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»Die Alte Schule« MITTEILUNGEN Offizielles Mitteilungsblatt der Stiftung Grunewald-Gymnasium und der Vereinigung ehemaliger Schülerinnen und Schüler der Walther-Rathenau-Schule – Grunewald-Gymnasium – Vorstandsvorsitzender der Stiftung: Steffan Rimbach 14169 Berlin, Waltraudstraße 25, Tel. (030) 8 13 79 83, Fax: (030) 81 49 95 96, [email protected] Vorsitzender der Vereinigung: Uwe Stolzenburg 10709 Berlin, Kurfürstendamm 143, Tel. (030) 323 63 70, [email protected] Bankverbindung: Stiftung Grunewald-Gymnasium HypoVereinsbank, BLZ 100 208 90, Konto-Nummer 601 932 024 IBAN: DE 26 1002 0890 0601 9320 24, BIC: HYVEDEMM488 Nr. 118 nach 1945 Weihnachten 2013 Nummer 156 Weihnachtstreffen traditionsgemäß am 3. Feiertag Freitag, 27. Dezember 2013, 19 Uhr treffen wir uns im Restaurant BSC Sport-Casino, 14193 Berlin, Hubertusalle 50. Verkehrsverbindungen: Bus 110, X 10, M 29 Alle aktiven und ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler mit Partner, Freundinnen und Freunden, laden wir herzlich ein. Der Vorstand: Rimbach (67), Diefenbach (88), Klös (77), Stolzenburg (63), Dr. Kniepen, Dr. Wiesenack (47), Hentschke (57), Dr. Arnold (65), Dr. Jaster (81), Laufer (88), Dr. S. Witzel (90), T. Witzel (90), Seibeld (94) Nächstes Treffen: Himmelfahrt 2014, Donnerstag, 29. Mai 2014, 10 Uhr auf dem Schulhof. NEU

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»Die Alte Schule«MITTEILUNGEN

Offizielles Mitteilungsblatt der Stiftung Grunewald-Gymnasiumund der Vereinigung ehemaliger Schülerinnen und Schüler der

Walther-Rathenau-Schule – Grunewald-Gymnasium –

Vorstandsvorsitzender der Stiftung: Steffan Rimbach14169 Berlin, Waltraudstraße 25, Tel. (030) 8 13 79 83, Fax: (030) 81 49 95 96,

[email protected]

Vorsitzender der Vereinigung: Uwe Stolzenburg10709 Berlin, Kurfürstendamm 143, Tel. (030) 323 63 70,

[email protected]

Bankverbindung: Stiftung Grunewald-GymnasiumHypoVereinsbank, BLZ 100 208 90, Konto-Nummer 601 932 024

IBAN: DE 26 1002 0890 0601 9320 24,BIC: HYVEDEMM488

Nr. 118 nach 1945 Weihnachten 2013 Nummer 156

Weihnachtstreffentraditionsgemäß am 3. Feiertag

Freitag, 27. Dezember 2013, 19 Uhrtreffen wir uns im Restaurant BSC Sport-Casino,

14193 Berlin, Hubertusalle 50.

Verkehrsverbindungen: Bus 110, X 10, M 29

Alle aktiven und ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler mitPartner, Freundinnen und Freunden, laden wir herzlich ein.

Der Vorstand:Rimbach (67), Diefenbach (88), Klös (77), Stolzenburg (63), Dr. Kniepen,

Dr. Wiesenack (47), Hentschke (57), Dr. Arnold (65), Dr. Jaster (81), Laufer (88),Dr. S. Witzel (90), T. Witzel (90), Seibeld (94)

Nächstes Treffen:Himmelfahrt 2014, Donnerstag, 29. Mai 2014, 10 Uhr

auf dem Schulhof.

NEU

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Impressum

Herausgeber:

Stiftung Grunewald-Gymnasium für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Walther-Rathenau-Schule (Grunewald-Gymnasium), vertreten durch die Vorstandsmit-glieder Steffan Rimbach, D-14169 Berlin, Waltraudstraße 25, Telefon (030) 813 79 83, Fax: (030) 81 49 95 96, eMail: [email protected], und Heiner Klös, D-10787 Berlin, Budapester Straße 34, [email protected].

Fotos: von den Autoren.

Anregungen und Zuschriften sind immer willkommen. Erwähnen Sie bitte Ihren Abitur-Jahrgang, um den Lesern den Zusammenhang und das Verständnis Ihrer Zuschrift zu erleichtern. Fotos oder Originale stets auf der Rückseite mit Namen und Anschrift versehen, damit eine Rücksendung erfolgen kann.

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 6. Dezember 2013.

Adressenänderungen richten Sie bitte direkt an Steffan Rimbach, D-14169 Berlin, Waltraudstraße 25, Telefon (030) 813 79 83, Fax: (030) 81 49 95 96, eMail: info@ stiftung-gg.de.

Schulanschrift:Walther-Rathenau-Schule (Gymnasium), D-14193 Berlin (Grunewald), Herbertstraße 2-6, Telefon: (030) 890 299-0, Fax: 890 299-18.

Schulleiterin: Studiendirektorin Solveig Knobelsdorf

Internetadresse der Schule: www.walther-rathenau-schule.de,eMail-Adresse der Schule: [email protected]

Druck: onehand PhotoDesignDruck GbR, Berlin.

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Aus der Stiftung

Ein Brandbrief aus dem Vorstand

Liebe Ehemalige und Freunde des Grunewald-Gymnasiums bzw. des Walther-Rathe-nau-Gymnasiums!

Wieder einmal nähert sich ein Jahresende, und es ist daher die Zeit gekommen, über das Wirken und die Entwicklung der Stiftung Grunewald-Gymnasium zu berichten sowie einen Ausblick auf Kommendes zu geben. Aus der Sicht eines Vorstandmitglieds der Stiftung ist in allen Punkten leider nur ein getrübtes Bild zu zeichnen.In personeller Hinsicht sei an dieser Stelle zunächst nochmals unserem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Steffan Rimbach zur Vollendung des 65. Lebensjahres gratu-liert. Seinem unermüdlichen Einsatz, seiner Kontaktfreudigkeit und seiner Erfahrung ist es ganz wesentlich zu verdanken, dass die Stiftung ihren Aufgaben in der Vergan-genheit durch die Förderung von Schulprojekten, die Auszeichnung der besten Abi-turientinnen und Abiturienten sowie die Information Ehemaliger über Ehemalige und das Schulleben in der „Alten Schule“ so zuverlässig hat gerecht werden können. Groß war daher die Bestürzung in Vorstand und Beirat, als Steffan seinen Entschluss be-kanntgemacht hat, die Vorstandstätigkeit nicht über 2014 hinaus auszuüben. Während wir für die langfristige Ankündigung dankbar sein können, wissen wir, wie schwierig es sein wird, eine Nachfolgerin oder eine Nachfolger zu finden. Die personelle Situa-tion der Stiftung insgesamt ist gekennzeichnet von einem Mangel an Nachwuchs aus dem Kreis jüngerer Jahrgänge. Offenbar hat die Bedeutung des Kontaktes zwischen der Schule und ihren Ehemaligen sowie der Ehemaligen untereinander deutlich ab-genommen. Gleichzeitig sind die Bemühungen der Stiftung um eine verstärkte Wahr-nehmbarkeit im Kreise der jetzigen Schüler- und Elternschaft weitestgehend erfolglos geblieben.

