der work design questionnaire - goethe-universität · items wurden positiv und im sinne der skala...

28
Der Work Design Questionnaire Vorstellung und erste Validierung einer deutschen Version Sebastian Stegmann, Rolf van Dick, Johannes Ullrich, Julie Charalambous, Birgit Menzel, Nikolai Egold und Tina Tai-Chi Wu Zusammenfassung. Der Work Design Questionnaire (WDQ, Morgeson & Humphrey, 2006) ist ein Fragebogen zur Analyse von Arbeitsta ¨tigkeiten. Er umfasst Aufgaben-, Wissens-, soziale und kontextuelle Arbeitsplatzmerkmale (insgesamt 21 Skalen). In diesem Beitrag wird eine deutsche U ¨ bersetzung des WDQ vorgestellt. Wir berichten Ergebnisse aus vier Studien, in denen die deutsche Version erstmals eingesetzt und u ¨berpru ¨ ft wurde. In Studie 1 zeigten sich gute bis sehr gute interne Konsistenzen fu ¨ r die Skalen. Im Hinblick auf die Validita ¨t der Skalen konnten einige postulierte Zusammenha ¨nge der u ¨ber den WDQ erfassten Arbeitsplatzmerkmale mit Zufrie- denheit, Arbeitsmotivation, Bedeutsamkeit, Verantwortlichkeit und dem Wissen um die Resultate nachgewiesen werden. Das diffe- renzierte Muster der Zusammenha ¨nge spricht fu ¨r die getrennte Erfassung aller 21 Konstrukte. In Studie 2 konnten die Ergebnisse zu Reliabilita ¨t und Kriteriumsvalidita ¨t aus der ersten Studie repliziert werden. Daru ¨ber hinaus konnte die postulierte Faktorstruktur durch konfirmatorische Faktorenanalysen besta ¨tigt werden. Es zeigten sich theoretisch plausible Unterschiede hinsichtlich Berufsgruppe, Selbststa ¨ndigkeit und Fu ¨hrungsverantwortung. In Studie 3 konnte eine ausreichende zeitliche Stabilita ¨t der WDQ-Skalen nachgewiesen werden. In Studie 4 gaben wir den WDQ einer Stichprobe von Pflegekra ¨ften vor. Die Angaben sind deutlich homogener als in heterogenen Stichproben, was eine Erfassung von objektiv gegebenen Arbeitsmerkmalen durch den WDQ andeutet. Insgesamt sprechen die Ergebnisse der vier Studien fu ¨r die Reliabilita ¨t und Validita ¨t des deutschen WDQ. Schlu ¨sselwo ¨rter: Arbeitsanalyse, Fragebogenkonstruktion, Arbeitsplatzmerkmale, Arbeitszufriedenheit, Motivation, Identifikation The Work Design Questionnaire – Introduction and validation of a German version Abstract. The Work Design Questionnaire (WDQ; Morgeson & Humphrey, 2006) was developed to analyze workplaces. It comprises 21 scales on task, knowledge, social, and contextual work characteristics. In this article we present a German version of the WDQ. We report results of four studies in which the German WDQ was administered and tested for the first time. In Study 1, we found good to excellent internal consistencies for all the scales. With regards to validity, several expected relationships between the WDQ scales and satisfaction, motivation, meaningfulness, responsibility, and knowledge of results were found. The differentiated pattern of relationships supports the distinctness of all 21 scales. In Study 2, the results from the first study regarding reliability and criterion validity could be replicated. Moreover, the postulated factor structure was verified through confirmatory factor analyses. Theoretically plausible differences with regards to professional group, self-employment, and supervisor responsibilities were found. In Study 3, sufficient temporal stability was established for all WDQ scales. In Study 4, we administered the WDQ to a sample of nursing staff. The scores of all WDQ scales were considerably more homogeneous than in heterogeneous samples. This indicates that the WDQ assesses objective work and job chara- cteristics. In sum, all four studies provide support for the reliability and validity of the German WDQ. Key words: job analysis, questionnaires, workplace characteristics, job satisfaction, motivation, identification Im vorliegenden Beitrag mo ¨chten wir die deutsche U ¨ bersetzung eines neuen Verfahrens zur Arbeitsanalyse vorstellen: das Work Design Questionnaire (WDQ, Mor- geson & Humphrey, 2006). Der WDQ ist ein Fragebogen, welcher vom Stelleninhaber 1 ausgefu ¨llt wird. Er soll Er- gebnisse liefern, die zur Gestaltung von Arbeitspla ¨tzen im umfassenderen Sinn nu ¨tzlich sind („work design“), das heißt Ergebnisse, die sich nicht nur zur Gestaltung von Ta ¨tigkeiten an sich („job design“), sondern daru ¨ ber hinaus auch fu ¨r die Einbettung der Ta ¨tigkeiten in die organisa- tionale Umgebung eignen (Morgeson & Humphrey, 2006). Ziel ist eine summarische Bewertung eines ge- samten Arbeitsplatzes und nicht eine gesonderte Analyse einzelner Arbeitsaufgaben mit anschließender gewichteter Mittelung der Werte (zu Vor-und Nachteilen eines solchen Vorgehens siehe Oesterreich & Volpert, 1987). Der WDQ soll in erster Linie die Merkmale von Ar- beitspla ¨tzen erfassen, nicht die der Arbeitsplatzinhaber. Dieser Anspruch ist fu ¨r einen Fragebogen nicht ganz un- umstritten, da Arbeitsplatzinhaber in der Denktradition Wir danken Fred Morgeson fu ¨r die Bereitstellung zusa ¨tzlicher Er- gebnisse, sowie Lena Peters und Jessica Hartmann fu ¨ r die Unterstu ¨tzung bei der Datenerhebung. 1 Der besseren Lesbarkeit halber erwa ¨hnen wir im Text nie beide Geschlechtsformen an der gleichen Stelle. Sofern nicht anders erwa ¨hnt, sind jedoch beide Geschlechter gemeint. Zeitschrift fu ¨r Arbeits- u. Organisationspsychologie (2010) 54 (N. F. 28) 1, 1 – 28 Hogrefe Verlag, Go ¨ttingen 2010 DOI: 10.1026/0942-4089/a000002

