenter und kann Daten für automatische Senderaufzeichnungen aus-tauschen.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.3:Umfassende und

aktuelle Programm-informationen kön-nen Sie kostenfreiüber das Internet

abrufen, Sie müssendabei allerdings Wer-

beeinblendungen inKauf nehmen.

Da die TV-Karte des Pinnacle MediaCenters auf die zugehörige Software abge-stimmt ist, ist ein optimales Zusammenwirken sichergestellt. Allerdings ergebensich durch die enge Verbindung zwischen Media-Center-Software und zugehörigerTV-Karte auch einige Einschränkungen. So können Sie die TV-Karte nicht einfachgegen TV-Karten anderer Hersteller austauschen, da Sie sonst auch die Media-Cen-ter-Funktionen nicht mehr verwenden können. Auch aktuelle digitale Satellitenkar-ten wie die Hauppauge WinTV Nexus-S lassen sich nicht in die MediaCenter-Soft-ware integrieren. Allerdings können Sie die letztgenannte Karte über die zugehörigeSoftware auch direkt und sogar parallel zum Pinnacle MediaCenter einsetzen. Diesist sinnvoll, wenn Sie neben analogem Antennen-, Kabel- oder digitalem DVB-T-Empfang auch eine Unterstützung für digitalen Satellitenempfang benötigen. Überdie Software der digitalen Satellitenkarte können Sie, alternativ zur MediaCenter-Benutzeroberfläche, ebenfalls komfortabel Satellitenkanäle verwalten, Programm-informationen abrufen sowie Video- und Audiosequenzen komfortabel digitalisie-ren. Auch zusätzliche analoge TV-Karten können mit der kartenspezifischen Soft-ware genutzt, aber nicht in die MediaCenter-Oberfläche eingebunden werden.

3.1 Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs

Jeder Windows-PC, der mit dem Pinnacle MediaCenter ausgeliefert wird, besitztspezielle Hardwareerweiterungen, die gesondert auf die MediaCenter-Betriebssys-temerweiterung abgestimmt sind. Dazu gehören die folgenden Komponenten:

Fernbedienung: Eine Infrarot-Fernbedienung, über die die Multimedia-Funk-tionen des PCs komfortabel ferngesteuert werden können und die über einenInfrarot-Sensor mit dem PC verbunden ist. Die Fernbedienung selbst gehörtzur TV-Karte und wird auch an diese angeschlossen. Erwerben Sie das PinnaclePCTV MediaCenter als getrennte Komponente, so beinhaltet diese auch dieFernbedienung samt Infrarot-Sensor.

Grafikkarte: Eine leistungsfähige und DirectX-8-kompatible Grafikkarte (z.B.GeForce), um Fernsehsignale in hoher Qualität und ruckelfrei darstellen zukönnen.

TV-Karte: Eine TV-Tunerkarte, beim Pinnacle MediaCenter beispielsweise diePinnacle PCTV MediaCenter 300i, mit deren Hilfe Fernsehsignale (Antenne,Kabel und gegebenenfalls DVB-T) eingespeist, betrachtet und digitalisiert wer-den können

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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TV-Anschluss: Anschlussmöglichkeiten für externe Video- oder Fernsehgeräte,um aufgezeichnete Filme unabhängig vom PC-Bildschirm wiedergeben zu kön-nen. Da die Pinnacle PCTV MediaCenter 300i, wie viele andere TV-Kartenauch, lediglich Anschlüsse zum Einspeisen externer Videosignale bietet, musszur Übergabe an externe Geräte oder Fernsehgeräte die entsprechende Schnitt-stelle der Grafikkarte genutzt werden. Je nachdem, welches Endgerät genutztwird, müssen mitunter spezielle Adapterkabel verwendet werden, die im Elek-tronik-Fachhandel erhältlich sind.

Abbildung 3.4: Grafikkarte mit TV-Ausgang.

Soundkarte: Eine DirectX-9-kompatible Soundkarte mit analogen und gegebe-nenfalls digitalen Ein- und Ausgängen, um den PC mit einer vorhandenen Ste-reoanlage oder einem externen Verstärker zu verbinden oder aber um Soundexterner Geräte, wie Videorecorder, analoge Videokameras oder externe Play-er, einspeisen zu können.

Festplatte: Eine Festplatte mit mindestens 100 Gbyte Speicherkapazität, umausreichend Filmmaterial zwischenspeichern zu können, ehe man das Materialin bearbeiteter Fassung auf CD- bzw. DVD-Medien brennt oder aber wiedervon der Festplatte löscht.

Netzwerkkarte: Eine LAN- oder WLAN-Netzwerkkarte, um den PC in einHeimnetzwerk einzubinden bzw. Internetverbindungen herzustellen und darü-ber aktuelle Programminformationen zu ermitteln.

DVD-Brenner: Einen DVD-Brenner, mit dessen Hilfe Audio-CDs und Video-DVDs generiert werden können, die auch ohne den PC auf externen DVD-Playern abspielbar sind.

Je nach Hersteller kann es geringfügige Abweichungen bei der Hardwareausstat-tung geben. Auch das Aussehen der Fernbedienungen kann variieren.

Ein Media Center-PC in der zuvor beschriebenen Grundausstattung lässt sich nach-träglich erweitern. Um die Speicherkapazität für Audio- und Klangdateien zu erhö-hen, bietet es sich beispielsweise an, eine zweite Festplatte einzubauen, die aus-schließlich der Datenspeicherung dient. Auch ein zweites CD- oder DVD-Laufwerkmacht Sinn, da damit das Kopieren von CDs und/oder DVDs erheblich vereinfachtwird (vergleiche Kapitel 1.4 und 1.5). Aus Kostengründen ist ein PC häufig nur mitminimalem Arbeitsspeicher ausgestattet. Je nach Motherboard und verfügbarenSteckplätzen für Speicherbausteine bietet es sich an, den Arbeitsspeicher auf 1 bis1,5 Gbyte aufzurüsten. Insbesondere bei der speicherintensiven Bearbeitung vonVideofilmen macht sich diese Anschaffung bezahlt.

TV-Ausgang

SVGA-Monitoranschluss

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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3.1.1 Im Falle eines Falles: der Einbau der TV-Karte

Immer dann, wenn Sie die Pinnacle PCTV MediaCenter 100i oder 300i als geson-derte Komponente erworben haben, müssen Sie diese zunächst in den PC einbauen.Der Einbau selbst erfolgt so, wie bereits im Rahmen der analogen TV-Karten inKapitel 1.3.2 beschrieben.

Abbildung 3.5:Pinnacle TV-Karte

mit PCI-Steckleiste.

Nachdem Sie den Rechner vom Stromnetz und den Peripheriegeräten getrennt ha-ben, suchen Sie einen freien PCI-Steckplatz, entfernen die zugehörige Blende vonder Geräterückseite und schieben dann die Pinnacle-TV-Karte in den freien Steck-platz vorsichtig bis zum Anschlag ein. Verschrauben Sie anschließend die TV-Kartemit der Gehäuserückwand.

Abbildung 3.6:Eingebaute PinnaclePCTV MediaCenter

300i.

Nachdem Sie das PC-Gehäuse geschlossen und den PC mit den Peripheriegerätenund dem Stromnetz verbunden haben, können Sie sich der Einrichtung der Fern-bedienung zuwenden.

Verschraubung mit PC-Gehäuse

Pinnacle-TV-Karte 300i

PCI-Steckleiste

Soundkarten-Verbindungskabel

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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3.1.2 Infrarot-Verbindung zur Fernsteuerung

Auch wenn der Media Center-PC alle erforderlichen Multimedia-Komponenten be-reitstellt, um Musik oder Videos zu digitalisieren, zu verwalten oder auch auf CDsund DVDs zu brennen, müssen Sie den PC selbst mit den Geräten verbinden, überdie Sie gegebenenfalls Audio- und Videosignale einspielen bzw. verteilen möchten.Die Sound-, Grafik- und auch die TV-Karte sind häufig bereits standardmäßig ein-gebaut und werden entsprechend automatisch konfiguriert. Die Änderungen an denEinstellungen werden so vorgenommen, wie dies bereits in Kapitel 1 beschriebenist. Die Besonderheit eines Media Center-PCs ist die Fernbedienung. Damit diese inVerbindung mit dem PC genutzt werden kann, müssen Sie zunächst den PC miteinem Infrarot-Sensor verbinden. Bei einigen TV-Karten, wie der Pinnacle TV-Kar-te, erfolgt der Anschluss des Sensors direkt über die TV-Karte und einen kleinenKlinkenstecker. Andere Rechner nutzen alternativ einen Infrarot-Sensor, der überdie USB-Schnittstelle mit dem PC verbunden wird, oder haben den Sensor bereitsfest eingebaut.

Abbildung 3.7: Infrarot-Empfänger für die Pinnacle MediaCenter-Fern-bedienung.

Nachdem Sie den Infrarot-Sensor mit dem PC verbunden haben, sollten Sie den Sen-sor selbst so platzieren, dass dieser die Signale der Fernbedienung empfangen kann.Haben Sie den PC neben dem Fernseher aufgestellt, könnten Sie den Sensor bei-spielsweise direkt auf dem Fernseher platzieren.

Abbildung 3.8: Anschluss des IR-Empfängers an der eingebauten TV-Karte.

Infrarot-Empfängerfür die Media

Center- Fernbedienung

Verbindungskabel

Klinkenstecker fürden TV-Karten-Anscluss

Infrarot-Sensor

Anschluss

PC-Rückseite

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Stellen Sie in jedem Fall sicher, dass keine störenden Gegenstände zwischen derFernbedienung und dem Sensor platziert sind. Um den PC später fernzusteuern,richten Sie die Fernbedienung des PCs auf den Infrarot-Sensor.

3.1.3 Die Pinnacle MediaCenter-Fernbedienung

In Verbindung mit dem Infrarot-Sensor kommt die MediaCenter-Fernbedienungzum Einsatz. Diese funktioniert entsprechend den Fernbedienungen, die auch mitFernsehgeräten, Videorecordern oder Satelliten-Receivern ausgeliefert werden. UmSignale übertragen zu können, muss diese mit Batterien bestückt werden. Die Bat-terien sind immer dann zu wechseln, wenn die Signalstärke der Fernbedienungnachlässt. Die Signale selbst werden vom Infrarot-Sensor verarbeitet, der extern an-geschlossen wurde. Für das Pinnacle MediaCenter sind zwei Fernbedienungstypenim Umlauf.

Abbildung 3.9:Die Fernbedienungzum Volks-PC mitintegriertem Pin-

nacle MediaCenter.

Abbildung 3.10:Die Fernbedienungzur eigenständigen

Pinnacle PCTVMediaCenter 300 i-

Komponente.

Beide Fernbedienungen weisen einen unterschiedlichen Aufbau und eine abwei-chende Tastenbelegung auf.

Page 163: Audio - Video - Foto

Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 163

Fernbedienung kontrollieren

Nachdem Sie die Fernbedienung und die MediaCenter-Software eingerichtet haben,wird diese bei jedem Rechnerneustart automatisch aktiviert. Dies erkennen Sie amFernbedienungssymbol im Benachrichtigungsbereich der Windows XP-Taskleiste.Zum Symbol selbst können Sie durch einfache Anwahl ein spezielles Menü öffnen.Darüber können Sie die Fernsteuerung jederzeit beenden, testen und ferner dafürsorgen, dass die Steuerung bei jedem Windows-Systemstart automatisch aktiviertwird. Um die automatische Aktivierung zu verhindern, brauchen Sie lediglich fürdie Demarkierung des Menüeintrags AUTOMATISCH MIT WINDOWS STARTEN zusorgen. Sie können das Programm für die Fernsteuerung jederzeit auch über denWindows Explorer heraus ausführen. Doppelklicken Sie dazu einfach auf den Pro-grammnamen remoterm.exe, den Sie im Pinnacle MediaCenter-Programmverzeich-nis (Standard C:\Programme\Pinnacle\MediaCenter\Remote) finden. Um die Fern-bedienung zu testen, rufen Sie den Menübefehl TEST auf und drücken dann einebeliebige Taste auf der Fernbedienung. Leuchten daraufhin die grafischen Leucht-dioden im Dialogfeld Test, ist die Fernbedienung verfügbar. Beenden Sie den Funk-tionstest mit SCHLIESSEN.

Abbildung 3.11: Fernbedienungssym-bol und Testfunktion.

Sind mehrere Fernbedienungen oder unterstützende Geräte (z.B. TV-Karten) für dieFernbedienungen eingerichtet, können Sie über spezielle Menübefehle auch die zuverwendende Fernbedienung und/oder das zu verwendende Gerät festlegen. Die er-weiterten Funktionen werden nicht zur Auswahl angeboten, wenn Sie einen PC miteiner einzelnen Pinnacle MediaCenter-Erweiterung einsetzen.

Unter Umständen wird die Pinnacle MediaCenter-Erweiterung als Komponenteauch mit einem Infrarot-Sensor ausgeliefert, der mit einer 9-poligen seriellenSchnittstelle mit dem PC verbunden wird. In diesem Fall besitzt die zugehörige TV-Karte keinen Anschluss für den Infrarot-Sensor. Um die serielle Schnittstelle für dieFernbedienung zu konfigurieren, rufen Sie per Menü die Option COM: auf. Mar-kieren Sie im folgenden Dialog für die automatische Schnittstellenzuweisung dieOption Automatische Erkennung. Eine manuelle Zuweisung und Kontrolle derSchnittstellenkonfiguration ist nur erforderlich, wenn die automatische Erkennungkeinen Erfolg bringt.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Tastenbelegung der Fernbedienung des Typs A

Die Tastenbelegung der Pinnacle-Fernbedienung des Typs A fasst Abbildung 3.12zusammen.

Abbildung 3.12:Steuerungstasten derPinnacle MediaCen-

ter-Fernbedienungdes Typs A (Quelle:

Pinnacle-Dokumen-tation zur MediaCen-ter-Fernbedienung).

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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Tastenbelegung der Fernbedienung des Typs B

Bevor die wichtigsten Tastenfunktionen typunabhängig zusammengestellt und be-schrieben werden, fasst zunächst Abbildung 3.13 die Tastenbelegung der Pinnacle-Fernbedienung des Typs B zusammen.

Abbildung 3.13: Steuerungstasten der Pinnacle MediaCen-ter-Fernbedienung des Typs B (Quelle: Pinnacle-Dokumen-tation zur MediaCen-ter-Fernbedienung)

Obgleich die Fernbedienung des Typs B optisch sehr stark von der Fernbedienungdes Typs A abweicht und auch die Tastenbeschriftungen nicht einheitlich sind, las-sen sich die Funktionen des Pinnacle MediaCenters über beide Fernbedienungen ab-rufen und steuern. Berücksichtigen Sie dabei allerdings, dass nicht alle Tasten belegtsind. Bei den Tasten selbst wird zwischen Steuerungs-, Navigations-, Funktions-und Eingabetasten unterschieden. In der nachfolgenden Zusammenstellung werdendie Tasten mit den Beschriftungen angeführt, wie diese in den vorangehenden Ab-bildungen verwendet wurden. Wird eine Taste auf den beiden Fernbedienungen un-terschiedlich beschriftet, sind beide Tastenbeschriftungen angegeben und mit einemSchrägstrich voneinander getrennt.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Steuerungstasten

Mithilfe der grundlegenden Steuerungstasten können Sie ausgewählte Audio- oderauch Videodateien abspielen. Die Funktionen selbst entsprechen denen, die Sie auchauf Fernbedienungen von Videorecordern oder DVD-Playern finden.

Aufnahme starten: Mit dieser Schaltfläche starten bzw. beenden Sie eine TV-Auf-zeichnung zum aktuell gewählten TV-Sender.

Stop: Diese Befehlsschaltfläche beendet die aktuell ausgeführte Funktion zum Ab-spielen eines einzelnen Musiktitels oder einer Videosequenz, die DVD-Wiedergabeoder Aufnahme eines Fernsehsenders.

Rücklauf: Schneller Rücklauf beim Abspielen eines Videos oder einer DVD.

Vorlauf: Schneller Vorlauf beim Abspielen eines Videos oder einer DVD.

Wiedergabe: Mithilfe dieser Schaltfläche werden die selektierten Elemente, alsoMusikstücke, Fernsehkanäle, Radiosender oder auch Videosequenzen, wiederge-geben.

Sprung nach vorne: Mit dieser Schaltfläche springen Sie zur jeweils nächsten Aus-wahl, wie beispielsweise dem nächsten Musiktitel einer Wiedergabeliste oder einereingelegten Audio-CD, zum nachfolgenden DVD-Kapitel oder aber zum Ende eineraktuell angezeigten Videosequenz.

Pause: Mit dieser Schaltfläche lassen Sie die Wiedergabe der aktuellen Auswahlpausieren. Die Pausefunktion funktioniert bei der Fernseh- oder Radiowiedergabe,beim Abspielen von Audio-CDs und Video-DVDs.

Sprung zurück: Mit dieser Schaltfläche lassen Sie die aktuelle Auswahl erneut wie-dergeben und springen damit zum Beginn des aktuellen Musiktitels, zum vorheri-gen Titel eines Musikalbums oder einer Wiedergabeliste, zum Anfang der aktuellabgespielten Videosequenz oder aber zum Kapitelanfang der abgespielten DVD.

Menü: Diese Schaltfläche startet das jeweils zugehörige Menü. Beim Abspieleneiner DVD ist dies das DVD-Menü und beim Abspielen anderer Medien das Ein-stellungsmenü des Pinnacle MediaCenters.

Navigationstasten

Mithilfe der Navigationstasten können Sie Menüeinträge und Schaltflächen inner-halb des MediaCenters bewegen und auswählen. Einige speziellere Tasten ermögli-chen zudem den Direktaufruf von speziellen Funktionen.

Nach links: Mit dieser Schaltfläche wechseln Sie jeweils zum vorherigen Bildschirmzurück. Diese Funktion entspricht der Schaltflächenfunktion, die in der Titelleistedes MediaCenters durch einen nach links weisenden Pfeil gekennzeichnet ist.

Nach oben, Nach unten, Nach rechts: Mithilfe der Pfeiltasten können Sie den Cur-sor positionieren oder auch Menüeinträge und Schaltflächen anwählen. Die Pfeil-tasten der Fernbedienung entsprechen den Pfeiltasten, die Sie auch auf jeder her-kömmlichen PC-Tastatur finden.

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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Bestätigen/OK: Diese Taste entspricht der Eingabetaste bzw. der Taste Æ auf derPC-Tastatur. Sie dient zum Auswählen selektierter Einträge und zur Bestätigung an-gewählter Funktionen.

Live-TV starten: Mit dieser Schaltfläche lassen Sie das jeweils zuletzt angewählteFernsehprogramm wiedergeben. Die Funktion ist nicht in jedem Fall per Fernbedie-nung verfügbar. Um Live-TV zu starten, können Sie im MediaCenter alternativ denHauptmenübefehl TV aufrufen. Live-TV ist die Standardeinstellung für die Fern-sehwiedergabe.

Info: Sofern für das ausgewählte Element verfügbar, können Sie über diese Taste zu-gehörige Informationen aufrufen (z.B. Informationen zum aktuell angewähltenFernsehkanal).

Abbildung 3.14: Informationsanzeige zum aktuell gewähl-ten Fernsehsender.

Funktions- und Eingabetasten

Die Fernbedienung besitzt zusätzliche Funktions- und Eingabetasten. Über dieFunktionstasten können Sie die Hauptfunktionen der MediaCenter-Benutzerober-fläche direkt aufrufen und über die Eingabetasten nehmen Sie Texteingaben vor,ohne die Tastatur des PCs nutzen zu müssen. Die Texteingabe entspricht dabei derTexteingabe bei Handys, wenn Sie SMS-Nachrichten eingeben und verschicken.Jede Taste ist mehrfach belegt, so dass das Eingabefeld selbst möglichst wenig Platzeinnimmt und die Fernbedienung handlich bleibt.

EPG: Mithilfe dieser Schaltfläche bringen Sie eine Übersicht des aktuellen Fernseh-programms zur Anzeige. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine elektronischeProgrammzeitschrift (EPG – Electronic Program Guide). Diese Funktion ist in derRegel nicht belegt und muss alternativ über den Startmenübefehl START/ALLE PRO-GRAMME/PINNACLE MEDIACENTER/TVTV HOMEPAGE aufgerufen werden.

TV: Diese Schaltfläche verzeigt in die Startmenüfunktion TV des MediaCenters.Darüber erhalten Sie Zugriff auf die Fernsehwiedergabe.

Teletext: Mit dieser Schaltfläche wählen Sie die Startmenüfunktion TV/TELETEXT

des MediaCenters an, um Bildschirmtextinformationen abrufen zu können.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Lautstärke +/-: Mit diesem Wechselschalter erhöhen bzw. senken Sie die Lautstärkeüber die Fernbedienung. Während der Lautstärkeänderung wird der aktuelle Laut-stärkepegel zur Veranschaulichung grafisch auf dem Bildschirm dargestellt. Die Än-derung der Lautstärke hat direkten Einfluss auf die Windows XP-Lautstärkerege-lung, die alternativ zur Änderung der Lautstärke zur Verfügung steht und über denBefehl START/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR/UNTERHALTUNGSMEDIEN/LAUTSTÄRKE

aufrufbar ist

Abbildung 3.15:Visualisierung des

aktuellen Lautstärke-pegels im Pinnacle

MediaCenter. Ton aus/ein: Für die Stummschaltung und das Zurücksetzen des Lautstärkepegelsauf den Wert Null, können Sie auch diese Taste auf der Fernbedienung verwenden.Wählen Sie nach der Stummschaltung die Taste erneut an, wird der ursprünglicheLautstärkepegel, der vor der Stummschaltung gültig war, wieder hergestellt.

Kanal +/-: Mithilfe dieses Wechselschalters können Sie zwischen den einprogram-mierten Fernsehkanälen umschalten.

0-9: Die Zifferntasten 0 bis 9 sind jeweils mehrfach belegt. Neben den zugeordnetenZiffern können nach mehrfacher Anwahl auch Buchstaben bzw. bei der 0 ersatzwei-se Leerzeichen eingegeben werden. Die möglichen Buchstaben sind jeweils auf derFernbedienung über der jeweiligen Zifferntaste abgedruckt. Die Taste 2 erlaubt bei-spielsweise die Eingabe der Buchstaben A, B und C. Welcher Buchstabe erscheint,ist dabei abhängig davon, wie oft die jeweilige Zifferntaste betätigt wird.

Bestätigen: Die Taste EINGABE entspricht der Taste Æ auf der PC-Tastatur und er-laubt beispielsweise das Bestätigen der Eingaben.

Vollbild: Mithilfe dieser Taste kann die Fernseh-, Video- bzw. DVD-Wiedergabenach Bedarf zwischen Vollbild- und Fenstermodus gewechselt werden.

Ein/Aus: Diese Taste beendet die MediaCenter-Oberfläche.

Damit stellt die Fernbedienung sämtliche Bedienfunktionen bereit, die Sie innerhalbdes MediaCenters benötigen. Ein Ausweichen auf Maus oder Tastatur ist zwarmöglich, jedoch nicht erforderlich, zumal die Bedienung insgesamt sehr übersicht-lich gehalten ist und wenige manuelle Eingaben erfordert. Bei den nachfolgendenInformationen wird bereits angenommen, dass Sie die Fernbedienung schwerpunkt-mäßig zur Steuerung der Multimedia-Funktionen verwenden.

3.1.4 Externe Geräte zur Videoeinspielung anschließen

Obgleich ein Media Center-PC vollständig ausgestattet und optimal vorkonfiguriertist, müssen Sie zur Ausnutzung sämtlicher Funktionen externe Geräte mit dem PCverbinden. Einige dieser Geräte, wie Lautsprecherboxen, Verstärker oder auch Ste-reoanlagen, wurden bereits in Kapitel 1 vorgestellt. Deren Anschluss unterscheidetsich nicht von dem Anschluss bei herkömmlichen Desktop-PCs. Anders sieht es aus,wenn es um das Einspeisen von Videosignalen bei einem PC mit Pinnacle Media-Center geht. Dazu nutzen Sie die standardmäßig eingebaute TV-Karte in Verbin-dung mit der Soundkarte oder aber den Firewire-Anschluss des PCs. Welche An-

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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schlussmöglichkeiten das Pinnacle MediaCenter zur Einspeisung von Videosignalenbietet und wie Sie diese Anschlüsse nutzen bzw. welche Programme Sie für bestimm-te Geräte verwenden, soll nachfolgend kurz zusammengefasst werden. Die korrek-ten Anschlüsse sind mitverantwortlich dafür, dass Sie überhaupt Fernsehsenderempfangen und aufzeichnen können.

Spezialfall Firewire

Aktuelle PCs sind bereits standardmäßig mit einem Firewire-, i-Link- bzw. IEEE1394-Anschluss ausgestattet. Über diesen Anschluss können Sie digitale Videoka-meras mit dem PC verbinden und Videodaten in Echtzeit und ohne Qualitätsverlustüberspielen. Einzige Voraussetzung ist, dass auch die digitale Videokamera übereinen Firewire-Anschluss verfügen muss. Der Steckplatz für Firewire hat eine spezi-elle Form, die ein fehlerhaftes Anschließen verhindert.

Abbildung 3.16: Firewire-Anschluss am Front Panel des Volks-PCs mit Pin-nacle MediaCenter.

Firewire-Anschlusskabel erhalten Sie entweder in Verbindung mit einer digitalenVideokamera oder als Sonderzubehör im Fachhandel. Das Firewire-Kabel besitztzwei Stecker unterschiedlicher Größe. Der größere Stecker wird mit dem PC, derkleinere Stecker mit der Videokamera verbunden.

Abbildung 3.17: Mit einem Firewire-Anschlusskabel ver-binden Sie eine digi-tale Videokamera mit dem Pinnacle Media-Center.

Die digitalen Ausgangsdaten können mit spezieller Videoschnittsoftware und eben-falls ohne Qualitätsverlust bearbeitet und nachträglich auf CD oder DVD gebranntwerden.

Innerhalb des MediaCenters können Sie die Dateneinspielung entweder mit demMovieMaker vornehmen oder alternativ auf Software eines Drittherstellers zurück-greifen (z.B. CyberLink PowerDirector, Ulead VideoStudio 8 oder MAGIX VideodeLuxe 2005 Plus). Im Lieferumfang des Volks-PCs, der bereits standardmäßig mit

Firewire-Anschluss

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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dem Pinnacle MediaCenter ausgestattet ist, erhalten Sie bereits die SE-Version vonPinnacle Studio mitgeliefert. Pinnacle Studio wird im Rahmen der Videofilmbear-beitung ab Kapitel 16 beschrieben und kann zum Digitalisieren analoger Video-und Audiosignale genutzt werden. Innerhalb der MediaCenter-Benutzeroberflächewerden lediglich Video-Aufzeichnungsfunktionen für Fernsehsendungen, nicht aberfür per Firewire eingespeiste Daten bereitgestellt. Dies bedeutet, dass Sie zur Ein-speisung und Bearbeitung von Videodaten in jedem Fall auf spezielle Software zu-rückgreifen müssen. Der MovieMaker selbst gehört zu allen aktuellen WindowsXP-Betriebssystemen. Wie Sie das Windows-eigene Programm zum Einspielen undBearbeiten von Videosequenzen nutzen, ist gesondert in Kapitel 9 beschrieben.

Die Anordnung der Anschlüsse zum Einspeisen von Videosignalen kann je nachHersteller variieren. Die folgende Abbildung zeigt eine Pinnacle TVPC MediaCen-ter 300i-TV-Karte. Die Karte selbst besitzt neben dem bereits beschriebenen Infra-rot-Anschluss einen Coaxial-, einen S-Video- sowie einen Cinch-Anschluss, über dieexterne Video- und Audiosignale eingespeist werden können.

Abbildung 3.18:TV-Karten-

anschlüsse zumEinspeisen externer

Videosignale auf derRückseite des PCs.

Analoge Fernsehsignale

Das analoge Einspeisen von Audio- und Videosignalen für das MediaCenter erfolgtüber die TV-Karte. Sie besitzt dementsprechend einen Coaxial-Anschluss für TV-Signale. Über diesen Anschluss können Sie Fernsehantennen, aber auch Ausgangs-signale von anderen AV-Geräten, die ebenfalls mit Coaxial-Anschlüssen ausgestat-tet sind (z.B. VHS-Recorder), mit der TV-Karte verbinden. Als alternative Eingängestellt die TV-Karte einen S-Video-Anschluss bereit, mit dessen Hilfe Geräte mit derTV-Karte verbunden werden können, die ihrerseits einen S-Video-Ausgang besit-zen. Dies ist häufig bei älteren analogen, aber auch bei digitalen Videokameras oderDVD-Playern der Fall. Um die per S-Video eingespeisten Signale verarbeiten zukönnen, greifen Sie erneut auf den MovieMaker zurück.

Die flexibelste Art, Videosignale einzuspeisen, ist der Cinch-Anschluss. Um Video-und Audiosignale im Verbund übertragen und digitalisieren zu können, werden ins-gesamt jedoch drei Cinch-Anschlüsse benötigt. Der Videoanschluss ist standardmä-ßig gelb gekennzeichnet und wird bereits über die TV-Karte angeboten. Die Einspei-sung der Audiosignale muss gesondert über die Soundkarte erfolgen und zwar überden Line-In- bzw. den Mikrofoneingang. Da die Soundkarte selbst lediglich3,5 mm-Klinkensteckerbuchsen bereitstellt, benötigen Sie ein Adapterkabel, überdas Sie den Soundkartenanschluss in zwei getrennte Cinch-Stecker umwandeln. Diebeiden Cinch-Anschlussstecker, die Sie über die Soundkarte erhalten, können zu-sammen mit dem Videoanschluss der TV-Karte mit dem externen Gerät verbunden

Cinch-Stecker Video

TV-Coaxial-Anschluss(analog)

IR-Anschluss

S-Video-Anschluss (analog)

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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werden und übertragen die Audiosignale des linken und rechten Kanals sowie dasVideosignal.

Abbildung 3.19: Bereitstellung von Video- und Audio-anschlüssen im Cinch-Format über vorhandene Sound- und TV-Karten.

Spezielle Adapter erlauben es, bei Bedarf die Cinch-Anschlüsse mit Scart-Buchsenzu verbinden. Alle AV-Geräte verfügen entweder über Cinch- oder Scart-Ausgängeund können dementsprechend auch mit der TV- und Soundkarte verbunden unddemnach zum Einspeisen von Video- und Audiosignalen genutzt werden. Für dasEinspielen der Video- und Audiosignale greifen Sie entsprechend dem S-Video-An-schluss erneut auf den MovieMaker zurück.

Coaxial-Anschluss verbinden

Der Coaxial-Anschluss ist die Hauptverbindung, die für das Pinnacle MediaCenterbenötigt wird. Eine analoge Antenne oder das Verbindungskabel zu einem Kabel-anschluss können Sie direkt mit dem TV-Anschluss verbinden. Die Kabelver-bindung muss existieren, wenn Sie die Fernsehkanäle im Pinnacle MediaCentereinstellen wollen. An dieser Stelle wird angenommen, dass entweder ein Kabel-anschluss oder aber eine korrekt aufgestellte analoge Satellitenantenne mitsamtAnschlussbuchsen und darüber bereitgestellte Fernsehsignale verfügbar ist.

Abbildung 3.20: Über ein normales Antennenkabel wer-den die analogen Fernsehkanäle in die TV-Karte eingespeist. Der TV-Ausgang kann wahlweise mit einem Gerät mit Antennenanschluss verbunden werden.

Cinch-Anschluss (Video)

Cinch-Anschluss(Video)

Cinch-Anschlüsse(Audio/Soundkarte)

Adapterkabel Klinke auf Cinch(hier am Mikrofoneingang)

Coaxial-Anschluss

zur Antennen-dose bzw.

Außenantenne

TV-Coaxial-Stecker

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto172

Das Coaxial-Kabel wird von der TV-Karte zur Antennenanschlussdose geführt.Kabel in unterschiedlichen Längen sind im Fachhandel ebenso erhältlich wie Anten-nenverstärker, um die Signale gegebenenfalls zu verstärken.

Externe Satelliten-Receiver, Videorecorder und DVD-Player

Wie bereits erwähnt, können Sie mithilfe der Cinch-Anschlüsse nahezu jedes Video-und Audiosignal eines externen Geräts in den PC einspielen. Externe Videorecorder,DVD-Recorder, aber auch DVD-Player und analoge sowie digitale Satelliten-Recei-ver können über die Cinch-Anschlüsse ebenso mit dem PC verbunden werden wieanaloge und digitale Videokameras. Das Einzige, was Sie für das Einspielen benöti-gen, ist ein entsprechendes Verbindungskabel. Während Sie über TV- und Sound-karte lediglich drei Cinch-Anschlüsse für die Video- und Audiosignale erhalten,besitzen aktuelle Geräte häufig 6-polige AV- oder auch Scart-Anschlüsse. Im Fach-handel sind spezielle AV-Kabel und Adapterstecker erhältlich, mit deren Hilfe Siewahlweise von Cinch zu Cinch, von Cinch zu AV oder aber von Cinch zu Scart Ver-bindungen herstellen können.

Cinch-Adapterstecker weisen häufig eine andere Farbgebung auf, als dies bei denAnschlüssen aktueller TV-Karten der Fall ist. Die Leitung für das Videosignal ist inder Regel durch ein dickeres Kabel erkennbar. Der rote Stecker kennzeichnet denlinken und der schwarze Stecker des dünneren schwarzen Kabels den rechtenAudiokanal. Prinzipiell können Sie ein Cinch-Adapterstück mit der TV- und Sound-karte und anschließend das 6-polige AV-Kabel mit dem Cinch-Adapterstück verbin-den. Das zweite Ende des AV-Kabels können Sie nun wahlweise mit einem weiterenAdapterstück verbinden. Dabei ist es Ihnen freigestellt, erneut zu Cinch oder aberzu Scart zu wechseln. Verwenden Sie den 6-poligen AV-Stecker, benötigen Sie keinzweites Adapterstück.

Im Fachhandel erhalten Sie kostengünstig Überspielkabel mit unterschiedlichenVerbindungs- und Adapterstücken. Damit sind Sie für alle Fälle gewappnet undkönnen jederzeit beliebige Geräte mit der TV-Karte des PCs verbinden. Nähere In-formationen zu Kabeln und Adaptern erhalten Sie auch im Internet unter der Adres-se http://technik.gelago.de/cat811.

Die Cinch-Buchsen zum Überspielen von Video- und Audiosignalen sind zur besse-ren Unterscheidung farblich gekennzeichnet. Die Farben haben die folgende Bedeu-tung:

Rot: Anschluss für den rechten Audiokanal.

Weiß: Anschluss für den linken Audiokanal (hierfür wird in Ausnahmefällenauch die Farbe Schwarz genutzt).

Gelb: Anschluss für den Videokanal.

Ausgehend von den Cinch-Anschlüssen, die über die Sound- und TV-Karte verfüg-bar gemacht werden können, lässt sich der Scart-Anschluss über einen Adapterste-cker herstellen (vergleiche Abbildung 3.21).

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Grundlegende Hardwareausstattung eines Media Center-PCs Kapitel 3

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Abbildung 3.21: Adapterstecker Cinch-auf-Scart.

Mithilfe unterschiedlicher Adapterkönnen auch andere Verbindungenhergestellt werden. So werden imFachhandel häufig Adapter und Ver-bindungskabel angeboten, die die Ver-bindungen über 6-polige AV-Kabelherstellen. Um diese mit dem PinnacleMediaCenter nutzen zu können, müs-sen Sie deren Cinch-Stecker über ge-sonderte Adapter in Cinch-Buchsenumwandeln.

Abbildung 3.22: Kabeladapter erlau-ben den Wechsel von Cinch, AV oder auch Scart.

Die nachfolgende Abbildung zeigt ein vorbereitetes Verbindungskabel, mit dessenHilfe Sie die Cinch-Anschlüsse der TV-Karte mit dem Scart-Anschluss eines exter-nen Abspielgeräts verbinden können.

Abbildung 3.23: Mit diesem Kabel verbinden Sie die Cinch-Anschlüsse der TV-Karte mit dem Scart-Anschluss eines Fernsehgeräts oder Video- bzw. DVD-Recorders.

Cinch-Stecker Audio(rechter Kanal)

Cinch-Stecker Audio(linker Kanal)

Cinch-Stecker Video

AV/Cinch-Adapterstückmit 6-poliger AV-Buchse

Scart-Stecker

AV-Kabel mit zweiSteckern (6-polig)

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Damit sind die Anschlüsse der TV-Karte erläutert. An dieser Stelle wird angenom-men, dass Sie die TV-Antenne bereits ausgerichtet und angeschlossen und über dieCinch-Anschlüsse einen externen DVD-Player mit der TV-Karte verbunden haben.Damit können Sie das Media Center-System für den Fernsehempfang konfigurierenund zum Einspielen analoger Video- und Audiodaten externer Geräte nutzen.

Beachten Sie, dass kopiergeschützte DVDs beim Abspielen häufig ein Störsignal ab-geben, das es verhindert, Videosignale an andere Geräte zu überspielen. Das Kopie-ren einer DVD von einem externen DVD-Player auf einen externen DVD-Recorderschlägt damit meistens fehl. Auch das direkte Kopieren von DVDs über das einge-baute DVD-Laufwerk des PCs schlägt in der Regel fehl, da auch aktuelle Kopier-programme diesen Kopierschutz nicht mehr umgehen dürfen. Das analoge Über-spielen von DVD-Inhalten, das mit geringem Qualitätsverlust einhergeht, ist davonin der Regel jedoch nicht betroffen. Allerdings müssen Sie in jedem Fall die jeweili-gen Lizenzbedingungen des genutzten Datenträgers einhalten. Prinzipiell könnenaus dem Fernsehen aufgenommene DVDs für den Privatgebrauch auch am PC wei-terverarbeitet werden, um beispielsweise aus Filmen Werbeblöcke nachträglich zuentfernen oder die im kommerziellen Fernsehen der Schere zum Opfer gefallenenNachspänne nachzurüsten. Auch das Zusammenschneiden und Erweitern vonFernsehaufnahmen um DVD-Menüstrukturen mit abschließendem Brennen derVideo-DVDs ist natürlich denkbar.

Bedeutung der Netzwerk- und Internetverbindung

Wie bereits erwähnt, gehört zu einem Media Center-PC auch eine Netzwerkkarte,mit deren Hilfe Sie Zugang zu einem Heimnetzwerk erhalten. Über das Heimnetz-werk können Sie über eine Internetverbindungsfreigabe auch Zugang zum Internetbekommen. Die Internetverbindung wird benötigt, um aktuelle Programminforma-tionen aufzurufen. Anders als bei der Microsoft Windows XP Media Center Editionist die elektronische Programmzeitschrift jedoch nicht direkt mit der TV-Karte ver-knüpft. Die Anwahl eines Fernsehsenders und einer bestimmten Sendung erlaubtdemnach keine direkte Anzeige des Senders oder auch das Festlegen von zeitgesteu-erten Aufnahmen. Sie ermöglicht es aber, sich einen Überblick über das aktuelleFernsehprogramm zu verschaffen oder nach bestimmten Sendungen zu suchen.

Können Sie über das Heimnetzwerk keine Internetverbindung herstellen, könnenSie die Internetverbindung gegebenenfalls auch direkt über ein analoges oder DSL-Modem oder auch eine ISDN-Zusatzkarte herstellen. An dieser Stelle wird ange-nommen, dass die Internetverbindung bereits eingerichtet wurde und sowohl Sen-der- als auch Programminformationen per Online-Verbindung abrufbar sind.

Pinnacle MediaCenter-Programmeinrichtung

Erhalten Sie das Pinnacle MediaCenter in Verbindung mit einem neuen PC, brau-chen Sie sich in der Regel nicht mehr um die Einrichtung der MediaCenter-Softwarezu kümmern. Erwerben Sie das Pinnacle MediaCenter jedoch als eigenständigeKomponente, müssen Sie auch die zugehörige Software selbst installieren.

1. Nachdem Sie die Installations-CD des Pinnacle MediaCenters eingelegt haben,startet das Einrichtungsprogramm in der Regel bereits automatisch. Ist diesnicht der Fall, wählen Sie das CD-Laufwerk über den Windows Explorer perDoppelklick an.

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Festlegung der Grundkonfiguration Kapitel 3

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2. In einem ersten Schritt müssen Sie nun die Sprache für die Einrichtung wählenund mit OK bestätigen. Nachdem Sie den Willkommensbildschirm mit WEITER

übersprungen haben, markieren Sie zur Bestätigung der Lizenzvereinbarung dieOption Ich bin mit den Bedingungen dieser Lizenzvereinbarung einverstandenund setzen mit WEITER fort.

3. Damit alle Benutzer des Computers die MediaCenter-Anwendungen einsetzenkönnen, sollten Sie die Option Alle, die diesen Computer verwenden mit WEITER

übernehmen. Zur vollständigen Einrichtung bestätigen Sie ferner den Einrich-tungstyp Vollständig mit WEITER und INSTALLIEREN.

4. Damit die Änderungen am System Gültigkeit erlangen, muss der Rechner neugestartet werden. Bestätigen Sie nach erfolgter Einrichtung die entsprechendeOption Ja, Computer jetzt neu starten mit FERTIG STELLEN. Stellen Sie dabei si-cher, dass keine Anwendungen mehr geöffnet sind und alle geöffneten Arbeits-dateien bereits gesichert und geschlossen wurden.

MediaCenter automatisch starten

Die MediaCenter-Benutzeroberfläche wird nicht automatisch ausgeführt. Sie star-ten die erweiterte MediaCenter-Oberfläche nach Bedarf über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/PINNACLE MEDIACENTER/MEDIACENTER. Soll die Oberflächeautomatisch beim Rechnerstart ausgeführt werden, übernehmen Sie die zugehörigeAnwendungsverknüpfung in die Autostart-Gruppe des Startmenüs. Wählen Siedazu den zuvor genannten Startmenübefehl an und ziehen Sie ihn via Drag&Dropund bei gedrückter Ÿ-Taste in das Menü START/ALLE PROGRAMME/AUTOSTART.

3.2 Festlegung der GrundkonfigurationDas MediaCenter ist eine spezielle Benutzerumgebung für Multimedia-Funktionenund ein Betriebssystemaufsatz für Windows XP, der auf den Gerätefunktionen derintegrierten TV-Karte basiert und dementsprechend hardwareabhängig ist. In die-sem Kapitel wird gezeigt, wie Sie das MediaCenter mit dessen Grundfunktionenkonfigurieren und einsetzen. Ausgewählte Konfigurationseinstellungen sind direktüber die MediaCenter-Oberfläche zugänglich. Die Programmierung und Anord-nung der Fernsehkanäle erfolgt jedoch in jedem Fall über ein gesondertes Konfigu-rationsprogramm, das den Namen Settings trägt.

Da ein paralleler Zugriff der MediaCenter-Software und des Konfigurationspro-gramms auf die TV-Karte nicht möglich ist, sollten Sie immer nur eine dieser An-wendungen ausführen.

3.2.1 Das Konfigurationsprogramm Settings

Die wichtigsten Einstellungen für das Pinnacle MediaCenter nehmen Sie über dasKonfigurationsprogramm Settings vor, das Sie über den Startmenübefehl START/ALLE PROGRAMME/PINNACLE MEDIACENTER/SETTINGS jederzeit ausführen kön-nen. Sie benötigen das Programm in jedem Fall für die Einprogrammierung derFernsehsender, die Sie über die MediaCenter-Benutzeroberfläche anwählen wollen.Bevor Sie die Kanaleinrichtung vornehmen, muss die TV-Karte bereits mit einer An-

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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tennenanlage, einem Kabelanschluss oder einer DVB-T-Empfangsanlage verbundenworden sein. Das Konfigurationsprogramm besteht aus einem Dialog, in dem sichim linken Bereich eine Strukturansicht befindet. Darüber wählen Sie den jeweils zukonfigurierenden Teilbereich an. Je nach Teilbereich wechselt der Inhalt des Dialog-felds. Welche Einstellungen in den jeweiligen Teilbereichen vorgenommen werden,wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben.

1. Channels: Um Fernsehkanäle einzuprogrammieren und zu ordnen, wählen Sie inder Strukturansicht den Eintrag Channels an.

Abbildung 3.24:Über diese Konfi-

gurationsseiteprogrammieren und

ordnen Sie dieempfangbaren

Fernsehsender.

Im untergeordneten Hierarchiezweig finden Sie den Eintrag Alphabetical unddarunter diverse Buchstabengruppen. Über diese Gruppen erhalten Sie spätergezielten Zugriff auf alphabetisch sortierte Sender. Die Ordnungsfunktionmacht allerdings erst dann Sinn, wenn eine Vielzahl von Fernsehsendern überdie TV-Karte empfangbar sind. Die Einsortierung der einzelnen Kanäle erfolgtautomatisch anhand der Senderbezeichnungen, die automatisch vergeben, abermanuell angepasst werden können.

Signaltyp: Wählen Sie für analogen Fernsehempfang per Antenne oder analo-gem Kabelempfang die Option Analog und für Gebiete, bei denen der Emp-fangstyp bereits auf DVB-T umgestellt wurde, den Typ Digital.

Sender programmieren: Um einen automatischen Sendersuchlauf entsprechenddem gewählten Signaltyp zu starten, wählen Sie im Dialog zur Senderkonfigura-tion die Befehlsschaltfläche AUTO-SCAN an. Im nachfolgenden Dialog müssenSie das Land (für Deutschland den Eintrag Germany), den Signaltyp (Antenne(analog), Antenne (digital (DVB-T)) oder Kabel (analog)) sowie den TV-Stan-dard (hier PAL_B) wählen. Über gesonderte Kontrollfelder bestimmen Sie nachBedarf, ob doppelte Sender berücksichtigt, eine Schnellsuche zulässig oder aber

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Festlegung der Grundkonfiguration Kapitel 3

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ein additiver Sendersuchlauf (nur neue Treffer der bestehenden Senderliste hin-zufügen) gewünscht ist. Werden gleiche Sender, die über unterschiedliche Kanälezur Verfügung stehen, nicht berücksichtigt, so wird nur der Kanal mit dem bes-ten Empfang in die Senderliste aufgenommen. Sie beginnen den Suchlauf mitSTART. Per Vorschauansicht können Sie den Suchlauf selbst überwachen. Sie be-enden den Suchlauf mit SCHLIESSEN. Nach dem Suchlauf werden alle empfang-baren Kanäle im Hauptdialog aufgelistet und sofern erkennbar automatisch mitdem zugehörigen Sendernamen versehen. Alle gefundenen Kanäle werdenzudem in eine Senderliste eingetragen, in der neben den Sendernamen auch Sen-dernummern und Senderkennungen aufgeführt werden. Mit LÖSCHEN könnenSie Sender wieder löschen und mit HOCH und RUNTER ordnen Sie einzelne Sen-der in der Senderliste um.

tvtv-Senderzuordnung: Das Pinnacle MediaCenter arbeitet mit dem Anbietertvtv.de zusammen, der eine elektronische Programmzeitschrift (EPG) über dasInternet bereitstellt. Um die Verbindung zu konfigurieren und Sendernamen mitder EPG abzugleichen, wählen Sie die Schaltfläche TVTV-EINSTELLUNGEN an.Bevor Sie die Dienste nutzen können, müssen Sie sich zunächst beim Anbieter re-gistrieren. Dies erfordert die Angabe eines Benutzernamens, einer E-Mail-Adres-se sowie eines Zugangskennworts. Diese Zugangsdaten werden jeweils im Dia-log abgefragt, wenn Sie auf die Internetdienste zugreifen wollen. An dieser Stellewird bereits angenommen, dass Sie registriert sind und Ihre Zugangsdaten vor-liegen haben. Damit die einprogrammierten Sender mit den Sendern von tvtv.dekorrespondieren, müssen Sie diese namentlich zuordnen. Nur so ist es spätermöglich, für Aufnahmen selektierte Sendungen automatisch über die TV-Karteaufzuzeichnen. Dies geschieht, indem Sendedaten mit dem MediaCenter ausge-tauscht werden. Sie können die Kanalzuordnung vornehmen, indem Sie im Ein-stellungsdialog die Schaltfläche ANFORDERN anwählen. Daraufhin werden alleeindeutig bezeichneten Sender mit der entsprechenden tvtv.de-Senderbezeich-nung versehen. Für Sender, bei denen keine Zuordnung möglich war, können Sieden tvtv.de-Sendernamen auch manuell eintragen. Entsprechende Hinweise zuden Sendernamen erhalten Sie über die Internetseite von tvtv.de, die Sie durchAnwahl der Schaltfläche TVTV INTERNETSEITE anzeigen lassen. Bestätigen Siealle im Dialog gemachten Änderungen mit OK.

Abbildung 3.25: Sendernamen mit Internetsendern verbinden.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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2. Display: Um Änderungen an den Anzeigeeinstellungen vorzunehmen, wählenSie im Konfigurationsprogramm den Hierarchiezweig Display an. Über ein ge-sondertes Dialogfeld können Sie nun den Bildschirmtyp (Displaytyp, PC-Bild-schirm oder TV), das Seitenverhältnis des Bildschirms (4:3, 14:9 oder 16:9)sowie die Startgröße der Videoanzeige (Vollbild, Normal) bestimmen. Treten beider Anzeige eines Fernsehsenders am oberen und unteren Rand Störungen auf,so können Sie diese durch Markierung der Option Cropping unterdrücken las-sen. Die Markierung der Option Rauschfilter sorgt für eine Minimierung desBildrauschens.

Wiedergabeeinstellungen: Über mehrere Schieberegler können Sie für die An-zeige die Helligkeit, die Farbsättigung, den Kontrast, die Bildschärfe und denFarbwinkel variieren. Das Ergebnis der Einstellungsänderungen kontrollierenSie anhand einer verkleinerten Vorschauanzeige. Um die ursprünglichen Grund-einstellungen wiederherzustellen, brauchen Sie nur die Schaltfläche ZURÜCK-SETZEN AUF STANDARDEINSTELLUNGEN anzuwählen.

Abbildung 3.26:Festlegung der

Anzeigeeinstellun-gen für die Fernseh-,DVD- und Videofilm-

wiedergabe.

3. Video: Die grundlegenden Videoeinstellungen können Sie im Konfigurations-dialog vornehmen, nachdem Sie den Hierarchiezweig Video angewählt haben.Wählen Sie über das Kombinationslistenfeld den Videostandard an, der vom an-geschlossenen Videogerät verwendet wird. In der Regel wählen Sie hier den Ein-trag PAL. Weitere Angaben legen fest, mit wie vielen Halbbildern gearbeitetwird, um eine fließende Bewegung zu erzeugen. Beim PAL-Verfahren wird mitzwei Halbbildern gearbeitet. Die De-interlace-Qualität kann nur dann bestimmtwerden, wenn Sie das entsprechende Halbbildverfahren markiert haben.

– Interlacing: Grundlage des Interlacing-Verfahrens ist, dass bei Fernsehüber-tragungen maximal 25 Bilder pro Sekunde übertragen werden können, die

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Festlegung der Grundkonfiguration Kapitel 3

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sich jedoch beim Abspielen nicht flimmerfrei wiedergeben lassen. Um dieszu kompensieren, wird mit Halbbildern gearbeitet, die nacheinander undzeilenversetzt auf dem Bildschirm ausgegeben werden. Dieser Zeilensprungwird in Englisch als Interlacing bezeichnet.

– De-Interlacing: Beim De-Interlacing wird der Zeilensprung für die Ausgabeauf Fernsehgeräten nicht übernommen. Der Hintergrund dafür ist, dass PC-Monitore ohne Zeilensprung auskommen und bei hohen Frequenzen mitVollbildern arbeiten. Um aufgezeichnete Filme am PC verarbeiten oder inMPEG2-Formate umwandeln zu können, sollten Sie dieses Verfahren be-vorzugt verwenden.

Umfassende Beschreibungen zum Interlacing- und De-Interlacing-Verfahren findenSie auch im Internet unter den Seiten http://www.lenz-online.de/interlace. bzw. http://www.100fps.com.

Abbildung 3.27: Festlegung der grundlegenden Videoeinstellungen.

4. Audio: Zeichnen Sie Videosignale eines externen Geräts auf, das mit dem Video-Cinch-Anschluss der TV-Karte verbunden ist, dann müssen Sie die Audiosignaleüber eine parallel eingerichtete Soundkarte vornehmen. Die Soundkartenzuwei-sung geschieht im Konfigurationsprogramm nach Anwahl des HierarchiezweigsAudio. Über das Kombinationslistenfeld Gerät wählen Sie zunächst die Sound-karte aus. Soundkarten besitzen mehrere Eingänge. Den Eingang den Sie mitdem externen Einspielgerät verbunden haben, legen Sie über das Kombinations-listenfeld Audio-Aufnahmeeingang fest. Ist das externe Gerät mit dem Mikro-foneingang verbunden, wählen Sie den Eintrag Mikrofon, und ist es mit demLine-In-Eingang verbunden, wählen Sie den Eintrag Line-In. Für TV-Aufzeich-nungen können Sie den Eintrag Aux verwenden, da die TV-Karte durch ein in-ternes Verbindungskabel direkt mit der Soundkarte verbunden ist.

Über das Kombinationslistenfeld Ausgabegerät legen Sie die Soundkarte fest, diefür die Ausgabe der Audiosignale genutzt wird. Eingabe- und Ausgabegerät ent-sprechen sich, da nur in den wenigsten Rechnern mehrere Soundkarten einge-baut sind. Über das Kombinationslistenfeld TV playback input legen Sie denAusgang für die Wiedergabe fest, beispielsweise Wave.

Im unteren Bereich des Dialogfelds befinden sich zwei Schieberegler, mit derenHilfe Sie das Wiedergabe- und Aufnahmelevel und einhergehend damit denPegel für Audioaufzeichnungen und -wiedergaben regeln können. Änderungen,

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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die Sie an dieser Stelle vornehmen, haben direkte Auswirkungen auf die Win-dows XP-Lautstärkeregelung. Sie können also alternativ auch über die Lautstär-keregelung Anpassungen an den Pegeleinstellungen vornehmen.

Abbildung 3.28:Festlegung der Ein-stellungen für Ton-

aufzeichnungen

5. Capture: In welchem Format und nach welchem Kompressionsverfahren Video-aufzeichnungen abgelegt werden, bestimmen Sie durch Wahl des Eintrags Cap-ture in der Strukturansicht. Sie können eines der nachfolgend angeführten For-mate durch Markierung aktivieren. Die Qualität nimmt dabei von Format zuFormat zu. Eine optimale Aufnahmequalität erzielen Sie beim DVD-Format.

– VCD: MPEG1-Format, 1.15 Bitrate, 352 x 288 Bildpunkte

– SVCD: MPEG2-Format, 2.5 Bitrate, 480 x 576 Bildpunkte

– DVD Longplay: MPEG2-Format, 3.5 Bitrate. 352 x 576 Bildpunkte

– DVD: MPEG2-Format, 6.0 Bitrate, 720 x 576 Bildpunkte

Aufgezeichnete Videofilmsequenzen werden in jedem Fall standardmäßig aufder Festplatte abgelegt. Nach Anwahl der Schaltfläche DURCHSUCHEN könnenSie das standardmäßig genutzte Datenverzeichnis über einen Dateidialog wech-seln. Bestätigen Sie das neue Verzeichnis mit OK. Aufgrund des Datenvolumenssollten Sie ausschließlich lokale Festplattenlaufwerke nutzen. Verfügen Sie übereine externe Festplatte (z.B. IOMega HDD 250 oder Maxtor External HD 300GB), so können Sie auch diese optional als Zielmedium festlegen. Im hier ge-wählten Capture-Verzeichnis finden Sie später alle aufgezeichneten Sendungenvor. Mithilfe von Videoschnitt-Software können Sie die Videosequenzen nach-bearbeiten und nach Bedarf auf CDs oder DVDs brennen.

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Festlegung der Grundkonfiguration Kapitel 3

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Abbildung 3.29: Festlegung des Auf-zeichnungsformats und Zielverzeich-nisses.

6. Timeshift: Das Pinnacle MediaCenter bietet beim Aufzeichnen von Fernsehsen-dungen den so genannten Timeshift-Modus an. Ist dieser aktiv, können Sie wäh-rend einer laufenden Aufnahme ein aufgezeichnetes Programm zeitversetzt be-trachten und darüber beispielsweise Werbeblöcke komfortabel überspringen.Um die Einstellungen für den Timeshift-Modus festzulegen, wählen Sie im Kon-figurationsdialog den Hierarchiezweig Timeshift an. Der Timeshift-Modus iststandardmäßig inaktiv und muss bei Bedarf durch Markierung der OptionTimeshift einschalten zunächst aktiviert werden.

Offsets: Mit dem Wert zur Eigenschaft Skip back legen Sie den Zeitwert in Se-kunden fest, der bei Betätigung der Taste »Sprung zurück« auf der Fernbedie-nung zurückgesprungen werden soll. Mit dem Wert zur Eigenschaft Skip for-ward legen Sie entsprechend den Zeitwert in Sekunden fest, der bei Betätigungder Taste »Sprung nach vorne« auf der Fernbedienung vorwärts gesprungenwerden soll.

Timeshift-Datei: Im Rahmenfeld Timeshift Datei finden Sie die Einstellungenfür die Datei, in der die Daten für die zeitversetzte Betrachtung der Videoauf-nahme abgelegt werden. Sie können die maximale Dateigröße in Mbyte (Maxi-mum file size) sowie die maximale Spieldauer in Minuten (Maximum duration)bestimmen. Nach Anwahl der Schaltfläche BROWSE können Sie zudem ein belie-biges Verzeichnis zur Verwaltung der temporären Video- und Audiodatenauswählen. Durch die Einschränkung der Größe bzw. Spielzeit der Timeshift-Aufzeichnung ist sichergestellt, dass nie mehr als der vorgegebene Festplatten-speicher belegt wird. Wird die Größe überschritten, werden die jeweils ältestenDaten automatisch gelöscht.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.30:Per Timeshift kön-

nen Aufzeichnungenzeitversetzt betrach-tet werden, ohne die

Aufnahme selbstunterbrechen zu

müssen.

7. Playback: Um die Wiedergabeeinstellungen für MP3-Klangdateien, Video-DVDs oder auch Bildersammlungen festzulegen, wechseln Sie im Konfigura-tionsdialog in den Hierarchiezweig Playback.

– Musik: Einstellungen für die Musikwiedergabe finden Sie im gleichnamigenRahmenfeld. Über die zugeordneten Einstellungen legen Sie fest, ob MP3-Titelinformationen angezeigt und ob eingelegte Audio-CDs automatischabgespielt werden sollen.

– Video-DVD: Die Einstellungen zur Wiedergabe von Video-DVDs sind imRahmenfeld DVD-Wiedergabe zusammengefasst. Sie können darüber be-stimmen, welche Sprache für die Wiedergabe, für Untertitel sowie für dieMenüs genutzt werden soll. Außerdem können Sie dafür sorgen, dass aucheingelegte Video-DVDs automatisch abgespielt werden.

– Fotos: Fotosammlungen können aus der MediaCenter-Oberfläche herausals Diashow wiedergegeben werden. Über die zugeordneten Eigenschaftenlegen Sie die Anzeigedauer je Bild in Sekunden sowie den zu verwendendenÜbergang fest. Optional können Sie auch den Fototitel mit ausgeben lassenund eine Titelliste für Hintergrundmusik bestimmen, die Sie über das Kom-binationslistenfeld Hintergrundmusik wählen. Die Abspielliste selbst mussallerdings vor der Anwahl bereits mit dem Pinnacle Media Manager gene-riert worden sein.

Der Pinnacle Media Manager wird nicht nur mit dem Pinnacle MediaCenter, son-dern auch mit dem Pinnacle ShowCenter ausgeliefert, das gesondert in Kapitel1.10.2 beschrieben ist. Dort finden Sie auch eine ausführliche Beschreibung zurMedienverwaltung.

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Festlegung der Grundkonfiguration Kapitel 3

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Abbildung 3.31: Festlegung der Ein-stellungen für die Musik-, Foto- und DVD-Wiedergabe.

8. General: Allgemeine Einstellungen für die MediaCenter-Benutzerumgebungkönnen Sie nach Anwahl des Hierarchiezweigs General festlegen. So können Sienicht nur die Sprache für die Menüs bestimmen, sondern mit der Option DisableScreen Saver den Bildschirmschoner inaktiv schalten. Mithilfe von Skins kanndas Erscheinungsbild der Benutzerumgebung gewechselt werden. Derzeit wirdhier allerdings nur das Standarddesign über die Einstellung default angeboten.Über die OSD-Einstellungen bestimmen Sie die Anzeigedauer für On-Screen-Anzeigen sowie deren Transparenz.

Verschiedenes: In diesem Rahmenfeld finden Sie die Einstellungen, mit derenHilfe Sie den eingeschränkten Zugriff auf Filme durch Eingabe Ihres PIN-Codeswieder aufheben können. Ferner können Sie durch Änderung der Prozesspriori-tät dem Prozessor für die Arbeit mit dem Pinnacle MediaCenter mehr oder we-niger Rechenzeit einräumen. In der Regel reicht es hier aus, wenn Sie die Einstel-lung Normal beibehalten und die Prozesspriorität nur dann erhöhen, wennVideowiedergaben und Videoaufzeichnungen nicht zufriedenstellend durchge-führt werden.

Die mit dem MediaCenter genutzte Hardware können Sie über das Kombina-tionslistenfeld Pinnacle Hardware wechseln. Um zu den zuletzt gespeichertenEinstellungen zurückzukehren, können Sie die Schaltfläche EINSTELLUNGEN

LADEN anwählen. Das Laden selbst erfolgt in jedem Fall ohne gesonderte Sicher-heitsabfrage.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.32:Allgemeine Ober-

flächeneinstellungenim Konfigurations-

programm.

Nachdem Sie die Änderungen im Konfigurationsdialog wie gewünscht vorgenom-men haben, bestätigen Sie mit ÜBERNEHMEN und SCHLIESSEN. Die Einstellungenwerden anschließend auch von der MediaCenter-Oberfläche berücksichtigt undkönnen darüber zu einem großen Teil auch geändert werden.

3.2.2 Konfiguration im MediaCenter

Nachdem Sie die Grundeinstellungen festgelegt haben, können Sie bereits mit demMediaCenter arbeiten. Innerhalb des MediaCenters können Sie zudem die wichtigs-ten Einstellungen ändern. Lediglich die Programmierung der Fernsehkanäle wirdüber das MediaCenter nicht unterstützt. Um Änderungen an den Einstellungen überdas MediaCenter durchzuführen, starten Sie das MediaCenter zunächst über denBefehl START/ALLE PROGRAMME/PINNACLE MEDIACENTER/MEDIACENTER. Sie ge-langen in das Startmenü des MediaCenters, das nicht mit dem herkömmlichen undgleichnamigen Startmenü von Windows XP zu verwechseln ist. Innerhalb des Start-menüs finden Sie neben den grundlegenden Funktionen auch die Schaltfläche EIN-STELLUNGEN. Darüber beeinflussen Sie das Erscheinungsbild und das Verhalten desMediaCenters. Nachdem Sie die Funktion angewählt haben, gelangen Sie zunächstin das Auswahlmenü der konfigurierbaren Teilbereiche.

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Festlegung der Grundkonfiguration Kapitel 3

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Abbildung 3.33: Über diesen Befehl des Startmenüs des Pinnacle MediaCen-ters gelangen Sie in das untergeordnete Konfigurations-menü, das in sechs Hauptbereiche gegliedert ist.

Die Einstellungen, die Sie in den jeweiligen Teilbereichen finden, sind nachfolgendkurz zusammengefasst:

Allgemein: In dieser Gruppe befinden sich die grundlegenden Einstellungen,über die Sie beispielsweise festlegen, welche Sprache in der Benutzerumgebungverwendet wird, ob der Bildschirmschoner deaktiviert werden soll oder welcheOSD-Einstellungen gültig sind. Die Einstellungen selbst entsprechen denen, dieSie im Konfigurationsprogramm nach Anwahl des Hierarchiezweigs Generalbearbeiten können.

Abbildung 3.34: Allgemeine Konfigu-rationseinstellungen zum Pinnacle Media-Center.

TV: Die Einstellungen zur Fernsehaufnahme und -wiedergabe können nachAnwahl dieses Eintrags im Konfigurationsmenü eingesehen und optional auchgeändert werden. Per gesondertem Dialog legen Sie das Aufnahmeformat, denAktivitätsstatus der Timeshift-Funktion und den Tunertyp fest. Diese Einstel-lungen entsprechen denen, die im Konfigurationsprogramm auf die Dialoge zuden Einstellungen Channels, Capture und Timeshift verteilt sind. Neu ist dieEinstellung Aufnahme-Anzeige, die Sie wahlweise aktivieren bzw. deaktivierenkönnen und die verdeutlicht, wann das MediaCenter sich im Aufzeichnungs-modus befindet. Ebenfalls neu sind hier auch die Einstellungen für den Tele-

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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text-Dienst. Sie können dafür sorgen, dass verborgener Text im Teletext mitangezeigt wird und dass Inhalte automatisch aktualisiert werden.

Abbildung 3.35:Konfigurations-

einstellungen zurTV-Kategorie des

MediaCenters.

DVD: Hinter diesem Eintrag verbergen sich die DVD-Einstellungen, mit derenHilfe Sie die zu verwendende Sprache für die Audiowiedergabe (Audiotitel),die Sprache des DVD-Menüs sowie die Sprache für anzuzeigende Untertitelwählen. Ferner können Sie über dieses Menü festlegen, ob eingelegte Video-DVDs automatisch abgespielt werden sollen oder nicht. Im Konfigurationspro-gramm finden Sie die entsprechenden Einstellungen nach Anwahl des Hierar-chiezweigs Playback.

Abbildung 3.36:Einstellungen für dieDVD-Wiedergabe im

Pinnacle Media-Center.

Video: Auf dieser Seite nehmen Sie die Einstellungen zum Anzeigetyp (Display-typ), zum Seitenverhältnis sowie zur Film-Startgröße vor. Die Einstellungenfinden Sie entsprechend im Konfigurationsprogramm nach Anwahl des Hier-archiezweigs Display.

Abbildung 3.37:Videoeinstellungenim Pinnacle Media-

Center.

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Der Media Manager – die Medienverwaltung Kapitel 3

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Musik: Über die Musikeinstellungen legen Sie lediglich fest, ob MP3-Titelin-formationen und Musiktitel angezeigt werden und ob eine Audio-CD automa-tisch nach dem Einlegen abgespielt werden soll. Im Konfigurationsprogrammfinden Sie die entsprechenden Einstellungen nach Anwahl des Hierarchie-zweigs Playback.

Abbildung 3.38: Musikeinstellungen im Pinnacle Media-Center.

Fotos: Das MediaCenter stellt eine integrierte Diashow-Funktion bereit, die Sieüber diesen Befehl konfigurieren.

Abbildung 3.39: Fotoeinstellungen im Pinnacle MediaCenter.

Sie können beispielsweise die Anzeigedauer für einzelne Bilder, die Übergangsef-fekte und die Foto-Startgröße festlegen. Ferner können Sie für eine Titelanzeigeund durch Zuordnung einer Wiedergabeliste für eine Hintergrundmusik sorgen.Im Konfigurationsprogramm finden Sie die entsprechenden Einstellungen nachAnwahl des Hierarchiezweigs Playback.

Die wichtigsten Konfigurationseinstellungen werden alternativ auch über dieHauptmenüs zu den jeweiligen Verwaltungsfunktionen angeboten. So finden Siebeispielsweise die Einstellungen für die TV-Kanäle alternativ unter dem Startmenü-eintrag EIGENE TV-KANÄLE und die Einstellungen für die Radiosender alternativunter dem Startmenüeintrag RADIO.

3.3 Der Media Manager – die MedienverwaltungFür die Verwaltung von Mediendateien steht im MediaCenter der Media Managerzur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein Programm, mit dessen Hilfe Filme,Fotos und Musik verwaltet und dem MediaCenter verfügbar gemacht werden kön-nen. Das Programm besitzt einen integrierten Player. Über das Verwaltungspro-gramm können Sie sowohl lokale Dateien als auch Dateien anderer Netzwerkrech-ner ansprechen. Dies hat den Vorteil, dass nicht sämtliche Dateien tatsächlich aufeinem einzelnen Rechner verwaltet werden müssen.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.40:Das Verwaltungs-

programm zurMedienbibliothek.

1. Verwaltungsprogramm starten: Um die Medienverwaltung zu starten, rufen Sieden Startmenübefehl START/ALLE PROGRAMME/PINNACLE MEDIACENTER/ME-DIAMANAGER auf. Das Verwaltungsprogramm setzt sich aus mehreren Teilenzusammen. Im oberen linken Bereich sehen Sie mehrere Registerseiten, über dieSie auf die Hauptfunktionen zum Importieren, Organisieren, Erstellen von Play-listen und Exportieren der Mediendateien zugreifen. Im oberen rechten Bereichbefindet sich der Media Player, über den Sie die Inhalte der Medienbibliothekbetrachten können, ohne auf einen externen Software Player wie den WindowsMedia Player zurückgreifen zu müssen. Im unteren Bereich finden Sie schließlichden Inhalt der Medienbibliothek. Dieser ist, ebenfalls über gesonderte Register-seiten, in die Bereiche Musik, Filme und Bilder gegliedert.

2. Medientyp auswählen: Unabhängig davon, welche Verwaltungsfunktion Sienutzen wollen, müssen Sie zunächst festlegen, welchen Medientyp Sie verwaltenwollen. Dies geschieht über das Register zu den Medientypen. Um beispielsweisedigitale Fotografien zu verwalten, wählen Sie das Register Bilder und zur Ver-waltung von Musik das Register Musik. Nach Aktivierung einer bestimmtenRegisterseite erhalten Sie unmittelbar zu einem Typ die Inhalte der Medienbib-liothek angezeigt.

Abbildung 3.41:Auswahlregister für

Mediendateien.

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Der Media Manager – die Medienverwaltung Kapitel 3

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3. Medien importieren: Die wichtigste Funktion innerhalb des Verwaltungspro-gramms ist das Importieren von Mediendateien, die Sie mithilfe der gleichnami-gen Registerseite aktivieren. Diese Funktion übernimmt nicht nur die angegebe-nen Daten in die Bibliothek, sondern sorgt auch dafür, dass die Daten selbst fürdas externe ShowCenter freigegeben werden.

– Ordner: Die Daten selbst werden wahlweise über angegebene Ordner im-portiert, wobei die Suche nach unterstützten Dateitypen innerhalb dieserOrdner automatisch erfolgt. Je nach Datentyp werden gefundene Medien-dateien der Gruppe Filme, Musik oder auch Bilder zugeordnet. Um dieSuche in einem bestimmten Ordner zu starten, legen Sie nach Anwahl derSchaltfläche AUSWÄHLEN den Startordner für die Mediensuche fest. Mar-kieren Sie die Option Unterverzeichnisse durchsuchen, wenn alle unterge-ordneten Verzeichnisse des Ausgangsordners ebenfalls durchsucht werdensollen.

Abbildung 3.42: Suche nach Medien-dateien in einem angegebenen Ordner.

– Dateien: Wollen Sie gezielt einzelne Dateien in die Medienbibliothek auf-nehmen, selektieren Sie diesen Eintrag im Listenfeld Importieren von. An-schließend klicken Sie auf die Schaltfläche AUSWÄHLEN, suchen die Dateiper Dateidialog auf und bestätigen mit ÖFFNEN.

Das Pinnacle ShowCenter unterstützt die Audioformate WAV, WMA und MP3sowie die Videoformate MPEG, AVI, VOB und WMV. Als Bildformate stehen fer-ner JPG, PNG und GIF zur Verfügung.

– Laufwerke: Mit dieser Option können Sie auch ganze lokale Laufwerkenach Mediendateien durchsuchen lassen. Um Netzwerklaufwerke durchsu-chen zu lassen, müssen Sie in jedem Fall den Import über Ordner durchfüh-ren lassen, zumindest dann, wenn diese nicht an einen lokalen Laufwerks-buchstaben gebunden wurden. Per Optionen können Sie bei Bedarfverhindern, dass das Programmverzeichnis und das Systemverzeichnis beider Analyse berücksichtigt werden.

Abbildung 3.43: Laufwerksoptionen für den Medien-import.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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– Audio CD: Über diese Option können Sie die Musiktitel einer Audio-CD indie Medienbibliothek aufnehmen. Die Titelinformationen zu einer CD kön-nen mit TITEL HOLEN automatisch aus dem Internet heruntergeladen wer-den. Sind für eine CD mehrere Titelinformationen verfügbar, müssen Siediese über ein gesondertes Dialogfeld zur Übernahme auswählen und mitOK bestätigen. Jeder einzelne Titel kann dabei nach Bedarf markiert oderdemarkiert werden. Die Titel werden beim Import in das MP3-Format ge-rippt.

Abbildung 3.44:Import von Musik-

dateien einerAudio-CD.

Der Media Manager legt importierte Daten standardmäßig im Verzeichnis C:\Pro-gramme\Pinnacle\Shared Files\Programs\MediaServer\Media getrennt nach Klang-dateien (Audio), Fotos (Image) und Videos (Video) ab. Sie können die Daten-verzeichnisse aber auf beliebige Verzeichnisse umleiten. Rufen Sie dazu denMenübefehl DATEI/EINSTELLUNGEN auf und wählen Sie im folgenden Dialog denHierarchiezweig Allgemein/Verzeichnisse. Anschließend können Sie nach Anwahlder jeweiligen AUSWÄHLEN-Schaltflächen die Audio-, Foto- und Video-Zielver-zeichnisse wechseln. Bestätigen Sie die vorgenommenen Änderungen mit OK.

– Digitaler Fotoapparat: Verfügen Sie über einen digitalen Fotoapparat, kön-nen Sie diesen mit dem Rechner verbinden und über diese Funktion denBildimport durchführen. Dazu wählen Sie zunächst per Kombinations-listenfeld eine der angebotenen Kameras an. Erscheint die Kamera nicht,obwohl diese bereits angeschlossen wurde, können Sie mit ERNEUERN dieAnzeige aktualisieren. Um die Bilder zu ordnen, können Sie über das Text-feld Album einen Ordnernamen für die neuen Bilder angeben. DurchMarkieren der Option Löschen nach dem Importieren können Sie nachdem Import für ein automatisches Löschen der Bilder auf dem digitalenFotoapparat sorgen.

– Überwachtes Verzeichnis: Verwenden Sie Standard-Medienverzeichnisse,dann können Sie diese zu überwachten Verzeichnissen machen, bei denendie Inhalte automatisch überwacht und bei jedem Neustart des Verwal-tungsprogramms automatisch mit deren Aktualisierungen berücksichtigtwerden. Sie können beliebig viele überwachte Verzeichnisse angeben oderwieder entfernen, wobei aber kein physikalisches Löschen dieser Verzeich-nisse erfolgt.

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Der Media Manager – die Medienverwaltung Kapitel 3

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Beginnen Sie die Suche der Mediendateien jeweils nach Festlegung des Import-typs durch Anwahl von START. Die Suche selbst wird an einer Fortschrittsanzei-ge veranschaulicht und kann mit STOP vorzeitig beendet werden.

4. Medienbibliothek verwalten: Wie bereits erwähnt, werden die importierten Da-teien in die Medienbibliothek aufgenommen. Den gesamten Inhalt zu einem be-stimmten Medientyp (z.B. Musik) erhalten Sie angezeigt, wenn Sie die AuswahlBibliothek selektieren. Mit Zuletzt importiert werden nur die zuletzt übernom-menen Mediendateien aufgelistet. Haben Sie Playlisten definiert, können Sieauch diese gezielt anwählen. Mithilfe der Spaltenköpfe der Listenansicht könnenSie die Inhalte nach Teilinformationen auf- oder auch absteigend sortieren las-sen. Die Schaltfläche X ermöglicht es ferner, selektierte Titel aus den Biblio-theken wieder zu entfernen. Nach Anwahl des Lupensymbols können Sie zudemnach vorgegebenen Auswahlkriterien (z.B. Musikrichtung, Interpret oderAlbum). Mit Kontextmenübefehlen können Sie ausgewählte Mediendateien ab-spielen, konvertieren oder ebenfalls löschen.

Abbildung 3.45: Programmbereich zur Verwaltung der importierten Medien-dateien.

5. Mediendateien organisieren: Die Organisatorfunktion sorgt dafür, dass umfang-reiche Mediendateisammlungen übersichtlich geordnet werden können und einvereinfachter Zugriff auf einzelne Dateigruppen möglich ist. Um dies zu gewähr-leisten, werden beispielsweise Fotos standardmäßig bestimmten Alben und Mu-siktitel bestimmten Stilrichtungen zugeordnet. Die aktuell verfügbaren Kenn-zeichnungen werden über die Registerseite Organisieren angezeigt, wenn Sieeine bestimmte Mediendatei der Bibliothek anwählen. Um selbst neue Gruppeneinzurichten, wählen Sie die Schaltfläche NEUES SCHLÜSSELWORT ERZEUGEN an.Es wird dann das Schlüsselwort Unbenannt generiert. Dieses wählen Sie durcheinen Doppelklick mit der Maus an, geben dann den gewünschten Schlüsselbe-griff ein und bestätigen mit þEnterÿ. Nach gleichem Schema können auch mehrereSchlüsselbegriffe definiert werden. Um die Schlüsselwörter einzelnen Medienda-teien zuzuordnen, wählen Sie diese in der Medienbibliothek an und markierendann das Schlüsselwort durch das jeweils vorangestellte Symbol. Berücksichti-gen Sie, dass Schlüsselwörter jeweils für einen bestimmten Medientyp definiertwerden. Schlüsselwörter des Typs Musik stehen dementsprechend nicht automa-tisch für Fotos und Filme bereit und müssen bei Bedarf für diese Typen gesonderteingerichtet werden.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.46:Schlüsselwörter

erlauben das Einrich-ten eigener Gruppen

für die Dateiordnung.

Auswahl nach Schlüsselwörtern: Um die Inhalte nun ausgewählt nach einem be-stimmten Begriff zu selektieren, rufen Sie nach Anwahl der SUCHEN-Schaltflächezur Schaltfläche mit dem kleinen Fragezeichen den Kontextmenübefehl Schlüs-selwörter auf.

Abbildung 3.47:Schaltfläche zurAktivierung der

Filterfunktion.

Wählen Sie dann den benutzerdefinierten Schlüsselbegriff an und schonwerden nur noch die ausgewählten Dateien aufgelistet. Mit der AuswahlAlles heben Sie die Anzeige der Auswahl nach dem Schlüsselwort wiederauf.

In der für dieses Buch genutzten Programmversion arbeitete die Filterfunktionnicht korrekt. Sie ist daher entsprechend der Dokumentation beschrieben.

6. Medien abspielen: Wie bereits erwähnt, können Sie Mediendateien der Medien-bibliothek unmittelbar über das Verwaltungsprogramm ausgeben lassen. Dazubrauchen Sie auf die anzuzeigende oder abzuspielende Datei lediglich doppel-zuklicken. Sollen mehrere Dateien in Folge wiedergegeben werden, markierenSie diese in der entsprechenden Listenansicht des jeweiligen Medientyps undrufen dann den Kontextmenübefehl AUSWAHL ABSPIELEN auf. Der Player selbstähnelt in der Funktion dem Windows Media Player, ist aber im Verwaltungspro-gramm integriert. Über den Player können Sie die Lautstärke regeln, zwischeneinzelnen Dateien wechseln, das Abspielen pausieren oder fortsetzen bzw. wie-derholen. Durch einen Doppelklick auf den Wiedergabebereich des Players kön-nen Sie bei einer Filmwiedergabe bei Bedarf zwischen Miniatur- und Vollbild-modus wechseln.

Abbildung 3.48:Der integrierte Media

Player des Verwal-tungsprogramms

beim Abspielen einerMusikdatei.

Markierung für angewählte Mediendatei(en)

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Der Media Manager – die Medienverwaltung Kapitel 3

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7. Wiedergabelisten definieren und einsetzen: Ebenso wie mit dem WindowsMedia Player können Sie auch mit dem Media Manager Wiedergabelisten bzw.Playlisten definieren. Auf diese Playlisten können Sie nicht nur im Verwaltungs-programm, sondern auch über das MediaCenter selbst zugreifen. Um Playlistenzu definieren, wechseln Sie zunächst auf die Registerseite Playlisten. Um eineneue Wiedergabeliste einzurichten, wählen Sie die Schaltfläche Neue Playlisteerzeugen an. Es wird dann das Schlüsselwort VideoPlayliste (Typ Filme), Image-PlayList (Typ Bilder) oder auch AudioPlayList (Typ Musik) generiert. Dieseswählen Sie durch einen Doppelklick mit der Maus an, geben dann den ge-wünschten Namen der neuen Wiedergabeliste ein (z.B. Meine Filme) und bestä-tigen mit þEnterÿ. Anschließend können Sie von der Medienbibliothek einzelneoder mehrere markierte Dateien per Drag&Drop oder durch Anwahl der Schalt-fläche NEUEN TITEL ERZEUGEN in die neue Wiedergabeliste aufnehmen.

Abbildung 3.49: Definition von Wie-dergabelisten mit dem Media Manager.

Die neue Wiedergabeliste wird unmittelbar auch in die Medienbibliothek über-nommen und kann zur Einschränkung der Dateiauswahl per Listenfeld ange-wählt werden.

Abbildung 3.50: Mit Playlisten kann die Dateiauswahl für Wiedergaben einge-schränkt werden.

8. Medien exportieren: Das Verwaltungsprogramm bietet auch eine Funktion, umbenutzerdefinierte Playlisten in Ordner, Winamp-Playlisten oder auf einen Bren-ner zu exportieren. Für den Export zum Pinnacle ShowCenter wird diese Funk-tion jedoch nicht benötigt.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.51:Export von

Wiedergabelisten.

9. Programm beenden: Sie beenden den Media Manager durch den MenübefehlDATEI/VERLASSEN.

3.4 Arbeiten mit dem MediaCenterNachdem Sie die Programme zur Konfiguration und Medienverwaltung kennen ge-lernt haben, können Sie sich den Bedienfunktionen des MediaCenters zuwenden,mit deren Hilfe Sie Filme, Musik und Fotos komfortabel abspielen sowie Fernseh-sendungen betrachten und aufzeichnen können. Nach dem Start der erweiterten Be-nutzerumgebung über den Startmenübefehl START/ALLE PROGRAMME/PINNACLE

MEDIACENTER/MEDIACENTER bzw. einen Doppelklick auf das Desktop-SymbolMediaCenter gelangen Sie in das Hauptmenü des MediaCenters. Hier erhalten SieZugriff auf die Fernsehfunktionen (TV) sowie die über den Media Manager verwal-teten FILME, MUSIK und FOTOS.

Abbildung 3.52:Desktop-Symbol undHauptmenü des Pin-nacle MediaCenters.

3.4.1 TV – Fernsehen anschauen und aufzeichnen

Dank der Pinnacle-TV-Karte können Sie Fernsehsendungen live oder auch zeitver-setzt wiedergeben. Fernsehsendungen können über das MediaCenter direkt mitge-schnitten oder über die elektronische Programmzeitschrift des Internetanbieterstvtv.de zeitgebergesteuert aufgezeichnet werden. Wie bereits mehrfach erwähnt, istdie Fernsehaufzeichnung optional an die elektronische Programmzeitschrift gekop-pelt. Sie können über die Programmzeitschrift vereinfacht Sender über darin auf-gelistete Programme anwählen oder auch Aufzeichnungen definieren. Alternativ

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

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können Sie natürlich jeden einprogrammierten TV-Kanal auch direkt für die Wie-dergabe anwählen und Aufzeichnungen per Befehl starten und beenden. Die TV-Funktion nutzt optional einen Pufferspeicher (Timeshift-Modus) von standard-mäßig 100 Minuten. Damit können Sie die TV-Wiedergabe bis zu 100 Minutenlang pausieren und nach Bedarf wieder fortsetzen. Die Funktion eignet sich dazu,um Werbeblöcke in Fernsehsendungen zu überspringen, indem Sie mit dem An-schauen zeitversetzt beginnen, um sich dann bei Werbeblöcken im Pufferspeichervorwärts zu bewegen.

Live-TV: Sie wählen die Fernsehfunktion, indem Sie im Hauptmenü des Media-Centers den Befehl TV aufrufen. Nach Initialisierung der TV-Karte gelangenSie in ein gesondertes Untermenü, in dem bereits das Live-TV-Bild des aktivenFernsehsenders in einem Vorschaubereich angezeigt wird. Oberhalb der Vor-schauanzeige wird die aktuelle Uhrzeit und unterhalb der Anzeige die Sender-nummer und der Sendername ausgegeben. Mithilfe der Fernbedienung könnenSie zwischen den einprogrammierten Fernsehsendern umschalten, erweiterteInformationen zum aktuellen Programm abrufen sowie nach Bedarf in denVollbildmodus wechseln. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang auchdie entsprechenden Erläuterungen zur Pinnacle MediaCenter-Fernbedienungin Kapitel 3.1.3.

Abbildung 3.53: MediaCenter-Haupt-menü und Live-TV in der Vorschau.

Um über die Tastatur in den Vollbildmodus zu wechseln, wählen Sie den Vor-schaubereich zunächst mit den Pfeiltasten an, so dass dieser mit einem grünenRahmen hinterlegt wird. Betätigen Sie dann für den Wechsel in den Vollbild-modus die Taste Æ. Eine erneute Anwahl der Taste schaltet zurück in die ver-kleinerte Vorschauansicht. Über den Befehl LIVE-TV können Sie die Live-Wiedergabe des aktuell gewählten TV-Senders jederzeit reaktivieren. Ist dieTimeshift-Funktion aktiviert, so wird bei jeder Aktivierung eines Senders auchdie Timeshift-Funktion im Hintergrund aktiv.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

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Abbildung 3.54:Fernsehvorschau mitaktivierter Timeshift-

Funktion.

Sender: Um TV-Kanäle direkt anzuwählen, nutzen Sie entweder die Media-Center-Fernbedienung oder wählen im Startmenü des MediaCenters den BefehlTV/SENDER an. Im folgenden Fenster wird die einprogrammierte Senderlistemit einer Vorschauanzeige eingeblendet. Mithilfe der Maus bzw. den Pfeiltas-ten und þEnterÿ aktivieren Sie einen der Sender. Bei aktivierter Timeshift-Funk-tion wird ein gesonderter Dialog angezeigt, der Sie darauf hinweist, dass dieTimeshift-Funktion neu gestartet und der bereits bestehende Pausenpuffer ge-löscht wird. Bestätigen Sie einen entsprechenden Hinweis mit JA. Daraufhinwird zurück in das Hauptmenü mit den Fernsehfunktionen mit integrierterVorschauanzeige gewechselt.

Abbildung 3.55:Senderliste undSenderanwahl.

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 197

TV Rekorder: Über diesen Befehl können Sie Fernsehsendungen live aufzeich-nen oder aber eine zeitgebergesteuerte Aufnahme programmieren. NachdemSie den Befehl TV REKORDER aufgerufen haben, gelangen Sie zunächst in einuntergeordnetes Menü. Hier können Sie durch Anwahl des Befehls SOFORT

AUFNEHMEN das aktuell angezeigte Fernsehprogramm direkt mitschneiden unddie Aufnahme selbst jederzeit durch Anwahl des Befehls AUFNAHME BEENDEN

abschließen.

Abbildung 3.56: Direktaufnahme einer Fernsehsendung.

Aufnahme programmieren: Um eine Aufnahme zu programmieren, die erst zueinem späteren Zeitpunkt startet, rufen Sie alternativ den Befehl AUFNAHME

PROGRAMMIEREN auf. Anschließend können Sie den Kanal, den Tag, die Start-und Endzeiten, die Aufnahmedauer sowie das Aufzeichnungsformat festlegen.Die Frequenz legt fest, ob eine Aufnahme einmal, täglich, wochentags, wöchent-lich oder monatlich automatisch wiederholt werden soll. Die Wiederholung istsinnvoll, wenn Sie Serien oder mehrteilige Fernsehfilme aufzeichnen und keinenTeil dieser Serie verpassen wollen. Bestätigen Sie die einprogrammierten Datenmit FERTIG.

Abbildung 3.57: Einprogrammierung eines Aufzeich-nungstermins im Pinnacle Media-Center.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto198

Aktive Aufnahmen werden durch einen roten blinkenden Punkt im Vorschaufenstersowie den Hinweistext Aktive Aufnahme angezeigt. Um Fehlaufnahmen und Ab-brüche zu verhindern, sind Eingaben auch über die Fernbedienung während eineraktiven Aufnahme blockiert.

Aufnahmen anzeigen: Welche Termine einprogrammiert wurden, können Siemit dem Befehl Aufnahmen anzeigen offen legen. Die Aufnahmen werden mitSendernamen und Aufzeichnungsdatum und -zeit aufgelistet. Nach Anwahleines Eintrags in der angebotenen Aufstellung gelangen Sie in ein untergeordne-tes Menü, über das Sie die Aufnahme wahlweise bearbeiten oder auch löschenkönnen.

Abbildung 3.58:Aufnahmeauflistung

und Aufnahme-bearbeitung.

TV Aufnahmen: Alle aufgezeichneten Filme können aus dem MediaCenterheraus abgespielt werden. Wählen Sie dazu zunächst den Befehl TV Aufnah-men an. Sie gelangen in eine Filmliste. Fernsehaufzeichnungen werden hier mitdem Sendernamen und dem Aufzeichnungszeitpunkt aufgeführt. Der Anwahleiner Aufnahme führt in ein untergeordnetes Menü, über das Sie die Aufnahmewahlweise abspielen oder auch löschen können. Die Wiedergabe erfolgt stan-dardmäßig im Fenstermodus mit einer Zeitangabe.

Abbildung 3.59:Abspielen aufge-

zeichneter Fernseh-sendungen aus dem

Pinnacle Media-Center heraus.

Teletext: Über die Fernsehsender werden häufig auch Teletextinformationenmit abgestrahlt. Um diese Informationen anzeigen zu lassen, müssen Sie zu-nächst den zugehörigen Sender mit den Teletextinformationen aktivieren, bei-spielsweise den Sender ARD oder auch ZDF. Anschließend rufen Sie den BefehlTELETEXT im Menü TV auf. Sie gelangen daraufhin in die Teletextanzeige,wobei die Startseite mit der Nummer 100 des jeweiligen Dienstes aktiviertwird. Über die Befehle NÄCHSTE SEITE und VORHERIGE SEITE können Sie zwi-schen den einzelnen Seiten blättern. Um numerisch angegebene Seiten direktanzuspringen, brauchen Sie die jeweilige Seitennummer nur über die Fernbe-dienung oder die Ziffern der Tastatur einzugeben.

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 199

Abbildung 3.60: Teletextinformatio-nen sind senderab-hängig und können seitenweise betrach-tet werden.

Arbeiten mit der elektronischen Programmzeitschrift

Am komfortabelsten ist die TV-Aufzeichnung über die elektronische Programmzeit-schrift tvtv.de, die die gewünschten Aufzeichnungsdaten an das Pinnacle Media-Center übergeben kann. Sie gelangen in die Programmzeitschrift bei aktiver Online-Verbindung über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/PINNACLE MEDIACENTER/TV TV HOMEPAGE. Die Internetseite selbst wird vom Zeitschriftenanbieter gestal-tet, kann demnach im Aufbau variieren. Die Programmzeitschrift erlaubt es überspezielle Menüs, gezielt auf Spielfilme unterschiedlicher Stilrichtungen, Serien oderauch über Sparten auf bestimmte Sendeinhalte zuzugreifen. Ferner können Sie übereine Zeitleiste bis zu drei Wochen im voraus Programminhalte einsehen. Haben Sieein sehenswertes Programm gefunden, können Sie die Sendung vormerken, sich perMail an die Sendung erinnern lassen oder die Aufnahmedaten an das MediaCenterübergeben lassen.

Abbildung 3.61: Die elektronische Internet-Programm-zeitschrift zum Pin-nacle MediaCenter.

Tagesprogramm(Sparten/Spielfilme/Serien)

Terminwahlnach Tag/Woche

Übernahme derSenderauswahl

Optionsfelder für zuberücksichtigende Sender

(Senderauswahl)

Sendung vormerken, erinnern und aufnehmen

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto200

Beachten Sie, dass Sie die elektronische Programmzeitschrift nur dann mit demMediaCenter nutzen können, wenn Sie die einprogrammierten Fernsehkanäle kor-rekt den tvtv.de-Senderbezeichnungen zugeordnet haben. Ferner benötigen Sie einService-Abonnement. Hinweise erhalten Sie im Internet nach Anwahl der Schaltflä-che HILFE.

3.4.2 Videofilme suchen und betrachten

Entsprechend Musik- und Bilddateien können Sie auch Videosequenzen über dasMediaCenter komfortabel abspielen lassen. Sie können die Videofilme komfortabelmit dem Media Manager verwalten und darüber auch Playlisten (Wiedergabelisten)zuordnen. Um Videofilme aus der MediaCenter-Umgebung heraus wiederzugeben,rufen Sie zunächst im Hauptmenü den Befehl Filme auf. Sie gelangen daraufhin inein untergeordnetes Auswahlmenü.

Abbildung 3.62:Auswahlmenü zur

Wiedergabe vonVideofilmen.

Playlisten: Um mit dem Media Player vordefinierte Wiedergabelisten wieder-zugeben, rufen Sie den Befehl PLAYLISTEN auf und wählen dann im folgendenDialog eine Wiedergabeliste über den im Media Manager zugewiesenenNamen an. Mit þEnterÿ öffnen Sie die Wiedergabeliste und können dann diedarin enthaltenen Videofilme direkt mit der Maus oder den Pfeiltasten für dieWiedergabe selektieren.

Abbildung 3.63:Filmzugriff über eineWiedergabeliste, die

über den MediaManager definiert

wurde.

Wollen Sie die gesamte Wiedergabeliste abspielen, wählen Sie deren übergeordnetenEintrag an und bestätigen Sie das Abspielen durch Betätigung der Taste »Wieder-gabe« auf der Fernbedienung.

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 201

Genre: Um gezielt per Ordner auf bestimmte Filme zuzugreifen, nutzen Sie denBefehl GENRE. Der Ordner für die Filmverzeichnisse ist übergeordnet über denMedia Manager festzulegen und wird über den Eintrag VIDEO angeboten. DasVerzeichnis Capture im MediaCenter-Verzeichnis wird für die Verwaltung derTV-Aufnahmen verwendet.

Abbildung 3.64: Ordnerzugriff per Genre.

Alle Filme: Um alle Filme ohne die vorgenannten Genres aufzulisten, rufen Sieden Befehl Alle Filme auf. In beiden Varianten können Sie einzelne Filme für diedirekte Wiedergabe anwählen. Die Wiedergabe erfolgt jeweils in einem geson-derten Bildschirm, über den auch die Filmlänge und die aktuelle Abspielposi-tion ausgegeben werden.

Abbildung 3.65: Wiedergabebild-schirm für Video-sequenzen.

CD/DVD: Um Video-DVDs abzuspielen, legen Sie zuerst die Video-DVD einund rufen Sie dann den Befehl CD/DVD auf. Mitunter werden Sie, sofern Siekeine DVD eingelegt haben, noch einmal zum Einlegen eines Mediums aufge-fordert. Bestätigen Sie den entsprechenden Hinweis mit Ja. Ist das Medium ein-gelegt, wird das zugehörige Laufwerk angezeigt. Um die DVD abzuspielen,müssen Sie dieses Laufwerk noch einmal anwählen. Die Wiedergabe erfolgterneut im zuvor beschriebenen Ausgabebildschirm. Um die DVD zu steuern,können Sie bereits auf die DVD-Menüs zurückgreifen, die je nach DVD variie-ren können.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto202

Durchsuchen: Mithilfe dieser Funktion können Sie ausgehend vom Benutzer-verzeichnis nach unterstützten Filmdateien suchen. Nach Anwahl des Befehlskönnen Sie gezielt Verzeichnisse anwählen und mit [..] in die jeweils nächst-höhere Verzeichnisebene wechseln. Öffnen Sie ein Verzeichnis, das seinerseitsFilmdateien enthält, können Sie diese direkt anwählen und beispielsweise perDoppelklick abspielen.

Abbildung 3.66:Ordner- und Film-

anwahl mit derDurchsuchen-

Funktion.

Bei der Suchenfunktion werden ausschließlich lokale Laufwerke zur Auswahl an-geboten. Um auch Netzwerkverbindungen zu berücksichtigen, müssen Sie diese injedem Fall zunächst über den Windows Explorer mit einem lokalen Laufwerks-buchstaben verbinden. Ob ein Abspielen von Filmen sinnvoll ist, ist abhängig vonder Netzwerkübertragungsrate und dem verwendeten Filmformat. In der Regel isteine Übertragungsrate von mindestens 100 Mbit/s erforderlich.

3.4.3 Musik suchen und abspielen

Mithilfe der MediaCenter-Benutzeroberfläche erhalten Sie auch Zugriff auf Klang-dateien, die Sie mithilfe des Media Managers verwalten und wahlweise Wiederga-belisten (Playlisten) hinzufügen. Um im MediaCenter Zugriff auf vorhandeneKlangdateien zu erhalten, wählen Sie im Hauptmenü den Befehl Musik auf. Sie ge-langen daraufhin in ein untergeordnetes Menü, über das die Musiktitel nach Alben,Interpreten, Wiedergabelisten, Titel oder Genres geordnet sind. Über den BefehlDurchsuchen können Sie zudem gezielt nach bestimmten Musiktiteln in der lokalenOrdnerstruktur suchen. Die einzelnen Funktionen werden nachfolgend kurz be-schrieben. Um einen Titel der unmittelbar aufgelisteten, zuletzt wiedergegebenenMusiktitel wiederzugeben, brauchen Sie den jeweiligen Titel entsprechend den Vi-deofilmen nur anzuwählen, beispielsweise per Doppelklick mit der Maus.

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 203

Abbildung 3.67: Hauptauswahlmenü zum Abspielen von Musiktiteln.

Playlisten: Wiedergabelisten können nicht direkt mit dem MediaCenter, son-dern nur über den Media Manager angelegt werden. Die benutzerdefiniertenWiedergabelisten werden nach Anwahl des nebenstehenden Befehls im Media-Center zur Auswahl angeboten. Nachdem Sie eine Wiedergabeliste gewählt ha-ben, werden die darin enthaltenen Titel aufgelistet. Anschließend lassen sichdurch Anwahl einzelne Titel wiedergeben. Wollen Sie die gesamte Wiedergabe-liste abspielen, wählen Sie deren übergeordneten Eintrag an und bestätigen dasAbspielen durch Betätigung der Taste »Wiedergabe« auf der Fernbedienung.

Abbildung 3.68: Anwahl von Wieder-gabelisten und darin enthaltener Musik-titel.

Genre: In den Titel-Tags der Musikdateien finden sich mitunter auch Informa-tionen zu dem Genre, dem der jeweilige Musiktitel angehört. Mithilfe dieser In-formationen wird auch im MediaCenter die Einordnung in Genres vorgenom-men. Da die Genre-Vergabe übergeordnet für Musikalben erfolgt, werden auchdie Musiktitel untergeordnet über deren Alben verwaltet. Um Zugriff auf dieAlben eines bestimmten Genres zu erhalten, wählen Sie zuerst das Genre selbst(z.B. Pop oder Classical), anschließend einen Interpreten und dann gegebenen-falls ein untergeordnetes Musikalbum an. Über das Album gelangen Sie wie-derum auf die darin enthaltenen Musiktitel. Der Eintrag Alle Alben legt dieTitel zum jeweils gewählten Künstler ohne Zuordnung zu bestimmten Alben

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto204

offen. Angewählte Musiktitel können per Doppelklick oder mit der Taste»Wiedergabe« der Fernbedienung abgespielt werden. Entsprechend können Sieauch den Inhalt einzelner Genres, einzelner Künstler oder einzelner Alben nachentsprechender Anwahl mit der Taste »Wiedergabe« der Fernbedienung ab-spielen lassen.

Abbildung 3.69:Titelanwahl nachGenre, Interpret

und Album.

Interpret: Alternativ zu den Genres können Sie auf die Musiktitel auch gezieltüber den Interpreten und ein Album zugreifen.

Abbildung 3.70:Titelanwahl nach

Interpret und Album.

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 205

Auch der Gesamtzugriff auf alle Titel eines Interpreten ist über den Befehl AlleAlben möglich. Dies hat den Vorteil, dass alle Musiktitel aufgeführt werden,auch wenn diese auf mehreren Alben vorhanden sind. Der Weltstar Elvis Presleyhat beispielsweise offiziell bereits ca. 100 Alben aufgenommen. Zudem sindmittlerweile unzählige Hitkopplungen, Raritäten und Spezialfassungen erschie-nen. Auch andere erfolgreiche Künstler nehmen unzählige Alben auf, so dass dieTitelsuche über den Interpretennamen durchaus Sinn macht. Die Ordnung nachden Interpretennamen erfolgt über die Musikdateien, deren Titel sowie dendarin enthaltenen Informationen zu Musiktitel und Interpret. Nachdem Sie denBefehl INTERPRET gewählt haben, gelangen Sie zunächst in die Interpretenliste.Nach Anwahl eines Interpreten werden nachfolgend sämtliche Alben diesesInterpreten angeboten. Sie können bei dieser Anzeige alle Titel dieser Alben mit»Wiedergabe« abspielen.

Album: Wählen Sie diesen Befehl, werden die Musiktitel automatisch nachMusikalben geordnet. Die Zuordnung erfolgt erneut anhand der Titelinforma-tionen, die im jeweiligen Musikstück abgelegt sind. Nachdem Sie ein bestimm-tes Album angewählt haben, können Sie mit »Wiedergabe« das Abspielensämtlicher Titel dieses Albums erreichen. Wollen Sie lediglich einen bestimm-ten Musiktitel des gewählten Albums abspielen, so ist auch das kein Problem.Öffnen Sie dazu das Album, wählen Sie dann den Musiktitel und erst anschlie-ßend die Taste »Wiedergabe« auf der Fernbedienung an. Alternativ könneneinzelne Titel auch durch einen Doppelklick abgespielt werden.

Abbildung 3.71: Titelsuche nach Album.

Lied: Um alle Musiktitel alphabetisch geordnet anzuzeigen, wählen Sie den ne-benstehenden Befehl an. Daraufhin wird eine Gesamttitelliste eingeblendet.Hier können Sie einzelne Titel anwählen und nach Bedarf abspielen. Währenddes Abspielens können Sie mithilfe der Tastatur komfortabel zwischen den ein-zelnen Titeln springen.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto206

Abbildung 3.72:Musiktitelanwahl

per Titelliste.

Durchsuchen: Mithilfe dieser Funktion können Sie ausgehend vom Benutzer-verzeichnis Eigene Musik nach unterstützten Musikdateien suchen. Nach An-wahl des Befehls können Sie gezielt Verzeichnisse anwählen und mit [..] in diejeweils nächsthöhere Verzeichnisebene wechseln. Öffnen Sie ein Verzeichnis,das seinerseits Musikdateien enthält, können Sie diese direkt anwählen undbeispielsweise per Doppelklick abspielen.

3.4.4 Fotos suchen und betrachten

Das MediaCenter stellt Funktionen bereit, mit deren Hilfe Sie einzelne Bilder anzei-gen oder Bildersammlungen als Diashow wiedergeben können. Die Bilder werdendazu über den Media Manager verwaltet und nach Bedarf bestimmten Wiedergabe-listen (Playlisten) zugeordnet. Um im MediaCenter Zugriff auf die Bilder zu erhal-ten, wählen Sie im Hauptmenü des MediaCenters zunächst den Befehl Fotos an. Siegelangen daraufhin in ein untergeordnetes Menü.

Diashows: Über diesen Befehl können Sie Diashows wiedergeben, die bereitsüber Wiedergabelisten im Media Manager definiert wurden. Die Wiedergabe-liste selbst können Sie über eine Liste auswählen und mit »Wiedergabe« ab-spielen lassen. Alternativ können Sie die Wiedergabeliste auch direkt öffnen,um anschließend gezielt auf ein bestimmtes Bild für die Anzeige zuzugreifen.Um die Bildauswahl zu vereinfachen, werden alle Bilder einer geöffneten Wie-dergabeliste über verkleinerte Vorschaubilder zur Auswahl angeboten. Auchdie zugehörigen Dateinamen ohne Dateikürzel werden mit angezeigt.

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Arbeiten mit dem MediaCenter Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 207

Abbildung 3.73: Anwahl von Foto-Playlisten und Fotos im MediaCenter.

Die Bilder werden entsprechend Videofilmen in einem Vorschaubereich ange-zeigt. Bei Bildlisten einer Wiedergabeliste wird neben der aktuellen Bildnummerauch die Gesamtanzahl der in der Wiedergabeliste enthaltenen Bilder mit ausge-geben. Das Abspielen selbst und die zu verwendenden Übergänge und Anzeige-dauern müssen gesondert über das Settings-Konfigurationsprogramm festgelegtoder über die EINSTELLUNGEN des MediaCenters angepasst werden.

Abbildung 3.74: Bildanzeige im MediaCenter.

Nach Datum: Wollen Sie Bilder nach Datum und Monat suchen, wählen Siediese Funktion. Die Anwahl einzelner Bilder erfolgt dann über Jahres- undMonatsangaben, die den Eigenschaften der jeweiligen Bilddatei entnommenwerden.

Abbildung 3.75: Bildsuche nach Datum, Jahr und Monat.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto208

Fotoalbum: Bilder werden entsprechend der importierten Ordner oder derenBildinhalten in Fotoalben einsortiert. Um Zugriff auf diese Fotoalben zu be-kommen, wählen Sie den nebenstehenden Befehl an. Die einzelnen Fotoalbenkönnen in der Gesamtheit mit »Wiedergabe« abgespielt oder geöffnet werden,um gezielt nach einzelnen Bildern zu suchen. Inhalte von Fotoalben werden zurvereinfachten Anwahl mit Vorschauanzeigen offen gelegt.

Abbildung 3.76:Fotoalben und

Bildinhalte.

Durchsuchen: Mithilfe dieser Funktion können Sie ausgehend vom Benutzer-verzeichnis Eigene Bilder nach unterstützten Bilddateien suchen. Nach Anwahldes Befehls können Sie gezielt Verzeichnisse anwählen und mit [..] in die jeweilsnächsthöhere Verzeichnisebene wechseln. Öffnen Sie ein Verzeichnis, das sei-nerseits Bilddateien enthält, können Sie diese direkt anwählen und beispiels-weise per Doppelklick abspielen.

Damit haben Sie die Bedienfunktionen zum Pinnacle MediaCenter kennen gelernt.Alternative MediaCenter-Oberflächen, die zum Teil auch frei erweiterbar sind undandere Schwerpunkte bieten, werden im folgenden Kapitel vorgestellt.

3.5 Media Center-AlternativenWie bereits eingangs erwähnt, wird die Windows XP MultiMediaCenter Editionausschließlich mit hardwarespezifischen PCs gebundelt. Alle Nutzer, die ihrenRechner mit Windows XP Home oder aber Windows XP professional betreibenoder nach einem Update von MCE 2004 auf MCE 2005 nicht mehr auf die TV-Karte zugreifen können, kommen demnach nicht bzw. nicht mehr in den vollen Ge-nuss der erweiterten MediaCenter-Benutzeroberfläche. Doch es gibt Abhilfe. ImInternet sind kostenfreie Aufsätze für Windows verfügbar, die die MediaCenter-Funktionalität auch für herkömmliche PCs mit Windows XP-Betriebssystem nach-rüsten und häufig mehr unterschiedliche TV-Karten unterstützen, als dies bei derWindows XP Media Center Edition der Fall ist. Der Vorteil dieser Lösungen istalso, dass diese Aufsätze weniger hardwarespezifisch sind, als die in diesem Kapitelbeschriebenen Microsoft-Varianten. Tauschen Sie beispielsweise auf einem MCE-PC die TV-Karte aus, können Sie diese alternativen Benutzeroberflächen auch fürIhren Multimedia Center Edition-PC nutzen. An dieser Stelle sollen einige dieserMedia Center-Alternativen vorgestellt werden. Sie finden die Benutzeroberflächenauch auf der Buch-DVD.

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Media Center-Alternativen Kapitel 3

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3.5.1 MyHTPC – Freeware ade

Das erste Programm, das die Funktionalität der Media Center Edition durch einenunabhängigen Programmaufsatz nachbildete, war die Anwendung myHTPC, dieals Freeware-Variante in Umlauf gebracht wurde und grundlegende Funktionen zurVerwaltung von Bildern, Videos und Musik bot. Das Programm selbst kann aufjeder Windows XP-Version eingerichtet werden.

Abbildung 3.77: Das Erscheinungs-bild von myHTPC ist an die Media Center Edition von Micro-soft angelehnt, kann aber weitreichender konfiguriert und um Zusatzmodule erwei-tert werden.

Im Rahmen der Programmeinrichtung weisen Sie die für die jeweiligen Ordner zuverwendenden Ausgangsordner beliebig zu. Sind die Verwaltungsfunktionen fürOrdner und Multimedia-Dateien bereits Bestandteil von myHTPC werden die Ab-spielfunktionen wahlweise über den Windows Media Player oder alternativ überden Player WinAMP in die Media Center-Oberfläche integriert.

Nach der Programmeinrichtung und Ordnerfestlegung können Sie Einfluss auf dasErscheinungsbild von myHTPC nehmen. Per Sprachdatei, die Sie im Archivdeutsch_myHTPC.zip finden, können Sie Standardmenübefehle eindeutschen. DieZuweisung erfolgt über das Konfigurationstool, das Sie über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/MYHTPC/CONFIGURE MYHTPC ausführen. Wählen Sie darinden Hierarchiezweig Display an und weisen Sie die Sprachdatei über das TextfeldLanguage File zu. Alle übergeordneten Programmeinträge, wie beispielsweise myPictures, können Sie im hierarchischen Listenfeld direkt bearbeiten und nach Bedarfeindeutschen. Über den Hierarchiezweig Display/Default Theme können Sie fernerdie Hintergrundgrafik (Background) wechseln, Einfluss auf die Rahmenfarbe undderen Transparenz (Frame Color) sowie die Markierungsfarbe und deren Transpa-renz nehmen (Selected Frame Color). Bei Bedarf können Sie auch die Schriften(Font) für diverse Bereiche wechseln und ebenso deren Transparenz beeinflussen.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto210

Abbildung 3.78:Über das Konfigura-tionstool ändern Sie

das Erscheinungs-bild der myHTPC-

Benutzeroberfläche.

Wie bereits erwähnt, bietet das Programm myHTPC standardmäßig lediglich dieVerwaltungsfunktionen für Musikdateien, Videofilme und Bilder an. Die elektroni-sche Programmzeitschrift können Sie allerdings mit dem Modul GotTV nachrüstenund in die Benutzerumgebung von myHTPC einfügen. Entsprechende Informa-tionen zur Aufbereitung von myHTPC sowie Hinweise zu Hardware- und Soft-warevoraussetzungen finden Sie im Internet, beispielsweise auf der Seite http://www.chip.de/artikel /c_artikel_11378888.html.

Auf der Internetseite http://www.myhtpc.de erhalten Sie weiterführende Informationzur Programmeinrichtung und -konfiguration sowie Information zum Einbindenzusätzlicher Module (z.B. GotTV) in die Benutzeroberfläche von myHTPC. Fernersteht auf der letztgenannten Seite ein Benutzerforum bereit, das sich mit myHTPCbefasst. myHTPC selbst wird in der Freeware-Variante nicht weiterentwickelt, daNachfolgeversionen kommerziell unter dem Namen TVcentral vertrieben werdensollen. Das letztgenannte Programm befindet sich derzeit in der Betaphase und istoffiziell noch nicht in einer Vollversion verfügbar. Die Beta kann derzeit befristetüber die Seite http://www.sceneo.tv mitsamt dem Freeware-Tool VCopy zur Format-konvertierung von Videoquellen heruntergeladen werden.

3.5.2 tvoon – die neue Freeware-Alternative

Eine weitere Freeware-Alternative zur Media Center Edition-Erweiterung von Mi-crosoft steht mit tvoon zur Verfügung. Nähere Informationen zu tvoon erhalten Sieim Internet über die Seite http://www.tvoon.de. Aktuelle Versionen stehen über dieSeite http://www.download.tvoon.de zum Download bereit.

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Media Center-Alternativen Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 211

Abbildung 3.79: Die Benutzer-oberfläche von tvoon (Quelle; www.tvoon.de).

tvoon unterstützt in der aktuellen Version analoge TV- Karten bzw. DVB-TV-Kar-ten mit B2C2-Chipsatz und beinhaltet zudem bereits einen TV-Player sowie eineelektronische Programmzeitschrift. Ferner bietet tvoon verglichen mit dem MediaCenter von Microsoft umfangreichere Internet-Anbindungsfunktionen an. BevorSie die Einrichtung starten, sollten Sie zunächst sicherstellen, dass Sie über eine un-terstützte TV-Karte verfügen. Treten während der Einrichtung Probleme auf, kön-nen Sie mithilfe der Systemwiederherstellungsfunktion von Windows XP verein-facht zur ursprünglichen Systemkonfiguration zurückkehren.

3.5.3 11° Media Portal – das alternative Medien-Portal

Ein weiteres Medien-Portal, das die Verwaltung von Mediendateien (Musik,Videos, Radio, Fernsehen) vereinfachen und die Media Center-Funktionen über-nehmen und einhergehend damit die Funktionen für einen digitalen Videorecordermit elektronischer Fernsehzeitschrift bereitstellen soll, ist das 11° Media Portal,das bereits eine Vielzahl unterschiedlicher TV-Karten unterstützt und sich durcheine Vielzahl unterschiedlicher Plug-Ins erweitern lässt. Sie finden den MediaCenter-Aufsatz für alle gängigen Windows XP-Versionen im Internet auf der Seitehttp://mediaporortal.-sourceforg.net. Über die Seite http://sourfeforge.net/project/showfiles.php?group_id=107397 erhalten Sie ferner Zugriff auf eine installierbareProgrammfassung, die Sie ebenfalls auf der Buch-DVD finden.

Das Media Portal kann in mehreren Sprachen genutzt werden. Die Spracheinstel-lung legen Sie über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/MEDIA PORTAL/CONFIGU-RE im Hierarchiezweig General und die Einstellung Display Language fest (EintragGerman). Die Änderung wirkt sich auf die grafischen, nicht aber die Windows-Menüs aus. Anschließend können Sie das Programm über den Befehl START/ALLE

PROGRAMME/MEDIA PORTAL/MEDIA PORTAL ausführen.

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Kapitel 3 Das Pinnacle MediaCenter – Komponente und PC

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto212

Abbildung 3.80:Auch das 11° Media

Portal ist sehr ähn-lich wie das MediaCenter aufgebaut.

3.5.4 GB-PVR – digitaler Videorecorder mit Medienverwaltungsfunktion

Ein weiteres Programm, das sich im Wesentlichen auf die TV-Funktionalitäten be-schränkt und mehrere TV-Tuner zeitgleich unterstützt und ferner auch die Verwal-tung von Videos, Bildern und Musik zulässt, ist GB-PVR. Nähere Informationen zudiesem Programm erhalten Sie im Internet auf der Seite http//www.gbpvr.com. DasProgramm setzt auf bestehende Windows XP-Systeme auf, benötigt zur Ausführungdie Microsoft .NET 1.1 runtime und lässt sich kostenfrei über die zuvor genannteInternetadresse mit einer Vielzahl unterschiedlicher Plug-Ins zur Funktionserweite-rung herunterladen. Sie finden das Programm auch auf der Buch-DVD.

Abbildung 3.81:GB-PVR – einer der

leistungsfähigstenfreien, digitalen

Videorecorder, denSie im Internet

erhalten.

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Media Center-Alternativen Kapitel 3

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 213

Es ist zu erwarten, dass auf Dauer weitere Media Center-Alternativen bereitgestelltwerden, die auch aktuelle TV- und digitale Satellitenkarten unterstützen werden. Eslohnt sich also in jedem Fall, aktuelle Softwareentwicklungen im Multimedia-Be-reich im Auge zu behalten. Aktuelle Testversionen zu den kommerziellen MediaCenter-Alternativen meedio, SageTV, DVDLoppy Pro und ShowShifter finden Siebereits im Internet auf der Seite http://www.streamzap.com/products/software.

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Teil 2Audio – Digitalisieren, Rippen, Bearbeiten und Mixen

Kapitel 4:Klänge digitalisieren und rippen 217

Kapitel 5:Klangdateien optimieren 307

Kapitel 6:Klangdateien nachbearbeiten 331

Kapitel 7:Klangdateien konvertieren und verwalten 359

Kapitel 8:Audio-CDs und Audio-DVDs brennen 379

Kapitel 9:Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten 407

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Teil 2Audio – Digitalisieren, Rippen, Bearbeiten und Mixen

Kapitel 4:Klänge digitalisieren und rippen 217

Kapitel 5:Klangdateien optimieren 307

Kapitel 6:Klangdateien nachbearbeiten 331

Kapitel 7:Klangdateien konvertieren und verwalten 359

Kapitel 8:Audio-CDs und Audio-DVDs brennen 379

Kapitel 9:Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten 407

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 217

4 Klänge digitalisieren und rippen

Audio-CDs sind schon lange nicht mehr das einzige Medium, um Musik in hoherQualität abzuspielen. Hinzu kommen digitale Bandgeräte und insbesondere Com-puter. Digitale Bandgeräte, wie der DAT-Recorder (Digital Audio Tape), mit dessenHilfe Klänge digital und ohne Qualitätsverlust aufgezeichnet und wiedergegebenwerden konnten, wurden lange Zeit von der Musikindustrie unterdrückt. DurchEinzug der komprimierten Klangdateiformate MP3 und WMA hat sich der Com-puter mittlerweile zum wichtigsten Gerät für die Musikeinspielung und -wiederga-be gemausert. Er ersetzt nicht nur herkömmliche Stereoanlagen, sondern häufigauch das platzfordernde CD-Regal, indem MP3-Dateien über DVDs oder Festplat-ten verwaltet werden. Mit dem Computer können nicht nur Audio-CDs kopiert,sondern die resultierenden Klangdateien nachbearbeitet, optimiert und neu aufAudio-CD oder eine MP3-CD übertragen und nach eigenen Wünschen zusammen-gestellt werden.

Analog und digital

Der PC übernimmt dabei die Funktion eines großen Platten- bzw. CD-Studios mitangehängtem CD-Presswerk und beherrscht nicht nur den Umgang mit analogen,sondern auch mit digitalen Klängen.

Analog: Das analoge Einspielverfahren wird auch als Magnettonverfahren be-zeichnet. Dabei werden Töne über ein Mikrofon aufgezeichnet und auf einTonband übertragen, das aus einer Trägerfolie besteht, die mit einer magneti-sierbaren Oberfläche bedampft ist. Die Speicherung der Töne erfolgt durchMagnetisierung der Tonbandoberfläche. Die Tonbänder selbst sind demnachempfindlich gegen Magnetfelder und Hitzeeinwirkungen. Beim Kopieren derTonbänder ergibt sich jedes Mal ein Qualitätsverlust. Dies zeigt sich insbeson-dere beim Anfertigen von Kopien von einer Kopie. Analoge Musiktitel wurdenlange Zeit über analoge Schallplatten in den Handel gebracht. Mit Einzug derAudio-CD wurden die analogen Aufzeichnungen zu einem großen Teil digita-lisiert und auch über Audio-CDs verfügbar gemacht. Damit gehören Kratzerherkömmlicher Schallplatten der Vergangenheit an. Allerdings erlebt dieSchallplatte mittlerweile ein Comeback und viele aktuelle Musik-CDs sindebenfalls wieder alternativ auf Schallplatte erhältlich. Im Internet gibt es eineVereinigung mit dem Namen Analogue Audio Association, die sich dem Erhaltund der Förderung der analogen Musikwiedergabe widmet. Nähere Informa-tionen dazu sowie ein Benutzerforum zu diesem Thema finden Sie auf derInternetseite http://www.aaanalog.de.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto218

Abbildung 4.1:Die Schallplatte –

ungenaue Abspiel-zeiten und Klangein-

bußen durch Staubund Kratzer.

Digital: Das digitale Einspielverfahren nutzt unterschiedliche Aufzeichnungs-geräte, wie digitale Tonbandgeräte oder auch Computer, wobei der Ton auchhier häufig über ein Mikrofon eingespielt oder aber bereits digital erzeugt wird.In jedem Fall wird auch der durch das Mikrofon aufgezeichnete Ton in digitaleInformationen umgewandelt, also in eine Bitfolge aus Nullen und Einsen.Dabei handelt es sich um die kleinste Informationseinheit, die auch mit einemComputer verarbeitet werden kann. Als Aufzeichnungsmedien dienen digitaleTonbänder, Festplatten oder auch CD- und/oder DVD-Datenträger. Der Vorteilder digitalen Aufzeichnung ist, dass sich keine Qualitätsverluste beim Kopierenergeben. Digitale Musik bleibt unabhängig von der Anzahl der gefertigtenKopien immer in der Ursprungsqualität erhalten. Dabei spielt es auch keineRolle, ob die Kopie selbst vom Original oder einer hundertsten Kopie gefertigtwird. Das Aufzeichnungsmedium unterliegt allerdings den gleichen Schwach-punkten wie beim analogen Tonband. Es ist gegebenenfalls empfindlich gegen-über Magnet-, physikalischen und Hitzeeinwirkungen. Der Vorteil von CDsund DVDs ist, dass diese sich anders als Schallplatten nicht abnutzen, da sie be-rührungsfrei durch einen Laser abgetastet werden. Es spielt also keine Rolle,wie oft Sie eine CD oder DVD abspielen, die Qualität bleibt immer dieselbe.

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Klänge digitalisieren und rippen Kapitel 4

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Abbildung 4.2: Audio-CDs sind platzsparend und werden lediglich einseitig und berührungsfrei abgetastet.

Analog/Digital-Wandlung: Dieser Vorgang bezeichnet die Umwandlung vonanalogen Daten in digitale Daten. Dazu wird das analoge Signal gemessen undin eine Folge diskreter Werte konvertiert. Dieser Vorgang wird auch als C/D-Wandlung bezeichnet (continous-to-discrete conversion). Anschließend wer-den die Messwerte anhand einer Werteskala verglichen und mit dem ähnlichs-ten Skalenwert angenähert. In einem weiteren Durchlauf werden dann erkann-te Störeinflüsse beseitigt und die Zwischendaten in der verfahrensabhängigenWeise digitalisiert (analog-to-digital-conversation). Im PC-Bereich sind speziel-le Programme verfügbar, mit deren Hilfe Sie analoge Klänge in digitale Klängeumwandeln können (z.B. Nero Wave Editor, AudioGrabber). Einige Program-me bieten bereits Sonderfunktionen an, um auch Störgeräusche (z.B. Kratzer)von digitalisierten Schallplatten entfernen oder auf ein Minimum herabsetzenzu können oder um die Geschwindigkeit der eingespielten Musikstücke nach-träglich korrigieren zu können.

Digital/Analog/Digital-Wandlung: Aktuelle Kopierschutzmaßnahmen machenes mitunter erforderlich, digital aufgezeichnete Klänge analog einzuspielen. Beider Wiedergabe digital aufgezeichneter Musik oder Töne muss in jedem Falleine analoge Wandlung erfolgen, um die Töne auf Lautsprechern ausgeben zukönnen. Die Soundkarte dient dabei als Quelle, um diese analogen Signale an-zuzapfen. Die Rückumwandlung der analogen Signale in digitale Klangdateienübernimmt dann ein Audiorecorder auf Softwareebene, der erneut die Analog/Digital-Wandlung vornimmt. Dabei ergeben sich allerdings geringfügige Qua-litätseinbußen. Außerdem müssen Sie die Klangeinspielung wie bei alten Kas-settenrecordern selbst einpegeln.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Kennzeichnung von Audio-CDs

Digitale Aufzeichnungsverfahren haben mittlerweile die analogen Aufzeichnungs-verfahren weitestgehend abgelöst, zumindest wenn man den professionellen Bereichbetrachtet. Aufnahmen, die ursprünglich analog eingespielt und auf herkömmli-chen Schallplatten und Langspielplatten veröffentlicht wurden, stehen mittlerweileauch auf Audio-CDs zur Verfügung. Der Vorgang der Umwandlung von Analog zuDigital wird auch als Digitalisieren bezeichnet. Musik und Ton, der auf Audio-CDsvorliegt, ist bereits im digitalen Format verfügbar, so dass ein Digitalisieren hiernicht mehr zwangsläufig erforderlich ist. Sollen Musikstücke einer Audio-CD aufeinem PC weiterverarbeitet werden, können die Daten also unverändert umkopiertwerden, zumindest wenn Audio-CDs keinen speziellen Kopierschutz verwenden.Audio-CDs nutzen allerdings ein spezielles Datenträgerformat, das ein direktes Um-kopieren unter Windows XP unterbindet. Jedoch gibt es eine Vielzahl an Tools, diedas Kopieren dennoch ermöglichen. Der Vorgang dieses Kopierens wird auch alsRippen, manchmal auch Grabben, bezeichnet. Anhand der im Handel verfügbarenAudio-CDs können Sie sehr leicht erkennen, ob das darauf enthaltene Ausgangs-material ursprünglich analog eingespielt und gegebenenfalls digital überarbeitetwurde. Sie finden die entsprechenden Hinweise allerdings nur selten auf neuerenAudio-CDs, sondern bevorzugt auf den Audio-CDs, die nicht entsprechend demFormat DDD eingespielt, bearbeitet und gemastered wurden.

Tabelle 4.1:Diese Kennzeichnun-gen verraten, ob eine

Audio-CD analogeingespielt und inwelcher Form sie

digital überarbeitetund gemastered

wurde

Mittlerweile werden Audio-CDs vermehrt durch Kopierschutzmaßnahmen derMusikindustrie gesichert. Damit wird ein direktes Rippen unterbunden. Allerdingskönnen diese kopiergeschützten CDs zur Anfertigung von Privatkopien auch wei-terhin analog eingespielt und digitalisiert werden.

Audio-CD-Kennozeichnung

Beschreibung

Diese CD wurde analog aufgenommen und mit digitalem Tonbandgerät bzw. Computer nachbearbeitet und überspielt.

Aufnahme: digitales TonbandgerätBearbeitung: digitales TonbandgerätMaster-Erstellung: digitales Tonbandgerät

Aufnahme: analoges TonbandgerätBearbeitung: digitales TonbandgerätMaster-Erstellung: digitales Tonbandgerät

Aufnahme: analoges TonbandgerätBearbeitung: analoges TonbandgerätMaster-Erstellung: digitales Tonbandgerät

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Tools zum Digitalisieren und Rippen Kapitel 4

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4.1 Tools zum Digitalisieren und RippenUm Klänge zu digitalisieren und zu rippen, benötigen Sie in jedem Fall neben der er-forderlichen Hardware (Soundkarte, CD-/DVD-Player, Lautsprecherboxen, gege-benenfalls Mikrofon), spezielle Software. Windows XP stellt sowohl in der Home,der Professional als auch der Media Center Edition bereits spezielle Programmebereit, die die entsprechenden Aufgaben wahrnehmen können. Der WindowsMedia Player kann beispielsweise Audio-CDs rippen, neu zusammenstellen undbrennen und der Audiorecorder kann analoge Klänge aufzeichnen. Allerdingshaben beide Programme ihre Schwächen. Der Windows Media Player unterstütztstandardmäßig nur das WMA-Format und erlaubt das Rippen in MP3-Dateien nurüber ein kostenpflichtiges Modul. Der Audiorecorder kann standardmäßig lediglichAufnahmen bis zu 60 Sekunden durchführen. Längere Aufnahmen sind zwar mög-lich, erfordern aber zusätzlichen Aufwand. Viele kommerzielle aber auch kosten-freie Freeware-Programme stellen diese Funktionalitäten häufig in optimierterWeise zur Verfügung. Die Programme selbst werden dabei in unterschiedlicheGruppen gegliedert. Die Funktionen der Programme sind dabei nicht in jedem Fallauf einzelne Funktionen beschränkt. Eine Übersicht der Programme entnehmen Sieder nachfolgenden Tabelle. Einige der genannten Programme werden auch in die-sem Buch praktisch vorgestellt.

Tabelle 4.2:Programme für den Heim-PC zum Digi-talisieren und Rippen

Programm Beschreibung

Audiorecorder Audiorecorder sind Programme, die analoge Klänge, die über den Line-In-Ein-gang der Soundkarte oder ein darüber angeschlossenes Mikrofon eingespielt werden, aufzeichnen und in eine digitale Klangdatei ablegen. Sie haben damit die Funktion eines digitalen Kassettenrecorders. Das Standardformat für Klang-aufzeichnungen ist in der Regel das unkomprimierte WAV-Format, wobei sie meistens zwischen unterschiedlichen Aufzeichnungsformaten und damit auch Aufzeichnungsqualitäten wählen können. Einige Programme zum Aufzeichnen können die Klangdatei auch direkt in das MP3- oder auch WMA-Format kon-vertieren.

Grabben/Rippen Mit speziellen Tools, die sich dem Grabben bzw. Rippen widmen, können Sie die Inhalte von Audio-CDs auf die Festplatte eines Rechners in getrennte Klangdateien übernehmen. Die meisten Ripper bieten mittlerweile mehrere Zielformate zum Rippen an, also beispielsweise WAV, MP3 und/oder auch WMA. Einige Tools zum Rippen beinhalten inzwischen auch die Funktionen der Audiorecorder, womit sich das analoge Einspielen kopiergeschützter Audio-CDs vereinfacht realisieren lässt (z.B. beim AudioGrabber). Damit kann das Digitalisieren in einem Rutsch erfolgen, d.h., die gesamte Audio-CD wird abgespielt und das Tool zerlegt das Ergebnis bereits automatisch in getrennte Klangdateien für die darauf enthaltenen Musikstücke. Das Splitten wird über die Pausen realisiert, die auf jeder herkömmlichen Audio-CD zwischen den ein-zelnen Musiktiteln vorhanden sind. Probleme kann es nur bei den CDs geben, die keine Pausen definieren, wie dies beispielsweise bei Live-Mitschnitten der Fall ist.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Tabelle 4.2:Programme für denHeim-PC zum Digi-

talisieren und Rippen(Forts.)

Auf der Buch-DVD finden Sie diverse Test- und Freewareprogramme, mit derenHilfe Sie Klänge digitalisieren und Audio-CDs rippen können. Eine Übersicht überdie Programme entnehmen Sie Anhang C.

4.2 Formate für digitale KlangdateienAudio-CDs weisen eine sehr hohe Klangqualität auf. Das auf den Audio-CDs ver-wendete WAV-Format ist jedoch sehr speicherintensiv, so dass eine direkte Über-nahme als Klangdatei auf die Datenträger eines Rechners nur selten Sinn macht. Inder Regel werden Sie auf die speicherschonenden Dateiformate MP3 bzw. MP3Pround WMA zurückgreifen, die aufgrund einer internen Komprimierung einen erheb-lich geringeren Speicherbedarf als die entsprechenden WAV-Dateien haben, ohnedass dies zu Lasten der Klangqualität ginge. Aktuelle Player, wie der WindowsMedia Player, können diese komprimierten Dateien direkt abspielen. Die wichtigs-ten Formate für digitale Klangdateien sind in diesem Kapitel kurz zusammenge-fasst.

Programm Beschreibung

Player mit inte-grierten Ripp-Funktionen

Standardplayer dienen dem Abspielen von Klang- und/oder Videodateien sowie Audio-CDs und/oder Video-DVDs und bieten in der Regel zusätzliche Verwal-tungsfunktionen für Mediadateien und Wiedergabelisten an. Da es sehr viele unterschiedliche Dateiformate gibt, können nur die wenigsten Player alle For-mate wiedergeben. Dementsprechend werden Sie mitunter auch auf Ihrem Rechner unterschiedliche Player einrichten, beispielsweise zur Wiedergabe von QuickTime-Videofilmen, zur Wiedergabe von Real-Media-Streaming-Daten oder zum Abspielen von Filmen im speicherschonenden DivX-Format. Aktuelle Player zum Abspielen von Klangdateien beinhalten zunehmend auch Funktio-nen zum Rippen und Brennen von Audio-CDs, wie dies auch beim Windows Media Player, dem Jet Audio Player oder der MusicMatch Jukebox der Fall ist.

Hinweis: In der Regel müssen Sie bei der Installation eines Players oder über dessen Optionendialog bestimmen, welche Dateikürzel ihm standardmäßig zugewiesen werden. Achten Sie darauf, dass der wichtigste Player alle unter-stützten Formate zugewiesen bekommt und zusätzliche Player nur die Formate, die vom Haupt-Player nicht unterstützt werden. Dann ist sichergestellt, dass auch über den Windows Explorer gestartete Mediadateien immer mit dem rich-tigen Player ausgeführt werden.

Kopier- und Brennprogramme mit integrierten Ripp- und Digita-lisierfunktionen

Lange Zeit haben Brennprogramme für CDs nur die Brennfunktionen übernom-men. Die wichtigsten Programme wie Nero oder WinOnCD stellen mittlerweile jedoch auch die Funktionen zum Rippen und auch zum Digitalisieren zur Verfü-gung, beinhalten also integrierte Audiorecorder, Player und Ripper. Somit sind alle wichtigen Programme aus einem Guss und können über eine einheitliche Benutzeroberfläche bedient werden. Ferner sind die einzelnen Teilprogramme optimal aufeinander abgestimmt. Wird in WinOnCD alles in eine einzelne Appli-kation verpackt, sind in Nero die Teilfunktionen über getrennte Programme abrufbar. Nero gehört mittlerweile zum populärsten Brennprogramm über-haupt und wird vielen PCs bereits beim Kauf als OEM-Version beigelegt.

Hinweis: Eine Testversion zur aktuellen Version von Nero 6 finden Sie auch auf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\Brennen in der nero63117.exe.

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Formate für digitale Klangdateien Kapitel 4

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4.2.1 WAV – das Ausgangsformat für Audio-CDs

Das Wave-Format (Waveform Audio Format) gehört zu einem der bekanntestenKlangdateiformate. Es wurde von Microsoft entwickelt, basiert auf dem EA IFF 85Standard für Interchange Format Files, wird bereits seit frühen Windows-Versionenstandardmäßig unterstützt und ist dementsprechend weit verbreitet. Aufgrund derDefinition nach dem EA IFF 85 Standard für Interchange Format Files lassen sichWAV-Dateien sehr leicht in andere Klangdateiformate konvertieren.

Herkömmliche Klangdateien im WAV-Format haben den großen Nachteil, dass siebei hoher Klangqualität erheblichen Speicherplatz belegen und sich daher kaumdazu eignen, dauerhaft auf Datenträgern (z.B. Festplatten, Wechselmedien) verwal-tet zu werden. Auch herkömmliche Audio-CDs nutzen zur Speicherung der Musik-titel WAV-Dateien mit 16-Bit-Stereo-Sound und einer Samplingrate von 44,1 KHz,woraus sich die besagte CD-Qualität ergibt. Die Daten sind dabei jedoch nicht alsherkömmliche Datendateien abgelegt und erscheinen unter Windows XP demnachauch nicht innerhalb der Dateianzeige des Windows Explorers. Stattdessen findenSie lediglich Dateien vom Typ CDA, hinter denen sich Verweise auf die Klangdatei-en verbergen. Damit wird ein direktes Kopieren innerhalb des Windows Explorersunterbunden. Mithilfe spezieller Programme können Sie die Musikdateien einerAudio-CD, sofern diese nicht durch Kopierschutz gesichert sind, wahlweise auch imursprünglichen WAV-Format auf die Datenträger eines PCs übernehmen, die eineentsprechende Kapazität bieten. Das Speichern einer Minute erfordert etwa 10Mbyte Speicherkapazität. Um die Daten einer kompletten Musik-CD auf einer Fest-platte im WAV-Format zu speichern, sind demnach zwischen 640 Mbyte und700 Mbyte Speicher erforderlich. Eine Komprimierung der WAV-Dateien ist zwarmöglich (z.B. mit WinZip oder über komprimierte ZIP-Ordner), gestaltet sich aberäußerst umständlich, da diese komprimierten Dateien nicht direkt abgespielt wer-den können. Aufgrund der Datengröße eignen sich WAV-Dateien in der genanntenCD-Qualität auch nicht zum direkten Abspielen über das Internet und nicht zurÜbernahme auf mobile Geräte (z.B. externe MP3-Player, PocketPCs). Aus diesemGrund wurden mehrere spezielle Dateiformate entwickelt, die nicht nur erheblichweniger Speicherplatz belegen, sondern zudem die hohe digitale Klangqualität bei-behalten. Die derzeit bekanntesten Dateiformate liegen mit dem MP3- sowie demMS Audioformat WMA vor.

Wollen Sie eigene Audio-CDs zusammenstellen, müssen die digitalen Klangdateienin das WAV-Format umgewandelt werden. Aktuelle CD-Brennprogramme überneh-men diese Aufgabe häufig automatisch. Bei Bedarf stehen jedoch auch gesonderteKonvertierprogramme zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie selbst die Format-umwandlung vornehmen können. Insbesondere bei der Nutzung älterer CD-Brenn-programme sind Sie häufig selbst für die Rückkonvertierung der komprimiertenKlangformate in das WAV-Format verantwortlich. Auch zur Klangbearbeitung und-optimierung müssen Sie in der Regel weiterhin mit dem WAV-Format arbeiten.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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4.2.2 MPEG-I Layer 1/2/3 – Audiodaten für Videofilme

Im Videobereich müssen neben den Audiodaten auch Videodaten speicherschonendverpackt werden. MPEG (Moving Picture Experts Group) ist eine Expertengruppezur Entwicklung von Kompressionsmethoden für Video- und Audiodaten, wobeider Schwerpunkt auf minimalem Qualitätsverlust liegt. Die Audiokompression vonMPEG-I wird insgesamt in drei Layer unterteilt, also MPEG-I Layer 1 (Datenkom-pression von 1:4), MPEG-I Layer 2 (Datenkompression von 1:6–1:8) und MPEG-ILayer 3 (Datenkompression von 1:10–1:12). Mit höherem Layer nimmt die Kom-pressionsrate also zu und einhergehend damit wird die Datenmenge erheblich redu-ziert. Um die Komprimierung zu steigern, werden Daten herausgefiltert, die vommenschlichen Ohr ohnehin nicht wahrgenommen werden können. Am häufigstenVerwendung finden die Typen der Layer 2 und 3. Diese verwenden die Dateikürzelmp2 bzw. mp3. Nähere Informationen zum MP3-Format entnehmen Sie dem fol-genden Kapitel.

4.2.3 MP3 – speicherschonend und verteilbar

Das wichtigste komprimierte Dateiformat für digitale Klänge ist das MP3-Format(MP3 = MPEG1 – Audio Layer 3). Es wird nicht nur von den meisten Abspielpro-grammen bzw. Playern, sondern auch durch eine Vielzahl von Multimedia-Tools alsEingabeformat unterstützt. Ferner sind für Dateien im MP3-Format bereits geson-derte MP3-Abspielgeräte verfügbar. Klangdateien im MP3-Format können als Mu-siksammlungen für DVD-Player speicherschonend zusammengestellt oder direktauf mobile Geräte (z.B. Pocket PC) übertragen werden. Das MP3-Format zeichnetsich durch hohe Klangqualität bei einer relativ geringen Größe aus. Belegen digitaleCD-Daten pro Minute im WAV-Format ca. 10 Mbyte Speicher, so sind es bei annä-hernd gleicher Qualität im MP3-Format weniger als 1 Mbyte. Das MP3-Formatstellt derzeit selbst keine Mechanismen zur Verfügung, um MP3-Musiktitel zuschützen. Die Entwicklung des Formats wurde bereits Ende der 80er Jahre vomFraunhofer Institut begonnen. Das Format bietet akzeptable Klangqualitäten beieiner Bitrate von 128 Kbit/s oder mehr.

4.2.4 MP3Pro – leistungsfähig, aber kostenpflichtig

Das erweiterte MP3Pro-Format reduziert die Größe von herkömmlichen MP3-Klangdateien durch höhere Komprimierungsraten noch einmal um weitere 50%. Essetzt zur Nutzung jedoch neue Player und Hilfsprogramme voraus, die sich derzeitnoch in der Entwicklung befinden. Dies hat zur Folge, dass Sie dem letztgenanntenFormat in der Praxis derzeit kaum begegnen werden. Für das populäre Brennpro-gramm Nero können Sie das Format MP3Pro lediglich mithilfe einer kostenpflich-tigen Komponente dauerhaft nachrüsten. Beim MP3Pro-Format wird bereits beiBitraten von 64 Kbit/s CD-Qualität erreicht. Dabei bleiben MP3Pro-Dateien kom-patibel zu herkömmlichen MP3-Dateien. MP3Pro-Dateien können mit einfachenMP3-Playern abgespielt werden und umgekehrt. Allerdings werden die erweitertenFähigkeiten der MP3Pro-Dateien ausschließlich von speziellen MP3Pro-Playern ge-nutzt. Um das Format in Audioprogrammen wie Nero 6 nutzen zu können, müssenSie zunächst einen MP3Pro-Codec installieren. Dieser ist mittlerweile für alle gän-gigen Windows- und Linux-Systeme verfügbar.

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Formate für digitale Klangdateien Kapitel 4

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Abbildung 4.3: MP3Pro bietet Klangqualität bei geringem Speicher-bedarf.

Weiterführende Hinweise zu MP3Pro erhalten Sie im Internet auf derSeite http://www.codingtechnologies.com.

4.2.5 WMA – Alternative mit Einschränkungen

Microsoft tritt mit dem WMA-Format (Windows Media Audio bzw. MS Audio)gegen den MP3-Quasi-Standard an. Das Klangdateiformat wurde 1999 ursprüng-lich unter dem Namen MS-Audio eingeführt. Ebenso wie MP3 zeichnet sich auchdieses komprimierte Klangformat durch eine hohe Klangqualität aus, belegt aller-dings je nach Modus lediglich die Hälfte des Speicherplatzes entsprechender MP3-Dateien. Anders als MP3-Dateien legt Microsoft besonderen Wert auf den Schutzdes Urheberrechts und stellt dazu das gesonderte Format Packaged WMA zur Ver-fügung. Bei diesem Format wird sichergestellt, dass durch Kennzeichnung derKlangdatei erzielt wird, dass diese lediglich auf dem Computer abgespielt werdenkann, auf dem sie generiert wurde. Der Kopierschutz ist allerdings nur einge-schränkt sicher, da es mittlerweile Tools gibt, die aus dem Datenstrom lediglich diedarin enthaltenen Klanginformationen herausfiltern können.

Neben dem Standard-WMA-Format mit festen Bitraten zwischen 48 Kbit/s bis 192Kbit/s wurden mit der Version 9 des Windows Media Player optimierte Codecs ver-fügbar gemacht, die auch variable Bitraten zwischen 40 bis 75 Kbit/s bis hin zu 240bis 355 Kbit/s bieten. Der Speicherbedarf für eine kopierte Audio-CD liegt je nachgewählter Klangqualität zwischen 18 und 155 Mbyte je CD. Außerdem stellt dieVersion das Format WMA Lossless mit einer variablen Bitrate zwischen 470 bis 940Kbit/s bereit, woraus sich ein Speicherbedarf zwischen 206 und 411 Mbyte für eineAudio-CD ergibt. Das letztgenannte Format arbeitet mathematisch verlustfrei undkann zur Sicherung von Audio-CDs ohne Qualitätsverlust eingesetzt werden.

Ebenso wie das MP3-Format soll auch das WMA-Format zunehmende Bedeutungbei externen Geräten finden (z.B. Pocket PCs). Der Windows Media Player be-herrscht zwar das Abspielen von WAV-, MP3- und auch WMA-Dateien, das Kopie-ren von Audio-CD-Titeln wird jedoch ausschließlich im WMA-Format unterstützt.Um Titel in das MP3-Format zu kopieren, benötigen Sie ein Add-On für den Win-dows Media Player oder spezielle Konvertierprogramme, die die WMA-Dateiennachträglich in MP3-Dateien umwandeln (vergleiche Kapitel 7). An dieser Stellesoll darauf verzichtet werden, ein bestimmtes Klangformat hervorzuheben oder zufavorisieren.

Die WMA- und MP3-Konkurrenz: Microsoft selbst versucht beständig, dasWMA-Format als besseres Format gegenüber dem MP3-Format herauszustellen.Dazu wurde auch eine Seite mit Klangdateien angefertigt, die unterschiedlicheaktuelle WMA9-Formate in MP3 und WMA gegenüberstellen (vergleiche http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/9series/codecs/audio). Der direkte Ver-gleich ist, aufgrund der nicht bekannten Parameter für die Konvertierung aber injedem Fall mit Vorsicht zu genießen. Entsprechend versuchen einige Seiten dieseSounddarstellung bereits durch Gegendarstellung und Gegenbeispiele zu entkräf-ten (z.B. http://www.mp3-tech.org/tests/wma9). Nutzen Sie die hier angegebenenSeiten für den ersten akustischen Soundvergleich.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Prinzipiell haben beide Formate ihre Berechtigung und letztendlich müssen Sie dasFormat nutzen, das Sie für einen bestimmten Zweck benötigen. Während Sie Klang-dateien sowohl im WMA- als auch im MP3-Format für die Erstellung von neuenAudio-CDs nutzen können, erfordern Hardware-Player mitunter nur eines dieserbeiden Formate. Allerdings haben auch die Hersteller dieser Hardware-Geräte er-kannt, dass sowohl WMA als auch MP3 nicht so schnell an Bedeutung verlierenwerden. Daher sind bereits mobile Player oder auch Heim-DVD-Player verfügbar,die das Abspielen beider Formate unterstützen.

4.2.6 RealAudio – Audio-Streaming

RealAudio ist eines der populärsten Audio-Streaming-Formate, mit dessen HilfeAudiodaten in Echtzeit über das Internet übertragen und bereits abgespielt werdenkönnen, ohne dass die Audiodaten vollständig auf dem Zielrechner verfügbar seinmüssen. Dazu werden die Anfangsdaten zunächst an den Client in einen Pufferspei-cher übertragen. Mit dem Abspielen wird begonnen, ehe die gesamten Daten aufdem Client verfügbar sind. Die Datenpakete werden auf dem Client mit einem Zeit-stempel versehen, über den es möglich ist, originalgetreue Wiedergaben durchzu-führen. Fehlende Informationen, die gegebenenfalls bei der Übertragung verlorengehen, werden durch den verwendeten Player durch Interpolation rekonstruiert.Das RealAudio-Format unterstützt unterschiedliche Bandbreiten und eine Daten-kompression von bis zu 17:1. Damit ergeben sich entsprechend Qualitätseinbußen.

Abbildung 4.4:Eines der popu-

lärsten Audio-Streaming-

Formate.

Das Format wurde speziell für das Internet von der Firma ProgressiveNetworks entwickelt. Die Klangdateien werden durch das Dateikürzelrm (früher ra) gekennzeichnet. In Internetseiten wird der Verweis auf

eine RealAudio-Datei durch einen Link auf eine Metadatei mit dem Dateikürzelram eingebunden, die ihrerseits nur die URL-Verknüpfung zur Streaming-Datei ent-hält und vom Browser durch das RealPlayer-Plugin verarbeitet wird. Der RealPlay-er kann RealAudio-Dateien abspielen, die Anlage von RealAudio-Dateien kann nurmit kostenpflichtigen Tools erfolgen. Der RealAudio-Server verwendet nicht dasHTTP-, sondern das RTP-Protokoll (Real-Time Transport Protocol). Wurde bis zurVersion 2.0 ein RealAudio-Server benötigt, können seit der Version auch normaleWebserver mit der RealAudio-Technologie umgehen. Das RealAudio-Format wirdanders als die Formate WAV, MP3 oder auch WMA nicht von allen gängigen Toolszur Klangerstellung und -bearbeitung unterstützt. Dementsprechend ist das Formataußerhalb des Internets wenig verbreitet. Weitere Interna und Zusatzinformationenzum RealAudio-Format finden Sie im Internet auf der Seite http://www.real.com.

4.2.7 MIDI – synthetische Klangerzeugung

Das Musical Instrument Digital Interface (kurz MIDI) ist ein Standardprotokoll fürdie Kommunikation eines Rechners mit synthetischen Klangerzeugern. Alle gängi-gen Soundkarten enthalten Synthesizer-Chips, mit deren Hilfe MIDI-Dateien verar-beitet werden können. MIDI-Dateien sind Partituren im Dateiformat, die neben denNoten, Höhen, Tiefen auch die Instrumentenzuweisung enthalten, nicht aber hör-bare Signale. Diese werden letztendlich erst durch die MIDI-Daten sowie mithilfeder synthetischen Klangerzeuger generiert. Das hat letztendlich zur Folge, dass das

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Formate für digitale Klangdateien Kapitel 4

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Klangergebnis je nach verwendetem Klangerzeuger erheblich variieren kann. Fernerkann über MIDI-Dateien keine Sprache übermittelt werden. Im Internet finden sichumfangreiche Sammlungen von MIDI-Dateien, die Sie für den Privatgebrauch nut-zen können. Weiterführende Informationen zum MIDI-Format finden Sie im Inter-net auf den Seiten http://mypage.bluewin.ch/chesi/grafik/gr_0490.htm#so_4 und http://www.larsrichter-online.de/lmids/midformat.php.

4.2.8 AIFF – Klangdateiformat für den Macintosh

Das AIFF-Format wurde von Apple entsprechend dem WAV-Format nach dem EAIFF 85 Standard für Interchange Format Files entwickelt und wird als Standard-Klangdateiformat auf dem Apple Macintosh verwendet. Es ist entsprechend denWAV-Dateien bei hoher Klangqualität sehr speicherintensiv. Bei 44,1 KHz benötigtein Stereo-Sample in CD-Qualität gut 10 Mbyte Speicherplatz. Dateien dieses Typsverwenden das Dateikürzel aif oder auch aiff. Anders als das WAV-Format kann dasAIFF-Format nicht kodiert werden, so dass Apple nachträglich das zusätzliche ko-dierbare Format AIFC bzw. AIFF-C eingeführt hat (Dateikürzel aifc), mit dessenHilfe sowohl komprimierte als auch unkomprimierte Daten gespeichert werdenkönnen. Die Kompressionsrate bei komprimierten Daten kann 6:1 betragen, gehtaber mit Qualitätsverlust einher. Weiterführende Informationen zum AIFF-Formatfinden Sie im Internet auf der Seite http://www.kgw.tu-berlin.de/Studio/ProTools/audio-formate/aiff/overview.html.

4.2.9 Ogg Vorbis – die neue Freeware-Generation

Abbildung 4.5: Das Freeware-Format Ogg Vorbis kann sich zum neuen Standard im Internet entwickeln.

Ogg Vorbis ist ein komprimiertes Audioformat, das alsdirekter Konkurrent zum MP3-Format auftritt, Qualitä-ten entsprechend dem AAC-Format bietet und OpenSource ist, so dass bei der Nutzung dieses Formats keineweiteren Lizenzgebühren anfallen. Es unterstützt mittle-re bis hohe Klangqualitäten von 8 bis 48 KHz und variable Bitraten von 16 zu 128kbps je Kanal. Dateien dieses Formats können beispielsweise mit dem populärenFreeware-Player WinAMP von Nullsoft bzw. dem RealPlayer wiedergegeben wer-den. Nähere Informationen zum Ogg Vorbis-Dateiformat erhalten Sie im Internetauf der Seite http://www.xiph.org/ogg/vorbis/.

4.2.10 AAC – MPEG-4-Audio

Abbildung 4.6: Das Klangformat der nächsten Generation?

Das Advanced Audio Coding, kurz AAC, ist das hochwertigeAudioformat, das Bestandteil der MPEG-4- sowie 3GPP- (3rd Ge-neration Partnership Project) und 3GPP2-Spezifikationen ist. Dieletztgenannten Spezifikationen definieren die dritte Generation derAnlage, Übertragung und Wiedergabe von Multimedia-Daten überdas Internet. Verglichen mit dem weit verbreiteten Format MP3bietet AAC höhere Komprimierungsraten ohne Qualitätsverlust. Der Codec selbstwurde von der MPEG Group entwickelt, der Dolby, Fraunhofer, AT&T, Sony undNokia angehören und die an der Entwicklung der Formate MP3 oder auch AC3

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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(Dolby Digital) beteiligt waren. Das AAC-Format soll sich zum neuen Standard imInternet entwickeln und wird beispielsweise von dem RealPlayer, QuickTime 6,iTunes 4 sowie dem iPod portable music player unterstützt. Nähere Informationenzum ACC-Dateiformat erhalten Sie im Internet auf der Seite http://www.apple.com/mpeg4/aac/.

4.2.11 TwinVQ – verlustbehaftete, aber hochwertige Kompression

Ein weiteres Klangformat ergibt sich durch die TwinVQ-Kompression (Transform-domain Weighted Interleave Vector Quantization), die auch als VQF bekannt ist.Dabei handelt es sich um eine Kompression von Audiodaten, bei der ein Qualitäts-verlust in Kauf genommen wird. Das Verfahren für diese Komprimierung wurde inden NTT Human Interface Laboritories in Japan entwickelt. Verglichen mit demMP3-Format bietet TwinVQ höhere Kompressionsraten bei höherer Klangqualitätaus. TwinVQ erreicht bereits bei 96 Kbit/s die Klangqualität eines MP3 mit 128Kbit/s. Verglichen mit dem MP3-Format wird beim Dekomprimieren einer Twin-VQ-Datei die CPU des Rechners allerdings stärker beansprucht. Das Format ist imInternet weniger verbreitet als das MP3-Format, auch wenn es von gängigen Pro-grammen wie Nero 6 als Import- und Exportformat unterstützt wird.

Neben den hier angeführten Formaten gibt es noch eine Vielzahl weiterer Klang-dateiformate, die derzeit für die Verwaltung von Klangdateien in CD-Qualität abernur eine untergeordnete Rolle spielen. Informationen zu weiteren Klangdatei-formaten finden Sie im Internet unter den Adressen http://www.imt.tu-ilmenau.de/projekte/tongestaltung/dokumente/Thema12_Digitale%20Audioformate.pdf, http://www.chip.de/artikel/c_artikel_8807094.html, http://www.mpex.net/info/verlustbehaf-tet.html und http://www.mpex.net/info/verlustfrei.html.

4.3 Fragen zum neuen UrheberrechtMusiktitel sind ebenso wie Bücher, Fachzeitschriften, Bilder, Grafiken oder auchVideos urheberrechtlich geschützt. Dementsprechend ist es unzulässig, ohne dieEntrichtung von Gebühren fremde Titel aus dem Internet herunterzuladen, zu ver-vielfältigen und zu verbreiten. Um MP3-Titel rechtmäßig zu erwerben, können Sieauf diverse Internetanbieter zurückgreifen (vergleiche http://windowsmedia.micro-soft.com). Einige Anbieter stellen auch Klangdateien zur Verfügung, die kostenfreigenutzt werden dürfen. Haben Sie Audio-CDs, MP3-Dateien oder auch ältereSchallplatten rechtmäßig erworben, dürfen Sie deren Titel für den Privatgebrauch indigitale Klangdateien umwandeln oder auf selbst zusammengestellte Audio-CDsübernehmen, sofern Sie dazu nicht etwaig vorhandene Kopierschutzmechanismenumgehen. Eine Weitergabe sowie eine gewerbliche Nutzung der digitalisiertenKlangdateien ist jedoch in jedem Fall strengstens untersagt. Auch die Nutzung in-nerhalb von selbst angefertigten Videos ist ausschließlich für den Privatgebrauchund nicht öffentliche Vorführung zulässig.

Durch den Kauf von CD/DVD-Brennern, Scannern, Druckern oder auch Audio-Kassettenrecordern oder auch VHS-/DVD-Videorecordern, die der Anlage von Pri-vatkopien und wissenschaftlichen Kopien urheberrechtlich geschützter Werke die-nen, fallen bereits Urheberrechtsabgaben an, die in den Verkaufspreis eingebettet

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Fragen zum neuen Urheberrecht Kapitel 4

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sind und zur Entschädigung der Betroffenen Urheberrechtsinhaber genutzt werden.Gleiches gilt für CD-R(W)-/DVD-R(W)-Datenträger, Leerkassetten und Ähnliches,die für die Speicherung von Kopien geeignet sind. Die Ausschüttung nimmt dieGEMA, VG Bild oder auch die VG Wort (Verwertungsgesellschaft) vor. Derzeitgibt es diverse Bestrebungen, Urheberrechtsabgaben auszuweiten und zu erhöhen(beispielsweise für Computer, Telekommunikationsgeräte und Internetanwendun-gen), um dem missbräuchlichen Kopieren von urheberrechtlich geschütztem Mate-rial entgegenzuwirken.

4.3.1 Das neue Urheberrecht

Seit den Änderungen des Urheberrechts zum September 2003 ist es strengstens un-tersagt, den Kopierschutz, der sich gegebenenfalls auf CDs und DVDs befindet, zuumgehen. Dies gilt auch für das Kopieren rechtmäßig erworbener Audio-CDs fürrein private Zwecke. Jede Umgehung eines Kopierschutzes ist illegal und kann zivil-und strafrechtlich verfolgt werden. Dementsprechend wurden die zuvor in kom-merziellen CD- und DVD-Programmen integrierten Module, die den Kopierschutzumgehen, mittlerweile aus allen kommerziellen Anwendungen entfernt. Im Handelerhältliche Kopierprogramme für CDs und DVDs kopieren den Ausgangsdatenträ-ger nur noch, wenn darauf kein Kopierschutz enthalten ist. Entsprechende Kopier-programme eignen sich daher in erster Linie für ältere Musik-CDs oder DVDs bzw.für DVDs, die Sie selbst aus dem Fernsehen mithilfe eines DVD-Recorders aufge-zeichnet bzw. die Sie aus eigenen Filmen mithilfe spezieller Schnitt- und Brenn-Soft-ware hergestellt haben (z.B. Pinnacle Studio).

Kaufmedien auf Kopierschutz prüfen

Ob eine Audio-CD oder aber eine Video-DVD mit einem Kopierschutz versehen ist,entnehmen Sie in der Regel der Cover-Rückseite. In der Regel ist der Kopierschutz-vermerk auf der hinteren Coverseite der DVD durch einen Aufkleber oder einenentsprechenden Hinweistext erkennbar.

Abbildung 4.7: Beispiel eines Urheberrechts- und Kopierschutzver-merks einer Video-DVD von Buena Vista Home Entertain-ment, Inc.

Entsprechend werden auch Vermerke zum Kopierschutz von Audio-CDs auf derCover-Rückseite untergebracht. Dort finden Sie häufig auch einen Hinweis darauf,dass eine kopiergeschützte Audio-CD mitunter nicht auf Computer-CD-Laufwer-ken abgespielt werden kann.

Abbildung 4.8: Beispiel für einen Kopierschutzver-merk auf einer Spectrum-/Univer-sal-Audio-CD.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Haben Sie lediglich ein CD-Laufwerk in einem Computer verfügbar, wird der Fach-handel diese CDs, zumindest falls dieser entsprechende Vermerk fehlt, gegen die Er-stattung des Kaufpreises zurücknehmen, wenn sie sich nicht abspielen lassen. Aller-dings ist es hier hilfreich, sich die Rücknahme vorab schriftlich bestätigen zu lassen.In der Regel kann ein Großteil der kopiergeschützten Audio-CDs problemfrei überden PC abgespielt, nicht aber direkt kopiert werden. Das Abspielen von Video-DVDs stellt in der Regel trotz Kopierschutz auf dem PC kein Problem dar. EinigePlattenfirmen bringen zwar entsprechend Kopierschutzvermerke auf ihren Audio-CDs an, verzichten aber derzeit dennoch auf einen Kopierschutz, um etwaige In-kompatibilitäten mit älteren Abspielgeräten auszuschließen.

Der Kopierschutz selbst soll das unerlaubte Kopieren von Audio-CDs und Video-DVDs unterbinden. Auch wenn eine Anwendung mitunter einen Kopierschutz er-kennt, bedeutet dies noch nicht zwangsläufig, dass ein Kopieren tatsächlich fehl-schlagen muss. Allerdings kann das Resultat wenig erfreulich sein, da mitunterStörgeräusche, falsche Geschwindigkeiten oder sonstiges das Ergebnis unbrauchbarmachen kann. Einige Ripper und Kopierprogramme stürzen sogar bei extremenKopierschutzverfahren direkt ab oder generieren Titel mit extremen Überlängen.

Analoge Privat- und Sicherungskopien

Bleibt abschließend darauf hinzuweisen, dass die Neuregelung des Urheberrechts-gesetzes die grundsätzliche Zulässigkeit von Privatkopien zwar erhält, aber derenAnwendungsbereich stark einschränkt. Das analoge Einspielen kopiergeschützterAudio-CDs ist zumindest laut gängiger Rechtsmeinung weiterhin zulässig unddamit der einzige Weg, kopiergeschützte Audio-CDs rechtmäßig für den Privat-gebrauch zu kopieren. Mit einer solchen Kopie können Sie beispielsweise das Ab-spielen einer Audio-CD auf Geräten sicherstellen, die die Zusammenarbeit mit derkopiergeschützten CD verweigern. Das analoge Einspielen wird gesondert in Kapi-tel 1.5 beschrieben.

4.3.2 Vorhandene Audio-CDs und Video-DVDs auf Kopierschutz prüfen

Um zu überprüfen, ob ein vorhandener Audio-CD- bzw. Video-DVD-Datenträgermit einem Kopierschutz versehen ist, können Sie auch auf das Freeware-ProgrammClony XXL zurückgreifen, das bereits an das aktuell geltende Urheberrecht ange-passt ist und lediglich ermittelt, ob CDs oder DVDs mit einem speziellen Kopier-schutz versehen sind. Das Programm erkennt beispielsweise Überlängen, illegaleInhaltsverzeichnisse sowie die auf den getesteten Datenträgern eingesetzten gängi-gen Kopierschutzverfahren.

Abbildung 4.9:Das Programm

Clony XXL legt Infor-mationen zu verwen-deten Kopierschutz-

methoden offen.

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Fragen zum neuen Urheberrecht Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 231

Clony XXL ist Freeware und findet sich in der Version 2.0.1.5 im VerzeichnisBuch\Brennen auch auf der Buch-DVD. Sie finden das Programm im ZIP-ArchivClonyXXL.zip. Entpacken Sie das Programm zunächst in ein beliebiges Festplat-tenverzeichnis und starten Sie es von dort über einen Doppelklick.

1. CD/DVD-Laufwerkswahl: Nachdem Sie das Programm durch einen Dop-pelklick auf den Programmnamen im Windows Explorer gestartet haben, müs-sen Sie gegebenenfalls zunächst das CD-Laufwerk festlegen, in dem der zu tes-tende Datenträger eingelegt werden soll. Die vorgegebene Anwahl sollten Sieimmer dann kontrollieren, wenn in Ihren Rechner mehr als ein CD- bzw. DVD-Laufwerk eingebaut ist. Wählen Sie über das Kombinationslistenfeld das für dieAnalyse zu verwendende Laufwerk. In einem zweiten Kombinationslistenfeldwerden nun die zugehörigen Geräteinformationen angezeigt.

Abbildung 4.10: Wahl des Laufwerks, in dem die zu tes-tende CD oder DVD eingelegt wird.2. Medium einlegen/auswerfen: Sofern die Audio-CD nicht bereits in das gewählte

Laufwerk eingelegt ist, können Sie es mit Eject öffnen, dann die CD einlegen undanschließend das Laufwerk mit Laden wieder schließen. In diesem wird die Er-kennung der CD bereits automatisch durchgeführt.

3. Kopierschutzanalyse: Wählen Sie die Schaltfläche CD SCANNEN an, um die Ana-lyse des Datenträgers per Befehl zu starten und die Informationen zum verwen-deten Kopierschutz offen zu legen. Dies ist nötig, sofern Sie die Scan-Optionengeändert haben. Im folgenden Programmdialog sehen Sie das Analyseergebniszur CD Mensch von Herbert Grönemeyer. Nach der Analyse können Sie ent-sprechend weitere CDs/DVDs testen oder aber das Programm mit BEENDEN ver-lassen.

Abbildung 4.11: Analyseergebnis zur kopiergeschützten Audio-CD »Mensch« von Herbert Grönemeyer.

4. Kopierschutzanalyse: Berücksichtigen Sie, dass Sie kopiergeschützte Datenträ-ger analog einspielen müssen, um sich an das neue Urheberrecht zu halten. Es seidenn, die kopiergeschützten Datenträger lassen sich trotz Kopierschutz mit Pro-grammen kopieren, die keinen vorhandenen Kopierschutz gezielt umgehen (z.B.enthalten die aktuellen Versionen von Nero 6, WinOnCD 6 oder auch DVD XCopy keine Algorithmen zur aktiven Kopierschutzumgehung).

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Über eine Online-Verbindung können Sie durch Anwahl der Schaltfläche SUPPORT/UPDATE prüfen, ob es zum Programm mittlerweile aktualisierte Programmfassun-gen gibt. Bestätigen Sie dazu die eingeblendeten Hinweise mit UPDATE CHECK.

4.3.3 Informationen zu kopiergeschützten CDs im Internet

Insbesondere kopiergeschützte Audio-CDs erfreuen sich keiner großen Beliebtheit,zumal häufig das Abspielen auf allen CD-Playern nicht mehr sichergestellt ist. Ins-besondere Autoradios mit integrierten CD-Playern, DVD-Player, aber auch Stereo-anlagen verweigern mitunter den Dienst. Insbesondere Computer tun sich häufigmit dem Abspielen der kopiergeschützten CDs schwer, was aber von der Musikin-dustrie gewollt ist, um der unrechtmäßigen Vervielfältigung vorzubeugen. Das Ab-spielen einer geschützten Audio-CD in hoher Qualität wird häufig auf Computerndurch die Einrichtung von Programmen, die Bestandteil der geschützten Audio-CDssind, mit Absicht unterbunden. Häufig befinden sich auf solchen Audio-CDs geson-derte Player und zusätzliche Audiodaten, die für den ausschließlichen Gebrauch mitdem PC in geringerer Qualität vorgehalten werden.

Die integrierten Schutzmechanismen führen dazu, dass diese CDs nicht mehr demCD-DA-Standard entsprechen (CD-DA = Compact Disc Digital Audio) und dassBeschädigungen an der CD-Oberfläche den Datenträger schneller unbrauchbarwerden lassen. Im Internet gibt es entsprechend eine Initiative, die sich aktiv gegenden Kopierschutz wendet. Sie erhalten dazu die entsprechenden Informationen aufder Seite http://www.kopierschutz-nein-danke.de.

Abbildung 4.12:c’t-Kopierschutz-

informationenzur Audio-CD

»Mensch« von Her-bert Grönemeyer.