Seit dem Herbst 2012 steht die Walther-Rathenau-Schule (nunmehr wieder Walther-Rathenau-Gymnasium) unter der Leitung von Frau Knobelsdorf. Der erhoffte frische Wind bei der Zusammenarbeit mit der Stiftung ist jedoch bislang ausgeblieben. Obwohl die Stiftung unermüdlich betont, von welcher Bedeutung für ihr Wirken die frühzeitige Information der Ehemaligen über Vorgänge und Veranstaltungen in der Schule wie Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen u.ä. ist, blieb es 2013 weitgehend dem Zufall überlassen, von solchen Terminen zu erfahren. Das offenbar fehlende Interesse an einer Einbeziehung der Ehemaligen in derartige Schulaktivitäten ist gewiss ein nicht zu unterschätzender Faktor für das ausbleibende Engagement jün-gerer Jahrgänge in der Stiftungsarbeit. Zugleich haben auch die Nachfragen aus der Lehrerschaft nach Förderung aus Stiftungsmitteln signifikant abgenommen. Überstie-gen noch vor wenigen Jahren die Anfragen die verfügbaren Mittel, ist es unterdessen umgekehrt. Zwar versetzt dies die Stiftung in die Lage, freie Rücklagen zu bilden, aus denen Verluste ihres Kapitals als Resultat der Finanzmarktkrise ausgeglichen werden können, doch trägt ein Rückgang von Projektförderungen weiter dazu bei, die Wahr-

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Aus der Stiftung

nehmbarkeit der Stiftung im Schulalltag zu verringern. Auch auf unsere wiederholten Angebote, für Unterrichtsveranstaltungen, Projekttage o.ä. Ehemalige zu vermitteln, die aus ihrer Erfahrung in Wirtschaft, Wissenschaft, Kunstbetrieb, Medizin oder Politik und Verwaltung einen Beitrag leisten könnten, ist nicht zugegriffen worden.Es ist die Geschäftsgrundlage der Stiftung, auf Förderanträge aus der Schule zu re-agieren, nicht aber eigene Ideen an die Schule heranzutragen. Die zuvor geschilderte Situation spiegelt sich daher auch in der Förderpraxis 2013 wider. Um es in Anlehnung an das Sprachbild des Regierenden Bürgermeisters zu sagen, weniger sexy geht es kaum: Bislang hat die Stiftung die Herstellung eines Faltblatts zur Darstellung der Schule und zur Einladung zum Tag der offenen Tür finanziert und auch die Finanzierung einer Neuauflage zugesagt. Weiter hat sie eine Prämie für das beste Abitur vergeben und die Kostenübernahme für die Anschaffung insgesamt 16 neuer Wechselrahmen für den Fachbereich Kunst erklärt. Damit hat die Stiftung alle an sie herangetragenen Wünsche erfüllt.Gestatten Sie uns auch einen finanziellen Ausblick. Die Stiftung speist sich aus Erträ-gen ihrer Kapitalanlagen und aus Zuwendungen. Die bereits erwähnte Finanzmarkt-krise hat nicht nur den Wert jener Anlagen beeinträchtigt, in die das Stiftungskapital investiert ist, ihre dramatischen Auswirkungen auf das Zinsniveau schlagen nunmehr auch auf die Erträge der Kapitalanlage durch. Der von der Stiftung im Wesentlichen gehaltene und speziell für Stiftungen aufgelegte Fond investiert vornehmlich in lang-laufende Staatsanleihen. Ihr sukzessives Auslaufen macht die Anschaffung neuer An-leihen nötig, deren gesunkene Verzinsung nun die Ausschüttung deutlich schmälert. So erhalten wir 2014 nur noch etwa die Hälfte des 2013 gezahlten Betrages. Auch festverzinsliche Anlagen bieten gegenwärtig nur minimale Zinsen, sind also keine Al-ternative, so dass sich die Ertragssituation signifikant verschlechtern wird. Zugleich ist es absehbar, dass die eingangs geschilderte Entfremdung von Stiftung und Schule in einen ebenso signifikanten Rückgang der Zuwendungen münden wird.Wo aber wenig zu verteilen ist, wird das Interesse an engagierter Mitarbeit weiter ab-nehmen. Ein Teufelskreis aus personellem und finanziellem Aderlass erscheint kaum ausweichlich. Wir halten es daher nicht für Schwarzmalerei, wenn wir hier der Sorge Ausdruck verleihen, dass die Stiftung schon bald unter Verwaltung der Stiftungsauf-sicht stehen und sich darauf beschränken wird, minimale Kapitalerträge an den Schul-haushalt abzuführen.Ein Umsteuern und damit das Abwenden einer solchen Entwicklung können unse-res Erachtens nur gelingen, wenn es zu einer personellen Veränderung in Vorstand und Beirat der Stiftung kommt. Angesprochen sind hier jüngere Ehemalige, die noch über eine Vernetzung mit ihren Jahrgangsmitgliedern verfügen und idealerweise selbst Kinder an der Schule haben. Dringend angesprochen ist aber auch das (ehemalige) Kollegium. Gerade in den Jahren nach einer Zurruhesetzung wird hier oftmals noch ein Einblick in die Abläufe und Notwendigkeiten des Schulbetriebes bestehen, der im Zusammenspiel mit einer fortbestehenden personellen Vernetzung nutzbringend wäre. Dies alles wird aber nur dann Erfolg haben können, wenn die Schulleitung um-denkt und zu einer umarmenden Einbeziehung der Stiftung in das Schulleben findet.

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Aus der Schule

Mit diesen Gedanken wünschen wir Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen gu-ten Start ins Jahr 2014.

Ralf Diefenbach, Heiner Klös, Schatzmeister 2. Vorsitzender der Stiftung der Stiftung Grunewald-Gymnasium Grunewald-Gymnasium

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Aus der Schule

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Grunewald-Gedicht

Peter Salomon (67), der als Schriftsteller und Literaturhistoriker in Konstanz lebt, stellt uns seit 2006 in jeder Ausgabe der Alten Schule ein Grunewald-Gedicht vor. Die meisten zählen im weitesten Sinne zur klassischen Moderne, gelegentlich kommen aber auch zeitgenössische Autoren zu Wort.

Jürgen Stelling Heimische Wälder

Sie heißen Zuckmantel und GrunewaldNach dem Kobold mußt du etwas werfen

um ihn zu vertreibenWas wurde aus Rüdiger Blum?

