die parkinson-krankheit - desitin.de · die parkinson-krankheit ein vortrag für betroffene und...
TRANSCRIPT
DIE
PARKINSON-KRANKHEIT
Ein Vortrag
für Betroffene und Angehörige
Mit freundlicher Unterstützung von DESITIN®, www.desitin.de
Auf Basis der Patientenbroschüre DIE PARKINSON-KRANKHEIT
von Priv.-Doz. Dr. med. Georg Ebersbach, Beelitz-Heilstätten
Inhalt
• Die Parkinson-Krankheit
• Diagnose
• Abgrenzung zum Parkinson-„Syndrom“
• Behandlung
• Spezielle Probleme
• Weitere Informationsmöglichkeiten
Der Name „Morbus-Parkinson“
Die Parkinson-Krankheit („Morbus Parkinson“)
ist eine der bekanntesten und häufigsten
Erkrankungen des Nervensystems
Namensgeber: Londoner Arzt und Apotheker
James Parkinson, der von 1755 bis 1824 lebte
Er veröffentlichte im Jahre 1817 als erster eine
Arbeit über diese Krankheit:
“An Essay on the Shaking Palsy“ (Eine
Abhandlung über die Schüttellähmung)
Wie häufig ist die
Parkinson-Krankheit?
100.000 – 250.000 Parkinson-Patienten in
Deutschland
10.000 bis 15.000 Neuerkrankungen pro Jahr
Männer etwas häufiger betroffen als Frauen
Wie entsteht die
Parkinson-Krankheit?
Verlust von Nervenzellen in einem kleinen
Bereich des Gehirns
Substantia nigra (deutsch: schwarze Substanz)
Diese enthält Zellen, die den Botenstoff
Dopamin herstellen
Dopamin wird für die Informationsübertragung
zwischen Gehirnzellen benötigt
Bei einer verminderten Produktion von
Dopamin, treten Verschlechterungen der
Beweglichkeit und andere Symptome auf
Wo liegt die “Schwarze
Substanz” im Gehirn?
Die schwarze Substanz „Substantia nigra“ liegt im Bereich des
Mittelhirns. Durch einen hohen Gehalt an Eisen und Melanin
erscheint sie dunkel.
Weniger Zellen
in der “Schwarzen Substanz”
Die aufgrund ihrer dunklen Farbe gut erkennbare Substantia
nigra eines Gesunden (links) und die aufgrund des Zellverlusts
verblasste Substantia nigra eines Parkinson-Kranken (rechts)
Gesund Patient mit Parkinson
Dopamin-Mangel im Gehirn
Ausreichend
Dopamin beim
Gesunden
(oben)
Dopamin-Mangel
beim Parkinson-
Kranken (unten)
Gesund: genug Dopamin
Parkinson: Dopamin-Mangel
Verbindungsbereich zweier Nervenzellen im Gehirn
Ursachen für Parkinson
Die Ursache ist noch nicht ausreichend geklärt
In den meisten Fällen komplizierte Wechsel-
wirkung von angeborenen Anlagen und
verschiedenen Umwelteinflüssen
Ist die Parkinson-Krankheit
vererbbar?
Direkte Vererbung selten
Kinder von Parkinson-Patienten haben nur ein
gering erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken
Genetische Beratung nur sinnvoll bei
Krankheitsbeginn in sehr frühem Lebensalter
(vor dem 30. Lebensjahr)
Mehreren an Parkinson erkrankten
Verwandten
Nimmt die Anzahl der
Parkinson-Patienten zu?
Da die Gesamtbevölkerung in Deutschland altert,
geht man davon aus, dass auch die Anzahl der
Parkinson-Erkrankungen in den nächsten
Jahrzehnten steigen wird
Meistens tritt die Krankheit nach dem 55. Lebens-
jahr auf, in einzelnen Fällen aber auch schon vor
dem 40. Lebensjahr
Welche Beschwerden sind
typisch bei Parkinson?