Upload: vannhu

Post on 28-Aug-2019

214 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Der Work Design QuestionnaireVorstellung und erste Validierung

einer deutschen Version

Sebastian Stegmann, Rolf van Dick, Johannes Ullrich, Julie Charalambous,Birgit Menzel, Nikolai Egold und Tina Tai-Chi Wu

Zusammenfassung. Der Work Design Questionnaire (WDQ, Morgeson & Humphrey, 2006) ist ein Fragebogen zur Analyse vonArbeitstatigkeiten. Er umfasst Aufgaben-, Wissens-, soziale und kontextuelle Arbeitsplatzmerkmale (insgesamt 21 Skalen). In diesemBeitrag wird eine deutsche Ubersetzung des WDQ vorgestellt. Wir berichten Ergebnisse aus vier Studien, in denen die deutsche Versionerstmals eingesetzt und uberpruft wurde. In Studie 1 zeigten sich gute bis sehr gute interne Konsistenzen fur die Skalen. Im Hinblick aufdie Validitat der Skalen konnten einige postulierte Zusammenhange der uber den WDQ erfassten Arbeitsplatzmerkmale mit Zufrie-denheit, Arbeitsmotivation, Bedeutsamkeit, Verantwortlichkeit und dem Wissen um die Resultate nachgewiesen werden. Das diffe-renzierte Muster der Zusammenhange spricht fur die getrennte Erfassung aller 21 Konstrukte. In Studie 2 konnten die Ergebnisse zuReliabilitat und Kriteriumsvaliditat aus der ersten Studie repliziert werden. Daruber hinaus konnte die postulierte Faktorstruktur durchkonfirmatorische Faktorenanalysen bestatigt werden. Es zeigten sich theoretisch plausible Unterschiede hinsichtlich Berufsgruppe,Selbststandigkeit und Fuhrungsverantwortung. In Studie 3 konnte eine ausreichende zeitliche Stabilitat der WDQ-Skalen nachgewiesenwerden. In Studie 4 gaben wir den WDQ einer Stichprobe von Pflegekraften vor. Die Angaben sind deutlich homogener als inheterogenen Stichproben, was eine Erfassung von objektiv gegebenen Arbeitsmerkmalen durch den WDQ andeutet. Insgesamt sprechendie Ergebnisse der vier Studien fur die Reliabilitat und Validitat des deutschen WDQ.Schlusselworter: Arbeitsanalyse, Fragebogenkonstruktion, Arbeitsplatzmerkmale, Arbeitszufriedenheit, Motivation, Identifikation

The Work Design Questionnaire – Introduction and validation of a German version

Abstract. The Work Design Questionnaire (WDQ; Morgeson & Humphrey, 2006) was developed to analyze workplaces. It comprises 21scales on task, knowledge, social, and contextual work characteristics. In this article we present a German version of the WDQ. We reportresults of four studies in which the German WDQ was administered and tested for the first time. In Study 1, we found good to excellentinternal consistencies for all the scales. With regards to validity, several expected relationships between the WDQ scales and satisfaction,motivation, meaningfulness, responsibility, and knowledge of results were found. The differentiated pattern of relationships supports thedistinctness of all 21 scales. In Study 2, the results from the first study regarding reliability and criterion validity could be replicated.Moreover, the postulated factor structure was verified through confirmatory factor analyses. Theoretically plausible differences withregards to professional group, self-employment, and supervisor responsibilities were found. In Study 3, sufficient temporal stability wasestablished for all WDQ scales. In Study 4, we administered the WDQ to a sample of nursing staff. The scores of all WDQ scales wereconsiderably more homogeneous than in heterogeneous samples. This indicates that the WDQ assesses objective work and job chara-cteristics. In sum, all four studies provide support for the reliability and validity of the German WDQ.Key words: job analysis, questionnaires, workplace characteristics, job satisfaction, motivation, identification

Im vorliegenden Beitrag mochten wir die deutscheUbersetzung eines neuen Verfahrens zur Arbeitsanalysevorstellen: das Work Design Questionnaire (WDQ, Mor-geson & Humphrey, 2006). Der WDQ ist ein Fragebogen,welcher vom Stelleninhaber1 ausgefullt wird. Er soll Er-gebnisse liefern, die zur Gestaltung von Arbeitsplatzen imumfassenderen Sinn nutzlich sind („work design“), das

heißt Ergebnisse, die sich nicht nur zur Gestaltung vonTatigkeiten an sich („job design“), sondern daruber hinausauch fur die Einbettung der Tatigkeiten in die organisa-tionale Umgebung eignen (Morgeson & Humphrey,2006). Ziel ist eine summarische Bewertung eines ge-samten Arbeitsplatzes und nicht eine gesonderte Analyseeinzelner Arbeitsaufgaben mit anschließender gewichteterMittelung der Werte (zu Vor- und Nachteilen eines solchenVorgehens siehe Oesterreich & Volpert, 1987).

Der WDQ soll in erster Linie die Merkmale von Ar-beitsplatzen erfassen, nicht die der Arbeitsplatzinhaber.Dieser Anspruch ist fur einen Fragebogen nicht ganz un-umstritten, da Arbeitsplatzinhaber in der Denktradition

Wir danken Fred Morgeson fur die Bereitstellung zusatzlicher Er-gebnisse, sowie Lena Peters und Jessica Hartmann fur die Unterstutzungbei der Datenerhebung.

1 Der besseren Lesbarkeit halber erwahnen wir im Text nie beideGeschlechtsformen an der gleichen Stelle. Sofern nicht anders erwahnt,sind jedoch beide Geschlechter gemeint.