Mit dieser Frage schneide ich mirins eigene Fleisch

Heißt es eigentlich Brust oder Proustich suche nach einer Erklärung

so kommen wir dannzu einer richtigen Grübelarbeit

Bei der Gärtnerei Bölleschlendere ich an den Pflanzkästen vorbei

was habe ich dort zu schaffenMit einem drängenden Pfiff

verschwindet die LokomotiveRauch quillt aus dem Tunnelmund

Bahnhof Grunewaldam Gleis 17 gingen sie ab

die Züge nach TheresienstadtRüdiger Blum habe ich wohl gekannt

seine Jackentaschenwaren vollgestopft

mit liebeskranken BriefenDas hat mich veranlasst

tiefer einzudringen in die Materie

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Grunewald-Gedicht

Hier Haben wir wieder ein zeitgenössisches Gedicht vor uns, entstanden 2012. Wer im Gedichtelesen geübt ist, bemerkt es sofort. Der Sprachgestus ist der Umgangs-sprache angenähert, die einzelnen Verse wirken weniger artistisch und enthalten Gegenstände, die wir aus dem Alltag kennen. Gleichwohl wirken sie schwerer verständlich als die meisten Gedichte der klassischen Moderne und den Perioden davor (von Ausnahmen abgesehn, z.B. Paul Celan). Sie sind schwerer zu interpretieren als Verse von Kästner, Hesse oder Benn. Nun soll ein Gedicht aber kein Rätsel sein, das gelöst werden muß. Auch mit einem nicht erklärbaren Rest läßt sich leben – wie im wirklichen Leben, wo wir ja von den meisten Dingen auch nie alles verstehen. Ein Gedicht braucht nicht mal einen Sinn zu haben und hat oft auch keinen, wie die meisten Dinge in der Natur. Ganz im Vordergrund steht die gelungene Formulierung und Mischung, die die Welt aus dem Zustand des Geredes in einem Moment des Innehaltens zurückversetzt – und das erfrischt des Lesers Hirn.

Jürgen Stelling, geboren 1947 in Berlin, lebt nach Jahren in Luckenwalde/Mark, Brandenburg, Schwaikheim/Wttbg., Ulm, Offenburg und Stuttgart jetzt wieder dort. Sein erster Gedichtband erschien 1973. Jahrzehntelang war er mir hier im Südwesten ein liebenswürdiger und geschätzter Kollege. Er hat mir zu einigen Namen und Versen seines Gedichtes eine kleine Erklärung geschrieben, die ich aber hier nicht offenlegen will. Er schließt seine Erläuterungen mit dem Fazit: Dies Mäandern der Gedanken und Assoziationen um das “Thema” herum interessiert mich vor allem am Gedichteschrei-ben. Es hat etwas von Forschungsarbeit.

Peter Salomon (Abi 1967)

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Klassentreffen

Die Feuerzangenbowle der 13 S (1953)

Erinnerungen anlässlich des 60-jährigen Abiturjubiläums am 23. Februar 2013.Angefangen hat alles im Oktober 1945: Ein sehr kleiner Raum für ca. 10 Personen im Erdgeschoß am hinteren Treppenbeginn zur Schülertoilette und erstem Stock, zugleich Flur-Trennungsgrenze zwischen Schulruine und beschädigtem aber noch nutzbarem Altbau. Letztendlich eine Notlösung für die aus der KLV (Kinderland- verschickung) und anderen Evakuierungsaktionen nach Berlin zurückkehrenden Gymnasiums-Erstklässler. Die normale zweite Klasse war bereits überbesetzt. Und: Am 30. September war von den Alliierten festgesetzter Zuzugsschluß nach Berlin. Der Winter stand vor der Tür und Lebensmittel sowie Kohlen für die Heizung öffentli-cher Gebäude waren knapp. Kohlenknappheit war auch der Grund in den folgenden Wintern für Evakuierung des Unterrichts in das nahegelegene Hildegard-Wegschei-der-Lyceum, wo wir abwechselnd mit den Mädchen Vor- oder Nachmittagsunterricht hatten. Das führte zu eifriger Korrespondenz via Tintenfässer als Briefkästen und sogar lebenslanger Partnerschaft.Einige Mitschüler kannten sich noch aus der Volksschulzeit 1941-1943 in der Delbrück- straße. Sie hatten bereits im Mai/Juni beim Trümmerzusammenräumen geholfen und waren dafür jeweils mit einem Päckchen Knäckebrot aus Wehrmachtbeständen, die in der heutigen Hausmeisterwohnung gelagert waren, entlohnt worden. Mit den Jahren kam die Klasse auf normale Schülerzahl; zum Abitur waren wir 25. Im Sommer 1949 gab es die große Neu-Aufmischung aus den Klassen 4a und 4b in 9n (naturwissenschaftlich) und 9s (sprachlicher) Zweig. Ab 10. Klasse betreute uns als Klassenlehrer Erich Manok (deutsch und englisch), Gerhard Westfal (Geschichte), „Fritze“ Schneider (Mathe, Physik, Chemie), Schweinchen (Dr. Walter, Latein), Direx Dr. Rudolf Malsch (Erdkunde), besser als Wirtschaftsgeografie zu kennzeichnen. Das war bereits Hochschulniveau! Insbesondere Erich Manok und Gerhard Westfal verdanken wir jenseits des offiziellen Unterrichtsplanes – Schulbücher gab es nicht – praktischen und theoretischen Unterricht in Demokratie aus selbsterlebter Geschichte. Sie waren es in erster Linie die uns das Heranwachsen zu freien Bürgern, verantwortungsbewusst und engagiert in demokratischer Gesellschaft ermöglichten. Dafür sind wir ihnen zeitlebens dankbar. Erich Manok als Deutschlehrer, zugleich der Verwalter der Karten für das Schüler- theater, begeisterte uns für das Theater und machte aus uns Theaterfans. Unverges-sen unser erster Theaterbesuch im Schloßpark-Theater zu „Des Teufels General“ mit O. E. Hasse in der Hauptrolle. Begeisternd! „Jungs, das war Theater“ war Erichs be-geisterter Kommentar in der ersten Unterrichtsstunde nach der jeweiligen Aufführung.Unsere Klasse galt als die beste und begabteste in West-Berlin. Dagegen stand ihr 1. Platz in Disziplinlosigkeit; dies belegen allein schon drei bereits im 9. Schuljahr-gang erteilte consilii abeundi sowie ein freiwilliger Abgang eines Mitschülers nach einer Schlägerei. Es war zwar nur ein Kinnhaken, aber der saß. Grund dafür war seine schleimige Anbiederei bei einem Lehrer mit der Anmahnung der Erteilung einer Aufga-be als Wochenend-Hausaufgabe. In diesem Fall hatten – zu aller Überraschung – sich

