die ultrazentrifuge. theorie, konstruktion und ergebnisse

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Referate Liiwe, Fr., 0ptische Messungen des Chemikers und Mediziners. 3. Auflage. Technische Fortschrittsber. 6, Dresden u. Leipzig, Th. Steinkopff, 1939, XIV -~ 256 S., 95 Textabb. Preis geb. 10,-- R~. Solange Protoplasmatikern, Cyto- und Histologen noch keine eigene Bearbeitung ihrer optischen MeBverfahren und -apparate zur Verffigung steht, sind sie auf solche fiir die Bedfirfnisse der Analytiker und Kliniker angewiesen. Eine reichlich flieBende Quelle der Anregung zu (Tbertragungen bietet da der recht preiswerte Bericht L Swes, der durch sein Erscheinen in ziemlich kurzen Zeitr~umen -- nach 6 Jahren ist jetzt wieder eine neue Auflage nStig geworden -- zugleieh die Gew~hr gibt, dab der Benutzer auch neuere Einrichtungen und Verfahren mitgeteilt bekommt. Als ]angjs Leiter der Jenenser Mikro- skopierkurse und durch seine enge Verbindung mit den groBen optischen Firmen ist der Verf. in der Lage, deren reiche Erfahrungssch~tze seinen Ausffihrungen nutzbar zu machen. So sollte man nach der neuen Auflage schon dann greifen, wenn man sich nur fiber 1Neuerungen auf den Gebieten angewandter Spektroskopie, Photometrie, Refraktometrie und Interferometrie unterrichten will. Neben der eben (1939) verSffentliehten vereinfachten Be- stimmung der Molekulardispersion mit Abbe-Refraktometer durch H. Wald- mann sind in den letzten sechs Jahren noch zahlreiche andere Verfahren und viele instrumentelle Verbesserungen erzielt worden. An dieser Stelle mag der Hinweis auf neue Erfahrungen in der spektrographischen Gewebeuntersuchung, auf zahlreiche spektralanalytische und kolorimetrische Apparaturen von Zeiss und Leitz, auf die Auswertung von Absorptionskurven als Ausdruck meBbarer optischer Eigenschaften, auf 1Neuerungen an Refraktometern zur Messung saurer LSsungen, auf den Gebrauch des Interferometers zu StoffwechselanMysen u. a. m. genfigen. Die erheb]iche Stoffausweitung des Gebietes macht bei der Neu- bearbeitung die Kfirzung oder Streichung mancher nur noch historisch wichtigen Themen nStig, so der Besprechung der Spektralanalyse mit Verg]eichsproben o. a. Auch die umfangreiehen spektralanalytischen Tabellen sind gefallen, abet wegen anderer hier genannter Schriften auch entbehrlich. Als sehr erfahrener Ffihrer weist die inhaltreiche Arbeit ni~m]ich ferner in langen Listen die wichtigste Literatur zumM neuesten Datums nach. Die starke Vermehrung der be- handelten Befunde zeigt sieh s an dem vermehrten Umfange des Autoren- registers, das jetzt mehr a]s verdoppelt werden muBte, und des Verzeichnisses der Saehgegensti~nde. Bei den Apparaturen kann sich Verf. durchg~ngig auf eigene Erfahrungen beschr~nken, wie denn fiberhaupt Vollst~ndigkeit der Einzelgebiete und optischen Verfahren nicht angestrebt wurde. Um so mehr abet spfirt man Liberal] den kundigen Ffihrer, dessen Erfahrungen in der an- gewandten Optik man sich unbesorgt anvertrauen darf. Pfeiffer (Bremen). Svedberg, Th. und K. 0. Pedersen, Die Ultrazentrifuge. Theorie, Konstruktion und Ergebnisse. Handbuch d. Kolloidwiss. i. Einzeldarstellungen 7, Dresden und Leipzig, Th. Steinkopff, 1940, XII ~- 433 S., 154 Textabb. Preis geb. 37,-- RM. Wie es das Handbueh erstrebt, in dessen I~ahmen die Monographie er- scheint, liegt hier eine erschSpfende Sammlung der experimentellen und theoretisehen Ergebnisse des dureh Svedbergs Ultrazentrifuge erschlossenen Gebietes in seinem ganzen Umfange vor. Derartige Einrichtungen linden sieh auBer in Upsala bislang wohl nur in London, Oxford, Wisconsin, Wilmington und in etwas abweichender Form in New York, Princeton und einigen andern Orten. Wenn hier auch der Protoplasmatiker auf die Neuerscheinung

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Page 1: Die Ultrazentrifuge. Theorie, Konstruktion und Ergebnisse

Referate Liiwe, Fr., 0ptische Messungen des Chemikers und Mediziners. 3. Auflage.

