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2013 Bucksch [email protected] 12.11.2013 Die Literatur der Romantik und Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ – Anregungen für eine Unterrichtsreihe

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2013

Bucksch

[email protected]

12.11.2013

Die Literatur der Romantik und Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ – Anregungen für eine

Unterrichtsreihe

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Literatur der Romantik (1790-1850)

Historische Einordnung

um 1790 bis Mitte des 19. Jahrhunderts

fing in Deutschland an als Reaktion auf die einseitige Verherrlichung der Vernunft in der Aufklärung "Sturm und Drang" war Übergang

geprägt durch die Industrialisierung

Die Romantik als Literaturbewegung hatte drei Phasen:

1796-1802: Frühromantik: Junge Schriftsteller, u.a. die Brüder Schlegel und Novalis, treffen sich in Jena.

Nach 1805: Hochromantik in Heidelberg.

Nach 1813: Spätromantik in Berlin. Um diese Zeit gab es einen fließenden Übergang in eine neue Literaturbewegung, den

poetischen Realismus.

Philosophen, die die Romantik beeinflussten:

Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte mit seiner Betonung der Absolutheit des kreativen Ichs.

Friedrich Wilhelm Schelling, der eine Naturphilosophie entwickelte, die alle Gegensätze zu vereinigen sucht und eine Identität von Realem und Idealem postulierte.

Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher, der den Zusammenhang von Poesie und Religion formulierte.

Der Hintergrund des Wortes Romantik :

Das Wort romance (franz.) oder romantic (engl.) bedeutete zuerst die Literatur im Mittelalter, die man in der Sprache des Landes und nicht auf

Latein schrieb.

Ab 1740 bedeutete es so etwas wie: phantasievoll, schwärmerisch´; auch konnte es

eine wilde, malerische Landschaft sein.

Ab 1770 bedeutete für die Menschen der Zeit die Romantik die ganze nördlich-germanische und südlich-romanische Kultur im Gegensatz zur Kultur der Antike, d.h. zur Kultur des alten Griechenlands

und Roms.

Für die Romantiker war die Kunst eine Verbindung von

Gegensätzen. Schlegel schrieb:

"Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie.

Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der

Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu sehen. Sie will, und soll auch, Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und

Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie

lebendig und gesellig, und das Leben und die Gesellschaft

poetisch mischen. . . ."

F. Schlegel: Die romantische Universalpoesie (1798).

Um der Romantik gerecht zu werden,

müssen Malerei und Musik gleichermaßen in die Betrachtung der einbezogen werden.

Die Lebensbedingun-

gen der Menschen

1. Wirtschaft:

neue Arbeitsweisen durch technische

Erfindungen : Maschinen ersetzen

Handarbeit (z.B. Webmaschine)

höhere Produktivität Leistungs-

gesellschaft, Konkurrenzdruck

mehr Arbeit, kaum Freizeit

zunehmende Bedeutung des

Geldes

2. Gesellschaft / Technik

härteres Dasein industrielle Ballungszentren

(Städte: hässlich, kalt)

Wohnungselend neue soziale

Schichten (Unternehmer,

Angestellter, Arbeiter)

3. Kritik der Romantiker an ihrer

Zeit:

am Philistertum (Pünktlichkeit, Fleiß,

Genauigkeit, Sparsamkeit)

Mensch als Untertan der Maschine, Entfremdung

Kritik am aufklärerischen

Denken Mentalität: Natur

beherrschen Geld macht frei

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Die Literatur der Romantik

Friedrich Schlegel und Novalis, zwei wichtige Romantiker, waren die ersten,die diesen

Namen für die Literatur gebrauchten. Romantisch bedeutete für Novalis "poetisch"; er sagte: "...indem ich dem Gewöhnliche ein geheimnisvolles Ansehen, . . . dem Endlichen einen unendlichen Sinn gebe, so romantisire ich es."

Die Französische Revolution mit den Ideen der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit war für die Romantiker von sehr großer Bedeutung.