Haupt- oder „Kardinal-Symptome“
Verlangsamte Bewegung
Steifigkeit
Zittern
Haltungsinstabilität
Der Nachweis dieser Symptome ist entscheidend
für die Diagnose, die der Arzt meist bereits anhand
der körperlichen Untersuchung stellen kann
Meist ist eine Körperseite stärker betroffen
Verlangsamte Bewegung
(Bradykinese)
Verlangsamung der Bewegungsabläufe
Verkleinerung des Bewegungsausmaßes
Schwierigkeiten, eine Bewegung überhaupt zu
beginnen
Typische Beispiele für Verlangsamung
Kleinere Handschrift
Langsameres und kleinschrittiges Gehen
Weniger Gesichtsausdruck und Gestik
Leises und eintöniges Sprechen
Muskelsteifigkeit (Rigor)
Steifheit der betroffenen Körperregionen
Die Steifheit wird deutlich, wenn der betroffene Arm
oder das betroffene Bein durch einen Untersuchenden
bewegt wird
Manchmal ist die Steifigkeit beim Beugen des Hand-
oder Armgelenks auch mit einem sogenannten
„Zahnradphänomen“ verbunden
Die Beugung erfolgt dabei etwas ruckartig, als würden
im Gelenk zwei Zahnräder ineinandergreifen und
wiederholt einrasten
Steifheit - Zahnradphänomen
Die Steifigkeit ist hier bei Beugung des Armes mit
einem Zahnradphänomen verbunden.
Zittern (Tremor)
Oft das erste Anzeichen des Parkinson, kann bei bis
zu 30 % fehlen
Beginn meist einseitig an einem Arm oder Bein,
kann sich auf andere Gliedmaßen ausbreiten
Typisch für Parkinson ist das Zittern in Ruhe (bei
entspannter Gliedmaße, wie z.B. Hand, Arm oder
Bein), Zittern beim Halten oder Bewegen kommt
auch bei anderen Krankheiten vor
Die häufigste Ursache für Zitern beim Halten oder
Bewegen ist der so genannte „essentielle Tremor“,
der vom Arzt von der Parkinson-Erkrankung
abgegrenzt werden muss
Gestörtes Gleichgewicht
Normalerweise hält man das Gleichgewicht beim
Stehen und Gehen durch weitgehend
automatische Reflexe
Verminderung dieser Reflexe tritt bei der
Parkinson-Erkrankung auf
Betroffene sind immer weniger in der Lage, sich
selbst „aufzufangen“, wenn sie aus dem
Gleichgewicht gebracht werden
Viel Bewegung und Krankengymnastik können
helfen, das Gleichgewicht möglichst lange zu
erhalten
Was sind typische Begleitsymptome
zu Beginn der Erkrankung?
Vermehrte Schweißbildung
Vermindertes Geruchsempfinden
Antriebslosigkeit / Motivationsmangel
Traurigkeit / Depressivität
Schlafstörungen
Verstopfung
Schmerzen, z.B. in den Schultern, Beinen,
im Rücken
Wie wird die Parkinson-
Krankheit festgestellt?
in erster Linie durch eine gründliche Befragung
des Betroffenen und eine körperliche
Untersuchung
Außerdem ist das Ansprechen auf Medikamente
wichtig für die Diagnose
Beim L-Dopa-Test verabreicht der Arzt dem Patienten
eine Testdosis L-Dopa, verbessern sich die Symptome,
ist dies für den Arzt ein Hinweis auf die Diagnose
„Morbus Parkinson“
Bildgebende Verfahren (Kernspintomografie und
nuklearmedizinische Untersuchungen) können eine
sinnvolle Ergänzung darstellen
Was passiert mit der Zeit?
Fortschreitende Erkrankung
Der Dopamin-Mangel im Gehirn kann durch
Medikamente gemildert werden
Viele Betroffene können über lange Jahre ein
selbständiges und erfülltes Leben führen
Die moderne Therapie hat dazu geführt, dass die
Lebenserwartung von Parkinson-Patienten
annähernd normal ist
Was passiert mit der Zeit? (II)
Eine Vorhersage über den weiteren Verlauf bei
Beginn der Erkrankung kann für den Einzelnen
nicht sicher getroffen werden
Einflussfaktoren
Lebensalter
Begleiterkrankungen
Ansprechen auf Medikamente
Körperliche Aktivität, geistige Anregungen und
die Pflege sozialer Kontakte verbessern die
Bewältigung der Krankheitsfolgen
Was ist ein “atypisches
Parkinson-Syndrom“?