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Klassentreffen

auch das Lehrerkollegium und die Elternschaft für ein Verbleiben des „Schlägers“ aus-gesprochen und dem „Geschlagenen“ den Abgang empfohlen. Der wurde später bei einem winterlichen Schulausflug mit dem entblößten Hinterteil in den Grunewaldsee gesetzt.Zu den fröhlichen Ablenkungen vom Unterricht gehörte Lucy. Sie war die Ehefrau des Box-Managers und -Veranstalters Fritz Gretzschel, der gegenüber der Schule in einer Villa wohnte. Das Küchenfenster der Gretzchelschen Wohnung mit Balkon und ausla-dender Brüstung lag genau gegenüber unseren Klassenfenstern in der Herbertstraße. Lucy, außergewöhnlich attraktiv, und, wie man heute aktuell sagen würde, sehr gut in ein Dirndl passend, erschien häufig auf dem Balkon und beugte sich über die Brüs-tung. Sobald dies einer der Mitschüler bemerkte ging ein Raunen und Zischen durch die Klasse: „Lucy, Lucy, Lucy“ und alle sprangen auf und stürzten ans Fenster. Das hatte zahlreiche Klassenbucheinträge zur Folge und schließlich eine dicke Beschwer-de von Fritz Gretzschel bei Dr. Malsch. Aus war`s mit Aus- und Einblicken. Gretzschel hatte nicht nur Wohnung unserem Klassenzimmer gegenüber, sondern auch die Trainingsräume für die von ihm betreuten und gemanagten Boxer, u.a. Bubi Scholz und Hans Stretz. Wir durften Gäste und Zuschauer sein und schließlich kam Bubi zu uns in die Schule in die kleine Turnhalle und gab uns Boxunterricht. Selbst-verständlich war er regelmäßiger Ehrengast bei Schultheateraufführungen in der Aula und saß dort in der ersten Reihe eingerahmt zwischen Schulrat Rabau und Dr. Malsch. Der größte „Spaß“ aber war „ Affaire Maus“: Zeichenunterricht wurde im Zeichensaal erteilt. Meist hieß das Thema „Freies Zeichnen“. Einmal jedoch wurde es gewechselt in „farbiges figürliches Abzeichnen“. Dazu musste ein Objekt her. Zeichenlehrer Plan-tikow suchte einen Mäusebussard mit grauer Feldmaus in den Krallen aus der Expo-natensammlung von Biologie-Kollegen Klöpfer aus. Plötzlich war aus der Maus ein Tiger geworden, der sich später noch in eine schwarze undefinierbare Bestie verwan-delte. Plantikow war entsetzt und erschreckt, denn nun stellte sich das Problem des Ersatzes und dessen Finanzierung. „Wer zahlt denn nun die Maus?“ war seine sofort gestellte Frage und sie wurde über Jahre hinaus auch von uns Schülern immer wieder gestellt, zum Erschrecken des Zeichenlehrers. Ob überhaupt und wie sie gelöst wurde ist nicht mehr bekannt, aber zumindest zum 50-jährigen Abi-Jubiläum 2003 stand sie noch im gleichen Schauschrank. Ob wir sie dieses Jahr wieder sehen?Eng verschweißt hat uns die Klassenreise nach Buchenhöhe bei Berchtesgaden im Frühjahr1952. Es war wohl die erste Klassenreise überhaupt, die von der Walther-Rathenau-Schule aus startete. Ihr Höhepunkt war ein Tagesauflug nach Salzburg mit sachverständiger, hervorragender, humoriger, kunsthistorischer Führung durch die Stadt. Für alle die erste Auslandsreise überhaupt. Reiseabschluß wurde im Münche-ner Hofbräuhaus gefeiert. Das erforderte in der Folge häufige Stops auf der langen Interzonenstrecke über Töpen/Juchhö (Thüringen), Grenzübergänge in die „Zone“. Die Reise musste nicht nur organisatorisch (Beantragung und Besorgung von Inter-zonenpässen zum Grenzübertritt), sondern insbesondere auch finanziell gut vorberei-tet werden. Welcher Flachländer dachte schon damals an Ausflüge im Schnee? Wir verschickten Bettelbriefe an ausgewählte Mitglieder des Vereins der Ehemaligen. Die

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Klassentreffen

Aktion war erfolgreich, nicht nur Bargeld kam, auch Winterkleidung und Schuhe, und keiner musste zurückbleiben. Eine Spende (DM 100,--, damals ein Vermögen!) kam aus Paris von Monsieur Henri Rathenau, dem Neffen des früheren Außenministers der Weimarer Republik, zugleich unseres Schulpatrons Walther Rathenau. Den Kontakt zu ihm haben wir aufrechterhalten bis zu seinem Lebensende. Einige von uns haben ihn später in Paris besucht und seine hübsche Tochter Nicole war unsere Stadtführerin. Es kam der 23. Februar, Tag des Abiturs. Strahlendes Wetter, blauer Himmel, kalt. Alle haben bestanden, viele mit Prädikat. Das musste gefeiert werden. In Erinnerung an die Klassenreise nach Bayern gingen wir ins Tegernseer Tönnchen, einem damals populären und preisgünstigen bayerischen Lokal in der Mommsenstraße zu einem handfesten Abendessen. Der Abend sollte ja lang werden. Nächste Station war die BADEWANNE, ein damals berühmtes, wenn nicht gar das berühmteste Jazz Lokal Berlins. Die Unentwegten zogen noch weiter, Kudamm rauf und in die Bleibtreustraße. Dort war eine Nachtbar San Franzisko, in der „Schönheitstänze“ angeboten wurden. Oft sind wir da vorbei gegangen auf dem Weg zum Boxtraining bei Paule Noack (ehe-maliger deutscher Box-Leichtgewichtsmeister), aber nie hatten wir uns da reingetraut. Aber heute? Schließlich hatten wir erst wenige Stunden zuvor die Reifeprüfung ab-gelegt!

Alexander von Kuk

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Klassentreffen

57n = 75. Geburtstag

Nun hat auch Herbert Kubatz als letzter die 57 in die 75 gedreht, den 75. Geburtstag gefeiert. Axel Scheer als Klassenältester hatte in Diepholz in 2010 den Reigen eröffnet. Sein Bruder richtete mit Familie die Geburtstagsfeier aus, zu der auch 13 Klassen-kameraden kamen. Von 24 Abiturienten und 3 Mitschülern, die im März 1956 abgin-gen, aber integriert blieben, sind 3 und nun mit Wolfgang Wernicke, ein Ehemaliger, verstorben. Meine Notizen beginnen mit Treffen in 1964, 1965 und 1966.Zum 10-jährigen in 1967 konnte ich nicht dabei sein, da ich als neuer Innenleiter einer Bankfiliale in Hamburg sein musste. Zum 25-jährigen Jubiläum in 1982 arrangierte ich ein Treffen mit 18 Teilnehmern und Herrn Dr. Oelmann sowie Herrn Voges. Danach folgten Treffen in 1987, 1997, 1998, 2002, 2005 (das letzte Mal mit Herrn Lange, dem letzten Klassenlehrer), 2006, das 50. in 2007, 2010 und 2012. 2010 waren wir erstmalig außerhalb Berlins in München, in 2014 wollen die Klassenkameraden mich mit Damen in Hamburg besuchen. Die Reso-nanz von 18 Teilnehmern zum 25. bis 15 Teilnehmern zum 55. hat mich bei dieser Ar-beit mit viel Freude erfüllt. In Jürgen Klein fand ich einen wertvollen lokalen Unterstüt-zer in Berlin, der unsere Ideen in beste Vorbereitungen umsetzte, und wir vergessen nicht Jürgen Sawade, der uns für das 50. das 5-Sterne-Restaurantschiff des Grand Hotel Esplanade organisierte. Einladungen von Herbert Kubatz in die Firma und Claus Scheer machten zusätzliche Treffen möglich, die gerne wahrgenommen wurden, wie auch meine Treffen im Blockhaus bei meinen Berlinbesuchen vor der Busrückfahrt nach Hamburg. Der Anlass zum Titel ermöglichte den Rückblick mit dem Dank an die Klassenkameraden für die Beteiligung an den Treffen, die allein den Erfolg meiner Arbeit ermöglichte und entsprechend dankbar regelmäßig gewürdigt wird.