Die Romantiker interessierten sich sehr für die Geschichte und besonders für das Mittelalter,

weil sie im Mittelalter Folgendes sahen:

o den Anfang der deutschen Nation und o eine Zeit, in der die christliche Religion und die Kirche eine Einheit schuf,

die in ihrer Zeit verlorengegangen schien.

Auf diesem Hintergrund ist es klar, warum in der Zeit der Romantik die historische Forschung begann, besonders die Sprachforschung durch die Brüder Grimm, die Werke der Vergangenheit wie Volksbücher und Volksmärchen sammelten.

Man kann die Romantik als letzte Stufe des Idealismus nach Sturm und Drang und Klassik

nennen. (Nach der Romantik war in der Literatur der Realismus viel wichtiger.) In der Klassik betonte man die Begrenzung, aber in der Romantik: betonte man eine innere Affinität zum Unbegrenzbaren.

Die wichtigsten Autoren der Romantik sind: A.W. Schlegel (1767 - 1845), F. Schlegel (1772 - 1829), Novalis (1772 - 1801), Wackenroder ( 1773 - 1798), Tieck (1773 - 1853), E.T.A. Hoffmann (1776 - 1822), C. Brentano ( 1778 - 1842), K. von Günderode (1780 - 1806), A. von Arnim ( 1781 - 1831), Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), B. Brentano (1785 - 1857), Eichendorff (1788 - 1857)

Verschiedene Aspekte zur Romantik

Pflicht des Romantikers ist es, das Leben zu erleben oder sich aus ihm wegzuträumen neue Schlagwörter: "Gefühl", "Phantasie", "Erleben", "Sehnsucht"

Sehnsucht nach

anderen Welten ("Entgrenzung"), Traum- und Rauschwelt, Wunderglaube, Übersinnliches

Natur fremden Ländern und Kulturen, Ferne Kindheit Tod, Jenseits, Gott

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Eichendorff, Joseph Freiherr von, wurde 1788 auf Schloß Lubowitz (Lubowice, heute: Polen) bei Ratibor (Racibórz) als Sohn des preußischen Offiziers und Freiherrn Adolf Theodor Rudolf von Eichendorff und dessen Frau Karoline (geb. Koch) geboren. Joseph wurde von 1793 bis 1801 zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Wilhelm von Bernhard Heinke im Hause unterrichtet. Mit dem 12. November 1800 begannen die Tagebuchaufzeichnungen. Es folgten neben umfangreicher Lektüre von Abenteuer- und Ritterromanen und antiken Sagen auch erste literarische Versuche.

Mit dem Oktober 1801 begann für Joseph und Wilhelm gleichzeitig der Besuch des katholischen Gymnasiums in Breslau mit Internen-Wohnung im St.-Josephs-Konvikt (bis 1804). Von 1805 bis 1806 studierte Eichendorff in Halle Jura, von 1807 bis 1808 dann in Heidelberg, wo er sich mit dem Dichter Isidorus Orientalis befreundete, der großen Einfluss auf Eichendorff und sein Werk gewann. Noch 1808 unternahm er eine Bildungsreise, die ihn nach Paris und Wien führte. 1809 kehrte er nach Lubowitz zurück, um dem Vater bei der Verwaltung der Güter zur Seite zu stehen. Mit Joseph Christian von Zedlitz verband Eichendorff aus seiner Gymnasialzeit eine Jugendfreundschaft.

Im Winter 1809/10 fand sich Eichendorff wieder im Universitätsbetrieb, nun aber in Berlin. Hier hörte er Fichte und traf mit Arnim, Brentano und Kleist zusammen. Erst im Sommer 1810 setzte er dann in Wien das Studium der Rechte fort, das er 1812 abschloss.