“atypisches Parkinson-Syndrom” =
vergleichbare Symtome wie bei der Parkinson-
Krankheit, aber durch andere Ursachen
hevorgerufen
Beispiele für atypische Parkinson-Syndrome:
Durch Medikamente oder Erkrankung der
Hirngefäße bedingte Parkinson-Syndrome
Multisystem-Atrophie (Abbau von
Nervenzellen in verschiedenen
Gehirnregionen)
Unterschied zum
“essenziellen” Tremor
Häufigste Ursache für Zittern (Tremor)
Im Unterschied zur Parkinson-Krankheit in der
Regel kein Zittern bei entspannten Gliedmaßen
Andere typische Symptome der Parkinson-
Krankheit fehlen
Vererbung häufig
Wie kann man die Parkinson-
Krankheit behandeln?
1. Einnahme von Medikamenten
2. Begleitende übende und physikalische Therapie
3. Operationen
Einnahme von Medikamenten
Im Allgemeinen müssen dauerhaft Medikamente
eingenommen werden
Die Therapie muss den individuellen Problemen
angepasst sein
Welche Medikamente eingenommen werden müssen,
hängt von den individuellen Beschwerden ab
Ziele
Richtige Wahl und Dosierung der Medikamente
Verbesserung der Beschwerden
Hinauszögern sogenannter Spät-Komplikationen
Wie kann man den Dopamin-
Mangel ausgleichen?
Durch die Gabe von Medikamenten (Ersatz des
fehlenden Dopamins, ähnlich wie Ersatz von Insulin bei der
Zuckerkrankheit)
Keine direkte Zufuhr möglich - Dopamin
überwindet nicht die sogenannte Blut-Hirn-
Schranke
Gabe von L-Dopa, einer Substanz, die im Gehirn
zu Dopamin umgewandelt wird
Gabe von Medikamenten, die an den
Gehirnzellen ähnlich wie Dopamin wirken
(Dopaminagonisten)
L-Dopa (I)
Levodopa, abgekürzt L-Dopa
1961 bei der Parkinson-Krankheit eingeführt
Erste hochwirksame Behandlung durch Ersatz
fehlender Botenstoffe bei einer neurologischen
Erkrankung
Umwandlung von L-Dopa zu Dopamin erfolgt im
Gehirn
L-Dopa (II)
Auch heute noch das wirksamste Medikament
L-Dopa wird als Tablette eingenommen
L-Dopa-Präparate enthalten Begleitstoffe, die die
vorzeitige Umwandlung von L-Dopa zu Dopamin
außerhalb des Gehirns hemmen
Langzeittherapie mit L-Dopa (I)
Nach ca. 3 – 8 Jahren treten bei vielen
Betroffenen Wirkungsschwankungen
(„Fluktuationen“) auf
Betroffene bemerken ein Nachlassen der
Medikamentenwirkung am Ende der Einnahme-
Intervalle („Wearing-Off“)
Vor allem bei jüngeren Betroffenen kann es auch
zu Überbewegungen („Hyperkinesen“) kommen
Langzeittherapie mit L-Dopa (II)
Einsatz von L-Dopa bei Patienten unter 70
Jahren ohne schwere Begleiterkrankungen
möglichst lange hinauszögern, um
Überbewegungen vorzubeugen
Falls L-Dopa-Therapie bei Patienten unter 70 Jahren
unumgänglich ist, wird eine Kombination bevorzugt
Z. B. mit einem Dopamin-Agonisten, um die L-Dopa-
Tagesdosis so niedrig wie möglich zu halten
Dopamin-Agonisten
Wirken an entsprechenden Empfängerstellen
im Gehirn
Wirkung meist nicht ganz so stark wie von L-Dopa
Bei langjähriger Einnahme seltener Wirkungs-
schwankungen und Überbewegungen als unter
L-Dopa
Einsatz besonders bei Patienten unter 70 Jahren
ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen
Falls alleinige Therapie nicht ausreicht,
Kombination, z.B. mit L-Dopa
Weitere Medikamente
COMT-Hemmer
Verlängern Wirkdauer von L-Dopa
Einnahme nur sinnvoll mit L-Dopa
MAO-B-Hemmer
Verlangsamen den Abbau von Dopamin im Gehirn, meist
als Ergänzung zu anderen Parkinson-Medikamenten
Amantadin
Eher geringe Wirkung auf die Parkinson-Symptome, kann
aber die durch L-Dopa verursachten Überbewegungen
verringern
Amantadin-Infusionen bei sogenannten akinetischen
Krisen (akute Bewegungsunfähigkeit)
Weitere Medikamente (II)
Anticholinergika
Nur noch selten im Einsatz, da sie nur auf das Zittern
und wenig auf die anderen Symptome wirken; haben
häufig starke Nebenwirkungen
Budipin
Wirkt vorwiegend gegen das Zittern, wird gelegentlich
als Begleittherapie eingesetzt; Gefahr von Herz-
rhythmusstörungen
Begleitmedikation
Oft sind zusätzliche Medikamente zur Behandlung
psychischer Probleme oder von Störungen des
vegetativen Nervensystems erforderlich; erhöhen u. U.