Zeitschrift fur Arbeits- u. Organisationspsychologie (2010) 54 (N. F. 28) 1, 1 – 28 � Hogrefe Verlag, Gottingen 2010

DOI: 10.1026/0942-4089/a000002

der deutschsprachigen Arbeitspsychologie gemeinhinnicht als passives Objekt verstanden werden, sondern alsdenkendes Subjekt, das zu planendem Handeln und mo-tivierten Tatigkeiten fahig ist (Hacker, 1998; Leontjew,1979; Oesterreich, 1981). Dies schließt mit ein, dass siesich eine eigene Sicht ihrer Arbeitsaufgaben und -umge-bung aktiv erarbeiten und diese wiederum ihr Handelnpragt. Da der WDQ vom Arbeitsplatzinhaber ausgefulltwird, konnen Ergebnisse daher entweder objektiveMerkmale der Arbeitssituation abbilden oder mehr durchdie subjektive „Redefinition“ (Hackman, 1969) des kon-kreten Stelleninhabers gefarbt sein. Der WDQ ist in die-sem Sinne deutlich subjektiver als klassische bedin-gungsbezogene Verfahren die auf Beobachtungsinter-views beruhen (Hacker, Fritsche, Richter & Iwanowa,1995; Leitner et al. , 1993), wobei der Erhebungsaufwandgegenuber diesen Verfahren beim WDQ deutlich geringerist. Die Formulierung der Items des WDQ zielt dennochklar auf die Merkmale der Arbeit ab – ahnlich wie diesauch bei anderen bereits existierenden Fragebogenver-fahren zur Arbeitsanalyse der Fall ist (Rimann & Udris,1997; Semmer, Zapf & Dunckel, 1999; Udris & Alioth,1980). Empirisch zeigt sich, dass mithilfe des WDQ gutzwischen verschiedenen Berufen unterschieden werdenkann und dass Inhaber gleicher Arbeitsplatze weitgehendzu gleichen Einschatzungen kommen (Morgeson &Humphrey, 2006).

Dem WDQ liegt im Gegensatz zu anderen Arbeits-analyseverfahren keine explizite deskriptive oder norma-tive Theorie des Arbeitshandelns zugrunde. Dies liegt zumeinen an der eher empirisch-induktiv orientierten For-schungsmethodik der amerikanischen Arbeitspsycholo-gie, zum anderen an der bewussten Entscheidung derAutoren des WDQ, bereits bestehende Konstrukte in ei-nem Instrument zusammenzufassen und damit den Wegfur die weitere Theorieentwicklung zu offnen.

Vom Erscheinungsbild her, wie auch forschungsge-nealogisch, weist der WDQ jedoch eine große Nahe zumJob Diagnostic Survey auf (JDS, Hackman & Oldham,1975, 1980; Kil, Leffelsend & Metz-Gockel, 2000;Schmidt, Kleinbeck, Ottmann & Seidel, 1985; van Dick,Schnitger, Schwartzmann-Buchelt & Wagner, 2001). DerJDS gehort weltweit zu den am meisten eingesetztenVerfahren zur Arbeitsanalyse. Das Verfahren und das ihmzugrundeliegende Job Characteristics Model (JCM,Hackman & Oldham, 1980), obwohl mittlerweile schonuber 30 Jahre alt, konnen als so etabliert gelten, dass dieAutoren des WDQ vermuten, die Forschung im BereichArbeitsanalyse hatte sich lange Zeit zu sehr auf die we-nigen vom JDS erfassten Arbeitsplatzmerkmale konzen-triert und daruber wichtige andere Merkmale vergessen(Morgeson & Humphrey, 2006). Gleichzeitig tauchtenimmer wieder Zweifel bezuglich der Faktorstruktur desJDS und der internen Konsistenz der Skalen auf. Eswurden auch Versuche unternommen, alternative Ver-fahren zu entwickeln, um Schwachen des JDS auszu-

merzen. Bislang jedoch vermochte laut Morgeson undHumphrey (2006) keines davon zu uberzeugen.

Neben dieser Kritik an JCM und JDS nennen dieAutoren des WDQ drei weitere Grunde fur die Entwick-lung eines neuen, umfassenderen Verfahrens (Morgeson& Humphrey, 2006). Erstens erschien es notwendig, einenMittelweg zwischen den verbreiteten, arbeitplatz- undaufgabenspezifischen Messinstrumenten und den sehrglobalen Beschreibungen in den großen Job-Datenbanken(z.B. Peterson et al. , 2001) zu finden. Ein zweiter Grundist, dass Verfahren, die sich nicht nur auf eine kleine An-zahl an Arbeitsplatzmerkmalen beschranken, im Hinblickauf Gestaltungsmaßnahmen wesentlich mehr Gestal-tungsspielraum zulassen und damit gestatten, klassischeTrade-Offs der Arbeitsgestaltung zu umgehen (vgl. Mor-geson & Campion, 2002). Der dritte und vielleicht wich-tigste Grund war die scheinbare Stagnation in der Theo-rieentwicklung im Bereich Arbeitsplatzgestaltung und derMangel an Integration zwischen den verschiedenen Mo-dellen. Durch ein Verfahren, das viele verschiedene Ar-beitsplatzmerkmale gleichzeitig erfasst und sowohl mo-tivationale, soziale als auch umgebungsbezogene Aspekteder Arbeit umfasst, hoffen die Autoren sowohl empirischeForschung als auch neue, integrativere Theorien der Ar-beitsplatzgestaltung anzuregen.

Entwicklung und Aufbau des WDQ

Morgeson und Humphrey (2006) entwickelten den WDQauf der Basis einer umfassenden Recherche zu relevantenArbeitsplatzmerkmalen in den Datenbanken PsycInfo,ABI-Inform und der Berufsdatenbank O*NET (Petersonet al. , 2001). Unter Arbeitsplatzmerkmalen verstehen dieAutoren die Attribute von Aufgaben, „Jobs“, sowie dersozialen und organisationalen Umgebung. Insgesamtkonnten so 107 relevante Begriffe gefunden werden, diezu 18 distinkten Arbeitsplatzmerkmalen zusammenge-fasst wurden. Theoretischer Ausgangspunkt fur die an-schließende Kategorienbildung und deren erste, diskur-sive Validierung war ein von Morgeson und Campion(2003) entwickeltes Rahmenmodell. Diesem Modell fol-gend ordneten Morgeson und Humphrey (2006) die ge-fundenen Arbeitsplatzmerkmale zunachst drei großenubergeordneten Merkmalsbereichen zu: motivational,sozial und kontextuell.