Von 1813 bis 1815 nahm Eichendorff als Lützowscher Jäger an den Befreiungskriegen teil. 1816 begab er sich in den preussischen Staatsdienst, zuerst als Referendar in Breslau. 1817 wurde seine Tochter Therese geboren. 1821 wurde er zum katholischen Kirchen- und Schulrat zu Danzig, 1824 zum Oberpräsidialrat zu Königsberg ernannt. Mit den Diensten für diverse preußische Ministerien siedelte er dann 1831 nach Berlin. 1841 wurde Eichendorff zum Geheimen Regierungsrat ernannt. 1844 nahm er wegen Meinungsverschiedenheiten in Konfessionsfragen den Abschied und ließ sich pensionieren. Er zog mit seiner Frau Louise zu seiner Tochter Therese und deren Mann, dem preußischen Offizier Louis von Besserer-Dahlfingen. Um den Unruhen der

Revolution zu entkommen reiste er 1849 von Dresden für ein paar Tage nach Köthen. Dort erwarb 1854 seine Tochter das Haus von Major Nicolaus Joseph von Holly-Ponienczecz. Die genauen Gründe für den Erwerb sind unklar, da sich die Tochter kaum in Köthen aufhielt und sich ihr Vater nach eigenem Bekunden als Hauseigentümer sah. Eichendorff fuhr im Mai 1855 erneut nach Köthen und hielt sich dort im besagten Haus bis Oktober auf. Von 1856 - 1857 weilte er als Gast des Breslauer Erzbischofs Heinrich Frster auf dessen Sommerresidenz Schloss Johannisberg bei Jauernig und schrieb dort auch. Eichendorff starb am 26. November 1857 in Neisse (Schlesien).

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Aufbau 1. Autor und Werk Vorbereitung und Aussprache: Lyrik für Alle Folge 44 Joseph

von Eichendorff 1. Teil und Teil 2 http://www.youtube.com/watch?v=cikOYLABqG8

http://www.youtube.com/watch?v=JBFEjbTnYio 2. Doppelstunde: Inhalt der Novelle - Gang der Handlung: Aufbau und Struktur 3. Doppelstunde: 1. Kapitel Figurencharakterisierung / - konstellation 4. Doppelstunde: Leitmotive und Dingsymbol: Die “seelischen Landschaften” 5. Doppelstunde: Erzählstruktur 6. Doppelstunde: Künstlerdasein versus Philistertum Kreative Aufgaben 7. Doppelstunde: Analyse eines Gedichtes 8. Doppelstunde: Textanalyse 7. Kapitel 9. Doppelstunde: Kreative Vertiefung 10. Literaturgeschichtliche Einordnung 11. Klausurthemen Links zum Taugenichts

Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts

Autor : Am 10. März 1788 in Lubowitz bei Ratibor (Oberschlesien) geboren; katholische

Adelsfamilie

1801-1804 - katholisches Gymnasium in Breslau

1805/06 - Jurastudium in Halle 1807/08 - Fortsetzung des Studiums in Heidelberg, wo er Achim von Arnim und Brentano kennenlernte .

1808 - Bildungsreise nach Paris und Wien

1809/10 - besuchte Vorlesungen in Berlin

1810 - wieder nach Lubowitz

1812 - schloss das Studium ab

1813-15 - Teilnehmer des Befreiungskrieges

1816 - Referendar des preußischen Staatsdiensts in Breslau

1821 - katholischer Kirchen- und Schulrat in Danzig 1824 - Oberpräsidialrat in Königsberg

1831 - in verschiedenen Ministerien in Berlin

1841 - Geheimer Regierungsrat

26. November 1857 in Neisse/Schlesien gestorben

Werk:

Die Zauberei im Herbst (1808)

Ahnung und Gegenwart (1815)

Das Marmorbild (1819)

Aus dem Leben eines Taugenichts (1826)

Dichter und ihre Gesellen (1833)

Viel Lärmen um nichts (1833)

Auch ich war in Arkadien! (1834)

Die Meerfahrt (1835)

Das Schloß Dürande (1837)

Die Entführung (1839)

Die Glücksritter (1841)

Gedichte o "Abschied" o "Der frohe Wandersmann" o "Sehnsucht" o "Mondnacht"

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Entscheiden und begründen Sie bitte, welche Gestaltung zu dem Gedicht passt!