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Fragen zum neuen Urheberrecht Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 233

Über die Computerzeitschrift c’t wird auf der Seite http://www.heise.de/ct/cd-registereine Benutzerdatenbank verwaltet, über die so genannte Un-CDs verwaltet werden.Darüber erhalten Sie nicht nur Informationen über kopiergeschützte Audio-CDs,sondern auch Informationen dazu, auf welchen Geräten die jeweiligen CDs ausge-lesen und abgespielt werden können. Mitunter finden Sie auch die Informationendazu, auf welchen PC-Laufwerken das Abspielen bzw. Auslesen nicht unterstütztwird. Ein Blick in diese Datenbank erspart es Ihnen, dass sie mit einer nicht nutz-baren Audio-CD einen Fehlkauf tätigen.

Stereoanlagen, externe CD- oder auch DVD-Player besitzen ihrerseits analoge Aus-gänge (in der Regel als Cinch-Buchsen), die Sie auch über spezielle Adaptersteckermit dem Eingang der Soundkarte verbinden können. Darüber ist bei geringem Qua-litätsverlust ein analoges Einspielen einer kopiergeschützten CD möglich.

4.3.4 Besonderheiten beim Video-DVD-Kopierschutz

Video-DVDs, die im Handel verkauft werden, sind üblicherweise durch mehrereKopierschutzverfahren gesichert:

Macrovision: Durch das analoge Macrovision (ACP – Analogue Copy Pro-tection) werden beim analogen Überspielen von DVDs Störsignale generiert,die auf VHS-Recordern zu Flimmern bzw. einem nicht behebbaren Bildlaufführen. Weiterführende Informationen zu diesem Verschlüsselungssystemfinden Sie im Internet auf der Seite http://www.repairfaq.org/filipg/LINK/F_MacroVision.html.

Serial Copy Generation Management System: Mithilfe von CGMS wird das di-rekte Kopieren durch Veränderung des Videosignals unterbunden. CGMS istein Kopierschutzmechanismus, der von einem Original nur eine Generationvon Kopien zulässt und ursprünglich für die DAT-Technologie (DAT – DigitalAudio Tape) unter dem Namen SCMS (Serial Copy Management System) ein-geführt wurde. Es verhindert, dass weitere Kopien von einer erstellten Kopiegezogen werden können.

Content Scrambling System: Mit CSS wird der Inhalt der Video-DVD ver-schlüsselt. Um Audio-DVDs wiedergeben zu können, wird ein spezieller Deco-der benötigt, der bereits in allen DVD-Playern fest integriert ist. Die Verschlüs-selung erfolgt mithilfe von Schlüsseln, die auf der DVD selbst in verschlüsselterForm abgelegt sind. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang die weiter-führenden Informationen auf der Internetseite http://www.disctronics.co.uk/technology/dvdvideo/dvdvid_copyprot.htm.

Ein umfangreiches Lexikon zu Begriffen rund um das Thema DVD finden Sie imInternet auf der Seite http://www.digitalvd.de/glossar/A.html.

4.3.5 Eigene Medien mit Kopierschutz versehen

Prinzipiell gibt es das Thema Kopierschutz bereits seit den Anfängen der PC-Ver-breitung. 5¼"- oder 3½"-Disketten, die zur Verbreitung von kommerziellen Pro-grammen oder auch Spielen in den 80er Jahren genutzt wurden, konnten mit denKopierprogrammen des Systems häufig nicht direkt kopiert werden, da die Datei-

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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zuordnungstabellen des FAT-Dateisystems entgegen der Standarddefinition abge-wandelt wurden. Dies hat zwar nicht das Einlesen, aber das Kopieren verhindert.Allerdings gab es bereits zu dieser Zeit Programme, die die Kopierschutzverfahrenumgingen, um die Anlage der rechtmäßig zugebilligten Privatkopien zu ermögli-chen.

Prinzipiell ist gegen den Schutz eigener Werke nichts einzuwenden, zumindest,wenn mit einem Originaldatenträger bereits eine Sicherungskopie ausgeliefert wirdoder im Notfall durch den Hersteller für den Ersatz eines defekten Datenträgers ge-sorgt wird. Nachdem die CD- und/oder DVD-Brenner auch für den Heimbereicherschwinglich sind und mittlerweile zur Standardausstattung neuer PCs gehören,nimmt das Thema Kopierschutz immer mehr Bedeutung bei kommerziellen Audio-CDs und Video-DVDs ein.

Erstellen Sie eigene Audio-CDs mit selbst komponierten und eingespielten Musik-stücken oder auch Video-DVDs mit selbst aufgenommenen und bearbeiteten Video-filmen, dann macht es auch Sinn, diese mit einem Kopierschutz zu belegen, zu-mindest wenn Sie diese gewerblich nutzen und sie mit eigenem urheberrechtlichgeschütztem Material gefüllt sind. Im Internet finden Sie diverse Testversionen zuTools, mit deren Hilfe Sie CD- und DVD-Datenträger mit einem Kopierschutz ver-sehen können. Eines dieser Programme ist der WTM CD Protector, mit dessen HilfeSie Daten-, Audio- und Video-CDs schützen können.

Abbildung 4.13:Auch das Kopier-schutzprogrammWTM CD Protect

erreicht den Kopier-schutz durch Abwei-

chungen vom CD-Standardformat.

Eine Testversion zu WTM CD Protect ist auf der Buch-DVD im Verzeichnis \Pro-gramme\Brennen enthalten. Hinweise zur Erstellung einer kopiergeschützten CDmit diesem Programm finden Sie im Internet auf der Seite http://www.webtool-master.com/WTMhilfe.htm.

4.3.6 Vorsicht beim File Sharing

Der Austausch von digitalen Klangdateien oder Videofilmen über das Internet istaufgrund der Diensteanbieter Napster, WinMX, Morpheus und Kazaa in Verruf ge-raten und bezogen auf das Urheberrecht sicherlich bedenklich. Die Musikindustriesowie die großen Filmstudios setzen sich mittlerweile gegen den unberechtigtenAustausch urheberrechtlich geschützter Musik sehr erfolgreich zu Wehr, wobei dasgeänderte Urheberrecht die dafür nötige Grundlage schafft. Wer über Tauschbörsen

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Fragen zum neuen Urheberrecht Kapitel 4

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urheberrechtlich geschützte Werke anbietet, macht sich strafbar und muss mit emp-findlichen Geldstrafen und im Wiederholungsfall sogar mit Gefängnisstrafen rech-nen. Zwar werden vermehrt Tools angeboten, mit deren Hilfe Sie auch einge-schränkt anonym in Tauschbörsen und auch im Internet surfen können, empfohlenwerden kann dies aber nicht, zumal es eine hundertprozentige Anonymisierungnicht geben kann. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang, dass Musikstückesich auch ganz legal auf einen PC einspielen lassen, und zwar

durch Kopieren rechtmäßig erworbener, aber nicht kopiergeschützter Audio-CDs,

durch analoges Einspielen rechtmäßig gekaufter und gegebenenfalls mitKopierschutz versehener Audio-CDs,

durch direkte Aufnahme eines Internet-Radiosenders über die Soundkarte (z.B.Streaming Radio),

durch Aufnahme über die Zusatzprogramme analoger und digitaler TV-Kar-ten,

durch Aufnahme von Online-TV-Sendern,

durch Einspielen von Radiosendungen über eine Radio-Zusatzkarte sowie einedamit verbundene Soundkarte.

4.3.7 Movie Trailer und Co. – kostenfreie Klang- und Videodateien

Einige Sammlungen im Internet haben sich darauf spezialisiert, kostenfreie bzw. sogenannte Freeware zu Filmen und Klangdateien zu verwalten und zum kostenfreienDownload anzubieten. Diese Daten können Sie ohne die Entrichtung von Lizenz-gebühren auch auf eigenen Audio-CDs und Video-DVDs nutzen.

Tabelle 4.3:Ausgewählte Inter-netseiten, auf denen Sie Klangdateien, Filme und Trailer fin-den (Stand 8/2004, alle Angaben ohne Gewähr!).

Name Format Beschreibung Internetseite

Movie Archive Video Videofilmarchiv, das unter anderem Filme aus dem Prelinger Archiv (ca. 1900 Filme), den Computer Chronicles (ca. 500 Episo-den), dem SIGGRAPH Electronic Theatre (ca. 120 Animationen), dem Net Cafe (ca. 120 Episoden) sowie World At War (ca. 10 Kurzfilme) enthält. Sämtliche über die Seite angebotenen Filme können über das Inter-net heruntergeladen werden. Die Filme lie-gen in den verschiedenen Formaten vor, können zum Teil per Streaming-Format direkt angeschaut (QuickTime, Real) oder auf den lokalen PC heruntergeladen werden (z.B. MPEG1, MPEG2, MPEG4 oder auch DivX).

http://www.archive.org

DivX Cool Movies

Video Über diese Seite erhalten Sie nicht nur Informationen zum DivX-Codec, sondern auch Zugriff auf freie Filme im DivX-Format.

http://www.divx.com

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto236

Tabelle 4.3:Ausgewählte Inter-

netseiten, auf denenSie Klangdateien,

Filme und Trailer fin-den (Stand 8/2004,alle Angaben ohne

Gewähr!).(Forts.

Name Format Beschreibung Internetseite

Quicktime Movie Trailers

Video Seite, über die Sie kostenfrei Zugriff auf Filmtrailer aller großen Hollywood- und unabhängigen Filmstudios erhalten (z.B. 20th Century Fox, Disney, DreamWorks, Paramount, Miramax, Sony Pictures, Touchstone, Universal, Warner Bros. oder auch MGM/United Artists). Die Filme selbst liegen im QuickTime-MOV-Format vor. Mit der Standardversion des QuickTime-Players lassen sich die Filme betrachten, in der Professional Version zudem in weiter ver-arbeitbare lokale MOV-Dateien sichern. Die Trailer selbst liegen auf dieser Seite in eng-lischer Sprachfassung vor.

http://www.apple.com/trailers

Movie Trailer Video Über diese Seite erhalten Sie Zugriff auf Filmtrailer in deutscher Sprachfassung. Die Filme selbst liegen zu einem großen Teil in herunterladbarer Fassung und nur zum Teil im QuickTime-Format vor.

http://www.chip.de/c_navseite_downloads_9811391.html?tid1=9232&tid2=5395

MovieGuide Trailer

Video Auf dieser englischsprachigen Seite finden Sie englischsprachige Trailer, die sich zu einem großen Teil auch ohne die Professio-nal-Version von QuickTime lokal auf einen Rechner herunterladen lassen.

http://www.movieguide.co.nz/trailerlist.asp

The Daily Wav

Klang Klangdateien im WAV-Dateiformat, die zum Teil auch urheberrechtlich geschützt sind, finden Sie in großer Anzahl auf dieser Inter-netseite.

http://www.dailywav.com

Simply The Best Sounds

Klang Eine umfangreiche Zusammenstellung von Freeware-Klangdateien in den Formaten MIDI, MP3 und WAV finden Sie auf dieser Internetseite.

http://simplythebest.net/sounds/Midi/

Xavier Klang MIDI-Dateien zu Soundtracks und Filmen finden Sie auf dieser Seite.

http://www.xaviermedia.com/midi/

Extreme MIDI Klang MIDI-Dateien zu Musiktiteln der Pop- und Rockmusik finden Sie auf dieser Seite.

http://www.geocities.com/SunsetStrip/Stage/4333/

Partners In Rhyme

Klang Diese Internetseite enthält eine Sammlung von kostenfreien Klangdateien, die Sie zur Untermalung von Videofilmen einsetzen können (z.B. Geräusche, MIDI Musik Loops).

http://www.partnersinrhyme.com/pir/PIRsfx.html

Page 237: Audio - Video - Foto

Fragen zum neuen Urheberrecht Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 237

Tabelle 4.3:Ausgewählte Inter-netseiten, auf denen Sie Klangdateien, Filme und Trailer fin-den (Stand 8/2004, alle Angaben ohne Gewähr!).(Forts.)

Abbildung 4.14: Legal und hochwer-tig – kostenfreier MP3-Download nach Genres sortiert.

Weitere kostenfreie Ressourcen für die Klang- und Videoverarbeitung können Sieüber Suchmaschinen wie Google ermitteln. Suchen Sie dazu nach Begriffen wieFreeware bzw. Public Domain in Verbindung mit dem zu suchenden Element, alsobeispielsweise Movies, Sound oder auch WAV, MP3.

Name Format Beschreibung Internetseite

CNET Music Download

Musik Sammlung von kostenfrei herunterladbaren hochwertigen MP3-Musikdateien, wobei die Titel nach Genre gegliedert sind (z.B. Rock&Pop, Country oder auch Folk, Gospel/Spiritual oder Blues).

http://music.download.com

Classical Music Archives

Musik Umfangreiche Sammlung klassischer Musik im MIDI-Format. Der vollständige Zugriff erfordert eine Registrierung und die Entrich-tung einer Jahresgebühr in Höhe von derzeit 25$. Das Archiv umfasst derzeit ca. 29761 Dateien von insgesamt 1879 Komponisten.

http://www.classicalarchives.com

‚MP3’ 4 U Musik Über diese Seite erhalten Sie Zugriff auf Public Domain-MP3-Dateien.

http://www.mp34u.com

YAMAHA Player’s Paradise

Musik Plattform, über die Musiker ihre Titel ver-öffentlichen und zum Hören für andere Musikenthusiasten bereitstellen können, wobei das Hören der Titel über einen spe-ziellen Player erfolgt.

http://www.playersparadise.net

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto238

4.4 Titeldatenbanken im InternetTitelbanken stehen im Internet zur Verfügung, um Informationen zu Audio-CDs,deren Interpreten sowie den darauf enthaltenen Musiktiteln zu verwalten. Die In-formationen selbst können, sofern das jeweilige Programm dies unterstützt, überdas Internet beim Einlegen einer Audio-CD automatisch abgerufen werden, so dasskeine manuellen Titeleingaben zur CD-Verwaltung mehr erforderlich sind. Die Titelkönnen sowohl beim Rippen als auch beim Abspielen genutzt werden, setzen aberfür das Abrufen selbst eine Online-Verbindung zum Internet voraus. Das Eintragenvon Titeln in die Titeldatenbanken erfolgt bereits über die Nutzer, die die Titel-datenbanken nutzen. Sind keine Informationen zu einer Musik-CD verfügbar undwurden Titelinformationen zu einer Audio-CD manuell eingegeben, können dieseüber eine Online-Verbindung in die Titeldatenbanken eingetragen und einherge-hend damit anderen Nutzern verfügbar gemacht werden. Auf Dauer wächst dieTiteldatenbank damit an und stellt nahezu für jede Audio-CD Informationen bereit.Damit Anwendungen Titelinformationen der Titeldatenbanken bereitstellen kön-nen, müssen die Datenbanken über spezielle Programmierschnittstellen in dieAnwendungen eingebunden werden. Die bekanntesten Internettitelbanken sindCDDB und FreeDB.

4.4.1 CD-Text als Alternative

Audio-CDs verwalten nach dem ursprünglichen CD-DA-Standard keine Titelinfor-mationen auf der CD. Um das Format nicht zu ändern und das Abspielen vonAudio-CDs auch in älteren CD-Playern sicherzustellen, wurde darauf geachtet, dassdas CD-Format selbst nicht wesentlich verändert wurde. Allerdings wuchs der Be-darf danach, die Titelinformationen auf den Audio-CDs selbst einzubetten. Dem-entsprechend hat man versucht, den ursprünglichen Standard so zu erweitern, dassdas Format zwar kompatibel bleibt, aber dennoch CD-Titelinformationen aufder CD gesichert werden. Die Speicherung der Titelinformationen wurde vonSony und Philips entwickelt und wird als CD-Text bezeichnet (vergleiche http://www.feurio.com/faq_vocable_cdtext.shtml).

Ältere Geräte können zwar nichts mit den gespeicherten Titelinformationen anfan-gen, neuere Geräte können die Informationen jedoch nutzen, um die Informationenzu Interpret und Musikstücken in einem Display des CD-Players anzuzeigen. UmAudio-CDs mit so genanntem CD-Text zu versehen, benötigen Sie Brennprogram-me, die dies unterstützen, also beispielsweise Nero 6 oder WinOnCD 6. Fernermüssen die verwendeten Brenner das Schreiben bzw. Auslesen von CD-Text unter-stützen. Im Subchannel q des LeadIn-Bereichs werden Anfangspositionen der ein-zelnen Musikstücke verwaltet. Die Subchannel r bis w werden hingegen für dieTitelinformationen genutzt.

Zwar werden Titelinformationen bei einem Großteil der aktuellen Audio-CDs be-reits auf der CD selbst abgelegt, allerdings haben diese CD-Textinformationen auchihre Schwächen. Sie werden standardmäßig in Großschrift verwaltet und eignensich nur bedingt für die Übernahme als Songtitel der gerippten Klangdateien. Aktu-elle Ripper erlauben häufig das wahlweise Einlesen von Titelinformationen überTiteldatenbanken des Internets oder der CD-Textinformationen einer eingelegtenAudio-CD.

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Titeldatenbanken im Internet Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 239

Im Programm AudioGrabber werden bereits standardmäßig die Titelinformationenaus der Titeldatenbank FreeDB bezogen. Über den Befehl CD/CD-TEXT-INFORMA-TIONEN ANZEIGEN können Sie die Titelinformationen einer Audio-CD jedoch ge-zielt offen legen, ohne diese direkt zu übernehmen. Sollen die CD-Text-Informatio-nen direkt übernommen werden, rufen Sie alternativ den Befehl CD/CD-INFORMATIONEN VON CD-TEXT EINLESEN auf. Wollen Sie die übernommenen CD-Text-Informationen durch die Titelinformationen der Datenbank FreeDB ersetzen,rufen Sie den Befehl CD/CD-INFORMATIONEN ÜBER FREEDB ABRUFEN auf. Damitkönnen Sie die Informationen jederzeit sehr leicht wechseln. Die folgende Abbil-dung zeigt den Unterschied der Informationen, je nachdem, ob Sie diese überFreeDB oder aber CD-Text ermitteln.

Abbildung 4.15: Alternative Ergeb-nisse der Bezugs-funktionen für CD-Titelinformationen.

Wie Sie bereits am Beispiel erkennen, können Texte sehr unterschiedlich geschrie-ben werden. Über die Titelbanken erhalten Sie häufig Zugriff auf unterschiedlicheCD-Einträge, aus denen Sie den für ihre Zwecke optimalen Eintrag durch Anwahlübernehmen können. Die Anwahl und die Unterscheidung erfolgt letztendlichdurch den CD-Titel selbst.

Abbildung 4.16: Eine Audio-CD und mehrere Einträge in der FreeDB-Titel-datenbank.

Informationen derFreeDB-Datenbank

CD-Text-Titelinformationen

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto240

4.4.2 CDDB – die kommerzielle Titeldatenbank

Die bekannteste und größte Titelbank ist CDDB (CD-DataBase bzw. CD-Daten-Bank), die über ein spezielles SDK in Client-Anwendungen eingebunden werdenkann. Das SDK unterstützt neben Windows auch den Macintosh und Unix. Überdie Datenbank werden nahezu 3 Millionen CDs und fast 38 Millionen Musiktitelverwaltet (Stand 8/2004). Innerhalb der Datenbank werden allgemeine Datenfelderfür das Musikalbum, wie z.B. zum Titel, Künstler, Label, Jahr und Genre, verwaltet.Ferner finden sich bei den allgemeinen Datenfeldern Felder mit URLs mit Zusatz-informationen, ein Feld zur Verwaltung einer eindeutigen CD-Kennung sowie zumZuordnen allgemeiner Notizen. Entsprechend werden zu jedem einzelnen Titeleines Musikalbums unter anderem der Titel, der Künstler, das Label, Notizen unddas Genre verwaltet. Die Informationen sind dabei umfangreicher, als die, die fürdie reine Titelzuweisung benötigt werden. Dementsprechend machen Anwendun-gen nicht zwangsläufig von allen Informationen Gebrauch, die über die Titeldaten-bank verfügbar sind. CDDB wird beispielsweise vom Apple-Player iTunes 4.1 undhöher benutzt.

Weiterführende Hinweise zu CDDB und zur erforderlichen Lizenzierung erhaltenSie im Internet auf der Seite http://www.gracenote.com/gn_products/cddb.html. Aufdie Datenbank selbst kann auch über den Internet Browser zugegriffen werden.Wählen Sie dazu zunächst die Seite http://www.gracenote.com/music an, geben SieSuchinformationen zu Artist, Album und Song an und bestätigen Sie mit SEARCH.

4.4.3 FreeDB – die Freeware-Alternative

Abbildung 4.17:Über diese Adresse

erhalten Sie alle nöti-gen Informationenzur Freeware-Titel-datenbank FreeDB.

Die Titeldatenbank CDDB wurde lange Zeit auch in Share-ware- und Freeware-Programmen eingesetzt. Mit Einführungdes Lizenzierungsmodells sind allerdings eine Vielzahl der

Programmierer auf die alternative Titeldatenbank FreeDB ausgewichen. Diese hatden Vorteil, dass bei einer Programmeinbindung keine Lizenzgebühren fällig sind.Auch FreeDB stellt Titelinformationen für Audio-CDs online über das Internet zurVerfügung, auch wenn die Datenbank selbst nicht mit dem Umfang von CDDBkonkurrieren kann. Immerhin finden sich auch in dieser Datenbank alle populärenTitel. Die verwendete Datenbank verwendet dabei andere Datenfelder, stellt aberebenfalls alle wichtigen Informationen zu den damit verwalteten Audio-CDs zurVerfügung.

Weiterführende Hinweise zu FreeDB und alle für die Programmeinbindung erfor-derlichen Komponenten, Online-Hilfen für Entwickler sowie eine herunterladbareOffline-Datenbank erhalten Sie im Internet auf der Seite http://www.freedb.org. Aufdie Online-Datenbank selbst kann auch über den Internet Browser zugegriffen wer-den. Wählen Sie dazu zunächst die Seite http://www.freedb.org/freedb_search.php an,geben Sie Suchinformationen zu Artist, Album, Song und Genre an und bestätigenSie mit SEARCH.

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 241

4.5 Von der Audio-CD zur digitalen KlangdateiPrinzipiell müssen Sie Audio-CDs immer dann in Klangdateien auf die Festplatteübernehmen, wenn Sie Audio-CDs nicht 1:1 kopieren wollen, sondern wenn SieMusiktitel in eigenen Hitkopplungen neu zusammenstellen oder generell über IhrenRechner verwalten wollen. Auch das Verfremden, Nachbearbeiten, Optimieren undRemixen eigener Musikstücke ist ausschließlich über digitale Klangdateien mög-lich. Welches Format Sie für die Klangdateien verwenden, ist dabei abhängig vonder von Ihnen verwendeten Software und deren unterstützten Formate sowie demSpeicherbedarf, den Sie für die Klangdateien zur Verfügung haben.

Da nicht alle Programme alle Formate direkt verarbeiten können, können Sie gege-benenfalls bei Bedarf auf Konvertierungsprogramme zurückgreifen, die gesondertin Kapitel 7 beschrieben sind.

Verlustfrei können Sie beispielsweise mit dem WAV-Dateiformat arbeiten. DasMP3- und auch WMA-Format muss für Bearbeitungen in der Regel in das WAV-Format umgewandelt werden. Bearbeitungsprogramme für Klangdateien nehmendie für die Bearbeitung erforderliche Umwandlung in das WAV-Format häufig be-reits automatisch vor. Um digitale Klangdateien erzeugen und einsetzen zu können,benötigen Sie lediglich einen PC mit einer Soundkarte und einem einfachen CD-ROM-Laufwerk. Zur Sicherung der Klangdateien sollte eine Festplatte mit ausrei-chend freier Kapazität und gegebenenfalls ein zusätzliches Wechselmedium verfüg-bar sein. Als Sicherungsmedium bieten sich CD-R(W)- und DVD-R(W)-Laufwerkean, über die Sie wahlweise auch Audio-CDs, Musikalben oder auch MP3-CDs er-zeugen können.

4.5.1 Der Windows Media Player 10 – von der Audio-CD zum WMA- und MP3-Format

Windows XP stellt mit dem Windows Media Player, derzeit bereits in der Version10 erhältlich, ein leistungsfähiges Programm zur Verfügung, mit dessen Hilfe Sienicht nur Audio-CDs, DVDs oder auch Videofilme abspielen und komfortabel ver-walten, sondern bei Bedarf auch ausgewählte Musiktitel auf die Festplatte kopieren(so genanntes Rippen oder Grabben). Das Programm erlaubt Ihnen ferner das Emp-fangen von Radiosendern sowie das Abrufen von Multimedia- und CD-Titelinfor-mationen über das Internet.

Abbildung 4.18: Der Windows Media Player im platz-schonenden Designmodus.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto242

Der Windows Media Player ist vollständig in Windows XP-Betriebssysteme inte-griert und nutzt optional auch die CD-Brennfunktion des Betriebssystems. Sie kön-nen also mit Windows XP Ihren PC nicht nur als Stereoanlage einsetzen, sondernwahlweise zum eigenen Tonstudio ausbauen.

Der Windows Media Player fasst sämtliche Grundfunktionen zum Abspielen, Ko-pieren und Brennen von Audio-CDs in einem einzelnen Programm zusammen. Ernutzt zum Kopieren von Audio-CDs standardmäßig das WMA-Format, kann aberseit Einführung der Version 10 auch direkt in das MP3-Format rippen. Beim Win-dows Media Player 9 müssen Sie das MP3-Format über einen gesonderten MP3-Codec nachrüsten. Wie Sie mit dem Windows Media Player 10 Klangdateien imWMA-Format erzeugen und bei Bedarf eine MP3-Unterstützung nachrüsten, sollnachfolgend genauer erläutert werden.

Festlegung der Kopiereinstellungen

Welche Einstellungen der Windows Media Player 10 nutzt, in welcher Form dieüber das Internet bezogenen Titelinformationen für die Namensvergabe herangezo-gen werden und welche Qualitätsstufe für das Kopieren gelten soll, legen Sie ledig-lich einmalig fest. Änderungen nehmen Sie später nur dann vor, wenn Sie Änderun-gen an den Grundeinstellungen vornehmen müssen.

Abbildung 4.19:Über dieses Symbol

der Schnellstart-leiste kann der Player

vereinfacht ausge-führt werden.

1. Player starten: Starten Sie den Windows Media Player über den Start-menübefehl START/ALLE PROGRAMME/WINDOWS MEDIA PLAYER. Lassen Siedie Schnellstartleiste in der Taskleiste anzeigen, können Sie über das Symboldes Media Players die Anwendung alternativ ausführen. Nach dem Pro-grammstart gelangen Sie auf die Medienseite des Medien Players.

2. Optionen ändern: Rufen Sie im Player den Menübefehl EXTRAS/OPTIONEN ab.Standardmäßig wird das Menü im Media Player verborgen.

Abbildung 4.20:Das Hauptmenü steht

standardmäßig nurals Kontextmenü zur

Verfügung.

Menü anzeigen: Um das Hauptmenü des Windows Media Players standardmäßiganzeigen zu lassen, markieren Sie im in Abbildung 4.20 angezeigten Menü denBefehl MENÜLEISTE ANZEIGEN. Die erneute Anwahl des Befehls ANSICHT/MENÜ-LEISTENOPTIONEN/MENÜLEISTE AUSBLENDEN sorgt für ein erneutes Ausblenden derMenüleiste.

3. Im Dialogfeld OPTIONEN wechseln Sie auf die Registerseite Musik kopieren.

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 243

Abbildung 4.21: Die Kopiereinstellun-gen bleiben nach einmaliger Fest-legung dauerhaft gültig.

4. Zielverzeichnis: Standardmäßig werden die kopierten Musikdateien im Benut-zerverzeichnis \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Eigene Datei-en\Eigene Musik gespeichert. Nutzen Sie mehrere Programme zur Erstellungvon Musikdateien oder greifen mehrere Benutzer des Rechners auf Musikdatei-en zurück, ist es sinnvoller ein zentrales Musikverzeichnis einzurichten. Dieseskann auch auf einem anderen Rechner im Netzwerk liegen. Im vorliegenden Bei-spiel wird angenommen, dass sämtliche Dateien auf einer zweiten lokalen Fest-platte mit dem Laufwerksbuchstaben D: im Verzeichnis Musik abgelegt werdensollen. Das Verzeichnis wurde bereits mit dem Windows Explorer eingerichtetund kann nach Anwahl der Schaltfläche ÄNDERN direkt ausgewählt und mit OKbestätigt werden. Mithilfe der Schaltfläche NEUEN ORDNER ERSTELLEN könnenSie das Zielverzeichnis bei Bedarf auch aus dem Dialog ORDNER SUCHEN herausneu anlegen.

Abbildung 4.22: Wahl des Ziel-verzeichnisses für Klangdateien.

5. Automatische Namensvergabe für Klangdateien: Für jede Audio-CD wird beibestehender Internetverbindung versucht, die zugehörigen Titelinformationenzu ermitteln. In welchem Umfang die Titelinformationen zur Vergabe von Da-

Zielverzeichnis

Kopieroptionen

Zielverzeichnis wechselnAutomatische

NamensvergabeZielformat bzw. Formatwahl

(WMA/MP3)Smart Jukebox

(WMP 10)

Klangqualität/Bitrate dergenerierten Klangdatei

Page 244: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto244

teinamen genutzt werden, legen Sie nach Anwahl der Schaltfläche DATEINAME

im Dialog Optionen fest.

Abbildung 4.23:Dateinamen werden

nach Wunschgeneriert.

Markieren Sie über das bereitgestellte Listenfeld die Informationen, die als Ti-telbestandteil Verwendung finden sollen, hier also Interpret und Songtitel, undordnen Sie diese anschließend mithilfe der Schaltflächen NACH OBEN und NACH

UNTEN in der gewünschten Reihenfolge an. Über das KombinationslistenfeldTrennzeichen können Sie ein Trennzeichen wählen, das zwischen die gewähltenTeilinformationen eingefügt wird, hier beispielsweise ein Bindestrich. Alternativkönnen Sie einen Punkt oder einen Tiefstrich verwenden oder ganz auf das Ein-fügen von Trennzeichen verzichten. Bestätigen Sie die Angaben mit OK.

6. Dateiformat und Klangqualität: Welche Qualität die von einer Audio-CD ko-pierten Musiktitel später haben, bestimmen Sie über die Kopiereinstellungen.Wie bereits erwähnt steht standardmäßig lediglich das WMA-Format als Ziel-format, allerdings in drei unterschiedlichen Varianten, zur Verfügung.

– Windows Media Audio: Hierbei handelt es sich um das herkömmlicheWMA-Format mit Bitraten von 48 Kbit/s bis 192 Kbit/s. Der Speicherbe-darf für eine Audio-CD beträgt bei Nutzung dieses Formats, das mit festerBitrate arbeitet, zwischen 22 und 86 Mbyte je CD.

– Windows Media Audio (variable Bitrate): Bei diesem WMA-Format wirdmit variablen Bitraten (VBR – variable Bitrate) gearbeitet, die im Bereichvon 40 bis 75 Kbit/s bis hin zu 240 bis 355 Kbit/s liegen. Der Speicherbedarffür eine einzelne Audio-CD beträgt in diesem Format zwischen 18 und 155Mbyte je CD. Gegenüber den Standard-WMA-Formaten, die bereits mitder Version 8 verfügbar waren, werden bessere Klangqualitäten bei gerin-gem Speicherbedarf erzielt.

– Windows Media Audio Lossless: Bei diesem Format, das ebenfalls mit va-riablen Bitraten arbeitet, wird mit einer Bitrate von 470 bis 940 Kbit/s ge-arbeitet. Dies erfordert je CD einen Speicherbedarf zwischen 206 und 411Mbyte. Obwohl der Speicherbedarf geringer ausfällt als der auf der Audio-

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 245

CD, ist das Format mathematisch verlustfrei. Es ergeben sich durch die For-matänderung und geringfügige Komprimierung also keine Qualitätsein-bußen. Dieses Format eignet sich hervorragend zur Anlage von Sicherungs-kopien von originalen Audio-CDs.

Wichtig ist an dieser Stelle das Kontrollfeld Kopierschutz für Musik. Durch des-sen Markierung wird verhindert, dass kopierte Musiktitel frei auf andere Rech-ner verteilt werden können. Sie wählen damit also ausdrücklich das PackagedWMA-Format an. Nennen Sie mehrere Rechner Ihr Eigen und wollen Sie dieKlangdateien zwischen mehreren Rechnern einfach austauschen, sollten Sie dasKontrollfeld demarkieren. Mithilfe weiterer Optionen können Sie dafür sorgen,dass der Kopiervorgang automatisch nach dem Einlegen einer Audio-CD erfolgtoder dass die Audio-CD nach dem Kopieren automatisch aus dem CD- bzw.DVD-Laufwerk ausgeworfen wird. Per Schieberegler können Sie zudem dieQualität festlegen, die eine direkte Auswirkung auf den daraus resultierendenSpeicherbedarf für die Musikdateien hat.

Mediendateien mit Kopierschutz bzw. DRM (Digital Rights Management) werdenauch von den Online-Anbietern genutzt, bei denen Sie bestimmte Klangdateienkäuflich erwerben und per Online-Verbindung herunterladen.

Abbildung 4.24: Die Kopiereinstellun-gen wirken sich auf den Speicherbedarf der angelegten Musikdateien aus.

7. Nachdem Sie die Kopiereinstellungen festgelegt haben, bestätigen Sie den DialogOptionen mit OK. Alle anschließenden Kopiervorgänge greifen nun bereits aufdie benutzerdefinierten Einstellungen zurück.

Haben Sie den Inhalt der kopierten Musikdateien mit der Option Kopierschutz fürMusik geschützt, können Sie über den Menübefehl EXTRAS/LIZENZVERWALTUNG

die Lizenzen zu den gesicherten Musiktiteln sichern und bei Problemen mithilfe die-ser Sicherung in Problemfällen wiederherstellen, ohne dass Sie sämtliche Klang-dateien erneut anlegen müssen.

Abbildung 4.25: Dialog zum Sichern und Wiederherstel-len von Lizenzen.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto246

Titelinformationen einer Audio-CD über das Internet abrufen

Kommerzielle Audio-CDs werden zu einem Großteil über Datenbanken im Internetverwaltet (z.B. CDDB, FreeDB, Windows Media Datenbank) (vergleiche Kapitel4.5), die sämtliche Titelinformationen enthalten. Diese Informationen können vonAbspielprogrammen eingelesen werden und ersparen Ihnen das lästige Eingebenvon Interpretennamen und Musiktiteln. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass Sieeine Internetverbindung hergestellt haben oder online mit dem Internet verbundensind. Haben Sie keinen Internetzugang, müssen Sie die Titelinformationen, soferndiese nicht bereits auf der Audio-CD im CD-Text-Format selbst abgelegt sind, injedem Fall manuell eingeben. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie bereitsonline mit dem Internet verbunden sind.

1. Standardaktionen für Audio-CDs: Legen Sie zunächst eine Audio-CD in dasCD-/DVD-Laufwerk Ihres Rechners ein. Im folgenden Dialog wählen Sie dieAktion Audio-CD wiedergeben und bestätigen mit OK. Alternativ können Sieden Windows Media Player auch wie eingangs beschrieben per Befehl startenund dann die Aktion Von Medium kopieren in der Funktionsleiste aufrufen, so-fern Sie die eingelegte Audio-CD direkt kopieren wollen.

Abbildung 4.26:Festlegung der

Standardaktion, diebeim Einlegen einer

Audio-CD aus-geführt werden soll.

Soll diese Aktion standardmäßig beim Einlegen einer Audio-CD ausgeführt wer-den, markieren Sie zusätzlich die Option Immer die ausgewählte Aktion durch-führen und bestätigen mit OK. Berücksichtigen Sie, dass bei beiden vorgenann-ten Aktionen der Zusatz mit Windows Media Player erscheint. Damit istgewährleistet, dass Sie andere Player mit ihren Aktionen direkt zuordnen undgegebenenfalls alternativ wählen können. Die eingelegte CD wird bei der hiergewählten Aktion bereits abgespielt. Warten Sie einen Moment, erscheinen diegewünschten Titelinformationen bereits in der Anzeige.

Eine weitere Variante zum Anzeigen des CD-Inhalts besteht darin, im geöffnetenDialogfeld des Windows Media Players über das Menü zur Funktion AktuelleWiedergabe den Befehl CD-Laufwerk… anzuwählen (vergleiche Abbildung4.27). Je nach Hardware-Ausstattung des Rechners wird hier eine unterschied-liche Anzahl von Laufwerken zur Direktanwahl angeboten.

Auch andere Player könnenAktionen zum Abspielen vonAudio-CDs definieren und demSystem verfügbar machen

Media Player-Aktionenwerden mit dem zugehörigenProgrammsymbol gekennzeichnet

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 247

Abbildung 4.27: Sind die eingelegten CDs nicht zu exo-tisch, erscheinen die zugehörigen Titel-informationen wie von Geisterhand eingetragen.

Rippfunktion aus dem Windows Media Player aufrufen: Alternativ können Sieden Windows Media Player auch wie eingangs beschrieben per Befehl starten(z.B. über die Schnellstartleiste) und dann direkt die Aktion Von Medium kopie-ren in der Funktionsleiste bzw. Taskleiste des Hauptdialogs aufrufen, sofern Siedie eingelegte Audio-CD direkt kopieren wollen. In diesem Fall wird der CD-Inhalt bereits im Vollbildmodus angezeigt und eine ursprünglich angezeigteMedienbibliothek oder auch Visualisierung wird ausgeblendet. Der Audio-CD-Inhalt wird in einer Listenansicht zur Anzeige gebracht. Neben Albumbezeich-nung und Titelinformationen werden Spielzeiten, Komponisten und Interpretenausgegeben. Die Titel selbst werden anhand der CD-Informationen bereits inGenres eingeordnet.

Unterbindung der Installation versteckter Programme: Einige Audio-CDs sind ge-genüber dem Audio-CD-Standard erweitert und besitzen versteckte Programme,die sich bei aktivierter Autostartfunktion automatisch einrichten und häufig sogardas Abspielen von Musiktiteln in hoher Qualität auf dem PC unterbinden. DurchDeaktivierung der Autostartfunktion können Sie diese automatische Einrichtungverhindern, Sie sollten dann aber auch auf den Aufruf des Laufwerkbefehls AUTO-PLAY verzichten. Um ein versehentlich eingerichtetes und verstecktes Programmeiner Audio-CD zu deinstallieren, können Sie die Systemwiederherstellungsfunk-tion aufrufen und einen älteren Systemprüfpunkt wiederherstellen.

2. Albuminformationen anzeigen: Es kann aber durchaus passieren, dass für dieeingelegte Auido-CD keine Informationen über das Internet verfügbar sind, dieTitelinformationen nicht exakt sind oder zwischen mehreren Informationen ge-wählt werden muss. Wählen Sie dazu innerhalb der Taskleiste des WindowsMedia Players zunächst die Schaltfläche VON MEDIUM KOPIEREN und anschlie-ßend die Schaltfläche ALBUMINFORMATIONEN SUCHEN an. Die Albuminforma-tionen werden daraufhin im unteren Bereich des Windows Media Players ausge-

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto248

geben. In der Anzeige sehen Sie neben dem CD-Cover die Albumdetails sowiedie Titelliste.

Abbildung 4.28:Abruf von Album-

informationen übereine bestehende

Online-Verbindung.

5. Fehlerhafte Titelinformationen ersetzen: Um fehlerhaft angezeigte Informatio-nen manuell zu ersetzen, also alle übertragenen CD-Informationen auszutau-schen, wählen Sie im unteren Bereich zu den CD-Informationen die SchaltflächeSUCHEN an.

Abbildung 4.29:Schaltflächen zum

Ersetzen und Nach-bearbeiten von Titel-

informationen. Handelt es sich um eine CD eines bestimmten Interpreten, markieren Sie nun dieOption Nach Interpretenname suchen, ansonsten Nach Albumname suchen(hier z.B. #1’s). Bestätigen Sie die zu suchenden Informationen mit WEITER.

Abbildung 4.30:Auch einzelne Such-

begriffe können fürdie Suche nach CD-

Informationen heran-gezogen werden.

Page 249: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 249

Im vorliegenden Beispiel werden elf CD-Alben mit Übereinstimmungen aussor-tiert. Ist das gesuchte Album darunter, brauchen Sie nur noch den Titel zu mar-kieren und mit WEITER und BEENDEN fortzusetzen. Konnte das Album hingegennicht gefunden werden, markieren Sie die Option Album nicht gefunden und be-stätigen ebenfalls mit WEITER. In diesem Fall können Sie die Titelinformationenmanuell zuweisen. Alternativ können Sie die Albumsuche auch mit anderen Be-griffen wiederholen (z.B. Dome).

Abbildung 4.31: Die Qual der Wahl – welche Titelinforma-tionen entsprechen der aktuellen CD?

Konnte das Album nicht gefunden werden, erhalten Sie unmittelbar ein Eingabe-formular angezeigt, über das Sie die Titelinformationen direkt eingeben können.Besteht ein Musikalbum aus mehreren Audio-CDs, wie dies häufig bei Hitkopp-lungen der Fall ist, markieren Sie das Kontrollfeld Multi-Disc-CD? und gebenüber das nun eingeblendete Kombinationslistenfeld CD die Anzahl der CDs an.Die Informationen selbst werden durch abschließende Bestätigung mit WEITER

und BEENDEN im Internet gespeichert und stehen daraufhin allen Nutzern zurVerfügung, die die entsprechende Audio-CD einlegen.

Abbildung 4.32: Titelinformationen können über eine User Community im Internet anderen Anwendern zur Verfügung gestellt werden.

6. Ermittelte Titelinformationen nachbearbeiten: In der Regel stehen die Audio-CD-Titelinformationen zur Verfügung und Sie müssen nur kontrollieren, ob indiesen wichtige Informationen fehlen, beispielsweise beteiligte Sänger und Sän-gerinnen, oder ob die Songtitel vollständig sind. Ein Filmtitel der als When YouBelieve geführt wird, kann beispielsweise so erweitert werden, dass der Namedes Films in der Form When You Believe (From The Prince Of Egypt) mit ange-geben wird.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto250

Abbildung 4.33:Nachbearbeitung

von Musikalbum-informationen.

Um entsprechende Ergänzungen zu machen, brauchen Sie bei Anzeige derAlbuminformationen lediglich ersatzweise zur Schaltfläche SUCHEN die Schalt-fläche BEARBEITEN anzuwählen. In diesem Fall werden alle Titelinformationenüber entsprechende Textfelder zur Bearbeitung angeboten. Die Felder für dieInterpreten und Komponisten sind ebenso wie die Songtitel bereits automatischeingetragen, aber standardmäßig ausgeblendet. Wählen Sie die entsprechendenVerknüpfungen an, wenn Sie auch deren Inhalte kontrollieren und nachbearbei-ten wollen. Bestätigen Sie etwaig vorgenommene Änderungen mit WEITER undBEENDEN.

Titelinformationen über Titellisten bearbeiten

Nicht in jedem Fall müssen Sie CD-Titelinformationen im Internet veröffentlichen,um diese für eine eingelegte Audio-CD wieder übernehmen zu können. Um die Ti-telinformationen lediglich für das Kopieren zu bestimmen, können Sie die Titellisteauch direkt bearbeiten. Die manuell eingegebenen Titelinformationen werden in derlokalen Medienbibliothek gesichert und stehen damit auch bei einem späteren Ein-legen der Audio-CD wieder zur Verfügung. Nachdem Sie die Audio-CD eingelegthaben, wechseln Sie zuerst erneut durch Anwahl der Schaltfläche VON CD KOPIE-REN in die Titelliste. Hier erscheinen entweder falsch im Internet erkannte Titel-informationen oder lediglich nichtssagende Standardeinträge. Um die Informatio-nen zu Titel, Interpret, Komponist, Genre und Stil anzupassen, brauchen Sie dasentsprechende Feld jedes Titels lediglich durch einen langsamen Doppelklick anzu-wählen. Anschließend geben Sie zugehörige Informationen über die Tastatur einund bestätigen mit Æ.

Abbildung 4.34:Mühsam – die

manuelle Eingabeder Titelinfor-

mationen.

Entsprechend verfahren Sie mit sämtlichen Titeln, bis die Titelliste gefüllt ist. DasSpeichern der Titelinformationen erfolgt bereits automatisch im Hintergrund.

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 251

Abbildung 4.35: Nutzen Sie die Kopier- und Einfü-gen-Funktion, um mehrfach einzuge-bende Informationen vereinfacht für meh-rere Musiktitel zu übernehmen.

Um Teilinformationen wie den Interpreten nicht mehrfach eingeben zu müssen,können Sie diese Information mit Ÿ+C nach einmaliger Eingabe markieren undmit Ÿ+- in weitere Textfelder übernehmen. Alternativ können Sie auch dieKontextmenübefehle KOPIEREN und EINFÜGEN für eine wiederholte Übernahmevon Informationen nutzen (vergleiche Abbildung 4.35). Den Kontextmenübefehlöffnen Sie mithilfe der rechten Maustaste.

Beachten Sie, dass manuell eingegebene und lokal gesicherte Titellisten nur auf demaktuellen PC und ausschließlich für den Windows Media Player verfügbar sind. Inanderen Programmen (z.B. dem AudioGrabber oder den dBPower Tools) müssendie Titelinformationen erneut bezogen oder manuell eingegeben werden. Da andereProgramme Informationen aus anderen Internetdatenbanken beziehen, kann essein, dass ein Programm gesuchte Informationen zurückliefert, ein anderes hinge-gen nicht. Wollen Sie sich Tipparbeit ersparen, können Sie das Kopieren vor einermanuellen Titeleingabe also gegebenenfalls zuerst mit einem anderen Tool versu-chen.

Musiktitel von CD auf die Festplatte kopieren

Nachdem Sie die Grundeinstellungen für das Kopieren und die Titelinformationeneiner eingelegten Audio-CD bestimmt haben, können Sie mit diesen Informationendigitale Klangdateien generieren. Bei der Anlage der Klangdateien werden die zu-gehörigen Dateinamen über die Titelinformationen zusammengesetzt. Damit istdafür gesorgt, dass Sie anhand der Klangdateinamen direkt auf den dahinter liegen-den Dateiinhalt schließen können.

1. Titelauswahl: Wählen Sie in der Taskleiste des Windows Media Players dieSchaltfläche VON MEDIUM KOPIEREN an. Um die gesamte CD zu kopieren, mar-kieren Sie das Kontrollfeld neben der Tabellenspalte Titel. Diese Markierungsorgt dafür, dass sämtliche CD-Musiktitel ebenfalls markiert werden. Wollen Sielediglich einzelne Titel kopieren, demarkieren Sie zunächst das zuvor genannteKontrollfeld.

Abbildung 4.36: Ein Klick sorgt für die Markierung bzw. Demarkierung sämtlicher Musik-titel.

Alle Musiktitel markierenbzw. demarkieren

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto252

Um einzelne Titel zu übernehmen, können Sie diese mit den jeweils vorangestell-ten Kontrollfeldern markieren. Die Demarkierung sorgt dafür, dass die jeweili-gen Titel nicht beim Kopieren bzw. Rippen berücksichtigt werden.

Abbildung 4.37:Jeder Musiktitel kann

wahlweise auf dieFestplatte kopiert

werden.

7. Musiktitel kopieren: Starten Sie nach der Titelwahl den Kopiervorgang durchAnwahl der Schaltfläche MUSIK KOPIEREN.

Abbildung 4.38:Diese Schaltfläche

startet das Kopierender angewählten

Musiktitel.

2. Formateinstellungen: In einem ersten Schritt wird nun ein Dialog angezeigt, überdie Sie die aktuell voreingestellten Formateinstellungen bestätigen und gegebe-nenfalls auch nachträglich anpassen können. Bestätigen Sie mit OK.

Abbildung 4.39:Bestätigung und Kor-

rektur der Format-einstellungen für dieKlangaufzeichnung.

Formatänderungen: Nur bei gewünschten Änderungen am vorgewählten For-mat wird in einem weiteren Dialog die Registerseite Musik kopieren des all-gemeinen Optionendialogs eingeblendet. Um alle Standardeinstellungen bei-zubehalten, reicht es aus, die Option AKTUELLE FORMATEINSTELLUNGEN

BEIBEHALTEN zu markieren und mit FERTIG STELLEN zu bestätigen (siehe oben).

3. Kopieren überwachen: Innerhalb der Titelliste finden Sie die Tabellenspalte Ko-pierstatus. Darüber finden Sie Einträge, ob ein Titel noch kopiert werden muss(Ausstehend), bereits kopiert wurde (In Medienbibliothek kopiert) oder aktuellkopiert wird (Von Medium kopierrn (… %)). Die kopierten Musiktitel werdenautomatisch in die Medienbibliothek aufgenommen. Der Prozentwert gibt in

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 253

der Anzeige jeweils an, wie viele Daten des zugehörigen Musiktitels bereits imgewünschten Zielformat auf die Festplatte übertragen wurden. BerücksichtigenSie an dieser Stelle, dass zur Speicherung der Klangdateien bereits das Zielver-zeichnis genutzt wird, das Sie über den Optionendialog gewählt haben (sieheoben).

Abbildung 4.40: Den aktuellen Kopierstatus können Sie über die Titel-liste überwachen.

Wie Sie die Klangdateien sinnvoll verwalten und über den PC komfortabel abspie-len, erfahren Sie in Kapitel 9.

4.5.2 Der AudioGrabber – von der Audio-CD zu MP3 & Co.

Neben dem Windows Media Player sind eine Vielzahl von Programmen verfügbar,die sich auf das Digitalisieren von Audio-CDs spezialisiert haben und durch Zusatz-Codecs um unterschiedliche Klangdateiformate und Qualitätsstufen erweiterbarsind. Eines der leistungsfähigsten Programme zum Kopieren bzw. Rippen vonAudio-CDs steht mit dem AudioGrabber zur Verfügung, der neben dem WMA-auch das WAV- und MP3-Format unterstützt. Das Programm steht sowohl als Voll-version als auch in einer Freeware-Version zur Verfügung. Der wesentliche Unter-schied bei diesen Versionen liegt darin, dass Sie bei der Freeware-Version zusätzli-che Decoder-Bibliotheken gesondert einrichten müssen und das maximal 50% derMusiktitel einer Audio-CD zum Kopieren angeboten werden. Die angebotenenTitel werden dabei nach dem Zufallsprinzip bereitgestellt. Werden Titel nicht ange-boten, reicht häufig der erneute Programmstart, um die gewünschten Titel für dasKopieren dennoch verfügbar zu machen. Die nachfolgenden Erläuterungen bezie-hen sich auf die Vollversion des AudioGrabber. Wollen Sie mit den Einschränkun-gen der Freeware-Version des AudioGrabber nicht leben und auch nicht die Voll-version erwerben, dann können Sie alternativ auf die Freeware-Programme derdBPowerAMP Music Converter Tools zurückgreifen (vergleiche Kapitel 4.6.3).

Sie finden die Freeware-Version des Programms AudioGrabber 1.83 auf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\Audio unter dem Namen agsetup.exe. Die erwei-terte DLL Lame zum Rippen von Klangdateien im qualitativ hochwertigen MP3-Format ist gesondert im gleichen Verzeichnis unter dem Namen lamewin32.exeenthalten. Richten Sie zunächst die Freeware-Version ein und kopieren Sie anschlie-ßend die Datei lame_enc.dll aus dem Installationsverzeichnis von Lame (Standard\Programme\Lame) in das von Ihnen gewählte Programmverzeichnis des Audio-Grabber (Standard C:\Programme\AudioGrabber). Besitzen Sie weitere Decoder-Bibliotheken (z.B. BladeEnc), können Sie diese ebenfalls in das Programmver-zeichnis des AudioGrabber übernehmen. Der AudioGrabber bietet alle externenDecoder des eigenen Programmverzeichnisses bereits automatisch zur Auswahl an.

Page 254: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto254

MP3 und Co. – die AudioGrabber-Konfiguration

Entsprechend dem Windows Media Player können Sie auch im AudioGrabber zu-nächst die Einstellungen festlegen, die für das Kopieren von Musiktiteln gültig sind.Die Einstellungen gelten für alle nachfolgenden Kopiervorgänge. Bei Bedarf könnenSie die Einstellungen jederzeit ändern, um wahlweise das Ausgangsformat, dasQuell-CD-Laufwerk oder auch nur die Klangqualität zu ändern.

Abbildung 4.41:Eine Desktop-

verknüpfung zumStarten des Audio-

Grabber.

1. Programm starten: Starten Sie den AudioGrabber durch einen Dop-pelklick auf das eingerichtete Desktopsymbol AudioGrabber.

2. Zielordner und Dateinamen: Nachdem Sie den Befehl OPTIONEN/ALLGEMEINE

EINSTELLUNGEN aufgerufen haben, können Sie das Zielverzeichnis für die ko-pierten Klangdateien bestimmen. Ferner geben Sie über die Optionen im Rah-menfeld Unterverzeichnisse an, ob in diesem Verzeichnis gegebenenfalls Unter-verzeichnisse für Alben oder Interpreten angelegt werden sollen und ob dieseUnterverzeichnisse ausschließlich für MP3- und WMA-Dateien genutzt werdensollen. Welche Teilinformationen für die Generierung der Dateinamen genutztwerden, legen Sie über gesonderte Kontrollfelder fest. Im vorliegenden Beispielsollen sich die Musiktitel erneut aus dem Interpreten und dem Namen des Mu-siktitels zusammensetzen. Um erweiterte Titelformate zu definieren, markierenSie das Kontrollfeld Erweitert und rufen die Syntax der Titeldefinition mithilfeder Schaltfläche INFO auf.

Abbildung 4.42:Festlegung des Ziel-ordners und der Art

der Namensgenerie-rung für Klang-

dateien.

Stille: Jeder Musiktitel einer Audio-CD kann zu Beginn und am Ende eine stilleSequenz aufweisen, die Sie über den AudioGrabber entfernen oder auch löschenkönnen. Wechseln Sie dazu im Optionendialog der allgemeinen Einstellungenauf die Registerseite Stille. Markieren Sie über die hier angebotenen Kontrollfel-der, ob Sie die Stille am Anfang und/oder am Ende eines Musiktitels entfernenwollen und wie viel Reststille Sie gegebenenfalls beibehalten wollen (Standard0,5 Sekunden).

Abbildung 4.43:Stille Einleitungen

und Abschlüsse kön-nen samt ihrer Längemit diesen Optionen

definiert werden. Erweiterte Einstellungen: Alle weiteren Registerseiten erlauben das Festlegen zu-sätzlicher Einstellungen, mit denen gegebenenfalls Probleme mit dem verwende-ten CD/DVD-Laufwerk abgestellt werden können. Detailinformationen erhal-ten Sie, indem Sie nach Anwahl einer der Registerseiten das Fragezeichen in der

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 255

Titelleiste und anschließend eine zu erläuternde Option anwählen. Die Kurz-information wird dann unmittelbar als Schnellhilfe ausgegeben.

Abbildung 4.44: Schnellhilfen zu ausgewählten Programminfor-mationen.

3. CD-ROM-Zugriffsart: Legen Sie über die CD-ROM-Zugriffsart fest, in welcherForm das CD- oder auch DVD-Laufwerk angesprochen werden soll. Unter Win-dows XP nutzen Sie wahlweise die Zugriffsart ASPI (Advanced SCSI Program-mer’s Interface) oder Analog. Für den ASPI-Zugriff müssen gegebenenfalls zu-nächst gesonderte ASPI-Treiber nachinstalliert werden. Bietet Ihnen derAudioGrabber bereits ASPI-Einstellungen an, ist kein Zusatztreiber erforder-lich. Sinnvolle Einstellungen können Sie der folgenden Abbildung entnehmen.Sind in Ihren Rechner mehrere Laufwerke eingebaut, die Audio-CDs abspielenkönnen (CD-ROM-, CD-R-, CD-RW- oder DVD-Laufwerke), dann können Sieüber das Kombinationslistenfeld CD-Laufwerk das zu verwendende Quelllauf-werk bestimmen. Da die meisten Laufwerke mit der IDE-Schnittstelle verbun-den sind, brauchen Sie diese Einstellung für den Laufwerkstyp nur für SCSI-Laufwerke zu ändern. Die Kopiermethode selbst setzen Sie auf Buffered BurstCopy und nur wenn später Probleme auftreten auf Unbuffered Burst Copy,Dynamic synch width bzw. weitere der angebotenen Methoden. Markieren Siedie Option In den Arbeitsspeicher kopieren, wenn das Programm den Arbeits-speicher optimal nutzen und möglichst viele der temporären Daten in denArbeitsspeicher ablegen soll. Dies beschleunigt das Kopieren, reduziert Ge-schwindigkeitsprobleme, schränkt aber den verfügbaren Speicher für parallelausgeführte Anwendungen ein. Alle weiteren Einstellungen können Sie beibehal-ten. Schließen Sie daher den Dialog mit OK.

Abbildung 4.45: ASPI-Konfiguration im AudioGrabber.

Erweiterte Informationen sowie spezielle ASPI-Treiber erhalten Sie im Internetunter der Adresse http://www.disc4you.de/kompendien/cd/aspi.html. Auf der Buch-DVD finden Sie im Verzeichnis \Programme\Audio ein Testprogramm für ASPI(aspichk.exe) sowie einen Freeware-ASPI-Treiber (aspi!.exe). Installieren Sie denASPI-Treiber nur dann, wenn Sie durch Installationsprogramme oder entsprechen-de Programme explizit darauf hingewiesen werden.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto256

4. Zielformat: Rufen Sie zur Festlegung der MP3-Einstellungen den MenübefehlOPTIONEN/MP3 OPTIONEN auf. Die Umwandlung in eine komprimierte Klang-datei der Formate MP3 oder WMA erfolgt zunächst durch Anlage einer Wave-Datei (WAV-Format). Soll diese direkt zu einer MP3- oder WMA-Datei konver-tiert werden, markieren Sie das Kontrollfeld Direkt als MP3 komprimieren.Wollen Sie die WAV-Dateien für die spätere Erstellung von Audio-CDs oderNachbearbeitung durch ein Zusatzprogramm ebenfalls anlegen, markieren Siealternativ MP3-Datei über temporäre Wave-Datei. Die Wave-Datei nicht lö-schen. Ist eine direkte Komprimierung in das MP3-Format aufgrund des ver-fügbaren Arbeitsspeichers nicht möglich, sollten Sie die Wave-Datei lediglichtemporär anlegen lassen. Berücksichtigen Sie allerdings, dass die Wave-Datei er-heblichen Speicherplatz auf dem Datenträger fordert.

Abbildung 4.46:Festlegung der

Wave-Dateianlage fürdie Kopierfunktiondes AudioGrabber.

Interner Encoder (MP3 oder WMA): Markieren Sie, sofern nicht bereits stan-dardmäßig gesetzt, das Kontrollfeld Interner Encoder und wählen Sie im An-schluss eine Kodierungsbibliothek an, hier also beispielsweise LameEnc DLL(MP3) zum Grabben im hochwertigen MP3-Format. Wollen Sie alternativ auchmit dem AudioGrabber Klangdateien im WMA-Format generieren, setzen Siedie Bibliothek alternativ auf Microsoft Windows Media Audio Codec (WMA).Beachten Sie, dass die angezeigten Codecs abhängig davon sind, welche Zusatz-bibliotheken Sie bereits eingerichtet haben.

Abbildung 4.47:Wahl der Kodie-

rungsbibliothek –qualitativ hochwer-

tige MP3-Dateiengenerieren Sie mit

LameEnc DLL.

Klangqualität: Wählen Sie nun den Modus, der für die Kodierung genutzt wer-den soll. Dieser legt die Qualität, aber auch die Größe der MP3- bzw. WMA-Datei fest. Die Einstellungsmöglichkeiten variieren je nach gewähltem Encoder.Haben Sie wie im vorliegenden Beispiel den Lame-Encoder gewählt, können Siebei WMA mit variablen Bitraten oder alternativ mit konstanten Bitraten arbei-ten. Variable Bitraten sind problemfrei mit Software-Playern nutzbar, reduzierengegebenenfalls den Speicherbedarf, können aber auf mobilen Playern unter Um-ständen auch Probleme machen. Bei konstanten Bitraten können Sie die Bitrateselbst bestimmten. Um gute Ergebnisse für MP3-Formate zu erzielen, sollten Siehier einen Modus mit mindestens 128 Kbit/s (Bitrate) und Stereo oder höherwählen. Entsprechen die späteren Ergebnisse nicht Ihren Anforderungen, kön-nen Sie die Qualitätsstufe nachträglich heraufsetzen.

Page 257: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 257

Abbildung 4.48: Die bereitgestellten Einstellungen zur Klangqualität variie-ren je nach gewählter Kodierbibliothek.

Nachdem Sie die Einstellungen vorgenommen haben, bestätigen Sie mit OK. DieEingaben sind nun dauerhaft gültig und müssen nur bei Bedarf geändert werden,also beispielsweise dann, wenn Sie zwischen dem MP3- und WMA-Formatwechseln wollen.

5. Normalisierung: Häufig unterscheiden sich Musiktitel auf unterschiedlichenAudio-CDs in der jeweiligen Lautstärke voneinander, was sich negativ auf diespäter selbst zusammengestellten Audio-CDs auswirkt. Wollen Sie kopierteMusiktitel bereits beim Kopieren in der Lautstärke angleichen, wählen Sie denBefehl OPTIONEN/NORMALISIERUNGS-OPTIONEN, markieren das KontrollfeldNormalisieren und bestätigen mit OK. An den Einstellungen brauchen Sie nurdann etwas zu ändern, wenn Sie mit dem späteren Klangergebnis nicht zufriedensind. Beim Rippen können Sie auf das Normalisieren verzichten, da auch aktu-elle Brennprogramme die Angleichung unterschiedlicher Klangdateien im Rah-men des Brennens durchführen können.

Abbildung 4.49: Aktivierung der Normalisierungs-funktion.

Titelinformationen abrufen und bearbeiten

Ebenso wie der Windows Media Player können Sie auch über den AudioGrabberTitelinformationen aus dem Internet abrufen oder über eine Audio-CD mit CD-Textinhalten einlesen (vergleiche Kapitel 4.5.1) und sich somit die zeitaufwendigeTiteleingabe über die Tastatur ersparen. Im Folgenden wird beschrieben, wie SieTitelinformationen aus dem Internet abrufen und nach Bedarf bearbeiten.

Page 258: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto258

1. Automatische Informationsermittlung: Legen Sie eine Audio-CD in das CD-Laufwerk ein, das Sie als Quelllaufwerk festgelegt haben. Das Programm er-kennt die Audio-CD selbstständig und listet deren verfügbare Titel per Listen-ansicht auf. Den Musiktiteln sind Kontrollfelder vorangestellt, mit deren HilfeSie die Titel, die Sie in Klangdateien umwandeln wollen, markieren können. Inder Freeware-Version sind lediglich 50% der Titel, in der hier genutzten Vollver-sion alle Titel wahlfrei markierbar.

Abbildung 4.50:Der AudioGrabber

ermittelt Titel-informationen

automatisch undauf Befehl.

2. Informationsermittlung auf Befehl: Um Titelinformationen über das Internet zuaktualisieren oder auf den ursprünglichen Zustand zurückzusetzen, wählen Siebei bestehender Internetverbindung die Schaltfläche FREEDB an.

Abbildung 4.51:Bei mehrfachen Tref-fern müssen Sie diezu übernehmendenTitelinformationen

manuell wählen.

Werden keine Titelinformationen gefunden, bestätigen Sie mit ABBRECHEN undgeben Sie die Titel manuell ein. Ist die CD eindeutig erkennbar, werden die Titelunmittelbar in den AudioGrabber übernommen. Werden mehrere Übereinstim-mungen gefunden, müssen Sie die zu übernehmenden Titelinformationen überdas Dialogfeld Mehrfache exakte Treffer auswählen.

FreeDB-Titelabfrage auf Befehl

nicht initialisierte Titelliste

über herkömmlicher Audio-CDsauslesbare Informationen

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 259

3. Titel eingeben und nachbearbeiten: Stehen die Titelinformationen nicht überFreeDB zur Verfügung, können Sie diese bei aktuellen Audio-CDs mit CD-Text-formationen direkt über den Befehl CD/CD-INFORMATIONEN VON CD-TEXT

EINLESEN von der Audio-CD selbst übernehmen oder ansonsten auch manuelleingeben. Entsprechend können Sie alle übernommenen Informationen auchnachbearbeiten. Für den Interpreten und das Album werden für die manuelleEingabe gesonderte Eingabefelder in der Symbolleiste bereitgestellt. Die einzel-nen Titel (Tracks) ändern Sie, indem Sie diese zweimal in langsamer Folge an-wählen, den Text eingeben und mit Æ bestätigen. Sind die Titelinformationenvollständig eingegeben, können Sie diese mit dem Befehl CD\CD FÜR SPÄTERE

ABFRAGE SPEICHERN LOKAL lokal sichern.

Abbildung 4.52: Manuelle Eingabe der Titelinforma-tionen.

4. Audio-CD in FreeDB-Titeldatenbank eintragen: Ist der Inhalt einer Audio-CDnicht in der CD-Datenbank FreeDB enthalten, können Sie die von Ihnen einge-tragenen Titeldaten auch in das Internet aufspielen und einhergehend damitauch anderen Anwendern zur Verfügung stellen. Rufen Sie dazu nach Eingabeder Titeldaten den Befehl CD/EINTRAGEN IN FREEDB auf, wählen Sie eine Mu-sikkategorie über das Kombinationslistenfeld Freedb-Kategorie aus, geben Siebei Bedarf einen Zusatztext im Textfeld Zusätzliche Informationen über dieseCD ein und bestätigen Sie mit WEITER.

Abbildung 4.53: Per Assistent über-geben Sie Titelinfor-mationen an FreeDB.

Kontrollieren Sie nun in einem weiteren Dialog die übernommenen Titelein-gaben, geben Sie gegebenenfalls zu jedem angewählten Musiktitel zusätzlicheTitelinformationen ein und bestätigen Sie mit WEITER. Geben Sie anschließendIhre E-Mail-Adresse ein und übertragen Sie mit EINTRAGEN.

ohne Kategorienangabekann keine Audio-CD in

FreeDB aufgenommenwerden

Page 260: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto260

Abbildung 4.54:Datenübertragungzur FreeDB-Titel-

datenbank.

Berücksichtigen Sie, dass Titeleintragungen geprüft werden und daher erst nach einbis zwei Tagen auch online verfügbar sind. Treten bei der Eintragung Probleme auf,werden Sie darüber über eine gesonderte Mail informiert. Die Eintragung selbst er-folgt anhand einer CD-Kennung, die anhand der Titeldaten automatisch generiertwird. Um unterschiedliche Audio-CDs, für die gleiche IDs generiert werden, inFreeDB eintragen zu können, müssen für diese CDs unterschiedliche Kategorienzugewiesen werden.

Klangdigitalisierung mit dem AudioGrabber

Nachdem die Titelinformationen im AudioGrabber bestimmt sind, können SieMusiktitel der eingelegten Musik-CD kopieren. Die Klangdateien werden dabei indem Format generiert, das Sie über die übergeordneten Einstellungen bereits fest-gelegt haben.

1. Titelauswahl: Markieren Sie ein oder mehrere Titel, für die Sie Klangdateien an-legen wollen. Sie können die markierten CD-Titel aus dem AudioGrabber herausabspielen, um deren Inhalt vor dem Kopieren zu kontrollieren. Benutzen Sie dazudie Funktionstasten, die in der Statusleiste angeboten werden. Per Schiebereglerkönnen Sie die Abspielposition des Titels variieren und die Lautstärke ändern.

Abbildung 4.55:Der AudioGrabberbesitzt einen inte-

grierten CD-Player.

Titel markieren

aktuell markierten Titel abspielen

Pause ein/aus

Abspielen beenden

alle markierten Titel abspielen

Zurück-/Vorspulen

Titel zurück/vor

ZufallstitelLaufwerk auf/zu

Schieberegler ein/aus

Schieberegler zur Änderung derAbspielposition innerhalb des Titels

Lautstärkeregelung

Page 261: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 261

Spezielle Symbolschaltflächen erlauben das einfache Markieren und Demarkie-ren sämtlicher Dateien sowie das Ausblenden der Titelnummern. Handelt es sichbei einer Audio-CD um die CD eines einzelnen Künstlers, können Sie über dasKontrollfeld CD-Compilation die Spalte für die Anzeige der Interpreten wahl-weise ausblenden.

Abbildung 4.56: Symbolschaltflächen zur Titelmarkierung und Titelnummern-anzeige.

2. Musiktitel kopieren: Um die markierten Musiktitel in komprimierte Klangdatei-en umzuwandeln, wählen Sie die Symbolschaltfläche GRABBEN oder den Menü-befehl CD/GRABBEN!. Achten Sie darauf, dass innerhalb der Schaltfläche MP3das Kontrollfeld markiert sein muss, um tatsächlich eine komprimierte Klang-datei und nicht nur eine speicherintensive WAV-Datei zu generieren.

Abbildung 4.57: Demarkieren Sie die MP3-Schaltfläche, wird lediglich eine Klangdatei im WAV-Format erzeugt.

3. Fehlerüberwachung: Die Kodierung der Klangdateien können Sie in einem ge-sonderten Dialogfeld überwachen.

Abbildung 4.58: Dialog zur Über-wachung der Kopier-funktion.

Probleme, die aufgrund der Geschwindigkeit des CD-/DVD-Laufwerks unddessen Konfiguration auftreten, werden über den Eintrag Geschwindigkeitspro-bleme gemeldet. In diesem Fall müssen Sie weitere Konfigurationsanpassungenvornehmen, indem Sie den Befehl OPTIONEN/ALLGEMEINE EINSTELLUNGEN auf-rufen und die Kopiergeschwindigkeitseinstellung im Kombinationslistenfeld Ko-

Interpret ein-/ausblenden

Titelnummern ein-/ausblendenalle Titel demarkieren

alle Titel markieren

Klangdateikomprimierung aktivieren/deaktivieren

Geschwindigkeitsproblemehaben fehlerhafte Klangdateien

zur Folge

Page 262: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto262

piergeschw. herabsetzen. Mit ÜBERSPRINGEN können Sie das Kopieren einzelnerTitel verhindern und mit ABBRECHEN beenden Sie den gesamten Kopiervorgangvorzeitig. Beenden Sie den AudioGrabber durch den Befehl DATEI/BEENDEN.

Nach Anlage der komprimierten Klangdateien können Sie diese bereits mit Playernwiedergeben. Sie finden die Klangdateien im Verzeichnis, das Sie über die überge-ordneten Einstellungen des AudioGrabber bestimmt haben. Reicht die Festplatten-größe zur Verwaltung der Klangdateien nicht aus, können Sie die Dateien auf Wech-selmedien oder auch CD-R(W)s bzw. DVD-R(W)s übernehmen und über dieseMedien abspielen.

Mithilfe von Konvertierprogrammen können Sie bereits vorhandene Klangdateienin andere Formate umwandeln, ohne diese erneut kopieren zu müssen. PraktischeHinweise zum Einsatz solcher Konvertierprogramme finden Sie in Kapitel 7. Be-rücksichtigen Sie dabei allerdings, dass ein Konvertieren eines verlustbehaftetenFormats in jedem Fall zu weiterem Qualitätsverlust führen kann. Am hochwertigs-ten sind konvertierte Klangdateien also dann, wenn Sie als Ausgangsformat das un-komprimierte WAV- und als Zielformat ein komprimiertes MP3- oder auch WMA-Format verwenden.

4.5.3 dBPowerAMP und AAC, Ogg Vorbis & Co. – Rippen ohne Limit

Wie Sie bereits anhand der vorangehenden Erläuterungen feststellen mussten, müs-sen Sie beim Windows Media Player sowie der Freeware-Version des AudioGrab-bers mit einer Fülle an Funktionen, die für das Rippen nicht erforderlich sind, bzw.mit einigen Einschränkungen leben. Aus diesem Grunde soll hier zusätzlich das Pro-gramm dMC Audio CD Input beschrieben werden, das Sie kostenlos über die dB-PowerAMP Music Converter Tools erhalten. In der Funktionsweise entspricht dasProgramm weitestgehend dem AudioGrabber. Es besitzt eine Anbindung an dieInternettiteldatenbank FreeDB und erlaubt das uneingeschränkte Rippen in denFormaten MP3, WMA oder auch WAV. Zusätzlich können Sie bei Einrichtung ent-sprechender Codecs direkt in die Formate AAC, AIFF oder auch Ogg Vorbis rippen(vergleiche Kapitel 4.5).

dBPowerAMP und Accurate Rip einrichten

Die erweiterten dBpowerAMP Music Converter Tools, mit deren Hilfe Sie Klang-dateien von Audio-CDs übernehmen und nachträglich konvertieren, finden Sie imVerzeichnis \Programme\AudioConverter. Die Anwendungen zum Konvertierenund Rippen können Sie über die Programmdatei dMC-r10.exe auf Ihrem Rechnereinrichten. Ferner finden Sie in dem zuvor genannten Programmverzeichnis geson-derte Dateien mit installierbaren Codecs, die die Tools um zusätzliche Klangdatei-formate unterstützen. Diese sind entsprechend den Erläuterungen in Kapitel 7 zu-nächst nachzuinstallieren, sofern Sie eines dieser erweiterten Klangformate direktnutzen wollen. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie sowohl die entspre-chenden Tools also auch die Codecs für die Sonderformate AAC, AIFF und auchOgg Vorbis bereits eingerichtet haben.

In der aktuellen Version unterstützt der Audio-CD-Ripper das so genannte Accu-rate Rip (Perfect Digital Audio Extraction). Dabei handelt es sich um spezielle Rip-Informationen, die durch mehrere Anwender durch Rip-Vorgänge generiert werden

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 263

und miteinander mit den aktuell beim Rippen entsprechend generierten Daten ver-glichen werden können. Stimmen die Daten der Datenbank mit den aktuellen Infor-mationen überein, kann sichergestellt werden, dass ein Rippen erfolgreich war.Damit Accurate Rip genutzt werden kann, muss zunächst die Accurate Rip-Daten-bank eingerichtet sein. Diese finden Sie im Verzeichnis \Programme\AudioConver-ter der Buch-DVD unter dem Namen dMCAccurateRip-db.exe sowie im Internetauf der Seite http://www.accuraterip.com/software.htm. Dort finden Sie auch das In-stallations-Tool für die AccurateRip-Funktionalität, das auf der Buch-DVD ent-sprechend unter dem Namen dMC-AccurateRip.exe verfügbar ist. Richten Sienacheinander das Programm dBpowerAMP, dann die Datenbank und abschließenddas Installations-Tool ein.

Accurate Rip-Key Disc und Erstkonfiguration

Ein Programm, das AccurateRip unterstützt, bleibt so lange im unkonfiguriertenZustand, beim Audio-CD-Ripper erkennbar am Vermerk AccurateRip Disabled inder Titelleiste, wie der Offset des verwendeten CD-ROM-Laufwerks unbekannt ist.Über den CD-Offset können die Ripping-Daten unterschiedlicher Laufwerke ver-einheitlicht werden. Um die Offset-Ermittlung durchzuführen, wird eine so genann-te Key Disc benötigt. Eine Key Disc ist eine herkömmliche Audio-CD, deren Accu-rate Rip-Daten bereits als Key Disc-Daten verfügbar sind. Die Key Disc-Datenselbst werden durch andere Accurate Rip-Nutzer durch Rippen generiert. Dabeikönnen nur die Audio-CDs als Key Disc arbeiten, die mindestens fünf Musiktitelenthalten. Die Datenbank von Accurate Rip verwaltet derzeit mehr als 16000Audio-CDs. 10000 Audio-CDs sind als Key Discs nutzbar. Eine Auswahl dieserListe können Sie auch im Internet über die Adresse http://www.accuraterip.com/keydiscs.htm einsehen. Um die Erstkonfiguration vorzunehmen, gehen Sie wie folgtbeschrieben vor:

1. Suchen Sie zunächst in Ihrer Audio-CD-Sammlung nach einer CD, die als KeyDisc verwendet werden kann. Im vorliegenden Beispiel ist dies die CD MariahCarey – Butterfly.

2. Legen Sie die Key CD in das CD/DVD-Laufwerk ein und rufen Sie dann das Pro-gramm dMC Audio Input durch das gleichnamige Desktopsymbol auf. Ist dasLaufwerk korrekt konfiguriert, erscheint bereits der AccurateRip-Konfigura-tionsdialog, in dem Sie die Schaltfläche CONFIGURE anwählen.

Abbildung 4.59: Nach der Einrich-tung aller erforderli-chen Programmkom-ponenten meldet sich der Konfigurations-dialog zu Accurate-Rip beim Programm-start des Audio-CD-Rippers automatisch.

3. Die Konfiguration erfolgt selbständig und ist hardwareabhängig. Kann anhandder Key Disc die Konfiguration nicht vorgenommen werden, werden Sie aufge-

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto264

fordert, eine alternative Key Disc einzulegen. Dieses müssen Sie gegebenenfallsmehrfach wiederholen. Bricht die Konfiguration ab und der Hauptdialog desProgramms erscheint, wird in der Titelleiste der Zusatz [AccurateRip Disabled]angeführt

Abbildung 4.60:Sicherheitsabfrage

zur CD-Offset-Ermittlung.

4. Gegebenenfalls müssen Sie aber auch das CD-/DVD-Laufwerk wechseln, wennes nicht direkt mit AccurateRip zusammenarbeitet. Dies ist unproblematisch,wenn in den Rechner bereits ein zweites CD- bzw. DVD-Laufwerk eingebaut ist.In diesem Fall klicken Sie auf die Symbolschaltfläche OPTIONS. Im folgendenDialog wählen Sie das alternative CD/DVD-Laufwerk über das Laufwerklisten-feld CD Drive und bestätigen mit OK. Anschließend starten Sie das Programmmit eingelegter Key CD erneut und bestätigen den Dialog mit der Erkennung derKey CD mit CONFIGURE. In jedem Fall muss der folgende Dialog erscheinen, derdie korrekte Konfiguration bestätigt. Bestätigen Sie auch diesen Dialog mit OK.Wurde die Konfiguration erfolgreich durchgeführt, wird im Hauptdialog desProgramms in der Titelleiste der Zusatz [AccurateRip Active] angeführt.

Abbildung 4.61:Erfolgreicher

Abschluss derAccurateRip-

Konfiguration.

5. Rippen testen: Es wird nun empfohlen, das Rippen unmittelbar mit der korrekterkannten und zur Grundkonfiguration genutzten Key CD durchzuführen.Wählen Sie dazu im Programm des Audio-CD-Ripper die SymbolschaltflächeRIP an. Das korrekte Rippen sollte abschließend über einen Dialog entsprechendder folgenden Abbildung bestätigt werden, den Sie erneut mit OK quittieren.Damit ist die Funktion auch für folgende Rip-Vorgänge verfügbar.

Abbildung 4.62:AccurateRip liefert

eine detaillierte Infor-mation zum fehler-freien oder fehler-behafteten Rippen

zurück.

Page 265: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 265

Die erweiterten dBpowerAMP Music Converter Tools, mit deren Hilfe Sie Klang-dateien von Audio-CDs übernehmen und nachträglich konvertieren, finden Sie imVerzeichnis \Programme\AudioConverter. Die Anwendungen zum Konvertierenund Rippen können Sie über die Programmdatei dMC-r10.exe auf Ihrem Rechnereinrichten. Ferner finden Sie in dem zuvor genannten Programmverzeichnis geson-derte Dateien mit installierbaren Codecs, die die Tools um zusätzliche Klangdatei-formate unterstützen. Diese sind entsprechend den Erläuterungen in Kapitel 7 zu-nächst nachzuinstallieren, sofern Sie eines dieser erweiterten Klangformate direktnutzen wollen. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie sowohl die entspre-chenden Tools also auch die Codecs für die Sonderformate AAC, AIFF und auchOgg Vorbis bereits eingerichtet haben.

Konfiguration des Audio-CD-Rippers dMC Audio CD Input

Innerhalb des Audio-Rippers können die wichtigsten Grundeinstellungen wie dasCD-Laufwerk, das Sicherungsverzeichnis, das Klangdateiformat oder auch dieKlangqualität übergeordnet vordefiniert werden. An dieser Stelle wird angenom-men, dass die AccurateRip-Funktionalität bereits konfiguriert wurde. Nur bei derenerfolgreicher Einrichtung erhalten Sie die entsprechenden Zusatzinformationenbeim Rippen. Die Ripp-Funktionalität selbst wird aber auch ohne deren Verfügbar-keit nicht beeinträchtigt. Zur allgemeinen Programmkonfiguration gehen Sie wiefolgt beschrieben vor:

1. CD-Ripper starten: Starten Sie das Programm zum Rippen über einen Dop-pelklick auf das Desktopsymbol dMC Audio CD Input. Es öffnet sich derHauptdialog der Anwendung. Dieser ist mit den grundlegenden Funktionen aus-gestattet, um Musiktitel einer Audio-CD um Titelinformationen zu ergänzenund in einem vorgewählten Klangformat in weiterverarbeitbaren Klangdateienzu sichern.

2. Audio-CD und Titelinformationen: Legen Sie eine Audio-CD ein, werden beibestehender Internetverbindung die Titelinformationen bereits automatisch ab-gerufen und eingetragen.

Abbildung 4.63: Klein und kompakt – der WAV- und MP3-Ripper.

Informationen zumMusikalbum

Musiktitelbearbeitung

Musiktitelinformationender FreeDB-Titeldatenbank

Markierung der zurippenden Musiktitel

Page 266: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto266

Mithilfe der Schaltfläche FREEDB können Sie das Abrufen auch manuell erzwin-gen. Werden keine Titelinformationen gefunden, können Sie diese manuell ein-tragen. Wählen Sie dazu den jeweiligen Titel durch einen wiederholten langsa-men Mausklick an, geben Sie die Titel ein und bestätigen Sie mit Æ.

3. CD-/DVD-Quelllaufwerk: Um das Quelllaufwerk für die Kopierfunktion desRippers festzulegen, wählen Sie die Symbolschaltfläche OPTIONS an und legendann das Laufwerk über das Dialogfeld dMC – Audio CD Input Options fest.Die Musiktitel selbst werden standardmäßig wie hier gewünscht bereits aus In-terpret und Musiktitel zusammengesetzt und durch einen Bindestrich verbun-den. Wollen Sie dies ändern, wählen Sie innerhalb des Dialogs die Verknüpfung[Set] und dann die gleichnamige Schaltfläche an. Anschließend wählen Sie einvordefiniertes Format oder definieren alternativ ein neues Format. Über den Op-tionendialog legen Sie zudem fest, ob Titelinformationen in die Klangdatei perID Tag eingebunden, ob die Titel über eine Titelsammlung verwaltet werden sol-len (Add to MMC), in welcher Form die Internettiteldatenbank angebunden istund ob spezielle Laufwerkoptionen zu setzen sind.

Abbildung 4.64:Konfigurations-

dialog des Audio-CD-Rippers.

4. Accurate Rip zurücksetzen: Im Bereich Accurate Rip des Optionendialogs kön-nen Sie über das Kontrollfeld AR Enabled die Funktionalität für das AccurateRip wahlweise aktivieren bzw. deaktivieren. Über Status wird der aktuelle Kon-figurationsstatus gesetzt, der mit [Rest] auf unkonfiguriert zurückgesetzt wer-den kann. Bestätigen Sie die vorgenommenen Änderungen mit OK.

Klangdateiformat wählen und Rippen

Nachdem Sie die Grundeinstellungen festgelegt haben, sollten Sie zunächst dasStandardklangdateiformat sowie die Standardklangqualität definieren. Diese Ein-stellungen werden standardmäßig genutzt, wenn Sie das Rippen später durch An-wahl der Symbolschaltfläche RIP starten.

Zielverzeichnis

Dateinamensvergabe

Zielformat und KlangqualitätZusatzinformationen schreiben

CD-/DVD-Laufwerk zum Lesen

Acurate Rip-Optionen

Optionen zum Quelllaufwerk

Anbindung Titeldatenbank

Page 267: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 267

Abbildung 4.65: Die Hauptfunktiona-lität ist in Kontext-menüs zu den Sym-bolschaltflächen verborgen.

Zielformat: Um das Zielformat festzulegen, wählen Sie das Pfeilsymbol nebender Schaltfläche RIP und rufen anschließend den Eintrag RIP TO auf. Es öffnetsich ein untergeordnetes Menü, über das Sie die Formate bereitgestellt bekom-men, die aktuell verfügbar sind bzw. über programmspezifische Codes verfüg-bar gemacht wurden. Einige Codecs erfordern gegebenenfalls das Vorhan-densein spezieller Programme. Berücksichtigen Sie dazu die erweitertenHinweise in Kapitel 7. Im vorliegenden Fall wird exemplarisch das FormatOgg Vorbis gewählt. Alternativ können Sie hier auch die Formate WAV, WMA,MP3 oder auch AAC wählen. Das aktuell gewählte Zielformat wird durcheinen Haken gekennzeichnet.

Klangqualität: Um die Klangqualität zu bestimmen, rufen Sie im zuvor genann-ten Menü den Eintrag COMPRESSION SETTINGS auf. Anschließend wählen Sie ineinem gesonderten Dialogfeld die gewünschten Einstellungen zur Klangquali-tät. Die verfügbaren Einstellungen selbst variieren je nachdem, welches Formatund welchen Codec Sie gewählt haben. Mitunter ist es hilfreich, mit den Ein-stellungen zu experimentieren, um die möglichst optimalen Einstellungen fürIhre Zwecke zu ermitteln. Haben Sie die Einstellungen festgelegt, bestätigen Siemit OK. Das gewählte Zielformat und die zugehörigen Komprimierungsein-stellungen bleiben nun so lange gültig, bis Sie diese wieder ändern.

Abbildung 4.66: Festlegung der Komprimierungs-einstellungen.

Codec-spezifischeFormateinstellungen

Die Exportformate variieren je nachAnzahl der installierten Codes

neue Codecs einrichten

Page 268: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto268

Titelwahl: Markieren Sie nun die zu kopierenden Musiktitel durch die jeweilsvorangestellten Kontrollfelder. Musiktitel, die Sie nicht übernehmen wollen,demarkieren Sie. Wählen Sie dann die Schaltfläche RIP an. Die Dateien werdenstandardmäßig in dem Verzeichnis abgelegt, das Sie über den Optionendialogeingestellt haben. Ist in diesem Verzeichnis eine Zieldatei gleichen Namens be-reits vorhanden, werden Sie darauf hingewiesen und können dann mit OK die-sen Titel überschreiben und mit CANCEL das Kopieren vorzeitig beenden. Wol-len Sie das Zielverzeichnis selbst ändern oder die Optionen vor dem Rippen zurBearbeitung angezeigt bekommen, sollten Sie die Symbolschaltfläche RIP nichtmit der linken, sondern mit der rechten Maustaste anwählen. Dann können Sieden Zielpfad (Folder) mithilfe der Schaltfläche BROWSE frei festlegen und ge-gebenenfalls auch die Komprimiereinstellungen variieren. Bestätigen Sie dasDialogfeld mit CONVERT, wird erneut mit dem Rippen begonnen.

Abbildung 4.67:Kontrolle und Anpas-

sung der Kopier-einstellungen.

Das Kopieren selbst können Sie über einen Dialog überwachen. Mit CANCEL bre-chen Sie darüber das Kopieren vorzeitig ab und mit FINISHED bestätigen Sie den Ab-schluss des Kopiervorgangs. Ist die Accurated-Rip-Funktion eingerichtet, erhaltenSie abschließend zusätzliche Informationen zum Rippen selbst.

Abbildung 4.68:Überwachung des

Rippens per Dialog.

Damit haben Sie erfahren, wie Sie mithilfe spezieller Ripping-Funktionen und-Tools digitalisierte Klangdateien in sehr unterschiedlichen Formaten erzeugen.

Accurate-Rip-Resultate zur Internetdatenbank übermitteln

Accurate Rip legt Datenbanken an wie die allgemeinen Titeldatenbanken der An-wender, die ihrerseits die Resultate des Rippens der Allgemeinheit über das Internetverfügbar machen. Die Informationen werden anonymisiert verwaltet und enthal-

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Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 269

ten detaillierte Informationen zur gerippten Audio-CD und deren Kontrolldaten,mit deren Hilfe korrekte Rip-Vorgänge kontrollierbar sind. Um diese Daten zuübertragen, wählen Sie zur Symbolschaltfläche OPTIONS den Befehl Submit Accu-rateRip Results auf. Im folgenden Dialog müssen Sie zunächst angeben, ob dieÜbertragung der Informationen per E-Mail oder direkt per HTTP (empfohlen) er-folgen soll. Wählen Sie die entsprechende Übertragungsart, hier HTTP, und be-stätigen Sie mit SUBMIT NOW. Die Übertragungsschritte werden im Dialogfeld alsStatusmeldungen ausgegeben. Der Abschluss der Übertragung wird mit FinishedSubmission gemeldet. Bestätigen Sie den Dialog abschließend mit CLOSE.

Abbildung 4.69: Übertragung eigener Rip-Informationen in die Accurate-Rip-Datenbank im Internet.

4.5.4 Nero und WinOnCD – Rippen und Brennen

In den vorangehenden Kapiteln haben Sie erfahren, wie Sie mithilfe spezieller Rip-ping-Funktionen und -Tools digitalisierte Klangdateien in sehr unterschiedlichenFormaten erzeugen. Häufig sind die Funktionen zum Rippen aber auch bereits Be-standteil komplexer Brennprogramme. Die darüber angebotenen Dateiformate sindzwar in der Regel gegenüber den eigenständigen Ripping-Tools eingeschränkt, eswerden aber im Allgemeinen die wichtigsten Formate WAV und MP3 angeboten.Wie Sie diese Funktionen einsetzen, ist nachfolgend beschrieben.

Rippen mit Nero

Nero ist eine Anwendung, die sich schon lange nicht mehr ausschließlich dem rei-nen Brennen von CDs und DVDs widmet. Nero beinhaltet eine ganze Sammlungvon Programmen, die dem Rippen, Digitalisieren, Nachbearbeiten und Brennenvon Multimedia-Dateien dienen. Mit Nero bekommen Sie fast alle Funktionen, dieSie im Multimedia-Alltag benötigen. Selbst Programme zum Remixen (NeroSoundTrax), ein leistungsfähiger Cover Designer (Nero Cover Designer) oder eineVideoschnitt-Software (Nero Vision Express 2) gehören zur Programmsammlung.Klangaufnahmen und -optimierungen können Sie mit dem Nero Wave Editor vor-nehmen. Zum Rippen einer Audio-CD steht eine Teilfunktion des Programms Nero

Übertragungsvarianten

Informationen zurDatenübermittlung

Page 270: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto270

Burning ROM zur Verfügung. Alle Programme von Nero können komfortabel überein Startcenter sowie das zugehörige Desktopsymbol NeroStart Smart ausgeführtwerden.

1. Rippen starten: Legen Sie zuerst die Audio-CD in das zu verwendende CD- bzw.DVD-Laufwerk ein. Um die Rippfunktion aufzurufen, wechseln Sie in den Ex-pertenmodus, selektieren dann die CD- und Audiofunktionen und wählen inden angebotenen Aufgaben den Eintrag CD-Tracks rippen an.

Abbildung 4.70:Das Startcenter von

Nero ordnet die Pro-grammfunktionen

thematisch undfunktionell.

2. Quelllaufwerk wählen: Sind in Ihren Rechner mehrere CD-/DVD-Laufwerkeeingebaut, müssen Sie über einen Auswahldialog zunächst das für das Rippen zuverwendende Laufwerk wählen. Im vorliegenden Beispiel erfolgt das Rippenüber ein CD-RW-Laufwerk, obwohl auch das DVD-RW-Laufwerk für das Aus-lesen geeignet wäre. Bestätigen Sie die Laufwerkswahl mit OK.

Abbildung 4.71:Auswahl des Quell-

laufwerks für dasRippen der Audio-

CD-Musiktitel.

CD/DVD-Funktionenwählen

Programmbereich zur Programmanwahl

Programmbereich ein- und ausklappen

Audio-Funktionenwählen

Funktionen zum gewähltenThemenbereichRip wählen

Expertenmodus wählen

Beenden

Page 271: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 271

3. Rippen vorbereiten: Daraufhin öffnet sich der Dialog, über den Sie alle oder nurdie gewünschten CD-Tracks in Klangdateien kopieren. Gehen Sie dazu wie folgtvor:

– Markieren Sie die Musiktitel mit der Maus, die kopiert oder demarkiertwerden sollen. Halten Sie die Taste Ÿ gedrückt, um mehrere Musiktitelzu markieren. Die Anwahl der Schaltfläche ALLE AUSWÄHLEN markiert alleTitel.

Abbildung 4.72: Der Dialog zum Rip-pen einer Audio-CD.

– Sind Sie sich nicht sicher, welche Titel Sie rippen wollen, können Sie sichüber den integrierten CD-Player die angezeigten Titel testweise anhören.Die Titelinformationen selbst werden per Titeldatenbank in der Regel auto-matisch eingetragen.

– Legen Sie nach der Titelmarkierung das Ausgabe-Dateiformat, nach An-wahl der Schaltfläche EINSTELLUNGEN die Formateinstellungen (Bitrate,Qualität), den Zielpfad für die Klangdateien sowie die Syntax für die Na-mensvergabe über das Kombinationslistenfeld Methode zum Erzeugen derDatei fest.

MP4/Nero Digital Audio: Nero unterstützt in der aktuellen Version 6.6 bereitsstandardmäßig das Kodieren im MPEG4-Format mit Sampling-Frequenzen von 8bis 96 KHz, ohne dass ein gesonderter Codec erworben werden muss. Das Formatselbst soll das veraltete MP3-Format ablösen und bietet eine Unterstützung von biszu 48 Kanälen. Mit diesem Format können bis zu 50 Stunden hochwertiger Musikauf einer einzelnen CD untergebracht werden.

4. Rippen starten und überwachen: Starten Sie das Rippen durch Anwahl derSchaltfläche START. Daraufhin wird eine Fortschrittsanzeige eingeblendet, überdie Sie das Rippen überwachen können. Mit ABBRECHEN können Sie den Ripp-vorgang jederzeit vorzeitig beenden. Nach Abschluss des Rippens können Sieden Dialog zum Rippen über die gleichnamige Schaltfläche SCHLIESSEN. WählenSie zum Beenden des Start-Centers die Schaltfläche VERLASSEN an.

Titelwahl

Integrierter CDPlayer

Klangdateiformat und -qualität

Dateinamensvergabe

Beenden/Starten/OptionsanzeigeOptionen

Page 272: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto272

Abbildung 4.73:Dialog zur Überwa-chung des Rippens.

Rippen mit WinOnCD 6

WinOnCD ist eine Anwendung, die einen annähernd gleichen Funktionsumfangwie Nero bietet, häufig aber andere Bedienungsfunktionen zum Schneiden und Zu-sammenstellen von Audio- und Video-CDs bzw. DVDs verwendet. Der wesentlicheUnterschied gegenüber Nero ist zudem, dass alle Funktionen unter einer einheitli-chen Benutzeroberfläche und Anwendung vereint sind. Starten Sie WinOnCD, wirdzunächst ein Auswahldialog angezeigt, der dem des Nero Start-Centers entspricht.Darin können Sie die gewünschte Programmfunktion und einhergehend damit denzu erstellenden Zieldatenträger festlegen. WinOnCD ist wie Nero ein CD/DVD-Brennprogramm und integriert alle weiteren Funktionen ausschließlich zur Unter-stützung dieser Brennfunktionen. Um lediglich Klangdateien mit WinOnCD zu er-stellen, können Sie entsprechend dem nachfolgend beschriebenen Ablauf vorgehen.

1. Rippen starten: Legen Sie zuerst die Audio-CD in das zu verwendende CD- bzw.DVD-Laufwerk ein. Um die Rippfunktion aufzurufen, wählen Sie zunächst dieFunktion Audio-Projekt öffnen an. WinOnCD selbst bietet mehrere Audio-Pro-jekttypen an, beispielsweise Standard-Audio-CD, CD-Text und CD-Extra. Fürdie einfache Rippfunktion spielt es keine Rolle, welches dieser speziellen Audio-Projekte Sie wählen. Der Typ wird erst dann wichtig, wenn Sie die Klangdateienauf einer neuen Audio-CD eines bestimmten Formats neu zusammenstellenmöchten.

Abbildung 4.74:Das Startcenter von

WinOnCD 6 ist in dieHauptanwendung

integriert.

2. Funktion zum Rippen einstellen: Sie gelangen in den Hauptdialog von WinOn-CD. Wählen Sie hier das CD/DVD-Quelllaufwerk und die Trackansicht an.

Üergeordnete Projekttypen(nutzt bei Anwahl den Standardtyp)

Öffnen einer bereitsangelegten Projektdatei

Erläuterung derProjekttypen

Anwahl einesspeziellen Projekttyps

Page 273: Audio - Video - Foto

Von der Audio-CD zur digitalen Klangdatei Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 273

Abbildung 4.75: Der Hauptdialog des Brennprogramms WinOnCD 6.

3. Titelauswahl: Markieren Sie die Musiktitel mit der Maus, die kopiert oder de-markiert werden sollen. Halten Sie die Taste Ÿ gedrückt, um mehrere nichtzusammenhängende Musiktitel zu markieren. Mit der Taste Á markieren Siezusammenhängende Titel. Auch WinOnCD besitzt einen eingebauten Player,über den Sie sich die Titel der Audio-CD vorab anhören können. Das Player-Fenster kann mithilfe der Schaltfläche ABSPIELEN nach Bedarf angezeigt werden.Es stellt die herkömmlichen Player-Schaltflächen bereit, über die Sie zwischenden Titeln wechseln können, das Abspielen pausieren, fortsetzen oder anhaltenoder aber die Lautstärke oder die Abspielposition variieren.

4. Rippen starten: Um das Rippen zu starten, wählen Sie nach Abschluss der Titel-markierung die Schaltfläche ALS DATEI SPEICHERN an. Daraufhin öffnet sich einDialog, in dem die selektierten Titel noch einmal zur Kontrolle aufgelistet sind.Innerhalb dieses Dialogs können Sie einzelne Titel noch umbenennen oder be-reits gerippte Dateien mit LÖSCHEN aus dem gewählten Zielverzeichnis löschen.Das Zielverzeichnis selbst legen Sie über das Textfeld Ordner fest.

Abbildung 4.76: Dialog zum Starten der Rippfunktion.

Audio-CD-AnsichtFunktion zum Rippenin Klangdatei wählen Player öffnen

Quelllaufwerk wählen

Musiktitelder angewählten

Audio-CD

Bereich zumZusammenstellen

einer neuenAudio-CD

Klangdateiformatund Klangqualität

festlegen

Page 274: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto274

5. Klangdateiformat: Um das Klangdateiformat festzulegen, wählen Sie die Schalt-fläche FORMAT an. WinOnCD unterstützt die Formate WAV, WMA und MP3als Zielformate. Wählen Sie eines dieser Formate aus, geben Sie anschließendüber die bereitgestellten Kombinationslistenfelder Kompression und Parameterdie Klangqualität an und bestätigen Sie beide Dialoge abschließend mit OK.

Abbildung 4.77:Wahl des Zieldatei-

formats und derKlangqualität.

6. Überwachung: Das Rippen können Sie anhand einer Fortschrittsanzeige über-wachen. Um das Rippen eines einzelnen Titels vorzeitig zu beenden, klicken Siedie Schaltfläche ABBRECHEN an. Eine Schaltfläche, um den gesamten Rippvor-gang vorzeitig abzuschließen, ist in WinOnCD leider nicht verfügbar, so dass Siedie Schaltfläche gegebenenfalls mehrfach hintereinander anwählen müssen.

Abbildung 4.78:Überwachung der

Rippfunktion inWinOnCD 6.

7. Beenden: Nach dem Rippen können Sie WinOnCD beenden, indem Sie denMenübefehl DATEI/BEENDEN aufrufen. WinOnCD arbeitet in jedem Fall projek-torientiert. Da das einfache Rippen aber nicht projektbezogen ist, sollten Sie dieAbfrage zur Speicherung des Projekts durch Anwahl von NEIN unterbinden.Über eine Abfrage müssen Sie nun angeben, ob die generierten Klangdateien ge-löscht werden sollen. Auch dieser Dialog erklärt sich damit, dass der Speicher-bedarf durch nicht mehr benötigte Klangdateien herabgesetzt werden soll. Dahier die Klangdateien aber gezielt generiert wurden, müssen Sie in diesem Dialogunbedingt die Schaltfläche NEIN anwählen.

Abbildung 4.79:WinOnCD erlaubt

das wahlweiseLöschen der gene-

rierten Klangdateienbeim Verlassen des

Programms.

Page 275: Audio - Video - Foto

Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 275

4.6 Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung

Obgleich die Audio-CD das wichtigste Ausgangsmedium zur Anlage von digitalenKlangdateien ist, sind Sie nicht darauf beschränkt, wenn Sie Klangdateien generie-ren. Auch analoge Klänge, die Sie über eine TV- oder Radiokarte, die Soundkarteund ein daran angeschlossenes Mikrofon oder auch eine daran angeschlossene Ste-reoanlage einspielen (per Mic- oder Line-In-Eingang), können in digitale Klangda-teien umgewandelt werden. Mithilfe der entsprechenden Programme übernehmenSie auch die Klänge, die Sie direkt über die Soundkarte abspielen (z.B. per Internet-radio, Streaming Media oder Online TV). Dank der Soundkarte können Sie Klängeüber alle externen Geräte einspielen, die ihrerseits Audioausgänge anbieten und mitder Soundkarte verbunden werden können. Darunter fallen also auch externeDVD- und CD-Player, DVD- und VHS-Recorder, analoge und digitale Videokame-ras, aber auch Pocket PCs, Laptops oder herkömmliche Desktop-PCs. Auch dieVerbindung mit herkömmlichen und Dolby Digital-Receivern ist kein Problem. WieSie externe Geräte mit dem PC verbinden, wird später noch gesondert beschrieben.

Analoge Klänge sind nach der Digitalisierung nicht in jedem Fall optimal und müs-sen unter Umständen nachbearbeitet werden. Von alten Schallplattenaufnahmenmüssen Sie vielleicht Knister- und Knackgeräusche oder auch das Grundrauschenselbst entfernen. Häufig müssen auch mit aufgezeichnete Pausen gekürzt oder ent-fernt werden. Vielleicht wollen Sie die Klangdateien auch nachträglich verfremdenoder aus einem aufgezeichneten Musiktitel einen Remix fertigen. Die nachträglicheKlangbearbeitung steht nicht nur für analoge Klangaufzeichnungen, sondern auchfür kopierte CD-Titel zur Verfügung. Als Bearbeitungsformat wird dabei in derRegel das WAV-Format genutzt. Entsprechende Kopier- und Konvertierprogramme,mit deren Hilfe Sie auch komprimierte WMA- und MP3-Dateien in das WAV-For-mat umwandeln, sind in Kapitel 7 beschrieben.

4.6.1 Anschlüsse unter der Lupe – externe Eingabegeräte im PC-Verbund

Das Digitalisieren von Klängen und Musik, die nicht bereits auf einer Audio-CDvorhanden sind, erfolgt in jedem Fall über die Soundkarte. Jede Soundkarte besitztihrerseits Anschlussmöglichkeiten für externe Geräte, wie beispielsweise Lautspre-cherboxen. Den Anschluss für die Lautsprecherboxen können Sie optional mit einerStereoanlage verbinden, um darüber die Klänge ausgeben zu lassen. Jede Sound-karte besitzt ferner Eingänge zum Anschließen externer Audiogeräte, um darüberKlänge auf dem PC aufzuzeichnen. Insgesamt bietet Ihnen eine Soundkarte mithilfeder entsprechenden Zusatzsoftware die nachfolgend zusammengefassten Digitali-siervarianten:

Audioeingang: Mithilfe des Audioeingangs (Audio, LineIn, In) können Sieanaloge Audioquellen wie Stereoanlagen, Videorecorder oder auch Synthesizermit der Soundkarte verbinden. Der Anschluss erfolgt über einen 3,5 mm-Ste-reo-Klinkenstecker.

Mikrofon: Über die Mikrofonanschlussbuchse (Mic) können Sie ein Mikrofonmit einem 3,5 mm-Stereo-Klinkenstecker mit dem PC verbinden. Sie können

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto276

diesen Anschluss alternativ auch zum Anschluss eines externen Geräts (z.B.einer Stereoanlage) verwenden. Ist der herkömmliche Audioeingang bereits be-legt, können Sie über den Mikrofoneingang ein weiteres Gerät anschließen.

Wave: Spielen Sie Musik mit dem Windows Media Player oder dem InternetExplorer ab, so können Sie auch diese Klänge mithilfe der Soundkarte direktaufzeichnen. Dazu nutzen Sie das Ausgangssignal Wave der Soundkarte. Aufdiesem Wege können Sie beispielsweise auch die Ausgaben von Internet-Radio-sendern unmittelbar in digitale Klangdateien umwandeln.

Abbildung 4.80:Den Stereo-Klinken-stecker des Verbin-

dungskabels verbin-den Sie mit dem

Audioeingang bzw.der Mikrofonbuchseder Soundkarte bzw.

des Frontpanels.

Je nachdem, welche Digitalisierungsvariante Sie wählen, müssen Sie auch die Auf-nahmequelle entsprechend mithilfe der Lautstärkeregelung festlegen. Ob die ge-wünschten Klänge tatsächlich aufgezeichnet werden können, erkennen Sie inner-halb des Audiorecorders von Windows XP im Aufnahmemodus am angezeigtenFrequenzband. Der Audiorecorder wird gesondert in Kapitel 4.7.4 beschrieben.

Abbildung 4.81:Die Frequenzanzeigedes Audiorecorders

zeigt, ob bei denaktuell gewähltenAufnahmeeinstel-

lungen Klängeeingehen.

4.6.2 PC mit externen Geräten verbinden

Bevor Sie analoge Klänge eines externen Geräts aufzeichnen können, müssen Siedieses zunächst mit der Soundkarte des PCs verbinden. Voraussetzung ist, dass dieStereoanlage oder das anzuschließende Gerät einen Ausgang für einen Recorderoder ein Tape-Deck besitzt. Günstige Geräte stellen häufig keinen entsprechendenAnschlusstyp bereit. Vergleichen Sie dazu also gegebenenfalls zunächst die Doku-mentation zu dem Endgerät, das Sie mit dem PC verbinden möchten.

Üblicherweise erfolgt der Anschluss am Endgerät über Stereo-Cinch-Buchsen. AufSeiten der Soundkarte benötigen Sie einen 3,5 mm-Stereo-Klinkenstecker. Entspre-chende Verbindungskabel erhalten Sie im Computer- oder im Elektronik-Fachhan-del. Für andere Anschlusstypen sind gegebenenfalls andere Kabeltypen und auchAdapter verfügbar. Wenden Sie sich bei Rückfragen an Ihren Fachhändler. Im Fol-genden wird beschrieben, wie Sie die Standardverbindung herstellen.

Anschlüsse der Soundkarten

Bei den meisten PCs erfolgt der Anschluss des Verbindungskabels an der PC-Rück-seite an der Soundkarte. Der Audioeingang ist mit Audio, LineIn, In oder einemeingehenden Pfeil gekennzeichnet. Der Mikrofoneingang weist ein entsprechendesSymbol oder die Buchstaben Mic auf. Aktuellere Geräte haben häufig auch ein

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Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

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Frontpanel, über das externe Geräte auch an der Gerätevorderseite des PCs ange-schlossen werden können. Dies erleichtert insbesondere den temporären Anschluss,da sie die Steckverbindung dann jederzeit sehr leicht wieder lösen können.

Abbildung 4.82: Aktuelle PCs besit-zen an der Frontseite Anschlussmöglich-keiten für externe Geräte wie Video-kameras, Digital-kameras, Stereo-anlagen oder auch ein Mikrofon.

PCs unterscheiden sich häufig gerade bei den Anschlüssen und deren Anordnung er-heblich voneinander. Dies liegt daran, dass Soundkarten nicht nur als Zusatzkartenerhältlich, sondern häufig direkter Bestandteil des Motherboard selbst sind. Ausdiesem Grund finden Sie die Soundkartenanschlüsse auf der Geräterückseite entwe-der im Anschlussbereich der Zusatzkarten oder aber im Bereich der Motherboard-Schnittstellen, also da, wo auch die Anschlüsse für die Maus, die Tastatur sowie dieseriellen und parallelen Schnittstellen untergebracht sind. Einige PCs geben sichzudem sehr exotisch und stellen ein an der Geräteseite platziertes Frontpanel zurVerfügung, wie dies in der folgenden Abbildung dargestellt ist. Die Anschlüsse sind,zumindest bei neueren Geräten, farblich gekennzeichnet. Ältere Soundkarten-anschlüsse sind häufig nur beschriftet. Auch die Kombination von Beschriftung undFarbgebung gibt es.

Abbildung 4.83: Einige PCs verfügen über ein seitlich angeordnetes Front-panel.

FireWire-Video-Eingang fürdigitale Videokamers

Video-Ausgänge(Cinch, S-VHS)

Audio-Ausgang

USB-Anschlüssefür digitale

FotokamerasMikrofon-Eingang

USB-Anschlüsse für digitaleKameras

Video-Eingang (Cinch)

Video-Eingang (S-VHS)

Audio-Ausgang

Audio-Eingang (Mikrofon)

FireWire-Eingang für digitaleVideokamers

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto278

Im vorliegenden Beispiel wird der Mikrofoneingang eines der dargestellten Front-panels für den Anschluss des Verbindungskabels genutzt. Stecken Sie also den Klin-kenstecker in die dafür vorgesehene Buchse ein. Die Farbgebung der Buchsen fürden Klinkenstecker sind nicht in jedem Fall einheitlich, gegebenenfalls müssen Siedie Anschlüsse anhand der PC-Dokumentation offen legen. In der Regel wird Blaufür den Audio-Eingang (Line In), Grün für den Audio-Ausgang (Line Out) und Rotfür den Mikrofonanschluss (Mic) genutzt.

Abbildung 4.84:Frontpanel miteingestecktem

Klinkenstecker amMikrofonanschluss.

Besitzt Ihr PC kein Frontpanel, so nutzen Sie den entsprechenden Anschluss derSoundkarte auf der Geräterückseite (vgl. Dokumentation zu Ihrem PC). Auch hiersind die Anschlüsse in der Regel farblich oder durch Beschriftung gekennzeichnet.

Abbildung 4.85:Soundkarten-

anschlüsse einer aufdem Motherboard

untergebrachtenSoundkarte sind

häufig nur farblichgekennzeichnet.

Auch hier können Sie also das externe Gerät anschließen.

Abbildung 4.86:Soundkarte mit

belegten Audio-Aus-und Eingängen.

Audio-Ausgang

Audio-Eingang

Audio-Eingang (Mikrofon)

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Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 279

Nachdem das Verbindungskabel mit dem PC verbunden ist, verlegen Sie es bis zumEndgerät, das mit dem PC verbunden werden soll.

Endgeräte anschließen

Verbinden Sie nun die Tonausgänge der Stereoanlage bzw. eines anderen analogenEndgeräts mit den Cinch-Steckern des Verbindungskabels.

Abbildung 4.87: Beispiele für Cinch-Anschlüsse einer analogen Video-kamera und eines externen DVD-Players.

Verfügt ein Endgerät nicht über Cinch-Anschlüsse und beispielsweise lediglichScart-Anschlüsse, können Sie über den Scart-Anschluss und ein Adapterkabel zu-nächst die Cinch-Anschlüsse verfügbar machen.

Abbildung 4.88: Mithilfe von Adapter-kabeln können Sie nicht vorhandene Anschlusstypen nachrüsten.

Die Ausgänge sind beispielsweise mit Out, Tape Out oder auch Rec Out gekenn-zeichnet. Der linke Audiokanal wird zudem in der Regel mit L (weiße Buchse) undder rechte Audiokanal mit R (rote Buchse) bezeichnet. Nähere Informationen zuden Anschlussmöglichkeiten des anlogen Endgeräts entnehmen Sie, sofern erforder-lich, der zugehörigen Dokumentation. Ebenso wie die Stecker sind auch die Cinch-Buchsen farblich gekennzeichnet. Verbinden Sie den roten Stecker mit der rotenBuchse und den schwarzen Stecker mit der weißen oder gegebenenfalls schwarzenBuchse.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Abbildung 4.89:Cinch-Stecker zum

Anschluss einerStereoanlage oder

eines anderen exter-nen Audiogeräts.

Damit ist der Anschluss bereits erfolgt. Haben Sie eine Stereoanlage angeschlossen,die ihrerseits einen CD-Player, einen Plattenspieler und einen Tuner enthält, so wäh-len Sie über die Stereoanlage das jeweils aktive Gerät für die Aufnahme an. DieSoundkarte übernimmt dann bereits automatisch die zugehörigen Tonsignale.

Wollen Sie einen zweiten PC als analoges Audio-Eingabegerät nutzen, benötigen Sieein Verbindungskabel mit zwei Stereo-Klinkensteckern. Auch solche Kabel erhaltenSie im Fachhandel.

4.6.3 Aufnahmequelle aktivieren und regeln

Abbildung 4.90:Die Symbole für die

Lautstärkeregelungs-programme der

Soundkarte und vonWindows XP solltenin der Taskleiste ein-

geblendet werden.

Damit die gewählte Aufnahmequelle von der Aufnahme-Software erkanntwird, müssen Sie diese zunächst als aktive Aufnahmequelle festlegen. Es istalso nicht möglich, parallel vom Mikrofon- und Audioeingang aufzuneh-

men. Änderungen an der Aufnahmequelle nehmen Sie mithilfe der Lautstärkerege-lung vor. Windows XP stellt dieses Programm bereits standardmäßig zur Verfü-gung. Häufig wird die Lautstärkeregelung jedoch auch durch ein entsprechendesZusatzprogramm der Soundkarte selbst ersetzt, das Sie entsprechend nutzen kön-nen, um die Aufnahmequelle festzulegen. Die Programme selbst sind standardmä-ßig aufeinander abgestimmt, so dass Sie die Lautstärkeregelung der Soundkarteebenso nutzen können, wie die Windows-eigene Lautstärkeregelung.

Am einfachsten nehmen Sie Änderungen über die Lautstärkeregelung vor, indem Siedas Programm als Symbol im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste anzeigen las-sen. Dies erreichen Sie über das Systemsteuerungsmodul Sounds und Audiogeräte.Nachdem Sie das Modul gestartet haben, markieren Sie auf der Registerseite Laut-stärke des zugehörigen Dialogs die Option Lautstärkeregelung in der Taskleiste an-zeigen und bestätigen mit OK.

Soundkarten-eigene Lautstärkeregelungen

Die Windows-XP-Lautstärkeregelung und auch die Programme, die diese ersetzen,ermöglichen die Wahl der Quelle durch eine Markierfunktion. Zu jeder Quelle fin-den Sie außerdem Schieberegler vor, mit denen Sie die Klanglautstärke (vertikaleSchieberegler) sowie die Balance (horizontale Schieberegler) auspegeln. Im folgen-den Beispiel werden die Aufnahmeeinstellungen nach Anwahl der Schaltfläche REC

und die Wiedergabeeinstellungen nach Anwahl der Schaltfläche VOL geregelt. DieAufnahmequelle selektieren Sie über die bereitgestellten Symbolschaltflächen.

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Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

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Abbildung 4.91: Die Lautstärkerege-lung (Mixer) von Windows XP wird gegebenenfalls durch ein Soundkarten-spezifisches Pro-gramm ersetzt.

Der Aufbau der Programme ist zwar bei allen Programmen zur Lautstärkeregelungsehr ähnlich, allerdings variiert der bereitgestellte Funktionsumfang der Programmezum Teil, insbesondere dann, wenn die Soundkarte erweiterte Klangfunktionalitä-ten bereitstellt, wie Dolby Digital- und Dolby Surround-Kinosound. Sind vieleLautstärkeregelungen sehr spartanisch ausgestattet, bieten gerade die neueren Lö-sungen leistungsfähige Erweiterungen an, wie beispielsweise Pegelanzeigen sowieFunktionen zur Lautsprecherkonfiguration. Das Konfigurationsprogramm zurSoundkarte nVidia nForce stellt die Einstellungen für die Wiedergabe über das Rah-menfeld Ausgang und die Aufnahme über das Rahmenfeld Eingang zudem über-sichtlich kombiniert über die Registerseite Zentral zur Verfügung. Der Anschlussfür die Aufnahmequelle erfolgt dabei über Kombinationslistenfelder. Anhand derKombinationslistenfelder wird besonders deutlich, dass es jeweils nur eine einzelneAufnahmequelle geben kann.

Abbildung 4.92: Neue Soundkarten benötigen erweiterte Lautstärkeregelun-gen für die erweiter-ten Soundfunktionen, wie hier bei der nVidia nForce.

Die Windows-XP-Lautstärkeregelung

Abbildung 4.93: Lautstärkeregelun-gen in der Taskleiste.

Unter Windows XP ist die Lautstärkeregelung standardmäßig nicht mehrim Informationsbereich der Taskleiste vorhanden. Wie Sie das Symbol ein-blenden, wurde bereits eingangs erläutert. Über einen Doppelklick auf dieses Pro-grammsymbol können Sie die Lautstärkeregelung jederzeit öffnen. Steht das Sym-bol nicht zur Verfügung, können Sie das Programm alternativ über den BefehlSTART/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR/UNTERHALTUNGSMEDIEN/LAUTSTÄRKE aus-führen.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto282

Standardmäßig wird die Windows-XP-Lautstärkeregelung für die Wiedergabefunk-tion geöffnet. Um die Einstellungen für die Klangaufnahme festzulegen, rufen Siezunächst den Befehl OPTIONEN/EINSTELLUNGEN auf.

Abbildung 4.94:Die Lautstärkerege-lung von Windows

XP zeigt standardmä-ßig die Wiedergabe-

einstellungen an.

Im nun geöffneten Dialogfeld können Sie die Aufnahmequelle festlegen. Das Kom-binationslistenfeld Mixer erlaubt die Wahl der Soundkarte, sofern in Ihren Rechnermehrere Soundkarten eingebaut sind. Besitzt Ihr Rechner nur eine Soundkarte, kön-nen Sie diese Einstellung nicht ändern. Wichtig ist in jedem Fall die Markierung derOption Aufnahme im Rahmenfeld Lautstärke regeln für. Im unteren Bereich solltenSie die Lautstärkeregler auswählen. Um sämtliche Elemente nutzen zu können,markieren Sie diese in der Gesamtheit und bestätigen mit OK.

Abbildung 4.95:Optionen für den

Wechsel in den Auf-nahmemodus der

Lautstärkeregelung.

Nun wird die Aufnahmeregelung entsprechend den zuvor festgelegten Einstellun-gen angezeigt. Markieren Sie hier die Aufnahmequelle, also Line-In oder Mikrofon,je nachdem mit welchem Anschluss Sie ein externes Audiogerät verbunden haben,in diesem Beispiel also Mikrofon. Wollen Sie über den PC abgespielte Klänge auf-zeichnen (z.B. Internet-Radio), können Sie die Quelle Aux oder Wave wählen.

Dialoganzeige fürAufnahmeeinstellungenaktivieren

Anzuzeigende Schieberegler

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Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 283

Abbildung 4.96: Wahl und Auspege-lung der Aufnahme-quelle.

Mithilfe des vertikalen Schiebereglers können Sie für die gewählte Aufnahmequelledie Aufnahmelautstärke selbst regeln bzw. auspegeln. In Ausnahmefällen könnenSie mit dem vertikalen Schieberegler Änderungen an der Balance zwischen dem lin-ken und rechten Stereokanal vornehmen. Beenden Sie die Lautstärkeregelung mitOPTIONEN/BEENDEN.

4.6.4 Kurzaufnahmen mit dem Windows-Audio-Recorder

Windows XP stellt lediglich den Klangrecorder zur Verfügung, über den Sie Klängeeines externen Mikrofons aufzeichnen können. Die Dauer einer solchen Aufzeich-nung ist dabei standardmäßig auf maximal 60 Sekunden beschränkt. Damit sinddie Windows-XP-eigenen Bordmittel zur Digitalisierung analoger Klänge stark ein-geschränkt.

Abbildung 4.97: Der Audiorecorder von Windows XP erlaubt lediglich Auf-nahmen von bis zu einer Minute.

Aufnahmekapazitäten erweitern

Um den Audiorecorder unter Windows XP auszutricksen und die Aufnahmedauerzu erhöhen, können Sie eine leere Klangdatei gegebenenfalls mehrfach einfügen. Siefinden zwei vorbereitete leere Klangdateien mit Längen von 30 und 120 Sekundenauf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\Audio unter dem NamenEmpty30sec.Wav und Empty120sec.Wav. Nachdem Sie den Audiorecorder überden Befehl START/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR/UNTERHALTUNGSMEDIEN/AUDIO-RECORDER gestartet haben, laden Sie nun die Klangdatei Empty120sec.Wav überden Befehl BEARBEITEN/DATEI EINFÜGEN. Damit stehen Ihnen bereits 120 SekundenAufnahmedauer zur Verfügung. Durch erneutes Laden über den Befehl BEARBEI-TEN/DATEI EINFÜGEN können Sie die Aufnahmedauer in 120 bzw. 30 Sekunden-Blö-cken heraufsetzen.

Frequenzband

WiedergabeAufnahme/Wiedergabe anhalten

Aufnahme

vor/zurück

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

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Aufnahmen durchführen

Um eine Aufnahme von mehr als 60 Sekunden durchführen zu können, müssen Siezunächst die maximal nötige Aufnahmezeit verfügbar machen. Wollen Sie einenTitel von bis zu vier Minuten aufnehmen, laden Sie demnach die 120 Sekunden-Datei zweifach. Mit der Aufnahmetaste können Sie nun Aufnahmen bis zur ange-zeigten Maximaldauer von nunmehr 4 Minuten durchführen. Nach der Aufnahmekönnen Sie die Datei über den Befehl DATEI/SPEICHERN UNTER unter einem beliebi-gen Namen abspeichern und leere Restzeiten gegebenenfalls nachträglich aus derKlangdatei löschen (vergleiche Kapitel 5).

Es sind auch kostenfreie und diverse Shareware-Programme verfügbar, die demWindows-XP-Klangrecorder entsprechen, aber keine Zeitbeschränkung für Auf-nahmen definieren. Die entsprechenden Programme finden Sie auch auf der Buch-DVD. Ob Sie spezielle Aufnahme-Software benötigen, ist abhängig davon, welcheProgramme Sie bereits zum Brennen von CDs oder auch zum Kopieren von Audio-CDs besitzen. Auch kommerzielle Grabber (z.B. die Vollversion des Audio-Grabber), Audio-Tools (z.B. GoldWave oder CoolEdit) sowie professionelle CD-Brennprogramme stellen in der Regel Funktionen zur analogen Klangaufzeichnungmithilfe so genannter Audio- bzw. WAV-Editoren bereit (z.B. WinOnCD 6, Nero 6).Einige der Programme werden nachfolgend im praktischen Einsatz gezeigt.

Freeware-Programme werden von den Programmautoren kostenfrei und mitunterauch zu Werbezwecken zur Verfügung gestellt und sind in ihrer Programmfunktionnicht eingeschränkt. Sie widmen sich in der Regel ausgewählten Funktionen, sodass diese Programme in ihrem Bereich leistungsfähig und vor allen Dingen über-schaubar sind. Shareware-Programme werden in der Regel in vollem Funktionsum-fang bereitgestellt, enthalten aber mitunter aufklappende Meldungsdialoge, Werbe-mitteilungen und den Hinweis auf die Shareware-Version selbst. Mithilfe dieserProgramme können Sie das Programm und deren Funktionalität testen. Die Test-phase wird in der Regel für 30 Tage eingeräumt. Anschließend müssen Sie eine Re-gistrierungsgebühr zahlen, einen Registrierschlüssel eingeben bzw. die Vollversiondes Programms erwerben. Einige Shareware- und auch Demoprogramme sind mit-unter nach 30 Tagen nicht mehr ausführbar oder stellen lediglich noch eine einge-schränkte Programmfunktionalität zur Verfügung.

4.6.5 Die uneingeschränkte Aufnahme im WAV-Format

Wie bereits erwähnt, lässt sich der Audiorecorder von Windows XP nur einge-schränkt für die Klangdigitalisierung nutzen. An dieser Stelle sollen daher zweialternative Programme vorgestellt werden, mit denen Sie uneingeschränkt Auf-nahmen im WAV-Format erstellen können. Das erste Programm trägt den NamenALCRecord und kann uneingeschränkt und kostenfrei genutzt werden, das zweiteProgramm ist eine Shareware-Alternative, die Sie zunächst für 30 Tage testen kön-nen.

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Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

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Sie finden die nachfolgend vorgestellten Programme ALCRecord und QuickRecordauf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\Audio im ZIP-Archiv alrecord.zipbzw. im Installationsprogramm qrlatest.exe. Richten Sie für das ProgrammALCRecord ein eigenes Verzeichnis ein und übernehmen Sie in dieses die Dateienmit Ausnahme der ZIP-Datei. Das Programm QuickRecord können Sie direktdurch Aufruf des Installationsprogramms einrichten. Unterstützt ALCRecordlediglich das WAV-Format, können Sie mit QuickRecord 2 auch direkt in dasMP3-Format aufnehmen. Der Codec selbst befindet sich in der Datei radium_mp3codec12.zip ebenfalls im Verzeichnis \Programme\Audio und muss gesonderteingerichtet werden. Berücksichtigen Sie dazu die Hinweise, die sowohl zum Codecals auch auf der QuickRecord-Internetseite verfügbar sind. Im Folgenden wird dieMP3-Unterstützung nicht berücksichtigt und daher auf die MP3-Codec-Einrich-tung verzichtet.

Analoge Klangdigitalisierung mit ALCRecord

Software-Klangrecorder funktionieren entsprechend analogen Kassettenrecordern.Um eine Aufnahme zu starten, müssen Sie eine Aufnahmetaste betätigen, zum Be-enden einer Aufnahme dient eine Stoptaste. Das Aufzeichnen erfolgt dabei zunächstin den Speicher oder direkt in eine WAV-Datei. Je Minute Aufnahmedauer benöti-gen Sie also ca. 10 Mbyte Festplattenspeicher.

1. Programm starten: Starten Sie das Programm ALCRecord durch einen Dop-pelklick auf das entpackte Programm ALCRecord.exe.

2. Aufnahmegerät festlegen: Legen Sie über Record Device das Aufnahmegerät,hier also die gewünschte Soundkarte, und über Level Control die Aufnahme-quelle dieses Geräts, hier also den Mikrofoneingang, fest, über den Sie die exter-ne Stereoanlage oder ein anderes analoges Audiogerät angeschlossen haben.

Abbildung 4.98: Klangdigitalisierung mit automatischer Pegelung.Aufnahmegerät

Bildlaufleisten zum Auspegeln

Aufnahme speichern,starten und beenden

PegeloptionenPegelanzeige

Zeitinformationen

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto286

3. Klangdateizuordnung: Legen Sie nun fest, in welche WAV-Datei Sie die Klängeaufnehmen wollen, indem Sie die Schaltfläche mit dem Diskettensymbol anwäh-len, per Dialog einen Zielpfad wählen, im Textfeld den gewünschten Datei-namen ohne Dateikürzel eingeben (z.B. Song) und mit SPEICHERN bestätigen.

4. Eingangssignalüberwachung: Wählen Sie zur Überwachung der Eingangssignaledie Schaltfläche MONITOR INPUT an. Schalten Sie nun das externe Audiogerätein, sollten Sie entsprechend eine Pegelanzeige erhalten. Standardmäßig pegeltdas Programm automatisch den Ton aus, um eine Übersteuerung zu vermeiden.Wollen Sie selbst Änderungen vornehmen, so ist auch das möglich. Sie wechselnin den manuellen Pegelmodus, indem Sie im Rahmenfeld ALC Mode die OptionOff markieren und anschließend mithilfe der Pegel-Schieberegler den Pegelselbst anpassen. Ausschläge in den roten Bereich deuten bereits auf eine Über-steuerung hin und sollten vermieden werden. Wollen Sie die Pegelung dem Pro-gramm überlassen, stehen Ihnen die Varianten Down Only und Up/Down zurVerfügung. Mit Down Only wird in jedem Fall nur der Eingangspegel gesenkt,um Übersteuerungen zu vermeiden. Mit Up/Down wird erreicht, dass bei nied-rigen Lautstärken der Aufnahmequelle der Pegel angehoben wird. Am bestensind die Aufnahmeergebnisse, wenn Sie einen aufzuzeichnenden Titel zunächstkomplett im Down Only-Modus abspielen und auspegeln lassen, um anschlie-ßend die tatsächliche Aufnahme durchzuführen.

Abbildung 4.99:Anzeige zur Über-wachung der Auf-

nahmedauer.

5. Klangaufzeichnung: Sind Sie mit der Pegeleinstellung einverstanden,können Sie die Aufnahme starten. Beginnen Sie also das Abspielenvom externen Gerät erneut und bestätigen Sie den Aufnahmebeginnmit der Symbolschaltfläche START RECORDING. Die Aufnahmedauerkönnen Sie in der Anzeige Elapsed time überwachen.

6. Aufnahme beenden: Nach Anschluss des aufzunehmenden Klangs, Musikstücksoder auch einer kurzen Klangsequenz wählen Sie die Symbolschaltfläche STOP

RECORDING. Beenden Sie das Programm über den Befehl FILE/QUIT, finden Siedie generierte Datei, hier beispielsweise Song.Wav, bereits im zuvor gewähltenZielverzeichnis vor. Sie können die Datei nun bereits unmittelbar mithilfe desWindows Media Players abspielen.

Es sei noch einmal erwähnt, dass es keine Rolle spielt, welches externe Gerät Sie fürdie Klangaufnahme nutzen. Die Vorgehensweise ist in jedem Fall identisch.

Ein weiterer Freeware-Audiorecorder ist unter dem Namen N23 Recorder erhält-lich, der gesondert in Kapitel 4.7.6 beschrieben ist. Sie finden das ausführbareProgramm im Verzeichnis \Programme\Audio der Buch-DVD unter dem Namenno23_Recorder.exe. Das Programm erlaubt neben dem Digitalisieren auch dasRippen von Audio-CDs und unterstützt dabei mehrere komprimierte Klangdatei-formate.

Analoge Klangdigitalisierung mit QuickRecord 2

ALC Record ist eine Programmentwicklung, die nicht kommerziell ist und dem-nach auch nicht auf einer Vielzahl von Soundkarten getestet wurde. Es kann alsosein, dass das Programm in Ausnahmefällen nicht korrekt arbeitet. In diesem Fallkönnen Sie alternativ auf das Programm QuickRecord 2 ausweichen. Das Pro-gramm selbst stellt keine gesonderten Funktionen zum Auspegeln bereit. Gegebe-

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Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

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nenfalls greifen Sie direkt über die Symbolschaltfläche mit dem Lautsprechersymbol(Show Windows Mixer) auf die Windows-Lautstärkeregelung zurück. Über OPTI-ONS/WAVE können Sie gegebenenfalls auch Anpassungen an der Klangqualität deranzulegenden WAV-Datei vornehmen. Standardmäßig erfolgt die Aufnahme bereitsin CD-Qualität (44,1 KHz, 16 Bit, Stereo).

1. Programmstart: Starten Sie das Programm über den Befehl START/ALLE PRO-GRAMME/QUICKRECORD2/QUICKRECORD2.

Abbildung 4.100: Das Programm QuickRecord – Schaltfläche zur Lautstärkeregelung und Pegelanzeige.

2. Aufnahme starten und beenden: Schalten Sie nun das analoge Endgerät ein undbeginnen Sie die Aufnahme mithilfe der Symbolschaltfläche RECORD. Entspre-chend dem Programm ALCRecord sollten Pegelanzeigen in den roten Bereichnur kurz und nicht dauerhaft sein, ansonsten sollen Sie den Eingangspegel mit-hilfe der Lautstärkeregelung wie bereits erläutert herabsetzen. Um die Aufnah-me zu beenden, klicken Sie auf die Symbolschaltfläche STOP.

3. Klangdatei speichern: Um die Aufzeichnung in einer Datei abzulegen, rufen Sieden Befehl FILE/SAVE AS auf, wählen das gewünschte Zielverzeichnis, gebeneinen Dateinamen ohne Dateikürzel ein und bestätigen mit SPEICHERN. Schlie-ßen Sie nun das Programm QuickRecord mit FILE/EXIT, dann können Sie dieKlangdatei bereits über einen Player abspielen.

Die zuvor genannten Recorder haben nach der Standardeinrichtung den großenNachteil, dass die erzeugten Klangdateien im WAV-Format erheblichen Festplatten-speicher benötigen. Zur Verwaltung auf dem PC ist also eine Konvertierung in dasspeicherschonendere MP3- oder WMA-Format sinnvoll. Für QuickRecord2 solltenSie den MP3-Codec wie eingangs erwähnt nachinstallieren.

Ein weiterer leistungsfähiger Shareware-Klangrecorder liegt mit dem ProgrammCyberCorder 2000 vor. Es besitzt einen integrierten Programmiermodus, der es bei-spielsweise erlaubt, zeitgesteuerte Aufnahmen von Internetübertragungen durchzu-führen. Der Aufnahmemodus selbst unterscheidet sich nur unwesentlich von denbereits erläuterten Programmen und soll daher nicht mehr weiter behandelt wer-den. Sie finden das Programm CyberCorder 2000 in einer Testversion auf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\Audio unter dem Namen cybr0141.exe, Sie kön-nen das Programm unverbindlich für 30 Tage testen, ehe Sie sich registrieren lassenmüssen. Ohne Registrierung ist der Programmstart nach 30 Tagen nicht mehr mög-lich.

Das Programm QuickRecord 2 ist Shareware. Wollen Sie es langfristig nutzen,müssen Sie sich beim Autor gegen eine geringe Gebühr registrieren lassen. NehmenSie die Registrierung über die Internetseite http://www.ptpart.co.uk/quickrecord vor.

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto288

4.6.6 Professionelle Klangaufnahmen im WAV-, WMA- und MP3-Format

Neben den einfachen Audiorecordern besitzen mittlerweile auch andere Audiopro-gramme integrierte Aufzeichnungsfunktionen. Da Sie in den meisten Fällen beiKlangverarbeitungen auch ein CD-R(W)- bzw. DVD-R(W)-Laufwerk besitzen, mitdessen Hilfe Sie eigene Audio-CDs erstellen können, verfügen Sie häufig auch be-reits über das Brennprogramm WinOnCD 6 oder auch Nero 6. Beide Programmestellen ihrerseits leistungsfähige Aufzeichnungsfunktionen zur Verfügung, die amBeispiel der Schallplattendigitalisierung ein wenig genauer betrachtet werden sol-len. Prinzipiell können Sie alle Klänge, die analog über die Soundkarte verfügbarsind, nach dem nachfolgend beschriebenen Verfahren einspielen. Lediglich das zuverwendende Eingangssignal müssen Sie nach Bedarf über die Lautstärkeregelungumkopieren und zwar so, wie dies bereits in Kapitel 4.7.3 beschrieben wurde.

Beide Programme haben den Vorteil, dass die Aufnahmen zwar im WAV-Format er-folgen, aber eine unmittelbare Speicherung in komprimierten Klangdateiformaten(z.B. MP3, MP3Pro oder auch WMA) möglich ist. Damit ersparen Sie sich selbst dienachträgliche Konvertierung.

Für das Programm WinOnCD ist derzeit leider keine Testversion verfügbar. EineDemoversion für die CD-Brennersoftware Nero 6, die ihrerseits den Nero Wave-Editor enthält, finden Sie im Verzeichnis \Programme\Brennen unter dem Namennero63117.exe.

Der Audio Editor von WinOnCD 6

Der Audio Editor von WinOnCD ist fest in die Brenner-Software integriert undliegt nicht als eigenständiges Programm vor. Sie können die Aufzeichnungsfunktionjedoch auch dann nutzen, wenn Sie nicht unmittelbar eine Audio-CD daraus erstel-len wollen.

1. Audio-Projekt starten: Starten Sie die Brenner-Software also zunächst über einenDoppelklick auf das Desktopsymbol von WinOnCD. Legen Sie dann ein neuesAudio-CD-Projekt an, indem Sie im Eröffnungsdialog das Symbol Audio CD imDialogfeld Neues Projekt markieren und mit OK bestätigen. Der Projektnamewird bereits automatisch vergeben und muss nicht geändert werden.

Abbildung 4.101:Über diese Symbol-schaltfläche starten

Sie ein neues Audio-projekt.

Page 289: Audio - Video - Foto

Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 289

2. Audioeditor anzeigen: Sie gelangen nun in das Hauptprogramm und können perStrukturansicht ein Musikverzeichnis anwählen. Die darin enthaltenen Klang-dateien werden dann per Listenansicht zusammengestellt. Um in den Audioedi-tor zu gelangen, wählen Sie innerhalb der mittleren Symbolleiste, die sich unter-halb der Musiktitelliste befindet, die Schaltfläche EDITOR an. Daraufhin öffnetsich der Audioeditor. Der Audioeditor selbst besitzt eine eigene Symbolleiste mitzusätzlichen Funktionen für Einstellungen (EINSTELLUNGEN), zum Exportierenvon Aufzeichnungen in externe Klangdateien (EXPORTIEREN), zum Aufteileneiner gerippten Langspielplatte in einzelne Musiktitel (TRACKERKENNUNG) oderauch zum Ändern des Zoomfaktors für die Frequenzanzeige (ZOOM), für dieFrequenzanalyse (FREQUENZANALYSE), zum Ändern der Lautstärke (LAUTSTÄR-KE) und zum Einfügen von Effekten (EFFEKTE).

Sie können jede Klangdatei, die aktuell im Listenfeld der Klangdateien angezeigtwird, per Drag&Drop in den angezeigten Audioeditor übernehmen und anschlie-ßend nachbearbeiten und optimieren.

Abbildung 4.102: WinOnCD 6 mit dem geöffneten Audio-Editor.

3. Klangaufzeichnung starten: Um eine neue Klangaufzeichnung über die Sound-karte zu starten, löschen Sie zunächst die bereits vorhandenen Inhalte im Audio-editor über die Symbolschaltfläche LÖSCHEN oder den KontextmenübefehlALLES LÖSCHEN. Öffnen Sie das Kontextmenü durch Anwahl des Bereichs fürdie Frequenzbandanzeige mit der rechten Maustaste. Nachdem Sie gegebenen-falls bereits vorhandene Inhalte des Soundeditors gelöscht haben, wählen Sie dieSchaltfläche AUDIO AUFZEICHNEN an.

Audioeditorinhalt löschen

Page 290: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto290

Abbildung 4.103:Symbolschaltfläche

zum Starten eineranalogen Klang-

aufzeichnung.

4. Klangaufzeichnung und Pegelüberwachung: Es öffnet sich das Dialogfeld Auf-nahme. Nach Anwahl der Schaltfläche DATEI können Sie Verzeichnis und Ziel-datei für die Aufnahme bestimmen. Bestätigen Sie diese Angabe mit SPEICHERN.Die Aufnahme selbst erfolgt zunächst im WAV-Format. Beginnen Sie anschlie-ßend das Abspielen über das analoge Gerät, in diesem Fall also der Plattenspielereiner angeschlossenen Stereoanlage. und starten Sie dann die Aufnahme mitAUFNAHME. Daraufhin wechselt die Schaltfläche der Funktion auf STOP.

Abbildung 4.104:Der Klangrecorder

von WinOnCD.

5. Aufzeichnung beenden und Aufzeichnung in Audioeditor übernehmen: Nachdem Ende des aufzuzeichnenden Musiktitels beenden Sie die Aufnahme mitSTOP. Um die Aufnahme an den Editor zu übergeben, wählen Sie die Schaltflä-che EINFÜGEN an. Wollen Sie auf die Übernahme verzichten und lediglich denAufnahmedialog schließen, wählen Sie stattdessen die Schaltfläche ABBRECHEN

an. Haben Sie die Aufzeichnung übernommen, können Sie die Aufzeichnung an-schließend im Audioeditor nachbearbeiten (vergleiche Kapitel 6) und optimieren(vergleiche Kapitel 5), worauf an dieser Stelle zunächst verzichtet werden soll.

Abbildung 4.105:Stereo-Frequenz-

band zu einemaufgezeichneten

Musiktitel.

6. Nachbearbeitete Klangdateien speichern: Ist die Endfassung der Klangdatei er-stellt, können Sie diese in eine beliebige Klangdatei exportieren. Wählen Sie dazudie Schaltfläche EXPORTIEREN an. Legen Sie per Dialog den Zielpfad, den ge-wünschten Dateityp, den Kompressionstyp sowie den Dateinamen fest. DieSpeicherung kann in den Formaten WAV, MP3 oder auch WMA in unterschied-lichen Qualitätsstufen erfolgen. Bestätigen Sie die Angaben mit SPEICHERN. DasSpeichern selbst nimmt geraume Zeit in Anspruch und wird mit einer Fort-schrittsanzeige veranschaulicht.

Page 291: Audio - Video - Foto

Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 291

Abbildung 4.106: Dialog zur Anlage komprimierter und nicht komprimierter Klangdateien.

Nach dem Löschen des Inhalts des Audioeditors über den KontextmenübefehlALLES LÖSCHEN bzw. die Schaltfläche LÖSCHEN können Sie bei Bedarf weitereKlänge digitalisieren oder mit DATEI/BEENDEN das Programm sowie das Digitalisie-ren beenden. Eine Sicherung des angelegten Audioprojekts ist hier nicht erforder-lich. Bestätigen Sie die entsprechende Abfrage mit NEIN.

Innerhalb des Audioeditors von WinOnCD ist keine Funktion zur Pegelaussteue-rung vorhanden. Die Anzeige innerhalb des Aufnahmedialogs des Audiorecordersist zudem sehr ungenau. Beurteilen Sie das Klangergebnis also nachträglich anhanddes Ergebnisses und ändern Sie den Aufnahmepegel bei Bedarf über die Aufnahme-einstellungen der Lautstärkeregelung von Windows XP oder das entsprechendeProgramm, das Sie mit der Soundkarte Ihres Rechners erhalten haben. Anschlie-ßend können Sie die Klangaufnahme mit den geänderten Einstellungen erneutdurchführen.

Der Nero Wave-Editor

Ebenso wie WinOnCD stellt auch Nero 6.x einen sehr leistungsfähigen Audiorecor-der und Soundeditor bereit. Anders als bei WinOnCD liegt der so genannte NeroWave-Editor jedoch als eigenständiges Programm vor. Es kann wahlweise über dasNero StartSmart-Programm oder per Menübefehl gestartet werden.

1. Programm starten: Starten Sie den Wave-Editor über den Befehl START/ALLE

PROGRAMME/NERO/NERO 6/NERO WAVE EDITOR und wählen Sie anschließenddie Schaltfläche AUFNEHMEN an.

Abbildung 4.107: Schaltfläche zum Wechsel in den Auf-zeichnungsmodus.

Abtastformat festlegen: Im folgenden Dialogfeld müssen Sie das Abtastformat wäh-len. Die Aufnahme erfolgt standardmäßig in CD-Qualität und kann mit OK über-nommen werden.

Page 292: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto292

Abbildung 4.108:Festlegung desAbtastformats.

2. Aufnahme starten: Daraufhin öffnet sich die Aufnahmekonsole. Markieren Siedarin die Option In Aufnahme einfügen, wenn Sie eine neue Aufnahme startenoder die Aufzeichnung an der aktuellen Position einer vorhandenen Klangdateieinfügen wollen. Um bereits aufgezeichnete Klänge zu überschreiben, markierenSie die Option Überschreibt bestehende Position. Starten Sie das Abspielen derSchallplatte bzw. des Schallplattentitels, den Sie aufzeichnen wollen, auf der an-geschlossenen Stereoanlage und wählen Sie dann im Dialogfeld Aufnahmekon-sole die Schaltfläche für die Aufnahme an (rotgelber Punkt). Nach Abschluss derAufnahme betätigen Sie die Schaltfläche OK. Bei Bedarf können Sie zwischen-zeitlich auch eine Aufnahme pausieren, wieder fortsetzen

3. Aufnahme per Aufnahmekonsole: Ebenso wie die bereits beschriebenen Aufnah-mefunktionen erscheint auch in der Aufnahmekonsole eine Pegelanzeige. Ach-ten Sie erneut darauf, dass rote Ausschläge nur minimal auftreten.

Abbildung 4.109:Die Aufnahme-

konsole stellt dieFunktionalität des

Audiorecorders zurVerfügung.

4. Aufzeichnung nachbearbeiten und sichern: Sie sehen nun das Frequenzband derAufnahme im Wave Editor und können wie im Audioeditor von WinOnCD Be-reiche markieren und über die Schaltflächenfunktionen im unteren, linken Be-reich abspielen. Anhand der Klangqualität können Sie sehr schnell beurteilen,ob eine Nachbearbeitung erforderlich ist und ob Pausen oder aber Störgeräu-sche entfernt werden müssen. Ist eine Aufzeichnung übersteuert, müssen Sie denAufnahmepegel über die Lautstärkeregelung des Systems anpassen und anschlie-ßend die Aufnahme erneut durchführen. Über die Menüs WERKZEUGE, EFFEKTE

und KLANGOPTIMIERUNG erhalten Sie spezielle Optimierungsfunktionen ange-boten, die ähnlich zu handhaben sind wie die entsprechenden Effektfunktioneninnerhalb von WinOnCD (vergleiche Kapitel 5 und 6). Auch diese können Siezur Klangoptimierung einsetzen.

Aufnahmeposition an den Anfangder aktuellen Aufnahme

Aufnahme übernehmen

Aufnahme starten/fortsetzenAufnahme pausierenAufnahmeposition an das Ende der aktuellen Aufnahme

Aufnahme abbrechen

Page 293: Audio - Video - Foto

Schallplatte, Mikrofon & Co. – die analoge Klangeinspielung Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 293

Abbildung 4.110: Die Frequenzanzeige im Nero Wave Editor.

5. Klangdatei speichern: Nach Abschluss der Nachbearbeitung der aufgezeichne-ten Klangdatei können Sie diese in eine externe Klangdatei sichern. Rufen Siedazu den Befehl DATEI/SPEICHERN UNTER auf und legen Sie den Dateityp undeinen Zielpfad sowie einen Dateinamen fest. Neben dem WAV- können Sie auchdas MP3Pro- sowie das WMA-, AAC- (MP4) und TwinVQ-Format wählen.Nach Anwahl der Schaltfläche OPTIONEN können Sie gegebenenfalls je nachFormat erweiterte Einstellungen festlegen. Bestätigen Sie die gemachten An-gaben mit OK und SPEICHERN. Anschließend können Sie nach dem gleichenVerfahren auch weitere Klangdateien erzeugen. Wollen Sie keine weiteren Auf-zeichnungen machen, beenden Sie den Wave Editor mit DATEI/BEENDEN WAVE

EDITOR.

Abbildung 4.111: Nero unterstützt bereits das leis-tungsfähige und speicherschonende MP4-Format.

Stereo-Frequenzband

Page 294: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto294

Damit haben Sie digitale Klangdateien aus analog eingespielten Klängen erzeugt.Die Klangdateien selbst können Sie nun entsprechend den Klangdateien nutzen, dieSie auch beim Rippen von Audio-CDs erhalten.

4.7 Internetradio und Streaming Media aufzeichnenAufgrund des neuen Urheberrechts und der zunehmenden Kopierschutzverfahrenbei Audio-CDs suchen immer mehr Anwender alternative, aber legale Einspielungs-möglichkeiten für Klangdateien. Prinzipiell können Sie entsprechend den Erläute-rungen im vorangehenden Kapitel alle externen Audioquellen für das analoge Ein-spielen nutzen, sofern die Klangwiedergabe über die Soundkarte erfolgt. Dies istsowohl beim Internetradio als auch bei per Streaming abgespielten Audiodateiender Fall (z.B. RealAudio). Prinzipiell können Sie dazu die Aufnahmequelle anpassenund dann analoge Aufzeichnungen entsprechend den Erläuterungen in Kapitel 4.6durchführen.

Mittlerweile findet man auch spezielle Tools, mit deren Hilfe Streaming-Formate di-rekt in komprimierte MP3-Dateien umgewandelt werden können. Auch spezielleAudiorecorder, die Aufzeichnungen von beispielsweise Radiosendern machen undmehrere Klangdateiformate wie MP3, WMA oder auch Ogg Vorbis unterstützen,sind mittlerweile erhältlich. An dieser Stelle sollen die entsprechenden Funktionenan ein paar spezielleren Zusatzprogrammen veranschaulicht werden.

4.7.1 Radioaufnahmen im WAV-, OGG VORBIS- und MP3-Format

Wie bereits erwähnt, können Sie alles, was hörbar ist, am PC auch digitalisieren.Spezielle Programme zum Aufzeichnen von Internetradio und Streaming-Audiosind damit nicht erforderlich. Dies soll hier am Beispiel des Freeware-RecordersNo23 Record gezeigt werden, der sich als ausführbare Programmdatei unter demNamen No23record.exe im Verzeichnis \Programme\Audio auf der Buch-DVD be-findet. Das Programm selbst besitzt eine Rippfunktion für Audio-CDs, die hiernicht gesondert erläutert werden soll. Sie sollten das Programm vor dem Aufrufin ein Programmverzeichnis der Festplatte Ihres Rechners übernehmen. Hinweisezum Abspielen von Internetradio und Streaming Media erhalten Sie gesondert inKapitel 9.6.

1. Internetradio wählen: Aktivieren Sie zunächst das Internetradio als Quelle fürdie Wiedergabe, indem Sie zunächst den Windows Media Player starten und inder Funktionsleiste den Eintrag Medienseite, anschließend in der Medienseite imrechten Bereich die Verknüpfung Radiotuner und dann einen Radiosender fürdie Wiedergabe selektieren. Berücksichtigen, dass die angebotenen Radiosenderzum Teil unterschiedliche Qualitäten bieten. Ob ein Aufzeichnen sich lohnt,merken Sie aber sehr schnell anhand der Klangwiedergabe.

Page 295: Audio - Video - Foto

Internetradio und Streaming Media aufzeichnen Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 295

Abbildung 4.112: Internetradio mit dem Windows Media Player 10.

2. No23 Recorder starten: Der Audiorecorder besitzt sehr gute Pegelanzeigen, mitderen Hilfe Sie kontrollieren können, ob Tonsignale an der Aufnahmequelle ein-gehen. Um die korrekte Aufnahmequelle kontrollieren zu können, starten Siedas Programm und wählen dann die Option Auto Master an. Diese Option sorgtfür das automatische Auspegeln. Wollen Sie das Auspegeln selbst vornehmen,verzichten Sie auf die Markierung und nehmen anhand der vertikalen Schie-beregler die Pegelung selbst vor. Um die Signaleingangsstärke im Pegel zu sehen,markieren Sie nun zusätzlich das Kontrollfeld Aufnahmetest. Ist die Aufnahme-quelle korrekt gewählt, sollten die Nadeln in der Pegelanzeige bereits ausschla-gen. Kontrollieren Sie gegebenenfalls anhand der Kombinationslistenfelder imrechten Bereich, ob die Einstellungen für die Soundkarte korrekt vorgewähltsind.

Abbildung 4.113: No23 Recorder erlaubt die komfor-table Aufnahme von Internetradioinhalten.

3. Aufnahmequelle wählen: Unter Umständen müssen Sie nun die Aufnahmequelleanpassen, zumindest wenn kein Aufnahmesignal anliegt. Um Internetradio auf-zuzeichnen, wählen Sie die Quelle Wav oder Stereomix über die Windows XP-Lautstärkeregelung an und zwar so, wie es in Kapitel 4.6.3 erläutert wurde.

Senderwahl

Page 296: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto296

4. Aufnahmeformat wählen und Aufnahme starten: Demarkieren Sie zuerst dasKontrollfeld AUFNAHMETEST. Wählen Sie dann eines der unterstützten Klangda-teiformate, also MP3, Ogg Vorbis (OGG) oder WAV, und legen Sie dann überdas nebenstehend eingeblendete Kombinationslistenfeld die gewünschte Klang-qualität fest (z.B. MP3 mit 128 Kbit/s oder Ogg Vorbis mit 40 Kbit/s). NachdemSie das Klangformat und die Klangqualität festgelegt haben, können Sie für diegenerierte Datei Informationen vergeben, also beispielsweise einen Titel (z.B.den Namen des Radiosenders), den Künstler, das Musikalbum oder auch einenKommentar (hier beispielsweise das Aufnahmedatum). Sind alle Daten korrektund wollen Sie die Aufnahme starten, wählen Sie die Schaltfläche RECORD an.

Abbildung 4.114:Festlegung der

Dateiinformationenund Start der Auf-

nahme.

5. Aufnahme überwachen und beenden: Anhand der Pegelanzeige können Sie nunbereits die Aufnahme selbst überwachen. Mit PAUSE können Sie eine Aufnahmejederzeit pausieren und wieder fortsetzen. Um die Aufnahme zu beenden, wäh-len Sie die Schaltfläche STOP an. Der generierte Titel setzt sich aus der vorgege-benen bzw. geänderten Liednummer (Lied Nr.), dem eingegebenen Titel (Titel)und dem Dateikürzel für das gewählte Klangdateiformat zusammen. Somit er-gibt sich in diesem Beispiel der Name 01 – Deutschlandfunk.ogg. Die Dateiselbst wird im gewählten Verzeichnis gespeichert, hier also in H:\Musik. Hierkönnen Sie die Datei nach Bedarf anwählen. Berücksichtigen Sie dabei, dass Siefür das Ogg-Format einen gesonderten Player benötigen, da der Media Playerdieses nicht unterstützt (z.B. den dBpowerAMP Audio Player, den Sie im Ver-zeichnis \Programme\Player unter dem Namen dBpowerAMP-r2.exe finden.

Aufnahmeinformationen

Aufnahmestarten

Aufnahmeanhalten

Aufnahmepausieren

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Internetradio und Streaming Media aufzeichnen Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 297

Abbildung 4.115: Mit dem dBpo-werAMP Player kön-nen Sie auch Ogg Vorbis-Klangdateien wiedergeben.

4.7.2 WinAMP 5 und der StreamRipper 1.6 – digitale Aufnahmen

Auch mit dem Player WinAMP und dem Zusatztool StreamRipper erhalten Sie sehrkomfortablen Zugriff auf Streaming-Daten im Internet. Neben Internetradio wirdauch Web-TV, also Internet-TV-Wiedergabe unterstützt. Nach der Einrichtunghaben Sie Zugriff auf ca. 6000 Sender. WinAMP finden Sie auf der Buch-DVD imVerzeichnis \Programme\Player unter dem Namen winamp504_full.exe. Um deut-sche Menüs zu erhalten, müssen Sie nach der Player-Einrichtung auch die zugehö-rige deutsche Sprachdatei einrichten, die Sie im gleichen Verzeichnis unter demNamen Deutsche_Sprachdatei_v14_Winamp502.exe finden. Die Erweiterung fürStreaming-Inhalte im Internet finden Sie im Verzeichnis \Programme\RadioToolsder Buch-DVD unter dem Namen srwa5_160.exe.

Abbildung 4.116: Das Programm-symbol des Stream-Ripper blendet den Dialog der Erweite-rung ein.

Nachdem Sie alle Programmkomponenten eingerichtet haben, können Sie Win-AMP über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/WINAMP/WINAMP ausführen. Da-durch wird nicht nur der Player selbst, sondern auch der StreamRipper ausgeführt.Der StreamRipper selbst blendet auch ein Symbol im Benachrichtigungsbereich derTaskleiste ein. Darüber können Sie das Dialogfeld des StreamRipper nach Bedarfzur Anzeige bringen und gegebenenfalls Einstellungen für das Rippen der Stream-ing-Inhalte ändern.

Vorteile des StreamRipper

Der Einsatz des StreamRipper hat einige erhebliche Vorteile gegenüber der analogenKlangaufzeichnung mit einem Audiorecorder. So können die Musiktitel einzeln inMusikdateien abgelegt werden. Ein manuelles Aufsplitten der Aufzeichnungen istnicht erforderlich, da dies der StreamRipper selbständig anhand der über die Radio-sender abgestrahlten Titelinformationen vornimmt. Allerdings senden nicht alleRadiosender Titelinformationen, so dass die Wahl eines entsprechenden Senders injedem Fall vorzuziehen ist.

Dialog in den Vordergrund bringen/anzeigen

Page 298: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto298

Abbildung 4.117:Umfangreiche Radio-

listen und Web-TV-Sender könnenSie nach erfolgter

Einrichtung vonWinAMP und des

StreamRipper überdie Medienbiblio-

thek anwählen.

Radiosender und Titelinformationen

Innerhalb des Players Winamp erhalten Sie über die Medienbibliothek Zugriff aufdie Internetradio- und Internet-TV-Sender. Wählen Sie darin den gewünschten Ra-diosender aus. Verschwindet dadurch der Dialog des StreamRipper im Hinter-grund, können Sie ihn anschließend durch einen Doppelklick auf das Taskleisten-symbol wieder in den Vordergrund holen.

Hinweise zum aktuellen Titel erhalten Sie über den Playlist-Editor (Anzeige mit AN-SICHT/PLAYLIST-EDITOR). Dort müssen der Titel und der Interpret namentlich ange-führt werden. Außerdem können die Titelinformationen genutzt werden, um denKlangdateien aussagekräftige Dateinamen zuzuordnen und die Titelinformationenselbst mit in die Dateien zu verpacken, zumindest wenn Sie als Zielformat das MP3-Format nutzen, in dem die Titelinformationen über das ID3-Tag eingebettet werdenkönnen.

RadiosenderlisteTitelinformation

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Internetradio und Streaming Media aufzeichnen Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 299

Radioaufnahmen

In der Regel nehmen Sie eine Radioaufzeichnung für einen längeren Zeitraum auf,da Sie ja nicht vorab wissen, welche Titel gesendet werden. Nach der Aufzeichnungder Titel können Sie die guten Titel in ein Sicherungsverzeichnis übernehmen undalle anderen Titel aussortieren und löschen. Bringen Sie nun durch Anwahl desSymbols des StreamRipper in der Taskleiste das Aufnahme-Tool zur Anzeige.

Abbildung 4.118: Die Aufnahme-optionen des StreamRipper.

Sicherungsverzeichnis: Wählen Sie im Dialog die Schaltfläche OPTIONS an undwechseln Sie auf die Registerseite File. Legen Sie über OUTPUT DIRECTORY dasZielverzeichnis für die aufgezeichneten Klangdateien fest, hier beispielsweiseH:\Musik\RadioRip. Setzen Sie nach Bedarf die weiteren Dateioptionen undbestätigen Sie mit OK..

Aufnahme starten/beenden: Über den Dialog des StreamRipper starten Sie dieAufnahme mit START. Um die Aufnahme zu beenden, wählen Sie die Schalt-fläche STOP an.

Abbildung 4.119: Der Aufnahmedialog zeigt Informationen zur Übertragung sowie zum aktuellen Titel an.

Klangdateien anwählen/aussortieren: Alle während der Aufnahme erkanntenMusiktitel befinden sich anschließend bereits im vorher gewählten Zielver-zeichnis und können hier direkt zum Abspielen angewählt werden.

Unterverzeichnisse für jeden Stream-RippExistierende Titel überschreiben

Titel nie überschreibenkopierte Titel in Abspielliste übernehmen

Titel um Sequennznummern erweiternVerzeichnis um Aufnahmedatum ergänzen

ID3-Tags in Titel aufnehmen

Zielverzeichnis

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Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto300

Abbildung 4.120:Alle aufgezeichneten

Musiktitel liegen ineigenständigen

Klangdateien vor.

Titel, die Ihnen nicht gefallen, können Sie löschen, alle anderen Titel können Siein Ihre Musikverzeichnisse übernehmen, nachbearbeiten, auf Audio-CD bren-nen oder aber auf ein alternatives Sicherungsmedium kopieren (z.B. Wechsel-platte, CD-R(W) oder DVD-R(W)).

Sie sehen also, mit dem StreamRipper kommen Sie in den Genuss neuer digitalerKlangdateien. Anders als beim Rippen von Audio-CDs müssen Sie den originalenDatenträger nicht besitzen. Die Kopien selbst dürfen Sie entsprechend dem Urhe-berrechtsgesetz ausschließlich für den privaten Gebrauch nutzen. Öffentliche Vor-führungen, Weitergaben (z.B. über Tauschbörsen) und kommerzielle Nutzungensind nicht zulässig.

Radiosender können Sie auch ohne den StreamRipper entsprechend wie in Kapitel4.8.1 beschrieben mit dem Aufnahmeprogramm No23 Recorder aufzeichnen.

4.7.3 Phonostar Radio – Radio-Player mit Aufnahmefunktion

Mit dem Phonostar Player erhalten Sie einen Radio-Player, der sich ausschließlichdem Abspielen von Radiosendern widmet, der auf deutsche Radiosender speziali-siert ist und zudem das komfortable Aufzeichnen erlaubt. Das Programm ist kos-tenfrei nutzbar und finanziert sich durch das Einblenden von Werbung. Sie findenes auf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\RadioTools unter dem Namenps_radio1022.exe. Es ist an das aktuelle Urheberrecht angepasst und weist explizitdarauf hin, dass Radioaufnahmen nur für den Privatgebrauch genutzt werden dür-fen. Diesen Hinweis müssen Sie gesondert bestätigen, ehe Sie Aufzeichnungen ma-chen können.

Page 301: Audio - Video - Foto

Internetradio und Streaming Media aufzeichnen Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 301

Festlegung der Grundkonfiguration

Nachdem Sie das Programm installiert und gestartet haben, wählen Sie den BefehlOPTIONEN/EINSTELLUNGEN und anschließend die Option Aufnahme-Einstellungen.Danach müssen Sie die angezeigten rechtlichen Hinweise durch Markierung derOption Aufnahmefunktion aktivieren bestätigen. Anschließend legen Sie die Auf-nahmequelle (z.B. Steromix) sowie das Verzeichnis für Aufnahmen fest.

Abbildung 4.121: Konfigurations-dialog zum Phono-star-Player.

Unter Umständen können Sie weitere Einstellungen festlegen. Nachdem Sie dieKonfiguration abgeschlossen haben, bestätigen Sie mit OK.

Radiosender abspielen und aufzeichnen

Auf dem Bildschirm befinden sich standardmäßig der Player und ein Zusatzfenster.Im Zusatzfenster können Sie FAVORITEN verwalten, auf TOPSENDER zugreifen oderkomfortabel nach Radiosendern suchen (SUCHE). Das Austauschen der Benutzer-oberfläche kann über den Bereich Skins realisiert werden, allerdings sind derzeitnoch keine alternativen Oberflächen verfügbar.

Abbildung 4.122: Player und Aufnahmefenster.

Page 302: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto302

Um eine Aufnahme zu starten, wählen Sie im Zusatzfenster zunächst den BefehlAufnahme. Anschließend können Sie das Dateiformat sowie die Aufnahmequalitätbestimmen. Sofern Sie den zusätzlichen Codec für MP3 nicht gewählt haben, sindausschließlich Aufzeichnungen im Format WAV möglich. Beachten Sie dazu auchdie Hinweise in der Programmdokumentation. Richten Sie den MP3-Decoder Lamebevorzugt im Programmverzeichnis ein (vgl. Hinweise zum AudioGrabber in Kapi-tel 4.6.2).

Nun brauchen Sie nur noch den gewünschten Radiosender anzuwählen. Nutzen Siedazu die Favoriten oder Topsender. Starten Sie dann die Aufnahme mit der Aufnah-metaste. Eine erneute Anwahl der Taste beendet die Aufnahme wieder.

4.8 Musikeinspielung per Satellit und TV-KarteDie letzte Variante der Klangeinspielung, die hier beschrieben wird, besteht darin,die Empfangssignale einer eingebauten analogen oder digitalen TV-Karte zu nutzen.Diese Variante bietet sich allerdings nur dann an, wenn Sie bereits eine TV-Karte be-sitzen. In allen anderen Fällen ist die Aufzeichnung entsprechend den Erläuterungenin Kapitel 4.7 einfacher. An dieser Stelle wird angenommen, dass in Ihren Rechnerdie TV-Karte bereits eingebaut und auch entsprechend konfiguriert ist. In den fol-genden Beispielen wird exemplarisch auf eine digitale Satellitenkarte, nämlich dieWin-TV Nexus S sowie die einfache analoge Hauppauge-Karte WinTV 88x, zu-rückgegriffen. Zum digitalen Einspielen werden die Software der digitalen TV-Karte sowie das Programm Air2Mp3 verwendet. Das letztgenannte Programm fin-den Sie auch auf der Buch-DVD im Verzeichnis \Programme\RadioTools unter demNamen Air2Mp3setup.exe

4.8.1 Air2Mp3 – vom Satellitenradio zu MP3

Nachdem Sie das Programm Air2Mp3 eingerichtet haben, können Sie unmittelbarRadiosendungen aufzeichnen, die per Satellit abgestrahlt werden. Die Speicherungerfolgt dabei standardmäßig im Unterverzeichnis Songs des gewählten Programm-verzeichnisses. Bevor Sie das Programm nutzen können, müssen Sie sich zunächstregistrieren. Folgen Sie dazu den Anweisungen des Programms. Sie benötigen fürdie Registrierung eine aktive Online-Verbindung. Nach der erfolgreichen Benutzer-anmeldung mit Benutzernamen und Kennwort wird die Hardware untersucht unddie eingerichtete TV-Karte zur Auswahl angeboten. Im vorliegenden Beispiel wirdals TV-Modus die Satellitenanbindung gewählt. Wird keine TV-Karte erkannt, wirdIhre Karte von Air2Mp3 nicht unterstützt.

Abbildung 4.123:Wahl des Kabel- bzw.

Satellitenmodus.

Page 303: Audio - Video - Foto

Musikeinspielung per Satellit und TV-Karte Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 303

In den folgenden Dialogen müssen Sie weitere Einstellungen vornehmen, beispiels-weise wie die Aufnahmequelle erkannt werden soll. In der Regel werden Sie denSender über die TV-Software für die Wiedergabe anwählen. Die Konfiguration istverglichen mit der Einrichtung von Internetradio und der Aufnahme mit WinAmpverhältnismäßig aufwendig. Der wesentliche Vorteil ist, dass Sie ein Tool erhalten,mit dem Sie Aufnahmen komfortabel planen und auch wiederholen können.

Das Aufzeichnen erfolgt dabei in eine einzelne Klangdatei. Das Zerlegen in einzelneMusiktitel kann über die Seite stream erfolgen. Im Internet werden so genannteSchnittlisten bzw. Cutlisten verwaltet, die sich per Online-Verbindung herunter-laden lassen. Darin sind die Programme der Sender mitsamt der gespielten Titelgesichert. Diese können zum Schneiden in einzelne Musiktitel genutzt werden.

Abbildung 4.124: Die Benutzerober-fläche des Pro-gramms Air2Mp3.

Da das Programm erweiterte Hardware-Anforderungen stellt, soll es hier nicht imDetail betrachtet werden.

