die geschichte der kunstpolizei

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Die Geschichte der Kunstpolizei

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Page 1: Die Geschichte der Kunstpolizei

Die Geschichte der Kunstpolizei

Page 2: Die Geschichte der Kunstpolizei
Page 3: Die Geschichte der Kunstpolizei
Page 4: Die Geschichte der Kunstpolizei

STAAT

MENSCH

BÖSE GUT

TAT

Page 5: Die Geschichte der Kunstpolizei

GUT

ABSICHT

TAT

BÖSE

Page 6: Die Geschichte der Kunstpolizei

GUT

ABSICHT

TAT

BÖSE

KUNST

AUSSTELLUNG

KÜNSTLER (WÄCHTER)

INSTITUTION («DO NOT TOUCH THE ART»)

Page 7: Die Geschichte der Kunstpolizei

«Look what they are doing. It‘s like a computer game. Do they wear 3d glasses? ––– It looks like Iraq. Amazing, like real! ––– I don‘t know, it is like, it is like... They are training or something. Now he shot a man, look! He‘s not dead yet. ––– It‘s horrible. ––– Why are they practicing things like this? ––– Oh, where is he from? Germany? ––– In-teresting. Let‘s go to the next room.

GUT

ABSICHT

TAT

BÖSE

MENSCH

Page 8: Die Geschichte der Kunstpolizei

STAAT

MENSCH

BÖSEGUT

TAT

Harun Farocki

Page 9: Die Geschichte der Kunstpolizei

KUNST

Page 10: Die Geschichte der Kunstpolizei
Page 11: Die Geschichte der Kunstpolizei

Ein Feldversuch in Amerika (Oder: In der Praxis sieht es anders aus) Der Künstler ist ein Wächter, indem er über die Vor-gänge innerhalb des Systems wacht und die Beobachtungen zu seinen Arbeitsthemen macht. Dementsprechend arbeitet Harun Farocki. Er beobachtet Prozesse, dringt in sie ein, do-kumentiert spezifische selektionierte Facetten und konstruiert daraus ein Bild. Dieses bleibt immer kommentarlos; Farockis Tendenzen zeichnen sich lediglich in der Themenwahl, also in dem, was gezeigt wird, sowie in dem, was nicht behandelt wird, ab. Harun Farockis Arbeiten können als Spiegelbilder angesehen werden, wobei er selber keinen direkten Einfluss auf das Gespiegelte hat, sondern lediglich entscheidet, was mit welcher Perspektive gespiegelt werden soll. Eine Wertung erfolgt von Seiten der Betrachter. Diese kann folglich stark variieren – je nach Situation (etwa im demografischen oder geografischen Sinne) des Ausgangspunkts der Betrachtung. Eine Arbeit von Harun Farocki zeigt Amerikani-sche Soldaten, sogenannte «GIs» nach ihrer Rückkehr aus dem Irak, wie sie in Begleitung von psychiatrischem Fachper-sonen ihre Traumabewältigung angehen. Gearbeitet wird mit der Konfrontationsmethode. Will heissen, die Patienten tra-gen spezielle Brillen und sehen wahrheitsgetreue Computersi-mulationen von örtlichen Gegebenheiten, an denen aufgrund spezifischer Geschehnisse das Trauma ausgelöst wurde. Die Geschehnisse werden möglichst der Wahrheit entsprechend simuliert. Die Patienten sollen die «Türen» zu ihren dunkels-ten Erinnerungen öffnen lassen, um diese verarbeiten zu kön-nen. Da die Simulation für den Betrachter der Arbeit sichtbar ist, öffnet Farocki auch ihm die Türen in die nahe Vergangen-heit der «GIs» und folglich in eine zeitlich nahe Geschichte, in der die Vereinigten Staaten von Amerika die Rolle des Pro-tagonisten einnimt. Im Museum of Modern Arts in New York wurde die eben erwähnte Arbeit Farockis gezeigt.

Reaktionen und Rückfragen bei Betrachtern zeig-ten – im Vergleich zu jenen im Kunsthaus Bregenz, wo die Arbeit im gleichen Jahr ebenfalls gezeigt wurde –, dass ein ganzes Land in die entsprechende Traumasituation invol-viert ist. Jedoch eröffnet sich im Zuge Farockis Ausstellung im Museum of Modern Arts die Fragestellung, wie diese In-stitution im Kunstbereich eingeordnet werden muss. Oftmals als «wichtigstes Kunstmuseum» angepriesen, ist es etwa von Touristen hoch frequentiert. Eine reflektive Kunstbetrachtung ist aufgrund des störenden Gesamtbetriebs beeinflusst durch ein starkes Konsumverhalten, der an jenen eines Freizeitparks erinnert, nur schwer möglich.

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Page 13: Die Geschichte der Kunstpolizei

«IF YOU‘RE EVER IN BIG APPLE, MAKE

SURE TO GO TO THE MOMA, THE MUSEUM

OF MODERN ARTS. IT‘S ON THE 53RD STREET, CLOSE TO BROADWAY,

MANHATTAN. VERY RECCOMMENDED

EVERY FRIDAY AFTERNOON: FREE ADMISSION AFTER

5PM. AMAZING ART COLLECTION. FREE CHECKROOMS, NO

BACKPACKS ALLOWED IN THE EXHIBITION AREA (SHOPPING

BAGS ARE OKAY).»

Page 14: Die Geschichte der Kunstpolizei

«Look what they are doing. It‘s like a computer game. Do they wear 3D glasses?»

-«It looks like Iraq. Amazing, like real!»

-«Huran Furacky.»

-«I don‘t know, it is like, it is like... They are trai-ning or something. Now he shot a man, look! He‘s

not dead yet.»-

«Hrm.»-

«Why are they practicing this?» -

«What game is it?»-

«Oh, where are they from? Germany?»-

«Interesting.» -

«Let‘s go to the next room.»

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Page 16: Die Geschichte der Kunstpolizei

2011Marco Kamber