Dietrich Fischer-Dieskau: "Mondnacht" Schumann: http://www.youtube.com/watch?v=kBGyJvHe0kc

ANNELIESE ROTHENBERGER (1926-2010) " MONDNACHT"

http://www.youtube.com/watch?v=WpAdA5mkXjM

http://www.youtube.com/watch?v=yzVVHvxpp_M

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2. Doppelstunde: Einstieg zur Bearbeitung des Taugenichts (nach der Lektüre):

I. Der Gang der Handlung:

1. Jeder Schüler / jede Schülerin formuliert schriftlich in fünf Minuten drei Fragen zur Darstellung der Landschaft im Taugenichts.

2. Ein Schüler / eine Schülerin nimmt jeweils auf einem heißen Stuhl Platz und beantwortet die verlesenen Fragen.

3. Aus diesem Gespräch wird der Gang der Handlung abgeleitet und an der Tafel dokumentiert:

Äußere Zahlen:

Der Gang der Handlung

Innere Zahlen:

Die Lieder

1.

1.

10.

10.

2.

3.

2.

3.

9.

9.

8.

8.

4.

4.

5.

5.

7.

7.

6.

6.

Die Lieder Die Kapitel

1. Wem Gott will rechte Gunst... 1. Aufbruch - als Gärtner im Schloss

2. Wohin ich geh und schaue... 2. Als Einnehmer im Schloss

3. Fliegt der erste Morgenstrahl... 3. Auf dem Weg nach Italien

4, Schweigt der Menschen laute Lust.. 4. Mit den Gefährten durch die Lombardei

5. Wenn der Hoppevogel schreit... 5. Zum Schloss in den Bergen

6. Wer in die Fremde wandern will... 6. Aufenthalt und Flucht

7. Wenn ich ein Vöglein wär,... 7. Rom - Zusammentreffen mit dem Maler

8. Der treuen Berg` stehn auf der Wacht... 8. Garten außerhalb Roms

9. Nach Süden nun sich lenken... 9. Nach Wien mit Studenten

10. Darum bin ich dir gewoben... 10. Wiedersehen und Auflösung d. Rätsels

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3. Doppelstunde (Die Eingangsszene:)

Fortsetzung der Bearbeitung des Taugenichts (Erstes Kapitel)

II. Vergleich der Motive in den Liedtexten “Wem Gott will rechte Gunst” und “Nichtsnutz” der Gruppe “Massive Töne”

2.1. Mögliche Fragen zur Charakterisierung des Taugenichts / des Nichtsnutz:

1. Was kennzeichnet den Taugenichts / Nichtsnutz ? 2. Was fehlt dem Taugenichts ?

3. Welche Kontrastfiguren werden aufgebaut ?

2. 2. Die zentralen Personen des Textes :

Taugenichts: Er lebt völlig entgegen der bürgerlichen Lebensweise, was bedeutet,

dass ihm nichts so verhasst ist, wie ein Leben, das sich ausschließlich an Sicherheit und am eigenen Vorteil orientiert. Er lebt nach dem Motto ”In die Welt gehen und sein Glück machen"(S.3, Z.14ff.). Glück definiert er als Liebe, Spaß und Freude. Der typisch romantische Mensch wird also vom Taugenichts präsentiert.

Gärtner: Der Gärtner steht in dieser Novelle stellvertretend für einen

Philister/Spießbürger, dem materielle Sicherheit (wie z.B. Unterkunft und eine geregelte Arbeit) wichtig ist. Dieser lebt nach dem Grundsatz ”Es zu was Rechtem zu bringen"(S.6, Z.23/24).

Schlossdame: Sie ist eine Nichte des Schlossportiers und nicht ,wie zunächst

angenommen, eine Gräfin und erwidert die Liebe des Taugenichts, indem sie diesem einen Liebesbrief überbringen lässt. Außerdem ist die Schlossdame (sowie der Taugenichts) ziemlich schüchtern, was sich dadurch zeigt, dass die Kammerjungfer als Vermittlerin zwischen den beiden fungiert, um den ersten Kontakt herzustellen.