4.8.2 Win-TV Nexus S – digitale Klangaufzeichnungen per Satellit

In der Regel liefern die TV-Karten bereits spezielle Software mit, mit deren Hilfe SieFernseh-, aber auch Radiosendungen aufzeichnen können. Die digitale Satelliten-karte Win-TV Nexus S, die hier exemplarisch vorgestellt wird, verfügt entspre-chend über eine solche Software. Eine digitale Satellitenkarte hat den enormen Vor-teil, dass die empfangenen Video- und Audiodaten eine sehr hohe Qualität haben.Digitale Radiosender, die beispielsweise auch über den kommerziellen SenderPremiere ohne Werbeunterbrechung abgestrahlt werden, haben CD-Qualität undkönnen damit sehr leicht ohne Qualitätsverlust aufgezeichnet werden. Auch dieöffentlich-rechtlichen Radioanstalten oder Privatsender strahlen ihre Sendungengrößtenteils digital ab. Dementsprechend haben Sie eine Vielzahl an digitalenRadiosendern im Zugriff. Da die TV-Karten aber nicht nur Radiosender, sondernauch Fernsehsender empfangen und aufzeichnen können, haben Sie auch vollen Zu-griff auf diverse Musikkanäle wie MTV, VIVA, VIVA2 oder Ähnliche. Diese gebenausschließlich Videoclips in hoher Qualität wieder, die sich entsprechend zu Klang-

Aufnahmen planenAufnahmen wiedergeben und splitten

Page 304: Audio - Video - Foto

Kapitel 4 Klänge digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto304

dateien digitalisieren lassen. Damit Sie digitale Radiosender und Fernsehsenderempfangen können, muss die Satellitenschüssel natürlich bereits installiert, korrektausgerichtet und mit der TV-Karte verbunden worden sein. Ferner müssen auch derTreiber der TV-Karte sowie die zugehörige Aufnahme-Software bereits eingerichtetsein (vergleiche Kapitel 1.3).

Abbildung 4.125:Startsymbol für dasProgramm zur Wie-

dergabe und Auf-nahme von Satelli-

tenprogrammen.

In diesem Fall finden Sie auf dem Desktop das Startsymbol für dieWiedergabe- und Aufnahme-Software. Starten Sie das Programmdurch einen Doppelklick auf dieses Symbol.

Im folgenden Dialog können Sie nun den Radioempfang anwählen, indem Sie denRadioempfang über den Wechselschalter TV/RADIO aktivieren.

An den Satelliteneinstellungen brauchen Sie üblicherweise keine Änderungen vor-zunehmen, es sei denn, Sie peilen mit einer Satellitenschüssel über einen Multi-LNBmehrere Satelliten an. In diesem Fall können Sie sämtliche Sender aller dieser Satel-liten einblenden, indem Sie im zugehörigen Kombinationslistenfeld den Eintrag AlleSatelliten wählen. Die gezielte Anwahl eines bestimmten Satelliten sorgt dafür, dassauch nur dessen Sender in der Senderliste erscheinen. Die über den Satellit empfang-baren Sender (Radio oder TV) werden über eine Liste zur direkten Auswahl ange-boten. Verschlüsselte Sender werden dabei durch ein einleitendes Doppelkreuz ge-kennzeichnet. Um diese Sender zu empfangen, benötigen Sie eine senderspezifischeDecoderkarte (z.B. Premiere), die Sie über ein Common Interface in ein DeCryp-ting.-Modul einlegen müssen, das seinerseits mit der TV-Karte verbunden ist (ver-gleiche Kapitel 1.3). Hier können Sie durch Anwahl mit der rechten Maustasteeinen Sender in die Favoritenliste übernehmen. Dem Favoriten müssen Sie dazu eineeindeutige Sendernummer zuordnen. Um den Sender direkt wiederzugeben, wählenSie ihn mit der linken Maustaste an.

Um die Aufnahmeeinstellungen, das Aufnahmeformat, den Zielordner sowie diemaximale Größe einer Klangdatei einzuschränken, wählen Sie im Dialog der Wie-dergabesoftware die Schaltfläche zum Öffnen des Konfigurationsdialogs an und

Abbildung 4.126:Der Programmdia-

log zur Nexus-S-Satellitenkarte. Anzeige des Konfigurationsdialoges (Einstellungen)

Wechsel Radio-/Videomodus

Satellitenansteuerung (bei Multi-LNB)

Favoritenanzeigen

Auswahlliste Radiosender (bzw. Fernsehsender)

Page 305: Audio - Video - Foto

Musikeinspielung per Satellit und TV-Karte Kapitel 4

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 305

wechseln dann auf die Registerseite Aufnahme. Das Programm unterstützt als rei-nes Klangformat lediglich das MP2-Format (MPEG I-Layer 2), das Sie aber mitKonvertierprogrammen sehr leicht in andere Formate wie WAV, WMA oder auchMP3 umwandeln können (vergleiche Kapitel 7). Bestätigen Sie die vorgenommenenEinstellungen mit OK.

Abbildung 4.127: Aufnahmeeinstellun-gen festlegen.

Um eine Aufnahme zu starten, betätigen Sie die Aufnahmetaste. Eine wiederholteAnwahl beendet die Aufnahme wieder.

Abbildung 4.128: Bei laufender Auf-nahmetaste über-nimmt die Aufnah-metaste die Funktion der Stoptaste.

Die Aufnahme wird im gewählten Zielordner unter einem Dateinamen verwaltet,der sich aus aktuellen Datumsinformationen zusammensetzt und das DateikürzelMP2 aufweist. Im gewählten Zielverzeichnis wird ferner ein Unterverzeichnis ange-legt, das dem Sendernamen entspricht. Darin finden Sie die am Datum erkennbareKlangdatei. Die Aufsplittung in einzelne Musiktitel, das Zuweisen aussagekräftigerDateinamen und das Löschen nicht beizubehaltender Inhalte muss in gesondertenArbeitsgängen erfolgen. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang die weiter-führenden Erläuterungen in Kapitel 5 und 6.

Aufnahme starten/beenden

Page 306: Audio - Video - Foto

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 307

5 Klangdateien optimieren

Klangdateien können je nach Aufzeichnungsvariante in unterschiedlichen Qualitä-ten vorliegen. Die Qualität ist in erster Linie abhängig vom gewählten Zielformatund zum anderen vom Ausgangsmedium, über das Klangdateien generiert werden.Prinzipiell ist das Ergebnis einer Aufnahme immer nur so gut wie das Ausgangsma-terial. Beim 1:1-Überspielen von Audio-CD-Inhalten erreichen Sie, sofern Sie hoch-wertige WMA-, MP4- oder auch MP3-Formate mit hohen Bitraten als Zielformatwählen, eine optimale Klangqualität bei geringem Speicherbedarf. Anders sieht esbereits aus, wenn Sie nicht digital rippen, sondern eine analoge Aufzeichnung wäh-len, die dann auch noch minderwertiges Ausgangsmaterial nutzt.

Abbildung 5.1: Die Klangoptimie-rung ist ein notwen-diger Arbeitsschritt für analog aufge-zeichnete Dateien.

Minderwertig meint in diesem Fall, dass Sie beispielsweise sehr alte Schallplattenmit Kratzern oder auch Bandgeräte mit einem hohen Grundrauschen einsetzen. Beianalogen Aufzeichnungen ergibt sich zusätzlich das Problem, dass sich aufgrundder erforderlichen manuellen Auspegelung stärkere Unterschiede bei den Lautstär-ken einzelner Titel ergeben. Auch zu Beginn und am Ende einzelner Titel sind Stör-geräusche mitunter sehr deutlich hörbar, was den positiven Gesamteindruck einerAufnahme empfindlich stören kann.

Page 307: Audio - Video - Foto

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 307

5 Klangdateien optimieren

Klangdateien können je nach Aufzeichnungsvariante in unterschiedlichen Qualitä-ten vorliegen. Die Qualität ist in erster Linie abhängig vom gewählten Zielformatund zum anderen vom Ausgangsmedium, über das Klangdateien generiert werden.Prinzipiell ist das Ergebnis einer Aufnahme immer nur so gut wie das Ausgangsma-terial. Beim 1:1-Überspielen von Audio-CD-Inhalten erreichen Sie, sofern Sie hoch-wertige WMA-, MP4- oder auch MP3-Formate mit hohen Bitraten als Zielformatwählen, eine optimale Klangqualität bei geringem Speicherbedarf. Anders sieht esbereits aus, wenn Sie nicht digital rippen, sondern eine analoge Aufzeichnung wäh-len, die dann auch noch minderwertiges Ausgangsmaterial nutzt.

Abbildung 5.1: Die Klangoptimie-rung ist ein notwen-diger Arbeitsschritt für analog aufge-zeichnete Dateien.

Minderwertig meint in diesem Fall, dass Sie beispielsweise sehr alte Schallplattenmit Kratzern oder auch Bandgeräte mit einem hohen Grundrauschen einsetzen. Beianalogen Aufzeichnungen ergibt sich zusätzlich das Problem, dass sich aufgrundder erforderlichen manuellen Auspegelung stärkere Unterschiede bei den Lautstär-ken einzelner Titel ergeben. Auch zu Beginn und am Ende einzelner Titel sind Stör-geräusche mitunter sehr deutlich hörbar, was den positiven Gesamteindruck einerAufnahme empfindlich stören kann.

Page 308: Audio - Video - Foto

Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto308

Um diesem entgegen zu wirken, besitzen eine Vielzahl an Aufzeichnungsprogram-men mittlerweile sehr leistungsfähige Bearbeitungsfunktionen für die erstellten ana-log eingespielten Klangdateien, die natürlich auch entsprechend für digital gerippteKlangdateien nutzbar sind. Damit können Sie nicht nur die Lautstärken von Klang-dateien sowie das Ein- und Ausblenden bei Titeln nachträglich anpassen bzw. er-gänzen, sondern auch Störgeräusche herausfiltern. Auch das Ändern der Geschwin-digkeit eines Titels ist in einem bestimmten Maß zur Qualitätssteigerung möglich.Schallplattenaufnahmen, die nach der Aufnahme zu schnell oder zu langsam sind,können also auch nachträglich beschleunigt oder verlangsamt werden. DiesesKapitel fasst die Grundfunktionen zur Klangdateioptimierung zusammen, mitderen Hilfe Aufzeichnungsebenen verbessert werden können. Zur Klangbearbei-tung selbst werden dabei die Soundeditoren der Programme Nero Reloaded undWinOnCD6 eingesetzt, die bereits in Kapitel 4 im Rahmen der analogen Klangauf-zeichnung genutzt wurden. Neben den Optimierungsfunktionen gibt es auch eineVielzahl von Effekten, mit deren Hilfe Sie Klangdateien verfremden und weitrei-chend bearbeiten können. Diese speziellen Effektfunktionen von Nero Reloadedwerden gesondert in Kapitel 6 berücksichtigt.

Die Optimierung von Klangdateien ist in der Regel nur bei den Klangdateien erfor-derlich, die über analoge Aufzeichnungsverfahren angelegt wurden und Störgeräu-sche enthalten, fehlerhafte Abspielgeschwindigkeiten aufweisen oder eine störendesGrundrauschen besitzen.

5.1 Normalisieren und LautstärkeanpassungWollen Sie Klangdateien auf Audio- oder auch MP3-CDs zusammenstellen oder inVerbindung über einen PC über Wiedergabelisten abspielen, dann sollten die Laut-stärken der einzelnen Titel untereinander möglichst angeglichen werden. Nur so istsichergestellt, dass beim späteren Abspielen dieser CD oder über den PC bei unter-schiedlichen Titeln die Lautstärke nicht permanent geändert werden muss. Die Ver-einheitlichung der Lautstärke wird auch als Normalisieren bezeichnet und in derRegel auch beim Digitalisieren bereits durch die meisten Programme angeboten. Siekönnen Lautstärken aber auch nachträglich abmindern oder erhöhen.

Die Qualität einer übersteuerten Aufnahme lässt sich durch die nachträgliche Laut-stärkeänderung nicht wesentlich verbessern. Um eine qualitativ hochwertige Auf-nahme zu erhalten, müssen Sie übersteuerte Aufnahmen mit abgemindertem Ein-gangspegel erneut durchführen. Vergleichen Sie dazu auch die weiterführendenInformationen zur analogen Klangaufzeichnung in Kapitel 4.6.

5.1.1 Klangdateien mit dem Nero Wave Editor bearbeiten

Mit Nero 6.x bzw. Nero Reloaded erhalten Sie den Nero Wave Editor, über den Siekomfortabel Änderungen und Optimierungen an bereits aufgezeichneten Klang-dateien vornehmen können. Das Programm kann zudem als Tool für die analogeKlangaufzeichnung genutzt werden.

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Normalisieren und Lautstärkeanpassung Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 309

Klangdateien zur Bearbeitung laden

An dieser Stelle wird angenommen, dass die analogen Klangdateien bereits vorlie-gen und direkt zur Überarbeitung und Optimierung geladen werden können.

1. Programmstart: Um das Programm auszuführen, wählen Sie das Desktopsym-bol Nero StartSmart an, wählen im linken Bereich die Ausklappschaltfläche Zei-gen/Verbergen von Anwendungen und Hilfe an und klicken dann auf die An-wendung Nero Wave Editor.

Abbildung 5.2: Ausklappbereich von Nero zur Direkt-anwahl bestimmter Anwendungen.

2. Klangdatei zur Bearbeitung laden: Um eine bestimmte Klangdatei zu laden,wählen Sie den Befehl DATEI/ÖFFNEN an, wählen eine Datei per Dateidialog ausund bestätigen mit ÖFFNEN.

Der Nero Wave Editor unterstützt die wichtigsten Klangdateiformate, wie MP4,MP3, WMA, VQF und WAV. Wollen Sie exotischere Klangdateiformate bearbeiten,müssen Sie diese zunächst über spezielle Konvertierprogramme in eines der unter-stützten Klangdateiformate umwandeln. Vergleichen Sie dazu auch die weiterfüh-renden Hinweise, die zur Formatumwandelung in Kapitel 7 zusammengestellt sind.

5.1.2 Lautstärkeänderungen mit dem Nero Wave Editor

Änderungen an der Lautstärke nehmen Sie im Nero Wave Editor über das MenüLAUTST. (Lautstärke) vor. Die Änderungen an der Klangdatei beziehen sich jeweilsauf den aktuell markierten Bereich.

1. Bereichsmarkierung: Sie können wahlweise die gesamte oder auch nur einen Teilder geladenen Klangdatei markieren. Um die gesamte Datei zu markieren, wäh-len Sie in der Symbolleiste die Schaltfläche ALLES MARKIEREN an bzw. betätigendie Tastenkombination Ÿ+A. Um lediglich einen Teilbereich zu markieren,wählen Sie die Startposition des Bereichs mit der Maus an und ziehen den Be-reich dann mit gedrückter linker Maustaste auf. Um die Bereichsmarkierungabzuschließen, lösen Sie die Maustaste wieder. Im Frequenzband wird die Be-reichsmarkierung in jedem Fall farblich hervorgehoben. Durch Nutzung derZoomfunktion lassen sich sehr genau Teilbereiche festlegen. Es kann immer nurein einzelner Bereich markiert werden. Die zeitgleiche Markierung mehrerernicht zusammenhängender Teilbereiche wird nicht unterstützt.

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto310

Abbildung 5.3:Bereichs- und

Gesamtmarkierungmit optionaler Zoom-

funktion.

2. Lautstärke ändern: Bezogen auf den markierten Bereich können Sie nun bereitsAnpassungen an der Lautstärke vornehmen. Der Nero Wave Editor stellt unter-schiedliche Funktionen zur Lautstärkeanpassung bereit, die nachfolgend geson-dert beschrieben werden. Diese sind allesamt im Menü LAUST. untergebrachtund können demnach sehr leicht abgerufen werden.

– Stumm: Mit diesem Befehl können Sie den Inhalt des markierten Bereichsstumm schalten. Die Zeitachse bleibt demnach unverändert und der Klangim markierten Bereich wird als gelöscht markiert. Beim Abspielen wird imstumm geschalteten Bereich entsprechend auch kein Klang wiedergegeben.Das Stummschalten bezieht sich auf beide Stereokanäle und wird entspre-chend auch in das Frequenzband eingetragen. Die Stummschaltung könnenSie über den Kontextmenübefehl EFFEKT ENTFERNEN wieder rückgängigmachen.

Abbildung 5.4:Kontextmenübefehlzur Aufhebung derStummschaltung.

– Lautstärkeänderung: Mit diesem Befehl können Sie die Lautstärke eines se-lektierten Bereichs wahlweise anheben oder abmindern. Nach der Befehls-anwahl wird zunächst ein Dialogfeld angezeigt. Über die Schaltflächen imRahmenfeld können Sie den angewählten Bereich in einer Endlosschleifeabspielen lassen und dabei die Lautstärke über den Schieberegler nach Be-darf herab- oder heraufsetzen. Bestätigen Sie den gewünschten Endwert mitOK.

Gesamttitel-Zoom

Bereichsauswahl-ZoomEinzoomen/Auszoomen

Bereichsmarkierung

eingefügte Stille

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Normalisieren und Lautstärkeanpassung Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 311

Abbildung 5.5: Abminderung der Lautstärke für einen markierten Bereich.

Einstellungen speichern: Die meisten Einstellungen können für eine erneute Wie-derverwendung unter einem bestimmten Namen, den Sie im Kombinationslisten-feld eingeben können, nach Anwahl der Schaltfläche HINZUFÜGEN abgespeichertwerden. Damit ist garantiert, dass unterschiedlichen Bereichen innerhalb einerKlangdatei durch Anwahl einer gespeicherten Einstellung die gleichen Werte zuge-wiesen werden können. Mit ENTFERNEN können Sie nicht mehr benötigte Einstel-lungen nach Anwahl wieder löschen.

– Normalisieren: Bei der Normalisierung wird die Lautstärke anhand desmaximalen Pegelwerts innerhalb des markierten Bereichs in der Lautstärkeangeglichen und nach Bedarf proportional erhöht oder abgemindert. Auchhier wird zunächst ein Dialogfeld angezeigt, über das Sie den Bereich ab-spielen, den Normalisierungswert festlegen und mit OK bestätigen können.

Abbildung 5.6: Festlegung des Werts für die Normalisie-rung eines markier-ten Bereichs.

– Einblenden (Fade-In): Das Einblenden wird zu Beginn eines Musikstücksgenutzt, um einen Titel sanft einzublenden. Dabei werden mitunter bereitswesentliche Störgeräusche von Schallplattenaufnahmen im Anfangsbereicheines Musiktitels herabgesetzt. Das Einblenden kann auf unterschiedlicheArt und Weise erfolgen, die festlegt, in welcher Form von der Stille zumEndklang eingeblendet werden soll, nämlich LINEAR, EXPONENTIAL, LOGA-RITHMISCH oder aber SINUSIODAL. Wie sich bezogen auf einen markierten

Einstellungen namentlich sichern/wählen

gewählte Einstellung löschen

neue Einstellungen namentlich sichern

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto312

Eingangsbereich eines Musikstücks die angepassten Eingangsbereiche jenach gewählter Einblendvariante ändern, können Sie den folgenden Abbil-dungen des zugehörigen Frequenzbands entnehmen. Im äußersten linkenBereich ist der markierte und noch nicht geänderte Eingangsbereich erkenn-bar. Es folgen die logarithmisch, linear, exponential und sinusiodal geänder-ten Eingangsbereiche.

Abbildung 5.7:Unterschiedliche

Einblendvariantenim Vergleich zum

markierten Aus-gangsbereich.

– Ausblenden: Nach dem gleichen Schema kann auch der Endbereich einerKlangdatei ausgeblendet werden. Auch hier stehen die AusblendvariantenLINEAR, EXPONENTIAL, LOGARITHMISCH oder aber SINUSIODAL zur Verfü-gung. Der einzige Unterschied bei dieser Variante ist, dass nun von einerAusgangslautstärke zur Stille ausgeblendet wird.

Bearbeitete Klangdateien speichern

Mit den verfügbaren Einstellungen sollten Sie in jedem Fall experimentieren. Erstwenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, sollten Sie die geänderte Klangdatei ab-speichern. Dabei müssen Sie entscheiden, ob Sie die Datei über den Befehl DATEI/SPEICHERN abspeichern wollen und einhergehend damit das Original überschreibenoder aber alternativ den Befehl DATEI/SPEICHERN UNTER verwenden, um eine ge-sonderte Datei zu erzeugen. Im letztgenannten Fall können Sie den Dateinamen, einneues Dateiverzeichnis und gegebenenfalls auch ein neues Klangdateiformat wählenund die Speicherung abschließend mit SPEICHERN bestätigen.

5.2 Störgeräusche herausfilternDie Lautstärkeanpassung im Eingangs- und Endbereich gehört zu den ersten Funk-tionen, die Sie an einer analog aufgezeichneten Klangdatei vornehmen. Gerade indiesen Bereichen sind auch die Störgeräusche am deutlichsten hörbar. Sind auch in-nerhalb des Musiktitels selbst Störgeräusche hörbar, können Sie auch versuchen,diese in gesonderten Arbeitsschritten herabzusetzen. Ein vollständiges Entfernen istaber nur in den seltensten Fällen möglich. Außerdem müssen Sie durch die Verbes-serung auch mit zum Teil erheblichen Änderungen am ursprünglichen Klangbildrechnen. In welchem Umfang Sie Störgeräusche herabsetzen und den Klang verbes-sern wollen, müssen Sie also häufig von Ihrem eigenen Klangempfinden abhängigmachen. Das Beseitigen von Störgeräuschen wird hier wieder exemplarisch amNero Wave Editor gezeigt. Die Beseitigung erfolgt jeweils für den bereits markiertenBereich. Sie finden die einzelnen Befehle zur Klangverbesserung im HauptmenüVERBESSERUNG.

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Störgeräusche herausfiltern Kapitel 5

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Band-Extrapolation: Die so genannte Band-Extrapolation soll das Klangbildvon dumpf klingenden Aufnahmen verbessern. Dazu sind bereits einige Vorein-stellungen vordefiniert, mit deren Hilfe Sie hohe Frequenzen anheben (Addhigh frequencies), die Lautstärke anheben (Loudness) oder aber Bässe hinzu-fügen (Megabass). Mit Reset stellen Sie ursprüngliche Einstellung wieder her.Auch hier können Sie sich alle Änderungen unmittelbar durch Abspielen imDialogfeld Band-Extrapolation anhören. Per Schieberegler können Sie auchselbst das Eingangssignal sowie die Einstellungen zu den Nieder- und Hochfre-quenzen ändern. Sind Sie mit den gemachten Einstellungen und dem Klang-ergebnis zufrieden, bestätigen Sie mit OK.

Abbildung 5.8: Dialogfeld zur Ver-besserung dumpfer Klangaufzeich-nungen.

Rauschanalyse und -unterdrückung: Mit dieser Funktion entfernen Sie einHintergrundsummen oder -rauschen aus einer Klangaufzeichnung. Entspre-chende Geräusche können auftreten, wenn Sie die Klangeinspielung über einenSchallplattenspieler oder ein Bandlaufwerk vornehmen. Dabei wird berück-sichtigt, dass ein bestimmtes Grundrauschen bzw. Summen immer in einemspeziellen Frequenzbereich liegt.

Rauschanalyse: Um die Rauschunterdrückung vereinfacht vornehmen zu kön-nen, können Sie vorab eine RAUSCHANALYSE zur aktuell gewählten Klangdateivornehmen lassen. Diese aktiviert dann im späteren Dialog zur Rauschunter-drückung die Option Noise Print. Bestätigen Sie den Abruf der Funktion sowiedie durchgeführte Analyse mit OK.

Rauschunterdrückung: Sie starten diese Optimierungsfunktion durch dengleichnamigen Optimierungsbefehl. Haben Sie vorab die Rauschanalysedurchgeführt, wird mit diesen Eingangswerten gearbeitet. Sie können dieRauschanalyse aber auch nach vorgegebenen Einstellungen vornehmen. Wäh-len Sie bevorzugt die Einstellung Reduce cassette hiss für Bandaufzeichnungenund Reduce LP hiss für Aufzeichnungen, die von einer Schallplatte gemachtwurden. Mit Reset können Sie diese Voreinstellung auch wieder zurücksetzen.

Alternativ lassen Sie durch Anwahl des Modus Automatische Rauschanalyseauch eine automatische Analyse und Angleichung des Frequenzbands vorneh-men. Um das Frequenzband für die Rauschunterdrückung selbst bearbeiten zukönnen, brauchen Sie lediglich die Option Bearbeitbare Rauschkurve zu wäh-len. In diesem Fall werden in das Frequenzband spezielle Ziehpunkte zur Än-derung angeboten, die Sie mithilfe der Maus verschieben können. Verfolgen Sie

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto314

die Änderung unmittelbar durch Abspielen der Klangdatei im Vorschaumodus.Die Höhe der Reduktion können Sie ferner über den Schieberegler ReduktionLevel und das Grundlevel für die Frequenzänderung über Gain Floor bestim-men. Mit FREEZE frieren Sie den aktuellen Wert der automatischen Rausch-unterdrückung statisch ein, mit RESIDUALAUSGANG lassen Sie die herausgefil-terten Klanginhalte ausgeben. Bestätigen Sie die Übernahme mit OK.

Abbildung 5.9:Dialog zur Rausch-

unterdrückung imNero Wave Editor.

Klickgeräusche entfernen: Das Entfernen von Klickgeräuschen benötigen Sie inder Regel für Schallplattenaufnahmen, die durch darauf abgelagerte Staubpar-tikel Klickgeräusche und Knackser erzeugen. Diese Funktion wurde speziell de-finiert, um kurze und impulsartige Störgeräusche aus einer Aufnahme zu ent-fernen. Auch Knistergeräusche, die vom Reinigen einer Schallplatte herrühren,können mit dieser Funktion entfernt werden. Beseitigen Sie das Knacksen undKlicken durch Markierung der Option DeClicker, während sich das Knisterndurch Markierung der Option DeCrackle beheben lässt. Bei Bedarf könnenauch beide Funktionen im Verbund eingesetzt werden. Neben vordefiniertenEinstellungen können Sie in beiden Varianten den Erkennungsgrenzwert fürStörsignale ändern. Bei der Funktion DeClicker können Sie den Qualitätsmo-dus für die Erkennung der Störsignale optional heraufsetzen und mitunter auchdie Länge der Störsignale variieren. Bei der Funktion DeCrackle können Siezudem den Verminderungslevel variieren. Kontrollieren Sie die Änderungen imVorschaumodus und übernehmen Sie diese mit OK.

Abbildung 5.10:Wichtige Funktionen

zur Optimierungvon Schallplatten-

aufnahmen.

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Zeitkorrekturen Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 315

DC-Fehlerkorrekturen: Aktivieren Sie die DC-FEHLERKORREKTUR, so erstrecktsich diese erneut auf den markierten Bereich einer Klangdatei. Sie sorgt dafür,dass die Aufnahme schlecht kalibrierter Geräte durch Entfernung subsonischerFrequenzen verbessert wird und die Signale im Nullpunkt zentriert werden. Dadiese Funktion keine speziellen Einstellungen zulässt und ohne Dialog aus-kommt, können Sie sich das Ergebnis nur über den Hauptdialog des Wave Edi-tors anhören. Sie können aber auch hier den Effekt entfernen, indem Sie zu die-sem den Kontextmenübefehl EFFEKT ENTFERNEN anwählen.

Abbildung 5.11: Optionales Entfernen der DC-Fehler-korrektur.

Klangdateien filtern: Mit der FILTER-TOOLBOX können Sie einzelne Frequenzensehr detailliert aus einer Klangdatei herausfiltern und darüber ebenfalls be-stimmte Störgeräusche entfernen. Auch hier finden Sie diverse Voreinstellun-gen. Ferner können Sie mithilfe der Option Benutzerfilteraktion einen benut-zerdefinierten Filter definieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einenBandpass- und Notch-Filter zu aktivieren. Jeder einzelne Filter deckt dabeieinen ganz bestimmten und im Dialog angegebenen Frequenzbereich ab. Auchhier können Sie sämtliche Änderungen unmittelbar im Vorschaumodus kon-trollieren und mit OK bestätigen.

Abbildung 5.12: Die Filter-Toolbox erlaubt das Bereini-gen ganz bestimmter Frequenzbereiche.

Für einen einzelnen markierten Bereich können auch gleichzeitig mehrere Änderun-gen durchgeführt werden.

5.3 ZeitkorrekturenEin weiteres Problem beim analogen Aufnehmen ist, dass externe Geräte wie Schall-plattenspieler sehr häufig von minderer Qualität sind, Aufnahmen nicht in der kor-rekten Spielzeit aufgezeichnet werden und eine Feinjustierung über diese externenAbspielgeräte häufig nicht möglich ist. Anhand der Spielzeiten, die auf den aufge-

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto316

zeichneten Schallplatten vermerkt sind, und der Spielzeit der daraus generiertenKlangdateien können Sie bereits erkennen, ob es Abweichungen zwischen den Soll-Spielzeiten und den Ist-Aufnahmen gibt. Ist dies der Fall, bieten sich Zeitkorrektu-ren an der aufgezeichneten Klangdatei an. Allerdings ist die Qualität einer Korrek-tur davon abhängig, wie groß der zu korrigierende Zeitunterschied letztendlich ist.Änderungen, die sich durch Zeitkorrekturen ergeben, müssen vor einer dauerhaftenÜbernahme daher sehr genau beurteilt werden. Der Nero Wave Editor stellt ent-sprechend ein Dialogfeld mit integrierter Vorschaufunktion für entsprechende Zeit-korrekturen zur Verfügung. Sie lassen das Dialogfeld nach dem Laden einer Klang-datei und der Bereichsmarkierung über den Befehl WERKZEUGE/ZEITKORREKTUR

anzeigen.

Im Dialog selbst können die Zeitkorrekturen über einen prozentualen Wert oder an-hand eines BPM-Werts (Beats Per Minute = Takte pro Minute) angepasst werden.Der Prozentwert für die aktuelle Aufzeichnung ist auf 100 gesetzt. Erhöhen Sie die-sen Wert, so wird das Abspielen verlangsamt. Verringern Sie diesen, so wird das Ab-spielen beschleunigt. Den BPM-Wert finden Sie häufig bereits auf alten Schallplat-ten-Covern (Single oder Maxi-CD) aufgedruckt. Diesen Wert können Sie direkteingeben. Alternativ können Sie aber auch beliebige Werte eingeben. Der BPM-Wertzu einem eingegebenen Prozentwert wird unmittelbar mit ausgegeben. Die Optimie-rung selbst kann nach unterschiedlichen Elementen einer Klangdatei erfolgen, näm-lich Percussion (Schlagzeug), Speech (Sprache), Monophonic Instrument (einzelnesInstrument) oder Music (gesamte Musik). Das Resultat können Sie im Vorschau-modus abspielen und mit OK übernehmen.

Abbildung 5.13:Dialog zur Durch-führung von Zeit-

korrekturen.

Die Verzögerungsfunktion lässt sich optional auch zur Verfremdung von vorhande-nen Klangaufzeichnungen nutzen und ist demnach keine Funktion, die sich aus-schließlich der Behebung von Aufzeichnungsfehlern und -ungenauigkeiten widmet.

5.4 Klangdateibearbeitung mit WinOnCD 6Ebenso wie Nero besitzt auch WinOnCD 6 einen integrierten Soundeditor. Dieserliegt allerdings nicht als gesondertes Programm vor, sondern ist in die Benutzer-oberfläche des Brennprogramms fest integriert. Dies erschwert den Programmein-satz und macht die Klangoptimierung weniger komfortabel, als dies beim NeroWave Editor der Fall ist. In der Regel nutzen Sie die Funktionen zur Klangbearbei-tung in WinOnCD 6 im direkten Anschluss nach einem analogen Einspielen einesMusiktitels (vergleiche Kapitel 4.6). Ebenso wie der Nero Wave Editor stellt auch

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Klangdateibearbeitung mit WinOnCD 6 Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 317

WinOnCD 6 neben grundlegenden Optimierungsfunktionen auch einige erweiterteBearbeitungs- und Effektfunktionen zur Verfügung. Da Sie diese im direkten Ver-bund einsetzen, sollen sie nachfolgend auch zusammenhängend beschrieben wer-den. Hinweise zu den erweiterten Effekt- und Bearbeitungsfunktionen von Nerowerden gesondert in Kapitel 6 beschrieben.

Klangdateien zur Bearbeitung laden

Wie bereits erwähnt, besitzt WinOnCD 6 eine eigene Funktion zum analogen Auf-zeichnen von Klangdateien. Allerdings können Sie auch gezielt Klangdateien zurnachträglichen Bearbeitung und Optimierung anwählen.

1. Programm starten: Starten Sie das Brennprogramm WinOnCD 6 durch einenDoppelklick auf das gleichnamige Desktop-Symbol. Wählen Sie dann im Pro-jektfenster das Standard Audio CD-Projekt.

2. Klangdateien übernehmen: Wählen Sie im oberen Bereich das Klangdateiver-zeichnis (1) und dann eine oder mehrere zu verarbeitende Klangdateien an (2).Übernehmen Sie die zu bearbeitenden Klangdateien via Drag&Drop in die un-tere Titelliste auf der Registerseite Tracks (3).

Abbildung 5.14: Auswahl der Klang-dateien zur Bearbei-tung im Soundeditor.

3. Klangdatei bearbeiten: Um eine bestimmte Klangdatei in den Soundeditor zurÜberarbeitung zu übernehmen, brauchen Sie auf diese Klangdatei in der unterenTrackliste nur doppelzuklicken. Über die Register Tracks und Editor können Siejederzeit zwischen der Trackliste und dem Soundeditor wechseln.

1 2

3

4 Anwahl per Doppelklick

Page 318: Audio - Video - Foto

Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto318

Abbildung 5.15:Über den Audioeditor

können Sie die auf-gezeichneten Klänge

direkt bearbeiten.

Klangdateien zerlegen, trimmen und bearbeiten

Analoge Soundaufnahmen starten und enden in der Regel nicht mit dem aufge-zeichneten Musiktitel. Häufig werden ganze Schallplatten in einem Rutsch digitali-siert. Eine Langspielplatte kann vier, fünf oder auch mehr Titel auf einer Seite ent-halten, die durch Pausen voneinander abgetrennt sind.

Trackerkennung: Wählen Sie diesen Schaltflächenbefehl und dann den unter-geordneten Menübefehl AUTO-ERKENNUNG VON TRACKS an, können Sie mituntergeordneten Menübefehlen die verketteten Tracks automatisch erkennenund teilen lassen.

Stille löschen: Auch das nachträgliche Entfernen von leeren Passagen ist sinn-voll, insbesondere auch deshalb, da sich hier Knackgeräusche sehr negativ aus-wirken und verstärkt in den Vordergrund treten. Markieren Sie also zunächstdie Stille zu Beginn der Soundanzeige und wählen Sie dann den Schaltflächen-befehl MARKIERUNG/STILLE LINKS MARKIEREN an. Wählen Sie dann das Xzum Löschen ab. Markieren Sie abschließend die Stille am Ende des Titels mitMARKIERUNG/STILLE RECHTS MARKIEREN und löschen Sie erneut mit X. Alter-nativ können Sie auch beliebige Bereiche im Frequenzband mit der Maus mar-kieren, um diese anschließend durch Anwahl der Schaltfläche X zu löschen.

Abbildung 5.16:Markierung vonEingangs- und

Ausgangsstille.

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Klangdateibearbeitung mit WinOnCD 6 Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 319

Ein-/Ausblenden: Am Anfang und Ende eines aufgezeichneten Musiktitelswird die Lautstärke häufig ein- und ausgeblendet. Nur wenige Musiktitel star-ten oder enden abrupt. In diesem Bereich treten ebenfalls vermehrt Knack-geräusche in den Vordergrund. Sie können die negativen Störgeräusche herab-setzen, indem Sie das Ein- und Ausblenden verstärken. Markieren Sie dazu denAnfangs- bzw. Endbereich und rufen Sie dann den Schaltflächenbefehl LAUT-STÄRKE/EINBLENDEN bzw. LAUTSTÄRKE/AUSBLENDEN ab. Mit der SchaltflächeRÜCKGÄNGIG können Sie gemachte Änderungen jederzeit wieder zurück-nehmen.

Abbildung 5.17: Ein- und Ausblen-den im markierten Bereich des Fre-quenzbands.

Abspielen/Test: Nun können Sie die Klangaufnahme bzw. den jeweils aktuellmarkierten Bereich testweise abspielen. Die Position für den Beginn des Ab-spielens markieren Sie mit einem einfachen Mausklick Mit einem Doppelklickauf das Frequenzband markieren Sie den gesamten Titel. Zum Abspielen wäh-len Sie die Schaltfläche ABSPIELEN und zum Beenden des Abspielens die Schalt-fläche STOP an.

Dynamische Frequenzanalyse: Das Abspielen mit dynamischer Frequenzanaly-se ist über die Schaltfläche LIVE-ANALYSE zur Symbolschaltfläche zur Frequenz-analyse möglich. Alternativ können Sie auch die statische Frequenzauswertunganzeigen lassen. In beiden Fällen wird in ein gesondertes Dialogfeld gewechselt.

Abbildung 5.18: Frequenzanalyse der aktuell im Soundeditor geladenen Klang-datei.

Haben Sie die dynamische Frequenzanalyse mit dem Befehl LIVE-ANALYSE ge-wählt, starten Sie das Abspielen mit der Taste ABSPIELEN. Mit STOP können Siedas Abspielen und die Frequenzanalyse wieder beenden. Über das Schließen-symbol der Titelleiste schließen Sie das Dialogfeld wieder. Ferner können Siemit ZURÜCK und WEITER den Anzeigemodus selbst wechseln.

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto320

Abbildung 5.19:Dialog zur

dynamischenFrequenzanalyse.

Störgeräusche herausfiltern: Um Störgeräusche herauszufiltern, markieren Siezunächst den Bereich, in dem diese auftreten. Dies kann wahlweise auch der ge-samte Titel sein. Rufen Sie dann den Schaltflächenbefehl EFFEKTE/DENOISER

ab.

Abbildung 5.20:Erweiterte Optimie-rungs- und Effekt-

funktionen vonWinOnCD 6.

Um Knackgeräusche zu reduzieren, nutzen Sie den Schieberegler Declicker,lang gezogene Knistergeräusche entfernen Sie mit dem Schieberegler Decrack-ler und um das allgemeine Grundrauschen zu entfernen, wählen Sie den De-noiser-Schieberegler.

Abbildung 5.21:Falsche Einstellun-

gen sind häufigschuld daran, dass

die Qualität derKlangaufnahme wei-

ter reduziert wird.

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Klangdateibearbeitung mit WinOnCD 6 Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 321

Ob das jeweilige Ergebnis Ihren Erwartungen entspricht, können Sie durchnachträgliches Abspielen kontrollieren. Um den zugewiesenen Effekt wieder zuentfernen, wählen Sie die im Audioeditor angelegte Effektleiste an und rufendazu den Kontextmenübefehl EFFEKT LÖSCHEN ab. Leider hat die Geräusch-minimierung bei zu hohen Korrekturwerten in jedem Fall auch negative Aus-wirkungen auf die Klangklarheit. Sie sollten daher die Einstellungen nichthöher als unbedingt nötig setzen.

Abbildung 5.22: Effekte werden über eine gesonderte Effektspur im Sound-editor verwaltet und können über zuge-hörige Kontextmenü-befehle wieder gelöscht werden.

Equalizer: Eine Alternative zur Optimierung steht Ihnen mithilfe der integrier-ten Equalizer zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie Frequenzbereiche verstärkenoder auch abmindern können. Reduzieren Sie die Frequenzen beispielsweise imBereich 8 bis 16 KHz, werden auch die Störgeräusche herabgesetzt. MarkierenSie also zunächst den zu bearbeitenden Teilbereich oder den gesamten Musik-titel und öffnen Sie den parametrischen Equalizer mit EFFEKTE/PARAM. EQbzw. den 10-Band-Equalizer mit EFFEKTE/EQ 10. Bei Bedarf können Sie beideEqualizer auch parallel einsetzen. Sie können die Klangeinstellungen auchwährend des Abspielens vornehmen und erhalten so unmittelbar einen Ein-druck von den gemachten Änderungen. Die Handhabung der Equalizer erfolgtbeim 10-Band-Equalizer über Schieberegler. Beim parametrischen Equalizerkönnen Sie beliebige Frequenzen anwählen und mithilfe der Maus herauf- oderauch herabsetzen.

Abbildung 5.23: Detaillierte Änderun-gen am Klangbild nehmen Sie mithilfe der Equalizer-Funk-tionen vor.

Effektzuweisung

Sind Sie mit dem Klangergebnis noch nicht zufrieden, können Sie die Klangdateimithilfe von Effekten weiter optimieren. Die Effektzuweisung erfolgt jeweils für denaktuell markierten Bereich, also nur wahlweise für den gesamten Titel. Sie rufen dieEffekte über das untergeordnete Menü der Symbolschaltfläche EFFEKTE ab. Sie kön-

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

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nen beispielsweise Stereoeffekte verstärken (STEREO), Monoaufnahmen in Stereo-aufnahmen umwandeln (MONO->STEREO), das Abspielen beschleunigen (BE-SCHLEUNIGEN), den Raumklang verstärken (RAUMKLANG), den Titel verfremden(ROBOVOICE, ALIENIZE), Störgeräusche herausfiltern (DENOISER) oder mit Equali-zern (PARAM. EQ, EQ 10) bestimmte Frequenzbereiche verstärken oder herabset-zen. Die Auswirkung der Effekte können Sie am besten spielerisch austesten.

Geänderte Klangdateien sichern

Ist die Endfassung für die Klangdatei erstellt, können Sie diese in einer gesondertenKlangdatei abspeichern. Klicken Sie dazu die Schaltfläche EXPORTIEREN an. Im fol-genden Dialog wählen Sie das Zielverzeichnis, einen Dateinamen, einen Dateityp(WAV, WMA oder MP3) sowie die Kompressionsrate und bestätigen mit SPEI-CHERN.

Abbildung 5.24:Abspeicherung der

geänderten Aus-gangsdateien einerneuen Klangdatei.

Besitzen Sie keinen gesonderten Soundeditor, aber das Brennprogramm WinOnCD6, dann können Sie den darin enthaltenen Soundeditor zur Bearbeitung von Klang-dateien nutzen. Benötigen Sie einen leistungsfähigeren Soundeditor, können Sieauch auf GoldWave zurückgreifen, der im Bereich der Shareware verfügbar ist undvor dem Kauf umfassend getestet werden kann. Die Grundfunktionen dieses Share-ware-Soundeditors sind in Kapitel 5.5 zusammengefasst.

5.5 Klangdateibearbeitung mit GoldWaveEiner der populärsten Soundeditoren, der im Shareware-Bereich zu finden ist undsich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut, ist das Programm GoldWave, das in deraktuellen Version 5.08 auch auf der Buch-DVD enthalten ist. Das Programm er-laubt neben der Klangbearbeitung auch eine Klangaufzeichnung, auf die nachfol-gend allerdings nicht mehr im Detail eingegangen werden soll. Die erweiterteKlangbearbeitung soll exemplarisch an bereits digitalisierten Klangdateien gezeigtwerden. Sie können das Programm nutzen, wenn Sie nicht über den Nero Wave Edi-tor und auch nicht über das Brennprogramm WinOnCD 6 verfügen und die Klan-gaufzeichnung mithilfe eines einfacheren Audiorecorders durchgeführt haben (z.B.ACL Record). Ferner bietet sich das Programm an, wenn Sie Abschnitte unter-schiedlicher Klangdateien zusammenfügen wollen, da es die komfortable und par-

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Klangdateibearbeitung mit GoldWave Kapitel 5

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allele Bearbeitung mehrerer Klangdateien mithilfe einer Mehrdokumentenschnitt-stelle (MDI-Interface) ermöglicht.

Parallele Klangdateibearbeitung im Nero Wave Editor: Wollen Sie mit dem NeroWave Editor mehrere Klangdateien parallel bearbeiten und Klangdateiabschnittezwischen diesen Dateien austauschen, dann müssen Sie das Programm mehrfachladen und zwischen den einzelnen Instanzen nach Bedarf wechseln. Über den Men-übefehl BEARBEITEN/KOPIEREN IN ZWISCHENABLAGE VON WINDOWS können Siemarkierte Bereiche einer Instanz in die Zwischenablage kopieren und mit BEARBEI-TEN/EINFÜGEN an der aktuell markierten Position im Frequenzband einer weiterenInstanz einfügen.

Abbildung 5.25: GoldWave – ein mächtiges Werkzeug zur Klangbearbeitung.

Programm starten und Klangdateien laden

Nachdem Sie das Programm GoldWave eingerichtet haben, können Sie Klangdatei-en zur Bearbeitung laden. Das Programm selbst unterstützt eine Vielzahl an unter-schiedlichen Dateiformaten. Auch das Laden der gängigen KlangdateiformateWAV, MP3, OGG und WMA ist für das Programm kein Problem.

Abbildung 5.26: Das Desktop-Sym-bol zum Programm GoldWave.

1. Programm starten: Starten Sie GoldWave über den Menübefehl START/ALLE PROGRAMME/GOLDWAVE/GOLDWAVE und bestätigen Sie dennachfolgenden Shareware-Hinweis mit DATEI/BEENDEN. Alternativ kli-cken Sie auf das Desktop-Symbol des Programms.

2. Klangdatei(en) laden: Laden Sie nun zunächst eine zu bearbeitende Klangdatei,indem Sie den Menübefehl FILE/OPEN abrufen, die existierende Klangdatei wäh-len und mit ÖFFNEN bestätigen. GoldWave erlaubt unter anderem die Nachbe-arbeitung von WAV-, MP3- und auch WMA-Dateien. Das Laden komprimierterKlangdateien nimmt geraume Zeit in Anspruch, da diese zunächst in das WAV-Format umgewandelt werden müssen. Die WAV-Datei selbst wird temporär aufder Festplatte abgelegt, so dass Sie für die Klangdateibearbeitung in CD-Quali-tät pro Minute in etwa 10 Mbyte Speicherkapazität benötigen. Für die Dauer

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

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der Umwandlung wird eine Fortschrittsanzeige eingeblendet. Das Laden selbstkann je nach Ausgangsformat unterschiedliche Zeit erfordern.

Temporärverzeichnis: Welches Temporärverzeichnis von GoldWave genutzt wird,kann übergeordnet nach Anwahl des Befehls OPTIONS/STORAGE bestimmt werden.Standardmäßig erfolgt die Ablage in einem untergeordneten Verzeichnis des Benut-zerverzeichnisses. Haben Sie auf einem anderen Laufwerk mehr Speicher zur Ver-fügung als auf dem Systemlaufwerk, sollten Sie das Verzeichnis zur Verwaltung derTemporärdateien in jedem Fall auf das Laufwerk mit mehr freiem Speicherplatzverlegen.

3. Parallelbearbeitung mehrerer Klangdateien: GoldWave erlaubt nicht nur dasLaden einer einzelnen, sondern auch mehrerer Klangdateien parallel. Dies hatden Vorteil, dass Sie markierte Blöcke von einer Klangdatei an eine beliebigePosition einer anderen Klangdatei kopieren und einfügen können. Gegebenen-falls können Sie nach Anwahl des Befehls FILE/NEW auch eine neue, leere Klang-datei anlegen und darin kopierte Blöcke anderer Klangdateien einfügen und neuzusammenstellen. Alle geladenen und geöffneten Klangdateien werden imHauptdialog der Anwendung in getrennten Dokumentenfenstern verwaltet. DieFunktionen zum Anordnen der Fenster untereinander befinden sich im MenüWINDOW. Dort finden Sie auch Befehle, um einzelne Fenster gezielt zu aktivie-ren, zu stapeln (CASCADE) oder untereinander auszurichten (TILE).

Klangdateien aufzeichnen, abspielen und bearbeiten

Nachdem Sie die Klangdateien geladen haben, können Sie diese aus der Anwendungheraus entweder in der Gesamtheit oder lediglich über markierte Bereiche abspie-len. Sie können bei Bedarf neue Inhalte für Klangdateien aufzeichnen oder neueInhalte in bereits vorhandene Klangdateien aufzeichnen.

Markierung und Zoom: Um innerhalb eines Fensters Teilbereiche zu markie-ren, nutzen Sie die Maus. Den Anfang und das Ende eines Bereichs markierenSie mit der linken Maustaste oder über die Kontextmenübefehle SET START

MARKER (Bereichsanfang) und SET FINISH MARKER (Bereichsende) des jeweili-gen Frequenzbands. GoldWave erlaubt das Zoomen innerhalb des Frequenz-bands über das Menü VIEW (z.B. ZOOM IN, ZOOM OUT, ZOOM 1:1 usw.). Umeinen Titel in der Gesamtheit zu markieren, sollten Sie den Zoomfaktor so set-zen, dass der Titel in der Gesamtheit angezeigt wird. Wählen Sie dazu die Sym-bolschaltfläche ALL an. Mit EDIT/DELETE können Sie markierte Bereiche lö-schen und mit EDIT/REPLACE markierte Bereiche durch zuvor kopierte Blöckeersetzen.

Abbildung 5.27:Kontextmenü zur

Bereichsmarkierungund Symbolschaltflä-

chen zur Änderungdes Zooms.

Klangdatei in derGesamtheit anzeigen

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Klangdateibearbeitung mit GoldWave Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 325

Abspielfunktion: Nachdem Sie die Anlage von Fenstern zur Klangbearbeitungsowie die Markierfunktion bereits kennen gelernt haben, sei darauf hingewie-sen, dass auch GoldWave eine Abspielfunktion besitzt. Diese bezieht sich je-weils auf das aktive Fenster und den darin markierten Bereich. Die Abspiel-funktionen werden standardmäßig über eine automatisch eingeblendeteSymbolleiste samt Pegelanzeige zur Anwahl bereitgestellt.

Abbildung 5.28: Abspielfunktionen in der Symbolleiste.Alternativ können Sie auch ein erweitertes Dialogfeld für die Abspielfunktio-

nen anzeigen lassen. Der Vorteil: Sie können die Frequenzen in unterschied-lichen Varianten visualisieren lassen. Das Dialogfeld kann über den BefehlWINDOW/CLASSIC CONTROL (Dialogfeld), WINDOW/HORIZONTAL CONTROL

(horizontale Anordnung) und Window/Vertical Control (vertikale Anordnung)auf drei unterschiedliche Arten angezeigt werden.

Abbildung 5.29: Abspiel- und Auf-nahmefunktionen im Dialog.

Innerhalb des Dialogfelds Device Control finden Sie im oberen linken Bereichdie Symbolschaltflächen zum Abspielen (PLAYS…), zum Stoppen des Abspie-lens (STOPS…), zum Pausieren (PAUSES…), aber auch zum schnellen Vor-(PLAYS FAST FORWARD) und Zurücklauf (PLAYS BACKWARDS) bei gleichzeitigerWiedergabe. Mithilfe der Schieberegler können Sie zudem die Lautstärke, dieBalance sowie die Abspielgeschwindigkeit variieren. Änderungen an den Ein-stellungen, wie beispielsweise der Geschwindigkeit, sind für alle Fenster gültig,haben allerdings keine Auswirkung auf die Klangdatei selbst.

Klangaufzeichnung: Wie bereits erwähnt, können Sie GoldWave auch zur Auf-zeichnung analoger Klänge nutzen. Dazu brauchen Sie lediglich im DialogfeldDevice Controls bei gedrückter Taste Ÿ die Schaltfläche AUFNAHME (roterPunkt) anzuwählen. Die Aufnahme beginnt im aktiven Fenster gegebenenfallsauch nur für den zuvor markierten Bereich. In bestehenden Klangdateien kön-nen markierte Bereiche damit sehr leicht durch Neuaufnahmen ausgetauschtwerden. Um eingehende Klänge in eine neue Klangdatei aufzuzeichnen, legenSie zunächst mit FILE/NEW ein neues Bearbeitungsfenster an.

LautstärkeBalance

Geschwindigkeit

Blowing Inferno-Visualisierung

Bars-Visualisierung

Pegelanzeige L/R

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto326

Klangverfremdung und -optimierung

Ebenso wie die Audioeditoren von WinOnCD und Nero stehen Ihnen neben denerweiterten Bearbeitungsfunktionen auch Funktionen zur Klangverfremdung und-optimierung zur Verfügung. Sie finden diese Funktionen allesamt im MenüEFFECTS.

Abbildung 5.30:GoldWave stellt eine

umfangreicheSammlung von

Effektfunktionen zurBearbeitung und Ver-fremdung von Klang-

dateien zur Ver-fügung, die keine

Wünsche mehroffen lassen.

Da an dieser Stelle nicht sämtliche Effekte abgehandelt werden können, sollen le-diglich einige dieser Effekte exemplarisch beschrieben werden. Die Effekte selbstbeziehen sich in der Regel nur auf den Bereich, den Sie vor dem Abrufen des jewei-ligen Effekts auch markiert haben (siehe oben).

Geschwindigkeit: Nehmen Sie beispielsweise Schallplattentitel auf, ist die Ge-schwindigkeit nicht in jedem Fall korrekt, da viele Schallplattenspieler keineNachjustierung der Geschwindigkeit zulassen. Sie können die Geschwindigkeitjedoch nachträglich über GoldWave anpassen, indem Sie den Befehl EFFECTS/TIME WARP abrufen. Setzen Sie den Wert per Schieberegler hoch, um die Ab-spielgeschwindigkeit zu erhöhen, und herunter, um die Abspielgeschwindigkeitzu reduzieren. Sie können die Änderung der Spielzeit wahlweise prozentual(Change(%)) oder anhand der Spielzeitlänge vornehmen (Length(s)). Optionalkönnen Sie auch den Algorithmus zur Änderung der Spielzeitlänge im unterenBereich des Dialogfelds beeinflussen und die Änderung im Vorschaumodus ab-spielen lassen. Sind Sie mit der Einstellung zufrieden, bestätigen Sie die Ände-rung mit OK. Danach können Sie die geänderte Klangdatei abspielen und ge-gebenenfalls mit EDIT/UNDO… die letzte Änderung rückgängig machen.

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Klangdateibearbeitung mit GoldWave Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 327

Abbildung 5.31: Über dieses Dialog-feld können Sie die Abspielgeschwindig-keit einer Klangdatei variieren.

Klangdatei umkehren: Ein weiterer interessanter Effekt ist das Umkehren einesmarkierten Klangbereichs, so dass dieser in umgekehrter Reihenfolge abge-spielt wird. Rufen Sie dazu nach der entsprechenden Markierung den BefehlEFFECTS/REVERSE ab. Erinnern Sie sich an dieser Stelle daran, dass Sie sämtli-che Effekte über den Menübefehl EDIT/UNDO… rückgängig machen könnenund daher die Klangergebnisse sehr leicht auf das gewünschte Ergebnis hinüberprüfen können. Die Umkehrfunktion selbst wird direkt ausgeführt, ohnedass dies in einem gesonderten Dialog bestätigt werden muss.

Echo: Über den Befehl EFFECTS/ECHO können Sie Hall einer Aufnahme hinzu-fügen. Die Stärke des Echos variieren Sie mithilfe von Schiebereglern. Überneh-men Sie die Änderungen mit OK.

Abbildung 5.32: Per Dialogfeld fügen Sie markierten Berei-chen ein Echo hinzu.

Dopplereffekte: Ein weiterer interessanter Effekt ist der Doppler. Darüber kön-nen Sie nach Anwahl von + einzelne Punkte ergänzen und über diese die Ge-schwindigkeit senken oder heraufsetzen, indem Sie diese ausgehend von derAchse durch den Punkt 1 nach unten oder oben verschieben. Die in der nach-folgenden Abbildung gesetzten Punkte sorgen dafür, dass der markierte Pro-grammbereich zunächst verlangsamt und anschließend wieder beschleunigtwird. Bestätigen Sie auch hier die Übernahmen mit OK.

prozentual

Zeitwert

Umrechnungsalgorithmus

Page 328: Audio - Video - Foto

Kapitel 5 Klangdateien optimieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto328

Abbildung 5.33:Der Dialog zum

Dopplereffekt.

Equalizer: Ebenso wie die Audiorecorder von WinOnCD und Nero besitztauch GoldWave zwei Equalizer, die Sie über die Befehle EFFECTS/FILTER/EQUA-LIZER bzw. EFFECTS/FILTER/PARAMETRIC EQ abrufen. Beim erstgenanntenEqualizer handelt es sich um einen 7-Band-Equalizer und beim zweiten umeinen parametrischen Mehrband-Equalizer. Der erstgenannte Equalizer ermög-licht das Verstärken und Herabsetzen von Frequenzen per Schieberegler. Beimparametrischen Equalizer wählen Sie ein oder auch mehrere bestimmte Fre-quenzbänder an, um diese anschließend horizontal und/oder vertikal zu ver-schieben. Die Werte, die sich durch die entsprechende Verschiebung ergeben,werden unmittelbar im Dialog ausgegeben. Nutzen Sie auch hier den Vor-schaumodus, um Änderungen unmittelbar zu kontrollieren. Bestätigen Sie diegemachten Änderungen mit OK.

Abbildung 5.34:Komfortable Anpas-

sungen am Klang-bild erlaubt der para-

metrische Equalizervon GoldWave.

Störgeräusche entfernen: Bleibt abschließend anzuführen, dass Sie auch mitGoldWave Störgeräusche einer Klangdatei herausfiltern können. Um ein Hin-tergrundrauschen zu entfernen, nutzen Sie den Befehl EFFECTS/FILTER/NOISE

REDUCTION. Nehmen Sie gegebenenfalls Änderungen an den Einstellungen vor,

Ziehpunkte (Maussteuerung)

Ziehpunkte (Tastatureingabe)Punkte hinzufügen/entfernen

Ziehpunkte (Maussteuerung)

Wahl Frequenzband

Punkte hinzufügen/entfernen

Ziehpunkte (Tastatureingabeund Bildlaufleistensteuerung)

Vorschaumodus

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Klangdateibearbeitung mit GoldWave Kapitel 5

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 329

bevorzugt durch Änderung des Reduktionsschemas im Rahmenfeld Reductionenvelope. Damit wird eine vordefinierte Filterkurve gewählt. Die Filterkurveselbst wird als gelbe Linie grafisch dargestellt. Um manuelle Anpassungen ander Filterkurve vorzunehmen, brauchen Sie lediglich beliebige Positionen die-ser Linie mit der Maus anzuwählen und horizontal und/oder vertikal zu ver-schieben. Kontrollieren Sie das Ergebnis unmittelbar durch Abspielen. Bei Be-darf machen Sie die Änderungen rückgängig und optimieren anschließend diezu verwendende Filterkurve. Prinzipiell ist es sehr zeitaufwendig, eine optimaleGeräuschunterdrückung vorzunehmen. In jedem Fall ist es wichtig, das Klang-ergebnis durch ein Abspielen zu kontrollieren und nur dann mit OK zu bestä-tigen, wenn Sie auch mit dem Klangergebnis zufrieden sind.

Abbildung 5.35: Dialog zur Geräusch-unterdrückung.

Bearbeitete Klangdateien sichern und Programm beenden

Ist eine Klangdatei entsprechend Ihren Wünschen bearbeitet, können Sie diese dau-erhaft abspeichern. Rufen Sie dazu den Befehl FILE/SAVE AS ab.

Abbildung 5.36: Dateidialog zum Speichern geänder-ter Klangdateien.

GoldWave unterstützt diverse Audioformate, wie beispielsweise das WAV-, WMA-oder auch das MP3-Format. Legen Sie das gewünschte Zielformat über das Kom-binationslistenfeld Dateityp und die Klangqualität über das KombinationslistenfeldAttributes fest. Geben Sie im Textfeld Dateiname den gewünschten Zieldateinamen

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Kapitel 5 Klangdateien optimieren

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ohne Dateikürzel ein, wechseln Sie nach Bedarf das Zielverzeichnis und bestätigenSie mit SPEICHERN. Um das Programm abschließend zu beenden, rufen Sie den Be-fehl FILE/EXIT auf.

Sie sehen also, dass Sie mit den spezialisierten Programmen zur Klangbearbeitungweitaus mehr Funktionen angeboten bekommen, als dies bei den einfacherenAudiorecordern der Fall ist, die mitunter auch als Teilfunktionen in Standardpro-gramme eingebettet sind. Dafür müssen Sie allerdings in Kauf nehmen, dass sich dieHandhabung der Spezialprogramme komplexer gestaltet. Im folgenden Kapitelwerden erweiterte Bearbeitungsvarianten beschrieben, mit deren Hilfe Sie Klangda-teien nicht nur verfremden, sondern auch neu abmischen, als Hit-Mix oder Remixzusammenstellen können.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 331

6 Klangdateien nachbearbeiten

Wie Sie bereits in Kapitel 5 anhand der Programme WinOnCD 6 und GoldWave er-fahren haben, können Klangdateien nicht nur optimiert, sondern auch so weit be-arbeitet werden, dass sie von der ursprünglichen Klangdatei erheblich abweichenund mitunter sogar wie gänzlich neue Musiktitel klingen. Sie können Klangdateienverfremden, für den Karaoke-Einsatz vorbereiten und darin enthaltene Stimmenentziehen, neu mit mehreren Titeln zusammenstellen (Hit-Mix) oder entsprechendeinem DJ neu remixen und mit Zusatzstimmen, Sound und Geräuschen hinterlegen.Prinzipiell sind Ihnen keine Grenzen gesetzt und in welchem Umfang Sie Klang-dateien bearbeiten, bleibt letztendlich nur Ihrer Fantasie überlassen. Allerdingsmüssen Sie bei der Bearbeitung auch mit einem entsprechenden Zeitbedarf planen,da sich ein umfangreich bearbeiteter Titel nicht mehr mit wenigen Mausklicks an-fertigen lässt.

Bleibt an dieser Stelle erneut auf das Urheberrecht hinzuweisen. Das Zusammenmi-schen und Remixen von urheberrechtlich geschützten Klangdateien ist lediglich imprivaten Bereich zulässig. Die neu gemischten und überarbeiteten Titel dürfen alsoweder verteilt noch in irgendeiner Weise öffentlich aufgeführt oder kommerziell ge-nutzt werden. Ein Hinterlegen von Videofilmen mit selbst arrangierter Musik, dieihrerseits urheberrechtlich geschützt ist, wäre also durchaus denkbar. Wie SieKlangdateien umfassend nachbearbeiten, wird in diesem Kapitel in erster Linie an-hand des Programms Nero 6.x gezeigt. Innerhalb des Brennprogramms finden Sieneben dem Nero Wave Editor auch das Programm Nero Sound Trax, über das Siemehrere Klangdateien untereinander abmischen und um beliebige Übergänge er-weitern können. Sofern sinnvoll, werden auch zusätzlich einige Programme ausdem Freeware-Bereich berücksichtigt, mit deren Hilfe Sie erweiterte Bearbeitungs-funktionen erhalten, wenn Sie selbst nicht mit dem Brennprogramm Nero arbeiten.

6.1 Echo, Hall & Co. – Klangeffekte zuweisenKlangeffekte dienen zum einen dazu, Klangdateien zu optimieren (vergleiche Kapi-tel 5), so dass sie der ursprünglichen Klangaufnahme möglichst nahe kommen, undzum anderen dazu, Klangdateien zu verfremden, so dass sie anders und mituntersogar besser klingen. Mittlerweile ist das Verfremden und Bearbeiten von Musik-stücken groß in Mode gekommen. Einzelne Musiktitel von Künstlern werden häu-fig auf Maxi-CDs bereits in unterschiedlichen und neu gemischten Varianten ver-öffentlicht. Und da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, gefällt dem einenZuhörer das Original besser, während andere Zuhörer ein als Remix bezeichnetesStück bevorzugen.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

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Abbildung 6.1:Elvis – die erfolg-

reichsten Remixe dervergangenen Jahre(Bildquelle: BMG).

Auch ältere Musiktitel werden zunehmend Opfer des Remix. Der Remix ermöglichtes, die älteren und in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreichen Titel an den ak-tuellen Zeitgeschmack anzupassen. Dazu werden alte Stimmen mit neuer Musikund neuen Effekten hinterlegt, neu arrangiert und neu abgemischt. Mitunter wer-den Textpassagen getauscht, bestehende Passagen der ursprünglichen Aufnahmegelöscht, um diese mit neuen Passagen aufzufüllen. Die erfolgreichsten Remix-Ver-sionen älterer Musiktitel, nämlich Rubberneckin’ 2003 und A Little Less Conver-sation wurden vom Künstler Elvis Presley hergestellt und haben dafür gesorgt, dassder King des Rock’n’Roll populärer ist als je zuvor und das, obwohl die letzteSchallplattenaufnahme dieses Künstlers immerhin aus dem Jahre 1977 stammt unddie remixten Titel bereits Ende der 60er Jahre analog aufgezeichnet wurden.

Häufig werden inzwischen auch Monoaufnahmen zu Stereoaufnahmen aufbereitetund Stereoaufnahmen neu abgemischt, um diese im Dolby Digital 5.1-Raumklangneu zu veröffentlichen. Dies geschieht häufig in Verbindung mit den Video-Clips,die sich für eine gesonderte Vermarktung auf DVD eignen. Das beste Beispiel fürsolche Überarbeitungen liefert die Gruppe Queen.

Natürlich ist der Remix nur eine Variante der Klangbearbeitung. Die Klangbearbei-tung selbst hat bereits mit Einführung der Audio-CD in großem Stil begonnen.Immer mehr Aufnahmen auch älterer Künstler, deren Aufnahmen lediglich analogvorliegen, wurden vor der Veröffentlichung auf Audio-CD digital überarbeitet, umdie Klangqualität zu verbessern und ein kristallklares Klangbild zu schaffen. In wel-chem Umfang eine Klangbearbeitung allerdings eine Qualitätsverbesserung bringt,ist in jedem Fall abhängig von der Qualität des ehemals analog aufgezeichnetenAusgangsmaterials.

6.1.1 Klanganpassung per Equalizer

Der Equalizer (Kurzform EQ, engl. Angleicher) dient dazu, eine bestehende Auf-nahme mit einem neuen Klang abzuspielen. Per Definition handelt es sich hierbeium eine Komponente zur Bearbeitung und Entzerrung von Tonfrequenzen. Dazuwird eine Klangdatei in mehrere Frequenzbereiche zerlegt, die wahlweise angeho-ben oder auch gesenkt werden können. Die meisten Stereoanlagen stellen ihrerseitsEqualizer bereit, mit deren Hilfe Sie die Wiedergabe nach eigenen Vorlieben ändernkönnen.

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Echo, Hall & Co. – Klangeffekte zuweisen Kapitel 6

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Wollen einige Hörer eher eine Betonung der Bässe, können andere mit zuviel Bass-lauten wenig anfangen und fühlen sich dadurch sogar gestört. Diese Zuhörer kön-nen die Basslaute entsprechend mithilfe des Equalizer abmindern. Die Änderungendes Equalizer haben bei Stereoanlagen verständlicherweise keinen Einfluss auf dasAusgangstonmaterial. Anders sieht es hingegen bei den Bearbeitungsprogrammenfür Klangdateien aus. Diese erlauben die Übernahme in die nachbearbeitete Klang-datei. Der Vorteil: Die Einstellungen müssen nicht jeweils neu festgelegt werden undstehen auch auf den Abspielgeräten zur Verfügung, die ihrerseits nicht über einge-baute Equalizer verfügen (z.B. einfachere Autoradios mit integriertem CD-Player).

Im Nero Wave Editor können Sie den Equalizer nach dem Laden einer Klangdateiüber den Befehl WERKZEUGE/EQUALIZER anzeigen lassen. Innerhalb des Dialogskönnen Sie bereits auf vordefinierte Einstellungen (Voreinstellungen) zurückgreifen,die Bässe anheben (Bass lift) oder senken (Bass cut), Höhen anheben (High lift) odersenken (High cut), der Klangdatei das minderwertige Klangbild eines Radios(Cheap radio) zuweisen oder die Lautstärke heraufsetzen (Loudness). Über denDialog lässt sich das Ergebnis der Klangänderung im Vorschaumodus unmittelbarkontrollieren und bei Bedarf durch Anpassung der Schiebereglereinstellungen fürdie jeweiligen Frequenzbereiche direkt ändern. Den jeweiligen Frequenzbereichkönnen Sie zusätzlich über den jeweils zugehörigen Regler ausweiten oder einengen.Die geänderte Frequenz wird über ein grafisches Schaubild ausgegeben. Zusatzein-stellungen für die Höhen und Tiefen werden im unteren Bereich des Dialogfelds an-geboten. Prinzipiell nehmen Sie darüber die Einstellungen so vor, wie Sie es auchvon einer herkömmlichen Stereoanlage gewohnt sind. Sind Sie mit der Klanganpas-sung zufrieden, bestätigen Sie mit OK.

Abbildung 6.2: Der Equalizer des Nero Wave Editors.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto334

Das Programm GoldWave bietet alternative und leistungsfähigere Equalizer zurKlangbearbeitung in verschiedenen Frequenzbereichen an. Weitere Informationenzu GoldWave und den darin integrierten Equalizern entnehmen Sie Kapitel 5.5.

6.1.2 Karaoke-Filter, Transponieren und Dynamikanpassung

Alle nachfolgend angeführten und erweiterten Bearbeitungsfunktionen haben inerster Linie die Aufgabe, die Klangdatei so zu verändern, dass sie hörbar besserklingt. Dazu stehen sehr unterschiedliche Funktionen zur Verfügung. Alle dieseFunktionen sollen den Gesamteindruck der bearbeiteten Klangdatei nicht so verän-dern, dass diese vom ursprünglichen Klangbild erheblich abweicht. Sie dienen dazu,das Stereoempfinden zu verbessern oder die Dynamik zu verbessern. Einzige Aus-nahmen sind die Funktionen zum Transponieren und zum Entfernen der Stimmen(Karaoke-Filter). Sie finden die erweiterten Befehle zur Bearbeitung des Klangbildsim Hauptmenü WERKZEUGE des Nero Wave Editor.

Stereoprozessor: Der Stereoprozessor erlaubt es, Korrekturen am Stereofeldvorzunehmen und den Stereoeindruck einer bestehenden Klangaufzeichnungzu betonen. Die Bearbeitung der Stereoeffekte erfolgt über ein gesondertes Dia-logfeld. Neben vordefinierten Einstellungen (Voreinstellungen) können Siesämtliche Einstellungen auch selbst festlegen, beispielsweise durch Erhöhungder Stereoerweiterung, durch Änderung des Phasen-Offsets oder durch Aus-pegelung der linken und rechten Kanaleingänge für die Stereosignale. Kontrol-lieren Sie auch hier die vorgenommenen Einstellungen im Vorschaumodus undbestätigen Sie mit OK.

Abbildung 6.3:Dialog zur

Bearbeitung desStereosignals.

Dynamik: Um die Klangdynamik zu bearbeiten, nutzen Sie dieses Werkzeug.Um die Klangcharakteristik zu wechseln, können Sie erneut auf vordefinierteEinstellungen zurückgreifen oder diese durch Einfügen und Änderung vonZiehpunkten ändern.

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Echo, Hall & Co. – Klangeffekte zuweisen Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 335

Abbildung 6.4: Dialogfeld zur Anpassung der Klangdynamik.

Transponieren: Mithilfe dieser Funktion verändern Sie die Tonlage (Tonart) ineiner Klangdatei. Durch die Tonverschiebung kann das Klangergebnis erheb-lich von der ursprünglichen Klangdatei abweichen. Die Stimmen, die Sie ur-sprünglich einem bestimmten Künstler auch hörbar zuweisen konnten, könnennach der Bearbeitung wie das Krümelmonster oder wie Mickey Maus oderauch die Schlümpfe klingen. Über den Regler Intervall setzen Sie die Tonlage inHalbtönen herauf und herab. Eine Feineinstellung ist zudem über den entspre-chenden Regler möglich. In der Regel wird durch die Tonlagenänderung auchdie Spielzeit entsprechend angepasst. Um dies zu verhindern und die Original-spielzeit auch nach der Transponierung beizubehalten, müssen Sie in jedem Falldas Optionsfeld Originallänge beibehalten markieren. Bestätigen Sie die Über-nahme mit OK.

Abbildung 6.5: Transponieren von Musikstücken.

Besitzen Sie später zur geänderten Klangdatei auch das ursprüngliche Original undnutzen beide die gleichen Spielzeiten, dann können Sie diese in einem eigenen Remixzusammenstellen und damit sehr interessante Effekte erzielen.

Karaoke-Filter: Karaoke-Abende scheinen sich nicht nur in Filmen wie BlackRain und Charlies Engel großer Beliebtheit zu erfreuen. Ein Grund mehr,warum entsprechende Funktionen nun auch Einzug in Klangbearbeitungs-programme halten. Die Funktionen sollen die Stimmen aus bestehenden Stereo-aufnahmen herausfiltern, die in die Mitte des Stereoklangfelds eingemischtwurden.

Page 336: Audio - Video - Foto

Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto336

Abbildung 6.6:Über den Karaoke-Filter können Stim-

men in bestehendenStereoaufnahmen

herausgefiltertwerden.

Dies hat den Vorteil, dass Sie Karaoke-Klangdateien ohne Stimmen aus der ur-sprünglichen Klangdatei heraus generieren können. Ein gesonderter Erwerb vonextra eingespielten Karaoke-Klangdateien ist demnach nicht mehr erforderlich.Die gefilterten Klangdateien lassen sich natürlich auch nutzen, um mithilfe derso generierten Musik eigene Musiktitel einzuspielen, in denen Sie selbst oder Be-kannte und Freunde als Sänger auftreten. Natürlich können Sie, entsprechendden Aufnahmen anderer Künstler, die Stimmen auch nachbearbeiten und so ver-fremden, dass im Nachhinein keiner mehr erkennt, wer da denn letztendlich ge-sungen hat. Frei nach dem Motto: Deutschland sucht noch einen Superstar.

Der Karaoke-Filter lässt sich nicht nur sinnvoll für Karaoke-Abende, sondern auchim Bereich der Sounduntermalung von Videofilmen sinnvoll nutzen. Hier benötigenSie häufig einzelne Musikaufnahmen in unterschiedlichen Varianten. Wie wäre esbeispielsweise, wenn Sie innerhalb eines Films die Variante ohne Stimme und erstam Ende eines Films die gleiche Klangdatei, nun aber mit der ursprünglichen Stim-me nutzen. Ähnlichkeiten, die sich dabei zu bekannten Filmen wie Titanic ergeben,wären dann übrigens rein zufälliger Natur.

DeEsser: Mit diesem Tool, bei dem es sich um einen so genannten »Ent-S-er«handelt, können Zischlaute bzw. überbetonte S-Laute aus einer Klangdatei ent-fernt werden. Die Laute selbst werden anhand eines spezifischen Frequenzbe-reichs ermittelt, wobei diverse Einstellungen (Grenze in dB, Dämpfung in %,Angriffs- bzw. Attack-Zeit in ms und Freigabe- bzw. Release-Zeit in ms) perDialog festlegbar sind. Anders als bei einem Equalizer werden die Frequenz-bereiche bei Erkennen eines S-Lauts nur kurzfristig und nicht dauerhaft ange-passt.

Noise Gate: Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug zur Geräuschreduktion,die entsprechend der jeweiligen Klangdatei dynamisch angewandt wird. Ent-sprechend können Sie auch hier über einen gesonderten Dialog diverse Einstel-lungen (Grenze in dB, Attack-Zeit in ms und Release-Zeit in ms) festlegen. Än-derungen können Sie in der Vorschau testen und mit OK übernehmen.

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Echo, Hall & Co. – Klangeffekte zuweisen Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 337

6.1.3 Soundeffekte

Soundeffekte haben in der Regel die Aufgabe, eine bestimmte Klangdatei hörbar zuverändern. Dazu werden aus einer bestehenden Klangdatei in der Regel bestimmteSignale herausgefiltert, um diese in geänderter Form, beispielsweise moduliert oderauch versetzt, wieder der bestehenden Klangdatei, mitunter sogar mehrfach, hinzu-zufügen. Mithilfe spezieller Effekte können Sie beispielsweise den Chor in einemMusikstück betonen, Stimmen verändern, Klänge verzerren oder gezielt verfrem-den. Die Effektfunktionen, die Ihnen über den Nero Wave Editor standardmäßigangeboten werden, sind nachfolgend zusammengestellt.

Chorus: Dieser Effekt erzeugt einen warmen Klang und vermittelt den Ein-druck der Mehrstimmigkeit (Chor) durch Modulation und Mischen der Ein-gangssignale. Rufen Sie den Befehl ab, können Sie über ein gesondertes Dialog-feld die Eingangsparameter für die Änderung des Klangbilds bestimmen. Fürdie Modulation können Sie die Tiefe in ms und die Frequenz in Hz variieren.Für das Mischen stehen die Optionen Direktes Signal und Effekt bereit, dieüber gesonderte Schieberegler änderbar sind. Um für den Choreffekt gleichzei-tig ein Stereosignal zu generieren, sollten Sie das Optionsfeld Stereo Chorusmarkieren. Alle gemachten Änderungen können Sie im Vorschaumodus kon-trollieren und mit OK übernehmen.

Abbildung 6.7: Mehrstimmigkeit und Choreffekte.

Verzögerung: Bei diesem Effekt werden Echoeffekte durch Wiederholung undzeitliche Verzögerung von Klanginhalten generiert. Die Verzögerungszeit, dieRückkopplung sowie die Einstellungen für das Mischen von direktem und Ef-fektsignal bestimmen Sie über ein gesondertes Dialogfeld. Dieses stellt erneuteine integrierte Vorschaufunktion zur Ergebniskontrolle bereit. Die Übernah-me der Änderungen erfolgt mit OK.

Flanger: Dieser Effekt ist dem Choruseffekt sehr ähnlich. Auch hier werdendurch Modulation und Mischen der Eingangssignale neue Signale generiert,die allerdings zeitverschoben und zusätzlich in der Tonhöhe geändert dem Aus-gangssignal hinzugefügt werden. Das zusätzlich generierte Signal läuft wech-selweise langsamer und schneller als das Original. Im Stereomodus könnendurch Markierung der Option Stereo Flanger sehr schöne Effekte erzielt wer-den.

Wah-Wah: Bei diesem Effekt wird mit einem Bandpass-Filter gearbeitet, überden Mittelfrequenzen nach Zeit verändert werden können. Die Mittelfrequen-zen können dabei in Abhängigkeit des Eingangssignals (Signal RMS) oder nach

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto338

einer vordefinierten Modulationsfunktion (Sine, Triangular, Sawtooth) variiertwerden. Wählen Sie diese Funktion an, werden bereits diverse Voreinstellungenzur Auswahl angeboten. Die Werte für die RMS-Reaktionszeit, das Mischen,die Grenzbereiche in Hz, die Bandbreite und zur Rückkopplung können eben-falls nach Bedarf variiert, im Vorschaumodus beurteilt und mit OK übernom-men werden.

Abbildung 6.8:Einstellungen zum

Wah-Wah-Effekt.

Phaser: Bei diesem Kerbfilter werden die harmonischen Anteile eines Eingangs-signals wechselweise angehoben und gesenkt. Durch diese Verschiebung vonSignalen bekommt das Musikstück einen »schwebenden Charakter«. Auch dieEinstellungen zu diesem Effekt können über ein gesondertes Dialogfeld variiertwerden, über das Sie die Modulationsfunktion, die Modulationsfrequenzsowie Einstellungen für obere und untere Grenzbereiche der Eingangsfrequenzsowie das Mischen festlegen.

Abbildung 6.9:Dialogfeld zur Stim-

menmodifikation.

Stimmenmodifikation: Bei der Stimmenmodifikation werden die Stimmenfre-quenzbereiche durch Änderung des glatten Frequenzverlaufs abgewandelt undverfremdet. Die Änderung erfolgt über ein Dialogfeld, über das Sie die Ände-rungen grafisch über Ziehpunkte mit der Maus vornehmen. Durch Änderungder Effektparameter können Sie Stimmen höher oder dunkler erscheinen lassenund bis zur Unkenntlichkeit verfremden. Nutzen Sie auch bei dieser Funktiondie Vorschaufunktion und übernehmen Sie die Änderungen mit OK.

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Echo, Hall & Co. – Klangeffekte zuweisen Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 339

Änderung über den Effekt Stimmenmodifikation führen mitunter auch dazu, dassMusik verfremdet wird. Mit der Stimmenmodifikation lassen sich sehr futuristischklingende Klangstücke erzeugen.

Pitch-Tuning: Mit diesem Effekt kann die Intonation von Gesangs- oder Instru-mentalaufnahmen korrigiert werden. Um dies zu ermöglichen, wird über einengesonderten Algorithmus permanent die Tonhöhe analysiert und bei Bedarfkorrigiert.

Multi-Tap-Delay: Mithilfe dieser Funktion kann ein gestaffeltes Echo generiertwerden. In einem gesonderten Dialogfeld können Sie jede Staffelung über diezugehörige Schaltflächen 1 bis 8 gezielt anwählen und anschließend die zu-gehörigen Einstellungen Verzögerung, Gain und Schwenken variieren. Fernerkönnen Sie Einfluss darauf nehmen, wie das Eingangssignal mit dem generier-ten Signal gemischt werden soll.

Abbildung 6.10: Dialogfeld zur Defini-tion eines gestaffel-ten Echos.

Modulation: Durch Amplituden- und Frequenzmodulation anhand eines vor-gegebenen Modulationssignals können Sie ein Eingangssignal mit einemmodulierten Signal mischen. Im zugehörigen Dialogfeld finden Sie bereits eini-ge Voreinstellungen, die Sie jedoch im Detail auch selbst variieren können.Nutzen Sie dazu bevorzugt das Modulationssignal User Defined. In diesemFall können Sie die grafisch angezeigten Modulationskurven über Ziehpunktedirekt variieren. Ebenso können Sie Einfluss auf den Frequenzbereich und dasMischen selbst nehmen. Wie sehr sich Eingangs- und Ausgangssignal unter-scheiden, ist in jedem Fall abhängig von den genutzten Einstellungen. Das neueKlangbild kann nur minimal vom Ausgangssignal abweichen oder sich durchunüberhörbares Leiern zu erkennen geben. Um die Möglichkeiten diesesEffekts zu erfassen, sollten Sie sehr intensiv mit den Einstellungen experimen-tieren. Änderungen können Sie im Vorschaumodus testweise wiedergeben las-sen und mit OK übernehmen.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto340

Abbildung 6.11:Dialogfeld zur Fre-quenzmodulation.

Verzerrung: Mithilfe dieses Effekts können Klangdateien nach unterschiedli-chen Methoden verzerrt werden. Die Methode und die Stärke der Verzerrungkönnen über ein gesondertes Dialogfeld bestimmt werden, über das Sie auchangeben, wie das Mischen von Eingangs- und Effektsignal erfolgen soll.

Re-Analog: Mittlerweile gibt es sehr viele Musikliebhaber, die Audio-CDs fürzu künstlich halten und für die das Klangbild der Audio-CDs zu steril wirkt.Kein Wunder also, dass die alte Schallplatte auch für neue Veröffentlichungenwieder herangezogen wird. Auch leistungsfähige und hochwertige Schallplat-tenspieler gehören wieder zum Standard-Repertoire der Elektronik-Fachmärk-te. Für all die, die den Nero Wave Editor nutzen, steht die Funktion Re-Analogzur Verfügung. Darüber wandeln Sie das saubere Klangbild einer von CD ge-rippten Datei so um, als wäre sie analog über eine (alte) Schallplatte eingespieltworden. Selbst Klickgeräusche und Knackser können einer Klangdatei hinzu-gefügt werden und zwar so, als ob die Musik über eine LP (33 U/min), eineSingle (45 U/min) oder eine alte Schellackplatte (78 U/min) eingespielt wordensei. Stellt sich lediglich die Frage, worin der tatsächliche Nutzen dieses Effektsliegt, zumal eine Klangverschlechterung ja nicht im Sinne des Erfinders ist.Oder wollten Sie nicht auch immer schon Audio-CDs brennen, die wie uralteSchallplatten klingen?

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Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 341

Abbildung 6.12: Re-Analog-Effekt – aus Neu mach Alt.

Weitere Effekte finden Sie auch im Menü EFFEKTE/DIRECT X PLUG INS. In diesesMenü klinken sich gegebenenfalls auch Plug-Ins ein, die mit anderen Software-Pro-grammen eingerichtet wurden und demnach nicht fester Bestandteil von Neroselbst sind. Auf eine weiterführende Erläuterung soll daher an dieser Stelle verzich-tet werden.

6.2 Hit-Mix und Re-Mix – KlangdateispielereienBetrachten Sie die Musikbranche, so wird Ihnen auffallen, dass einzelne Musiktitelhäufig in mehreren Versionen verfügbar sind. Neben einer Single- und Maxi-Ver-sion finden Sie auch so genannte Remix-Versionen, die sich häufig erheblich vomursprünglichen Musiktitel unterscheiden oder auch mehrere Musiktitel zusammen-fassen. Letztgenannte Titel werden auch als Hit-Mix bezeichnet. Häufig weisen dieRemix-Versionen spezielle Effekte oder Instrumente auf. Mal ist ein Schlagzeug hin-zugekommen, mal gibt es zusätzliche Stimmen im Hintergrund und mal hört manGeigen und Gitarren, die in der Originalaufnahme völlig fehlen. Selbst Titel, dieursprünglich aus den 50er oder den 60er Jahren stammen, erscheinen mit einerMusik, die aktuellen Titeln alle Ehre macht.

Bislang haben Sie bei sämtlichen Tonaufzeichnungen lediglich Stereokanäle kennengelernt. Jeder Titel hat ein getrenntes Frequenzband für den linken sowie den rech-ten Audiokanal. Um bestehende Klangdateien zu remixen, bedarf es einer Software,die mehrere Klänge zusammenfassen und auch neu abmischen kann. Die Softwareist also nichts anderes als ein Mehrspurtonband. Mehrere Spuren können parallelangeordnet und mit Klangdateien gefüllt werden. Neben Klangdateien, die lediglicheinen kompletten Musiktitel enthalten, können Sie auch auf so genannte Loops zu-rückgreifen. Diese Loops bzw. Klangsequenzen können mehrfach hintereinanderangeordnet werden und vermitteln dann den Eindruck einer zusammenhängendenKlangfolge. Mit einem kurzen Schlagzeug-Loop können Sie einen bestehenden Titelbeispielsweise sehr leicht mit diesem Schlagzeug untermalen.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto342

Abbildung 6.13:ACID XPress öffnet

nach der Erstinstalla-tion ein Beispielpro-

jekt, das sich ausmehreren Tonspuren

und Loops zusam-mensetzt und mithilfeder Schaltfläche Play

abgespielt werdenkann.

Wie Sie selbst einen Hit-Mix erstellen oder bestehende Titel remixen, soll an dieserStelle exemplarisch gezeigt werden. Dazu kommt das Programm Sonic ScreenblastACID XPress 4.0 zum Einsatz, das Sie kostenfrei im Internet erhalten. Auch dasBrennprogramm Nero besitzt mit der darin enthalten Anwendung Nero SoundTraxein Tool, mit dessen Hilfe Sie Hit-Mixe abmischen, im Mehrkanalmodus remixenund bei Bedarf auch verfremden können. Dazu können Sie bereits auf sämtliche Ef-fekte zurückgreifen, die auch in Verbindung mit dem Nero Wave Editor beschrie-ben wurden (vergleiche Kapitel 6.1).

Sie finden die installierbare Fassung von Sonic Screenblast ACID XPress 4.0 auf derBuch-DVD. Sie können das Programm kostenfrei nutzen, müssen sich jedoch zu-nächst unter Angabe Ihres Namens und Ihrer E-Mail-Adresse über das Internet re-gistrieren lassen. Über HELP/GET LOOPS gelangen Sie im Internet zur Herstellerseiteund können darüber kostenfreie Musiksequenzen (so genannte Loops) herunterla-den, die Sie anschließend in eigenen Remixen einsetzen können. Als Loops könnenSie natürlich auch analog aufgezeichnete Klänge nutzen. Das Programm unterstütztals wichtigste Eingabeformate die Formate WAV, WMA und MP3. Das Programmist auch in einer erweiterten Fassung erhältlich und enthält dann neben CD-Brenn-funktionen eine Grabbing-Funktion zum Auslesen von Audio-CDs sowie erweiterteFunktionen zur Klangbearbeitung. Stellenweise blendet das Programm in der freienVersion mitunter Werbedialoge ein, die Sie mit CLOSE schließen können.

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Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 343

ACID XPress installieren und registrieren

Wie bereits erwähnt, müssen Sie das Programm ACID XPress zunächst über ein ge-sondertes Einrichtungsprogramm installieren. Treten bei der Installation Problemeauf, sollten Sie erst die vorhandenen Dateien aus dem benutzerspezifischen Tempo-rärverzeichnis löschen. Sie finden dieses Verzeichnis unter dem Namen \Dokumenteund Einstellungen\Benutzername\Lokale Einstellungen\Temp, wobei der Benutzer-name in den vorangehenden Pfadnamen durch Ihren Benutzernamen, den Sie aufIhrem Rechner verwenden, zu ersetzen ist.

Starten Sie das Programm erstmalig, müssen Sie sich zunächst online oder telefo-nisch registrieren lassen. Markieren Sie dazu im ersten Dialog die Option I wouldlike to use Sony Screenblast ACID XPress 4.0 und bestätigen Sie durch wiederholteAnwahl der Schaltfläche WEITER. Für die Registrierung ist dann die Eingabe vonVorname (First name) und Nachname (Last name), Adresse (Address), Stadt (City),Land (Country) und E-Mail-Adresse (E-mail) erforderlich. Bestätigen Sie mit FER-TIG STELLEN. Kann die Online-Verbindung nicht hergestellt werden, können Sie dietelefonische Registrierung vornehmen.

6.2.1 Ein Hit-Mix im Eigenbau

Das Programm ACID XPress 4.0, das nachfolgend nur noch als XPress bezeichnetwird, stellt bereits in der kostenfreien Version eine Vielzahl leistungsfähiger Funk-tionen bereit. Insgesamt stehen Ihnen zum Abmischen eines neuen Musiktitels zehnTonspuren zur Verfügung, die Sie nach Bedarf mit unterschiedlichen Klangdateienund/oder Loops füllen können. Die erste Musiktitelvariante, die hier mithilfe vonXPress erzeugt werden soll, ist der Hit-Mix. Bei einem Hit-Mix werden üblicher-weise mehrere Titel eines einzelnen Interpreten untereinander abgemischt. Aber na-türlich können Sie nach gleichem Schema beliebige Titel zu einem neuen Titel zu-sammenmischen. Die einzelnen Titel können ganz oder auch nur in Teilen innerhalbdes Hit-Mix aufgenommen werden. An dieser Stelle wird vorausgesetzt, dass Sie diezusammenzumischenden Titel auf der Festplatte bereits im WMA-, MP3- bzw.WAV-Format vorliegen haben.

1. Programm starten und Projekt anlegen: Führen Sie das Programm über einenDoppelklick auf das Desktop-Symbol Screenblast ACID XPress 4.0 aus. StartenSie ein neues Projekt, indem Sie den Befehl FILE/NEW aufrufen. Geben Sie imfolgenden Dialog eine Projektbezeichnung (Title) und gegebenenfalls Infor-mationen zum Interpreten (Artist), dem Bearbeiter (Engineer) sowie einenUrheberrechtsvermerk (Copyright) ein. Über das Textfeld Comments könnenSie zusätzliche Kommentare eingeben. Über die Registerseite Audio nehmen Siegegebenenfalls Änderungen an der Klangqualität vor. Standardmäßig erfolgt dieProjektverwaltung in CD-Qualität, so dass Sie den Dialog direkt mit OK bestä-tigen können.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto344

Abbildung 6.14:Anlage eines

neuen Projekts.

2. Klangdateien auswählen: Nach der Projektanlage können Sie bereits mit der Zu-sammenstellung des Hit-Mix beginnen. Wählen Sie im unteren Bereich auf derRegisterseite Explorer das Verzeichnis über die Strukturansicht an, in der sichdie zu verwendenden Musiktitel befinden. Sie erhalten dann über die nebenste-hende Listenansicht die Musiktitel aufgelistet. Standardmäßig befindet sich dieExploreransicht in der Auto Preview-Funktion. Wählen Sie eine Klangdatei an,so wird diese unmittelbar abgespielt. Die Lautstärke für die Vorschaufunktionkönnen Sie mithilfe des linken Schiebereglers des Mixers variieren, der sich imunteren rechten Bereich des Hauptfensters befindet. Über die Schaltfläche STOP

PREVIEW oberhalb der Exploreransicht können Sie die Vorschaufunktion deak-tivieren und mit AUTO PREVIEW und START PREVIEW jederzeit wieder reaktivie-ren. Über die Vorschaufunktion können Sie zunächst beurteilen, ob ein gewähl-ter Titel für eine Klangzusammenstellung geeignet ist oder nicht. In der Regelsollten Sie in einem Hit-Mix nur Titel mit gleichem Tempo verwenden oder zwi-schen den Titeln Loops einbauen, die die unterschiedlichen Tempi untereinanderangleichen.

Abbildung 6.15:Dateianwahl und

Auto Preview-Vorschaumodus.

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Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 345

3. Titel übernehmen: Um die Titel in den Hit-Mix zu übernehmen, an dieser Stellebeispielsweise vier Titel des Interpreten Elvis Presley, ziehen Sie diese perDrag&Drop von der Exploreransicht auf den oberen Arbeitsbereich. Für jedenneuen Titel wird eine eigene Tonspur angelegt. Im linken Bereich werden dieTitelbezeichnungen mit ausgegeben. Jeder einzelne Titel wird farblich gekenn-zeichnet. Auf die Übernahme des Frequenzbands wird an dieser Stelle zunächstverzichtet. Warum dies so ist, wird anhand des folgenden Arbeitsschritts deut-lich.

Abbildung 6.16: Die Zusammen-stellung der Klangdateien.

Die freie Version des Programms blendet beim Aufrufen diverser Programmfunk-tionen einen Dialog ein, über den Sie weiterführende Online-Informationen abru-fen sowie ein Update zur Vollversion durchführen können. Um das Dialogfeld zuschließen, wählen Sie darin die Schaltfläche CLOSE an.

4. Klangsequenzen arrangieren: Nach der Übernahme stehen Ihnen die Musiktitelzur Verarbeitung und zum Arrangieren zur Verfügung. Im vorliegenden Beispielsollen Teile der Titel nacheinander abgespielt werden. Das bedeutet, dass dieTitel nacheinander anzuordnen sind. Die Platzierung der jeweiligen Frequenz-bänder erfolgt im Arbeitsbereich mit aktivierter DRAW TOOL-Symbolschaltflä-che, indem Sie die Startposition mit der Maustaste anwählen und dann den Titelbei gedrückter linker Maustaste aufziehen. Nun erscheint das Stereofrequenz-band des jeweiligen Titels. Nach gleichem Schema können Sie alle vier Titel plat-zieren. Ist der Aufziehbereich größer als die Klangdatei, wird diese automatischwiederholt gezeichnet und durch eine senkrechte Linie wird der Wechsel zurWiederholung angezeigt.

gewählte Titel

Arrangement-Bereich

Page 346: Audio - Video - Foto

Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto346

Abbildung 6.17:Nacheinander posi-

tionierte Klang-sequenzen und

vergrößertesFrequenzband zur

aktuell bearbeitetenKlangdatei.

5. Bereiche ein-/herauszoomen: Um den Bearbeitungsbereich der arrangiertenMusikstücke optimal in das Bild zu zoomen, wählen Sie die Schaltfläche TIME

SELECTION TOOL an. Markieren Sie dann den Bereich der vier Klangdateien mitder Maus und rufen Sie den Kontextmenübefehl ZOOM TO LOOP REGION ab.Daraufhin werden die markierten Bereiche auf den verfügbaren Arbeitsbereichdes Hauptdialogs gezoomt. Um den Zoommodus zu wechseln, können Siezusätzlich die untergeordneten Befehle zum Menübefehl VIEW/ZOOM nutzen. Inder Regel werden Sie immer die Bereiche optimal ins Bild zoomen, die Sie aktuellbearbeiten. Das können bestimmte Übergänge oder auch nur ganz bestimmteKlangpassagen sein.

Abbildung 6.18:Zoom eines mar-

kierten Bereichs aufden verfügbarenArbeitsbereich.

Eine besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang auch die Bildlaufleisteunterhalb des Bereichs zur Klangarrangierung.

Titel zeichnen (arrangieren)

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Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 347

Abbildung 6.19: Zoomfunktionen im Bereich der horizon-talen Bildlaufleiste.

6. Klangsequenzen positionieren: Die Positionierung der einzelnen Sequenzen inden Tonspuren erfolgt über ein Gitternetz. Mithilfe der Untermenüeinträge zumMenübefehl OPTIONS/GRID SPACING können Sie den Gitternetzabstand variie-ren und im Nachhinein die einzelnen Sequenzen untereinander besser positionie-ren. Die Standardeinstellung ist mit RULER MARKS vorgegeben und kann jeder-zeit reaktiviert werden. Änderungen am Gitternetz haben auch Auswirkung aufdas Zeichnen. Eine neu aufgezogene Sequenz ist immer ein Vielfaches des aktuellgewählten Gitternetzabstands. Änderungen am Gitternetzabstand haben keineunmittelbare Auswirkung auf bereits gezeichnete Sequenzen.

7. Lautstärke/Balance: Zu jedem übernommenen Titel können Sie im linken Be-reich des Arbeitsbereichs über Schieberegler die Lautstärke sowie die Balance fürdie gesamte Tonspur regeln. Die gewünschte Schiebereglerfunktion können Sienach Bedarf einheitlich für alle Klangdateien über das Kontextmenü einer belie-bigen Klangdatei wechseln. Das Kontextmenü wird durch Anwahl des kleinennach unten weisenden Pfeils geöffnet. Die aktuelle Funktion wird hier auch na-mentlich angezeigt. Der Begriff Vol zeigt, dass die Lautstärkeregelung aktiv ist,während der Begriff Pan besagt, dass die Balance-Regelung aktiviert ist.

Abbildung 6.20: Kontextmenü zum Wechseln der Laut-stärke und Balance.

8. Stummschaltung/Solo-Wiedergabe: Im oberen rechten Bereich zur jeweiligenKlangdatei finden Sie die Symbole Mute und Solo. Mit Mute schalten Sie die je-weilige Klangdatei in den stummen Modus und mit Solo alle anderen Klangda-teien stumm. Die erneute Anwahl dieser Schaltflächen deaktiviert die jeweiligeStummschaltung wieder.

9. Aufgezogene Klangdateien splitten: Jeder aufgezogene Bereich einer Klangdateikann im Bearbeitungsbereich geschnitten werden, so dass Sie die getrenntenTeile untereinander frei verschieben und gegebenenfalls auch löschen, getrenntkopieren oder wiederholt einfügen können. Um das Splitten durchzuführen,markieren Sie die Position für das Splitten im Frequenzband und rufen dann denKontextmenübefehl SPLIT AT CURSOR ab. Ebenso können Sie mehrere markierteSequenzen zu einem Titel wieder zusammenfügen, ohne dass die Sequenzen sichdirekt nebeneinander befinden müssen. Leerräume werden mithilfe der zugehö-rigen Klangdatei automatisch aufgefüllt. Die Markierung mehrerer Sequenzenerfolgt durch die Mausanwahl bei gedrückter Taste Á. Über den Kontext-menübefehl JOIN werden die markierten Teile verbunden.

Ziehbereich heraus-/einzoomen

einzoomenZiehschaltfläche zum Strecken/Stauchen

herauszoomenZoom-Werkzeug (Mausselektion)

Lautstärke-Regelung aktivieren

Solo-WiedergabeStummschaltung

Lautstärke-/Balance-Regler

Balance-Regelung aktivieren

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto348

Abbildung 6.21:Kontextmenübefehlzum Splitten an der

aktuell markiertenPosition eines Fre-

quenzbands.

10. Teilbereiche von Klangsequenzen verarbeiten: Standardmäßig beginnen dieTitel mit deren Anfang und Ende dort, wo Sie das Aufziehen beendet haben.Mitunter ist es allerdings sinnvoller, lediglich mittlere Bereiche eines Titels zuübernehmen. Sie erreichen dies, indem Sie den aufgezogenen Bereich anwählenund den linken Rand oder den rechten Rand nachträglich verschieben. Durchdie Änderung ist die Klangdatei oder deren Sequenz mitunter nicht mehr kor-rekt im Gesamtstück positioniert. Sie können den Klangausschnitt jedoch nach-träglich verschieben, indem Sie ihn mit der linken Maustaste anwählen und mitgedrückter Maustaste an die gewünschte Position verschieben.

Abbildung 6.22:Durch Änderung der

linken und rechtenFrequenzbandgren-zen ändern Sie den

Klangausschnitt derübernommenen

Klangdatei.

11. Löschen und Wiederherstellen von Klangsequenzen: Markieren Sie in der Sym-bolleiste die Schaltfläche PAINT TOOL, können Sie mithilfe der rechten Maus-taste aufgezogene Teilbereiche löschen und mithilfe der linken Maustaste Berei-che neu zeichnen. Beim Neuzeichnen wird standardmäßig mit dem Beginn derKlangdatei begonnen, wenn Sie nach rechts zeichnen, und mit dem Ende derKlangdatei, wenn Sie nach links zeichnen. Treffen sich mehrere unverbundeneBereiche, werden diese automatisch zur zusammenhängenden Klangsequenzverbunden. Über die Symbolschaltfläche ERASE TOOL aktivieren Sie die Lösch-funktion, mit deren Hilfe Sie über die linke Maustaste Bereiche der gezeichnetenKlänge entfernen. Mithilfe der rechten Maustaste lassen sich gelöschte Bereicherestaurieren, also so wiederherstellen, wie sie vor dem Löschen vorhanden wa-ren. Es findet also kein Neuzeichnen statt, wie es bei Anwahl der Symbolschalt-fläche PAINT TOOL der Fall ist.

Abbildung 6.23:Löschen und Restau-

rieren von Klang-sequenzen in

einer Funktion. 12. Lautstärke variieren: Jede einzelne Sequenz, die innerhalb einer Tonspur ange-zeigt wird, können Sie in der Lautstärke reduzieren. Wählen Sie dazu den obe-ren Bereich der jeweiligen Sequenz an und ziehen Sie diese mit gedrückterMaustaste nach unten. Die Änderung wird durch eine vertikale blaue Linie ver-anschaulicht, die Sie jederzeit erneut selektieren und wieder verschieben kön-nen.

Page 349: Audio - Video - Foto

Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 349

Abbildung 6.24: Die Lautstärken-reduzierung für eine Klangsequenz wird durch eine einge-zeichnete Linie veranschaulicht.

13. Teilbereiche ein-/ausblenden: Jeden Teilbereich können Sie ferner ein- und/oderausblenden lassen. Zum Einblenden wählen Sie die obere linke Ecke und zumAusblenden die rechte obere Ecke einer Sequenz an. Ziehen Sie die angewählteEcke in den inneren Bereich der Sequenz. Daraufhin wird das Ein- und Ausblen-den durch eine Linie veranschaulicht.

Abbildung 6.25: Jede einzelne Sequenz kann in der Lautstärke ein- und ausgeblendet werden.

14. Teilbereiche kopieren und einfügen: Jede einzeln definierte Teilsequenz kannüber den zugehörigen Kontextmenübefehl COPY kopiert und an einer anderenPosition der gleichen Titelleiste mit PASTE wieder eingefügt werden. Ein Kopie-ren unter den einzelnen Spuren ist allerdings nicht möglich.

15. Geschwindigkeiten variieren: Über den Kontextmenübefehl PITCH SHIFT/UP

SEMITONE können Sie die Geschwindigkeit einer Sequenz schrittweise erhöhen,wobei entstehende Leerräume automatisch durch die zugrunde liegende Klang-datei aufgefüllt werden. Mit PITCH SHIFT/DOWN SEMITONE können Sie glei-chermaßen die Geschwindigkeit schrittweise reduzieren. Überschüssige Infor-mationen der Sequenz gehen dabei verloren.

Abbildung 6.26: Die Geschwindigkeit jeder einzelnen Teil-sequenz kann herab- oder hinaufgesetzt werden.

Mithilfe der zuvor beschriebenen Grundfunktionen können Sie bereits sehrkomplexe Zusammenstellungen der gewählten Musiktitel anlegen. Im Arbeits-bereich erscheint eine Zusammenstellung bereits sehr komplex, obwohl dieZusammenstellung selbst relativ unproblematisch ist. Allerdings werden Siesicherlich ein wenig Übung brauchen, damit die Zusammenstellung optimal istund gut klingt.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto350

Abbildung 6.27:Beispiel für einen

benutzerdefiniertenHit-Mix.

16. Abspielen: Sie können den aktuellen Arbeitsstand jederzeit durch Abspielenkontrollieren. Die entsprechenden Schaltflächen finden Sie unterhalb der Ton-spuren.

Abbildung 6.28:Über diese Schaltflä-chen können Sie die

Klangzusammenstel-lung mitunter sogar

in einer Endlos-schleife (Loop Play-

back) abspielen.

Um lediglich einen Bereich zum Abspielen zu markieren, wählen Sie die Sym-bolschaltfläche TIME SELECTION TOOL an. Das Tool wird durch einen blauenBalken am oberen Rand der Zeitleiste angezeigt. Die Leiste selbst kann mithilfeder farblich hervorgehobenen Ecken vergrößert oder verkleinert werden undinsgesamt verschoben werden. Positionieren Sie nach Reaktivierung der Sym-bolschaltfläche DRAW TOOL die aktuelle Abspielposition mithilfe der linkenMaustaste in diesem Bereich. Achten Sie darauf, dass bei den Abspielfunktio-nen die Schaltfläche LOOP PLAYBACK markiert ist. Starten Sie nun das Abspielenmit PLAY, so wird der gewählte Bereich endlos abgespielt.

Abbildung 6.29:Das Hilfsmittel zur

Bereichsmarkierungund der Bereich zur

Markierung.

17. Hit-Mix speichern: Ist das Musikstück fertig gestellt, können Sie die Projektda-tei mit FILE/SAVE AS sichern. Geben Sie dazu einen Dateinamen, hier beispiels-weise Elvis Mix, ein und bestätigen Sie mit SPEICHERN. Über die Projektdateikönnen Sie Ihren Mix zu einer späteren Bearbeitung erneut laden, Sie benötigenaber weiterhin Zugriff auf die darin verwendeten Klangdateien. Wollen Sie dasProjekt mitsamt der darin eingebundenen Klangdateien sichern, müssen Sie ex-plizit den Projekttyp ACID Project With Embedded Media wählen. Den letzt-genannten Projekttyp können Sie später öffnen, ohne dass die ursprünglich ver-wendeten Klangdateien physikalisch vorhanden sein müssen. Sie werden derProjektdatei hinzugefügt und beim späteren Laden automatisch extrahiert.

18. Hit-Mix in Klangdatei exportieren: Da die Projektdateien ausschließlich vonXPress selbst gelesen und abgespielt werden können, können Sie das neueMusikstück wahlweise auch in eine MP3-, WMA-, WAV- oder auch RealMedia-Klangdatei konvertieren. Rufen Sie dazu den Befehl FILE/RENDER AS ab,vergeben Sie einen Dateinamen, legen Sie den Dateityp sowie die Klangqualität(Template) fest und bestätigen Sie mit SPEICHERN. Die so angelegte Datei kannnun über jeden Player wiedergegeben werden, der auch das gewählte Zielfor-mat unterstützt.

Page 351: Audio - Video - Foto

Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 351

Abbildung 6.30: Umwandlung des Musik-Mixes in eine eigenständige Klangdatei.

Sie können die exportierte gerenderte Datei nun nach Bedarf mit einem Soundeditornachbearbeiten, in weitere Formate konvertieren, zur Untermalung von Videofil-men einsetzen oder aber auch Audio- und/oder MP3- bzw. WMA-CDs brennen. Be-rücksichtigen Sie aber, dass Sie den neuen Hit-Mix lediglich für private Zwecke nut-zen und nicht öffentlich aufführen dürfen, sofern Sie urheberrechtlich geschütztesMaterial verwenden. Im Internet finden Sie bei Bedarf eine Unmenge an Klangda-teien, die urheberrechtlich nicht geschützt und daher frei einsetzbar sind (vergleicheKapitel 4.3.7).

6.2.2 Ein Remix im Eigenbau

Vom Hit-Mix zum eigenen Remix ist es nur noch ein kleiner Weg, da die bereits be-schriebenen Grundfunktionen auch für einen Remix gelten. Lediglich die Vorge-hensweise variiert geringfügig und soll daher kurz zusammengefasst werden. Dabeiwird vorausgesetzt, dass Sie bereits ein neues Projekt angelegt haben.

1. Haupttitel wählen: Bei einem Remix wird ein bestehender Musiktitel mit neuenLoops untermalt. Dies bedeutet, Sie müssen zunächst den zu bearbeitenden Mu-siktitel wählen und in den Arbeitsbereich von XPress übernehmen. Ziehen Sieden Musiktitel selbst auf die maximale Größe und zoomen Sie ihn so, dass er inder Gesamtheit im Bearbeitungsbereich von XPress sichtbar ist.

2. Loops zur Hinterlegung einfügen: Damit ist die erste Tonspur bereits belegt. Alleweiteren Tonspuren, insgesamt immerhin neun Stück an der Zahl, können Siezur Untermalung des Musiktitels nutzen. Dazu bieten sich kurze Loops oderauch vorhandene Midi-Dateien an, die Sie in großer Zahl auch im Internet fin-den und auf die jeweils gewünschte Länge aufziehen können.

Page 352: Audio - Video - Foto

Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto352

Abbildung 6.31:Loops im WAV-,

WMA- oder auchMP3-Format werden

auch von anderenProgrammen (z.B.

von MGIX) bereitge-stellt, die Sie auch

innerhalb von XPresseinsetzen können.

Um zu testen, ob ein Loop oder ein Klang zu einem Musiktitel passt, können Sieden Musiktitel selbst im Explorer-Bereich anwählen, durch Anwahl mit ge-drückter Maustaste abspielen und anschließend den Loop anwählen. Über diePreview-Funktion werden beide Titel nun parallel abgespielt. Sie erkennendaran unmittelbar, ob die Titel zusammenpassen oder nicht. Passende Loopskönnen Sie nun bereits übernehmen und an den Stellen aufziehen, an denen dieseparallel zum Musiktitel abgespielt werden sollen.

Abbildung 6.32:Bei einem Remix

wird ein vorhande-ner Musiktitel mitLoops hinterlegt.

Fehlerhaft übernommene Loops können Sie aus der Klangzusammenstellungentfernen, indem Sie den jeweiligen Loop im linken Bereich anwählen und denzugehörigen Kontextmenübefehl DELETE TRACK aufrufen. Damit wird auch diezugehörige Tonspur wieder freigeben.

Ist der Remix erstellt, können Sie diesen entsprechend den Erläuterungen zum Hit-Mix sichern und optional zu einer eigenständigen Klangdatei umwandeln lassen.Sie müssen sich also nicht auf kopierte und analog eingespielte Klangdateien undderen Optimierung beschränken, sondern können selbst kreativ werden und mithil-fe vorhandener Klangdateien ganz neue Musikstücke zusammenstellen.

6.2.3 Endlos-Mix und Co. – Nero SoundTrax als Alternative

Nero 6.x stellt mit Nero SoundTrax ein gesondertes Programm bereit, über das Sieebenfalls vorhandene Klangdateien neu zusammenmischen können. Sie können mitein oder mehreren Tonspuren arbeiten und unterschiedliche Übergangseffekte nut-zen. Ferner sind in das Programm SoundTrax Aufnahmefunktionen und Effekt-funktionen integriert, die bereits beim Nero Wave Editor beschrieben wurden (ver-gleiche Kapitel 4, 5 und 6). Der wesentliche Unterschied zum Programm ACID

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Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 353

XPress ist, dass in einer einzelnen Tonspur auch mehrere Klangdateien einbindbarsind. Sie benötigen also nicht für jede einzelne Klangdatei mehrere Tonspuren. Eineinfacher Hit-Mix, bei dem mehrere Titel mit speziellen Übergängen verkettet wer-den, lässt sich demnach bereits über eine einzelne Tonspur anlegen. Weitere Tonspu-ren benötigen Sie lediglich, wenn Sie bestehende Klangdateien nicht nur verkettenund mit Überblendeffekten versehen, sondern zusätzlich mit Hintergrundeffektenund Loops hinterlegen wollen.

1. Programm starten: Um das Programm zur Klangbearbeitung zu starten, dop-pelklicken Sie auf das Desktop-Symbol NERO STARTSMART und wählen dann imAusklappbereich der Anwendungen den Eintrag NERO SOUNDTRAX an.

2. Klangdatei(en) auswählen: Um eine oder mehrere Klangdateien in einer Tonspurzusammenzufassen, rufen Sie nun zum aktuellen Track, der standardmäßig imlinken Bereich mit 1-Unbenannt gekennzeichnet ist, den KontextmenübefehlAUDIODATEI(EN) EINFÜGEN auf. Im nachfolgenden Dateidialog können Sie nunwahlweise eine oder auch mehrere Klangdateien für die Übernahme anwählen.Halten Sie zur Mehrfachmarkierung Ÿ bzw. Á gedrückt. Die Dateien kön-nen dabei unterschiedliche Dateiformate besitzen, also beispielsweise MP3,MP4, WMA oder auch WAV. Über den Dateityp können Sie die Auswahl auchauf einzelne Dateitypen einschränken. Mit ÖFFNEN bestätigen Sie die Übernah-me der markierten Dateien.

Klangdateien ordnen und wahlweise überblenden: Haben Sie mehrere Dateienangewählt, können Sie diese nun im Dialogfeld Playliste einfügen bearbeiten.Um einzelne Titel in der Übernahmeliste zu verschieben, wählen Sie die jeweiligeDatei an und nutzen dann zur Verschiebung der Titel die Schaltflächen mit denPfeilen. Markieren Sie das Optionsfeld Kreuzblende zwischen Clips und gebenSie einen Zeitwert in Sekunden im entsprechenden Textfeld an, dann werden dieMusiktitel bereits untereinander verschoben und jeweils sanft überblendet, ohnedass zwischen den einzelnen Titeln Pausen vorhanden sind. Bestätigen Sie dieÜbernahme der geordneten Liste mit OK.

Abbildung 6.33: Ordnen der ausgewählten Klangdateien.

Klangdateien abspielen: Die Dateien werden daraufhin nacheinander in die ak-tuelle Tonspur platziert, wobei die linken und rechten Kanäle über gesonderteFrequenzbänder grafisch angezeigt werden.

Überblendeinstellungen

Titel nach untenTitel nach oben

Titel ordnen

Page 354: Audio - Video - Foto

Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto354

Abbildung 6.34:Laden mehrererKlangdateien in

eine Tonspur.

Jeder Titel erhält in der Darstellung eine unterschiedliche Farbe. Oberhalb desFrequenzbands wird ferner der Musiktitel mit ausgegeben. In der Statuszeilewerden die Gesamtlänge des Projekts und die Anzahl der vorhandenen Tracksinsgesamt ausgegeben. Im oberen linken Bereich finden Sie zudem Schaltflächen,über die Sie die geladenen Inhalte abspielen, pausieren und gegebenenfalls wäh-rend des Abspielens die Lautstärke (Lautst.) und die Balance (Schwenken) regelnkönnen. Die letztgenannten Regler haben dabei keine Auswirkung auf das aktu-elle Projekt, sondern lediglich für die Wiedergabe.

3. Zoom anpassen: Über das Menü ANSICHT/VERGRÖSSERN und ANSICHT/VER-KLEINERN können Sie sich in das aktuelle Projekt hinein- bzw. herauszoomen.Mit ANSICHT/GESAMTES PROJEKT sorgen Sie für die Anzeige des gesamten Pro-jekts. Um lediglich einen Bereich des aktuellen Projekts anzeigen zu lassen, legenSie diesen Bereich mithilfe der Anfangs- und End-Marker in der oberen Band-anzeige fest. Anfangs- und End-Marker können wie in der Abbildung gezeigt ge-trennt voneinander verschoben werden. Jede Änderung im Auswahlbereich wirdunmittelbar auch für den Bearbeitungsbereich übernommen.

Abbildung 6.35:Schaltflächen zum

Zoomen undBereichsmarkierung

mithilfe vonAnfangs- und End-

Markern.

4. Übergangseffekte zuweisen/ändern: Haben Sie die Kreuzüberblendungen bereitsbei der Übernahme der Klangdateien aktiviert, können Sie diese im Bearbei-tungsbereich gezielt zoomen und per Kontextmenübefehl die standardmäßig ge-nutzten linearen Kreuzblenden in exponentiale, logarithmische oder Sinus-Kreuzblenden umwandeln lassen oder aber die Kreuzblenden wieder entfernen.Um den Übergang zu verlängern oder zu verkürzen, können Sie die einzelnenTitel im Bearbeitungsbereich verschieben, so dass diese sich mehr oder wenigerüberlappen.

Page 355: Audio - Video - Foto

Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 355

Abbildung 6.36: Überblendeffekte zuweisen, entfernen und bearbeiten.

Abbildung 6.37 zeigt die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Kreuz-blenden anhand eines grafischen Auszugs eines Frequenzbands.

Abbildung 6.37: Exponentiale, logarithmische, Sinus- und lineare Kreuzblenden.

5. Schnelligkeiten von Musiktiteln schrittweise angleichen: Haben Sie zwei Musik-stücke verbunden, deren Taktzahl voneinander abweicht, dann können Sie dieunterschiedlichen Tempi automatisch und schrittweise angleichen lassen. Wäh-len Sie dazu zur jeweiligen Überblendung den Kontextmenübefehl TEMPI AN-GLEICHEN, wählen Sie eine der angebotenen Angleichvarianten, legen Sie gege-benenfalls die mittlere BPM-Anzahl (Takte pro Minute) per Schieberegler festund bestätigen Sie mit OK. Sie werden sehen, der Übergang zwischen Titeln un-terschiedlicher Geschwindigkeiten klingt damit sehr viel weicher und ist wenigerabrupt.

Abbildung 6.38: Schrittweise Angleichung von Musiktiteln mit unterschiedlicher Taktzahl je Minute.

6. Tracks ergänzen und entfernen: Bleibt zu erwähnen, wie Sie zu den Musiktitelnoptional weitere Tonspuren hinzufügen, um darüber auch Hintergrundeffekte,Schlagzeug-Parts, Gitarren-Solos oder sich wiederholende Musik-Loops zu er-gänzen. Prinzipiell ist die Anzahl der Tonspuren in SoundTrax nicht einge-schränkt. Sie können also sehr viel komplexere Remixe mit SoundTrax generie-ren, als dies mit der Einstiegsvariante von ACID XPress der Fall ist. Dasletztgenannte Programm bietet in der kostenfreien Einstiegsvariante lediglichzehn Tonspuren an. Um neue Tracks bzw. Tonspuren anzulegen, rufen Sie im lin-ken Verwaltungsbereich der Tracks den Kontextmenübefehl TRACK EINFÜGEN

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto356

auf. Über den Befehl TRACK LÖSCHEN können Sie eine eingerichtete Tonspursamt Inhalten wieder löschen, mit TRACK DEAKTIVIEREN deaktivieren Sie sie zeit-weise. Ein Aufruf des Befehls TRACK AKTIVIEREN reaktiviert den deaktiviertenTrack später wieder.

Abbildung 6.39:Ergänzen, Entfernen

und wahlweisesDeaktivieren von

Tonspuren.

7. Tracks benennen: Jeder Track wird mit Unbenannt und einer fortlaufendenNummer gekennzeichnet. Bei mehreren Tonspuren ist es sinnvoll, diese eindeu-tig zu benennen. Dazu rufen Sie zum jeweiligen Track im linken Bereich denKontextmenübefehl TRACKEIGENSCHAFTEN ab, geben im folgenden Dialog eineTrackbezeichnung ein und bestätigen mit OK.

Abbildung 6.40:Dialogfeld zur Ver-

gabe von Track-Bezeichnern.

8. Lautstärke und Balance einzelner Tracks ändern: Bleibt zu erwähnen, dass Siemitunter die Lautstärken der einzelnen Tracks untereinander angleichen undmitunter neu auspegeln müssen, damit diese hörbar zusammenpassen. Um dieLautstärke und Balance für das Projekt (Master) oder eine einzelne gesamte Ton-spur zu ändern, nutzen Sie die Steuerungselemente zum jeweiligen Track im lin-ken Verwaltungsbereich. In diesem Bereich finden Sie für den Master und jedeeinzelne Tonspur getrennte Pegelanzeigen.

Abbildung 6.41:Master- und Ton-

spureinstellungen.

Menü zur Effektzuweisung (vgl. Nero Wave Editor)Master-Einstellungen

Tonspur-Einstellungen (bezogen auf Master-Einstellung)

LautstärkeregelungBalance-RegelungTrack abspielenPegelanzeige

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Hit-Mix und Re-Mix – Klangdateispielereien Kapitel 6

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 357

Lautstärke- und Schwenkkurven: Wollen Sie die Lautstärke und Balance übereinzelne Tonspuren variieren, können Sie auch Lautstärke- und Schwenkkurvenüber die gleichnamigen Kontextmenübefehle des Verwaltungsbereichs der jewei-ligen Tonspur einblenden lassen. Die automatische Anzeige dieser Kurven er-folgt also nicht automatisch, so wie dies im Programm ACID XPress der Fall ist.Nachdem Sie die Kurven eingerichtet haben, können Sie mit der Maus oder perKontextmenübefehl Ziehpunkte einrichten und darüber die Lautstärke und Ba-lance ändern. Über Kontextmenübefehle können Sie zudem Ziehpunkte bearbei-ten, entfernen sowie Kurven auf die ursprünglichen Einstellungen zurücksetzenund aus der Anzeige entfernen.

Abbildung 6.42: Mithilfe von Laut-stärke- und Schwenkkurven können Lautstärken und Balancen gra-fisch über Kurven- und Ziehpunkte im Detail variiert werden.

9. Projekt, CD-Tracks und Audiodateien sichern: Damit haben Sie alle Grundfunk-tionen von Nero SoundTrax kennen gelernt und können nun auch darüber Hit-Mixe, Remixe und Hitkopplungen erstellen. Ebenso wie bei ACID XPress wer-den alle Bearbeitungsschritte über spezielle Projektdateien verwaltet, die Sie mitDATEI/SPEICHERN bzw. DATEI/SPEICHERN UNTER sichern. Mit den BefehlenDATEI/CD-TRACKS IN AUDIODATEIEN EXPORTIEREN bzw. DATEI/IN AUDIODATEI

EXPORTIEREN können Sie die Soundbearbeitung in weiter verteilbare Klangda-teien unterschiedlicher Formate sichern (WAV, MP4, MP3 oder WMA). DieKonvertierung in CD-Audio-Tracks sorgt dafür, dass Sie trotz Überblendung dereinzelnen verketteten Dateien diese später auch über eine Audio-CD getrenntanwählen können. Beim späteren Brennen müssen Sie nur darauf achten, dassSie die Titel in gleicher Reihenfolge brennen und keine Pausen für den Übergangnutzen. Am einfachsten ist dies, wenn die Titel einen einheitlichen Namen undeine fortlaufende Nummer erhalten. Dies ist auch die Standardvorgabe (verglei-che Abbildung 6.43).

Abbildung 6.43: Ausgabedateien zum Brennen einer Audio-CD.

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Kapitel 6 Klangdateien nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto358

Die CD-Dateien selbst werden dabei allerdings im speicherintensiven WAV-For-mat generiert. Um Platz zu sparen, können Sie diese natürlich nachträglich inkomprimierte Klangdateiformate umwandeln (vergleiche Kapitel 7). Beim Ex-port in eine Audiodatei über den Befehl DATEI/IN AUDIODATEI EXPORTIEREN

werden alle Teildateien in einer einzelnen neuen Klangdatei verkettet. BrennenSie die letztgenannte Audiodatei auf eine Audio-CD, ist die direkte Titelanwahlder verketteten Titel dementsprechend nicht mehr möglich.

10. Programm beenden: Mit dem Befehl DATEI/BEENDEN beenden Sie das Pro-gramm Nero SoundTrax. Sie gelangen zurück in die Startanwendung allerNero-Dienstprogramme. Hier können Sie nun ein alternatives Programm an-wählen oder aber die Startanwendung, das so genannte StartSmart, durch An-wahl der SCHLIESSEN-Schaltfläche in der Titelleiste ebenfalls beenden.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 359

7 Klangdateien konvertieren und verwalten

Wie bereits bei der analogen Klangaufzeichnung und der nachträglichen Klang-dateibearbeitung deutlich geworden ist, müssen Sie die Klangdateien in einem be-stimmten Klangdateiformat ablegen, damit Sie diese weiterverarbeiten oder auchüber ein bestimmtes Gerät, einen Player oder gar über das Internet/Intranet sinnvollabspielen können. Welches Format Sie verwenden, richtet sich letztendlich danach,welche Programme Sie zur Klangbearbeitung, zum Videoschnitt sowie zur nach-träglichen Vertonung von Videofilmen oder aber zum Brennen von Audio-CDs nut-zen und welche Eingangsformate die dafür eingesetzten Programme ihrerseits un-terstützen.

Um Klangformate von einem in ein anderes Format umzuwandeln, stehen diverseKonvertierungsprogramme zur Verfügung. Diese können Sie mitunter auch dafürnutzen, um die Klangqualität vorhandener Klangdateien herabzusetzen und einher-gehend damit deren Speicherbedarf zu reduzieren. Durch die letztgenannte Redu-zierung der Klangqualität können Sie mitunter die Titel, die Sie auf ein mobilesGerät übertragen können, drastisch erhöhen. Im Folgenden werden ausgewählteProgramme vorgestellt, die Sie kostenfrei einsetzen können und mit deren Hilfe SieDateien in das erforderliche Klangformat umwandeln können. Außerdem werdenin diesem Kapitel einige spezielle Tools vorgestellt, mit deren Hilfe Sie umfangreicheSammlungen von Klangdateien komfortabel, beispielsweise auf Partys, abspielenkönnen. Alle Programme finden Sie auch auf der Buch-DVD.

Allgemeine Hinweise zu den wichtigsten unterschiedlichen Klangdateiformatenund deren Einsatzgebieten entnehmen Sie bitte Kapitel 4.2.

7.1 Klangdateiformate – welches Format wofür?Prinzipiell ist bei der Formatwahl von Klangdateien neben den Programmen undderen unterstützten Formaten auch der jeweils benötigte Speicherbedarf von erheb-licher Bedeutung. Je weniger Platz Klangdateien beanspruchen, desto mehr davonlassen sich auch auf Festplatten, Speicherkarten, CDs oder auch DVDs unterbrin-gen. Prinzipiell bietet es sich demnach an, bevorzugt komprimierte Dateiformate zuverwenden, die ihrerseits CD-Qualität besitzen bzw. deren Unterschiede zur tat-sächlichen CD-Qualität für das menschliche Ohr nicht hörbar sind.

Mussten Sie vor geraumer Zeit Klangdateien für das Brennen auf Audio-CDs selbstim WAV-Format bereitstellen, so können die meisten Brennprogramme mittlerweilekomprimierte Klangdateiformate direkt verarbeiten und im Hintergrund nach Be-darf automatisch in das WAV-Format konvertieren. Dementsprechend müssen Sienur für ausgewählte Programme und Soundeditoren die komprimierten Dateien

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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selbst in das WAV-Format umwandeln. Dafür werden auf dem Festspeicher je Mi-nute ca. 10 Mbyte Festplattenspeicher benötigt. Aktuelle Audiorecorder und ana-loge Aufzeichnungsprogramme zeichnen zwar standardmäßig im WAV-Format auf,erlauben aber nach Beendigung der Aufzeichnung häufig bereits die direkte Spei-cherung in komprimierten Klangdateiformaten. Dies bedeutet, dass die Konvertier-routinen bereits fest in diese Anwendungen eingebaut sind. Prinzipiell können Siealle Programme, die unterschiedliche Formate unterstützen und sowohl das Ladenals auch das Speichern von Klangdateien erlauben, als Konvertierprogramme vonKlangdateien einsetzen.

Verwenden Sie ältere Brennprogramme zum Erstellen von Audio-CDs, müssen Siegegebenenfalls auch weiterhin Klangdateien der Formate MP3 oder WMA selbstfür die Zusammenstellung auf eine Audio-CD in das WAV-Format zurückver-wandeln, da insbesondere ältere CD-Brennersoftware nicht in jedem Fall das direk-te Brennen der komprimierten Dateien unterstützt. Mobile Geräte erfordern ihrer-seits entweder gezielt das MP3- oder auch das WMA-Format und können mitanderen Klangformaten häufig nichts anfangen. Um Klangdateien über das Internetabspielen zu können, bietet sich hingegen die Verwendung eines Streaming-Formatsan.

Mithilfe der komprimierten Klangdateien können Sie Musiktitel in großer Stück-zahl parallel auf der Festplatte oder auch auf austauschbaren Datenträgern verwal-ten. Sie können den PC im Rahmen von Partys als Stereoanlage nutzen oder dieKlangdateien als Ausgangsmaterial für eigene Audio-CDs verwenden. MP3-CDsfür MP3-Player oder DVD-Player können nicht nur bis zu 25, sondern weit über200 Titel verwalten, womit sich die erforderliche Datenträgerzahl zur Musiktitel-verwaltung drastisch gegenüber herkömmlichen Audio-CDs reduziert. Die wich-tigsten komprimierten Klangdateiformate sind die Formate MP3, MP3Pro, WMAund MP4.

Die Konvertierfunktionen aktueller Programme werden zunehmend verbessert.Viele Programme, wie die aktuellen Brennprogramme, können mittlerweile direktunterschiedliche Klangdateiformate verarbeiten und nehmen die interne Konvertie-rung nach Bedarf selbständig vor.

7.2 Von Klangformat zu KlangformatIn diesem Kapitel wird gezeigt, wie Sie grundlegende Formatumwandlungen vor-nehmen. Die wichtigsten Konvertierungen werden dabei mit dem Programm db-PowerAMP Music Converter durchgeführt. Sowohl das Programm selbst als aucheine große Anzahl unterschiedlicher Codecs (= Codierer-Decodierer), die für dasProgramm erhältlich und für die eigentliche Formatumwandlung verantwortlichsind, finden Sie nicht nur im Internet (vergleiche http://www.dbpoweramp.com), son-dern auch auf der Buch-DVD.

Hauptprogramm: Bevor Sie mit der Konvertierung beginnen, sollten Sie zu-nächst das Konvertierprogramm dbPowerAMP Music Converter einrichten.Es bindet sich nicht nur in den Windows Explorer über spezielle Kontextmenü-befehle ein, sondern kann auch gezielt als eigenständige Anwendung ausge-

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Von Klangformat zu Klangformat Kapitel 7

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führt werden. Die Konvertierung selbst kann von unterschiedlichen Ausgangs-formaten in unterschiedliche Zielformate erfolgen, wobei die Konvertierungeinheitlich abläuft. Welche Formate vom Konvertierprogramm als Eingangs-und Ausgangsformate unterstützt werden, ist abhängig von den Codecs, dieauf Ihrem Rechner eingerichtet sind. Nähere Informationen zum Konvertier-programm finden Sie im Internet auf der Seite http://www.dbpoweramp.com/dmc.htm. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie das Konvertierpro-gramm bereits eingerichtet haben.

Codecs: Welche Formate Sie benötigen und welche Codecs Sie einrichten soll-ten, unterscheidet sich je nach den eingesetzten Anwendungsprogrammen, dieihrerseits auf Klangdateien zugreifen. Berücksichtigen Sie also bei der Codecs-Einrichtung, welche Formate Sie tatsächlich benötigen. Eine Übersicht mit denverfügbaren Codecs, deren Grundvoraussetzungen und weiterführende Hin-weise finden Sie im Internet auf der Seite http://www.dbpoweramp.com/codec-central.htm. Folgende Codecs sollten in jedem Fall zur Grundeinrichtung zäh-len:

– MP4: Neuester MPEG-Standard (AAC), der die Formate MP3 und MP3proersetzen soll.

– MP3Pro: Erweiterter MP3-Standard mit höheren Kompressionsraten alsdas herkömmliche MP3-Format und damit einhergehend mit geringeremSpeicherbedarf. Um diesen Codec nutzen zu können, muss auch dermp3ProAudio-Player eingerichtet sein, den Sie gesondert über die Internet-seite http://wwwmp3prozone.com/download.htm herunterladen können undebenfalls auf der Buch-DVD finden.

– MP3 Fraunhofer IIS Mp3Enc/MP3 Lame/MP3 Blade: Derzeit noch amhäufigsten eingesetztes Kompressionsformat, das über unterschiedlicheCodecs nutzbar ist und von denen der LAME-Codec der populärste Codecist.

– WMA: Windows Media Audio-Format, das in Windows-Betriebssystemenund im Windows Media Player eine wichtige Rolle spielt.

– RealAudio: Eines der wichtigsten Internet-Streaming-Formate.

Alle weiteren Codecs müssen nur dann eingerichtet werden, wenn Sie auchProgramme nutzen, die mit diesen spezielleren Formaten arbeiten. In allen an-deren Fällen sollten Sie hingegen zur Schonung der Systemressourcen auf derenEinrichtung verzichten.

7.2.1 Schnelle Formatumwandlungen – von … nach …

Die Konvertierung selbst verläuft, zumindest wenn Sie mit dem Programm db-PowerAMP Music Converter arbeiten, immer gleich. Sie können die zu konvertie-renden Programme dabei wahlweise über einen Dateiauswahldialog bestimmenoder direkt über den Windows Explorer wählen. Beide Auswahlvarianten werdennachfolgend berücksichtigt.

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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1. Klangdatei(en) im Windows Explorer wählen: Die einfachste Variante zur For-matkonvertierung ist die Anwahl über den Windows Explorer. Wählen Sie alsozuerst das Verzeichnis mit den zu konvertierenden Klangdateien an. Dabei spieltes keine Rolle, ob die Dateien im WMA, MP3, WAV oder einem anderen Formatvorliegen. Markieren Sie dann die zu konvertierenden Dateien. Halten Sie zurMarkierung zusammenhängender Dateien die Taste Á und zur Markierungnicht zusammenhängender Dateien die Taste Ÿ gedrückt. Rufen Sie dann zuden markierten Klangdateien den Kontextmenübefehl CONVERT TO auf.

Abbildung 7.1:Dieser Kontextmenü-

befehl ist mit demKomprimierpro-

gramm dbPowerAMPMusic Converter

verknüpft.

Dateiauswahl per Dialog: Doppelklicken Sie auf das Desktop-Symbol dBPower-AMP Music Converter. Es öffnet sich ein DATEI ÖFFNEN-Dialog, in dem Sie nunein oder auch mehrere Dateien auswählen.

Abbildung 7.2:Auswahl der zu kon-vertierenden Klang-

dateien und Datei-typen im Dialog.

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Von Klangformat zu Klangformat Kapitel 7

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Sie können neben MP3- auch diverse Mpeg-Layer-Sonderformate, MP4- oderauch WAV-Dateien zur Konvertierung auswählen. Um die Dateiauswahl einzu-schränken, können Sie das Dateiformat gezielt über das KombinationslistenfeldDateityp einschränken. Zum Markieren von zusammenhängenden Titeln haltenSie die Taste Á und für unzusammenhängende Titel die Taste Ÿ bei derMausanwahl gedrückt. Bestätigen Sie die Dateianwahl mit ÖFFNEN.

Abbildung 7.3: MP4 und Co. – die Qual der Formatwahl.

2. Konvertierung in ein bestimmtes Zielformat: Unabhängig davon, wie die Klang-dateien ausgewählt wurden, erscheint nun ein weiteres Dialogfeld, über das Siezunächst das Zielformat angeben.

Das Zielformat selbst kann über ein Kombinationslistenfeld im oberen Bereichdes Dialogs angewählt werden. Das jeweils zuletzt gewählte Zielformat wird in-nerhalb des Dialogs vorgewählt und an oberster Position angeführt. Sie könnendas Zielformat nach Bedarf wechseln. Die Formate, die zur Anwahl angebotenwerden, sind bereits abhängig von den eingerichteten Codecs. Im vorliegendenFall werden beispielsweise die Formate AIFF, MP2, MP3, MP3Pro, MP4 (NeroAAC), Ogg Vorbis, Wave und WMA angeboten. Im Beispiel wird als ZielformatMP4 durch Anwahl des Nero AAC-Codec gewählt, der hier durch das Pro-gramm Nero Reloaded eingerichtet wurde und auch korrekt von dbPowerAMPMusic Converter erkannt wird.

Um aus dem Dialog heraus eine Online-Verbindung herzustellen und darüber be-stimmte Codecs nachzuinstallieren, können Sie die Schaltfläche TRY POWER PACK

anwählen.

3. Formateinstellungen: Unterhalb des Kombinationslistenfelds werden Einstellun-gen für das jeweils gewählte Zielformat angeboten. Darüber können Sie dieKlangqualität wählen und mitunter auch das Verzeichnis für einen externenCodec setzen. Einzelne Einstellungen können häufig auch über Codec-spezifi-sche Dialoge gesetzt werden, die über Schaltflächenfunktionen angezeigt wer-den. Im Zweifelsfall schafft das Ausprobieren Klarheit darüber, welche Formategenutzt werden können und welche die gewünschten und weiterverarbeitbarenErgebnisse liefern.

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto364

Abbildung 7.4:Dialoge zur Fest-legung der Kon-

vertiereinstellungenfür das MP3-Lame-

Format …

Abbildung 7.5:… und für das

WMA- und OggVorbis-Format.

4. Zielverzeichnis: Geben Sie nun an, ob die konvertierten Dateien im Ursprungs-verzeichnis (Same Folder as Original) oder einem beliebigen Verzeichnis (Folder)abgelegt werden sollen. Das Verzeichnis selbst können Sie nach Wahl der Schalt-fläche BROWSE frei festlegen.

5. Erweiterte Optionen: Um die Lautstärke der Klangdateien bei der Konvertie-rung zu normalisieren, wählen Sie die Option Volume Normalize. Die Markie-rung der Option Preserve ID Tags sorgt dafür, dass in den Klangdateien enthal-tene Titelinformationen, sofern beim Zielformat möglich, erhalten bleiben.Sollen die Ausgangsdateien nach der Konvertierung gelöscht werden, markierenSie die Option Delete Source File(s) After Conversion.

Komprimierte Klangdateien verlieren durch wiederholte Umwandlungen häufig anQualität. Ein Löschen der Ausgangsklangdateien macht daher nur Sinn, wenn Siediese nicht mehr, auch nicht für weitere Umwandlungen in andere Zielformate, be-nötigen. Benötigen Sie andere Zielformate, sollten Sie die Konvertierung bevorzugtmit der ursprünglichen Ausgangsdatei vornehmen, statt auf bereits konvertierteDateien zurückzugreifen.

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Von Klangformat zu Klangformat Kapitel 7

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6. Konvertierung: Bestätigen Sie die Konvertierung mit CONVERT. Sind im Zielver-zeichnis die entsprechenden Dateien bereits vorhanden, werden Sie per Meldungdarauf hingewiesen. Mit OK können Sie dann die bestehenden Dateien über-schreiben und mit CANCEL den Konvertiervorgang vorzeitig abbrechen. DenKonvertiervorgang selbst können Sie über einen Dialog mit Fortschrittsanzeigeüberwachen. Bestätigen Sie den Abschluss der Konvertierung mit FINISHED.

Abbildung 7.6: Dialog zur Über-wachung der Datei-konvertierung.

7.2.2 Konvertierung von Sonderformaten

Obgleich die wichtigsten Klangdateiformate bereits von dbPowerAMP Music Con-verter unterstützt werden, gibt es einige spezielle Musikdateiformate, bei denen dieUmwandlung und Erzeugung nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen ist. An dieserStelle soll daher gezeigt werden, wie Sie MIDI-Dateien in weiter verarbeitbareKlangdateien umwandeln bzw. Klangdateien zu per Streaming abgespielten Real-Audio-Dateien anlegen.

Von MIDI zu WAV

MIDI-Dateien enthalten Partituren im Dateiformat, die neben den Noten, Höhenund Tiefen auch die Instrumentenzuweisung enthalten, nicht aber hörbare Signale.Diese werden letztendlich erst durch die MIDI-Daten sowie mithilfe der syntheti-schen Klangerzeuger generiert. Um MIDI-Dateien in weiter verarbeitbare Klang-dateien umzuwandeln, müssen Sie diese entweder abspielen und dabei mit einemAudiorecorder aufzeichnen oder mithilfe eines Zusatzprogramms in eine Klang-datei umwandeln lassen. Die letztgenannte Variante soll hier beschrieben werden.Das Programm, das Sie zur Umwandlung einsetzen können, ist das Tool WAVMaker III, das Sie in einer Testversion über die Internetsite www.polyhedric.com/software/wavmaker/download.html herunterladen können. An dieser Stelle wird an-genommen, dass Sie das Programm bereits eingerichtet haben. Das Programmselbst konvertiert MIDI-Dateien in das WAV-Format. Mit dem dbPowerAMPMusic Converter können Sie die generierten WAV-Dateien bei Bedarf in einem wei-teren Arbeitsschritt in speicherschonendere Klangdateiformate umwandeln lassen.

1. Programm starten: Starten Sie das Programm über den Befehl START/ALLE PRO-GRAMME/WAVMAKER III/WAVMAKER III oder durch einen Doppelklick auf dasDesktop-Symbol WAVMaker III.

2. MIDI-Dateien auswählen: Über das Programm WAVMaker III wählen Sie zu-nächst das Verzeichnis mit den zu konvertierenden MIDI-Dateien an. Die darinenthaltenen MIDI-Dateien werden daraufhin über ein Dateilistenfeld zur direk-ten Auswahl angeboten. In diesem Dateilistenfeld können Sie ein oder auchmehrere Dateien anwählen und via Drag&Drop bzw. mithilfe der SchaltflächeADD in die Liste der zu konvertierenden Dateien aufnehmen.

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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Abbildung 7.7:MIDI-Dateien

auswählen undbearbeiten.

3. MIDI-zu-WAV-Konvertierung: Um die Konvertierung durchzuführen, wählenSie die Schaltfläche RENDER ALL an. Die Umwandlung selbst nimmt geraumeZeit in Anspruch, da es sich hier nicht um eine echte Konvertierung handelt,sondern mithilfe der MIDI-Daten eine neue Klangdatei zusammengesetzt wird.

Abbildung 7.8:Überwachung der

Dateikonvertierung.

4. WAV-Dateien kontrollieren: Die generierten Dateien werden standardmäßig imUnterverzeichnis Song des Konvertierprogramms abgelegt, standardmäßig alsoim Verzeichnis \Programme\WavMaker\Song. Sie können dieses Verzeichnis di-rekt aus dem Konvertierprogramm heraus anzeigen lassen, indem Sie im Dialogauf die Registerseite WAV wechseln. Durch einen Doppelklick auf eine generier-te Klangdatei können Sie diese mit dem Programm abspielen, das derzeit mitWAV-Dateien verknüpft ist, in der Regel also dem Windows Media Player.

Abbildung 7.9:Ergebnisanzeige im

KonvertierprogrammWAVMaker III.

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Von Klangformat zu Klangformat Kapitel 7

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 367

Klangdateien aus Videofilmen herausfiltern

Neben den herkömmlichen Klangdateien, die ausschließlich Klanginformationenverwalten, nimmt auch die Bedeutung von Videodateien, die ihrerseits Klanginfor-mationen beinhalten, zu. Videofilme werden am PC vermehrt mit spezieller Schnitt-Software bearbeitet. Darüber können Bildinformationen mit Musik hinterlegt oderauch mit Kommentaren versehen werden. Häufig werden Videosequenzen mitMusik hinterlegt, die in getrennten Musikdateien vorliegt oder sich auf Audio-CDsbefindet. Das gebräuchlichste Format zur Videofilmbearbeitung ist das MPEG-For-mat, das von allen gängigen Schnittprogrammen verwendet wird. Ein universellesTool, das nachträglich die Audiodaten der Videofilme in den Videoformaten AVI,WMV, ASF, MPEG und MPG wieder in Klangdateien der Formate MP3, WAV,WMA oder auch OGG extrahieren kann, liegt mit dem Video to Audio Convertervor. Weiterführende Informationen sowie eine kostenfreie Testversion erhalten Sieim Internet auf der Seite http://www.mp3towav.org/Video-to-Audio-Converter.

1. Programm starten: Nachdem Sie das Programm über den Befehl START/ALLE

PROGRAMME/VIDEO TO AUDIO CONVERTER/VIDEO TO AUDIO CONVERTER aus-geführt haben, wählen Sie im Dialogfeld REGISTER zunächst die SchaltflächeREGISTER LATER.

2. Videodateien auswählen: Wählen Sie das gewünschte Zielformat für die gefilter-ten Klangdateien durch Anwahl der entsprechenden Befehlsschaltfläche, alsoentweder TO WAV, TO MP3, TO WMA oder TO OGG. Daraufhin öffnet sich einDialogfeld mit dem Titel OPEN VIDEO FILES, über das Sie die Videofilmdateienanwählen können. Im Dateiauswahldialog werden standardmäßig die Datei-typen AVI, MPEG, WMA, WMV und ASF zur Auswahl angeboten. Über dasKombinationslistenfeld Dateityp können Sie die Suchmaske für Videodateienauf ein bestimmtes Format einschränken. Im Dialogfeld sind Einfach- undMehrfachmarkierungen zulässig. Bestätigen Sie die Dateiauswahl mit ÖFFNEN.

3. Klangdateien herausfiltern: Nach der Bestätigung werden die Klangdateienbereits gefiltert. Die Speicherung erfolgt standardmäßig im Verzeichnis C:\MyMusic. Die Filterung selbst können Sie anhand der Fortschrittsanzeige imHauptdialog überwachen.

Abbildung 7.10: Mit dem Video to Audio Converter können Sie aus vor-handenen Video-sequenzen Klang-dateien extrahieren.

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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4. Optionen: Nach Anwahl der Schaltfläche OPTIONS können Sie das Ausgabever-zeichnis über das Textfeld Directory wechseln. Ferner können Sie die Qualitätder generierten Klangdateien ändern. Bestätigen Sie diese Änderungen mit OK.

7.3 Optimales Festplattenmanagement für KlangdateienIm Umgang mit dem PC, der Klangdigitalisierung und beim Einsatz des WindowsMedia Player oder anderer PC-Abspielprogramme werden Sie feststellen, dass beimVorhandensein mehrerer komprimierter Klangdateien das Abspielen über den PCweitaus komfortabler ist als über jede herkömmliche Stereoanlage. Warum solltenSie daher den PC nicht auch als Stereoanlagenersatz gebrauchen? Insbesondere imRahmen von Partys bietet sich der PC als Stereoanlagenersatz an, da Sie aufgrundvieler komprimierter Klangdateien, die sich auf der Festplatte oder einer eingelegtenCD bzw. DVD befinden, auf das Wechseln von Audio-CDs und Schallplatten ver-zichten können. Immerhin passen im komprimierten Format bereits über 200 Mu-siktitel in CD-Qualität auf eine einzelne CD. Verfügt ein Rechner über zwei Lauf-werke, die CDs abspielen können (z.B. DVD-, CD-R-, CD-RW- und CD-ROM-Laufwerke), verdoppelt sich die Zahl der Dateien, die permanent im Zugriff liegen,bereits auf über 400 Titel. Bei einer DVD vervielfacht sich diese Anzahl.

Nutzen Sie Festplattenspeicher, können Sie je Gbyte Speicher ca. 250 weitere kom-primierte Klangdateien verwalten. Auf einer zweiten Festplatte mit beispielsweise40 Gbyte würde der Platz damit bereits für 10000 zusätzliche Titel ausreichen. Einebeachtliche Zahl!

DJs (Disc Jockeys), die Musiktitel auf größeren Feiern auflegen, verfügen in derRegel über zwei Abspielgeräte, die nacheinander die gewählten Titel wechselweiseabspielen. Zwischen den Abspielgeräten kann der Klang übergeblendet werden.Auch für den PC erhalten Sie Programme, mit deren Hilfe Sie Titel in entsprechen-der Form abspielen können, ohne allerdings tatsächlich Datenträger wechseln zumüssen. Zwei dieser Programme finden Sie auch auf der Buch-DVD, nämlich Mix-Vibes FREE und den XAudio PartyPlayer. Beide Programme dürfen kostenfreigenutzt werden.

7.3.1 MixVibes FREE – der schnelle Mix

Das erste Programm, das zwei Geräte zum Abspielen simuliert, ist MixVibes Free4.0. An dieser Stelle wird angenommen, dass die abzuspielenden Musikdateien be-reits allesamt auf den Laufwerken des lokalen Rechners vorhanden sind und dassSie das Programm bereits eingerichtet haben.

1. Programm starten und Klangdateien suchen: Starten Sie das Programm über denBefehl START/ALLE PROGRAMME/MIXVIBESFREE/MIXVIBES FREE. Um inner-halb des Programms nach Klangdateien zu suchen, wählen Sie die Symbolschalt-fläche SCAN an.

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Optimales Festplattenmanagement für Klangdateien Kapitel 7

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 369

Abbildung 7.11: Dialog zur automati-schen Suche nach abspielbaren Klang-dateien.

2. Suchoptionen und Suche: Wählen Sie im Dialog SCAN DRIVE OR DIRECTORY dieSchaltfläche ALL DRIVES an, um sämtliche lokalen Laufwerke nach Klangdatei-en zu durchsuchen. Um sämtliche Klangdateien zu berücksichtigen, die das Pro-gramm unterstützt, markieren Sie das Kontrollfeld ALL SOUND. Wollen Sie ledig-lich MP3-Dateien berücksichtigen, markieren Sie das Kontrollfeld .mp3 undstarten dann die Suche mit OK. Das Programm unterstützt zwar Klangdateienim MP3- nicht jedoch im WMA-Format. Um die letztgenannten Dateien in Mix-Vibes FREE verwenden zu können, müssen Sie diese zunächst in das MP3-For-mat konvertieren. Wollen Sie lediglich ausgewählte Musiktitel suchen lassen, sokönnen Sie weitere Suchkriterien über die Textfelder im Rahmenfeld Advancedsearch festlegen. Die gefundenen Musiktitel bzw. Klangdateien werden in denArbeitsbereich des Programms aufgenommen. Weitere Titel können Sie auch di-rekt via Drag&Drop aus dem Windows Explorer in die Titelliste übernehmen.

Abbildung 7.12: Das Programm Mix-Vibes Free stellt zwei Abspielgeräte, einen Überblendregler (unten), eine Medienbibliothek (links), eine Titel-listenanzeige (unten) sowie eine Mixliste (rechts) zur Verfü-gung.

Überblenden (Cross Fader) Mix-Liste (Sequencer)

Titelliste Medienbibliothek (Media base)

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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Je nach Anzahl der durchsuchten Laufwerke und deren Größe kann die Suche mehroder weniger Zeit in Anspruch nehmen. Mit CANCEL können Sie die Suche gegebe-nenfalls vorzeitig abbrechen.

3. Fensterbereiche öffnen: Je nach Bedarf können Sie im Dialogfeld mehrere Teil-bereiche, wie die Titelliste, den Cross Fader oder aber die Medienbibliothek, öff-nen lassen. Nutzen Sie dazu die Kontextmenübefehle zur Symbolleiste. Imrechten Bereich des Arbeitsfensters steht Ihnen dann eine weitere Titelliste(Sequencer) zur Verfügung. In diese können Sie aus der unteren Titelliste einzel-ne Titel via Drag&Drop übernehmen. Aus beiden Listen können Sie Titel aufeines der Abspielgeräte per Drag&Drop übernehmen. Ein Doppelklick über-nimmt den Titel abwechselnd in eines der Abspielgeräte. Jedes Abspielgerätstellt die gewohnten Schaltflächen zum Abspielen, zum Regeln der Lautstärkeund der Geschwindigkeit sowie zur Regelung des Klangbilds zur Verfügung.Über das Fenster CrossFader können Sie komfortabel zwischen den Abspiel-geräten umblenden.

4. Mix-Liste wiedergeben: Die rechte Abspielliste (Sequencer) kann zudem auto-matisch wiedergegeben werden. Markieren Sie nach Zusammenstellung derListe den ersten Titel und wählen Sie dann die Symbolschaltfläche PLAY MIX an.Mit STOP MIX können Sie das Abspielen der benutzerdefinierten Liste beenden.Beim Abspielen überlappen sich die in Folge abgespielten Titel, so dass der Ein-druck eines einzelnen zusammenhängenden Titels entsteht. Ein manuelles Über-blenden ist nicht mehr erforderlich. Ist die Liste wiedergegeben, löschen Sie dieseüber den Kontextmenübefehl DELETE ALL. Anschließend können Sie eine neueListe zusammenstellen und auch diese abspielen lassen. Die Zeitangaben der be-nutzerdefinierten Abspielliste zeigen in der Detailansicht die genauen Abspiel-und Überblendzeiten an.

5. Programm beenden: Sie beenden das Programm mit dem Befehl FILE/QUIT.

7.3.2 Party aufgemischt – Musik nonstop

Ein weiterer Player; der das Abmischen und Wiedergeben von Klangdateien er-laubt, ist der XAudio Party Player, der Klangdateien der Formate MP3 oder auchWAV unterstützt. Wollen Sie Klangdateien im WMA-Format im Party Player nut-zen, müssen Sie diese zunächst in das MP3-Format umwandeln. An dieser Stellewird bereits angenommen, dass Sie den Player eingerichtet haben.

1. Programm starten: Starten Sie den Party Player über den Befehl START/ALLE

PROGRAMME/XAUDIO/XAUDIO PARTYPLAYER. Nach dem ersten Programmstartöffnet sich bereits automatisch ein Dialogfeld zur Suche der abspielbaren MP3-Klangdateien. Bestätigen Sie dieses mit JA.

Abbildung 7.13:Beim ersten Pro-

grammstart könnenSie nach Klangda-

teien suchen lassen.

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Optimales Festplattenmanagement für Klangdateien Kapitel 7

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 371

2. Klangdateien importieren: Es öffnet sich das Dialogfeld Import Mpegs. Sie kön-nen nun entweder die Klangdateien manuell per Struktur- und Listenansicht an-wählen und via Drag&Drop in die bereitgestellten Musiksparten (z.B. Rock,Pop, Disco) einsortieren oder die Einsortierung mithilfe der in den MP3-Dateienenthaltenen ID3-Tags (interne Dateikennungen) automatisch einsortieren las-sen. Dazu markieren Sie beispielsweise in der Strukturansicht den Hierarchie-zweig Arbeitsplatz oder auch ein bestimmtes Laufwerk und wählen dann dieSchaltfläche ALLE IMPORTIEREN an.

Abbildung 7.14: Dialogfeld zur Suche und Gruppierung von Klangdateien.

3. Import überwachen: Über einen Meldungsdialog können Sie den Fortschritt derDateisuche verfolgen und gegebenenfalls vorzeitig mit ABBRECHEN beenden.Mit SCHLIESSEN beenden Sie die Dateisuch- und Importfunktion.

Abbildung 7.15: Dialogfeld zur Über-wachung der MP3-Dateisuche.

4. Klangdateien abspielen: Sie gelangen nun in das Arbeitsfenster des Party Player.Im oberen Bereich finden Sie zwei nebeneinander angeordnete Player bzw. Ab-spielgeräte mit den entsprechenden Abspielfunktionen. Unterhalb der Player be-finden sich zwei Titellisten. Die rechte Titelliste verwaltet die übernommenenMusiktitel. Standardmäßig erscheinen sämtliche Titel in einer Liste. Sie könnenlediglich einzelne Sparten anzeigen lassen, indem Sie die jeweilige Sparte durchdie entsprechende Schaltfläche (z.B. ROCK, POP, DISCO, FOX) am unteren Randaktivieren. Die Wahl der Schaltfläche ALL kehrt jeweils zur Auflistung sämtli-cher Titel zurück.

Page 372: Audio - Video - Foto

Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto372

Abbildung 7.16:Der Party Player –

Titellisten unddoppelter Player.

In der linken Liste wird die eigentliche Abspielliste verwaltet, die Sie mithilfe derim rechten Bereich verwalteten Titel füllen. Ein Doppelklick auf einen Dateiein-trag in der rechten Liste fügt den entsprechenden Eintrag an das Ende der linkenListe an. Per Drag&Drop können Sie Titel der rechten Liste an beliebigen Posi-tionen der linken Liste einfügen. Oberhalb der linken Liste finden Sie Symbole,über die Sie vorhandene Abspiellisten laden (Open Playlist), Abspiellisten si-chern (Save Playlist), die aktuelle Abspielliste löschen (New Playlist), einen mar-kierten Eintrag löschen (Cut), einen Eintrag in die Zwischenablage kopieren(Copy to Clipboard) oder aber den Inhalt der Abspielliste selbst mischen(Shuffle). Ferner erhalten Sie eine Angabe zur Gesamtspieldauer der aktuellenAbspielliste.

Abbildung 7.17:Funktionen zur

Verwaltung vonAbspiellisten. Starten Sie nun das Abspielen durch doppelte Anwahl der PLAY-Schaltfläche im

linken Player. Achten Sie darauf, dass die CONTIN-Schaltflächen beider Playeraktiviert sind. Damit ist dafür gesorgt, dass die Player wechselweise arbeiten,ohne dass der Benutzer nachfolgend eingreifen muss. Um die Titel untereinanderzu verschieben und einen weichen Übergang zu gewährleisten, können Sie zu-sätzlich die PITCH-Schaltflächen beider Player aktivieren.

Page 373: Audio - Video - Foto

Klangdateien und portable Geräte Kapitel 7

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Abbildung 7.18: Das Abspielen und Überblenden der Abspielliste erfolgt wechselweise über die beiden Player des Party Player.

Mit CUE können Sie den aktiven Player jederzeit stoppen und mit der Schaltflä-che neben der PLAY-Taste erreichen Sie, dass ein aktuell gespielter Titel vorzeitigbeendet wird und wieder zum anderen Player gewechselt wird. Der Wechsel er-folgt erneut durch ein weiches Überblenden.

5. Programm beenden: Mit dem Schaltflächenbefehl MENÜ/BEENDEN schließen Sieden Party Player abschließend wieder.

Abbildung 7.19: Ähnlichkeiten mit dem Windows XP-Startmenü sind rein zufällig …

7.4 Klangdateien und portable GeräteDer Pocket PC erfreut sich nicht nur als portabler Terminplaner großer Beliebtheit,sondern dient zunehmend auch als Ersatz für den Notizblock, das tragbare Note-book oder auch als MP3-Player für unterwegs. Dabei zeichnet er sich insbesonderedurch die geringe Größe und das geringe Gewicht aus. Ein Pocket PC besitzt zwarkeine Laufwerke, über die Daten verwaltet und gespeichert werden können, er ver-fügt aber über einen Steckplatz für eine Speicherkarte. Über diese Speicherkartekönnen Daten und auch MP3-Dateien zum Pocket PC überspielt werden. Für dasAbspielen der MP3-Dateien ist der Pocket PC-eigene Windows Media Player ver-antwortlich. Um das Überspielen zu ermöglichen, muss der Pocket PC über eine In-frarotverbindung oder eine Docking Station mit dem Desktop verbunden sein. Fer-ner muss die Synchronisationssoftware Active Sync, der zugehörige Gerätetreiberfür die Gerätekommunikation, eingerichtet sein. Der Pocket PC muss zudem bereitsüber eine Speicherkarte verfügen, über die MP3-Dateien verwaltet werden können.Sind diese Voraussetzungen erfüllt, steht auch dem Datenaustausch selbst nichtsmehr im Wege.

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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7.4.1 Synchronisation mit dem Windows Media Player

Der einfachste Weg, Musikdateien mit einem Pocket PC abzugleichen, ist die direk-te Verwendung des Windows Media Player. Externe, mobile Geräte (Portable De-vices) und Wechselmedien, die innerhalb des Windows Media Player aufgeführtwerden, können Sie zum direkten Überspielen von Klangdateien nutzen.

1. Geräteanwahl: Führen Sie zunächst den Windows Media Player aus, beispiels-weise durch Anwahl des Programmsymbols in der Schnellstartleiste. Sie wählendie Geräte innerhalb des Player an, indem Sie in der Windows Media Player-Taskleiste zunächst die Schaltfläche SYNCHRON anklicken.

Abbildung 7.20:Kombinationslisten-feld zur Anwahl desZielgeräts im Win-

dows Media Player.

2. Gerät und Speicherkarte anwählen: Im rechten Listenfeld sehen Sie nun bereitsdie synchronisierbaren Inhalte der angebundenen Geräte, in diesem Fall dieSpeicherkarte (Storage Card) des angebundenen Pocket PCs. Steht Ihnen keinexternes Gerät zur Verfügung, sehen Sie hier lediglich den Hinweis, dass kein ex-ternes Gerät zur Synchronisation verfügbar ist.

– Ordnerwahl: Über das Kombinationslistenfeld mit dem Eintrag Storagecard können Sie das Verzeichnis des Pocket PCs wechseln.

– Dateien umbenennen und löschen: Über Kontextmenübefehle können Sieaus dem Windows Media Player heraus Dateien vom Pocket PC löschenund Dateien umbenennen. Oberhalb des Listenfelds für die Dateiliste fin-den Sie Symbolschaltflächen, über die Sie neue Ordner erstellen, Inhaltelöschen und Speichermedien formatieren können.

– Speicherinformationen: Unterhalb der Dateiliste des externen Geräts erhal-ten Sie Informationen zum Gesamtspeicher, zum belegten sowie freien Spei-cher des angewählten Geräts bzw. der angewählten Speicherkarte.

Lokale Dateiliste für die Synchronisation

Inhalt Speicherkarte

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Klangdateien und portable Geräte Kapitel 7

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3. Wiedergabeliste bearbeiten: Um die Dateien zur Synchronisation mit demPocket PC zu bestimmen, wählen Sie nun im Windows Media Player die Sym-bolschaltfläche WIEDERGABELISTE BEARBEITEN an. Sie gelangen in ein gesonder-tes Dialogfeld. Darüber wählen Sie aus der Medienbibliothek des WindowsMedia Player die zu kopierenden Musiktitel aus. Per Kombinationslistenfeldlegen Sie fest, wie die Medienbibliothek sortiert werden soll, hier beispielsweisenach Interpret und Album.

Abbildung 7.21: Titelwahl aus der Medienbibliothek des Windows Media Players.

Aus einem hierarchischen Listenfeld wählen Sie die zu übernehmenden Titel miteinem Doppelklick an. Die Titel werden daraufhin in eine Synchronisationslisteübernommen. Mit den darunter angeordneten Symbolschaltflächen können Sieaus dieser Liste wieder Titel löschen oder eine Umsortierung vornehmen. Bestä-tigen Sie die Liste nach der Bearbeitung abschließend mit OK.

4. Synchronisieren: Die gewählte Klangdateiliste wird nun auch im Bearbeitungs-dialog des Windows Media Player angezeigt. Einzelne Titel können Sie an dieserStelle noch demarkieren. Alle anderen Titel können durch Anwahl der Sym-bolschaltfläche SYNCHRONISIEREN STARTEN, synchronisiert und, sofern nichtbereits auf der Speicherkarte vorhanden, kopiert werden. Im unteren linkenBereich des Windows Media Player wird angezeigt, wie viele Daten bereits zwi-schen Desktop und Pocket PC synchronisiert wurden.

Abbildung 7.22: Synchronisieren von Musikdateien zwi-schen Desktop und Pocket PC mit zuge-höriger Fortschritts-anzeige.

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Kapitel 7 Klangdateien konvertieren und verwalten

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Wird Ihr Gerät nicht angezeigt, müssen Sie zunächst ermitteln, ob das Gerät unter-stützt wird, ein Gerätetreiber zu installieren ist und ob überhaupt ein Treiber benö-tigt wird. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Internet unter der Adressehttp://windowsmedia.com/mg/portabledevices.asp.

7.4.2 Gerätezugriff mit dem Windows Explorer

Haben Sie die Verbindungssoftware ActiveSync eines Pocket-PC unter WindowsXP eingerichtet, so wird das Gerät bei bestehender Verbindung im Arbeitsplatz alsMobiles Gerät aufgeführt. Darüber können Sie das Gerät entsprechend einem loka-len Laufwerk anwählen und die gewünschten Klangdateien via Drag&Drop ausdem Windows Explorer umkopieren.

Abbildung 7.23:Anwahl des Pocket

PC als Mobiles Gerätim Windows

Explorer.

7.4.3 Synchronisation per ActiveSync

Die letzte Variante zum Datenaustausch zwischen Desktop und Pocket PC ist dieNutzung der Synchronisationssoftware ActiveSync. Diese gleicht die Datenbestän-de zwischen Pocket PC und der am Desktop eingesetzten Outlook-Variante mitsamtder Aufgaben, Kalender, Kontakte, Favoriten, Notizen und dem Posteingang ab.Dabei wird davon ausgegangen, dass Sie die Verbindungssoftware unter WindowsXP bereits eingerichtet haben. ActiveSync ist auf dem Pocket PC bereits standard-mäßig vorhanden und muss dort nicht mehr gesondert eingerichtet werden. Soferneine Infrarot- oder Kabelverbindung zwischen Desktop und Pocket PC besteht,können Sie sich dem Datenaustausch zuwenden.

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Klangdateien und portable Geräte Kapitel 7

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1. ActiveSync auf dem PC starten: Starten Sie nun auf dem Desktop-PC das Pro-gramm ActiveSync durch einen Doppelklick auf das gleichnamige Desktop-Symbol oder über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/MICROSOFT ACTIVE-SYNC.

2. ActiveSync auf dem Pocket PC starten: Anschließend starten Sie das ProgrammActiveSync auf dem Pocket PC, indem Sie den Startbefehl WINDOWS/ACTIVE-SYNC abrufen. Nachdem die Geräte Kontakt über die Infrarotverbindung ha-ben, bestätigen Sie den entsprechenden Hinweisdialog mit VERBINDEN. Nunwerden die Daten des Pocket PCs mit den Daten des verbundenen PCs abgegli-chen und synchronisiert. Den Status können Sie per Dialogfeld überwachen.

3. Synchronisation: Für die Datensynchronisation zwischen Desktop- und PocketPC wählen Sie die Schaltfläche SYNCHRONISIEREN ab.

Abbildung 7.24: Dialogfeld zur Synchronisation von Daten zwischen Pocket und Desktop-PC.

Um neben den Standarddaten auch beliebige Dateien über die Synchronisations-software abgleichen zu können, müssen Sie sich zunächst einen Desktop-Ordnereinrichten. Wählen Sie dazu auf dem PC die Symbolschaltfläche OPTIONEN an,markieren Sie im folgenden Dialogfeld auf der Registerseite SYNC-OPTIONEN denEintrag DATEIEN und bestätigen Sie durch wiederholte Anwahl der SchaltflächeOK. Nehmen Sie in den Desktop-Ordner all die Dateien auf, die Sie anschließendautomatisch mit dem Pocket PC abgleichen wollen, optional also auch WMA- und/oder MP3-Klangdateien. Über den Ordner können Sie bei Bedarf Unterverzeichnis-se einrichten. Standardmäßig finden Sie in diesem Ordner bereits die Einträge Ge-schäftlich, My Pictures, Privat und Vorlagen.