Die motivationalen Merkmale sind bislang am hau-figsten untersucht worden. Die Bezeichnung ruhrt daher,dass eine hohere Auspragung dieser Merkmale in bishe-rigen Theorien zur Arbeitsgestaltung oft als eine Berei-cherung der Arbeit dargestellt wurde, die wiederum mehrMotivation und Zufriedenheit mit sich bringen soll. EinerUnterscheidung von Campion und McClelland (1993)folgend werden die motivationalen Merkmale weiter inAufgaben-(„Task“)- und Wissens-(„Knowledge“) Merk-male unterteilt. Aufgabenmerkmale beschreiben die Art,

2 Sebastian Stegmann et al.

wie die Arbeit erledigt wird, sowie die Bandbreite undNatur der Aufgaben, die an einem bestimmten Arbeits-platz anfallen. In diese Kategorie fallen folgende Merk-male: Autonomie ist untergliedert in Freiheiten und Un-abhangigkeit in Bezug auf (1) die Planung von Zeitpunktund Reihenfolge der Erledigung von Teiltatigkeiten, (2)die Moglichkeiten selbstandig Entscheidungen zu treffen,und (3) die Moglichkeiten die Arbeitsmethoden selbst zuwahlen. (4) Aufgabenvielfalt bezieht sich auf die Band-breite an unterschiedlichen Aufgaben, die an einem Ar-beitsplatz anfallen. (5) Wichtigkeit bezieht sich auf dasAusmaß, in dem die Arbeit das Leben oder die Arbeitanderer Menschen innerhalb oder außerhalb der Organi-sation beeinflusst. (6) Ganzheitlichkeit bezieht sich aufdas Ausmaß, in dem die Arbeit das Erstellen von voll-standigen, in sich abgeschlossenen Produkten oderDienstleistungen beinhaltet. (7) Ruckmeldung durch dieTatigkeit bezieht sich auf das Ausmaß, in dem der Ar-beitsplatz und die Aufgaben so gestaltet sind, dass dieArbeitende direkt und deutlich erkennt wie gut sie dieArbeit erledigt.

Wissensmerkmale umfassen Anforderungen an Wis-sen, Fahigkeiten und Skills, die ein Arbeitplatz an einenArbeitenden stellt. In diese Kategorie fallen folgendeMerkmale: (8) Komplexitat bezieht sich auf das Ausmaß,in dem die anfallenden Aufgaben komplex und schwierigzu bearbeiten sind. (9) Informationsverarbeitung beziehtsich auf das Ausmaß an kognitiven Anforderungen durchdie Uberwachung und Verarbeitung von Informationen.(10) Problemlosen bezieht sich auf das Ausmaß, in demdie Arbeit neue und einzigartige Ideen und Losungenverlangt. (11) Anforderungsvielfalt bezieht sich auf dieBandbreite an unterschiedlichen Fahigkeiten, die in derArbeit eingesetzt werden. (12) Spezialisierung beziehtsich im Gegensatz zur Anforderungsvielfalt nicht auf dieVielfalt, sondern auf die Tiefe des benotigten Wissensoder der benotigten Fahigkeiten.

Soziale Arbeitsplatzmerkmale werden traditionell imRahmen von Arbeitsanalyseverfahren eher seltener un-tersucht. Die Einfuhrung dieser Kategorie tragt der Tat-sache Rechnung, dass Arbeit zumeist in eine sozialeUmgebung eingebettet ist. Dieser Uberkategorie sindfolgende Merkmale zugeordnet: (13) Soziale Unterstut-zung bezieht sich auf die Moglichkeit, am Arbeitsplatz Ratund Hilfe von anderen zu bekommen, sowie die Mog-lichkeit, am Arbeitsplatz freundschaftliche Beziehungenzu knupfen. Interdependenz ist untergliedert in (14) initi-ierte Interdependenz, womit das Ausmaß gemeint ist, indem die Ergebnisse der Arbeit an andere weitergegebenwerden, und (15) rezipierte Interdependenz, womit dasAusmaß gemeint ist, in dem die Arbeit von den Ergeb-nissen anderer abhangt. (16) Interaktion außerhalb derOrganisation bezeichnet das Ausmaß, in dem die Arbeitverlangt, mit Personen außerhalb der Organisation zu in-teragieren bzw. zu kommunizieren. Dies schließt Zulie-ferer, Kunden oder jegliche andere externe Personen-

gruppe außerhalb der Organisation ein. (17) Ruckmeldungdurch andere bezeichnet das Ausmaß in dem anderePersonen innerhalb der Organisation, insbesondere Kol-legen und Vorgesetzte, dem Stelleninhaber Informationenuber seine Leistung zukommen lassen.

Kontextuelle Merkmale beschreiben die weitere Ar-beitsumgebung einschließlich deren physischer Beschaf-fenheit. In diese Kategorie fallen die folgenden Merkma-le: (18) Ergonomie bezieht sich hier auf das Ausmaß, indem die Arbeitsumgebung eine korrekte und angepassteHaltung und Bewegung ermoglicht. (19) Physische An-forderungen beziehen sich auf das Ausmaß an korperli-cher Aktivitat und Anstrengung, das bei der Arbeit ge-fordert wird. (20) Gegebenheiten am Arbeitsplatz be-inhaltet die physische Umgebung in der gearbeitet wird.Darunter fallen explizite Gesundheitsrisiken sowie Hitze,Larm und hygienische Verhaltnisse. (21) Technikge-brauch bezieht sich auf die Vielfalt und Komplexitat vonWerkzeugen und technischer Ausstattung, die bei derArbeit benutzt werden.

Bei der Gestaltung des Fragebogens griffen Morgesonund Humphrey auf bereits publizierte und bewahrte Itemszuruck. Falls keine passenden Items zu finden waren,modifizierten sie bestehende Items oder generierten neueItems nach der Maßgabe, dass diese der Definition desbetreffenden Merkmals moglichst gut entsprechen undsich inhaltlich von den anderen Merkmalen abhebensollten. Die englische Originalversion des WDQ enthaltzu 17 % bestehende Items, zu 33 % adaptierte und zu 50 %neu entwickelte Items. Die Antwortskala ist fur alle Itemsgleich und bewusst einfach gehalten, um konstruktun-spezifische Fehlervarianz moglichst gering zu halten. AlleItems wurden positiv und im Sinne der Skala formuliert,um Probleme mit der Faktorstruktur zu umgehen (vgl.Idaszak & Drasgow, 1987). Einzige Ausnahmen hiervonsind die Items zur Aufgabenkomplexitat und ein Ergo-nomie-Item. In beiden Fallen haben die Autoren damitversucht die Verstandlichkeit der Items zu verbessern. DieMehrzahl der Items wurde so formuliert, dass sie auf dieArbeit an sich abzielen und nicht auf die subjektiven Re-aktionen des Stelleninhabers bezuglich der Arbeit. Aus-nahmen hierzu finden sich lediglich im Bereich der kon-textuellen Merkmale.