Hausaufgabe: Literarische Charakteristik der zentralen Personen

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4. Doppelstunde:

Vergleich von Landschaftsbildern von Edward Hopper mit Landschaftsbildern von David Caspar Friedrich

Mögliche Fragen zu den Bildern / zum Eichendorff-Text:

1. Welche Landschaften werden beschrieben ? 2. Welchen Standort hat jeweils der Betrachter ? 3. Auf welchen Ebenen wird die Landschaft beschrieben ? (optisch ? akustisch ?

olfaktorisch ?...) 4. Wirkt die Landschaft statisch oder dynamisch ? 5. Ist der Blick auf die Landschaft begrenzt oder frei ? 6. Zu welcher Tageszeit wird die Landschaft erlebt ? 7. Was wird ausgespart ?

8. Wie wird Landschaft in der Novelle geschildert ?

Als Leitmotiv ist die Natur in Zusammenhang mit den Tageszeiten zu sehen. ”Seelische Landschaften" spiegeln das Innere des Taugenichts wider. Als Dingsymbol kann man die Geige bezeichnen, welche der Taugenichts immer mit sich führt und auf welcher er Lieder spielt und dazu singt. Diese Lieder drücken seine augenblickliche Gefühlslage, seine Pläne, Wünsche und Träume für die Zukunft aus.

Hausaufgabe: Bildbeschreibung

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Erweiterung für den Leistungskurs

Bilder und Motive im “ Taugenichts” :

Aufgabe 1: Welche Haltungen des “Taugenichts” werden durch die Bilder ausgedrückt ? Benennen Sie die Haltung und finden Sie Belegstellen im Text (Seitenzahlen der Reclam-Ausgabe)

Aufgabe 2: Welche Haltungen des “Taugenichts” lassen sich nicht bildlich darstellen ? zur Lösung Haltung / Zitat

Caspar David Friedrich: Riesengebirge Entstehungsjahr: um 1830–1834

Freiheit in der Natur

Lösungen immer kursiv: Glaube / Gottvertrauen: Gedicht “Wem Gott will...” Spricht

sich Mut für die Reise zu und sagt, dass Gott positiv auf seine Sache schaut / Müßiggang: Lässt den Vater die Arbeit alleine tun. Der Vater muss seinen Sohn unterhalten. Flucht in die weite Welt vor den Pflichten in der Mühle.

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Caspar David Friedrich: Der Chasseur im Walde 1814

Waldeinsamkeit:

“da konnt ich mich nicht länger halten, warf mich ins Gras hin und weinte bitterlich.” (S. 14)

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Musik, Geige und Geselligkeit: Geige aus der Tasche

spielte schnell

schwenkt e sich das junge Bauernvolk um sich herum rechte Lust anzuschauen (S. 31, Z. 15 - S. 32, Z. 23) “Und als ich endlich ins freie Feld hinauskam, da nahm ich meine liebe Geige vor, und spielte und sang...” (S. 5 Z. 33 f.)

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Hinwendung zur geliebten Frau:

“So still, groß und freundlich wie ein Engelsbild, sodass ich nicht recht wusste, ob ich träumte oder wachte.” (S. 9)

T. beobachtet die schöne Frau am Fenster (S. 11)

Herren und Damen vom Schlosse

meine beiden Damen unter ihnen wie ein Engel

ein junger Herr küsste ihr die Hand ) (S. 12, Z. 13 - S. 13, Z. 5)

“Indem blickte auch die schöne Frau... und sah mich an, dass es mir durch Leib und Seele ging.” (S. 13 Z. 15 f.)

“Mir war so wohl, wie sie so fröhlich und vertraulich neben mir plauderte, ich hätt bis zum Morgen zuhören mögen.”

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5. Doppelstunde: Die Erzählhaltung im “Taugenichts”

1. Die Erarbeitung der Perspektive : Die Ich-Perspektive bedeutet den Verzicht auf

Allwissenheit. Der Taugenichts bleibt banal und äußert Gemeinplätze, er lernt nicht aus Erfahrungen, seine Intelligenz ist begrenzt.

2. Die Zeitstrukturen: Nach der Frage nach der Gesamtdauer der Wanderung wird der

Wechsel von langen und kurzen Zeitabschnitten erarbeitet. Es wird das Verwirrende der Darstellung angesprochen, die einzig Tag und Nacht erkennbar macht. Das Ziel der ENTMACHTUNG DER ZEIT WIRD ERKANNT, da wir uns von der Uhr regieren lassen.