Euer Klaus-Peter Schiller (57n)

Abi-Jahrgang 1958 feiert sein 55. Abi-Jubiläum

Exakt am 55. Jahrestag nach dem Abitur, am 5. März 2013, feierten die Klassenka-meraden im Ratskeller Schmargendorf. Von den ursprünglich 23 Klassenkamera-den kamen 13. Die Fehlenden hatten sich – soweit sie es noch konnten - bei un-serem bewährten Organisator Christian Runge entschuldigt. Auch unser verehr-ter Klassenlehrer Dr. Schönwälder wäre gern bei diesem Ereignis dabei gewesen, doch meinte er bei dem Besuch von Ul-rich von Boul, Paul Opitz und Jürgen Behr

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Klassentreffen

im Dezember 2012 zu seinem 90. Geburtstag, die Reise von Boppard nach Berlin sei ihm wohl doch zu anstrengend.Vor der Feier im Ratskeller waren wir noch in der „Blauen Box“, wo uns Christian an Hand eines sehr informativen Modells die Innenstadt und die Neubauten, insbe-sondere das Schloss, erklärte. In dem im Obergeschoß gelegenen Humboldschloss-Restaurant konnten wir uns stärken und die bauliche Entwicklung der Innenstadt mit einem herrlichen Rundblick nachvollziehen.

Die Feier im Ratskeller verlief harmonisch und fröhlich, nachdem sie von einigen Klassenkameraden mit Erzählungen besonderer Erlebnisse aus der Schul-zeit eingeleitet wurde. Wieder hat sich gezeigt, dass der Zusammenhalt in der Schule eine gute Voraussetzung für dau-erhafte Freundschaften ist. Unsere Frau-en begleiten uns schon seit einigen Jah-ren zu unseren Klassentreffen und haben sich auch diesmal sehr wohl gefühlt.

Jürgen Behr

Wo Elbe und Havel zusammenfließen (13s II/1959)

Ein sonniger Tag: Eike Lancelle hat seine Klassenkameraden auf sein Refugium zum 1. Juli in Havelberg (O. T. Nitzow) eingeladen. Zunächst natürlich in den mittelalterli-chen Dom, später in die Havelstadt und dann in die Dorfkirche von Nitzow – jeweils mit fachkundiger Führung, so dass von den historischen Denkmälern eine plastische Erinnerung bleibt. Später dann, bei herzlicher Bewirtung durch Eikes Familie auf der Terrasse, ge-nossen wir den herrlichen Blick auf den Zusammenfluss von Elbe und Havel in der Hoffnung, dass das noch sicht- und riechbare Hochwasser dem Biotop nicht geschadet haben möge, Havelaale und Elbebiber sollen weiterleben – aber die Elbe ist ja Hochwasser gewöhnt und die Überflutungsauen scheinen intakt zu sein. Ebusch hat versucht, die Ge-sellschaft auf der Terrasse (aus mehreren Fotos!) zu versammeln – geglückt? V.l.n.r.: Edward Reichel, Susanne und Hansjörg Buchholz, Christian Axhausen, Jonathan und Birgit Wolffsky, Hildegard Lancelle, Klaus Scherpe, Eike Lancelle, Peter Barth, Dietrich Hort, Peter und Eva Erichsen, Gunter Gragert, Eberhard Lange, Achim Aurin.

Edward Reichel

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Danzig und mehr: Die 13s II von 1959 auf ihrer jüngsten „Klassenfahrt“

Sieben ist eine Unglückszahl, aber wir hatten Glück.Denn fünf Ehefrauen an unse-rer Seite erhöhte die Zahl der Reiselustigen auf ein Dutzend:Christian Axhausen mit Regula, Peter Erichsen mit Eva, Gunter Gragert, Dietrich Hort mit Petra, Eberhard Lange, Edward Reichel mit Ursula, Bernhard Schulz mit Sibylle. Pech hatte da keine Chance mehr.

Danzig, Zoppot, Gdingen, Marienburg und Hela. Fünf Tage lang (22. bis 26. August) nur italienisch blauer Himmel und Sommertemperaturen! Was wollten wir mehr? Da von Berlin, Stockholm und Zürich per Bahn oder Flugzeug angereist wurde, fanden wir uns nach und nach am 22. August im gemeinsamen Hotel Scandia (Stadtzentrum) ein.

Am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, stand eine Stadtführung durch Danzig auf dem Programm. Mit Großer Mühle, dem mächtigen Krantor, der von alten Häusern gesäumten Frauengasse und der eleganten Marienkirche ist Danzig, die einst mächtige Hanse- und wichtigste Hafenstadt am Baltischen Meer, heute zur Touristen-attraktion geworden. Ob Gdansk oder Danzig, längst ist der deutsche Stadtname bei der polnischen Bevölkerung akzeptiert. Die „Königin der Ostsee“ bildet zusammen mit Zoppot und Gdingen die „Dreistadt“, einen riesigen urbanen Raum an der Westküste der Danziger Bucht, wo rund 770 000 Menschen leben.

Zum Abschluss der fast dreistündigen Besichtigungstour (zu Fuß!) erreichten wir per Kleinbus den Eingang der Leninwerft, die 1980 durch die Gewerkschaft Solidarność, geführt vom Werftelektriker Lech Valesa, Schlagzeilen in der ganzen Welt machte. Bekanntlich trug Solidarność zur Loslösung Polens vom Kommunismus und damit zur Auflösung des Ostblocks bei.

Weiter ging die Fahrt nach Zoppot. Hier, wo Danziger Bürger schon im 16. Jahrhun-dert ihre Sommerresidenzen bauten und wo Anfang des 19. Jahrhunderts die erste Badeanstalt in Betrieb genommen wurde, war die Entwicklung zum Ostseebad nur eine Frage der Zeit. Dabei ist die Stadt nicht nur populäres Kurzentrum, sondern mit der staatlichen Hochschule für Musik auch ein kulturelles Schwergewicht der Region. Aber ganz besonders hat es uns die Zoppoter Mole, das ist die berühmte 512 Meter lange Seebrücke mit dem strahlend weißlackierten Holzgeländer, angetan: Kaffee-pause!