Abbildung 7.25: Direkter Zugriff auf den Synchronisa-tionsordner für Dateien per Desktop-Symbol.

Digitale Klangdateien sind also keinesfalls auf den PC beschränkt undlassen sich sehr vielseitig nutzen. Auch wenn Sie unterwegs sind, brau-chen Sie dank portablen MP3-Playern und Pocket PCs nicht auf digitaleKlangergebnisse zu verzichten.

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8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

Die Nutzung digitaler Klangdateien ist mittlerweile zu einem der Hauptanwen-dungsgebiete beim privaten PC-Einsatz geworden. Wie Sie digitale Klangdateien,die Sie von vorhandenen und nicht kopiergeschützten Audio-CDs übernommen,von analogen Geräten eingespielt und mitunter manuell nachbearbeitet haben, be-nutzerdefiniert auf Audio-CDs zusammenstellen, soll an dieser Stelle betrachtetwerden. Audio-CDs haben den Vorteil, dass sie nicht nur auf dem PC, sondern auchauf herkömmlichen Audio-CD- oder auch DVD-Playern abspielbar sind. Außerdemwird gezeigt, wie Sie komprimierte Audio-CDs anlegen, die sich auf den meisteneigenständigen DVD-Playern wiedergeben lassen, aber anders als herkömmlicheAudio-CDs nicht nur 20, sondern 200 Titel enthalten. Allen zuvor genannten Funk-tionen ist gemein, dass sie das Ziel haben, digitalisierte Klangdateien auf andereGeräte als einen herkömmlichen PC zu übernehmen.

Um die entsprechenden CD-Datenträger anzulegen, benötigen Sie in jedem Fall einbeschreibbares CD/DVD-R- bzw. wiederbeschreibbares CD/DVD-RW-Laufwerksowie die entsprechende Software zum Brennen von Audio-CDs bzw. Musikalben.Bei den nachfolgenden Erläuterungen wird bereits davon ausgegangen, dass Sieüber ein entsprechendes Laufwerk und auch über die zu brennenden Klangdateienbereits verfügen. Als Brennprogramme werden der Windows Media Player sowieWinOnCD 6 DVD-Edition sowie Nero Reloaded berücksichtigt. Diesen Program-men ist gemein, dass sie neben WAV-Klangdateien auch mit den komprimiertenMP3- und WMA-Formaten arbeiten können.

8.1 Ausgangsformate und KopierschutzproblematikDie Kopierschutzproblematik und das aktuell geltende Urheberrecht wurden be-reits in Kapitel 4.3 sehr detailliert angesprochen. Prinzipiell gilt, dass Sie einen Ko-pierschutz nicht mit spezieller Software umgehen dürfen, aber dennoch Sicherungs-kopien für eigene Zwecke anfertigen dürfen. Dies bedeutet, dass eine Sicherungauch kopiergeschützter Audio-CDs durch das analoge Einspielen, wie es bereits inKapitel 4.6 beschrieben wurde, möglich ist. Aktuelle Programme wie WinOnCDund Nero bieten entsprechend Kopierfunktionen für nicht kopiergeschützte CDsbereits an. Alles, was darüber kopierbar ist, verletzt demnach auch nicht das gelten-de Urheberrecht. Allerdings dürfen Sie die Kopien weder kommerziell nutzen nochan Freunde und Bekannte verteilen.

Damit Audio-CDs den Standard erfüllen und auf einer Vielzahl von Audio-CD-Playern abspielbar sind, ist eine Erweiterung um einen Kopierschutz in jedem Fallproblematisch. Im Internet finden Sie mittlerweile umfassende Informationen zudiesen so genannten Un-CDs, die auch Probleme auf Standard-Abspielgeräten be-

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

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reiten können (vergleiche Kapitel 4.3.3). Um das Kopieren und Rippen zu ver-hindern, werden viele Audio-CDs mittlerweile gegenüber dem Audio-CD-Standarderweitert. Diese Erweiterung bewirkt, dass die Audio-CDs zwar auf den meistenCD-Playern abspielbar bleiben, auf dem PC aber sorgt die Einrichtung versteckterProgramme dafür, dass die Programme nicht mehr gerippt oder aber nur noch inminderwertiger Qualität wiedergegeben werden können. Durch Deaktivierung derAutostartfunktion können Sie die automatische Einrichtung dieser versteckten Pro-gramme verhindern, Sie sollten dann aber auch auf den Aufruf des Laufwerks-befehls AUTOPLAY verzichten. Um ein versehentlich eingerichtetes und verstecktesProgramm einer Audio-CD zu deinstallieren, können Sie die Systemwiederherstel-lungsfunktion aufrufen und einen älteren Systemprüfpunkt wiederherstellen. Prin-zipiell umgehen Sie durch ein Verhindern der versteckten Programmeinrichtungauch keinen Kopierschutz aktiv.

Der Einsatz spezieller Programme, die den Kopierschutz aktiv umgehen, wie bei-spielsweise CloneCD, ist hingegen nicht mehr zulässig. Dafür können Sie jedoch aufalternative Aufzeichnungsvarianten zurückgreifen. Diverse Tools, mit deren HilfeSie beispielsweise Internet-Radiosendungen komfortabel und rechtmäßig mit-schneiden können, wurden bereits in Kapitel 4.7 beschrieben. Bleibt letztendlich zuerwähnen, dass viele Plattenfirmen zwar Audio-CDs als kopiergeschützt ausweisen,tatsächlich aber aufgrund von Inkompatibilitäten mit älteren CD-Playern dennochauf die Nutzung des Kopierschutzes verzichten. Ob eine Audio-CD also tatsächlichkopiergeschützt ist, zeigt das Kopieren mit einem Programm wie Nero6.x oderWinOnCD 6 (vergleiche Kapitel 8).

8.2 Sicherungskopien für Audio-CDsIn Deutschland werden immer mehr Audio-CDs mit einem Kopierschutz versehen,um ein illegales Kopieren zu verhindern. Mithilfe des Kopierschutzes wird auch dieAnlage einer Sicherungskopie unterbunden. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Siche-rungskopien nur noch von den Audio-CDs direkt angelegt werden können, die kei-nen »echten« Kopierschutz besitzen. Besitzt eine Audio-CD einen Kopierschutz,können Sie diese nur auf analogem Wege einspielen. Sicherungskopien sind in jedemFall 1:1-Kopien einer Ursprungs-CD. Wollen Sie hingegen Audio-CDs in neuer Mi-schung zusammenstellen, müssen Sie die Musiktitel einzeln rippen, so wie dies inKapitel 4.5 beschrieben wurde. Wie Sie mithilfe aktueller Brennprogramme Siche-rungskopien von nicht kopiergeschützten Audio-CDs anlegen, wird nachfolgendbeschrieben.

8.2.1 Sicherungskopien mit Nero Reloaded

Alle gängigen Brennprogramme stellen Kopierfunktionen bereit, mit deren Hilfenicht kopiergeschützte Audio-CDs vervielfältigt werden können. Auch Nero machtda in der aktuellen Version Nero Reloaded keine Ausnahme.

1. Programmstart: Um eine Audio-CD zu kopieren, wählen Sie das DesktopsymbolNero StartSmart an, wählen dann das Symbol KOPIEREN UND SICHERN unddann die Funktion CD KOPIEREN an.

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Sicherungskopien für Audio-CDs Kapitel 8

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Abbildung 8.1: Kopieren einer Audio-CD in Nero Reloaded.

2. Kopiereinstellungen: Im Dialogfeld Neue Zusammenstellung können Sie nunbereits die Kopiereinstellungen festlegen. Das Dialogfeld selbst besitzt mehrereRegisterseiten, über die Sie nicht nur das CD-Laufwerk für das Auslesen undBrennen, sondern auch die Brennoptionen festlegen. An dieser Stelle wird ange-nommen, dass die Audio-CD nicht kopiergeschützt ist und ein CD-Laufwerk so-wohl für das Auslesen als auch für das Brennen genutzt wird. Dies bedeutet, dassder Audio-CD-Inhalt temporär auf der Festplatte gesichert werden muss. Für dietemporären Daten muss demnach freier Festplattenspeicher von mindestens 700Mbyte verfügbar sein. Legen Sie also an dieser Stelle zunächst die Audio-CD indas CD/DVD-Brenner-Laufwerk ein.

Abbildung 8.2: Anlage eines Speicherabbilds auf der Festplatte.

– Image: Auf dieser Seite wählen Sie zunächst das Festplattenlaufwerk unddas Zielverzeichnis für die temporären Daten. Wählen Sie die SchaltflächeDURCHSUCHEN an und legen Sie Laufwerk und Verzeichnis über den nach-folgenden Dialog fest. Bestätigen Sie die Auswahl mit SPEICHERN. Im unte-ren Bereich des Registers Image werden die verfügbaren Laufwerke undderen freie Kapazitäten zur Information aufgelistet. Mit Geschwindigkeittesten können Sie die Laufwerksgeschwindigkeiten überprüfen und eben-

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

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falls mit ausgeben lassen. Die Abbilddaten werden standardmäßig in derDatei TempImage.nrg gesichert. Wollen Sie lediglich eine einzelne Kopieanlegen, sollten Sie das Kontrollfeld Image-Datei nach Disk-Kopie löschenmarkieren.

– Kopieroptionen: Auf dieser Registerseite legen Sie das Quelllaufwerk unddie Lesegeschwindigkeit fest. Optional können Sie auch die Option Direkt-kopie wählen, wenn Sie das Lesen und Schreiben über getrennte Laufwerkevornehmen. Bei der Direktkopie wird empfohlen, die Lesegeschwindigkeitdoppelt so hoch wie die Schreibgeschwindigkeit zu setzen. BerücksichtigenSie dabei, dass das Rekorderlaufwerk vor dem Brennen noch gesondert ab-gefragt wird (siehe unten). Bei der Direktkopie wird keine Abbilddatei aufder Festplatte angelegt. Die Geschwindigkeit zum Lesen müssen Sie gegebe-nenfalls herabsetzen, wenn das Kopieren keine fehlerfreien Ergebnisse lie-fert.

Abbildung 8.3:Festlegung der

Kopieroptionen.

– Leseoptionen: Auf dieser Registerseite können Sie die Leseoptionen festle-gen. Es reicht aus, im Kombinationslistenfeld die Einstellung Audio-CD zuselektieren. Lässt sich eine CD nicht fehlerfrei kopieren, können Sie versu-chen, die CD im Raw-Modus zu kopieren.

Abbildung 8.4:Register zur

Festlegung derLeseoptionen.

– Brennen: Über diese Seite bestimmen Sie die durchzuführenden Arbeits-schritte, die Schreibgeschwindigkeit und die Schreibmethode. Achten Siehier darauf, dass die Option Schutz vor Pufferleerlauf aktiviert ist. Die Op-tionen Maximale Geschwindigkeit ermitteln und Simulation sichern denBrennvorgang ab, brauchen aber nur dann genutzt zu werden, wenn Sienicht bereits erfolgreich mit den Einstellungen gebrannt haben.

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Sicherungskopien für Audio-CDs Kapitel 8

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Abbildung 8.5: Optionen zum Brennen.

3. Kopieren: Um mit den festgelegten Einstellungen mit dem Kopieren zu beginnen,wählen Sie die Schaltfläche KOPIEREN an. Legen Sie im folgenden Dialog dasRecorderlaufwerk an, das hier dem Leselaufwerk entspricht, und bestätigen Sieerneut mit OK. In einem ersten Dialog werden nun die Titelinformationen er-mittelt und angezeigt. Diese können Sie mit Gewählte CD bestätigen. BestätigenSie diesen Dialog nicht, werden die Daten direkt übernommen. Optional könnenSie durch Markierung der entsprechenden Funktion dafür sorgen, dass dieserAbfragedialog nicht mehr erscheint.

Abbildung 8.6: Dialogfeld zur Angabe des Brenner-Laufwerks.

Das Brennen selbst können Sie anhand einer Fortschrittsanzeige überwachen.Verwenden Sie ein und dasselbe Laufwerk zum Lesen und Schreiben, werden Sienach dem Lesen zum Einlegen einer leeren und beschreibbaren CD aufgefordert.Das Einlegen wird automatisch erkannt und muss nicht erneut bestätigt werden.Auch das Schreiben wird anhand einer Fortschrittsanzeige veranschaulicht. Tre-ten Fehler auf, wird dies gesondert angezeigt.

Abbildung 8.7: Fortschrittsanzeigen zur Überwachung des Brennvorgangs.

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

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4. Abschluss des Kopierens: Nach Abschluss des Kopierens wird ein Dialogfeld an-gezeigt, über das mitgeteilt wurde, ob der Brennvorgang erfolgreich war odernicht. Bestätigen Sie diesen Dialog mit OK und wählen Sie dann die SchaltflächeFERTIG an. Daraufhin wird die CD ausgeworfen und Sie können das Brennpro-gramm mit DATEI/BEENDEN und Nero SmartStart durch Anwahl der SCHLIES-SEN-Schaltfläche in der Titelleiste beenden. Die Audio-CD können Sie nun überden PC oder externen CD-Player auf Korrektheit hin überprüfen.

8.2.2 Sicherungskopien mit WinOnCD 6

Auch mit WinOnCD 6 lassen sich sehr schnell Sicherungskopien von Audio-CDserstellen, sofern diese nicht mit einem Kopierschutz versehen wurden. Ebenso wieNero unterstützt auch WinOnCD das Kopieren im Raw-Modus, bei dem alle CD-Informationen berücksichtigt werden, auch wenn diese nicht dem Standard folgen.Allerdings wird dieser Modus nicht von allen, insbesondere älteren CD/DVD-Bren-nern unterstützt. WinOnCD 6 stellt den Raw-Modus über den gesonderten Pro-jekttyp Raw-Copy bereit. Für herkömmliche Kopien gehen Sie wie folgt beschrie-ben vor:

1. Kopiermodus wählen: Öffnen Sie das Programm WinOnCD durch einen Dop-pelklick auf das gleichnamige Programmsymbol und Sie gelangen daraufhin inden Projektauswahldialog. Wählen Sie darin das Symbol COPY PROJEKT ÖFF-NEN und anschließend den Projekttyp DISK-COPY per Doppelklick an.

Abbildung 8.8:Start eines

Kopierauftragsin WinOnCD.

2. Quelllaufwerk wählen: Im oberen Bereich des Hauptdialogs von WinOnCDkönnen Sie nun, nachdem Sie die Audio-CD eingelegt haben, das Quelllaufwerkwählen. Alle verfügbaren Laufwerke werden über Schaltflächen zur Direkt-anwahl angeboten. Die Anwahl listet unmittelbar in einer Listenansicht den CD-Inhalt auf. Eine automatische Ermittlung von Titelinformationen erfolgt hierallerdings nicht. Über die Symbolschaltfläche TITEL suchen steht ein Menü be-reit, über das Sie die Inhalte per Online-Verbindung aus dem Internet herunter-laden können. Ferner können Sie über die Schaltfläche ABSPIELEN den CD-Inhaltabspielen lassen. An dieser Stelle wird ein herkömmliches CD-Laufwerk als

Raw-Copy-Projekt

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Sicherungskopien für Audio-CDs Kapitel 8

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Leselaufwerk genutzt, das hier die Bezeichnung Sony (G:) trägt. Anschließendwerden über den Befehl Titel suchen/Im Internet nach Titel suchen die CD-Titel-informationen ergänzt. Damit ergibt sich ein CD-Inhalt, wie er in Abbildung 8.9dargestellt ist.

Abbildung 8.9: Das Audio-CD-Quelllaufwerk mit CD-Titelinforma-tionen.

3. Kopieroptionen: Im unteren Bereich des Programmdialogs können Sie nun dieKopiereinstellungen festlegen. Im vorliegenden Fall wird hier das Recorderlauf-werk bestimmt. Alle weiteren Einstellungen werden unverändert übernommen.Optional können Sie hier die Schreibgeschwindigkeit herabsetzen oder auch dieAnzahl der zu erstellenden Kopien erhöhen.

Abbildung 8.10: Festlegung des Recorderlaufwerks zur Erstellung der Audio-CD-Kopie.

4. Kopieren: Um das Kopieren zu starten, wählen Sie im unteren rechten Bereichdie grafische Schaltfläche DISC SCHREIBEN an. Daraufhin wird die Quell-CDanalysiert. Da hier Quell- und Ziellaufwerk unterschiedlich gesetzt wurden, er-folgt das Lesen und Brennen in einem Arbeitsgang. Sämtliche Arbeitsschrittekönnen in einem Dialogfeld mit Fortschrittsanzeige überwacht werden. NachFertigstellung der Kopie wird ein weiterer Dialog eingeblendet, den Sie lediglichmit OK bestätigen müssen.

Disk schreiben

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto386

Abbildung 8.11:Über dieses Dialog-feld können Sie denVorgang des Kopie-

rens überwachen.

8.3 Audio-CDs im Standard- und CD-TextformatObgleich das Kopieren von Audio-CDs sehr einfach ist, werden Sie in der RegelAudio-CDs neu zusammenstellen. Dies hat den Vorteil, dass Sie Titel, die Ihnen we-niger gut gefallen, durch attraktivere Titel ersetzen können. Nur in den seltenstenFällen ist der Inhalt einer Audio-CD durchgängig gut und auch bei Hit-Kopplungenwerden nicht alle der angeblichen Hits auch Ihren persönlichen Geschmack treffen.

Mit Windows XP und dem Windows Media Player können Sie bereits sehr leichtAudio-CDs erstellen, die Sie auf jedem beliebigen CD- sowie den meisten DVD-Playern abspielen können. Ebenso wie für das Kopieren benötigen Sie auch zum Zu-sammenstellen neuer Audio-CDs einen CD- oder auch DVD-Brenner. Die Brenn-funktion von Windows XP und dem Windows Media Player arbeitet mit einemTemporärverzeichnis auf einem Festplattenlaufwerk. Audio-CDs werden nach dertemporären Zusammenstellung auf der Festplatte in einem Rutsch, dem so genann-ten Track-At-Once-Verfahren, geschrieben. Haben Sie sämtliche Musiktitel für eineeigene Audio-CD festgelegt, nehmen Sie anschließend das Brennen vor. Auf Audio-CDs werden Klangdateien im unkomprimierten WAV-Format mit einer Sampling-rate von 44,1 KHz und mit einer Samplingrate von 16 Bit im Stereosound abgelegt.Der Windows Media Player übernimmt jedoch auch Klangdateien der FormateWAV, MP3 und WMA und rekonvertiert diese bei Bedarf automatisch zurück in dasbenötigte WAV-Format.

Neben dem Windows Media Player beherrschen auch kommerzielle Brennpro-gramme wie WinOnCD oder Nero CD Burning ROM das Brennen von Audio-CDs. Die wichtigsten Brennfunktionen für Audio-CDs, die Ihnen der WindowsMedia Player sowie die Brennprogramme WinOnCD und Nero bereitstellen, wer-den im nachfolgenden zusammengefasst.

8.3.1 Der Windows Media Player – der schnelle Weg zur Audio-CD

Der einfachste Weg zur Erstellung von Audio-CDs führt über den Windows MediaPlayer. Dieser Player hat den Vorteil, dass Sie nicht auf gesonderte Brennprogram-me zurückgreifen müssen und dass über diesen Player die wichtigsten Klangdatei-formate unterstützt werden. Ferner nimmt er die erforderlichen Dateikonvertierun-gen bereits automatisch vor. Sie müssen lediglich bis zu einem Gbyte Speicher fürdie Brennfunktion auf der Festplatte bereitstellen. An dieser Stelle wird angenom-men, dass die Klangdateien bereits im WAV-, MP3- bzw. WMA-Format auf einer lo-

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Audio-CDs im Standard- und CD-Textformat Kapitel 8

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kalen Festplatte vorliegen und in die Medienbibliothek des Players übernommenwurden (vergleiche Kapitel 9.7). Wollen Sie auch Klangdateien anderer Formate aufeine Audio-CD übernehmen, müssen Sie diese zunächst in eines der zuvor genann-ten Formate konvertieren (vergleiche Kapitel 7).

1. Windows Media Player und Medienbibliothek öffnen: Starten Sie den WindowsMedia Player über den Befehl START/ALLE PROGRAMME/WINDOWS MEDIA

PLAYER oder durch einen Doppelklick auf das zugehörige Programmsymbol inder Schnellstartleiste. Wählen Sie dann die Schaltfläche MEDIENBIBLIOTHEK

innerhalb der Taskleiste an.

Abbildung 8.12: Übernahme der zu kopierenden Titel aus der Medien-bibliothek.

2. Titelwahl: Um sämtliche Titel der Medienbibliothek angezeigt zu bekommen,wählen Sie nun in der Strukturansicht den Eintrag Alle Musikdateien an. Alter-nativ können Sie auch gezielt bestimmte Alben, Interpreten oder auch Genresanwählen. In der Listenansicht können Sie nun bereits ein oder auch mehrereTitel mit der linken Maustaste markieren. Für zusammenhängende Mehrfach-markierungen halten Sie die Taste Á und für unzusammenhängende Mehr-fachmarkierungen die Taste Ÿ gedrückt. Um den bzw. die markierten Titelauf CD zu kopieren, rufen Sie mit der rechten Maustaste den Kontextmenü-befehl HINZUFÜGEN ZU/BRENNLISTE ab. Dies öffnet automatisch auch die so ge-nannte Brennliste, die sämtliche der auf die Audio-CD zu übernehmenden Mu-siktitel verwaltet. Per Drag&Drop können Sie Titel auch direkt in diese Listeaufnehmen und gegebenenfalls Titel in der Brennliste umsortieren und mit derTaste ® markierte Einträge wieder aus der Brennliste entfernen. Im unterenrechten Bereich der Brennliste erhalten Sie Informationen zur zusammengestell-ten Datenmenge und deren Spielzeit angezeigt. CD-Rohlinge können in derRegel 74 oder 80 Minuten speichern.

3. Brennen: Unterhalb der Brennliste finden Sie die Schaltfläche BRENNEN STAR-TEN. Damit können Sie den Brennvorgang auslösen. In einem ersten Schritt wer-

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

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den Sie nun zum Einlegen einer leeren CD aufgefordert. Bestätigen Sie diesenHinweis mit WIEDERHOLEN. Daraufhin werden die Titel nach Bedarf in dasWAV-Format umgewandelt. Die Umwandlung selbst können Sie innerhalb derBrennliste überwachen. Nach der Konvertierung wird unmittelbar mit demBrennen fortgesetzt. Auch hier können Sie den Fortschritt über die Anzeigen in-nerhalb der Brennliste verfolgen. Die einzelnen Musiktitel werden von obennach unten auf die CD gebrannt.

Abbildung 8.13:Die Informationen

zum Prüfen, Konver-tieren und Brennen

werden in der Brenn-liste mit ausgegeben.

Nachdem sämtliche Musiktitel auf die CD-R bzw. CD-RW gebrannt sind, wirddie CD abgeschlossen und mit den entsprechenden Inhaltsinformationen verse-hen. Erst nach Abschluss der CD kann diese von herkömmlichen Audio-CD-Playern gelesen werden. Sofern Sie die CD-Einstellungen nicht geändert haben,wird die fertig gestellte CD unmittelbar ausgeworfen.

Abbildung 8.14:Informationen zumAbschließen einer

Audio-CD.

Um die Informationen zum Brennen zu überwachen, können Sie alternativ auch dieTaskleistenfunktion BRENNEN des Windows Media Player abrufen.

4. Legen Sie die neu gebrannte CD wieder in das CD-Brenner-Laufwerk ein, sowird auch der Inhalt im Media Player entsprechend angezeigt. Beenden Sie denMedia Player über den Befehl DATEI/BEENDEN.

8.3.2 Audio-CDs mit WinOnCD 6 brennen

WinOnCD 6 gehört neben Nero zu den leistungsfähigsten Programmen, wenn esum das Brennen von CDs und DVDs geht. Auch die Erstellung von Audio-CDs lässtsich mit diesem Programm lösen. Neben den einfachen Audio-CDs, die der Win-dows Media Player generiert, können Sie mit WinOnCD auch Audio-CDs erstellen,die ihrerseits die zugehörigen Titelinformationen beinhalten. An dieser Stelle wirderneut davon ausgegangen, dass sich die Klangdateien zur Erstellung der Audio-CDbereits im direkten Zugriff auf einem lokalen Laufwerk befinden, auch wenn Sie ausdem Programm selbst heraus Klangdigitalisierungen vornehmen können.

1. Audio-CD-Projekt öffnen: Das Erstellen einer Standard-Audio-CD entspricht inder Funktionalität weitestgehend dem Windows Media Player. Auch WinOnCDbesitzt integrierte Konverter, die komprimierte Dateiformate in das erforderlicheWAV-Format umwandeln. Nachdem Sie das Programm über einen Doppelklickauf das zugehörige Desktopsymbol gestartet haben, wählen Sie im Projektdialogdas Symbol Audio-Projekt öffnen und anschließend den Projekttyp StandardAudio-CD an, wenn Sie eine herkömmliche Audio-CD ohne darauf enthaltenenTitelinformationen brennen wollen.

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Audio-CDs im Standard- und CD-Textformat Kapitel 8

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Abbildung 8.15: Initialisierte Track-liste bei einem Standard-Audio-CD-Projekt.

Den Projekttyp CD-Text wählen Sie, wenn Sie zu den Musik-titeln auch Titelinformationen auf der CD ablegen wollen.

Abbildung 8.16: Initialisierte Track-liste bei einem CD-Text-Projekt.

In beiden Fällen gelangen Sie in den Hauptdialog von WinOn-CD. Im oberen Bereich sehen Sie den Bereich zur Ordner- undDateianwahl und im unteren Bereich die Trackliste für die zubrennende Audio-CD. Der einzige Unterschied, der je nach ge-wähltem Projekttyp erkennbar ist, ist, dass die Trackliste zum CD-Text-Projektbereits den Eintrag CD-Text enthält. Darüber werden die Titelinformationenverwaltet. Bei einem Standard Audio-CD-Projekt fehlt der CD-Texteintrag.

2. Klangdateien auswählen: Innerhalb des Hauptfensters von WinOnCD wählenSie in der oberen linken Strukturansicht das Quellverzeichnis der Klangdateienan. In der rechten Ansicht erscheinen daraufhin die einzelnen Musiktitel aufge-listet. Via Drag&Drop übernehmen Sie nun die auf die Audio-CD zu überneh-menden Titel in die untere Listen- bzw. Trackansicht. Sie können die Titel an derPosition fallen lassen, an der Sie diese positioniert haben möchten. Einzelne Titelkönnen Sie zudem via Drag&Drop untereinander umpositionieren sowie überdie zugehörigen Kontextmenübefehle verschieben, abspielen oder über den Au-dioeditor nachbearbeiten. Sie können Änderungen an der Lautstärke und deneinleitenden und abschließenden Stillen vornehmen. Das Abspielen erfolgt übereinen gesonderten Player, der die üblichen Befehlsschaltflächen besitzt und mit-hilfe der SCHLIESSEN-Schaltfläche der Titelleiste wieder geschlossen werdenkann.

Abbildung 8.17: Füllen der Titelliste in WinOnCD 6.

In der Statusleiste finden Sie eine Füllstandsanzeige, die Sie gegebenenfalls überden Befehl OPTIONEN/FÜLLSTANDSANZEIGE zunächst an das verwendete CD-Format anpassen müssen. In der Regel werden heute nur noch CD-Medien desTyps 80 min. (703 MB) genutzt. Anhand der Füllstandsanzeige können Siebeurteilen, ob sich weitere Titel auf die Audio-CD übernehmen lassen Um mar-kierte Titel aus der Trackliste zu löschen, brauchen Sie nur die Taste ® zubetätigen und die nachfolgende Sicherheitsabfrage mit JA zu bestätigen.

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto390

Abbildung 8.18:Die Füllstands-

anzeige muss perKontextmenü andas verwendete

CD-Medienformatangepasst werden.

3. Titelinformationen bearbeiten (nur CD-Text-Projekt): Beim CD-Text-Projektkönnen Sie nun die Textinformationen, die für die einzelnen Musiktitel auf dieAudio-CD übernommen werden, direkt bearbeiten. Doppelklicken Sie dazu inder Trackliste auf den Eintrag CD-Text. Daraufhin öffnet sich ein DialogfeldCD Text-Einstellungen. Über das Dialogfeld können Sie die Informationen zurCD (CD) sowie den einzelnen Musiktiteln (1 bis n) eingeben. Öffnen Sie dasDialogfeld das erste Mal, werden die meisten Titelinformationen bereits ausge-geben. Dies liegt daran, dass die vorhandenen Informationen über den Datei-namen bzw. die Kennungen (so genannte ID-Tags) innerhalb der jeweiligenKlangdatei selbst ermittelt werden. Sämtliche Informationen können aber nach-träglich bearbeitet werden. Die Ergänzung des CD-Titels und des Hauptinter-preten (z.B. Elvis, Diverse) muss in jedem Fall manuell erfolgen. Bestätigen Siedie gemachten Änderungen mit OK.

Abbildung 8.19:Dialog zur Bearbei-

tung der CD-Text-informationen.

Der Vorteil der Zuweisung von CD-Textinformationen ist, dass diese beim späterenEinlesen über den PC sowie CD-Player mit CD-Text-Unterstützung direkt für dieAnzeige genutzt werden. Anders als bei offiziellen CDs sind für benutzerdefiniertenAudio-CDs keine Titelinformationen über Internet-Titeldatenbanken abrufbar.Wollen Sie eine benutzerdefinierte Audio-CD erneut rippen, sind Sie bei fehlendenTitelinformationen selbst für die umständliche und zeitaufwendige Eingabe verant-wortlich.

4. Audio-CD brennen: Ist die Audio-CD zusammengestellt und sind gegebenenfallsdie Titelinformationen ergänzt und überarbeitet, beginnen Sie den Kopiervorgangdurch Anwahl der Registerseite SCHREIBEN. Über die Registerseite können Sie ent-sprechend den Erläuterungen in Kapitel 8.2.2 das Brenner-Laufwerk, die Schreib-geschwindigkeit sowie die Anzahl der zu erstellenden Kopien festlegen. Das Bren-nen erfolgt erneut durch Anwahl der grafischen Feuer-Schaltfläche mit derBezeichnung DISC SCHREIBEN, die sich im unteren rechten Bereich des Hauptdia-logs befindet. Mitunter werden Sie nun, sofern nicht bereits geschehen, zum Ein-legen einer leeren CD aufgefordert. Bestätigen Sie das Einlegen in diesem Dialogmit OK. Den Schreibvorgang können Sie erneut an einem Dialog mit Fortschritt-sanzeige überwachen. Nach Fertigstellung der Audio-CD wird eine Meldung aus-gegeben, die Sie mit OK bestätigen. Daraufhin wird die CD ausgeworfen.

Page 391: Audio - Video - Foto

Audio-CDs im Standard- und CD-Textformat Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 391

5. Programm beenden: Beenden Sie das Brennprogramm mit DATEI/BEENDEN. Siekönnen das angelegte Projekt nun wahlweise speichern. Das Speichern ist aller-dings nur dann nötig, wenn Sie später eine weitere nicht 1:1-Kopie der definier-ten Audio-CD erzeugen oder aber das bestehende Projekt nachträglich bearbei-ten wollen. In diesem Beispiel wird auf die Sicherung der Projektdaten mit NEIN

verzichtet. Wie Sie eine 1:1-Kopie der benutzerdefinierten Audio-CD anlegen,können Sie in Kapitel 8.2 nachlesen.

8.3.3 Audio-CDs mit Nero Reloaded brennen

Verfügen Sie nicht über WinOnCD 6, sondern Nero 6.x, können Sie auch damit, wahl-weise entsprechend mit Zuweisung von CD-Textinformationen, Audio-CDs brennen.Unter Nero werden beide WinOnCD-Projekttypen als Audio-CD-Projekt geöffnet.

1. Programmstart: Um eine Audio-CD zu kopieren, wählen Sie das DesktopsymbolNero StartSmart an, wählen dann das Symbol AUDIO und die Funktion AUDIO-CD ERSTELLEN an.

2. Klangdateien zusammenstellen: Innerhalb von Nero stehen Ihnen entsprechendeine Struktur- und Listenansicht zur Auswahl von Klangdateien im rechten Be-reich sowie eine Titelliste für die anzulegende Audio-CD auf der linken Seite desHauptdialogs zur Verfügung. Die Titelübernahme und Sortierung erfolgt dabeiwie unter WinOnCD per Drag&Drop. Sie wählen also zunächst per Struktur-ansicht das Verzeichnis mit den zu übernehmenden Klangdateien an, markierendann die zu übernehmenden Klangdateien und ziehen diese via Drag&Drop aufdie Trackliste der neuen Audio-CD.

Abbildung 8.20: Titelübernahme in ein CD-Audio-Pro-jekt unter Nero.

Füllstandsanzeige

Page 392: Audio - Video - Foto

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto392

3. CD-Textinformationen zuweisen: Um einer Audio-CD CD-Textinformationenzuzuweisen, rufen Sie zunächst den Menübefehl DATEI/ZUSAMMENSTELLUNGS-EIGENSCHAFTEN auf. Im nun geöffneten Dialog wechseln Sie auf die RegisterseiteAudio-CD und markieren das Kontrollfeld CD TEXT auf CD schreiben. An-schließend vergeben Sie den CD-Titel (Titel) und den Hauptinterpreten (Inter-pret) und bestätigen mit OK.

4. CD-Text-Titelinformationen bearbeiten: Um einzelnen Titeln Textinformatio-nen zuzuweisen, brauchen Sie diese innerhalb der manuell zusammengestelltenTitelliste lediglich per Doppelklick anzuwählen. Über das Dialogfeld Audio-Track Eigenschaften können Sie dann den Text für den Musiktitel (Titel) undden Interpreten (Interpret) eingeben. Bestätigen Sie die Eingaben mit OK. DieVorgabewerte für die Titelinformationen werden entsprechend WinOnCD ausdem Titel und den ID-Tag-Informationen der jeweils zugehörigen Klangdateienermittelt.

Abbildung 8.21:Dialog zur Zuord-

nung von CD-Text-informationen an

einzelne Musiktitel.

5. Brennen: Wählen Sie die Schaltfläche BRENNT DIE AKTUELLE ZUSAMMENSTEL-LUNG, um die CD mit den Textinformationen zu brennen. Im Folgenden könnenSie die Einstellungen für das Brennen bestimmen (vergleiche Kapitel 8.2.1) undden Brennvorgang entsprechend dem einfachen Audio-CD-Projekt mit BREN-NEN starten.

Abbildung 8.22:Brennen einer

neuen Audio-CD-Zusammenstellung

mit Nero.

8.4 MP3 und WMA-CDs für externe und portable PlayerWinOnCD 6 und auch Nero 6 stellen neben den einfachen Audio-CD-Projekttypenerweiterte Projekttypen zum Erstellen von MP3- und WMA-CDs bzw. so genanntenMP3-Alben und Musikalben zur Verfügung. Bei MP3- und WMA-Medien handeltes sich um reine Daten-CDs, die ausschließlich ein bestimmtes Klangdateiformat

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MP3 und WMA-CDs für externe und portable Player Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 393

berücksichtigen. Aufgrund des Datenformats können diese Medientypen nichtmehr in herkömmlichen Audio-CD-Playern abgespielt werden, sondern nur aufdem PC und externen Geräten, die entweder MP3- oder WMA-Medien explizit un-terstützen. Mitunter werden auf der jeweiligen CD, allerdings abhängig vom jeweilsverwendeten Brennprogramm, auch Zusatzinformationen untergebracht, wieHTML-Seiten, die die Titelanwahl und den Inhalt strukturieren und am PC überden Internet Browser auch optisch vereinfacht anwählbar machen. HerkömmlichePlayer für MP3- oder auch WMA-Klangdateien ignorieren solche Inhalte. Auch ak-tuelle DVD-Player können häufig MP3-Alben mit integrierten Inhalten abspielen.In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie MP3-, WMA- und auch Nero Digital-Medien (MP4-Format) erzeugen, wobei erneut auf die Brennprogramme Nero 6Reloaded und WinOnCD 6 zurückgegriffen wird.

8.4.1 MP3-Alben – komprimierte Audio-CDs mit WinOnCD

Wie bereits erwähnt, können Sie über ein MP3-Album, das Sie mit WinOnCD 6 er-stellen, Menüstrukturen für einen Internet Browser definieren, die mit unterschied-lichen Schriften und Bildhintergründen ausgestattet und um Klangdateien im MP3-Format erweitert werden. Bestehende WAV-Dateien können in MP3-Alben über-nommen werden und werden automatisch in das MP3-Format umgewandelt.WMA-Klangdateien müssen Sie vor deren Verwendung zunächst selbst in das MP3-Format umwandeln. Im Folgenden sollen im Wesentlichen die Unterschiede zumherkömmlichen Audio-CD-Projekt gegenüber dem MP3-Album beschrieben wer-den. Alle weiteren Funktionen, wie das eigentliche Brennen, werden nur noch kurzzusammengefasst.

1. MP3-Album-Projekt starten: Starten Sie WinOnCD durch einen Doppelklickauf das zugehörige Desktopsymbol und wählen Sie im Projektdialog das SymbolEIN ALBUM ERSTELLEN und anschließend den Typ MP3-Album an.

Abbildung 8.23: Start eines neuen Album-Projekts vom Typ MP3.

2. Projektnamen vergeben: Um dem neuen Projekt einen neuen Namen zu geben,rufen Sie nun den Befehl DATEI/SPEICHERN UNTER auf, geben den Projektnamen,hier beispielsweise Elvis-MP3, samt Suchpfad ein und bestätigen Sie mit OK.Der Projektname wird daraufhin in der Titelleiste mit ausgegeben.

DVD Musik-Album

MP3-Album

Musik-Album (CD)

Page 394: Audio - Video - Foto

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto394

Abbildung 8.24:Projektbezeichnung

in der Titelleiste.

3. Alben mit Klangdateien füllen: Über eine Struktur- und Listenansicht können Siedie Musiktitel für eine Projektübernahme wählen, so wie das bereits in Kapitel8.3.2 beschrieben wurde. Das Projekt selbst definieren Sie mithilfe des MP3-Album-Editors. Jedes MP3-Album kann ein oder mehrere Alben verwalten,wobei jedes Album einem Hauptmenüpunkt entspricht und beispielsweise denInhalt einer bestimmten CD enthält. Standardmäßig wird das erste Album auto-matisch angelegt und Sie können in den rechten Bereich des Albums bereits meh-rere Titel per Drag&Drop aufnehmen.

Abbildung 8.25:Füllen eines Musik-

albums mit MP3-Klangdateien.

4. Albumeigenschaften festlegen: Jedem Album sollten Sie einen eindeutigen Titelzuweisen. Doppelklicken Sie dazu auf das Albumsymbol im linken Bereich oderwählen Sie die Schaltfläche ALBUM-EIGENSCHAFTEN an und vergeben Sie dannim eingeblendeten Dialog einen Albumtitel sowie eine Schrift für die Textausga-ben. Wählen Sie über das Kombinationslistenfeld Hintergrund ein Hintergrund-bitmap und ändern Sie per Schieberegler nach Bedarf das Farbschema. Markie-ren Sie das Kontrollfeld Benutze zum Hintergrund passende Textfarben, sowerden die Schriftfarben automatisch passend zum Hintergrundbitmap ge-wählt. Demarkieren Sie das Kontrollfeld, dann können Sie über die Schaltflä-chen […] im oberen Rahmenfeld die Textfarben selbst zuweisen. Bestätigen Siedie vorgenommenen Änderungen mit OK.

Abbildung 8.26:Dialogfeld zur Fest-legung der Album-

eigenschaften

Page 395: Audio - Video - Foto

MP3 und WMA-CDs für externe und portable Player Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 395

5. Albumvorschau: Im linken oberen Bereich des Albumbereichs und im linkenoberen Bereich der Titelauflistung finden Sie im MP3-Album-Editor jeweils eineSymbolschaltfläche zur Vorschauanzeige des jeweils daraus resultierenden Me-nüs. Anhand der Anzeige können Sie erkennen, ob weitere Bearbeitungen amErscheinungsbild erforderlich sind.

Abbildung 8.27: Vorschau der Menüstruktur eines Albuminhalts.

6. Titelbearbeitung: Um beispielsweise für einen Titel eines Menüs die Anzeige fürden Musiktitel und den Interpreten manuell zu setzen, rufen Sie zum jeweiligenTitel den Kontextmenübefehl TITEL EINGEBEN auf, geben anschließend den an-zuzeigenden Titel und den Interpretennamen ein und bestätigen mit OK. Das Er-gebnis können Sie sich unmittelbar durch erneute Anzeige der Menüvorschauausgeben lassen. Über das SCHLIESSEN-Symbol der Titelleiste beenden Sie dieVorschauanzeige jeweils wieder.

Abbildung 8.28: Titelbearbeitung im Dialog.

7. Bildzuweisung: Jedem einzelnen Musiktitel können Sie ein Bild zuweisen, das Siewiederum frei drehen und auch mit einem Rahmen versehen können. Die Bild-anwahl erfolgt über die Struktur- und Listenansicht, über die Sie auch die Klang-dateien wählen. Ziehen Sie das gewünschte Bild per Drag&Drop auf den Musik-

Page 396: Audio - Video - Foto

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto396

titel, dem es zugeordnet werden soll. Die Bilddateien werden im Titelmenüebenso wie in der jeweiligen Titelanzeige verwendet.

Abbildung 8.29:Klangdateien mit

zugeordneten Bild-dateien und zuge-

hörigem Dialog fürdie Änderung der

Bildeigenschaften.

Bildeigenschaften: Um die Bildeinstellungen für einzelne oder mehrere markierteTitel festzulegen, rufen Sie zu der bzw. den jeweiligen Klangdateien den Kontext-menübefehl EIGENSCHAFTEN auf. Am sinnvollsten ist es, wenn Sie die Bildeigen-schaften für sämtliche Albumtitel einheitlich zuweisen, also zunächst alle Titeldes Albums markieren. Nutzen Sie dazu die Maus sowie die Taste Ÿ undÁ. Per Dialog können Sie nun einen Bildrahmen definieren und festlegen, obdas bzw. die Bilder gedreht werden müssen. Bei Bedarf können Sie auch zusätz-lichen Text zuweisen. Bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.

8. Grafikkontrolle: Um die Auswirkung der Änderung zu kontrollieren, rufen Siezu einer Klangdatei, deren Bildeinstellungen Sie geändert haben, den Kontext-menübefehl BILD ANZEIGEN auf. Über das SCHLIESSEN-Symbol der Titelleiste be-enden Sie die Vorschauanzeige wieder.

Abbildung 8.30:Auszug der Vor-

schaufunktionen fürdie Titelliste und

Vorschaufunktion füreinen Musiktitel.

Page 397: Audio - Video - Foto

MP3 und WMA-CDs für externe und portable Player Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 397

9. Hauptmenüeigenschaften bearbeiten: Nun können Sie auch die Schriften desübergeordneten Hauptmenüs bestimmen, das Hintergrundbitmap sowie dieSchriftfarben festlegen. Wählen Sie dazu die Symbolschaltfläche EINSTELLUN-GEN an. Die Zuweisung dieser Eigenschaften entspricht denen, die Sie bereits beider Festlegung der Albumeigenschaften kennen gelernt haben. Über die Regis-terseite Allgemein des Eigenschaftendialogs bestimmen Sie einen übergeordne-ten Titel für das Hauptmenü sowie die Klangqualität. Die Klangqualität solltenSie aus Gründen der Kompatibilität mit älteren Abspielgeräten auf einem Wertvon 128.0 Kbps belassen. Bestätigen Sie die Änderungen erneut mit OK.

Abbildung 8.31: Dialog zur Fest-legung der Haupt-menü- und Projekt-eigenschaften.

10. Alben ergänzen: Bleibt letztendlich zu erwähnen, dass Sie über die Symbol-schaltfläche NEUES ALBUM weitere Alben anlegen und mit dem Kontextmenü-befehl LÖSCHE ALBUM das jeweils markierte Album aus dem Projekt entfernen.

Abbildung 8.32: Parallel eingerich-tete Alben innerhalb eines MP3-Albums.

Per Drag& Drop können Sie einzelne Alben und auch Titel untereinander undzwischen den Alben verschieben. Jedem neuen Album und allen darin aufge-nommenen Titeln können Sie entsprechend den vorangehenden Erläuterungenebenfalls Eigenschaften zuweisen. Haben Sie mehrere Alben eingerichtet, kön-

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Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto398

nen Sie aufzunehmende Musiktitel direkt per Drag&Drop auf das jeweiligeAlbum übernehmen. Jedem Titel können Sie zudem erneut ein Bild zuweisen.

11. Hauptmenüvorschau: Auch das Hauptmenü können Sie nun kontrollieren,indem Sie im Albumbereich die Symbolschaltfläche für die Albenvorschau an-wählen. Über das SCHLIESSEN-Symbol der Titelleiste beenden Sie die Vorschau-anzeige wieder.

Abbildung 8.33:Die Vorschau des

Hauptmenüs.

12. Album brennen: Nachdem das MP3-Album vollständig definiert ist, können Sienach Anwahl der Registerseite Brennen über die Schaltfläche DISC SCHREIBEN

den Brennvorgang starten. Das Brennen und die Festlegung der Einstellungenerfolgt erneut so, wie bereits beim herkömmlichen Audio-CD-Projekt beschrie-ben. Als Ergebnis erhalten Sie eine CD, die Sie sehr komfortabel über den Inter-net Explorer abspielen können.

13. MP3-Album wiedergeben: Legen Sie die CD in das CD-ROM-Laufwerk ein, sostartet diese in der Regel bereits automatisch. Ist der Internet Explorer aufIhrem Rechner der aktive Browser, so wird dieser unmittelbar ausgeführt unddas definierte Hauptmenü erscheint. Per Maus können Sie die Menütitel (Al-ben) anwählen und gelangen dann in die Titelanzeige des jeweiligen Albums.Über die Titelanzeige wählen Sie Titel zur Wiedergabe an und gelangen dannunmittelbar in die Titelanzeige.

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MP3 und WMA-CDs für externe und portable Player Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 399

8.4.2 MP3-/MP4-/WMA-CDs und -DVDs mit Nero Reloaded erstellen

Brennen Sie eine MP3-, MP4- oder WMA-CD bzw. -DVD mit Nero, so wird überdas Brennprogramm lediglich dafür gesorgt, dass alle Dateien ein einheitliches For-mat nutzen. Häufig sind Player auf das MP3- oder WMA-Format festgelegt. DieUnterstützung beider Formate wird nur von wenigen Abspielgeräten unterstützt.Die Vorgehensweise ist daher bei allen Medientypen annähernd gleich. Sie unter-scheidet sich lediglich durch die Klangdateiformatauswahl und den CD/DVD-Me-dientyp für das Brennen. Beide Teilinformationen werden bereits durch die Wahlder jeweiligen Programmfunktion festgelegt, so dass die späteren Benutzereingabenbereits auf ein Minimum herabgesetzt sind. Anders als bei WinOnCD 6 wird zudemdarauf verzichtet, Menüstrukturen im HTML-Format zu definieren. Die Zusam-menstellung erfolgt über das Programm Nero Express.

1. Zielmedium und Klangdateiformat wählen: Um eine CD/DVD im WMA- bzw.MP3-Format zu brennen, wählen Sie das Desktopsymbol Nero StartSmart an,wählen dann das Symbol AUDIO und dann den entsprechenden Projekttyp:

– MP3 CD erstellen: Wollen Sie eine CD-R(W)-Medium mit Klangdateien imMP3-Format füllen, wählen Sie diese Funktion an.

– MP3 DVD erstellen: Wollen Sie eine DVD-R(W)-Medium mit Klangdateienim MP3-Format füllen, wählen Sie diese Funktion an.

Abbildung 8.34: Auswahlfunktionen für Projekte zum Brennen von Medien mit Klangdateien im MP3- bzw. WMA-Format.

– WMA CD erstellen: Wollen Sie eine CD-R(W)-Medium mit Klangdateienim WMA-Format füllen, wählen Sie diese Funktion an.

– WMA DVD erstellen: Wollen Sie eine DVD-R(W)-Medium mit Klangdatei-en im MP3-Format füllen, wählen Sie diese Funktion an.

– Nero Digital Audio-CD erstellen: Hierbei handelt es sich um einen Projekt-typ, über den beschreibbare CD-Medien, mit Klangdateien im Nero-Digi-tal-Format (MP4, AAC) gefüllt werden. Die Klangdateien selbst müssenbereits vorliegen.

– Nero Digital Audio DVD erstellen: Hierbei handelt es sich um einen Pro-jekttyp, über den beschreibbare CD-Medien, mit Klangdateien im Nero-Digital-Format (MP4, AAC) gefüllt werden. Die Klangdateien selbst müs-sen bereits vorliegen.

Page 400: Audio - Video - Foto

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto400

2. Füllstandsanzeigen: Sie gelangen in den Hauptdialog von Nero Express. Überdiesen werden die Inhalte des neuen Datenträgers verwaltet. Je nachdem, wel-ches Zielmedium verwaltet wird, wird im unteren Bereich eine unterschiedlicheFüllstandsanzeige eingeblendet.

Abbildung 8.35:Über die DVD- und

CD-Füllstandsanzei-gen können Sie

erkennen, wie vielfreier Datenspeicher

noch für Klang-dateien verfügbar ist. 3. Klangdateien hinzufügen: Um je nach gewähltem Medien- und Projekttyp

Klangdateien hinzuzufügen, wählen Sie die Schaltfläche HINZUFÜGEN an. Sie ge-langen daraufhin in einen Dialog zur Dateiauswahl. Über den Dialog können Sieein beliebiges lokales Verzeichnis und dann die darin enthaltenen Klangdateienanwählen. Dabei sind unter Zuhilfenahme der Tasten Ÿ und Á auch unzu-sammenhängende und zusammenhängende Mehrfachmarkierungen möglich.

Abbildung 8.36:Dialog zum Hinzu-

fügen von Klang-dateien des medien-

spezifischen Typs.

Im linken Bereich des Dialogs wird die Menge der bereits markierten Daten auf-gelistet. Zur Auswahl stehen je nach gewähltem Projekt entweder MP3-, MP4-oder WMA-Formate bereit. Bestätigen Sie mit HINZUFÜGEN, um die Dateien zuübernehmen, und FERTIG, um die Dateien zu übernehmen und gleichzeitig denDialog zu schließen. Fügen Sie so lange Dateien hinzu, bis der Zieldatenträgerausreichend gefüllt ist

4. Sonderfunktionen des Hauptdialogs: Über den Hauptdialog können Sie in derTrackliste nicht nur Ordner einrichten, sondern Titel wieder entfernen oderauch umbenennen. Nutzen Sie dazu die Kontextmenübefehle zur Dateiliste. MitWIEDERGABE können Sie die übernommenen Titel Probe hören.

DVD

CD

Page 401: Audio - Video - Foto

Musikalben für VCD- und DVD-Player Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 401

Abbildung 8.37: Der Hauptdialog zur WMA- und MP3-Medienerstellung.

5. Brennoptionen und Brennen: Wählen Sie nun im Hauptdialog die SchaltflächeWEITER an. Daraufhin können Sie den Recorder wählen, die Disk-Bezeichnungfestlegen sowie die Anzahl der zu erstellenden Kopien festlegen. Da es sich an-ders als bei einer echten Audio-CD um eine Daten-CD/DVD handelt, können Siedurch Markierung der Option Erlaubt das nachträgliche Hinzufügen von Da-teien (Multiosession-Disk) dafür sorgen, dass Sie das nicht gefüllte Medium spä-ter erweitern können. Durch Anwahl der Schaltfläche BRENNEN können Sie dasZielmedium schreiben. Sofern nicht bereits geschehen, werden Sie zum Einlegeneiner beschreibbaren CD aufgefordert. Ein Bestätigen dieser Meldung ist nichterforderlich. Das Brennen selbst können Sie nun wie in Kapitel 8.3.3 beschrie-ben verfolgen.

8.5 Musikalben für VCD- und DVD-PlayerEin Musikalbum wird entsprechend einem MP3-Album mit einer Menüstrukturausgestattet und enthält Musiktitel ebenfalls im komprimierten Format. Es lässtsich in den Varianten Musikalbum und DVD-Musikalbum erstellen.

Musikalbum: Anders als beim MP3-Album handelt es sich beim Musikalbumum eine Video-CD, die über herkömmliche VCD-, DVD-Player oder DVD-ROM- und DVD-RAM-Laufwerke und CD- und CD-Brenner-Laufwerke ab-gespielt werden kann. Die Klangdateien werden bei diesem Projekttyp in dasMPEG1-Format umgewandelt.

DVD-Musikalbum: Das DVD-Musik-Album unterscheidet sich vom Musik-Album durch das verwendete Zielmedium und Zielformat. Sie wird für DVD-Player mit Hilfe von DVD-Medien erstellt und kann sowohl Bilder als auchMusik enthalten.

Page 402: Audio - Video - Foto

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto402

Während das Abspielen der VCD beim DVD-Heimgerät direkt erfolgt, ist auf demPC ein gesondertes Abspielprogramm nötig. DVD-Software wie WinDVD oderPower DVD sind beispielsweise in der Lage, auch VCDs wiederzugeben. Die DVDskönnen entsprechend mit DVD-Playern oder über DVD-Laufwerke am heimischenPC angeschaut werden.

Die definierte Menüstruktur einer VCD kann ebenso komfortabel genutzt werdenwie die aktueller DVDs. Auf ein Musikalbum wird neben den Menüstrukturen undMusiktiteln optional auch ein Video-CD-Player aufgenommen, mit dessen Hilfe Siedas Musikalbum über ein DVD-Laufwerk auch auf dem PC abspielen können.DVD-Heim-Player, die selbst gebrannte MP3- und Musikalben verarbeiten können,müssen CD-RW- und/oder CD-R-Medien lesen können. Entsprechende Hinweise,ob Ihr DVD-Heim-Player zum Lesen der entsprechenden Medien in der Lage ist,entnehmen Sie der zugehörigen Betriebsanleitung. Im Nachfolgenden soll die An-lage eines VCD- und DVD-Musikalbums beschrieben werden.

8.5.1 VCD- und DVD-Musikalben im Eigenbau

Ein VCD- bzw. DVD-Musikalbum wird annähernd so definiert, wie Sie es bereitsbeim MP3-Album in Kapitel 8.4.1 kennen gelernt haben. Sie nutzen die gleichenEingangsdaten, also Bild- und Klangdateien, und WinOnCD wandelt diese entspre-chend beim Brennen nach gewähltem Projekttyp in das VCD-Format um. BeimBrennen einer VCD wird die CD zudem durch einen VCD-Player ergänzt, über denSie das Musikalbum später auch auf einem PC vereinfacht abspielen können.

1. Projekttyp wählen: Nachdem Sie das Brennprogramm gestartet haben, wählenSie im Projektfenster das Symbol EIN ALBUM ERSTELLEN und dann den Projekt-typ MUSIK-ALBUM oder DVD MUSIK-ALBUM an.

2. Mediengröße festlegen: Damit die Mediengröße mit der Füllstandsanzeige über-einstimmt, wählen Sie nun den Befehl OPTIONEN/FÜLLSTANDSANZEIGE an, set-zen die Größe auf den Wert des Zielmediums und bestätigen mit OK. Die Füll-standsanzeige wird nicht in Abhängigkeit vom gewählten Projekttyp festgelegt,so dass die manuelle Anpassung in jedem Fall sinnvoll ist.

Abbildung 8.38:Anpassung der Füll-standsanzeige nachverwendetem Ziel-

medium undProjekttyp.

3. Alben und Titel anlegen: Legen Sie nun wie bei dem MP3-Album auch beim Mu-sikalbum Alben an, weisen Sie diesen die gewünschten Klangtitel zu, ordnen Sieden Klangdateien gegebenenfalls Bilder zu und definieren Sie für die Alben undKlangtitel deren Eigenschaften.

Page 403: Audio - Video - Foto

Musikalben für VCD- und DVD-Player Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 403

Abbildung 8.39: Die Definition eines VCD- bzw. DVD-Musikalbums erfolgt synonym zum MP3-Album.

Komplette Verzeichnisse als Alben übernehmen: Bei DVD-Musik-Alben könnenSie die Zusammenstellung des DVD-Inhalts beschleunigen, indem Sie Verzeichnissemit Klanginhalten in der Gesamtheit via Drag&Drop von der Strukturansicht inden Bereich ziehen, über den die einzelnen Alben verwaltet werden (vergleiche Ab-bildung 8.39). Dann erhält das neue Album automatisch den Verzeichnisnamen zu-geordnet und im Verzeichnis vorhandene Klangdateien werden automatisch in dieTitelliste dieses Albums platziert.

4. Einstellungen: Wählen Sie abschließend in der Symbolleiste des Musikalbum-Editors die Schaltfläche EINSTELLUNGEN an, um die übergeordneten Projektein-stellungen festzulegen. Über die Registerseite Hauptmenu des nachfolgend ge-öffneten Dialogs legen Sie Schrift und Hintergrund des Hauptmenüs fest. Überdie Registerseite Bildgröße bestimmen Sie, in welcher Form die zugewiesenenBilder behandelt werden sollen und in welchem Videostandard die VCD bzw.DVD angelegt werden soll. Da in Deutschland PAL die Fernsehnorm ist, solltenSie diese Einstellung auch für die anzulegende VCD/DVD wählen.

Abbildung 8.40: Festlegung des Videostandards und der Bildgrößen.

Page 404: Audio - Video - Foto

Kapitel 8 Audio-CDs und Audio-DVDs brennen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto404

Über die Registerseite Allgemein legen Sie den übergeordneten Projekttitel fest.Außerdem sorgt die Markierung des Kontrollfelds dafür, dass ein Sofware-Video-CD-Player mit auf die VCD übernommen wird, über die der Inhalt auchauf PCs im VCD-Format wiedergegeben werden kann. Bestätigen Sie die vorge-nommenen Änderungen mit OK.

Abbildung 8.41:Standardmäßig soll-

ten Sie auch einenVCD-Player mit aufdie Video-CD über-nehmen, um deren

Inhalt auch auf einemPC wiedergeben zu

können.

5. Musikalbum brennen: Nun können Sie die CD/DVD mithilfe der SchaltflächeDISC SCHREIBEN, die Sie auf der Registerseite SCHREIBEN finden, brennen. Dabeiwerden die Informationen automatisch in das VCD-Format konvertiert, was ge-raume Zeit in Anspruch nehmen kann. Die fertig gestellte VCD/DVD könnenSie nun mit den meisten Heim-DVD-Playern abspielen. Innerhalb des PCs benö-tigen Sie in jedem Fall ein DVD-Laufwerk. Besitzen Sie kein gesondertes VCD-Abspielprogramm, so können Sie auf den Player zurückgreifen, den Sie mit aufdie VCD übernommen haben und der sich im Wurzelverzeichnis der VCD be-findet. Öffnen Sie dazu das DVD-Laufwerk im Windows Explorer an und dop-pelklicken Sie auf den Programmeintrag VCD_PLAY.EXE. Über das SCHLIES-SEN-Symbol [X] können Sie den Player jederzeit wieder beenden.

Abbildung 8.42:Bedienelemente des

Roxio-VideoCD-Players.

8.6 Alternative BrennformateAuch wenn in den vergangenen Kapiteln mit den Musikalben und MP3-Alben eini-ge Sonderformen von CDs bzw. DVDs mit Audio-Inhalten vorgestellt wurden, han-delt es sich dabei um nichts anderes als herkömmliche Daten-CDs bzw. -DVDs.Externe Geräte unterstützen entsprechend die auf diesen Medien verwendeten Ver-zeichnisstrukturen sowie die darin platzierten Klangdateien mit deren bestimmtenFormaten. Prinzipiell können Sie diese Datenstrukturen natürlich auch mit her-kömmlichen Daten-CD- und Daten-DVD-Projekten, wie diese von allen Brennpro-grammen angeboten werden, brennen.

Klangdateien sichern: Nachdem Sie mithilfe von Kopier- und Digitalisiervor-gängen auf eine Vielzahl digitaler Klangdateien gekommen sind, stellt sich un-weigerlich die Frage, was auf Dauer damit zu tun ist. Um ausreichend Festplat-tenspeicher zur Verfügung zu haben, werden Sie die Klangdateien in der Regelauf einem gesonderten Datenträger (z.B. CD-R(W) oder DVD-R(W)) zusam-menfassen. Nach der Übernahme auf den gesonderten Datenträger können Siedie gesicherten Dateien von der Festplatte löschen und den frei gewordenenPlatz für neue Digitalisierungen nutzen. Das Abspielen auch komprimierterKlangdateien kann über die Datenträger erfolgen, auf denen Sie diese zuvor ge-sichert haben.

Page 405: Audio - Video - Foto

Alternative Brennformate Kapitel 8

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 405

Mixed-Mode-CDs: Bei diesem Typ handelt es sich um ein spezielles CD-For-mat, bei dem im ersten CD-Track Daten und in allen anderen Tracks Audio-elemente abgelegt werden. Legen Sie eine solche CD in einen externen Playerein, kann dieser mit dem ersten Track nichts anfangen. Dieses Format eignetsich allerdings für den PC, um Daten mit Audiodaten über ein einzelnes Me-dium zu kombinieren. Das Format wird häufig für Spiele-CDs eingesetzt, istaber zur gezielten Verteilung von Klangdateien nicht geeignet.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 407

9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

In diesem Kapitel wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie unter Windows XP Audio- undVideomedien möglichst komfortabel wiedergeben und verwalten. Dazu wirdhauptsächlich die Handhabung des Windows Media Players 10 durchgespielt, dereine universale Abspielmaschine für alle Arten von audiovisuellen Medien darstellt.Ergänzend werden noch weitere Player vorgestellt.

9.1 Bedienungselemente

Abbildung 9.1: Der Player im Voll-modus mit einge-blendeten Visuali-sierungen.

Die Oberfläche des Players in der Version 10 bietet im oberen Fensterbereich dieschon angesprochene Featuretaskleiste an, deren Register die Grundfunktionen desProgramms aufrufen. Das Menü des Players ist in der Vorgabe ausgeblendet, wirdaber automatisch eingeblendet, wenn das Fenster über das Symbol in der Titelleistemaximiert wird.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto408

Abbildung 9.2:Player ohne Task-leiste und Menü.

9.1.1 Ansichten und Erweiterungen

Wie viel der Player bei der Wiedergabe von Medien von seiner Oberfläche zeigt,kann in vielfältiger Weise beeinflusst werden. Auch über ANSICHT/MEDIENLEISTEN-OPTIONEN lassen sich die verschiedenen Teilbereiche des Programmfensters aus-blenden. Ganz praktisch hier ist die Einstellung Menüleiste automatisch ausblen-den, die dazu führt, dass die Menüleiste in Abhängigkeit von der Position desMauszeigers ein- oder ausgeblendet wird. Hier kann auch die Taskleiste ausgeblen-det werden.

Wiedergabeoptionen

Was bei der Wiedergabe von Titeln innerhalb des Anzeigebereichs ausgegeben wird,kann über ANSICHT/OPTIONEN FÜR AKTUELLE WIEDERGABE bestimmt werden.

Abbildung 9.3:Anzeigeoptionen für

die Wiedergabe.

Page 409: Audio - Video - Foto

Bedienungselemente Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 409

Zusätzliche Steuerungselemente

Außerdem können im Anzeigebereich während der Wiedergabe noch einige zusätz-liche Einstellungsmöglichkeiten eingeblendet werden. Benutzen Sie dazu ANSICHT/ERWEITERUNGEN und bestimmten Sie, was verwendet werden soll. Je nachdem, obSie Sounds oder Videos abspielen, sind hier unterschiedliche Optionen sinnvoll. Fürdie Wiedergabe von Sounds ist insbesondere der Grafikequalizer von Bedeutung.

Abbildung 9.4: Der grafische Equali-zer bietet zahlreiche Voreinstellungen an.

Die verschiedenen Einstellungen des Equalizers werden jeweils mit den kleinenSchiebereglern ausgewählt. Zahlreiche Voreinstellungen für die verschiedenen Mu-sikstile werden über die kleine Schaltfläche rechts oben angeboten. Eigene Einstel-lungen des Equalizers können über die Option Angepasst gespeichert und späterwieder aufgerufen werden. Über die Symbole links von den Reglern kann gewähltwerden, ob die Regler unabhängig voneinander bewegt werden oder in mehr oderweniger engen Gruppen.

Abbildung 9.5: Regler für WOW-Effekte.

Über das kleine Symbol links unten lassen sich auch TrueBass- und WOW-Effekteder SRS-Technologie (Sound Retrieval System) für besseren 3D-Raumklang ein-blenden, so dass auch ohne Subwoofer satte Bässe möglich werden.

Page 410: Audio - Video - Foto

Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto410

Lautstärkeregelung

Abbildung 9.6:Regler für einheit-

liche Lautstärke.

Wenn Sie in einer Wiedergabeliste Stücke aus verschiedenen Quellen zusammen-fügen, kann sich beim Abspielen das Ärgernis ergeben, dass die Stücke unterschied-lich laut sind, so dass jedes Mal die Lautstärke neu eingestellt werden muss. DerWindows Media Player unterstützt Sie hier mit einem Verfahren, das allerdings zurVoraussetzung hat, dass in den entsprechenden wma- oder mp3-Dateien ent-sprechende Lautstärkeregelungswerte abgelegt sind. Ist dies der Fall, kann überANSICHT/ERWEITERUNGEN die Option Überblenden und automatische Lautstärke-regelung genutzt werden. Dabei werden die verschiedenen Stücke mit einer durch-schnittlichen Lautstärke wiedergegeben, d.h., das eine Stück wird etwas lauter, dasandere vielleicht etwas leiser als vorgegeben abgespielt.

Wenn Sie eine Medienbibliothek erstellen lassen, werden solche Lautstärkerege-lungswerte automatisch zugefügt, mit Ausnahme von Medien, die schreibgeschütztsind, wenn Sie die Option Lautstärkeregelungswerte für alle Dateien hinzufügenaktivieren. (Da dieses Feature relativ neu ist, sollten Sie Ihre Medienbibliothekeventuell neu anlegen lassen, um in den Genuss dieser Funktion zu kommen.)

Die an gleicher Stelle angebotene Überblendfunktion kann für Audiomedien ge-nutzt werden, um Titel leiser werdend auszublenden, während der nächste Titel lau-ter werdend eingeblendet wird. Mit dem Regler wird der Überblendungszeitraumgesetzt.

Abbildung 9.7:Optionen für den

Stillen Modus.

Für Audiodateien in dem Format Windows Media Audio Lossless gibt es zusätzlichnoch eine ähnliche Funktion wie die Lautstärkeregelung, die als Stiller Modus be-zeichnet wird. Auch hier findet eine Verringerung der Lautstärkenunterschiedestatt.

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Bedienungselemente Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 411

Visuelles

Wenn es Ihnen Spaß macht, lassen sich zur Wiedergabe von Audiodaten wie in denoben gezeigten Abbildungen automatisch generierte Visualisierungen einblenden,die die Musik in unterschiedliche grafische Elemente übersetzen. Dies geschiehtüber ANSICHT/VISUALISIERUNGEN, wobei zahlreiche Varianten zur Verfügung ste-hen. Wenn Sie eine bestimmte Visualisierung langweilt, können Sie auch mit denkleinen Pfeilsymbolen rumspielen, die am oberen Rand des Abspielbereichs einge-blendet werden.

Statt des Menüs kann dafür auch das Symbol in der linken oberen Ecke des Anzei-gebereichs angeklickt und die Auswahl über die dort angebotenen Menüs genutztwerden. In der rechten oberen Ecke des Anzeigebereichs finden Sie noch ein Sym-bol, um in den Vollbildmodus umzuschalten und ein zweites, das die Wiedergabe-liste und die Medieninformationen aus- und wieder einblendet.

Bei einigen Visualisierungen lassen sich verschiedene Einstellungen der Bildschirm-größe und andere Parameter einstellen, wenn Sie über EXTRAS/OPTIONEN/PLUG-INS

die Kategorie VISUALISIERUNG auswählen und dann zu einer bestimmten Visualisie-rung mit der Schaltfläche den Dialog EIGENSCHAFTEN öffnen.

Abbildung 9.8: Eigenschaften einer Visualisierung.

Über das Register MEDIENSEITE in der Taskleiste haben Sie Zugang zu weiterenVisualisierungen oder auch Skins, die von Microsoft für den Player angebotenwerden.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto412

Abbildung 9.9:Microsofts Angebot

an Visualisierungen.

9.1.2 Wiedergabesteuerung

Die Steuerung der Wiedergabe ist im Vollmodus am unteren Fensterrand unter-gebracht. Hier finden Sie die üblichen WIEDERGABE/PAUSE- und STOPP-Tasten. Mitden kleinen Pfeiltasten ZURÜCK und WEITER kann beim Abspielen einer CD bei-spielweise zu vorherigen oder zum nächsten Titel gesprungen werden. Schließlichfinden Sie hier noch Schaltflächen, um in den Designmodus zu wechseln und dieAbspielreihenfolge nach dem Zufallsprinzip anzufordern.

Der Lautstärkeregler ergänzt die Lautstärkeregulierung über das Lautsprechersym-bol in der Taskleiste. Die Lautstärke kann auch über das Menü WIEDERGABE undLAUTSTÄRKE oder über die Tasten Ñ und Ò gesteuert werden kann. Mit Ðoder dem Symbol TON AUS ist eine schnelle Stummschaltung möglich.

Wenn trotz aufgedrehter Lautstärke kein Ton zu hören ist, sollten Sie prüfen, ob dieLautsprecher des verwendeten Audiogeräts richtig eingestellt sind. Öffnen Sie dazuüber die Systemsteuerung das Programm SOUNDS UND AUDIOGERÄTE und ändernSie gegebenenfalls die entsprechenden Reglerstellungen.

Der Regler, der den Fortschritt der Wiedergabe anzeigt, kann auch verwendet wer-den, um eine andere Stelle in einem Titel anzusteuern. Beim Abspielen von Sound-dateien aus der Medienbibliothek kann die kleine Schaltfläche rechts neben demWiedergaberegler dafür verwendet werden, die Abspielgeschwindigkeit zu be-schleunigen.

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Bedienungselemente Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 413

9.1.3 Kompaktmodus

Wird der Media Player für Hintergrundmusik bei der Arbeit verwendet, ist es meistsinnvoll, eine Alternative zu dem großen Player-Fenster zu nutzen. Wie diese aus-sieht, kann über ANSICHT/DESIGNAUSWAHL gewählt werden. In diesem Modus sinddie Steuerelemente je nach Design etwas anders angeordnet.

Zusätzliche Skins lassen sich über das Web importieren. ANSICHT/DESIGNMODUS,die Schaltfläche IN DESIGNMODUS WECHSELN unten rechts oder die Tastenkombi-nation Ÿ+2 führen in den kompakteren Modus.

Abbildung 9.10: Der Player in einem der Kompaktdesigns.

Ist das immer noch zu viel, sollten Sie die in diesem Modus angebotene SchaltflächeMINI PLAYER nutzen, die die Anzeige auf das Nötigste schrumpfen lässt.

Abbildung 9.11: Eine der Platz sparenden Anzeige-varianten.

Wenn Sie wieder in den Vollmodus wechseln wollen, benutzen Sie Ÿ+1 oderKlick auf die Schaltfläche ZUM VOLLMODUS WECHSELN.

Wird der Player über das MINIMIEREN-Symbol in der Titelleiste – egal in welchemModus – ausgeblendet, können Sie das Angebot nutzen, anstelle eines einfachenTaskleistensymbols eine kleine Steuerleiste anzeigen zu lassen, die eine bequeme,aber unauffällige Steuerung des Players über die Taskleiste erlaubt.

Abbildung 9.12: Player-Steuer-elemente in der Taskleiste.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto414

Klicken Sie dazu die Taskleiste an einer freien Stelle mit der rechten Maustaste anund benutzen Sie unter Symbolleisten die Option Windows Media Player.

Mit dem kleinen Symbol ganz links lässt sich das hier angezeigte Menü einblenden,das einen schnellen Zugriff auf die vorhandenen Medien erlaubt. Die Taste mit demDoppelpfeil ganz rechts blendet eine kleine Visualisierung ein, wenn es gewünschtist. Berührt die Maus das Windows-Symbol, werden die aktuellen Titeldaten kurzangezeigt. Dies geschieht auch automatisch zu Beginn eines neuen Titels. Diesesparsame Anwesenheit des Players ist besonders angenehm, wenn Sie sich bei derArbeit mit etwas Musik aufheitern wollen.

Ein weitere Alternative ist, das Player-Fenster von der linken unteren Ecke aus soweit zusammenzuschieben, bis nur noch die Steuersymbole angezeigt werden.

9.2 Player-OptionenWie der Media Player arbeitet, kann über den Befehl EXTRAS/OPTIONEN für IhrenBedarf eingestellt werden. Hier stehen zahlreiche Register für alle Dimensionen desProgramms zur Verfügung. Im Designmodus, wo das Menü ausgeblendet ist, kön-nen Sie diese Optionen über das Kontextmenü erreichen, wenn Sie den Player mitder rechten Maustaste anklicken.

9.2.1 Allgemeine Einstellungen

Auf dem Register PLAYER können Sie über Player im Vordergrund anzeigen festle-gen, dass der Player auch dann sichtbar bleibt, wenn andere Programme aktiviertwerden.

Abbildung 9.13:Allgemeine Einstel-lungen des Players.

Für die Prüfung auf neue Player-Versionen kann ein Zeitintervall bestimmt werden,abschalten lässt sich die Überprüfung allerdings nicht. Auch das Herunterladen von

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Player-Optionen Kapitel 9

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bisher nicht installierten Codecs kann automatisiert werden. Dies geschieht dann,wenn Sie ein Medium abspielen wollen, das diesen Codec benötigt. Allerdings wer-den nur Codecs aktualisiert, die als zuverlässig eingestuft sind.

Sie können hier vorgeben, dass der Player im Designmodus mit einem zusätzlichenAnchorfenster angezeigt wird, das immer rechts unten auf dem Bildschirm er-scheint. Wenn Sie längere Videos ansehen wollen, sollten Sie die Option Bildschirm-schoner … zulassen deaktiviert lassen, damit die Ausstrahlung des Videos nichtunterbrochen wird, wenn die für den Bildschirmschoner gesetzte Leerlaufzeit abge-laufen ist. Das Abspielen wird nämlich als Leerlaufzeit betrachtet, wenn sonst keineBenutzeraktivitäten vorkommen.

Nutzen sollten Sie die Option Musikdateien bei Wiedergabe zur Medienbibliothekhinzufügen, denn sie sorgt dafür, dass jedes Medium automatisch in die Bibliothekeingeordnet wird und später schnell wieder aufgerufen werden kann. Dies gilt abernicht für das bloße Abspielen von Audio-CDs. Wenn Sie Verbinden mit dem Inter-net aktivieren, wird bei Bedarf auch dann eine Internetverbindung aufgebaut, wennSie ansonsten offline arbeiten. Dies geschieht beispielsweise, um Daten für einAlbum herunterzuladen.

9.2.2 Verbindungsgeschwindigkeit und Pufferung

Wenn Sie Stücke aus dem Internet abspielen wollen, die als Datenströme angebotenwerden, ist die Qualität der Verbindung für eine unterbrechungsfreie Wiedergabenatürlich von großer Bedeutung. Auf dem Register LEISTUNG können Sie dem Play-er die Wahl der bestmöglichen Verbindungsgeschwindigkeit überlassen oder die Ge-schwindigkeit dem verwendeten Gerät entsprechend vorgeben. Normalerweiseprüft der Media Player die Verbindungsqualität automatisch und stellt die Verarbei-tung des Datenstroms darauf ein.

Abbildung 9.14: Wahl der Verbin-dungsmerkmale.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

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Da bei der Wiedergabe von Datenströmen in der Regel mit einer Pufferung gearbei-tet wird, die für die unterbrechungsfreie Wiedergabe eine Reserve sorgt, kann hiernotfalls auch die Pufferzeit manuell geändert werden, etwa wenn die Wiedergabe zuhäufig unterbrochen wird, weil die Daten nicht schnell genug über die Verbindungnachgeliefert werden können. Maximal kann ein Puffer von 60 Sekunden genutztwerden.

Zusätzlich kann über das Register NETZWERK noch beeinflusst werden, welche Pro-tokolle für die Übernahme von Audio- oder Videodatenströmen verwendet werden.

Abbildung 9.15:Wahl der Netzwerk-

protokolle fürDatenströme.

Außerdem lassen sich auf diesem Register Einstellungen für den Fall festlegen, dassDatenströme über einen Proxyserver umgeleitet werden.

9.2.3 Kopieroptionen

Auf dem Register MUSIK KOPIEREN geben Sie vor, in welcher Qualität Titel von einerCD auf die Festplatte kopiert werden sollen. Mit der Version 10 hat der WindowsMedia Player endlich auch die Erzeugung von MP3-Dateien integriert. Die entspre-chende Funktionalität muss also nicht wie bisher nachgerüstet werden. Für dasZielformat mp3 stehen Bitraten von 128 bis 320 KBit/s zur Verfügung.

Außer bei dem Lossless-Format können Sie per Schieberegler verschiedene Quali-tätsstufen wählen, was jeweils Auswirkung auf den daraus resultierenden Speicher-bedarf für die Musikdateien hat. Wichtig ist hier noch die Option Kopierschutz fürMusik. Ist sie ausgewählt, wird verhindert, dass kopierte Musiktitel frei auf andereRechner verteilt werden können. Das entspricht der Wahl des Packaged WMA-For-mats. Wollen Sie Klangdateien zwischen mehreren Rechnern austauschen, solltenSie das Kontrollfeld demarkieren. Für MP3 ist die Option ausgeblendet. Mit weite-ren Optionen können Sie dafür sorgen, dass der Kopiervorgang automatisch nachdem Einlegen einer Audio-CD erfolgt oder dass die Audio-CD nach dem Kopierenautomatisch aus dem CD- bzw. DVD-Laufwerk ausgeworfen wird.

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Player-Optionen Kapitel 9

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Abbildung 9.16: Wahl des Kopier-formats.

9.2.4 Dateizuordnung

Das Register DATEIFORMATE gibt Ihnen eine Übersicht über die Medienformate, dieüber den Player abgespielt werden können. Sie mögen die angezeigte Liste durchAbhaken oder Deaktivieren für Ihren Bedarf anpassen. Nutzen Sie verschiedenePlayer gleichzeitig, können Sie beispielsweise bestimmte Formate dem einen Pro-gramm zuordnen, andere dagegen einem anderen.

Abbildung 9.17: Wahl der Datei-formate, die der Player abspielen soll.

Diese Zuordnungen lassen sich auch über das Register DATEITYPEN im DialogORDNEROPTIONEN ändern, den Sie im Windows Explorer über EXTRAS erreichen.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto418

9.2.5 Sicherheit und Datenschutz

Der Windows Media Player hat bei strengen Verfechtern des Datenschutzes durch-aus kritische Kommentare provoziert. Das hängt damit zusammen, dass der Player,wenn er Kontakt mit einem Server im Internet aufnimmt, um beispielsweise einenAudiodatenstrom zu laden, bestimmte Verbindungs- und Anmeldedaten an diesenStreaming Media-Server liefert. Insbesondere kann eine eindeutige ID des Playersgesendet werden, was allerdings nicht die Voreinstellung ist. Wenn Sie dies unter-binden wollen, sollten Sie auf dem Register DATENSCHUTZ die Option EindeutigePlayer-ID an Inhaltsanbieter senden deaktiviert lassen.

Normalerweise sendet der Player an Server von Inhaltsanbietern ein Protokoll, dasdiese Anbieter statistisch auswerten oder auch für Abrechnungszwecke verwendenkönnen. Es enthält insbesondere die Verbindungszeit, die IP-Adresse, die Player-Version und eine anonyme Player-ID, über die der Server wie bei einem Sitzungs-Cookie feststellen kann, dass es sich um denselben Kunden handelt. Diese ID wirdnach dem Zufallsprinzip generiert und gilt nur für eine Sitzung.

Einige Inhalteanbieter erwarten allerdings eine eindeutige ID, die auch über ver-schiedene Sitzungen hinweg gilt. Das erlaubt eventuell eine Nachverfolgung der Ak-tivitäten des Players im Web. In diesem Fall sollten Sie prüfen, ob der Anbieter aufseiner Webseite vertrauenserweckende Informationen dazu gibt, wie er mit den er-warteten Daten umgeht. Dies können Sie im Internet Explorer über ANSICHT/DATENSCHUTZBERICHT erfahren. Notfalls können Sie dann die Option aktivieren,wenn davon der Zugang zu einem Angebot abhängt.

Über die Schaltfläche COOKIES kann zudem generell die Behandlung von Cookiesgeändert werden, wobei diese Änderung gleich in dem Dialog des Internet Explo-rers vorgenommen wird. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn Sie vomPlayer aus häufig auf Webseiten von Internetradios oder sonstigen Medienanbieternsich aufhalten. Wenigstens sollten Cookies von Drittanbietern, also meist von Wer-befirmen auf der Webseite, gesperrt werden, um eine wenige breite Angriffsflächefür Spammer zu liefern.

Abbildung 9.18:Wahl der Daten-schutzoptionen.

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Audio-CDs abspielen und verwalten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 419

Außerdem enthält das Register noch eine Schaltfläche, mit der der Verlauf gelöschtwerden kann. Damit werden alle URLs und Dateinamen, die der Player verwendethat, gelöscht.

Wenn Sie noch etwas mehr für Ihre Sicherheit tun wollen, können Sie auf dem Re-gister SICHERHEIT die Ausführung von Skriptbefehlen unterbinden, die in Inhalteneingebettet sind, die der Player wiedergeben soll. Die zweite Option auf diesem Re-gister kann verhindern, dass Skriptbefehle und umfangreiche Datenströme voneinem Player verarbeitet werden, der in einer aufgerufenen Webseite integriert ist.

Abbildung 9.19: Sicherheitsoptionen.

Weitere Optionen beziehen sich auf die einzelnen Funktionen des Players und wer-den deshalb an der entsprechenden Stelle beschrieben.

9.3 Audio-CDs abspielen und verwaltenDer Player wird normalerweise automatisch gestartet, wenn Sie eine Audio-CD ein-legen. Sie können aber auch zunächst das Programm Windows Media Player überden Startmenü-Zweig ALLE PROGRAMME, ZUBEHÖR und UNTERHALTUNGSMEDIEN

aufrufen. Es ist sinnvoll, das Player-Symbol in die Schnellstartleiste zu ziehen, umden Zugang zu beschleunigen. Bei der Wiedergabe ist in der Featuretaskleiste obendas Register AKTUELLE WIEDERGABE aktiviert. Dieses Register wird auch verwen-det, um erneut in den Wiedergabemodus zu wechseln. Ist die CD abgespielt, könnenSie WIEDERGABE/AUSWERFEN verwenden. Mit diesem Befehl kann auch eine neueingelegte CD eingezogen werden. Mit WIEDERGABE/DVD, VCD ODER CD-AUDIO

lässt sich das Abspielen der entsprechenden Datenträger ebenfalls starten.

Wenn Sie mehrere Player installiert haben, kann die Wahl des für die aktuelle CDgewünschten Players auch ad hoc über den Dialog erfolgen, der beim Einlegen derAudio-CD geöffnet wird, falls nicht vorher eine feste Zuordnung vorgenommenwurde. Diese Zuordnung geschieht dadurch, dass Sie zu der aktuellen Markierungdie Option Immer die ausgewählte Aktion durchführen aktivieren.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

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Abbildung 9.20:Wahl des Wieder-gabeprogramms.

Der Player kann bei der Installation oder später über EXTRAS OPTIONEN auf demRegister DATENSCHUTZ unter Erweiterte Wiedergabe- und Gerätefunktion so ein-gerichtet werden, dass beim Einlegen eines neuen Albums automatisch nach denentsprechenden Mediendaten der CD oder DVD im Internet gesucht wird.

Abbildung 9.21:Aktivieren der erwei-

terten Wiedergabe.

Abbildung 9.22:Albumdaten zu einer

eingelegten CD.

Vorausgesetzt, eine Internetverbindung besteht, werden automatisch Medieninfor-mationen zu den wiedergegebenen Musikdateien aus der Datenbank von Windows-

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Audiodateien abspielen und verwalten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 421

Media.com geholt, falls sie dort zu finden sind. Ist ein Onlineshop ausgewählt, ver-sucht das Programm, die entsprechenden Daten über den jeweiligen Anbieter zubesorgen.

Damit die Informationen bei der Wiedergabe angezeigt werden, muss die INFOCEN-TERANSICHT aktiviert sein, was über das Menü ANSICHT geschieht. ANSICHT/INFO-CENTERANSICHT und ANSICHT/VISUALISIERUNGEN werden übrigens alternativ ver-wendet.

Es ist also bei allen CDs und DVDs, die in den entsprechenden Web-Datenbankenbekannt sind, nicht mehr nötig, manuelle Titellisten einzugeben. (Werden die Datennicht gefunden, können Sie die CD auch mit einem anderen Player wie iTunes ab-spielen und finden dann möglicherweise die gewünschten Informationen.)

Sie können in der eingeblendeten Wiedergabeliste gezielt bestimmte Titel per Dop-pelklick starten und durch Ziehen mit der Maus lässt sich die Reihenfolge beliebigändern. Über das Kontextmenü können Sie auch ausgewählte Titel deaktivieren, sodass sie übersprungen werden. Das Programm merkt sich die Änderungen, so dasssie noch wirksam sind, wenn Sie das Album erneut über das Listenfeld oberhalb derTitelliste auswählen.

Wenn Sie die Einstellung ANSICHT/OPTIONEN FÜR AKTUELLE WIEDERGABE und ME-DIENINFORMATIONEN ANZEIGEN verwenden, liefert ein Klick auf das Cover im rech-ten Teil des Fensters weitere Mediendaten über das Album oder den Interpreten.

9.4 Audiodateien abspielen und verwalten In Kapitel 4 ist bereits behandelt worden, wie mit dem Windows Media Player Ko-pien von Audio-CDs mithilfe der Taskleistenaufgabe VON MEDIUM KOPIEREN an-gelegt werden. Je nach der über die Optionen festgelegten Qualität findet dabei eineentsprechende Transformation der Audiodaten statt. Um gespeicherte Medien –z.B. wma- oder mp3-Dateien – abzuspielen, suchen Sie entweder über DATEI/ÖFF-NEN die gewünschte Datei aus oder klicken auf das entsprechende Stück in der Me-dienbibliothek, wie es weiter unten noch beschrieben wird. Statt eine Datei vomPlayer aus zu öffnen, können Sie auch umgekehrt verfahren und Mediendateien ausden Ordnern im Windows Explorer öffnen. Je nach Ordnereinstellung reicht einKlick oder Doppelklick, um die Mediendatei im Media Player wiederzugeben.

Abbildung 9.23: Kopieren von CD-Tracks.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto422

Es ist auch möglich, eine Auswahl von Mediendateien aus einem Explorer-Fenstereinfach auf ein Symbol des Players auf dem Desktop oder in der Taskleiste zu zie-hen, um das Abspielen zu starten. Ist der Player geöffnet, können Sie auch Dateienin die Titelliste oder in den Abspielbereich ziehen. Im zweiten Fall wird ein Titel, dergerade gespielt wird, gestoppt und durch den neuen Titel ersetzt.

Ist das Musikstück nicht auf der Festplatte gespeichert, sondern nur als Datenstromvon einer Site im Internet verfügbar, können Sie im Player über DATEI/URL ÖFFNEN

den URL, also die Internetadresse des Stücks, angeben. Der Player versucht, die ent-sprechende Mediendatei im Internet zu finden und herunterzuladen. Sobald genü-gend Daten gepuffert sind, startet die Wiedergabe.

Abbildung 9.24:Öffnen einer Medien-

datei über URL.

Ist die Verbindung hergestellt, kann die Adresse auch über DATEI/ZUR MEDIEN-BIBLIOTHEK HINZUFÜGEN/URL HINZUFÜGEN dort abgelegt werden, so dass Sie dasStück beim zweiten Zugang direkt über die Bibliothek auswählen können.

9.5 Zugang zu Medien im InternetAls Portal zu Tausenden von digitalen Medien, Musik und Videos bietet Microsoftdie Site WindowsMedia.com an, die Sie jederzeit über das Register MEDIENSEITE inder Taskleiste erreichen können.

Abbildung 9.25:Die deutsche Seite

von Windows-Media.com.

Page 423: Audio - Video - Foto

Internetradio und Streaming Media Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 423

Über die angebotenen Links können Sie die verschiedenen Angebote im BereichMusik, Video, Film etc. anwählen. Filmtrailer oder kleine Häppchen neuer CDsund DVDs lassen sich hier abrufen, abgesehen von den ganzen Informationen rundum Stars und Medien.

Abbildung 9.26: Infos zum Film Shrek 2 von www.kino.de.

Wenn Sie ein Download-Angebot nutzen, wird häufig zusätzlich die Website desAnbieters eingeblendet. Sie brauchen den entsprechenden Link nur anzuklicken, derDatenstrom wird übertragen und abgespielt.

9.6 Internetradio und Streaming MediaDer Windows Media Player kann auch als Radioempfänger für Kanäle genutzt wer-den, die über das Internet senden. Je preiswerter die laufenden Online-Gebührenoder Flatrates werden, umso attraktiver wird diese Möglichkeit. Das Abspielen sol-cher Sender ist ganz einfach. Über den Link Radio auf der Medienseite kann eineVerbindung zu Radiostationen aufgebaut werden.

Abbildung 9.27: Suche nach einem Sender für ein bestimmtes Genre.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto424

Zahlreiche Stationen werden über den Link Radiotuner in der Liste Enthaltene Sen-der als Vorgabe angeboten, Sie können sich aber auch über die Links zu WeitereSender suchen eigene Listen von Sendern zusammenstellen. Dazu stehen insbeson-dere über den Link Erweiterte Suche verwenden Suchfunktionen zur Verfügung, dieSender nach Genre, Sprache, Land etc. aufspüren.

Wenn Sie einen passenden Sender gefunden haben, übernehmen Sie ihn mit demLink Zu 'Eigene Sender' hinzufügen. Der Sender kann später aus der Liste EigeneSender per Klick auf den Link Wiedergabe gestartet werden.

Abbildung 9.28:Radiowiedergabe füreinen ausgewählten

Sender.

Wenn Sie in die Ansicht AKTUELLE WIEDERGABE wechseln, können Sie die Eigen-schaften des Live Streams einsehen, der von der Radiostation gesendet wird, wennSie den Eintrag in der Wiedergabeliste mit rechts anklicken.

Abbildung 9.29:Wiedergabe eines

Senders.

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Medienbibliothek und Wiedergabelisten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 425

9.7 Medienbibliothek und WiedergabelistenDer Windows Media Player ist nicht nur ein Abspielgerät, sondern zugleich ein leis-tungsfähiges Werkzeug zur Verwaltung aller audiovisuellen Medien, die auf einemSystem zusammengekommen oder zu denen Links ins Web aufgebaut wurden. Einegroße Rolle spielt dabei die schon angesprochene Medienbibliothek.

Ähnlich wie beim Ordner Eigene Dateien und seinen Unterordnern steckt dahinterdie Idee, Ihnen bei der Organisation Ihrer Daten durch eine gewisse Zentralisierungzu helfen. Während aber in diesen Ordnern normalerweise die Dateien selbst abge-legt sind, werden in die Medienbibliothek nur Verknüpfungen zu den jeweiligenQuelldaten gespeichert. Wenn so alle Musikstücke und Videos in der Medienbiblio-thek sichtbar sind, können Sie über den Windows Media Player sehr schnell auf ge-wünschte Stücke und Clips zugreifen.

9.7.1 Aufbau einer Bibliothek

Um einen Grundstock der Bibliothek anzulegen, kann das Programm gezielt nachden aktuell gespeicherten Medien suchen und die notwendigen Verknüpfungenautomatisch erzeugen.

Abbildung 9.30: Optionen beim Durchsuchen nach Mediendateien.

Verwenden Sie EXTRAS/MEDIENDATEIEN SUCHEN und wählen Sie im Dialog unterSuchen unter, ob gleich alle oder nur bestimmte Laufwerke durchsucht werden sol-len. Dieser Befehl kann auch später benutzt werden, um die Bibliothek zu erweiternund zu aktualisieren. Sie entscheiden mit den Optionen in der Mittelgruppe, ob nurneue Dateien übernommen werden und ob zu den Dateien auch die zugänglichenMedieninformationen beigefügt werden sollen.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto426

Abbildung 9.31:Optionen zur

Medienbibliothek.

Über die Optionen zur Medienbibliothek, die Sie über EXTRAS erreichen, lässt sichverhindern, dass auch bedeutungslose Audio- oder Videoschnipsel in der Bibliothekerscheinen. Außerdem ist es möglich, über die Schaltfläche ORDNER ÜBERWACHEN

die Notierung in der Medienbibliothek für ausgewählte Ordner zu automatisieren.Auch die Aktualisierung der Internetinformationen zu den Dateien kann hier einge-schaltet werden.

Abbildung 9.32:Baum mit lauter

Medien in derMedienbibliothek.

Page 427: Audio - Video - Foto

Medienbibliothek und Wiedergabelisten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 427

Wenn Sie im Player das Register MEDIENBIBLIOTHEK anklicken, finden Sie in der lin-ken Fensterhälfte eine Baumstruktur, in der die Medien nach verschiedenen Kate-gorien – Interpret, Album, Genre etc. – geordnet sind.

Wird nun beispielsweise ein Album ausgewählt, zeigt die Bibliothek im rechtenFensterteil die entsprechenden Titel. Doppelklick auf ein Album, ein Genre oderausgewählte Titel starten die Wiedergabe. Mausklick mit rechts öffnet das Kontext-menü, über EIGENSCHAFTEN können Sie die Detaildaten der Datei einsehen. Soll dieReihenfolge einer Liste geändert werden, markieren Sie die jeweiligen Positionenund benutzen die beiden Pfeiltasten am oberen Rand.

Um gezielt Verknüpfungen zu Dateien oder Ordnern in die Bibliothek einzufügen,benutzen Sie DATEI/ZUR MEDIENBIBLIOTHEK HINZUFÜGEN/DATEI ODER WIEDER-GABELISTE HINZUFÜGEN oder ORDNER HINZUFÜGEN und wählen die entsprechen-den Dateien oder Ordner aus. Das Menü braucht dafür nicht eingeblendet zu wer-den. Klicken Sie die Titelleiste mit rechts an und benutzen Sie das Kontextmenü.

Mit DATEI/ZUR MEDIENBIBLIOTHEK HINZUFÜGEN/AKTUELLES ELEMENT HINZUFÜ-GEN kann jeder Titel, den Sie gerade abspielen, in die Bibliothek übernommen wer-den. Sollen ausgewählte Titel aus der Bibliothek entfernt werden, wählen Sie diesein dem großen Fenster aus und klicken auf das kleine Symbol mit dem Andreas-kreuz. Statt des Menüs kann auch die Schaltfläche ZUR MEDIENBIBLIOTHEK HINZU-FÜGEN genutzt werden, die die Optionen des Menüs ebenfalls anbietet.

Abbildung 9.33: Optionen zum Hinzufügen.

Wenn Sie eine Audio-CD abspielen, wird zunächst kein Eintrag in der Medienbib-liothek hinzugefügt. Erst wenn Sie die Tracks auf die Festplatte kopieren, lassen sichentsprechende Alben in die Bibliothek einfügen.

Wird eine Mediendatei über den Windows Explorer in einen anderen Ordner oderauf ein anderes Laufwerk verschoben, geht die Verknüpfung zu dem Eintrag in derMedienbibliothek freundlicherweise nicht kaputt. Wenn Sie einen Titel in der Bib-liothek mit rechts anklicken und über EIGENSCHAFTEN auf das Register DATEI

wechseln, finden Sie den neuen Speicherort automatisch angezeigt.

Page 428: Audio - Video - Foto

Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto428

9.7.2 Bearbeiten von Mediendaten

Sie können die einzelnen Informationen zu den Titeln in der Medienbibliothek na-türlich auch manuell bearbeiten. Wenn Sie beispielsweise den Namen des Albumskorrigieren wollen, klicken Sie mit rechts auf das entsprechende Feld und benutzenden Kontextmenübefehl BEARBEITEN. Für die Bewertung wird eine Möglichkeitangeboten, Angaben für mehrere Titel gleichzeitig zu ändern. Markieren Sie mit ge-drückter Á- bzw. Ÿ-Taste die Gruppe der Titel. Klicken Sie die Auswahl mitrechts an und benutzen Sie BEWERTEN. Die gewählte Bewertung wird dann für alleausgewählten Tracks übernommen.

Tag-Editor

Umfangreichere Bearbeitungen können mit einem speziellen Tag-Editor vorgenom-men werden, der über den Befehl ERWEITERTER TAG-EDITOR im Kontextmenü vonausgewählten Titeln geöffnet wird. Mithilfe von fünf Registern lassen sich die In-formationen zu den Titeln und zum Interpreten um zahlreiche Metainformationenerweitern, die in Form eines Formulars abgefragt werden. Der Tag-Editor kannauch für mp3-Titel verwendet werden.

Abbildung 9.34:Register für zusätz-

liche Titelinfor-mationen.

In der Medienbibliothek werden die eingegebenen Informationen angezeigt, wennSie die entsprechenden Spalten einblenden.

Weitere Register stehen für Bilder und Kommentare zur Verfügung, die dann alter-nativ im Infocenter angezeigt werden.

Page 429: Audio - Video - Foto

Medienbibliothek und Wiedergabelisten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 429

Abbildung 9.35: Anzeige von Spalten mit Taginformatio-nen.

Songtexte

Songtexte können kopierten CD-Tracks oder sonstigen Objekten in der Medien-bibliothek sowohl statisch als auch dynamisch zugeordnet werden. Ein statischerSongtext wird immer komplett im Infocenterbereich angezeigt, während synchro-nisierte Songtexte mit einem von Ihnen angegebenen Zeitplan verknüpft werden.Praktisch ist es natürlich, wenn Sie die Texte im Internet irgendwo finden und perCopy und Paste übernehmen. Benutzen Sie zum Einfügen die TastenkombinationŸ+V, weil über das Kontextmenü kein EINFÜGEN-Befehl angeboten wird.

Statische oder synchronisierte Songtexte lassen sich über den erweiterten Tag-Edi-tor anlegen. Wechseln Sie dazu in die Medienbibliothek, klicken Sie einen Titel mitrechts an und benutzen Sie ERWEITERTER TAG-EDITOR.

Abbildung 9.36: Register für Song-texte im erweiterten Tag-Editor.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto430

Wechseln Sie auf das Register SONGTEXTE. Es ist in der Regel sinnvoll, den Songtextzunächst als statischen Text einzufügen oder, falls er bereits wie oben beschriebenangelegt ist, zu übernehmen. Anschließend benutzen Sie die Schaltfläche SYNCHRO-NISIERTE SONGTEXTE.

Abbildung 9.37:Hier können die Texte

mit der Musik syn-chronisiert werden.

Der statische Text wird in diesem Fall automatisch auf eine Zeitachse verteilt. DieEinträge in dem mittleren Fenster unter Zeit und Wert können mithilfe der beidenSchaltflächen bearbeitet oder auch hinzugefügt werden. In der unteren Zeitachsemarkieren Pfeile die Position der einzelnen Textzeilen innerhalb des Titels. DiesePfeile lassen sich mit der Maus verschieben, um die Abstimmung zwischen Textzeileund Titel zu korrigieren. Mit WIEDERGABE kann die Synchronisation noch inner-halb des Dialogs geprüft werden. Für die schrittweise Anzeige der Texte beim Ab-spielen muss mit WIEDERGABE/UNTERTITEL/EIN die Anzeige von Untertiteln einge-schaltet sein. Diese Ansicht kann auch für statische Texte alternativ zu der obenbeschriebenen Ansicht genutzt werden. In diesem Fall wird gleich der gesamte Textangezeigt.

Abbildung 9.38:Zum Mitlesen – syn-

chronisierte Song-texte beim Abspielen.

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Medienbibliothek und Wiedergabelisten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 431

9.7.3 Wiedergabelisten

Wenn Sie gerne bestimmte Folgen von Titeln hören, sollten Sie sich entsprechendeWiedergabelisten zusammenstellen. Mit der Version 10 ist das Zusammenstellenvon Wiedergabelisten stark vereinfacht. Dazu wird bei der Anzeige der Medien-bibliothek ein zusätzlicher Fensterbereich eingeblendet, in den die gewünschtenTitel einfach mit der Maus eingefügt werden. Benutzen Sie dazu den Befehl DATEI/NEUE AKTUELLE WIEDERGABELISTE.

Abbildung 9.39: Anlegen einer aktuel-len Wiedergabeliste durch Ziehen mit der Maus.

Sie brauchen dann nur noch die gewünschten Titel zu markieren und mit der Mausin den Bereich der aktuellen Wiedergabeliste zu ziehen. Stattdessen können Sie auchdas Symbol AUSWAHL ZUR LISTE "AKTUELLE WIEDERGABE" HINZUFÜGEN nutzen.Wollen Sie die Liste später erneut verwenden, öffnen Sie das Menü zu der Schaltflä-che AKTUELLE WIEDERGABE und benutzen Sie Wiedergabeliste speichern unter.

Abbildung 9.40: Menü für Wieder-gabelisten.

Der Player erlaubt sowohl manuell gepflegte als auch automatisch verwaltete Wie-dergabelisten. Zahlreiche automatische Wiedergabelisten werden bereits vorgege-ben.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto432

Automatische Listen

Um eine eigene automatische Liste anzulegen, benutzen Sie im Menü AKTUELLE

WIEDERGABE die Option Neue Liste/Automatische Wiedergabeliste.

Abbildung 9.41:Kriterien für eine

eigene, automati-sche Wiedergabe-

liste.

Im Dialog lassen sich mehrere Kriterien festlegen, um die Medien zu bestimmen, dieautomatisch in die Liste übernommen werden. Um beispielsweise die Liste auf denDateityp wma zu beschränken, klicken Sie die Zeile hinter dem ersten Kreuz an undwählen aus der Liste das Kriterium Dateityp. Durch Anklicken der eingeblendetenLinks wählen Sie die weiteren Teile des Kriterienausdrucks aus, also ist gleich undwma. Sie können beliebig viele Kriterien kombinieren. Zusätzlich lassen sich be-stimmte Einschränkungen wählen, etwa eine maximale Titelanzahl, Gesamtdaueroder Gesamtgröße. Letzteres ist sinnvoll, wenn eine Titelliste beispielsweise auf eineCD kopiert werden soll.

Die neue Wiedergabeliste wird dann sofort in der Bibliotheksstruktur unter Auto-matische Wiedergabelisten angezeigt. Über das Kontextmenü kann sie jederzeitnachträglich bearbeitet werden.

Abbildung 9.42:Neu angelegte

Wiedergabelistemit Kontextmenü.

Page 433: Audio - Video - Foto

Medienbibliothek und Wiedergabelisten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 433

Manuelle Wiedergabelisten

Um eine Liste manuell zusammenzustellen, kann auch der Dialog genutzt werden,den der Befehl MIT DEM WIEDERGABELISTEN-EDITOR BEARBEITEN öffnet.

Abbildung 9.43: Zusammenstellen einer Wiedergabe-liste.

Zunächst sollten Sie einen passenden Namen für die Liste vergeben, indem Sie dieneue Liste wie oben beschrieben abspeichern. Im Dialog können Sie dann über dasListenfeld auswählen, nach welchen Kriterien die Anzeige des aktuellen Inhalts derBibliothek sortiert werden soll. Um einen Titel aus dem linken Fenster in die neueWiedergabeliste einzufügen, reicht jeweils ein Mausklick. Mit den beiden Pfeilenkönnen anschließend noch Titel umgeordnet werden. Die neue Liste wird in derBibliotheksstruktur unter Eigene Wiedergabelisten angezeigt. Ein Klick auf denNamen zeigt die Titel an. Mithilfe der Pfeiltasten in der Symbolleiste des Players las-sen sich markierte Titel weiter nach vorne oder nach hinten rücken. Das Andreas-kreuz löscht Titel wieder aus der Liste.

Suchlisten

Eine andere Möglichkeit, schnell Wiedergabelisten zusammenzustellen, ist mit derSuchfunktion verknüpft, die über das Suchsymbol gestartet werden kann. Sie kön-nen beispielsweise alle Titel eines Interpreten suchen. Das Suchergebnis wird in derBaumstruktur der Medienbibliothek als eigener Knoten angelegt. Über das Kon-textmenü wird dann gleich der Befehl ALS NEUE WIEDERGABELISTE SPEICHERN an-geboten.

Page 434: Audio - Video - Foto

Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto434

Abbildung 9.44:Suchen von

Medien mit einemSuchbegriff.

Listenwiedergabe

Alle Wiedergabelisten werden für einen schnellen Zugriff über das Menü im so ge-nannten Schnellzugriffsbereich angeboten, den ein Klick auf die kleine Schaltflächeoben links öffnet. Ein Klick auf den Namen startet die Wiedergabe der Liste. An-sonsten können die Listen auch aus der Baumstruktur der Bibliothek aufgerufenwerden. Doppelklick auf den Namen startet die Wiedergabe.

Abbildung 9.45:Schnellaufruf vonWiedergabelisten.

Medien einer Wiedergabeliste beifügen

Wiedergabelisten lassen sich jederzeit ergänzen, indem Sie Titel in der Bibliothekmarkieren und über das Kontextmenü mit ZUR AKTUELLEN WIEDERGABELISTE HIN-ZUFÜGEN arbeiten.

9.7.4 Stücke übertragen

Der Windows Media Player ermöglicht Ihnen für die persönliche Verwendung, Au-dio- oder auch Videostücke auf ein tragbares Gerät zu kopieren. Neu im Player derVersion 10 ist dabei die Möglichkeit, eine Synchronisierung zwischen der Medien-bibliothek und einzelnen Geräten zu definieren, so dass beispielsweise ein tragbarerPlayer leicht neu bestückt werden kann, wenn aktuelle Titel in der Bibliothek hin-zugekommen sind. Dabei werden die Formate .wma und .asf unterstützt sowie .wavund .mp3. Beim .asf-Format werden allerdings nur die Audioelemente auf das trag-

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Medienbibliothek und Wiedergabelisten Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 435

bare Gerät übertragen. Wenn Sie allerdings urheberrechtlich geschützte Medien aufeine tragbares Gerät übertragen wollen, brauchen Sie dafür entsprechende Lizen-zen. Auch Bilder im jpg-Format können so ausgetauscht werden.

Abbildung 9.46: Einstellungen für ein tragbares Gerät.

Bevor Sie Daten auf ein tragbares Gerät übertragen, sollten Sie die Einstellungen fürdas betreffende Zielgerät prüfen. Gehen Sie über den Dialog EXTRAS/OPTIONEN zu-nächst auf das Register GERÄTE und wählen Sie das vorgesehene Gerät aus. Überdie Schaltfläche EIGENSCHAFTEN erreichen Sie das Register SYNCHRONISIEREN,über das Sie die Synchronisierung mit der Gerätekoppelung verknüpfen können,und das Register QUALITÄT. Wenn Sie eine fixe Vorgabe machen wollen, könnenSie dort mit dem Schieberegler zwischen verschiedenen Qualitätsstufen wählen.

Abbildung 9.47: Kopieren auf ein tragbares Gerät.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto436

Das Kopieren erfolgt in dem Fenster, das die Schaltfläche KOPIEREN AUF öffnet. ImListenfeld werden Ihnen im linken Teil die verschiedenen Ordner, Alben und Wie-dergabelisten zur Wahl angeboten. Wählen Sie die zu kopierenden Titel durchAbhaken aus.

Rechts wählen Sie aus dem Listenfeld das verfügbare Gerät und klicken dann aufdie Schaltfläche KOPIEREN. Die kopierten Dateien erscheinen dann im rechten Feld.Wenn das tragbare Gerät schon Dateien enthält, können Sie diese markieren undmit dem kleinen Andreaskreuz löschen, falls Sie Platz für neue Stücke schaffen wol-len. Inzwischen sind zahlreiche tragbare Geräte auf dem Markt. Am günstigsten istes natürlich, wenn diese Geräte sowohl mp3 als auch wma beherrschen, was abernicht immer der Fall ist. Eine Liste der unterstützten tragbaren Geräte finden Sieunter http://windowsmedia.com/mg/portabledevices.asp?. Diese Seite wird auchangezeigt, wenn Sie auf dem Register TRAGBARES GERÄT die Schaltfläche Detailsbenutzen.

9.8 Plug-InsÄhnlich wie der Internet Explorer wird auch der Windows Media Player inzwischenbegleitet von einer ganzen Reihe von Erweiterungen, die als Plug-Ins oder Add-Onsdie eigenen Funktionen erweitern und ergänzen.

9.8.1 DFX for Windows Media Player

Eines der interessantesten Plug-Ins für die Wiedergabe von MP3-Sounds ist DFXfor Windows Media Player, das Sie direkt über den Befehl EXTRAS/PLUG-INS/PLUG-INS DOWNLOADEN herunterladen können. Wird es installiert, steht es über diesesMenü zur Verfügung. Das Plug-In stellt bei der Wiedergabe zusätzliche Steuerele-mente für die Optimierung der Soundqualität zur Verfügung.

Abbildung 9.48:Steuerelemente

von DFX.

Page 437: Audio - Video - Foto

Skins Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 437

9.8.2 Plug-In-Verwaltung

Über EXTRAS/PLUG-INS/OPTIONEN ist eine kleine Verwaltung eingebaut, über dieunter Umständen auch bestimmte Eigenschaften eines Plug-Ins gesetzt oder abgele-sen werden können.

Abbildung 9.49: Plug-In-Verwaltung des Media Players.

Über EIGENSCHAFTEN lassen sich Einstellungen ausgewählter Plug-Ins setzen. Über-flüssige Komponenten oder solche, die Probleme verursacht haben, können hierleicht entfernt werden.

9.9 SkinsDie Designs von Produktoberflächen finden heute häufig keine dauerhaften Anhän-ger mehr. Um den unsteten Konsumenten zu befriedigen, werden austauschbareSkins angeboten.

Abbildung 9.50: Auswahl von anderen Skins.

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Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto438

Auch beim Windows Media Player haben Sie die freie Auswahl zwischen verschie-denen Skins für die Oberfläche. Für den Designmodus werden wie schon angespro-chen eine Reihe solcher Skins über ANSICHT/DESIGNAUSWAHL angeboten. Wenn Sieein anderes Design in der Liste markieren, brauchen Sie nur noch die SchaltflächeDESIGN ÜBERNEHMEN anzuklicken.

Abbildung 9.51:Der Player im Quick-

Silver-Design.

Über die Schaltfläche WEITERE DESIGNS lassen sich ständig neue Skins aus dem In-ternet herunterladen, die Microsoft in einer Galerie anbietet. Die heruntergeladeneDatei vom Typ .wmz wird, damit der Player sie findet, unter den Anwendungsdatendes Benutzers abgelegt.

Abbildung 9.52:Neue Skins aus

der WindowsMediaGallery.

Page 439: Audio - Video - Foto

Musik kaufen Kapitel 9

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 439

9.10 Musik kaufenEine weitere wesentliche Neuerung der Version 10 des Media Players firmiert unterdem Namen Digital Media Mall. Anstatt wie bei Apples iTunes-Player den Nutzeran einen bestimmten Musik-Shop zu binden, wird ihm auf diesem Markt gleich eineganze Liste von Online-Läden für die gewünschten Medien angeboten.

Abbildung 9.53: Portal von MSN Musik.

Lizenzierte Angebote werden zum Schutz vor Raubkopierern in einem gepackten,verschlüsselten Format übertragen. Der Player kann diese Stücke nur wiedergeben,wenn eine Lizenz vorhanden ist, die den für die Entschlüsselung benötigten Schlüs-sel liefert. Je nach Anbieter sind diese Lizenzen zeitlich begrenzt oder nicht. In derRegel gilt die Lizenz für das Gerät, auf das die Lizenz übertragen wurde. Wenn esder Lizenzgeber erlaubt, können die Daten auf tragbare Geräte kopiert werden.Beim Start der deutschen Version waren erst zwei Anbieter in das Programm einge-bunden, die über die Register im rechten Teil des Fensters oder über die kleineSchaltfläche rechts kontaktiert werden können. Die Abbildung zeigt den Shop vonMSN. Das Verfahren ist jeweils abhängig von dem jeweiligen Anbieter und soll des-halb hier nicht im Detail beschrieben werden.

Page 440: Audio - Video - Foto

Kapitel 9 Media Player & Co. – Audio abspielen und verwalten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto440

Abbildung 9.54:Über diesen Dialog

können Lizenzengesichert und

wiederhergestelltwerden.

Wenn Sie Lizenzen erworben haben, ist es ratsam, diese zu sichern. Dafür verwen-den Sie den Befehl LIZENZEN VERWALTEN im Menü EXTRAS. Die Lizenzen werdenin .bak-Dateien gesichert. Über diesen Dialog können dann auch Lizenzen wieder-hergestellt werden, falls dies notwendig ist. Dazu ist allerdings eine Internetver-bindung erforderlich. Microsoft verwendet hier einen so genannten Wiederher-stellungsdienst, der eine eindeutige Identifikation Ihres Computers, aber keinepersönlichen Daten notiert, um zu verhindern, dass eine Lizenz einfach auf andereComputer kopiert werden kann. Eine begrenzte Zahl von Kopien wird allerdingsmeist zulassen.

Page 441: Audio - Video - Foto

Teil 3Foto und digitale Bildbearbeitung

Kapitel 10:Bilder aufnehmen und digitalisieren 443

Kapitel 11:Bilder korrigieren und nachbearbeiten 497

Kapitel 12:Bildformate konvertieren 539

Kapitel 13:Optimales Bildmanagement 545

Kapitel 14:Diashows und Fotoalben 575

Kapitel 15:Fotodruck 601

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Teil 3Foto und digitale Bildbearbeitung

Kapitel 10:Bilder aufnehmen und digitalisieren 443

Kapitel 11:Bilder korrigieren und nachbearbeiten 497

Kapitel 12:Bildformate konvertieren 539

Kapitel 13:Optimales Bildmanagement 545

Kapitel 14:Diashows und Fotoalben 575

Kapitel 15:Fotodruck 601

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 443

10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

Längst sind leistungsfähige digitale Kameras erschwingliche Geräte geworden undauch im Bereich der professionellen Fotografie gewinnen digitale Kameras immermehr an Boden. Die Faszination für die digitalen Bilderzeuger wird noch dadurchgefördert, dass für wenig Geld Drucker zu haben sind, die auf spezielles Papier Bil-der zaubern können, die sich kaum noch von echten Fotos unterscheiden. Gleich-zeitig bieten aber auch die traditionellen Bildentwickler zunehmend gute Dienstleis-tungen für die digitale Fotografie an.

Hinzukommen weitere Quellen der Lust am digitalen Bild. Nicht nur, dass sich Bil-der ohne Film erzeugen und sofort überall hin versenden lassen, das digitale Formatder Daten erlaubt auf dem PC auch jede denkbare Form der Bearbeitung, der Retu-sche und Qualitätsverbesserung, der Montage oder auch der Manipulation. Im Un-terschied zu den unumkehrbaren Prozessen im Fotolabor lassen sich hier Hundertevon Möglichkeiten ausprobieren und, wenn sie nicht gefallen, ohne Folgen auchwieder verwerfen.

Windows XP unterstützt die digitale Bildproduktion in besonderem Maße. Siebrauchen für die Übernahme von Bildern aus einer digitalen Kamera ein paar Se-kunden, allenfalls Minuten. Es ist so einfach, wie man es sich schon immer ge-wünscht hat. Windows XP stellt alles zur Verfügung, was für die Präsentation undden Ausdruck, für die Archivierung und für den Versand per E-Mail oder für dieAusstellung der Bilder im Web benötigt wird. Wer auf diese Weise Lust am digitalenFotografieren gewinnt, kann sich immer noch überlegen, spezielle Programme hin-zuzuziehen, wenn mehr benötigt wird.

In diesem Kapitel geht es zunächst darum, wie digitale Bilder von einer Kameraoder von einem Scanner auf den PC übernommen werden. Sind die Bilder auf demPC, lassen sie sich in vielfältiger Weise bearbeiten. Wir stellen Ihnen die Möglich-keiten vor, die Windows XP selbst bereitstellt. Darauf aufbauend zeigen wir anhandvon speziellen Bildbearbeitungsprogrammen – einige davon sind frei verfügbar,andere werden als Shareware preiswert angeboten – typische Möglichkeiten, dieQualität der Bilder zu verbessern.

10.1 VorbereitungenBevor Sie Fotos von einem digitalen Bildgeber auf den PC übernehmen und bear-beiten, ist es sinnvoll, zu prüfen, ob der PC dafür gut vorbereitet ist. Das betrifft zu-nächst die Einstellung des Bildschirms und die Abstimmung der Behandlung vonFarben auf dem Bildschirm und auf dem Drucker, falls Sie die Bilder auf dem eige-nen Gerät ausgeben wollen.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto444

10.1.1 Bildschirmeinstellungen

Durch die Wahl der Anzeigeeigenschaften können Sie für eine gute Abstimmungzwischen Bildschirm und Grafikkarte sorgen. Dafür ist hauptsächlich die Register-karte EINSTELLUNGEN im Dialog EIGENSCHAFTEN VON ANZEIGE zuständig. Sie kön-nen diesen Dialog in der Systemsteuerung über den Link Darstellung und Designsoder über das Symbol ANZEIGE erreichen oder indem Sie eine freie Stelle des Desk-tops mit rechts anklicken und den Kontextmenüeintrag EIGENSCHAFTEN wählen.

Abbildung 10.1:Wahl von Farbtiefe

und Bildschirm-auflösung.

1. Wählen Sie die Registerkarte EINSTELLUNGEN.

2. Unter Farbqualität wählen Sie die Anzahl Farben, die gleichzeitig dargestelltwerden können. Die Einstellung 16 Bit wird als mittlere Qualität angeboten, 32Bit als höchste Qualität.

3. Die Einstellung der Bildschirmauflösung geschieht durch Ziehen des Reglers.Um vorab einen Eindruck von der Wirkung einer eingestellten Auflösung zu ge-ben, wird im oberen Teil des Dialogs ein Musterfenster angezeigt.

4. Sie können eine gewählte Kombination prüfen, indem Sie die Schaltfläche ÜBER-NEHMEN benutzen. Das Dialogfenster bleibt dann offen, um eventuell noch an-dere Einstellungen auszuprobieren.

5. Sind Sie mit der Einstellung zufrieden, bestätigen Sie mit OK.

Je nach Grafikkarte und Monitor werden bestimmte Kombinationen von Farbqua-lität und Bildschirmauflösung von Windows XP von vornherein abgefangen. DieseKombinationen lassen sich dann nicht auswählen. Auf diese Weise wird verhindert,dass es zu Schäden an den Geräten kommt.

Page 445: Audio - Video - Foto

Vorbereitungen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 445

Farbtiefe

Von der Farbqualität, auch Farbtiefe genannt, hängt ab, wie viele unterschiedlicheFarben der Bildschirm darstellen kann, genauer wie viele unterschiedliche Tonwertefür jede der drei Grundfarben der Bildschirm darstellen kann. Je mehr Abstufungenam Bildschirm ausgegeben werden sollen, umso mehr Daten sind allerdings nötig,um die Farbinformation festzuhalten. Mit 8 Bit können nur 256 unterschiedlicheFarben pro Farbpunkt – Pixel – dargestellt werden, Zwischenfarben entstehendurch entsprechend gemischte Punktmuster, was Dithering genannt wird.

16 Bit erlauben schon die Unterscheidung von 65536 Farben. Mit 24 Bit sind imRGB-Farbmodell, das für die Bildschirmdarstellung verwendet wird, bereits über16 Millionen Farben darstellbar. Diese Einstellung wird auch TrueColor genannt,weil sie die Farben naturgetreu wiedergeben kann. Mit 32 Bit werden4.294.967.296 Farben darstellbar, mehr als das menschliche Auge unterscheidenkann. Diese Einstellung sollte unter Windows XP in der Regel gewählt werden,wenn das Gerät für Bildbearbeitung verwendet wird.

Auflösung

Die Bildschirmauflösung gibt an, aus wie vielen einzeln ansteuerbaren Punkten sichdas Bild, das die Grafikkarte auf den Bildschirm zaubert, zusammensetzt. Auch hierstehen Qualität und Aufwand in einem ähnlichen Verhältnis wie es bei der Farbqua-lität der Fall ist. Je höher die Auflösung ist, umso mehr hat die Grafikkarte zu tun.Welche Auflösung sinnvoll ist, hängt zunächst von der Größe des Monitors ab. Mitder Wahl einer höheren Auflösung werden die einzelnen Dinge, die auf den Desktopgelegt werden, nämlich gleichzeitig kleiner – bei gleichem Monitor versteht sich.Dadurch kann zugleich mehr auf dem Bildschirm dargestellt werden.

Selbst wenn Ihre Grafikkarte also in der Lage ist, auf einem 14-Zoll-Bildschirm eineAuflösung von 1280x1024 zu zaubern, hat diese Errungenschaft nur geringenWert. Die Menübeschriftungen in den Programmen werden dann so klein, dass sienicht mehr gut lesbar sind. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die ma-ximale Auflösung, die für Röhrenmonitore zu empfehlen ist:

Tabelle 10.1:Auflösungen für verschiedene Monitorgrößen

Bei Flachbildschirmen können normalerweise jeweils etwas höhere Auflösungen ge-wählt werden. Ein 17 Zoll-Monitor etwa verträgt durchaus auch 1280x1024 Pixel,wenn der Kontrast und die Helligkeit entsprechend gut sind.

Wenn der Monitor nicht alle Auflösungen akzeptiert, die die Grafikkarte eigentlichzur Verfügung stellt, sollten Sie noch einmal prüfen, ob der Monitor richtig erkanntund der richtige Treiber für den Monitor installiert ist. Bei älteren Monitoren müs-

Monitorgröße Maximale Auflösung Monitorgröße Maximale Auflösung

14 Zoll 800x600 19 Zoll 1280x1024

15 Zoll 1024x768 21 Zoll 1600x1200

17 Zoll 1152x864

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto446

sen Sie allerdings damit rechnen, dass sie nicht alle Auflösungen und Bildwieder-holfrequenzen darstellen können, zu denen die neuere Grafikkarte in der Lage ist.

10.1.2 Farbbehandlung

Wenn Sie Bilder am Bildschirm bearbeiten, möchten Sie sicher, dass die dabei ge-wählten Farben möglichst erhalten bleiben, wenn Sie die Bilder später wieder an-zeigen oder ausdrucken oder jemandem zukommen lassen, der sie auf einem ganzanderen Drucker ausdruckt oder auf einem anderen Bildschirm ansieht. Leider gibtes aber dafür keine Garantie.

Der Bildschirm ist ein RGB-Gerät, baut also Farben aus den Grundfarben Rot,Grün und Blau auf. Wie eine bestimmte Farbe am Bildschirm erscheint, wird aberdurch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Das Alter des Monitors spielt eine Rolle, dieerreichte Betriebstemperatur, die Einstellung der Helligkeits- und Kontrastreglerund die umgebenden Lichtverhältnisse ebenso. Um die unvermeidlichen Farbdiffe-renzen wenigstens einzugrenzen, können Kalibrierungsverfahren eingesetzt werden,die die Farbwiedergabe mithilfe von speziellen Messgeräten in Kombination mitentsprechender Software kontrollieren und entsprechend anpassen. Dabei geht esdarum, die drei Grundfarben und den Grauwert möglichst gut zu justieren, damitauch die daraus resultierenden Farbmischungen brauchbar bleiben und nicht durchübermäßige Farbstiche verdorben werden. Diese Kalibrierung müsste im Prinziphäufig wiederholt werden, um gleichbleibende Ergebnisse sicherzustellen, was abermeist zu aufwendig ist.

Kalibrierung des Monitors

Wenn die Anforderungen an die Farbtreue nicht so streng sind, helfen auch reineSoftwarekalibrierungen, zu einer brauchbaren Abstimmung zu kommen. Ein häufigverwendetes Werkzeug ist Adobe Gamma, das den Adobe-Programmen Photoshopoder Photoshop Elements beiliegt. (Schon die Installation einer Testversion genügt,um das Tool in die Module der Systemsteuerung einzufügen.)

Abbildung 10.2:Das Symbol für

Adobe Gamma in derSystemsteuerung.

1. Bevor Sie das Programm aufrufen, was nur mit Administratorrechten möglichist, sollten Sie den Monitor eine halbe Stunde warm werden lassen und dafürsorgen, dass die Beleuchtung am Schreibtisch dem Normalfall entspricht.Außerdem sollte als Hintergrundfarbe am Bildschirm am besten ein neutralesGrau verwendet werden, um die Farbwahrnehmung nicht etwa durch bunteHintergründe zu irritieren.

2. Wenn das Programm installiert ist, wird ein Symbol dafür in der Systemsteue-rung angeboten, wenn Sie in die klassische Ansicht wechseln. Der erste Dialogbietet einen Assistenten oder ein alle Einstellungen zusammenfassendes Dialog-feld an, das wir hier verwenden wollen.

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Vorbereitungen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 447

Abbildung 10.3: Über diesen Dialog kann die Grau- und die Farbbalance eingestellt werden.

3. Im ersten Feld wird der Namen des Farbprofils erwartet, das als Startpunkt fürdie Kalibrierung verwendet werden soll. Normalerweise dürfte hier das Vorga-beprofil sRGB angeboten werden, dass von XP verwendet wird. Sie können aberauch ein anderes Profil über die Ladeschaltfläche zum Ausgangspunkt machen.

4. Im zweiten Feld geht es um die Einstellung von Helligkeit und Kontrast. Wennin der oberen Zeile schwarze und graue Quadrate erkennbar sind, ist der Moni-tor zu hell eingestellt, wenn die untere Zeile grau erscheint, ist er zu dunkel. Ver-ändern Sie die entsprechenden Regler oder Softwareeinstellungen, bis die obereZeile möglichst ganz schwarz und die untere Zeile gleichzeitig möglichst ganzweiß erscheint. Anschließend sollten die Regler für Helligkeit und Kontrast nichtmehr angefasst werden, um diese Einstellung auf Dauer zu behalten.

5. Unter PHOSPHOR-FARBEN wird der erkannte Monitortyp angezeigt. Nur wenndas Programm den Monitor nicht richtig erkannt hat, können Sie hier manuelleingreifen. Über den Eintrag BENUTZERDEFINIERT lassen sich die Chromatizi-tätswerte auch manuell einstellen, falls Sie über die entsprechenden Hersteller-angaben verfügen.

6. Unter GAMMA lässt sich eine Aufhellung oder Abdunkelung der Mitteltöne er-reichen. Zunächst sollten Sie dazu die Graubalance einstellen. Versetzen Siedazu den kleinen Schieberegler, bis das graue Feld genau so hell erscheint wie derLinienrahmen, so dass mit etwas Abstand die Linien nicht mehr sichtbar sind.Solange die Graubalance noch nicht korrekt eingestellt ist, hebt sich der mono-chrome Würfel entweder als hellerer oder als dunklerer Bereich von dem umge-benden Linienrand ab.

7. Löschen Sie anschließend das Häkchen bei NUR EINZELNES GAMMA ANZEIGEN,damit die Prüffelder für die drei Farbkanäle eingeblendet werden, und korrigie-ren Sie, wenn nötig, die Stellung der drei Regler, bis für jede der drei Grundfar-ben die Farbbalance optimal ist. Im Feld darunter kann der ZIELGAMMA-Wert

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto448

eingestellt werden. Windows benutzt normalerweise den Wert 2.20, ein Mac da-gegen den Wert 1.8, weshalb die Farben eines bestimmten Bilds auf dem Macimmer etwas heller erscheinen. Der Gammawert wird definiert als Abweichungder Farbdarstellung von einem nicht existierenden idealen Monitor, dem derWert 1 zugeordnet ist.

8. Im unten Teil des Felds wird schließlich der Weißpunkt des Bildschirms be-stimmt. Unter HARDWARE lässt sich die Farbtemperatur wählen. Wenn Sie denWert nicht kennen, kann er auch über die angebotene Schaltfläche gemessenwerden. Für das unter Windows vorgegebene Farbprofil sRGB ist dies der Wert6500 °K. Unter ANGEPASST wird eingestellt, unter welchen Lichtbedingungendie fertigen Ergebnisse üblicherweise betrachtet werden sollen. Hier kann diesel-be Einstellung übernommen oder eine andere gewählt werden.

9. Sind alle Einstellungen gewählt, bestätigen Sie den Dialog und speichern Sie dasErgebnis als Farbprofil ab. Dieses Farbprofil kann dann immer wieder aufgeru-fen werden.

Farbmanagement

Die am Bildschirm ausgewählten Farben werden im Druck häufig verfälscht. Dieunterschiedliche Erzeugung der Farben ist hierfür verantwortlich: Auf dem Bild-schirm werden Farben ausgehend von Schwarz durch Hinzufügen von Mischungenaus den Grundfarben Rot, Grün und Blau erzeugt. Auf dem Röhrenmonitor werdendabei Phosphorteilchen durch den Kathodenstrahl zum Leuchten angeregt, beiLCD-Monitoren sind es stattdessen drei Kristallfilter, die das weiße Hintergrund-licht filtern. Auch hier gibt es schon Abweichungen in der Farbdarstellung gegenü-ber den traditionellen CRT-Bildschirmen.

Bei den Druckern ist die Farberzeugung genau umgekehrt, hier geht der Prozess derFarbgebung von Weiß aus. Alle Farbtöne werden mithilfe der subtraktiv eingesetz-ten Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb (Yellow) und von Schwarz (Black) er-zeugt, also im CMYK-Farbraum. Hinzukommt, dass unterschiedliche Tinten oderToner je nach verwendetem Papier immer etwas anders wirken. Die möglichst ge-naue Wiedergabe einer bestimmten Farbe vom Bildschirm auf einem Drucker hängtdeshalb von einer möglichst exakten Übersetzung zwischen den verschiedenen Far-bräumen der unterschiedlichen Geräte ab – von RGB zu CMYK zum Beispiel.

Fortschritte sind hier möglich geworden durch die Image Color Management-Tech-nologie, abgekürzt ICM – ein Verfahren, das gewährleisten soll, dass eine bestimm-te Farbe am Bildschirm mit der entsprechenden Farbe auf dem Papier möglichstexakt übereinstimmt. Dabei werden die einzelnen Farbwerte bezogen auf einen in-ternationalen Farbstandard, der 1993 vom ICC, dem International Color Consor-tium, ausgearbeitet wurde und völlig unabhängig von irgendwelchen Ausgabegerä-ten definiert ist.

Für die einzelnen Geräte wie Bildschirm, Drucker oder Scanner werden jeweilsFarbprofile entwickelt, die die jeweiligen Farbeigenschaften eines Geräts möglichstgenau auflisten und dadurch eine Abstimmung zwischen den Farbdarstellungen derverschiedenen Geräte durch ein diese Profile verarbeitendes Farbmanagementsys-tem möglich machen. Das heißt, die einzelnen Geräte geben über ihre Farbprofiledem Farbmanagementsystem zu erkennen, welche Farben sie liefern. Das Farbma-

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Vorbereitungen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 449

nagementsystem kann dann z.B. einer bestimmten in RGB definierten Farbe amBildschirm eine in CMYK definierte Farbe auf dem Drucker genau zuordnen. Aufdiese Weise lassen sich Farbverfälschungen reduzieren. Windows XP benutzt dieVersion 2 von ICM, die als Farbräume nicht nur RGB, sondern auch CMYK oderLAB unterstützt.

Farbprofile

Vorgegebene Farbprofile werden automatisch zugeordnet, wenn ein Monitor oderDrucker installiert wird. In Windows XP steht wie schon angesprochen als Stan-dard ein Farbprofil zur Verfügung, das aus dem RGB-Farbraum entwickelt ist, dassRGB-Profil. Dieses Profil ist geräteunabhängig und orientiert sich an den Eigen-schaften eines durchschnittlichen Monitors. Der Farbraum ist etwas kleiner als dervon RGB. Der Vorteil dieses Profils ist, dass zahlreiche Drucker- und Scannerher-steller ihre Geräte für diesen Farbraum optimiert haben. Für spezielle Ansprüche andie grafische Gestaltung können aber statt des Standardprofils auch gezielt be-stimmte Farbprofile für einzelne Geräte oder auch für bestimmte Papiersorten zu-geordnet werden. Um beispielsweise dem Bildschirm ein bestimmtes Farbprofilzuzuordnen, können Sie folgendermaßen verfahren:

Abbildung 10.4: Zuordnen eines Farbprofils.

1. Klicken Sie mit rechts auf den Desktop und dann auf EIGENSCHAFTEN. ÜberEINSTELLUNGEN und die Schaltfläche ERWEITERT erreichen Sie die RegisterkarteFARBVERWALTUNG.

2. Klicken Sie auf HINZUFÜGEN, um aus der Liste der angebotenen Profile auswäh-len zu können. Wenn Sie das ausgewählte Profil im Dialogfeld PROFILZUORD-

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto450

NUNG HINZUFÜGEN mit rechts anklicken, können Sie den Befehl EIGENSCHAF-TEN benutzen, um nähere Angaben über das Profil zu erhalten.

3. Über die Registerkarte GERÄT ZUORDNEN lassen sich nun weitere Geräte aus-wählen, um ihnen dasselbe Farbprofil zuzuordnen. Benutzen Sie wieder HINZU-FÜGEN, um die Geräte auszuwählen.

4. Wenn Sie für spezielle grafische Anwendungen dem Monitor mehrere Farbpro-file zuordnen wollen, sollten Sie eines auswählen und mithilfe der gleichnamigenSchaltfläche im Register FARBVERWALTUNG als Standard festlegen. Bildbearbei-tungsprogramme wie Photoshop erlauben es Ihnen, situationsgerecht zwischenden verschiedenen Farbprofilen zu wählen, um optimale Ergebnisse zu errei-chen.

Das auf diese Weise zugeordnete Farbprofil erscheint im Dialog für die Eigenschaf-ten des Geräts. Es kann auch wieder entfernt werden.

Die Zuordnung eines Profils für einen Drucker kann im Ordner Drucker und Fax-geräte für den ausgewählten Drucker über die Druckeraufgabe Druckereigenschaf-ten festlegen ebenfalls im Register FARBVERWALTUNG vorgenommen werden.Einem Drucker können auch mehrere Farbprofile zugeordnet werden, etwa in Ab-hängigkeit von den verwendeten Papiersorten.

Ob und wie das Farbmanagement von Windows XP generell oder für einzelneDruckaufträge bei einem bestimmten Drucker eingesetzt werden soll, kann über dasDialogfeld DRUCKEINSTELLUNGEN gesteuert werden, das Sie über den Ordner DRU-CKER UND FAXGERÄTE erreichen, wenn Sie das Druckersymbol markieren und dieAufgabe DRUCKEIGENSCHAFTEN AUSWÄHLEN benutzen. Allerdings sind die Optio-nen hier sehr spezifisch auf den einzelnen Drucker zugeschnitten. Beim Epson C70kann der ICM-Modus z.B. eingeschaltet werden, wenn der Modus MANUELL ver-wendet wird. Über die Schaltfläche EINSTELLUNGEN lassen sich dann noch be-stimmte Papiersorten und Qualitätsstufen auswählen.

Abbildung 10.5:Farbmanagement-einstellungen bei

einem Tintendrucker.

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Digitale Fotografie Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 451

Anstelle des Farbmanagements mithilfe der Farbprofile bieten die meisten aktuellenDruckertreiber auch eigene Verfahren an, den Ausdruck von Fotos zu optimieren.In vielen Fällen hilft nur das Experiment mit einer Reihe von Probedrucken, bis einebrauchbare Einstellung erreicht ist.

Farbprofile können in Mediendateien eingebettet werden, so dass ein Bildbearbei-tungsprogramm, das das Farbmanagement beherrscht, diese Daten nutzen kann.Auf diese Weise können die Farbinformationen über die verschiedenen Verarbei-tungsstufen hinweg weitergereicht werden. Ist kein Profil eingebettet, gibt WindowsXP das sRGB-Profil vor.

Mit den in den letzten Abschnitten beschriebenen Einstellungen sind einige wichtigeVoraussetzungen erfüllt, um eine möglichst hohe Qualität bei der Arbeit mit Fotosunter Windows XP sicherzustellen.

10.2 Digitale FotografieDigitale Kameras belichten keine Filme, sondern nehmen das Bild in der Regel mit-hilfe von CCD-Sensorzellen auf, die Abkürzung steht für Charge-coupled Device.Die Oberfläche der Sensoren bildet eine Matrix aus winzigen Fotodioden. TrifftLicht auf eine dieser Dioden, wird die Helligkeit elektrisch gemessen. Der zunächstanalog gemessene Helligkeitswert wird von einem eingebauten Analog/Digital-Wandler in einen digitalen Farbwert für einen Punkt des aufgenommenen Bilds, alsofür ein Pixel, umgerechnet.

Abbildung 10.6: Schema eines Bildsensors mit Farbfiltern.

Da die Fotozellen zunächst aber nur Helligkeitsunterschiede registrieren können,muss für die Gewinnung der Farbinformation mit Farbfiltern gearbeitet werden, dieauf den Zellen »aufgedampft« sind. Jede Zelle arbeitet dabei nur mit einer Farbe,die anderen Farbtonwerte werden jeweils durch Umrechnungen aus den Farbton-werten der Nachbarzellen interpoliert. Dabei werden bei den meisten CCD-Chipsdoppelt so viele Grünwerte verwendet wie Rot- und Blauwerte.

In den teureren Modellen kommen auch CMOS-Chips zum Einsatz. Die Abkür-zung steht für Complementary Metal Oxide Semiconductor. Sie erlauben einschnelleres Auslesen der Bildinformation.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto452

Im Megarausch

Die meisten Kameras im Consumer-Bereich benutzen eine Farbtiefe von 24 Bit. DieQualität der Bilder hängt neben der Güte des Objektivs von der Qualität dieser Sen-soren, insbesondere aber von ihrer Zahl ab. In letzter Zeit ist auf dem Markt eineregelrechte Megapixel-Manie ausgebrochen, wobei nicht immer klar ist, ob der an-gegebene Wert die Anzahl der Fotozellen oder die Anzahl der maximal möglichenBildpunkte meint. Ein Sensor mit 2,4 Millionen Zellen kann z.B. durchaus eineDatei von 2400x1800, also über 4 Millionen Bildpunkten erzeugen, wenn ein gro-ßer Teil durch die schon angesprochenen Berechnungen in der Kamera erzeugt wer-den. Nicht immer aber halten die dabei verwendeten »Tricks« in Bezug auf dieerreichte Bildqualität auch strengen Maßstäben stand.

10.2.1 Kameratypen

Inzwischen deckt das Angebot an digitalen Kameras den gesamten Bereich ab, derbisher von analogen Kameras beherrscht war. Die Spanne reicht von einfachen au-tomatischen Einsteigergeräten bis zu Studiokameras für Mittel- und Großformate,digitalen Rückteilen etc. Für dieses Kapitel sollen allerdings nur die zwei Kamera-typen kurz vorgestellt werden, die unterhalb der Kleinbildformate angesiedelt sind.

Consumer- oder Kompaktkameras

Abbildung 10.7:Consumer-Kamera

von Nikon – Quelle:www.nikon.de.

Die Kameras dieses Typs reichen von sehr kleinen kompakten Geräten wie der be-liebten IXUS-Serie von Canon bis zu typischen Consumer-Geräten, wie die abgebil-dete Coolpix von Nikon. Die Leistungsfähigkeit dieser Geräte nimmt ständig zu,Bildgrößen von 5 bis 6 Megapixel sind zu erträglichen Preisen zu haben. Die Kame-ras arbeiten mit einem Autofokussystem, das die Kameraoptik automatisch auf dasanvisierte Motiv einstellt. In der Regel ist ein Blitzgerät integriert.

Das Bild kann entweder über einen optischen Sucher oder einen kleinen LCD-Mo-nitor anvisiert werden, wobei Letzterer manchmal auch schwenkbar ist, was z.B.bei der Überkopfaufnahme praktisch ist. Allerdings muss im Nahbereich darauf ge-achtet werden, dass das im Sucher sichtbare Bild nicht mehr genau mit dem Bildübereinstimmt, das der Bildsensor zu sehen bekommt. Deshalb sollte in diesem Fall

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Digitale Fotografie Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 453

der Bildausschnitt über den LCD-Monitor eingestellt werden. Um größere Freiheitbei der Motivwahl zu gewährleisten, sind diese Kameras mit unterschiedlich star-ken Zoomfunktionen ausgestattet.

Spiegelreflexkameras

Digitale Kleinbild-Spiegelreflexkameras verwenden als Sucher einen Spiegel, dereinen direkten Blick durch das Kameraobjektiv erlaubt. Sie bewähren sich insbeson-dere da, wo es um die Aufnahme von schnellen Bewegungen geht wie etwa in derSportfotografie. Sie werden inzwischen wie ihre analogen Vorgänger mit Wechsel-objektiven für unterschiedliche Brennweiten ausgestattet. Objektive für analogeKameras lassen sich in vielen Fällen auch für die digitale Version weiterverwenden.

Um Ihnen anzudeuten, welche Leistungsbereiche hier inzwischen erreicht werden,hier einige Daten zu einer der aktuellen professionellen Spiegelreflexkameras, dieunten abgebildete EOS-1D Mark II von Canon. Sie kommt auf 8,2 Megapixel, waseiner maximalen Bildgröße von 3504x2336 entspricht. Dafür wird ein CMOS-Sen-sor benutzt, der die aufgenommenen Bildinformationen über acht Kanäle sehrschnell in einen großen Speicherpuffer übertragen kann. Die Kamera erlaubt Ver-schlusszeiten zwischen 1/8000 bis 30 Sekunden und ISO-Werte zwischen 100 und1600. Über 8 Bilder pro Sekunde sind möglich. Dabei hilft ein besonders schnellesAutofokussystem, das mit einem eigenen Prozessor arbeitet. Digitale Filter für eineWeißabgleichkompensierung erlauben es, die Farbwiedergabe sehr präzise zu steu-ern. Verschiedene Farbprofile können ausgewählt werden.

Abbildung 10.8: Eine der professio-nellen Spiegelreflex-kameras: EOS-1D Mark II – Quelle: www.canon.de.

Damit auch für die Aufzeichnung von umfangreichen Bildserien genügend Platz ist,wird gleich mit zwei Steckplätzen für Speicherkarten gearbeitet. Neben einemSteckplatz für eine CF-Karte oder einen MicroDrive ist ein Steckplatz für eine SD-Karte vorhanden, die als Überlauf- und Backup-Speicher genutzt werden kann. ZurDatenübertragung wird eine Firewire-Schnittstelle benutzt, die 100 Megabit/s er-laubt.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto454

Bildformat und Auflösung

Jede Kamera bietet vorgegebene Bildformate an, die von den Proportionen desCCD-Chips abhängen. Dabei werden meist übliche Standards wie Kleinbild- oderBildschirmformate benutzt. Diese Formate legen die Proportionen der aufgenom-menen Bilder fest, nicht die Bildgröße, die über die Auflösung bestimmt wird.

Tabelle 10.2:Die Tabelle zeigt ein

paar Auflösungs-beispiele für gängige

Bildformate

Die Auflösung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse, die Sie mitIhrer digitalen Kamera erreichen können. Sie entscheidet über die Zahl der Pixel,die für ein Bild zur Verfügung stehen. Je höher die Auflösung, umso größer ist dieDetailtreue des Bildes. Ein mit hoher Auflösung aufgenommenes Bild lässt sich des-halb auch wesentlich mehr vergrößern als ein mit geringer Auflösung aufgenomme-nes Bild, bei dem schnell die Pixelstruktur sichtbar wird, wenn es am Bildschirmstark gezoomt wird. Welche Auflösung sinnvoll ist, hängt aber insbesondere vonder vorgesehenen Verwendung ab. Fotos, die Sie auf einer Webseite einfügen, kom-men mit einer viel geringeren Auflösung aus als ein Foto, das Sie auf DIN-A4-Foto-papier ausdrucken wollen.

10.3 Bildformate und KomprimierungNeben den für die Fotografie generell relevanten Faktoren wie Belichtung, Weißab-gleich etc. beeinflussen in der digitalen Fotografie insbesondere zwei Faktoren dieQualität des Bilds. Der eine ist die im letzten Abschnitt beschriebene Auflösung, derandere ist die Art und Weise, wie die Bilddaten komprimiert werden. Letzteres wirdüber die Wahl eines bestimmten Dateiformats entschieden, deshalb sollen die wich-tigsten Formate hier kurz vorgestellt werden. Unter dem Begriff »Komprimierung«werden verschiedene mathematische Verfahren zusammengefasst, mit deren Hilfedie Farbinformationen eines Bilds so organisiert werden, dass sie weniger Platz aufdem Speichermedium beanspruchen. Die Notwendigkeit der Komprimierung hatmit der gewählten Auflösung insofern zu tun, als diese direkten Einfluss auf dieDateigröße hat.

Generell wird dabei zwischen verlustfreien und verlustbehafteten Kompressionsver-fahren unterschieden. Im zweiten Fall wird in einem bestimmten Umfang der Ver-lust von Bildinformationen in Kauf genommen, um Speicherplatz für die einzelnenBilder zu sparen.

Das Datenformat, das die meisten digitalen Kameras heute verwenden, ist JPEG,wobei in der Regel verschiedene Kompressionsstufen angeboten werden. Seltenerwird das TIFF-Format unterstützt. In wachsendem Umfang können digitale Kame-ras Bilder auch im so genannten RAW-Format liefern, wobei das englische Wortraw darauf hinweist, dass es sich um Rohdaten handelt.

Kleinbild Bildschirm Kleinbild Bildschirm

3:2 4:3 1524x1012 800x600

858x614 640x480 3060x2036 1600x1200

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Bildformate und Komprimierung Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 455

JPEG oder JPG

Das JPEG-Format ist benannt nach der Joint Photographic Experts Group, die esentwickelt hat. Es handelt sich dabei um ein in mehreren Abstufungen verfügbaresKomprimierungsverfahren, mit dem beim Speichern der Daten die Dateigröße ver-mindert werden kann. Als Dateierweiterung wird meist jpg, seltener jpeg oder jpeverwendet. JPEG kommt insbesondere auch für Bilder im Internet zum Einsatz. DasFormat erlaubt eine Farbtiefe von 24 Bit, während GIF, das andere Format für In-ternetbilder, nur 8 Bit zulässt. Dafür kennt JPEG allerdings keine Transparenzenund Animationen, was wiederum mit GIF-Bildern möglich ist.

Im Unterschied zu den Kompressionsverfahren bei TIFF-Dateien, ist die JPEG-Kompression nicht verlustfrei, allerdings wird versucht, den Verlust möglichst soweit in Grenzen zu halten, dass er mit bloßem Auge in der Regel nicht zu erkennenist, da das Auge selbst mit ähnlichen Tricks arbeitet. Dabei werden jeweils Gruppenvon 8x8 Pixeln untersucht und wenn sich die Farben in diesem Bereich nur ganzwenig unterscheiden, wird der errechnete Mittelwert genommen.

Abbildung 10.9: Das linke Bild ist sehr stark kompri-miert und benötigt nur 9 KB, das mitt-lere weniger mit 11 KB, das rechte am wenigsten mit 16 KB.

Trotz des deutlich geringeren Speicherbedarfs werden die Verluste an Bildinforma-tion oft erst deutlich, wenn die Bilder stark vergrößert werden:

Abbildung 10.10: Die vergrößerten Bildausschnitte zei-gen die Wirkung der Komprimierung.

Wenn Sie eine Bilddatei in einem Bildbearbeitungsprogramm speichern, können Siedie gewünschte Kompressionsstufe meist sehr präzise festlegen. Was die Kamera be-trifft, bestimmen Sie die Auflösung und die Kompressionsstufe in der Regel überentsprechende Menüs im Display der Kamera. Die meisten Kameras bieten hier oftnur wenige Stufen an, beispielsweise als SUPERFEIN, FEIN und NORMAL bezeichnet.Wird eine sehr starke Komprimierung verwendet, muss allerdings mit deutlichenQualitätseinbußen gerechnet werden. Sie können bei einer Serie von Bildern jeder-zeit die Auflösung und Kompressionsstufe wechseln. Wenn es z.B. bei bestimmtenBildern nicht auf große Detailtreue ankommt, lässt sich mit einer geringeren Auflö-sung Speicherplatz sparen.

Page 456: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto456

Tabelle 10.3:Die Tabelle zeigt ein

typisches Beispiel,wie sich die Kom-

pression auf dieDateigröße auswirkt

Die Entscheidung über die sinnvollste Qualitätsstufe hängt in erster Linie davon ab,wie die Bilder weiterverwendet werden sollen. Wenn Sie vorhaben, die Bilder aus-zudrucken, sollten Sie möglichst mit hoher Auflösung und geringer Kompressionarbeiten. Bei Bildern, die nur am Bildschirm betrachtet, per E-Mail verschickt oderin eine Webseite eingefügt werden sollen, sind geringere Auflösungen und höhereKompression häufig vorzuziehen, um den Datentransfer zu reduzieren. Da Sie denDatenträger in der Kamera aber beliebig oft beschreiben können, spricht auchnichts dagegen, immer zunächst mit hoher Qualität aufzunehmen und die Bilder beiBedarf über Bildbearbeitungsprogramme stärker zu komprimieren. Der einzigeNachteil ist, dass der Datenträger in der Kamera dann schneller voll ist. In der Regelzeigt die Kamera an, wie viele Bilder bei den gewählten Einstellungen noch zur Ver-fügung stehen, sie zählt also runter, bis kein Platz mehr für ein weiteres Bild ist.

Abbildung 10.11:Wahl der Kompri-

mierungsstufebeim Speichern

eines Fotos inPaint Shop Pro.

Beim Speichern eines JPG-Bilds in einem Bildbearbeitungsprogramm sollte beachtetwerden, dass die Verträglichkeit einer bestimmten Kompressionsstufe von der Artdes Bilds abhängt. Bilder mit harten Kanten und feinen Strukturen »leiden« untereiner höheren Komprimierung mehr als solche, die weniger kontrastreich sind.

JPEG 2000

JPEG 2000 ist eine neue Version des Formats, das seit 2003 zunehmend unterstütztwird, beispielsweise in Photoshop CS oder Paint Shop Pro 8.0. Dieses Format ver-wendet eine andere Form der Komprimierung, das Wavelet-Verfahren, das mehrBildqualität bei weniger Speicherbedarf erlaubt. Dabei werden beispielsweise Berei-che, die sehr feine Strukturen haben, weniger kombiniert als Bereiche mit einfache-ren Strukturen.

Auflösung Superfein Fein Normal

640x480 208 KB 141 KB 79 KB

1024x768 450 KB 294 KB 155 KB

1600x1200 957 KB 611 KB 302 KB

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Bildformate und Komprimierung Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 457

TIFF

Das TIFF-Format – die Abkürzung steht für Tagged Image File Format – ist viel-leicht das wichtigste plattformunabhängige Dateiformat für Bitmap-Grafiken. Eswird von fast allen Bildbearbeitungsprogrammen unterstützt. Es ist eigentlich eineSammelbezeichnung für eine ganze Gruppe von Formaten, die in zahlreichen Vari-anten genutzt werden. Einige Digitalkameras können ihre Rohdaten in einer un-komprimierten Variante von TIFF oder mit einer verlustfreien Komprimierungnach dem LZW-Verfahren liefern. Neben den eigentlichen Bilddaten kann die Dateinoch zahlreiche Metadaten über das Bild und seine Entstehung mitführen, woraufdie Bezeichnung Tagged – mit Tags, also mit Auszeichnungen versehen – anspielt,die im Dateiheader abgelegt werden.

Abbildung 10.12: Wahl des Kompri-mierungsverfahrens beim Speichern als TIFF-Datei in Paint Shop Pro.

Wird eine Datei komprimiert gespeichert, ist die Komprimierung verlustfrei. Esgehen also keine Farbinformationen verloren. In der Regel ist dabei allerdings einhöherer Speicherbedarf erforderlich als bei einer JPEG-Komprimierung. Das For-mat ist immer dann zu empfehlen, wenn es auf maximale Bildqualität ankommt.

RAW

Wenn eine Kamera Bilder in JPEG oder TIFF liefert, findet in der Kamera bereitseine entsprechende Verarbeitung der Rohdaten statt, die der Bildsensor liefert. In-zwischen bieten aber zahlreiche Kameras auch die Speicherung im RAW-Format an.Dabei werden die Bilder genau so gespeichert, wie sie vom Bildsensor aufgenom-men wurden. Außerdem werden die aktuellen Kameraeinstellungen wie Weißab-gleich jeweils separat aufgezeichnet, anstatt einfach nur in die Bildberechnung ein-zufließen. Diese Werte können dann später noch geändert werden.

In der Regel werden die Farbinformationen mit 12 Bit-Farbtiefe aufgezeichnet.Falls dabei eine Komprimierung vorgenommen wird, ist sie verlustfrei. Für die spä-tere Bildbearbeitung steht so die höchstmögliche Menge an Bildinformationen zurVerfügung. Dennoch ist das Format oft kompakter als TIFF.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto458

Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass es sich um proprietäre Formate handelt,jeder Hersteller geht hier seinen eigenen Weg. Auch die Dateierweiterungen unter-scheiden sich: Nikon benutzt nef, Canon crw, Fuji raf etc.

Damit Bildbearbeitungsprogramme diese Daten verarbeiten können, sind zusätzli-che Softwarekomponenten vom Hersteller nötig oder entsprechende Plug-Ins fürdas verwendete Bearbeitungsprogramm. Photoshop CS unterstützt inzwischenPlug-Ins für zahlreiche Kameras verschiedener Hersteller. Die aktuelle Liste findenSie unter www.adobe.com/products/cameraraw.html.

Bei der Übertragung auf den PC sehen die Bilder möglicherweise zunächst nicht op-timal aus, bis über das Bearbeitungsprogramm eine präzise Einstellung der Schärfeund Farbabstimmung vorgenommen wird. Dieses Format macht also gewisserma-ßen Arbeit, eröffnet dafür aber den weitesten Raum für die angestrebte Bearbei-tung. Programme wie Paint Shop Pro oder Photoshop, die das RAW-Format verar-beiten können, erlauben die spätere Konvertierung in das jeweils gewünschteZielformat, etwa TIFF oder JPEG, Canon stellt beispielsweise einen RAW-Conver-ter zur Verfügung.

Abbildung 10.13:Optionen beim

Einlesen von Fotosim RAW-Format in

Paint Shop Pro.

PSD

An dieser Stelle soll noch das Speicherformat von Adobe Photoshop erwähnt wer-den – das wichtigste Format für die professionelle Bildbearbeitung. Zwar handelt essich um ein eigenes proprietäres Format, da es aber auch von anderen Bildbearbei-tungsprogrammen als Referenzformat angesehen wird, können Dateien in diesemFormat von zahlreichen Anwendungen in diesem Bereich verarbeitet werden. DasFormat verwendet keine Komprimierung, ist also sehr speicherintensiv, erlaubt an-dererseits aber neben den reinen Bilddaten auch zahlreiche für die Bildbearbeitungwichtige Informationen mitzuführen, insbesondere für die Arbeit mit mehrerenBildebenen, mit Transparenzen etc.

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Bildformate und Komprimierung Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 459

Bilder im Web

Für Bilder auf Webseiten werden üblicherweise neben JPG die Formate GIF undPNG verwendet. Das GIF-Format – die Abkürzung steht für Graphics InterchangeFormat – kann besonders kleine Bilddateien liefern, weil es auf 256 Farben be-schränkt ist. Dabei lässt sich eine verlustfreie Komprimierung nach dem LZW-Ver-fahren verwenden, die die Datenmenge bis zu einer Rate von 5:1 reduzieren kann.Die geringe Farbtiefe ist natürlich für die Wiedergabe von Fotos nur bedingt geeig-net. Programme wie Adobe Photoshop Elements bieten spezielle Dialoge für dieKonvertierung von Bildern in das GIF-Format, wo sich durch direkten Vergleichprüfen lässt, ob das Ergebnis noch akzeptabel ist.

Abbildung 10.14: Die Konvertierung aus dem JPEG-For-mat in das sparsa-mere GIF-Format in Adobe Photoshop Elements.

Das Format erlaubt durch die Verknüpfung mehrerer Einzelbilder in einer Dateiauch einfache Formen der Animation, die im Web immer noch ziemlich beliebt sind.Außerdem ist ein transparenter Hintergrund möglich. Das Windows-Zubehörpro-gramm Paint unterstützt sowohl das Lesen als auch das Schreiben von GIFs, aller-dings keine animierten GIFs.

Das PNG-Format (Portable Network Graphics) ist relativ jung und immer nochnicht weit verbreitet. Es wurde als Alternative zu GIF entwickelt, um mehr Farbtiefezu gewinnen. 24 bis 48 Bit Farbtiefe sind möglich. Es werden verlustfreie Kompres-sionsverfahren verwendet. Paint kann PNG lesen und schreiben, allerdings werdeneinige Optionen wie Transparenz nicht unterstützt.

Ganz gleich, welches Dateiformat am Ende der Bildverarbeitung stehen wird, kannes sinnvoll sein, vor jedem Verarbeitungsschritt das ursprünglich von der Kameragelieferte Format zu sichern, damit jederzeit auf dieses Original zurückgegriffenwerden kann.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto460

AVI und MOV

Viele digitale Kameras erlauben auch die Aufnahme von kurzen Videosequenzenund verwenden dafür das von Microsoft entwickelte AVI-Format, das die Videoda-ten unkomprimiert speichert, oder das MOV-Format der QuickTime-Technologievon Apple. Die Videoclips können dann je nach Format über den Windows MediaPlayer oder über QuickTime abgespielt werden, wenn sie von der Speicherkarte aufein PC-Laufwerk übertragen worden sind.

Abbildung 10.15:Kurze Videoaufzeich-

nungen sind meistauch mit der digita-

len Kamera möglich.

Metadaten

Die Formate JPEG, TIFF und RAW sind, wie schon angesprochen, in der Lage,neben den reinen Farbinformationen zahlreiche Zusatzinformationen über ein Bildzu transportieren, die von Bildbearbeitungsprogrammen genutzt werden können.

Abbildung 10.16:Metadaten zu einem

Bild im Dialog»Eigenschaften«.

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Bildspeicher Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 461

Dafür gibt es inzwischen einen Standard, der als EXIF – für Exchange Image For-mat for Digital Still Cameras – bezeichnet wird. Unter Windows XP können dieseDaten direkt über den Eigenschaftendialog einer Bilddatei angesehen und teilweiseauch gesetzt werden.

Abbildung 10.17: Paint Shop Pro zeigt die EXIF-Daten über »Bild/Bildinforma-tionen« an.

Ältere Bildbearbeitungsprogramme löschen diese Daten allerdings eventuell, wenneine Datei neu gespeichert wird.

Im professionellen Bereich spielt noch ein Standard eine Rolle, der mit der Abkür-zung IPTC (International Press Telecommunication Council) gekennzeichnet istund zur Sicherung der Urheberrechte an Bildern genutzt wird.

10.4 BildspeicherWährend in der analogen Fotografie der Film sowohl als Sensor als auch als Bild-speicher fungiert, werden die beiden Funktionen in der digitale Fotografie getrennt.Das von einem digitalen Sensor aufgenommene Bild wird anschließend auf einendauerhaften Speicher übertragen. Für die dauerhafte Speicherung der Bilddaten ste-hen unterschiedliche herausnehmbare Speichermedien zur Verfügung. Meistens isteine bestimmte Kamera aber immer nur für eines dieser Medien gebaut. Die Ent-scheidung für eine Kamera ist insofern dann auch eine Entscheidung für einen be-stimmten Speicherkartentyp. Einige Kameras haben zusätzlich noch einen begrenz-ten internen Speicher, der verwendet werden kann, wenn die Speicherkarte geradeherausgenommen ist.

Die Entwicklung bei den Speichermedien ist bekanntlich rasant, so dass die folgen-den kurzen Angaben zur Kapazität der im Moment gängigen Medien schnell veral-ten können. (Die Produktabbildungen sind der Website von Amazon entnommen.)Auch der Preisverfall ist hier für die Anwender erfreulich. Anders als bei einem Filmkann eine Speicherkarte fast beliebig oft beschrieben werden, so dass sich die höhe-ren Kosten gegenüber dem Film doch relativ schnell amortisieren. Da die meistenSpeicherkarten auch in anderen digitalen Geräten wie Audio-Playern oder PDAs

Page 462: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto462

verwendet werden können, mag es sinnvoll sein, den eigenen Gerätepark auf ein be-stimmtes Medium abzustimmen.

Die Kapazität der Karten ist inzwischen so hoch, dass sie die mehrerer Filme ab-deckt. Auf eine Karte mit 128 MB passen bei normaler JPG-Kompression bereits142 Bilder bei einer Bildgröße von 2048x1536 Bildpunkten. Dennoch ist es in derRegel praktisch, wenigstens zwei Karten zu haben, damit nicht ein schönes Motivverloren geht, bloß weil eine Karte gerade voll geworden ist. Lose Karten solltenmöglichst immer in den kleinen Schutztaschen aufbewahrt werden, weil sie dochrelativ empfindlich sind.

Abgesehen von der Speicherkapazität kann als Entscheidungskriterium vielleichtnoch die Schreibgeschwindigkeit herangezogen werden. Dieser Wert ist insbesonde-re dann von Interesse, wenn Sie häufiger Serienbilder schießen wollen. Die entspre-chenden Angaben erfolgen meist in MB/s und liegen je nach Kartentyp zwischen 2und 20 MB/s.

CompactFlash-Karten

Am weitesten verbreitet dürften wohl im Augenblick die CompactFlash-Kartenvom Typ I sein, von denen Varianten von 8 MB bis zu 4096 MB angeboten werden.Diese Flash-Speicher verwenden einen Chip, der auch ohne Stromspannung dieBildinformationen behalten kann. Sie besitzen keinerlei bewegliche Teile und sinddeshalb unempfindlich gegen Erschütterungen. Gelöscht werden Bilder durch einenSpannungsimpuls, einen Flash.

Abbildung 10.18:CompactFlash-

Karte Typ I.

Die Karten erreichen Schreibgeschwindigkei-ten von 4 MB/s. Über kleine Adapter lassen siesich auch direkt über den PCMCIA-Slot einesNotebooks einlesen. Der CF Typ2 ist nuretwas dicker, statt 3,3 mm nun 5 mm. Der jün-gere Ableger CF Version 2 erreicht Übertra-gungsraten von bis zu 14 MB/s, in älterenKameras eingesetzt allerdings nur 6 MB/s.

SecureDigital-Karten

Abbildung 10.19:SDCard von

SanDisk.

Die SDCard wurde speziell für die Speicherung von ge-schützten Medien konzipiert, also von Musikstücken mitKopierschutz, was für die Bildspeicherung aber nicht vonBelang ist. Die Kapazität reicht von 16 bis 512 MB, dieSchreibgeschwindigkeit liegt zwischen 2,5 und 4 MB/s. DieKarte hat einen eigenen Kontroller und einen Schreibschutz-schalter. Sie ist kleiner als die CF-Karte und wird insbeson-dere auch für PDAs, MP3-Player und Handys benutzt.

Page 463: Audio - Video - Foto

Bildspeicher Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 463

Memory-Sticks

Dieses Speichermedium wurde von Sony entwi-ckelt und ist bisher auch hauptsächlich bei Sony-Kameras im Einsatz. In der zweiten Pro-Genera-tion werden Speicherkapazitäten von 2 GB undSchreibgeschwindigkeiten von bis zu 20 MB/s er-reicht, allerdings sind diese Komponenten nichtkompatibel zu älteren Kameras. Die Sticks wer-den auch in Camcordern und MP3-Playern einge-setzt.

Abbildung 10.20: Memory Stick von SanDisk mit 256 MB.

MultiMedia-Karte

Diese Karte ist der Vorgänger zur SDCard, die Ka-pazität liegt zwischen 8 und 512 MB, die Schreib-geschwindigkeit bei 2 MB/s. Auch diese Karte be-sitzt einen eigenen Controller. Mit einem kleinenAdapter kann sie meist auch in CF-Steckplätzeneingesetzt werden. Kameras, die für SDCards aus-gelegt sind, können meist auch mit dieser Kartearbeiten.

Abbildung 10.21: MultiMediaCard von SanDisk.

SmartMedia-Karten

Diese Karten haben keinen eigenen Controller, dieFunktion muss also von der Kamera übernommenwerden, was hinderlich ist, wenn Karten mit grö-ßeren Kapazitäten zum Einsatz kommen sollen.Dann ist ein Austausch der Firmware für die je-weilige Kamera notwendig. Obwohl die Karte imAugenblick noch weit verbreitet ist, wird deshalberwartet, dass dieser Kartentyp auslaufen wird.Die Kapazität liegt bei maximal 128 MB. DieSchreibgeschwindigkeit ist mit 5 MB/s relativ gut.

Abbildung 10.22: SmartMedia Card von SanDisk.

xD-Picture-Karte

Ziemlich neu ist diese von Olympus und Fujifilmentwickelte Karte, die eine Kapazität von 16 bis512 MB erreicht. Sie ist besonders klein und solltrotzdem in den nächsten Jahren bis auf eine Spei-cherkapazität von 8 GB hochgezüchtet werden.Wie die SmartMedia-Karte hat auch diese Kartekeinen eigenen Controller, für eine bestimmte Ka-mera ist deshalb auch zunächst nur eine bestimm-te Kapazität vorgesehen.

Abbildung 10.23: xD-Picture Card von Olympus.

Page 464: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto464

Microdrive

Abbildung 10.24:Microdrive von IBM.

Anders als bei den bisher beschriebenen Chip-Lö-sungen handelt es sich hier um winzig kleine Fest-platten, was eine etwas größere Empfindlichkeitzur Folge hat. Die Abmessung entspricht der CFTyp 2, manche Kameras erlauben deshalb beideSpeichertypen. Die Kapazität reicht von 340 MBbis zu 4 GB, was für professionelle Anwender na-türlich attraktiv ist. Nachteilig ist allerdings derhöhere Stromverbrauch. Die Festplatten lassensich über einen PCMIA-Adapter auch in Note-books einstecken.

Reader

Normalerweise lassen sich die Bilder von der Speicherkarte einer Kamera direktüber ein entsprechendes Kabel auf den PC übertragen, sei es über eine USB- odereine Firewire-Schnittstelle. Allerdings muss dafür immer noch genügend Strom imAkku vorhanden sein, sonst droht eventuell ein Abbruch der Bildübertragung. Wersehr viele Bilder aufnimmt, sollte deshalb die Anschaffung eines kleinen Readersüberlegen, der an den PC per USB-Schnittstelle – neuerdings besonders schnell überUSB 2.0 – angeschlossen wird. Die Speicherkarte wird dann aus der Kamera her-ausgenommen und in den Reader gesteckt. Neuere Reader sind in der Lage, auchmehrere Speichertypen abzusaugen. Neuere PCs haben solche Reader allerdingsteilweise bereits eingebaut.