das Risiko von Nebenwirkungen
Wann kommt eine Operation
in Frage?
Wenn trotz medikamentöser Therapie schwere
Wirkungsschwankungen (“ON-OFF-
Fluktuationen”) auftreten
Wenn ein durch Medikamente nicht
beeinflussbares Zittern besteht
Früher wurden bei der operativen Behandlung
“überaktive” Gehirnzellen zerstört
Seit den 1990er Jahren wird die Technik der
“Tiefen Hirnstimulation” angewendet
Tiefe Hirnstimulation (I)
Überaktive Zellen werden durch die dauerhafte
Einleitung eines schwachen elektrischen Stroms
über Elektroden gehemmt und nicht zerstört
Die Elektroden sind mit einem Kabel verbunden,
das zu einen batteriebetriebenen
“Hirnschrittmacher” führt, der unterhalb des
Schlüsselbeins oder in der Bauchdecke
eingepflanzt wird
Tiefe Hirnstimulation (II)
Die sorgfältige Auswahl geeigneter Patienten ist
entscheidend für die Erfolgsaussichten einer
Operation
Tiefe Hirnstimulation ist nur für eine Minderheit
der Patienten geeignet, individuelle Abwägung
von Chancen und Risiken sollte durch ein
spezialisiertes Parkinson-Zentrum erfolgen
Tiefe Hirnstimulation (III)
Die Tiefe Hirnstimulation durch
einen „Hirnschrittmacher“
(mit freundlicher Genehmigung
der Firma Medtronic)
Was kann man zusätzlich tun?
Übende Behandlung und pysikalische Therapie
Krankengymnastik
Sprechtraining (Logopädie)
Beschäftigungstherapie, bei der die
Geschicklichkeit geübt wird (Ergotherapie)
Massagen
Wärmeanwendungen
Übende Behandlung und
physikalische Therapie (II)
Wichtig vor allem bei Störungen, die nicht oder nur
unzureichend durch Medikamente beeinflusst
werden, z.B.
des Sprechens
des Gleichgewichts
des Gehens
der Körperhaltung
Gelenkschmerzen, die durch Bewegungsstörungen
entstehen
Übende Behandlung und
physikalische Therapie (III)
Sportliche Aktivität früh im Krankheitsverlauf ist
wichtig, um langfristig beweglich und
selbständig zu bleiben!
Bei passivem, bewegungsarmem Lebensstil steigt
das Risiko von Behinderung und Immobilität im
Langzeitverlauf
Was kann nach langer Einnahme
der Medikamente passieren?
Wirkungsschwankungen (Wirkungsfluktuationen)
Bei Fortschreiten der Krankheit können die
Medikamente (insbesondere L-Dopa) nicht
mehr so gleichmäßig wirken
Trotz regelmäßiger Medikamenteneinnahme
kommt es zu Schwankungen zwischen guter
(„ON“) und schlechter Beweglichkeit („OFF“)
Was kann nach langer Einnahme der
Medikamente passieren? (II)
Als „wearing-OFF“ wird ein langsames Abklingen
der Medikamentenwirkung bezeichnet
Abrupte Wechsel zwischen guter und schlechter
Beweglichkeit nennt man „ON-OFF-Schwankungen“
(Die Übergänge erfolgen so schnell, als würde man
einen Schalter betätigen)
Wirkungsschwankungen
Schwankungen zwischen guter und schlechter Beweglichkeit
trotz regelmäßiger Medikamenteneinnahme
Was kann nach langer Einnahme der
Medikamente passieren? (III) Überbewegungen (Hyperkinesen)
Überschießende Beweglichkeit, unkontrollierte
Bewegungen (wie Schwenken der Arme, Schaukeln
des Rumpfes, Grimassen schneiden, Tänzeln o.ä.)
verursacht durch die „über das Ziel hinausschießende“
Wirkung der Medikamente
Verursacht durch die ungleichmäßige Erregung der
Nervenzellen; durch langjährige Behandlung mit
L-Dopa begünstigt
Medikamenteninduzierte Psychose
Halluzinationen oder Verwirrtheitszustände, ausgelöst
durch Parkinson-Medikamente
Was kann noch auftreten –
muss aber nicht?