Übersetzung

Die Ubersetzung der originalen WDQ-Items erfolgte imRahmen von Gruppensitzungen der Autoren. Unser Zielwar es, die Faktorstruktur des WDQ vollstandig zu er-halten sowie die einzelnen Bedeutungsfacetten der Itemsnicht zu verandern. Gleichzeitig sollten die Items auf eineVielzahl von Berufen anwendbar bleiben. Die Formulie-rung der Items sollte den analytischen Fokus auf die ob-jektiv gegebenen Merkmale der Arbeit lenken und sub-jektive Farbungen so weit als moglich verhindern, ohne

Der Work Design Questionnaire 3

jedoch die Lesbarkeit, Testokonomie und die Ahnlichkeitzum englischen Original zu beeintrachtigen. Die Itemswurden positiv formuliert, soweit dies auch im Originalder Fall war. Die funfstufige Antwortskala wurde eben-falls beibehalten. Jedes Item wurde in den Gruppensit-zungen besprochen, kritische Formulierungen wurdendiskutiert und Alternativen entwickelt.

Die so entstandene deutsche Version des WDQ enthaltalle Items des Originals. Die deutschen Items wurden voneiner professionellen Diplom-Ubersetzerin wieder zuruckins Englische ubersetzt und von den Autoren mit denOriginal-WDQ-Items verglichen. Die ruckubersetztenItems weichen nur in wenigen Punkten von den Origina-litems ab. Diese Abweichungen durfen nach Meinung derAutoren als vergleichsweise gering gelten und sind derAnpassung an den deutschen Sprachgebrauch geschuldet.Im Wesentlichen ist es gelungen, in der Formulierung undinhaltlich sehr nahe an den Originalitems zu bleiben. Einekomplette Ubersicht aller WDQ-Items der deutschen undenglischen Version, geordnet nach Skalen, findet sich imAnhang.

Im Folgenden werden wir vier Studien zur Uberpru-fung der Gute der deutschen Version des WDQ darstellen.Die erste Studie diente zur Uberprufung der Qualitat derUbersetzung und der psychometrischen Eigenschaften derSkalen. In der zweiten Studie sollten die Ergebnisse an-hand einer großeren und hinsichtlich der Tatigkeiten he-terogeneren Stichprobe repliziert und die theoretischeFaktorstruktur des WDQ bestatigt werden. In beidenStudien berichten wir zudem korrelative Zusammenhangezu Außenkriterien, die eine erste Einschatzung der Vali-ditat des Fragebogens ermoglichen. Wahrend diese Er-gebnisse so fur den Original-WDQ in ahnlicher Formbereits vorliegen, konnten wir in Studie 3 erstmals diezeitliche Stabilitat des WDQ bestimmen. Ebenfalls neu istder Versuch in Studie 4, die Ergebnisse aus einer hin-sichtlich der Tatigkeiten heterogenen Stichprobe mit de-nen einer sehr homogenen Stichprobe zu vergleichen.Dieser Vergleich lasst erste Ruckschlusse darauf zu, in-wieweit der WDQ personenunabhangige Arbeitsplatz-merkmale erfasst.

Studie 1

Das Ziel der ersten Studie war es zunachst, die ubersetztenItems in einer Gelegenheitsstichprobe einem ersten Testzu unterziehen, um so unverstandliche Items, zu schwie-rige/leichte Items oder grobe Verletzungen der internenKonsistenz der angenommenen Skalen zu erkennen.Morgeson und Humphrey (2006) konnten in einer großenund heterogenen Stichprobe nachweisen, dass die internenKonsistenzen fur den originalen WDQ uberwiegend hochausfielen und nur wenig fur das Vorhandensein von De-cken- oder Bodeneffekten sprach. Neben dem Anliegen,dies auch fur den deutschen WDQ nachzuweisen, war ein

weiteres Ziel der ersten Studie, die Validitat des Frage-bogens anhand einiger Zusammenhange mit Außenkrite-rien zu uberprufen, die aufgrund bisheriger empirischerErkenntnisse als relativ gesichert gelten durfen. DieseZusammenhange werden im Folgenden dargestellt.

Beziehungen zum Job Characteristics Model

Die Aufgabenmerkmale des WDQ entsprechen weitge-hend den Arbeitsplatzmerkmalen, wie sie im Job Chara-cteristics Model (JCM, Hackman & Oldham, 1980) ent-halten sind. Es gibt lediglich zwei Abweichungen. Dieerste Abweichung des WDQ ist die Aufteilung der Au-tonomie in drei Skalen (Planung, Entscheidungen, Me-thoden), was in ahnlicher Form auch schon fruher auf-grund meta-analytisch begrundeter Zweifel an der Ein-heitlichkeit des Konstrukts gefordert wurde (Fried, 1991).Die zweite Abweichung des WDQ vom JCM ist die Un-terscheidung von Aufgaben- und Anforderungsvielfalt.Nur die Anforderungsvielfalt („Skill Variety“) ist imklassischen JCM enthalten. Sie wird im WDQ jedochnicht zu den anderen Aufgabenmerkmalen, sondern zuden Wissensmerkmalen gezahlt (vgl. auch Humphrey,Nahrgang & Morgeson, 2007). Sowohl fur die beidenVielfaltskalen wie auch fur alle drei Autonomieskalenpostulieren Morgeson und Humphrey (2006) jedochahnliche motivationale und behaviorale Auswirkungen(siehe auch Humphrey et al., 2007).