Abbildung 10.25:Der Media Reader

von Belkin kannacht verschiedene

Speicherkartenverarbeiten.

Bilder pro Datenträger

Wenn Sie sich beim Fotografieren für ein bestimmtes Bildformat, eine bestimmteAuflösung und Komprimierung entscheiden, lässt sich ausrechnen, wie viele Bilderauf ein vorhandenes Speichermedium passen. Die folgende Tabelle zeigt einige Bei-spiele für Bildgrößen von 2, 3 und 4 Megapixel:

Page 465: Audio - Video - Foto

Hinweise zur Bildaufnahme Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 465

Tabelle 10.4:Anzahl der möglichen Bilder für unterschiedliche Bildgrößen und Kompressionsstufen (die Bezeichnungen dieser Stufen sind je nach Hersteller unterschiedlich)

10.5 Hinweise zur BildaufnahmeWie Sie mit Ihrer digitalen Kamera arbeiten können, finden Sie hoffentlich ver-ständlich im beiliegenden Handbuch des Herstellers beschrieben. Wir wollen hiernur auf ein paar typische Besonderheiten der digitalen Kamera eingehen, die geradeUmsteigern sofort auffallen.

Weißabgleich

Farbstichige Bilder sind meist nicht sonderlich erwünscht. Während bei der analo-gen Kamera bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen mit Farbkorrekturfiltern ge-arbeitet wird, regelt die digitale Kamera die Abstimmung auf die aktuellen Licht-verhältnisse durch einen Weißabgleich. Wenn Sie die Kamera im Automatikbetriebverwenden, regelt die Kamera diese Einstellung selbst, bei manueller Einstellunglassen sich in der Regel unterschiedliche Lichtverhältnisse wie Tageslicht, Kunst-licht, Leuchtstoff etc. auswählen. Allerdings ist es bei digitalen Bildern noch keineKatastrophe, wenn die gewählte Einstellung nicht ganz passt, weil alle Bildbear-beitungsprogramme entsprechende Korrekturfunktionen anbieten. Mehr dazu inKapitel 11.

ISO-Äquivalenzwerte

Wer es gewohnt ist, mit unterschiedlich lichtempfindlichen Filmen zu arbeiten, wirdeine Entsprechung bei der digitalen Kamera suchen. Einige Geräte bieten hier dieEinstellung eines ISO-Äquivalenzwerts an, etwa um mit einem erhöhten ISO-Wertauch schnelle Bewegungen wie bei Sportereignissen aufzunehmen oder um bei ge-ringem Licht Aufnahmen ohne Blitz zu machen. Technisch geschieht die Anpassungdurch eine entsprechende Verstärkung des Analogsignals des Sensors. Die Band-breite, die digitale Kameras hier mal mehr und mal weniger abdecken, liegt zwi-schen ISO 50 bis 3200. Der vorgegebene Wert ist meist 200. Eine starke Erhöhungdes Werts kann allerdings zu Rauscheffekten führen.

Bildgröße Kompression Speicherkapazität 64 MB 128 MB 512 MB

2 Megapixel: 1600x1200 keine 34 69 279

fein 174 349 1398

normal 394 699 2796

3 Megapixel: 2048x1536 keine 7 14 56

fein 35 71 284

normal 71 142 768

4 Megapixel: 2346x1760 keine 6 12 49

fein 31 62 248

normal 62 124 496

Page 466: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto466

Rote Augen

Wenn Sie Blitzlicht verwenden, kann es vorkommen, dass das von den Augen re-flektierte Licht rot erscheint. Das hängt damit zusammen, dass die hinter der Iris lie-gende Netzhaut stark durchblutet ist. Häufig haben digitale Kameras spezielleFunktionen, um das Problem mit den roten Augen schon bei der Aufnahme zu mil-dern, z.B. Rote-Augen-Reduktionslampen, die kurz vor dem eigentlichen Blitz auf-leuchten, zu dem Zweck, die Pupille zu verkleinern. Die Person, die Sie aufnehmenwollen, sollte deshalb möglichst in die Richtung der Kamera sehen. Ganz könnensolche Funktionen das leidige Problem aber meist nicht aus der Welt schaffen,zumal die Vorgeblitzten häufig die Augen ganz schließen und dadurch das Bild un-brauchbar wird. Deshalb ist häufig eine Korrektur bei der Bildbearbeitung notwen-dig, was weiter unten noch beschrieben wird.

Verschlussverzögerung und Bildserien

Eines der Dinge, an die sich der digitale Fotograf zuerst gewöhnen muss, ist die Ver-zögerung, die zwischen dem ersten Druck auf die Auslösetaste und dem Abschlussdes Bilds entsteht. Gerade bei schnellen Schnappschüssen kann das zu einem Pro-blem werden. Gerade hat Baby Jane noch so süß geguckt und jetzt ist es schon wie-der vorbei! Stellen Sie im Notfall die Kamera auf die Serienbildaufnahme ein undhalten Sie den Auslöser so lange gedrückt, bis alles im Kasten ist. Die Bilder, die denMoment verpasst haben, können dann schon in der Kamera gelöscht werden. Esgibt bei einer Reihe von Kameras auch die Möglichkeit, den Auslöser zunächst nurhalb zu drücken, was die Kamera aber schon veranlasst, die nötigen Einstellungenvorzunehmen, und dann erst durchzudrücken, wenn der richtige Moment gekom-men ist.

Die Geschwindigkeit, mit der Bilderserien geschossen werden können, hängt wieschon erwähnt, im Übrigen insbesondere davon ab, wie schnell die Bilddaten aufdie Speicherkarte geschrieben werden.

Ex und hopp

Digitale Bilder verbrauchen keinen Film, also nur keine Hemmungen, Bilder inHülle und Fülle zu schießen. Schon in der Kamera lassen sich alle misslungenen Bil-der wieder löschen. Manchmal ist auf dem kleinen Display aber noch schwer zu ent-scheiden, was gut ist und was schlecht. Dann sollten Sie die Entscheidung erst nachder Übertragung auf den PC treffen.

10.6 Digitale Kameras einbindenWindows XP bringt für die Unterstützung der digitalen Bildbearbeitung von Hauseaus schon eine Menge mit. Das System hat von Windows Me die Windows ImageAcquisition-Architektur (WIA) übernommen, die sowohl eine Programmschnitt-stelle, als auch eine Gerätetreiberschnittstelle für die Bildverarbeitung bereitstellt.WIA tritt an die Stelle der bisher verwendeten TWAIN-Technologie.

Einige Kamerahersteller liefern die Geräte sowohl mit TWAIN- als auch mit WIA-Treibern aus. Manche Bildbearbeitungsprogramme erwarten noch TWAIN-Treiber.In der Regel kommen diese Programme aber auch mit den Funktionen zurecht, die

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Digitale Kameras einbinden Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 467

der WIA-Treiber zur Verfügung stellt, auch wenn sie nicht alle Funktionen nutzenkönnen, die WIA erlaubt.

Bilder von digitalen Kameras lassen sich inzwischen mithilfe des PictBridge-Stan-dards auch direkt von speziellen Fotodruckern ausdrucken. Dieser von der CIPA(Camera and Imaging Products Association) entwickelte Standard erlaubt den Aus-druck auf Druckern, die den Standard unterstützen. Kamera und Drucker werdendazu einfach über ein USB-Kabel verbunden. Die Druckbefehle können dann überdie Kamera abgegeben werden.

In der Regel aber werden die Kameras im Verbund mit einem PC oder Notebookeingesetzt, insbesondere auch, um die Bilder dauerhaft speichern zu können und dieSpeicherelemente der Kamera immer wieder für neue Bilder frei zu bekommen. DieBilder können direkt von dem in der Kamera verbliebenen Datenträger übernom-men werden. Es ist aber auch möglich, die Karten aus der Kamera herauszunehmenund entweder in einen der oben schon angesprochenen kleinen Kartenleser einzule-gen, der mit dem PC meist per USB verbunden ist, oder in einen Adapter, der zu-nächst in den PC-Kartensteckplatz eines Notebooks eingeschoben wird. NeuerePCs bieten bereits eingebaute Lesegeräte.

Abbildung 10.26: Verbindungsmög-lichkeiten über PC-Kartenadapter oder Kartenleser Quelle: www.canon.co.jp/Imaging/IXUSv/IXUSv_3.html.

Wird die direkte Verkabelung mit dem PC benutzt, verwenden die meisten digitalenKameras die USB-Schnittstelle, einige ältere allerdings sind noch auf die langsamenCOM-Schnittstellen angewiesen, einige Kameras stellen auch beide Anschlussmög-lichkeiten zur Wahl. Die Installation der nötigen Treiber muss im Fall der COM-Verwendung noch weitgehend von Hand vorgenommen werden. Neue Kamerasaus dem Profibereich verwenden inzwischen auch die besonders schnelle Firewire-Schnittstelle, die bei den digitalen Videokameras ja bereits Standard ist.

Kamera am USB-Port

Ein Vorteil der USB-Verbindung ist, dass man nicht groß darauf achten muss, obbeim Einstöpseln der Kabel die Geräte ein- oder ausgeschaltet sind. Die eingeschal-tete Kamera kann ohne weiteres mit dem laufenden PC verkabelt werden – »hotplugging« wird das auch genannt. Damit der PC erkennt, dass eine Kamera bereit-steht, Ihre Bildkünste auszuspucken, muss bei einigen Geräten vorher noch in denModus für die Bildwiedergabe gewechselt werden.

Das Verbindungskabel sollte möglichst direkt an einen der USB-Anschlüsse des PCsangeschlossen werden, wenn ein USB-Hub dazwischen geschaltet ist. Weitere USB-

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

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Schnittstellen zur Verfügung zu stellen, kann im Einzelfall zu Übertragungsproble-men führen, obwohl der USB-Port im Prinzip gerade für die Ankoppelung mehrererGeräte ausgelegt ist. Das kann auch in dem Fall eintreten, dass mehrere USB-Gerätewie Maus oder Tastatur angeschlossen sind. Es ist dann besser, diese Geräte für dieZeit der Bildübertragung abzuhängen. Vermieden werden sollte auch der gleichzei-tige Anschluss mehrerer USB-Kameras. Eine Warnung sprechen einige Herstellerauch für den Fall aus, dass der PC während einer bestehenden Verbindung zur Ka-mera in den Schlafmodus versetzt wird. Dann haben einige Geräte Schwierigkeiten,wieder aufzuwachen.

Installation der USB-Treiber

Auch bei digitalen Kameras geht natürlich nichts ohne passende Treiber. Beim ers-ten Verbindungsaufbau entdeckt Windows XP die Kamera und zeigt eine entspre-chende Meldung in der Taskleiste an.

Abbildung 10.27:Die zum ersten Mal

angeschlosseneKamera wird von

Windows XP erkannt.Solange Sie ein Plug&Play-Gerät mit entsprechenden Treibern verwenden, wirdWindows die Kamera beim Anstöpseln erkennen, die Treiber automatisch installie-ren und sie in dem Ordner Scanner und Kameras innerhalb der Systemsteuerunganzeigen. Wenn die Installation gelingt, wird auch gleich der Assistent für die Über-nahme der ersten Fotos gestartet.

Wenn Windows XP keine eigenen Treiber für die Kamera hat, fordert Sie der ASSIS-TENT FÜR DAS SUCHEN NEUER HARDWARE auf, den Datenträger einzulegen, auf demdie Treiber des Herstellers geliefert wurden.

Abbildung 10.28:Dialogfeld des Instal-

lationsassistenten.

Eventuell muss dann über einen weiteren Dialog der passende Treiber innerhalbeiner Liste noch einmal markiert werden.

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Digitale Kameras einbinden Kapitel 10

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Abbildung 10.29: Auswahl des Trei-bers aus der Liste des Herstellers.

Die Frage ist natürlich, ob die Treiber für Windows XP auch tauglich sind. Micro-soft signiert alle Treiber, die offiziell für Windows XP getestet worden sind. Wennes sich vermeiden lässt, sollten möglichst keine Treiber verwendet werden, die nichtsigniert sind.

Leider versorgen die Hersteller ihre schönen Geräte nicht immer pünktlich mit ak-tuellen Treibern, deshalb kann es notwendig sein, es auch mit nicht signierten Trei-bern zu versuchen. Da Windows XP vor der Treiberinstallation automatisch einenSystemwiederherstellungspunkt einrichtet, ist das Risiko vertretbar. Sollte die Trei-berinstallation scheitern, können Sie über START/PROGRAMME/ZUBEHÖR unterSYSTEMPROGRAMME mit der Option SYSTEMWIEDERHERSTELLUNG auf diesenSystemzustand zurückgehen. Es kann auch vorkommen, dass ein Gerät noch mitalten Treibern ausgeliefert wird, obwohl der Hersteller bereits XP-signierte Treiberauf seiner Website anbietet, wie im Fall der hier als Beispiel verwendeten CanonIXUS V.

Abbildung 10.30: Warnung bei einem nicht signierten Treiber.

Wenn der Treiber nicht signiert ist, erfolgt automatisch eine etwas drastisch for-mulierte Warnung. Mit INSTALLATION FORTSETZEN kann diese notfalls ignoriertwerden.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

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Treiber aktualisieren

Sobald ein Hersteller einen XP-tauglichen Treiber bereitstellt, sollten Sie aber injedem Fall den Treiber aktualisieren. Benutzen Sie dafür in der Systemsteuerung dasSymbol SYSTEM und die Schaltfläche GERÄTE-MANAGER auf dem Register HARD-WARE. Klicken Sie unter BILDBEARBEITUNGSGERÄTE den Namen der Kamera mitrechts an und wählen Sie die Option TREIBER AKTUALISIEREN. Das Gerät erscheinthier allerdings nur, wenn es mit dem PC verbunden ist. Manchmal liefern die Her-steller aber auch eigene Installationsprogramme für die XP-Treiber, wie z.B. Canonfür die IXUS V, die Sie direkt aus dem Ordner starten können, in dem sie abgelegtsind.

Der Ordner »Scanner und Kameras«

Abbildung 10.31:Der Ordner Scannerund Kameras bietetden Zugriff auf die

Eigenschaftendes Geräts.

Ist der Treiber für die digitale Kamera erfolgreich installiert, erscheint das Gerät inder Systemsteuerung unter SCANNER UND KAMERAS. Wenn Sie die Kamera in denAufnahmemodus versetzen oder ausschalten, verschwindet das Kamerasymbol wie-der aus dem Dialog SCANNER UND KAMERAS. Bei der nächsten Verkabelung ist esautomatisch wieder da. Dieses Kommen und Gehen ist die besondere Eigenart derGeräte, die über USB eingebunden werden.

Abbildung 10.32:Eigenschaftendialog

einer Kamera.

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Digitale Kameras einbinden Kapitel 10

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Wenn Sie das Symbol für die Kamera auswählen, wird die Aufgabe GERÄTEEIGEN-SCHAFTEN ANZEIGEN angeboten, die den Eigenschaftendialog für das Gerät öffnet.Über die Schaltfläche KAMERA TESTEN auf dem Register ALLGEMEIN lässt sich dieVerbindung zur Kamera ausprobieren.

Abbildung 10.33: Das Einstecken des Kabels zur Kamera kann mit dem Start eines Programms verknüpft werden.

Die USB-Verbindung ist nicht nur wesentlich schneller als eine serielle Verbindung,sie ist insbesondere auch wesentlich komfortabler, weil sie automatisch Programmezur Bildübernahme und -bearbeitung starten kann. Um dieses Verhalten zu regeln,gibt es bei einem USB-Anschluss ein spezielles Register EREIGNISSE. Dort legen Siefest, was bei bestimmten Ereignissen geschehen soll. Das vorgegebene Ereignis istdie Verknüpfung von Kamera und PC, wobei an der Kamera meist noch der Modusfür die Bildwiedergabe eingestellt werden muss.

Sie können unter PROGRAMM STARTEN bestimmen, welches Programm automatischgestartet werden soll. Voreingestellt ist normalerweise der MICROSOFT SCANNER-UND KAMERA-ASSISTENT. Sie können hier aber auch ein anderes, bereits installiertesProgramm wählen, etwa eines, das der Kamera beiliegt oder ein erworbenes Bild-bearbeitungsprogramm wie Picture It! oder Photoshop. In diesem Fall wird der vor-gegebene Weg unter Windows XP umgangen. Allerdings geht das nur, wenn das ge-wählte Programm mit den für die Kamera installierten WIA- bzw. TWAIN-Treibernzurechtkommt.

Verwenden Sie gleich mehrere Bildbearbeitungsprogramme, lässt sich hier auch dieOption PROGRAMMAUFFORDERUNG einstellen. Die Folge ist, dass beim Herstellender Verbindung zur Kamera ein Dialog eingeblendet wird, in dem Sie das gewünsch-te Programm auswählen können.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

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Abbildung 10.34:Wahl eines Pro-

gramms nach Her-stellung der Verbin-

dung zur Kamera.

Schließlich ist hier auch die Option KEINE WEITEREN AKTIONEN möglich. In diesemFall bleibt die Verbindung zur Kamera bestehen und Sie können die Inhalte des Da-tenträgers direkt im entsprechenden Ordner der Kamera ansehen. Mehr dazu wei-ter unten im Abschnitt »Direkt mit dem Ordner der Kamera arbeiten«. Auf diesemRegister lässt sich übrigens auch ein anderer Bildordner für die Aufnahme der über-nommenen Bilder als Vorgabe einrichten.

Abbildung 10.35:Hier lassen sich

Farbprofile für dieKamera zuordnen.

Über das Register FARBVERWALTUNG kann der Kamera außerdem, wie schon obenfür Bildschirm und Drucker beschrieben, ein Farbprofil zugeordnet werden. Damitstellen Sie sicher, dass die von der Kamera gelieferten Farben möglichst unverfälschtauf dem Bildschirm oder Drucker ausgegeben werden.

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Digitale Kameras einbinden Kapitel 10

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Abbildung 10.36: Kameraeinstellun-gen bei der Canon IXUS V.

Je nach Kamera finden Sie in dem Dialog noch ein spezielles Register für KAMERA-EINSTELLUNGEN. Das abgebildete Register für die Canon IXUS V zeigt insbesonderedie Version der Firmware an, die aktuell in der Kamera implementiert ist, und er-laubt die Zuordnung eines Besitzers und des Datums, das über die Schaltfläche VOM

PC vom Systemdatum übernommen werden kann. Außerdem wird der Status derBatterie angezeigt.

Was die Firmware betrifft, so kann es vorkommen, dass der Hersteller nach einigerZeit eine neue Version anbietet. Das Installationsverfahren ist allerdings so kame-raspezifisch, dass wir hier auf die Hinweise des Herstellers verweisen müssen. Je-denfalls sollten Sie gelegentlich die Webseite des Herstellers auf Updates prüfen,falls Sie nicht sowieso über eine Mailing-Liste einen Kontakt zu ihm haben. Aufdem Register finden Sie auch eine Schaltfläche zum Formatieren des Datenträgers.Dabei werden alle Bilder gelöscht.

Solche Dialoge für die Kameraeinstellung sind in der Regel auch in der der Kamerabeigelegten Software zu finden, bei der Canon IXUS V z.B. in dem ProgrammZoomBrowser EX über die Schaltfläche SETUPOPTIONEN.

Abbildung 10.37: Kamerasymbole im Arbeitsplatzordner.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

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Installation für eine Kamera mit seriellem Anschluss

Bei Kameras mit seriellen Anschlüssen sollte der PC zunächst heruntergefahrenwerden, um mit dem seriellen Verbindungskabel eine der COM-Schnittstellen unddie Kamera zu verbinden. Anschließend wird der PC neu gestartet.

Abbildung 10.38:Wahl des

Kameramodells.

1. Wenn Windows XP die Kamera nicht erkennen kann, verwenden Sie im OrdnerSCANNER UND KAMERAS die Aufgabe BILDVERARBEITUNGSGERÄT HINZUFÜGEN

und starten damit den Assistenten für die Scanner- und Kamerainstallation.

2. Um die digitale Kamera einzubinden, wählen Sie zunächst links den Herstellerund rechts die betreffende Kamera aus. Wenn Sie eine CD mit Treibern haben,benutzen Sie die Schaltfläche DATENTRÄGER und geben den Pfad des Treibersan.

Abbildung 10.39:Wahl des

Anschlusses.

3. Im nächsten Schritt geben Sie an, an welche COM-Schnittstelle die Kamera an-geschlossen werden soll, um Bilder zu übertragen.

4. Bestätigen oder ändern Sie den Namen für das Gerät. Windows XP installiertautomatisch die benötigten Treiber. Eventuell werden Sie aufgefordert, die Win-dows-XP-CD einzulegen.

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Bilder von der Kamera übernehmen Kapitel 10

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5. Wenn Sie die Kamera in der Geräteliste anschließend auswählen, können Sieüber GERÄTEEIGENSCHAFTEN ANZEIGEN oder die Schaltfläche EIGENSCHAFTEN

die benötigten Einstellungen festlegen, vorausgesetzt, das Gerät ist angeschlos-sen. Bei einem seriellen Anschluss ist es eventuell notwendig, auf der Register-karte ANSCHLUSSEINSTELLUNGEN die passende Baudraute, die der Herstellerangibt, einzustellen. Sie sollte auf einen möglichst hohen Wert gesetzt werden,um die Bildübertragung zu beschleunigen.

6. Falls die Kamera an die gewählte Schnittstelle angeschlossen ist, können Siegleich einen Test machen. Klicken Sie dazu auf die Testschaltfläche auf derRegisterkarte ALLGEMEIN. Auf diesem Register werden auch die Anzahl dervorhandenen Bilder, die aktuell eingestellte Bildgröße und der verwendeteAnschluss angezeigt.

10.7 Bilder von der Kamera übernehmenWie schon angedeutet, ist die Übernahme von Bildern besonders einfach, wenn Sieeine USB-Kamera verwenden, die die Bilder auf einer CompactFlash- oder Smart-Media-Karte oder einem anderen der oben beschriebenen Bildspeicher sichert. DieÜbernahme der Bilder wird, falls Sie es nicht durch die oben beschriebenen Einstel-lungen unterbinden, automatisch angestoßen, sobald die Verbindung hergestelltwird.

Verwenden Sie eine serielle Verbindung, können Sie die Bildübertragung aus demOrdner SCANNER UND KAMERAS mit BILDER ÜBERTRAGEN oder aus dem OrdnerARBEITSPLATZ starten, indem Sie das Symbol mit rechts anklicken und denselbenBefehl wählen. Außerdem kann aus jedem Bildordner heraus die Bildaufgabe BIL-DER VON SCANNER ODER KAMERA ÜBERTRAGEN aufgerufen werden.

Abbildung 10.40: Wahl zwischen meh-reren Bildgebern.

Wenn Sie neben der Kamera beispielsweise noch eine Webcam angeschlossenhaben, wird in diesem Fall noch ein Dialog zur Auswahl des Geräts zwischenge-schaltet, das Sie verwenden wollen.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto476

Bilder mit dem Assistenten holen

Abbildung 10.41:Die Verbindung zur

Kamera ist herge-stellt, die Anzahl der

gefundenen Bilderwird angezeigt.

1. Verbinden Sie die Kamera über das entsprechende Kabel mit dem PC, schaltenSie die Kamera ein und wählen Sie den Wiedergabemodus, also nicht den Auf-nahmemodus. Windows XP zeigt kurz den oben abgebildeten Dialog, falls aufdem Datenträger der Kamera Bilder gefunden werden.

2. Anschließend wird das Programm gestartet, das Sie diesem Ereignis zugeordnethaben, als Vorgabe also der Scanner- und Kamera-Assistent.

Abbildung 10.42:Der Scanner- undKamera-Assistent.

3. Der Assistent zeigt zunächst einen Dialog, in dem Sie die Bilder per Abhakenauswählen können, die Sie vom Datenträger der Kamera auf die PC-Laufwerkekopieren wollen. Auf diese Weise können Sie eventuelle Fehlschüsse gleich aus-sortieren. ALLE AUSWÄHLEN und ALLE LÖSCHEN erlaubt eine schnelle An- undAbwahl aller Bilder.

4. Wenn ein Bild nicht in der richtigen Ausrichtung angezeigt wird, klicken Sie ein-fach in das Bild, um es zu markieren und dann auf eine der beiden Kippsymbolelinks unten. Dies kann aber auch später gemacht werden, was den Kamera-Akku entlastet.

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Bilder von der Kamera übernehmen Kapitel 10

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Abbildung 10.43: Auswahl der Bilder, die übernommen werden sollen.

5. Im nächsten Dialog vergeben Sie einen Namen für die Bildergruppe und legenden Zielordner fest. Wenn Sie mehrere Bilder übernehmen, wird an den angege-benen Bildergruppennamen jeweils die nächsthöhere Ziffer angehängt. (Dabeiwerden die von der Kamera selbst erzeugten Bildnamen automatisch für die Bil-der auf dem PC-Laufwerk ersetzt, die Bildnamen auf dem Datenträger der Ka-mera bleiben dagegen erhalten. Die Kameras benennen die Bilder meist schema-tisch mit einem Standardnamen wie IMG und einer angehängten fortlaufendenNummer.) Wird als Ordner nicht sowieso der vorgegebene Ordner EIGENE BIL-DER oder ein Unterordner darin verwendet, ist es meist sinnvoll, die Bilder inOrdnern abzulegen, die (fast) ausschließlich Bilddateiformate enthalten, weilWindows diese Ordner automatisch als Bildordner erkennt und sie mit den spe-ziellen Funktionen von Bildordnern ausstattet, die weiter unten noch beschrie-ben werden. Die Bilder werden im JPEG-Format abgespeichert. Eine Auswahl isthier, anders als bei der Übernahme von einem Scanner, nicht möglich.

Abbildung 10.44: Namensvergabe und Auswahl des Zielordners.

6. Wenn Sie die Option BILDER NACH DEM KOPIEREN VOM GERÄT LÖSCHEN akti-vieren, werden die übernommenen Bilder anschließend auf dem Datenträger derKamera gelöscht. Da Sie die Bilder aber auch direkt von der Kamera aus löschenkönnen, kann es durchaus sinnvoll sein, diese Option hier nicht zu aktivieren, sodass die Bilder notfalls auch noch einmal übertragen werden können.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto478

Abbildung 10.45:Sie können die Über-

tragung verfolgen.

7. Sie können den Ablauf des Kopierens über das nächste Dialogfeld des Assisten-ten verfolgen und im Notfall auch noch abbrechen.

Abbildung 10.46:Bilder im Speicher

der Kamera werdengelöscht.

8. Haben Sie das Löschen der Bilder im Speicher der Kamera aktiviert, werden dieBilder anschließend gelöscht.

Abbildung 10.47:Nach Abschluss derÜbertragung werdendie nächsten Schritte

angeboten.

9. Ansonsten bietet der Assistent im nächsten Schritt weitere Möglichkeiten an: Siekönnen die übernommenen Bilder gleich auf einer Website veröffentlichen oderonline Abzüge bestellen oder es erst mal bei der Übernahme in den Ordner be-lassen. Da die ersten beiden Möglichkeiten auch nachträglich aus dem Bildord-ner aufgerufen werden können, sollen sie später behandelt werden.

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Bilder von der Kamera übernehmen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 479

Abbildung 10.48: Der Assistent bietet gleich einen Link in den neuen Ordner an.

10. Wenn Sie die Option NICHTS bestätigen, zeigt der Assistent zum Abschluss eineErfolgsmeldung, in der gleich ein Link zu dem gewählten Bildordner auf demLaufwerk des PCs angeboten wird. Benutzen Sie FERTIG STELLEN, um den Dia-log des Assistenten zu schließen.

Abbildung 10.49: Der Ordner mit den übernommenen Bildern.

11. Die übertragenen Bilder finden Sie in dem gewählten Ordner. Zu jedem mar-kierten Bild werden in der Statuszeile einige wichtige Aufnahmedaten ange-zeigt, die auch in der Ordnerleiste unter Details erscheinen. Außerdem stehenIhnen hier sofort eine Reihe von Aufgaben zur Verfügung, die bei Bildern ty-pisch sind. Wie sie genutzt werden können, wird in den folgenden Abschnittennoch beschrieben.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto480

ICON: Hinweis

Achten Sie darauf, dass die Verbindung zwischen PC und Kamera nicht währendder Übertragung abreißt. Das kann durchaus geschehen, falls Sie im Akkubetriebarbeiten. Der Assistent meldet dann, dass die Verbindung unterbrochen wurde unddie Übertragung nicht abgeschlossen werden konnte. Wiederholen Sie die Übernah-me, nachdem die Akkus wieder aufgeladen sind. Wer häufig große Bildmengenübertragen will, sollte sich einen Reader für die Speicherkarte zulegen, der vom PCmit Strom versorgt wird. Manche Kameras erlauben auch den Anschluss über Netz-adapter.

Bilder aus Programmen heraus abrufen

Neben dem oben beschriebenen Weg, Bilder von der Kamera in bestimmte Ordnerzu übertragen, erlaubt die von Windows XP verwendete WIA-Schnittstelle auchden Zugriff von Programmen aus auf die Bild erzeugenden Geräte wie Kamera,Webcam oder Scanner. Wir wollen dies hier am Beispiel des Programms Paint zei-gen, das Teil des Programmzubehörs von Windows XP ist. Ähnlich können Sie auchaus den Office-Programmen Word oder Excel heraus verfahren.

Abbildung 10.50:Übernahme einesBilds nach Paint.

Öffnen Sie Paint über START/ALLE PROGRAMME/ZUBEHÖR und starten Sie mit demBefehl DATEI/VON SCANNER ODER KAMERA die Bildübernahme. Im Dialog könnenSie ein einzelnes Bild auswählen und mit BILD ÜBERTRAGEN direkt in das Fenster desProgramms hereinholen. Das Bild kann sofort bearbeitet werden. Da das Bild indiesem Fall aber noch nicht auf der Festplatte gespeichert ist, sollten Sie es zunächstmit DATEI/SPEICHERN UNTER sichern.

Bilder über Reader einlesen

Wenn Sie einen Kartenleser besitzen, brauchen Sie diesen nur an den PC anzuste-cken und die Karte aus der Kamera einzulegen. Der PC behandelt die Karte dannwie ein zusätzliches Laufwerk, von dem Sie die Dateien herunterziehen können.Neuere Reader unterstützen meist die schnellere USB 2.0-Schnittstelle mit einerTransferrate von 480 MB/s. Achten Sie darauf, dass der Reader nicht vom PC ab-gezogen wird, während noch eine Datenübertragung im Gange ist.

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Bilder von der Kamera übernehmen Kapitel 10

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Bilder vom PC aus aufnehmen

Einigen Kameras liegen Programme bei, mit denen Sie die Kamera als Auge des PCsbenutzen können, ähnlich wie die kleinen Webcams, die ja auch für die Aufnahmeeinzelner Bilder verwendbar sind. Für Canon-Geräte wird z.B. das ProgrammRemoteCapture mitgeliefert. Wenn Sie die Kamera auf ein Stativ setzen, können Siedie Aufnahme direkt vom PC oder von einem Notebook aus steuern.

Abbildung 10.51: Steuerung der Kamera vom PC aus.

Der große Vorteil ist, dass die Bilder sofort auf die Festplatte übertragen werden, Siesind also nicht durch die Begrenzungen des Datenträgers der Kamera einge-schränkt. Das Programm erlaubt es Ihnen, zunächst ein Testbild zu machen und dieBildeinstellungen vom Bildschirm aus zu regeln, was meist etwas bequemer ist, alsmit den kleinen Menüs der Kamera zu arbeiten. Auch Bildserien in vorgegebenenZeitintervallen lassen sich aufnehmen, ideal um z.B. das Aufblühen der berühmtenKönigin der Nacht, das nur wenige Stunden anhält, zu verfolgen.

Direkt mit dem Ordner der Kamera arbeiten

Es gibt auch noch einen anderen Weg, Daten mit der Kamera bzw. mit dem Daten-träger der Kamera auszutauschen. Wenn Sie die Lenkung durch den Assistentenumgehen wollen, sollten Sie wie oben beschrieben, auf dem EREIGNIS-Register derKamera die Option KEINE WEITEREN AKTIONEN einstellen oder den Assistenten imersten Dialog mit ABBRECHEN stoppen.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto482

Abbildung 10.52:Zugang zum Ordner

der Speicherkartein der Kamera.

Solange die Kamera mit dem PC verkabelt ist, können Sie unter ARBEITSPLATZ dasSymbol für die Kamera für den direkten Zugang zu den Bildern auf dem Datenträ-ger der Kamera nutzen. Windows XP behandelt diesen Datenträger weitgehend wieein normales Laufwerk. Klicken Sie das Kamerasymbol mit rechts an und wählenSie die Option EXPLORER, um das Ordnerfenster des Datenträgers der Kamera zuöffnen.

Abbildung 10.53:Der Ordner des

Datenträgers derKamera.

Sie haben jetzt einen direkten Zugriff auf die dort abgelegten Bilder. Sie könnenBilder per Drag&Drop in Ordner auf der Festplatte ziehen oder Bilder auf derKamerakarte einzeln oder insgesamt löschen. Beachten Sie aber, dass in diesem Falldie Bilder mit den von der Kamera erzeugten nummerierten Namen angezeigtwerden.

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Bilder von der Kamera übernehmen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 483

Programme für den Bildimport

Wer eine digitale Kamera erwirbt, erhält in der Regel auch verschiedene Programmefür das Einlesen der Bilder, die Bildbearbeitung und -verwaltung und oft noch spe-zielle Tools für Spezialeffekte. Manchmal ist die Software auf bestimmte Kameraszugeschnitten, andere Programme lassen sich generell für den Bildimport ver-wenden.

Abbildung 10.54: Bildimport in dem Programm Zoom-Browser EX, das den Kompaktkameras von Canon beiliegt.

Canon legt seinen Kompaktkameras beispielsweise das Programm ZoomBrowserEX bei, mit dem die Übernahme von der Kamera sowohl manuell als auch automa-tisch vorgenommen werden kann. Bei der manuellen Übernahme mit DATEI/BILDER

IMPORTIEREN wird das Plug-In CameraWindow aufgerufen, in dem Sie die Bildervom Datenträger der Kamera ansehen und markieren können. Im Einstellungsdia-log lässt sich festlegen, dass beispielsweise das Aufnahmedatum als Ordnernameverwendet wird. Nach der Übernahme erscheinen die Bilder im Hauptprogramm,wobei zahlreiche Ansichten zur Verfügung stehen. Sehr praktisch ist, dass die kom-pletten Metadaten parallel zum Bild eingeblendet werden können.

Für den automatischen Bildimport lassen sich spezielle Einstellungen festlegen,etwa dass immer nur neue Bilder hochgeladen werden. Auch kann die Reihenfolgeberücksichtigt werden, die über die Festlegung der Druckreihenfolge über die Ka-mera bestimmt worden ist.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto484

Abbildung 10.55:Anzeige der impor-

tierten Bilder inZoomBrowser EX.

Auch eine ganze Reihe frei zugänglicher Bildprogramme erlauben die Steuerung derBildübernahme von der Kamera. Eine angenehme Oberfläche für den Bildimportbietet beispielsweise das Programm Picasa, das Google – nach dem Erwerb dergleichnamigen Firma – inzwischen kostenlos anbietet.

Abbildung 10.56:Bildimportmit Picasa.

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Bilder einscannen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 485

10.8 Bilder einscannenVielleicht regen die enormen Möglichkeiten aktueller BildbearbeitungsprogrammeSie dazu an, sich auch ältere Fotos einmal vorzunehmen, um ihnen neuen Glanz zuverleihen. Oder Sie kommen auf die Idee, eine Geburtstagseinladung mit einemFoto aus den Kindertagen zu schmücken. Um Bilder, die mit einer analogen Kamerageschossen wurden, unter Windows XP zu bearbeiten, ist ein Scanner vonnöten, umdas Bild zu digitalisieren. Scanner tasten die Bildvorlagen meist mithilfe von CCD-Zeilensensoren ab.

10.8.1 Ein paar Hinweise zu Scannern

Scanner waren vor wenigen Jahren meist noch eine ziemlich kostspielige Angelegen-heit, heute leisten sehr preiswerte Geräte schon wesentlich mehr als die sperrigenApparate von gestern. Das gilt zumindest, wenn Sie sich mit dem DIN-A4-Formatfür die Scan-Vorlagen zufrieden geben. Consumer-Scanner sind inzwischen hand-lich und Platz sparend, wie das abgebildete Beispiel eines Scanners von Canon zeigt,der sogar in aufrechter Position betrieben werden kann.

Abbildung 10.57: Der CanoScan LiDE 30 lässt sich auch senkrecht stehend nutzen – Quelle: www.canon.de.

Flachbettscanner lassen sich häufig auch noch mit einer Durchlichteinheit versehen,um Folien, Dias und Filmnegative verwerten zu können. Für Dias und Negativekönnen aber auch spezielle Filmscanner eingesetzt werden.

Die wesentlichen Leistungsmerkmale eines Scanners sind ähnlich wie bei den digi-talen Kameras einerseits die maximale Auflösung, andererseits die Farbtiefe. DieScan-Geschwindigkeit ist vielleicht dann von Bedeutung, wenn Sie massenhaft Vor-lagen einscannen müssen.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto486

Scan-Auflösung

Was die Auflösung betrifft, erreichen selbst Geräte im Billigpreissegment in derRegel 600 bis 1200 dpi, der abgebildete CanoScan bringt es sogar auf 1200 bis2400 dpi. Wenn Sie ein eingescanntes Foto eins zu eins, also ohne Vergrößerung,später ausdrucken wollen, reicht eine Auflösung von 254 bis 300 dpi, um eine guteQualität zu gewährleisten. Sollen Fotos nur am Bildschirm angesehen werden,reicht sogar die Auflösung 72 dpi, also die Standardauflösung von Monitoren. Diehöheren Auflösungen sind in gewisser Weise also ein Luxus, der sich erst auszahlt,wenn Sie Bilder beträchtlich vergrößern wollen. Beachtet werden sollte auch, dassdie Größe der vom Scanner erzeugten Bilddateien sehr stark wächst, wenn mit sehrhohen Auflösungen gearbeitet wird, was nicht nur Platz kostet, sondern auch dieVerarbeitung durch ein Bildbearbeitungsprogramm stark beeinflusst. Alleine dasLaden solcher Bilder kann dann leicht in den Minutenbereich rücken.

Farbtiefe

Die Farbtiefe gibt in diesem Fall an, mit wie viel Bits der Scanner die Farbinforma-tion pro Bildpunkt erfasst. Je höher dieser Wert ist, umso mehr unterschiedlicheTonwerte innerhalb der Grundfarben sind möglich. Der Standard ist 8 Bit. Selbstpreiswerte Scanner arbeiten inzwischen intern mit bis zu 48 Bit, von denen aber nur24 Bit an die nächsten Verarbeitungsstufen weitergegeben werden können. Der Vor-teil der höheren Farbtiefe ist, dass beispielsweise in dunklen Bildbereichen noch fei-nere Strukturen erkennbar werden.

Scan-Software

Aktuelle Scanner werden in der Regel mit umfangreichen Softwarepaketen ausge-liefert. Neben einem Programm, das die Steuerung des Scannens erlaubt, gehörendazu meist noch Tools zur Bildbearbeitung und Bildverwaltung und OCR-Program-me für die Schrifterkennung, etwa die Light-Version von Omnipage. Häufig gehörtauch ein Programm dazu, das es erlaubt, den Scanner in Kombination mit einemDrucker als Fotokopiergerät zu nutzen.

Die Scan-Programme selbst enthalten meist Funktionen zur Auswahl des Vorlagen-typs und des Farbmodus, zur Einstellung von Farbtiefe, Bildgröße und Scan-Auflö-sung und zum Start eines Probescans. Häufig sind manuelle oder auch automatisier-te Korrekturfunktionen enthalten, etwa für die Tonwertverteilung oder zurEntfernung von Kratzern. Die Scan-Funktionen werden entweder als eigenständigeProgramme bereitgestellt oder als Plug-Ins, die von anderen Programmen genutztwerden können. Windows XP stellt aber auch für das Scannen integrierte Funktio-nen zur Verfügung, wie im nächsten Abschnitt gezeigt wird.

Page 487: Audio - Video - Foto

Bilder einscannen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 487

Abbildung 10.58: Oberfläche des Pro-gramms ScanGear.

Scannen mit Windows XP

Der Einsatz von Scannern unter Windows XP entspricht weitgehend dem der digi-talen Kameras. Es wird dieselbe WIA-Schnittstelle dafür eingesetzt, so dass Scanner,die noch für die ältere TWAIN-Schnittstelle eingerichtet sind, in der Regel problem-los genutzt werden können.

Das Installationsverfahren gleicht dem für die digitale Kamera. Neue Scanner ver-wenden meist einen USB-Anschluss und können deshalb ebenfalls bei laufendemBetrieb eingesteckt oder abgezogen werden. Auch der automatische Start von Bild-bearbeitungsprogrammen kann über das Register EREIGNISSE so eingerichtet wer-den wie bei einer digitalen Kamera. Häufig brauchen USB-Scanner keine eigeneStromversorgung, sondern sie holen sich den notwendigen Saft über den USB-An-schluss vom PC. Profigeräte benutzen inzwischen auch die besonders schnelle Fire-wire-Schnittstelle. Daneben sind aber auch noch Scanner im Einsatz, die eine SCSI-Schnittstelle benötigen.

In diesem Abschnitt wird gezeigt, wie Sie mit den Bordmitteln von Windows XP einBild von einem Scanner auf den PC übernehmen können. Falls der Scanner an einerSCSI-Schnittstelle angeschlossen ist, sollten Sie den Scanner möglichst vor dem Startvon Windows XP einschalten, damit das Gerät vom Betriebssystem wahrgenom-men wird. Schalten Sie später ein, können Sie über den Geräte-Manager der System-steuerung das Computersymbol mit rechts anklicken und mit dem Befehl NACH GE-ÄNDERTER HARDWARE SUCHEN die Geräteliste aktualisieren.

Page 488: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto488

1. Wenn Sie einen Bildordner wie EIGENE BILDER geöffnet haben, können Sie dieBildaufgabe BILDER ÜBERTRAGEN oder BILDER VON SCANNER ODER KAMERA

ÜBERTRAGEN nutzen, um den Assistenten für die Bildübernahme zu starten.Wenn mehrere Bildgeber vorhanden sind, erscheint zunächst ein Dialog GERÄT

AUSWÄHLEN, in dem alle aktuellen Bildgeber aus dem Ordner SCANNER UND

KAMERAS angeboten werden. Soll das Bild direkt von einem Bildbearbeitungs-programm wie Paint oder Picture It! eingelesen werden, verwenden Sie denBefehl DATEI/VON SCANNER ODER KAMERA bzw. DATEI/BILD SCANNEN.

Abbildung 10.59:Start eines Scans ausdem Ordner Scanner

und Kameras.

2. Bevor der Scanner startet, wählen Sie den BILDTYP und klicken auf VORSCHAU,um erst mal einen Probescan zu machen. Zur besseren Kontrolle können Sie mitder linken der beiden Schaltflächen rechts unten das Bild auf die Größe des Vor-schaufensters maximieren. In der anderen Einstellung finden Sie in der Vorschauvier Bildanfasser, die Sie mit der Maus verschieben können, wenn Sie nur einenAusschnitt des Bilds scannen wollen.

Abbildung 10.60:Wahl der Einstellun-gen und Probescan.

Page 489: Audio - Video - Foto

Bilder einscannen Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 489

3. Sie können über die Schaltfläche BENUTZERDEFINIERTE EINSTELLUNGEN nochdie Einstellungen für Kontrast und Helligkeit ändern. Außerdem lässt sich hiereine andere Bildauflösung über das Listenfeld einstellen. Benutzen Sie erneut dieVorschau, um zu prüfen, ob das Ergebnis optimal ist.

Abbildung 10.61: Änderung von Hel-ligkeit und Kontrast.

4. Im nächsten Dialog legen Sie, wenn Sie den Scan direkt aus dem Ordner gestar-tet haben, den Namen für die Bildergruppe, das gewünschte Dateiformat undden Zielordner fest. (Wenn Sie mehrere Scans hintereinander machen, wird anden Bildgruppennamen jeweils die nächsthöhere Ziffer angehängt.) Unterstütztwerden hier üblicherweise die Bildformate BMP, JPG, TIFF und PNG.

Abbildung 10.62: Wahl des Speicher-orts und des Datei-formats.

5. Um das Bild endgültig einzuscannen, klicken Sie auf WEITER. Der Verlauf desScans wird kurz angezeigt und lässt sich auch abbrechen, wenn zu erkennen ist,dass das Ergebnis bei den gewählten Einstellungen nicht brauchbar ist. Mit WEI-TER wird der Abschluss noch einmal bestätigt. Auch hier erscheinen die schonbei der Übernahme von der digitalen Kamera erwähnten Optionen VERÖFFENT-LICHUNG IM WEB und BESTELLEN VON ABZÜGEN oder die etwas seltsam benann-te Option NICHTS, die erst mal nur besagt, dass Sie die beiden anderen Möglich-keiten jetzt nicht wahrnehmen wollen.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

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Abbildung 10.63:Der Verlauf des

Scans kann beob-achtet werden.

6. Mit FERTIG STELLEN wird der Vorgang abgeschlossen. Je nachdem, von wo ausSie den Scan gestartet haben, erscheint das fertige Bild gleich im Zielordner oderaber in dem Programmfenster des aufrufenden Programms. Ist das Bild auseinem Programm eingescannt, können Sie die Grafik gleich bearbeiten und ineiner Grafikdatei sichern.

Abbildung 10.64:Das eingescannte

Bild kann gleich inPaint bearbeitet

werden.

Page 491: Audio - Video - Foto

Snapshots Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 491

Die Übernahme von Bildern über digitale Kameras oder Scanner ist in Windows XPauch direkt aus allen Anwendungen heraus möglich, die über ein EINFÜGEN-Dialog-feld verfügen, um Objekte in ein Dokument zu übernehmen.

10.9 SnapshotsEine wichtige Quelle für digitales Bildmaterial ist neben digitalen Kameras, Web-cams und Scannern auch der Bildschirm selbst. Häufig werden in Dokumenten, dieam PC zusammengestellt werden, Abbildungen von Bildschirmfenstern oder -berei-chen benötigt. Die einfachste Lösung, um ein Bild des aktuellen Bildschirms zu fan-gen, erlaubt die Taste þDruckÿ. In diesem Fall wird das Bild in die Zwischenablage ge-legt und kann von dort innerhalb eines Dokuments mit BEARBEITEN/EINFÜGEN

übernommen werden.

Abbildung 10.65: Bildschirmkopie aus der Zwischenablage, eingefügt in ein Word-Dokument.

10.9.1 Integrierte Snapshot-Funktionen

Häufig ist eine Snapshot-Komponente auch in allgemeinen Bildbearbeitungspro-grammen enthalten, etwa in IrfanView über den Befehl OPTIONEN/FOTOGRAFIE-REN. Im Dialog können Sie wählen, ob Sie den ganzen Bildschirm oder nur ein Fens-ter aufnehmen. Wahlweise kann auch der Mauszeiger mit erfasst werden. Je nachdem ausgewählten Zielformat bietet die Schaltfläche OPTIONEN unterschiedlicheKomprimierungsverfahren an.

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Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto492

Abbildung 10.66:Snapshot-Optionen

in IrfanView.

Die besten Ergebnisse werden in der Regel mit TIFF-Dateien erzielt, zumal das For-mat auf unterschiedlichen Betriebssystemen einsetzbar ist, wobei allerdings dieLZW-Komprimierung vermieden werden sollte.

10.9.2 Spezialprogramme

Für die professionelle Nutzung reichen solche integrierten Funktionen innerhalbvon Bildverarbeitungsprogrammen allerdings meist nicht aus. Wer häufig bestimm-te Abläufe dokumentiert, Kursmaterial zu einem Anwendungsprogramm benötigtoder gleich ein ganzes Buch mit zahlreichen Snapshots ausstatten will, ist auf eingutes Snapshot-Programm angewiesen. Eines der leistungsfähigsten ist aktuell dasProgramm HyperSnap, das auch für dieses Buch genutzt wurde. Das Programm istnicht kostenlos. Es wird ständig weiterentwickelt und unterstützt die Erstellung vonScreenshots in vielerlei Hinsicht. Aktuelle Testversionen können Sie über www.hy-perionics.com erhalten.

Das Programm erlaubt nicht nur einfache Shots von einzelnen Fenstern und des ge-samten Bildschirms, sondern bietet insbesondere die Möglichkeit, in einem Zugmehrere Shots von sich überlagernden Fenstern zu erzeugen, wie es beispielsweisedie letzte Abbildung zeigt.

Neben rechteckigen Aufnahmebereichen werden auch Freihand-Ausrisse von Bild-schirmbereichen unterstützt. Außerdem lassen sich Schaltflächensymbole mit einemveränderbaren Rand aufnehmen. Sehr nützlich ist auch die Option Autoscrolling,die es erlaubt, beim Aufnehmen eines Fensters oder eines Listenfelds einen Bildlaufauszuführen, so dass auch Teile aufgenommen werden, die zunächst verborgensind, etwa um eine komplette Liste anzeigen zu können. Die verschiedenen Shot-Va-rianten werden über frei definierbare Tastenkombinationen oder Funktionstastenoder über gesprochene Befehle gestartet.

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Snapshots Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 493

Abbildung 10.67: Freihand-Screen-shot mit HyperSnap.

Wenn Sie – wie für dieses Buch häufig nötig – Aufnahmen von Videobildern erzeu-gen wollen, die beispielsweise im Windows Media Player angezeigt werden, könnenSie spezielle Funktionen nutzen, die das Bild aus dem DirectX-Overlay-Buffer ab-greifen, der in solchen Fällen das Bild enthält.

Abbildung 10.68: Optionen für Video-Snapshots in HyperSnap.

Dies gilt auch für Snapshots von Spielszenen, die auf DirectX basieren. Für die Spei-cherung der Bilder kann eine automatische Nummerierung eingestellt werden. DasProgramm beherrscht alle bekannten Grafikformate und kann auch für die Konver-tierung verwendet werden.

Page 494: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto494

Abbildung 10.69:Auch ein FTP-Client

ist in HyperSnapintegriert.

Im Programm integriert sind inzwischen umfangreiche Bildbearbeitungsfunktio-nen, mit deren Hilfe Bilder retuschiert und manipuliert werden können. Sehr prak-tisch ist auch, dass Bilderfolgen über Register schnell durchgesehen werden können.Auch ein FTP-Client ist integriert, um Bildpakete auf einen FTP-Server hochzu-laden.

10.10 Bildsammlungen im Internet Das Bildmaterial, das Sie sich selbst per Kamera oder über einen Scanner besorgenkönnen, ist immer nur ein Tropfen in dem Bildermeer, in das Sie mithilfe Ihres Web-browsers eintauchen können. Von den meisten Bildern, die auf Webseiten angezeigtwerden, lassen sich über das Kontextmenü Kopien auf den lokalen Rechner ziehen.

Abbildung 10.70:Optionen zur

Behandlung vonMedien auf Web-

seiten im IE.

Page 495: Audio - Video - Foto

Bildsammlungen im Internet Kapitel 10

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 495

Wenn über EXTRAS/INTERNETOPTIONEN im Internet Explorer auf dem Register ER-WEITERT unter Multimedia die Option Bildsymbolleiste aktivieren (Neustart erfor-derlich) ausgewählt ist, werden sogar ein paar Schaltflächen zum Speichern oderKopieren des Bilds angeboten, sobald der Mauszeiger das Bild berührt.

Abbildung 10.71: Die Bildsymbolleiste erleichtert die Über-nahme eines Bilds.

Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass die Verwendung von fremden Bildernrechtlichen Beschränkungen unterliegt. Ein Bild von einer Kamera aus dem Internetdarf möglicherweise in einem Artikel verwendet werden, der eine Besprechung desProdukts enthält, wenn die Quelle angegeben wird; der Produkthersteller hat aberwahrscheinlich etwas dagegen, wenn Sie ohne seine Genehmigung das Bild in derRolle eines Verkäufers dieser Kamera nutzen wollen.

Ein Möglichkeit, Probleme mit dem Copyright zu vermeiden, ist die Nutzung vonBildbeständen, die als frei verfügbar angeboten werden. Eine Adresse dafür ist bei-spielsweise creaticecommons.org. Über dieses Portal werden Bilder angeboten, dieder Creative Commons License unterliegen. Fotografen, die ihre Bilder unter dieserLizenz zur Verfügung stellen, können festlegen, ob die Bilder kommerziell genutztund ob sie bearbeitet werden dürfen. Sie selbst können Ihre Bilder unter dieserLizenz anderen zur Vervielfältigung anbieten. Über das Portal haben Sie Zugriff aufverschiedene Bilddepots, etwa dem von openphoto.net.

Eine andere Option ist der Erwerb von lizenzfreien Bildern, die aber nicht kostenlossind. Ein Anbieter in diesem Bereich ist die internationale Bildagentur Creatas, diein Deutschland über www.creatas.de erreichbar ist. Die Website bietet Suchfunk-tionen an, um gezielt Bildmaterial zu einem bestimmten Thema aufzuspüren.

Die Bilder können über die Seite gekauft werden, entweder per Download oderauch in Bildsammlungen auf CD. Wer ein Konto bei Creatas anlegt, kann Bilder aufeinem virtuellen Leuchttisch sammeln, auf den er jederzeit erneut zugreifen kann.

Page 496: Audio - Video - Foto

Kapitel 10 Bilder aufnehmen und digitalisieren

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto496

Abbildung 10.72:Formular für eine

Creative CommonsLizenzierung.

Abbildung 10.73:Bildkatalog für

lizenzfreies Bild-material von

Creatas.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 497

11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

Was am digitalen Fotografieren soviel Spaß macht, hängt nicht nur damit zusam-men, dass kein Filmmaterial nötig ist und die Ergebnisse schnell am Bildschirm zusehen sind. Ist das Bildmaterial einmal auf den PC übertragen, eröffnen sich schierendlose Möglichkeiten, die Bilder zu bearbeiten, mit speziellen Filtern Effekte zuerzeugen, Bilder mit anderen Bildern zusammen zu montieren, mit Texten oderHandzeichnungen zu versehen oder zu rahmen und in ansprechend gestaltete Albeneinzufügen. Dabei lassen sich aufgezeichnete Erzählungen und Musikstücke hinter-legen, wie es gerade gefällt.

11.1 Hinweise zu BildbearbeitungsprogrammenProgramme für die Bearbeitung von Bildern gibt es in großer Zahl am Markt. Siereichen von erstaunlich leistungsfähigen Freeware-Programmen wie IrfanView überso bekannte Produkte wie Paint Shop Pro bis zu professionellen Werkzeugen wieAdobe Photoshop, die kaum noch Wünsche offen lassen. Den Kameras liegen in derRegel ebenfalls Bildbearbeitungsprogramme bei, häufig Light-Versionen wie AdobePhotoshop Elements, das in den folgenden Abschnitten noch an Beispielen vorge-stellt wird.

Neben selbständigen Programmen für die Bildbearbeitung spielen eine Reihe vonTools eine wichtige Rolle, die größtenteils als Plug-Ins in andere Anwendungen ein-gebunden werden können. Dazu zählen insbesondere Filter, mit deren Hilfe spe-zielle Effekte wie etwa die Verwandlung eines Fotos in ein scheinbar gemaltes Bilderzielt werden können.

Windows XP selbst enthält immer noch das altbekannte Zubehörprogramm Paint.Wenn Sie eine neuere Version des Office-Pakets von Microsoft haben, finden Sieunter den beigelegten Tools ein für die Bildbearbeitung durchaus praktisches Tool,den Microsoft Office Picture Manager, der einfache Bearbeitungsfunktionen in denin Office üblichen Aufgabenbereichen anbietet.

Das bisher häufig mit Microsoft Works gebundelte Picture It! hat sich inzwischenzu Foto Designer Pro Plus gemausert, das getrennt gekauft werden kann. Das Pro-gramm vereinfacht die Bildbearbeitung insbesondere für den Einsteiger durch zahl-reiche interaktive Einstellungsmöglichkeiten. Erwähnt sei in diesem Zusammen-hang auch das Webportal www.photos.msn.de mit zahlreichen Links und Angebotenrund um das digitale Fotografieren.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto498

Abbildung 11.1:Interaktive Bild-

korrektur im OfficePicture Manager.

Abbildung 11.2:Screenshot vonMicrosoft Foto

Designer Pro 9 –Quelle: www.

microsoft.com.

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Hinweise zu Bildbearbeitungsprogrammen Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 499

Abbildung 11.3: Die Fotoseite von MSN.

Natürlich kann hier weder auf alle Möglichkeiten der Bearbeitung Ihrer Fotos ein-gegangen werden noch auf alle Programme, die es dafür gibt, zumal ständig neuehinzukommen. Wenigstens aber sollen einige der immer wieder vorkommendenAufgaben an kleinen Beispielen durchgespielt werden. Dabei werden einige der be-kanntesten Werkzeuge bei der Arbeit gezeigt.

Abbildung 11.4: Wahl eines Programms zur Bildbearbeitung.

Es wurde schon erwähnt, dass Sie das Programm, das Sie in der Regel für die Bear-beitung eines bestimmten Grafikformats verwenden wollen, über die Ordneroptio-nen zuordnen können. Möglicherweise haben Sie aber auch gleich mehrere Bildver-arbeitungsprogramme installiert, die Sie für unterschiedliche Zwecke verwendenwollen. Obwohl sich die Funktionen der Programme häufig überlagern, kann daseine etwas besonders gut, was in dem anderen nicht so überzeugend gelöst ist. Auchhier hilft Ihnen Windows XP mit der Option, über das Kontextmenü eines Bilds di-rekt zwischen den möglichen Programmen zu wählen. Klicken Sie dazu die Datei

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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mit rechts an und benutzen Sie ÖFFNEN MIT. Alle registrierten Bildbearbeitungs-programme werden Ihnen angeboten.

11.2 Bilder auswählen und benennenWenn Sie nicht bereits beim Bildimport von der Speicherkarte eine endgültige Aus-wahl der Bilder treffen, die Sie behalten wollen, sollten Sie wenigstens nach derÜbertragung eine erste Sichtung vornehmen und die Bilder löschen, die offensicht-lich misslungen oder vielleicht auch was das Motiv betrifft ein überflüssiges Dupli-kat darstellen. Das spart nicht nur Speicherplatz, der von hoch auflösenden Bildernja stark in Anspruch genommen wird. Es hilft Ihnen auch, die Übersicht über IhreBilderschätze zu bewahren.

Für eine schnelle Sichtung und Löschung ist die von Windows XP für Bildordnerzur Verfügung gestellte Windows Bild- und Faxanzeige ganz gut geeignet, weil Siedie einzelnen Bilder in einer brauchbaren Größe schnell durchsehen können. EinKlick auf das Symbol mit dem Andreaskreuz löscht das überflüssige Bild.

Abbildung 11.5:Bildausschnitt miss-lungen: Kandidat für

den Papierkorb.

Bei den Bildern, die Sie von einer Importserie behalten, sollten Sie überlegen, ob diebei der Übernahme vergebenen durchnummerierten Namen ausreichen, um die ein-zelnen Bilder gut genug zu kennzeichnen. In vielen Fällen wird es Sinn machen, kon-krete Namen für einzelne Bilder zu vergeben. Im Windows Explorer ist das Umbe-nennen von Dateien bekanntlich nicht besonders elegant gelöst. Sie können dieNamen nach zwei langsamen Mausklicks überschreiben oder über das Kontextme-nü den Befehl UMBENENNEN verwenden. In dem schon erwähnten ZoomBrowser

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Bildgröße ändern Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 501

EX wird der Dateiname jeweils als Eingabefeld angezeigt, was die schnelle Umbe-nennung sehr erleichtert.

Abbildung 11.6: Die individuelle Namensvergabe ist in ZoomBrowser EX praktisch gelöst.

11.3 Bildgröße ändern Solange Sie auf der Speicherkarte der Kamera genügend Platz haben, ist es ausGründen der Bildqualität in der Regel sinnvoll, mit der höchsten Auflösung zu ar-beiten, die die Kamera hergibt, also an der Bildgröße bei der Aufnahme nicht zusparen. Wird schon bei der Aufnahme eine kleinere als die physikalische Auflösungdes Sensors verwendet, rechnet die Kamera bei der Bildgenerierung die Farbinfor-mationen auf die gewählte Größe herunter, was unter Umständen zu Informations-verlusten führen kann. Nur wenn die Bilder ausschließlich für die Ausgabe am Bild-schirm oder für eine E-Mail oder Webseite geplant sind, macht es Sinn, vonvornherein mit geringeren Auflösungen zu arbeiten. Wenn Sie für eine geplanteBildserie möglichst viele Bilder auf die Speicherkarte bringen wollen, ist es meistbesser, anstatt mit einer geringeren Auflösung mit einer etwas stärkeren Kompri-mierung zu arbeiten.

Die geschriebene Regel gilt insbesondere auch deshalb, weil sich mithilfe der Bild-bearbeitungsprogramme jederzeit kleinere Bildgrößen erzeugen lassen. Die Umkeh-rung ist dagegen nicht so einfach. Ein Bild mit einer geringeren Auflösung lässt sichnicht ohne weiteres so sehr vergrößern, wie es vielleicht erwünscht ist, weil zu wenigBildinformationen von der Kamera eingefangen sind. Ab einer bestimmten Schwellewird das Bild dann pixelig.

Die Auflösung ist vor allem dann ein entscheidender Punkt, wenn es um den Aus-druck von Fotos geht. Auf einem Tintendrucker erreichen Sie mit 200 dpi bereitseine gute Qualität, für einen Fotobelichter sollten 300 dpi gerechnet werden. DieTabelle zeigt die maximalen Bildgrößen, die für verschiedene Auflösungen ohneQualitätsverlust möglich sind:

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto502

Tabelle 11.1:Druckausgabe-größen bei ver-

schiedenenKameraauflösungen

Wenn nun ein Bild, das von der Kamera oder einem Scanner kommt, nicht den Vor-stellungen entspricht, die Sie von der Größe des Bilds haben, stellt Ihnen jedes Bild-bearbeitungsprogramm ähnliche Funktionen zur Verfügung, um die Größe anzu-passen. Die folgende Abbildung zeigt den Dialog, den Adobe Photoshop Elementsfür die Bildskalierung anbietet.

Abbildung 11.7:Die Bildgröße wird

hier verdoppelt.

1. Öffnen Sie das Bild in Adobe Photoshop Elements, am einfachsten über dasKontextmenü des Bilds im jeweiligen Ordner.

2. Benutzen Sie den Befehl BILD/SKALIEREN/BILDGRÖSSE. Soll das Bild z.B. auf diehalbe Breite verkleinert werden, geben Sie den entsprechenden Pixelwert in demEingabefeld ein. Solange die Option Proportionen erhalten ausgewählt bleibt,errechnet das Programm automatisch die entsprechende Höhenänderung. Au-ßerdem wird die Gesamtpixelzahl im Vergleich zum bisherigen Wert angezeigt.

3. Wenn Sie den Dialog bestätigen, berechnet das Programm die Farbverteilungpro Pixel entsprechend neu und zeigt das Bild in der geänderten Größe an. Spei-chern Sie das Bild, um diesen Zustand zu fixieren.

Megapixel Auflösung 200 dpi 300 dpi

2,0 1600x1200 20,3x15,2 cm 13,3x10,2 cm

4,0 2272x1704 28,9x21,6 cm 19,2x14,4 cm

6,0 2816x2112 35,8x26,8 cm 23,8x17,9 cm

Page 503: Audio - Video - Foto

Bilder zuschneiden Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 503

Für die Bildberechnung mit den neuen Werten bietet das Programm in dem Listen-feld zu Bild neu berechnen mit mehrere Optionen an, die die Qualität des Ergebnis-ses beeinflussen. Diese sind hauptsächlich von Belang, wenn Sie ein Bild nachträg-lich vergrößern wollen.

Pixelwiederholung ist die schnellste, dafür aber auch primitivste Methode, diehier angeboten wird. Es kann zu Zackeneffekten kommen. Bei Vergrößerungwerden Pixel beispielsweise verdoppelt, bei Verkleinerung werden Pixel einfachnur entfernt. Es entstehen also keine Zwischentöne.

Bilinear liefert eine mittlere Qualität. Dabei werden Tonwertübergänge zwi-schen benachbarten Pixeln berechnet. Jeweils 4 Pixel werden dabei berücksich-tigt.

Bikubisch ist die langsamste Methode, liefert aber die besten Ergebnisse, weil siefür eine gleichmäßige Verteilung der Tonabstufungen sorgt. Dabei werden je-weils 16 Pixel berücksichtigt.

11.4 Bilder zuschneidenNäher ans Motiv! Das ist eine beliebte Regel, die gerne den Einsteigern in die Foto-grafie mit auf den Weg gegeben wird. Ist im Bild mehr festgehalten als das, worumes eigentlich geht, oder sind Dinge ins Bild geraten, die das Motiv nur stören, kanndies in der Bildbearbeitung schnell repariert werden. In dem abgebildeten Beispielist um den Kopf der Katze viel zu viel Umgebung mitgenommen worden.

Alle Bildbearbeitungsprogramme helfen in so einem Fall mit einem Werkzeug, fürdas meist auch ein ähnliches Freistellungssymbol angeboten wird.

Abbildung 11.8: Der Bildausschnitt wird verändert.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto504

1. Öffnen Sie das Bild in Adobe Photoshop Elements und klicken Sie auf das Frei-stellungswerkzeug in der Werkzeugpalette. In der Symbolleiste lässt sich, wenngewünscht, die Höhe und Breite des freigestellten Bilds vorgeben.

2. Ziehen Sie mit der Maus ein Rechteck für den gewünschten Bildausschnitt auf,der erhalten bleiben soll. Das Auswahlrechteck lässt sich in diesem Zustandnoch nachträglich durch Ziehen an den Anfassern korrigieren, falls dies notwen-dig ist. Mit dem Mauszeiger in den Ausschnitt gestellt, kann der Ausschnitt ver-schoben werden. Wird der Mauszeiger von außen an den Rahmen geführt, lässtsich der ausgewählte Bereich auch drehen. Die Bildteile außerhalb des Rahmenswerden mit der in der Optionsleiste wählbaren Farbe maskiert, wenn die OptionAbdecken ausgewählt ist.

3. Ein Doppelkick in den Ausschnitt stellt diesen frei. Stattdessen kann auch dieEingabetaste oder das Bestätigungssymbol in der Optionsleiste verwendet wer-den.

Alternativ zu dem beschriebenen Verfahren können Sie den gewünschten Aus-schnitt auch einfach mit dem Auswahlwerkzeug markieren und anschließend BILD/FREISTELLEN benutzen.

Abbildung 11.9:Der neue

Bildausschnitt.

11.5 Bilder drehen oder spiegelnEine selbstverständliche Funktion in allen gängigen Bildbearbeitungsprogrammenist die Neuausrichtung von Bildern, etwa durch Drehen um 90 Grad. Oben istschon beschrieben worden, dass dies auch direkt beim Import von der Speicherkar-te vorgenommen werden kann, aber das hält in diesem Moment vielleicht zu langeauf und belastet unnötig den Akku. Zu den Grundfunktionen gehört auch das Spie-gel von Bildern, sei es um die horizontale oder die vertikale Achse.

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Belichtung korrigieren Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 505

Abbildung 11.10: Optionen für das Drehen im Bildmenü von Photoshop Elements.

Manchmal ist es erwünscht, ein Motiv neu auszurichten, etwa um die Horizontliniewaagerecht zu stellen. Dazu können Sie in Photoshop Elements das Bild insgesamtauswählen. Benutzen Sie den Befehl BILD/DREHEN/AUSWAHL FREI DREHEN. Wirdder Mauszeiger außerhalb des Markierungsrahmens bewegt, kann der Ausschnittentsprechend gedreht werden. Anschließend kann von dem gedrehten Bild ein pas-sender Ausschnitt freigestellt werden, wie oben beschrieben.

Abbildung 11.11: Drehen eines Bilds, um es nach dem Horizont auszu-richten.

Es kommt auch vor, dass ein Foto nicht gerade in den Scanner gelegt wird und dasBild verdreht eingescannt wird. Hier hilft dann der Befehl BILD/DREHEN/BILD GE-RADE AUSRICHTEN.

11.6 Belichtung korrigierenDie meisten digitalen Kameras arbeiten mit einer integrierten Belichtungsautoma-tik, bei der ein Belichtungsmesser vom Standpunkt der Kamera aus die gegebene Be-leuchtungssituation ausmisst und einen passenden Belichtungswert einstellt. Damitwird so lange eine zufriedenstellende Bildhelligkeit gesichert, wie sich die Lichtver-hältnisse innerhalb bestimmter Toleranzbereiche bewegen. Ist das Umgebungslichtaber zu dunkel, wird das Bild zu wenig belichtet, ist es zu hell, besteht die Gefahrder Überbelichtung. Bei Aufnahmen gegen die Sonne reduziert die Kamera die Be-lichtungszeit oder verkleinert die Blende mit dem Effekt, dass bestimmte Bildberei-

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto506

che auf dem aufgenommenen Bild viel dunkler erscheinen, als sie das Auge selbst ge-sehen hat. Die Details in diesen Bereichen verschwinden und dunkle Flächen laufenteilweise zu.

Kameras, die manuelle Einstellungen erlauben, bieten hier Möglichkeiten, sich aufsolche Situationen einzustellen. In einem anderen Fall können Sie versuchen, die Be-lichtung nachträglich über ein Bildbearbeitungsprogramm zu korrigieren. Einer dergroßen Vorzüge digitaler Fotografie ist es ja gerade, dass sich viele Fehler, die sichbei der Bildbelichtung eingeschlichen haben, in einem erstaunlichen Umfang nach-träglich korrigieren lassen.

Insgesamt lassen sich in Bezug auf die Belichtung hauptsächlich vier Sorgenkinderbenennen:

Zu geringe Tiefenzeichnung: In Schattenpartien eines Bilds kann es vorkommen,dass aufgrund fehlender Tiefenzeichnung Detailstrukturen nicht mehr zu erken-nen sind. Um diese wieder ans Licht zu holen, müssen diese Tiefenbereiche auf-gehellt werden.

Unerwünschte Spitzlichter: Aufgrund von starken Lichtquellen oder durchLichtreflexionen können in einem Bild weiße Stellen erzeugt werden, die umge-bende Bildbereiche überstrahlen. Dadurch geht die Detailzeichnung in diesenBereichen verloren. Hier hilft nur die Retusche.

Mangelnder Kontrast: Wenn ein Bild zu wenig Zeichnung hat und aussieht, wievon einem Grauschleier überzogen, fehlt es an Kontrast. Stellen, die schwarzsein sollten, sind grau und helle Bereiche sind ebenfalls angegraut. In diesem Fallsind also insgesamt zu wenig unterschiedliche Tonwerte vorhanden, so dass eineSpreizung der Tonwerte Abhilfe verspricht, falls genügend Bildinformationenvorhanden sind.

Unausgewogene Graubalance: Selbst wenn genügend Tiefenzeichnung vorhan-den ist, keine Spitzlichter stören und auch der Kontrast ausreichend ist, kann dasBild doch insgesamt zu hell oder zu dunkel sein. In diesem Fall wird von einerunausgewogenen Graubalance gesprochen. Durch eine Gammakorrektur kanneine bessere Verteilung der hellen und dunklen Töne versucht werden.

11.6.1 Tonwertkorrekturen

Eines der wichtigsten Werkzeuge zur Behebung der beschriebenen Defizite in derBelichtung eines digitalen Bilds ist die Tonwertkorrektur. Viele Programme bietenIhnen hier automatische Korrekturverfahren an, die in vielen Fällen schon brauch-bare Ergebnisse liefern. Photoshop Elements stellt Ihnen beispielsweise über denBefehl ÜBERARBEITEN/QUICKFIX einen Dialog zur Verfügung, in dem Sie durchVorher/Nachher-Vergleich die Wirkung verschiedener Korrekturschritte leichtprüfen können.

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Belichtung korrigieren Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 507

Abbildung 11.12: Automatische Tonwertkorrektur in Photoshop Elements.

Wenn die automatische Korrektur nicht ausreicht, können Sie versuchen, die Ton-wertkorrektur per Hand vorzunehmen. Basis dafür ist, dass das Bildbearbeitungs-programm für jedes Bild eine statistische Auswertung der Tonwertverteilung vor-nimmt, die in Form eines Histogramms auch eingesehen werden kann. DiesesDiagramm beginnt links mit den dunklen Tonwerten und endet rechts mit den hel-len Tonwerten. Dazwischen liegen die mittleren Tonwerte. Über den Daumen ge-peilt ist eine gute Tonwertverteilung ein Berg oder ein kleines Gebirge, das links undrechts von einem Tal begrenzt ist. Ganz links liegt der Schwarzpunkt und ganzrechts liegt der Weißpunkt.

Der entsprechende Dialog in Photoshop Elements wird über ÜBERARBEITEN/HEL-LIGKEIT UND KONTRAST ANPASSEN/TONWERTKORREKTUR erreicht. Die Abbildungzeigt, dass das Histogramm für das ausgewählte Bild eine viel zu große Menge ansehr dunklen Tonwerten signalisiert (vgl. Abbildung 11.13).

Wenn das Bild unterbelichtet ist, können Sie versuchen, die Belichtung dadurch zukorrigieren, dass Sie den Weißpunktregler ein Stück nach links schieben, das ist daskleine Dreieck rechts unter dem Histogramm. Stattdessen kann auch ein niedrigererWert in das rechte Eingabefeld eingegeben werden. Damit wird festgelegt, dass derTonwert an der nun erreichten Stelle als Weiß behandelt wird. Alle Tonwerte, diebisher rechts von dem neuen Weißpunkt gelegen haben, werden ebenfalls zu Weiß(vgl. Abbildung 11.14).

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto508

Abbildung 11.13:Das Bild ist offenbar

viel zu dunkelgeraten.

Abbildung 11.14:Veränderung des

Weißpunkts.

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Belichtung korrigieren Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 509

Zusätzlich können Sie die Mitteltöne noch etwas aufhellen, indem Sie den mittlerengrauen Regler ebenfalls etwas nach links ziehen. Damit erhöhen Sie den Gamma-wert und verändern die Graubalance.

Abbildung 11.15: Die Gammakorrektur hellt die Mitteltöne auf.

Falls notwendig, kann auch der Schwarzpunkt versetzt, also nach rechts geschobenwerden. Alle Tonwerte links von der neuen Position werden dann zu schwarz. DerDialog erlaubt es außerdem, den Tonwertumfang insgesamt einzuschränken, indemdie Regler versetzt oder andere Werte eingegeben werden.

Statt die Werte für alle Farbkanäle des Bilds in einem Zug zu ändern, können Sieauch gezielt unter Kanal die verschiedenen Farben auswählen und die Werte ent-sprechend setzen.

Alle Änderungen lassen sich mit einer kleinen Verzögerung sofort kontrollieren, so-lange die Option Vorschau ausgewählt ist.

Der Vorher/Nachher-Vergleich zeigt deutlich, dass sich in diesem Fall die Tonwert-korrektur gelohnt hat. Aus dem Dunklen sind wieder Bilddetails aufgetaucht, dieder Bildsensor offenbar nicht übersehen hat.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto510

Abbildung 11.16:Vor und nach derTonwertkorrektur.

11.7 FarbkorrekturenNeben der Tonwertkorrektur gehört die Farbkorrektur sicher zu den wichtigstenMethoden, die Bildqualität eines Bilds zu verbessern. Obwohl digitale Kameras inder Regel die Motive ohne Farbstich aufnehmen, kann es durch bestimmte Aufnah-mesituationen doch zu Farbverschiebungen kommen, etwa durch das Licht derAbendsonne. Auch dafür stellen viele Programme automatische Korrekturhilfenund interaktive Steuerelemente zur Verfügung, mit denen durch Ausprobieren einebessere Farbabstimmung gefunden werden kann. Die folgende Abbildung aus demNikon Editor ist ein typisches Beispiel:

Abbildung 11.17:Farbkorrekturpalette

im Nikon Editor.

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Farbkorrekturen Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 511

11.7.1 Farbton und Sättigung

Für die gezielte Farbkorrektur stehen meist Dialoge zur Verfügung, in denen sichder Farbton und die Sättigung der Farbe verstellen lassen. In Photoshop Elementswird dieser Dialog über ÜBERARBEITEN/FARBE ANPASSEN/FARBTON/SÄTTIGUNG er-reicht.

Abbildung 11.18: Farbkorrekturen las-sen sich generell oder für bestimmte Farbtöne vornehmen.

Wählen Sie unter Bearbeiten, ob Sie die Einstellungen für alle Farben oder jeweilsnur für eine bestimmte Farbe vornehmen wollen. Arbeiten Sie dann entweder mitdem Regler für den Farbton oder geben Sie entsprechende Werte zwischen –180 und+180 ein. Diese Werte geben die Position auf dem Standardfarbkreis an, währenddie Namen der Tonwerte den Farbnamen entsprechen.

Abbildung 11.19: Standardfarbkreis.

Ähnlich können Sie unter Sättigung verfahren, wobei hier Werte zwischen –100 und+100 möglich sind. Die Sättigung, die auch als Chroma bezeichnet wird, nennt einMaß für die Stärke der Farbe. Sie misst dabei den Grauanteil. Auf dem Standard-farbkreis nimmt die Sättigung von der Mitte zum Rand hin zu.

Eine Erhöhung der Sättigung ist sinnvoll, wenn die Farben des Bilds im Vergleichzur abgebildeten Realität zu blass und wie von einem leichten Grauschleier über-zogen wirken. Auch unter Lab-Helligkeit können Werte zwischen –100 und +100eingestellt werden.

Page 512: Audio - Video - Foto

Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto512

11.7.2 Farbexperimente

Der angesprochene Dialog lässt sich auch für allerlei Farbexperimente verwenden,die dann mit den tatsächlichen Farben der aufgenommenen Motive nichts mehr zutun haben müssen, wie das folgende Beispiel zeigt:

Abbildung 11.20:Farben, leicht irreal.

Mit einem Sättigungswert von –100 lässt sich jedes Farbfoto auch schnell in einSchwarzweißfoto verwandeln, wie die nächste Abbildung zeigt. Der normale Wegzu einem Graustufenbild geht über BILD/MODUS/GRAUSTUFEN, aber das Ergebnisist manchmal etwas flau.

Abbildung 11.21:Aus Farben werden

Grautöne.

Umgekehrt kann ein Schwarzweißfoto nachträglich eingefärbt werden. Dazu mussim Dialog die Option Färben ausgewählt sein. Anschließend wählen Sie mit denReglern oder über die Textfelder einen Farbton aus.

Page 513: Audio - Video - Foto

Farbkorrekturen Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 513

Abbildung 11.22: Die Grautöne werden wieder eingefärbt.

11.7.3 Farbstiche entfernen

Abbildung 11.23: Farbstichkorrektur auf der Basis eines Farbmusters.

Photoshop Elements kennt noch eine andere Methode der Korrektur von Farbsti-chen, die wesentlicher einfacher ist, falls sie anwendbar ist. Voraussetzung ist näm-lich, dass Sie sich bei der Aufnahme eine Stelle gemerkt haben, die in der Realität alsneutrales Grau zu werten ist. Der Dialog FARBSTICHKORREKTUR wird über ÜBER-ARBEITEN/FARBE ANPASSEN/FARBSTICH geöffnet. Sie klicken dann das Pipettensym-bol an und klicken mit der Maus auf die Stelle im Bild, die als Grau wiedergegebenwerden soll. In der Vorschau wird die angewählte Stelle sofort in Grau ausgegeben.Das Programm errechnet die Differenz des gefundenen Tonwerts an der betreffen-den Stelle zu dem gewünschten neutralen Grau. Alle Farbtöne im Bild werden sofortum die errechnete Differenz, die ja als Maß für die Farbstichigkeit genommen wer-den kann, so verschoben, dass im Idealfall der Farbstich verschwunden ist.

Page 514: Audio - Video - Foto

Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto514

11.8 FehlerkorrekturenIn diesem Abschnitt sollen noch einige typische Maßnahmen angesprochen werden,mit denen häufig vorkommende Fehler in digitalen Fotos behoben werden können.Die verschiedenen Bildbearbeitungsprogramme sind in dieser Hinsicht mit zahlrei-chen Filtern und unterschiedlich umfangreichen Werkzeugpaletten ausgestattet.

11.8.1 Retusche

Nicht nur bei Porträts ist die Retusche eine gern verwendete Methode, um gezieltstörende Stellen in einem Foto zu beseitigen oder wenigstens den unerwünschtenEindruck zu mildern, den sie für das strenge Auge machen. Kleine Unebenheiten inHautpartien lassen sich leicht übertünchen. Manchmal sind aber auch größere Bild-bereiche zu entfernen, etwa Dinge, die die Bildkomposition stören. Manchmalreicht die Retusche auch in den Bereich der Manipulation, das Bild täuscht dannetwas vor, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Die Methoden der Retusche sindsehr vielfältig, je nachdem wie mächtig der Funktionsumfang des verwendeten Pro-gramms ist.

Pinsel und Stift

Wenn es nur um kleine Stellen geht, reicht häufig der Einsatz eines derStandardwerkzeuge in jedem Bildbearbeitungsprogramm. Der Stift wirdmeist für die Reparatur sehr kleiner Stellen verwendet, mit dem Pinsel las-sen sich etwas größere Bereiche bearbeiten. In der Regel wählen Sie erstdie Vordergrundfarbe aus, mit der das Werkzeug die Stelle überdeckensoll. Kann die Farbe von einer anderen Bildstelle abgegriffen werden, ak-tivieren Sie erst das Pipettenwerkzeug und klicken Sie die Stelle an, sodass die Vordergrundfarbe entsprechend eingestellt wird. Dann arbeitenSie mit dem Stift oder dem Pinsel. Die Strichdicke sollte entsprechend ein-gestellt werden. Meist ist es sinnvoll, das Bild vorher kräftig zu zoomen,im Notfall sogar so weit, dass die einzelnen Pixel sichtbar werden.

Abbildung 11.24:Werkzeugpalette in

Photoshop Elements.

In Photoshop Elements lassen sich für jedes Werkzeug zahlreiche Optionen über dieSymbolleiste wählen, die eingeblendet ist, sobald das Werkzeug aktiviert ist.

Abbildung 11.25:Optionen zum

Pinselwerkzeug.Kopierstempel

Geht es darum, größere Bildbereiche zu retuschieren, ist es in vielen Fällen möglich,im Bild vorhandene Teilbereiche dafür zu verwenden. In dem folgenden Fall störenZweige am oberen Bildrand. Da der Himmel hier wolkenlos ist und einen ziemlichgleichmäßigen Farbverlauf aufweist, kann versucht werden, die störenden Elementemit einer Kopie eines Himmelsstücks zu verdecken. Dabei hilft in Photoshop Ele-ments das Kopierstempel-Werkzeug. Ist es ausgewählt, kann zunächst wie üblich

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Fehlerkorrekturen Kapitel 11

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über die eingeblendeten Optionen die Größe des Stempels eingestellt werden. Au-ßerdem lässt sich unter Ausgr. – die Abkürzung für Ausgerichtet – wählen, ob beimÜbertragen des Bildteils, das der Kopierstempel vorher aufgenommen hat, der je-weilige Versatz berücksichtigt wird oder nicht, falls der Mauszeiger im Zielbereichgezogen wird.

Abbildung 11.26: Retusche mit dem Kopierstempel.

Zunächst wird der Quellbildteil durch einen Mausklick bei gedrückter Ç-Tastemarkiert. Anschließend kann der Mauszeiger über den Zielbereich bewegt werden,um die dortigen Bildteile per Mausklick oder durch Ziehen mit der Maus zu über-decken.

Wenn sich Bildteile an anderer Stelle unverändert übernehmen lassen, kann natür-lich auch einfach mit KOPIEREN und EINFÜGEN gearbeitet werden.

Kratzer und Staub entfernen

Bei Fotos, die über den Scanner digitalisiert wurden, schleichen sich immer wiedermal kleine Fehler durch Kratzer oder Staubpartikel ein, die den sonst vielleichtguten Eindruck eines Bilds empfindlich stören können. Sie können hier mit den be-schriebenen Retuschierwerkzeugen etwas erreichen, in vielen Fällen reicht es aberaus, es mit einem passenden Filter zu versuchen.

Meist ist es sinnvoll, nicht das ganze Bild zu bearbeiten, sondern zunächst den be-troffenen Bereich zu markieren und darauf den Filter anzuwenden. Adobe Photo-shop Elements bietet einen entsprechenden Filter unter FILTER/STÖRUNGSFILTER/STAUB UND KRATZER ENTFERNEN an. In der folgenden Abbildung wird dieser Filter– nur um den Effekt zu demonstrieren – benutzt, um gleich eine ganze Leitung ver-schwinden zu lassen.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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Abbildung 11.27:Untypische

Anwendung für denStörungsfilter.

In der Abbildung ist die Vorschau abgeschaltet, so dass der Draht im Original nochsichtbar ist, der in der Dialogvorschau bereits verschwindet.

11.8.2 Schärfen

Unschärfen in einem digitalen Foto können durch Verwackeln beim Auslösen oderdurch falsche Fokussierung des Motivs entstehen. Dagegen kann auch die besteBildbearbeitung nichts ausrichten. Was in den Programmen als Schärfen angebotenwird, kann aber genutzt werden, um bestimmte Effekte zu mildern, die durch dieFarbinterpolation der Kamera oder durch Größenänderungen des Bilds entstandensind. In beiden Fällen findet eine Art Weichzeichnung statt, die nachträglich ineinem bestimmten Umfang korrigiert werden kann.

Die einfachste Methode ist eine allgemeine Schärfung des Bilds, die dadurch erfolgt,dass alle Kontraste im Bild etwas verstärkt werden. Den entsprechenden Filterdafür finden Sie beispielsweise in Paint Shop Pro über ANPASSEN/BILDSCHÄRFE/SCHARFZEICHNEN oder STARK SCHARFZEICHNEN. Die bevorzugte Methode sollteaber eher eine Unschärfemaskierung sein, bei der gezielt die Konturen in einem Bildgeschärft werden. Dazu wird die Option UNSCHARF MASKIEREN aufgerufen.

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Fehlerkorrekturen Kapitel 11

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Abbildung 11.28: Der Dialog UNSCHARF MASKIEREN in Paint Shop Pro.

Die Wirkung des Filters hängt von den Werten für die drei Parameter ab:

Radius: Dieser Wert bestimmt die Zahl der benachbarten Pixel, die durch dasSchärfen verändert werden. Der hier brauchbare Wert hängt von der Auflösungab, je höher die Auflösung ist, umso größer kann der Radius sein. Werte sindmöglich von 0 bis 100. Häufig ist schon ein Wert von 0,5 bis 1 sinnvoll.

Stärke: Legt fest, wie stark der Kontrast gesteigert werden soll. Hier sind Wertevon 0 bis 500 möglich.

Differenzwert: Bestimmt, wie viele Pixel als Kante betrachtet werden. Wertesind möglich von 0 bis 100. Dieser Wert wird auch als Schwellenwert bezeich-net.

In der Regel sollte das Schärfen sehr vorsichtig betrieben werden, bei zu starkemSchärfen können sehr schnell Artefakte im Bild auftauchen.

Abbildung 11.29: Vor und nachder Unschärfe-maskierung.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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11.8.3 Rote Augen entfernen

Es ist schon angesprochen worden, dass bei Blitzlichtaufnahmen von frontal aufge-nommenen Personen das von der stark durchbluteten Rückseite des Augenkörpersreflektierte Licht die geöffneten Pupillen rot färben kann. Fast alle Bildbearbei-tungsprogramme bieten hier mehr oder weniger brauchbare Lösungen an, um die-sem lästigen Phänomen zu begegnen.

Abbildung 11.30:Korrektur von

roten Augen inNikon Editor.

Häufig werden automatische oder auch halbautomatische Funktionen angeboten,wie beispielsweise im Nikon Editor, der einen speziellen Cursor kennt, mit dem derBereich der Augen berührt werden kann. Eine kleine Ampel zeigt dann an, ob dieStelle rot eingefärbt ist, ein Klick färbt den Bereich neu ein.

Abbildung 11.31:Der Dialog zur

Augenkorrektur inPaint Shop Pro.

Besonders umfangreiche Optionen stellt hier Paint Shop Pro im Dialog ANPASSEN/ROTE AUGEN ENTFERNEN zur Verfügung. Sie können zwischen automatischen undhalbautomatischen Methoden wählen und zahlreiche Einstellungen vornehmen,um der individuellen Situation zu entsprechen, insbesondere lässt sich die Zielfarbeder Augen für die unterschiedlichen Farbtöne auswählen.

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Fehlerkorrekturen Kapitel 11

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Abbildung 11.32: Die roten Augen wer-den mit der Auswahl-ellipse markiert, um sie neu einzufärben.

Effektiv ist meist auch die Methode, die Augen mit einem Ellipsenwerkzeug auszu-wählen und dann gezielt für diesen Bereich die oben beschriebenen Farbkorrektur-methoden anzuwenden. In Photoshop Elements wählen Sie dazu im Dialog FARB-TON/SÄTTIGUNG zunächst unter Bearbeiten die Rottöne aus. Verschieben Sie dannbei Sättigung den Regler bis auf –100.

Abbildung 11.33: Korrektur der Rottöne.

Das Beispiel zeigt nebenbei, dass sich die in den beiden vorhergehenden Abschnittenbeschriebenen Methoden zur Korrektur der Tonwerte und der Farben nicht nurjeweils auf ein komplettes Bild, sondern auch gezielt auf eine bestimmte Auswahlanwenden lassen.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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Notfalls lässt sich auch das gute, alte Paint-Programm aus dem Windows-XP-Zu-behör verwenden, um rote Augen pixelweise zu entfernen:

Abbildung 11.34:Manuelle Korrektur

von roten Augenin Paint.

1. Öffnen Sie das Bild in Paint und stellen Sie über ANSICHT/ZOOM/BENUTZER-DEFINIERT den 800 %-Zoom ein, der die einzelnen Pixel erkennen lässt.

2. Wählen Sie über FARBEN/PALETTE BEARBEITEN jeweils eine Farbe aus, die mög-lichst der tatsächlichen Augenfarbe entspricht.

3. Benutzen Sie das Werkzeug mit dem Stift, um vorsichtig einzelne rote Pixel zuübermalen. Bei einem falschen Klick verwenden Sie BEARBEITEN/RÜCKGÄNGIG.

4. Kontrollieren Sie schließlich das Ergebnis mit ANSICHT/ZOOM/NORMALGRÖSSE

und speichern Sie das Bild erneut ab.

Mit dieser Methode lässt sich auch sonst alles wegretuschieren, was Sie nicht inIhrem Foto sehen wollen. Kleine Hautprobleme können Sie so elegant vertuschen.

11.9 Effekte und IllusionenWährend die bisher beschriebenen Bearbeitungsverfahren hauptsächlich zur Kor-rektur und Optimierung von Fotos eingesetzt werden, weisen die in den meistenBildbearbeitungsprogrammen angebotenen Effektfilter in eine ganz andere Rich-tung. Filter sind in der analogen Fotografie als Vorsatz für das Objektiv eingesetztworden, um bestimmte Wellenlängen aus dem Lichtspektrum zu absorbieren oderals Weichzeichner etc. Filter in Bildbearbeitungsprogrammen dagegen sind Soft-warekomponenten, die entweder Teil des Programms oder als Plug-Ins eingebundensind. Ein Teil davon emuliert die Funktionen der analogen Filter, während anderedas ganze Spektrum ausloten, das sich daraus ergibt, dass das Bild eben als digitalesObjekt verfügbar ist und fast beliebig verändert und manipuliert werden kann.

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Effekte und Illusionen Kapitel 11

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11.9.1 Effektfilter

Der Einsatz von Effektfiltern zielt in erster Linie darauf, mit dem vorhandenen Bild-material etwas eher Unerwartetes zu tun, es zu verfremden oder in einer Form dar-zubieten, die an Techniken der Malerei erinnert. Das Thema kann hier nur miteinigen Beispielen angedeutet werden, die Zahl der angebotenen Filter wächst stän-dig. Dabei orientieren sich viele Programme an dem durch das Programm Photo-shop faktisch gesetzten Standard für das Einbinden von Filtern, was den Vorteil hat,dass entsprechende Filter von verschiedenen Programmen genutzt werden können.

Die aktuelle Version 8 des bekannten Bildbearbeitungsprogramms Paint Shop Prostellt Ihnen beispielsweise unter EFFEKTE ein umfangreiches Menü für die Auswahlvon Filtern zur Verfügung.

Abbildung 11.35: Menü für Effektfilter in Paint Shop Pro.

Hier ein Beispiel für einen Effekt, der das Foto in eine Farbzeichnung verwandelt:

Abbildung 11.36: Das Ausgangsbild.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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1. Wenn das Bild, auf das der Filter angewendet werden soll, im Programm PaintShop Pro geöffnet ist, wählen Sie im Menü EFFEKTE den Menüeintrag MAL-EFFEKTE und darin die Option BUNTSTIFTZEICHNUNG.

Abbildung 11.37:Dialog für den EffektBuntstiftzeichnung.

1. Im zugehörigen Dialog lassen sich verschiedene Einstellungen auswählen, dieden Effekt beeinflussen. In den beiden Fenstern wird ein Vorher/Nachher-Ver-gleich angeboten. Dabei kann die interessierende Bildstelle mit dem Mauszeigerverschoben werden. Der Ausschnitt lässt sich mit den linken Schaltflächen ver-größern oder verkleinern.

2. Wird die Anwendung des Filters bestätigt, rechnet das Programm das Bild in Se-kunden neu durch und verwandelt das Foto vom Rheinpanorama in eine farbigeStiftzeichnung.

Abbildung 11.38:Das Foto als

Stiftzeichnung.

Das Programm unterstützt solche Experimente durch einen speziellen Effekt-Brow-ser, in dem alle Effektfilter mit kleinen Vorschauabbildungen begutachtet werdenkönnen.

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Effekte und Illusionen Kapitel 11

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Abbildung 11.39: Der Effekt-Browser in Paint Shop Pro 8.

Noch ein anderer Effekt sei zur Anregung vorgestellt, der es erlaubt, Bildmotive mitfließenden Übergängen zu kacheln. Auf das Ausgangsmotiv wird dabei der Filterunter BILDEFFEKTE/NAHTLOSES KACHELN angewendet:

Abbildung 11.40: Ein Kacheleffekt mit fließenden Übergängen.

Im Dialog können die Kachelungsmethode, die Richtung und der Umfang des Ver-satzes in der einen und anderen Richtung eingestellt werden. Das Ergebnis zeigt,dass sich die digitalen Effekte schnell von den Fesseln der realen Dinge entfernen.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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Abbildung 11.41:Ein sanft gekacheltes

Blumenmotiv.

Manche Effekte verfahren mit dem Originalmotiv ziemlich brutal, weshalb sie auchals VERZERRUNGSEFFEKTE bezeichnet werden. Mit dem POLARKOORDINATEN-Ef-fekt wird die schöne Reichstagskuppel auf diese Weise ganz schön verbogen.

Abbildung 11.42:Die Reichstagskup-

pel unter dem Polar-koordinaten-Effekt.

11.9.2 Verzerren und Transformieren

Üblicherweise bieten Bildbearbeitungsprogramme mehr oder weniger brauchbareWerkzeuge zum Verzerren und Transformieren von Bildern oder Bildteilen an. Inder einfachen Variante lässt sich ein ausgewähltes Rechteck in irgendeiner Weiseverformen. Ausgereiftere Funktionen erlauben es, ein Gitternetz über einen Bild-bereich zu legen, damit durch Verschieben der einzelnen Linien auch sehr feineKorrekturen möglich werden.

Im Programm Adobe Photoshop Elements kann für solche Operationen der BefehlBILD/TRANSFORMIEREN aufgerufen werden. Zunächst sollten Sie aber für die Trans-formation eine eigene Bildebene anlegen und die Verformung daran vornehmen, sodass Sie notfalls leicht zum Original zurückkehren können, wenn die Ergebnissenicht überzeugen. Wählen Sie beispielsweise mit Ÿ+A das gesamte Bild oder mitdem Auswahlwerkzeug einen Bildbereich aus und kopieren Sie die Auswahl in eineneue Ebene, die Sie jederzeit mit EBENE/NEU anlegen können.

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Effekte und Illusionen Kapitel 11

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Abbildung 11.43: Das Ausgangsbild.

Die Palette der Ebenen kann über FENSTER/EBENEN eingeblendet werden. Die Ebe-ne, die bearbeitet werden soll, wird per Mausklick ausgewählt. Klick auf dasAugensymbol blendet eine Ebene aus und wieder ein.

Abbildung 11.44: Die Ebenenpalette mit der neuen Ebene.

Anschließend wird auf die ausgewählte Ebene die vorgesehene Transformation an-gewendet. Das Untermenü zu BILD/TRANSFORMIEREN bietet mehrere Optionen an:

Abbildung 11.45: Der Turm erlitt eine Neigung.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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Beim NEIGEN wird die ausgewählte Form vertikal oder horizontal schräg gestellt.

Abbildung 11.46:In die Breite gezerrt.

Mit VERZERREN kann die Form in beliebiger Richtung gedehnt werden, je nachdem,welchen Anfasser Sie benutzen.

Abbildung 11.47:Perspektivische

Verzerrung.

Beim PERSPEKTIVISCHEN VERZERREN wird der Eindruck erweckt, als ob die Formsich dreidimensional im Raum erstreckt.

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Effekte und Illusionen Kapitel 11

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Abbildung 11.48: Kombination mehre-rer Transformationen.

Wird FREI TRANSFORMIEREN verwendet, können Sie all das, was mit den OptionenNeigen, Verzerren und Perspektivisch verzerren möglich ist, in einem Zug aus-führen. Dabei wechseln Sie zwischen den verschiedenen Transformationsformendadurch, dass Sie zusätzlich die Tastenkombinationen Á+Ÿ für Neigen, Ÿfür Verzerren oder Á+Ÿ+Ç für perspektivisches Verzerren gedrückt halten.Außerdem lässt sich die ausgewählte Form noch drehen, indem der Mauszeigeraußerhalb des Begrenzungsrahmens geführt wird, wo er als zwei gekrümmte Pfeileerscheint. Auch eine Skalierung kann in diesem Modus vorgenommen werden.

Abbildung 11.49: Optionsleiste für Transformationen.

In allen Fällen muss die Transformation schließlich mit der Eingabetaste bestätigtwerden oder durch Klick auf die Bestätigungsschaltfläche in der Optionsleiste. Erstdann werden die zunächst nur am Bildschirm sichtbaren Veränderungen für diejeweilige Bildebene übernommen. Mit È kann eine Transformation vor der end-gültigen Ausführung abgebrochen werden.

Die Optionsleiste kann im Übrigen jedes Mal genutzt werden, um statt der Maus-bewegungen exakte Werte für die gewünschten Veränderungen anzugeben. Ist dasErgebnis in Ordnung, wird es häufig notwendig sein, das Bild insgesamt neu zuzu-schneiden. Beim Speichern können schließlich die hilfsweise benutzten Ebenen wie-der aufgelöst werden.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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11.10 Grafische NachbearbeitungWas Sie mit einem leistungsfähigen Bildbearbeitungsprogramm aus Ihrem Bild-material herausholen können, lässt sich im Rahmen dieses Kapitels nur andeuten.Wenigstens soll aber noch auf zwei grundlegende Techniken eingegangen werden,mit denen Sie sich ein gutes Stück von dem entfernen können, was Ihnen die Kame-ra als Bild geliefert hat. Zum einen geht es um Montageverfahren, die es erlauben,Bildelemente aus verschiedenen Quellen frei zu mischen. Zum anderen geht es umdie Möglichkeit, bestimmte Farben in Bildern durch ganz andere zu ersetzen.

11.10.1 Montagen

Teile aus verschiedenen Bildern so zusammenzufügen, dass das Auge keine Brücheerkennen kann, das gehört zu den anspruchsvolleren Übungen bei der Bildbearbei-tung. Abgesehen von künstlerischen Bildmontagen, die sowieso nicht den Fesselnder Realität unterliegen, lassen sich solche Verfahren oft nutzbringend anwenden,um optische Was-wäre-wenn-Analysen durchzuführen.

Um Montagen dieser Art auszuführen, muss in der Regel auf die Ebenentechnik zu-rückgegriffen werden, die im letzten Abschnitt schon kurz angesprochen wurde. Esbesteht zwar in einfachen Fällen immer die Möglichkeit, die Kopie eines Bilds perKopieren und Einfügen in ein anderes Bild einzubauen, aber das verspricht nur Er-folg, wenn das importierte Bildteil irgendwie als Rechteck übernommen werdenkann.

Die folgende kleine Montageübung soll wieder mit Adobe Photoshop Elements aus-geführt werden, die Vorgehensweise in anderen Programmen wie etwa Paint ShopPro ist aber im Prinzip sehr ähnlich. Ziel ist es, den in den Abbildungen vorhinschon abgebildeten Turm aus seiner Umgebung zu lösen und ihn in ein ganz anderesBild einzufügen, um zu sehen, was dabei herauskommt.

Um den Turm von seinem Hintergrund zu lösen, muss von dem Bild zunächst eineneue Ebene generiert werden. Benutzen Sie EBENE/NEU/EBENE AUS HINTERGRUND.Dieser Schritt ist notwendig, weil für die Montage transparente Bereiche erzeugtwerden müssen, was direkt mit der Hintergrundebene nicht möglich ist. Es ist rat-sam, einen passenden Namen für die neue Ebene zu vergeben, weil die vorgegebe-nen Ebenennamen nicht sehr aussagekräftig sind. Diese Regel gilt umso mehr, jemehr Ebenen für ein Bild verwendet werden.

Der nächste Schritt verwendet das Werkzeug ZAUBERSTAB aus der Werkzeugleiste.Damit werden Pixelbereiche ausgewählt, die gleiche oder ähnliche Tonwerte habenwie die Stelle, die Sie im Bild damit anklicken. Ist gleichzeitig die Option Benach-bart ausgewählt, wird die Auswahl aber nicht auf alle Stellen im Bild ausgedehnt,sondern nur auf die Bereiche, die an den angeklickten Bereich angrenzen.

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Grafische Nachbearbeitung Kapitel 11

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Abbildung 11.50: Arbeit mit dem Zauberstab.

Abbildung 11.51: Optionen für den Zauberstab.

Wie ähnlich die Tonwerte sein müssen, legen Sie in der Optionsleiste des Werkzeugsunter Toleranz fest. Ein höherer Wert erlaubt größere Abweichungen. Außerdemsollte noch die Option Glätten aktiviert sein, die die Auswahl an den Kanten im Bildverbessert. Klicken Sie den Bereich, der den Turm umgibt, mit dem Zauberstab an.Wenn nicht gleich mit einem Klick die gesamte Turmumgebung ausgewählt ist, kön-nen Sie den ausgewählten Bereich schrittweise ausweiten, indem Sie die Umschalt-taste gleichzeitig gedrückt halten und jeweils außerhalb des Rahmens klicken, umihn in die entsprechende Richtung auszudehnen. Am Ende sollte der gesamte Bild-bereich von einem Begrenzungsrahmen eingeschlossen sein, der die Turmsilhouetteumgibt. Mit BEARBEITEN/AUSSCHNEIDEN wird nun der den Turm umgebende Bild-bereich entfernt. In der Bildebene ist dieser Bereich jetzt durchsichtig, die Transpa-renz wird durch ein weißgraues Schachbrettmuster angezeigt. Das ist die entschei-dende Voraussetzung, um den Turm anschließend in ein anderes Bild einzufügen.

Wenn das Zielbild, in das der Turm eingefügt werden soll, geöffnet ist, richten Sieam besten über FENSTER/BILDER/NEBENEINANDER die Anzeige der beiden Fensteraneinander aus. Klicken Sie den freigestellten Turm nun mit dem VERSCHIEBEN-Werkzeug an und ziehen Sie den Turm in das Zielbild.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto530

Abbildung 11.52:Die Ebene mit dem

Turm wird fürdas Rheinbildübernommen.

Über ANSICHT/AUSZOOMEN erreichen Sie, dass beide Bildebenen und der Begren-zungsrahmen sichtbar sind. Nun lässt sich der Turm passend skalieren und mit denoben beschriebenen Transformationswerkzeugen ausrichten.

Abbildung 11.53:Ein Turm, mit dem

Zauberstab versetzt.

Ist die Montage gelungen, kann das Bild wieder gespeichert werden. Geschieht diesim JPG-Format, werden die Ebenen wieder zu einem Bild reduziert.

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Grafische Nachbearbeitung Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 531

11.10.2 Farbaustausch

Bei Abbildungen oder Screenshots, die solide Farbbereiche enthalten, ist es sehr ein-fach, einzelne Farben gezielt auszutauschen, wenn sie für das Gesamtbild ungünstigsind. Bei Fotos ist die Verteilung der Farben im Bild meist nicht so einfach, häufigsind viele Farbtöne gemischt und eine bestimmte Farbe lässt sich nicht so einfachisolieren. Bei dem hier abgebildeten blauen Himmel hinter den gelben Blumen siehtes auf den ersten Blick so aus, als ob es sich durchgehend um ein und dieselbe Farbehandeln würde. Ein Experiment mit einer kleinen Farbmanipulation ließe sich alsoversuchen. Der erste Austauschversuch zeigt aber, dass das nicht der Fall ist.

Abbildung 11.54: Das Ausgangsbild mit dem blauen Himmel.

In Adobe Photoshop Elements erreichen Sie den Dialog zum Austausch von Farbenüber ÜBERARBEITEN/FARBE ANPASSEN/FARBE ERSETZEN. Der Austausch kann sichauf das gesamte Bild oder auf einen vorher ausgewählten Bereich oder eine Bildebe-ne beziehen. Um die Farbe zu bestimmen, die ersetzt werden soll, klicken Sie auf daslinke Pipettenwerkzeug und klicken mit dem Mauszeiger – nun in Form einer Pipet-te – in den blauen Himmelsbereich. Die eingefangene Farbe wird unter Beispiel an-gezeigt.

Nun kann die Farbe mithilfe der Regler zu Farbton, Sättigung und Helligkeit neubestimmt werden. Wenn Ihren die entsprechenden Zahlenwerte bekannt sind, etwaaus einer entsprechenden Farbtabelle, können Sie die Werte auch direkt in die klei-nen Textfelder eintragen. Die neue Farbe wird unter Beispiel angezeigt und soferndas Bild sichtbar ist, auch gleich in dem ausgewählten Bild. Das setzt aber voraus,dass die Option Vorschau aktiviert ist.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto532

Abbildung 11.55:Farbaustausch mit zu

geringer Toleranz.

Wenn in Bezug auf das Beispiel versucht wird, die blaue Himmelsfarbe zu ersetzen,stellt sich heraus, dass es doch feine Tonwertdifferenzen gibt. Da hilft es nun, denRegler für Toleranz so weit nach rechts zu ziehen, bis die benachbarten Farbtöne zudem von der Pipette getroffenen Farbton mit eingeschlossen sind.

Abbildung 11.56:Austauschergebnis

bei höherer Toleranz.

Mit der mittleren Pipette im Dialogfeld kann auch ein weiterer Farbbereich ausge-wählt werden, die Pipette rechts dagegen entfernt einen Farbbereich. Notfalls kön-nen alle Farbveränderungen über die Schaltfläche ABBRECHEN auch wieder verwor-fen werden, wenn das Ergebnis in der Vorschau nicht zufrieden stellt.

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Panoramabilder Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 533

11.11 Panoramabilder Eines der Dinge, mit denen Bildbearbeitungsprogramme glänzen können, ist die Er-zeugung von Panoramen. Dabei wird ein Bild aus einer Serie von Bildern mit be-nachbarten Motiven passend »zusammengenäht«, weshalb die entsprechendenSoftware-Werkzeuge auch als Stitching-Tools bezeichnet werden. Voraussetzung istdabei, dass die Ausgangsbilder sich in einem bestimmten Umfang überlappen – eineBandbreite von 20–30% ist am günstigsten. Meist wird dieses Verfahren benutzt,um horizontal ausgerichtete Panoramen zu erzeugen, oft erlauben es die Program-me aber auch, vertikal benachbarte Bilder zu verarbeiten, etwa um ein sehr hohesGebäude aus einzelnen Bildern zusammenzubasteln.

Wie gut das Vernähen der einzelnen Bilder gelingt, hängt allerdings sehr davon ab,dass bei der Aufnahme darauf geachtet wird, brauchbares Ausgangsmaterial zu lie-fern. Es ist ratsam, die Kamera ganz gerade auf ein Stativ zu setzen und im Verlaufder verschiedenen Schnappschüsse die Kamera gleichmäßig in derselben Ebene zudrehen. Alle Aufnahmen sollten mit denselben Einstellungen in punkto Belichtungund Brennweite gemacht werden. Am besten legen Sie die Bilder durchnummeriertnach der Reihenfolge der Aufnahmen in einem Ordner ab.

Um Ihnen das Verfahren am Beispiel von Adobe Photoshop Elements vorzustellen,sollen die folgenden vier Bilder zu einem kleinen Rheinpanorama zusammengefügtwerden:

Abbildung 11.57: Vier Bilder für ein Panorama.

Adobe Photoshop Elements stellt für Panoramabilder die Funktion PHOTOMERGE

ERSTELLEN zur Verfügung, die über das Dateimenü aufgerufen wird.

Abbildung 11.58: Zusammenstellen der Bilder.

Im Dialog werden über die Schaltfläche DURCHSUCHEN zunächst die Quelldateienin der benötigten Reihenfolge von links nach rechts zusammengestellt. Sie solltenim Dialog für die Dateiauswahl die Miniaturansicht einschalten, um das Bildmate-

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto534

rial schon vorweg prüfen zu können. Die Anzahl der benötigten Dateien hängt na-türlich davon ab, wie ausgedehnt das tatsächliche Gesamtmotiv ist. Die Funktionkann aber auch schon sinnvoll eingesetzt werden, um zwei Bilder zusammenzu-fügen.

Wird die Dateiauswahl bestätigt, unternimmt das Programm einen ersten Versuch,aus den angegebenen Quelldateien das gewünschte Panorama zu erzeugen. DasProgramm versucht dabei möglichst exakt zu bestimmen, wo die Nähte für dieüberlappenden Bildteile zu platzieren sind.

Abbildung 11.59:Automatisch gene-rierte Rohfassung

des Panoramas.

Nach dem ersten Versuch zeigt das Programm möglicherweise über dem ersten Pa-noramaentwurf noch Miniaturen von Bildern, die es nicht automatisch einfügenkann. Dies kann vorkommen, wenn die Überlappung mehr als 50% beträgt. DasProgramm kann dann nicht eindeutig erraten, welches Bild an welches Bild ange-fügt werden soll. Eine solche Miniatur können Sie dann mit der Maus oder genauernoch mit der Tastatur an die richtige Stelle bewegen.

Gefällt Ihnen die Anordnung nicht, lassen sich die einzelnen Bildteile mit dem Aus-wahlpfeil markieren – ein roter Rahmen kennzeichnet das ausgewählte Teil – undverschieben oder auch mit dem BILD-DREHEN-Werkzeug genauer ausrichten. Kli-cken Sie dazu in die Nähe der Bildkante und ziehen Sie mit der Maus im Kreis umdie Bildmitte.

Für die Feinarbeit ist es oft nötig, eine kritische Nahtstelle so weit zu vergrößern,das eine genaue Einpassung möglich ist. Dabei hilft das Lupensymbol. Wenn nurTeile des Bilds im Fenster angezeigt werden, lässt sich der Bildausschnitt mit demRegler unter NAVIGATOR verkleinern. Durch Ziehen an dem roten Rahmen dortverschieben Sie den sichtbaren Ausschnitt. Alternativ können Sie hier auch dasSymbol mit der Hand wählen und dann das Bild verschieben.

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Panoramabilder Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 535

Abbildung 11.60: Die einzelnen Teile lassen sich auch schrittweise manuell zusammenfügen.

Es ist auch möglich, Teile oder das Ganze des Panoramas zunächst ganz zu verwer-fen und die Einzelbilder per Maus erst einmal in das obere Fenster – es wird Leucht-kasten genannt – zu ziehen und dann das Panorama schrittweise manuell aufzubau-en, indem ein Bild an das andere gefügt wird. Dabei sollte die Option An Bildausrichten aktiv sein.

Stellt sich heraus, dass es doch sichtbare Belichtungsdifferenzen zwischen den ein-zelnen Bildern gibt, sollten Sie die Einstellung Erweitertes Überblenden ausprobie-ren, die hier mit leichten Farbkorrekturen korrigierend eingreift. In der Vorschaukann der Effekt kontrolliert werden.

Abbildung 11.61: Panoramabilder mit Perspektive müssen anschließend zuge-schnitten werden.

Für die Generierung des Panoramas wird zunächst immer die Einstellung Normalvorgegeben. Als Alternative kann aber auch Perspektive gewählt werden und zwarmit oder ohne die Option Zylindrische Zuordnung. Dabei lässt sich mit dem Flucht-punkt-Werkzeug die logische Mitte bestimmen.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto536

Da einzelne Bilder wegen der perspektivischen Anpassung oft etwas verschobenwerden müssen, kann es an den Rändern zu kleinen Bildlücken kommen, die in derNachbearbeitung retuschiert werden müssen. Meist ist es angesagt, den Bildaus-schnitt entsprechend zu ändern. Das Ergebnis sieht beispielsweise so aus:

Abbildung 11.62:Panorama aus

vier Bildern.

Andere Werkzeuge wie etwa das Canon-Utility PhotoStitch arbeiten auf ähnlicheWeise und mit vergleichbaren Ergebnissen, wie die folgende Abbildung andeutet. Esgeht immer darum, brauchbares Ausgangsmaterial auszuwählen und das Pro-gramm mit den passenden Einstellungen einen ersten Versuch machen zu lassen. Imnächsten Schritt können Feinkorrekturen vorgenommen werden. Das schließlichgerenderte Endergebnis kann dann wieder über die üblichen Verfahren optimiertwerden.

Abbildung 11.63:Panoramaerzeugung

mit CanonPhotoStitch.

Nicht ganz einfach ist vielleicht die Frage zu beantworten, wie ein solches Bild ge-druckt werden kann. Wenn der Querdruck nicht ausreicht, sollten Sie vielleichtnach einem Fotoservice Ausschau halten, der auch Posterformate anbietet.

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Texte im Bild Kapitel 11

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 537

11.12 Texte im BildBildbearbeitungsprogramme stellen meist mehr oder weniger entwickelte Funktio-nen zur Verfügung, um Textelemente in Bilder einzufügen. Wenn Sie nachträglicheine Legende in ein Bild einfügen wollen, reicht oft schon das kleine MalprogrammPaint, das schon immer unter den Zubehörprogrammen von Windows zu finden ist.

Abbildung 11.64: Texteingabe in Paint.

Ein Klick auf die Schaltfläche TEXT verwandeltden Mauszeiger in ein Fadenkreuz, mit dem Siezunächst ein Rechteck an der Stelle aufziehenkönnen, die für den Text gedacht ist. SchaltenSie über ANSICHT/FORMATSYMBOLLEISTE dieAnzeige der Textformatierungswerkzeuge einund wählen Sie die gewünschte Schriftart und-größe aus. Mit den beiden bunten Schaltflä-chen unterhalb der Werkzeuge wählen Sie, obder Hintergrund des Textbereichs transparentist oder nicht. Tragen Sie den Text ein undwählen Sie anschließend ein anderes Werk-zeug, um das Textwerkzeug zu deaktivieren.

Abbildung 11.65: Textwerkzeuge in Adobe Photoshop Elements.

Großer Nachteil dieser Lösung ist, dass ein einmal eingetragener Text später nichtmehr ausgewählt und korrigiert werden kann, weil der Text gleich in die Pixelebenedes Bilds übernommen wird und nicht mehr als grafisches Objekt angesprochenwerden kann. Insofern ist diese Lösung nur für kleine Texteinfügungen geeignet.

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Kapitel 11 Bilder korrigieren und nachbearbeiten

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Wollen Sie flexibler mit Texten umgehen können, sollten die Texte als eigene Bild-ebene verwaltet werden. Wenn Sie in Adobe Photoshop Elements das Textwerkzeugbenutzen, werden Ihnen gleich zwei Optionen zur Textausrichtung angeboten. Sollbeispielsweise ein Text vertikal eingefügt werden, wählen Sie gleich das entspre-chende Werkzeug. Wie bei allen Werkzeugen legen Sie über die Symbolleiste mit denOptionen fest, wie der Text gestaltet werden soll. Hier finden Sie die üblichen Ein-stellungen wie Schriftart, Schriftgröße und Ausrichtung.

Abbildung 11.66:Optionen zumTextwerkzeug.

Klicken Sie mit dem Textwerkzeug an die Stelle, wo der Text beginnen soll, undgeben Sie den Text ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit der Eingabetaste oder überdas Bestätigungssymbol. Durch Überziehen mit dem Mauszeiger oder per Tastaturkann der Text nachträglich markiert werden, wenn die Schrifteinstellungen nocheinmal geändert werden sollen oder der Text einer Korrektur bedarf, vorausgesetzt,das Textwerkzeug ist noch aktiviert.

Abbildung 11.67:Der Text liegt

auf einer speziellenTextebene.

Das Programm legt automatisch eine spezielle Textebene an, die ein- und ausgeblen-det werden kann. Solange diese Ebene nicht in eine normale Bildebene umgewan-delt wird, was jederzeit mit EBENE/EBENE VEREINFACHEN möglich ist, lassen sich dieangesprochenen Korrekturen am Text und an der Formatierung vornehmen.

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12 Bildformate konvertieren

In Kapitel 10.3 sind die wichtigsten Dateiformate vorgestellt worden, die für dieSpeicherung digitaler Bilder zum Einsatz kommen. Je nachdem, was Sie mit vorhan-denen Bildern vorhaben, kann sich die Notwendigkeit ergeben, das Bild in ein an-deres Format zu konvertieren. In der Regel kann dies über die Standarddialoge fürdas Speichern innerhalb des gerade verwendeten Bildbearbeitungsprogramms ge-schehen, wobei aber nicht jedes Programm alle möglichen Formate unterstützt.Sind ganze Bildserien zu konvertieren, ist es günstiger, die Umwandlungen an einenBatch-Prozess zu übergeben, der beispielsweise alle Dateien aus einem Bildordner inein anderes Format kopiert. Solche Batch-Lösungen werden allerdings nicht vonallen Bildbearbeitungsprogrammen unterstützt.

12.1 Bemerkungen zur BildkonvertierungEs kann viele Gründe für eine Konvertierung von einem gegebenen Bildformat inein anderes geben. In der Regel hängt der Bedarf für ein bestimmtes Format davonab, für was die Bilder geplant sind. Soll ein digitales Foto auf einer Webseite einge-fügt werden, wird ein dafür brauchbares Format benötigt, also JPG, GIF oder PNG.Sollen Bilder in einer Veröffentlichung erscheinen, wird häufig das TIFF-Format er-wartet oder auch im Windows-Bereich ein BMP-Format.

Die geringste Form der Konvertierung besteht darin, Bilder eines bestimmten For-mats in einen anderen Bildmodus umzuwandeln, also etwa Farbbilder in Graustu-fenbilder für ein Buch oder einen Zeitschriftenartikel.

Ebenfalls innerhalb desselben Basisformats verbleibt eine Konvertierung, die bei-spielsweise ein JPG-Bild, das bisher nur wenig komprimiert gespeichert ist, in einstärker komprimiertes JPG-Bild verwandelt. Dies ist oft nötig, um die Menge derDaten zu reduzieren. Dabei wird der Verlust von Bildinformationen in Kauf genom-men, was aber möglicherweise dem späteren Betrachter nicht auffällt. Umkehrenlässt sich ein solcher Prozess natürlich nicht. Würde die neue Datei anschließendwieder mit einer geringeren Komprimierung gespeichert, würden die im erstenSchritt verlorenen Bildinformationen nicht wieder zurückgewonnen. Es ist deshalbgenerell ratsam, das Bild in dem Format mit der größten Bildinformation in Reservezu behalten, damit bei Bedarf darauf zurückgegriffen werden kann.

Soll ein Bild in ein anderes Format konvertiert werden, muss natürlich beachtetwerden, welche Folgen dies für das Bild hat. Wird ein TIFF-Bild in ein GIF-Bild ver-wandelt, um es in eine Webseite einzufügen, nimmt man dabei eine wesentlichgeringere Zahl an Farben in Kauf, weil GIF nur mit Graustufen oder mit den 256indizierten Farben arbeiten kann. GIF-Bilder wiederum können transparente Bild-bereiche enthalten, was z.B. genutzt wird, um anklickbare Bilder in Webseiten ein-

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Kapitel 12 Bildformate konvertieren

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zufügen, die nicht rechteckig sein müssen. Wird ein GIF-Bild dann in einem anderenFormat gespeichert, gehen diese Transparenzen möglicherweise wieder verloren,etwa beim BMP-Format.

Sind umfangreiche Bearbeitungen eines Bilds vorgesehen, ist die Umwandlung indas Photoshop-Format PSD sinnvoll, insbesondere weil dieses Format die Arbeitmit mehreren Bildebenen unterstützt. Ist die Bearbeitung endgültig abgeschlossen,kann das Bild wieder in ein Format übertragen werden, in dem die Bildinformatio-nen der verschiedenen Ebenen wieder in einer Ebene zusammengefasst sind, alsoetwa JPG oder BMP.

Beachtet werden sollte auch, dass sich die Dateigröße unter Umständen sehr starkverändern kann, wenn das Bild in ein anders Format übertragen wird. Ein GIF-Bildbraucht vielleicht nur ein Zehntel des Speicherplatzes, den dasselbe Bild als JPG be-nötigt. Wenn Sie daran interessiert sind, die von der Kamera gelieferten Metainfor-mationen zu behalten, sollten Sie prüfen, ob das von Ihnen verwendete Bearbei-tungsprogramm diese Informationen beim Speichern beibehält.

Um die Konvertierungen zwischen den verschiedenen Formaten auszuführen, ver-wenden Programme spezielle Filter, die entweder schon integriert oder als Plug-Inintegriert sind. Häufig lassen sich solche Filter nachrüsten, wenn sie fehlen sollten.Oft sind die Programme in der Lage, wesentlich mehr Formate einzulesen, als fürdas Speichern zur Verfügung stehen.

12.2 Einzelne Bilder umwandelnWenn Sie in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Photoshop Elements denDialog DATEI/ÖFFNEN aufrufen, werden Ihnen unter Dateityp die Bildformate an-geboten, die das Programm importieren kann.

Abbildung 12.1:Dateitypangebot inAdobe Photoshop

Elements.

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Einzelne Bilder umwandeln Kapitel 12

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Parallel zum Befehl DATEI/ÖFFNEN wird in diesem Programm noch der BefehlDATEI/ÖFFNEN ALS angeboten. Dieser Befehl ist für den Fall gedacht, dass das Da-teiformat sich nicht eindeutig aus der vorhandenen Dateierweiterung ergibt, wasbeim Austausch von Bildern zwischen verschiedenen Betriebssystemen vorkommenkann. Hier sollte dann der Dateityp für die ausgewählten Dateien entsprechendfestgelegt werden.

Wird das Bild bearbeitet und beispielsweise um verschiedene Bildebenen erweitert,die für spätere Arbeitsschritte beibehalten werden sollen, kann im Dialog SPEI-CHERN UNTER ausgewählt werden, ob das Bild unter Beibehaltung der Ebenen alsPSD-Datei gespeichert wird. Alternativ kann dafür auch das TIFF-Format verwen-det werden. Wird TIFF als Dateityp gewählt, werden im Dialog TIFF-OPTIONEN

verschiedene Möglichkeiten der Komprimierung angeboten.

Abbildung 12.2: Optionen bei der Speicherung als TIFF.

Ist die Bearbeitung dagegen endgültig abgeschlossen, kann das Bild auch in jedesandere Zielformat übertragen werden, das zur Verfügung steht. Wird JPG als Ziel-format angegeben, steht ein Dialog zur Verfügung, um den Grad der Komprimie-rung stufenlos einzustellen.

Abbildung 12.3: Wahl der JPEG-Komprimierung.

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Kapitel 12 Bildformate konvertieren

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Welche Zielformate im Dialog SPEICHERN UNTER angeboten werden, hängt aller-dings davon ab, welche Formate das Programm unterstützt, abhängig von den vor-handenen Exportfiltern. Für die Umwandlung in Formate für Webseiten stehenhäufig noch spezielle Dialoge zur Optimierung zur Verfügung, wie bereits in Kapitel10.3 gezeigt.

12.3 SerienkonvertierungWenn Sie Bilder in größeren Mengen in ein anderes Format konvertieren wollen,wäre es mühsam, jedes Bild einzeln zu öffnen und dann im gewünschten Zielformatzu speichern. Zur Vereinfachung werden Batch-Routinen angeboten, bei denen Sieeine Reihe von Bildern als Quelldateien aussuchen, das Zielformat und den Ziel-ordner und eventuell noch Regelungen zur Benennung festlegen. Hier leistet bei-spielsweise das kostenlose Bildverwaltungsprogramm IrfanView gute Dienste. DieSerienkonvertierung wird über DATEI/BATCH-KONVERTIERUNG/UMBENENNUNG

aufgerufen. Die Bezeichnung des Befehls weist schon darauf hin, dass die Konver-tierung in ein anderes Bildformat mit einer Umbenennung verknüpft werden kann.

Abbildung 12.4:Dialog für die Batch-

Konvertierung inIrfanView.

Soll die Konvertierung mit einer Umbenennung verknüpft werden, lassen sich überdie OPTIONEN-Schaltfläche zu Batch-Umbenennen entsprechende Vorgaben für dieBenennung machen.

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Serienkonvertierung Kapitel 12

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Abbildung 12.5: Namensoptionen.

Mit START wird der Batch-Lauf in Gang gesetzt. Die einzelnen Schritte werden ineinem Protokolldialog angezeigt, der sich in die Zwischenablage kopieren lässt.Fügen Sie die Liste in eine Textdatei ein, können Sie sich einen Beleg über die Aktionausdrucken.

Abbildung 12.6: Protokoll der Konvertierung.

Das kann durchaus nützlich sein, wenn Sie mit Bildern zu tun haben, die beispiels-weise in nicht ganz sauberen TIFF-Formaten gespeichert wurden. Fehler bei derKonvertierung können so geprüft werden.

Programme wie Photoshop erlauben es übrigens, solche Batch-Prozesse auch fürhäufig benötigte Bildbearbeitungsfunktionen zu nutzen, die als Makro aufgezeich-net werden. So wird es beispielsweise möglich, Tonwertkorrekturen und Größen-anpassungen für eine bestimmte Bilderreihe in einem Zug zu erledigen.

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13 Optimales Bildmanagement

Ein erfreulicher Effekt der digitalen Fotografie ist, dass in der Regel wesentlichmehr Bilder aufgenommen werden als in den Zeiten, wo es vor der Filmentwicklungnichts zu sehen gab. Zudem sind die meisten Kameras sehr viel handlicher, sie wer-den gerne mitgenommen. Die Speicherkarten lassen sich immer wieder auslesen undleer räumen. Es dauert dann gar nicht lange und schon breiten sich Hunderte vonBildern auf Ihrer Festplatte aus. Dann sind Werkzeuge gefragt, um in lockerer Formetwas Ordnung in die Schatztruhe zu bringen.

13.1 Bilder verwaltenWer seine Fotos in den dafür gerne missbrauchten Keksdosen ablegt, wird wissen,dass die Suche nach einem bestimmten Bild manchmal ganz schön langwierig seinkann. Auch bei den digitalen Bildern, die sich auf den Laufwerken eines PCs sta-peln, ist das Problem der Übersicht ab einer gewissen Menge nicht ganz leicht zu lö-sen. Hier helfen Bildverwaltungsprogramme, wie sie weiter unten noch vorgestelltwerden. Aber Windows XP bringt auch schon selbst eine Reihe nützlicher Funk-tionen dafür mit.

Die Bild- und Fotoordner von Windows XP

Zunächst haben Sie unter Windows XP die Möglichkeit, alle Bilder in speziellenBild- oder Fotoordnern zu sammeln, so dass gleich erkennbar ist, wo Bilder zu fin-den sind. Diese Ordner stellen Ihnen automatisch bestimmte Dienste zur Verfü-gung, die in der Aufgabenleiste angeboten werden, und erweitern außerdem die AN-SICHT-Möglichkeiten.

Windows XP legt für jeden Benutzer automatisch einen Ordner EIGENE BILDER alsUnterordner zu EIGENE DATEIEN an. So ist sichergestellt, dass sich mehrere Benut-zer auf einem Gerät nicht in die Quere kommen und etwa versehentlich das Lieb-lingsbild eines anderen löschen. Für den Austausch von Bildern zwischen mehrerenBenutzern wird aber jeweils zusätzlich noch ein Bildordner GEMEINSAME BILDER

für alle Benutzer angelegt, der im Explorer unter GEMEINSAME DOKUMENTE zu fin-den ist – der Pfad lautet: \DOKUMENTE UND EINSTELLUNGEN\ALL USERS\GEMEIN-SAME DOKUMENTE.

Alle Unterordner dieser Spezialordner werden als Vorgabe ebenfalls als Bildordnerangelegt. Wenn Sie also verschiedene Bildserien getrennt ablegen wollen, sollten Siejedes Mal einen Unterordner innerhalb des Bildordners EIGENE BILDER oder einesanderen allgemeinen Bildordners anlegen und entsprechend benennen. Solange Sie

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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Bilder mit dem Scanner- und Kamera-Assistenten übernehmen, ist das besonderseinfach, weil der Assistent automatisch Unterordner mit dem gewählten Bildgrup-pennamen anlegt.

Abbildung 13.1:Der Ordner »Eigene

Bilder« mit vierUnterordnern.

Neue Bildordner anlegen

Windows XP will Ihnen mit den vorgegebenen Ordnern EIGENE BILDER das Lebenerleichtern, Sie können aber auch jeden anderen Ordner in einen Bild- oder Foto-ordner verwandeln, indem Sie eine entsprechende Ordnervorlage zuordnen. Beiumfangreichen Bildarchiven ist das schon deshalb sinnvoll, weil Windows XP einespezielle Sicherung für Eigene Dokumente und Einstellungen anbietet, die häufigergenutzt werden sollte. Sind nun darin umfangreiche Bildarchive enthalten, würdeder Sicherungsvorgang entsprechend aufwändig werden.

1. Wenn Sie ein Bildarchiv zu verschiedenen Themen anlegen wollen, wählen Sieeinfach im Windows Explorer zunächst das Laufwerk und eventuell den über-geordneten Ordner aus und benutzen Sie die Aufgabe NEUEN ORDNER ERSTEL-LEN. Geben Sie den Namen direkt in das geöffnete Eingabefeld ein.

2. Wählen Sie anschließend den Ordner aus und wechseln Sie über ANSICHT/ORD-NER ANPASSEN auf das ANPASSEN-Register. Unter ORDNERTYP wählen Sie aus,ob der Ordner für Bilder oder als Fotoalbum verwendet werden soll. Der Unter-schied ist hier nur, dass die Fotoalbumvorlage die Ansicht FILMSTREIFEN vorgibt,während der Bildordner erst die MINIATURANSICHT anbietet. Außerdem erlaubtdie Albumvorlage zusätzliche Sortierungen nach dem Aufnahmedatum oder denAbmessungen, die weiter unten noch behandelt werden. Haken Sie noch VOR-LAGE FÜR ALLE UNTERORDNER ÜBERNEHMEN ab, wenn auch spätere Unterord-ner als Bild- oder Albumordner verwendet werden sollen.

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Bilder verwalten Kapitel 13

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Abbildung 13.2: Das Register für die Ordneranpassung.

3. Ganz praktisch ist auch, Bilderordner mit entsprechenden Coverbildern zu bele-gen, die in der Miniaturansicht angezeigt werden. Windows XP nimmt als Vor-gabe die ersten – bis zu vier – Bilder, die es im Ordner findet. Sie können aberauch eigene Bilder zuordnen. Nehmen Sie dazu die Schaltfläche BILD AUSWÄH-LEN und bestimmen Sie das gewünschte Coverbild, das dann alleine verwendetwird. Das hat den Vorteil, dass es besser zu erkennen ist. Alle üblichen Grafik-formate werden unterstützt. Benutzen Sie möglichst eine kleine Datei, damitdiese Option nicht zu viel Speicher verbraucht.

Abbildung 13.3: Verschieben in andere Ordner.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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4. Wenn Sie bereits anderswo gespeicherte Bilder in den neuen Ordner verschiebenwollen, wählen Sie diese dort aus und benutzen Sie die Aufgabe AUSGEWÄHLTE

ELEMENTE VERSCHIEBEN. Windows XP öffnet einen Dialog, in dem Sie den Ziel-ordner auswählen können. VERSCHIEBEN führt den Ortswechsel aus.

Praktische Bildansichten

Wenn Sie zahlreiche Bilder in eigenen Ordnern sammeln, können Sie für eine schnel-le Übersicht zunächst die MINIATURANSICHT verwenden. Benutzen Sie ANSICHT/MINIATURANSICHT, um dorthin zu wechseln oder benutzen Sie das Symbol ANSICH-TEN in der Leiste mit den Standardschaltflächen. Windows XP kann solche Minia-turen von den Grafikformaten BMP, GIF, TIFF, PNP und JPEG erzeugen, bei ande-ren Grafikformaten wie PCX oder PCT werden nur Symbole angezeigt. Allerdingsgibt es bei TIFF-Formaten gelegentlich Schwierigkeiten, es kann vorkommen, dassnur Teile des kompletten Bilds in der Vorschau sichtbar sind.

Abbildung 13.4:Bilder in der

Miniaturansicht.

Normalerweise werden die Miniaturen in einem speziellen Cache vorgehalten, umsie möglichst schnell anzeigen zu können. Unter den Ordneroptionen, die Sie überdas EXTRAS-Menü erreichen, finden Sie allerdings auf dem Register ANSICHT eineOption MINIATURANSICHTEN NICHT ZWISCHENSPEICHERN. Wenn diese Option ak-tiviert ist, dauert die Anzeige der Miniaturansicht eines Bildordners länger, weildiese Ansichten dann jedes Mal neu erzeugt werden müssen.

Wollen Sie schon etwas mehr von den einzelnen Bildern sehen, steht Ihnen als wei-tere Ansichtvariante die Option FILMSTREIFEN zur Verfügung, die für eine schnellePrüfung der einzelnen Bilder besonders praktisch ist. Wenn Sie über ORDNEROPTIO-NEN das Öffnen durch einfachen Klick eingestellt haben, genügt es hier, den Maus-zeiger auf eine der kleinen Abbildungen zu rücken, um das größere Bild davon an-zuzeigen. Im anderen Fall klicken Sie die Bilder einfach an. Mit den kleinen Dreieck-Schaltflächen lässt sich bequem zwischen den im aktuellen Ordner vorhandenenBildern blättern.

Statt die Bilder einzeln durchzublättern, können Sie auch das Lauffeld der unterenBildlaufleiste verschieben, um schnell zu einer anderen Bildergruppe zu wechseln.

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Bilder verwalten Kapitel 13

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Abbildung 13.5: Die Ansicht Filmstreifen.

Steht das Bild auf der falschen Seite, können Sie es mit den kleinen Schaltflächen imoder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sie müssen beachten, dass dabei die Original-datei verändert wird. Es ist also möglicherweise sinnvoll, erst eine Kopie des Bildszu machen und diese dann zu drehen.

In beiden Ansichten öffnet – je nach Ordnereinstellung – ein Klick oder Doppelklickauf die Miniaturabbildung normalerweise das betreffende Bild in der WindowsBild- und Faxanzeige. Dazu gleich mehr.

Abbildung 13.6: Dateitypen lassen sich Programmen zuordnen, mit denen sie normalerweise geöffnet werden.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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Allerdings kann dieses Verhalten geändert werden, wenn Sie noch andere Bildbear-beitungsprogramme installieren und dabei festlegen, dass diesen Programmen be-stimmte Grafikformate zugeordnet werden. Ist das der Fall, öffnet ein Klick oderDoppelklick das Bild direkt in diesem Programm. Wollen Sie trotzdem in die Bild-und Faxanzeige wechseln, klicken Sie das Bild mit rechts an und benutzen Sie denBefehl VORSCHAU.

Die Vorschaufunktion ist unabhängig davon, welchem Bildprogramm Sie den Be-fehl ÖFFNEN zugeordnet haben. Wenn Sie diese Zuordnung nachträglich ändernwollen, benutzen Sie dazu das Register DATEITYPEN, das Sie über EXTRAS/ORDNE-ROPTIONEN erreichen. Wählen Sie den Dateityp aus der Liste, etwa JPG, und kli-cken Sie auf ÄNDERN, um ein anderes Programm zum Öffnen zuzuordnen.

Vorschau in der Windows Bild- und Faxanzeige

Windows XP enthält für die Ansichten Ihrer Fotos eine neue Vorschaufunktion, dieauch für eingegangene Faxe benutzt wird. Diese Funktion, die aus jedem Ordner imWindows Explorer aufgerufen werden kann, stellt Ihnen je nach verwendetem Bild-format mehr oder weniger Optionen zur Verfügung. Es reicht ein Klick oder Dop-pelklick auf das Symbol oder das Miniaturbild einer Datei, um das entsprechendeBild in der Vorschau anzuzeigen. Wenn Sie das Kontextmenü verwenden, nehmenSie den Befehl VORSCHAU.

Abbildung 13.7:Bild in der Vorschau.

Die Vorschau enthält unter dem Bild eine Leiste mit Schaltflächensymbolen, um dieAnzeige zu ändern und um einige Standardoperationen mit der Datei vorzunehmen.

Mit den beiden Dreiecksymbolen können Sie bequem zwischen den Bildern ineinem Ordner hin- und herblättern. Dabei werden alle Bilder angezeigt, deren For-mat Windows unterstützt (BMP, GIF, PNG, TIFF, JPEG), während Dateiformatewie etwa PCX übersprungen werden. Auch mit den Richtungstasten lassen sich dieBilder wechseln.

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Bilder verwalten Kapitel 13

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Mit den Symbolen daneben lässt sich das Bild in einem Zug entweder auf die opti-male Höhe relativ zur Fenstergröße oder auf die tatsächliche Größe ausdehnen, wasbedeuten kann, dass Bildlaufleisten eingeblendet werden, wenn das Bild sehr großist. In diesem Fall können Sie aber auch mit gedrückter Ÿ-Taste ins Bild klickenund mit dem eingeblendeten Handsymbol den sichtbaren Bildausschnitt verschie-ben. Das Symbol mit dem Slide-Ständer startet eine Diashow mit den Bildern desaktuellen Ordners. Damit wird sich der folgende Workshop noch ausführlich be-fassen.

Mit den zwei Lupensymbolen lassen sich die Bilder stufenweise vergrößern oderverkleinern, wobei Sie durch die Stellung des Mauszeigers jeweils das aktuelle Bild-zentrum setzen.

Die beiden Symbole rechts von den Lupen erlauben ein Drehen des Bilds um deneigenen Mittelpunkt. Hier gilt wieder das bereits Gesagte, die Datei wird sofort ver-ändert, nicht nur die Anzeige.

Mit dem Andreaskreuz lässt sich ein Bild, das nicht gefällt, nach einer Bestätigungsofort löschen. Das ist sehr praktisch, um Bildarchive schnell zu bereinigen. DasDrucksymbol startet den Fotodruck-Assistenten, der im nächsten Workshop behan-delt wird. Das Speichersymbol legt eine Kopie des Bilds an, was Sie nutzen können,um eine Vorlage für eine Bearbeitung des Bilds zu erzeugen, ohne das Originalbildzu verlieren, oder um das Bild in ein anderes Grafikformat umzuwandeln. Das Sym-bol mit dem Stift öffnet das Bild zur Bearbeitung in Paint oder einem anderen Pro-gramm, das Sie zum Öffnen dieses Grafikformats ausgewählt haben, und schließtdazu die Vorschau. Das Hilfesymbol öffnet das Windows-Hilfefenster.

Bildlegenden in TIFF-Bildern

Bei Fotos, die im TIFF-Format gespeichert sind, bietet Ihnen die Vorschau nocheinige weitere Möglichkeiten, insbesondere das Einfügen von Beschriftungen.

Abbildung 13.8: Beschriftung für ein Bild.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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Wenn Sie Bilder im TIFF-Format verwenden, können Sie die Bilder mit Anmerkun-gen und Kommentaren versehen. So sieht das Verfahren aus:

1. Wählen Sie in der erweiterten Symbolleiste die Schaltfläche NEUE ANMERKUNG

MIT TEXT.

2. Ziehen Sie an der gewünschten Stelle ein Rechteck mit gedrückter linker Maus-taste auf.

3. Zur Texteingabe klicken Sie in das Rechteck und geben den passenden Text zumBild ein.

4. Um den Text zu formatieren, ziehen Sie mit der Maus über den Text und klickenauf das Symbol mit dem roten Häkchen, das in diesem Fall den Dialog für dieSchriftauswahl öffnet. Dieses Symbol wird hier in Abhängigkeit von dem jeweilsausgewählten Objekt eingesetzt. Schließen Sie die Texteingabe per Klick außer-halb des Textrahmens.

Abbildung 13.9:Das Bild mit demeingefügten Text.

5. Soll der Text anders platziert werden, markieren Sie ihn mit einem Mausklickund verschieben Sie ihn mit gedrückter linker Maustaste. Eventuell muss dazuvorher das Pfeilsymbol aktiviert werden.

6. Speichern Sie die Grafik mit dem Symbol SPEICHERN UNTER neu ab, um die An-merkung fest ins Bild einzufügen.

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Bilder verwalten Kapitel 13

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Sollten Sie später die Anmerkung wieder löschen wollen, öffnen Sie das Bild erneutin der Bildvorschau. Sie müssen zunächst das Pfeilsymbol aktivieren und auf dieAnmerkung klicken, um sie auszuwählen. Markieren Sie den kompletten Text undlöschen Sie ihn.

Ähnlich wie bei der Textanmerkung können Sie auch mit den anderen Anmerkungs-symbolen verfahren, etwa dem Symbol für die Freihandlinie. Das Symbol mit demHäkchen erlaubt Ihnen in diesem Fall die Auswahl der Strichdicke und der Strich-farbe.

Das Symbol mit dem Textmarker lässt sich verwenden, um Bereiche mit transparen-ten Farbfolien hervorzuheben. Wieder kann die Farbe und die Transparenz über dasHäkchensymbol gewählt werden. Wenn Sie einen Text vor einem farbigen Hinter-grund einfügen wollen, verwenden Sie das Kommentarsymbol.

Abbildung 13.10: Zusammenstellen mehrseitiger Bilddateien.

Außerdem ist dieses Format in der Lage, in einer Datei gleich mehrere Bilder zu ar-chivieren. Dazu brauchen Sie allerdings ein entsprechendes Programm, etwa einesder Office Tools Microsoft Office Document Imaging bzw. Scanning. Mit diesenWerkzeugen können mehrere Scans oder auch mehrere Dateien im TIFF-Format zueiner Bildserie zusammengefügt werden, die als eine Datei gespeichert wird. DATEI/DATEI EINFÜGEN öffnet einen kleinen Dialog, über den Sie die Reihenfolge der Sei-ten steuern können.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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Abbildung 13.11:Seitenanwahl

bei einem mehr-seitigen Bild.

Ist eine solche mehrseitige Bilddatei in der Vorschau geöffnet, können Sie mit denzusätzlichen kleinen Pfeilen oder über das Listenfeld die einzelnen Seiten ansteuern.

Abbildung 13.12:Mehrseitige

TIFF-Datei mitIrfanView anlegen.

Das freie Bildverwaltungsprogramm IrfanView bietet eine ähnliche Funktion überden Befehl ANSICHT/MULTIPAGE BILDER/MULTIPAGE TIFF ERZEUGEN an. Die Bild-folge kann mit der Schaltfläche SORTIEREN nach verschiedenen Kriterien oder mitden RAUF- und RUNTER-Schaltfläche manuell neu geordnet werden.

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Bilder verwalten Kapitel 13

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Fotos gruppieren

Gerade auch bei Bildordnern ist die von Windows XP angebotene Gruppenanzeigevon Dateien in vielen Fällen hilfreich. Wenn Sie z.B. eine Fotoserie, die an verschie-denen Tagen aufgenommen wurde, nach Tagen gruppieren wollen, benutzen Sie dieAnsicht DETAILS und wählen ANSICHT/SYMBOLE ANORDNEN NACH/BILD AUFGE-NOMMEN AM und haken gleichzeitig die Option IN GRUPPEN ANZEIGEN ab. Die Bil-der werden sofort entsprechend gruppiert.

Abbildung 13.13: Fotoanzeige nach Aufnahmetagen geordnet.

Praktisch ist auch die Sortierung nach Abmessungen, die es Ihnen erlaubt, Aufnah-men mit unterschiedlichen Formaten zu trennen.

Abbildung 13.14: Gruppierung von Bilddateien nach den Bildformaten.

Neben den automatischen Gruppierfunktionen steht Ihnen aber immer auch dieMöglichkeit offen, die Reihenfolge der Bilder in einem Ordner manuell zu beein-flussen. Wenn die Ordneraufgaben eingeblendet und die Miniaturansicht einge-schaltet ist, können Sie einen freien Bereich im Ordnerfenster anklicken und überdas Kontextmenü unter SYMBOLE ANORDNEN NACH die automatische Anordnungaus- und die Ausrichtung am Raster einschalten. Dann lassen sich die Miniaturenmit der Maus schnell in die gewünschte Reihenfolge bringen.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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Aufnahmedetails zu Bilddateien anzeigen

Es ist schon angesprochen worden, dass moderne Digitalkameras erfreulicherweiseautomatisch eine große Menge an Informationen notieren, die mit der Aufnahmedes Bilds zu tun haben. Sie verwenden dabei eine spezielle Variante von JPEG, näm-lich EXIF, inzwischen meist in der Version 2.2. Diese Variante erlaubt es, neben denFarbinformationen alle wichtigen Kameraeinstellungen mit abzuspeichern. Mehrdazu finden Sie unter www.exif.org.

Sie müssen allerdings beachten, dass diese Informationen eventuell verloren gehen,wenn Sie eine solche Datei in Bearbeitungsprogrammen öffnen und dann wieder alsJPEG-Datei speichern, falls diese Programme EXIF nicht unterstützen. Wenn Sie dieEntstehungsdaten eines Bilds behalten wollen, sollten Sie die Überarbeitung deshalbmöglichst unter einem veränderten Namen abspeichern, etwa durch Anhängeneiner Versionsnummer.

Ähnlich wie bei den Ordnern für Musik werden über ANSICHT/DETAILS alle wich-tigen Informationen zu den Bildern angezeigt. Ist im Ordner eine Datei ausgewählt,werden die Daten für diese Datei zusätzlich noch innerhalb der linken Leiste, die Siemit der Schaltfläche ORDNER jederzeit einblenden können, zusammen mit einemkleinen Vorschaubild angezeigt.

Abbildung 13.15:Bildordner in derAnsicht Details.

Wenn Ihren die angezeigten Spalten nicht ausreichen, können Sie über ANSICHT/DE-TAILS AUSWÄHLEN festlegen, welche Daten für Sie wichtig sind.

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Bilder verwalten Kapitel 13

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Abbildung 13.16: Auswahl der Spalten für die Ansicht Details.

Wenn Sie gezielt alle Daten für eine Datei sehen wollen, klicken Sie die Datei imOrdner mit rechts an, öffnen über EIGENSCHAFTEN den Dialog und befragen dasRegister DATEIINFO. Die Schaltfläche ERWEITERT bietet alle Daten, nach Gruppensortiert.

Abbildung 13.17: Dateiinfo zu einer JPEG-Datei.

Bildformate wie JPEG und TIFF erlauben es Ihnen außerdem, bestimmte Informa-tionen zusätzlich in der Datei abzuspeichern. Zum Beispiel lassen sich Bildtitel,Stichwörter oder Kommentare eingeben, die später auch als Suchkriterium benutztwerden können. Benutzen Sie die Schaltfläche ÜBERNEHMEN, wenn Sie die Eingabein ein Feld bestätigt haben.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto558

Abbildung 13.18:Zusätzliche Angaben

zu einem Bild überden Eigenschaften-

dialog.

13.2 Bilder sichernVor ein paar Jahren, als die Kapazität marktüblicher Festplatten noch in Bereichenunter 5 GB lag, war es häufig sehr schnell notwendig, umfangreiche Bildbeständenach einiger Zeit auf andere Datenträger auszulagern. Inzwischen sind die üblichenFestplatten schon wesentlich geräumiger, so dass es vielfach kein Problem mehr ist,auch größere Bildbestände auf einer Platte zu halten.

13.2.1 Spiegelung auf zweiter Festplatte

Da aber nichts so sicher ist wie die Möglichkeit, dass auch mal etwas schief gehenkann und eine Festplatte ihre Daten nicht mehr ausspuckt, sollte auch dann, wennkeine Platzsorgen mehr herrschen, an eine regelmäßige Sicherung der Bilder gedachtwerden.

Der Wege gibt es hier viele. Wenn Sie über eine zweite Festplatte verfügen, sei sie in-tern oder auch extern, verschafft es schon ein besseres Gefühl der Sicherheit, wennSie das Bildarchiv regelmäßig auf der zweiten Platte spiegeln. Um diesen Schritt zuvereinfachen, erscheint es praktisch, alle Bilddateien in Unterordnern eines umfas-senden Bildordners zusammenzustellen. Sinnvollerweise verwenden Sie dafür eingeeignetes Backup-Programm, das es erlaubt, den Kopiervorgang auf die geänder-ten oder neu hinzugekommenen Dateien zu begrenzen. Notfalls können aber auchdie Bildordner nach dem Änderungsdatum absteigend geordnet werden, so dassdann die neuen und geänderten Dateien leicht markiert und kopiert werden kön-nen.

Wenn Sie innerhalb eines Netzwerks arbeiten, ist zu überlegen, ob Sie die Daten aufdie Festplatte eines anderen Geräts kopieren oder einen Dateiserver einrichten, auf

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Bilder suchen Kapitel 13

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 559

den die Bilder jedes Mal gesichert werden, während sie für die Bearbeitung jeweilsauf den dafür aktiven Rechner kopiert werden.

In einem professionellen Umfeld werden dann allerdings Lösungen interessant, diees erlauben, auch unterschiedliche Versionen von Bildern problemlos zu verwalten.Hier sei nur verwiesen auf die von Adobe im Rahmen der Creative Suite angebote-nen Version Cue-Dienste. Sie erlauben es, mehrere Versionen eines Bilds beizube-halten, wobei im Bedarfsfall sehr leicht auf eine frühere Version zurückgegriffenwerden kann, falls bestimmte Experimente mit der Bildbearbeitung einmal misslin-gen sollten.

13.2.2 Externe Wechselmedien

Alternativ oder zusätzlich können Bilder natürlich sehr gut auf CDs oder DVDs ko-piert werden. Für den Transport kleinerer Bildmengen reichen oft auch Zip-Daten-träger oder die kleinen Memory Sticks, die an den USB-Anschluss angesteckt wer-den können.

Wenn Sie keine wiederbeschreibbaren CDs verwenden, sollten Sie ausnutzen, dassdie Brennprogramme heute alle das Multisession-Verfahren beherrschen. Sie kön-nen also Bilder in mehreren aufeinander folgenden Brennvorgängen auf die CDbringen. Vermutlich werden die wesentlich geräumigeren DVDs die CD allmählichablösen, wo Ihnen bei beidseitiger Nutzung über 9 GB auf einer kleinen Scheibe zurVerfügung stehen.

Wenn die Bilder im Original unkomprimiert oder nur leicht komprimiert gespei-chert sind, kann für die Sicherung zudem Platz gespart werden, wenn die Bilder vor-her durch ein Packprogramm wie Winzip komprimiert werden.

Nicht ganz unwesentlich bei allen Sicherungen auf externe Datenträger ist aller-dings eine einigermaßen systematische Beschriftung. Nichts ist nerviger, als ein Dut-zend Scheiben einlegen zu müssen, um ein bestimmtes Bild wiederzufinden.

13.3 Bilder suchenComputer sind wirklich eine großartige Hilfe, wenn eine bestimmte Textstelle inTausenden von Dokumenten gefunden werden soll. Volltextsuche wird das ge-nannt. Bilder lassen sich nicht so einfach durchsuchen. Den Auftrag, das Bild zu fin-den, wo die rote Serena aus Berlin zu sehen ist, wird der PC nicht ohne weiteres aus-führen können, es sei denn, Sie haben, wie im letzten Abschnitt beschrieben, einenentsprechenden Eintrag unter TITEL oder STICHWORT vorgenommen. Bei Bildernsind zunächst der Dateiname und das Dateiformat das Haupterkennungsmerkmal.Die Verwendung von sprechenden Dateinamen, die das Bildmotiv erkennen lassen,ist eine erste Hilfe, um die Übersicht zu behalten.

Neben den Dateinamen lassen sich alle zusätzlichen Textinformationen, die mit derBilddatei gespeichert werden, über die Suchfunktionen von Windows XP als Krite-rien verwenden, um bestimmte Fotos zu finden.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto560

Abbildung 13.19:Suche mithilfe von

Dateiinfos wie Titel,Stichwort etc.

Benutzen Sie START/SUCHEN und die Option BILDER, MUSIK UND VIDEOS oder kli-cken Sie im Windows Explorer auf die Schaltfläche SUCHEN. Bei der Suche mithilfedes Dateinamens helfen oft Suchbegriffe mit Jokerzeichen. Wenn Sie nur noch denAnfang des Namens wissen, tragen Sie im Feld GESAMTER ODER TEIL DES DATEI-NAMENS z.B. »Berlin*« ein, um alle Fotos zu finden, deren Name so beginnt.

Klicken Sie ERWEITERTE SUCHOPTIONEN VERWENDEN an, um im Feld EIN WORT

ODER EIN BEGRIFF INNERHALB DER DATEI auch Zeichenfolgen eingeben zu können,die Sie über das Register DATEIINFO als Titel oder Stichwort zugeordnet haben oderdie in einem Kommentar zum Bild enthalten sind.

Die Handhabung von Metadaten zu Bildern steckt insgesamt noch etwas in denKinderschuhen. Mithilfe des XML-Vokabulars XMP versucht Adobe, der Herstel-ler von Photoshop und anderen marktführenden Design-Werkzeugen, hier neueWege zu gehen. Eine andere Variante ist in Adobes Album-Programm verwirklicht,das weiter unten noch kurz vorgestellt wird. Dort können den Bildern Tags undUntertags zugeordnet werden, die es erlauben, bestimmte Ordnungshierarchien zu-zuordnen. Orte ist beispielsweise ein sehr allgemeines Tag. Leeds wäre ein unterge-ordnetes Tag dazu. Aus einem Album lassen sich dann sehr einfach durch Auswahlder entsprechenden Tags bestimmte Teilbereiche zusammenstellen.

An dieser Stelle sei noch auf einen ganz anderen Bildersuchdienst hingewiesen, denSie für Bilder nutzen können, die im Web veröffentlicht sind. Es wird häufig über-sehen, dass auch die Suchmaschinen im Internet zum Aufspüren von Bildern ge-nutzt werden können. Google bietet auch hier seine Dienste an, wenn Sie dem LinkBILDER auf der Hauptseite folgen. Was beispielsweise der Suchbegriff »Pandabär«liefert, zeigt die nächste Abbildung.

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Bilder als Desktophintergrund Kapitel 13

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Abbildung 13.20: Bildersuche über Google.

Über ERWEITERTE BILDSUCHE kann die Aktion auf bestimmte Dateitypen, Bildgrö-ßen oder Farbmodi eingeschränkt werden.

13.4 Bilder als DesktophintergrundVielleicht gefällt Ihnen eines Ihrer Bilder so gut, dass Sie es ständig oder eine Zeitlang als Bildschirmhintergrund verwenden wollen. Auch hier gibt es in WindowsXP einen besonders schnellen Weg. Es ist nicht nötig, über den Dialog EIGENSCHAF-TEN VON ANZEIGE zu gehen, wie in den bisherigen Versionen.

Wenn das Bild in einem Bild- oder Fotoalbumordner ausgewählt ist, brauchen Sienur die Bildaufgabe ALS HINTERGRUNDBILD zu nehmen. Das Bild ersetzt sofort denbisherigen Hintergrund.

Abbildung 13.21: Foto als Hinter-grundbild für den Desktop.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto562

Sie sollten allerdings beachten, dass hoch auflösende Fotos eine ganze Menge Spei-cher verbrauchen können, der dann vielleicht für die verwendeten Programme fehlt.

13.5 Bilder per Mails verteilenDer Ausflug ist vorbei und Sie wollen allen Teilnehmern ein paar Fotos zur Erinne-rung zuschicken. Die meisten Bildbearbeitungsprogramme bieten inzwischen Funk-tionen an, die Sie bei einer solchen Bildverteilung unterstützen. Auch Windows XPunterstützt Sie dabei mit einer speziellen Option für den Versand per E-Mail.

1. Wählen Sie im Bildordner ein oder mehrere Bilder aus. Benutzen Sie unter DA-TEI- UND ORDNERAUFGABEN den Eintrag DATEI IN E-MAIL VERSENDEN bzw.AUSGEWÄHLTE ELEMENTE IN E-MAIL SENDEN.

Abbildung 13.22:Wahl der Bilder

zum Versand.

2. Windows XP öffnet ein Dialogfeld, das Ihnen anbietet, vor dem Versand die Bil-der zu verkleinern, damit weniger Daten über die Leitung gehen müssen und dieÜbertragungskosten entsprechend reduziert werden.

Abbildung 13.23:Wahl eines kleineren

Bildformats fürden Versand.

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Bilder per Mails verteilen Kapitel 13

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 563

3. Nehmen Sie die Option ALLE BILDER VERKLEINERN, um die Bilder für eine Auf-lösung von 640x480 zu optimieren. Wenn Sie zuerst MEHR OPTIONEN ANZEI-GEN anklicken, werden Ihnen noch zwei andere Bildformate angeboten.

Abbildung 13.24: E-Mail, die für den Bildversand vor-bereitet ist.

4. Anschließend wird sofort das Dialogfeld für eine neue E-Mail mit den eingefüg-ten Bildern angeboten. Im BETREFF sind die Dateinamen noch mal vorgegebenund im Text steht ein Hinweis auf die beigefügten Dateien. Überschreiben Sie dieVorgaben, wenn es nötig ist.

Insbesondere Empfänger, die nicht über schnelle ISDN- oder DSL-Verbindungenverfügen, werden froh sein, wenn Sie Ihnen keine Datenmonster von 5 MB odermehr schicken. Die Größe der Originalbilder auf Ihrem Rechner bleibt bei diesemVorgehen natürlich erhalten. Beachten Sie auch, dass viele Empfänger die Größeeiner Mail, die sie für den Empfang zulassen, begrenzt haben.

Wenn Sie die Bildgröße lieber nicht ändern wollen, können Sie die Menge der zuübertragenden Daten auch dadurch reduzieren, dass Sie die ausgewählten Bildermit rechts anklicken, und über SENDEN AN/ZIP-KOMPRIMIERTEN ORDNER eine ge-packte Datei anlegen und diese als E-Mail-Anhang verschicken.

Das Einpacken in Zip-Dateien ist beim Versand von größeren Bildersammlungennatürlich immer zu empfehlen. Allerdings müssen Sie beachten, dass die dabei statt-findende Komprimierung nicht mehr viel ausrichtet, wenn die Bilder selbst schonstark komprimiert sind.

Bildserien als PDF verschicken

Anstatt Bilder einzeln zu verschicken, können Sie Ihre Fotos natürlich auch erst inBildschirmshows, Fotoalben oder Präsentationen zusammenfassen und diese dannkomplett per E-Mail verschicken. Adobe Photoshop Elements bietet auch den Ex-port von Bildserien im PDF-Format an. PDF-Dokumente lassen sich dann vomEmpfänger mit dem kostenlosen Reader von Adobe betrachten.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto564

Abbildung 13.25:PDF-Datei, aus

Bildern generiert.

13.6 Bilder über den Windows Messenger austauschenWenn Sie mit Freund oder Freundin direkt über den Windows oder MSN Messen-ger in Kontakt stehen, lassen sich Bilder auch über das aktuelle Unterhaltungsfens-ter verschicken. Stellen Sie eine Verbindung zu dem jeweiligen Kontakt her und öff-nen Sie per Doppelklick auf die Kontaktadresse das Unterhaltungsfenster.

Starten Sie den Versand über AKTIONEN/DATEI ODER FOTOS SENDEN oder dieentsprechende Schaltfläche und wählen Sie das Bild über den DATEI SENDEN AN-Dialog.

Abbildung 13.26:Ablauf der Bildver-

schickung im Dialogdes Senders.

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Bilder im Web veröffentlichen Kapitel 13

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 565

Die Gegenseite erhält eine Einladung, die mit einer kleinen Vorschau auf das Bildund einer Angabe der Dateigröße verbunden ist. Wenn sich der Empfänger denDownload leisten will, bestätigt er die Einladung und die Übertragung wird ausge-führt. Die Bilder werden normalerweise in den Ordner EIGENE DATEIEN\MEINE

EMPFANGENEN DATEN abgelegt, ein Link dorthin wird gleich angeboten. Diese Vor-gabe kann über EXTRAS/OPTIONEN im Messenger-Fenster geändert werden.

13.7 Bilder im Web veröffentlichenDas Web ist ein öffentlicher Raum, wo jede Person sich so darstellen kann, wie esihr gefällt. Längst ist es üblich, persönliche Fotos auf der eigenen Homepage auszu-stellen. Es gibt aber auch für die, die keine selbst geschneiderte Website haben,immer mehr Möglichkeiten, Fotoalben im Web anzulegen. In den Bildordnern vonWindows XP wird die Veröffentlichung im Web über einen speziellen Webpubli-shing-Assistenten vereinfacht.

Eine Möglichkeit, die wir hier kurz vorstellen wollen, besteht darin, bei MSN eineGruppe zu eröffnen, also einen Treffpunkt im Netz – zum privaten Vergnügen oderauch zum Austausch zu bestimmten Themen – und die eigenen Bilder dort zu prä-sentieren. Wer beispielsweise ein leidenschaftlicher Tierfotograf ist oder wer einebestimmte Stadt oder Landschaft vorstellen will, kann so seine Fotos allen, die es in-teressiert, zugänglich machen. Dabei können die Bildformate BMP, GIF, JPEG, TIFFund PNG verwendet werden. Allerdings ist der Speicherplatz für die kostenfreieNutzung insgesamt auf 3 MB begrenzt. MSN bietet aber einen Premium-Dienst miteiner monatlichen Gebühr an, der Ihnen mehr Speicher zur Verfügung stellt.

Abbildung 13.27: Bildaufgabe: Web-veröffentlichung.

1. Markieren Sie die Bilder, die Sie veröffentlichen wollen. Nehmen Sie die Datei-und Ordneraufgabe AUSGEWÄHLTE ELEMENTE IM WEB VERÖFFENTLICHEN oder,falls ein kompletter Ordner ausgewählt ist, die Option ORDNER IM WEB VERÖF-FENTLICHEN.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto566

Abbildung 13.28:Der Webpublishing-

Assistent erlaubtzunächst dieKontrolle derBildauswahl.

2. Der Webpublishing-Assistent wird aufgerufen. Die Auswahl der Dateien wirdnoch einmal zur eventuellen Korrektur angeboten. Wenn Sie die Auswahl bestä-tigen, wird MSN Groups als Dienstanbieter angeboten.

3. Wer über ein Passwortkonto verfügt, kann die MSN-Gruppen nutzen. HabenSie schon eine Gruppe eingerichtet, wird sie ausgewählt, im anderen Fall kannmit den folgenden Schritten eine neue Gruppe gegründet werden.

4. Sie entscheiden zunächst, ob Ihre Bilder nur für den persönlichen Gebrauch ge-speichert werden sollen oder ob sie freigegeben werden, damit andere sie auchansehen können.

Abbildung 13.29:Zum Einrichten einer

MSN-Gruppe istein Name und eine

E-Mail-Adressenötig.

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Bilder im Web veröffentlichen Kapitel 13

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 567

5. Wenn Sie die Bilder anderen zugänglich machen wollen, geben Sie im nächstenSchritt einen Namen für die neue Gemeinschaft und Ihre E-Mail-Adresse an undanschließend eine kurze Beschreibung, möglichst mit einem Stichwort, damitIhre Gruppe z.B. von Suchmaschinen gefunden werden kann.

Abbildung 13.30: Zuordnen einer Webadresse.

6. Sie erhalten von MSN eine Webadresse zugewiesen, die den Namen der neuenGruppe enthält, und können für den schnellen Zugang gleich einen Favoriten-eintrag anlegen lassen.

Abbildung 13.31: Anlage von Ordnern für die Gruppe.

7. Innerhalb des Bereichs der Gruppe können bestimmte Ordner für die Ablage derBilder bestimmt werden. Beachtet werden muss, dass die einzelnen Bilder nurhochgeladen werden, wenn sie nicht größer als 1 MB sind. Sonst erhalten Sieeine Liste der zu großen Dateien. Sie können dann entweder zurückgehen unddie Auswahl ändern oder in einem späteren Schritt die Dateien verkleinern, ähn-lich wie es auch für den Versand per E-Mail möglich ist.

8. Wenn Sie schon Bilder bei MSN abgelegt haben, erhalten Sie möglicherweiseeine Warnung, dass die 3 MB-Speichergrenze überschritten wird. Notfalls lassensich über den Link DATEIEN LÖSCHEN … bereits hochgeladene Bilder löschen,um Platz für die neuen Bilder zu schaffen.

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto568

Abbildung 13.32:Anzeige beim

Hochladen.

9. Schließlich werden Sie noch gefragt, ob die Größe der Bilder verändert werdensoll, um Speicherplatz zu sparen und um das Laden der Bilder zu beschleunigen,was insbesondere wichtig ist, wenn die Freundinnen und Freunde, denen SieIhre Bilder auf diesem Weg zeigen wollen, keine besonders schnellen Internet-anschlüsse haben.

10. Anschließend werden die Dateien ins Web geladen, was je nach Verbindungs-qualität etwas dauern kann. Der Assistent bietet zum Schluss gleich einen Linkauf die Seite bei MSN an. FERTIG STELLEN öffnet die Site im Internet Explorer.

Abbildung 13.33:Anzeige von Bildern

der neuen Gruppe.

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Bilder auf der eigenen Webseite Kapitel 13

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 569

11. Die Titel der einzelnen Bilder können online geändert und durch längere Kom-mentare ergänzt werden, damit auch Außenstehende wissen, was sie darstellen.

Abbildung 13.34: Bild mit Titel in der Webansicht.