Störungen der Körperhaltung, des Gehens und
des Gleichgewichts
Depressionen und Angst
Störung von Auffassungsvermögen und der
Orientierung
Schlafstörungen
Schmerzen und Missempfindungen
Sprech- und Schluckstörungen
Sexualfunktionsstörungen
„Vegetative“ Störungen
Körperhaltung,
Gehen und Gleichgewicht
Kleinschrittiger Gang
Bewegungsblockaden
Schwierigkeiten, aus dem Stand heraus den ersten
Schritt zu machen (Startverzögerung)
Plötzliches Steckenbleiben aus dem Gehen heraus
(Freezing)
Auslöser häufig Türbögen , Passieren von
Engpässen, Angst oder Stress
Mit „Trickmanövern“ können diese Blockaden
zumindest kurzfristig überwunden werden
Körperhaltung,
Gehen und Gleichgewicht (II)
Z. T. fehlen wichtige Schutzreflexe
Z.B. Ausstrecken der Arme beim Sturz oder
Abrollen es Rumpfes
Vermehrte Verletzungsgefährdung
Gleichgewichtsstörungen können durch ein spezielles
physiotherapeutisches „Schubs- Training“ verbessert
werden
Bei sturzgefährdeten Patienten auf Verletzungs-
möglichkeiten in der häuslichen Umgebung achten
Die typische Vorbeugung des Oberkörpers kann
durch intensive Übungstherapie verbessert werden
Depressionen und Angst
Traurige und niedergeschlagene Stimmung
Verlust von Interesse an der Umgebung
Antriebsmangel und Freudlosigkeit
(Depression)
Häufig auch Angstzustände (allein oder
zusammen mit einer Depression)
Depressionen und Angst (II)
Ursachen können krankheitsbedingte
Veränderungen der Botenstoffe im Gehirn …
… oder die seelische Reaktion auf die Folgen der
Krankheit sein
Helfen können:
Unterstützende Gespräche
Veränderungen der Lebenssituation
Psychotherapie
Medikamente, die den gestörten Haushalt der
Botenstoffe im Gehirn normalisieren
Auffassungsvermögen und
Orientierung
Einschränkungen der Hirnleistung (vor allem bei hohem
Lebensalter und langer Dauer der Parkinson-Erkrankung)
Verlangsamtes Auffassungsvermögen, Vergesslichkeit,
Umständlichkeit und Zerstreutheit
Was kann man tun:
Tagesablauf klar strukturieren, Patienten
aktiv mit einbeziehen
Misserfolge für den Patienten vermeiden,
dem Patienten Erfolgserlebnisse verschaffen
Es gibt auch Medikamente zur Behandlung von
Hirnleistungsstörungen bei Parkinson
Schlafstörungen
Durch die Parkinson-Krankheit
Durch Begleiterkrankungen
Durch Nebenwirkungen der Medikamente
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache
Schmerzen und Missempfindungen
Bei ca. der Hälfte der Betroffenen, auch schon
im Frühstadium
Besonders schmerzhaft die meist in den frühen
Morgenstunden auftretenden Verkrampfungen in
Waden, Füßen und Zehen (Dystonien)
Die spätabendliche Einnahme eines L-Dopa-
Präparates mit verzögerter Freisetzung oder
eines Dopamin-Agonisten kann helfen
Sprech- und Schluckstörungen
Sprache häufig im Krankheitsverlauf leiser und
monotoner
Bei fortgeschrittener Krankheit kann sich das
Sprechen stark verschlechtern
Das Verstehen für den Gesprächspartner ist
erschwert
Parkinson-Medikamente wirken nicht immer gegen
Sprech- und Schluckstörungen
Wichtig ist, alle Möglichkeiten des Gesprächs zu
nutzen sowie positive Rückmeldungen des
Gesprächspartners
Sprech- und Schluckstörungen (II)
Störungen des Schluckens
In späteren Krankheitsstadien
Bei atypischen Parkinson-Syndromen
Bei gleichzeitiger Schwächung des Hustenreflexes