Auf der Fahrt nach Gdingen machte der Kleinbus natürlich einen Zwischenhalt vor der Kathedrale in Oliva. Der Kirchenbau ist Teil des ursprünglichen Zisterzienserklosters und wegen der außergewöhnlichen Klangqualität seiner riesigen Rokokoorgel von der Fachwelt sehr geschätzt.

Klassentreffen

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Klassentreffen

Das gerade angefangene Konzert war für uns nicht nur ein Ohren-, sondern auch ein Augenschmaus: Im Zusammenspiel mit den Orgelklängen traten nämlich, wie von Geisterhand geführt, Engelsfiguren aus dem riesigen barocken Schnitzwerk hervor und brachten eine Vielzahl schwebender Musikinstrumente und rotierender Sonnen-räder zum Einsatz.

Gdingen, mit über 250 000 Einwohnern, ist nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der wichtigsten Zentren polnischer Seewirtschaft geworden. Schlesische Kohle wird z. B. von hier aus exportiert.

Auch der Besuch der Westernplatte, eine Halbinsel in der Weichselmündung, war fest eingeplant. Denn genau hier wurde am Morgen des 1.September 1939 durch das Kanonenfeuer des Schulschlachtschiffes „Schleswig Holstein“ auf das den Polen durch Beschluss des Völkerbundes vom März 1929 zugesprochene Gebiet (kein Staatsgebiet) der Zweite Weltkrieg ausgelöst.

Am Abend war ein gemütliches Restaurant in Hotelnähe mit Barszcz (Rote-Beete-Suppe mit Pasteten), Bigos (Weißkohleintopf mit getrockneten Pflaumen, Pilzen, Fleisch), Pierogi (gefüllte Teigtaschen) sowie Fisch in allen erdenklichen Zubereitungs-variationen für den kleinen und großen Hunger genau das richtige für uns. Natürlich mit einem guten „Piwo“ (Bier).

Tags darauf war die Marienburg, etwa 50 km südlich von Danzig, unser Ziel. Die flache mit Gräben durchzogene Landschaft dort hin wird als Danziger Werder oder polnisch Holland bezeichnet. Sie liegt teilweise bis zu zwei Meter unter dem Meeresspiegel und erinnert tatsächlich sehr an Holland.

Im 13. Jahrhundert vom Deutschen Ritterorden errichtet, gilt die Marienburg als größter Backsteinbau Europas, wenn nicht gar der Welt. Noch kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Burg fast völlig zerstört und Anfang der 60er Jahre nach historischen Plänen wieder aufgebaut. Heute zeigt sich der riesige Prunkbau mit seinen zahlreichen Wandmalereien, Marienstatuen und technischen Einrichtun-gen (Bodenheizung, Wasser- und Sanitäranlagen) fast wieder im Originalzustand. Die gesamte Schloss- und Wehranlage bedeckte früher eine Fläche von 21 ha, heute sind es 5 ha.

Am 25. August, 9.00 Uhr, ging die Fahrt zur etwas 20 km von Danzig entfernten Halbinsel Hela. Sie ragt mit einer Länge von 34 km (bei einer Breite von nur 200 m bis höchstens 3 km) sichelförmig in die Danziger Bucht hinein und trennt sie wie ein Bollwerk von der Ostsee. 1945 war die Halbinsel für Zehntausende Ostpreußen letzte Zuflucht vor der Roten Armee. Von hier aus konnten die meisten mit Schiffen in den Westen gelangen. Heute ist Hela mit ihren traumhaft weißen Sandstränden zum bevorzugten Naherholungsgebiet der gesamten Dreistadt-Region geworden.

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Klassentreffen

Auf der Marienburg: (v.l.n.r. obere Reihe) Peter Erichsen, Bernhard Schulz, Eberhard Lange, Gunter Gragert, Dietrich Hort, Christian Axhausen, Edward Reichel (untere Reihe) Johanna (unsere Führung), Regula Axhausen, Eva Erichsen, Petra Hort, Ursula Reichel, Sibylle Wolff.

Nach dem Volksstamm der Kaschuben wird das Hinterland der Dreistadt Kaschubei genannt. Sie reicht im Nordwesten bis zu den Dünen der Ostseeküste und von der schmalen Halbinsel Hela bis in die hügeligen seenreichen Moränenlandschaften süd-westlich von Danzig. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung stellen die Kaschuben eine Minderheit dar. Kaschubisch, die mit deutschen Worten durchmischte westslawische Sprache, wird heute noch von etwa 150.000 Menschen verstanden, aber nur 50.000 pflegen Kaschubisch als Alltagssprache. Unser Applaus wollte nicht enden, als Frau Bodzena (unsere Reiseführerin) ein kaschubisches Lied zum Besten gab. Übrigens: Günter Grass, der sprachgewaltige deutsche Schriftsteller, ist geborener Danziger mit kaschubischen Wurzeln.

“Wer den Dichter will verstehen, muss in des Dichters Lande gehen“. Nein, das ist kein Zitat von Günter Grass, sondern vom großen, nicht minder wortgewaltigen Goethe,der diesen Ratschlag seinen Lesern vor 200 Jahren gab. Und bezogen auf Land und Leu-te in und um Danzig herum lautet unser einhelliges Fazit der jüngsten “Klassenfahrt”: „Hingehen” reicht nicht, „Wiederkommen“ zählt!

Peter Erichsen, Eberhard Lange

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Ehemalige von A-Z

Aus Der Tagesspiegel 1. 12. 2013Ulrich Gronert ist Ehemaliger des Abi-Jahrgangs 1964

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Ehemalige von A-Z

Aus Der Tagesspiegel 26. 9. 2013Klaus Herlitz ist Ehemaliger des Abi-Jahrgangs 1967

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Ehemalige von A-Z

Bundespräsident Gauck überreicht Buddy Bear

Anlässlich der Eröffnung des „Deutschlandjahres in Brasilien“ überreicht Bundes-präsident Joachim Gauck einen Buddy Bären als Berliner Symbol an die Brasiliani-sche Präsidentin Dilm Rousseff. Der Bär ist mit vielen Impressionen aus Brasilien und Deutschland gestaltet, die auch die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern symbolisieren. Er ist zudem ein Vorbote bevorstehender Ausstellungen der United Buddy Bears in Sao Paulo und Rio de Janeiro 2014.