Wahrend es bezuglich der im JCM angenommenenkomplexeren Moderations- und Mediationsbeziehungensowie im Hinblick auf die vermutete differentielle Wir-kung der betrachteten Arbeitsplatzmerkmale auf kritischepsychologische Erlebniszustande und Ergebnismaße im-mer wieder zu unterschiedlichen Befunden gekommen ist(siehe z. B. Behson, Eddy & Lorenzet, 2000; Evans,Kiggundu & House, 1979; Fried & Ferris, 1987; Johns,Xie & Fang, 1992; Spector, 1985; Tiegs, Tetrick & Fried,1992), konnen einige direkte Zusammenhange heute alsrelativ gesichert gelten.

Fur die Aufgabenmerkmale aus dem JCM wurden zumBeispiel immer wieder positive Zusammenhange zur Ar-beitszufriedenheit und zur intrinsischen Arbeitsmotivationnachgewiesen und auch meta-analytisch bestatigt (Fried,1991; Fried & Ferris, 1987; Humphrey et al. , 2007; Loher,Noe, Moeller & Fitzgerald, 1985; Spector, 1985, 1986).Daruber hinaus bestehen signifikant positive Zusam-menhange zur erlebten Bedeutsamkeit der Arbeit, der er-lebten Verantwortung und dem Wissen um Resultate derArbeit (Fried & Ferris, 1987; Humphrey et al. , 2007).Diese Zusammenhange konnten auch im deutschenSprachraum und fur Berufe im Dienstleistungs- und Bil-dungsbereich repliziert werden, wenngleich sich hier, wieauch schon in fruheren Studien, nicht alle Konstrukte desModells hinreichend voneinander trennen ließen (Kil etal. , 2000; van Dick et al., 2001). In Ubereinstimmung mit

4 Sebastian Stegmann et al.

diesen Befunden, korrelieren auch die originalen WDQAufgabenmerkmale signifikant positiv mit der Arbeits-zufriedenheit (Morgeson & Humphrey, 2006).

Hypothese 1: Die Aufgabenmerkmale des WDQ zei-gen positive Zusammenhange mit (a) globaler Arbeits-zufriedenheit, (b) intrinsischer Arbeitsmotivation, (c) er-lebter Bedeutsamkeit der Arbeit, (d) erlebter Verantwort-lichkeit, (e) Wissen um die Resultate.

Außer der Anforderungsvielfalt sind keine der anderenim WDQ enthaltenen Wissensmerkmale – Komplexitat,Informationsverarbeitung, Problemlosen und Speziali-sierung – im JCM vertreten. Diese restlichen Wissens-merkmale wurden bislang vergleichsweise wenig unter-sucht. Morgeson und Humphrey (2006) finden signifikantpositive Zusammenhange zwischen allen WDQ-Wis-sensmerkmalen und der Arbeitszufriedenheit. Die positi-ven Beziehungen zur Arbeitszufriedenheit konnten furKomplexitat und Informationsverarbeitung auch meta-analytisch bestatigt werden (Humphrey et al. , 2007). Uberdiese Zusammenhange hinaus, nehmen wir an, dass hohekognitive Anforderungen, im Sinne hoher Auspragungender Wissensmerkmale, mit mehr erlebter Bedeutung, mehrVerantwortung, einem tieferen Verstandnis der Auswir-kungen des eigenen Handelns und auch mit mehr Ar-beitsmotivation einhergehen.

Hypothese 2: Die Wissensmerkmale des WDQ korre-lieren positiv mit (a) globaler Arbeitszufriedenheit, (b)intrinsischer Arbeitsmotivation, (c) erlebter Bedeutsam-keit der Arbeit, (d) erlebter Verantwortlichkeit, (e) Wissenum die Resultate.

Von den sozialen Arbeitsplatzmerkmalen des WDQwurde bislang nur die Skala zur sozialen Unterstutzungdurch Korrelationen mit relevanten Ergebnismaßen vali-diert. Morgeson und Humphrey (2006) konnten zeigen,dass die Skala Soziale Unterstutzung des WDQ uber dieanderen Arbeitsplatzmerkmale hinaus inkrementell dieArbeitszufriedenheit vorhersagt. Meta-analytisch findensich fur die Merkmale Interdependenz, Ruckmeldungdurch andere, soziale Unterstutzung und Interaktionenaußerhalb der Organisation jeweils signifikant positiveBeziehungen zur Arbeitszufriedenheit (Humphrey et al. ,2007). Evans et al. (1979) finden signifikante positiveBeziehungen zwischen Ruckmeldung durch andere undder Arbeitszufriedenheit sowie zwischen der Interaktionmit Personen innerhalb und außerhalb der Organisationund der Arbeitsmotivation.

Hypothese 3: Die sozialen Arbeitsplatzmerkmale desWDQ korrelieren positiv mit (a) globaler Arbeitszufrie-denheit, (b) intrinsischer Arbeitsmotivation, (c) erlebterBedeutsamkeit der Arbeit, (d) erlebter Verantwortlichkeit,(e) Wissen um die Resultate.

Im Hinblick auf die kontextuellen Merkmale gehenwir davon aus, dass sich ein ungunstig gestalteter Ar-beitskontext auch negativ auf die Arbeitszufriedenheit

auswirken sollte. Der Meta-Analyse von Humphrey et al.(2007) zufolge, gehen hohe physische Anforderungen undungunstige Gegebenheiten am Arbeitsplatz mit geringererArbeitszufriedenheit einher. Fur die Merkmale Ergonomieund Technikgebrauch wurde dieser Zusammenhang bis-lang nur wenig untersucht. Wir gehen jedoch davon aus,dass eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und derEinsatz von Technik positiv zur Zufriedenheit beitragen.

Hypothese 4: Ergonomie, Gegebenheiten am Ar-beitsplatz und Technikgebrauch korrelieren positiv, phy-sische Anforderungen negativ mit globaler Arbeitszu-friedenheit.