kann es durch Eindringen von Nahrung in die
Luftröhre zu Lungenentzündungen kommen
Vermehrter Speichelfluss
u. U. auch in früheren Krankheitsstadien
Ursache: Nachlassen des unwillkürlichen
Schluckens
Sprech- und Schluckstörungen (III)
Gegen vermehrten Speichelfluss können helfen:
Kaugummis
Lutschbonbons
Logopädische Übungen
Häufiges willkürliches Schlucken
Medikamente (mit dem Arzt besprechen)
Sexualfunktionsstörungen
Die Hälfte der männlichen Parkinson-Patienten klagt über
Sexualfunktionsstörungen (besonders, die unter 50-
Jährigen)
Ursache kann die Erkrankung, aber auch eine
Medikamenten-Nebenwirkung sein
Abklärung durch den Arzt erforderlich (organische oder
psychische Ursache)
Helfen können:
Veränderung der Medikamente
Zusätzliche Beratung durch einen Urologen
Unter Umständen Psychotherapie
„Vegetative“ Störungen
Häufige Symptome sind
Blasenstörung mit vermehrtem Harndrang
Verstopfung, Darmträgheit
Durch Kreislaufschwäche bedingter Schwindel
Vermehrtes Schwitzen
Andere vegetative Störungen
„Vegetative“ Störungen (II)
Umstellung alltäglicher Gewohnheiten günstig
Bei nächtlicher Blasenschwäche → geringe abendliche
Trinkmenge
Bei verzögerter Magenentleerung, Darmträgheit und
Verstopfung ausgewogene Ernährung einhalten,
ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Bei kreislaufbedingtem Schwindel langsam aufstehen,
um abruptes Absinken des Blutdrucks zu vermeiden,
ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Körperliches Training gegen niedrigen Blutdruck
Ausreichende Elektrolyt- und Salzzufuhr
Welche Medikamente sollen bei
Parkinson vermieden werden?
Wirkstoffe, die den Dopamin-
Stoffwechsel hemmen
z.B. Neuroleptika
Als Beruhigungsmittel oder
bei Verwirrtheitszuständen
oder auch bei Schizophrenie
eingesetzt
Metoclopramid (MCP, gegen
Übelkeit oder Magenträgheit)
Der Patient sollte alle Medikamente, die er einnimmt,
seinem Arzt mitteilen
Ernährung
Generell gibt es keine besondere Diät oder
Ähnliches
Bei Verstopfung, Darmträgheit
Ausreichend Flüssigkeit pro Tag (mindestens 1-2 Liter)
Ausgewogene Ernährung
Körperliche Aktivität, Becken- und Bauchgymnastik
Wenn o.g. Maßnahmen nicht ausreichen, können
Ballaststoffe und Quellmittel angewendet werden
Auf ärztliche Anordnung können auch bestimmte
Medikamente eingesetzt werden
Ernährung (II)
Übelkeit
Bei der Tabletten-Einnahme
Tabletten erst nach dem Essen nehmen
Ausnahme: L-Dopa darf nicht gemeinsam mit
eiweißreicher Nahrung genommen werden
Mehrere kleine, leicht verdauliche, nicht zu stark
riechende Speisen
Ärztlich verordnete Medikamente gegen Übelkeit nehmen
Ausnahme: Der Wirkstoff Metoclopramid (MCP) kann
zu einer Zunahme der Parkinson-Symptomatik führen
Weitere Informationen zur
Parkinson-Krankheit
Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (dPV)
1981 als Selbsthilfevereinigung gegründet
Zielsetzungen
Aufklärung der Öffentlichkeit über die Parkinson-
Krankheit
Verbesserung der Versorgung
Förderung der Forschung
Sammlung und Auswertung von Erfahrung
mit Betroffenen
Kontakt dPV
ADRESSE
Deutsche Parkinson Vereinigung e. V.
– Bundesverband –
Moselstraße 31
41464 Neuss
Telefon: (0 21 31) 74 02 70
Fax: (0 21 31) 4 54 45
ERREICHBAR
Montags bis Freitags von 8 bis 14 Uhr
INTERNET
www.parkinson-vereinigung.de
VIELEN DANK FÜR IHRE
AUFMERKSAMKEIT!