12. Damit Ihre Bekannten auf Ihr Album zugreifen können, brauchen Sie Ihnen nurentsprechende Einladungen mit der Webadresse Ihrer Gruppe zu schicken. Aufder Site wird dazu der Link ANDERE ZUM BEITRITT EINLADEN angeboten.

Beachten Sie, dass MSN die Aktivitäten in den Gruppen registriert. Wenn monate-lang nichts los ist, erhalten Sie einen Hinweis per E-Mail, dass die Gruppe bei an-haltender Inaktivität gelöscht wird. Sie sollten Ihre Bilder also zur Sicherheit immerim Original bei sich gespeichert lassen.

Auch andere Webdienstanbieter wie Arcor bieten spezielle Portalbereiche für Foto-begeisterte, wo Sie öffentliche oder private Alben anlegen können.

13.8 Bilder auf der eigenen WebseiteWenn Sie Bilder in eine eigene Webseite einfügen wollen, hängt das Verfahren na-türlich sehr davon ab, mit welchem Werkzeug Sie Ihre Seite pflegen. Da Webseitenin HTML kodiert sind, reicht zur Not auch ein einfacher Texteditor. Komfortablerist allerdings ein grafischer Editor wie etwa GoLive CS.

13.8.1 Manueller Seitenentwurf

In der Regel ist es sinnvoll, in dem Ordner, der Ihre Website enthält und schließlichauf den Webserver hochgeladen wird, einen eigenen Unterordner für Bilder anzule-gen. Bei der Auswahl der Bilder sollten Sie sich erinnern, was in Kapitel 10.3 zu denfür das Web geeigneten Bildformaten gesagt wurde: GIF, JPG und PNG sind dieKandidaten Ihrer Wahl. Wenn Sie mit JPG arbeiten, sollten Sie darauf achten, dass

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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die Bilddateien nicht zu groß sind, was sich durch eine geeignete Komprimierungsteuern lässt. Notfalls sollten Sie die Bilder in einer kleinen und einer großen Vari-ante einbauen, wobei die große angezeigt wird, wenn das kleinere Bild angeklicktwird.

Abbildung 13.35:Webseite mit Bild

in GoLive CS.

In der Regel werden die Bilder im Code durch spezielle <img>-Tags eingebunden, wiein dem Code zu der abgebildeten Seite:

<html><head><meta http-equiv="content-type" content="text/html;charset=iso-8859-1"><style type="text/css" media="screen"><!--#Ebene1 { visibility: visible; position: absolute; top: 97px; left: 18px; width: 100px; height: 100px }--></style></head><body bgcolor="#ffffff"><p><b><font size="+4">Cologne Hauptbahnhof</font></b></p><div id="Ebene1"><img src="../Koeln%20079.jpg" alt="Bild des Hauptbahnhofs" height="513" width="690" border="0"></div></body></html>

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Bilder auf der eigenen Webseite Kapitel 13

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Innerhalb des <img>-Tags – img ist die Abkürzung für engl. image – wird zunächstmit dem Attribut src die Quelldatei angegeben, die das Bild enthält. Das Attribut altsollte einen Text enthalten, der angezeigt wird, falls der Benutzer die Anzeige vonBildern abgeschaltet hat, was über die Internetoptionen möglich ist. Es folgen An-gaben zur Breite und Höhe des Bilds und zum Rand.

In diesem Beispiel ist das Bildtag in ein <div>-Tag eingepackt, das bedeutet, dass dasBild in der Webseite auf einer Ebene liegt, deren Position auf der Seite sich genaufestlegen lässt. Diese Ebene wird vorher durch ein Stylesheet formatiert. Ohne dieEinbettung in eine Ebene würde das Bild einfach immer nach dem vorhergehendenText im Quellcode auftauchen, es ließe sich also nicht frei positionieren. All dies sollaber nicht mehr als eine Andeutung zu dem Thema sein.

13.8.2 Automatische Webseitengenerierung

Viele Grafikprogramme bieten inzwischen Funktionen an, um für eine Auswahl vonBildern automatisch eine Webseite bzw. ein Bündel solcher Seiten zu generieren.Wenn Sie beispielsweise in IrfanView in der Ansicht THUMBNAILS eine Gruppe vonBildern auswählen, erzeugt der Befehl SELEKTIERTE THUMBNAILS ALS HTML SPEI-CHERN einen Teilbaum von verlinkten Seiten, wobei die Hauptseite eine Übersichtbietet und die anderen Seiten die vergrößerten Einzelbilder anzeigen.

Abbildung 13.36: Automatische Seiten-generierung fürs Web mit IrfanView.

Im Dialog können Sie die Seite beschriften und auswählen, was und wie angezeigtwerden soll. Das Ergebnis sieht beispielsweise so aus:

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Kapitel 13 Optimales Bildmanagement

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Abbildung 13.37:Die von IrfanView

generierte Seite.

Solche Seiten lassen sich über einen entsprechenden Link dann leicht in die eigeneWebseite einbinden. Die Bilder sollten im selben Ordner abgelegt sein wie die gene-rierte Seite.

Abbildung 13.38:Webseite, mit

Nikon Viewgeneriert.

Nikon View hat eine ähnliche Funktion, bei der verschiedene Bildinformationenwahlweise mit angezeigt werden können. Jasc Paint Shop Photo Album bietet zahl-reiche Vorlagen für die Seiten. In dem Programm Picasa wird neben verschiedenenWebseitenvorlagen auch die Erzeugung von XML-Dateien angeboten, die sehr gutals Ausgangsbasis für die eigene Gestaltung der Webseiten verwendet werdenkönnen.

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Bilder auf der eigenen Webseite Kapitel 13

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Abbildung 13.39: Auszug aus der von Picasa generierten XML-Datei für ein Bildalbum im Web.

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14 Diashows und Fotoalben

Ein Wohnzimmer mit digitalen Bilderrahmen, die Ihnen im Stunden- oder Tage-swechsel jeweils mit einem anderen Bild von Ihrer Trauminsel oder einer geliebtenPerson entgegenleuchten, das ist vielleicht in ein paar Jahren Bestandteil unsererLebensart. Sony bietet solche digitalen Bilderrahmen bereits an. Sie stecken einMemory Stick in den dort eingebauten Slot und schon erscheint auf einem 5,5 Zollgroßen LCD-Monitor ein leuchtendes Farbbild oder eine komplette Diashow.

Abbildung 14.1: Digitaler Bilder-rahmen von Sony – Quelle: www.sel.sony.com.

Im Augenblick ist diese Lösung sicher noch etwas teuer, deshalb wollen wir uns indiesem Abschnitt die etwas preiswerteren Wege ansehen, Ihre Kunstwerke zu prä-sentieren.

14.1 Diashow am PCIst die Aufgabenansicht eines Bild- oder Fotoordners aktiviert, finden Sie unter denangebotenen Bildaufgaben die Möglichkeit, die Bilder des Ordners oder eine vorhergetroffene Auswahl in einer Diashow vorzuführen. Für den zweiten Fall markierenSie zuerst die gewünschten Dateien mit der Kombination von Mausklick und Ÿ-bzw. Á-Taste und wählen erst dann ALS DIASHOW ANZEIGEN. Als Vorgabewerden die Bilder nacheinander endlos wiedergegeben, bis Sie mit Klick auf dasAndreaskreuz oder È die Show abbrechen. Die Show läuft normalerweise auto-matisch ab, die Bilder wechseln innerhalb von wenigen Sekunden.

Die kleinen Schaltflächen für eine manuelle Steuerung werden eingeblendet, sobaldSie die Maus bewegen. Sie verschwinden auch wieder, wenn Sie die Maus in Ruhe

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto576

lassen. Auch die Richtungstasten können für einen manuellen Bildwechsel benutztwerden. Mit der Rücktaste lässt sich jeweils das vorhergehende Bild anzeigen.

Abbildung 14.2:Bild in der Diashow

mit den Steuer-elementen.

Gefallen Ihnen bestimmte Bilder beim Ansehen in der Show nicht, können Sie siegleich mit der ®-Taste vom Datenträger löschen, falls Sie die Nachfrage bestä-tigen.

Wenn Sie eines der Bilder mit rechts anklicken, steht Ihnen in der Diashow noch einspezielles Kontextmenü zur Verfügung, das einige der Optionen anbietet, die denSymbolen in der Bildvorschau entsprechen. (Das Menü wird möglicherweise geän-dert und erweitert, wenn Sie Ihre Bilddateien an ein anderes Bildprogramm wieetwa ACDSee binden.)

Abbildung 14.3:Kontextmenü

in der Diashow.

Sie können die Diashow auch bei Bildern verwenden, die sich nicht in einem Bild-oder Fotoordner befinden, sondern beispielsweise mit Textdokumenten gemischtsind. Dazu brauchen Sie nur eines der Bilder in der Windows Bild- und Faxanzeigezu öffnen. Nun können Sie dort das Symbol DIASHOW STARTEN verwenden, um alleBilder des Ordners zu sehen.

Diashow als Bildschirmschoner

Sind Sie die Bildschirmschoner von der Stange leid, sollten Sie Ihre eigenen Lieb-lingsbilder oder die Bilder Ihrer Lieblinge als Bildschirmschoner einsetzen. Win-

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Diashow am PC Kapitel 14

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 577

dows XP enthält einen eingebauten Bildschirmschoner, den Sie mit Ihren eigenenWerken füllen können. Voraussetzung ist nur, dass Sie die gewünschten Bilder ineinem Bild- oder Fotoordner zusammenstellen, der auch Unterordner enthaltenkann. Das weitere Verfahren ist dann sehr einfach:

Abbildung 14.4: Das Register Bild-schirmschoner.

1. Öffnen Sie den Dialog EIGENSCHAFTEN VON ANZEIGE und wechseln Sie auf dasRegister BILDSCHIRMSCHONER.

2. Klicken Sie auf den Pfeil bei BILDSCHIRMSCHONER und wählen Sie den EintragDIASHOW EIGENER BILDER.

Abbildung 14.5: Einstellungen für die Vorführung der eigenen Bilder.

3. Über die Schaltfläche EINSTELLUNGEN erreichen Sie das Dialogfeld, in dem Sieden Ablauf der Show bestimmen. Mit den beiden Schiebereglern lässt sich dieHäufigkeit der Bildwechsel und die Größe der Bilder in Prozent des Bildschirmsbestimmen. Vorgegeben wird von XP, dass die Bilder aus dem Ordner EIGENE

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto578

BILDER des jeweiligen Benutzers verwendet werden. Über DURCHSUCHEN kannaber auch jeder andere Bildordner gewählt werden.

4. Wenn Sie die Option KLEINERE BILDER STRECKEN aktivieren, werden kleinereBilder auf die im letzten Schritt eingestellte Bereichsgröße gezoomt, unter Beibe-haltung der Proportionen.

5. Falls Sie es wünschen, kann jeweils der Dateiname angezeigt werden. Diese Op-tion ist aber nur von Wert, wenn Sie sprechende Namen verwenden, sonst störtdie Anzeige eher.

6. Windows XP verwendet als Vorgabe nach dem Zufallsprinzip variierte Über-gangseffekte. Dies lässt sich hier auch abschalten, weil es meist eher nervt.

7. Sie können noch einstellen, dass auch per Richtungstasten zwischen den Bilderngewechselt werden kann, ohne den Schoner zu beenden. Wählen Sie dazu dieOption TASTATURBILDLAUF FÜR DAS ANZEIGEN VON BILDERN ZULASSEN.

8. Bestätigen Sie die Einstellungen und wählen Sie noch unter WARTEZEIT, wielange Windows XP bei fehlenden Benutzereingaben warten soll, bis der Schoneraktiviert wird.

Diashow-Alternativen

Die Diashow, die Windows XP als fertige Funktion enthält, ist sehr einfach zu nut-zen, lässt aber relativ wenig Gestaltungsspielraum. Wer z.B. die Diashow nutzenwill, um gezielt bestimmte Bildserien zu prüfen, findet in dem gern genutzten Free-ware-Programm IrfanView eine gute Alternative. Dieses Programm wird laufendverbessert, den folgenden Abbildungen liegt die Version 3.91 zugrunde.

Abbildung 14.6:Der Dialog für dieSlideshow in dem

Programm IrfanView.

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Diashow am PC Kapitel 14

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 579

Wenn Sie IrfanView installiert haben, können Sie mit DATEI/SLIDESHOW einen Dia-log öffnen, in dem Sie die Bilder für die Show nach Ordnern oder auch einzeln zu-sammenstellen. Sie können das Zeitintervall beliebig vorgeben. Optionen wie dieAnzeige der Dateinamen sind in bestimmten Situationen sehr praktisch.

Abbildung 14.7: Slideshow-Optionen.

Interessant ist insbesondere auch die Möglichkeit, verschiedene Sortierungen zuwählen. Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche SPEZIAL-OPTIONEN. Über die Schalt-fläche VOLLBILD-OPTIONEN lassen sich auf dem Register ANZEIGE Festlegungentreffen, was mit den Bildern bei der Wiedergabe geschehen soll und vor welchemHintergrund die Show ablaufen soll.

Abbildung 14.8: Allgemeine Optio-nen für die Anzeige in IrfanView.

Für die Vorführung kann beispielsweise ein anderer Gamma-Wert angegeben wer-den, der die Bilder generell etwas aufhellt oder abdunkelt, ohne dass die entspre-chenden Bilddateien geändert werden.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto580

Abbildung 14.9:Über diesen Dialog

kann die Showgespeichert werden.

Eine einmal gewählte Zusammenstellung lässt sich in einer Textdatei sichern undbei Bedarf erneut laden. Sie haben auch die Möglichkeit, über die Schaltfläche SPEI-CHERN ALS EXE/SCR die komplette Show wahlweise als eine selbstlaufende Präsen-tation oder als Bildschirmshow-Datei zu speichern. Dazu wird ein entsprechenderDialog angeboten. Um eine Show über die Schaltfläche AUF CD BRENNEN zusam-men mit dem Programm IrfanView auf eine CD zu kopieren, müssen Sie allerdingseine Vollversion des bekannten Brennprogramms Nero Burning ROM und ein spe-zielles Nero-Plug-In für IrfanView – nero.dll – installiert haben. Ob Letzteres derFall ist, sollten Sie über HILFE/INSTALLIERTE PLUGINS prüfen. Bei Bedarf könnenfehlende Komponenten über www.irfanview.com herunter geladen werden. Überdenselben Dialog kann auch eine Video-CD der Show erzeugt werden. Mehr Infor-mationen zu Video-CDs für Bilder finden Sie weiter unten.

Besonders ausgeprägt sind die Bildschirmshow-Optionen auch in dem Viewer, denNikon seinen Kunden über das Programm Nikon View zur Verfügung stellt.

Abbildung 14.10:Der Dialog für

Diaschau-Optionenin Nikon View stelltzahlreiche Layoutsfür die Anordnung

der Fotos zurVerfügung.

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Bilder auf eine CD kopieren Kapitel 14

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 581

14.2 Bilder auf eine CD kopierenDa Bilddateien – wie gesehen – ziemlich umfangreich werden können, bietet sich dieVerbreitung über CDs an. Wollen Sie Freunden oder Verwandten eine kompletteBildserie zukommen lassen, ist der elektronische Versand per E-Mail häufig immernoch zu aufwändig, es sei denn, die Gegenseite hat einen schnellen DSL-Zugangund eine Flatrate. CDs können natürlich auch für die eigene Sicherung gut genutztwerden, wie in Kapitel 13.2 bereits angesprochen.

Ähnlich wie bereits für Sounddateien beschrieben, lassen sich auch Bilddateien inWindows XP ohne zusätzliches Brennprogramm direkt aus einem Ordner auf eineCD brennen, wenn ein entsprechender Brenner an den PC angeschlossen ist. Dabeikann die CD schrittweise um neue Bilder erweitert werden.

Abbildung 14.11: Im Bildordner wird das Brennen auf CD direkt angeboten.

1. Wählen Sie im Windows Explorer einfach die Bilder aus, die Sie auf eine CDkopieren wollen, und benutzen Sie AUF CD KOPIEREN. Sind noch keine Bilderausgewählt, wird ALLE ELEMENTE AUF CD KOPIEREN angeboten. Es ist auchmöglich, das Symbol eines Bildordners oder eine Bildauswahl gleich auf dasSymbol des CD-Brenners zu ziehen.

Abbildung 14.12: Halbtransparente Anzeige der Dateien, die auf die CD gebrannt werden sollen.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto582

2. Die ausgewählten Dateien werden zunächst in dem Laufwerk zwischengespei-chert, das im Eigenschaftendialog des Brenners auf dem Register AUFNAHME

angegeben ist, und im Fenster des CD-Laufwerks als zum Schreiben markiertangezeigt.

Abbildung 14.13:Optionen für die Auf-

nahme bei einemCD-Brenner.

3. Wenn Sie sich an dieser Stelle entschließen, den Vorgang abzubrechen, könnenSie unter CD-SCHREIBAUFGABEN den Eintrag TEMPORÄRE DATEIEN LÖSCHEN be-nutzen. Mit DATEIEN AUF CD SCHREIBEN wird der eigentliche Schreibvorgangauf den eingelegten Rohling gestartet. Statt der Ordneraufgaben können Sieauch die entsprechenden Befehle im Kontextmenü des Brennersymbols benut-zen.

Abbildung 14.14:Vergabe eines

Namens für die CD.

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Bilder auf eine CD kopieren Kapitel 14

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 583

4. Im Dialog des eingeblendeten Assistenten zum Schreiben von CDs sollten Sienoch einen passenden Namen eingeben. Im letzten Schritt des Assistenten kön-nen Sie die Option JA, DIESE DATEN AUF EINE WEITERE CD SCHREIBEN markie-ren, wenn zusätzliche Kopien gebrannt werden sollen.

5. Nach dem Brennvorgang wird die CD ausgeworfen und der Zwischenspeicherwieder gelöscht, es sei denn, Sie brennen mit denselben Daten gleich noch einezweite CD. In diesem Fall wird die nächste CD angefordert.

Abbildung 14.15: Was soll nach dem Einlegen der Bild-CD geschehen?

6. Anschließend können Sie die CD testen. Ähnlich wie bei CDs mit Musikstückenwird auch beim Einlegen einer Bild-CD eine AutoPlay-Funktion angeboten. ImDialog können Sie wählen, ob die Bilder z.B. gleich in einer Diashow vorgeführtwerden oder ob sie an den Fotodruck-Assistenten zum Ausdruck übergehenwerden. (Dies gilt übrigens auch für den Fall, dass Bilder auf einem Zip-Lauf-werk oder einem externen Laufwerk an einer Firewire-Schnittstelle gespeichertwurden.)

Abbildung 14.16: Generelle Zuord-nung der AutoPlay-Aktion für einen bestimmten Inhalts-typ.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto584

Über das AUTOPLAY-Register des Eigenschaftendialogs Ihres CD-Brenners könnenSie die Zuordnung bestimmter AutoPlay-Funktionen zu den unterschiedlichen CD-Typen auch vorweg festlegen, etwa dass bei Bild-CDs immer gleich die Diashow ge-startet wird. Wählen Sie dazu im oberen Fenster das Symbol für Bilder und untendie entsprechende Aktion.

7. Wenn Sie ein CD-RW-Laufwerk haben und wieder beschreibbare CDs einsetzenkönnen, steht Ihnen auch die Möglichkeit zur Verfügung, direkt aus dem Kon-textmenü eines Bildordners oder einer Dateiauswahl – Klick mit der rechtenMaustaste genügt dazu – den Befehl SENDEN AN CD-RW-LAUFWERK zu verwen-den. Windows XP zeigt die Dateien, die sich bereits auf dem Laufwerk befinden,und die, die noch gebrannt werden sollen, in getrennten Gruppen an.

8. Befinden sich Bilder nicht in einem Bildordner, werden die Aufgaben zum Schrei-ben auf eine CD nicht direkt angeboten. Sie finden aber im Kontextmenü einerAuswahl von Dateien den Befehl SENDEN AN/CD-LAUFWERK. Oder Sie zieheneinfach die Dateien per Maus in das geöffnete Ordnerfenster des CD-Laufwerks.

14.3 Fotoalben für den PCWem die Funktionen, die die in Windows XP angebotenen Bild- und Fotoordnerschon mitbringen, nicht ausreichen, der findet ein wachsendes Angebot an Pro-grammen, die die Bildverwaltung in Form von Bilderalben betreiben. GemeinsamesMerkmal ist, dass für die Bilder jeweils Thumbnails generiert werden, um eineschnelle Übersicht über die Bildbestände zu ermöglichen.

14.3.1 IrfanView

Abbildung 14.17:Thumbnail-Ansicht

in IrfanView.

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Fotoalben für den PC Kapitel 14

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 585

Ein zwar etwas schmuckloses, dafür aber durchaus funktionsreiches Werkzeug isthier immer noch das schon angesprochene Bildverwaltungsprogramm IrfanView.Nach dem Start des Programms kann über DATEI/THUMBNAILS in die entsprechen-de Ansicht gewechselt werden. Im linken Teil des Fensters wird der Baum der Ord-ner angezeigt. Sobald Sie ein Ordnersymbol markieren, werden die Thumbnails fürdiesen Ordner erzeugt. Doppelklick auf eine Miniatur öffnet das Bild in der Einzel-ansicht. Mit ANSICHT/AKTUALISIEREN können die Miniaturen wieder auf den aktu-ellen Stand gebracht werden, wenn das Original mittlerweile geändert wurde.

Abbildung 14.18: Thumbnail-Optionen in IrfanView.

Über OPTIONEN/THUMBNAIL-OPTIONEN können Sie verschiedene Größen für dieVorschaubildchen wählen. Außerdem lassen sich die Miniaturen nach vielen ver-schiedenen Kriterien sortieren. Über das Kontextmenü einer Auswahl von Miniatu-ren stehen dann sofort zahlreiche Befehle zur Verfügung, um die Bildauswahl ineiner der möglichen Formen zu präsentieren: über den Drucker, per E-Mail, alsWebseite, als Slideshow.

Abbildung 14.19: Kontextmenü zu einer Bildauswahl.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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14.3.2 Adobe Photoshop Album 2.0

Einen Schritt weiter geht das kommerzielle Programm Adobe Photoshop Album2.0, von dem auch eine kostenlose Starter Edition über www.adobe.de erhältlich ist.Adobe verlangt nur eine Registrierung mit einem Registrierungscode, der perE-Mail geschickt wird. Wenn dieser eingegeben wird, ist das Programm entsperrt.

Im Unterschied zur Vollversion sind eine ganze Reihe von Exportfunktionen ge-sperrt, so die Erzeugung von VCD-Alben oder von Webgalerien. Auch ist nur einGesamtkatalog möglich.

Abbildung 14.20:Laden von Bildern

in ein Album.

Um ein Bilderalbum anzulegen, benutzen Sie die Schaltfläche FOTOS LADEN. Nunkönnen Bilder wahlweise von einer Kamera, einem Kartenleser, einem Scanner oderaus vorhandenen Bildordnern importiert werden. Um ein Album aus bestehendenBildern zu erzeugen, wählen Sie im Dialog den Ordner aus, der die Bilder enthält.Die vorhandenen Unterordner werden einbezogen, wenn die entsprechende Optionaktiviert ist.

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Fotoalben für den PC Kapitel 14

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Abbildung 14.21: Die Oberfläche von Adobe Photoshop Album 2.0 Starter Edition.

Die eingelesenen Bilder werden als Miniaturen angezeigt, die sich über das Listen-feld unten links nach den unterschiedlichen Pfaden, nach dem Erstellungsdatumoder in der Reihenfolge der Importstapel ordnen lassen.

Abbildung 14.22: Schnellansteuerung eines Aufnahme-monats.

Je nach der hier gewählten Einstellung lassen sich dann mit dem verschiebbarenReiter in der Navigationsleiste unterschiedliche Bildergruppen ansteuern, beispiels-weise die Bilder in einem bestimmten Monat, wobei das Diagramm die Menge derBilder andeutet. Mit den kleinen Grenzmarkierungen lässt sich der Navigations-bereich eingrenzen.

Was das Programm gegenüber anderen heraushebt, ist aber die Möglichkeit, Bildermit bestimmten Auszeichnungen zu versehen, die als Tags bezeichnet werden. Mit-hilfe dieser Tags lassen sich die Bilder sehr einfach katalogisieren. Das Programmgibt einige übergeordnete Kategorien vor, die dann in beliebige Unterkategorienaufgedröselt werden können.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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Abbildung 14.23:Anlegen neuer Tags.

Ist ein Tag verfügbar, kann es einer Bildauswahl leicht zugeordnet werden. Dazuziehen Sie einfach das Symbol des Tags aus der Tagleiste auf das entsprechende Bildoder die Auswahl. Eine kleine Kugel kennzeichnet die Tagzuordnung. Ein Klick indas Kontrollkästchen vor dem Tagsymbol startet dann sofort die Suche nach denBildern, die mit dem entsprechenden Tag ausgezeichnet sind.

Abbildung 14.24:Suche mit zuge-

ordneten Tags.

Das Programm stellt auch einfache Bildbearbeitungsfunktionen über die Schaltflä-che KORRIGIEREN zur Verfügung. Alternativ kann aber auch ein zugeordneter Bild-editor aufgerufen werden. Geänderte Bilder werden nicht anstelle des Originals ge-speichert, sondern mit dem Zusatz _edited. Die Vollversion erlaubt es, mehrereBilder gleichzeitig zu korrigieren, wo dies sinnvoll ist, etwa wenn eine Bildserie ins-gesamt zu dunkel aufgenommen ist.

Das Programm verwaltet den Katalog mithilfe von Dateien, die in dem verstecktenOrdner Anwendungsdaten/Adobe/Photoshop Album zu finden sind.

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Fotoalben für den PC Kapitel 14

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Abbildung 14.25: Die schnelle Fotokorrektur.

14.3.3 Picasa und andere

Eine reizvolle Alternative im Bereich der Bildverwaltungsprogramme ist das bereitsangesprochene Bildverwaltungsprogramm Picasa, das Google nach Übernahme dergleichnamigen Firma zur Verfügung stellt.

Abbildung 14.26: Albenansicht in Picasa.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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Das Programm baut ähnlich wie es der Windows Media Player mit Audio- undVideomedien tut, eine Bibliothek für Bilder mithilfe von Verknüpfungen auf dievorhandenen Bildbestände auf. Die Bildoriginale verbleiben an ihrem Platz. DieGröße der Miniaturen kann mit einem Regler stufenlos verstellt werden. Auch wer-den über die Schaltfläche EDIT PICTURE einfache Korrekturfunktionen angeboten.

Abbildung 14.27:Editierfunktionen

in Picasa.

Sind Bilder zum Druck ausgewählt, prüft das Programm automatisch, ob die Auf-lösung des Bilds für das vorgesehene Drucklayout passt, und es erlaubt Korrekturenam Druckauftrag.

Abbildung 14.28:Hinweis auf Bilder

mit zu geringerAuflösung.

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Fotoalben für den DVD-Player Kapitel 14

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Wenn Sie es zulassen, nimmt das Programm automatisch neue oder geänderteMedien in die Bibliothek auf, dazu wird ein Media Detector installiert, der auch imInfobereich der Taskleiste mit einem Symbol erscheint.

Eine sehr einfache Lösung für die Zusammenstellung und den Ausdruck von Albenbietet auch der Camedia Master von Olympus.

Abbildung 14.29: Eine leicht nutzbare Albenfunktion bietet auch der Camedia Master von Olympus.

Wenn die Bilder einem Album zugeordnet sind, können verschiedene Optionen fürden Ausdruck genutzt werden, so die Anordnung auf der Basis von einigen Vorla-gen, die Rahmung mit vorgegebenen Rahmen. Zu jedem Bild lassen sich Legendenüber die Text-Schaltfläche hinzufügen.

14.4 Fotoalben für den DVD-PlayerBilder auf dem PC-Monitor vorzuführen, ist in manchen Situationen vielleicht nichtdie optimale Lösung. Neuere Kameras bieten häufig auch die Möglichkeit, über einVideokabel die Bilder direkt auf dem Fernseher auszugeben. Allerdings ist dieseForm der Präsentation noch ziemlich schmucklos. Wenn Sie im Wohnzimmer einenDVD-Player an Ihren Fernseher angeschlossen haben, wird es Ihren Freunden undVerwandten gefallen, Ihre Urlaubsfotos vom Sofa aus zu genießen. Wir wollenIhnen an einem Beispiel zeigen, wie das möglich ist. Allerdings wird dafür Softwarebenötigt, die nicht umsonst zu haben ist.

Brennprogramme wie Nero 6 oder WinOnCD 6 bieten Funktionen an, um Serienvon Fotos auf einer CD in Form von menügesteuerten Alben zusammenzustellen.Dabei wird das Video-CD-Format verwendet, das in Kapitel 19 noch im Detail be-handelt wird. Dieses Format kann sowohl auf dem PC als auch auf Video-CD- und

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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den meisten DVD-Playern abgespielt werden. In den folgenden Abschnitten solleine kleine Anwendung mit Nero in der Version 6 durchgeführt werden. Das Pro-gramm unterstützt die Zusammenstellung einer Video-CD aus Bild- und Video-dateien mit den Dateierweiterungen wmf, tif, tga, png, pcx, pbm, ljp, jfif, jpeg, jpg,ico, bmp, mp4, m2v, dat, mpeg, mpg und avi.

Die Bilddateien werden für die CD in der für den DVD-Player geeigneten DVD-Auf-lösung (704x576) in das DAT-Format konvertiert und im Ordner SEGMENT ab-gelegt. Der Bereich der DVD-Tracks kann dann auf einem an einen Fernseher ange-schlossenen DVD-Player mithilfe der Fernbedienung vorgeführt werden. Zusätzlichkann auf der CD auch ein Bildordner erzeugt werden, in dem die Bilder im Origi-nalformat abgelegt werden.

Ein Album zusammenstellen

In diesem Abschnitt soll als kleines Beispiel für dieses attraktive Werkzeug eine CDerzeugt werden, in der Bilder von einem Besuch in Aachen dargeboten werden.

Abbildung 14.30:Start eines Video-

CD-Projekts fürein Bilderalbum

mit Nero 6.

1. Starten Sie Nero 6 über das STARTSMART-Symbol. Wählen Sie zunächst dasSymbol PHOTO UND VIDEO und darunter die Aufgabe VIDEO CD ERSTELLEN.Das Verfahren für das Format Super Video CD – mehr dazu in Kapitel 19 – istim Wesentlichen gleich, soll aber hier nicht vorgestellt werden.

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Fotoalben für den DVD-Player Kapitel 14

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Abbildung 14.31: Der Dialog für die Zusammenstellung der Video-CD.

2. In diesem Fall bietet das Programm für die nächsten Schritte die OberflächeNero Express an. Im ersten Schritt geht es nun um die Zusammenstellung derBildserien. Damit die Menüsteuerung eingerichtet werden kann, muss dazu dieOption VCD-Menü aktivieren ausgewählt sein.

3. Sollen die Bilder auf der CD separat gespeichert werden, kann der vorgegebeneOrdner Pictures auch geändert werden.

Abbildung 14.32: Auswahl der Bilder.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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4. Der nächste Schritt besteht aus der Auswahl der Bilder, die in das Album über-nommen werden sollen. Benutzen Sie dazu die Schaltfläche HINZUFÜGEN. ImDialog kann unter Dateitypen die Anzeige gleich auf das gewünschte Dateifor-mat – etwa JPEG – eingeschränkt werden. Wählen Sie dann die vorgesehenenOrdner oder einzelne Dateien aus und übernehmen Sie jeweils mit HINZUFÜGEN.Ist die Auswahl zusammengestellt, klicken Sie auf FERTIG. (Statt über diesenDialog lassen sich Bilder auch direkt vom Desktop oder aus einem Ordner in dasvorhergehende Dialogfeld ziehen.)

Abbildung 14.33:Die Trackliste nach

dem Hinzufügender Bilder.

5. Die ausgewählten Objekte erscheinen nun in der Liste. Die generierten Menü-seiten sind jeweils grau hinterlegt. Die Anzahl hängt davon ab, wie die aktuelleEinstellung für die Anzahl der Bilder pro Seite aussieht.

Abbildung 14.34:Optionen fürMenüseiten.

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Fotoalben für den DVD-Player Kapitel 14

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6. Wenn Sie eine Menüseite auswählen, kann über die Schaltfläche EIGENSCHAF-TEN und das Eigenschaftenregister festgelegt werden, wie lange die Pause zumnächsten Track dauern soll.

Abbildung 14.35: Eigenschaften für einzelne Bilder.

7. Ist ein Bild ausgewählt, liefert die Schaltfläche EIGENSCHAFTEN zwei Register.Unter MENÜ sollte ein passender Name für jedes Bild eingetragen werden. UnterEIGENSCHAFTEN kann neben der Wahl der Pausenlänge über die SchaltflächeEFFEKTE noch eine Wahl getroffen werden, wie die Bilder angezeigt werden.

Abbildung 14.36: Dialog für Vorführeffekte.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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8. Dabei stehen zahlreiche Filter zur Verfügung, die meist über einen Regler nocheingestellt werden können, wobei die Vorschau den Effekt anzeigt. FILTER AN-WENDEN übernimmt dann schließlich die gewählte Einstellung.

Abbildung 14.37:Optionen zum

Layout des Menüs.

9. Über die Schaltfläche Layout wird ausgewählt, wie die Bilder und Legenden aufden einzelnen Seiten platziert werden sollen.

Abbildung 14.38:Hintergrundoptionen.

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Fotoalben für den DVD-Player Kapitel 14

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10. Über HINTERGRUND kann den Bildern eine Farbe oder auch ein Bild hinterlegtwerden. Dabei lassen sich verschiedene Einstellungen wählen, wie das Bild dieSeite ausfüllt.

Abbildung 14.39: Textgestaltung.

11. Die Schaltfläche TEXT erlaubt die Eingabe einer Kopf- und Fußzeile und dieFormatierung der Texte mit den üblichen Dialogen für die Auswahl von Schrift-art und Schriftfarbe.

Abbildung 14.40: Vorschau auf eine Seite des Menüs.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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12. Zur Kontrolle wird das Ergebnis der Menügestaltung im Dialog ausgegeben.Wenn Ihnen diese Einstellungen gut gefallen, lassen sie sich über die Schaltflä-che ALS STANDARD SETZEN zur Vorgabe für weitere Projekte machen.

Abbildung 14.41:Brennoptionen.

13. Im nächsten Schritt werden dann nur noch die Einstellungen für das Brennender CD vorgenommen. Dabei sollte ein sprechender Titel für die CD vergebenwerden.

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Fotoalben für den DVD-Player Kapitel 14

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14. Ist der Vorgang abgeschlossen, kann das Projekt noch gespeichert werden.Dazu wird die Dateierweiterung nrv verwendet.

Abbildung 14.42: Das Projekt in der normalen Ansicht von Nero.

15. Diese Datei kann später erneut geöffnet werden, beispielsweise um das Albumum weitere Seiten zu erweitern. Dies geschieht in der normalen Nero BurningROM-Oberfläche, wenn Sie den Dateinamen doppelt anklicken. Über dieSchaltfläche NERO EXPRESS können Sie aber gleich wieder in die oben beschrie-bene Ansicht wechseln

Abbildung 14.43: Eine Seite des Albums, angezeigt von WinDVD.

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Kapitel 14 Diashows und Fotoalben

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16. Anschließend kann die CD mit einem geeigneten Video-CD-Player wieWinDVD auf dem PC getestet werden. Ansonsten steht der Vorführung auf demFernseher nichts mehr im Wege, wenn der angeschlossene DVD-Player dasVCD-Format akzeptiert. Per Fernbedienung lassen sich die einzelnen Seiten desBilderalbums bequem ansteuern.

Verschiedene Bildbearbeitungsprogramme mit Albumfunktionen wie etwa AdobePhotoshop Album 2.0 stellen ähnliche Möglichkeiten zur Verfügung.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 601

15 Fotodruck

Beim Druck von Fotos möchten Sie sicher gerne die Wahl haben, auch mehrere Bil-der auf einem DIN-A4-Bogen Fotopapier auszudrucken. Den meisten Kameras lie-gen Programme bei, die dafür verwendet werden können, mehrere Bilder auf einerSeite anzuordnen, etwa bei Canon das Programm PhotoRecord. Aber Windows XPhat auch an diesem Punkt etwas anzubieten, womit sich für viele Fälle durchausauskommen lässt.

15.1 Bilder selbst druckenAbbildung 15.1: Start des Fotodruck-Assistenten aus einem Bildordner.

1. Der Fotodruck-Assistent in Windows XP kann direkt aus dem Windows Explo-rer aufgerufen werden, wenn ein Bild- oder Fotoordner geöffnet ist. Sie könnenentweder direkt die Bildaufgabe BILDER DRUCKEN verwenden. Wenn der Ordnermarkiert ist, sind zunächst alle Bilder ausgewählt und Sie können die Auswahlinnerhalb des Assistenten wieder einschränken. Oder Sie wählen schon vorwegdie gewünschten Bilder im Ordner aus und benutzen dann AUSGEWÄHLTE BIL-DER DRUCKEN. In diesem Fall werden nur die ausgewählten Bilder im Assisten-ten angezeigt. Wird ein einzelnes Bild vorher ausgewählt, wird über BILD DRU-CKEN trotzdem die Liste aller Bilder des aktuellen Ordners angezeigt, wobei abernur das ausgewählte Bild abgehakt ist.

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Kapitel 15 Fotodruck

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Abbildung 15.2:Kontrolle derBildauswahl.

2. Im ersten Schritt können Sie die für den Druck vorgesehenen Bilder eines Ord-ners per Abhaken oder mit der Schaltfläche ALLE AUSWÄHLEN markieren. MitAUSWAHL AUFHEBEN lassen sich alle Markierungen in einem Zug löschen. Wennsich in einem Ordner Bilder unterschiedlicher Formate befinden, ist es häufigsinnvoll, zunächst nur die Bilder im Quer- oder im Hochformat auszuwählen,insbesondere dann, wenn mehrere Bilder je Seite zusammengestellt werden sol-len. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle Bilder in derselben Ausrichtungwiedergegeben werden. Ansonsten dreht der Assistent unter Umständen bei be-stimmten Layouts einzelne Bilder, damit sie in das Layout passen.

Abbildung 15.3:Wahl der gewünsch-

ten Druckoptionen.

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Bilder selbst drucken Kapitel 15

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3. WEITER führt zu den Druckoptionen. Wenn Sie mit verschiedenen Druckern ar-beiten, lässt sich hier der gewünschte Drucker auswählen. Die SchaltflächeDRUCKEINSTELLUNGEN öffnet den Dialog für die Eigenschaften des Druckers.Hier bestimmen Sie, ob Sie in Farbe oder Schwarzweiß drucken wollen und obein spezielles Papier verwendet werden soll. Die nicht ganz billigen Foto- oderGlossy-Fotopapiere machen das Druckergebnis allerdings erst zu der staunens-werten Attraktion, die inzwischen auf relativ preiswerten Tintendruckern derneuen Generation möglich ist. Meist erlauben die Druckertreiber auch noch spe-zielle Optimierungen für digitale Fotos wie hier bei dem Epson C70 die Einstel-lung PHOTOENHANCE, die spezielle Bildkorrekturen für Landschaft, Porträt etc.zur Wahl freigibt.

Abbildung 15.4: Entscheidung über das Layout.

4. Wenn Sie weitergehen, werden neben dem ganzseitigen Ausdruck auch vorgege-bene Layouts für mehrere bei Fotos typische Bildgrößen angeboten, um Bilderauf einer Seite zu verteilen. Wenn beim Fotodruck oder bei Laborabzügen einegute Qualität erreicht werden soll, ist eine Auflösung von 300 dpi optimal. Beieiner Kamera, die maximal 2,1 Megapixel liefert, sollte also möglichst ein Bild-format von 10x15 cm verwendet werden. Größere Formate führen zwangs-läufig zu einem Qualitätsverlust. Gibt man sich mit 200 dpi zufrieden, könnenvon dieser Kamera auch Abzüge im Format 13x18 akzeptabel sein. Der Assis-tent unterstützt neben ganzseitigen Ausdrucken und Kontaktauszügen folgendeFormate:

9x13 cm 10x15 cm 13x18 cm 20x25 cmPassbildformat

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Kapitel 15 Fotodruck

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5. Über das Feld ZU VERWENDENDE BILDANZAHL lässt sich einstellen, wie viele un-terschiedliche Bilder pro Seite gedruckt werden sollen. Wenn Sie also ein Bildmehrmals auf einem Bogen ausdrucken wollen, um diesen später auseinander zuschneiden, lässt sich das hier einstellen. Wenn Sie die Layoutwahl bestätigen,wird der Druck entsprechend vorbereitet. FERTIG STELLEN startet den Ausdruck.

Zuschnitt und Ausrichtung

Bei der Wahl des Ausgabeformats sollten Sie beachten, dass die bei Fotos üblichenStandardformate mit einem Seitenverhältnis von etwa 2:3 arbeiten, die digitalenBilder von der Kamera aber in der Regel mit einem Seitenverhältnis von etwa 3:4angelegt werden. Die Fotoformate haben sich als typische Kleinbildformate einge-bürgert, während die digitalen Formate an den Bildschirmformaten orientiert sind.

Manche Kameras lassen sich auf Formate mit dem Seitenverhältnis 2:3 umstellen.Ist diese Option nicht vorhanden, gibt es bei der Fotoausgabe zwei Möglichkeiten,die Unterschiede zu überbrücken. Im ersten Fall werden auf dem Foto an zwei Sei-ten notfalls Streifen freigelassen, im anderen Fall wird das Foto so beschnitten, dasses zu dem jeweiligen Fotoformat passt. Bei diesem Verfahren gehen zwangsläufigTeile des Originalbilds im Druckbild verloren. Diese Lösung ist eigentlich nicht ak-zeptabel, leider wird sie aber nicht nur von dem Windows Fotodruck-Assistentenverwendet. Auch wenn Sie, wie weiter unten beschrieben, den Fotodruck an einenDienstleister weitergeben, kann sich diese »brutale« Lösung ergeben. Es ist deshalbratsam, Anbieter in diesem Punkt vorher zu befragen. Einige Anbieter erlauben aberinzwischen auch einen Zuschnitt auf digitale Bildformate.

Die folgende Tabelle stellt einige der üblichen Formate gegenüber:

Tabelle 15.1:Standardformate

für Fotos und ver-gleichbare digitale

Bildformate

Der Fotodruck-Assistent schneidet die Bilder bei fast allen Formaten zu und drehtsie notfalls auch, falls etwa Hoch- und Querformate gleichzeitig ausgewählt wur-den. Hier ein Beispiel:

Digitales Format Fotoformat Digitales Format Fotoformat

10x13 cm 9x13 cm 20x27 cm 20x30 cm

11x15 cm 10x15 cm 30x40 cm 30x45 cm

13x17 cm 13x18 cm

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Bilder selbst drucken Kapitel 15

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 605

Abbildung 15.5: Wenn gleichzeitig ein Bild im Hochformat und ein Bild im Querformat ausge-wählt wird …

Abbildung 15.6: … dreht der Assis-tent im Albumformat eines der Bilder.

Der Assistent schneidet Bildteile in solchen Fällen ziemlich unsanft weg, wenn sienicht in das Layoutmuster passen. Das macht sich insbesondere auch dann bemerk-bar, wenn Sie die Bildgröße vorher manuell verändert haben, etwa um einen besse-ren Bildausschnitt zu erhalten. Wenn Sie ein Bild in einer bestimmten Bildgröße auf-genommen haben, sollten Sie beim Ausschneiden möglichst die Proportionenbeibehalten, die einem der vorgegebenen Bildformate entsprechen.

Insbesondere, wenn Sie jeweils mehrere Bilder auf ein Blatt drucken wollen, ist essinnvoll, die Dateien vorher nach den Abmessungen zu gruppieren, wie oben schonbeschrieben wurde. Wenn Sie jeweils nur die Bilder mit derselben Abmessung in derOrdneransicht auswählen und erst dann den Fotodruck-Assistenten aufrufen,haben Sie von vornherein die Gewähr, dass die Bildgrößen zueinander passen.

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Kapitel 15 Fotodruck

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto606

Kontaktbögen drucken

Unter den Layouts kann auch ein Kontaktbogen ausgewählt werden, der bis zu 35Bilder pro Seite enthalten kann. Dabei werden die Dateinamen der Bilder mit aus-gedruckt. Das ist ganz praktisch, wenn es darum geht, wer wie viele Kopien vonwelchem Foto haben will. Nicht jeder hängt ja schon am Netz und kann so etwasper E-Mail erledigen.

Abbildung 15.7:Vorschau auf einen

Kontaktbogen.

Alle Bildbearbeitungsprogramme stellen ebenfalls in mehr oder weniger großemUmfang spezielle Druckfunktionen zur Verfügung. Die Abbildung zeigt den DialogDRUCKEN in dem Programm Nikon View.

Abbildung 15.8:Nikon lässt weiße

Ränder wahlweise zu.

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Druckaufträge für Fotostudios Kapitel 15

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 607

Hier können Sie neben zahlreichen Seitenlayouts insbesondere auch wählen, ob Bil-der mit oder ohne Rand gedruckt werden sollen.

15.2 Druckaufträge für FotostudiosFotos selbst auf Fotopapier auszudrucken, ist einfach eine großartige Sache, auchwenn die Papiere und insbesondere die Farbtinten im Augenblick völlig überteuertsind. Wer keinen solchen Drucker zur Verfügung hat, kann seine Bilder zu einemörtlichen Fotostudio bringen und sich Abzüge davon machen lassen. Obwohlinzwischen auch einige Fotoläden solche Aufträge mithilfe von Tintenstrahl-Foto-druckern erledigen, erhalten Sie in der Regel Abzüge, die sich von normalen Foto-abzügen nicht mehr unterscheiden. Meist ist übrigens ein Kontaktabzug oderIndex-Print mit im Preis inbegriffen. Werden die Daten nicht per CD angeliefert,kann auch die Ausgabe auf CD mit einem integrierten Viewer zum Leistungsum-fang dazugehören.

15.2.1 DPOF-Aufträge

Wenn Sie Fotos von einem örtlichen Dienstleister entwickeln lassen, können Sie inder Regel über das Menü der Kamera oder über eine Funktion der beiliegendenSoftware auf dem Datenträger der Kamera pro Bild eintragen, wie oft das Bildkopiert werden soll und in welchem Format. Auch das Aufnahmedatum und dieDateinummer können mit ausgegeben werden. Diese Angaben entsprechen demDigital Print Order Format (DPOF).

Die folgende Abbildung zeigt als Beispiel den Dialog, den das Programm Zoom-Browser EX, das den Kompaktkameras von Canon beiliegt, in dem Modul Came-raWindow über EINSTELLUNGEN/DIA/DPOF anbietet. Für jedes Bild kann einzelndie Zahl der Kopien eingetragen werden. Mit IN KAMERA SPEICHERN werden dieAngaben auf die Speicherkarte übernommen.

Abbildung 15.9: Angaben für den Druck lassen sich mit den Bildern speichern.

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Kapitel 15 Fotodruck

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto608

Diese Vorgehensweise ist allerdings nur dann von Nutzen, wenn der Fotodienstleis-ter den Druckauftrag direkt von der Speicherkarte ausführt.

15.2.2 Anlieferungsformen

Falls Sie dem Dienstleister die Bilder direkt per Speicherkarte anliefern, wird Ihnenvielleicht eine der digitalen Ladestationen – order station – angeboten, die die Datenin der Regel auf einen anderen Datenträger kopiert, etwa eine CD. Über die Stationkönnen meist genaue Angaben zum Druckauftrag eingegeben werden, also zumBildformat, zur Art des Papiers – matt/halbmatt/glänzend – oder zum Beschnitt,manchmal sind auch noch einfache Korrekturen bezüglich der Bildqualität möglich.

Wenn Sie die kostbaren Speicherkarten nicht so gerne aus der Hand geben, könnenSie die Bilder auch selbst noch auf eine CD kopieren und diese im Fotoladen abge-ben. In diesem Fall können auch andere Formate zur Übergabe verwendet werden,etwa TIFF oder auch PSD. Bei TIFF-Bildern sollte aber beachtet werden, dass keineLZW-Komprimierung verwendet wird, weil der Dienstleister die Fotos sonst viel-leicht nicht verarbeiten kann. Fotos im RAW-Format werden ebenfalls meist nichtunterstützt, diese sollten als vorher in JPEG oder TIFF konvertiert werden.

15.3 Bilder über Internetdienstleister entwickeln lassenWer nicht selbst drucken, sich aber auch den Gang zu einem lokalen Fotostudiosparen will, findet in Windows XP noch einen besonderen Komfort eingebaut. Vonjedem Bildordner aus lassen sich mit ein paar Mausklicks und ein paar EingabenFotoabzüge über das Internet bestellen. Die Bilddaten werden dazu über das Netzan spezielle Onlinedienstanbieter geschickt. Auf diese Variante sollte Sie allerdingsnur setzen, wenn Sie eine schnelle Internetverbindung besitzen.

15.3.1 Online-Bestellungen per Assistent

Diese direkte Verknüpfung von Windows XP mit Webdiensten wie den Fotostudiosist ein typisches Beispiel für die immer stärkere Verzahnung mit dem Internet. ImAugenblick ist die Liste der Anbieter noch etwas eingeschränkt, aber das wird sichmit der zunehmenden Verbreitung digitaler Kameras vermutlich bald ändern. Jeeinfacher der Bestell- und der Zahlungsvorgang geregelt ist, umso mehr werden sol-che Dienste für das Netz angenommen. Windows XP hat dafür einen speziellenAssistenten, der den Kunden durch den gesamten Bestellvorgang führt. Wie dieserVorgang abläuft, ist allerdings je nach Anbieter etwas unterschiedlich.

Die folgende Beschreibung zeigt Ihnen beispielhaft das Verfahren für eine Bestel-lung bei Foto Quelle und Karstadt. Das soll aber bitte nicht als besondere Her-vorhebung gerade dieses Dienstanbieters verstanden werden. Die Verfahren bei denanderen Anbietern sind sehr ähnlich.

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Bilder über Internetdienstleister entwickeln lassen Kapitel 15

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Abbildung 15.10: Aufruf der Online-Bestellung aus einem Bildordner.

1. Stellen Sie zunächst eine Internetverbindung her und wählen Sie anschließendden betreffenden Bildordner oder eine Auswahl von Bildern darin. Der Ansichts-modus im Ordner wird im folgenden Dialog übernommen.

2. Benutzen Sie in der Aufgabenleiste ABZÜGE ONLINE BESTELLEN, um den Assis-tenten für die Online-Bestellung von Abzügen zu starten.

Abbildung 15.11: Überprüfung der Bildauswahl.

3. Der erste Dialog erlaubt es Ihnen zunächst noch einmal, die Auswahl der Bilderzu überprüfen oder zu ändern.

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Kapitel 15 Fotodruck

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto610

Abbildung 15.12:Auswahl derDruckfirma.

4. Anschließend wählen Sie einen Anbieter aus und geben in den weiteren Schrittendie nötigen Daten für die Abwicklung der Bestellung ein.

Abbildung 15.13:Auswahl derVersandart.

5. Bei dem Anbieter Foto Quelle und Karstadt können Sie wählen, ob Sie die Bilderper Post empfangen oder bei einem örtlichen Händler abholen wollen. Letzteresspart die Versandkosten. Mögliche Händler in Ihrer Nähe werden über dieSchaltfläche HÄNDLER SUCHEN ermittelt.

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Bilder über Internetdienstleister entwickeln lassen Kapitel 15

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 611

Abbildung 15.14: Wahl des Standard-formats und der Standardanzahl.

6. Im nächsten Dialog werden zunächst ein Standardformat und die Vorgabe fürdie Anzahl der Kopien ausgewählt. Die Festlegung an dieser Stelle kann dann füreinzelne Bilder im späteren Dialog korrigiert werden, falls dies notwenig ist.Neben der Ausgabe als Foto kann hier aber auch der Druck auf ein T-Shirt, eineTasse etc. gewählt werden, wie die Abbildung zeigt. Das Listenfeld bietet eineReihe von Formaten an, die für Fotos üblich sind.

Abbildung 15.15: Detailangaben zu Formaten und Kopienanzahl.

7. Anschließend können Sie für jedes einzelne der ausgewählten Bilder die genaueAnzahl der Kopien und das individuelle Bildformat auswählen. Diese Einstel-lung überschreibt dann die im letzten Schritt getroffene Vorgabe.

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Kapitel 15 Fotodruck

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Abbildung 15.16:Bei Bedarf kann

der Bildzuschnittgeändert werden.

8. Über die kleine Schaltfläche mit der Schere lässt sich sogar ein bestimmter Bild-ausschnitt festlegen.

Abbildung 15.17:Bildübertragung an

den Dienstleister.

9. Im folgenden Schritt geben Sie Ihre Kundendaten ein und starten die Bildüber-tragung an die Druckfirma. Hier ist es natürlich von Vorteil, wenn Sie übereinen schnellen DSL-Zugang verfügen, denn für hoch auflösende Fotoabzügefallen in der Regel eben ganz beträchtliche Datenmengen an.

10. Zum Schluss erhalten Sie noch einmal eine Übersicht über die Daten des Druck-auftrags. Der Preis wird beim Ausfüllen der Dialogfelder fortlaufend neu be-rechnet. Der Anbieter verschickt eine E-Mail zur Bestätigung des Auftrags, dieeinen Link zur Auftragsverfolgung enthält, so dass Sie jederzeit prüfen können,wie es um den Druckauftrag steht.

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Bilder über Internetdienstleister entwickeln lassen Kapitel 15

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15.3.2 Bestellungen über den Webbrowser

Über das Internet lassen sich natürlich auch zahlreiche andere Angebote nutzen, dieeigene Verfahren für den Bestellvorgang und das Hochladen der Fotos anbieten,etwa www.bilderservice.de, um nur den bekanntesten zu nennen. Das Angebot vonbilderservice kann direkt über den Internet Explorer oder einen anderen Browsergenutzt werden. Um an dem Dienst teilzunehmen, ist eine Anmeldung erforderlich.Die Abbildung zeigt, wie der Zugang im Moment aussieht.

Abbildung 15.18: Druckauftrag über den Webbrowser.

Bevor Sie die Seite aufrufen, ist es ratsam, die Bilder möglichst in einem Ordner zu-sammenzustellen, damit die Auswahl später einfacher vonstatten geht. Wird dieSchaltfläche für eine Express-Bestellung benutzt, haben Sie zwei Möglichkeiten: Dieeine verwendet ein spezielles ActiveX-Steuerelement, dessen Download Sie aller-dings zulassen müssen. Die Bilder oder Bildordner können dann einfach auf einenroten Knopf gezogen werden, um das Hochladen zu starten. Da aus Gründen derSicherheit nicht jeder solche Steuerelemente zulässt, wird alternativ die SchaltflächeZUM HTML-UPLOAD angeboten.

Abbildung 15.19: Schnelles Hoch-laden über ein Steuerelement in der Webseite.

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Kapitel 15 Fotodruck

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Die meisten Anbieter in diesem Bereich erlauben es Ihnen, die hochgeladenen Bilderauch längere Zeit auf dem Server in Alben zu verwahren, so dass spätere Nachbe-stellungen daraus vorgenommen werden können.

Wenn man die Preise der Internetanbieter mit denen für den Druck mit eigenem Fo-topapier und Farbpatronen vergleicht, schneiden die Internetangebote insgesamtganz gut ab, insbesondere, wenn Sie den Zeitaufwand für die eigene Druckerei mitin die Rechnung einbeziehen.

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Teil 4Video

Kapitel 16:Videosequenzen digitalisieren und rippen 617

Kapitel 17:Videofilme schneiden und mastern 645

Kapitel 18:Videoaufnahmen mit Movie Maker 2 721

Kapitel 19:VCDs und S-VCDs erstellen 747

Kapitel 20:Video-DVDs erstellen 763

Kapitel 21:Video-CDs und -DVDs abspielen 779

Kapitel 22:Filme versenden und im Webveröffentlichen 783

Kapitel 23:Pocket- und Multimedia-PC im Verbund 787

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16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

Bevor Sie mit der Bearbeitung von Filmmaterial auf dem PC beginnen können, müs-sen Sie zunächst das vorhandene Filmmaterial in ein verarbeitbares Format umwan-deln. Dieser Vorgang wird als Digitalisieren bezeichnet. Im Rahmen der Digitalisie-rung können Sie auf analoge und digitale Einspielgeräte zurückgreifen und so auchältere Filme in die Zukunft hinüberretten.

16.1 DivX und Co. – Formate und CodecsKönnen Sie bei selbst erstellten Filmen über das verwendete Videoschnittprogrammdas Zielformat nach Bedarf wählen, müssen Sie bei frei verfügbaren Medien, vor-handenen Aufzeichnungsprogrammen oder Filmen auf vorgegebene Formate zu-rückgreifen. Zur Weiterverarbeitung können Sie jedoch auch exotische und Sonder-formate nach Bedarf umwandeln. Grundlage dafür sind die Codecs, die für dasKodieren und Dekodieren erforderlich sind und auch eine Formatumwandlung er-lauben.

Obgleich immer mehr Videoschnittprogramme gängige Formate für das Importie-ren oder auch Exportieren von Filmen anbieten, ist die Übernahme vorhandenerFilme nicht immer problemlos. Nur wenige Programme unterstützen beispielsweiseQuickTime- oder auch Real Media-Dateien und auch die Übernahme speicherscho-nender Filme im DivX-Format wird nur selten angeboten. Auch die Anlage vonFilmdateien im DivX- und MPEG4-Format wird nur von wenigen Schnittprogram-men direkt unterstützt. Allerdings bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Sie aufdiese Formate verzichten müssen. Abhilfe schaffen spezielle Codecs, die Sie jederzeitunter Windows einrichten können. Der Begriff Codec setzt sich aus den Begriffencompressor und decompressor zusammen und beschreibt gleichermaßen derenFunktion. Ein Codec ist für das Komprimieren und Dekomprimieren von Video-oder auch Audiodaten verantwortlich. Zu den bekanntesten Codecs für Videodatenzählen MPEG, DivX, Indeo oder auch Cinepak.

Die nachträgliche Installation zusätzlicher Codecs verleiht nicht nur bestehendenProgrammen mit Codec-Anbindung neue Funktionalitäten und Formate, sondernstellt entsprechend auch erweiterte Funktionalitäten für diverse Aufzeichnungspro-gramme und Konvertierprogramme bereit. Häufig sind die entsprechenden Codecsbereits Bestandteil von Programmen für die Videofilmbearbeitung und Konvertie-rung. Fehlt Ihnen eine Funktionalität, reicht häufig die Nachinstallation des ent-sprechenden Codecs. Eine Vielzahl unterschiedlicher Codecs sind kostenfrei im In-ternet verfügbar. Dort finden Sie auch Tools und Programme, die Ihnen bei derFormatumwandlung behilflich sein werden (vergleiche Tabelle). An dieser Stelle

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto618

wird angenommen, dass Sie die Codecs, die Sie zur Formatumwandlung benötigen,bereits aus dem Internet heruntergeladen und lokal installiert haben. Die Installa-tion selbst variiert je nach Codec, wird aber standardmäßig mithilfe von gesonder-ten Installationsprogrammen durchgeführt.

Tabelle 16.1:Internetadressen mit

Informationen,Programmen undCodecs aus dem

Freeware-Bereich fürdie Formatumwand-

lung (Stand 10/2004,alle Angaben ohne

Gewähr!).

Tool/Codecs Version Funktion Kurzbeschreibung

DVDx 2.3 http://www.labdv.com/dvdx/download.php

http://www.afterdawn.com/software/video_software/dvd_rippers/dvdx.cfm

Konvertierung DVDx ist ein Hilfsprogramm, über das DVDs auf VCDs, S-VCDs sowie in das DivX-Format umgewandelt werden können. Der praktische Einsatz dieses Hilfsprogramms wird in Kapitel 20.2 beschrieben.

TMPGenc 2.5.2.1 http://www.tmpgenc.net/e_main.html

Konvertierung Mit diesem Encoder-Tool kön-nen AVI-Filmdateien in MPEG1- und MPEG2-Videofilme umge-wandelt werden.

Flask MPEG 0.78 http://go.to/flaskmpeg Konvertierung Mit FlaskMPEG, das unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht wurde, kön-nen digitale Videofilme in MPEG- und andere Formate umgewan-delt werden. Das Programm unterstützt softwareseitiges MPEG1/MPEG2-Dekodieren sowie das Umwandeln von VCD/S-VCD/DVD-Formaten.

XMPEG 4.5 http://www.freenet.de/freenet/computer_und_technik/software/dvd_software/xmpeg/

http://www.tnh.hits4.net/dvdvideo/daten/xmpeg_45.exe

Konvertierung Tool zur Konvertierung von DVDs in das DivX-Format, wobei der DivX-Codec nicht Bestandteil der Software ist und gesondert eingerichtet werden muss.

XMPEG 5.03 http://www.computerbase.de/downloads/software/multimedia/xmpeg/

http://www.pc-facile.com/XMPEG_s44/

Konvertierung Dieses Programm ist eine über-arbeitete Fassung von Flask-MPEG, die sich durch eine verbesserte Benutzeroberfläche und Menüführung auszeichnet. Der DivX-Codec gehört ebenso wie bei FlaskMPEG nicht zur Software.

Page 619: Audio - Video - Foto

DivX und Co. – Formate und Codecs Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 619

Tabelle 16.1:Internetadressen mit Informationen, Programmen und Codecs aus dem Freeware-Bereich für die Formatumwand-lung (Stand 10/2004, alle Angaben ohne Gewähr!).(Forts.)

Tool/Codecs Version Funktion Kurzbeschreibung

Sceneo VCopy http://www.sceneo.tv/modules.php?name=Downloads&d_op=viewdownload&cid=1

Konvertierung Das Freeware-Programm kon-vertiert DVDs, S-VCDs oder AVIs in unterschiedliche Formate.

Riva FLV Encoder http://www.rivavx.com/index.php?downloads&L=0

Konvertierung Programm, über das Sie Video-filmdateien in das Flash Video-Format umwandeln können. Über den kostenfreien RIVA FLV Player können Sie die konvertier-ten Videos sehr leicht auf andere PCs verteilen.

RAD Video Tools 4.1f-1.6e (Bink Video)

http://www.radgametools.com/#Bink

Konvertierung Video-Codec, der insbesondere in Spielen zum Abspielen von Animationen genutzt wird und sich durch einen geringen Speicherbedarf und hohe Bild-qualitäten auszeichnet und für den ein spezielles SDK (Software Development Kit) verfügbar ist.

Virtual Dub 1.50 http://www.virtualdub.com/ Konvertierung Virtual Dub ist ein weiteres Pro-gramm, mit dem Sie Videofilm-formate (AVI/ASF/MPEG) umwandeln können. Das Pro-gramm unterstützt alle Codecs, die aktuell unter Windows einge-richtet wurden.

3ivx Delta4 v4.5.1 http://www.3ivx.com/ Codec 3ivx ist ein weiterer MPEG4-Codec, der um diverse Zusatz-tools und Filter erweitert wurde. Er unterstützt QuickTime, Direct-Show und Video für Windows.

DixX Free http://www.divx.com/divx/?src=toptab_divx_from_/software/index.php

Codec Einer der bekanntesten Codecs überhaupt, der sich durch hohe Qualität und Videokomprimie-rung auszeichnet. Mittlerweile sind bereits viele eigenständige Player verfügbar, die Filme im DivX-Format ohne PC abspielen können. CDs mit DivX-Spielfil-men haben trotz eingeschränkter Speicherkapazität DVD-Qualität. Damit eignet sich das DivX-For-mat hervorragend zur Anlage von Sicherungskopien.

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto620

Tabelle 16.1:Internetadressen mit

Informationen,Programmen undCodecs aus dem

Freeware-Bereich fürdie Formatumwand-

lung (Stand 10/2004,alle Angaben ohne

Gewähr!).(Forts.)

Tool/Codecs Version Funktion Kurzbeschreibung

XviD http://www.xvid.org/ Codec Open Source-Projekt, das sich dem Nachbau eines MPEG4-Codecs widmet. Es wird mitsamt der Quelltexte aber derzeit nicht mit einem Windows-Installa-tionsprogramm ausgeliefert. Sie können den Codec auch unter Linux nutzen.

HelDecPak 8/2004

http://heldecpack.helten.dk/ Codec Sammlung unterschiedlicher Codecs.

ATV2000 http://mikecrash.wz.cz/ Tools Aufzeichnungsprogramm für TV-Karten und darüber abgespielte Fernsehsendungen. Das Pro-gramm unterstützt mehrere TV-Karten und zeichnet in unter-schiedliche Formate auf, die aktuell über Codecs auf dem jeweiligen Rechner verfügbar sind.

EO Video 1.36 http://217.172.188.174/multimedia/video/tools/p02743.asp

Tools (Trial, 30 Tage)

Mit diesem Programm können Videofilme der Formate AVI (ein-schl., DivX-Format), MPEG1/2, Windows Media (ASF, WMV), Real Media (RM, RAM) und QuickTime (MOV) abgespielt und in andere Formate konver-tiert werden.

VideoInspector 1.2

http://www.kcsoftwares.com/index.php?download

http://www.free-codecs.com/VideoInspector_download.htm

Tools Mit diesem Programm legen Sie Informationen zu eingerichteten Codecs und interne Informatio-nen zu Filmdateien unterschiedli-cher Formate offen.

Diverse http://german.doom9.org/index.html

Tools, Codecs, Informationen

Eine Sammlung von Informatio-nen, Tools und Codes für die Videofilmbearbeitung und -kon-vertierung finden Sie unter die-ser Internetseite.

Diverse http://www.moviecodec.com/video/

Codecs Über diese Internetseite, erhal-ten Sie Zugriff auf alle gängigen Codecs wie Indeo, DivX, XviD, 3ivx, OpenDivX oder auch MPEG-4.

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DivX und Co. – Formate und Codecs Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 621

16.1.1 Codecs und Videoformate unter der Lupe

Bevor Sie neue Codecs einrichten, sollten Sie zunächst prüfen, welche bereits aufIhrem Rechner eingerichtet sind. Wie bereits erwähnt, wird zwischen Video- undAudiocodecs unterschieden. Unter Windows XP können Sie die entsprechendenInformationen zu den bereits eingerichteten Codecs direkt über das Systemsteue-rungsmodul Sounds und Audiogeräte abrufen. Auch wenn der Name des Modulsselbst nicht auf Videoeinstellungen schließen lässt, werden darüber auch die Video-codecs verwaltet.

1. Wechseln Sie zur Anzeige der Videocodecs im Dialog Eigenschaften von Soundsund Audiogeräte auf die Registerseite Hardware. Markieren Sie per Listenfeldden Eintrag Videocodecs und wählen Sie die Schaltfläche Eigenschaften an.

2. Im nun angezeigten Eigenschaftendialog der Videocodecs brauchen Sie nur nochauf die Registerseite Eigenschaften zu wechseln und schon sehen Sie die Liste deraktuell eingerichteten Videocodecs. Jeder angewählte Codec kann nach Markie-rung mithilfe der Schaltfläche ENTFERNEN gelöscht werden.

Abbildung 16.1: Abfrage der ein-gerichteten Video-codecs unter Windows XP.

Alternativ können Sie die Codecs auch über das Hilfsprogramm VideoInspector ab-fragen. Sie starten das Programm nach der Einrichtung durch einen Doppelklick aufdas gleichnamige Desktopsymbol. Die eingerichteten Videocodecs werden nach An-wahl der Symbolschaltfläche Codecs in einem gesonderten Dialog ausgegeben.Über das Kombinationslistenfeld des Dialogs können Sie optional auch die Audio-codecs abfragen. Ein Entfernen von Codecs wird nicht angeboten. Allerdings kön-nen Sie über das Programm AVI-, Matroska-, MPEG- und QuickTime-Dateienanalysieren. Wählen Sie dazu nach Anwahl von SUCHEN die zu analysierendeVideofilmdatei per Dateiauswahldialog aus und bestätigen Sie mit ÖFFNEN. Sie er-halten nun die internen Informationen zur Video- und Audiokodierung angezeigt.Ferner wird durch grafische Symbole angezeigt, ob die erforderlichen Codecs be-reits installiert sind oder nicht. Die Codecs werden in jedem Fall für das Abspielen

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

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auf dem lokalen Computer benötigt. Sind die Codecs nicht vorhanden, können Siediese nach Anwahl der Download-Schaltflächen über das Internet herunterladen.

Abbildung 16.2:Vereinfachte Codec-

Analyse mit demVideoInspector.

Nachträglich eingerichtete Codecs, die Probleme mit spezieller Schnitt- und Video-software auslösen, sollten Sie mithilfe des Systemsteuerungsmoduls Sounds undAudiogeräte wieder entfernen.

16.1.2 Spezialformate beim Videoschnitt

Nachdem Sie die erweiterten Codecs eingerichtet haben, stehen diese auch in wich-tigen Programmen zur Videofilmbearbeitung zur Verfügung. Dies soll hier an denProgrammen Pinnacle Studio 9 und Ulead VideoStudio 8 exemplarisch gezeigt wer-den. Sie können mithilfe der Codecs nicht nur Filmdateien der entsprechenden For-mate laden, sondern bearbeitete Filme auch in diesen Formaten abspeichern.

Das Laden von Videofilmen erfolgt in Pinnacle Studio über die Registerseite Bear-beiten. Wählen Sie im Clip-Vorschaubereich zunächst das Ordnersymbol an. Sie ge-langen daraufhin in einen Dateiauswahldialog, in dem die Dateitypen AVI undMPEG angeboten werden. Hinter AVI-Dateien können sich Dateien verbergen, diemit speziellen Codecs verschlüsselt wurden. Häufig verwenden andere Formateaber auch eigenständige Dateikürzel. Div und Divx wird neben dem Kürzel AVIhäufig für Filme im DivX-Format genutzt. Damit Pinnacle Studio das Format er-kennt und die Codec-Zuordnung korrekt vornimmt, sollten Sie dieses Dateikürzelvorab in AVI umwandeln. Um andere Dateiformate angezeigt zu bekommen, müs-sen Sie als Dateityp den Eintrag ALLE DATEIEN wählen. Anschließend wählen Siedie Datei und bestätigen mit ÖFFNEN. Im Hintergrund sollte nun bereits der zuge-hörige Codec aktiv werden. Treten dabei Probleme auf, wird dies entsprechend perDialog gemeldet, ansonsten wird der Film unmittelbar importiert.

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DivX und Co. – Formate und Codecs Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 623

Herunterladbare Filme und Trailer im DivX-Format finden Sie im Internet auf derSeite http://www.divx.com/movies. Wenn Sie zum Abspielen von DivX-Filmen denkostenfreien DivX-Player nutzen, sollten Sie darauf achten, dass die Hardware-beschleunigung in den Anzeigeeigenschaften aktiviert ist. Ansonsten erhalten Sie dieFehlermeldung, dass die Filmdatei nicht gültig ist.

Nach dem Import können Sie wie gewohnt mit der Filmbearbeitung fortfahren. Umden Film nach der Bearbeitung in einem gesonderten Format zu sichern, wechselnSie im Hauptdialog auf die Registerseite Film erstellen und wählen dort die Schalt-fläche AVI und anschließend EINSTELLUNGEN an. Achten Sie im nun geöffnetenDialog darauf, dass Sie die Option Alle Codecs auflisten markiert haben. Nur dannwerden alle verfügbaren Codecs auch im Dialog zur Anzeige gebracht und könnenfrei gewählt werden. Einige Codecs, wie 3ivx oder auch DivX Pro stellen gesonder-te Konfigurationsdialoge bereit, die Sie durch Anwahl der Schaltfläche OPTIONEN

anzeigen lassen. Die Einstellungen selbst variieren je nach Codec. Stellt ein Codeckeine Optionen bereit, wird die Schaltfläche ausgegraut. Um die Einstellungen zutesten, können Sie eine kleine Filmsequenz in unterschiedlichen Varianten rendernund vergleichen. Die Kontrolle können Sie auch im Vorschaubereich von PinnacleStudio durch erneutes Laden selbst durchführen. Mit Ausnahme der DV VideoEncoder-Komprimierung können Sie bei allen Videocodecs auch den Audiocodecgetrennt festlegen. Sie können beispielsweise den DivX-Videocodec mit dem MP3-Audiocodec verbinden. Bestätigen Sie die vorgenommenen Einstellungen mit OK,können Sie die Videofilmdatei bereits mit Anwahl von AVI-DATEI ERSTELLEN im ge-wählten Format brennen. Unabhängig vom gewählten Format wird der Zieldateidas Kürzel AVI zugewiesen.

Abbildung 16.3: Freie Codeanwahl in Pinnacle Studio 9.

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto624

Nutzen Sie spezielle Video- und Audiocodecs im Verbund, dann sollten Sie auch tes-ten, ob die gewählte Kombination beider Codecs auf externen Playern abspielbarist oder nicht. Wollen Sie den Film auf anderen PCs wiedergeben, müssen auch dar-auf die für die Kodierung verwendeten Codecs eingerichtet sein.

16.1.3 Vom MPEG-TS-Format zu MPEG2 – Transcoding im Vergleich zu Encoding

Bleibt darauf hinzuweisen, dass MPEG in unterschiedlichen Formaten erhältlich istund nicht jedes MPEG-Format zur Übernahme auf eine DVD und damit einenPlayer geeignet ist. Das MPEG-TS-Format (Transport Stream) wird beim Auf-zeichnen durch Satellitenreceiver mit eingebauten Festplatten oder die Aufzeich-nungssoftware digitaler TV-Karten angelegt (vergleiche http://www.lucike.info/index.htm?http://www.lucike.info/page_digitaltv_faq_03.htm). Es beinhaltet nebenBild- und Toninformationen mitunter mehrere Tonformate, Videotext, Untertitelund Steuersignale. Um eine TS-Datei in das MPEG2-PS-Format (Program Stream)zu konvertieren, können Sie auf spezielle Programme wie Project X (vergleichehttp://www.lucike.info/projectx_docs/projectx_spec.htm), mencoder oder auch trans-code zurückgreifen. Einige Aufzeichnungsprogramme für Fernsehprogramme er-lauben die wahlweise Speicherung im TS- bzw. PS-Format. Beim PS-Format wirddas Format bei der DVD-Übernahme in der Regel erneut gerendert. Das MPEG-ES-Format (Elementary Streams) ist das optimale Format für das DVD-Mastering.Hinweise, wie Sie mit DVDDlab, Ifoedit und SpruceUp DVDs mastern, erhaltenSie im Internet auf der Seite http://www.haenlein-software.de/haenlein-software/index2.php?navigation=dvr-studio&s=3&unav=nav_progs&#Anleitung.

In dem Zusammenhang fallen auch häufiger die Begriffe Transcoding und Enco-ding. Beim Transcoding wird von einem komprimierten Format in ein anderes kom-primiertes Format umgewandelt. Durch erstmalige Komprimierung sich ergebendeBildfehler werden durch das Transcoding verstärkt. Beim Encoding wird qualitativhochwertiges Filmmaterial hingegen in ein komprimiertes Videofilmformat umge-wandelt (z.B. MPEG), mit dem Ziel, das Speichervolumen durch Komprimierunggegenüber dem Ausgangsmaterial einzuschränken.

16.2 Videosequenzen aus bestehenden Videomedien übernehmen

Das Bannen von Filmmaterial erfreut sich seit den frühen 80er Jahren dank demVHS-Aufzeichnungssystem (VHS = Video Home System), dem VHS-Videorecorderund den zugehörigen VHS-C-Videokameras einer großen Beliebtheit. Mittlerweilegeht die Bedeutung von VHS jedoch sehr stark zurück. Schuld daran sind digitaleAufzeichnungsmethoden, digitale Videorecorder und natürlich die preisgünstigenDVDs und deren hohe Qualität. Der immense Vorteil bei diesem Medium ist, dasssich mit der entsprechenden Schnitt- und Brennsoftware Video-DVDs direkt aufdem heimischen PC mit geringem Aufwand bearbeiten und anfertigen lassen. An-ders als bei VHS-Bändern, zeichnet sich eine DVD auch dadurch aus, dass das Film-material auch bei mehrmaligem Abspielen keine Qualitätsverluste und keine DropOuts (Bildausfälle) zeigt. Dies macht einen Systemwechsel interessant. Wie bei

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Videosequenzen aus bestehenden Videomedien übernehmen Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 625

jedem Systemwechsel stellt sich aber die Frage, wie man bestehendes Filmmaterialin die neue Systemwelt herüberrettet bzw. vorhandene Eingabequellen auch weiter-hin für die Filmeinspielung nutzt. Prinzipiell können Sie alle Ausgangsfilme auchmit dem PC weiterverarbeiten, Sie müssen aber über die entsprechenden Einspiel-geräte verfügen. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Ausgangsquellen, über dieSie bestehendes Filmmaterial auf den PC übernehmen können, zeigt die nachfolgen-de Tabelle.

Tabelle 16.2:Zusammenstellung wichtiger Ausgangs-geräte und -formate, die sich zur Digita-lisierung eignen.

Quelle Kurzbeschreibung

BetaMax-, Video 2000-, VHS-Player, -Rekorder

Die wichtigsten Videoformate im Heimbereich sind die in Vergessen-heit geratenen Formate BetaMax und Video 2000 sowie das derzeit noch weit verbreitete VHS-Format. Alle Formate nutzen Videobänder sowie ein analoges Aufzeichnungsverfahren. Alle Geräte können über die Antennenbuchse und gegebenenfalls über einen Scart-Anschluss und entsprechende Adapterkabel mit einer TV-Karte verbunden wer-den.

Video 8-, Hi8-Video-kameras und -Player

Im Bereich der Videokameras haben sich neben dem VHS-C-Format (VHS Compact) aufgrund der verbesserten Qualität sehr schnell die Formate Video 8 und das Nachfolgeformat Hi8 durchgesetzt. Auch hierbei werden jeweils analoge Aufzeichnungsformate genutzt. Für die gesonderten Bandkassetten sind spezielle Player erhältlich, die ebenso wie die Kameras selbst in der Regel über Cinch-Anschlüsse verfügen, die wiederum mit TV-Karten verbunden werden können.

Digital 8, MiniDV- oder andere digitale Video-kameras

Bei den Formaten Digital8 und MiniDV handelt es sich um digitale Aufzeichnungsformate. Digital8 ist dabei abwärtskompatibel zu den Formaten Video8 und Hi8. Das Format MiniDV ist mittlerweile das wichtigste digitale Aufzeichnungsformat im Heimvideobereich. Es befindet sich bereits seit 1997 im Handel.

analoge Fernsehantennen Analoge Fernsehantennen können zum Einspielen von analogen Fern-sehsignalen bzw. des digitalen Nachfolgeformats DVB-T genutzt wer-den, wobei der Anschluss über herkömmliche Antennenkabel an eine analogen TV-Karte erfolgt. Bei DVB-T ist lediglich ein gesonderter Sig-naldecoder zwischengeschaltet.

analoge/digitale Satellitenanlagen

Auch mithilfe von Satellitenanlagen können Videosignale auf den PC überspielt werden. Dafür benötigen Sie allerdings eine entsprechende TV-Karte, die Sie mit der Satellitenanlage verbinden können. Digitale TV-Karten wie die WinTV-Nexus S bieten bereits einen integrierten digitalen Satellitenreceiver, für die Programmentschlüsselung an. Die TV-Karte wird dann per Satellitenkabel direkt mit dem PC verbunden. Alternativ können Sie die analogen Ausgänge (Scart, Cinch) eines vorhandenen Satellitenreceivers für die Anbindung an einen PC und dessen analoger TV-Karte nutzen.

Hinweis: Verschlüsselte Fernsehsendungen (z.B. Premiere) können über eine digitale Satellitenkarte wie der Win_TV- Nexus S nur dann aufgezeichnet werden, wenn diese um ein Common Interface (CI-Modul) erweitert wurde, über das die Smartcard zur Sender-entschlüsselung eingeschoben werden kann.

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto626

Tabelle 16.2:Zusammenstellung

wichtiger Ausgangs-geräte und -formate,die sich zur Digita-

lisierung eignen.(Forts.)

Digitale Fotoapparate und digitalisierte Videosequenzen

Immer mehr digitalen Fotokameras (z.B. der Canon PowerShot S50) bieten dieMöglichkeit, nicht nur digitale Fotos, sondern auch kurze Videosequenzen aufzu-nehmen. Die Aufnahme erfolgt dabei jedoch in eingeschränkter Auflösung mit320x240 oder 160x120 Pixel, wobei das AVI- oder Motion-JPEG-Format genutztwird. Die Aufnahme erfolgt direkt auf die Speicherkarte, die Sie mithilfe der Digi-talkamera oder aber einem gesonderten Kartenleser auf einen PC überspielen kön-

Quelle Kurzbeschreibung

Digitale Fotoapparate Immer mehr digitale Fotokameras erlauben das Aufnehmen von Video-sequenzen im verarbeitbaren Videoformat (in der Regel AVI). Die Über-spielung erfolgt durch direktes Auslesen der Speicherkarte über eine Direktverbindung mit dem Fotoapparat oder ein Speicherkartenlese-gerät.

VCD- und S-VCD-Player Video-CDs (VCD) und Super-VCDs (S-VCDs) sind der Vorgänger des DVD-Mediums und zeichnen sich gegenüber dem VHS-Format durch verbesserte Qualität aus. Sie haben wie DVDs den Vorteil, dass auch durch mehrfachen Gebrauch die Filmqualität nicht abnimmt. Auch diese Geräte bieten Scart- und TV-Ausgänge an, die mit einer TV-Karte verbunden werden können.

DVD-Player und DVD-Recorder

Auch DVD-Player und -Recorder können mit dem Fernsehgerät ver-bunden werden und stellen demnach Anschlüsse für Antennenkabel, Scart- oder auch Cinch-Kabel bereit. Darüber lassen sich diese Geräte auch mit TV-Karten verbinden. Video-DVDs, die im Handel verkauft werden, sind üblicherweise durch mehrere Kopierschutzverfahren gesichert, nämlich MacroVision (vergleiche http://www.repairfaq.org/filipg/LINK/F_MacroVision.html), Serial Copy Generation Management System (CGMS) und Content Scrambling System (CSS) (vergleiche http://www.disctronics.co.uk/technology/dvdvideo/dvdvid_copyprot.htm). Filmaufnahmen, die Sie mit einem herkömmlichen DVD-Recorder machen, besitzen keinen Kopierschutz, können also auch auf den PC analog überspielt und gegebenenfalls bearbeitet werden. Allerdings unterliegen diese Filmaufnahmen dem Urheberrecht und dürfen dem-nach nicht verteilt oder kommerziell genutzt werden.

Internet (Filmdatenbanken)

Im Internet finden Sie Freeware-Filmsammlungen, die Sie auch ohne die Entrichtung von Lizenzgebühren herunterladen und nutzen können. Auf der Seite http://www.archive.org finden Sie ein Videofilmarchiv, das unter anderem Filme aus dem Prelinger Archiv (ca. 1900 Filme), den Computer Chronicles (ca. 500 Episoden), dem SIGGRAPH Electronic Theatre (ca. 120 Animationen), dem Net Cafe (ca. 120 Episoden) sowie World At War (ca. 10 Kurzfilme) enthält. Die Filme liegen in verschie-denen Formaten vor, können zum Teil per Streaming-Formaten direkt angeschaut (QuickTime, Real) oder auf den lokalen PC heruntergela-den werden (z.B. MPEG1, MPEG2, MPEG4 oder auch DivX). Über die Seite http://www.apple.com/trailers erhalten Sie beispielsweise Zugriff auf Filmtrailer im QuickTime-Format. Das Herunterladen ist allerdings ausschließlich mit der Vollversion von QuickTime möglich. Andere Sei-ten bieten entsprechende Trailer auch zum direkten Herunterladen an.

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Videofilme analog und digital einspielen Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 627

nen. Aufgrund der Aufnahmequalität eignet sich das Filmmaterial allerdings nichtzum Mastern von hochwertigen DVDs.

16.3 Videofilme analog und digital einspielenPrinzipiell wird zwischen analogem und digitalem Einspielen von Filmmaterial un-terschieden. Das beim Überspielen generierte Zielformat auf dem PC ist immer di-gital, lediglich das Ausgangsmaterial wird in einem analogen oder digitalen Formatübergeben. Die generierten digitalen Daten werden in Videofilmdateien abgelegt,die in der Regel die Formate AVI, MPEG oder MPEG2 nutzen. Aufzeichnungen mitdem Windows-eigenen Schnittsprogramm MovieMaker werden standardmäßig imWMV-Format (Windows Media Video) abgelegt. Das genutzte Aufzeichnungsfor-mat wird von den jeweiligen Programmen auch zur Weiterverarbeitung genutzt.Streng genommen spielt es keine Rolle, ob das Ausgangsfilmformat digital oderanalog vorliegt. Die meisten digitalen Geräte können digitale Filmsignale über vor-handene S-Video- oder Cinch-Anschlüsse auch analog abgeben. Prinzipiell sinddigitale Überspielungen aber in der Qualität hochwertiger. Das tatsächliche Daten-volumen, das beim Überspielen anfällt, ist aber abhängig davon, welches Zielfor-mat oder welche Qualitätsstufe Sie beim Überspielen wählen. Welche EinstellungenIhnen im Rahmen der Filmüberspielung angeboten werden, ist zudem abhängig vonder jeweiligen Überspielsoftware. Die meisten Videoschnittprogramme bieten be-reits Funktionen zum Digitalisieren an. Dies hat den Vorteil, dass Sie alle Funktio-nen zum Einspielen und nachträglichen Bearbeiten der Videofilme in einer einzelnenAnwendung vorfinden.

Abbildung 16.4: Anschlussvarianten für die Digitalisie-rung von Video-filmen in Verbin-dung mit einem Multimedia-PC.

Alle analogen oder digitalen Endgeräte müssen für das Digitalisieren mit dem PCverbunden werden. Wie Sie der Grafik entnehmen können, lassen sich unterschied-

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto628

lichste Eingabegeräte für das Einspielen von Videofilmen nutzen. Zu den wichtigs-ten analogen Eingabequellen zählen VHS-Recorder und analoge VHS-C-, Video8-und Hi8-Videokameras, die über analoge TV-Karten mit dem PC verbunden wer-den. Digitale Videokameras werden, sofern vorhanden, über die Firewire- bzw.IEEE1394-Schnittstelle mit dem PC verbunden. Alternativ ist aber auch hier einanaloges Überspielen möglich. TV-Karten werden auch zum Einspeisen von Fern-sehsignalen genutzt und erlauben über integrierte Tuner bzw. Satellitenreceiver dieProgrammverwaltung und das komfortable Umschalten zwischen den empfange-nen Kanälen. In der Regel liefern TV-Karten bereits spezielle Aufzeichnungssoftwa-re mit, um Fernsehsendungen in Videofilmdateien zu digitalisieren. Die Aufzeich-nungssoftware ist häufig an elektronische Programmzeitschriften (EPGs) gebunden,die über digitale Satellitenverbindungen oder das Internet aktualisiert werden. Überdie EPGs können Sendungen in der Regel automatisch für die zeitgesteuerte Auf-zeichnung angewählt werden.

Das analoge Fernsehprogramm wird im Zuge der deutschlandweiten Digitalisie-rung der Rundfunkübertragungswege bis 2010 durch ein digitales, aber über beste-hende Fernsehantennen empfangbares digitales Fernsehprogramm ersetzt, das alsDVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrisch) bezeichnet wird. Für die neueSignalkonvertierung wird lediglich eine Settopbox (= DVB-T-Empfangsgerät bzw. -Decoder) benötigt. Derzeit ist DVB-T bevorzugt in Ballungsräumen verfügbar. Bisspätestens 2010 soll DVB-T jedoch deutschlandweit erhältlich sein. Im Rahmen derUmstellung wird das analoge Fernsehprogramm schrittweise eingestellt. Nähere In-formationen zu DVB-T erhalten Sie beispielsweise im Internet unter der Adressehttp://www.dvb-t-nord.de.

Nachdem die Hardware-Voraussetzungen erfüllt und die externen Geräte mit demPC verbunden sind, können Sie sich dem eigentlichen Digitalisieren zuwenden. DasPrinzip des Digitalisierens unterscheidet sich nur geringfügig bei den analogen unddigitalen Aufzeichnungsvarianten. Dies erleichtert das Digitalisieren, wenn Sie so-wohl analoge als auch digitale Eingabegeräte verwenden. Unterschiede ergeben sichlediglich in den Programmen, die Sie zur Digitalisierung nutzen. In Windows XPsteht standardmäßig das Videoschnittprogramm MovieMaker zur Verfügung, dasüber eine entsprechende Digitalisierfunktion verfügt. Ansonsten bieten sich zur Di-gitalisierung im Heimbereich die Schnittprogramme Pinnacle Studio oder auchUlead VideoStudio an. Pinnacle Studio erhalten Sie häufig bereits kostenfrei mit be-stimmten Schnittstellenkomponenten. An dieser Stelle wird angenommen, dass allebenötigten Geräte korrekt miteinander verbunden und eingeschaltet sowie die zu-gehörige Treibersoftware und Digitalisiersoftware eingerichtet sind.

16.3.1 Testlauf Datentransfer

Nachdem Sie das externe Gerät zum Einspielen von Videosequenzen an den PC an-geschlossen haben, sollten Sie zunächst einen Testlauf vornehmen. Die Datenüber-tragung steht nämlich im direkten Bezug zur Datenverarbeitung und zur Datenspei-cherung. Damit die eingehenden Daten fließend abgelegt werden können, bedarf eseiner ausreichenden Rechenleistung und auch einer schnellen Festplatte. Das Über-spielen von digitalen Videodaten sprengt häufig die Leistungsfähigkeit eines Sys-tems. Die Folge: In den aufgezeichneten Videosequenzen kommt es zu Fehlern, zu

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Videofilme analog und digital einspielen Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 629

fehlenden Bildern und Tonausfällen. Einige Schnittprogramme, wie Pinnacle Stu-dio, überwachen diese Bildausfälle, bei anderen wiederum erkennen Sie die Proble-me der Datenübertragung erst beim Ausführen der digitalisierten Videosequenzen.Prinzipiell sollten Sie die Datenübertragung in einem ersten Testlauf prüfen, ehe Sieumfassend mit dem Digitalisieren bestehender Videofilme beginnen. Die Aufnahmeselbst braucht lediglich im Minutenbereich zu liegen. Erst wenn das Ergebnis zufrie-denstellend ist, sollten Sie längere Videosequenzen digitalisieren. Die Aufzeichnungerfolgt jeweils in Aufnahmegeschwindigkeit, d.h., dass Sie zum Digitalisieren eines60-Minuten-Films auch tatsächlich 60 Minuten benötigen.

Abbildung 16.5: Pinnacle Studio legt Fehler bei der Daten-übertragung bereits während der Über-spielung offen.Können Videosequenzen bei den gewählten Qualitätseinstellungen nicht fehlerfrei

übertragen werden, müssen Sie diese herabsetzen. Wechseln Sie dazu das Aufzeich-nungsformat oder den Einspielmodus (z.B. von DV-Qualität ins MPEG-Format).Wie Sie das Einspielen praktisch vornehmen und Aufzeichnungseinstellungen vari-ieren, wird nachfolgend gesondert an den Programmen ULead VideoStudio 8 undPinnacle Studio 9 gezeigt.

16.3.2 Digitalisierung mit Pinnacle Studio 9

Pinnacle Studio 9 ist mit einer Digitalisierfunktion ausgestattet, die Sie durch An-wahl der Registerseite Aufnahme aktivieren. Obgleich die Standardaufnahmequellevorgegeben wird, können Sie diese jederzeit wechseln. Dazu rufen Sie den BefehlSETUP/AUFNAHMEQUELLE ab. Per Dialog können Sie nun das Aufnahmegerät wech-seln. Alle nutzbaren analogen und digitalen Geräte stehen über das Kombinations-listenfeld Video zur Anwahl bereit. Über das Dialogfeld können Sie optional denTV-Standard (PAL/SECAM/NTSC), das Seitenverhältnis und gegebenenfalls auchdie Audioquelle wechseln. Bei digitalen Kameras wird das Seitenverhältnis entspre-chend des ursprünglichen Aufnahmemodus fest vorgegeben, es kann also nicht ge-ändert werden. Ferner können Sie festlegen, ob und in welcher Form Szenenüber-gänge bei der Digitalisierung automatisch erkannt werden sollen.

Abbildung 16.6: Wahl der Aufnahme-quelle in Pinnacle Studio 9.

Page 630: Audio - Video - Foto

Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto630

Durch Anwahl des Aufnahmegeräts werden automatisch auch die Einstellungen desAufnahmeformats angepasst. Um diese zu bearbeiten, wechseln Sie auf die Regis-terseite Aufnahmeformat. Darüber können Sie das Aufnahmeformat in den Quali-tätsstufen Gut, Bessere und Beste festlegen. Wollen Sie alle Einstellungen im Detailändern, müssen Sie den Eintrag Benutzerdefiniert wählen. Anschließend lassen sichsowohl die Videoeinstellungen und Audioeinstellungen anpassen.

Abbildung 16.7:Festlegung der Ein-

stellungen für dasAufnahmeformat.

Analoge Aufzeichnungen erfolgen durch ein spezielles Anzeige-Panel, das bei ana-logen Aufnahmegeräten automatisch nach Wahl des Aufnahmemodus aktiviertwird. Dieses stellt Symbole bereit, um Bedienfelder für die Video- und/oder Audio-aufzeichnung wahlweise auszuklappen. Über das Bedienfeld zur Videoaufnahmekönnen Sie den zu verwendenden Anschluss (Composite = Cinch oder S-Video)sowie Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung regeln. Das Bedienfeld für die Audi-oaufzeichnung ermöglicht es, die Tonaufzeichnung zu unterdrücken. Mit AUFNAH-ME STARTEN beginnen Sie die Aufnahme. Anschließend wählen Sie über ein geson-dertes Dialogfeld Dateiname und Zielverzeichnis an. Optional können Sie auch eineMaximalzeit für die Aufnahme festlegen. Sie bestätigen den Dialog erneut mit AUF-NAHME STARTEN. Die Anwahl der Schaltfläche AUFNAHME BEENDEN beendet dieDigitalisierung. Während der Aufzeichnung können Sie die Videosequenz im Vor-schaubereich von Pinnacle Studio direkt überwachen. Haben Sie die Szenenerken-nung aktiviert, werden alle erkannten Teilsequenzen unmittelbar zur späteren Über-nahme in den Vorschaubereich der Clips übernommen.

Abbildung 16.8:Bedienelemente

für analoge Video-filmaufnahmen.

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Videofilme analog und digital einspielen Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 631

Haben Sie ein digitales Endgerät für die Aufnahme angewählt, wird entsprechendein Bedienfeld für eine digitale Videokamera eingeblendet. Die Bedienelemente dervisuell dargestellten Kamera können Sie zur direkten Steuerung der angeschlosse-nen Digitalkamera verwenden. Über das Bedienfeld können Sie zwischen drei Auf-nahmequalitäten wählen. Sie können in verlustfreier DV-Qualität, im komprimier-ten MPEG-Format oder lediglich in Vorschauqualität digitalisieren. Kann die DV-Qualität nicht zur verlustfreien Aufzeichnung genutzt werden und kommt es zuDatenaussetzern, sollten Sie alternativ mit dem MPEG-Format arbeiten. Die Vor-schauqualität macht nur dann Sinn, wenn sie den Inhalt der Aufnahme nicht imDetail kennen und Sie sich erst einen Überblick verschaffen wollen. Für die spätereBearbeitung ist dann aber in jedem Fall eine Neudigitalisierung erforderlich.

Mit AUFNAHME STARTEN beginnen Sie erneut die Aufnahme, wählen per gesonder-tem Dialog Dateiname und Zielverzeichnis an, legen bei Bedarf die maximale Auf-nahmedauer fest und bestätigen noch einmal mit AUFNAHME STARTEN. Mit Auf-nahme beenden beenden Sie die Digitalisierung. Ebenso wie bei der analogenAufzeichnung wird auch beim digitalen Überspielen die Videosequenz im Vorschau-bereich angezeigt. Auch die erkannten Szenen werden unmittelbar in den Vorschau-bereich der Videoclips übernommen.

Abbildung 16.9: Bedienelemente für digitale Videofilm-aufnahmen.

16.3.3 Digitalisierung mit Ulead VideoStudio 8

Das Prinzip der Filmdigitalisierung bleibt gleich, unabhängig davon, welches Pro-gramm Sie letztendlich verwenden. Um Videoszenen mit Ulead VideoStudio 8 zu di-gitalisieren, rufen Sie im VideoStudio-Editor zunächst die Registerseite Aufnehmenauf. Daraufhin erhalten Sie sämtliche Bedienelemente für die Digitalisierung ineinem einzelnen Arbeitsbildschirm übersichtlich angeboten. Das Durchhangelndurch eine Vielzahl unterschiedlicher Dialogfelder entfällt. Im linken Bereich desArbeitsbildschirms legen Sie zunächst die grundlegenden Aufnahmeeinstellungenfest, nämlich die Aufnahmequelle und das Aufzeichnungsformat. Auch hier werdenanaloge und digitale Geräte nebeneinander zur Auswahl angeboten. Je nach ge-wähltem Gerät werden unterschiedliche Einstellungen angeboten. Das Zielformatist standardmäßig mit MPEG vorgegeben. Alternativ stehen die Formate AVI,WMV oder auch DV (verlustfreies Digitalformat, Standardformat für digitaleVideokameras) zur Verfügung. Auch eine direkte Aufzeichnung in die Datenträger-formate VCD, S-VCD oder DVD ist verfügbar.

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto632

Der Vorteil bei der Wahl der letztgenannten Formate ist, dass Sie nicht mehr Qua-lität aufzeichnen, als Sie später auch auf das genutzte Endmedium übertragen kön-nen. Die Digitalisierung für ein Endgerät hat zudem den Vorteil, dass weniger Datenbei der Digitalisierung anfallen, aber dennoch das optimale Ergebnis für den je-weiligen Zieldatenträger erreicht wird. Detailinformationen zum jeweiligen Auf-zeichnungsformat werden unterhalb der Vorschauanzeige zusammengefasst. NachAnwahl des Ordnersymbols können Sie bei Bedarf das Zielverzeichnis für dieVideoaufzeichnung wechseln. Der Dateiname selbst wird automatisch vergeben.Außerdem wird die aufgezeichnete Filmsequenz in die Auswahlanzeige der verfüg-baren Videoclips übernommen. Ob ein Splitten einer Videosequenz möglich ist,kann je nach Aufnahmegerät variieren. Können Sie bereits während der Aufzeich-nung eine Videosequenz in Clips zerlegen lassen, so wird die gesonderte OptionNach Szenen trennen angezeigt und aktiviert. Optional können Sie eine aufgenom-mene Videosequenz auch nachträglich in einzelne Clips zerlegen.

Abbildung 16.10:Die Aufnahmeein-stellungen werdenbei der Digitalisie-

rung zusammen mitder Vorschauanzeige

übersichtlich imHauptdialog

angezeigt.

Erweiterte Einstellungen zur Aufnahme können Sie nach Anwahl der SchaltflächeOPTIONEN festlegen. Das daraufhin angebotene Kontextmenü variiert dabei je nachAufnahmegerät. Die allgemeinen Aufnahmeoptionen erlauben es beispielsweise an-zugeben, ob die automatische Archivaufnahme deaktiviert und ob der Ton nichtaufgezeichnet werden soll. Die Video- und Audioaufnahme-Eigenschaften stehenausschließlich für analoge Einspielgeräte zur Verfügung. Darüber nehmen Sie dieEinstellungen zur Audioquelle, zu Helligkeits- und Kontrasteinstellungen sowiezum Aufnahmeformat (z.B. MPEG-Format,. Seitenverhältnis, Videobitrate) vor.Mit der Option DV-Typ, die nur für digitale Videokameras angeboten wird, können

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Videofilme analog und digital einspielen Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 633

Sie optional den DV-Modus von Typ1 zu 2 wechseln. Da aktuelle Schnittprogram-me häufig standardmäßig mit DV-Typ2 arbeiten (z.B. Adobe Premiere), sollten Siediesen Typ bevorzugt für die Digitalisierung nutzen. Ansonsten kann es Ihnen pas-sieren, dass die digitalisierten Videosequenzen zwar mit Ulead VideoStudio 8, nichtaber durch andere Schnittprogramme weiterverarbeitet werden können. Beim DV-Typ 1 werden Video- und Audiodaten in einem einzelnen Datenstrom zusammen-gefasst, was die erforderlichen Berechnungen für die Zieldateianlage herabsetzt.

Sie starten eine Digitalisierung nach Bedarf durch Anwahl der Schaltfläche VIDEO-AUFNAHME. Im Aufzeichnungsmodus wechselt diese Schaltfläche automatisch indie Schaltfläche AUFNAHME BEENDEN. Eine erneute Anwahl der Schaltfläche been-det die Aufzeichnung wieder. Wollen Sie aus einer angezeigten Videoaufnahmelediglich ein Einzelbild abfotografieren, um es später als Standbild einzusetzen,können Sie alternativ die Schaltfläche EINZELBILDAUFNAHME wählen.

Das MPEG-Format ist ein komprimiertes Videofilmformat, bei dem nicht alle Bild-daten in der Gesamtheit gespeichert werden. Stattdessen werden zu Referenzbildernlediglich Änderungen abgelegt. Damit ergeben sich ein geringeres Datenvolumenund während der Digitalisierung bessere Übertragungsraten.

Stapelaufnahmen

Anders als MovieMaker 2 und Pinnacle Studio 8 bietet Ulead VideoStudio 8 die sogenannte Stapelaufnahme an. Dabei handelt es sich um einen speziellen Digitalisier-modus, der sich mit digitalen Videokameras sinnvoll nutzen lässt. Dazu wechselnSie im Hauptdialog nach der Wahl des Aufnahmegeräts zunächst auf die Register-seite Stapelaufnahme.

Abbildung 16.11: Registerseite zur Stapelaufnahme in Ulead Video Studio 8.

In einem normalen Vorschaumodus betrachten Sie sich nun einen Film und markie-ren jeweils die Bereiche mit Anfangs- und Endemarken, die später digitalisiert wer-den sollen. Nutzen Sie dazu die Tasten Ë und Ì bzw. die SymbolschaltflächenMARKIERUNGSANFANG und MARKIERUNGSENDE. Bei Bedarf können Sie über dieSymbolschaltflächen zur Filmwiedergabe im Film vor- und zurückzuspulen. Allemarkierten Bereiche werden daraufhin per Listenfeld zusammengestellt und könnenvorab mit AUFGABEN WIEDERGEBEN kontrolliert werden. Das Schnittprogrammnimmt daraufhin die Kamerasteuerung und spielt alle selektierten Bereiche nocheinmal ab. Die Stapelaufnahme ist demnach lediglich eine Vorauswahl der zu digi-

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto634

talisierten Sequenzen und kann das Digitalisieren immer dann erheblich beschleu-nigen, wenn nur ausgewählte Bereiche einer Videoaufnahme zur Weiterverarbei-tung benötigt werden. Das eigentliche Digitalisieren der markierten Bereiche erfolgtabschließend nach Anwahl der Schaltfläche VIDEOAUFNAHME. Mit AUFNAHME

BEENDEN können Sie eine Stapelaufnahme vorzeitig abbrechen.

Direkteinspielung per Webcam: Auch Internetkameras (Webcams), die an USB-Schnittstellen angeschlossen werden, können zum direkten Digitalisieren von Vide-osequenzen genutzt werden. Verantwortlich dafür, dass die Kamera als Aufnahme-quelle im Digitalisierprogramm erscheint, ist die Einrichtung eines speziellen Gerä-tetreibers, den Sie zusammen mit der Kamera erhalten. Die Kamera wird dann alsverfügbares Aufnahmegerät verwaltet und parallel zu einer angeschlossenen Digi-talvideokamera oder einer externen Schnittstellenkomponente angeboten.

16.4 TV-Aufnahmen – der PC als digitaler VideorecorderIn Verbindung mit TV-Karten wird häufig gesonderte Software mitgeliefert, die eindirektes Aufzeichnen und Digitalisieren von Fernsehsendungen ermöglicht. DieSoftware selbst variiert je nach Hersteller und ist zudem abhängig von der Karteselbst. Über diese Software verwalten und ordnen Sie die Fernsehkanäle, program-mieren Sie zeitgesteuerte Aufnahmen oder betrachten Sie sich Fernsehsender ohneeine direkte Aufzeichnung im Fenster- oder auch Vollbildmodus. Da die Softwaremit der zugehörigen Treibersoftware interagiert, ist ein korrektes Zusammenwirkengewährleistet. Die Aufnahme selbst kann in der Regel komfortabel über einzelneSchaltflächenbefehle gestartet und jederzeit wieder beendet werden. Die Aufzeich-nung erfolgt in der Regel im MPEG2-Format. Andere Aufzeichnungsformate kön-nen jedoch mithilfe von Konvertiertools in weiterverarbeitbare Videoformate um-gewandelt werden.

16.4.1 Aufzeichnungssoftware der TV-Karten

Bevor Sie eine eigene Video-CD erstellen können, benötigen Sie zunächst das Aus-gangsfilmmaterial. In der Regel liegen Urlaubsfilme oder auch vorhandene VHS-Filme auf speziellen Medien vor, die vom PC nicht direkt verarbeitet werden kön-nen. Ob VHS-, S-VHS, Hi8- oder DV-Medien, zunächst sind die Daten auf den PCzu überspielen. Aktuelle Videokameras oder auch S-VHS-Geräte können häufigdirekt an aktuelle PCs angeschlossen werden. Für das Auslesen der Daten und dieUmwandlung in digitale Filmsequenzen benötigen Sie spezielle Software wieWinDVR oder Power VCR II (digitaler Videorecorder), Ulead VideoStudio oderden MovieMaker.

Analoge Videogeräte, die nicht direkt an den PC angeschlossen werden können, be-nötigen zunächst eine TV-Karte, die ihrerseits die analogen Anschlussmöglichkeitenbietet und nachträglich in einen PC eingebaut werden kann. Videokarten (z.B.TerraTV+, Smart TV2. Hauppauge WinTV) besitzen TV-Eingänge, Anschlussmög-lichkeiten für Antennensignale oder auch S-VHS-Anschlüsse. Über eine TV-Kartekönnen Sie externe DVD-Player, Videorecorder, Satellitenreceiver, Videokameras,S-VHS-Geräte und auch herkömmliche Fernsehantennen anschließen. Häufig er-halten Sie mit der Zusatzkarte ein umfangreiches Softwarepaket, mit dessen Hilfe

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TV-Aufnahmen – der PC als digitaler Videorecorder Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 635

Sie einzelne Fotos aus dem empfangenen Signal abfotografieren oder ganze Filmse-quenzen übernehmen (grabben) können. Welche Formate und Komprimierungsstu-fen für das Grabben bereitgestellt werden, ist abhängig von den Codecs, die auf demjeweiligen Rechner eingerichtet sind. Nicht jeder verfügbare Codec muss allerdingsmit der Software fehlerfrei zusammenarbeiten. Häufig schafft hier nur Ausprobie-ren Klarheit. Ein Codec ist die Abkürzung aus COder/DECoder und steht für dasKodieren und Dekodieren im Bereich der Audio- und Videodaten.

Abbildung 16.12: Software zum Digi-talisieren analoger Videosignale.

DivX-Codec nachrüsten

Einer der wichtigsten Codecs im Bereich der Videokomprimierung ist der DivX-Co-dec, der eine MPEG4-kompatible Kompressionstechnologie verwendet. Darüberlassen sich Videosequenzen speicherschonend in DVD-Qualität digitalisieren unddirekt auf dem PC abspielen. Aktuelle DVD-Player unterstützen derzeit das Abspie-len von DivX-Filmsequenzen nicht, obwohl die ersten DVD-Player mit einer ent-sprechenden Unterstützung sich bereits in der Entwicklung befinden. Um die DivX-Unterstützung in Windows XP nutzen zu können, müssen Sie den Codec zunächstinstallieren. Danach ist beispielsweise auch der Windows Media Player zur Wieder-gabe von DivX-Videofilmen in der Lage. Sie finden den Codec im Internet unter derAdresse http://www.divx.com sowie auf der Buch-DVD. Im Internet nutzen häufigqualitativ hochwertige Trailer das DivX-Format.

ATV2000 – Fernsehaufzeichnungen im variablen Format

Zeichnen Sie selbst Sendungen über den PC auf, ist das Programm ATV2000 eineinteressante Alternative zur kartenspezifischen Aufzeichnungssoftware. Bevor Siedas Programm ausführen und einrichten, sollten Sie allerdings zunächst prüfen, obes die TV-Karte Ihres Rechners unterstützt. Inkompatible Hardware führt dazu,dass das Programm nicht arbeitet und mit einer Fehlermeldung abbricht. NachdemSie ATV2000 installiert haben, müssen Sie zunächst per Setup-Programm die TV-Karte und wichtige Einstellungen festlegen. Anschließend können Sie die Hauptan-wendung ausführen und darüber Fernsehsendungen aufzeichnen. Das Programmbietet ein Wiedergabefenster sowie eine grafische Anzeige für Recorder und Fern-bedienung an. Über das Programm können Sie die Formate durch Anwahl einge-richteter Codecs wechseln und damit direkt in unterschiedliche Video- und Tonfor-mate aufzeichnen. Die Anwendung unterstützt lediglich analoge, nicht aber digitale

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto636

TV-Karten. Sie finden das Programm im Internet auf der Seite http://mikecrash.wz.cz/atv2000/atv2000.htm bzw. auf der Buch-DVD.

16.5 Streaming Media abspielen und konvertierenIm Internet haben die so genannten Streaming-Videoformate (z.B. RealVideo oderQuickTime) den herkömmlichen Videodateiformaten den Rang abgelaufen. Diesliegt daran, dass die darüber bereitgestellten Videosequenzen bereits abgespielt wer-den können, noch ehe sie in der Gesamtheit auf einen lokalen Rechner herunterge-laden sind. Aufgrund ihrer Bedeutung werden Streaming-Videoformate zunehmendauch direkt von Videoschnittprogrammen unterstützt. Auch diverse Hilfsprogram-me, um Streaming Video-Formate in andere Videoformate zu konvertieren, sindmittlerweile erhältlich, wie dies nachfolgend am QuickTime-Format gezeigt wird.

16.5.1 QuickTime & Co. – Filmsequenzen im Internet

Die großen amerikanischen Filmstudios benutzen das QuickTime-Format bevor-zugt zur Veröffentlichung von Teasern und Trailern (Vorschauen), mit deren HilfeSpielfilme vor dem Kinostart bekannt gemacht werden sollen. Die Trailer entspre-chen denen, die auch im Kino gezeigt werden, sind aber in der Regel nicht direkt ausdem Internet herunterladbar. Abhilfe schafft die Pro-Version von QuickTime (ver-gleiche http://www.apple.com/quicktime/download). Damit können Sie jeden über dasInternet per Streaming abgespielten QuickTime-Film auch lokal sichern. Lokal vor-liegende QuickTime-Filme können anschließend nach Bedarf direkt mit unterstüt-zenden Schnittprogrammen verarbeitet (z.B. Ulead Video Studio 8) und optional inandere Filmformate konvertiert werden. Auch die Aufnahme in selbst gemasterteDVDs ist möglich. QuickTime-Trailer finden Sie beispielsweise auf den Internetsei-ten http://www.chip.de/c_navseite_downloads_9811391.html?tid1=9232&tid2=5395oder auch http://www.apple.com/trailers. Haben Sie die Pro-Version erworben undinstalliert, können Sie das Abspeichern der Filme durch Wahl des Kontextmenü-befehls ALS QUELLE SPEICHERN über einen Dateidialog sichern. Berücksichtigen Sieaber, dass das Abspeichern erst dann möglich ist, wenn die gesamte Datei gelesenund somit temporär gepuffert wurde.

16.5.2 Arbeiten mit dem QuickTime-Format

Das Videoschnittprogramm Video Studio 8 kann mit unterschiedlichen Formatenarbeiten und unterstützt ebenso wie das Schnittprogramm MAGIXVideo deLuxe2005 Plus bereits standardmäßig das QuickTime-Format. Auch hier arbeiten dieCodecs jeweils verborgen im Hintergrund. Um einen Film für einen bestimmtenCodec (z.B. DivX) oder im QuickTime-Format zu importieren, wechseln Sie imHauptfenster zunächst auf die Registerseite Bearbeiten und wählen dann im oberenrechten Bereich das Ordnersymbol an. Im folgenden Dateiauswahldialog werdenstandardmäßig nur AVI-Dateien angezeigt. Auch hier können sich dahinter unter-schiedliche Formate verbergen. Den Dateityp können Sie wechseln. Mit Alle Datei-en erreichen Sie, dass alle Dateien für die Anwahl angeboten werden. Optional kön-nen Sie sich auch nur Real Video- oder QuickTime-Filmdateien (Streaming Video-Formate) anzeigen lassen. Nach der Typ- und Dateiwahl können Sie mit der Film-

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Streaming Media abspielen und konvertieren Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 637

datei bereits arbeiten, Szenen unterteilen und neu zusammenstellen und mit Effek-ten versehen, ohne dass zuvor eine gesonderte Konvertierung erforderlich ist.

Abbildung 16.13: Über den Auswahl-dialog von Video-Studio können unterschiedliche Videofilmformate angewählt werden.

Soll der bearbeitete Film in ein neues Format gerendert werden, wechseln Sie auf dieHauptfunktion Ausgeben und wählen dann den Befehl VIDEODATEI ERSTELLEN

sowie den Kontextmenübefehl BENUTZERDEFINIERT an. Über den folgenden Datei-dialog können Sie den Dateityp anschließend frei wählen. Neben den StreamingMedia-Formaten RealVideo und QuickTime können Sie auch das MPEG- bzw.AVI-Format wählen. Um spezielle Kodierungen in speziellen Zusatzcodecs vorzu-nehmen, wählen Sie als Haupttyp Microsoft AVI Dateien an. Annschließend wäh-len Sie die Schaltfläche OPTIONEN an und wechseln auf die Registerseite AVI. Überdas obere Kombinationslistenfeld können Sie nun den Videocodec (z.B. DivX, 3ivx)und über das untere Kombinationslistenfeld den Audiocodec wählen (z.B. MP3).Bestätigen Sie die Dialoge mit OK und SPEICHERN.

Abbildung 16.14: Die Wahl eines bestimmten Video-codecs ist in Video-Studio 8 nur in Ver-bindung mit dem AVI-Format möglich.

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto638

16.6 Filmsequenzen konvertieren – QuickTime und Co. umwandeln

Unterstützt Ihr Schnittprogramm keine Filme in einem bestimmten Format wie bei-spielsweise das QuickTime-Format, können Sie die erforderlichen Formatumwand-lungen auch mit speziellen Konvertierprogrammen machen, wie beispielsweise EO-Video oder TMPGenc. EOVideo kombiniert Abspiel- und Konvertierfunktionenunter einer attraktiven Benutzeroberfläche.

1. Filmwahl und Filmvorschau: Nach dem Programmstart wählen Sie zunächst aufder Registerseite Explorer Ihr Videofilmverzeichnis mit den QuickTime- und op-tional anderen Videofilmdateien an. Ein Doppelklick auf eine bestimmte Dateiwechselt in den Player-Modus. Darüber können Sie sich den Film direkt betrach-ten. Der abgespielte Film wird unmittelbar in die aktuelle Wiedergabeliste über-nommen.

2. Konvertierungsformat: Wollen Sie den bzw. die abgespielten Filme der aktuellenWiedergabeliste in ein anderes Format umwandeln, wechseln Sie auf die SeiteConverter. Dort können Sie das Ausgabeformat, also MPEG, AVI oder WAV(nur Ton) wählen. Nur beim Format AVI können Sie eine Vielzahl unterschied-licher Codecs wählen (z.B. DivX, 3ivx usw.). Die Version 1.0 unterstützt Datei-en bis 2 Gbyte, die Version 2 ist in der Größe nicht eingeschränkt. Das Audio-format und den hierfür zu verwendenden Codec legen Sie über die RegisterseiteAudio entsprechend fest.

Abbildung 16.15:Wahl der Codecs und

des Zielformats.

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Filmsequenzen konvertieren – QuickTime und Co. umwandeln Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 639

3. Ausgabeeinstellungen: Wählen Sie über die am linken Rand eingeblendete Sym-bolleiste die Schaltfläche OUTPUT an, können Sie angeben, ob alle konvertiertenFilme in eine Ausgabedatei (1. Option) oder in getrennte Ausgabedateien (2.Option) abgelegt werden sollen. Das Rahmenfeld mit der Split-Option ermög-licht es, die Ausgabedatei automatisch in bestimmte Längen oder Größen aufzu-teilen. Über das Rahmenfeld Destination Folder bestimmen Sie das Zielverzeich-nis und im unteren Rahmenfeld die Optionen für die Namensvergabe. Um mitdem Konvertieren fortzufahren, wählen Sie in der Symbolleiste die SchaltflächeCONVERT an.

Abbildung 16.16: Videofilmkonver-tierung im Dialog.

4. Konvertierung: Mit START beginnen Sie die Konvertierung. Der Fortschritt derUmwandlung kann über das Programm überwacht werden. Bei Bedarf könnenSie vorhandene Dateien automatisch überschreiben oder Warnungen bei einge-schränktem Titelspeicherplatz ausgeben lassen. Auch das Anlegen von Aufga-benlisten sowie das zeitversetzte Konvertieren wird unterstützt.

16.6.1 Formatwandel – Videofilme und DVDs konvertieren

Neben einfachen Videofilmen lassen sich auch DVDs in andere Datenträgerformatekonvertieren. Ein Programm, das beide Funktionen kombiniert, ist das kostenfreierhältliche Sceneo VCopy.

1. Quellenanwahl: Nachdem Sie das Programm eingerichtet und gestartet haben,wählen Sie zunächst eine Quelle an, also wahlweise DVD oder Datei. Wollen Sieeine DVD umwandeln, brauchen Sie nur das DVD-Quelllaufwerk per Dialog zuwählen. Die Dateiwahl erfolgt über einen gesonderten Dateiauswahldialog. Dadas Programm mehrere Dateien in einem Arbeitsgang konvertieren kann, kön-nen Sie im Dialogfeld eine Mehrfachanwahl durchführen. Bestätigen Sie mitOK, werden die zu konvertierenden Dateien in das Listenfeld des Hauptdialogsübernommen. Sceneo VCopy unterstützt die Formate AVI, VOB, MOV, WMV,AVI, MPEG und QuickTime. RealMedia, QuickTime und auch DivX werdennur dann als Importformat bereitgestellt, wenn der entsprechende Codec bereitsinstalliert wurde.

Page 640: Audio - Video - Foto

Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto640

Abbildung 16.17:Das kostenfreie Tool

Sceneo VCopy zurKonvertierung von

Videofilmen in unter-schiedliche Formate.

2. Zielformat: Unabhängig von den Ausgangsdaten können Sie anschließend dasZielformat angeben, nämlich VCD, S-VCD, DVD oder auch AVI. Detaileinstel-lungen zum jeweiligen Format bestimmen Sie nach Anwahl der SchaltflächeOPTIONEN. Über das AVI-Format können Sie für das AVI-Zielformat die zu ver-wendenden Video- und Audiocodecs wählen sowie deren Einstellungen fest-legen. Bestätigen Sie die vorgenommenen Angaben mit OK. Über das Dialogfeldkönnen Sie auch die Grundeinstellungen für die Datenträgerformate anpassen.

Abbildung 16.18:Festlegung der

Codecs für die For-matumwandlung von

Videofilmdateien.

3. Ziel: Nun wählen Sie das Ziel: wahlweise Datei, Image oder CD/DVD. NachAnwahl der zugehörigen Schaltfläche Optionen können Sie das Brenner-Lauf-werk sowie die Verzeichnisse für Temporärdateien, Filmdateien, Images sowiedas Hauptarbeitsverzeichnis bestimmen. Innerhalb der Dateiliste werden zukonvertierende Daten im Video- und Audiobereich jeweils mit einem rotenPunkt gekennzeichnet. Über die Schaltfläche ALLE DATEIEN KONVERTIEREN

können Sie nun die Formatumwandlung vornehmen. Der Fortgang der Konver-tierung wird per Fortschrittsanzeige veranschaulicht.

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Filmsequenzen konvertieren – QuickTime und Co. umwandeln Kapitel 16

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 641

Das Programm selbst bietet einige Sonderfunktionen an, die hier kurz erwähnt wer-den sollen. Es erlaubt die Anlage von Menüs sowie die Menübearbeitung. Das Bren-nen von Videofilmen kann wahlweise direkt auf CDs oder DVDs oder zunächst inForm eines Speicherabbilds auf der Festplatte erfolgen. Das Speicherabbild könnenSie später mit Brennprogrammen zur Anlage von Mehrfachkopien nutzen.

Ebenso wie mit Sceneo VCopy können Sie auch mit FlaskMPEG oder auch XMPegvorhandene DVDs in andere Formate umwandeln. Beide Programme sind kosten-frei über das Internet erhältlich.

16.6.2 Video goes Macromedia – von MPEG2 zu Flash

Im Internet weit verbreitet ist auch das Macromedia Flash-Videoformat. Um Video-filme in das Flash-Format umzuwandeln, können Sie auf den kostenfreien RivaFreeware Decoder zurückgreifen, der das FLV-Format der Version 1.0 generiert.Um FLV-Filme unabhängig von einem Flash-Programm oder Tool verteilen zu kön-nen, erhalten Sie neben dem Encoder auch den kostenfreien Riva FLV Player. DerRiva Freeware Decoder besitzt zwar eine grafische Benutzerumgebung, leitet dieEncodierung aber an externe Decoder weiter. Als Ausgangsformate werden AVI,MPEG, QuickTime und Windows Media Video unterstützt.

1. Quelldatei wählen: Nachdem Sie das Programm ausgeführt haben, wählen Sieeine Quelldatei und ein Zielverzeichnis an. Der Zieldateiname wird entspre-chend dem Anwahlnamen übernommen und lediglich um das Dateikürzel flverweitert. Der vorgegebene Name kann bei Bedarf ebenso bearbeitet werden wiedie Video- und Audioeinstellungen.

2. Konvertierung: Mit Encodieren starten Sie die Filmumwandlung. Die Ausgabe-meldungen des Decoders erfolgen an der Eingabeausforderung. Ob die Konvertie-rung erfolgreich war oder nicht, wird abschließend im Textfeld Ergebnis vermerkt.

Abbildung 16.19: Mit dem Riva Free-ware Decoder wan-deln Sie Filme in das Flash-Format um.

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Kapitel 16 Videosequenzen digitalisieren und rippen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto642

16.6.3 Übernahme von Videos der Windows Media Center Edition

Dank der in der Windows XP Media Center Edition eingebauten TV-Karte könnenSie Fernsehsendungen und Radioinhalte aufzeichnen und auf der Festplatte als Vi-deofilmdateien ablegen. Die Multimedia Center Edition zeichnet Videosequenzenallerdings im Format DVR-MS auf. Dabei handelt es sich um ein spezielles Format,das MPEG2-Daten um Kopierschutzinformationen erweitert, die gegebenenfallsüber die Fernsehkanäle mit abgestrahlt werden. Das Format selbst wird auch vomWindows Media Player, nicht aber vom Movie Maker 2 und anderen Schnitt-programmen unterstützt. Ein direktes Nachbearbeiten aufgezeichneter Filme istdemnach mit dem Movie Maker 2 nicht möglich. Auf der Internetseite http://www.thegreenbutton.com/downloads.aspx finden Sie jedoch das Tool DVR Ripper.Darüber konvertieren Sie das DVR-MS-Format in das Standardformat MPEG2 zu-rück. Das Programm selbst befindet sich derzeit noch in der Betaphase. DVR Rip-per konvertiert standardmäßig in getrennte Video- (Format m2v) und Audiodateien(Format m2a). Um in kombinierte MPEG2-Dateien zu konvertieren, müssen Sie injedem Fall das Kontrollfeld Remux into one MPEG2- (.mpg) markieren. Damit dasZusammenfügen funktioniert, müssen Sie zusätzlich den Moonlight XMuxer ein-richten, den Sie auf der Internetseite http://www.sharewareorder.com/Moonlight-XMuxer-download-30077.htm finden. Das ebenfalls über die zuvor genannte Inter-netseite erhältliche Tool DVR 2 WMV erlaubt entsprechend die Konvertierung indas WMV-Format (Windows Media Video).

Abbildung 16.20:Mit dem DVR Ripper

wandeln Sie DVR-MS-Dateien in das

MPEG2-Format um.

Anhand der vorangehenden Erläuterungen erkennen Sie bereits, dass es kaum eineFormatumwandlung gibt, die es nicht gibt. Allerdings müssen Sie sich häufig erstauf die Suche begeben nach dem entsprechenden Programm, das nicht nur das ge-wünschte Quell- und Zielformat bzw. -medium beherrscht, sondern zudem einfachin der Bedienung ist und durch schnelle Formatumwandlungen auffällt. In letzterZeit sind zunehmend Tools verfügbar, die sich durch einfache Bedienung undattraktive Benutzeroberflächen auszeichnen. Und wer weiterhin mit komplexenund detaillierten Einstellungen bei der Formatumwandlung arbeiten möchte, umdarüber bessere Qualitäten zu erzielen, kann dies immer noch mit bekannten Tools

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Filmsequenzen konvertieren – QuickTime und Co. umwandeln Kapitel 16

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wie FlaskMPEG, VirtualDub oder Ähnlichen tun. Das Angebot kleiner und nützli-cher Freeware-Programme ist gerade im Videobereich nahezu unerschöpflich.

Neben Konvertier-Tools zur Videofilmformatumwandlung sind eine Vielzahl anHilfsprogrammen verfügbar, mit deren Hilfe Sie große Filmdateien in kleinereVideofilmsequenzen splitten oder kleinere Videofilmdateien zu einer größerenVideofilmsequenz verbinden können. Einige dieser Tools sind auch auf der Buch-DVD enthalten. Arbeiten Sie mit einem leistungsfähigen Videoschnittprogramm,sind diese Funktionen bereits fester Bestandteil der Videobearbeitungssoftware.

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17 Videofilme schneiden und mastern

»Make my day!« sprach Dirty Harry und blickte drohend über seinen Colt in Rich-tung seines Gegners. So oder so ähnlich könnte man den Spannungsaufbau und eineunvergessliche Szene beschreiben, die Kultstatus erlangt hat. Verantwortlich dafürsind nicht nur die Geschichte und die gefilmte Szene, sondern insbesondere derFilmschnitt, der durch passenden Ton und Musik untermalt wird. Auch bei eigenenFilmen können Sie sich den allgemeinen Grundregeln für die Filmerstellung bedie-nen und in den Olymp angesehener Cutter und Regisseure aufsteigen.

Abbildung 17.1: Die Videoschnitt-funktionen sind beim digitalen Video-schnitt mit anderen Bearbeitungsfunktio-nen verflochten, die wechselseitig abruf-bar sind.

Betrachten Sie sich den Nachspann eines Hollywood-Spielfilms, werden alle Teil-aufgaben sehr detailliert auf mehrere Schultern verteilt. Bei eigenen Filmen müssenSie die Arbeit aller Filmschaffenden hinter der Kamera selbst übernehmen, angefan-gen beim Drehbuchautor, über den Kameramann, den Toningenieur bis hin zumRegisseur und Cutter. Gleichzeitig müssen Sie sich um das Titeldesign sowie die Ent-wicklung und Bereitstellung des Schnittmaterials kümmern. Nachdem der Film ge-schnitten wurde, müssen Sie dann auch noch für die Vervielfältigung und gegebe-nenfalls für eine Verteilung sorgen. Prinzipiell setzt der eigentliche Schnitt nach

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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Erstellung des Filmmaterials an. Um einen optimalen Filmschnitt durchführen zukönnen, muss auch das Ausgangsfilmmaterial bestimmten Qualitätsmerkmalenentsprechen. Den allgemeinen Arbeitsablauf der digitalen Videofilmbearbeitungkönnen Sie Abbildung 17.1 entnehmen.

17.1 Die Videokamera als SchnittwerkzeugBevor Sie sich dem Filmschnitt und einer Bearbeitung von Filmmaterial zuwendenkönnen, müssen Sie zunächst das Filmmaterial verfügbar machen. Dies geschieht imHeimbereichdurch Einsatz einer Videokamera. Bei den Videokameras wird zwi-schen unterschiedlichen Systemen (VHS-C, Video8, Hi8, Digital8 oder MiniDV)und unterschiedlichen Aufzeichnungsvarianten (analog und digital) unterschieden.Die über die Kamera aufgenommenen Videofilme können nach Bedarf analog oderdigital auf einen Computer überspielt werden. Damit das Überspielen allerdingsSinn macht, sollte das aufgenommene Filmmaterial bestimmten Qualitätsansprü-chen genügen. Die Ratschläge, die sich in diesem Bereich finden und von Expertenangeführt werden, sind umfangreich und nur Empfehlungen. Prinzipiell ist nichtsbeim Filmen verboten, was interessante und optisch ansprechende Ergebnisse er-zielt. Allerdings sollten Sie dennoch die Grundregeln des Filmens kennen.

Kameraeinstellung: Wählen Sie Kamerastandpunkte und -einstellungen, dieauch für den späteren Zuschauer interessant sind. Suchen Sie Positionen, die esermöglichen, Handlungsabläufe optimal aufzuzeichnen. Positionen, aus denenSie selbst kein gutes Blickfeld haben, eignen sich auch nicht als Kamerastand-punkte. Verzichten Sie auf Standortwechsel, die es dem Zuschauer schwer ma-chen, der Handlung zu folgen. Es macht beispielsweise keinen Sinn, währendeines Handballspiels die Kameraposition auf unterschiedliche Spielfeldseitenzu verlagern. Die Kameraeinstellungen können im Schnitt nicht mehr korri-giert werden.

Szenenlänge: Filmszenen sollten bevorzugt kurz sein. Um die Spannung auf-recht zu halten und das Ganze abwechslungsreich zu machen, muss mit Sze-nenwechseln gearbeitet werden. Längere Aufnahmen bieten sich nur dann an,wenn die Bilder interessant und spannend sind und ein Standortwechsel undunterschiedliche Kameraeinstellungen nicht möglich sind (z.B. Aufzeichnungeines Rodeoritts). Bei der Aufnahme selbst spielt die Szenenlänge eine unterge-ordnete Rolle, da Sie diese beim Filmschnitt korrigieren können und durch län-gere Szenen den Vorteil haben, sich den interessantesten Teilabschnitt heraus-suchen zu können.

Bewegung: Bewegungen bieten sich an für Motive, die selbst keine Handlungaufweisen (Landschaftsaufnahmen). Auch für aktionsgeladene Szenen (z.B.Verfolgung eines sich bewegenden Motivs, Tieraufnahmen) sind Bewegungenerforderlich. Die herkömmlichen Kameraschwenks können zusätzlich durchZoomfunktionen ergänzt werden. Sowohl Schwenks als auch Zooms solltenjedoch sparsam eingesetzt werden, ruckelfrei und nicht zu schnell sein. Zwi-schen Schwenks sollten ruhende Bildszenen eingefügt werden, es sei denn, dieSchwenks selbst behalten Richtung und Geschwindigkeit bei. Bevor Sie in einMotiv hereinzoomen, sollte die Totale dem Zuschauer einen Überblick ermög-lichen, damit dieser den Bildausschnitt zuordnen kann. Dies können Sie bereits

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Filmschnitt Kapitel 17

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bei der Aufnahme entsprechend berücksichtigen. Auch Kamerafahrten und imGehen aufgezeichnete Szenen sind denkbar, aber schwieriger umzusetzen.Während des Filmschnitts können Sie gegebenenfalls gemachte Fehler korrigie-ren.

Beleuchtung: Bereits bei der Aufnahme sollten Sie auf eine korrekte Beleuch-tung achten, auf unterbelichtete Aufnahmen verzichten, dunkle Bereiche mitKunstlicht ausleuchten und Gegenlichtaufnahmen auf ein Minimum beschrän-ken. Aktuelle Schnittprogramme erlauben es in begrenztem Umfang, Korrek-turen an Helligkeit, Kontrast und Farbeinstellungen vorzunehmen.

Bildausschnitt: Wichtig bei der Filmaufnahme ist der jeweils gewählte Bildaus-schnitt. Achten Sie darauf, dass Motive, unabhängig davon, ob diese stehenoder in der Bewegung sind, bevorzugt zentriert aufgenommen werden. Bildaus-schnitte sollten in jedem Fall durch Aufnahmen gestützt werden, die zeigen, woder Ausschnitt liegt. Im Schnitt kann je nach Bedarf die Totale als Eingangssze-ne oder Ausgangsszene für einen Bildausschnitt genutzt werden.

Perspektive: Nutzen Sie unterschiedliche Perspektiven und beobachten Sie Mo-tive abwechselnd von oben und unten. Wechseln Sie Standorte von links nachrechts und umgekehrt. Wechseln Sie die Ansichten auf bestimmte Motive.

Kamerafunktionen: Viele Digitalkameras bieten selbst Überblendeffekte, Titel-funktionen, Vorschau- und Löschfunktionen an. Durch den nachfolgendenFilmschnitt müssen Fehlaufnahmen nicht über die Kamera gelöscht und Effek-te oder auch Titel nicht mehr per Kamera zugeordnet werden. Es ist sogar sinn-voller auf die erweiterten Kamerafunktionen gänzlich zu verzichten, da diesehäufig beim Schnitt wieder herausgeschnitten werden müssen, da sie nicht indas im Schnittprogramm gewählte Schnittkonzept passen. Durch die herausge-schnittenen Effekte gehen mitunter auch wertvolle Bildaufnahmen verloren.

Prinzipiell gilt: Alles, was Sie während eines Handlungsablaufs nicht gefilmt haben,liegt auch beim späteren Filmschnitt nicht vor. Handlungssprünge müssen dann, umden Handlungsablauf zu vervollständigen, mit Zwischentiteln, eingefügten Bildernoder Diashows und/oder Kommentaren überbrückt werden.

17.2 FilmschnittWie bereits der Spielfilmklassiker Zwölf Uhr Mittags belegt, ist insbesondere derFilmschnitt für die Qualität eines Films verantwortlich. Ein Film, der in der erstenSchnittfassung lediglich katastrophale Beurteilungen erhält, kann sich durch einenverbesserten Schnitt sehr leicht zum wahren Kassenknüller mausern. Mit aktuellenVideoschnittprogrammen hält der professionelle Filmschnitt Einzug in den Heim-bereich.

PC-Anwender verfügen häufig über analoge oder auch digitale Videokameras. Dieaufgezeichneten Filme dieser externen Geräte können analog und/oder digital aufden PC überspielt (vergleiche Kapitel 16), dort bearbeitet und abschließend in ge-änderter Form gespeichert oder auf einen CD- oder auch DVD-Datenträger über-spielt werden. Das Bearbeiten der Videofilmsequenzen, die optional auch über TV-Karten anlegbar sind, wird dabei als Videoschnitt bezeichnet. Um den Schnitt vor-

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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zunehmen, kommen spezielle Schnittprogramme zum Einsatz. Die Funktionalitätder Schnittprogramme variiert je nach Hersteller, auch wenn die Vorgehensweisebeim Videoschnitt bei allen Programmen dieselbe ist. Die Schnittprogramme sindkomplexe Programme, die neben dem eigentlichen Filmschnitt auch die Funktionenfür die Zuweisung eines Vor- und Nachspanns, zur allgemeinen Betitelung, zur Ver-tonung sowie zum abschließenden Speichern und Mastern der geschnittenen Video-filme beherrschen. Sie erhalten die Schnittprogramme entweder in Verbindung miteiner Videokamera, einer TV-Karte oder auch in Verbindung mit externen Geräten,mit deren Hilfe das Überspielen von Filmen vereinfacht wird (z.B. Dazzle, PinnacleMovieBox), als kostenfreie Versionen im Internet oder aber im Fachhandel.

Der Begriff des Schneidens im Bereich der Filmverarbeitung rührt noch aus den Zei-ten her, als Filme ausschließlich auf Zelluloid gebannt wurden und tatsächlich phy-sikalisch zerschnitten und nach Bedarf in neuer Fassung zusammengeklebt werdenmussten. Beim Computer-Videoschnitt werden hingegen lediglich digitalisierte undbinär vorliegende Filminformationen auf Dateiebene gesplittet und in neuen Film-dateien zusammengefügt. Durch die digitale Verarbeitung ist sichergestellt, dass alleKopien ohne Qualitätsverlust angelegt werden. Es spielt also keine Rolle, ob Sieeinen bereits geschnittenen Film einmal oder hundert Mal weiterverarbeiten undneu schneiden. Die Ausgangsqualität der übernommenen Filmszenen bleibt injedem Fall erhalten.

Der Filmschnitt am Computer hat den immensen Vorteil, dass das für den Film-schnitt verwendete Ausgangsmaterial unverändert bestehen bleibt. Eine Sicherungdes Ausgangsmaterials und der Projekt- bzw. Schnittdateien garantiert, dass SieFilme jederzeit nachbearbeiten, neu zusammenstellen und in geänderter Fassungrendern können. Machen Sie es also wie die Filmstudios und sorgen Sie auch durchNachbearbeitungen für das optimale Filmerlebnis.

17.2.1 Digitaler Videoschnitt

Das Filmmaterial für den Videoschnitt wird über Videokameras oder externe Gerä-te analog oder digital auf einen PC überspielt. Das Filmmaterial selbst kann dabeiin unterschiedlichen Formaten angelegt werden (DV, AVI oder MPEG), wobei dasgenerierte Dateiformat abhängig von der verwendeten Schnittsoftware ist. Diesesunterstützt in der Regel alle Teilfunktionen zur Aufnahme, Bearbeitung und Film-erstellung und einhergehend damit die Funktionen für den Filmschnitt, die Ver-tonung, die Titelzuweisung, das Rendern und das Mastern. Beim Computer-Video-schnitt werden digitalisierte und binär vorliegende Filminformationen aufDateiebene gesplittet und in neuen Filmdateien zusammengefügt. Durch die digitaleVerarbeitung ist bei entsprechendem Zielformat sichergestellt, dass alle Kopienohne Qualitätsverlust angelegt werden. Es spielt also keine Rolle, ob Sie einenbereits geschnittenen Film einmal oder hundert Mal weiterverarbeiten und neuschneiden. Die Ausgangsqualität der übernommenen Filmszenen bleibt in jedemFall erhalten.

Einheitliches Schnittkonzept: Prinzipiell sollten Sie bei einem Film ein einheit-liches Schnittkonzept nutzen. Die verwendeten Bilder, der Ton und die Musikmüssen ebenso zueinander passen wie die verwendeten Übergangs- und Spe-zialeffekte.

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Filmschnitt Kapitel 17

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Bereinigung: Nutzen Sie den Filmschnitt, um fehlerhafte Bilder, Schwarzblen-den, Bildwackler und Ähnliches herauszuschneiden. Auch den Ton sollten Siekorrigieren und bei Bedarf austauschen.

Handlungsaufbau: Versuchen Sie über korrekt zusammengestellte und ge-schnittene Szenen einen nachvollziehbaren Handlungsablauf zu erzielen undgegebenenfalls. eine bestimmte Geschichte zu erzählen.

Um attraktive Filme zu gestalten, kann es hilfreich sein, sich eigene Lieblingsfilmeals Vorbild zu nehmen.

Beim Computerschnitt führen alle Bearbeitungsfunktionen an einem Film zum Ab-speichern von Schnittinformationen, ohne dass der Endfilm physikalisch generiertwird. Dies geschieht erst in einem abschließenden Arbeitsgang, der auch als Ren-dern bezeichnet wird. Darüber kann der endgültige Film generiert und in ein ko-pierfähiges Format umgewandelt werden. Die Erstellung der Kopiervorlage wirdauch als Mastern bezeichnet.

17.2.2 Programme für den Videoschnitt

Besitzen Sie noch kein Schnittprogramm, können Sie auf den MovieMaker 2.1 ak-tueller Windows XP-Betriebssysteme zurückgreifen. Die Qualität eines Schnittpro-gramms zeigt sich insbesondere daran, welche Eingangs- und Ausgangsformate fürden Filmimport und -export unterstützt werden. Das Format Mpeg2 gehört bei denmeisten Programmen mittlerweile zum Standard und stellt sicher, dass sich Filmse-quenzen zwischen unterschiedlichen Schnittprogrammen sehr leicht austauschenlassen. Der MovieMaker bietet grundlegende Funktionen für die Filmbearbeitungan, ist gegenüber kommerziellen Schnittprogrammen im Funktionsumfang abereingeschränkt. Dennoch stellt auch der MovieMaker Effekte bereit, die Sie in ande-ren Programmen vergeblich suchen werden. Darüber können Sie aktuelle Filme ver-fremden oder auch auf Alt trimmen.

Abbildung 17.2: Windows XP stellt mit dem Movie-Maker ein leistungs-fähiges und kosten-freies Videoschnitt-programm zur Verfügung.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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Freeware-Alternative: Alternativ können Sie auch auf die Freeware-Variante AVIDFree DVD zurückgreifen, die Sie nach entsprechender Registrierung aus dem Inter-net herunterladen können und auch auf der Buch-DVD finden. AVID Free DVDbietet erweiterte Funktionen an, was sich auch an einer komplexeren Benutzerum-gebung zeigt. Das Programm unterstützt zwei Videospuren, entspricht allerdings inder Benutzeroberfläche nicht den gängigen Schnittprogrammen. Es arbeitet mit denFilmformaten AVI und MOV (QuickTime), kann für den Mpeg2-Datenaustauschaber nicht genutzt werden.

Mit Pinnacle Studio 9 und Ulead VideoStudio 8 sind leistungsfähige und günstigeSchnittprogramme verfügbar, die sich durch eine optimierte Benutzerumgebungauszeichnen und die Sie optimal durch die Arbeitsgänge eines Schnittprogrammsführen. Anhand der zuvor genannten Programmen werden nachfolgend die wich-tigsten Schnittfunktionen beschrieben. Weiterführende Hinweise zu den Program-men erhalten Sie über die nachfolgende Tabelle.

Tabelle 17.1:Internetadressen mitInformationen, Pro-grammen und Test-versionen aktuellerund preisgünstiger

Videoschnittpro-gramme.

Programm Version Download-Adresse Kurzbeschreibung

MovieMaker 2.1

Vollversion http://www.microsoft.com/windowsxp/downloads/updates/moviemaker2.mspx

Der MovieMaker ist ein Schnittprogramm, das aktuellen Windows XP-Versionen bei-liegt. Die aktuelle Version 2.1 kann optional und kostenfrei über die nebenstehende Internetseite oder über die Windows-Update-Funktion heruntergeladen werden.

Pinnacle Studio 9

Vollversion www.pinnacle.com Eine Testversion zu Pinnacle Studio ist leider nicht verfügbar. Sie erhalten das Programm aber häufig mit Hardware-Kom-ponenten in einer abgespeckten SE-Version (z.B. mit dem Volks-PC zur Pinnacle Media Center Edition), die Sie nach Bedarf auch zu einem vergünstigten Preis auf die Vollver-sion aktualisieren können. Über die neben-stehend angegebene Internetseite erhalten Sie detaillierte Programminformationen. Ferner können Sie darüber eine Online-Bestellung aufgeben.

Ulead Video-Studio 8

Test- und Vollversion

http://www.ulead.com/vs/trial.htm

VideoStudio 8 ist eine weitere leistungsfä-hige Videoschnittsoftware, die sich insbe-sondere dadurch auszeichnet, dass sie bereits zwei Videospuren bereitstellt, um Filmsequenzen zu überlagern. Über die nebenstehende Internetadresse können Sie eine Textversion herunterladen, mit deren Hilfe Sie alle Programmfunktionen 30 Tage lang ausgiebig testen können.

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Filmschnitt Kapitel 17

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Tabelle 17.1:Internetadressen mit Informationen, Pro-grammen und Test-versionen aktueller und preisgünstiger Videoschnittpro-gramme.(Forts.)

17.2.3 Szenen arrangieren, trimmen und schneiden

Der Filmschnitt selbst erfolgt in mehreren Stufen und beginnt mit dem Sammeln desAusgangsmaterials. Dieses wird in Teilszenen zerlegt, um die Neuanordnung derSzenen zu vereinfachen. Über den Grobschritt werden die zu verwendenden Films-zenen zunächst neu angeordnet. Beim nachfolgenden Feinschnitt werden die Szenendann zeitgenau angepasst und gegebenenfalls gekürzt oder mit der unterlegtenMusik und Effekten abgestimmt. Außerdem werden die Enden der Teilszenen kor-rigiert, insbesondere dann, wenn die ursprünglich gewählte Szenenzerlegung nichtoptimal war. Bei Bedarf werden zudem einzelne Szenen über Filter verändert undmit neuen Szenenübergängen miteinander verbunden. Beim Computerschnitt füh-ren all die zuvor genannten Arbeitsschritte zum Abspeichern von Schnittinformati-onen, ohne dass der Endfilm physikalisch generiert wird. Dies geschieht erst ineinem abschließenden Arbeitsgang, der auch als Rendern bezeichnet wird. Schnitt-programme verwalten daher neben dem Ausgangsmaterial spezielle Schnittdateienmit Informationen zu den gesetzten Schnittmarken und deren Anordnung. Darüberkann der endgültige Film generiert und auch zwischenzeitlich in der Anzeige kor-rekt wiedergegeben werden. Szenenübergänge und Effekte werden dabei temporärberechnet, so dass ausreichende Rechenleistung nötig ist. Erst beim gerendertenFilm sind alle Effekte, Übergänge und übernommenen Filmszenen korrekt über-nommen. Beim Rendern werden auch die Informationen zur Vertonung und Titel-informationen berücksichtigt, auf die erst später näher eingegangen werden soll.

Qualität des Ausgangsmaterials: Versuchen Sie, nur Ausgangsfilmmaterial zu ver-wenden, das eine einheitliche hohe Qualität hat. Ansonsten wird beim späterenFilm optisch deutlich, dass Aufnahmen nicht zusammengehören. Müssen Sieschlechte Qualitäten nutzen, versuchen Sie diese entsprechend mit Effekten oderEinleitungstiteln einzubauen. Nutzen Sie beispielsweise Filter zum Verfremden oderÜberlagerungseffekte, um optisch zu zeigen, dass der qualitativ minderwertige Filmnicht direkt zum Hauptfilm gehört (entsprechend der Filmeinspielung in der Tages-schau).

Programm Version Download-Adresse Kurzbeschreibung

AVID FreeDV 1.3

Vollversion www.avid.com/freedv Das einzige derzeit brauchbare, leistungs-fähige und zudem kostenfreie Schnittpro-gramm ist AVID Free DV. Nachdem Sie sich auf der nebenstehenden Internetseite regist-riert haben, erhalten Sie eine Seriennummer sowie den Programmschlüssel mitgeteilt und werden dann zum Download weiterge-leitet.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto652

Abbildung 17.3:Die Grundfunktionen

beim Videoschnittkönnen nacheinander

und auch wechsel-seitig genutzt

werden.

Grundregeln für den Grob- und Feinschnitt

Über den Grobschritt werden die zu verwendenden Filmszenen zunächst neu ange-ordnet. Beim nachfolgenden Feinschnitt werden die Szenen dann zeitgenau ange-passt und mitunter gekürzt. Je besser die Ausgangsszenen aufbereitet wurden, umsoeinfacher ist auch die Zusammenstellung dieser Szenen in einem neuen Filmprojekt.Unsauber gesplittete Szenen müssen in jedem Fall nachträglich angepasst und ma-nuell zerlegt werden. Prinzipiell nehmen Sie den Grobschnitt in der so genanntenStoryboard-Ansicht vor. In dieser Ansicht wird jede Szene lediglich durch das ersteSzenenbild platzsparend dargestellt. Erst beim Feinschnitt werden die grob zusam-mengestellten Szenen genau kontrolliert. Bei Bedarf werden Anpassungen an denübernommenen Szenen vorgenommen. Beim Feinschnitt wird in der Regel mit derZeitachsenansicht gearbeitet, die ein zeitgenaues Schneiden ermöglicht. Die Zeit-achsenansicht zeigt alle Clips mit deren genauen Längen in einer Zeitachse auf. Zujedem Clip wird erneut nur das jeweils erste Bild in der Zeitachse dargestellt. Siekönnen den Inhalt in der Zeitleiste frei anwählen und per Vorschaubereich betrach-ten. Beim Feinschnitt können bereits übernommene Szenen genau geschnitten wer-den und demnach auch Korrekturen an der ursprünglichen Szenenerkennung vor-genommen werden. Nehmen Sie eine Musikuntermalung vor, können Sie zudem perFeinschnitt taktgenaue Schnitte einfügen. In der Praxis folgen Grob-, Feinschnitt niestreng voneinander getrennt, sondern sie werden wechselweise und mitunter bereitszusammen mit Vertonungs- und Titelfunktionen genutzt. Ansonsten nutzen Sie denSchnitt, um Bilder für den Zuschauer nachvollziehbar, abwechslungsreich undspannend zu gestalten.

Abwechslung: Sorgen Sie durch entsprechende Anordnung von Filmclips fürunterschiedliche Perspektiven. Kombinieren Sie Ansichten, wechseln Sie zwi-schen Großaufnahmen, Totalen und Halbtotalen. Fügen Sie auf die Handlungbezogene neutrale und externe Zwischenschnitte ein oder bauen Sie parallelzwei Handlungsabläufe auf, zwischen denen gewechselt wird. Achten Sie aberin jedem Fall darauf, dass der Handlungsablauf nachvollziehbar bleibt.

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Filmschnitt Kapitel 17

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Rahmenhandlung: Ebenso wie in einem Spielfilm ist auch ein bestimmterHandlungsablauf in einem eigenen Videofilm wichtig. Ein Zoobesuch, der übereine eingeblendete Gehegekarte veranschaulicht und schrittweise verarbeitetwird, kann ebenso hilfreich sein wie die angezeigte Landkarte in einem Film,um eine Reiseroute auch optisch nachvollziehbar zu machen.

Szenenlängen: Auch wenn lange Aufnahmen häufig interessante Inhalte bieten,sollten Sie versuchen, diese zu kürzen, zu teilen und mit Schnitten zu versehen.Eine Szene, die bereits beim Schnitt langweilig und langatmig ist, ist das auchfür die Zuschauer, die sich den Film später betrachten sollen. Auch einzelneMotive zu lange in unterschiedlichen Perspektiven und Ansichten zu zeigen(z.B. ein einzelnes Gebäude), erscheint wenig sinnvoll. Entweder müssen Sieauch hier kürzen oder die Bilder mit Zusatzinformationen in Kommentareninformativer gestalten. Bei Bildern, die selbst für sich sprechen und Bewegungliefern (sich bewegende Motive, Tiere), kann dies aber auch anders sein. Prin-zipiell sollten Sie darauf achten, dass Totalen längere Laufzeiten aufweisen soll-ten als Halbtotalen oder kleine Bildausschnitte. Der Zuschauer muss immer dieMöglichkeit haben, den vorhandenen Bildinhalt ausreichend zu betrachten. Jemehr Bildinhalt, desto länger darf also auch die Szene sein.

Optimaler Schnitt: Die besten Schnitte sind die, die nicht auffallen.

Obgleich Sie bereits während des Grobschnitts Übergangseffekte nutzen können,sollten Sie zunächst darauf verzichten. Die Übergänge werden von aktuellen Pro-grammen intern berechnet, was unnötig Rechenzeit kostet.

Schnittmaterial sammeln und zerlegen

Bevor Sie mit dem Schneiden beginnen, stellen Sie zunächst das Ausgangsmaterialzusammen. Die meisten Schnittprogramme wie MovieMaker, Pinnacle Studio oderauch Ulead VideoStudio stellen Funktionen für das analoge und digitale Einspielenvon externen Geräte bereit (vergleiche Kapitel 16.3). An dieser Stelle wird bereitsangenommen, dass das Filmmaterial in Videodateien vorliegt, die vom Schnittpro-gramm verarbeitet werden können, also bevorzugt avi, mpeg2 oder mpeg. Die Film-dateien können direkt von der Festplatte zur weiteren Bearbeitung angewählt wer-den. Die Qualität der Ausgangsdateien bestimmt auch die spätere Qualität des neugeschnittenen Films. Für den Filmschnitt können Sie nicht nur auf beliebige Filmse-quenzen, sondern auch auf Bilder zurückgreifen, die als Standbilder einsetzbar sindund auch als Hintergrund für Zwischentitel fungieren können. Videofilme könnenein oder mehrere Szenen enthalten. Um diese im neuen Film vereinfacht zusammen-stellen zu können, werden die Videosequenzen gesplittet. Dies kann bereits automa-tisch beim Laden oder auch manuell erfolgen. Die manuelle Nachbearbeitung istmitunter dann sinnvoll, wenn Szenen nicht korrekt erkannt wurden.

Pinnacle Studio

Bei diesem Programm können Sie die Szenen einer Videodatei wahlweise automa-tisch erkennen oder in vorgegebenen Zeitintervallen teilen lassen. Verwenden Sieeine digitale Aufnahmequelle für das digitale Einspielen, können Sie Szenen auchanhand des Aufnahmedatums und der Aufnahmezeit automatisch splitten lassen.Sie legen die vorgegebenen Splittoptionen nach Anwahl des Befehls SETUP/AUFNAH-

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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MEQUELLE über die Registerseite Aufnahmequelle fest. Die Einstellungen sind nichtnur für das Einspielen über ein externes Gerät, sondern auch für den Import einervorhandenen Videodatei gültig. Die Teilszenen werden auch hier in einem Auswahl-bereich zusammengestellt. Jede Szene kann nach Anwahl im Vorschaubereich wie-dergegeben werden. Um eine Teilszene manuell zu splitten, wählen Sie dann, wenndie Schnittposition im Vorschaubereich erreicht ist, das Kontextmenü zum zugehö-rigen Clip an und rufen darüber den Befehl SZENE TEILEN ab. Jede Teilszene kannüber den Kontextmenübefehl SZENE UNTERTEILEN auch jetzt noch in Teilclips glei-cher Längen zerlegt werden. Haben Sie bei einem Erstimport auf das Splitten ver-zichtet, führen Sie die automatische Szenenerkennung mit dem KontextmenübefehlSZENENERKENNUNG ÜBER VIDEOINHALT auch nachträglich noch durch.

Abbildung 17.4:Die Optionen für die

Aufnahmequellelegen die Einstellun-gen für die Szenen-

erkennung in Pin-nacle Studio 9 fest.

Das Zerlegen in Teilclips findet in Pinnacle Studio nicht physikalisch statt. Das Pro-gramm generiert stattdessen eine Zusatzdatei mit Splittinformationen, die demFilmdateinamen entspricht und um das Dateikürzel scn erweitert wird. Wollen Siedie Splittinformationen zurücksetzen, müssen Sie diese Datei über den WindowsExplorer zunächst löschen.

Ulead VideoStudio

Auch das Programm Ullead VideoStudio8 erlaubt die Zerlegung eines Videofilms inTeilszenen. Wählen Sie beim Bearbeiten ein Video für den Import an, können Sie imAuswahldialog der Videofilme die Optionen für die Szenenerkennung nach Anwahlder Schaltfläche SZENEN festlegen. Nur dann wird auch die Szenenerkennung direktausgeführt. Nach Anwahl der Schaltfläche OPTIONEN können Sie die Genauigkeitder Erkennung über einen Schieberegler festlegen. Die Szenenerkennung erfolgt

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Filmschnitt Kapitel 17

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durch Anwahl der Schaltfläche SCANNEN. Die erkannten Szenen werden per Listen-feld zusammengestellt und können in einem verkleinerten Vorschaubereich kontrol-liert und geändert werden. Für die Übernahme der Szenen bestätigen Sie mit OK.Bei der nachträglichen Szenenerkennung wählen Sie im Vorschaubereich der Filmezum zu zerlegenden Film den Kontextmenübefehl NACH SZENE TRENNEN ab. Siegelangen dann erneut in das zuvor beschriebene Dialogfeld Szenen.

Abbildung 17.5: Dialog zur auto-matischen Szenen-erkennung in Ulead VideoStudio 8.

Das Splitten selbst ist je nach Dateigröße äußerst zeitintensiv, insbesondere dann,wenn die darin enthaltenen Szenen automatisch erkannt werden sollen. Effektiv istdaher insbesondere die Zerlegung in Teilclips gleicher Länge unter Pinnacle Studio,da Sie jede Teilszene auch beim Zusammenstellen eines neuen Films jederzeit nochnachbearbeiten, zerlegen und in der Länge anpassen können.

Liegen Videofilme nicht in einem Format vor, das die verwendete Schnittsoftwareunterstützt, dann müssen Sie diese zunächst in ein unterstütztes Importformat um-wandeln.

Grobschnitt

Mit den Szenen der angewählten Videofilme können Sie nun bereits den Grob-schnitt vornehmen. Je besser die Ausgangsszenen aufbereitet wurden, umso ein-facher ist auch die Zusammenstellung dieser Szenen in einem neuen Filmprojekt.Unsauber gesplittete Szenen müssen in jedem Fall nachträglich angepasst werden.Prinzipiell nehmen Sie den Grobschnitt in der so genannten Storyboard-Ansicht vor.In dieser Ansicht wird jede Szene lediglich durch das erste Szenenbild dargestellt.Diese Darstellungsform ist damit platzsparend und ermöglicht eine bessere Über-sicht über die neue Szenenzusammenstellung. In Pinnacle Studio 9 gelangen Sieüber den Befehl ANSICHT/STORYBOARD in die Storyboard-Anzeige. In ULeadVideoStudio 8 müssen Sie alternativ dazu im Bereich für die Filmzusammenstellungdas Symbol STORYBOARDANSICHT anwählen. Die Clips selbst werden in allen Pro-grammen über Drag&Drop dem Vorschaubereich entnommen und in den Projekt-bereich gezogen. Um mehrere Clips in einem Rutsch in das Storyboard zu überneh-men, halten Sie bei der Clipauswahl die Taste Ÿ gedrückt. Die Zielposition kannim Storyboard frei gewählt werden. Außerdem können die bereits platzierten Clipsper Drag&Drop umpositioniert und über den entsprechenden Kontextmenübefehlwieder gelöscht werden.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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Abbildung 17.6:Grobschnitt in

der Storyboard-Ansicht von

Pinnacle Studio 9.

Feinschnitt

Beim Feinschnitt werden die grob zusammengestellten Szenen kontrolliert. Bei Be-darf werden auch Anpassungen an den übernommenen Szenen vorgenommen.Beim Feinschnitt wird in der Regel mit der Zeitachsenansicht gearbeitet, die ein zeit-genaues Schneiden ermöglicht. Diese aktivieren Sie in Pinnacle Studio über den Be-fehl ANSICHT/TIMELINE und in ULead VideoStudio durch Anwahl des SymbolsZEITACHSENANSICHT im Projektbearbeitungsbereich. Die Zeitachsenansicht zeigtalle Clips mit deren genauen Längen in einer Zeitachse auf. Zu jedem Clip wird er-neut nur das jeweils erste Bild in der Zeitachse dargestellt. Sie können den Inhalt inder Zeitleiste frei anwählen. Zur aktuell gewählten Position wird das zugehörigeBild im Vorschaubereich ausgegeben. Beim Feinschnitt können bereits übernom-mene Szenen genau geschnitten werden und demnach auch Korrekturen an der ur-sprünglichen Szenenerkennung vorgenommen werden. Um den Schnitt genaudurchführen zu können, kann die Zeitachse nach Bedarf vergrößert oder auch ver-kleinert werden. Damit ist es möglich, auch sehr kurze Szenen erneut zu schneiden.

Pinnacle Studio

In Pinnacle Studio wechseln Sie den Zoommodus der Zeitachse, indem Sie die Zeit-achse (nicht den Schieberegler zur aktuellen Position) anwählen. Nachdem derMauscursor in ein Uhrensymbol wechselt, drücken Sie die linke Maustaste. DurchSchieben nach links und rechts wird der Zoommodus gewechselt. In der Zeitachseselbst können Sie jede Position frei anwählen. Das Bild zur aktuellen Position wirderneut im Vorschaubereich ausgegeben. Über den Kontextmenübefehl CLIP TEILEN

fügen Sie bei Bedarf neue Schnittmarken hinzu. Optional können Sie auch den An-fangs- und Endpunkt jeder Szene überarbeiten. Nach einem Doppelklick auf einebestimmte Szene öffnet sich dazu zunächst ein spezieller Bearbeitungsbereich. Darinfinden Sie spezielle Schieberegler, mit deren Hilfe Sie die Anfangs- und Endpositio-nen für die Clipübernahme korrigieren können. Nach der Anpassung schließen Sieden Bearbeitungsbereich über das zugehörige Schließensymbol.

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 657

Abbildung 17.7: Detailbearbeitung einer Szene in Pinnacle Studio 9.

Ulead VideoStudio

In VideoStudio ändern Sie den Zoommodus der Zeitachse über die Schaltflächen +und -. Auch hier können Sie jede Szene des aktuellen Projekts mit der Maus an-wählen. Das zugehörige Bild erscheint unmittelbar im Vorschaubereich. Der Vor-schaubereich kann wahlweise im Projekt- oder Clipmodus betrieben werden. Umeinen Clip fein zu schneiden, sollten Sie zuerst mit CLIP in den Clipmodus wechseln.Damit wird verhindert, dass Schnittmarken außerhalb des aktuellen Clips gesetztwerden können. Im Projektmodus ist das Einfügen beliebiger Schnittmarken mög-lich. Mit der unteren Bildlaufleiste des Vorschaubereichs können Sie die genaueClipposition wählen und mithilfe des Scherensymbols zusätzliche Schnittmarkensetzen. Ist das Scherensymbol deaktiviert, befinden Sie sich im Clipmodus aber au-ßerhalb des zuvor selektierten Clips.

Abbildung 17.8: Zeitachsenansicht in Ulead VideoStudio 8.

Durch die nachträglich eingefügten Schnittmarken werden in der Projektansicht zu-sätzliche Clips dargestellt und zwar sowohl in der Storyboard- als auch in der Zeit-

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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achsenansicht. Jede neu angelegte Teilszene kann beim Feinschnitt per Kontext-menübefehl gelöscht oder per Drag&Drop umpositioniert werden.

17.2.4 Trick- und Übergangseffekte für Szenen

Beim Computerschnitt legen Sie auch fest, wie einzelne Szenen miteinander verbun-den werden, ob Szenen mit Filtern und Effekten verfremdet oder aber optimiertwerden. Mit Effektfunktionen können Sie beispielsweise Änderungen an der Auflö-sung, an der Abspielgeschwindigkeit, an den Farbeinstellungen, am Kontrast oderauch der Helligkeit vornehmen und damit einhergehend die ursprünglichen Films-zenen in der Darstellungsform variieren. Mithilfe von Effekten können Szenen auchverfremdet und beispielsweise mit einem Alterungseffekt überlagert werden. Sienehmen die Zuweisung von Effekten in der Regel dann vor, wenn der Feinschnittbereits abgeschlossen ist. Die Überblendeffekte legen fest, wie einzelne Szenen nach-einander optisch verbunden werden. Szenen, die Sie manuell angeordnet haben,sind zunächst hart geschnitten, d.h., es werden keine Übergänge genutzt.

Überblendeffekte

Übergänge dienen dazu, einzelne Szenen untereinander »sanft« zu verbinden. Über-gänge machen also häufig auch inhaltliche Zusammenhänge deutlich. EinfacheÜberblendeffekte sind die weichen Übergänge, bei denen eine Szene ausgeblendetund die nachfolgende Szene eingeblendet wird. Auch Überblendungen in Schwarz-blenden (für den Abschluss einer Szene) und Einblendungen aus einer Schwarzblen-de (für einen neuen Szenenanfang) sind möglich. Die Zuweisung und Anweisungder Effekte erfolgt im Schnittprogramm temporär, so dass Sie sämtliche Effekte undÜbergänge so lange ändern können, bis der Film abschließend gerendert wird.

Anzahl: Setzen Sie Übergänge nur in Maßen ein, um einen Film nicht unnötigzu überladen.

Passende Übergänge: Nutzen Sie nur Übergänge, die auch zueinander passen,da ein Mischen möglichst vieler unterschiedlicher Übergänge nur wenig Sinnmacht und Unruhe in einen Film bringt.

Verzicht: Verwenden Sie Übergänge bevorzugt für die Szenen, die auch inhalt-lich zusammenhängen.

Übergangstypen: Bevorzugen Sie sanfte Übergänge und kombinieren Sie diesemit harten Schnitten. Setzen Sie komplex gestaltete Übergänge nur sparsamein. Bevorzugen Sie harte Übergänge. Allerdings sollten Sie keinen hartenSchnitt bei inhaltlich abweichenden Bildern verwenden. Verzichten Sie aufübermäßig viele Schwenks. Benötigen Sie diese, müssen sie in die gleiche Rich-tung gehen und annähernd gleiches Tempo haben. Abweichende Schwenkrich-tungen sollten durch ruhende Szenen verbunden werden. Auch Zooms solltennicht direkt nacheinander genutzt werden. Arbeiten Sie alternativ mit Schnit-ten und Perspektivwechseln. Es bietet sich an, Schnitte innerhalb von bewegtenBildern einzubauen, da diese dann weniger auffallen.

Ein- und Ausblenden: Wird ein inhaltliches Thema abgeschlossen, sollten Siemit einfachen Ausblendeffekten arbeiten, die nicht in eine neue Szene überge-hen (so genannte Schwarzblenden).

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 659

Ulead VideoStudio

Abbildung 17.9: Überblendeffekte der Gruppe »Wischen« in VideoStudio 8.

In VideoStudio wählen Sie zunächst das RegisterÜbergänge an. Die Effekte selbst sind in VideoStu-dio in Gruppen geordnet. Im Vorschaubereich kön-nen Sie diese Gruppen (z.B. 3D, Album, Drehen,Gleiten, Rollen usw.) per Kombinationsfeld anwäh-len. Die Effekte werden daraufhin animiert im Vor-schaubereich angezeigt. Die Ausgangsszene wirddurch das Symbol A, die zweite Szene durch denBuchstaben B gekennzeichnet.

Pinnacle Studio

Abbildung 17.10: Übergangseffekte in Pinnacle Studio 9.

In Pinnacle Studio gelangen Sie überdas Register Übergangseffekte anzei-gen zu den Übergängen. Auch hiersind die Übergänge in Gruppengeordnet. Jede Gruppe kann gezieltper Kombinationslistenfeld angewähltwerden. Wählen Sie einen bestimmtenÜbergang einer Gruppe an, wird die-ser unmittelbar in der Vorschauanzei-ge animiert wiedergegeben. Prinzipiellvariieren die Anzahl, Typen und Über-blendeffekte, je nachdem, mit welchem Schnittprogramm Sie arbeiten. Ferner erge-ben sich Unterschiede bei der verwendeten Programmversion. Bietet die SE- undQuickstart-Version von Pinnacle Studio nur die Standardübergänge, erhalten Sie mitder Voll- und Plus-Version bereits eine sehr stark erweiterte Sammlung an Über-gangseffekten.