Erfinder des Buddy-Bären ist Klaus Herlitz, Abi-Jahrgang 1967

Die Brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff und Bundespräsident Joachim Gauck

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Ehemalige von A-Z

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Ehemalige von A-Z

Aus Der Tagesspiegel 24. 02. 2013Elena Senft ist Ehemalige des Abi-Jahrgangs 1999

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Ehemalige von A-Z

Jörn SackFortschritt und Verhängnis

Eine Betrachtung zur Entwicklungsgeschichte des abendländischen Verstandes

Dieses außergewöhnliche und packende Buch steht außerhalb der nicht endenden Abfolge von Sachbüchern, die von einem Fachge-biet oder einer statistischen Bestandsaufnahme her die zentrale Frage

unserer Zeit aufrollen: Wie lassen sich Fortschritt und Wachstum mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen unseres Planeten vereinbaren? Das Buch ver-bindet vielmehr bei großer Freiheit in Stil und Darstellung geistesgeschicht-liche, biologische und historische Betrachtung mit wirtschaftlich-politischer Analyse und konkreten Vorschlägen, die Überlebensfähigkeit des Planeten längerfristig zu sichern.Es ergründet, wieso erst in einer relativ späten Phase seiner Entwicklung und im Alleingang der abendländische Geist eine schwindelerregende Dynamik der Geschichte ausgelöst hat, indem er sich auf permanenten Fortschritt und nie endendes Wachstum fi xierte. Wie er einer zunächst störrischen üb-rigen Welt diese Lebensziele erfolgreich und folgenschwer oktroyierte und wie, allzu spät erkannt, der Prozess zu einer Fatalität geworden ist, die nicht mehr beherrschbar scheint. Weder Reformen noch Revolutionen oder gar ‚Empörung‘ bieten Auswege. Wir sind Fortschritt und Wachstum mit allen Folgen verfallen.Die einzige Möglichkeit, den geraden Weg des Fortschritts ins Verhängnis zu bannen, bestünde in einer uns selbst auferlegten Fortschrittskehre, die weg von linearem Fortschritt und Wachstum zu einem umfassenden Erdbewahrungs-plan (mit den Schwerpunkten Forschungs-, Energie- und Bevölkerungspoli-tik) führte. Weil dazu, wie aufgezeigt wird, derart viele Tabus im herkömm-lichen Denken gebrochen werden müssten, ist es ganz unwahrscheinlich, dass es der Menschheit gelingt, rechtzeitig eine so grundlegende mentale Neuaus-richtung zu vollziehen. Die Fortschrittskehre muss der Menschheit insgesamt gelingen, oder sie gelingt angesichts des Wettbewerbsdrucks unserer Wachs-tumsgesellschaft gar nicht.

ISBN 978-3-8305-3147-0 Jörn

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Pro Universitate Verlag im BWV

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Ehemalige von A-Z

Jörn SackFortschritt und Verhängnis

Eine Betrachtung zur Entwicklungsgeschichte des abendländischen Verstandes

Dieses außergewöhnliche und packende Buch steht außerhalb der nicht endenden Abfolge von Sachbüchern, die von einem Fachge-biet oder einer statistischen Bestandsaufnahme her die zentrale Frage

unserer Zeit aufrollen: Wie lassen sich Fortschritt und Wachstum mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen unseres Planeten vereinbaren? Das Buch ver-bindet vielmehr bei großer Freiheit in Stil und Darstellung geistesgeschicht-liche, biologische und historische Betrachtung mit wirtschaftlich-politischer Analyse und konkreten Vorschlägen, die Überlebensfähigkeit des Planeten längerfristig zu sichern.Es ergründet, wieso erst in einer relativ späten Phase seiner Entwicklung und im Alleingang der abendländische Geist eine schwindelerregende Dynamik der Geschichte ausgelöst hat, indem er sich auf permanenten Fortschritt und nie endendes Wachstum fi xierte. Wie er einer zunächst störrischen üb-rigen Welt diese Lebensziele erfolgreich und folgenschwer oktroyierte und wie, allzu spät erkannt, der Prozess zu einer Fatalität geworden ist, die nicht mehr beherrschbar scheint. Weder Reformen noch Revolutionen oder gar ‚Empörung‘ bieten Auswege. Wir sind Fortschritt und Wachstum mit allen Folgen verfallen.Die einzige Möglichkeit, den geraden Weg des Fortschritts ins Verhängnis zu bannen, bestünde in einer uns selbst auferlegten Fortschrittskehre, die weg von linearem Fortschritt und Wachstum zu einem umfassenden Erdbewahrungs-plan (mit den Schwerpunkten Forschungs-, Energie- und Bevölkerungspoli-tik) führte. Weil dazu, wie aufgezeigt wird, derart viele Tabus im herkömm-lichen Denken gebrochen werden müssten, ist es ganz unwahrscheinlich, dass es der Menschheit gelingt, rechtzeitig eine so grundlegende mentale Neuaus-richtung zu vollziehen. Die Fortschrittskehre muss der Menschheit insgesamt gelingen, oder sie gelingt angesichts des Wettbewerbsdrucks unserer Wachs-tumsgesellschaft gar nicht.

ISBN 978-3-8305-3147-0 Jörn

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Pro Universitate Verlag im BWV

Jörn Sack ist Ehemaliger des Abi-Jahrgangs 1964

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Ehemalige von A-Z

19. 08. 2013Michael Wolffsohn ist Ehemaliger des Abi-Jahrgangs 1964

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Ehemalige von A-Z

Klaus Wüsthoff ist Ehemaliger des Abi-Jahrgangs 1940

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Familiennachrichten

†Günter Grimm

Abi 43am 3.10.2012 in Berlin

Dr. Wolfgang M. FreitagAbi 43

am 14.11.2012 in Lexington / USA

Dr. Michael BrewsterAbi 43

am 13.12.2012 in Orinda / USA

Hartwig Friedmann, Kleist am 22.12.2012 in Berlin

Christian Koch Abi 72

am 15.1.2013 in Berlin

Georg Franßen Abi 42

am 4.8.2013 in Berlin

Wolfgang Wernick Abi 57

am 3.9.2013

Gerd HahneAbi 59

am 10.9.2013

Bernd-Michael WobbeAbi 68

am 18.9.2013 in Berlin

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Familiennachrichten

Mit dem Ableben von Georg Franßen am 4.8.2013 ist ein „alter Grunewalder“ von uns gegangen. 1924 geboren, ist er mit seinen Eltern 1932 von der Dorotheenstraße (Mitte) in den Grunewald in eine Villa in der Wangenheimstr. 7 A, die sein Großvater erbaut hatte, gezogen. Nach Besuch der Grundschule in der Delbrückstraße und des Grunewald-Gymnasiums zogen Franßens in die Auguste-Viktoria-Straße 22 a. Das Haus steckten die Russen im August 1945 zum Abschied an. Georg überstand das Kriegsende und kam in amerikanische Gefangenschaft in Frankreich aus der er 1947 zurückkehrte. Nach seiner Heirat im Jahre 1952 lebte er zunächst am Kurfürsten-damm und seit 1961 wieder in der Wangenheimstraße 16 B, wo er am 4.8.2013 starb.Er hielt engen Kontakt zur Grunewalder Kirchengeimende und sorgte dafür dass die Grabstelle des langjährigen Pfarrers Priebe auf dem Grunewald-Friedhof Bornstedter Straße verlängert wurde.