3. Als Raumdimensionen werden (wie im Gedicht “Mondnacht” ) die vertikalen und

horizontalen Orientierungen (siehe Textbeispiel unten). Die Polarität Nähe und Ferne und von innen und außen wird erarbeitet. Die Natur ist meist belebt und es herrscht ewiger Sommer : Die Natur ist romantisiert.

Der Erzähler dieser Novelle schildert die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive, d.h. der Erzähler ist hier Teil der dargestellten Wirklichkeit und erlebt das Geschehen mit. Er weiß also nur , was er durch dieses eigene Erleben, allenfalls durch Einlassungen Dritter erfahren hat. Dadurch ist der Leser auf die subjektive Schilderung des Erzählers beschränkt, wodurch der Leser ein besonders tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dem erzählenden Ich erfährt. Die erzählte Zeit beträgt circa ein drei/viertel Jahr (Anfang: Winterende, morgens/Ende: Herbst, abends). Ein auffälliges von Eichendorff verwendetes stilistisches Merkmal ist die Metaphorik, die so wie die Grundstimmung der Novelle naiv und heiter wirkt. Außerdem streut Eichendorff einige seiner Gedichte ein, die der Taugenichts in der Novelle mit seiner Geige vor sich her spielt und dazu singt. Weiterhin ähnelt die Novelle einem Märchen, was durch die märchenhaft glücklichen Fügungen, die das Schicksal des Taugenichts bestimmen, (wodurch er schließlich nicht nur seine ”schöne gnädige Frau", sondern auch ein ”weißes Schlösschen" mit Garten erhält) und durch die märchenhaften Landschaften mit ihren Schlössern, Gärten und Wäldern zum Ausdruck kommt.

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6. Doppelstunde: Künstlerdasein versus Philistertum Bildimpuls zum Künstlerdasein:

Einstieg: Die Sch. fertigen anhand des Holzschnittes “Wanderschaft” von Ludwig Richter eine klassische Bildbeschreibung an, dabei sollen die Atmosphäre/ Stimmung und die Lebenseinstellung der gezeigten Figuren erarbeitet werden.

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Leitfragen:

Was sehen Sie? Was fällt Ihnen auf?

Erarbeitung: Die Sch. erhalten einen Textauszug, in dem die Haltung der Philister und der Künstler zum Ausdruck kommt. Textstelle: Kap. 2, S. 13-14

Fragen, die in Gruppenarbeit bearbeitet werden sollen sind:

Wie wird der Taugenichts dargestellt ?

Was macht der Taugenichts „den lieben langen Tag“?

Was macht seine Umwelt?

Wie und von wem wird der Taugenichts beurteilt? Aus welcher Lebensauf-

fassung heraus?

Erwartete Ergebnisse: Kennzeichen des Philisters (Schlafmütze, Pantoffeln, Schlafrock, Tabak); Philisterstandpunkt: „Jedes Tun muss nützlich sein!“ (unnütze Dinge: meditieren, philosophieren etc.); Portier als Symbol des Philisters sieht Züchten von Blumen und die Jägerei unter dem Aspekt der Nützlichkeit; beides lohnt sich in „Philisteraugen“ nicht! Die Jägerei führt zu „ewig nassen Füssen“, den Blumen zieht man den Anbau von Kartoffeln/Gemüse vor; der Taugenichts verachtet den Portier/Philister dafür)

Jede Gruppe erhält eine OHP-Folie und hält darauf ihre Ergebnisse fest. Die Ergebnisse werden danach den anderen Gruppen präsentiert.

Vertiefung : Die unterschiedliche Bedeutung von Freiheit und Glück für Philister und Künstler soll herausgestellt werden (Mögliche Ergebnisse: Das Glück hat für den Taugenichts eine andere Bedeutung als für den Philister; der Künstler liebt das Herumvagabundieren, das Reisen, den ungeregelten Tagesablauf; Glück für den Taugenichts: Musizieren um andere zu erfreuen, Träumen, sich in der Sonne räkeln, über die Landstraßen ziehen; Glück für seine Umwelt (Vater, Portier, Gärtner): Nutzen, materielle Sicherheit (Geld=Glück)

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Die Position J. v. Eichen- dorffs:

Stellen Sie dar, wie Eichen- dorffs Berufs- leben mit seiner Dichtung in Beziehung stand!