Beziehungen zur Identifikation

Identifikation mit der Berufsgruppe, der Organisation oderdem Team hat sich als fruchtbares Konstrukt fur eineganze Reihe von organisationalen Phanomenen etabliert(Haslam, 2004). Das Konstrukt beschreibt das Ausmaßder Integration der Zugehorigkeit zu einer Gruppe in dasSelbstkonzept – d.h. das „Eins-Sein“ mit der Gruppe(Turner, Hogg, Oakes, Reicher & Wetherell, 1987).Konzeptuell hierzu sehr ahnlich ist Commitment, einKonstrukt welches ebenfalls eine lange Forschungstradi-tion aufweist (Felfe, 2008), jedoch eher eine Bindungzwischen einer Person und einer davon separaten sozialenEntitat darstellt (Franke & Felfe, 2008; van Knippenberg& Sleebos, 2006). Gemeinsam haben beide Konstruktedie Verbindung einer Person mit der zugehorigen Orga-nisation, dem Team, etc. Bislang ist allerdings nicht vieldaruber bekannt, wie sie durch Arbeitsplatzgestaltunggezielt gefordert werden konnen.

Eine Ausnahme hierzu ist die Untersuchung von Kil etal. (2000), die jeweils einen signifikant positiven Zu-sammenhang der JDS-Skalen Zusammenarbeit mit an-deren und Ruckmeldung durch andere mit dem Commit-ment fanden. In derselben Untersuchung ergab sich al-lerdings auch ein negativer Zusammenhang zwischenAutonomie und Commitment. Letzteres widersprichtmeta-analytischen Befunden, denen zufolge Autonomiesignifikant positiv mit Commitment zusammenhangt,wenngleich die Effektstarken eine betrachtliche Hetero-genitat aufweisen (Cohen, 1992; Spector, 1986). Nebender Autonomie korrelieren meta-analytisch auch die ub-rigen Aufgabenmerkmale des JCM positiv mit Commit-ment (Humphrey et al., 2007). Fur Identifikation fandenvan Dick und Wagner (2002) einen signifikant positivenZusammenhang zu den Arbeitsplatzmerkmalen des JCM.Trotz der zum Teil betrachtlichen Heterogenitat der Ef-fekte scheint die Mehrzahl der Arbeiten einen positivenZusammenhang zwischen Aufgabenmerkmalen und derVerbundenheit der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmenoder Team nahe zu legen. Wir gehen daher fur die Vali-dierung des WDQ von einem entsprechenden Zusam-menhang aus.

Der Work Design Questionnaire 5

Hypothese 5: Die Aufgabenmerkmale des WDQweisen positive Zusammenhange zur Identifikation mit(a) der Organisation, bzw. (b) dem Team auf.

Des Weiteren gibt es gute theoretische und empirischeBelege fur die Annahme, dass die Identifikation mit einerBezugsgruppe nicht nur dazu fuhrt, dass mehr soziale Un-terstutzung fur Gruppenmitglieder erbracht wird, sondernauch dazu, dass diese beim Empfanger als hilfreich einge-schatzt wird (Haslam, 2004; Haslam, Jetten, O’Brien &Jacobs, 2004). Meta-analytisch wurde ein positiver Zusam-menhang zwischen sozialer Unterstutzung und Commitmentnachgewiesen (Humphrey et al., 2007). Mit Bezug auf denWDQ erscheinen in diesem Zusammenhang insbesonderedie Skalen zur sozialen Unterstutzung und zur Ruckmeldungdurch andere relevant. Wir gehen davon aus, dass positiveKorrelationen zwischen diesen Skalen und der Identifikation– zunachst ungeachtet der Richtung der Wirkung und dervermittelnden Beziehungen – fur die Validitat des WDQsprechen.

Hypothese 6: Von den sozialen Merkmalen des WDQweisen soziale Unterstutzung und Ruckmeldung durch an-dere positive Zusammenhange zur Identifikation mit (a) derOrganisation bzw. (b) dem Team auf.

Methodik und Stichprobe

Erhoben wurden neben der deutschen Version des WDQ (77Items) auch die Identifikation mit Organisation (a = .90) undTeam (a = .93) mit jeweils vier Items nach Doosje, Ellemersund Spears (1995) sowie die Skalen erlebte Bedeutsamkeit (4Items, a = .77), empfundene Verantwortlichkeit (6 Items, a= .76), Wissen um Resultate (7 Items, a = .68), globaleArbeitszufriedenheit (5 Items, a = .85) und intrinsischeMotivation (6 Items, a = .72) aus einer deutschen Fassungdes Job Diagnostic Survey (van Dick, 2006). Fur alle Itemswurde eine 5-stufige Likert-Skala verwendet (mit den Ka-tegorien 1 = stimme uberhaupt nicht zu, 2 = stimme ehernicht zu, 3 = teils/teils, 4 = stimme eher zu, 5 = stimme vollzu). Die Befragung erfolgte online. Potenzielle Teilneh-mer wurden per Email angeschrieben und mit einem Linkauf die Website der Befragung verwiesen. Die Teilnehmerrekrutierten sich zunachst aus dem Bekanntenkreis der Au-toren und wurden gebeten, den Link zur Befragung nach demSchneeballprinzip an erwerbstatige Personen weiterzuleiten.Insgesamt reagierten 115 Teilnehmer auf die Einladung.Darunter befanden sich 67.8% Frauen und 32.2% Mannerim Alter zwischen 19 und 62 Jahren (M = 30.77; SD = 9.77).Alle Teilnehmer befanden sich zum Zeitpunkt der Befragungin einem Beschaftigungsverhaltnis. Die Berufe, Branchenund Tatigkeiten der Teilnehmer waren breit gestreut. Unterden Teilnehmern befanden sich 10.4% Selbststandige und14.8% Personen mit Fuhrungsverantwortung. Die Teilneh-mer waren im Durchschnitt seit 3.76 Jahren am jetzigenArbeitsplatz tatig (SD = 4.72).