Überblendeffekte nutzen

Haben Sie einen Überblendeffekt gewählt, können Sie darüber zwei Szenen fließendmiteinander verbinden lassen. Ziehen Sie dazu den Überblendeffekt viaDrag&Drop zwischen zwei Videoclips. Sie können für die Übernahme sowohl dieStoryboard- als auch die Zeitachsenansicht verwenden.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto660

Prinzipiell sollten Sie darauf achten, dass Sie

Übergänge nur in Maßen einsetzen, um einen Film nicht unnötig zu überladen,

nur Übergänge verwenden, die auch zueinander passen, da ein Mischen mög-lichst vieler unterschiedlicher Übergänge nur wenig Sinn macht,

Übergänge bevorzugt für die Szenen nutzen, die auch inhaltlich zusammenhän-gen.

Wird ein inhaltlicher Themenblock abgeschlossen, sollten Sie mit einfachen Aus-blendeffekten arbeiten, die nicht in eine neue Szene übergehen (so genannteSchwarzblenden). Berücksichtigen Sie, dass viele Videokameras häufig selbst digi-tale Effekte und Übergänge anbieten. In Verbindung mit einem Schnittprogrammkönnen Sie jedoch darauf verzichten, diese auch einzusetzen, da Sie die Effektzuwei-sung komfortabler über die Schnittprogramme vornehmen. Die Effekte der Kame-ras haben zudem den Nachteil, dass sie das Ausgangsfilmmaterial auch physikalischverändern. Die Effekte sind damit dauerhaft und können demnach auch nicht mehrentfernt und rückgängig gemacht werden.

Abbildung 17.11:Übergangseffekte in

der Storyboard-Ansicht von Pin-

nacle Studio 9.

Wollen Sie die Dauer der Überblendungen verlängern oder verkürzen, können Sie inden Schnittprogrammen Pinnacle Studio und Ulead VideoStudio in die Zeitachsen-ansicht wechseln und die Szenen der Übergänge mithilfe der Maus nach Bedarf ver-kürzen oder verlängern. In der Storyboard-Ansicht können die Längen der Über-blendungen nicht variiert werden.

Abbildung 17.12:In der Zeitachsen-ansicht von UleadVideoStudio und

Pinnacle Studio kön-nen die Längen der

Überblendungs-effekte nach Bedarf

geändert werden.

Weiche Überblendungen im MovieMaker: Um Szenen in MovieMaker weich über-zublenden, d.h. eine Szene aus- und zeitgleich die nachfolgende Szene einzublenden,lassen Sie die Szenen auf der Zeitleiste überlappen. Die Zeitdauer des Überlappenslegt dann gleichzeitig die Dauer der Überblendung fest. In Pinnacle Studio findenSie die entsprechende Funktion zum weichen Überblenden in der Gruppe Standard-Überblendeffekte. VideoStudio 8 hingegen verwaltet die entsprechende Überblend-funktion in der Gruppe F/X unter der Bezeichnung Überblenden.

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 661

Überblendeffekte selbst gemacht

Nur wenige Schnittprogramme erlauben es, die angebotenen Überblendeffekteselbst zu variieren oder von Grund auf neu zu definieren. Die Anzahl der angebote-nen Übergänge sind daher ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Schnittpro-gramms. Je teurer ein Schnittprogramm ist, desto mehr Übergänge werden Sie er-halten. Ob Sie aber tatsächlich 50, 200, 600 oder noch mehr Übergänge benötigen,ist mehr als fraglich. Im professionellen Bereich macht eine große Anzahl an Über-gängen durchaus Sinn, eine große Auswahl an Übergangseffekten bedeutet ja nochnicht, dass man diese auch alle einsetzen muss. Wollen Sie eigene Übergangseffekteoder komplexe Titeleffekte gängiger Hollywood-Produktionen nachbauen, werdenSie an einem Zusatz-Tool mit entsprechenden Funktionalitäten jedoch kaum her-umkommen. Das Programm Hollywood FX pro ist beispielsweise für PinnacleStudio verfügbar und übernimmt die entsprechenden Funktionen.

Abbildung 17.13: Mit Hollywood FX pro können Sie für Pinnacle Studio 9 auch eigene Über-gangseffekte und Titeleffekte kreieren.

Effektfilter

In den Programmen für den Videoschnitt finden Sie häufig auch spezielle Effekt-funktionen, mit deren Hilfe Sie Änderungen an der Auflösung, an der Abspiel-geschwindigkeit, an den Farbeinstellungen, am Kontrast oder auch der Helligkeitvornehmen und einhergehend damit die ursprünglichen Filmszenen in der Dar-stellungsform variieren. Mithilfe von Effekten können Szenen auch verfremdet undbeispielsweise mit einem Alterungseffekt überlagert werden. Sie nehmen die Zuwei-sung von Effekten in der Regel dann vor, wenn der Feinschnitt bereits abgeschlossenist.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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Pinnacle Studio

Um in Pinnacle Studio Effektfilter anzuwenden, wählen Sie in der Storyboard- oderZeitachsenansicht die Szene an und rufen dann den Befehl TOOLBOX/VIDEOEFFEKTE

HINZUFÜGEN auf. Es erscheint ein Auswahlbereich für Videoeffekte, die Sie nach Be-darf im Auswahlfenster anwählen und im Vorschaubereich kontrollieren und miteinem Doppelklick für die markierten Szenen übernehmen.

Abbildung 17.14:Effektauswahl undEffektvorschau in

Pinnacle Studio 9.

Nach der Übernahme können Sie einzelne Parameter für die Effekte variieren.Durch erneute Anwahl der Schaltfläche EFFEKT HINZUFÜGEN können Sie den mar-kierten Videoszenen auch mehrere Effekte parallel zuordnen.

Abbildung 17.15:Dialog zur Anpas-

sung der effektspezi-fischen Parameter.

Bleibt letztendlich darauf hinzuweisen, dass nicht alle Effekte, die in Pinnacle Stu-dio angeboten werden, auch tatsächlich nutzbar sind. Einige müssen zunächst kos-tenpflichtig über das Internet freigeschaltet werden. Erkennbar sind die gesperrtenEffekte an einem Logo, das bei der Effektanwahl innerhalb der Vorschauanzeigeeingeblendet wird.

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 663

Abbildung 17.16: Beispiel für einen gesperrten Trick-effekt.

Ulead VideoStudio

Auch Ulead VideoStudio bietet Effekte an. Um diese anzeigen zu lassen, wählen Sieim Kombinationslistenfeld des Auswahlbereichs der Clips den Eintrag Videofilteran. Mit dem Eintrag Video gelangen Sie jederzeit zurück in den Clip-Vorschau-bereich. Die Effekte selbst werden zur Veranschaulichung im Vorschaubereich ani-miert ausgegeben. Die Übernahme der Effekte erfolgt per Drag&Drop auf diegewünschte Videosequenz in der Zeitachsen- oder Storyboard-Ansicht.

Abbildung 17.17: Effektfilter und Vorschaubereich in VideoStudio 8.

Die Einstellungen der Effekte können zudem benutzerdefiniert geändert werden.Ferner lassen sich auch hier mehrere Effekte miteinander kombinieren.

Abbildung 17.18: Anpassung der Effektfiltereinstel-lungen in Ulead VideoStudio 8.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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17.2.5 Videoüberlagerungen mit Ulead VideoStudio 8

Einfache Schnittprogramme stellen in der Regel nur eine Videospur zur Verfügung.Eine Ausnahme macht Ulead VideoStudio 8. Hier finden Sie bereits zwei Videospu-ren, mit deren Hilfe Sie zwei Videosequenzen überlagern können. Die zweite Video-spur verwaltet demnach das Video, das in den Vordergrund platziert wird. Nach derÜbernahme eines Clips in die zweite Videospur wechseln Sie zunächst in der An-wendung auf die Registerseite Bewegung&Filter. Darüber bestimmen Sie, ob dasVordergrundvideo bewegt werden soll, statisch platziert wird oder mit Ein- undAusblendeffekten versehen wird (Option Richtung/Stil). Ferner können Sie dieTransparenzstufe der Vordergrundsequenz anpassen, eine Umrandung zuweisenbzw. das Vordergrundvideo auf die maximale Anzeigegröße zoomen.

Abbildung 17.19:Nur Ulead Video-

Studio 8 bieteteine zweite Video-spur für die Über-

lagerung von Video-sequenzen an.

Arbeiten Sie mit Hollywood FX pro in Verbindung mit Pinnacle Studio, dann kön-nen Sie entsprechende und weitaus komplexere Übergangseffekte auch selbst defi-nieren und optional im dreidimensionalen Raum anordnen.

17.2.6 Bluescreen- und Überlagerungseffekte mit Pinnacle Studio Plus 9

Mit der neuen Plus-Version von Pinnacle Studio 9 erstellen Sie Trickeffekte, die Siesonst nur in kommerziellen Filmen sehen und die Ihre Videofilme erheblich auf-werten können. Wie bereits im letzten Kapitel erwähnt, besitzen die meisten

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Filmschnitt Kapitel 17

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Schnittprogramme für den Heimbereich lediglich eine einzelne Videospur. Um lau-fende Videos zu überlagern und in bestehende Videos verkleinerte Videos oderVideoausschnitte einzublenden, mussten Sie bislang entweder auf gesonderte Hilfs-programme (z.B. Hollywood FX Pro) oder leistungsfähigere Schnittprogrammezurückgreifen. Mit der neuen Plus-Version von Pinnacle Studio 9 erhalten Sie mit-tlerweile ein Schnittprogramm, das auch erweiterte Trickeffekte bietet, die mithilfeeiner zusätzlichen Videospur realisiert werden. Mit Pinnacle Studio Plus können SieBild-in-Bild-Effekte anlegen, bei denen verkleinerte Videosequenzen in den Vorder-grund eines Hintergrundvideos eingeblendet werden. Nicht nur in Kinofilmen, son-dern auch im Fernsehen wird zum Einblenden von Interviewpartnern oder Film-nachrichten sehr häufig mit diesem Verfahren gearbeitet. Auch Fernsehgerätenutzen die Bild-in-Bild-Technologie, um andere Fernsehsender in das aktuelle Fern-sehprogramm einzublenden.

Mit dem Chroma-Key-Hilfswerkzeug und der zweiten Videospur sind außerdemdie so genannten Bluescreen- bzw. Greenscreen-Effekte möglich. Bei diesem Verfah-ren werden Filmelemente, die in einem vorhandenen Videofilm eingeblendet wer-den sollen und die keinen rechteckigen Ausschnitt besitzen, vor blauem oder grü-nem Hintergrund gefilmt. Der einfarbige Hintergrund kann herausgerechnet unddurch den eigentlichen Videofilmhintergrund ersetzt werden. Filmen Sie eine Personin einem Studio vor einer blau oder grün eingefärbten Leinwand, können Sie diesespäter jederzeit in Videosequenzen einblenden, die an beliebigen Orten spielen unddie mitunter aus finanziellen oder sicherheitstechnischen Gründen nicht direkt er-reichbar sind. Natürlich können Sie sich aber auch durch nachgedrehte Sequenzenin Ihre eigenen Urlaubsfilme nachträglich einblenden. Der Möglichkeiten gibt esviele und wie Sie die neuen Effekte nutzen, bleibt letztendlich nur Ihrer Fantasieüberlassen. Dank Pinnacle Studio Plus ist es jedoch nur ein kurzer Weg zumTrickspezialisten …

Auch die aktuelle Version von Ulead VideoStudio8 bietet bereits zwei Videospurenund einhergehend damit Überlagerungseffekte an. Das Bluescreen-Verfahren wirdvon VideoStudio 8 jedoch noch nicht unterstützt.

Overlay-Spur anzeigen

Unabhängig davon, ob Sie Überlagerungs- oder Bluescreen-Effekte definieren wol-len, müssen Sie zunächst die Videospur für die Überlagerung anzeigen lassen. Stan-dardmäßig ist diese Videospur verborgen und Pinnacle Studio Plus präsentiert sichso, wie Sie es von den älteren Pinnacle Studio-Versionen gewohnt sind. Das Öffnenerfolgt, indem Sie einen Videoclip via Drag&Drop auf die standardmäßig in derZeitachsenansicht angezeigte Titelspur ablegen. Entfernen Sie alle Clips aus derOverlay-Spur, wird auch die Spur selbst ausgeblendet. Um dies zu verhindern, kön-nen Sie über den Kontextmenübefehl Overlay-Spur immer anzeigen zum Arbeits-bereich der Zeitachsenansicht auch für die permanente Anzeige sorgen. Das Entfer-nen der Menümarkierung deaktiviert die permanente Anzeige wieder.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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Abbildung 17.20:Anzeige der Video-überlagerungsspur.

Grob- und Feinschnitt per Überlagerungsspur

Mithilfe der Overlay-Spur können Sie vereinfacht Schnitteffekte durchführen, diesich nachträglich sehr einfach wieder korrigieren und abändern lassen.

1. Überlagerungsvideo einrichten: Platzieren Sie dazu eine Hauptszene auf dieHauptvideospur. Die Szene, die in die Hauptszene hineingeschnitten werdensoll, brauchen Sie nun nur noch auf die Overlay-Videospur und – sofern diesenoch nicht angezeigt wird – auf die Titelspur zu legen. Der Inhalt der Overlay-Spur überdeckt standardmäßig die gesamte Videohauptspur, der Ton selbst wirdhingegen gemischt.

Abbildung 17.21:Alternativer Video-

schnitt mit derÜberlagerungsspur.

2. Overlay-Schnitt und Tonauswahl: Nutzen Sie die Overlay-Spur nur als Schnitt-option, können Sie deren Ton optional sperren lassen, indem Sie im rechtenRandbereich der Overlay-Tonspur die Symbolschaltfläche für die Stummschal-tung aktivieren. Die erneute Anwahl hebt die Stummschaltung bei Bedarf jeder-zeit wieder auf. Wie Sie Tonspuren getrennt verarbeiten und auspegeln, wirdspäter noch gesondert behandelt.

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Filmschnitt Kapitel 17

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Abbildung 17.22: Ton abschalten.

3. Überblendeffekte wählen: Szenen, die Sie über die Overlay-Spur eingefügt ha-ben, können wie im herkömmlichen Schnittmodus geteilt, gesplittet und auchkombiniert werden. Platzierte Szenen können zudem in der Overlay-Videospurangewählt und mit dem Handsymbol der Maus verschoben werden. Ebenso wiein der normalen Videospur können Sie auch in der Overlay-Spur mit Effektenarbeiten. Nachdem die Clips platziert sind, wählen Sie im Bearbeitungsbereichdas Register Übergangseffekte anzeigen sowie eine Effektgruppe an, die je nachProgrammfassung und frei geschalteter Elemente variieren können.

Abbildung 17.23: Übergangseffekte für die Überlage-rungsspur.

4. Überblendeffekte platzieren: Übernehmen Sie die gewünschten Überblendeffek-te vor und nach den Clips, die über die Overlay-Spur eingefügt wurden. Optio-nal können Sie auch die harten Schnitte beibehalten. Im Vorschaufenster der Vi-deoclips können Sie sich die gemachten Änderungen unmittelbar anzeigen lassenund gegebenenfalls noch Änderungen vornehmen.

Abbildung 17.24: Überblendungs-effekte in der Über-lagerungsspur.

Videofilme überlagern und Bild-in-Bild-Effekte

Um ein Video als Teilausschnitt in eine vorhandene Szene einzublenden, platzierenSie zunächst das Hintergrundvideo in die Hauptspur und anschließend das Videofür den Teilausschnitt in die Overlay- bzw. Überlagerungsspur.

1. Overlay definieren: Doppelklicken Sie dann auf den Overlay-Clip und wählenSie im Bearbeitungsbereich die Schaltfläche zur Bearbeitung des Video-Overlaysan.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto668

Abbildung 17.25:Bearbeitung desOverlay-Modus.

2. Bild-in-Bild-Effekt: Position und Größe des Bild-in-Bild-Effekts lassen sich nunüber Vorgaben der Auswahlliste Presets wählen. Alternativ ändern Sie die Bild-position und die Größe mit der Maus im Vorschaubereich. Nutzen Sie bei Bedarfauch die erweiterten Bearbeitungsfunktionen.

Abbildung 17.26:Definition des Bild-

in-Bild-Effekts.

3. Beschnitt und Skalierung: Markieren Sie das Optionsfeld Beschnitt, können Sievom Überlagerungsvideo einen Teilausschnitt im Vorschaubereich durch Ände-rung der Beschnittmarken wählen. Damit lassen sich beispielsweise sehr leichtdie schwarzen Balken eines Videos im 16:9-Format entfernen. Über das Rah-menfeld Rand können Sie zudem das Bild im Vordergrund mit einem Rahmenausstatten, wobei Farbe (gegebenenfalls per Pipette), Breite, Transparenz,Weichheit und abgerundete Ecken wählbar sind. Der Rahmen selbst kannzudem mit einem Schatten versehen werden, dessen Position, Abstand undTransparenz frei wählbar sind. Auch die Transparenz des Videos selbst kann perSchieberegler variiert werden.

Abbildung 17.27:Einstellungen für den

Bild-in-Bild-Effekt.

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 669

Ändern Sie die Einstellung über die Auswahlliste Presets nach einer Bearbeitung,gehen die zuvor gemachten Änderungen verloren.

4. Bild-in-Bild-Vorschau: Im Videovorschaubereich können Sie die Auswirkungendes Bild-in-Bild-Effekts unmittelbar in der Bewegung testen. Wählen Sie dazudie Schaltfläche WIEDERGABE an. Da der Bearbeitungsdialog für den Bild-in-Bild-Effekt geöffnet bleibt, können Sie unmittelbar Optimierungen an den ge-machten Einstellungen vornehmen. Sollen die Einstellungen auch für nachfol-gende Bild-in-Bild-Effekte übernommen werden, markieren Sie die Option Aufneue Clips anwenden. Schließen Sie den Optionsdialog abschließend durchWahl der Schließen-Schaltfläche X.

Abbildung 17.28: Test des benutzer-definierten Bild-in-Bild-Effekts.

5. Erweiterte Einstellungen: Alternativ zum bereits beschriebenen Optionsdialogkönnen alle Einstellungen für den Bild-in-Bild-Effekt auch über numerische Po-sitions- und Größenangaben gemacht werden. In diesem Fall greifen Sie auf dieEffektfunktion über die Videoeffekte zu. Sie können den Effekt darüber wahl-weise neu zuweisen oder, wie hier beschrieben, auch auf bereits eingerichteteBild-in-Bild-Effekte zur Feinjustierung einsetzen. Wählen Sie also zuerst den Clipin der Overlay-Spur an, der bereits als Bild-in-Bild-Effekt definiert ist. WählenSie dann das Register Videoeffekte an. Da der Effekt Bild-in-Bild bereits zuge-wiesen ist, erscheint er auch in der Auswahlliste der zugewiesenen Videoeffekte.

Abbildung 17.29: Alternative Effektein-stellungen zum Bild-in-Bild-Videoeffekt.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto670

Über Textfelder und Schieberegler können Sie Position, Größe, Beschnitt sowieRand- und Schatteneinstellungen ändern. Die Änderungen selbst werden unmit-telbar im Videovorschaubereich angezeigt. Die Videoeffekteinstellungen könnenbeispielsweise dazu genutzt werden, Hintergrund- und Vordergrundvideo je-weils 50% des vorhandenen Ausgabebereichs zuzuweisen. Bestätigen Sie erneutmit X.

Bluescreen- und Greenscreen-Effekte a la Hollywood

Wie eingangs bereits beschrieben, dient der Bluescreen-Effekt dazu, lediglich Teil-bereiche von Video- und/oder Bildinhalten in ein Video zu übernehmen. Der zuübernehmende Teilbereich hat variable Formen und ist demnach nicht zwangsläufigquadratisch oder rechteckig wie bei der einfachen Überlagerung, kann aber eben-falls animiert sein. Ist beim Hintergrundvideo im Regelfall lediglich dort Platz ein-zuräumen, in den ein überlagertes Element eingefügt werden soll, ist im Overlay-Video eine Farbe zu reservieren, die nicht Bestandteil des Bilds ist und als heraus-zufilterndes Element behandelt wird. In der Regel werden zwar blaue oder grüneHintergründe genutzt, prinzipiell ist die Farbe aber nicht fest vorgegeben. Die Farbeselbst sollte zumindest nicht Bestandteil des Elements sein, das später eine Video-szene überlagern soll.

1. Szenenauswahl: Im vorliegenden Beispiel soll ein vor blauem Himmel gefilmterVogel in eine Landschaftsaufnahme in der Nähe des Monument Valleys einge-fügt werden. Dabei werden leichte Farbunterschiede beim Himmel in Kauf ge-nommen.

Abbildung 17.30:Platzierung desÜberlagerungs-

videos.

2. Chroma-Key-Farbe bestimmen: In einem ersten Schritt platzieren Sie nun dieLandschaftsaufnahme in die Videospur und die Aufnahme des Vogels in dieOverlay-Spur, richten die Videosequenzen nach Bedarf untereinander aus undschneiden diese auf die gewünschten Längen. Um den Vogel in der Landschafts-aufnahme einzublenden, doppelklicken Sie auf den zugehörigen Clip mit derVogelaufnahme in der Overlay-Spur und wählen dann im Bearbeitungsbereichdas Register zum Öffnen des Dialogbereichs des Video-Overlay an und wechselndann im Optionenbereich auf die Registerseite Chroma-Key.

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 671

Abbildung 17.31: Festlegung der Farbe für den Chroma-Key-Effekt.

Um die herauszufilternde Farbe vereinfacht festzulegen, wählenSie nun im Bearbeitungsbereich des Chroma-Key-Effekts diePipettenschaltfläche zur Key-Farbe an. Daraufhin nimmt un-mittelbar auch der Mauscursor das Symbol einer Pipette an.Mit dem Mauscursor können Sie im Videovorschaubereich desOverlay-Clips jetzt die herauszufilternde Farbe direkt anwäh-len. Da der Himmel annähernd gleichfarbig ist, können Sie dar-aus einen beliebigen Farbpunkt anwählen. Daraufhin wird dieFarbe unmittelbar gefiltert und Sie sehen das Ergebnis desEffekts in der Vorschauanzeige. Der Hintergrund ist die Land-schaftsaufnahme der Videospur.

Abbildung 17.32: Dieses Motiv erlaubt die einfache Heraus-filterung des Hinter-grunds.

3. Chroma-Key-Effekt-Einstellungen: Ist das Overlay-Video vor einer blauen odergrünen Leinwand gefilmt worden, stehen Ihnen über die Auswahlliste Presetsbereits entsprechende Voreinstellungen in Form der Einträge Greenbox-Key undBluebox-Key zur Verfügung. Alternativ können Sie die Schlüsselfarbe auch freinach Aktivierung der Pipette über einen Farbauswahlkreis selektieren. Feinan-passungen können Sie zudem über die Schieberegler Farbtoleranz, Sättigung,Weichheit und Spill-Unterdrückung vornehmen. Mit den Einstellungen selbstsollten Sie ein wenig experimentieren und unmittelbar im Videovorschaubereichkontrollieren, welche Auswirkungen sich durch gemachte Änderungen ergeben.

Abbildung 17.33: Erweiterte Einstel-lungen zum Chroma-Key-Effekt.

Bei der Pipettenfarbwahl wird letztendlich nur der herauszufilternde Farbtongewählt. Die Schieberegler legen dann letztendlich zu filternde Farbbereiche(Farbtoleranz) oder auch die erforderliche Sättigung fest, die am Farbkreis un-mittelbar veranschaulicht werden. Die Weichheit gibt die Dichtigkeit des imHintergrund abgespielten Films an und über die Spill-Unterdrückung könnenunsaubere Übergänge zwischen Overlay-Video und Hintergrundvideo mini-miert werden.

4. Vorschau: Alle Änderungen der Optionen am Chroma-Key-Effekt werden un-mittelbar im Videovorschaubereich angezeigt. In der Regel sehen Sie hier ledig-lich ein Standbild der aktuellen Filmposition, die in der Zeitachsenansicht mar-kiert wurde. Um den Effekt im animierten Zustand zu sehen, wählen Siezunächst in der Zeitachsenansicht die Startposition für das Abspielen undanschließend im Videovorschaubereich die Schaltfläche Wiedergabe an. Die

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto672

Wiedergabe kann nach Bedarf wiederholt, beendet oder pausiert werden. SindSie mit dem Effekt zufrieden, schließen Sie die Effektoptionen mit X.

Abbildung 17.34:Vorschau des

Chroma-Key-Effekts.

Mit der Option Chroma-Key-Funktion aktivieren können Sie den Effekt wahlweiseaktivieren bzw. deaktivieren, ohne dass die Einstellungen selbst verloren gehen.

5. Alternative Einstellungsbearbeitung zum Chroma-Key-Effekt: Alternativ zumbeschriebenen Chroma-Key-Optionendialog können alle Einstellungen für denChroma-Key-Effekt entsprechend dem Bild-in-Bild-Effekt über die Videoeffektevorgenommen werden. Sie können den Effekt darüber neu zuweisen oder auchbereits eingerichtete Chroma-Key-Effekte feintunen. Achten Sie aber darauf,dass ein bereits definierter Chroma-Key-Effekt dazu nicht deaktiviert geschaltetsein darf. In der Regel wählen Sie zum Feintuning einen Clip mit Chroma-Key-Effekt in der Overlay-Spur per Doppelklick an und dann das Register Video-effekte. Da der Effekt bereits zugewiesen wurde, erscheint er auch in der Aus-wahlliste der zugewiesenen Videoeffekte.

Abbildung 17.35:Erweiterte Einstellun-

gen zum Chroma-Key-Effekt.

Die neue Option Key umkehren erlaubt an dieser Stelle die Schlüsselumkehr, sodass das Hintergrundvideo im hier gezeigten Beispiel nur noch durch den Bereichdes Vogels der Overlay-Spur durchscheint.

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Filmschnitt Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 673

Sowohl die Videospur als auch die Overlay-Spur besitzen getrennte Tonspuren.Beide Tonspuren werden automatisch gemischt, können in der Gesamtheit jedochauch wechselweise stumm geschaltet werden. Bei den hier beschriebenen Überlage-rungs- und Chroma-Key-Effekten werden Sie die einzelnen Tonkanäle in der Regelgesondert auspegeln müssen.

Mit den neuen Überlagerungs- und Chroma-Key-Effekten können Sie Ihre Videofil-me aufwerten. Prinzipiell gilt aber auch für diese Funktionen das, was auch für alleanderen Filter-, Übergangs- und Trickeffekte gilt: Setzen Sie diese in Maßen ein undnur dort, wo es für einen selbst geschnittenen Film auch wirklich Sinn macht. Nut-zen Sie nie Effekte nur deshalb, weil ein Schnittprogramm diese anbietet. Achten Sieferner darauf, dass alle eingesetzten Effekte den Handlungsablauf auch unterstüt-zen. Effekte dürfen zudem nicht ein bestehendes Schnittkonzept ad absurdum füh-ren und sollen das Verständnis für die späteren Zuschauer vereinfachen

Ulead VideoStudio 8 kann überlagerte Videofilme optional im Vordergrund animie-ren bzw. bewegen. In Pinnacle Studio und Pinnacle Studio Plus benötigen Sie fürsolche Effekte die Pro-Version von Hollywood FX.

Bilder und Diashows: Für den Filmschnitt können Sie nicht nur auf beliebige Film-sequenzen, sondern auch auf Bilder zurückgreifen, die als Standbilder und auch alsHintergrund für Zwischentitel fungieren können. Bilder werden so positioniert undin der Länge geändert, wie dies bereits bei den Filmsequenzen beschrieben wurde.Der wesentliche Unterschied zwischen Bildern und Videosequenzen ist, dass diesenicht über eine Tonspur verfügen und daher gesondert vertont werden müssen.Ordnen Sie mehrere Bilder an und verbinden Sie diese mithilfe von Übergangseffek-ten, lassen sich sehr attraktive Diashows mit wenig Aufwand erzeugen.

17.2.7 Videos der Media Center Edition schneiden

Filme, die Sie über die Windows Media Center Edition anlegen und per TV-Karteaufzeichnen, nutzen das Format DVR-MS. Um dies zu bearbeiten, wandeln Sie inder Regel die Videofilmdateien zunächst über den DVR Ripper in das MPEG2-For-mat um. Unterstützen aktuell nur wenige Videoschnittprogramme das DVR-MS-Format direkt (z.B. Cyberlink PowerDirector 3, siehe http://www.cyberlink.de, NeroVision 2, InterVideo WinDVD Creator 2, Sonic MyDVD, Sonic PrimeTime), ge-hört das MPEG2-Format zum Standardformat aller gängigen Schnittprogramme.Kann Ihr Schnittprogramm das Format DVR-MS nicht verarbeiten, können Sie al-ternativ mit dem kostenfreien Tool DVR Edit einen Grobschnitt vornehmen unddarüber beispielsweise unerwünschte Werbeblöcke entfernen. Dazu müssen Sielediglich die Start- und Endpunkte der bearbeiteten Videofilmdatei festlegen undanschließend die Datei selbst unter einem neuen Namen abspeichern. Dabei wirderneut das Format DVR-MS als Zielformat genutzt.

Page 674: Audio - Video - Foto

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto674

Abbildung 17.36:DVR-MS-Video-

dateien können mitdem Tool DVR Edit

geschnitten werden.

17.3 Videofilme vertonenNachdem Sie die Filmbearbeitung abgeschlossen haben, können Sie sich der Ver-tonung zuwenden. Sie können nicht nur den vorhandenen Ton der eingebundenenVideosequenzen eines Films nach Bedarf abmischen und optimieren, sondern auchden Film mit Kommentaren, Soundeffekten und Musik hinterlegen. Selbst aus demKino bekannte Dolby-Surround-Effekte lassen sich realisieren.

Ob ein Kinofilm populär wird oder nicht, ist in erheblichem Maße vom dazugehö-rigen Soundtrack abhängig. Titanic wäre wohl nicht so bekannt geworden, wäreder Soundtrack nicht ebenso populär gewesen. Der Titelsong von Celine Dion, derwochenlang unangefochten auf Platz 1 der Musik-Charts stand, hatte erheblichenAnteil am Erfolg des Films. Jeder Film ist eine künstlerische Gesamtkomposition,deren Erfolg von den Bildern und dem Ton sowie deren Zusammenwirken abhängt.Ein Film, bei dem Bild und Ton zusammenpassen, wird in jedem Fall erfolgreichersein als ein Film, bei dem entweder Bild oder Ton vernachlässigt wurde.

Für Ihre eigenen Filme werden Sie sich zwar aus Kostengründen keinen eigenenSoundtrack schreiben lassen können, die Musikauswahl ist aber auch für den eige-nen Film von erheblicher Bedeutung. Sie können dabei auf Ihren eigenen Musikfun-dus, vorhandene MP3-Dateien und auch Audio-CDs zurückgreifen. Bleibt aller-dings zu berücksichtigen, dass Sie urheberrechtlich geschütztes Material nur dannin Ihre eigenen Filme einbinden dürfen, wenn Sie diese nur privat und nicht kom-merziell nutzen und auch nicht öffentlich aufführen. Bei allen anderen Filmen, diekommerziell und/oder öffentlich aufgeführt werden, müssen Sie entweder Musikverwenden, die frei von etwaigen Urheberrechten ist, oder Lizenzgebühren zahlen.Aktuelle Schnittprogramme liefern häufig bereits Musik mit, die frei von Urheber-rechten sind und demnach auch in kommerziellen Produktionen ohne die Entrich-tung von Lizenzgebühren eingesetzt werden dürfen.

Page 675: Audio - Video - Foto

Videofilme vertonen Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 675

Zwar ist die Musik bei der Vertonung sehr wichtig, sie ist aber nicht alleiniges Qua-litätsmerkmal der Vertonung. Wichtig ist, dass alle Tonspuren in einem Film, insbe-sondere im Bereich der Übergänge entsprechend ausgepegelt wurden. Auch Anpas-sungen an der Lautstärke und Balance sollten so vorgenommen werden, dass derTon den Film unterstützt und nicht stört. Die Musik darf also Texte der Darstellerund wesentliche Geräusche nicht überdecken. Geräusche selbst sollten, falls dieseüber die Kamera nicht korrekt ausgesteuert wurden, korrigiert werden. Geräusche,die durch die Kamera aufgrund der Lautstärke abgemindert wurden, müssen mit-unter ersetzt werden, damit sie richtig wirken.

Die Vertonung ist eng verflochten mit der Schnittfunktion, auch wenn diese beimursprünglichen Filmschnitt auf Celluloid-Ebene einen gesonderten Arbeitsschrittdarstellte. Innerhalb der Schnittprogramme können Sie Tonspuren ein- und auspe-geln und damit auch Störgeräusche minimieren, Szenenübergänge auch im Tonüberblenden und Toneffekte, Musik und Kommentare ergänzen. Alle Töne könnengetrennt untereinander abgemischt und unter Umständen sogar mit Dolby-Digital-Effekten erweitert werden. Alle Bearbeitungen werden erst mit dem Rendern in dengeschnittenen Film endgültig übernommen, können also jederzeit nachbearbeitetwerden. Bei der Vertonung sollten Sie Folgendes beachten:

Behalten Sie den Originalton bei.

Halten Sie eingefügte Kommentare kurz.

Achten Sie auf verständliche Lautstärke (Sprache darf nicht durch Musikunverständlich werden).

Musik muss zur Handlung und zum Schnitt passen und entsprechend denSzenen ein- und ausgeblendet werden (z.B. Westernmusik zu Pferdeszenen,Actionmusik zu Autorennen).

Mindern Sie Störgeräusche ab (z.B. Flugzeug, Zug).

Setzen Sie Effekte sinnvoll ein (z.B. Schüsse, Blitz, Tiergeräusche, wenn diegefilmten Tiere keinen Laut von sich geben).

Passen Sie den Pegel an, wenn die Kamera bei lauten Tönen ausgepegelt hat.

Bei Bedarf arbeiten Sie mit L- und J-Schnitten (die Tonsequenz abweichend vonder Videosequenz schneiden).

17.3.1 Tonspuren

Damit Sie einem Film Musik, Geräusche oder auch gesprochene Kommentare zu-ordnen können, bieten die Schnittprogramme mehrere Tonspuren an. Sie erhaltenZugriff auf diese Tonspuren über die Zeitachsenansicht der Schnittprogramme. So-wohl die Video- als auch die Überlagerungsvideospur besitzen eine eigene Tonspur.Bei der Vertonung müssen Sie also entscheiden, welche Tonspur bei einer Überlage-rung die wichtigere ist, ob beide Tonspuren gleichberechtigt bleiben oder eine derTonspuren komplett ausgeblendet werden soll. Jede Tonspur kann nach Bedarf ge-trennt in Lautstärke und Balance bearbeitet werden.

Page 676: Audio - Video - Foto

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto676

Abbildung 17.37:Der Endton eines

gerenderten Filmswird aus den Ton-

spuren für die Video-spuren, der Kom-

mentarspur undder Musikspur

abgemischt.

Während der Filmbearbeitung ist es wichtig, zusätzliche Geräusche, Kommentareund Musik einfügen zu können, die den ursprünglich aufgezeichneten Ton ersetzenoder aber überlagern. Dazu stellen Schnittprogramme zusätzliche Tonspuren bereit.Die Anzahl dieser Tonspuren variiert je nach Schnittprogramm und ist ein entschei-dendes Qualitätsmerkmal. Über ein Programm, das nur eine zusätzliche Tonspurbietet, können Sie zwar Musik, aber nicht zeitgleich Kommentare oder Geräuschezuordnen. Die meisten Schnittprogramme für den Heimbereich besitzen zwei zu-sätzliche Tonspuren. Eine dieser Tonspuren wird häufig als Musikspur, die andereals Stimmenspur oder Spur für Soundeffekte bezeichnet. Trotz unterschiedlicherNamen bieten beide Tonspuren aber die gleiche Funktionalität an und können dem-nach wechselweise für Kommentare, Musik oder auch Geräusche genutzt werden.Auch das sanfte Überblenden zwischen zwei Musiktiteln wäre über die zwei Ton-spuren möglich.

Ebenso wie bei allen anderen Bearbeitungsfunktionen eines Schnittprogramms wer-den auch die Informationen zur Vertonung erst beim abschließenden Rendern einesFilms auch physikalisch in einen Film übernommen. Dies bedeutet gleichzeitig, dassSie alle Tonelemente jederzeit variieren und nachbearbeiten können, bis Sie denEndzustand erreicht haben.

Haben Sie einen Film abschließend gerendert, enthält dieser alle zugeordneten Mu-siken, Kommentare und Geräusche in der zugehörigen Tonspur. Laden Sie eine sol-che gerenderte Filmdatei wieder, können Sie über die angebotenen zusätzlichenTonspuren weitere Geräusche hinterlegen und Kommentare ergänzen. Die erneuteZuordnung von Musik macht bei der erneuten Bearbeitung keinen Sinn mehr.

Der Ton von selbst gedrehten Videofilmen wird standardmäßig von der Kameraselbst aufgenommen. Einige ältere Kameras zeichnen Mono, die meisten Geräteaber in Stereo auf. Häufig wird auch ein Hintergrundgeräusch der Kamera selbstaufgezeichnet, das im Film durch ein leises Summen hörbar ist. Optimaler Ton istnur erzielbar, indem Sie diesen per Mikrofon und einem gesonderten Aufnahmege-rät aufzeichnen. Der Kameraton kann im Nachhinein nur in begrenztem Maßeoptimiert werden. Störgeräusche (z.B. starker Wind) können zwar abgemindertwerden, dabei gehen aber auch alle anderen Toninformationen verloren.

Page 677: Audio - Video - Foto

Videofilme vertonen Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 677

17.3.2 L- und J-Schnitt

Je nach verwendetem Videoschnittprogramm werden Sie bereits während desSchnitts mit Besonderheiten der Tonspuren konfrontiert, die an die Video- undÜberlagerungsspuren angeheftet sind. In der Regel werden die zusammenhängen-den Bild- und Toninformationen jeweils an gleicher Stelle getrennt. Es kann jedochsein, dass Sie zwar das Bild an einer bestimmten Stelle, den Ton aber zeitversetzttrennen wollen. Ziehen Sie die Tonspur vor den Videoschnitt, spricht man voneinem J-Schnitt. Ordnen Sie den Tonschnitt nach dem Videoschnitt an, so sprichtman vom L-Schnitt.

Die Schnitte können durchgeführt werden, nachdem Sie aus einer längeren Szeneeinen mittleren Teil entfernt haben. Pinnacle Studio 9 ist ein Programm, das dieseSchnittvarianten unterstützt. Um den Ton unabhängig vom Film zu verarbeiten, L-und J-Schnitte durchzuführen, zu schneiden, zu kopieren, einzufügen oder auch zulöschen, müssen Sie jeweils die zugehörige Videospur sperren. Für den L- und J-Schnitt sollten Sie also einen mittleren Teil eines bestehenden Clips bereits geschnit-ten und gelöscht haben. Das Sperren erreichen Sie, indem Sie am rechten Rand derVideospur auf das zugeordnete Schlosssymbol klicken. Daraufhin wird die Videos-pur ausgegraut. Den zugehörigen Ton können Sie jedoch weiterhin bearbeiten, Siekönnen Schnittmarken verschieben und ähnliche Aktionen durchführen. WelcheFunktionen bei den einzelnen Clips möglich sind, ist dabei abhängig davon, welcheFilminformationen im Hintergrund schlummern und aktuell nicht in die Video- undTonspur eingebunden sind. Durch erneute Anwahl des Schlosssymbols können Siedie Sperrung der Videospur wieder aufheben. Die gemachten Änderungen könnenSie durch Abspielen im Vorschaufenster unmittelbar kontrollieren.

Abbildung 17.38: Beispiel für einen L-Schnitt in Pin-nacle Studio 9.

Ebenso wie die Videospuren können Sie auch Tonspuren in Pinnacle Studio über einzugehöriges Schlosssymbol temporär für eine Bearbeitung sperren. Das Laut-sprechersymbol zur Tonspur erlaubt zudem die wahlweise Stummschaltung einergesamten Tonspur.

17.3.3 Videotonspuren abmischen

Unabhängig davon, ob lediglich eine Videospur oder zusätzlich eine Überlagerungs-spur für Videos genutzt wird, sollten Sie die darüber zugeordneten Tonspuren kon-trollieren und nach Bedarf deren Lautstärke und Balance regeln. Durch Abmindernder Lautstärke können Sie Störgeräusche minimieren und durch Erhöhung derLautstärke zu leise Stimmen und Geräusche betonen und hervorheben. Die Funk-tionen, die die Schnittprogramme beim Abmischen bieten, variieren sehr starkvoneinander, wie die nachfolgenden Ausführungen belegen.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto678

Pinnacle Studio

Am leistungsfähigsten im Bereich der Videofilmvertonung zeigt sich Pinnacle Studio9. Sie brauchen lediglich die Tonspur direkt anzuwählen und können dann die Laut-stärke im gesamten Clip über Ziehpunkte variieren, erhöhen oder auch senken.

Abbildung 17.39:Wechsel zwischen

Lautstärke- undBalance-Anzeige.

Die Anzahl der Ziehpunkte kann nach Bedarf variiert werden. Über den Kontext-menübefehl LAUTSTÄRKE-ÄNDERUNG ENTFERNEN können Sie die vorgenommenenÄnderungen wieder rückgängig machen. Um entsprechend die Balance zwischenlinkem und rechtem Stereokanal zu ändern, können Sie mit dem Kontextmenü-befehl AUSWAHL BALANCE-ANZEIGE die Anzeige für die Änderung zur Balance ein-blenden. Dies geschieht im Bereich der Tonspur, wobei die Hintergrundfarbe jedochaus optischen Gründen zur Farbe Grün wechselt. Die Änderung der Balance erfolgtüber Ziehpunkte so, wie bereits bei der Änderung der Lautstärke beschrieben. Überden Kontextmenübefehl AUSWAHL LAUTSTÄRKE-ANZEIGE können Sie zur ursprüng-lichen Anzeige der Lautstärke in der Tonspur zurückkehren.

Abbildung 17.40:In Pinnacle Studio 9

können die Eigen-schaften der Tonspu-ren per Kontextmenü

und mithilfe derMaus direkt über die

Tonspur bestimmtwerden.

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Videofilme vertonen Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 679

Die Lautstärkeregelung wird von Pinnacle Studio 9 im Bereich von Überblend-effekten entsprechend den Effekten automatisch festgelegt. Eine manuelle Anpas-sung ist hier über die Tonspur nicht möglich.

Ulead VideoStudio

In VideoStudio erfolgt die Optimierung der Videotonspuren über die Hauptfunk-tion Bearbeiten. Wählen Sie in der Zeitachsenansicht des Programms einen Video-clip an, können Sie über die Registerseite Video den Ton optional stumm schaltenoder auf einen beliebigen Prozentwert setzen. Um die Lautstärke per Schiebereglerzu justieren, können Sie zum Textfeld der Prozenteingabe auch den nach unten wei-senden Pfeil anwählen. Mit den grafischen Schaltflächen zum EIN-/AUSBLENDEN

sorgen Sie zudem dafür, dass der Ton zum aktuell markierten Videoclip sanft ein-und/oder ausgeblendet wird.

Abbildung 17.41: Toneigenschaften in VideoStudio 8.

In VideoStudio können Sie die Tonspur des aufgezeichneten Films vom Film trennenund optional in die Stimmenspur verlagern. Rufen Sie dazu den KontextmenübefehlAUDIO TRENNEN ab. Die Verlagerung ist nötig, um den Ton unabhängig von der Vi-deospur entsprechend dem L- und J-Schnitt verlängern oder kürzen zu können.Durch die Verlagerung wird die Tonspur des Videos gleichzeitig stumm geschaltet.Um diese Stummschaltung rückgängig zu machen, wählen Sie die Videospur erneutan und deaktivieren dann auf der Registerseite Video des Bearbeitungsdialogs dieOption Stumm.

Das Ändern der Tonspureigenschaften ist für alle Tonspuren nach gleichem Verfah-ren möglich. Sie können also entsprechend auch die Lautstärken und Eigenschaftender Musik-, Stimm- und Geräuschspuren entsprechend anpassen. In VideoStudioerfolgt das Ändern der Eigenschaften zwar synonym zur Videotonspur, allerdingsmüssen Sie sich dabei im Bearbeitungsmodus Audio befinden.

17.3.4 Sprachaufzeichnungen und Kommentare

Wie bereits erwähnt, können Sie über zusätzliche Tonspuren Videoaufnahmen miteinem Kommentar hinterlegen. Die meisten Schnittprogramme bieten Funktionenan, mit deren Hilfe Sie den Kommentar über das Schnittprogramm aufzeichnenkönnen. Verfügen Programme nicht über entsprechende Funktionen zum Aufzeich-nen von Kommentaren, müssen Sie diese über gesonderte Audiodateien einfügen.An dieser Stelle sollen die Aufzeichnungsfunktionen am Beispiel von Pinnacle Stu-dio 9 und VideoStudio 8 beschrieben werden.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto680

Pinnacle Studio

Um in Pinnacle Studio einen Kommentar aufzuzeichnen, wählen Sie zunächst dieStartposition für den Kommentar in der Zeitachsenansicht an und rufen darüberden Kontextmenübefehl FILMKOMMENTAR AUFZEICHNEN auf. Stellen Sie sicher,dass an die Soundkarte ein Mikrofon angeschlossen ist, in das Sie sprechen können.Über den Aufnahmebearbeitungsbereich und die Schaltfläche AUFNAHME beginnenSie eine Aufnahme. Beachten Sie, dass im oberen linken Bereich ein gesondertes An-zeigefeld vorhanden ist. In diesem Feld wird der Start gesondert durch Zurückzäh-len von 3 bis 1 visualisiert. Beginnen Sie also erst dann, wenn der Schriftzug Auf-nahme rot hervorgehoben wird. Sowohl vor als auch während einer Aufnahmekönnen Sie die Aufnahmelautstärke per Schieberegler variieren. Mit STOP beendenSie die Aufzeichnung. Die Aufzeichnung wird daraufhin unmittelbar in die Tonspurfür die Soundeffekte abgelegt. Der Inhalt der Aufzeichnung kann anschließend wiedie Tonspur zu einem Videoclip bearbeitet werden und bei Bedarf per Drag&Dropin der Tonspur verschoben werden. Über Kontextmenübefehle können Sie die Auf-zeichnung zudem wiedergeben, löschen, kopieren, ausschneiden und auch einfügen.

Abbildung 17.42:Kommentar-

aufnahmebereich vonPinnacle Studio 9.

Ulead VideoStudio

Auch VideoStudio erlaubt die direkte Aufnahme von Kommentaren. Wechseln Siedazu zunächst in den Bearbeitungsmodus Audio und wählen Sie dann die Positionin der Zeitachsenansicht, an der der Kommentar beginnen soll. Anschließend kli-cken Sie im linken Bereich auf der Registerseite Musik & Stimme auf die Schaltflä-che STIMME AUFNEHMEN. Es öffnet sich ein Dialogfeld mit einer Pegelanzeige, dieallerdings ausschließlich mit dem Windows-eigenen Audio-Mixer angepasst wer-den kann. Die eigentliche Aufnahme starten Sie durch Anwahl der SchaltflächeSTART. Um die Aufzeichnung zu beenden, wählen Sie auf der zuvor genannten Re-gisterseite die Schaltfläche STOPP. Der aufgenommene Audioclip wird unmittelbarin die Stimmenspur übernommen. Nach Anwahl des Audioclips können Sie überdie Registerseite zur Bearbeitung die Lautstärke anpassen und gegebenenfalls spe-zielle Audiofilter (z.B. Geräusche entfernen, Langes Echo, Normalisieren, Stadionoder Verstärken hinzufügen) zuordnen. Über die Tonspur können Sie den Audioclipnachträglich verschieben und gegebenenfalls auch wieder per Kontextbefehl lö-schen.

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Videofilme vertonen Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 681

Abbildung 17.43: Start der Kommen-taraufzeichnung in VideoStudio 8.

17.3.5 Soundeffekte

Neben Kommentaren können Sie einzelnen Clips und Szenen innerhalb der Clipsauch Soundeffekte (z.B. Tiergeräusche, Explosionen, Motorengeräusche) zuordnen.Die Zuordnung erfolgt üblicherweise ebenfalls über die Tonspur für die Stimmen.Die Geräusche und Soundeffekte müssen dabei jedoch bereits in gesonderten Klang-dateien vorliegen. Soll der Klangeffekt parallel zu einem Kommentar hinzugefügtwerden, können Sie diesen auch auf der Musikspur ablegen. Aktuelle Schnittpro-gramme stellen häufig bereits eine Sammlung von Geräuschen zur Verfügung, dieSie in eigenen Filmen einsetzen können. Natürlich können Sie auch selbst Audio-dateien aufzeichnen und in den Schnittprogrammen weiterverwenden.

Pinnacle Studio

Um in Pinnacle Studio Geräusche einzubinden, wechseln Sie zunächst im Bearbei-tungsmodus auf die Registerseite Audiodateien anzeigen. Per Kombinationslisten-feld wählen Sie nun den Ordner Soundeffekte an. Über die Soundeffekte erhaltenSie Zugriff auf thematisch untergeordnete Soundeffekte wie Tiere, Fahrzeuge oderauch Menschen. Die Anwahl eines dieser Teilbereiche führt unmittelbar zu den ei-gentlichen Audioclips, die sich im jeweiligen Themenbereich finden. Die Anwahlführt unmittelbar zum testweisen Abspielen. Wollen Sie einen Clip übernehmen,ziehen Sie diesen via Drag&Drop auf die Tonspur für die Soundeffekte. Ist diese be-reits belegt, können Sie alternativ die Musikspur nutzen. Über die Tonspur könnenSie den Clip später beliebig verschieben, löschen und optional auch die Lautstärkeund Balance anpassen. Wollen Sie nicht vorgefertigte Clips, sondern beliebige Au-dioclips einbinden, können Sie diese durch Klicken auf das Symbol Soundeffekteaus anderem Verzeichnis wählen per Dialog auswählen, wobei die DateiformateWAV, MP3 und AVI unterstützt werden.

Abbildung 17.44: Auswahlbereich für vorgefertigte Audio-clips in Pinnacle Studio 9.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto682

Ulead VideoStudio

In VideoStudio übernehmen Sie Soundeffekte und Geräusche ebenfalls über Klang-dateien. Wechseln Sie dazu zunächst in den Bearbeitungsmodus Audio. Im rechtenBereich finden Sie nun einen Vorschaubereich mit MP3-Musikdateien. Um Klang-dateien gezielt auszuwählen, klicken Sie auf das Ordnersymbol und anschließendper Dateidialog auf die entsprechenden Klangdateien. Wählen Sie dazu im Dialogden Dateityp Windows Media Audio (WMA), Microsoft WAV Dateien oder auchMPEG-Audiodateien (MPA oder MP3), um die Dateiformate auf bestimmteAudioformate einzuschränken. Ohne Einschränkung werden auch Video- und CD-Tracks entsprechend berücksichtigt. Clips, die Sie mit ÖFFNEN bestätigt haben,werden unmittelbar in den Vorschaubereich übernommen. Per Drag&Drop über-nehmen Sie diese in die Stimmenspur und, sofern diese bereits belegt ist, in dieMusikspur. Die Lautstärke des Audioclips kann anschließend wie die Kommentareüber die Registerseite Musik & Stimme bearbeitet und mit Audiofiltern belegt wer-den.

Abbildung 17.45:Soundeffekt-

übernahme inVideoStudio 8.

17.3.6 Musikuntermalung

Videoszenen können szenenorientiert mit Musik unterlegt werden. Die Musik kannentsprechend anderen Toninformationen auf eine bestimmte Länge beschränkt, inder Lautstärke variiert, beliebig geschnitten und bei Bedarf mit Audioeffekten hin-terlegt werden. In der Regel wird die Musik über die Musikspur eines Schnittpro-gramms einem Film hinzugefügt, auch wenn Sie Musik alternativ in die Spur für dieStimmen und Soundeffekte ablegen können. Die Musik kann dabei entsprechendden Geräuschen als Klangdatei (siehe oben) oder über Audio-CDs übernommenwerden. Einige Schnittprogramme bieten spezielle Musikfunktionen an, mit derenHilfe Musik zeitgenau hinter einen Videoclip gelegt werden kann. Im fertigen Filmhört sich die Musik dann so an, als wäre sie genau für einen bestimmten Clip bzw.Videofilm komponiert worden.

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Videofilme vertonen Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 683

Pinnacle Studio

Um in Pinnacle Studio 9 Musik einzubinden, greifen Sie wahlweise auf vorgefertigteMusik, MP3-Klangdateien oder Audio-CDs zurück. Die Zuweisung von Musiküber Klangdateien nehmen Sie über den Auswahldialog vor, den Sie über die Soun-deffektzuweisung bereits kennen gelernt haben. Die Einbindung von Musik überAudio-CDs erfolgt, indem Sie nach dem Einlegen einer Audio-CD in das erste CD-bzw. DVD-Laufwerk zunächst die Startposition in der Zeitachsenansicht anwählenund dann zur Musikspur den Kontextmenübefehl CD-MUSIK HINZUFÜGEN aufru-fen. Kann der CD-Titel nicht automatisch ermittelt werden, werden Sie zunächstper Dialog zur Titeleingabe aufgefordert. Nach der Bestätigung oder der automati-schen Erkennung wählen Sie dann den zu verwendenden Titel über die Tonspur an.Über den Auswahlbereich können Sie den Titel testweise abspielen und die Start-und Endzeiten im Detail festlegen. Durch Klicken auf die Schaltfläche ZUM FILM

HINZUFÜGEN übernehmen Sie den Musiktitel oder Musikausschnitt in die Musik-spur. Die Musik wird als Audioclip in die Musikspur übernommen und kann dortnach Bedarf gekürzt, verschoben und in Lautstärke und Balance variiert werden.Nach dem Schließen des Bearbeitungsbereichs mit X können Sie den Titel im Vor-schaubereich abspielen. Erst dann wird der Titel tatsächlich von der CD gerippt undwiedergegeben.

Abbildung 17.46: Übernahme von Musik aus Audio-CDs in Pinnacle Studio 9.

Nach dem gleichen Verfahren können Sie so genannte SmartSound-Musik ergän-zen, die sich an den jeweiligen Musikbereich taktgenau anpasst. Wählen Sie dazuzunächst in der Zeitachsenansicht eine Startposition, die mit Musik zeitgenau hin-terlegt werden soll. Rufen Sie dann zur Musikspur den KontextmenübefehlSMARTSOUND MUSIK ERSTELLEN auf. Anschließend können Sie sich einen vorgefer-tigten Musiktitel über Stilrichtung oder eine Sammlung in unterschiedlichen Ver-sionen wählen, als Vorschau anhören und mit ZUM FILM HINZUFÜGEN überneh-men. Die verfügbaren Clips variieren je nach Version und müssen mituntergesondert erworben werden. Über die Musikspur können Sie die Position und dieLänge der Musik nach Bedarf anpassen. SmartSound-Musik kann sich über mehre-re Clips und auch über einen gesamten Videofilm erstrecken.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto684

Abbildung 17.47:Per SmartSound-

Technologie werdenMusiktitel taktgenauin Pinnacle Studio 9

an die gewähltenZeiten angepasst.

Durch Doppelklick auf einen Audioclip können Sie den Bearbeitungsbereich zu denTonspuren jederzeit öffnen. Pinnacle Studio erlaubt über das Register Lautstärkeder Audiospuren ändern die Bearbeitung der aktuell in der Zeitachsenansicht mar-kierten Audiospuren. Sie können über die Schieberegler die Lautstärke des Videos,der Soundeffekte und der Musik bzw. der dahinter verborgenen Tonspuren freivariieren. Per Kombinationslistenfeld können Sie, sofern Sie nicht mit der SE- undQuickstart-Version arbeiten, ferner zwischen Stereo- bzw. Surround-Sound wech-seln. Je nach Soundtyp können die einzelnen Tonspuren unterschiedlich auf dieStereokanäle oder die Surround- und den Centerkanal gewichtet werden. Um dasErgebnis der Änderungen am Computer beurteilen zu können, benötigen Sie amComputer eine entsprechende Soundkarte mit Dolby Surround- bzw. Dolby Digi-tal-Boxensystem. Ansonsten werden die Effekte erst per DVD-Player und ange-schlossenem Dolby Digital 5.1-Boxensystem oder Dolby Digital-Receiver undangeschlossenem Boxensystem deutlich.

Abbildung 17.48:Klang- und Dolby

Surround-Optimie-rung in Pinnacle

Studio 9.

Wählen Sie im Audiobearbeitungsbereich das Register Audioeffekte an, können Siefür Tonspuren auch erweiterte Effekte zuweisen. Anders als bei VideoStudio 8 las-sen sich die Effekte durch kommerzielle Zusatzeffekte sogar erweitern, die Sie zu-nächst per Internet frei schalten müssen. Effekte, die unmittelbar nutzbar sind,

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Videofilme vertonen Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 685

brauchen Sie lediglich anzuwählen und mit OK dem aktuell markierten Audioclipzuzuordnen. Der Effekt wird dann dem Listenfeld Audioeffekte zugefügt und kannnach Anwahl über das Papierkorbsymbol wieder entfernt werden. Die Optionen fürdie einzelnen Effekte können durch Anwahl in dem zuvor genannten Listenfeld be-arbeitet werden. Welche Einstellungen für einen Audioeffekt angeboten werden, istjedoch je nach Effekt unterschiedlich. Mit EFFEKT HINZUFÜGEN können Sie optionalauch mehrere Effekte übernehmen.

Abbildung 17.49: Audioeffekte in Pinnacle Studio9.

Ulead videoStudio

Auch in VideoStudio können Sie Audioclips zuordnen, wie dies bereits bei denKommentaren erläutert wurde. Um alternativ CD-Tracks einzubinden, wechselnSie zunächst in den Bearbeitungsmodus Audio. Über das Register Musik & Stimmekönnen Sie anschließend das Laufwerk bzw. die Disc für das Einlesen und anschlie-ßend den Track bzw. Musiktitel wählen. Markieren Sie danach die Position für dasEinfügen in der Zeitachsenansicht. Mit AUSGEWÄHLTEN TRACK AUFNEHMEN begin-nen Sie und mit STOPP beenden Sie das Rippen. Die Aufnahme selbst wird unmit-telbar in die Musikspur übernommen und kann direkt bearbeitet, verschoben undwieder gelöscht werden.

Abbildung 17.50: Einbindung von Audio-CD-Inhalten mit VideoStudio 8.

Alternativ können Sie über die Registerseite Autom. Musikerstellung SmartSound-Musik entsprechend Pinnacle Studio 9 einfügen. Das Archiv wählen Sie per Kom-binationslistenfeld, die Musik per Listenfeld an. Die gewünschte Dauer und dieThemenvariationen können Sie ebenso vordefinieren, um den entsprechend ange-passten Musikclip dann mit ZU ZEITACHSE HINZUFÜGEN an die aktuelle Position inder Zeitachsenansicht zu übernehmen. Über die Musikspur können Sie den Musik-clip anschließend bearbeiten, in der Länge ändern oder wieder löschen.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto686

Sie sehen also, Sie haben in aktuellen Schnittprogrammen sehr vielfältige Möglich-keiten, um den Ton eines Videofilms zu bearbeiten, zu ergänzen und zu optimieren.Auch wenn die eigentliche Filmbearbeitung die Hauptarbeit beim Filmschnittmacht, sollten Sie die Vertonung eines Films in keinem Fall vernachlässigen. Erstdurch den passenden Ton erhalten Sie ein Endprodukt, das wirklich Spaß machtund das Sie sich sicherlich mehr als einmal anschauen werden. Und nur wenn einFilm gut anzusehen ist, macht auch die zeitintensive Bearbeitung eines VideofilmsSinn. Und nichts ist schöner, als im Privatbereich einen Klassiker zu schaffen, derauch von Ihren Freunden und Ihrer Familie als etwas Besonderes eingestuft wird.

17.4 Titeleffekte Obgleich ein Bild mehr sagt als tausend Worte, lassen sich bestimmte Zusatzinfor-mationen lediglich über Textinformationen in einem Film einbinden. Dazu gehörenneben dem Filmtitel und den Darstellern auch die Personen, die im Hintergrund desFilms beteiligt waren oder unterstützend mitgewirkt haben. Auch Untertitel undHinweistafeln bestehen aus Textinformationen. Um diese in eigenen Videofilmeneinzubetten, nutzen Sie die Titelfunktionen aktueller Videoschnittprogramme.

Über Titel können Sie einem Film Vor- und Nachspann, Zwischentitel oder auchUntertitel zuweisen. Die Titel selbst enthalten Textinformationen, die den Inhalt desFilms unterstreichen sowie Zusatzinformationen offen legen. Mit Titeln können Sieeinen Videofilm auch optisch ansprechend einleiten und abschließen. Titelfunktio-nen sind im Wesentlichen mit dafür verantwortlich, dass Ihr Videofilm ein profes-sionelles Erscheinungsbild erhält. Alle Schnittprogramme für den Heimbereich stel-len dementsprechend Titelfunktionen bereit. Allerdings variieren diese sehr stark,so dass diese später noch im Detail vorgestellt werden.

Abbildung 17.51:Die Titelinformatio-

nen können wahl-weise in bestehende

Szenen eingebautoder über beste-

hende Szenen gelegtwerden, wobei dieArt der Ablage unddie Form der Titel-erstellung je nachSchnittprogrammsehr stark variiert.

Prinzipiell wird zwischen zwei Titelvarianten unterschieden, nämlich den Overlay-Titeln, die sich über eine Videosequenz überlagern und einhergehend damit be-stimmte Bereiche der Videosequenz verdecken und den einfachen Titeln, die zwi-schen bestehenden Videosequenzen angeordnet werden. Die Overlay-Titel habenden Vorteil, dass Sie selbst keine Änderungen an der ursprünglichen Spielzeit des

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Titeleffekte Kapitel 17

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Films haben. Neben dem Verdecken von Teilinformationen haben diese Titel aberden Nachteil, dass Sie wesentlich vom Video im Hintergrund ablenken. Um dies zukompensieren, können Sie Overlay-Titel in einen Bereich des Bilds verlagern, derfür den aktuellen Handlungsablauf nicht relevant ist. In professionellen Holly-wood-Filmproduktionen ziehen sich Overlay-Titel mitunter sehr in die Länge. Ob-gleich Titel optional animierbar sind, wird bei Overlay-Titeln in der Regel daraufverzichtet, um nicht zu viel Unruhe in eine Videosequenz zu bringen.

Einfache Titel werden nicht über eine bestehende Videosequenz, sondern über einenstatischen Hintergrund angeordnet. Dies kann ein einfarbiger und mitunter schwar-zer Hintergrund oder aber eine im Hintergrund abgelegte Grafik sein. Die letztge-nannte Titelvariante verlängert den bestehenden Film. Diese Titel können entspre-chend auch nicht auf die Tonspur der überlagerten Videosequenz zurückgreifen undmüssen in jedem Fall gesondert vertont und nach Bedarf mit Geräuschen oder auchMusik hinterlegt werden. Damit wird auch deutlich, warum die Filmvertonung inder Regel der letzte Arbeitsschritt bei einer Filmbearbeitung sein sollte. EinfacheTitel werden häufig auch animiert, da sie nicht wie die Overlay-Titel durch die hin-terlegten Videosequenzen gestört werden. Ansonsten werden Titel wie Videoclipsbehandelt. Sie können also nacheinander angeordnet oder auch mit Filtern undÜbergangseffekten versehen werden, besitzen allerdings keine eigene Tonspur.

Die Zuweisung eines Vor- und Nachspanns sowie von Zwischen- und Untertitelngehört zu den letzten Arbeitsschritten an einem Film. Auch diese Filminhalte kön-nen natürlich gesondert vertont und auch mit Kommentaren hinterlegt werden,so dass die Titelzuweisung in direktem Zusammenhang mit der Vertonung steht.Orientieren Sie sich bei der Betitelung an gängigen Spielfilmen und Fernsehserien.Titel sollten in jedem Fall den folgenden Qualitätsansprüchen genügen:

Wählen Sie informative und keine nichtssagenden Titel.

Titel müssen lesbar sein, auch wenn diese animiert sind (ausreichend großeSchriften, passende Farben, wenn, dann nur langsam animiert).

Hintergründe müssen zu den Titeln passen (farblich, Lesbarkeit).

Titel sollten, sofern möglich, durch Aufnahmen gestützt werden (z.B. Straßen-und Ortsschilder, Landkarten, Hotelfahnen).

17.4.1 Movie Fonts – Schriften bekannter Hollywood-Filme und Fernsehserien

In Titelfunktionen greifen Sie auf die Schriftarten zurück, die aktuell auf IhremRechensystem eingerichtet sind und über das Systemsteuerungsmodul Schriftartenverwaltet werden. Wird für das System selbst empfohlen, die Schriftarten auf dasNötige zu beschränken, können Sie die Titelfunktionen durch die Nachinstallationzusätzlicher Effektschriften erheblich heraufsetzen. Für große Hollywood-Filmeund Fernsehserien werden häufig Schriftarten komplett neu entworfen. Im Internetfinden Sie eine Vielzahl dieser so genannten Movie Fonts, die Sie kostenfrei herun-terladen und auch in eigenen Filmen einsetzen können (z.B. http://simplythebest.net/fonts/movie_fonts.html, http://www.typenow.net/themed.htm, http://fonts.lordkyl.net

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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oder http://www.1001fonts.com). Auf den zuvor genannten Seiten finden Sie nichtnur die Schriftarten zu Kassenknüllern wie Blade Runner, Star Wars und Herr derRinge, sondern eine Vielzahl weiterer Schriftarten (z.B. 3D, asiatische Schriften,Cartoon- und Western-Schriftarten), die sich zur Betitelung eigener Videofilme eig-nen.

Abbildung 17.52:Exotische und spe-

zielle Effektschriftenfinden Sie im Internet

samt Vorschau-funktion.

17.4.2 Filmtitel und Vorspann

Der wichtigste Titel in einem Film ist der Vorspann. Über den Vorspann wird derFilm optisch eingeleitet. In der Regel erfahren Sie über den Vorspann, wer den Filmproduziert hat, wer für die Regie verantwortlich war und welche Schauspieler inden Hauptrollen zu sehen sind. Mitunter werden über den Vorspann aber auch Vor-geschichten erzählt, die häufig zusätzlich mit gesprochenem Text hinterlegt sind(z.B. Star Wars). Der Vorspann selbst ist zu Anfang eines Films angeordnet undkann optional als Overlay-Titel eingeleitet werden. Am Anfang bedeutet allerdingsnicht, dass der Titel zwangsläufig in der ersten Filmsekunde startet. Häufig wird vordem eigentlichen Titel bereits eine Vorgeschichte erzählt. Das beste Beispiel für einesolche Titelvariante sind die James-Bond-Filme. Prinzipiell können Sie sich bei derBetitelung von bekannten Spielfilmen inspirieren lassen. Aber versuchen Sie sichnebenbei ruhig auch einmal an eigenen Kreationen. Wichtig für alle Titel sind die

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Titeleffekte Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 689

verwendeten Schriften, deren Attribute und Farben. Prinzipiell können Sie alleSchriften in Titeln verwenden, die auch im System registriert sind.

Abbildung 17.53: Beispiel für einen Overlay-Titel.

17.4.3 Zwischentitel

Zwischentitel werden innerhalb eines Films genutzt, um dem Zuschauer Informa-tionen zu vermitteln, die nicht über den Videofilm selbst erkennbar sind oder we-sentlich für das weitere Verständnis des Handlungsablaufs erforderlich sind. Mit-hilfe von Zwischentiteln können beispielsweise Wechsel des Orts oder in der Zeitdeutlich hervorgehoben werden. Ob die Zwischentitel als Overlay-Titel eingeblen-det werden, kann je nach Film und Hintergrundmaterial entschieden werden. In derRegel werden die Zwischentitel so wie in alten Stummfilmen über einfache Titeldefiniert, die die Videosequenzen auch optisch deutlich voneinander trennen.

17.4.4 Untertitel

Untertitel werden in Filmen in der Regel genutzt, um Sprache innerhalb eines Filmsin die landesspezifische Sprache zu übersetzen. In einem Film, den Sie beispielsweisein einem Urlaub in England gedreht haben, werden Sie häufiger Aufnahmen finden,in denen Personen englisch sprechen. Ist dieser Text interessant oder für den weite-ren Handlungsablauf relevant, bietet sich die Ergänzung um einen deutschen Unter-titel an. Untertitel werden üblicherweise als Overlay-Titel im unteren Randbereicheines Films eingeblendet. Aber auch hier können Sie natürlich variieren, indem Siebeispielsweise den »Untertitel« in freie Bildbereiche verschieben oder einzelnen Per-sonen auch im Bild zuordnen. Mithilfe der Overlay-Spuren wäre es zudem denkbar,die Untertitel in einem gesonderten Bild-in-Bild-Bereich oder durch einen gesonder-ten Hintergrund hinterlegt am unteren Bildrand anzuordnen (vergleiche WorkshopBluescreen- und Überlagerungseffekte mit Pinnacle Studio Plus 9). In älterenStummfilmen wurden die Übersetzungen der Untertitel als Zwischentitel angezeigt.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto690

Abbildung 17.54:Beispiel für einen

Untertitel.

17.4.5 Logos im Eigenbau

Eine besondere Form der Betitelung ist die Logo-Einblendung, wie Sie diese übli-cherweise bei den Fernsehsendern finden. Diese kennzeichnen darüber das abge-strahlte Filmmaterial, um einen unrechtmäßigen Gebrauch nach einer Aufzeich-nung oder Überspielung zu verhindern. Natürlich können Sie auch eigene Filme miteinem Logo versehen, müssen dann aber berücksichtigen, dass es dann auch physi-kalischer Bestandteil des gerenderten Films wird. Zwar können einfache Textlogosentsprechend den Senderbezeichnungen ARD und ZDF auch über die einfache Ti-telfunktion generiert werden, in der Regel werden für Logos aber verkleinerte Gra-fiken genutzt, die entsprechend einem Titel einen Film überlagern. Das Logo selbstwird mit einem Grafikprogramm erstellt, das auch transparente Bereiche definierenkann (z.B. Photoshop), so dass das im Hintergrund ablaufende Video auch durchdas Logo hindurchscheint. Da nicht alle Grafikformate transparente Bereiche un-terstützen, müssen Sie in der Regel mit dem TIFF-Grafikformat arbeiten. Das GIF-Format, das ebenfalls transparente Bereiche anbietet, wird nur von wenigenSchnittprogrammen unterstützt. Verfügen Sie nicht über ein entsprechendes Pro-gramm und erlaubt das Schnittprogramm nicht das nachträgliche Setzen der trans-parenten Farbe, können Sie zwar Logos, aber darin keine transparenten Bereicheverwenden.

17.4.6 Nachspann

Der Nachspann beendet einen Videofilm und listet in der Regel alle Personen auf,die in irgendeiner Form am Film mitgewirkt haben. Auch die im Film verwendeteMusik oder Sponsoren werden in der Regel über den Nachspann ausgegeben. InHollywood-Filmen kann allein die Laufzeit eines Nachspanns zwischen 5 und 15Minuten betragen. Auch wenn Ihr eigener Nachspann sicherlich kürzer ausfallenwird, sollten Sie den Nachspann zum optischen Abschluss eines Films definieren. Jenach Film können Sie frei entscheiden, ob der Nachspann als Overlay-Titel einge-richtet werden soll. In Hollywood-Filmen wird häufig auf das Overlay-Verfahrenverzichtet. Entweder wird der Nachspann in animierter Form vor schwarzem Hin-tergrund wiedergegeben oder aber er wird um Szenen ergänzt, die per Overlay-Spureingeblendet werden. Die einfachste Form des Nachspanns ist die Einblendung desTextes Ende.

Page 691: Audio - Video - Foto

Titeleffekte Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 691

Abbildung 17.55: Beispiel für einen Nachspannaus-schnitt, der von unten nach oben animiert durch das Bild läuft.

17.4.7 Titel einfügen und bearbeiten

Prinzipiell werden Titel, unabhängig davon, ob Sie diese als Vorspann, Nachspann,Zwischentitel oder Untertitel einsetzen, einheitlich definiert. Der Hauptunterschiedliegt lediglich darin, welche Eigenschaften Sie dem Titel zuweisen, wo Sie diesen an-ordnen und ob Sie diesen als Overlay-Titel einrichten oder nicht. Stellt ein Schnitt-programm standardmäßig keine Overlay- und einfache Titelfunktion bereit, sokönnen Sie die einfachen Titel dadurch anlegen lassen, indem Sie den Titel nicht voreiner Videosequenz, sondern einer eingebundenen Hintergrundgrafik, die optionalauch einfarbig sein kann, einblenden. Wie Sie Titel zuweisen, soll hier an denSchnittprogrammen Pinnacle Studio 9 und Ulead VideoStudio 8 gezeigt werden.Bevor Sie Titel ergänzen, sollte der Film selbst bereits fertig geschnitten sein.

Pinnacle Studio

Um in Pinnacle Studio 9 Titel zu definieren, können Sie auf unterschiedliche Weisevorgehen. Zum einen können Sie einen vordefinierten Titel selektieren und bearbei-ten. Wählen Sie dazu im Modus Bearbeiten die Registerseite Titel an. Welche TitelIhnen direkt zur Auswahl angeboten werden, ist abhängig von der verwendetenProgrammfassung. Nicht verfügbare Titel, die lediglich als Vorschau verfügbarsind, können Sie sich über eine Online-Verbindung gebührenpflichtig freischaltenlassen. Um einen vordefinierten Titel zu übernehmen, brauchen Sie ihn nur viaDrag&Drop in die Zeitachsenansicht zu übernehmen. Um einen einfachen Titel an-zulegen, nutzen Sie die Videospur und bei Bedarf die Overlay-Spur, und um einenOverlay-Titel anzulegen, ziehen Sie diesen direkt auf die Titelspur.

Page 692: Audio - Video - Foto

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto692

Abbildung 17.56:Auswahl aus vor-

definierten Titeln inPinnacle Studio 9.

Alternativ können Sie einen Titel anlegen lassen, indem Sie zunächst in der Zeitach-senansicht die Position anwählen, an der der neue Titel später beginnen soll. RufenSie dann den Befehl Toolbox/Titel erzeugen auf. Im Bearbeitungsbereich müssen Sienun gesondert festlegen, ob der Titel ein einfacher Vollbildtitel oder ein Overlay-Titel sein soll. Pinnacle Studio 9 richtet den Titel dann bei einem Vollbildtitel auto-matisch in der Videospur, ansonsten in der Titelspur ein. Die Titeldefinition erfolgtnach Anwahl der entsprechenden Schaltfläche im Titeleditor.

Abbildung 17.57:Anlage eines neuen

Menütitels inPinnacle Studio 9.

Der Titeleditor wird automatisch bei der Neudefinition eines Titels geöffnet. Alter-nativ können Sie den Editor durch einen Doppelklick auf einen bereits vorhandenenTitel in der Video- oder Titelspur öffnen und darüber nachträgliche Änderungenvornehmen. Der Funktionsumfang des Titeleditors variiert je nach verwendeter Stu-dioversion. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie in der einfachen SE-Version ein-zelne Funktionen nicht vorfinden. Im linken oberen Bereich sehen Sie Schaltflächen,um Menüanimationen einzurichten (Stand-, Rolltitel und Kriechtitel). Im oberenBereich finden Sie Schaltflächen und Kombinationslistenfelder zur Wahl der Schrift,zur Zuweisung von Schriftattributen sowie zur Absatzformatierung. Die Texteinga-be und Markierung des Textes, auf den sich die Formatierung bezieht, erfolgt überden Titelvorschaubereich. Das Textfeld zur Titeleingabe kann angewählt werdenund dann verschoben, in der Größe variiert und sogar gedreht werden. Unterhalbdes Eingabebereichs finden Sie spezielle Schaltflächen, mit deren Hilfe Sie zwischenAnwahlmodus, Texteingabemodus und auch Zeichenmodus wechseln können. Siekönnen also Titel direkt im Editor um grafische Elemente erweitern und sich somitsehr komfortabel über den Titeleditor grafische Logos basteln (siehe oben). ImTextmodus können Sie zusätzliche Textfelder einrichten bei aktiviertem Mauszeigereinzelne Objekte selektieren und positionieren. In der Symbolleiste finden Sie auchFunktionen zum Kopieren, Löschen, Einfügen und Ausschneiden markierter Objek-te sowie zur Feinjustierung. Mehrere Objekte können zur vereinfachten Bearbei-tung in Gruppen zusammengefasst werden. Jede Objektgruppe kann bei Bedarfwieder gelöst werden. Eine weitere Funktion erlaubt ferner das Ändern der Buch-staben- und Zeilenabstände sowie das Ändern der Neigung einzelner Buchstaben.

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Titeleffekte Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 693

Abbildung 17.58: Definition eines Vollbildtitels in Pinnacle Studio 9.

Abbildung 17.59: Der Titeleditor von Pinnacle Studio 9 stellt je nach Pro-grammversion, hier bei der Definition eines Overlay-Titels, unterschiedliche Funktionen für die Menügestaltung bereit.

Im rechten Bereich des Editors finden Sie Titelstile, über die Sie das Erscheinungs-bild eines Textfeldes komfortabel wechseln können. Markieren Sie dazu zunächstdas Textfeld und wählen Sie dann ein Element der Vorschau aus. In der Regel öffnetsich eine untergeordnete Auswahl. Nachdem Sie darüber einen Titelstil angeklickthaben, wird dieser unmittelbar für das markierte Textfeld übernommen. Über dieRegisterseite benutzerdefiniert des Vorschaubereichs können Sie jeden Stil direktbearbeiten und den Oberflächenstil, den Schriftrahmen (Edge) sowie den Schrift-schatten frei definieren und auf eine beliebige Farbe, einen Farbverlauf oder aufTransparenz setzen. Die Ausrichtung des Schattens (Shadow) kann dabei über eineverkleinerte Grafik und Positionsangabe variiert werden. Im linken Bereich der Stil-bearbeitung finden Sie Schaltflächen, mit deren Hilfe Sie alternativ zum Text auchHintergründe (Schaltfläche Hintergründe) einbinden können. Die Hintergrundgra-

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto694

fiken werden in jedem Fall auf Vollbildgröße gezoomt, wobei das Seitenverhältnisbeibehalten wird. Nach Anwahl des Kamerasymbols Bilder können Sie auch Bilderin das Menü einbinden. Die Bilder selbst werden als Objekt verwaltet, können freipositioniert und auch in der Größe frei skaliert werden. Diese Funktion können Siezur Einbindung grafischer Logos nutzen, in denen Teilbereiche transparent gesetztwurden.

Abbildung 17.60:Der Pinnacle Studio-

Arbeitsbereich zurÄnderung von

Titelstilen.

Haben Sie den Titel abschließend definiert, bestätigen Sie den Titeleditor mit OK.Der Titel wird daraufhin übernommen und kann durch direktes Abspielen kontrol-liert und bei Bedarf mit dem Titeleditor nachbearbeitet werden.

Pinnacle Studio 9 kann an das Programm Hollywood FX Pro angebunden werden,mit dessen Hilfe Sie komplexe Titeleffekte generieren können, die denen aktuellerHollywood-Filme entsprechen. Darüber können Sie Titel und Bilder im dreidimen-sionalen Raum animieren. Die Pro-Version gehört nicht zum Bestandteil der Pin-nacle Studio-Versionen, Sie müssen also in jedem Fall ein gesondertes Update vor-nehmen. Über Hollywood FX pro können auch die erweiterten Überblendeffekteim Detail bearbeitet werden. Hinweise zum Update erhalten Sie im Internet überdie Seite www.pinnaclesys.de.

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Titeleffekte Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 695

Ulead VideoStudio

Um in VideoStudio Titel zu definieren, wechseln Sie im Bearbeitungsfenster auf dieRegisterseite Titel. Im rechten Vorschaubereich werden daraufhin bereits vordefi-nierte Titel zur Auswahl angeboten. Diese können Sie zur weiteren Bearbeitung nut-zen. Im linken Bereich finden Sie Detaileinstellungen zum Titel selbst. Darüberlegen Sie die Titellänge, Schriften oder auch Farben fest. Die wichtigste Einstellungverbirgt sich hier hinter den Optionen Mehrere Titel und Einzeltitel.

Abbildung 17.61: Titeldefinition in VideoStudio 8.

Erfolgt die Textdefinition beim Einzeltitel über ein einfaches Textfeld, können beiMehrere Titel mehrere Textfelder angelegt und gefüllt werden. Die Texte können imVorschaubereich bearbeitet, markiert und über die Formatierfunktionen im linkenBereich geändert werden. Im linken Bereich finden Sie Kombinationslistenfelder zurÄnderung von Schriftart, Schriftgröße und Zeilenabstand sowie zur Änderung derSchriftattribute. Die Anwahl des Felds Farbe erlaubt die Änderung der Schriftfarbeüber einen nachgeordneten Farbauswahldialog. Auch zur Absatzformatierung fin-den Sie Symbolschaltflächen, die denen einer herkömmlichen Textverarbeitung ent-sprechen. Mithilfe der Option Vertikaler Text können Sie den Titeltext um 90 Gradim Uhrzeigersinn drehen lassen. Um aus einem statischen Titeltext einen animiertenTitel zu machen, müssen Sie zunächst die Option Animation markieren und danneinen Animationstyp (z.B. Schwingen, Blenden, Fallen oder Fliegen) wählen. Überdas Kombinationslistenfeld Voreinstellungen können Sie dann eine bestimmte vor-definierte Variante genau diesen Typs anwählen. Innerhalb des Kombinationslisten-felds werden die einzelnen Varianten bereits animiert wiedergegeben, so dass Sieeinen ersten Eindruck zur späteren Animation erhalten. Optional können Sie beigleichzeitigem Verzicht etwaiger Animation einen Texthintergrund zuweisen. Mar-kieren Sie dazu die Option Texthintergrund und bestätigen Sie den Hinweis auf Ent-fernung einer bereits zugewiesenen Animation mit JA.

Um einen Titel in einen Film zu platzieren, übernehmen Sie einen vordefiniertenTitel aus dem Vorschaubereich und ziehen ihn via Drag&Drop auf die Titelspur.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto696

Durch einen Doppelklick können Sie den Titel dann unmittelbar aktivieren und an-schließend im Vorschaubereich mithilfe der zuvor beschriebenen Titeloptionen be-arbeiten. Alternativ wählen Sie im Bearbeitungsmodus Titel zuerst auf der Zeitach-se ein beliebiges Bild im Videofilm an, wo die Titeleinblendung später erfolgen soll,und doppelklicken dann im Vorschaufenster auf den Text Doppelklicken Sie hier….Ist der Titel abschließend bearbeitet, reicht ein Klick auf die Titelspur für die Über-nahme aus. Der Hintergrund erstreckt sich ausschließlich auf die definierten Titel-zeilen. Mit eingefügten Leerzeilen können Sie den Hintergrundbereich nach Bedarfausweiten. Dabei überdeckt der Titel weite Bereiche des Hintergrundvideos, dajeder Titel in VideoStudio 8 standardmäßig ein Overlay-Titel ist.

Abbildung 17.62:Titel werden in

VideoStudio 8 überden Vorschau-

bereich auf die Titel-spur gezogen.

Ebenso wie in Pinnacle Studio können Sie über Drag&Drop und die Titelspur diePosition des Titels variieren und gegebenenfalls durch Verlängerung und Verkür-zung des Titeleintrags die Spieldauer variieren. VideoStudio 8 unterstützt standard-mäßig ausschließlich Overlay-Titel. Um einfache Titel zu erzeugen, brauchen Sie le-diglich in den Hintergrund der Titelspur eine einfarbige Grafik (schwarz, für einenschwarzen Hintergrund) oder ein Bild zu legen. Um das Bild zu wählen, wechselnSie auf die Registerseite Bearbeiten und wählen dann im Kombinationslistenfeld desVorschaubereichs den Eintrag Bild an. Sie können nur ein vorgegebenes Bild wählenoder ein beliebiges Bild nach Anwahl des Ordnersymbols per Dateidialog wählen.Das Bild wird daraufhin ebenfalls in den Vorschaubereich übernommen. PerDrag&Drop können Sie es anschließend in die Videospur platzieren, wo später derTitel eingefügt werden soll, und nach Bedarf die Laufzeitlänge anpassen. Anschlie-ßend weisen Sie im Bearbeitungsmodus Titel den Overlay-Titel zu, der dann späterentsprechend einem einfachen Titel erscheint.

Abbildung 17.63:Um einfache Titel mit

VideoStudio 8 zuerstellen, legen Sie

eine (einfarbige)Grafik in den

Hintergrund aufdie Videospur.

Wollen Sie einen definierten Titel zur späteren Verwendung sichern, ziehen Sie ihneinfach aus der Titelspur der Zeitachsenansicht in den Vorschaubereich der vor-definierten Titel.

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DVD-Menüs für die Kapitelanwahl Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 697

Wie bereits mehrfach angedeutet, können Sie auch Überlagerungs- und Overlay-Spuren einsetzen, um attraktive und Hollywood-ähnliche Titel zu generieren. Prin-zipiell stehen Ihnen für alle Titel die Trick- und Effektfunktionen bereit, die Sie auchbei der Videofilmbearbeitung einsetzen können. Dementsprechend sollten Sie auchbei der Titelfunktion ausgiebig mit den vorhandenen Effektfunktionen (z.B. Über-blendeffekte) und Trickfunktionen eines Schnittprogramms experimentieren. Aller-dings sollten Sie bei jedem Titel selbst kritisch beurteilen, ob dieser auch künst-lerisch zu dem jeweiligen Film passt. Zu einem Film, der im Futureland vonDisneyland Paris spielt, passt eine mittelalterliche oder Western-Schrift weitaus we-niger als eine, die aktuellen Science Fiction-Filmen wie Star Trek oder Star Wars ent-liehen wurde. Für Titel zu Landschaftsaufnahmen aus dem Westen der USA würdensich hingegen eine Western-Schrift und eine Untermalung mit Westernmusik anbie-ten. Titel, die auch optisch zu einem Film passen, runden das Erscheinungsbild desselbst bearbeiteten Videofilms ab und werden auch bei den späteren Zuschauerneinen Aha-Effekt auslösen.

Nachdem Sie den Filmschnitt abgeschlossen, im Vorschaubereich kontrolliert undgegebenenfalls optimiert haben, speichern Sie zunächst das Projekt und alle Schnit-tinformationen. Anschließend können Sie den geschnittenen Film rendern oderauch mastern, brennen und mitunter verteilen. Auch das gezielte Ablegen in eineVideofilmdatei ist möglich. Erst die zuletzt genannten Arbeitsschritte legen auchphysikalisch die geschnittene Videofilmdatei an. Dazu werden die Ausgangsdateienmitsamt den Schnittinformationen zerlegt und in das geforderte Zielformat umge-wandelt.

17.5 DVD-Menüs für die KapitelanwahlBeim späteren Brennen eines fertig gestellten Films ergänzen Sie diesen um einMenü, mit dessen Hilfe Sie vereinfacht einzelne Kapitel des Films anwählen kön-nen. Dieses Menü ist Strukturelement des Videodatenträgers und nicht Bestandteildes bearbeiteten Videofilms. Sollen auf einem DVD-Medium mehrere Filme zusam-mengefasst werden, können auch mehrere Menüs definiert werden. Prinzipiell wirdbei den Menüs zwischen einfachen und animierten Menüs unterschieden. AnimierteMenüs besitzen anders als Standardmenüs animierte Hintergründe und gegebenen-falls auch animierte Schaltflächeninhalte für einzelne Kapitel. Standardmenüs nut-zen hingegen Standardgrafiken als Hintergrund und grafische Schaltflächen zur Ka-pitelanwahl. Da mittlerweile die Brennfunktionen grundlegender Bestandteil derVideoschnittprogramme sind, gehören auch die Funktionen zur Menüerstellung zuden Grundfunktionen der Videoschnittsoftware.

Abbildung 17.64: Mithilfe von DVD-Menüs können Inhalte einer DVD einfach angesprun-gen werden.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

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17.5.1 Standardmenüs für die Kapitelanwahl

Wenn Sie einen Videofilm auf einen Zieldatenträger übernehmen, können Sie diesenmit einem Menü ausstatten. Über das Menü können Sie dann einzelne Kapitel desVideofilms gezielt anwählen und zwar nicht nur mithilfe der Fernbedienung, son-dern auch optisch via Bildvorschau auf dem Fernsehbildschirm. Je nach Programmkönnen nicht nur die Menühintergründe, sondern auch die Vorschaubilder für dieangelegten Kapitel selbst animiert sein.

Pinnacle Studio

An dieser Stelle soll die Menüdefinition am Beispiel von Pinnacle Studio 9 kurz zu-sammengefasst werden. Es erlaubt in der SE-Version lediglich die Anlage einfacherMenüs und stellt animierte Menüs ausschließlich in der Vollversion bereit.

1. Menü anlegen: In einem ersten Schritt müssen Sie das Menü einrichten. WählenSie dazu im Bearbeitungsmodus das Register Menü an. Sie erhalten daraufhineine Vorschauanzeige für unterschiedliche vorgefertigte Menüs. Die Menüs ent-halten bereits Hintergründe, Bildbereiche für Kapitelanzeigen sowie Tasten zumWeiter- und Zurückblättern. Ziehen Sie nun ein Menü auf die Zeitachsenansichtdes aktuellen Films und zwar genau an die Position, wo das Menü erscheinensoll. Das kann der Filmanfang sein, es kann aber auch eine andere Position sein.Ist vor dem Menü eine Filmsequenz vorhanden, so wird diese erst abgespielt, ehedas Menü erscheint.

Abbildung 17.65:Im Bearbeitungs-

modus von PinnacleStudio können Sie

Menüs zuweisenund bearbeiten.

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DVD-Menüs für die Kapitelanwahl Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 699

2. (Automatische) Kapiteleinrichtung: Nach der Platzierung geben Sie in einem Di-alogfeld an, ob Kapitel automatisch in einem vorgegebenen Zeitintervall odermanuell angelegt werden sollen. Soll nach jedem Kapitelende zum Menü zurück-gekehrt werden, markieren Sie zusätzlich die Option Nach erfolgter Szenenwie-dergabe automatisch zum Menü zurückkehren. Bestätigen Sie mit OK.

3. Kapitel bearbeiten: Die Kapiteleinträge werden in der Zeitachsenansicht mit C1,C2 usw. in einer gesonderten Menüspur fortlaufend nummeriert. Per Kontext-menü können Sie diese Einträge löschen und per Drag&Drop umpositionieren.Über den Kontextmenübefehl Disc-Kapitel einrichten können Sie manuell Kapi-tel an der aktuell gewählten Filmposition einrichten. Die Kapitel selbst sinddabei vollkommen unabhängig von bereits existierenden Szenen.

4. Film-Miniaturen (Voll-/Plus-Version): Im oberen linken Bereich öffnet sich einzusätzlicher Bearbeitungsbereich für das Menü. Hier wird gegebenenfalls auchdie Option Film-Miniaturen angeboten. Durch deren Markierung werden dieKapitelvorschaubilder später automatisch durch Filmsequenzen ersetzt, die imMenü animiert wiedergegeben werden. Im Bearbeitungsbereich können Sieerneut den Menütyp wechseln, den Rücksprung nach den Kapitelendenzum Menü erzwingen oder abstellen sowie die Kapitelbeschriftungen direktbearbeiten.

Abbildung 17.66: Die Grundeinstellun-gen zum angelegten Menü können direkt bearbeitet werden.

5. Menü bearbeiten: Durch Anwahl der Schaltfläche MENÜ BEARBEITEN gelangenSie in einen weiteren Bearbeitungsdialog. Darüber können Sie die Hintergründe,die Menütitel, Kapiteltexte, Schaltflächentypen, Schriften, Farben sowie Schalt-

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto700

flächen ändern und ergänzen. Bestätigen Sie die vorgenommenen Änderungenmit OK. Schließen Sie den Menübearbeitungsbereich anschließend durch An-wahl der Schaltfläche X, die sich oberhalb der Schaltfläche MENÜ BEARBEITEN

befindet. Sie können jederzeit in den Bearbeitungsmodus zurückkehren, indemSie die miniaturisierte Menüanzeige in der Titelspur der Zeitachsenansicht perDoppelklick anwählen. Bei Bedarf können Sie auch mehrere Menüs definieren,die dann farblich unterschieden werden. Kapitel eines Menüs liegen dann aber injedem Fall vor dem zusätzlich eingefügten Menü.

Abbildung 17.67:Um detaillierte

Anpassungen amMenü vorzunehmen,

müssen Sie inden erweiterten

Bearbeitungsmoduswechseln.

Menüs können sowohl für VCDs, S-VCDs und DVDs definiert werden. Bei ein-fachen VCDs werden die Menüseiten allerdings nur als einzelne, nachfolgendeVideosequenzen angelegt, die sich zwar für eine Vorschauanzeige, nicht aber für diedirekte Kapitelanwahl eignen.

Ulead VideoStudio

Auch andere Schnittprogramme (z.B. Ulead VideoStudio8), aber auch das Brenn-programm Nero6 (NeroVision 2) bieten Funktionen für die Menüdefinition an. BeiUlead Video Studio 8 erfolgt die Menüerstellung beim Brennen einer Disc. Markie-ren Sie nach Anwahl dieser Funktion im zugehörigen Dialog die Option MENÜS ER-STELLEN. Soll der erste Clip als Einleitungsvideo vor dem Hauptmenü benutzt wer-den, markieren Sie zusätzlich die Option ERSTER CLIP ALS ERSTWIEDERGABE-VIDEO.Bestätigen Sie mit WEITER, können Sie die Menüvorgaben, die verwendete Vorlage,den Menühintergrund, die Kapitel und die Hintergrundmusik bearbeiten. Stan-dardmäßig übernimmt das Programm alle Menüeinstellungen bereits automatisch.

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DVD-Menüs für die Kapitelanwahl Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 701

Nach Bestätigung mit WEITER können Sie das geänderte Menü direkt testen unddann mit dem eigentlichen Erstellen der Disc fortfahren.

Abbildung 17.68: Bei Ulead Video Studio8 ist die Menüfunktion an die Disc-Erstellungs-funktion gebunden.

17.5.2 Animierte Menüs

DVD-Menüs stellen, wie bereits erwähnt, eine Sonderform der Betitelung dar, dienicht bezogen auf einen Videofilm, sondern für ein bestimmtes Ausgabemedium(DVD, VCD, S-VCD) definiert werden. Diese gehören nicht zu den Titelfunktionendes Videofilms, sondern sind direkter Bestandteil der Mastering-Funktionen.Video-DVDs erhalten erst mit animierten Menüs ein professionelles und attraktivesErscheinungsbild. Wie Sie animierte Menüs mit Pinnacle Studio 9 komfortabelselbst definieren, soll nachfolgend beschrieben werden.

Nachdem Sie einen Videofilm mit viel Aufwand bearbeitet und mit Titeln, Musikund gegebenenfalls Kommentaren und Soundeffekten hinterlegt haben, werden Sieihn im Regelfall für ein vereinfachtes Abspielen und zur Sicherung auf einen DVD-Datenträger brennen. Im kommerziellen Bereich erhalten Sie Video-DVDs, die mitattraktiven Einleitungsvideos eröffnet werden und dann in Auswahlmenüs ver-zweigen. Per Menü können Sie einzelne Videosequenzen, Informationen, speziellesBonusmaterial oder auch einzelne Kapitel des Hauptfilms ansteuern. Je nach Kom-

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto702

plexität des DVD-Inhalts stellen Video-DVDs ein oder auch mehrere Menüs zurVerfügung. Für die Kapitelanwahl werden häufig nicht nur einzelne Vorschaubilder,sondern auch animierte Videosequenzen eingesetzt. Auch der Hintergrund einesein- oder mehrseitigen Menüs kann mit einem einzelnen Bild oder einer Hinter-grundanimation hinterlegt werden. Die in den Menüs verwendeten Animationenwerden wiederholt abgespielt und zwar so lange, bis der Anwender einen Menüein-trag angewählt hat. Dann wird auf der DVD das gewählte Kapitel wiedergegeben.Nach jedem abgespielten Kapitel kann dann wahlweise zum Menü zurückgekehrtoder das Abspielen mit dem jeweils nachfolgenden Kapitel automatisch fortgesetztwerden. Das Hauptmenü einer Video-DVD kann zudem jederzeit über die Fern-bedienung eines DVD-Players und auch innerhalb des Windows Media Playersreaktiviert werden.

Mit Pinnacle Studio 9 können Sie Filme komfortabel mit DVD-Menüs ausstatten.Beherrschen die SE- und QuickStart-Versionen lediglich einfache Menüs, könnenSie mit der Voll- sowie der Plus-Verison auch animierte Hintergründe verwendenund animierte Videosequenzen für einzelne Kapitel generieren lassen. Alle Pro-grammversionen von Pinnacle Studio 9 bieten bereits vorgefertigte Menüs an.Menüs können nachbearbeitet und neu definiert und mit Musik hinterlegt werden.DVD-Menüs sind direkter Videoprojektbestandteil und können so lange angepasstund bearbeitet werden, bis sie beim Brennen physikalisch auf die Video-DVD ge-schrieben werden.

1. Animierte Menüvorlagen: Wählen Sie beim Bearbeiten das Register Menü anzei-gen. Achten Sie darauf, dass animierte Menüs im Vorschaubereich gesondertdurch das Symbol gekennzeichnet sind.

Abbildung 17.69:Symbol zur Kenn-

zeichnung animier-ter Menüvorlagen.

Übernehmen Sie ein Menü via Drag&Drop zwischen die Szenen in derZeitachsenansicht, an der es später erscheinen soll. Das Menü muss nicht

an der ersten Position eingefügt werden. Zulässige Positionen werden in jedemFall durch einen speziellen Mauscursor angezeigt.

Abbildung 17.70:Platzierung eines

animierten Menüsin der Videospur.

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DVD-Menüs für die Kapitelanwahl Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 703

2. Kapiteleinrichtung: Beim Lösen der Maustaste erscheint ein Dialog, über den SieKapitel automatisch anlegen lassen können. Wählen Sie Längen von 200 bis ca.220 Sekunden. Die Kapitel selbst können nachbearbeitet werden. Bestätigen Siemit OK.

Abbildung 17.71: Automatische Kapiteleinrichtung.

In der neu eingerichteten Menüleiste werden das Menü M1 und alle Kapitel (C1usw.). eingetragen. Über das Kontextmenü der Menüleiste können Sie optionalKapitel löschen und neu einrichten.

Abbildung 17.72: Das Kontextmenü zur Menüleiste – zusätz-liche Kapitel einrich-ten und bestehende Kapitel löschen.

3. Kapitel bearbeiten: Alle automatisch eingerichteten Disc-Kapitel können nach-bearbeitet werden. Das Entfernen und Ergänzen anhand der Menüleiste wurdebereits beschrieben. Auch die Startposition der Kapitel ist änderbar. Wählen Siezur Feinjustierung eines der eingerichteten Disc-Kapitel an und verschieben Siees bei gedrückter linker Maustaste nach links oder rechts. An der Zielpositionlösen Sie die Maustaste wieder.

Abbildung 17.73: Umpositionierung von Kapiteln mit der Maus.

Die Kapitel werden in den Menüs mit Kapitel und Nummer angeführt. Im Bear-beitungsbereich können Sie jede angewählte Kapitelbezeichnung per Textfeldändern. Die fortlaufende Nummer wird durch den Platzhalter # angegeben. Sol-len animierte Vorschauen im Menü generiert werden, müssen Sie die OptionFILM-MINIATUREN markieren. Der Rücksprung nach jedem Kapitel ist nur dannsinnvoll, wenn jedes Kapitel ein eigener Film und damit in der Handlung abge-schlossen ist. Um nur nach ausgewählten Kapiteln ins Menü zurückzuspringen,wählen Sie das Menükapitel und anschließend die Schaltfläche ZURÜCK ZU

MENÜ. Der Rücksprung selbst wird in der Menüleiste mit Symbol und numeri-scher Kapitelkennung wie folgt gekennzeichnet:

Abbildung 17.74: Rücksprungmarke zum Menü.

Er kann jederzeit über den Kontextmenübefehl Löschen der Zeitachsen-ansicht wieder entfernt werden.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto704

Abbildung 17.75:Kapitelbezeichnun-

gen bearbeiten.

4. Menühintergrund wechseln: Um den Menühintergrund zu bearbeiten, wählenSie im Menübearbeitungsbereich die Schaltfläche MENÜ BEARBEITEN. Um denvorgegebenen Menütitel der Menüvorlage zu ändern, brauchen Sie diesen ledig-lich anzuklicken und zu editieren. Schriftart, -größe und -auszeichnungen wer-den über Kombinationslistenfelder und Schaltflächen im oberen rechten Bereichdes Bearbeitungsfensters geändert.

Abbildung 17.76:Bearbeitung des

Menühintergrunds.

Im rechten Bereich finden Sie Schaltflächen zum Ändern des Dekostils, des Hin-tergrunds oder zum Einbinden von Bildern. Für animierte Hintergründe mussdie Option HINTERGRUND IST TRANSPARENT markiert sein. Die Anwahl stellt fürden jeweiligen Typ bereits Elemente zur direkten Auswahl bereit. Das Anklickeneines Elements übernimmt dies unmittelbar in das aktuelle Menü. So lässt sichsehr komfortabel mit unterschiedlichen Elementen experimentieren. Die Hinter-grundgrafik tauschen Sie aus, indem Sie die Schaltfläche HINTERGRÜNDE wäh-len, einen alternativen Hintergrund mit der Maus anklicken und dann mit OKbestätigen.

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DVD-Menüs für die Kapitelanwahl Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 705

5. Animierte Menühintergründe ersetzen: Um beliebige animierte Videosequenzenin den Hintergrund eines DVD-Menüs einzubinden, übernehmen Sie zunächsteine animierte Menüvorlage. Der animierte Hintergrund wird in der Videoleiste,der überlagerte Titel gesondert in der Titelleiste verwaltet. Wählen Sie im Bear-beitungsmodus einen neuen animierten Loop als Videoclip aus und platzierenSie diesen vor dem bereits eingerichteten Menü. In der Zeitachsenansicht ver-schieben Sie dann den bestehenden Menütitel unter den neuen Loop und löschenanschließend den alten animierten Menühintergrund über den Kontextmenü-befehl LÖSCHEN der Menüvideosequenz.

Abbildung 17.77: Austausch animierter Menühintergründe.

Die Firma MainConcept stellt über die Internetseite www.mainconcept.de ausge-wählte und kostenfreie Menü-Loops zur Verfügung.

Abbildung 17.78: Auswahlbereich für Schaltflächentypen, -stile und -funktio-nen.

6. Schaltflächen bearbeiten: Jede Menüvorlage be-sitzt ihrerseits vorgefertigte Schaltflächen für dieDisc-Kapitel sowie zum Vor- und Zurückblättern.Diese Schaltflächen tauschen Sie bei Bedarf überdas Menübearbeitungsfenster nach Anwahl derSchaltfläche aus. Markieren Sie eine bestehendeSchaltfläche und klicken Sie auf eine alternativeSchaltfläche im Auswahlbereich, ändern Sie perKombinationslistenfeld den Stil und die Hervor-hebung (Highlight-Stil). Bei Bedarf können SiePosition und Größe der Schaltflächen wie in einemvektororientierten Grafikprogramm variieren. Pas-sen Sie entsprechend alle Schaltflächen an, so dassSie ein einheitliches Bild erhalten. Bestätigen Siedie Änderungen mit OK. Im Vorschaubereich vonPinnacle Studio bekommen Sie durch Anwahlder Schaltfläche DVD einen ersten Eindruck vomDVD-Menü und dessen Bedienung.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto706

Ob DVD-Menüs im Vorschaumodus korrekt und animiert wiedergegeben werdenkönnen, ist abhängig von der Rechnerleistung des PCs. Mitunter sehen Sie die tat-sächlichen Ergebnisse erst dann, wenn Sie die DVD selbst gebrannt haben.

17.6 Filme rendern und masternDer Filmschnitt ist der zeitaufwendigste Arbeitsschritt, wenn es um die Aufberei-tung eigener Videofilme geht. Doch was tun, wenn das Filmprojekt fertig geschnit-ten, mit Effekten versehen, um Titel ergänzt und mit Hintergrundmusik, Kommen-taren und Soundeffekten unterlegt wurde? Dann stellt sich die Frage, was mit demFilm selbst geschehen soll. Natürlich wäre das intensive Bearbeiten eines Videofilmsunsinnig, wollte man sich den Film abschließend nicht auch mehrfach anschauen.Auch die Vorführung im Freundeskreis bietet sich an, unabhängig davon, ob manUrlaubserlebnisse oder andere Aktivitäten oder lediglich sein Talent bei der Film-verarbeitung zeigen möchte. Letztendlich stellt sich aber auch die Frage, wie unge-schnittenes und geschnittenes, digitalisiertes Filmmaterial aufbewahrt werden soll.Aufgrund des Speicherbedarfs der Filme und der Kapazitäten aktueller Festplattenmüssen Sie diese auf externen Medien sichern. Prinzipiell stellt sich auch die Frage,ob Sie ebenfalls das Ausgangsmaterial für ein neues Schneiden oder nur den fertiggestellten Film sichern wollen. Verzichten Sie auf die Sicherung des Ausgangsmate-rials, dann gehen im fertigen Film nicht verwendete Szenen, sofern Sie auch das ur-sprüngliche Filmmaterial löschen und neu verwenden, verloren.

Ein geschnittener Videofilm wird erst für die Verteilung und das abschließendeBrennen auf DVD- und/oder CD-Datenträger gerendert, sprich binär aufbereitet(Rendern = Übersetzung bzw. Übertragung). Dabei werden ausgewählte Szenen ineiner neuen Videofilmdatei zusammengefasst und mit Effekten verbunden. In dergerenderten Datei gehen die ursprünglichen Schnittinformationen verloren. WollenSie eine Schnittfassung nachbearbeiten, benötigen Sie neben dem Ausgangsmaterialauch die ursprünglichen Schnittinformationen. Diese finden Sie üblicherweise imArbeits- bzw. Projektverzeichnis des von Ihnen verwendeten Schnittprogramms.Auch diese Informationen müssen Sie bei Bedarf gesondert sichern. Das gerenderteFilmmaterial kann abschließend auf einen Datenträger gebrannt werden. DieserVorgang wird auch als Mastern bezeichnet (Mastern = Erstellung einer kopierfähi-gen Vorlage). Filme können für die spätere Kombination mit anderen Videofilmenauch zunächst auf der Festplatte oder anderen Sicherungsmedien vorgehalten wer-den, um diese erst später auf DVD- oder CD-Medien zu übernehmen. Um DVD-und/oder CD-Medien zu erstellen, benötigen Sie einen DVD- bzw. CD-Brenner.

Prinzipiell müssen Sie beim Rendern und Mastern für eine gute Qualität sorgen.Von einem qualitativ hochwertigen Film können Sie zwar speicherschonendere Va-rianten entwickeln, von einem in der Qualität eingeschränkten Streaming-Media-Format lässt sich hingegen kein hochwertiges DVD-Video mehr anfertigen. Benöti-gen Sie unterschiedliche Zielformate, können Sie diese zumeist komfortabel überdie jeweiligen Schnittprogramme nacheinander generieren lassen. Fertig gestellteFilme können natürlich erneut geladen und auch weiterverarbeitet werden. Wichtigist in jedem Fall auch die Wahl eines kompatiblen Zielmediums für ein späteres vomComputer unabhängiges Abspielen. Lassen sich Video-DVDs und VCDs recht pro-blemlos zwischen gängigen DVD-Playern austauschen, wird das S-VCD-Format

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Filme rendern und mastern Kapitel 17

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nicht von allen DVD-Playern unterstützt. Videofilme im DivX-Format lassen sichzwar mit dem entsprechenden Codec auf dem PC abspielen, ein DVD-Player be-herrscht entsprechende Medien im DivX-Format aber nur in den seltensten Fällen.Wählen Sie ein entsprechendes Format dennoch aus, müssen Sie sich also in jedemFall auch über die eingeschränkte Verteilbarkeit im Klaren sein.

Da das parallele Aufbewahren von Ausgangs- und Endmaterial eines geschnittenenFilms mitunter die Speicherkapazitäten sprengt, sollten Sie in jedem Fall vor demLöschen des digitalisierten Ausgangsmaterials kontrollieren, ob das erzielte Ergeb-nis einer gerenderten Videofilmdatei oder eines gemasterten Videofilms Ihren eige-nen Anforderungen entspricht.

Ausgangsmaterialien vorhalten und überspielen: Bei der Sicherung des Ausgangs-materials müssen Sie berücksichtigen, auf welchen Medien dieses vorliegt. Bei VHS-und VHS-C-Bändern ist nicht dauerhaft sichergestellt, dass dafür Geräte verfügbarsein werden. Video8- und Hi8-Bänder können weiterhin mit Digital8-Recordernwiedergegeben werden. Auch das MiniDV-Format wird auf unbestimmte Zeit ver-fügbar sein. Bei den letztgenannten Bandformaten bietet sich das Aufbewahren aufden Ursprungsbändern an. VHS-Formate sollten jedoch kurzfristig auf DVD-Medien übertragen werden. Mithilfe der Ausgangsmedien können Sie später Video-filmsequenzen erneut digitalisieren, wenn Sie auf das Sichern des Ausgangsmate-rials verzichtet haben.

17.6.1 Programme zum Rendern und Mastern

Um Videofilme zu rendern und zu mastern, greifen Sie häufig auf die Videoschnitt-programme, mitunter aber auch auf spezielle Brennersoftware zurück. BietenSchnittprogramme meist lediglich Grundfunktionen zum Brennen von CDs oderauch DVDs an, so werden spezielle Formate häufig nur über gesonderte Brennpro-gramme angeboten, wie das MiniDVD- oder auch das DVD-VR- bzw. DVD+VR-Format. Tabelle 17.2 stellt einige Programme und deren Funktionen vor, die Siesinnvoll zum Rendern und Mastern Ihrer Videofilme verwenden können.

Tabelle 17.2:Ausgewählte Pro-gramme, mit denen Videofilme gerendert und Datenträger für Filmdateien angelegt werden können.

Programm Internet Beschreibung

Pinnacle Studio 9

www.pinnaclesys.de Diese Videoschnittsoftware erlaubt das Rendern von Videofilmen in unterschiedliche Formate und Qualitäts-stufen, wie AVI, MPEG, RealVideo und Windows Media Video. Ferner können Sie über das Programm DVDs, VCDs und S-VCDs brennen. Auch ein direktes Zurückspielen auf DV-Kameras sowie das Anlegen von Mehrfachkopien ist möglich. Eine direkte Unterstützung für DivX- und MPEG4-Formate gibt es derzeit nicht. In der Vollversion erhält das Programm erweiterte Dolby Surround-Funktionalitäten.

Ulead Video-Studio 8

http://www.ulead.com/vs/trial.htm

VideoStudio8 verfügt über eine Funktionalität entspre-chend Pinnacle Studio 9. Es bietet eine Importfunktion für QuickTime-Dateien und kann Animationen im Autodesk-Format schreiben. Dolby Surround-Funktionalitäten kön-nen per Zusatzkomponente nachgerüstet werden.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto708

Tabelle 17.2:Ausgewählte Pro-

gramme, mit denenVideofilme gerendert

und Datenträger fürFilmdateien angelegt

werden können.(Forts.)

Bei der Paralleleinrichtung von Schnittprogrammen, die ihrerseits häufig Geräte-treiber im Hintergrund einrichten, kann es durchaus zu Inkompatibilitäten mitanderen Programmen und Treibern kommen. Achten Sie daher darauf, dass Sieunter Windows XP die Systemwiederherstellungsfunktion aktiviert haben, um Pro-gramminstallationen und einhergehend damit Fehler unmittelbar rückgängig ma-chen zu können.

Programm Internet Beschreibung

MovieMaker 2 http://www.microsoft.com/windowsxp/downloads/updates/moviemaker2.mspx

Mit MovieMaker können Sie Filme in die Formate AVI, MPEG und WMV rendern. Ferner können Sie Filme auf DV-Kameras zurückspielen, im Internet veröffentlichen, per Mail verschicken und auf CD brennen. Die CDs werden im HighMAT-Format geschrieben und können Menüs enthal-ten. DVD-Player müssen HighMAT-kompatibel sein, um diese Medien abspielen zu können (High Performance Media Access Technology). Die Datenträger folgen dem ISO 9660-Standard und sind damit kompatibel zu her-kömmlichen Daten-CDs. Ein direktes Brennen von DVD-Videos wird durch MovieMaker 2 nicht unterstützt.

Sonic MyDVD 6.0

http://estore.sonic.com/deu/mydvd/mydvdstudio6.asp?lang=deu

MyDVD 6 bietet den Leistungsumfang von Pinnacle Studio 9, unterstützt zudem das DVD+VR-Format, DVD-RAMs und Double Layer-DVDs. In der aktuellen Fassung kann das Schnittprogramm zudem nicht nur MPEG4- und DivX-Dateien importieren, sondern entsprechend auf Zielmedien diese Formate brennen.

Nero 6 http://www.nero.com Nero bietet Funktionen zum Kopieren und Brennen von VCDs, S-VCDs, Video-DVDs, MiniDVDs, DVD+VRs sowie zum Umwandeln von Double Layer-DVDs in das her-kömmliche Single Layer-DVD-Format. Es werden nur Datenträger kopiert, die nicht durch einen Kopierschutz gesichert sind.

WinOnCD 6, DVD Edition

http://www.roxio.com Die Brennersoftware unterstützt neben VCDs und S-VCDs auch Video OverSpan-CDs und Super Video OverSpan-CDs. Bei den letztgenannten beiden Projekttypen werden Videodaten nach Bedarf auf mehrere Medien des Typs VCD bzw. S-VCD verteilt. Außerdem unterstützt Sie das Programm bei der Anlage von MiniDVDs und Video-DVDs.

DaviDeo for PocketPC

http://www.gdata.de Wollen Sie Filme auf den Pocket-PC übernehmen, können Sie entweder direkt auf MovieMaker oder das nebenste-hende Programm zurückgreifen. Das nebenstehende Pro-gramm konvertiert vorhandene Video-DVDs in das Pocket-PC-Format.

Kinoma Producer for Palm

http://www.kinoma.com

Mit dem Programm Kinoma Producer for Palm können Sie bestehende Filmdateien der Formate AVI, MPEG1 und MPEG4, DV und QuickTime für den Palm umwandeln.

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Filme rendern und mastern Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 709

17.6.2 Videofilmdateien in variablen Formaten rendern

Obwohl Sie sich beim Filmschnitt sehr intensiv um Änderungen an digitalisiertemFilmmaterial kümmern, werden all diese Änderungen in den jeweiligen Video-schnittprogrammen lediglich temporär eingearbeitet. Dies hat den Vorteil, dass Siewährend einer Bearbeitung alle Änderungen auch wieder rückgängig, korrigierenoder auch nachbearbeiten können. Titel können demnach wieder entfernt oder ge-ändert, Hintergrundmusiken können ersetzt, Kommentare erweitert und Soundef-fekte hinzugefügt werden. Die Schnittprogramme speichern zunächst alle Schnittin-formationen in gesonderten Projekt- und Schnittdateien ab. In Verbindung mit denals Ausgangsmaterial verwendeten Video- und Audiodateien können Sie sich dannden bearbeiteten Videofilm in der Vorschau des Schnittprogramms bereits anschau-en. Alle Änderungen, Übergangs- oder auch Audioeffekte werden aber in Echtzeitberechnet. Der verwendete Rechner wird dabei an seine Leistungsgrenzen gebracht.Häufig ist ein fehlerfreies Abspielen nicht einmal möglich.

Abbildung 17.79: Gerenderte Video-filme können auf unterschiedliche Weise gesichert, verteilt und weiter-verarbeitet werden.

Dementsprechend muss sich nach der Filmbearbeitung ein Arbeitsschritt anschlie-ßen, mit dessen Hilfe Sie die Ausgangsmaterialien und die Schnittinformationenvereinen. Ziel muss es also sein, den bearbeiteten Film entweder über einen Soft-ware-Player des Computers (z.B. Windows Media Player) auch ohne Schnittpro-gramm oder über ein gesondertes kopierfähiges Medium auf externen Geräten (z.B.VCD- oder DVD-Player) abspielen zu können. Dies hat zudem den Vorteil, dass Siesich den Film sehr leicht mehrfach anschauen können und unabhängig vomursprünglich verwendeten Schnittprogramm sind, was wiederum eine Verteilung

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto710

erleichtert. Die Konvertierung in ein solches Format erfolgt dann, wenn Sie dieFilmbearbeitung vollständig abgeschlossen haben. Die Umwandlung selbst erfolgtin zwei getrennten Schritten, dem Rendern und dem Mastern, die in aktuellenSchnittprogrammen häufig zusammengefasst und nicht eindeutig trennbar sind.

Durch das Rendern (Rendern = Übersetzung bzw. Übertragung) werden die Aus-gangsmaterialien mit den Schnittinformationen des Videoschnittprogramms ver-eint. Dabei wird eine neue Datei im Binärformat angelegt, die nicht nur die über-nommenen Video- und Audiodaten, sondern auch alle Titelinformationen,Kommentare, Musiken oder Soundeffekte enthält. Die Daten werden dabei so ab-gemischt und miteinander verbunden, wie Sie dies auch im Schnittprogramm fest-gelegt haben. Dabei eingesetzte Übergangs- und Audioeffekte werden direkt in dasFilmmaterial eingerechnet und sind demnach physikalischer Bestandteil des geren-derten Films. Müssen beim Abspielen im Schnittprogramm die Ausgangsdaten un-bedingt vorliegen, sind diese in einer gerenderten Filmdatei nicht mehr erforderlich.Das Rendern erfolgt in ein bestimmtes Format, das entweder von der Engine verar-beitet werden kann, die später ein VCD-, S-VCD- oder DVD-Medium brennt, oderaber in ein spezielles Videodateiformat, das unter Windows, externen Abspielgerä-ten oder auch im Internet nutzbar ist. Prinzipiell ist eine gerenderte Filmdatei ohneSchnittprogramm und ohne das Ursprungsmaterial abspielbar. Die wichtigsten For-mate für das Rendern sind nachfolgend kurz zusammengestellt:

DV: Das DV-Format wird von digitalen Camcordern genutzt. Es wird als Aus-gabeformat von vielen Schnittprogrammen angeboten, um geschnittenes Film-material an den Camcorder zurückzugeben und dann darüber am Fernsehenabspielen zu können. Nutzen Sie dieses Format, wenn Sie nicht über externeVCD- oder DVD-Player verfügen oder den fertigen Film Freunden und Be-kannten über eine Digitalkamera vorführen wollen.

Image: Das Image ist ein Speicherabbild eines Videodatenträgers (z.B. VCD,DVD), das physikalisch auf der Festplatte abgelegt wird und über das späterauch Mehrfachkopien erstellt werden können. Wird beim direkten Brennen ineinem ersten Schritt der Endfilm neu gerendert, wird beim späteren Brenneneines Image auf den bereits gerenderten Film und die für den jeweiligen Daten-träger aufbereitete Datenträgerstruktur zurückgegriffen. Dies bringt erheblicheZeitvorteile. Das Speicherabbild lässt sich allerdings häufig nicht zwischenProgrammen austauschen und kann nur über das jeweilige Programm genutztwerden, das auch das Speicherabbild angelegt hat.

AVI: Bei diesem Videoformat (AVI – Audio Video Interleave) handelt es sichum ein Dateiformat, bei dem Video- und Audiodaten miteinander verbundensind. In welchem Format die Video- und Audiodaten allerdings in einer Dateieingebunden und in welcher Form diese komprimiert sind, ist dabei nichtstreng vorgegeben und kann mithilfe von Codecs (Codierer – Decodierer) sehrleicht variiert werden. Die meisten Videoschnittprogramme greifen auf die Co-decs zu, die aktuell im System eingebunden sind. Videodaten und Audiodatenkönnen darüber auch in Sonderformate wie DivX, 3ivx, Indeo, MP3 usw.komprimiert werden. Durch entsprechende Video- und Audioeinstellungenkann demnach auch die Größe der gerenderten Datei mitunter drastisch her-abgesetzt werden. Mithilfe des DivX-Formats ist es beispielsweise möglich,

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Filme rendern und mastern Kapitel 17

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Filme in DVD-Qualität auf einer herkömmlichen CD zu speichern. Allerdingsschränken die Zielformate mitunter auch die Verteilung ein. DivX-Filme kön-nen über externe Player nur dann abgespielt werden, wenn der Player DivX-kompatibel ist. Auch auf anderen Computern, die einen DivX-Film abspielensollen, muss der DivX-Codec eingerichtet sein.

MPEG: Eines der wichtigsten Formate zur Speicherung von Video- und Audi-odaten ist das MPEG-Format (Motion Picture Experts Group), das auch vonden meisten Schnittprogrammen als Import- und Renderformat unterstütztwird. Es ist in den Versionen MPEG1, MPEG2 und MPEG4 verfügbar und hatdas Ziel, Filmdaten durch Kompression zu minimieren, ohne dass es dabei zuerheblichen Qualitätseinbußen kommt. Sowohl das AVI- als auch das MPEG-Format werden von gängigen Schnittprogrammen als Importformat unter-stützt, so dass Sie gerenderte Filme auch erneut nachbearbeiten können.

In der gerenderten Datei gehen die ursprünglichen Schnittinformationen verloren.Wollen Sie eine Schnittfassung nachbearbeiten, benötigen Sie neben dem Ausgangs-material auch die ursprünglichen Schnittinformationen. Diese finden Sie üblicher-weise im Arbeits- bzw. Projektverzeichnis des von Ihnen verwendeten Schnittpro-gramms. Diese Informationen müssen Sie bei Bedarf für spätere Nachbearbeitungengesondert sichern.

Rendern mit PinnacleStudio und VideoStudio

Wollen Sie geschnittene und bearbeitete Videofilme mit anderen Programmen aus-tauschen, verzichten Sie auf die Ausgabe auf ein Zielmedium und generieren statt-dessen eine Videofilmdatei in den Standardformaten AVI oder MPEG, in Ausnah-mefällen auch im WMV-Format. Die einzelnen gerenderten Filme können dann inweiteren Projekten geladen und miteinander kombiniert werden.

Wollen Sie Videofilme erst später mit anderen Filmen auf einen Datenträger über-nehmen, können Sie diese auch in einem MPEG- oder AVI-Format rendern lassen.Die Videofilme können in diesen Formaten auch optional mitsamt der bereitszugewiesenen Effekte, Titel sowie Ton- und Musikuntermalung mit anderenSchnittprogrammen ausgetauscht werden. Die Videofilmformate eignen sich auchzur Sicherung (z.B. Daten-DVDs), können also zur Vordefinition von immer wie-der benötigten Vor- und Nachspännen genutzt werden (vergleiche http://www.chiariglione.org/mpeg und http://de.wikipedia.org/wiki/AVI). Die Videofilmdateiist auch Grundlage für etwaig benötigte Formatumwandlungen, wie beispielsweiseDivX. DivX wird nicht als Ausgangsformat von den Standardschnittprogrammenangeboten. Die Konvertierung hat daher mit gesonderten Hilfsprogrammen unterVerwendung des eingerichteten DivX-Codecs zu erfolgen.

Pinnacle Studio

In Pinnacle Studio wählen Sie im Bearbeitungsmodus die Registerseite AVI oderMPEG an und legen dann die gewünschten Formateinstellungen nach Anwahl derSchaltfläche EINSTELLUNGEN fest. Beim MPEG-Format können Sie die Vorseinstel-lungen entsprechend einem Standardformat setzen lassen (z.B. DVD-kompatibel,Video-CD) oder benutzerdefiniert festlegen. Im letztgenannten Fall können Sie dieVideo- und Audioeinstellungen selbst ändern.

Page 712: Audio - Video - Foto

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto712

Abbildung 17.80:BenutzerdefinierteEinstellungen zum

MPEG-Format.

Über die Einstellungen für die AVI-Dateien können Sie die Videoeinstellungen undden zu verwendenden Codec für die Komprimierung wählen (Standard DV-Enco-der). Je nach gewähltem Decoder müssen Sie unter Umständen auch die Audioein-stellungen anpassen. Nach Festlegung der Einstellungen bestätigen Sie mit OK undrendern dann das aktuelle Projekt mit MPEG-DATEI ERSTELLEN bzw. AVI-DATEI

ERSTELLEN.

Abbildung 17.81:Einstellungen zum

Rendern in das AVI-Format unter Berück-

sichtigung der ein-gerichteten Codecs.

Um in spezielle Formate wie das DivX-Format zu kodieren, werden spezielle Co-decs benötigt. Auch Pinnacle Studio kann auf erweiterte Codecs zurückgreifen.Dennoch ist nicht sichergestellt, dass alle Codecs zufriedenstellende Ergebnissebringen.

Ulead VideoStudio

Auch in Ulead VideoStudio 8 können Sie die bearbeiteten Filme in spezielle Video-filmformate rendern. Wechseln Sie dazu nach der Filmfertigstellung auf die Regis-terseite Ausgeben des Hauptdialogs und wählen Sie dann im linken Bereich dieSymbolschaltfläche VIDEODATEI ERSTELLEN sowie im nachfolgend geöffneten Kon-

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Filme rendern und mastern Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 713

textmenü den Befehl BENUTZERDEFINIERT. Im folgenden Dateidialog legen Sie danndas Zielverzeichnis, den Dateinamen und den Dateityp (= Videofilmformat) fest.Mit OPTIONEN lassen sich bei Bedarf erweiterte Einstellungen zum Format, zu denKompressionseinstellungen oder unter Umständen auch die zu verwendenden Co-decs bestimmen (nur beim AVI-Format). Bestätigen Sie die geänderten Optionenmit OK und die Dateianlage mit SPEICHERN.

Abbildung 17.82: Rendern einer Videofilmdatei in VideoStudio 8.

17.6.3 Web- und Streaming-Videos für das Internet

Wollen Sie Filme über einen Web- oder HTTP-Server im Internet verfügbar machen,nutzen Sie ein Streaming Media-Format wie beispielsweise RealVideo oder Win-dows Media Video. Streaming Media-Formate haben den Vorteil, dass sie bereitsüber das Internet abspielbar sind, ohne komplett auf den lokalen Rechner herunter-geladen worden zu sein. Um die Datenübertragungsraten zu erhöhen, sind dieseFormate häufig in der Qualität eingeschränkt. Dies bedeutet, dass Sie Streaming-Formate immer zusätzlich zu den hochwertigen AVI- und/oder MPEG-Formatenanlegen lassen sollten.

Die meisten Schnittprogramme erlauben es, Videofilme in Streaming Video-Forma-ten (z.B. RealVideo, Windows Media Video) abzulegen, um diese speicherschonendentsprechend der verfügbaren Datenübertragungsrate (z.B. Modem, ISDN, DSL)über einen Internet- bzw. Web Server abspielen können. Der Vorteil der StreamingVideo-Formate ist, dass die Datei nicht vollständig auf den lokalen Rechner herun-tergeladen werden muss, ehe mit dem Abspielen begonnen werden kann. DiesesFormat bietet sich dann an, wenn Sie Kurzfilme über eine eigene Homepage bereit-stellen wollen, das verfügbare Datenvolumen aber eingeschränkt ist (vergleichehttp://de.wikipedia.org/wiki/Streaming_Media)

Für Filmübertragungen über das Internet wählen Sie als Ausgabeformat ein spezi-elles Streaming-Format an, beispielsweise RealVideo oder Windows Media Video(vgl. Tabelle 1, Streaming Video). Pinnacle Studio 9 unterstützt wahlweise die zuvor

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto714

genannten Formate, VideoStudio 8 bietet hingegen nur das RealVideo-Format undMediaMaker nur das Windows Media Video-Format an.

Pinnacle Studio

Am leistungsfähigsten im Bereich Streaming-Formate präsentiert sich Pinnacle Stu-dio. Hier können Sie auf der Registerseite Film erstellen nach Anwahl des BefehlsEINSTELLUNGEN wahlweise Filme im Format Real Video oder Windows Media er-stellen. Die Zuweisung der entsprechenden Optionen erfolgt nach Aktivierung derjeweiligen Registerseite. Für Real Video-Dateien können Sie Angaben zu Titel,Autor und Copyright machen, die Videoqualität und -größe bestimmen, den Web-server-Typ (http oder RealServer) sowie die Zielgruppe über eine bestimmen Ver-bindungstyp wählen. Für Windows Media-Dateien legen Sie entsprechend Titel,Autor, Copyright, Beschreibung sowie die Wiedergabequalität fest. Sie übernehmendie Einstellungen mit OK.

Abbildung 17.83:Wahl des Streaming-Formats in Pinnacle

Studio 9.

Im Bearbeitungsbildschirm wählen Sie nun das Register Web an, korrigieren gege-benenfalls die vorgenommenen Einstellungen noch einmal mit EINSTELLUNGEN undlegen dann die Datei mit WEB-DATEI ERSTELLEN an.

Abbildung 17.84:Anlage einer

Streaming-Video-Datei in Pinnacle

Studio 9.

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Filme rendern und mastern Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 715

Ulead VideoStudio

Wählen Sie in VideoStudio auf der Registerseite Ausgeben des Hauptdialogs denBefehl VIDEODATEI ERSTELLEN an und rufen Sie über das angebotene Kontextmenüden Befehl STREAMING REAL VIDEO ab. Vergeben Sie im folgenden Dialog einenDateinamen, legen Sie das Sicherungsverzeichnis fest und bestätigen Sie mit SPEI-CHERN. An den Optionen brauchen Sie in der Regel keine Änderungen vorzu-nehmen.

Abbildung 17.85: Rendern in das Real-Video-Streaming-Format unter Video-Studio 8.

17.6.4 DVD- und VCD-Mastering per Schnittprogramm

Um dem Komfort der heutigen Zeit gerecht zu werden, werden Sie bearbeitete undgerenderte Videofilme in der Regel abschließend auf einen verteilbaren Datenträgerübernehmen. Von den meisten Schnittprogrammen werden die Video-Datenträger-formate VCD (Video-CD), S-VCD (Super-Video-CD) und DVD (Video-DVD –Digital Versatile Disc) unterstützt, wovon aber die erstgenannten nur noch eineuntergeordnete Rolle spielen. Die Erstellung einer kopierfähigen Vorlage wird auchals Mastern bezeichnet. Mithilfe der über das Mastern erstellten Medien können SieFilme sehr leicht verteilen, platzsparend aufbewahren und über externe Playerabspielen. Der Vorteil der Videomedien ist, dass Sie diese gesondert mit Menüstruk-turen ausstatten können, über die Sie einzelne Filme oder auch Kapitel eines Filmsvereinfacht anwählen und gezielt abspielen können.

VCD: VCDs sind Video-CDs, die das MPEG1-Format und einhergehend damiteine eingeschränkte Qualität verwenden. Sie bieten bei einer Auflösung von352x288 Bildpunkten eine Kapazität von ca. 74 min. Spielzeit an. Der Tonselbst kann bereits CD-Qualität haben. VCD-Medien können über VCD-, aberauch über DVD-Player abgespielt werden.

S-VCD: Bei einer S-VCD bzw. Super-VCD handelt es sich um eine verbesserteVariante der VCD, die eine Auflösung von 576x480 Bildpunkten und einher-gehend damit nur noch eine Kapazität von annähernd ca. 40 bis 55 Minutenbietet. S-VCDs sind allerdings nicht mit allen DVD-Playern kompatibel, sodass dieses Format nicht in jedem Fall genutzt werden kann.

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Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto716

Video-DVD: Das optimale Medium zum Speichern eigener Videofilme ist dieDVD (Digital Versatile Disc). Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Sie eine mehr-fache Speicherkapazität einer CD aufweist und somit auch Spielfilme mit 2, 3oder mehr Stunden in hoher Qualität aufnehmen kann. DVDs sind als SingleLayer (eine Datenschicht) oder Double Layer (zwei parallele Datenschichten)verfügbar und haben Kapazitäten von mindestens 4,7 Gbyte. Die Formatbe-zeichnungen orientieren sich an den Speicherkapazitäten und lauten DVD-5(4,7 Gbyte), DVD-9 (8,54 Gbyte), DVD-10 (9,4 Gbyte), DVD-14 (13,24Gbyte) und DVD-18 (17,08 Gbyte), wovon aber nur die Formate DVD-5 undDVD-9 im Heimvideobereich eine Rolle spielen. Es gibt eine Vielzahl unter-schiedlicher DVD-Medien (DVD-R(W), DVD+R(W), Single oder Double Lay-er). Ob diese aber von einem Schnittprogramm verarbeitet werden können, istabhängig vom Brenner sowie vom eingesetzten Schnittprogramm. Video-DVDs nach PAL-Fernsehnorm speichern Videodaten im MPEG2-Format miteiner Auflösung von 720x576 Bildpunkten und bis zu 8 Tonspuren in den For-maten PCM, DTS (Digital Theatre System), MPEG2-Audio oder auch DolbyAC3 (Dolby Digital 5.1, 6.1). Einfachere Schnittprogramme erlauben es in derRegel nicht, parallele Tonspuren oder Untertitel einzurichten, die wahlweiseeinblendbar sind. Für DTS- und Dolby Digital-Sound wird in der Regel ein zu-sätzliches Plug-In benötigt.

Haben Sie eine Video-DVD oder auch eine Video-CD gemastert, sollten Sie unmit-telbar testen, ob diese auch abspielbar ist. Löschen Sie die Ausgangsmaterialien unddie Schnittfassung erst dann, wenn Sie neben dem Erstdatenträger auch eine Siche-rungskopie angelegt haben. Testen Sie auch das Sicherungsmedium auf korrekteFunktionalität und verwahren Sie es anschließend an einem Ort mit geringen Tem-peraturunterschieden und ohne Sonneneinstrahlung auf. Sollte es einmal zu Proble-men mit dem Original kommen, können Sie dann immer noch auf die Sicherungs-kopie zurückgreifen und sich darüber erneut eine Kopie ziehen.

Mastern mit Pinnacle Studio und VideoStudio

Wenn es um eine einfache Verteilung, eine platzsparende Aufbewahrung und umdas einfache Abspielen selbst geschnittener Videofilme geht, kommen Sie mittler-weile nicht mehr um DVD-Medien herum. Diese erlauben nicht nur das Speichernin hochwertiger Qualität, sondern lassen sich zudem mit Dolby Surround-Soundund DVD-Menüs ausstatten, die mitunter sogar animiert sind. Auf einer DVD las-sen sich in hoher Qualität Spielfilme mit 2 oder auch 3 Stunden aufnehmen. Beieiner S-VCD sind es nur noch bis ca. 40 Minuten und bei VCDs immerhin in ein-geschränkter Qualität noch ca. 60 Minuten Spielzeit. Dies müssen Sie entsprechendauch bei den Filmen berücksichtigen, die Sie bereits auf eine bestimmte Länge ge-schnitten haben. Mitunter müssen Sie je nach gewähltem Zielmedium den aktuellenFilm kürzen. Wie viel Arbeit Sie für die Anlage eines ansprechenden Videodatenträ-gers benötigen, ist abhängig davon, welches Programm Sie zum Mastern verwen-den. Am einfachsten ist es, die entsprechenden Funktionen der verwendetenSchnittprogramme zu nutzen. Das Rendern und Mastern der Filme kann dabei ver-einfacht in einem einzelnen Arbeitsschritt vorgenommen werden. Allerdings ist derZeitaufwand für das Rendern und Brennen nicht unerheblich und kann mehrereStunden in Anspruch nehmen. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie Menüsentsprechend den vorangehenden Hinweisen anlegen bzw. bereits angelegt haben.

Page 717: Audio - Video - Foto

Filme rendern und mastern Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 717

Pinnacle Studio

Wechseln Sie im Programm Pinnacle Studio 9 zunächst auf die Registerseite Film er-stellen und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche EINSTELLUNGEN. Im nach-folgend angezeigten Dialogfeld Pinnacle Studio Setup-Optionen markieren Sie dasgewünschte Ausgabeformat, also DVD, S-VCD oder VCD. Je nach Typ werdeneinzelne Einstellungsoptionen ausgegraut. Bei S-VCDs und DVDs können Sie direktEinfluss auf die Ausgabequalität nehmen und einhergehend damit die Spielzeit desMediums beeinflussen. Durch Markierung der Option MPEG-Audio erreichen Sie,dass der Ton zusätzlich komprimiert wird und damit mehr Spielzeit zur Verfügungsteht. Bei einer DVD ergibt sich dadurch ca. 1 Stunde zusätzliche Aufnahmekapa-zität. Das Format selbst ist in der Regel auf allen gängigen DVD-Playern abspielbar,allerdings sollten Sie dies nach dem ersten Brennversuch direkt testen. Mit Video fil-tern können Sie die Bildqualität verbessern und mit Entwurfsmodus die Geschwin-digkeit für das Rendern beschleunigen, Sie müssen dann aber Qualitätsverluste inKauf nehmen. Um in diesem Programm Mehrfachkopien zu erstellen, wählen Siedie gewünschte Anzahl im Dialogfeld über das Kombinationslistenfeld Kopien ausoder geben die gewünschte Anzahl direkt ein. Um den Videofilm in einem Rutsch zurendern und zu brennen, markieren Sie die Option Direkt auf Disc brennen. An-schließend kontrollieren Sie noch einmal den Medientyp und gegebenenfalls dievorselektierte Kapazität des Zielmediums sowie das zu verwendende Brenner-Lauf-werk und bestätigen mit OK.

Abbildung 17.86: Einstellungen zum Brennen von DVD-, S-VCD- und VCD-Medien in Pinnacle Studio 9.

Daraufhin werden die aktuellen Einstellungen zu freier und belegter Kapazität an-gezeigt. Sie haben nun die Möglichkeit, zusätzliche Filmsequenzen und weitereMenükapitel anzulegen. Wird die Kapazität des Ziellaufwerks hingegen überschrit-ten, müssen Sie einzelne Szenen aus dem aktuellen Film löschen. Nachdem Sie denDatenträger für das Brennen eingelegt haben, beginnen Sie das Rendern und Mas-tern mit DISC ERSTELLEN. Der Vorgang benötigt aufgrund der Menüberechnungmehrere Durchläufe. Den Fortgang können Sie in der Vorschauanzeige über eineFortschrittsanzeige überwachen.

Page 718: Audio - Video - Foto

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto718

Abbildung 17.87:Die Anzeige der

freien oder über-schrittenen Medien-

kapazität kann füreine Nachbearbei-tung des aktuellenVideofilms genutzt

werden.

Ulead VideoStudio

Um entsprechend Medien mit VideoStudio 8 zu brennen, wechseln Sie zunächst imHauptdialog auf die Registerseite Ausgeben und klicken dort auf die SchaltflächeDISC ERSTELLEN. Im folgenden Dialog wählen Sie das gewünschte AusgabeformatDVD, VCD oder S-VCD. Anschließend können Sie vorbereitete und fertig ge-schnittene Videosequenzen nach Anwahl von VIDEO HINZUFÜGEN oder ein vorhan-denes Schnittprojekt über VIDEOSTUDIO-PROJEKT HINZUFÜGEN ergänzen.

Abbildung 17.88:Dialog zur Erstellungvon Medien in Ulead

VideoStudio 8.

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Filme rendern und mastern Kapitel 17

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 719

Um Einfluss auf die Menükapitel in VideoStudio 8 nehmen zu können, sollten Sieauch den Befehl KAPITEL HINZUFÜGEN/BEARBEITEN anwählen. Dann können Sienach Anwahl der Schaltfläche AUTO Kapitel in einem bestimmten Zeitintervall an-legen lassen. Die Kapitel werden anschließend mit Vorschaubildern angezeigt undkönnen wahlweise wieder einzeln oder in der Gesamtheit entfernt werden. Im Vor-schaubereich können Sie zudem jede Position mit einem horizontalen Schieberegleranwählen und mit HINZUFÜGEN zum zusätzlichen Kapitelanfang machen. Bestäti-gen Sie die Kapitelbearbeitung mit OK.

Nachdem Sie die Videofilme zusammengestellt und gegebenenfalls Kapitel bearbei-tet haben, bestätigen Sie mit WEITER. Anschließend definieren Sie wie bereits be-schrieben das Menü und fahren mit WEITER fort, testen die Struktur und bestätigenerneut mit WEITER. Sie gelangen in den abschließenden Dialog, indem Sie die Da-tenträgerbezeichnung, das Ziellaufwerk sowie die zu verwendende Brenngeschwin-digkeit und erweiterte Brenner-Einstellungen festlegen. Je nach Medientyp werdenunterschiedliche Aufnahmeformate angeboten. Ferner können Sie durch Markie-rung der Option DVD-Ordner erstellen dafür sorgen, dass der DVD-Ordner phy-sikalisch auf der Festplatte angelegt oder mit Disc-Image-Datei erstellen ein Spei-cherabbild im ISO-Format angelegt wird, das mit Brennprogrammen wie Nero aufein Zielmedium kopiert werden kann. Für die letztgenannten Funktionen mussallerdings ausreichend freier Festplattenspeicher verfügbar sein. Sie beginnen dasBrennen nach dem Einlegen eines leeren Zielmediums mit AUSGABE.

Abbildung 17.89: Dialog zur Fest-legung der Einstel-lungen für das Ren-dern und Brennen in VideoStudio 8.

Page 720: Audio - Video - Foto

Kapitel 17 Videofilme schneiden und mastern

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto720

Brennen mit MovieMaker: Das Programm MovieMaker besitzt lediglich einge-schränkte Funktionen, wenn es um das Brennen geht. Das Programm unterstütztnur HighMAT-CDs. Das Brennen dieser Medien erfolgt, indem Sie im Programmdie Aufgabe Auf CD speichern anwählen. Die HighMAT-Unterstützung muss fürWindows XP eingerichtet sein. Die Komponente ist über die Windows-Update-Funktion erhältlich. Ohne die Komponente kommt es zum Programmabsturz.

Da das parallele Aufbewahren von Ausgangs- und Endmaterial eines geschnittenenFilms mitunter die Speicherkapazitäten sprengt, sollten Sie in jedem Fall vor demLöschen des digitalisierten Ausgangsmaterials kontrollieren, ob das erzielte Ergeb-nis einer gerenderten Videofilmdatei oder eines gemasterten Videofilms Ihren eige-nen Anforderungen entspricht.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 721

18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

Für den Schnitt und die Vertonung von Videos bietet Windows XP mit dem MovieMaker integrierte Bordmittel, die sich durchaus für kleine Videoprojekte sinnvoll nut-zen lassen. Insbesondere wenn Sie schon länger einen digitalen Camcorder besitzenund sich gegen den Kauf eines aktuellen Schnittprogramms entscheiden, kann dieseseinfache und übersichtliche Programm durchaus brauchbare Ergebnisse liefern, zumales direkt mit den E-Mail- und Webfunktionen des Systems verknüpft ist. Für die Film-vorführung bringt der Windows Media Player wiederum alles Nötige mit.

Abbildung 18.1: Die Oberfläche von Windows Movie Maker 2.0.

Die zunächst mit Windows XP mitgelieferte Version des Movie Makers war zuge-geben etwas schwach ausgestattet. Mit der aktuellen Version 2.0 können aberdurchaus ansprechende Resultate im Home-Bereich erzielt werden. Wenn Sie nochnicht über die neueste Version verfügen, sollten Sie diese über das Windows Updateherunterladen. Sind Sie dann auf den Geschmack gekommen, werden vielleicht Pro-gramme interessant, die einen größeren Funktionsumfang bereitstellen.

Für den Movie Maker verlangt Windows XP mindestens einen 600 MHz-Prozessorund 128 MB RAM. Besser ist alles ab 1,5 GHz und 258 RAM. Für die Datenauf-

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Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto722

zeichnung sollte mindestens ein zusammenhängender freier Speicherplatz von 2 GBbereitgestellt werden. Das reicht bei einer sehr hohen Aufnahmequalität aber gera-de mal für 10 Minuten. Wenn Sie weniger strenge Anforderungen an die Bildquali-tät stellen, kommen die vom Programm verwendeten Komprimierungstechnikenauch mit weniger Platz aus; besonders günstig ist es, für die Videodaten ein eigenesLaufwerk freizuhalten (ein physikalisches oder wenigstens ein logisches Laufwerk).

18.1 Digitale und analoge BildquellenDer Movie Maker kann Bildmaterial übernehmen, das vorher mit einem digitalenoder analogen Camcorder aufgezeichnet wurde. Mit Webcams sind auch Live-Auf-zeichnungen möglich. Das verwendete Gerät muss an der entsprechenden Schnitt-stelle des PCs angeschlossen sein, damit es als mögliches Aufnahmegerät erkanntund ausgewählt werden kann. Die eleganteste Lösung bieten natürlich digitaleCamcorder, weil sie die Videodaten gleich passend in digitaler Form bereitstellen.Dazu werden die in Kapitel 1 beschriebenen Firewire-Schnittstellen verwendet.

Stammen die Videos von analogen Geräten, kann für die Übernahme beispielsweiseeine WinTV-Karte von Hauppauge verwenden werden, die einen VHS- oder SVHS-Eingang für das Kabel vom Recorder anbietet. Auch Grafikkarten mit integriertemTV- und Videoanschluss sind mögliche Lösungen. Eine attraktive externe Capture-Lösung ist der Windows XP-kompatible Videobus 2 von Belkin, ein kleines Teil, dasextern an den USB-Bus angeschlossen wird und am anderen Ende mit analogen Ka-meras oder Videorecordern verbunden werden kann. Gleiche Funktionen bietetauch die handliche Dazzle USB-Anschlussbox.

Wollen Sie Einzelbilder mit einer Webcam aufnehmen, brauchen Sie das Symbol desGeräts im Ordner SCANNER UND KAMERAS nur anzuklicken. Der Assistent fürScanner und Kameras bietet sofort die Einzelbildaufnahme an. Sie richten die Web-cam auf das gewünschte Objekt und klicken im Dialog auf die Schaltfläche BILD

AUFNEHMEN.

Abbildung 18.2:Aufnahme von

einzelnen Bildernmit einer Webcam.

Page 723: Audio - Video - Foto

Von der Idee zum Film Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 723

18.2 Von der Idee zum FilmWenn Sie eine Idee für einen Film haben, kann eine gute Planung, etwa in Formeines Storyboards nicht schaden. Die Notwendigkeit zu ausführlichen Planungenhat allerdings abgenommen, seit es möglich ist, mit digitalem Material frei herum-zuspielen, ohne dass dabei etwas zerstört werden muss. Bei anspruchsvolleren Pro-jekten ist es aber meist sinnvoll, wenigstens einen groben Plan davon zu haben, wasder Film zeigen soll und welche Mittel und Quellen dafür verwendet werden.

Die Produktion eines Films mit dem Windows Movie Maker lässt sich in der Regelin drei Phasen einteilen, entsprechend den Aufgabenbereichen, die das Programmüber die Schaltfläche AUFGABEN anbietet. Die einzelnen Teilaufgaben können direktüber diese Aufgabenliste aufgerufen werden:

Abbildung 18.3: Über die Aufgaben-leiste werden die einzelnen Schritte direkt angeboten.

1. Sammlung des Filmmaterials: In der ersten Phase werden zunächst das gesamteFilm- und Standbildmaterial und die Audiodaten gesammelt, aus denen der Filmschließlich zusammengeschnitten werden soll. Dazu gibt es drei Wege. Der eineist, Material aus bereits aufgenommenen Videobändern zu übernehmen – daswird im Programm »Aufnehmen« genannt. Faktisch wird aber bereits aufge-nommenes Bandmaterial entweder aus analogen Daten in digitale Daten umge-wandelt oder gleich von einem digitalen Camcorder übernommen. Der zweiteWeg ist die Live-Aufnahme von laufenden Bildern über eine Webcam. In beidenFällen können die Daten automatisch in Clips zerlegt werden, die als Bausteinezur Montage des Film verwendet werden. Der dritte Weg ist, bereits vorhandeneMediendateien vom Laufwerk in den Arbeitsbereich des Movie Makers zu im-portieren. Das gesamte Filmmaterial wird jeweils in Clip-Sammlungen zusam-mengestellt, die als Basis für ganz verschiedene Filmprojekte verwendet werdenkönnen. (Der Windows Movie Maker lässt sich deshalb auch als Videoschnitt-programm auf einem Gerät einsetzen, das selbst keine Hardware für die Aufnah-me oder das Überspielen von Videos hat.)

2. Filmbearbeitung: Ein Filmprojekt wird aus den Bestandteilen einer oder auchmehrerer Clip-Sammlungen zusammengestellt. Der erste Schritt ist der Roh-schnitt des Films, bei dem zunächst nur die Abfolge der Clips festgelegt wird.Dann kann eine feinere Bearbeitung folgen: exaktes Zuschneiden der einzelnen

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Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto724

Clips, Einfügen von Übergängen zwischen Clips, Einfügen von Titeln und Zwi-schentiteln. Im Vorschaufenster lässt sich der aktuelle Stand des Films jederzeitüberprüfen. Auch die einzelnen Clips lassen sich in diesem Fenster prüfen undeventuell in kleinere Einheiten zerlegen. Der aktuelle Zustand des Filmprojektskann jederzeit abgespeichert und wieder aufgerufen werden. Der Movie Makerspeichert diese Daten in einer Datei vom Typ .mswmm. Ergänzend zu den Clipsin der Videospur können Sprachaufzeichnungen per Mikrofon und Audioauf-zeichnungen in einer eigenen Tonspur angeordnet werden.

3. Filmproduktion: Sind Sie mit dem erreichten Ergebnis zufrieden, kann der Filmschließlich produziert werden. Dazu speichern Sie das in der Zeitachse zusam-mengestellte Material als Windows-Media-Datei ab – die Dateierweiterung ist.wmv – oder verschicken es als Anlage zu einer E-Mail oder fügen es gleich ineine Webseite auf einem Webserver ein. Wenn Sie den fertigen Film auf dem ei-genen Gerät ansehen wollen, laden Sie die Datei in den Windows Media Player.

Die technische Qualität des Films hängt natürlich in erster Linie von der Qualitätder Aufnahme ab. Trotz aller Verbesserungen bei den digitalen Kameras gibt esimmer noch Einschränkungen bei Aufnahmen mit schnellen Bewegungen im Hin-tergrund. Auch eine gute Ausleuchtung ist eine wichtige Voraussetzung für brauch-bare Ergebnisse. Bei der Tonaufnahme sollten Sie darauf achten, dass möglichstwenig Hintergrundgeräusche mit aufgenommen werden. Mikrofone sollten nichtzu nahe zum Mund geführt werden.

18.2.1 Voreinstellungen

Zunächst sollten Sie prüfen, ob Sie die vorgegebenen Einstellungen für den MovieMaker übernehmen oder ändern wollen. Starten Sie dazu das Programm über dasStartmenü und ALLE PROGRAMME aus dem Untermenü ZUBEHÖR.

Abbildung 18.4:Allgemeine Vor-einstellungen für

die Aufnahmevon Filmen.

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Sammeln des Filmmaterials Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 725

Wenn Sie den Dialog EXTRAS/OPTIONEN öffnen, können Sie auf dem Register ALL-GEMEIN zunächst den temporären Zwischenspeicher festlegen, den der MovieMaker bei der Herstellung einer Filmdatei benutzt. Wenn Sie für die Videodaten eineigenes Laufwerk reservieren können, sollten Sie auch den temporären Ordnerdorthin verlegen, da häufig große Datenmengen verarbeitet werden müssen. Win-dows XP gibt den Ordner Eigene Videos als Unterordner von Eigene Dateien vor.Diese Vorgabe ist aber in der Regel eher ungünstig, falls Sie beispielsweise den Ord-ner Eigene Dateien häufiger sichern wollen, was dann ziemlich aufwendig werdenkann.

Abbildung 18.5: Erweitere Video-einstellungen.

Auf dem zweiten Register ERWEITERT lassen sich die Voreinstellungen zur Dauerfür Bilder und zur Dauer für Übergänge anpassen. Die erste Einstellung bezieht sichauf importierte Standbilder, die beispielsweise als Titel und Zwischentitel verwen-det werden, oder auf kleine Bildfolgen. Wenn Sie den Wert auf 10 Sekunden setzen,werden die Bilder jeweils 10 Sekunden angezeigt, solange Sie die Anzeigedauernicht manuell innerhalb des Filmstreifens verändern.

Neben dem Videoformat lässt sich jetzt auch das Seitenverhältnis beeinflussen. Zu-sätzlich zum klassischen 4:3-Format wird auch das breitere 16:9-Format unter-stützt. Sie müssen dabei aber beachten, dass es bei einer Transformation von einemFormat ins andere zu Verzerrungen kommen kann. Die Gesichter der Helden gehenunschön in die Breite, wenn 4:3-Material einfach in 16:9 ausgegeben wird. Schließ-lich kann noch eine maximale Dateigröße für Filme vorgesehen werden, die für denVersand per E-Mail gedacht sind.

18.3 Sammeln des FilmmaterialsWenn das Programm gestartet wird, ist automatisch ein neues Filmprojekt eröffnet.Um ein begonnenes Projekt weiterzubearbeiten, kann es über das DATEI-Menü ge-öffnet werden. DATEI/NEUES PROJEKT startet ein neues Projekt, wenn es nötig ist.Das gerade geöffnete Projekt wird dann geschlossen.

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Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto726

Abbildung 18.6:Start eines neuen

Filmprojekts.

Das ganze Material, aus dem der endgültige Film schließlich zusammengestellt wer-den soll, muss zunächst in einer oder auch mehreren Clip-Sammlungen bereitge-stellt werden.

Abbildung 18.7:Liste der Samm-

lungen miteinigen Clips.

Die Schaltfläche SAMMLUNGEN blendet die Leiste mit den Clip-Sammlungen ein.Über das Kontextmenü lassen sich neue Sammlungsordner etwa zu bestimmtenThemen, Personen oder Ereignissen anlegen. Werden Videos aufgenommen, erzeugtdas Programm automatisch eine neue Clip-Sammlung, deren Namen Sie vor derAufnahme festlegen können. Dabei muss ein neuer Name vergeben werden, vor-handene Sammlungen werden also nicht überschrieben.

Die Sammlungsdatei, die der Movie Maker erzeugt, enthält jeweils Verknüpfungenzu den einzelnen Dateien, die zur Sammlung gehören. Sie sollten deshalb daraufachten, dass diese Dateien später nicht verschoben, umbenannt oder gelöscht wer-den, weil dann die Verknüpfung abreißt. Wenn Sie einen Clip aus einer verschobe-nen Sammlung anklicken, stellt Ihnen Windows XP freundlicherweise seinenSuchassistenten zur Verfügung. Wird die Datei so gefunden, kann automatisch eineAnpassung der Verknüpfung vorgenommen werden.

Windows XP verwaltet diese Sammlungen in speziellen Sammlungsdateien, diebenutzerbezogen sind. Die Version 2 benutzt dafür die Datei MEDIATAB1.DAT.

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Sammeln des Filmmaterials Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 727

Abgelegt ist diese Datei unter \Dokumente und Einstellungen\<benutzername>\Lo-kale Einstellungen\Anwendungsdaten\Microsoft\Movie Maker. Die Datei enthältInformationen über die einzelnen Sammlungen und die Clip-Dateien, auf die darinBezug genommen wird.

Die erste Version von Movie Maker verwendete dafür noch die Datei WindowsMovie Maker.COL, abgelegt unter \Dokumente und Einstellungen\<benutzerna-me>\Anwendungsdaten\Microsoft\Movie Maker. Auf den Inhalt dieser Datei kannin der Version 2 über DATEI/IN SAMMLUNGEN IMPORTIEREN zurückgegriffen wer-den, wenn Sie unter Dateityp die Option Windows Movie Maker 1.x-Sammlungs-dateien wählen. Die Sammlungsdateien sind also in Ordnern angelegt, die norma-lerweise nicht angezeigt werden – es sei denn, Sie wählen unter Ordneroptionen dieEinstellung Alle Dateien und Ordner anzeigen. Es ist zu empfehlen, jeweils eineKopie dieser Sammlungsdatei in einem anderen Ordner abzulegen, auf die zurück-gegriffen werden kann, falls die Originaldatei zerstört wird.

18.3.1 Videos aus digitalen Quellen einlesen

Abbildung 18.8: Start der Übernahme von einem Camcorder.

1. Die Übernahme von digitalen Videos kann mit VIDEO VON GERÄT AUFNEHMEN

direkt aus der Aufgabenleiste gestartet werden. Wählen Sie zunächst das Gerätaus, falls mehrere Bildquellen vorhanden sind. Die digitale Videokamera oderder Videorecorder müssen eingeschaltet und auf Wiedergabe geschaltet sein. DieWiedergabe sollte aber noch nicht gestartet werden, das kann über den Dialogselbst geschehen.

Abbildung 18.9: Benennen der Videodatei.

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Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto728

2. Im zweiten Dialog des Assistenten wird ein Name für die Videodatei abgefragt,der automatisch auch als Name für eine neue Clip-Sammlung verwendet wird.

Abbildung 18.10:Wahl der

Aufnahmequalität.

3. Im nächsten Schritt wird über die Aufnahmequalität entschieden. Neben eineroptimierten Vorgabe für Videos, die auf dem PC angezeigt werden sollen – fürdas Format 320x240 Pixel bei 30 Frames pro Sekunde –, wird ein spezielles For-mat angeboten, falls das Material wieder auf ein Videoband übertragen werdensoll – DV-AVI. Über WEITERE EINSTELLUNGEN werden noch zahlreiche Quali-tätsstufen für unterschiedliche Ausgabegeräte angeboten.

Abbildung 18.11:Wahl des Aufnahme-

verfahrens.

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Sammeln des Filmmaterials Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 729

4. Schließlich wird über das Aufnahmeverfahren entschieden. Soll das gesamteBand automatisch aufgenommen oder eine bestimmte Stelle angesteuert werden,um nur einen Teil aufzunehmen. Außerdem kann abgehakt werden, ob bei derÜbernahme eine kleine Vorschau angezeigt wird, um den Vorgang zu kontrollie-ren. Wenn Ihr PC bei der Bildübernahme etwas ins Schnaufen gerät – diese Vor-gänge verlangen dem System eine Menge ab –, sollten Sie die Option Vorschauanzeigen während der Aufnahme deaktivieren. Sie können zwar die aufgenom-menen Bilder nicht am Bildschirm verfolgen, in der Regel lässt sich das Bild aberparallel auf dem Display der Kamera kontrollieren.

Abbildung 18.12: Der Aufnahmedialog.

5. Im eigentlichen Aufnahmedialog sollte die automatische Clip-Erstellung mög-lichst beibehalten werden. Sie bewirkt, dass der Movie Maker das eingeleseneVideomaterial in separate Clips zerlegt, und zwar immer dann, wenn eine neueEinstellung beginnt. Das Programm erkennt das daran, dass sich die Bilddatenabrupt ändern. Wenn diese Option abgeschaltet ist, wird die gesamte Aufnahmeals ein einziger Clip behandelt, was für das Schneiden des Films normalerweisenicht praktisch ist. Der große Clip muss dann möglicherweise manuell in zahl-reiche Teile zerschnitten werden.

6. Wenn der Movie Maker eine digitale Videokamera an der Schnittstelle erkannthat, kann das Programm die Steuerung des Geräts übernehmen. (Eventuell er-halten Sie eine Warnung, wenn für das Gerät keine signierten Treiber vorhandensind. Dieser Hinweis kann in der Regel ignoriert werden.) Soll die Aufnahme au-tomatisch nach einer bestimmten Zeit gestoppt werden, benutzen Sie die OptionAufnahmezeitlimit und geben die gewünschten Minuten und Sekunden an.

7. Starten Sie mit AUFNAHME STARTEN. Stoppen Sie mit AUFNAHME BEENDEN. DerVorgang kann mehrfach wiederholt werden, wenn Sie zwischendurch andereStellen auf dem Band ansteuern wollen. Ist das Bildmaterial schließlich so weiteingespielt, wird die Übernahme mit FERTIG STELLEN abgeschlossen.

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Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto730

8. Falls Sie die Einstellung nicht abgewählt haben, zerlegt Movie Maker das Videoin die einzelnen Clips und speichert die neue Clip-Sammlung in dem angegebe-nen Ordner.

Immer, wenn Sie mit der Kamera die Aufnahme gestoppt oder das Motiv gewechselthaben, ist für den Movie Maker ein eigenständiger Clip zu Ende. Die separatenClips werden im Fenster aufgelistet, je nach der gewählten Ansicht als Thumbnails,als einfache Clipliste oder mit allen Detailinformationen. Die Clips werden automa-tisch benannt und durchnummeriert. Es kann durchaus sinnvoll sein, die vorgege-benen Namen sofort durch sprechende Namen zu ersetzen, um die Clips besser zukennzeichnen. Am schnellsten geht das mit Ê. Sie können dann den Clip-Namensofort überschreiben.

18.3.2 Wahl der Bildqualität

Welche Qualitätsstufe für ein Filmprojekt sinnvoll ist, hängt hauptsächlich von dervorgesehenen Verwendung ab. Wenn Sie einen Film per E-Mail verschicken wollen,sollte sich die Datenmenge in Grenzen halten, damit der Empfänger sich nicht überendlose Übertragungszeiten und hohe Übertragungskosten ärgern muss. MancheEmpfänger beschränken die maximale Übertragungsmenge und können Ihr Ange-bot dann vielleicht gar nicht herunterladen.

Ähnliches gilt, wenn Sie Videos in eine Webseite einbinden. Die Besucher Ihrer Ho-mepage haben selten die Geduld, lange zu warten, bis Ihre Seite geladen ist. Produ-zieren Sie den Film dagegen für den eigenen PC, können Sie, falls der Speicherplatzes hergibt, versuchen, möglichst viel Qualität zu ergattern.

Die Qualitätseinstellung, die im Aufnahmedialog vorgenommen wird, betrifft zu-nächst nur die Materialübernahme. Beim Speichern des Films wird erneut eine Ein-stellung der Ausgabequalität vorgenommen. Sie können Ihre Clips also durchauszunächst mit höchster Qualität aufnehmen, um sie lokal möglichst optimal ansehenzu können, bei der Filmerstellung dann aber mit geringerer Qualität arbeiten. WennSie den Film im Vollbildmodus anschauen wollen, sollten Sie mit mindestens 1,5Mbit/s, besser noch 2,1 Mbit/s arbeiten.

Das DV-AVI-Format kann nur verwendet werden, wenn Sie mit einer digitalen Ka-mera oder einem Recorder über eine Firewire-Schnittstelle das Bildmaterial bereit-stellen können. Die Qualität erreicht den DVD-Standard; da es sich um ein unkom-primiertes AVI-Format handelt, fallen allerdings Unmengen von Daten an, 1 GB fürnicht mal 5 Minuten. Außerdem muss der Prozessor mindestens 800 MHz schnellsein und 256 RAM zur Verfügung stehen. Das aufgenommene Material kann aufVideobänder überspielt werden, allerdings müssen Sie dazu auf Programme andererAnbieter zurückgreifen.

Mithilfe der PDA-Formate lassen sich Videoaufnahmen auch auf Pocket-PCs aus-geben; anstelle der Fotos von Frau und Kind kann Mann seinen Stolz dann auch inbewegter Form mit sich herumtragen.

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Filmschnitt Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 731

18.3.3 Videomaterial importieren

Vielleicht wollen Sie in dem geplanten Film neben dem Filmmaterial, das Sie aktuellvon Ihrem Videogerät übernommen haben, auch bereits vorhandenes Material ver-werten. Das können Video-, Audio- oder Bilddateien sein. Sie können dieses Mate-rial einfach in Ihre Sammlungen importieren.

Benutzen Sie in der Aufgabenleiste einen der Befehle zum Importieren von Videos,von Bildern oder von Audio- oder Musikdateien. Wählen Sie im Dialog die Dateienaus, die in die Sammlung übernommen werden sollen. Sie können mehrere Dateiengleichzeitig markieren. Wenn es sich um Videodateien handelt, wird im Dialogfelddie Option Clips für Videodateien erstellen aktiviert. Wird die Option übernom-men, trennt der Movie Maker die Dateien automatisch in einzelne Clips auf, die erin einer Sammlung mit dem Namen der Datei anordnet.

Bilder werden immer in die aktuell ausgewählte Sammlung übernommen. UnterUmständen wird ein Bild auf einen Hintergrund gelegt, wenn die Proportionennicht dem Clipformat entsprechen. Beachtet werden muss, dass die Quelldatei beimImport unverändert an ihrem bisherigen Speicherplatz verbleibt. Die Datei wirdalso nicht kopiert und die erzeugten Clips verweisen auf die originale Quelldatei.Die Quelldateien dürfen also nicht nachträglich verschoben werden. Es kann des-halb sinnvoll sein, die Quelldatei vorher in einen Ordner zu kopieren, der generellals Pool für die geplanten Filme verwendet werden soll.

Über den Import von Standbildern in die Videospur des Movie Makers steht Ihnenübrigens eine interessante Alternative zu den bereits beschriebenen Bildalben imVCD-Format zur Verfügung. Sie können Bildserien mit den weiter unten beschrie-benen Übergängen und Filtern kombinieren, Titelseiten einbauen und Musik oderSprachaufzeichnungen hinterlegen.

Der Microsoft Movie Maker erzeugt Filme im wmv-Format oder im avi-Format.Importieren kann das Programm aber auch zahlreiche andere Formate, wie die fol-gende Tabelle zeigt:

Tabelle 18.1:Formate, die in eine Sammlung impor-tiert werden können

18.4 FilmschnittIst das nötige Material für den geplanten Film zusammengestellt, kann der eigentli-che Filmschnitt beginnen. Alles, was Sie nun tun, notiert der Movie Maker in einerProjektdatei. Wenn Sie das Programm öffnen, ist automatisch ein neues Projekt ge-startet. Sobald Sie einiges an Ihrem Filmprojekt gemacht haben, sollten Sie die Pro-jektdatei mit DATEI/PROJEKT SPEICHERN UNTER sichern, damit der erreichte Standnicht verloren geht, denn es kann gut sein, dass sich der komplette Film nicht so

Kategorie Dateiformate

Videodateien .asf, .wm, .wmv, .avi, .mpg, .m1v, .mp2, .mp2v, .mpa, .mpe, .mpeg

Audiodateien .wav, .wma, .aif, .aiff, .aifc, .snd, , .mpa, .mp2., mp3, .au, .asf

Standbilddateien .bmp, .jpg, .jfif, .jpe, .jpeg, .gif, .dib, .pnp, .emf, .tif, .tiff, .wmf

Page 732: Audio - Video - Foto

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto732

schnell fertig stellen lässt. Wenn Sie an einem bestehenden Projekt weiterarbeitenwollen, öffnen Sie es über DATEI/PROJEKT ÖFFNEN.

Clips teilen und kombinieren

Abbildung 18.13:Teilen eines Clips.