Technische Fortschrittsber. 6, Dresden u. Leipzig, Th. Steinkopff, 1939, XIV -~ 256 S., 95 Textabb. Preis geb. 10,-- R~ .

Solange Protoplasmatikern, Cyto- und Histologen noch keine eigene Bearbeitung ihrer optischen MeBverfahren und -apparate zur Verffigung steht, sind sie auf solche fiir die Bedfirfnisse der Analytiker und Kliniker angewiesen. Eine reichlich flieBende Quelle der Anregung zu (Tbertragungen bietet da der recht preiswerte Bericht L Swes, der durch sein Erscheinen in ziemlich kurzen Zeitr~umen - - nach 6 Jahren ist jetzt wieder eine neue Auflage nStig geworden - - zugleieh die Gew~hr gibt, dab der Benutzer auch n e u e r e Einrichtungen und Verfahren mitgeteilt bekommt. Als ]angjs Leiter der Jenenser Mikro- skopierkurse und durch seine enge Verbindung mit den groBen optischen Firmen ist der Verf. in der Lage, deren reiche Erfahrungssch~tze seinen Ausffihrungen nutzbar zu machen. So sollte man nach der neuen Auflage schon dann greifen, wenn man sich nur fiber 1Neuerungen auf den Gebieten angewandter S p e k t r o s k o p i e , P h o t o m e t r i e , R e f r a k t o m e t r i e und I n t e r f e r o m e t r i e unterrichten will. Neben der eben (1939) verSffentliehten vereinfachten Be- stimmung der Molekulardispersion mit Abbe-Refraktometer durch H. W a l d - m a n n sind in den letzten sechs Jahren noch zahlreiche andere Verfahren und viele instrumentelle Verbesserungen erzielt worden. An dieser Stelle mag der Hinweis auf neue Erfahrungen in der spektrographischen Gewebeuntersuchung, auf zahlreiche spektralanalytische und kolorimetrische Apparaturen von Zeiss und Leitz, auf die Auswertung von Absorptionskurven als Ausdruck meBbarer optischer Eigenschaften, auf 1Neuerungen an Refraktometern zur Messung saurer LSsungen, auf den Gebrauch des Interferometers zu StoffwechselanMysen u. a. m. genfigen. Die erheb]iche S t o f f a u s w e i t u n g des Gebietes macht bei der Neu- bearbeitung die Kfirzung oder Streichung mancher nur noch historisch wichtigen Themen nStig, so der Besprechung der Spektralanalyse mit Verg]eichsproben o. a. Auch die umfangreiehen spektralanalytischen Tabellen sind gefallen, abet wegen anderer hier genannter Schriften auch entbehrlich. Als sehr erfahrener Ffihrer weist die inhaltreiche Arbeit ni~m]ich ferner in langen Listen die wichtigste L i t e r a t u r zumM neuesten Datums nach. Die starke Vermehrung der be- handelten Befunde zeigt sieh s an dem vermehrten Umfange des Autoren- registers, das jetzt mehr a]s verdoppelt werden muBte, und des Verzeichnisses der Saehgegensti~nde. Bei den Apparaturen kann sich Verf. durchg~ngig auf e i ge ne E r f a h r u n g e n beschr~nken, wie denn fiberhaupt Vollst~ndigkeit der Einzelgebiete und optischen Verfahren nicht angestrebt wurde. Um so mehr abet spfirt man Liberal] den kundigen Ffihrer, dessen Erfahrungen in der an- gewandten Optik man sich unbesorgt anvertrauen darf. P f e i f f e r (Bremen).

Svedberg, Th. und K. 0. Pedersen, Die Ultrazentrifuge. Theorie, Konstruktion und Ergebnisse. Handbuch d. Kolloidwiss. i. Einzeldarstellungen 7, Dresden und Leipzig, Th. Steinkopff, 1940, XII ~- 433 S., 154 Textabb. Preis geb. 37,-- RM.

Wie es das Handbueh erstrebt, in dessen I~ahmen die Monographie er- scheint, liegt hier eine e r s c h S p f e n d e S a m m l u n g der e x p e r i m e n t e l l e n u n d t h e o r e t i s e h e n E r g e b n i s s e des dureh S v e d b e r g s Ultrazentrifuge erschlossenen Gebietes in seinem ganzen Umfange vor. Derartige Einrichtungen linden sieh auBer in Upsala bislang wohl nur in London, Oxford, Wisconsin, Wilmington und in etwas abweichender Form in New York, Princeton und einigen andern Orten. Wenn hier auch der Protoplasmatiker auf die Neuerscheinung