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7. Doppelstunde: Romantische Lyrik

Das 1. Gedicht des 4. Kapitel wird analysiert, nachdem die Schüler die zentralen Begriffe der Lyrikanalyse wiederholt haben, z.B.

o Takt o Reime

o Klang (Alliterationen / Assonanzen konnte ich aus technischen Gründen nicht darstellen.)

Entscheidend ist, dass die Schüler in Gruppen u.a. die o.g. und weitere Merkmale erarbeiten und diese auf unterschiedlichen Folien über den Text legen.

Schw eigt der Menschen laute Lust: (männl. a)

Rauscht die Erde wie in Träumen (weibl. b)

Wu nderbar mit allen Bäumen,(weibl. b)

Was dem Herzen kaum bewusst,(männl. a)

Alte Zeiten, linde Trauer,(weibl. c)

Und es schweifen leise Schauer (weibl. c)

Wetterleuchtend durch die Brust.(männl. a)

Die Ergebnisse werden über OHP präsentiert.

Abschließend ziehe ich die Textfolie weg und übrig bleibt eine recht symmetrische Struktur.

Das anschließende Gespräch kreist um die Frage der Entgegenständlichung romantischer Texte. Es bleibt - wie in der Musik - nur noch der Rhythmus.

8 . Doppelstunde: Textanalyse 7. Kapitel

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“..Unterwegs erfuhr ich, dass ich nur noch ein paar Meilen von Rom

wäre. Da erschrak ich ordentlich vor Freude. Denn von dem prächtigen

Rom hatte ich schon zu Hause als Kind viel wunderbare Geschichten

gehört, und wenn ich dann an Sonntagnachmittagen vor der Mühle im

Grase lag und alles ringsum so stille war, da dachte ich mir Rom wie

die ziehenden Wolken über mir, mit wundersamen Bergen und

Abgründen am blauen Meer und goldenen Toren und hohen

glänzenden Türmen, von denen Engel in goldenen Gewändern

sangen. - Die Nacht war schon wieder lange hereingebrochen, und

der Mond schien prächtig, als ich endlich auf einem Hügel aus dem

Walde heraustrat und auf einmal die Stadt in der Ferne vor mir sah. -

Das Meer leuchtete von weitem, der Himmel blitzte und funkelte

unübersehbar mit unzähligen Sternen, darunter lag die heilige Stadt,

von der man nur einen langen Nebelstreif erkennen konnte wie ein

eingeschlafener Löwe auf der stillen Erde, und Berge standen daneben

wie dunkle Riesen , die ihn bewachten.

Ich kam nun zuerst auf eine große, einsame Heide, auf der es so grau

und still war wie im Grabe. Nur hin und her stand ein altes, verfallenes

Gemäuer oder ein trockener, wunderbar gewundener Strauch;

manchmal schwirrten Nachtvögel durch die Luft, und mein eigener

Schatten strich immerfort lang und dunkel in der Einsamkeit neben mir

her. Sie sagen, dass hier eine uralte Stadt und die Frau Venus begraben

liegt und die alten Heiden zuweilen noch aus ihren Gräbern

heraufsteigen und bei stiller Nacht über die Heide gehen und die

Wanderer verwirren. Aber ich ging immer gerade fort und ließ mich

nichts anfechten. Denn die Stadt stieg immer deutlicher und prächtiger

vor mir herauf, und die hohen Burgen und Tore und goldenen Kuppeln

glänzten so herrlich im hellen Mondschein, als ständen wirklich die

Engel in goldenen Gewändern auf den Zinnen und sängen durch die

stille Nacht herüber...”