Es ist sinnvoll, das gesammelte Clip-Material zunächst im Vorschaufenster zu über-prüfen, um eventuelle Mängel der automatischen Clip-Trennung zu korrigieren.Doppelklick auf einen Clip startet die Wiedergabe. Möglicherweise wollen Sie einenTeil eines Clips an einer anderen Stelle in den Filmstreifen einfügen. Dazu ist es nö-tig, den ursprünglichen Clip zu zerlegen. Fahren Sie im Vorschaufenster genau biszu der Stelle, wo der Clip geteilt werden soll, und benutzen Sie den Befehl CLIP/TEI-LEN oder Ÿ+L oder klicken Sie auf das Teilsymbol in der Bedienungsleiste desVorschaufensters.

Umgekehrt können Sie mehrere Clips nachträglich wieder zu einem Clip zusam-menfassen, wenn die automatische Clip-Auflösung Zusammengehörendes getrennthat. Wählen Sie die Clips per Mausklick mit gedrückter Á- oder Ÿ-Taste ausund verwenden Sie den Befehl CLIP/KOMBINIEREN oder Ÿ+Á+C.

Rohschnitt

Der Rohschnitt des Films besteht zunächst einfach darin, dass die verschiedenenClips der Aufzeichnung, die für den Film genutzt werden sollen, in die gewünschteReihenfolge gebracht werden.

Abbildung 18.14:Die Clips werdeneinfach per Mausin das Storyboard

gezogen.

1. Aktivieren Sie ANSICHT/STORYBOARD. Statt des Befehls kann auch das kleineSymbol links oberhalb des Filmstreifens angeklickt werden.

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Filmschnitt Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 733

2. Ziehen Sie die einzelnen Clips einfach nacheinander in den Filmstreifen im un-teren Teil des Fensters. Sie können mit gedrückter Á- oder Ÿ-Taste oderdurch Aufziehen eines Rechtecks mehrere Clips gleichzeitig markieren und ineinem Zug platzieren.

3. Um einen Clip zwischen vorhandene Clips einzufügen, ziehen Sie die weiße Ein-fügemarkierung vor den nachfolgenden Clip.

4. Die Reihenfolge lässt sich nachträglich durch Ziehen innerhalb des Storyboardskorrigieren.

Das Storyboard zeigt die Abfolge der Einstellungen, die zusammen die Geschichteerzählen. Dabei wird jeweils das Startbild eines Clips gezeigt. Auf diese Weise lässtsich der grobe Ablauf der Geschichte sehr einfach festlegen.

Feinschnitt

Abbildung 18.15: Die Clips in der Zeitachse.

Für den Feinschnitt ist die Zeitachsenansicht wichtiger, weil Sie hier die Länge dereinzelnen Clips genau kontrollieren können. Mit den beiden Lupensymbolen linkslässt sich die Aufteilung der Zeitachse so verändern, dass die Längenverhältnisseder Clips zueinander sichtbar werden.

Die Zeitskala arbeitet mit Hundertstelsekunden Genauigkeit, so dass ein sehr prä-ziser Schnitt möglich ist. Wenn Sie die Zeitskala anklicken, erscheint ein Rechteck,mit dem Sie einzelne Bilder in der Vorschau ganz genau auswählen können. Die ein-fachste Möglichkeit, um die Clips am Anfang oder am Ende zu beschneiden, bestehtdarin, mit der Maus die jeweiligen Ränder anzuklicken und so weit nach rechts oderlinks zu ziehen, wie der Clip gekürzt werden soll.

Präziser ist die genaue Kontrolle des Schnitts über das Vorschaufenster.

1. Sie lassen den in der Zeitachse ausgewählten Clip im Vorschaufenster bis zumEnde des Teils laufen, der am Anfang weggeschnitten werden soll. Mit der Ç-Taste und den beiden Pfeiltasten } und { lässt sich die Position des Zeigerssogar bildweise verschieben.

2. Setzen Sie mit dem Befehl CLIP/ANFANGSSCHNITTMARKE FESTLEGEN den erstenSchnitt.

3. Lassen Sie den Clip weiter vorlaufen bis zu dem Punkt, wo gegen Ende ein Teilweggenommen werden soll.

4. Setzen Sie dort mit CLIP/ENDSCHNITTMARKE FESTLEGEN die nächste Schnitt-marke.

Page 734: Audio - Video - Foto

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto734

Bei Schnittfehlern können Sie mit CLIP/SCHNITTMARKEN LÖSCHEN die weggenom-menen Teile wieder sichtbar machen.

Übergänge zwischen Clips einfügen

Abbildung 18.16:Splittern innen heißtder linke Übergang,

Seitenumblättern,oben links der rechte.

Neben dem harten Schnitt, bei dem eine Einstellung übergangslos einer anderenfolgt, bietet der Movie Maker in der Version 2 jetzt auch eine passable Anzahl vonÜbergängen an.

Abbildung 18.17:Liste der Video-

übergänge.

Nützlich ist etwa eine Überblendung zwischen zwei Clips, bei der der zweite Clipschon angezeigt wird, während der erste noch sichtbar ist. Das kann z.B. sinnvollsein, um einen bestimmten inhaltlichen Zusammenhang zwischen zwei Einstellun-gen deutlich werden zu lassen. Anwendungsfall ist etwa die Verknüpfung einesaktuellen Vorgangs mit einer Erinnerung aus der Vergangenheit.

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Filmschnitt Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 735

Abbildung 18.18: Einfügen eines Videoübergangs.

1. Am besten aktivieren Sie die Ansicht STORYBOARD und blenden über die Auf-gabe VIDEOÜBERGÄNGE ANZEIGEN die in einer speziellen Sammlung zusammen-gestellten Angebote ein.

2. Ziehen Sie mit der Maus von dem gewünschten Übergang auf die Stelle zwischenden zwei Clips, die durch einen Übergang verbunden werden sollen. Das Symboldes Übergangs wird dort übernommen. Der Übergang wird zunächst mit derDauer eingefügt, die über die Voreinstellungen festgelegt wurde.

Abbildung 18.19: Für den Übergang erscheint eine eigene Spur in der Zeit-achsenansicht.

3. Um die Dauer des Übergangs zu ändern, wechseln Sie am besten wieder in dieZeitachsenansicht. Über die Übergänge ist hier eine eigene Spur zu finden.Durch Ziehen mit dem roten Doppelpfeil, der am Rand eines Clips erscheint,wenn ihn der Mauszeiger berührt, lässt sich der Start des Übergangs verlegen.

Anstelle von zwei Videoclips kann auch ein Videoclip mit einem Standbild kombi-niert werden. Soll eine Überblendung wieder entfernt werden, markieren Sie denÜbergang und benutzen Sie ® oder BEARBEITEN/LÖSCHEN.

Page 736: Audio - Video - Foto

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto736

18.5 Spezialeffekte und FilterNeu in der zweiten Version des Movie Makers ist die Möglichkeit, in der Zeitachseausgewählte Clips mit bestimmten Effekten zu versehen. Wenn Sie unter den Film-aufgaben VIDEOEFFEKTE ANZEIGEN anklicken, werden die verschiedenen Effekte jenach Ansicht als Miniaturabbildungen oder als Liste angeboten.

Abbildung 18.20:Das Angebot an

Videoeffekten.

Dazu gehören Effekte, die das Videobild drehen oder spiegeln, es künstlich alternlassen oder es so erscheinen lassen, als sei es mit Wasserfarben oder wie ein Plakatgestaltet.

Abbildung 18.21:Dasselbe Bild in

Wasserfarben oderin einem Grauton.

Um einen Clip beispielsweise mit Sepiafarben zu belegen, um den Anschein eines ur-alten Streifens zu erwecken, ziehen Sie mit der Maus von dem Effektsymbol auf dengewünschten Clip. Dieser wird durch einen blauen Stern gekennzeichnet.

Page 737: Audio - Video - Foto

Spezialeffekte und Filter Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 737

Abbildung 18.22: Zuordnen von Video-effekten zu ausge-wählten Clips.

Über das Kontextmenü zu einem Clip können Sie mit der Option Videoeffektestattdessen auch einen Dialog öffnen, über den alle Effekte hinzugefügt oder auchwieder entfernt werden können. Im Prinzip lassen sich die Effekte fast beliebig kom-binieren, sofern es denn insgesamt dem gewünschten Zweck dient, das Video an-sprechend zu gestalten.

Abbildung 18.23: Deaktivierung von Filtern.

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Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto738

Wermutstropfen bei der Verwendung von Filtern in Filmen ist unter Umständen,dass der entsprechende Film nicht mehr ohne Probleme mit allen Schnittprogram-men bearbeitet werden kann. Um diese Situation zu vermeiden, lassen sich über denDialog OPTIONEN unter KOMPATIBILITÄT gezielt bestimmte Filter für die Arbeit mitdem Movie Maker 2 deaktivieren.

18.6 NachvertonenVideomaterial vom Camcorder enthält meist bereits Sprache, Geräusche und viel-leicht auch eine Hintergrundmusik. Bei Life-Aufnahmen mit einer Webcam könnenSie noch zusätzliche Audiogeräte über den Aufnahmedialog einbinden, etwa CD-Audio oder ein Mikrofon.

Abbildung 18.24:Kombination von

Audio- undVideoclips.

Wird Audiomaterial mit aufgenommen, erscheinen in der Zeitleiste zu den Video-clips in der Audioleiste entsprechende Audioclips mit derselben Nummer. Über dasKontextmenü eines markierten Clips kann die Lautstärke des Audioclips verändertwerden. Es ist auch möglich, den Ton stumm zu schalten und den Clip komplett neuzu vertonen.

Abbildung 18.25:Ändern der Laut-

stärke für einenAudioclip.

In jedem Fall lassen sich in der Spur Audio/Musik zusätzlich importierte Audioclipsoder Tonaufzeichnungen einbinden. Solange die Spur leer ist, kann mithilfe desMikrofonsymbols in der Zeitachse ein Kommentar zu den vorhandenen Clips auf-genommen werden.

Page 739: Audio - Video - Foto

Filmtitel einfügen Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 739

Abbildung 18.26: Aufnahme eines Kommentars.

Alle Audioquellen am Gerät können zum Einsatz kommen. Die Aufnahme lässt sichauf die Länge beschränken, die durch die Videoclips vorgegeben ist. Wählen Siedazu die Option Audiokommentar … beschränken. Die Aufnahme wird im wma-Format gespeichert und als Clip in die aktuelle Sammlung übernommen.

Abbildung 18.27: Verteilung der Laut-stärke zwischen Audio- und Video-spur.

Sind beide Audiospuren benutzt worden, kann die Verteilung der Lautstärke überdas Symbol AUDIOPEGEL FESTLEGEN zwischen den beiden Tonquellen vorgenom-men werden.

18.7 Filmtitel einfügen Der Movie Maker 2 bietet endlich auch ein paar brauchbare Funktionen, um Titel,Zwischentitel und einen Nachspann zu erzeugen. Über die Filmaufgabe TITEL ODER

NACHSPANN ERSTELLEN werden dazu eine Reihe von Optionen angeboten.

Abbildung 18.28: Positionierung eines Titels.

Page 740: Audio - Video - Foto

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto740

Sie können den Film mit Titelbildern am Anfang, vor, auf oder nach einem in derZeitachse ausgewählten Clip oder mit einem Nachspann versehen. Bei allen Zwi-schentiteln wählen Sie jeweils erst in der Zeitachse den entsprechenden Clip aus undverwenden dann einen der angebotenen Links.

Abbildung 18.29:Einfügen eines Titels.

Unter TEXT FÜR TITEL EINGEBEN bietet das Programm dann zwei Textfelder an,eines für den Haupttitel, das andere für einen Untertitel. In der Vorschau lassen sichdie Eingaben sofort kontrollieren. Ist die Eingabe beendet, können Sie die Linksunter Weitere Optionen nutzen, um eine andere als die vorgegebene Titelanimationzu wählen und um die Schriftgestaltung der Titel zu ändern. Ansonsten schließenSie die Betitelung mit FERTIG, TITEL ZUM FILM HINZUFÜGEN ab.

Abbildung 18.30:Wahl der Titel-

animation.

Page 741: Audio - Video - Foto

AutoFilm Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 741

Über TITELANIMATION ÄNDERN stehen für ein- oder zweizeilige Titel und für denNachspann zahlreiche Animationsformen zur Verfügung, die durch Anklicken inder Vorschau gleich ausprobiert werden können, beispielsweise ein Schreibmaschi-neneffekt oder verschiedene Wischeffekte. Die Auswahl wird auch hier mit FER-TIG… bestätigt.

Abbildung 18.31: Optionen zur Schrift-gestaltung.

Über SCHRIFTART UND -FARBE DES TEXTES ÄNDERN lässt sich die Formatierung desTitels vornehmen. Dabei steht neben den üblichen Einstellungen für Schriftart,-größe und Ausrichtung noch ein Regler zur Verfügung, mit dem die Titelschrift stu-fenlos transparent gesetzt werden kann. Auch hier kann die gewählte Einstellungsofort in der Vorschau geprüft werden.

FERTIG schließt die Titelgenerierung ab. Der Titel wird jeweils als eigener Clip in dieZeitachse übernommen. Die Dauer lässt sich über die vorgegebene Zeit hinaus mitdenselben Methoden verändern, wie sie oben für Standbilder beschrieben sind. Sollein Titel korrigiert werden, öffnen Sie mit einem rechten Mausklick das Kontext-menü des Titels und benutzen TITEL BEARBEITEN.

Die Titel werden ähnlich wie Standbilder in die Videospur in der Zeitachse einge-fügt. Nur wenn Sie einen Titel auf einen ausgewählten Clip legen, wird dies in derSpur Titelüberlagerung angezeigt. Die Dauer der Überlagerung kann wieder durchZiehen mit dem roten Doppelpfeil geändert werden.

18.8 AutoFilmVielleicht ist es Ihnen ja zu mühsam, sich länger mit dem Filmschnitt aufzuhalten,vielleicht lohnt sich das bei bestimmten Aufnahmen auch nicht. Dann bietet Ihnender Movie Maker noch eine automatische Filmerzeugung an. Dazu brauchen Sie dieClips in der Sammlung nur in der entsprechenden Reihenfolge auszuwählen, es istalso nicht notwendig, sie zunächst in die Zeitachse zu ziehen. Benutzen Sie anschlie-ßend aus der Aufgabenleiste die Option AUTOFILM ERSTELLEN.

Page 742: Audio - Video - Foto

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto742

Abbildung 18.32:Wahl des Bearbei-

tungsstils.

Zunächst lassen sich mehrere Bearbeitungsstile wählen, passend zur Art des Video-materials. Über den Link TITEL FÜR DEN FILM EINGEBEN können ein entsprechenderVor- und Abspann erzeugt werden. Über SOUND ODER HINTERGRUNDMUSIK WÄH-LEN lässt sich eine Tonspur hinterlegen, die automatisch auf die richtige Länge ge-schnitten wird. FERTIG, FILM BEARBEITEN startet dann die Produktion des Films.Das Programm ordnet die Clips automatisch in der Zeitleiste an, erzeugt eventuellselbständig Übergänge und Titelüberlagerungen. Dieses Ergebnis kann immer nochnachbearbeitet werden, insofern lässt sich diese Funktion auch als Ausgangsbasisfür einen eigenen Feinschnitt nutzen.

18.9 FilmproduktionDie ganze Arbeit am Filmschnitt kann in jedem Moment im Vorschaufenster über-prüft werden. Die Schaltfläche mit dem kleinen Dreieck in der Zeitachsenansichtoder Ÿ+W starten die Vorführung der in der Achse zusammengestellten Clips.Sind Sie mit den Ergebnissen zufrieden, sollten Sie zunächst noch einmal den er-reichten Stand des Projekts speichern und anschließend den Film produzieren. Dazuwerden Ihnen unter den Aufgaben unter FILM FERTIG STELLEN gleich mehrere Vor-gehensweisen angeboten.

Wenn Sie die Aufgabe AUF COMPUTER SPEICHERN aufrufen, wird das gesamte in derZeitachse zusammengestellte Material zu einer Mediendatei im wmv-Format oderim Format DVD-AVI zusammengefügt. Die Clips aus der zugrunde liegendenSammlung, die Sie nicht in den Streifen übernommen haben, verbleiben dagegen zu-nächst ungenutzt in der jeweiligen Sammlung.

Page 743: Audio - Video - Foto

Filmproduktion Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 743

Abbildung 18.33: Wahl der Wieder-gabequalität.

Der Assistent zum Speichern eines Films fragt den Namen und den Speicherort ab.Im nächsten Schritt kann dann unabhängig von der gewählten Aufnahmequalitätdie Wiedergabequalität des Films in den beschriebenen Stufen eingestellt werden.Wenn Sie den Film auf dem PC im Vollbildmodus anschauen wollen, sollten Sie mitmindestens 1,5 Mbit/s, besser noch 2,1 Mbit/s arbeiten. Bei Filmen für einenPocket-PC sind geringere Werte sinnvoll.

Die Wiedergabequalität kann geringer sein als die Aufnahmequalität, um die Da-tenmenge zu reduzieren, eine höhere Qualität als bei der Aufnahme bringt natürlichnichts. Im Dialog wird der benötigte Speicherplatz gleich ausgewiesen. Je nach Um-fang des Filmmaterials wird es einige Zeit dauern, bis der Film fertig gestellt ist, Siesollten da nicht die Geduld verlieren. Es geht ja oft genug um beträchtliche Daten-mengen.

Anstatt den Film auf einem lokalen Laufwerk zu speichern oder auch parallel dazukann der Film auf eine CD geschrieben werden. Wählen Sie dazu die Aufgabe AUF

CD SPEICHERN. Das Programm bietet dafür ein optimiertes Format mit 2 Mbit/s an,Sie können aber auch jedes andere der möglichen Formate auswählen. Außerdemlässt sich die maximale Dateigröße begrenzen, um einen Überlauf zu verhindern.

Neu in Movie Maker 2 ist die Möglichkeit, den Film auf ein Band zurückzuspielen.Wählen Sie dazu die Aufgabe ZUR DV-KAMERA ÜBERTRAGEN. Voraussetzung dafürist, dass ein digitaler Camcorder über eine Firewire-Schnittstelle angesprochen wer-den kann. Das vorhandene Band wird in diesem Fall überschrieben. Die Kameramuss dazu im Wiedergabemodus eingestellt sein. Spulen Sie das Band zu der Stellevor, ab der der Film aufgespielt werden soll.

Page 744: Audio - Video - Foto

Kapitel 18 Videoaufnahmen mit Movie Maker 2

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto744

18.10 Fun Packs für den Movie Maker 2Microsoft liefert Ihnen für die Gestaltung Ihrer Filme eine ganze Reihe von Titel-vorlagen, Sounddateien und Geräuschkulissen als Bestandteil von Fun Packs fürden Movie Maker 2.

Abbildung 18.34:Quelle für Movie

Maker-Downloadsund Ressourcen.

Diese Pakete enthalten zahlreiche Soundeffekte, freie Musikstücke für die Beglei-tung der Clips, Standbilder und zusätzliche Titelanimationen. Laden Sie sich bei-spielsweise das Winter Fun Pack 2003 von der Seite herunter, die Microsoft für denMovie Maker eingerichtet hat: www.microsoft.com/windowsxp/movie maker/de-fault.asp. Das Paket hat einen Installer, der das enthaltene Material in einem Ordnerunter Eigene Dateien\My Videos\Winter Fun Pack ablegt. Um etwas davon in eineigenes Filmprojekt zu importieren, wählen Sie im Movie Maker die passendeImportfunktion aus.

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Vorführung im Media Player Kapitel 18

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 745

18.11 Vorführung im Media PlayerWenn der Film fertig ist, wird Ihnen sofort angeboten, den Film im Media Playeranzusehen. Ist der letzte Projektstand noch nicht gespeichert, erhalten Sie eine Auf-forderung, dies nachzuholen. Die Datei erscheint auch im Startmenü unter Zuletztverwendete Dokumente. Wenn Sie den Eintrag auswählen, startet der WindowsMedia Player die Wiedergabe. (Die hier gezeigte Version ist 9.0.)

Abbildung 18.35: Der fertige Film im Media Player Version 9.

Mit den Steuerelementen für Videoeinstellungen können Sie die Anzeigequalitätnoch beeinflussen. Sie werden über ANSICHT/ERWEITERUNGEN/VIDEOEINSTELLUN-GEN eingeblendet. Dazu brauchen Sie nur die kleinen Schieberegler bei FARBTON,HELLIGKEIT, SÄTTIGUNG und KONTRAST passend zu platzieren. Mit der Schaltflä-che rechts unten lassen sich verschiedene Anzeigegrößen auswählen.

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19 VCDs und S-VCDs erstellen

In der Regel werden Sie Medien für die Aufbewahrung und Verteilung von Filmenmithilfe des von Ihnen verwendeten Schnittprogramms anlegen, also beispielsweisePinnacle Studio 9, Ulead VideoStudio 8 oder aber MAGIX Video deLuxe 2005Plus. Schneiden Sie Ihre Filme allerdings mit dem Windows XP-SchnittprogrammMovieMaker 2 und verfügen Sie nicht über ein alternatives, leistungsfähigeresVideoschnittprogramm, dann können Sie auch auf die Brennprogramme Nero oderWinOnCD zurückgreifen. Beide Anwendungen stellen in den aktuellen Programm-versionen Grundfunktionen zum Brennen und zum Bearbeiten von VCDs, S-VCDsund auch Video-DVDs bereit. Sie besitzen Funktionen zum Definieren von Menü-funktionen und stellen zudem grundlegende Funktionen für den Import von Video-sequenzen unterschiedlicher Formate bereit.

19.1 VCD und S-VCD – Medienformate in der ÜbersichtObgleich die hohe Qualität der DVDs in aller Munde ist, sind Laufwerke zum Bren-nen eigener DVD-Medien (so genannte DVD-R(W)- bzw. DVD+R(W)-Laufwerke)weniger verbreitet als CD-Brenner. Besitzen Sie bereits einen CD-Brenner, dannkönnen Sie mit dessen Hilfe Video-CDs, Super-VCDs und auch DivX-Medien anle-gen, die sich auf dem PC über CD- und DVD-Laufwerke, aber auch auf einem ex-ternen DVD-Heim-Player bzw. DivX-Player wiedergeben lassen. Bei Verwendungdes DivX-Codecs können Sie sogar ganze Spielfilme in DVD-Qualität auf einer ein-zigen CD ablegen.

Die Qualität, die Sie über die herkömmlichen VCD-Formate erreichen, entspricht inetwa der Qualität, die auch VHS-Recorder bieten. Damit eignen sich VCDs auch alsSicherungsformate für vorhandene VHS-Bänder, die Sie analog auf den PC über-spielt haben. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie die Videosequenzen, dieSie auf eigene Video-CDs brennen wollen, bereits digitalisiert haben. KostenfreieFilmsequenzen (z.B. Kino-Trailer) finden Sie auch in großer Anzahl im Internet.

VCD: Eine Video-CD ist eine CD, die auch als Bridge-Disc bezeichnet wird undFilmsequenzen im PAL- (352x288 Bildpunkte) und NTSC-Format speichernkann (352x240 Bildpunkte). Das aktuelle Format VCD 2.0 unterstützt dabeibereits die Anlage von Menüstrukturen sowie die Einbindung von Bildern.Eine Video-CD verwendet ein ISO 9660-Dateisystem und verwaltet darübereine CD-I-Anwendung für den Player sowie ein oder mehrere Tracks mitVideos im MPEG1-Format. Die Videobitrate einer VCD beträgt zwischen 650und 1150 Kbit/s und die Audiobitrate 224 Kbit/s. Aktuelle Brennprogrammebereiten die Struktur einer VCD entsprechend den Anforderungen auf undkonvertieren, sofern möglich, automatisch das übergebene Film- (MPEG- und

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

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AVI-Formate) und Audiomaterial. Dazu sind in den Brennprogrammen spezi-elle Konvertierprogramme zwischengeschaltet. Ausgangsmaterial, das nichtverarbeitet werden kann, wird demnach abgewiesen.

S-VCD: Das erweiterte S-VCD-Format (Super VCD) zeichnet sich durch dasverwendete MPEG2-Filmmaterial aus, das eine doppelt so hohe Bildqualität(480x576 Bildpunkte) liefert, was allerdings zur Folge hat, dass sich jeweilsnur noch die Hälfte Filmdauer auf CD-Rohlingen unterbringen lässt. DasS-VCD-Format hat zudem den Nachteil, dass es von gängigen DVD-Heim-Playern nicht unterstützt wird. Bei den nachfolgenden Erläuterungen wird dieErstellung der Video-CDs einheitlich im VCD-2.0-Format durchgeführt, dasauch von DVD-Playern gelesen werden kann.

DivX: Der DivX-Codec ermöglicht es, Videofilme in DVD-Qualität auf einereinzelnen CD abzulegen. Die CD selbst entspricht dabei einer herkömmlichenDaten-CD mit ISO 9660-Dateisystem. Damit ein PC eine solche CD abspielenkann, muss der DivX-Codec bereits eingerichtet sein. Mittlerweile gibt es zu-nehmend mehr externe DVD-Player, die zum Abspielen von DivX-Medien ge-eignet sind. Da die Unterstützung von DivX-Medien allerdings nicht zurGrundfunktion eine DVD-Players gehören muss, sollten Sie beim Kauf einesneuen DVD-Players auf diese Unterstützung achten, zumindest dann, wenn Sieselbst DivX-Medien erstellen und über den DVD-Player abspielen wollen.

19.2 (S-)VCD- und DivX-Medien erstellenAn dieser Stelle soll gezeigt werden, wie Sie VCDs, S-VCDs und DivX-CDs anlegen.Dabei werden in erster Linie die aktuellen Brennprogramme Nero Reloaded undWinOnCD 6 sowie diverse Freeware-Programme genutzt. Zu Nero finden Sie eineaktuelle Testversion auf der Buch-DVD.

DVD-Sicherungskopien auf VCD/S-VCD: Neben dem einfachen Erstellen vonVCDs und S-VCDs können Sie auch DVDs mit eingeschränkter Qualität auf VCDbzw. S-VCD sichern, sofern die DVDs keinen Kopierschutz besitzen. Im Internetfinden Sie eine Vielzahl aktueller Tools, die sich dem Rippen und Kopieren vonDVDs widmen. Neben diversen Testversionen kommerzieller Programme erhaltenSie auch eine Vielzahl kostenfreier Anwendungen. Eine Auswahl dieser Programmefinden Sie auf der Internetseite http://www.xvcd.com/sources.htm. BerücksichtigenSie allerdings, dass Sie beim Einsatz aller Tools darauf achten müssen, dass Sie dasgeltende Urheberrecht nicht verletzen. Für das Umkopieren und Anlegen von Siche-rungskopien selbst erstellter DVDs mit eigenem Filmmaterial sowie die Anlage vonSicherungskopien von über das Fernsehen aufgezeichneten Filmen ergeben sichkeine Probleme. Lediglich die kommerzielle Nutzung der Fernsehaufzeichnungenist erneut untersagt.

19.2.1 Sicherungskopien von DVDs ohne Kopierschutz

DVDs beinhalten Filme in hoher Qualität. Um diese auf herkömmlichen Video-CDs((S)VCDs) zu sichern, müssen sie komprimiert und zunächst in das VCD- bzw.S-VCD-Format umgewandelt werden. Entsprechend Audio-CDs dürfen Sie Siche-

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

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rungskopien von DVDs auf (S)VCDs nur dann anfertigen, wenn Sie diese zuvorrechtmäßig erworben haben und wenn diese nicht (!) mit einem Kopierschutz ver-sehen sind. Eine Weitergabe der Kopien an Dritte und eine kommerzielle Nutzungder Kopien ist strengstens untersagt. Sie können die (S)VCD-Kopien im Privatge-brauch beispielsweise sinnvoll nutzen, wenn Sie Filme auf einem Laptop mit aufReisen nehmen wollen, ohne die Original-DVD mitnehmen zu müssen. Das Abspie-len von CD-R(W)s im (S-)VCD-Format kann auch über CD-ROM-Laufwerke er-folgen, so dass Ihnen damit Filme auf Geräten zur Verfügung stehen, die selbst keinDVD-Laufwerk besitzen. Das Anlegen einer VCD/S-VCD-Sicherungskopie erfolgtin der Regel in zwei Schritten:

Rippen der DVD, so dass die Filme als umwandelbare Videosequenz vorliegenund zwar je nach Zielmedium im MPEG1- oder MPEG2-Format. Hinweisezum Rippen einer nicht kopiergeschützten DVD erhalten Sie in Kapitel 20.2.

Brennen der gerippten Videosequenz auf das CD-Medium im VCD- bzw.S-VCD-Format, wobei Videofilme nach Bedarf in das erforderliche Zielformatumgewandelt werden.

Einige Tools fassen diese Schritte sinnvoll zusammen, so dass das Rippen, die For-matumwandlung und das Brennen des neuen (S-)VCD-Mediums komfortabel undmit wenigen Arbeitsschritten über eine einheitliche Benutzeroberfläche ausführbarist (z.B. MovieJack). Eine Testversion (14-Tage-Demo) zu MovieJack 3.5 finden Sieauch auf der Buch-DVD. Weitere Informationen zu MovieJack finden Sie im Inter-net auf den Seiten http://www.moviejack.org und http://www.pctipp.ch/downloads/dl/26236.asp.

Sicherungskopien mit MovieJack 3.5 anlegen

Wie Sie VCD-Kopien vorhandener DVD-Spielfilme anlegen, soll an dieser Stelle be-schrieben werden. Dazu wird exemplarisch auf das Programm MovieJack 3.5 zu-rückgegriffen. Gängige analoge und digitale Kopierschutzmechanismen, die sichderzeit auf DVDs finden, werden von MovieJack nicht umgangen. Es lassen sich alsonur DVDs ohne Kopierschutz sichern. Alle Video-DVDs, die Sie über einen DVD-Recorder aus dem Fernsehen aufzeichnen, besitzen keinen Kopierschutz und lassensich somit sehr leicht sichern. Auf einen CD-R-/CD-RW-Datenträger mit einer Kapa-zität von 74 Minuten lassen sich gut 80 Minuten Film unterbringen. 80 Minuten-Rohlinge haben eine Kapazität von ca. 90 Minuten, 90 Minuten-Rohlinge eineungefähre Kapazität von 100 Minuten und 99 Minuten-Rohlinge eine ungefähreKapazität von 110 Minuten. Kann ein Film nicht auf ein einzelnes gewähltes Ziel-medium kopiert werden, wird der Film automatisch geteilt und auf mehreren CD-Rohlingen untergebracht. Bei der Übernahme von DVD-Filmen auf VCD müssen Sieallerdings zwangsläufig mit Qualitätseinbußen rechnen. Das Ergebnis entspricht inetwa dem, das Sie auch von herkömmlichen VHS-Videorecordern kennen.

Um DVDs auf eine selbst erzeugte VCD zu übernehmen, benötigen Sie ein DVD-Laufwerk, über das die originale DVD eingelesen wird, sowie einen CD-R(W)- bzw.DVD-R(W)-Brenner, über den die (S-)VCD gebrannt wird. Das erstellte Ziel-medium können Sie auf Heim-DVD-Playern nutzen, die ihrerseits CD-R- und/oderCD-RW-Medien lesen können. Ferner können Sie die VCD über DVD- und CD-Laufwerke abspielen, Sie benötigen dann allerdings spezielle Video-CD-Player.

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

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1. Programm starten: Starten Sie das Programm für die (S-)VCD-Erstellung überden Befehl START/ALLE PROGRAMME/MOVIEJACK 3.5/MOVIEJACK.

2. Einstellungsassistent: Starten Sie MovieJack das erste Mal, können Sie zunächstdas Intervall der Software-Update-Überprüfung, das DVD-Laufwerk für dasEinlesen der Original-DVD, das bevorzugte Zielformat (z.B. VCD, S-VCD) unddie Einstellungen für Sprache und Untertitel bestimmen. Ferner können Sie an-geben, welche Konvertierungsqualität (Schnell, Normal oder Beste) und welcheSoundwiedergabe (Dolby Surround (nur in der Vollversion) oder Stereo) Siestandardmäßig wünschen, welches Recorderlaufwerk genutzt und mit welcherBrenngeschwindigkeit das Medium geschrieben werden soll. Stellen Sie bei derletzten Angabe sicher, dass Sie auch das Optionsfeld Buffer Underrun Schutzaktivieren? markiert haben. Bestätigen Sie alle Teilangaben mit WEITER und dieabschließende Zusammenstellung der Einstellungen noch einmal mit FERTIG

STELLEN. Sie können den Assistenten zur Festlegung der Grundeinstellungenspäter jederzeit erneut aus dem Hauptdialog der Anwendung heraus starten,indem Sie die Schaltfläche EINSTELLUNGEN anwählen.

Abbildung 19.1:Der Einstellungs-

assistent vonMovieJack 3.5.

3. Original-DVD kopieren und rippen: Legen Sie die Original-DVD in das DVD-Laufwerk und eine leere CD-R in das CD-Brenner-Laufwerk Ihres Rechners ein.Beim Brennen einer DVD auf (S-)VCD müssen Sie zunächst eine Datenauswahlvornehmen. Während eine DVD durchaus mehrere Filmspuren, Untertitel in un-terschiedlichen Sprachen sowie Tonspuren enthalten kann, können Sie auf eineVCD nur eine Filmspur, einen Untertitel und eine Sprache übernehmen. Da-durch wird der Datenumfang, der auf die CD zu übernehmen ist, bereits erheb-lich reduziert. Mit einer Vorschaufunktion ermitteln Sie zunächst, was sich hin-ter einzelnen Filmspuren verbirgt. Wählen Sie dazu die Aktion Vorschau an. DieAktion Nur Rippen ermöglicht es, lediglich eine Videofilmdatei auf der Festplat-te zu generieren, und die Aktion Rippen&Brennen führt das Rippen und Bren-nen nacheinander im Verbund aus. Haben Sie die Filmsequenz bereits auf derFestplatte vorliegen, können Sie diese mithilfe der Aktion Nur Brennen direktauf eine CD übernehmen.

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

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Abbildung 19.2: Aktionsauswahl in MovieJack 3.5.

Aktionswahl: Wollen Sie die Quellspur auf eine VCD übernehmen, müssen Sie fest-legen, ob Sie das Rippen, also das Auslesen der DVD, und das Brennen in getrenn-ten Schritten oder in einem einzelnen Arbeitsgang vornehmen wollen. Beim ge-trennten Rippen und Brennen wird der Vorgang nach dem Rippen (Nur Rippen)beendet und Sie müssen den Brennvorgang über die Aktion Nur Brennen unter An-gabe der angelegten Temporärdatei selbst starten. Das Rippen erfolgt in jedem Fallin eine temporäre Datei auf die Festplatte. Sie benötigen also ausreichend freie Fest-plattenkapazität. An dieser Stelle wird die Funktion Rippen und Brennen gewählt.

Kopiereinstellungen: Im Rahmenfeld Kopiereinstellungen geben Sie nun dasDVD-Quelllaufwerk, den von der DVD zu verwendenden Titel, den Datei-namen samt Zielpfad für das Rippen und das gewünschte Zielformat an (z.B.VCD). Über das Rahmenfeld DVD Eigenschaften wählen Sie eine Sprache sowieein Filmformat (Seitenverhältnis) und gegebenenfalls einen Untertitel an. EinigeEinstellungen sind aus lizenzrechtlichen Gründen in der Demoversion gesperrtund nur in der Vollversion verfügbar. Achten Sie darauf, dass Sie die Größe desZielmediums per Kombinationslistenfeld bestimmen können und darüber un-mittelbar einen Hinweis darauf enthalten, wie viele CDs Sie zum Brennen benö-tigen.

Abbildung 19.3: Einstellungen für das Rippen und Brennen.

4. Rippen und Brennen: Wählen Sie zum Rippen und/oder Brennen die Schaltflä-che JACK IT! an. Daraufhin wird der gewählte DVD-Inhalt als Vorschau wieder-gegeben. Die erneute Anwahl der nun im Aussehen geänderten grafischenSchaltfläche erlaubt jederzeit den vorzeitigen Abbruch der gewählten Aktion.

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

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Abbildung 19.4:Jack the Ripper – das

Tool zur einfachenVCD-Erzeugung ausvorhandenen DVDs.

Fortschrittsanzeige: Den Fortschritt des Rippens und/oder Brennens können Sieinnerhalb des Hauptfensters verfolgen. Während des Rippens wird die aktuellverarbeitete Bildposition ebenfalls mit ausgegeben. Eine Tonwiedergabe erfolgtallerdings nicht. Das Rippen und Brennen ist sehr zeitintensiv und kann je nachQuelldatenumfang mehrere Stunden Zeit in Anspruch nehmen.

Ist das Rippen beendet und haben Sie das unmittelbare Brennen gewählt, wer-den Sie nun gegebenenfalls zunächst zum Einlegen eines Rohlings aufgefordert.Entsprechend werden Sie auch zum Medienwechsel aufgefordert, falls der ge-wählte Videofilm nicht auf einem CD-Medium unterzubringen ist. Auch denBrennvorgang können Sie an der Statusanzeige im Hauptfenster verfolgen. Diefertigen VCDs werden automatisch ausgeworfen und können anschließend miteinem DVD-Heim-Player oder einem Software-DVD/VCD-Player wiedergege-ben werden.

5. Programm beenden: Beenden Sie das Programm durch Anwahl des Symbols [X]in der rechten oberen Ecke des Hauptfensters von MovieJack.

Abbildung 19.5:Die Fensterfunktio-

nen in der Titelleistevon MovieJack.

Natürlich können Sie DVD-Sicherungskopien, sofern Sie einen DVD-Brennerbesitzen, auch auf DVD-Medien anlegen. Vergleichen Sie dazu die entsprechendenErläuterungen, die in Kapitel 20.3 zusammengestellt sind.

Programm beenden

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 753

19.2.2 Neue (S-)VCDs zu vorhandenen Videosequenzen mit WinOnCD 6 erstellen

Um bestehende Videosequenzen auf einen CD-Rohling zu brennen, benötigen Sieneben einem CD-R- bzw. CD-RW-Laufwerk in jedem Fall spezielle CD-Brenner-software, die das (S-)VCD-Format anlegen kann. Das Brennen einer Video-CD un-terscheidet sich nur unwesentlich vom Brennen einer Audio-CD und soll daher amBeispiel von WinOnCD 6 nur kurz zusammengefasst werden. Dabei wird davonausgegangen, dass Sie die auf die Video-CD zu übernehmenden Filmsequenzen be-reits vorliegen haben.

1. Projekttyp wählen: Starten Sie das Brennprogramm durch einen Doppelklickauf das zugehörige Desktopsymbol. Wählen Sie im Projektfenster die Symbol-schaltfläche VIDEO PROJEKT ÖFFNEN und dann den gewünschten Projekttyp,also beispielsweise Video CD.

Abbildung 19.6: Wahl des (S-)VCD-Projekttyps in WinOnCD 6.

– Video CD: Dieser Projekttyp legt ein Projekt an, über das Sie eine einzelneVCD erstellen können. Die Spielzeit eines solchen Mediums ist auf maximal80 Minuten beschränkt, wobei die Filmdaten in das MPEG1-Formatkonvertiert werden, aber nicht zwangsläufig in diesem Format vorliegenmüssen.

– Video OverSpan CD: Dieser Projekttyp entspricht dem vorangehendenVCD-Projekttyp. Der einzige Unterschied ist, dass die Spielzeit nicht einge-schränkt ist und Videodaten bei Bedarf auf mehrere CD-Datenträger desVCD-Formats verteilt werden.

– Super Video CD: Dieser Projekttyp legt ein Projekt an, über das Sie eine ein-zelne S-VCD erstellen können. Die Filmsequenzen selbst werden in dasMPEG2-Format konvertiert, müssen aber nicht zwangsläufig in diesemFormat vorliegen.

Video OverSpan CD(VCD)

Super Video CD(SVCD)

Super Video OverSpan CD(SVCD)

Video CD (VCD)

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

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– Super Video OverSpan CD: Dieser Projekttyp entspricht dem vorangehen-den S-VCD-Projekttyp. Der einzige Unterschied ist, dass die Spielzeit nichteingeschränkt ist und Videodaten bei Bedarf auf mehrere CD-Datenträgerdes S-VCD-Formats verteilt werden.

Unabhängig davon, welchen Projekttyp Sie wählen, erfolgen die Filmzusam-menstellung und die Menüdefinition einheitlich. Die Formatumwandlung unddas Aufsplitten in mehrere Medien übernimmt bereits das Brennprogramm ent-sprechend dem jeweils vorselektierten Projekttyp. Die grundlegende Vorgehens-weise bei der Medienerstellung ist nachfolgend für alle zuvor genannten Projekt-typen einheitlich zusammengefasst.

2. Videofilmsequenzen selektieren: Wählen Sie per Strukturansicht das Verzeichnisder Videofilme an, werden die darin enthaltenen Filme aufgelistet. Ziehen Sie dieauf die (S-)VCD zu übernehmenden Filmdateien via Drag&Drop in das Ziel-fenster der Video-CD. Filmformate, die nicht unterstützt werden und auch nichtkonvertierbar sind, werden dabei nicht übernommen. Formatabweichungenwerden unter Umständen über ein Dialogfeld gemeldet. Bestätigen Sie diese Hin-weise jeweils mit OK. WinOnCD versucht, Abweichungen bei den Formaten imRahmen der Konvertierung auszugleichen.

Abbildung 19.7:Das Video-CD-Projekt wird in

WinOnCD zusam-mengestellt.

3. Filme anordnen: Für jede übernommene Videosequenz wird ein Vorschaubild inder Clipliste angezeigt. Die Reihenfolge der einzelnen Clips untereinander kannper Drag&Drop auch nachträglich noch variiert werden.

4. Videoclip schneiden: Aus dem Brennprogramm heraus können Sie aus einemClip optional auch nur einen bestimmten Teilbereich übernehmen. Um diesenTeilausschnitt festzulegen, müssen Sie die Videosequenz schneiden. Doppelkli-cken Sie dazu auf den Vorschaubereich des zu schneidenden Clips. Es öffnet sichein Dialog, über den Sie den Clip teilen und nach Bedarf schneiden. Nach demSchnitt verlassen Sie das Dialogfeld durch Anwahl der SCHLIESSEN-Schaltflächein der Titelleiste.

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 755

Abbildung 19.8: Die integrierte Schnittfunktion für Videosequenzen.

5. Albumeigenschaften: Um die Albumeigenschaften zu ändern, doppelklicken Sieim unteren linken Bereich der Albumelemente auf das Album, hier also Album1.

Abbildung 19.9: Albumeigenschaften und -steuerung.

Über ein gesondertes Dialogfeld können Sie nun den Albumtitel bearbeitensowie die Steuerung wählen, die für die einzelnen Filmsequenzen gelten soll, alsoentweder die Gruppen-, die Einzel- oder die Menüsteuerung. Die Steuerungs-varianten sind bereits im Dialogfeld selbst ausreichend erläutert. Bestätigen Siedie vorgenommenen Änderungen mit OK.

Menüsteuerung: Wählen Sie die Option Menü-Steuerung, dann können Sie nachAnwahl der Schaltfläche MENÜ-SCHEMA WÄHLEN zunächst eine Menüvorlage überein weiteres Dialogfeld wählen und mit OK bestätigen. Die Menüstruktur wird gra-fisch in die Registerseite Diashow aufgenommen. Über die neue RegisterseiteMenü-Vorschau können Sie die Menüfunktionalität testen. Um die Steuerung wie-der zu wechseln, brauchen Sie lediglich den Dialog mit den Albeneigenschaftenerneut aufzurufen und eine alternative Steuerungsvariante zu wählen.

Clip teilen/zoomen

Clipausschnitt mit Schnittmarken

Rechte Schnittmarke

Vorschaubereich selektierenZurückspulen / Vorschau / Vorspulen

Linke Schnittmarke

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto756

Abbildung 19.10:Menüzuweisung und

Menüvorschau-funktion.

6. Alben und Videosequenzen hinzufügen: Um weitere Alben einzurichten, wählenSie jeweils die Schaltfläche NEUES ELEMENT an, übernehmen dann in diesesAlbum erneut Videosequenzen per Drag&Drop und bestimmen entsprechenddie Schnittmarken und Albumeigenschaften (siehe oben). Berücksichtigen Siedabei, dass Sie für jedes einzelne Album die Steuerung gesondert festlegen kön-nen. Haben Sie beispielsweise für das erste Album die Menüsteuerung aktiviertund soll das zweite Album ebenfalls menügesteuert sein, dann müssen Sie dieMenüsteuerung auch für das zweite Album erneut einrichten.

Abbildung 19.11:Einrichtung von

mehreren Alben ineinem einzelnen

Projekt.

Videosequenzen konvertieren: Optional können Sie aus der WinOnCD-Oberflächeauch vorhandene Videosequenzen von einem in ein anderes Format umwandeln(vgl. Abbildung 19.12). Wählen Sie dazu im Video CD- bzw. Super Video CD-Editordie Schaltfläche FORMATUMWANDLUNG an. Wählen Sie dann die zu konvertierendeAusgangsvideosequenz, bestimmen Sie Pfad und Dateiname für die konvertierteDatei sowie Zielformat und Auflösung und bestätigen Sie mit OK.

7. Medium brennen: Haben Sie sämtliche Videosequenzen für die (S-)VCD(s) über-nommen, starten Sie den Brennvorgang. Wechseln Sie dazu im Video-CD-Editorauf die Registerseite Schreiben und klicken Sie dort die grafische Symbolschalt-fläche DISC SCHREIBEN an. Das Brennen selbst erfolgt synonym zum Brennenvon Audio-CDs und soll an dieser Stelle nicht erneut behandelt werden. Die CDwird nach deren Fertigstellung ausgeworfen und kann anschließend über den PCoder einen externen Player abgespielt werden.

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 757

Abbildung 19.12: Videosequenzen konvertieren im Dialog unter WinOnCD 6.

19.2.3 (S-)VCDs mit Nero Reloaded brennen

Ebenso wie WinOnCD können Sie auch mit Nero Reloaded VCD- und S-VCD-Me-dien brennen. Auch hier erfolgt die Medienerstellung unabhängig vom Typ übereine einheitliche Oberfläche. Obgleich Sie VCDs und S-VCDs auch direkt über dasBrennprogramm Nero Burning ROM erzeugen können, bietet es sich an, alternativNero Vision Express 3 für die Medienerstellung zu verwenden. Das Programmführt Sie über eine übersichtliche Programmoberfläche durch die einzelnen Arbeits-schritte.

Abbildung 19.13: Brennen von VCDs und S-VCDs mit Nero Reloaded.

1. Programmstart: Um eine VCD bzw. S-VCD zu er-stellen, wählen Sie das Desktopsymbol Nero Start-Smart an, wählen dann das Symbol FOTO UND

VIDEO und die Funktion VIDEO CD ERSTELLEN bzw.SUPER VIDEO CD ERSTELLEN an.

2. Videodateien zusammenstellen: Um dem (S-)VCD-Projekt ein oder mehrere Videosequenzen hinzu-zufügen wählen Sie die Symbolschaltfläche VIDEO-DATEIEN HINZUFÜGEN an. Per Dateidialog können Sie nun ein oder mehrereVideodateien aufsuchen, markieren und mit ÖFFNEN übernehmen. Alle über-nommenen Videosequenzen werden im Hauptdialog in einer Clipliste verwaltet.Über diese Clipliste können Sie einzelne Sequenzen nach Bedarf mit Drag&Dropumpositionieren. Alternativ stehen links von der Clipliste Schaltflächen bereit,um eine Umsortierung vorzunehmen oder einzelne Clips wieder zu löschen bzw.umzubenennen. Im unteren Bereich des Dialogs finden Sie ferner eine Füll-standsanzeige, die Aufschluss darüber gibt, wie viel Speicher des Zielmediumsdurch die aktuelle Anwahl bereits belegt ist. Bestätigen Sie die endgültige Clip-liste mit WEITER.

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto758

Abbildung 19.14:Zusammenstellung

von Videosequenzenfür ein (S-)VCD-

Projekt.

3. Menü definieren: Sie gelangen nun in den Menüeditor von Nero Vision Express.Wählen Sie aus dem rechten Bereich zuerst eine Menüvorlage aus, hier beispiels-weise Pyramidal.

Abbildung 19.15:Übernahme einer

Menüvorlage.

4. Menüeigenschaften bearbeiten: Um die Hauptmenübeschriftung zu ändern, tra-gen Sie den Titel in das Textfeld Kopfzeile ein. Rechts vom Textfeld können Siemithilfe von Symbolschaltflächen zwischen vorhandenen Menüseiten wechseln.

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 759

Die Kopfzeile wird für alle Menüseiten in jedem Fall einheitlich vergeben. Wol-len Sie das Menülayout, den Hintergrund, die Schaltflächen, die Schriften oderauch Schattierungen im Detail festlegen, wählen Sie nun die Schaltfläche MENÜ

BEARBEITEN an. Nachdem Sie die gewünschten Änderungen vorgenommenhaben, bestätigen Sie erneut mit WEITER und Sie gelangen zurück zum Dialogder Menüauswahl.

Abbildung 19.16: Menübearbeitung im Detail.

5. Menüstruktur testen: Nachdem Sie den Arbeitsschritt Menü wählen mit WEITER

bestätigt haben, können Sie die Menüfunktionen unmittelbar durch die Direkt-anwahl oder die grafisch dargestellte Fernbedienung testen und gegebenenfallsnoch nach Anwahl der Schaltfläche ZURÜCK Änderungen vornehmen.

Abbildung 19.17: Menüstruktur und CD-Inhalt im funktionalen Test.

Vorschaubereich

Simulation derFernbedienungs-

funktionen

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Kapitel 19 VCDs und S-VCDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto760

Sind Sie mit der Zusammenstellung der CD und der Menüstruktur zufrieden, be-stätigen Sie erneut mit WEITER.

6. (S-)VCD brennen: In einem letzten Dialog können Sie gegebenenfalls das Lauf-werk zum Brennen (Brennen auf), die Datenträgerbezeichnung für das Ziel-medium (Bezeichnung) sowie die Aufnahmeeinstellungen variieren. Um dasProjekt vorab zu speichern, wählen Sie die Schaltfläche SPEICHERN ab, gebenZielverzeichnis und Dateinamen an und bestätigen mit SPEICHERN. Anschlie-ßend können Sie das Projekt durch Anwahl der Schaltfläche BRENNEN brennen.Den Fortschritt des Brennens können Sie per Dialog überwachen und gegebe-nenfalls vorzeitig mit ABBRUCH beenden.

Abbildung 19.18:Kontrolle und

Bestätigung derBrennoptionen.

DVDs importieren: Aus Nero Vision Express 3 heraus können Sie direkt nichtkopiergeschützte Video-DVD-Inhalte importieren und rippen, ohne auf externeProgramme zurückgreifen zu müssen. Wählen Sie dazu im Hauptdialog des Pro-gramms die Symbolschaltfläche DISK IMPORTIEREN und dann per Kontextmenü-befehl ein angebotenes lokal verfügbares DVD-Laufwerk. Nachdem Nero die Exis-tenz einer Video-DVD geprüft hat, können Sie eine oder mehrere der angebotenenVideosequenzen selektieren sowie gegebenenfalls Spracheinstellungen festlegen unddas Zielverzeichnis für das Rippen bestimmen. Bestätigen Sie den Import mit OK.Das Rippen selbst können Sie über einen Dialog mit Fortschrittsanzeige überwa-chen. Mit STOP können Sie das Rippen bei Bedarf vorzeitig beenden.

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(S-)VCD- und DivX-Medien erstellen Kapitel 19

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Abbildung 19.19: DVD-Ripping über Nero VisionExpress 3.

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20 Video-DVDs erstellen

Um aufgezeichnete und selbst bearbeitete sowie geschnittene Videofilme dauerhaftund in hoher Qualität aufzubewahren, führt mittlerweile kein Weg mehr an derDVD vorbei, zumindest dann nicht, wenn Sie bereits über einen DVD-Brenner ver-fügen. Die Brennfunktionen für DVDs sind bereits standardmäßig in allen gängigenVideoschnittprogrammen sowie Brennprogrammen enthalten, so dass Sie unter-schiedliche Möglichkeiten haben, Video-DVDs zu generieren. Nutzen Sie für eigeneVideofilme in der Regel das Videoschnittprogramm, können TV-Aufzeichnungenoder in Videofilmdateien vorliegende Filmsequenzen alternativ und sehr schnellauch über Brennprogramme angelegt werden. Wie Sie DVD-Medien über Video-schnittprogramme generieren, wurde bereits in Kapitel 17.6 beschrieben. Wie Siealternativ mit den Brennprogrammen WinOnCD und Nero Reloaded arbeiten, sollan dieser Stelle kurz zusammengefasst werden. Die prinzipielle Vorgehensweise ent-spricht der, die bereits bei der Anlage der (S-)VCD-Medien beschrieben wurde (ver-gleiche Kapitel 19). An dieser Stelle liegt dementsprechend der Hauptaugenmerkauf den wesentlichen Unterschieden und Zusatzfunktionen, die im Bereich der Er-stellung von Video-DVDs von Bedeutung sind.

20.1 Typen und Nutzbarkeiten in der ÜbersichtBeim Rendern und Mastern werden in die gewählten Filmsequenzen nicht nur diegewählten Überblend- und Verfremdungseffekte, sondern auch alle Sound- undMusikuntermalungen und Titeleffekte physikalisch in einen neuen Film eingearbei-tet. Diese Änderungen können, anders als während der Bearbeitung im Schnitt-programm nicht mehr rückgängig gemacht werden, sind demnach dauerhafter Be-standteil des fertigen Films. Der Film selbst kann wahlweise auf DVD oder CDgebrannt, in eine Videofilm- oder Streaming Media-Datei konvertiert und optionalauch auf tragbare Geräte übernommen werden (z.B. Palm oder Pocket PC). Bei Be-darf können Sie Datenträger mehrfach erstellen oder über eine Firewire-Verbindungzurück auf einen DV-Camcorder übertragen. Die letztgenannte Variante bietet sichan, wenn Sie oder Bekannte nicht über einen DVD-Player verfügen und Sie den Filmüber die Kamera selbst abspielen wollen. Natürlich können Sie auch von einemVideofilm mehrere Endformate entwickeln, also beispielsweise Videofilmdateienfür die Übernahme in andere Schnitt- oder DVD-Master-Programme, CD-Formatefür Bekannte. Für den eigenen Bedarf bietet sich das Brennen auf eine DVD an. Dienachfolgende Tabelle fasst die wichtigsten Zielformate und Zielmedien für Ihrefertig gestellten Videofilme zusammen.

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Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto764

Tabelle 20.1:Wichtige Datei- undDatenträgerformatezur Verteilung von

Videofilmen.

Format Kurzbeschreibung

Video-DVD Das DVD-Video-Format wurde entwickelt, um Filme der Spielfilmindustrie in hoch-wertiger Qualität verfügbar zu machen. Die kommerziell im Handel verfügbar gemachten DVD-Filme selbst werden dabei im MPEG2-Format komprimiert und um wahlweise einblendbare Untertitel, mehrsprachige Menüs, unterschiedliche Sprachfassungen, Dolby-Digital-Sound, Titelanwahlfunktionen und Informations-inhalten erweitert. Einige Filme werden per DVD auch in unterschiedlichen Bild-schirmfassungen verfügbar gemacht. Weiterführende Informationen zur DVD-Video-Spezifikation erhalten Sie über http://www.disctronics.co.uk/downloads/tech_docs/dvdvideo.pdf. DVD-Videos können mit DVD-R(W)- oder auch DVD+R(W)-Datenträgern erzeugt werden. Benutzerdefinierte Video-DVDs sind demgegenüber eingeschränkt. Sie besitzen in der Regel keine wahlweise einblend-baren Untertitel und nur eine Sprach- und Tonfassung.

DVD+VR, DVD-VR

Die Formate DVD+VR und DVD-VR sind Formate, die eine Bearbeitung und Erstel-lung von Video-DVDs vereinfachen. Mit DVD+VR und DVD-VR können Sie eine DVD so lange bearbeiten, bis deren Kapazität erschöpft ist. Sie können einer DVD in diesem Format also auch nachträglich Inhalte hinzufügen, Menüs nachbearbei-ten, Kapitel ergänzen, Videosequenzen nachträglich splitten und gegebenenfalls Inhalte löschen. Das Brennen eines gesamten DVD-Datenträgers ist mit diesem Format also nicht mehr zwangsläufig nötig. Zwischen den Formaten gibt es gering-fügige Unterschiede und nicht alle DVD-Player können diese Formate problemfrei wiedergeben. Letztendlich zeigt ein Test, ob Ihr DVD-Player die jeweiligen Formate wiedergeben kann. Nähere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.ulead.de/learning/general/video_04_1.htm.

DVD-RAM DVD-RAMs weisen ein spezielles Format und unterschiedliche Kapazitäten auf, die nicht kompatibel zu herkömmlichen DVDs und deren Playern sind. Eine DVD-RAM kann entsprechend der DVD-RW bzw. DVD+RW als wiederbeschreibbares Medium genutzt werden und wird auch heute noch teilweise von DVD-Recordern und DVD-Playern unterstützt (z.B. Panasonic). Die Normung auf ein einheitliches DVD-RAM-Format erfolgte 1997. Allerdings sind die DVD-RAM-Formate mit deren unterschiedlichen Spezifikationen nicht untereinander kompatibel. Im PC-Bereich werden DVD-RAMs in erster Linie als Datensicherungsmedien genutzt. Für DVD-Videos spielt dieses Format aufgrund der eingeschränkten DVD-Player-Kompatibi-lität kaum eine Rolle. Näheres dazu finden Sie unter http://www.panasonic.com/industrial/computer/storage/dvdram/prods/faq.htm.

MiniDVD Bei der MiniDVD handelt es sich um eine gebrannte CD, die mit einer DVD-kompa-tiblen Menü- und Datenstruktur ausgestattet ist und im Vergleich zu herkömmli-chen DVDs lediglich ein eingeschränktes Speichervolumen hat (ca. 20 Minuten Spielzeit). Sie eignet sich insbesondere für Kurzfilme oder auch Musikvideos. Das Format selbst wird in der Regel nur von speziellen Tools und Brennprogrammen (z.B. Ulead DVD Power Tools, Nero 6), nicht aber von allen gängigen Schnittpro-grammen direkt unterstützt (vgl. http://german.doom9.org/index.html?/mpg/dvdmotion_pro_guide-ger.htm).

Page 765: Audio - Video - Foto

DVDs (ohne Kopierschutz) in unterschiedliche Videoformate rippen Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 765

Tabelle 20.1:Wichtige Datei- und Datenträgerformate zur Verteilung von Videofilmen.(Forts.)

20.2 DVDs (ohne Kopierschutz) in unterschiedliche Videoformate rippen

Bleibt letztendlich zu klären, wie Sie nicht kopiergeschützte DVDs rippen und imspeicherschonenden Format auf die Festplatte übernehmen. Dabei wird davon aus-gegangen, dass der DivX-Codec bereits eingerichtet wurde und Sie die kopierteFilmsequenz anschließend vom PC aus über den Windows Media Player abspielenmöchten.

Rippen in das DivX-Format

Für das Rippen selbst wird an dieser Stelle das Freeware-Programm DVDx 2.3 ge-nutzt, das Sie über das Internet beziehen können. An dieser Stelle sei angenommen,dass Sie das Tool bereits über das Internet bezogen und über das zugehörige Instal-lationsprogramm eingerichtet haben.

Abbildung 20.1: Klein aber oho – das Programm DVDx.

Format Kurzbeschreibung

Image Das Image ist ein Datenträgerabbild auf der Festplatte, das üblicherweise von Schnittprogrammen vor dem eigentlichen Brennen angelegt wird, aber im Format zwischen unterschiedlichen Programmen variieren kann. Mithilfe der Image-Abbil-der lassen sich sehr einfach Mehrfachkopien für die Datenträgerverteilung anlegen, ohne dass der Videofilm jeweils erneut gerendert werden muss. Dadurch wird das Erstellen von Mehrfachkopien erheblich vereinfacht und beschleunigt. Die Anlage von Mehrfachkopien kann mit Brennprogrammen (Nero 6, WinOnCD 6) erfolgen, sofern die Ausgangsdatenträger nicht mit einem Kopierschutz versehen sind. Auch einige Schnittprogramme erlauben mithilfe angelegter Abbilddateien die Anlage von Mehrfachkopien (z.B. Pinnacle Studio 9).

Page 766: Audio - Video - Foto

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto766

1. Programm starten: Legen Sie nun zuerst die DVD, von der Sie eine Filmsequenzauf die Festplatte übernehmen wollen, in das DVD-Laufwerk ein. Starten Sie dasProgramm DVDx anschließend durch einen Doppelklick auf das zugehörigeDesktopsymbol, das Sie im Rahmen der manuellen Einrichtung angelegt haben(siehe oben).

Problembehebungen: Kommt es beim Rippen mit DVDx zu einer Fehlermeldungmit dem Hinweis, dass die Bibliothek mit dem Namen AUTH.DLL fehlt, dann star-ten Sie nach dem Einlegen der Video-DVD zunächst den ebenfalls auf Ihrem Systemeingerichteten DVD-Player und beginnen Sie darüber die Wiedergabe. Dieser über-nimmt dann das für DVDx erforderliche Entsperren des Laufwerks für die Film-wiedergabe. Nach dem Anspielen der DVD können Sie den DVD-Player wieder be-enden und das Rippen sollte problemlos mit DVDx möglich sein. Alternativ kannauch die Aktualisierung des eingerichteten ASPI-Treibers helfen.

2. DVD und Filmtitel wählen: Um die Original-DVD zum Rippen anzuwählen,rufen Sie nun den Befehl FILE/OPEN DVD ROOT ab. Nach wenigen Momentenöffnet sich das Dialogfeld Select Title. Darin werden die Videosequenzen aufge-listet, die über die aktuelle DVD definiert sind. Im vorliegenden Beispiel setztsich die DVD aus zwei Hauptfilmen (ca. 2 Std. 04 min. und ca. 1 Stunde 53min.) und weiteren kürzeren Videosequenzen zusammen. Die Filmsequenzensind bereits nach Längen geordnet, um die Hauptfilmauswahl zu vereinfachen.Um eine der angebotenen Filmsequenzen zu rippen, wählen Sie diese in der Titel-liste an und bestätigen mit SELECT.

Abbildung 20.2:Dialog zur Wahl der

DVD-Filmspur.

3. Einstellungen zum Lesen: Es öffnet sich ein weiteres Dialogfeld, über das Sie dieEinstellungen für das Lesen festlegen.

Abbildung 20.3:Die Leseeinstellun-gen bestimmen die

Qualität der angeleg-ten Filmsequenz.

Page 767: Audio - Video - Foto

DVDs (ohne Kopierschutz) in unterschiedliche Videoformate rippen Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 767

Wichtig sind hier insbesondere die Wahl der korrekten Tonspur im RahmenfeldAudio, die Wahl des gewünschten Untertitels im Rahmenfeld Subtitle sowie dieBildrate für die Ausgabe (Output Frame Rate). Einige Einstellungen können Sieallerdings erst im Nachhinein am Ergebnis selbst beurteilen. Bestätigen Sie dievorgenommenen Einstellungen mit OK.

4. Ausgabeeinstellungen: Rufen Sie nun den Befehl SETTINGS/OUTPUT SETTING auf,um entsprechend die Ausgabeeinstellungen zu bestimmen.

Abbildung 20.4: Über dieses Dialog-feld legen Sie das DivX-Format als Zielformat fest.

Über das Kombinationslistenfeld im oberen linken Bereich des nun geöffnetenDialogs bestimmen Sie das Ausgabeformat. Neben Video CD (MPEG1) undSuper Video CD (MPEG2) wird auch das allgemeine AVI-Format unterstützt.Das MPEG1-Format können Sie nutzen, wenn Sie die Filme nachträglich aufeine VCD brennen wollen. Das Format MPEG2 dient zur Erzeugung von Super-VCDs, die allerdings in der Regel von herkömmlichen DVD-Playern nicht gele-sen werden können. Wollen Sie Filme für die Festplatte in hoher Qualität rippen,wählen Sie wie hier das AVI-Format an. In diesem Fall erfolgt die Sound- undVideokodierung über frei wählbare Codecs, die über Kombinationslistenfelderdes Rahmenfelds AVI specific anwählbar sind. Als Audio-Codec wird hier Lamegenutzt, dessen Einstellungen nach Anwahl der Schaltfläche AUDIO LAME ge-setzt werden können. Als Video-Codec wird an dieser Stelle der DivX-Codec inder Pro-Version 5.0.5 gewählt. Über das Rahmenfeld Volume don’t exceed kön-nen Sie eine maximale Laufzeitlänge festlegen, um das nachträgliche Brennender gerippten Videosequenz auf einen CD-Rohling zu vereinfachen. Alle weite-ren Einstellungen können Sie variieren und erst am Testergebnis selbst genauerbeurteilen. Bestätigen Sie die gemachten Änderungen mit APPLY.

5. Zielverzeichnis und Zieldatei wählen: Wählen Sie im Hauptfenster die Schaltflä-che SELECT DESTINATION und anschließend im Dialogfeld Select Output dieSchaltfläche BROWSE an. Wählen Sie per Dateidialog das gewünschte Zielver-zeichnis, geben Sie im Textfeld Dateiname den gewünschten Hauptdateinamenein und bestätigen Sie die Angaben mit SPEICHERN und OK.

Page 768: Audio - Video - Foto

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto768

Abbildung 20.5:Festlegen der

Zieldatei für dieFilmsequenz.

6. Rippen: Wählen Sie zum Rippen die Schaltfläche ENCODE an.

Abbildung 20.6:Mit dieser Schal-

tfläche wird dasRippen gestartet.

Den Fortschritt des Rippens können Sie im Hauptfenster überwachen. Nebeneiner Fortschrittsanzeige sehen Sie darüber auch Bildinformationen, die die ak-tuell gerippte Filmposition veranschaulichen. Mit STOP können Sie das Rippenjederzeit vorzeitig beenden, um gegebenenfalls Änderungen an den Einstellun-gen vorzunehmen. Nach Abbruch eines Ripp-Vorgangs steht Ihnen die angelegteTeilsequenz bereits zum Abspielen zur Verfügung und zwar auch dann, wenn Sieden Rippvorgang vor dem Ende vorzeitig abbrechen.

Abbildung 20.7:Die aktuell bearbei-

tete Filmpositionwird im Hauptfenstervon DVDx angezeigt.

7. Filmsequenz ausführen: Um die angelegte Filmsequenz auszuführen, wählenSie das Verzeichnis mit der angelegten Datei über die Arbeitsplatzansicht desWindows Explorer an. Anschließend starten Sie den Windows Media Player undwählen in der Taskleiste die Funktion WIEDERGABE an. Verschieben Sie nundie Filmsequenzdatei per Drag&Drop auf den Wiedergabebereich des Media

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DVDs (ohne Kopierschutz) in unterschiedliche Videoformate rippen Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 769

Players, wird die Datei wie gewünscht ausgeführt. Beurteilen Sie nun anhand derWiedergabe die Bild- und Klangqualität und wiederholen Sie das Rippen gege-benenfalls mit korrigierten Einstellungen.

Gibt es Probleme beim AVI-Format, sollten Sie gegebenenfalls die Audio- undVideo-Codecs sowie die dazugehörenden Einstellungen anpassen. Kontrollieren Siegegebenenfalls auch, ob zum DivX-Codec mittlerweile eine neuere Version erhält-lich ist. Alternativ können Sie auch andere Video-Codecs sowie die VCD-Formateausprobieren. Auch eine Kontrolle auf eine aktualisierte Programmversion vonDVDx macht unter Umständen Sinn.

4. Anhand der vorangehenden Beschreibung wird deutlich, wie einfach es ist,DVDs in verarbeitbare Videosequenzen zu rippen. Angelegte Filmsequenzenkönnen über den PC abgespielt und später auch auf eine (S-)VCD übernommenwerden.

Mit DVDx können Sie DVD-Inhalte wahlweise in AVI-, MPEG1- oder auchMPEG2-Formate umwandeln, so dass Sie auf spezielle Konvertierprogramme imRegelfall nicht mehr angewiesen sind. Alternativ können Sie zur Konvertierung vonFilmsequenzen, die Sie mitunter in einem bestimmten Format bereits von Freundenoder über das Internet erhalten haben, jedoch auch nachträglich konvertieren. Diebekanntesten Konvertierprogramme sind TMPGEnc und FlaskMpeg.

Von DivX zu DVD – Rekonvertierung in das DVD-Format

Entsprechend der Konvertierung einer DVD in das DivX-Format können Sie aucheine DivX-Videosequenz in das Video-DVD-Format einschließlich der erforderli-chen Dateiformate und Verzeichnisstruktur zurückkonvertieren lassen. Dies machtbeispielsweise dann Sinn, wenn eine Original-DVD beschädigt wurde und Sie dieDivX-Sicherungsdatei zu einer DVD zurückkonvertieren wollen. Ein Programm,das diese Aufgaben bewältigt, ist der DivX to DVD converter, den Sie auch auf derBuch-DVD finden.

Abbildung 20.8: Hilfsprogramm zur Konvertierung von DivX-Sequenzen in das Video-DVD-Format.

Page 770: Audio - Video - Foto

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto770

Nachdem Sie das Programm eingerichtet und gestartet haben, brauchen Sie nur dieDivX-Quelldatei sowie einen Zielordner festzulegen sowie die Schaltfläche CON-VERT anzuwählen. Auch über dieses Programm können Sie den Fortschritt der Kon-vertierung über den Hauptdialog direkt überwachen. Per Brennprogramm brau-chen Sie später das generierte DVD-Verzeichnis nur noch auf ein DVD-Medium zubrennen. Alternativ können Sie, nachdem Sie die Option Mit CopyToDVD brennenmarkiert haben, dafür sorgen, dass das unmittelbare Brennen mit dem zuvorgenannten Brennprogramm erfolgt. Ist das Programm nicht bereits eingerichtet,können Sie es direkt über eine bestehende Online-Verbindung herunterladen.

20.3 Nero Recode – Sicherungskopien von DVDs ohne Kopierschutz

Es sind mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Programme verfügbar, mit derenHilfe sich nichtkopiergeschützte Video-DVDs direkt kopieren und damit sichernlassen. Eine Variante des Sicherns haben Sie bereits im vorangehenden Kapitel ken-nen gelernt. Dort wurde beschrieben, wie Sie Filme in komprimiertem DivX-For-mat rippen. Um daraus einen DivX-Datenträger zu machen, brauchen Sie den ent-sprechenden Film lediglich auf eine herkömmliche Daten-CD zu brennen. Sieerhalten damit eine DVD-Sicherungskopie im CD-Format, die DVD-Qualität hat.

Alternativ bieten auch gängige Brennprogramme Funktionen zur Anlage von Siche-rungskopien, wie dies nachfolgend exemplarisch am Programm Nero Reloaded be-schrieben wird. Dabei wird explizit auf einen vorhandenen Kopierschutz geprüftund gegebenenfalls das Kopieren mit einer entsprechenden Fehlermeldung vorzeitigabgebrochen.

Ist die DVD jedoch nicht kopiergeschützt, wird beim Kopieren bereits berücksich-tigt, dass DVDs häufig mehr Daten beinhalten, als auf einem herkömmlichen DVD-Medium des Typs Single Layer unterzubringen sind. Beim Kopieren wird ein DVD-9-Medium daher so rekodiert, dass es auf eine herkömmliche DVD mit einer Kapa-zität von 4,7 Gbyte passt. Optional können Sie dabei Bestandteile der Original-DVD bei der Sicherung ausschließen, wie beispielsweise nicht benötigte Tonspurenoder auch Untertitel, ohne dass die ursprüngliche Menüstruktur jedoch verlorengeht.

1. Programmstart: Um eine DVD-Sicherungskopie zu erstellen, wählen Sie dasDesktopsymbol Nero StartSmart an, wählen dann das Symbol Foto und Videound dann die Funktion DVD-Video rekodieren an. Legen Sie anschließend diezu kopierende Video-DVD in das DVD-Laufwerk ein.

Abbildung 20.9:Erstellung von DVD-

Sicherungskopienmit Nero Reloaded.

Page 771: Audio - Video - Foto

Nero Recode – Sicherungskopien von DVDs ohne Kopierschutz Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 771

2. DVD importieren: Im Hauptdialog von Nero Recode 2 wählen Sie zur Analyseder eingelegten DVD zunächst die grafische Symbolschaltfläche DVD IMPORTIE-REN an und wählen Sie anschließend über das Dialogfeld Ordner suchen dasWurzelverzeichnis der DVD an. Bestätigen Sie mit OK. Daraufhin wird dieVideo-DVD mitsamt der zugehörigen Menü- und Datenstruktur im Detail ana-lysiert. Den Fortschritt der Analyse können Sie in einem gesonderten Dialogfeld,optional mitsamt einer Videovorschau, überwachen.

Abbildung 20.10: Überwachung der DVD-Analyse.

Kopierschutzmeldung: Handelt es sich bei der eingelegten DVD um einen Daten-träger mit Kopierschutz, wird dies in einem gesonderten Dialog gemeldet, den Siemit OK bestätigen. Der Dialog zeigt an, dass die eingelegte DVD mit dem Hilfspro-gramm Nero Recode 2 nicht kopiert werden kann.

3. Kopiereinstellungen: Im Hauptdialog von Nero Recode 2 wird der DVD-Inhaltüber eine Strukturansicht ausgegeben. Standardmäßig werden die Inhalte derursprünglichen DVD entsprechend dem Inhalt komprimiert, so dass diese aufdas gewählte Zielmedium passen. Dazu ist das Optionsfeld An Ziel anpassenstandardmäßig markiert und das Zielmedium mit DVD-5 vorgegeben. Über dieSchieberegler der Strukturansicht können Sie den Komprimierungsgrad anpas-sen und dem wichtigeren DVD-Film eine höhere Qualität und den weniger wich-tigen Inhalten eine schlechtere Qualität zuordnen.

Abbildung 20.11: Festlegung der Kopiereinstellungen in Nero Recode 2.

Page 772: Audio - Video - Foto

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto772

4. Teilelemente deaktivieren: Optional können Sie auch Teilelemente der Original-DVD deaktivieren und für die Sicherung ausschließen. Dies können beispiels-weise Dokumentationen, Trailer oder aber auch nicht benötigte Hintergrundin-formationen sein. Markieren Sie das zu deaktivierende Element einfach in derStrukturansicht und wählen Sie anschließend die Schaltfläche DEAKTIVIEREN an.Prinzipiell muss dabei sichergestellt sein, dass jedes deaktivierte Element nichtdazu führt, das Menüstrukturen nicht mehr verarbeitet werden können. Aus die-sem Grund können Sie diese Teilelemente ersatzweise durch einfache Bilder, Di-ashows, die aus der entfernten Sequenz automatisch generiert werden, oderdurch einfache Hintergrundfarben ersetzen. Der Dialog, um den Ersatz zu re-geln, wird beim Deaktivieren eingeblendet und muss nach Bearbeitung mit OKbestätigt werden. Der durch das Deaktivieren frei gewordene Speicher wird denanderen Elementen durch geringere Kompression verfügbar gemacht, wodurchsich gleichzeitig höhere Bildqualitäten ergeben. Mit AKTIVIEREN können Sie eindeaktiviertes Element jederzeit wieder reaktivieren.

Abbildung 20.12:Ersatz fehlender

DVD-Elemente durchFarben, Bilder oder

Diashows.

5. Brennen: Haben Sie die Einstellungen und zu übernehmenden DVD-Elementebestimmt, bestätigen Sie mit WEITER.

Im folgenden Dialog (vgl. Abbildung 20.13) können Sie dann das Ziel, dieSchreibgeschwindigkeit und erweiterte Einstellungen festlegen. Als Ziel kanndabei ein Speicherabbild, ein DVD-Brenner, der neben dem DVD-Leselaufwerkverfügbar ist und somit das direkte Kopieren ermöglicht, oder aber ein beliebi-ges Festplattenverzeichnis für temporäre Daten angegeben werden. BestätigenSie die Angaben mit BRENNEN.

6. Überwachung der Rekodierung: Beim Brennen wird die Ausgangs-DVD zu-nächst einer erweiterten Analyse unterzogen, ehe mit dem Enkodieren und demBrennen fortgesetzt wird. Die einzelnen Arbeitsschritte können Sie in einem ge-sonderten Dialog überwachen und bei Bedarf vorzeitig mit STOP abbrechen.Nach Abschluss des Kompilierens des neuen DVD-Inhalts erscheint ein Dialogzur Speicherung der Protokolldatei, den Sie mit JA bestätigen. Durch Markie-rung der Option Nicht mehr anzeigen sorgen Sie dafür, dass der Dialog späternicht mehr erneut eingeblendet wird. Bestätigen Sie abschließend mit WEITER

und VERLASSEN (vgl. Abbildung 20.14).

Page 773: Audio - Video - Foto

(Mini)DVDs erstellen Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 773

Abbildung 20.13: Festlegung der Einstellungen zum Brennen.

Abbildung 20.14: Rekodieren und Brennen.

20.4 (Mini)DVDs erstellenWie bereits mehrfach erwähnt, können Sie DVD-Inhalte in hochwertiger DVD-Qualität wahlweise auf CD oder DVD brennen. Die CD hat allerdings nur Platz füreingeschränkte Filmzeiten und wird entsprechend als MiniDVD bezeichnet. DieMiniDVD kann für Kurzfilme mit ca. 20 Minuten Spielzeit genutzt werden. Für dieSpeicherung von Videofilmen ist sie hingegen nicht geeignet. Die herkömmliche

Page 774: Audio - Video - Foto

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto774

DVD hat hingegen als Single Layer-DVD eine Kapazität von immerhin 4,7 Gbyteund eignet sich damit auch zur Aufnahme längerer Filme und Spielfilme, die Sie inder Regel über TV-Aufzeichnungssoftware unter Verwendung einer TV-Karte auf-zeichnen. Da innerhalb der aufgezeichneten Sendungen häufig unerwünschteWerbeblöcke enthalten sind, bietet es sich an, die Filme zunächst mit einer Video-schnittsoftware nachzubearbeiten und gegebenenfalls direkt aus der Schnittsoft-ware heraus zu brennen.

DVDs mit WinOnCD brennen

Wie bereits erwähnt, erfolgt das Brennen von MiniDVDs und DVDs mit WinOn-CD 6 in der DVD Edition so, wie es bereits bei den (S-)VCDs beschrieben wurde.Die einzelnen Schritte sind hier lediglich der Vollständigkeit halber zusammenge-fasst. Weiterführende Hinweise entnehmen Sie bei Bedarf Kapitel 19.2.2 .

1. Projekttyp wählen: Starten Sie das Brennprogramm durch einen Doppelklickauf das zugehörige Desktopsymbol. Wählen Sie im Projektfenster die Symbol-schaltfläche VIDEO PROJEKT ÖFFNEN und dann den Projekttyp MiniDVD/DVDan.

2. Videofilmsequenzen selektieren: Wählen Sie über die Strukturansicht das Film-verzeichnis an und ziehen Sie die gewünschten Videosequenzen per Drag&Dropauf den DVD-Editor. Der DVD-Editor entspricht dem (S-)VCD-Editior, erlaubtalso entsprechend das Anordnen und Schneiden der Videosequenzen, das Ein-richten zusätzlicher Alben sowie die Definition von Menüs und Menüsteuerun-gen.

3. Medium brennen: Haben Sie sämtliche Videosequenzen für die (Mini)DVDübernommen, starten Sie über die Registerseite Schreiben und die grafische Sym-bolschaltfläche DISC SCHREIBEN das Brennen.

DVDs mit Nero Reloaded brennen

Auch das Brennen von DVDs mit Nero erfolgt entsprechend dem Brennen her-kömmlicher (S-)VCDs. Auch hier sind daher die einzelnen Arbeitsschritte zur Me-dienerstellung nur kurz zusammengefasst. Weiterführende Hinweise entnehmen Sieauch hier den Erläuterungen in Kapitel 19.2.2.

1. Programmstart: Um DVDs zu erstellen, klicken Sie das Desktopsymbol NeroStartSmart an, wählen dann das Symbol FOTO UND VIDEO und die FunktionEIGENES DVD-VIDEO ERSTELLEN.

2. Videodateien zusammenstellen: Nach Anwahl der Symbolschaltfläche VIDEO-DATEIEN HINZUFÜGEN können Sie Videofilme übernehmen, nach Bedarf anord-nen und anschließend mit WEITER bestätigen.

3. Menü definieren und testen: Sie gelangen nun in den Menüeditor, über den Sieeine Menüvorlage wählen, nach Bedarf bearbeiten und mit WEITER fortsetzen.Anschließend können Sie das Menü testen und mit WEITER bestätigen.

4. DVD brennen: Legen Sie die Einstellungen für das Brennen fest und starten Siedas Brennen durch Anwahl der Schaltfläche BRENNEN. Den Fortschritt des Bren-nens können Sie per Dialog überwachen und gegebenenfalls vorzeitig mitABBRUCH beenden.

Page 775: Audio - Video - Foto

CD- und DVD-Cover erstellen Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 775

20.5 CD- und DVD-Cover erstellenNachdem Sie nun wissen, auf welche Art und Weise Medien mit Videoinhalten ge-neriert werden können, stellt sich abschließend die Frage, wie Sie diese mit einemprofessionellen Aussehen ausstatten. Zum einen können Sie CDs und DVDs mitentsprechenden Aufklebern ausstatten oder direkt mit entsprechenden CD/DVD-Druckern bedrucken. Auch Inletts für CD- und DVD-Cover können Sie gestaltenund ausdrucken. Mittlerweile sind eine Vielzahl unterschiedlicher Programme zurGestaltung von CD/DVD-Etiketten oder auch Einlegern verfügbar. Auch die Brenn-programme Nero und WinOnCD stellen Tools und Funktionen bereit, um entspre-chende Cover zu gestalten. Die leistungsfähigere Variante steht über den NeroCover Designer zur Verfügung, der hier exemplarisch betrachtet wird und mit demSie im DTP-Stil Etiketten und Cover entwerfen und ausdrucken können.

1. Programmstart: Um Cover zu gestalten, klicken Sie auf das DesktopsymbolNero StartSmart und wählen dann das Symbol EXTRAS und die Funktion COVER

UND LABEL ERSTELLEN.

Abbildung 20.15: Dialogfeld zur Anwahl des Projekttyps.

2. Projekttyp wählen: In einem ersten Dialog müssen Sie nun die Projektvorlagewählen. Neben Standard-CDs stehen Projektvorlagen für DVD-Hüllen, Multi-boxen oder auch Maxi-CDs zur Verfügung. Der Projekttyp selbst legt fest, wieInletts (Einlagen), Etiketten und Cover vordefiniert sind. Nachdem Sie den Pro-jekttyp gewählt haben, bestätigen Sie mit OK.

3. Etiketten und Cover gestalten: Per Designer können Sie nun das Layout der ein-zelnen Elemente bestimmen. Im oberen Bereich finden Sie eine Symbolleiste,über die Sie Schriftart und Schriftatttribute sowie Umriss- und Füllfarben defi-nieren. Daneben finden sich Symbolschaltflächen, mit deren Hilfe Sie Objektewahlweise gruppieren oder die Reihenfolge der Objekte untereinander ändernkönnen. Im linken Bereich finden Sie die Symbolleiste mit den Zeichenfunktio-nen angeordnet. Darüber können Sie Linien, Rechtecke, Kreise und Ellipsensowie Text auswählen und zeichnen oder aber Tracklisten und Verzeichnisstruk-turen einbinden. Mithilfe des Bildsymbols können Grafiken und mit dem Feld-werkzeug Feldinformationen eines Datenträgers in das aktuelle Layout aufge-nommen werden.

Page 776: Audio - Video - Foto

Kapitel 20 Video-DVDs erstellen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto776

Abbildung 20.16:Cover- und Label-

Designer.

4. Vordefinierte Cover einbinden: Im Internet finden Sie eine Vielzahl von Origi-nal-Covern zu Fernsehserien und Spielfilmen. Diese können Sie zur Covergestal-tung nutzen, wenn Sie diese Filme rechtmäßig aus dem Fernsehen aufgezeichnethaben und für den Privatgebrauch archivieren wollen. Der Vorteil: Der Zeit-aufwand für die Covergestaltung reduziert sich erheblich. In der folgenden Ta-belle sind einige Internetadressen zusammengestellt, über die Sie Cover beziehenkönnen.

Tabelle 20.2:Auf diesen Internet-

seiten finden SieCover für Fernseh-

serien und Kinofilme(Stand 11/2004, alle

Angaben ohneGewähr!).

Design-Element wählen

Adresse Kurzbeschreibung

www.coveruniverse.com Suchmaschine, mit deren Hilfe Sie gezielt nach CD- und DVD-Covern suchen können. Die Suche kann wahlweise nach Audio-CDs oder nach DVDs, Video-CDs oder auch VHS-Videofilmen durchgeführt werden.

www.cdcovers.cc Eines der größten Cover-Archive im Internet, das unter anderem Sek-tionen für DVD-, VCD- und auch VHS-Cover enthält.

www.coverworld.de Umfangreiches deutsches Cover-Archiv mit VCD- und DVD-Covern.

www.coverportal.de Deutsches DVD-Cover-Archiv.

www.darktown.to Deutsches DVD-, VCD- und VHS-Cover-Archiv.

Page 777: Audio - Video - Foto

CD- und DVD-Cover erstellen Kapitel 20

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 777

Tabelle 20.2:Auf diesen Internet-seiten finden Sie Cover für Fernseh-serien und Kinofilme (Stand 11/2004, alle Angaben ohne Gewähr!).(Forts.)

Haben Sie die Cover im JPG-Format aus dem Internet herunter geladen, könnenSie diese über das Bildwerkzeug sehr einfach in das aktuelle Layout aufnehmenund auf die erforderliche Größe zoomen.

5. Speichern und Drucken: Über den Befehl DATEI/SPEICHERN UNTER können Siedas Design abspeichern und mit DATEI/DRUCKEN geben Sie es auf dem Druckeraus.

Adresse Kurzbeschreibung

www.filmplakat-oldies.dewww.hundland.com/posters www.unzeit.de www.filmposter-archiv.de

Auf diesen Seiten finden Sie ältere und neue Filmplakate, die sich zur Cover-Gestaltung eignen und für die in der Regel keine vorgefertigten Cover verfügbar sind.

www.ofdb.de www.filmdb.de www.dvd-datenbank.net

Über die nebenstehenden Seiten erhalten Sie Zugriff auf Filmdaten-banken, die Ihnen Filmbeschreibungen, Szenenfotos und Zusatzinfor-mationen bieten, die sich ebenfalls sinnvoll für das Cover-Design nutzen lassen.

Page 778: Audio - Video - Foto
Page 779: Audio - Video - Foto

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 779

21 Video-CDs und -DVDs abspielen

Windows XP stellt mit dem Windows Media Player bereits ein leistungsfähiges Ab-spielprogramm bereit, über das sich auch VCDs oder DVDs wiedergeben lassen. Inder Regel finden Sie auf dem PC aber zusätzliche Abspielprogramme, die in Verbin-dung mit TV-Karten eingerichtet werden oder aber bereits Bestandteil von Verwal-tungsprogrammen für Mediendateien sind. Auch Brennprogramme wie Nero stel-len ihre eigenen Abspielprogramme bereit.

Abbildung 21.1: InterVideo WinDVD und Nero Player.

Abbildung 21.2: CyberLink Power-DVD und VideoLAN VLC Media Player (Freeware).

Abbildung 21.3: Windows Media Player mit Kenwood- und Terminator3-Skin.

Allen Abspielprogrammen ist gemein, dass sie einheitliche und im Aufbau sehr ähn-liche Steuerungsleisten bieten, mit deren Hilfe Sie das Abspielen starten, pausierenund beenden sowie zwischen einzelnen Tracks oder Kapiteln wechseln bzw. ein-gebundene Menüs anzeigen lassen können. Lediglich die Verwaltungsfunktionenvariieren je nach Programm und Version erheblich. Das Erscheinungsbild der Ab-spielprogramme kann, wie in den vorangehenden Abbildungen beim Windows

Page 780: Audio - Video - Foto

Kapitel 21 Video-CDs und -DVDs abspielen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto780

Media Player gezeigt, häufig durch so genannte Skins variiert werden. Im WindowsMedia Player rufen Sie zum Designwechsel den Befehl ANSICHT/DESIGNAUSWAHL

auf. Neben den vordefinierten lokal verfügbaren Skins können Sie nach Anwahl derSymbolschaltfläche WEITERE DESIGNS zusätzliche Designs kostenfrei über eine be-stehende Online-Verbindung herunterladen und nach Bedarf aktivieren.

Abbildung 21.4:Wechsel desDesigns im

Windows MediaPlayer.

21.1 Medien mit dem Windows Media Player abspielenIst ein Rechner mit einem DVD-Laufwerk ausgestattet, können Sie darüber auchDVD-Spielfilme wiedergeben. Was Sie dazu brauchen, ist lediglich eine Player-Soft-ware wie WinDVD oder auch Power DVD. Diese Software gehört in der Regel zumLieferumfang des DVD-Laufwerks. Auch wenn Sie einen neuen Rechner mit DVD-Laufwerk erwerben, erhalten Sie die erforderliche Abspielsoftware bereits mitgelie-fert. Aktuelle Programmversionen von WinDVD und PowerDVD für Windows XPsorgen nach deren Einrichtung dafür, dass Sie auch über den Windows Media Play-er DVDs wiedergeben können. Verfügt Ihr PC über eine Anschlussmöglichkeit fürein externes Fernsehgerät, können Sie auch auf diesem die DVD wiedergeben lassenund kommen so in einen noch besseren Kinogenuss. An dieser Stelle wird angenom-men, dass die Hardware- und Softwarevoraussetzungen zum Abspielen von DVDserfüllt sind und das Abspielen selbst über den Windows Media Player erfolgen soll.

1. Programm starten: Starten Sie den Windows Media Player über den BefehlSTART/ALLE PROGRAMME/WINDOWS MEDIA PLAYER oder durch einen Dop-pelklick auf das Windows Media Player-Symbol in der Schnellstartleiste. LegenSie anschließend die abzuspielende DVD bzw. VCD/S-VCD in das DVD-Lauf-werk ein und rufen Sie den Menübefehl WIEDERGABE/DVD, VCD ODER CD-AUDIO/… auf.

Page 781: Audio - Video - Foto

Medien mit dem Windows Media Player abspielen Kapitel 21

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 781

Abbildung 21.5: Start der Abspiel-funktion am Beispiel einer benutzerdefi-nierten VCD im Win-dows Media Player.

2. Menüs, Videosequenzen und Vollbildmodus: Je nachdem, um welches Mediumes sich handelt, wird nun das Menü der DVD angezeigt oder unmittelbar mitdem Abspielen begonnen. Auch das Erscheinungsbild der Menüs variiert je nachDVD. Im rechten Bereich wird zudem eine Struktur angezeigt, die den Inhalt dereingelegten VCD bzw. DVD wiedergibt. Hier können Sie beliebige Sequenzenper Doppelklick zum Abspielen anwählen. Ansonsten greifen Sie mithilfe derMaus auf die Funktionen zurück, die die eingelegte DVD anbietet. Per Kontext-menübefehl wechseln Sie zudem nach Bedarf in den Vollbildmodus. Im Vollbild-modus kehren Sie über den Kontextmenübefehl VOLLBILD SCHLIESSEN zur Fens-teransicht zurück.

Abbildung 21.6: DVD-Menü am Bei-spiel der Kinofilm-DVD »3 Engel für Charlie«.

Page 782: Audio - Video - Foto

Kapitel 21 Video-CDs und -DVDs abspielen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto782

Bedienelemente im Vollbildmodus verbergen: Im Fenstermodus stellt der MediaPlayer die Standardfunktionen zum Abspielen im unteren Bereich des Arbeits-fensters zur Verfügung. Ob die Bedienelemente im Vollbildmodus automatischverborgen werden sollen oder nicht, können Sie über die Symbolschaltfläche mitder Heftzwecke im linken oberen Bereich der Titelleiste nach Wunsch festlegen.Die ausgeblendeten Schaltflächen lassen sich auch im Vollbildmodus jederzeitwieder anzeigen, indem Sie die Maus bewegen. Dies sorgt auch für die Einblen-dung des Mauscursors, der nach wenigen Augenblicken des Nichtgebrauchs imVollbildmodus erneut verborgen wird.

Abbildung 21.7:Diese Symbolschalt-

fläche legt fest, obBedienelemente im

Vollbildmodus sicht-bar sind oder ob

diese bei Nichtbenut-zung ausgeblendet

werden.

3. Windows Media Player beenden: Sie beenden den Windows Media Player imFenstermodus durch den Menübefehl DATEI/BEENDEN.

21.2 Alternative Medien-PlayerIst auf Ihrem Rechner Software für einen DVD-Laufwerk eingerichtet (z.B.WinDVD oder PowerDVD), dann können Sie darüber auch herkömmliche Video-CDs abspielen. Video-CDs besitzen keine automatische Startfunktion, so dass dasAbspielen erst nach dem Start der Player-Software erfolgt. Im Folgenden wird vor-ausgesetzt, dass unter Windows XP WinDVD als DVD-Player-Software eingerich-tet ist. In diesem Fall können Sie darüber VCDs und DVDs wiedergeben lassen.

1. Legen Sie die Video-CD in das Laufwerk ein, über das diese abgespielt werdensoll. Dies kann ein CD- oder auch ein DVD-Laufwerk sein. Berücksichtigen Sie,dass CD-RW-Medien mitunter nicht von allen CD-ROM-Laufwerken lesbarsind. Starten Sie WinDVD über den zugehörigen Startmenübefehl. WinDVD er-mittelt den VCD-Datenträger und zeigt je nach Datenträger automatisch dasMedienmenü oder beginnt automatisch mit dem Abspielen. Der Player selbststellt die grundlegenden Bedienelemente von Abspielprogrammen zur Verfü-gung und zeigt bereits das abgespielte Video-CD-Format an.

Abbildung 21.8:WinDVD alsVCD-Player.

2. Die Ausgabe des Films erfolgt über ein gesondertes Fenster, das Sie per Dop-pelklick wechselweise auf Vollbild- bzw. Fenstergröße zoomen. Sie können mitder Schaltfläche STOP das Abspielen beenden, mit PAUSE unterbrechen und mitWIEDERGABE erneut starten bzw. fortsetzen.

3. Sie beenden WinDVD durch Anwahl des SCHLIESSEN-Symbols im rechten obe-ren Bereich des Players oder durch Anwahl der SCHLIESSEN-Schaltfläche in derTitelleiste des Wiedergabefensters.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 783

22 Filme versenden und im Web veröffentlichen

Was nützt der schönste Film, wenn ihn niemand sieht und Gefallen daran hat. Rai-ners Inline-Auftritt beim Stadtmarathon in Köln oder Lisas Erfolg im Schultheaterin Münster, es wäre doch schade, wenn Freund Klaus in Hamburg oder Oma Annain München davon nichts zu sehen kriegen.

Mehrere Lösungen bieten sich an. Eine ist der Versand per E-Mail, eine andere dieDarbietung auf der eigenen Website, eine dritte die Veröffentlichung auf einem öf-fentlichen Portal für Filme im Web. Die verschiedenen Schnittprogramme bietenhier teilweise ähnliche Optionen an. In diesem Abschnitt werden die Verfahren fürden Microsoft Movie Maker durchgespielt.

22.1 Filmverbreitung per E-MailIn der Regel sollte jeder Film zunächst einmal auf dem lokalen Rechner gespeichertwerden. Dafür können Sie eine möglichst optimale Wiedergabequalität wählen. Ineinem zweiten Durchgang kann dann dasselbe Projekt noch einmal direkt für denE-Mail-Versand produziert werden, wobei das Programm diesmal automatisch eineEinstellung wählt, die die Datei so klein wie möglich hält: Die Auflösung ist320x240, die Bitrate ist 130 Kbit/s.

Abbildung 22.1: Wenn ein Film ver-sendet werden soll.

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Kapitel 22 Filme versenden und im Web veröffentlichen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto784

1. Benutzen Sie DATEI/FILMDATEI SPEICHERN und im Dialog die Option E-Mailoder gleich die Aufgabe Als Anlage in E-Mail-Nachricht Senden.

2. Wenn der Film erstellt ist, kann über den Link FILM WIEDERGEBEN noch einmalkontrolliert werden, ob das Ergebnis in Ordnung ist. Dazu wird automatisch derWindows Media Player gestartet.

3. Als Nächstes wird die Option Kopie des Films auf dem Computer speichern an-geboten, die Sie zunächst wahrnehmen sollten. Falls die E-Mail-Übertragungmisslingt, kann auf diese Kopie zurückgegriffen werden.

4. Im folgenden Schritt wird schließlich ein E-Mail-Formular geöffnet, in dem dergerenderte Film bereits als Anhang eingefügt ist.

Abbildung 22.2:Der Film als

E-Mail-Anhang.

5. Der Empfänger erhält die E-Mail mit dem Film als Anlage. Wie immer bei An-lagen sollte die Datei erst auf dem Rechner gespeichert werden, anstatt sie gleichper Doppelklick zu starten.

22.2 Filme auf der eigenen Webseite Statt den Film per E-Mail an alle möglichen Leute zu verschicken, was eine MengeÜbertragungskosten ergeben kann, ist es möglicherweise sinnvoller, den Film direktim Web zugänglich zu machen und den Interessierten vielleicht nur einen kurzenHinweis zu schicken, wo sie den Film finden können. Wenn Sie über eine eigeneWebsite oder Homepage verfügen, lassen sich Filme, die mit dem Movie Makeroder einem der anderen Schnittprogramme produziert worden sind, auf den betref-fenden Webserver hochladen, wenn Ihnen die notwendigen Daten zur Verfügungstehen. Wer Filme auf einer Website veröffentlicht, sollte vorher allerdings peinlichgenau prüfen, ob es bei dem Bild- oder Tonmaterial, das darin enthalten ist, Urhe-berrechte zu beachten gibt. Was Sie nicht selbst produziert haben, dürfen Sie ohneschriftliche Genehmigung des Rechteinhabers nicht verwenden.

Bei der Produktion des Films sollten Sie eine passende Einstellung für die Ausgabe-qualität wählen. Sie sollten sich daran orientieren, ob das anvisierte Publikum inder Regel noch über langsame Modems oder schon über DSL ins Web geht. Selbstim zweiten Fall sollte mit einer Komprimierung und einer Filmlänge gearbeitet wer-den, die nicht zu langatmigen Ladezeiten führen. Ist eine entsprechende Videodateiauf der Festplatte gespeichert, kann sie in die eigene Webseite eingefügt werden.

Nur zur Demonstration das prinzipielle Verfahren mit GoLive CS: Zunächst solltenSie das Video in dem Ordner lokal speichern, in dem auch die anderen RessourcenIhrer Website, also Bilder, Sounds. etc., gespeichert werden. Um das Video in eineder Seiten einzubauen, kann in GoLive ein entsprechendes Objekt in der Layoutan-sicht eingefügt werden. Über die Inspektorpalette wird dann eine Verknüpfung zurVideodatei hergestellt.

Page 785: Audio - Video - Foto

Filme auf der eigenen Webseite Kapitel 22

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 785

Abbildung 22.3: Einfügen eines Win-dows-Media-Videos in eine Website.

Die Abmessungen des Videofensters werden auf dem Register festgelegt oder über-nommen. Über das Register WINDOWS MEDIA wählen Sie, ob das Video automa-tisch beim Laden der Seite abgespielt wird oder über die eingeblendeten Steuerele-mente gestartet werden soll. Auch die Abspielgeschwindigkeit lässt sich verändern.

Abbildung 22.4: Optionen für die Wiedergabe.

In der Vorschau im Browser kann das Video bereits getestet werden. Ist alles in Ord-nung, können Sie die Site wieder auf den Webserver hochladen, auf dem Ihre Home-page beheimatet ist.

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Kapitel 22 Filme versenden und im Web veröffentlichen

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto786

Abbildung 22.5:Video mit Steuer-elementen in der

Webseite.

Wie der generierte HTML-Code zeigt, integriert das Programm nicht nur die Film-datei in die Webseite, sondern insbesondere auch den Player, der für die Wiedergabebenötigt wird.

<body bgcolor="#ffffff"><p><object id="MediaPlayer" classid="clsid:6BF52A52-394A-11D3-B153-00C04F79FAA6" type="application/x-oleobject" standby="Loading Microsoft Windows Media Player components..." height="389" width="532" name="Ruegen"><param name="windowlessvideo" value="true"><param name="enabled" value="true"><param name="enablecontextmenu" value="true"><param name="url" value="ruegen.WMV"><param name="autostart" value="false"><param name="uimode" value="full"></object></p></body>

Dabei werden die Einstellungen für die Arbeitsweise des Players über das <param>-Tag festgehalten.

GoLive CS stellt ähnliche Objekte für die anderen Videoformate zur Verfügung. FürQuickTime-Filme ist sogar eine umfangreiche Entwicklungsumgebung integriert.

Statt einen einfachen Download einer Videodatei anzubieten, können Sie die Dateiauch in einem Streaming-Format zur Verfügung stellen, wie es in Kapitel 16.9 be-reits beschrieben wurde. Dann kann der Besucher schon etwas von dem Film sehen,während dieser noch geladen wird.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 787

23 Pocket- und Multimedia-PC im Verbund

Was Laptop und Notebook lange Zeit waren, sind mittlerweile die Taschen- oderPocket-PCs. Dabei handelt es sich um kleine, kompakte Geräte im Westentaschen-format, die Sie ohne Aufwand mitnehmen können, wenn Sie unterwegs sind. Sie er-lauben beispielsweise das Verwalten von Adressen und Terminen sowie die Eingabevon Notizen. Auch elektronische Bücher, Internetinhalte oder E-Mails können Sieauf einen Pocket-PC überspielen und unterwegs verarbeiten. Sie können Textdoku-mente verfassen, Kalkulationen entwerfen oder E-Mails beantworten. Wahlweiseverbinden Sie den Pocket-PC mit einem eigenen Modem, um Zugang zum Internetzu erhalten, oder Sie überspielen die Daten zurück auf den Heim-PC, um darüberdie Daten weiterzuverarbeiten oder versenden zu lassen. Der Funktionsumfangeines Taschen-PCs ist abhängig vom verwendeten Modell, dem aufgespielten Be-triebssystem und der mitgelieferten Software.

Sofern Sie neben Ihrem PC einen Taschen- oder Pocket-PC (z.B. Palm) besitzen,können Sie darüber nicht nur MP3-Klangdateien, sondern auch Videofilme mit aufdie Reise nehmen. Sie nutzen den Taschen-PC also nicht nur als Notizblock undTerminverwaltung, sondern wahlweise auch als MP3-Player oder Wiedergabegerätfür Spielfilme. Wollen Sie Spielfilme oder Videofilme für die Mitnahme auf einenPocket-PC oder einen Palm überspielen, benötigen Sie gesonderte Spezialsoftware(z.B. DaViDeo for PocketPC oder Kinoma Producer for Palm). Die Übertragungder gerenderten Filme erfolgt nach der Filmaufbereitung im speicherschonendenFormat per ActiveSync oder HotSync. Videofilme werden dabei entsprechend demTaschen-PC an die Größe des vorhandenen Displays angeglichen und einhergehenddamit in der Qualität herabgesetzt.

Abbildung 23.1: Infrarotschnittstelle eines Pocket-PCs.

PC-Anbindung: Entsprechend anderer ex-terner Geräte können Taschen-PCs auf un-terschiedliche Art und Weise mit einemRechner verbunden werden. Die Kommuni-kation und damit der Datenaustausch zwi-schen den Geräten erfolgen über eine Kabel-oder eine Infrarotverbindung (IRDa). Die Infrarotschnittstelle hat den Nach-teil, dass auch der zu verbindende PC eine Infrarotschnittstelle besitzen muss.

Zwar besitzen die meisten Notebooks eine solche Schnittstelle, bei Desktop-PCs gehört sie aber nur bei neueren und hochwertiger ausgestatteten Rechnernzur Standardausstattung. Außerdem haben die Infrarotschnittstellen denNachteil, dass nur bei einer tatsächlichen »Sichtverbindung« ein fehlerfreierDatenaustausch möglich ist. Häufig werden Taschen-PCs auch über eine an dieUSB-Schnittstelle angeschlossene Docking-Station mit dem PC verbunden. DerAnschluss der Geräte selbst ist geräteabhängig und soll hier nicht weiter ver-tieft werden.

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Kapitel 23 Pocket- und Multimedia-PC im Verbund

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto788

Abbildung 23.2:Am einfachsten kanndie Verbindung zwi-

schen PC undPocket-PC über eineDocking Station her-

gestellt werden.

Datenaustausch und Kommunikation: Taschen-PCs nutzen spezielle Softwareund gesonderte Betriebssysteme, andere Speichermedien und Datenformate.Dies bedeutet, dass die Daten, die zwischen Heim-PC und Taschen-PC ausge-tauscht werden, zunächst in die entsprechenden Zielformate konvertiert wer-den müssen. Daten, die Sie vom Pocket-PC auf einen Heim-PC überspielen,müssen in ein Format umgewandelt werden, das Windows XP oder die darun-ter laufenden Anwendungen verstehen. Daten, die auf den Taschen-PC zurück-gespielt werden, müssen gleichermaßen in das Datenformat des Taschen-PCsund dessen Programme umgewandelt werden. Damit dies funktioniert, stelltder Taschen-PC gesonderte Software bereit, die Sie auf dem Desktop-PC unterWindows XP einrichten müssen, beispielsweise Microsoft Outlook und Micro-soft ActiveSync beim Windows Pocket PC und den Palm Desktop mitsamt derHotSync-Funktion bei Palm-Geräten. Die Anwendungen Outlook und PalmDesktop ermöglichen beispielsweise die wechselweise Bearbeitung von Termi-nen, Kontakten und Aufgaben. Die Übertragungsprogramme ActiveSync undHotSync sind hingegen für den Datenabgleich zwischen Desktop-PC und Ta-schen-PC verantwortlich. Über HotSync oder ActiveSync können beliebigeDaten an Taschen-PCs übergeben werden. Mithilfe der Programme des Pocket-PCs bzw. Palm werden MP3-Dateien wiedergegeben. Videofilme müssen aller-dings in jedem Fall zunächst an das eingeschränkte Display und dessen Größeangepasst werden. Spezielle Software für entsprechende Formatumwandlun-gen wird in den nachfolgenden Kapiteln gesondert beschrieben.

23.1 Pocket-PCDas Rendern für tragbare Pocket-PCs und Palm-Computer erfolgt in der Regel mitspeziellen Programmen, obgleich das Windows-Programm MovieMaker das Po-cket-PC-Format auch direkt als Exportformat unterstützt. Hier reicht es aus, nachAnwahl der Aufgabe Auf Computer speichern und nach Festlegung von Dateinameund Zielverzeichnis über die weiteren Optionen und Einstellungen ein Format mitder Bezeichnung Video für Pocket PC zu wählen. Die Filmdatei selbst kann dannspäter per ActiveSync auf den Pocket-PC übertragen werden.

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Pocket-PC Kapitel 23

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 789

Abbildung 23.3: Klein aber fein – der Pocket-PC.

Mit DaViDeo für PocketPC können Sie auch DVD-Inhalte für die Mitnahme aufeinem Pocket-PC rendern.

Abbildung 23.4: DaViDeo für PocketPC – Auf-bereitung von DVD-Inhalten für den Pocket-PC.

Das Besondere dabei ist, Sie können die Filmgröße an die Größe der verfügbarenSpeicherkarten des Pocket-PCs anpassen lassen. Allerdings darf die DVD selbstnicht kopiergeschützt sein, sonst erhalten Sie eine Fehlermeldung. Mit DVD-Recor-dern aus dem Fernsehen aufgezeichnete Filme können problemlos umgewandeltwerden. Befinden sich auf einer DVD mehrere Filme, müssen Sie den zu renderndenFilm aus den verfügbaren Titeln gesondert wählen. Nach Bedarf passen Sie den

Page 790: Audio - Video - Foto

Kapitel 23 Pocket- und Multimedia-PC im Verbund

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto790

Videocodec, die Größe, den Audiocodec an oder verbinden bei ausreichend Spei-cher des Zielmediums auch mehrere Teiltitel einer DVD miteinander. Mit STARTEN

beginnen Sie die Umwandlung.

Nähere Informationen zum Programm DaViDeo für PocketPC erhalten Sie imInternet auf der Seite http://www.gdata.de.

23.2 PalmMit dem Programm Kinoma Producer for Palm steht eine entsprechende Anwen-dung für die Umwandlung von Filmen in das Palm-Format zur Verfügung. NähereInformationen zu diesem Programm erhalten Sie im Internet auf der Seite http://www.kinoma.com. Hier erfolgt die Umwandlung über eine bestehende Filmdatei,wobei die Formate AVI, DV, MPEG1, MPEG4 und MOV (QuickTime) als Aus-gangsquellen unterstützt werden. Die Filmwahl erfolgt nach Anwahl der Schaltflä-che DURCHSUCHEN. Anschließend können Sie die Größe, das Ziel und einen Datei-namen festlegen sowie mit Konvertieren den Ausgangsfilm umwandeln.

Abbildung 23.5:Kinoma Producer for

Palm hilft bei derÜbernahme vonVideofilmen auf

den Palm.

Ein Videofilmprojekt kann also mithilfe der entsprechenden Programme sehr viel-seitig genutzt werden. Den unterschiedlichen Filmformaten ist es zu verdanken,dass Sie Filme sehr leicht zwischen unterschiedlichen Geräten und auch mit anderenProgrammen austauschen können.

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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 791

Buch-DVD

Dieses Buch wird mit einer DVD ausgeliefert, auf der eine Vielzahl an Testversionensowie Freeware- und Shareware-Programmen, Komponenten und auch Codecs ent-halten sind. Die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Verzeichnisse finden Sieauf der Buch-DVD.

Tabelle:Inhalte der Buch-DVD (Stand 11/2004). Aus aktuellen Gründen kann der tatsächliche Inhalt der Buch-DVD leicht von dieser Liste abweichen.

Verzeichnis Inhalt

Audio Diverse leistungsfähige Tools zur Klangaufzeichnung und -bearbeitung.

AudioConverter Alles, was Sie zum Konvertieren von Klangdateien benötigen, also sowohl Tools als auch Codecs.

Bildbearbeitung_Bilderverwaltung

Komplexere Programme zur Bildverwaltung und Bearbeitung.

Brennen Tools und Hilfsprogramme zum Analysieren sowie Brennen von CD/DVD-Medien. Neben der aktuellen Testversion von Nero finden Sie hier das vollwer-tige Freeware-Brenn-Tool CD Burner XP pro.

DVDTools Tools zum Bearbeiten von Videofilmdateien (z.B. Splitten).

Grafik Diverse Tools und Grafikprogramme zum Verwalten und Bearbeiten von Fotos.

MediaCenter Media Center-Aufsätze, die erweiterte Media Center-Funktionen über attraktive Benutzeroberflächen nachrüsten und sich dabei an kommerzielle Varianten wie der Windows XP Media Center Edition oder dem Pinnacle Media Center orien-tieren.

MP3Tools Hilfsprogramme zum Bearbeiten, Verwalten und Abspielen von MP3-Klang-dateien.

Player Diverse Player, mit deren Hilfe Klangdateien und Videofilme unterschiedlicher Formate abgespielt werden können.

RadioTools Hilfsprogramme zum Anhören und Aufzeichnen von Internet-Radio-Sendungen.

TrialsUlead Testversionen diverser Ulead-Grafik- und -Videoprogramme.

TVTools Tools und Hilfsprogramme für Online-TV per Internet sowie für Fernsehauf-zeichnungen mit dem PC.

Video Tools zur Videofilmbearbeitung und zum Filmschnitt.

VideoConverter Hilfsprogramme zum Konvertieren von Videofilmen in unterschiedliche Video-filmformate.

WMP Tools Hilfsprogramme und Erweiterungen für den Windows Media Player.

Page 792: Audio - Video - Foto
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( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 793

Glossar

AAC – MPEG-4 Advanced Audio Coding-Format von Apple, das das MP3-Formatin Zukunft ablösen soll. Der Datenstrom wird dabei in mehrere Teilströme zerlegt– einen Basisstrom, der bei langsamen Verbindungen trotzdem ausreicht, ein Stückwiederzugeben, und ergänzende Ströme, die bei schnellen Verbindungen hochwer-tigere Klangergebnisse ermöglichen. Außerdem ist in dieses Format das von Appleentwickelte Digital Rights Management integriert, das regelt, wie oft und auf wel-chen Medien online erworbene Stücke kopiert werden dürfen.

Clip – Serie von Einzelbildern, die eine Einheit bilden. Auch als Einstellung bezeich-net.

CMYK – Farbsystem der Druckindustrie, das die Grundfarben Cyan, Magenta,Gelb (Yellow) und Schwarz (Black) in subtraktiver Weise verwendet.

Codec – Kunstwort aus Compression/Decompression; wird zur Bezeichnung der fürdie Kompression von Audio- oder Videodaten verwendeten Kompressionsverfah-ren benutzt.

Digitalisierung – Umwandlung analoger Daten in digitale Daten

Farbmanagementsystem – Software zur Steuerung der Farbwiedergabe bei einemBildschirm, Drucker oder Scanner, die Farbverfälschungen reduzieren kann.

Farbtemperatur – Maß für die Farbe des Lichts, gemessen in Kelvin. Betrifft z.B. dieEinstellung des Bildschirms.

Firewire – Schnittstelle, die auch als IEEE1394-Schnittstelle bezeichnet wird undbesonders schnelle Datenübertragungen für Multimedia erlaubt – bis zu 500 Mbps.

Digitalkamera – Eine Kamera, bei der das Bild nicht auf einen Film belichtet wird,sondern bei der die Bilddaten direkt in digitaler Form auf einem Datenträger gespei-chert werden.

Dithering – Verfahren, um bei der Verwendung nur weniger Farben Zwischentönedurch Punktmuster zu simulieren.

DivX – Besonders effektives Kompressionsverfahren für Videodaten, das auf demMPEG-4-Standard basiert.

dpi – Dots per Inch, Maß für die Auflösung. Monitore verwenden üblicherweise 72oder 96 dpi, Drucker arbeiten mit Werten von 300, 600, 360 oder 1440 dpi, Film-belichter mit 2400 oder 2540 dpi.

DVD – Digital Versatile Disc – Standard für eine dichtere Datenspeicherung aufeiner CD, die die bisherige CD-Kapazität vervielfacht.

Page 794: Audio - Video - Foto

Glossar

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto794

EXIF – Exchangeable image file format for digital still cameras – Standard fürMetainformationen zu digitalen Fotos, von der JEITA, der Japan Electronics andInformation Technology Industries Association.

Farbtiefe – Umfang der möglichen Tonwerte bei einem Bild oder Gerät. Im RGB-Farbraum ist die Farbtiefe gleichbedeutend mit der Anzahl der Bits, die zum Spei-chern der Grundfarbenanteile benötigt werden. 8 Bit erlauben z.B. bei jeder Grund-farbe 256 Abstufungen, so dass insgesamt 16,7 Millionen Farben unterschiedenwerden können. Das entspricht 24 Bit bei einem RGB-Bild.

Farbkanal – Speicher für die Farbinformation zu einer Grundfarbe. Für ein RGB-Bild werden also drei Farbkanäle verwendet.

Farbraum – Das Farbenspektrum, das ein bestimmtes Farbsystem wie RGB, CMYKetc. zur Verfügung stellt.

Farbstich – Abweichung der Farbwiedergabe von der Farbe des aufgenommenenObjekts.

Firewire – Siehe IEEE 1394

Frame – Das einzelne Bild in einer Videosequenz.

FPS – Frames per second, Bildrate bei Videos, 25 FPS heißt z.B., dass pro Sekunde25 Einzelbilder verwendet werden, was dem PAL-Standard entspricht, den dasFernsehen in Deutschland verwendet

Gamma – Der Gammawert bestimmt die mittlere Helligkeit in einem Bild. Eine Er-höhung des Gammawerts hellt das Bild in den Mitteltönen auf, eine Verminderungdunkelt dagegen die Mitteltöne ab. Bildverarbeitungsprogramme bieten entspre-chende Dialoge an. Der Gammawert wird definiert als Abweichung der Farb-darstellung von einem idealen Monitor, dem der Wert 1 zugeordnet ist. Windowsbenutzt normalerweise den Wert 2.20, ein Mac dagegen den Wert 1.8, weshalb dieFarben eines bestimmten Bilds auf dem Mac immer etwas heller erscheinen.

GIF – Graphics Interchange Format – von CompuServe entwickeltes Grafikformatfür Bilder im Web, das ein verlustfreies Kompressionsverfahren verwendet undauch für Animationen verwendet werden kann. Allerdings können nur 256 Farbenverwendet werden.

Graustufen – Farbmodus, mit dem bis zu 256 Graustufen dargestellt werden kön-nen.

Grundfarben – Die Farben, durch deren Mischung alle anderen Farben erzeugt wer-den. Beim RGB-System, das für die Bildschirmdarstellung benutzt wird, sind es dieFarben Rot, Grün und Blau.

Histogramm – Diagramm, das die Helligkeitsverteilung in einem Bild statistischauswertet. Die Säulen zeigen für die gesamte Tonwertskala an, wie viele Pixel miteinem bestimmten Tonwert vorkommen.

IEEE 1394 – Bus mit Übertragungsraten von bis zu 400 Mbit/s.

JPEG – Bilddatenformat und Komprimierungsmethode, von der Joint PhotographicExperts Group entwickelt.

Page 795: Audio - Video - Foto

Glossar

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 795

Kalibrierung – Farbabstimmung eines Geräts, die gewährleisten soll, dass Farbenunabhängig vom Ausgabegerät möglichst unverfälscht wiedergegeben werden.

Komprimierung – Kompressionsverfahren, um Bild-, Audio- oder Videodaten mitgeringerem Speicherbedarf zu speichern.

MP3 – MPEG Layer 3 ist ein spezielles Komprimierungsverfahren und Dateiformatfür Audiodateien, die über das Internet verbreitet werden.

MPEG – Motion Pictures Experts Group-Format, das eine sehr starke Komprimie-rung von Audio- und Videodaten ohne erkennbare Qualitätsverluste erlaubt.MPEG-1 ist das Standardformat für Video- und Audiokomprimierung, das auch fürVCDs zum Einsatz kommt (352x288 Pixel bei 25 FPS). MPEG-2 ist eine Erweite-rung, die für DVDs verwendet wird (720x576 Pixel bei 25 FPS).

PAL – Europäischer Videostandard mit 25 FPS im Unterschied zum US-StandardNTSC, der mit 30 FPS arbeitet.

PictBridge – Von der CIPA (Camera and Imaging Products Association) entwickel-ter Standard für den direkten Ausdruck von digitalen Fotos auf Druckern, die denStandard unterstützen. Kamera und Drucker werden dazu über ein USB-Kabel ver-bunden. Die Druckbefehle können dann über die Kamera abgegeben werden.

Pixel – Kunstwort aus »picture element«, das den einzelnen Punkt in einem digita-len Bild bezeichnet. Je mehr Pixel in einem Bild vorkommen können, umso detail-reicher ist die Darstellung.

PNG – Portable Networks Graphics – für das Web entwickeltes Bildformat, daseine Farbtiefe von 24 Bit zulässt und eine verlustfreie Kompression verwendet.

Rauschen – Technisch bedingte geringfügige Veränderungen der Farbe und Hellig-keit von Bildpunkten, die bei der digitalen Bildaufnahme vorkommen können.

RAW – Dateiformat für Bilder, in dem die »Rohdaten« einer bestimmten Kamerazur Verfügung gestellt werden.

RGB – Farbsystem aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Durch additiveMischung werden alle anderen Farben des RGB-Farbraums erzeugt.

Scanner – Gerät zum optischen Abtasten einer Vorlage.

TIFF – Engl. Tag Image File Format, eines der Standardformate für Bilder.

Tonwert – Helligkeitswert eines Bildpunkts.

Tonwertkorrektur – Ändern der Helligkeit und des Kontrasts. Wird häufig verwen-det, um Farbstiche zu kompensieren.

TWAIN – Technology Without An Interesting Name ist die selbstironische Bezeich-nung einer Standardprogrammschnittstelle für bilderzeugende Geräte wie Scannerund digitale Kameras. Bildverarbeitungsprogramme können über diese Schnittstelledirekt auf die Geräte zugreifen, um Bilder zu importieren.

VCD – Video-CD-Format zur Speicherung von Videodaten, das sich an den CD-Standard anlehnt, inzwischen durch das DVD-Format veraltet.

Page 796: Audio - Video - Foto

Glossar

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto796

WAV – Wave Form Audio – Dateiformat für Audiodaten, das in unkomprimiertenund komprimierten Varianten verwendet wird.

WIA – Windows Image Acquisition – Programmschnittstelle für den Import vondigitalen Bildern von Geräten wie Scannern und digitalen Kameras. WIA stellt An-wendungen, die eine TWAIN-Schnittstelle erwarten, eine kompatible Schicht zurVerfügung.

WMA – Windows Media Audio – von Microsoft als Alternative zu MP3 entwickel-tes Audioformat mit hoher Komprimierung.

WMV – Windows Media Video – Microsoft-Format für die Videowiedergabe imInternet.

Weißpunkt – Der Tonwert in einem Bild, der reinem Weiß entsprechen soll.

Weißabgleich – Methode zur Verhinderung von Farbstichen bei Aufnahmen mitdigitalen Kameras. Bei einer automatischen Korrektur misst die Kamera die Farb-temperatur des vorherrschenden Lichts und korrigiert die Farben entsprechend.

Page 797: Audio - Video - Foto

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 797

Stichwortverzeichnis

*.cda 223*.mp3 224*.wav 223*.wma 22511° Media Portal 2113,5 mm Klinkenstecker 355.1-Boxensystem 35

AAAC 793Abtastrate 149Abzüge online bestellen 609AccurateRip 262

dBpowerAMP 262Erstkonfiguration 263Funktion 262Funktionstest 264Key Discs 263Laufwerkwahl 264Resultate übermitteln 268

ACID XPressAusblenden (Sequenz) 349Auto Preview 344Balance (Titel) 347Einblenden (Sequenz) 349Erase Tool 348Explorer 344Geschwindigkeit (Sequenz) 349Gitternetz 347Installation 343Klangdatei exportieren 350Klangdatei übernehmen 345Klangdateien splitten 347Klangdateiwahl 344Lautstärkeregelung (Sequenz) 348Lautstärkeregelung (Titel) 347Loops 351Paint Tool 348Player 350Projekt speichern 350Projektanlage 343Sequenz kopieren 349Sequenzbereiche löschen 348Sequenzen einfügen 349Stummschaltung (Tonspur) 347Time Selection Tool 350Titelplatzierung 345Titelsequenzen festlegen 348zoomen 346

ACID XPress 4.0 341ActiveSync 107, 376

Synchronisationsordner 377Adapterstecker 39Adobe Photoshop Elements 497ADPCM 149Adpterstecker 172AGP 60Akustische Signale und Multimedia 133ALCRecord 284Analog 217Analog-Digital-Wandlung 219Anmerkungen 552Anschluss

AGP 60Cinch 58, 59, 101DV 100DVI-I 59Firewire 99IEEE 1394 99iLink 99nachrüsten 103nachrüsten (analog) 103, 106nachrüsten (digital) 106PCI 51Pinnacle Dazzle 103Pinnacle MovieBox deLuxe 106SVGA 58SVideo 58, 101USB-Schnittstellenerweiterung 101

AnzeigeBildschirmauflösung 62Designs 61Eigenschaften 61Einstellungen übernehmen 64erweiterte Grafikkarteneinstellungen 65Farbeinstellung 63Farbverwaltung 64Mehrmonitorbetrieb 63Monitor 64

Arbeitsspeicher 23ASPI-Treiber 255Audio Streaming 226Audio-Adapterkabel 37Audio-CD 241, 379

AAD 220ADD 220Aufnahmekennzeichnung 220brennen 386

Page 798: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto798

CD-Qualität 386CD-Textformat 386DDD 220Digitally Remastered 220Klangdateiformate 379kopieren (MP3-Format) 260kopieren (WMA-Format) 251Kopierschutz 220rippen 241Sicherungskopie 380Standardformat 386Track At Once 386versteckte Programme 247zusammenstellen 386

Audio-DVDbrennen 379

AudioGrabber 253ASPI-Konfiguration 255CD-ROM-Zugriffsart 255Geschwindigkeitsprobleme 261Klangdigitalisierung 260Klangqualität (Grabben) 256Konfiguration 254Kopieren (MP3-Format) 260Normalisierung 257Reststille 254Titelinformationen (Internet) 257Titelinformationen (manuell) 259Titelinformationen (veröffentlichen) 259Zielformat 256Zielpfad 254

Audiokonfiguration 41Audiorecorder 144, 283

Aufnahmelänge erweitern 283Auflösung 454, 501, 603Aufnahmedetails 556Aufnahmequelle 280

Eingangspegel 283Ausrichtung 604Autoplay 584AVI 460AVI-Format 622

BBikubisch 503Bildbearbeitung 499

Effektfilter 520Bildbearbeitungsgeräte 470Bildbearbeitungsprogramme 497Bildbelichtung 506Bilddateien

auf CD kopieren 581auf CD-RW schreiben 584mit Windows Messenger versenden 564Versand per E-Mail 562

Bilderbenennen 500in Webseiten 569konvertieren 539Metadaten 560sichern 559

suchen 559transformieren 524übertragen 475

Bilderalbum 584Bilderrahmen

digitale 575Bilderwebseiten generieren 572Bildformat 454, 489, 603Bildgröße 454, 501Bild-in-Bild-Effekt 667

Aktivierung 668Beschnitt 668Einstellungen 669Skalierung 668VideoStudio 664Vorschau 669

Bildmontage 528Bildordner 545, 608

anlegen 546Ansicht Details 556Filmstreifen 548gruppieren 555im Web veröffentlichen 565Miniaturansicht 548Vorschau 550

Bildschirmauflösung 56, 62, 444, 445Bildschirmhintergrund 561Bildschirmschoner 576Bildverwaltung 545Bildwiedergabe 467Bilinear 503BIOS 46

AGP-Unterstützung 60American Megatrends 47Award 47CMOS-Setup 46Festplatte 89Internetinformationen 47Phoenix 47Standardwerte 50

Bluescreen-Effekt 664, 670Chroma-Key-Farbfestlegung 670Einstellungen 671erweiterte Einstellungen 672Key umkehren 672Pinnacle Studio Plus 670Szenenwahl 670Vorschau 671

BMP 489BPM-Wert 316Brenner-Laufwerke 23

CCCD 451CD

bedrucken 96CD brennen

Audio-CD 379CD-R-Laufwerk 379CD-RW-Laufwerk 379MP3-Album 393

Page 799: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 799

Musikalbum 401Nero 391Windows Media Player 386WinOnCD 388

CD-Brenner 93CD-Cover

erstellen 775im Internet 776Nero Cover Editor 775

CDDB 240CD-Laufwerke 93CD-Medien 94CD-Text 238, 392CGMS 233Chroma-Key-Effekt 664, 670Cinch-Anschlüsse 279Cinch-Buchsen 172Cinch-Stecker 279Clip 793Clony XXL 230CMOS-Datenspeicher 47CMOS-Setup 46

aufrufen 48Bedienung 49BIOS-Standardwerte 50Einstellungen übernehmen 50Onboard-Komponenten deaktivieren 48

CMYK 449, 793CMYK-Farbraum 448Codec 133, 134, 617, 635, 793

Analyse 621Audio 621Filmformate 622Video 621VideoInspector 622

COM 467Compact-CD 152CompactFlash 462, 475Composite 104Composite (Anschlüsse) 630Computerverwaltung 89Copyright 495Cover drucken 95Creative Commons License 495CSS 233

DDateiinfo 557Datenträgerverwaltung 89DAT-Format 592dBPowerAMP

Audio-CD-Input 262Audio-CD-Ripper 265Klangqualität 267Kopieren (Rippen) 268Kopieroptionen 266Rippen 262Titelinformationen 265Titelwahl 268Zielformat 267

dBPowerAMP Music Converter 360Codecs 361Dateiwahl 362Formateinstellungen 363Klangdateien wählen 362Konvertiereinstellungen 363Konvertierung 363, 365MP3 361MP3Pro 361MP4 361RealAudio 361WMA 361Zielformat 363Zielordner 364

De-Interlacing 179DFX 436Diashow 575Digital 217Digital-Analog-Digital-Wandlung 219Digitale Kamera 451

Anschlusseinstellungen 475Aufnahme 465Bilder übertragen 476Firmware 473Kameraeinstellungen 473Treiberinstallation 468

Digitale Videokamera 153installieren 154

Digitalisieren 217analog 627Cinch 627Datentransfer 628digital 627DVB-T 628Firewire 627Pinnacle Studio 629WebCam 634

Digitalisierung 793analog (Video) 634analoger Klänge 275per TV-karte 634

Digitalkamera 793Direct 24/96 27Direct3D 139DirectDraw 139DirectMusic 139DirectPlay 140DirectShow 140DirectSound 139DirectX 138

Treiberversion prüfen 140Dithering 793DivX 617, 635, 793

Installation 635DivX-Datei

zu DVD umwandeln 769DivX-Format 622DivX-Medien erstellen 748dMC Audio CD Input 265Dolby Digital 5.1 25Dolby Digital x.x 29

Page 800: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto800

Dolby Surround 28Dolby Surround Pro Logic 28Dolby Surround Pro Logic II 29DPCM 27dpi 603, 793DPOF 607DRM 245Druckeinstellungen 603Drucker 95

CD/DVD-Drucker 96Fotodrucker 95Tintenstrahldrucker 95

DTS 25, 31Soundanwahl (DVD) 32

DTS Extended Surround Discrete 6.1 33DTS Extended Surround Matrix 6.1 33DV-AVI 728DVB-T 57, 67, 628DVD 152, 793, 794

abspielen 779, 780analog einspielen 634bedrucken 96erstellen 773kopieren 748Kopierschutz 749MovieJack 749Musikalbum 401PAL 31Power DVD 780rippen 749, 765Sicherungskopie anlegen 749Urheberrrecht 749Windows Media Player 780WinDVD 780

DVD brennenAudio DVD 379Musikalbum 401

DVD-10 716DVD-14 716DVD-18 716DVD-5 716DVD-9 716DVD-Brenner 93

Double Layer 94Multiformat 94

DVD-Kopierschutz 233CGMS 233CSS 233Macrovision 233

DVD-Laufwerke 93DVD-Medien 94DVD-Menüs 697

animiert 701standard 698VideoStudio 700

DVD-Player 591DVD-Sicherungen

auf S-VCDs 748auf VCDs 748

DVDx 765AVI 767

Codecs 767Digitalisiereinstellungen 767DivX 767DVD-Initialisierung 766Filmdatei 767Leseeinstellungen 766MPEG1 767MPEG2 767rippen 768Sequenzwahl 766

DVI-I-Anschluss 59DVR Ripper 642DVR-MS

DVR Ripper 642konvertieren (MPEG2) 642konvertieren (WMV) 642schneiden 673

DV-Typ1 6322 632

DXDIAG 141, 143Dxdiag.exe 140

EEbenen 525Echtzeituhrbaustein 47Effekte

Grundregeln 658Trickeffekte 658Übergangseffekte 658

Effektfilter 661Pinnacle Studio 662VideoStudio 663

Eigene Bilder 477, 545Encoding 624EOVideo

Ausgabeeinstellungen 639Filmvorschau 638Filmwahl 638Konvertierung 639Konvertierungsformat 638

Equalizer 332GoldWave 328WinOnCD 6 321

EXIF 461, 556

FFarbabweichung 446Farben tauschen 531Farbkanal 447, 509, 794Farbkorrektur 511Farbmanagementsystem 448, 793Farbprofil 449Farbqualität 63, 444Farbraum 794Farbstich 794Farbstichkorrektur 513Farbtemperatur 448, 793Farbtiefe 794Farbverwaltung 449, 472Festplatte 23

Page 801: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 801

Dateisystem 90, 91Datenspeicherung 82Datenträgerverwaltung 89EIDE 83EIDE-Anschluss 85EIDE-Flachbandkabel 85EIDE-Schnittstellenkabel 85einbauen 83, 87Einbaurahmen 86erweiterte Partition 92extern 82Firewire 82formatieren 91intern 83IOMega HDD 250 82Jumper 86komprimieren 91Laufwerkbuchstabe 91logische Laufwerke 92Master 85Netzanschluss 84neue Partition 90partitionieren 89Partitionsgröße 90primäre Partition 90Schrauben 86Slave 85Systemanalyse 84USB 82Vorplanung 84Y-Weiche 84

Festplatteneinbau 87, 89EIDE-Anschlusskabel 88Netzkabel 88

File Sharing 234Morpheus 234

Filmschnitt 648Filter 515Firewire 467, 793Flash 641FlaskMpeg 769Foto Designer Pro Plus 497Fotoalbum 592Fotodruck 601Fotoordner 545Fotopapier 601, 603FPS 794Frame 728, 794FreeDB 240, 258Freeware 284

DivX-Samples 235Loops 236MIDI 236Movie Trailer 236MP3s 237Prelinger Archiv 235QuickTime-Trailer 236Sounds 236Videofilmarchiv 235, 236, 237

Freistellen 504Funkübertragung 109

GGamma 447, 794Gammakorrektur 506Gemeinsame Bilder 545Gerät

Treiber prüfen 52Geräte-Manager 52

beenden 53Betriebsbereitschaft 53Konfliktbehebung 54Ressourcen 52Ressourcenprobleme 53Status 53Treiberprobleme 53TV-Karte (analog) 69TV-Karte (digital) 76

Gerätetreiber 55aktualisieren 55deinstallieren 55Details 55restaurieren 56

GIF 459, 794GoldWave 322

beenden 329Dateibearbeitung parallel 324Device Controls 325Dopplereffekte 327Echo 327Equalizer 328Fensterverwaltung 325Geschwindigkeit 326Geschwindigkeitsänderungen 326Klangaufzeichnung 325Klangdatei abspielen 324, 325Klangdatei aufzeichnen 324Klangdatei bearbeiten 324Klangdatei laden 323Klangdatei sichern 329Klangdatei umkehren 327Klangumkehrung 327markieren 324Player 325Rauschunterdrückung 328starten 323Temporärverzeichnis 324Time Warp 326Zoom (Frequenzband) 324zoomen 324

Grabben 241Grafikkarte 56, 444

AGP 60, 61Anzeigeeigenschaften 61DVI-I-Anschluss 59erweiterte Einstellungen 65Hardwarebeschleunigung 65konfigurieren 61PCI 61Probleme 66Schnittstellen 58Speicher 58Systemneustart 66

Page 802: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto802

tauschen 57, 58VGA-Modus 66

Graubalance 447, 506Graustufen 794Greenscreen-Effekt 664, 670Grundfarben 794

HHAL 138Hardware 19Hardwarebeschleunigung

Grafikkarte 65Hardwarefehler

Betriebsbereitschaft 53Gerätestatus 53Konfliktbehebung 54Systemressourcen 52

HD-DVD 25HEL 138High Fidelity 27HighColor 63HighMAT-CDs 720Hintergrundbild 561Histogramm 794Hollywood FX pro 661HotSync 107HyperSnap 492

IICM 448, 449IEEE 1394 99, 794IEEE-1394 722IEEE-1394-Schnittstelle 154iLink 99Image Color Matching 448Interlacing 178InternetRadio

Phonostar Radio 300Internetradio 294Interrupts 47IPTC 461IrfanView 497, 578, 585ISO-Äquivalenzwerte

Aufnahme 465

JJPEG 454, 455, 459, 477, 556, 794JPEG 2000 456JPG 489

KKalibrierung 446, 795Kameratypen 452Klang 24Klangbearbeitung

Echo 327Effekte 292, 321Equalizer 321, 328Frequenzanalyse 319Frequenzen 321Geschwindigkeit 326

Hit-Mix 343Lautstärke ausblenden 319Lautstärke einblenden 319Loop 341Nero Wave-Editor 291Parallelbearbeitung 324Rauschunterdrückung 320, 328Remix 341, 351Stille entfernen 318Störgeräusche entfernen 320, 328Umkehrung 327

Klangdatei 222AAC-Format 227abspielen 404abspielen (DJ) 368abspielen (MixVibes FREE) 368abspielen (Party Player) 370abspielen (Party-Modus) 368AIFF-Format 227Audio-CD 379Audio-DVD 379aus Videofilmen filtern 367Echo 331Hall 331Hit-Mix 331Klangeffekte 331komprimiert 222konvertieren 359Lautstärkeanpassung 308MIDI-Format 226mobiles Gerät 374MP3-Format 224MP3Pro-Format 224, 293MPEG-I, Layer 1/2/3 224nachbearbeiten 331normalisieren 308Ogg Vorbis-Format 227optimieren 307Packaged WMA 225portable Devices 374RA-Format 226RealAudio-Format 226Remix 331RM-Format 226TwinVQ-Format 228Urheberrecht 228verwalten 368WAV-Format 223WMA-Format 225

Klangdateien (Freeware) 235Klangdateiformate 222, 359Klangdateikonvertierung 360Klangdigitalisierung 217

ALCRecord 284analog 217Aufnahmequelle aktivieren 280digital 218externe Geräte anschließen 278Internetradio 294komprimierte Dateiformate 288Nero Wave-Editor 291

Page 803: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 803

QuickRecord 2 286Rauschunterdrückung 292Satellit 302Schallplatte 275Soundkarte 275Stereoanlage 275Streaming Media 294TV-Karte 302TV-Karte (Air2Mp3) 302TV-Karte (Nexus S) 303WAV-Format 284WinOnCD 6 288

Klangrecorder 283Klinkenstecker 275Kompression 455Komprimierung 150, 795Komprimierungsverfahren 455Kontaktbogen 606Kontrast 506Konvertierung

MIDI zu WAV 365Sonderformate 365Video to Audio Converter 367WAVMaker III 365

Kopie auf tragbares Gerät 435Kopierschutz

CD-Datenbank 232Datenträger prüfen 229, 230DVDs 233eigene CDs 233Kennzeichnung 229Privatkopien 230Sicherungskopien 230UnCD-Datenbank 232

Kopierstempel 514

LLameDLL 253Laufwerke

logische (Anzahl) 93Lautsprecher

testen 43Lautsprecherkonfiguration 40

Boxensystem 40Lautstärke 40nVidia nForce 43Raumklang 40, 41Sounds und Audiogeräte 40

Lautstärke 136Soundkarte 40

Lautstärkeregelung 45, 280Aufnahmequelle 281Taskleiste 281

Layout 603Lizenzverwaltung 440Loop 341, 351LPCM 27

MMacromedia Flash 641Macrovision 233

Mastern 706, 715Pinnacle Studio 716Programme 707S-VCD 715VCD 715Video-DVD 716VideoStudio 716

MCEAlternativen 208

MCI 132Media Center

Alternativen 208Media Center -Fernbedienung

Funktionstasten 167Navigationsstasten 166

Media Center-FernbedienungEingabetasten 167Steuerungstasten 166

Media PlayerAudio-CDs kopieren 421Datenschutz 418Designmodus 413einrichten 413erweiterte Wiedergabe 419Internetradio 423Medienbibliothek 425Mediendaten anzeigen 421Mediendaten bearbeiten 428MIME-Zuordnung 417Optionen 414Plug-Ins 436Sicherheit 419Skins 438Tag-Editor 428Verbindungsqualität 415Version 10 151Videoeinstellungen 745Visualisierung 411Wiedergabe 152Wiedergabeliste 421, 431

Medienformate 731, 747Mediensteuerungsgeräte 132Mehrmonitorbetrieb 63Memory-Stick 463Metadaten 460Microdrive 464Microsoft Office Picture Manager 497MIDI 226MIDI-Dateien

konvertieren 365MiniDVD

erstellen 773Mitteltöne 509Mixer

Soundkarte 280Windows XP 282

MixVibes FREE 368Monitor 56

Bildjustierung 66Mono 27Monoblock LNB 78

Page 804: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto804

MotherboardAGP 61PCI 61

MOV 460Movie Maker 153

Aufnahmequalität 728aufnehmen 727AutoFilm 741Bildquellen 722Clips importieren 731Clip-Sammlung 723Clip-Trennung 732einrichten 725Film erstellen 742Filmversand per E-Mail 783Fun Packs 744Nachvertonen 738Sammlungsdatei 726Schnittverfahren 731Titel und Abspann 739Version 2 721Videoeffekte 736Videoübergänge 734

Movie Trailer 235Movie-Fonts 687MovieJack 748

Ausgangsmaterial wählen 750Brennen (überwachen) 752Rippen (überwachen) 752Vorschau (Preview) 750

MovieMakerHighMAT-CDs 720weiche Überblendungen 660

MP3 421, 795MP3-Album 393

Album hinzufügen 397Album löschen 397Album umpositionieren 397Albumeigenschaften 394Albumvorschau 395anlegen 393Bildeigenschaften 396Bildzuweisung Klangdatei 395brennen 398Browser-Ansicht 398Hauptmenüeigenschaften 397Hauptmenüvorschau 398Klangdateien übernehmen 394Menüvorschau 395Titel verschieben 397Titelbearbeitung 395Titelvorschau 396

MP4-Format 271MPEG 28, 795MPEG Layer-3 150MPEG-2-Dekompressor 152MPEG-PS-Format 624MPEG-TS-Format 624MSN

Community 565Fotoalben 567

mswmm 724Multi-LNB 78Multimedia

Treiber 130Multimedia als PC

Stereoanlage 22Multimedia-Geräte 132Multimedia-PC

als digitales Tonstudio 22als Videorecorder 23als Videoschnittgerät 23Arbeitsspeicher 23Brenner-Laufwerke 23DVD-Player-Ersatz 23externe Schnittstellen 21Festplatten 23Festplattengrößen 82Funkübertragung 109Grafikkarte 23Grundausstattung 19, 22Hardware 19Hardwarekomponenten 19Lautsprecherboxen 34Medienverwaltung 21Netzwerkkarte 21Prozessor 23Schnittstellen 23Software 24TV-Karte 23Videos einspielen 20WLAN 21, 109

Musik kopieren 436Musikalbum

abspielen 404Albendefinition 402Bildgröße 403DVD 401Klangdateizuweisung 402Projektanlage 402Projekteinstellungen 403VCD 401, 402VCD-Player 404Videostandard 403

MusiktitelUrheberrecht 228

MyHTPCMedia Center 209Modulerweiterung 210Oberflächenanpassung 209

NNagravision 75Nero

Audio-CD 391Audio-CD rippen 269CD-Text 392Digital Audio 271DVD brennen 774DVDs importieren 760Menüdefinition 758Menüeigenschaften 758

Page 805: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 805

Menüstruktur testen 759MP4 271StartSmart 309S-VCD brennen 757, 760VCD brennen 757, 760Videofilme zusammenstellen 757

Nero Cover Editor 775Nero Express 400Nero Recode 770

Brennen 772DVD-Elemente aktivieren 772DVD-Elemente deaktivieren 772DVD-Import 771Encodierung 772Kopiereinstellungen 771Kopierschutz 771Rekodierung 772starten 770

Nero ReloadedAudio-CDs zusammenstellen 391, 757Brennen 382CD-Textinformationen 392Füllstandsanzeigen 400Image 381Kopiereinstellungen 381Kopieren 383Kopieroptionen 382Leseoptionen 382MP3-CD 399MP3-CDs/DVDs 399MP3-DVD 399MP4 399MP4-CDs/DVDs 399Nero Digital Audio-CD 399Nero Digital Audio-DVD 399Nero Express 400Programmstart 380WMA DVD 399WMA-CD 399WMA-CDs/DVDs 399Zielmedium (Audio) 399

Nero SoundTrax 352Audiodateien exportieren 357Balance (Wiedergabe) 354beenden 358CD-Tracks sichern 357Klangdateien abspielen 353Klangdateien ordnen 353Klangdateien überblenden 353Klangdateien wählen 353Kreuzüberblendungen 354Lautstärke (Wiedergabe) 354Lautstärkekurven 357Projekt sichern 357Schnelligkeiten 355Schwenkkurven 357starten 353Tempi angleichen 355Tonspuren 355Tonspuren deaktivieren 355Tonspuren einfügen 355

Tonspuren löschen 355Track-Balance 356Track-Lautstärke 356Tracks 355Tracks benennen 356Übergangseffekte 354zoomen 354

Nero Wave Editor 291, 308Abtastformat 291Aufnahme 292Aufnahme sichern 292ausblenden 312Band-Extrapolation 313Bereichsmarkierung 309BPM-Wert 316Chorus 337DC-Fehlerkorrekturen 315DeClicker 314DeCrackle 314DeEsser 336Dynamik 334Effekte entfernen 310einblenden 311Equalizer 332Filter-Toolbox 315Flanger 337Karaoke-Filter 335Klangdatei speichern 312Klickgeräusche entfernen 314Lautstärke ändern 309Modulation 339MP3Pro-Format 293Multi-Tap-Delay 339Noise Gate 336normalisieren 311parallele Klangdateibearbeitung 323Phaser-Effekt 338Pitch-Tuning 339Rauschanalyse 313Rauschkurve 313Rauschunterdrückung 313Re-Analog 340Soundefffekte 337starten 309Stereoprozessor 334Stimmenmodifikation 338Störgeräusche filtern 312Stumm 310Transponieren 335Verzerrung 340Verzögerung 337Voreinstellungen entfernen 311Voreinstellungen hinzufügen 311Wah-Wah-Effekt 337Zeitkorrekturen 315Zoom 309

NetzwerkClient 109Datenübertragungsraten 110Multimedia-Datenaustausch 109Peer-To-Peer 109

Page 806: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto806

Pinnacle Show Center 111Server 109

nVidia nForceAusgänge 44Dolby Digital 43Dolby Surround 43Eingänge 44Equalizer 44Pegelanzeige 44Raumklang 43

OOnboard-Komponente

deaktivieren 46Ordneraufgaben 562Overlay-Titel 691

PPaint Shop Pro 497PAL 795PAL-DVD 31Palm 107, 787Panoramabilder 534Party Player 370Pay-TV 57, 72

CI-Modul 74, 75Common Interface 75Smartcard 74, 75

PCAudioeingänge 634Endgeräte anschließen 279Frontpanel 277TV-Karte 634Videoeingänge 634

PC-Frontpanel 276PCI-Steckplatz 51PCM 27, 145PC-Soundkartenausgänge 278PDA 152Phonostar Radio

Aufnahmequelle 301Grundkonfiguration 301Radiosender abspielen 301Radiosender aufzeichnen 301Zielverzeichnis 301

Photoshop 497Photoshop Album 586Picasa 484, 589Picture It! 497Pinnacle Dazzle 103

MAGIX Video deLuxe 2005 plus 105MovieMaker 2 104Pinnacle Studio 9 104Ulead Video Studio 8 104

Pinnacle Media Center 155Album 205allgemeine Einstellungen 185Audio-CD 190Aufnahme programmieren 197Aufnahmen anzeigen 198automatischer Start 175

Bedienung 194Betriebssystem 156Bildanzeige 207Bildverwaltung 206Dateien 189Diashows 206digitaler Fotoapparat 190Durchsuchen 202DVD-Brenner 159DVD-Einstellungen 186Einstellungen 184Elektronische Programmzeitschrift 157elektronische Programmzeitschrift 199EPG 157, 199externe DVD-Player 172externe Satellitenreceiver 172Fernbedienung 158, 161, 162Fernbedienung testen 163Fernbedienung Typ A 164Fernbedienung Typ B 165Fernsehantenne 170Fernsehen 194Fernseh-Management 194Festplatte 159Firewire 169Fotoalbum 208Foto-Einstellungen 187Fotos 206Fotos (suchen) 208Genre (Musik) 203Genre (Video) 201Geräteanschluss 168Grafikkarte 158Grundkonfiguration 175Hardware 156, 158Importformate 189Infrarotempfänger 161Installation 174Internetverbindung 174Interpret 204koaxialer Anschluss 170Konfiguration 157, 184Konfigurationsprogramm 157Laufwerke 189Lied 205Live-TV 195Media Center-Software 157Media Manager 157, 187Medien abspielen 192Medien exportieren 193Medien importieren 188Medienbibliothek verwalten 191Mediendateien organisieren 191Mediendateien suchen 191Medientyp 188Medienverwaltung 187Mindestvoraussetzungen 156Musik (suchen) 206Musik abspielen 202Musikeinstellungen 187Netzwerkkarte 159

Page 807: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 807

Netzwerkverbindung 174Ordner 189PC-Hersteller 159Playlisten (Video) 200Schlüsselwörter 192Senderanwahl 196Settings 157, 175Software 156Soundkarte 159Teletext 198Timeshift-Modus 195TV Anschluss 159TV Aufnahmen 198TV Rekorder 197TV-Einstellungen 185TV-Karte 158TV-Karte einbauen 160TV-Karten-Anschlüsse 170TV-Sender aufzeichnen 195überwachte Verzeichnisse 190Verwaltungsprogramm 188Videoaufzeichnung 194Video-DVDS 201Video-Einstellungen 186Videoverwaltung 200Wiedergabelisten 193Wiedergabelisten (Musik) 203

Pinnacle MovieBox deLuxe 106Pinnacle Show Center 111

Access Point 113Access Point-Anpassung 117Audio-CD 121AV-Kanal 117Crossover-Kabel 114Dateien 121Datenübertragungsraten 112DHCP 115Digital Audio Out 117digitaler Fotoapparat 122Ethernet 10/100 114Expansion Slot 114Fernbedienung 111, 127Filme abspielen 126Hardware einrichten 112Importformate 121Laufwerke 121Media Server wählen 125Medien abspielen 124Medien exportieren 124Medien importieren 120Medien wiedergeben 126Medienbibliothek verwalten 122Mediendateien organisieren 123Mediendateien suchen 122Medientyp 120Medientyp wählen 126Medienverwaltung 119Musik abspielen 126Netzwerkanbindung 114Ordner 121PC-Direktverbindung 114

PC-Software einrichten 118PC-Systemvoraussetzungen 118Raumklang 117RJ45/Cat5 113Router 114Scart-Anschluss 116Schlüsselwörter 123TV-Gerät 116überwachte Verzeichnisse 122Verwaltungsprogramm 120Wiedergabelisten 124WLAN 111WLAN-Netzwerkkarte 112WLAN-USB-Adapter 112

Pinnacle Studioanimierte DVD-Menüs 701animierte Menühintergründe 705animierte Menüvorlagen 702Audio-CD 683Audioeffekte 684Aufnahme 630Aufnahmeformat 630Aufnahme-Panel (analog) 630Aufnahmequelle 630Balance 678Codecs 712digitale Aufnahme 631digitalisieren 629DVD-Menü-Kapitel 699DVD-Menüs 698DVD-Menüs anlegen 698Effektfilter 662Feinschnitt 656Geräusche 681Grobschnitt 655J-Schnitt 677Kapiteleinrichtung 703Kommentare 680Lautstärke 678L-Schnitt 677mastern 717Menü bearbeiten 703Menüschaltflächen 705Menü-Sprungmarken 703Musikuntermalung 683Overlay-Titel 691RealVideo (rendern) 714rendern 711SmartSound 683Soundeffekte 681Surround-Sound 684Szenentrennung 653Titel-Editor 692Titeleffekte 691Titelplatzierung 691Überblendeffekte 659Überblendeffekte anordnen 660Überblendeffekte verkürzen 660Überblendeffekte verlängern 660Web-Datei 714Ziehpunkte 678

Page 808: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto808

Pinnacle Studio Plus 664Bild-in-Bild-Effekt 667Bluescreen-Effekt 664, 670Chroma-Key-Effekt 664Greenscreen-Effekt 664Overlay-Videospur 665Overlay-Viedorspur (Videoschnitt) 666

Pixel 795Pixelwiederholung 503Plug&Play 468PNG 459, 489, 795Pocket PC 107, 787

ActiveSync 376Dateisynchronisation 377Klangdateiübernahme 374

Power VCR II 70Probescan 488Problembehandlung 67Problemkatalog 67Prozessor 23PSD 458Pufferleerlauf 382

QQuickRecord 2 286QuickTime 460

bearbeiten 636Pro-Version 636Trailer 636Ulead VideoStudio 636Videoschnitt 636

RRadioaufnahme

MP3 294No23 Record 295Ogg Vorbis 294StreamRipper 297WAV 294WinAMP 5 297

RAM 23Raumklang 26

Contra 35Dolby Digital 26Dolby Surround 26DTS 26PRO 35

Rauschen 795RAW 454, 457, 795Reader 464, 480Realtek AC 97 41RemoteCapture 481Rendern 706

AVI 623, 710AVI-Format 637Codecs 623DivX 623DV 710für das Internet 713Image 710MPEG 711

Pinnacle Studio 711Programme 707QuickTime 637RealVideo 637, 713VideoStudio 711, 715Web Streaming-Formate 713Windows Media Video 713

Ressourcenprobleme 53Retusche 514RGB 449, 795RGB-Farbraum 449Rippen 217, 241, 749

DVDx 765in das DivX-Format 765

Riva Freeware DecoderFilmanwahl 641Konvertierung (Flash) 641

RJ 45/Cat5 113Rote Augen 466, 518

SSatelliten

Astra 78Hotbird 78

Satellitensuche 77Sättigung 511Scannen 487Scanner 485, 795

Bilder übertragen 488Ereignisse 487installieren 487

Scanner- und Kamera-Assistent 471, 476Scanner und Kameras 468, 722Scan-Software 486Scart

Anschlussstecker (Cinch) 39Grafikkarte 38Soundkarte 39

Sceneo VCopyKonvertierung 640Videofilmanwahl 639Ziel 640Zielformat 640

Schärfen 516Schnittstellen 98

Cinch 98Firewire 98SVideo 98USB 98

Schwarzpunkt 509SDDS 34SecureDigital 462Serienbildaufnahme 466Serienkonvertierung 542Setting

Allgemein 183Audio 179Aufzeichnungsformat 180Capture 180Channels 176Display 178

Page 809: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 809

Fotos 182General 183MP3 182Offsets 181Playback 182Sender suchen 176Signaltyp 176Timeshift 181Timeshift-Datei 181tvtv-Senderzuordnung 177Video 178Video-DVD 182Wiedergabeeinstellungen 178

Settopbox 57Shareware 284Sicherungskopien 230

Audio-CD 380Nero Reloaded 380

Signierte Treiber 469SmartMedia 463, 475SmartSound 683Smart-TV 70Snapshot 491Software 24Sound 24, 147Sound Receiver

Display 32extern 32

Soundkarte 24, 34, 2755.1-Boxensystem anschließen 365.1-Verstärker 38Anschlüsse 35Audioausgang 35Audioeingang 35, 275Aufnahmemodus 276ausbauen 51Betriebsbereitschaft prüfen 52digitaler Ausgang 42digitaler Eingang 42DVD-Recorder 38einbauen 51extern (USB) 46Fernseher 38Geräteanschluss 276Klinkenstecker 35Lautsprecherboxen 35Lautstärkeregelung 45, 276Lautstärkeregelung (spezifisch) 280Line In 275Mikrofon 35, 275nVidia nForce 43Onboard 46OnBoard-Komponente 39PCI 46prüfen 52Realtek AC 97 41Scart-Anschluss 38Scart-Anschluss (Video) 38SPDIF 42Subwoofer 37tauschen 46

Tonsignale (5.1) 37Treiber einrichten 52VHS-Recorder 38Wave 276

Sounds 147Sounds und Audiogeräte 130SPDIF 42Speicherkarten 461Spitzlichter 506Sprachaufnahme 145sRGB 447SRS 409Stereo 27Stereo-Klinkenstecker 276Stichwort 559Störungsfilter 515Storyboard 735Storyboard-Ansicht 655Streaming Media 294

QuickTime 636RealVideo 636

Streaming-Formate 434Streamripper

Aufnahme beenden 299Aufnahme starten 299Musikdateien 299Radioaufnahmen 299Radiosender 298Sicherungsverzeichnis 299Titelinformationen 298Vorteile 297

StreamRipper (Winamp 5) 297Subwoofer 26Suchoptionen 560S-VCD 715

abspielen 779erstellen 747, 748

Systemneustart 66Systemstart 46Systemwiederherstellung 469

TTaschen-PC 107

Datenaustausch 108Docking Station 108Infrarotschnittstelle 107Kommunikation 108PC-Anbindung 107

Teletext 198Textwerkzeug 538Thumbnails 585THX 33Tiefenzeichnung 506TIFF 454, 457, 489, 795

mehrseitige Dateien 553Timeline 656Titel 559Titeldatenbanken 238

CDDB 240CD-Text 238FreeDB 240

Page 810: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto810

Titeleffekte 686bearbeiten 691einfügen 691Filmtitel 688Grundregeln 687Kriechtitel 692Logos 690Movie-Fonts 687Nachspann 690Rolltitel 692Schriftarten 687Standtitel 692Untertitel 689VideoStudio 695Vorspann 688Zwischentitel 689

TMPGEnc 769Tonformat

ADPCM 27Direct 24/96 27Dolby Digital 1.0 29Dolby Digital 2.0 30Dolby Digital 4.0 30Dolby Digital 5.0 30Dolby Digital 5.1 30Dolby Digital 6.1 31Dolby Digital Surround EX 31Dolby Surround 28Dolby Surround Pro Logic 28Dolby Surround Pro Logic II 29DPCM 27DTS 31DTS 5.1 32DTS Extended Surround Discrete 6.1 33DTS Extended Surround Matrix 6.1 33HiFi Stereo 27LPCM 27Mono 27MPEG 28PCM 27Stereo 27THX 33THX Home 34THX Select 34THX Surround EX 34THX Ultra 34THX Ultra II 34

Tonformate 25Tonkanal

Front Center 26Front Left 26Front Right 26Rear Center 26Rear Left 26Rear Right 26Subwoofer 26

Tonspuren 675Tonstandard

Dolby Digital 29DTS 31SDDS 34

Tonwert 795Tonwertkorrektur 506, 795Tonwertumfang 509Tools

Audiorecorder 221Brennprogramme 222Grabben 221Kopierprogramme 222Player 222Rippen 221zum Digitalisieren 221zum Rippen 221

Transcoding 624Treiber 55

aktualisieren 470Treiberprobleme 53TrueBass 409TrueColor 63TrueSpeech 150TV-Aufnahmen 634

ATV2000 635digitalisieren (TV-Karte) 634variables Videofilmformat 635

TV-Karte 56, 634analog 57analog und digital 75Anschlüsse (analog) 68Common Interface (digital) 72Common Interface einbauen (digital) 74digital 57DVB-T 67Einbau 68einbauen 57einbauen (digital) 72extern (analog) 67Funktion (analog) 67Geräte-Manager (digital) 69, 76Hercules Smart TV2 Stereo (analog) 68Leistungsmerkmale (digital) 72MPEG2 (analog) 68MPEG2 (digital) 72nachrüsten (analog) 67nachrüsten (digital) 72Pay-TV (digital) 72Power VCR II (analog) 70Satellitenkabel (digital) 73Satellitensuche (digital) 77Schnittstellen (analog) 71Signalverstärkung (digital) 73Software einrichten (digital) 76Treiber einrichten (digital) 76Treibereinrichtung (analog) 69WinTV Nexus-S (digital) 72

tvoonMedia Center 210

tvtv.de 157TWAIN 466, 795

UÜberblendeffekte

benutzerdefiniert 661

Page 811: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 811

Grundregeln 659Hollywood FX pro 661

Überblendungen 658Überspielkabel 172UnCDs 232, 379Urheberrecht 228

Abgaben 228Kopierschutz 229Neuerungen 229

Urlader 47USB 467USB-Hub 467

VVBR 244VCD 715, 747, 795

abspielen 779erstellen 747, 748Kapazitäten (Rohlinge) 749Musikalbum 401

Verbindungskabel 39Verschlussverzögerung 466Vertonung 674

Audioeffekte 684Balance 677Dolby Digital 5.1 684Dolby Surround 684Grundregeln 675J-Schnitt 677Kommentare 679Lautstärke 677L-Schnitt 677Musik 682Pinnacle Studio 678SmartSound 683Soundeffekte 681Sprachaufzeichnungen 679Tonspuren 675VideoStudio 679, 685

Video für Websites 784Video to Audio Converter 367

Optionen 368Videodateien filtern 367Videodateien wählen 367

Video-CD 591, 747abspielen 782brennen 753, 774DVD-Player 747Super VCD-Format 748VCD 2.0-Format 747VCD-Format 747WinDVD 782

Videodateien (Freeware) 235Video-DVD 716

DVD+VR 764DVD-RAM 764DVD-VR 764erstellen 763Image 765MiniDVD 764

Nero Recode 770Sicherungskopie 770Typen 763

Videoeffekte 662Videofilm

mastern 706Palm 790Pocket PC 788rendern 706rendern (AVI) 637rendern (variable Formate) 709vertonen 674

Videofilmformate 617AVI 638DVR-MS 642EOVideo 638konvertieren 638Macromedia Flash 641QuickTime 638Riva Freeware Decoder 641Sceneo VCopy 639

VideofilmimportAntenne 625BetaMax 625Digital 8 625digitale Fotoapparate 626Hi8 625Internet-Filmdatenbanken 626MiniDV 625Satellit 625S-VCD-Player 626VCD-Player 626VHS 625Video 2000 625Video 8 625

Videofilter 663Videoformate 592

konvertieren 769VideoInspector 622Videokamera

Beleuchtung 647Bewegung 646Bildausschnitt 647Effektfunktionen 647Kameraeinstellung 646Perspektive 647Szenenlänge 646Videoschnitt 646

VideorecorderPC-Anschluss 634

VideosCodecs 617digitalisieren 617DivX 617Formate 617MPEG4 617überlagern 664

Videoschnitt 645, 647Abwechslung 652Ausgangsmaterial (Qualität) 651AVID Free DV 650, 651

Page 812: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto812

Bereinigung 649Codecs 622digital 648DVR-MS 673Feinschnitt 656Feinschnitt (Grundregeln) 652Filmmaterial sammeln 653Filmmaterial zerlegen 653Grobschnitt 655Grobschnitt (Grundregeln) 652Handlungsaufbau 649J-Schnitt 677L-Schnitt 677MovieMaker 650optimal 653Overlay-Videospur 666Pinnacle Studio 650Programme 649Rahmenhandlung 653Schnittkonzept 648Szenen arrangieren 651Szenen schneiden 651Szenen trimmen 651Szenenlängen 653Videokamera 646VideoStudio 650

Videosequenzenanaloge Einspielung 634DVD rippen 765

Videospuren 664VideoStudio

Audio-CD 685Aufnahmeoptionen 632aufnehmen 632ausblenden 679Bild-in-Bild-Effekt 664digitalisieren 631Effektfilter 663einblenden 679Einzelbildaufnahme 633Einzeltitel 695Feinschnitt 657Geräusche 682Kommentare 680mastern 718mehrere Titel 695Musikuntermalung 685Overlay-Titel 696RealVideo 715rendern 712SmartSound 685Soundeffekte 682Standardtitel 696Stapelaufnahmen 633Stummschaltung 679Szenentrennung 632, 654Titelanimation 695Titeleffekte 695Titelplatzierung 695Überblendeffekte 659Videoüberlagerung 664

VideoüberlagerungVideoStudio 664

WWAV 145, 147, 796WAVMaker III 365WebCam 102, 475

digitalisieren 634Weißabgleich 465, 796Weißpunkt 448, 507, 796WHQL-Signatur 140WIA 466, 796Wiedergabe, wav-Dateien 148Win TV Nexus-S

allgemeine Einstellungen 77Astra 78Aufnahmemodus 81Common Interface 74Dolby Digital (AC3) 78DVB-Datendienste 81einbauen 72EPG 80Favoriten 80Hotbird 78Kanalwahl 79Monoblock LNB 78Programm 77Programmauswahl nach Satellit 80Programmzeitschrift 80Radioempfang 80Sendersuche 78Senderwahl 79Signalstatus 79SiSeQ 1.0 78Software 76Suchoptionen 78Teletext 80Timer 81Treiber 76TV-Empfang 80

Windows Bild- und Faxanzeige 550Windows Media Player 241, 407

Audio-CD abschließen 388Audio-CD brennen 386, 388Audio-CD zusammenstellen 387brennen 387CD-Text 389DivX-Wiedergabe 768DVD abspielen 780DVD-Steuerung 781Gerätewahl 374Kopiereinstellungen 242Lautstärkeregelung 410Lizenzverwaltung 245Musiktitel kopieren 251Speicherkarte (Geräte) 374Standard-Audio-CD 388Synchronisation 374synchronisieren 375Titelinformationen (Audio-CD) 390Titelinformationen (Internet) 246

Page 813: Audio - Video - Foto

Stichwortverzeichnis

( KOMPENDIUM ) Audio • Video • Foto 813

Titelinformationen (manuell) 250Titelinformationen (veröffentlichen) 249Titelvergabe 243Wiedergabeliste zur Synchronisation 375Zielformat 244Zielverzeichnis (rippen) 243

Windows Messenger 564Windows XP

ActiveSync 376mobiles Gerät 376

WinDVDVCD abspielen 782

WinOnCDAlben einrichten 756Albumeigenschaften 755Audio-CD schreiben 390Audio-CD zusammenstellen 389Audio-CD-Projekt 388DVD brennen 774DVD Musikalbum 401Formatumwandlung 756Füllstandsanzeige 389, 402Kopieren 385Kopiermodus 384Kopieroptionen 385Menüsteuerung 755MP3-Album 393MP3-Album anlegen 393MP3-Album definieren 394Musikalbum 401Projektanlage 388Sicherungskopien 384Super Video CD 753Super Video OverSpan CD 754S-VCD brennen 753S-VCD zusammenstellen 754VCD brennen 753VCD zusammenstellen 754Video CD 753Video OverSpan CD 753Videoclip schneiden 754

WinOnCD 6Audio Editor 288Audio-CD rippen 272Audioeditor anzeigen 289Audio-Projekt 288Aufzeichnung bearbeiten 290ausblenden 319DeClicker 320DeCrackler 320

Denoiser 320dynamische Frequenzanalyse 319Effekt löschen 321Effekte zuweisen 321einblenden 319Einfache Video-CD 753, 774Equalizer 321Klangaufnahme 289Klangaufzeichnung speichern 290Klangdateien abspielen 319Klangdateien bearbeiten 317, 318Klangdateien laden 317Klangdateien speichern 322Klangdateien trimmen 318Klangdateien zerlegen 318Klangdigitalisierung 288Pegelüberwachung 290Soundeditor 316starten 317Stille löschen 318Störgeräusche filtern 320Trackerkennung 318VCD brennen 774VCD zusammenstellen 774

WLAN 109Access Point 113

WLAN-Netzwerkkarte (PCI) 112WLAN-USB-Adapter 112WMA 796

Kopierschutz 245Windows Media Audio 244Windows Media Audio (Variable Bitrate) 244Windows Media Audio (VBR) 244Windows Media Audio Lossless 244

wma 421WMV 796wmv 724WOW 409

XxD Picture 463XMP 560

YY-Weiche 84

ZZeitachsenansicht 656ZoomBrowser EX 483

Page 814: Audio - Video - Foto

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