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hingewiesen wird, so gesehieht das, weil er an manehen E r g e b n i s s e n Anteil nimmt, versucht er doch, die EiweigkSrper und andere Hochpolymeren auf a n d e r e n Wegen zu eharakterisieren, und kann er deswegen nieht ohne Sehaden an den exakten Befunden der S v e d b e r g s c h e n Methode vorfibergehen. Da ist es sieher aueh ffir ihn von Nutzen, die M e t h o d e se]ber naeh ihrer Theorie (1. Kap., unter Mitarbeit yon E. 0. K r a e m e r ) , der Konstruktion und Handhabung der Apparatur (2. Kap., zusammen mit G. B o e s t a d , J. H. B a u e r und E. G. P i ek e l s ) und den verschiedenen Beobaehtungs- und Auswertungsweisen (Geschwindigkeits- und Gleichgewiehtsmethode der Sedimentation, Analyse polydisperser Systeme; 3. Kap., mit O. L a m m und E. 0. K r a e m e r ) kennenzulernen. Die systematisehe (~bersicht fiber die E r g e b n i s s e (4. Kap.) mit respiratorischen, Serum-, Muskel-, Milch- und andern Proteinen des Tieres, Algenchromoproteinen, ~lsamen- globulinen usw., Fermenten und Hormonen und pflanzlichen Virusproteinen wie 1nit linearen Hoehpolymeren, fadenfSrmigen KolloidteiIehen, Kohlenhydraten und Thymonucteins/~ure wird vervollsts dureh Mitteilungen iiber biologische und medizinische Untersuehungen und die Proteimnolekeln. Aueh dieser Tell, naeh seinem Umfange naeh dem theoretischen der kfirzeste Abschnitt, wird durch Beitr/~ge von A. S. M c F a r l a n e , E. 0. K r a e m e r , J. B u r t o n N i c h o l s und R. S i g n e r bereiehert, so da6 die Monographie dureh die Mitarbeit auch amerikanischer, engliseher und schweizerischer Forscher wirklieh ein zuver- 1/~ssiges und umfassendes Bild des h e u t i g e n S t a n d e s der Forschungen er- m6glieht. Dem Tabellenanhang folgt ein Literaturverzeichnis (16 S.), das auger ein paar historiseh wiehtigen Abhandlungen woht fast die gesamte Literatur in den 16 Jahren seit Sehaffung der S v e d b e r g s e h e n Apparatur zusammenstellt. Daran erkmmt der die Kolloidik nur anwendende Forseher ebenso wie an den fast 300 Namen des Autorenregisters den erheblichen Umfang, den das Gebiet der Ultrazentrifugierung heute bereits erreicht hat. Das abschtieBende Saeh- register (61/2 S.) wird ibm das Eindringen in dieses Gebiet wesentlich erleichtern helfen. P f e i f f e r (Bremen).

Schmidt, W. J., Ooppelbreehung der Kernspindel und Zugfasertheorie der Chromo- somenbewegung. Chromosoma 1, 253--264, 1939.

Die p o s i t i v doppelbrechenden Spindelfasern ira fixierten Cerebratulus-Ei werden mit einsetzender Anaphase dutch einen o p t i s c h i s o t r o p e n S p a l t r a u m unterbrochen; zu Beginn des Auseinanderweichens der Tochterchromosomen besteht also die vorherige Verbindung doppelbrechender Fasern yon Pol zu Pol nicht mehr. Beim Vergleich der Verh/~ltnisse an gef/~rbten Seeigeleiern mit polarisationsoptischen Befunden am lebenden, sich furehenden Psammechinus-Ei will Verf. das zwischen den Polen erscheinende doppelbrechende ,,Ellipsoid" nunmehr im wesentlichen auf die Spindelfasern beziehen und die Halbierung jenes Gehildes als die erws Querunterbrechung derselben deuten. Damit ergibt sich polarisationsoptiseh ein hiibseher I:Iinweis a, uf die i~ealit~t der Zug- faserwirkung der sich k o n t r a h i e r e n d e n Sp inde l fa , s e rn ; denn bei Ver- ktirzung der Spindelhs ist ein Erl6schen der Doppelbrechung soleher Protein- fasern durchaus zu erwarten. Selbst Einzelheiten im Verhalten der Polstrahlungen im Vergleieh mit den Spindelfasern la, ssen sich aus v e r s e hie d e n e m S t r e c k u n g s- v e r m 6 g e n der Proteinmolekeln gut verstehen. [Sollte aber nicht die S t r S m u n g s h y p o t h e s e der anaphasisehen Chromosomenbewegung ebenfalls mit den Befunden im Einklang stehen ?]. P f e i f f e r (Bremen).

Maas, J. A., Die visko-elastisehen Eigensehaften von Kautsehuk und glatten Muskeln, kontrolliert am Stoffweehsel des Helixfulles. Arch. N6erl. de Physiol. 23, 1--78, 1938.

Messungen mit dem Waageplastometer yon H o e k s t r a ill Delft an plasti- ziertem Kautschuk, vergleiehende visko-elastische Untersuchungen am Fuge von