Die Bearbeitung dieses Abschnittes bietet die Möglichkeit zum Vergleich der Schilderung Roms aus dem Gefühl heraus und anschließend mit den Augen . Die Entwirklichung, die Kunst bietet die Möglichkeit zur romantischen Flucht aus Raum und Zeit. Der Taugenichts erweist sich als Mensch, der seinen Kinderträumen treu geblieben ist. Das Ich ist im realen Rom abhanden gekommen, die äußere Welt erscheint verwirrend.

Es handelt sich

um einen Gesang

für den

gläubigen

Menschen, der

seinen

Kinderträumen

treu geblieben ist.

oben=klar

7x ich

Nacht Plural bei der

Beschreibung

einer irrealen

Landschaft

“heilige Stadt” -

nicht Rom !wie

(Vergleich) ein

(starke Bilder des

Schutzes / der

Geborgenheit)

unten=gottlos unten grau -

oben golden

3 x Gräber

Das Ich als

Zentrum

fehlt.

Mit der

bewussten

Abkehr von der

Realität

(Konjunktiv) findet er seine

Identität wieder

und die Bilder

werden wieder

kräftigender .

9. Doppelstunde: Kreative Vertiefungen (besonders zur 5.

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Themenkorridor: Die Poetisierung der Gesellschaft in der Lyrik der Romantik Teil II J. v. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts - Eine Unterrichtsreihe IQSH Fortbildung 09 2012

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Doppelstunde):

1. Versetzen Sie sich in die Rolle des Vaters und schildern sie den Aufbruch des jungen Müllers aus seiner Perspektive! (Was geht dem Vater durch den Kopf?)

2. Versetzen Sie sich in den Taugenichts und verfassen Sie einen Tagebucheintrag, in dem Sie Ihre Gefühle, Ihre Lebenseinstellungen und Ihre Vorstellung vom Glück zum Ausdruck bringen! (Was geht dem Taugenichts durch den Kopf ?)

Die Produkte werden der Klasse vorgestellt und diskutiert!

Klausurthemen (alternativ):

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Themenkorridor: Die Poetisierung der Gesellschaft in der Lyrik der Romantik Teil II J. v. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts - Eine Unterrichtsreihe IQSH Fortbildung 09 2012

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1. Thema:

Gedichtvergleich

Eichendorff: Wem Gott will rechte Gunst erweisen ? - Gottfried Benn: Reisen.

2. Thema:

"Wer nicht als Kind Eichendorffs Gedicht "Der Abend" auswendig lernte, kennt nicht eine Schicht der Erhebung des Wortes über den Alltag, die kennen muss, wer den Riss zwischen der menschlichen Bestimmung und dem ausdrücken will, was die Einrichtung der Welt aus ihm macht!"

Eigentliche Aufgabenstellung

Analysieren Sie Eichendorffs Gedicht "Der Abend" im Gesamtzusammenhang seiner Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts". Berücksichtigen Sie dabei auch die These von Adorno.

zu einer möglichen Lösung

3. Thema:

Aufgabe 1:

Vergleichen Sie den Anfang der beiden Erzählungen von - Joseph von Eichendorff, Aus dem Leben eines Taugenichts (1826) - Georg Büchner, Lenz (1835) unter den Aspekten (a) Natur- und Menschendarstellung, (b) Wandermotiv.

Aufgabe 2: Versuchen Sie zu begründen, warum Büchner im Gegensatz zu Eichendorff in seinem Text keinen Ich-Erzähler benutzt.

zu einer möglichen Lösung

4. Aufgabe: Kreative Aufgabe

Versetzen Sie sich in die Rolle des Vaters und schildern Sie den Aufbruch des jungen Müllers aus seiner Perspektive! (Was geht dem Vater durch den Kopf?)

Teilaufgaben gleichgewichtig: 1. Analyse des 1. Kapitels bis zum 1. Lied 2. Gestaltung 3. Reflexion der Gestaltung

5. Aufgabe: Literarische Charakteristik

1. Charakterisieren Sie den Taugenichts, den Gärtner und die schöne Dame aus der Novelle heraus.

2. Erläutern Sie die Beziehung der drei Hauptpersonen zueinander!

3. Welche Funktion haben die drei Personen für den Gesamttext?

Links:

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