Zu Weihnachten erhielt ich die traurige Nachricht, dass unser lieber alter Schmargen-dorfer Schulkamerad Hartwig Friedmann, geb. 15.11.1927, im Alter von 85 Jahren sanft entschlafen ist. Seine Tochter, Frau Baradel, hat mich telefonisch benachrichtigt.Hartwig hat seine Jugend bis 1941, als wir ins KLV-Lager nach Aflenz/Steiermark ver-schickt wurden, mit uns Schmargendorfer Kindern gemeinsam verbracht. Dann trenn-ten sich unsere Wege, als der Bombenterror auf Berlin übermächtig wurde. Erst nach Kriegsende bekamen wir wieder persönlichen Kontakt und zwar aus Wiesbaden, wo er eine Familie gründet hatte und schließlich auch gestorben ist. An den Schultreffen, die Lothar Bungartz 20 Jahre lang organisiert hatte, hat Hartwig auch zuweilen teilgenommen.

Unser Kreis wird immer kleiner. Mögen wir - die letzten vom Kleist - noch schöne letzte Jahre miteinander erleben.

Dieter Meyer mit Ehefrau Renate

Christian Koch, Dipl. Ing. Architekt BDA, geboren am 21. März 1953 in Ebingen/Würt-temberg, lebte seit 1959 in Berlin, war verheiratet und hatte 3 Kinder.Seine beruflichen Schwerpunkt waren die Projektentwicklung, Umbau von Baudenk-mälern, Schul- und Hotelbauten, Vorbereitung des Internationalen Architekturkongres-ses UIA 2002 Berlin (Zukunft europäischer Großsiedlungen), Forschungsarbeit mit dem Titel ‘Das geschmückte Mietshaus, das Berliner Mietshaus 1840-1918 und seine Fassaden’, Teilnahme an halbjährlichen Forschungscolloquien mit Vortragspflicht, eh-renamtliche Tätigkeit als Geschäftsführer des Hortes (70 Kinder) einer Waldorf-Schule.Umgestaltung von Großsiedlungen, Erhaltungssatzung Spandauer Vorstadt von Ber-lin-Mitte, Gestaltelementekatalog Prenzlauer Berg, Berufung in den Bund Deutscher Architekten, Wahl in den Landesvorstand, Vortragstätigkeit an der TU Berlin und HdK Berlin. Christian starb völlig überraschend am 15.1.2013 in Berlin.

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Familiennachrichten

Wolfgang Wernicke starb am 3.9.2013 nach mehrjährigem Krankenlager zuhause. Jürgen Klein, Joachim Reinefeld, Claus Scheer und ich haben an der Trauerfeier in der Lichterfelder Dorfkirche und seinem letzten Weg zum Lichterfelder Friedhof teil-genommen. Zur Trauerfeier hatte sich auch eine Abordnung seiner Corpsbrüder mit Banner eingefunden. Jürgen Klein hatte sich wieder um eine Grabschale mit Schleifen verdient gemacht.

Meine Verbindung zu Wolfgang kam am Anfang meiner WRS-Zeit durch einen Anruf am Silvestervormittag zustande: Er brauchte noch einen Herrn für seine geplante Par-ty. Horst Werner wohnte in der Georg-Wilhelm-Straße, Wolfgang in der Katharinen-straße: man lernte sich kennen, spielte zusammen und traf sich auf der WRS wieder, in die Wolfgang laut Schulkarteikarte am 11.09.1947 in Klasse 1b aufgenommen wurde. Horst animierte ihn zum gemeinsamen Vereinsrudern.

Wir konnten Wolfgang zur 40. Abi-Feier in unserem Kreis begrüßen sowie zur 45. und 50. im März 2007. Auf mein Schreiben an alle unter dem 24.07.2008 erhielt ich von Frau Wernicke einen Brief: „Leider wird Wolfgang voraussichtlich an einem nächsten Treffen nicht teilnehmen“ Ich hielt mit ihr Kontakt und habe Wolfgang zweimal besucht.Auf den Schleifen stand: In stillem Gedenken, Deine Klassenkameraden 13n WRS.

Klaus-Peter Schiller (57n)

Menschen, die wir lieben, bleiben immer in unseren Herzen!

Glückliche Tage. Nicht weinen,

dass sie vergangen, sondern sich freuen, dass sie gewesen.

( Rabindranath Tagore )

Liebe Freunde, liebe Klassenkameraden, heute komme ich mit einer sehr schlimmen Nachricht auf Euch zu, die mich über Umwegen erreichte: Unser Sonnyboy Benno, Bernd Wobbe (68) ist nicht mehr unter uns! Er, der stets gut gelaunt war und immer alles locker und easy ertragen hat, ist in der Nacht zum Mittwoch, dem 18. September 2013, völlig unerwartet verstorben. Benno zählte für mich durch seine Gradlinigkeit und Aufrichtigkeit zu den ganz Großen in unserer Klasse. Wir alle werden Benno sehr vermissen. Seiner Familie wünsche ich viel, viel Kraft.

Mit traurigen Grüßen, Euer Klaus Herlitz (67)

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Walther Rathenau-Schule BerlinStiftung Grunewald-Gymnasium

Die Vertreibungjüdischer Schülerinnenund Schüler aus demGrunewald-Gymnasiumab 1933

Eine Dokumentation

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Nach der Machtergreifung Hitlers wurde von den Nationalsozialisten unverzüglich damit begonnen, die Ideologie der Rassendiskriminierung umzusetzen. Zu den Institutionen des öffentlichen Lebens, aus denen insbesondere die „Nichtarier“ systematisch entfernt wurden, gehörten auch die Bildungseinrichtungen wie das Grunewald-Gymnasium in Berlin.

Nach dem Zusammenbruch und der teilweisen Zerstörung des Schulge-bäudes fand man kaum noch Dokumente darüber. Umso erstaunter war der damalige Schulleiter Harald Howe, als er in den späten 1970er Jahren in seinem Dienstzimmer ein ganzes Bündel von Dokumenten fand, die die Praxis der „rassischen Bereinigung“ der Schule offenbarten.

Dr. Ute Kniepen und Marga Quiring, die beide viele Jahre an der Walther Rathenau-Schule, wie das Gymnasium seit 1946 heißt, tätig waren, haben diese Briefe wieder „lesbar“ gemacht.

Die Dokumentation soll helfen, diesen ebenso wichtigen wie schmerz-lichen Teil der Schulgeschichte im Gedächtnis der kommenden Schüler-generationen zu erhalten.

Die Vertreibung jüdischer Schülerinnen und Schüler aus dem Grunewald-Gymnasium ab 1933

Eine Dokumentation mit 134 Seiten. Zu erhalten für 29,80 c in der Schule, in der Buch-handlung Starnick in Schmargendorf, in der Schleicherschen Buchhandlung, Königin-Luise-Straße in Zehlendorf und bei der Stiftung Grunewald-Gymnasium, 14169 Berlin,

Waltraudstraße 25.