Ergebnisse und Diskussion

Tabelle 1 gibt einen Uberblick uber die Skalenkennwertefur die deutsche und die originale Version des WDQ. Furalle 21 Skalen der deutschen Version ergaben sich Ska-lenmittelwerte im mittleren Bereich der funfstufigenSkala. Hinweise auf Boden- oder Deckeneffekte existie-ren nicht. Hinsichtlich der internen Konsistenz erzielten

Tabelle 1. Skalenkennwerte

Studie M SD

Cron-bachsAlpha

Retest-Korre-lation

Autonomie:Planung

1 3.46 1.03 .842 3.29 1.13 .893 3.03 1.22 .89 .80**4 3.51 1.16 .88

Original 3.93 0.89 .85

Autonomie:Entscheidun-gen

1 3.45 1.00 .872 3.40 1.04 .913 2.74 1.21 .95 .90**4 3.83 1.02 .89

Original 4.12 0.74 .85

Autonomie:Methoden

1 3.57 1.04 .882 3.48 0.93 .883 2.70 1.25 .96 .83**4 3.85 0.94 .85

Original 3.99 0.80 .88

Aufgaben-vielfalt

1 3.78 0.91 .892 3.86 0.86 .893 2.25 0.87 .88 .78**4 4.67 0.83 .83

Original 4.13 0.69 .95

Wichtigkeit 1 3.38 0.97 .832 3.39 1.01 .873 2.92 1.04 .85 .79**4 4.32 0.87 .73

Original 3.95 0.81 .87

Ganzheitlich-keit

1 3.66 1.02 .872 3.42 1.00 .833 2.63 0.99 .82 .70**4 3.88 1.10 .90

Original 3.61 0.84 .88

Ruckmeldungdurch dieTatigkeit

1 3.39 1.05 .862 3.45 0.86 .793 2.45 0.84 .67 .62**4 3.72 1.01 .79

Original 3.91 0.64 .86

6 Sebastian Stegmann et al.

Tabelle 1. Skalenkennwerte (Fortsetzung)

Studie M SD

Cron-bachsAlpha

Retest-Korre-lation

Komplexitat 1 3.76 0.90 .812 3.80 0.90 .803 2.43 1.03 .85 .87**4 4.96 0.73 .70

Original 3.85 0.73 .87

Informations-verarbeitung

1 3.92 0.76 .822 3.94 0.81 .853 2.22 0.89 .84 .85**4 5.15 0.70 .82

Original 4.31 0.67 .87

Problemlosen 1 3.40 1.05 .872 3.47 0.93 .843 2.55 0.97 .85 .83**4 4.59 0.86 .84

Original 3.78 0.83 .84

Anforderungs-vielfalt

1 3.49 0.98 .912 3.58 0.91 .893 2.54 0.95 .87 .82**4 4.85 0.71 .83

Original 4.24 0.59 .86

Spezialisie-rung

1 3.18 1.00 .812 3.24 0.97 .793 3.21 1.09 .78 .85**4 4.50 0.83 .67

Original 3.99 0.72 .84

SozialeUnterstutzung

1 3.85 0.72 .792 3.83 0.65 .723 2.10 0.58 .62 .75**4 4.37 0.74 .72

Original 4.12 0.52 .82

InitiierteInterdepen-denz

1 3.04 1.04 .862 3.05 1.10 .883 3.49 1.26 .92 .82**4 3.48 1.09 .84

Original 3.56 0.82 .80

RezipierteInterdepen-denz

1 3.00 1.13 .922 2.95 1.12 .903 3.51 1.15 .92 .69**4 3.55 1.04 .80

Original 3.69 0.86 .84

Interaktionaußerhalb derOrganisation

1 3.51 1.12 .892 3.58 1.12 .903 2.40 1.24 .91 .76**4 3.58 1.11 .84

Original 3.54 1.03 .91

Tabelle 1. Skalenkennwerte (Fortsetzung)

Studie M SD

Cron-bachsAlpha

Retest-Korre-lation

Ruckmeldungdurch andere

1 3.08 0.85 .642 3.10 0.92 .803 2.89 0.85 .71 .73**4 3.27 1.07 .73

Original 3.54 0.72 .88

Ergonomie 1 3.43 0.97 .622 3.31 0.99 .693 2.92 1.06 .73 .75**4 3.13 1.05 .61

Original 3.70 0.77 .64

PhysischeAnforde-rungen

1 2.19 1.23 .942 2.40 1.28 .943 3.13 1.31 .92 .89**4 4.49 1.20 .90

Original 2.33 1.11 .95

Gegeben-heiten amArbeitsplatz

1 3.65 0.99 .852 3.62 0.98 .833 2.56 0.96 .83 .87**4 3.52 1.00 .75

Original 3.64 1.00 .87

Technik-gebrauch

1 2.35 1.12 .822 2.61 1.13 .833 3.64 1.03 .80 .83**4 3.83 1.08 .78

Original 3.37 0.93 .82

Anmerkungen. **. Die Korrelation ist auf dem Niveau von .01 (2-seitig)signifikant. Original. Werte aus Morgeson und Humphrey (2006).

alle Skalen der deutschen WDQ Version gute bis sehr guteWerte. Im Vergleich zum Original WDQ erreichten diedeutschen Skalen uberwiegend sehr ahnliche interne Kon-sistenzen. Einzig die Skala Ruckmeldung durch andere war inder deutschen Stichprobe weniger konsistent als in der eng-lischen Originalstichprobe. Die Skala Ergonomie erreichtesowohl in der englischen, wie auch in der deutschen Versionnur eine knapp befriedigende interne Konsistenz.

Tabelle 2 enthalt die bivariaten Korrelationen der deut-schen Fassung des WDQ mit den oben genannten Außen-kriterien. Damit diese Korrelationen zur Validierung heran-gezogen werden konnen, ist zunachst festzustellen, ob dieSkalen der Außenkriterien und die entsprechenden Skalendes WDQ empirisch distinkte Konstrukte bilden. Hierfursind konfirmatorische Faktorenanalysen geeignet, die dieUberlegenheit von Zweifaktorenmodellen gegenuber eindi-mensionalen Modellen uberprufen. Wir haben solche CFAsbeispielhaft fur jene Skalen gerechnet, die, erstens, inhaltlich(entsprechend unserer Hypothesen) eine große Nahe auf-wiesen und, zweitens, empirisch die großten Zusammen-

Der Work Design Questionnaire 7

hange (siehe Tabelle 2) aufweisen. In allen Fallen war daszweifaktorielle Modell dem eindimensionalen Modell uber-legen. Exemplarisch soll dieser Test fur die Skala empfun-dene Verantwortlichkeit aus dem JDS und die Skala Auto-nomie (Entscheidungen) des WDQ hier genauer dargestelltwerden: Das eindimensionale Modell, bei dem die sechsItems der Verantwortlichkeit und die drei Items zu Autono-mie auf einem Faktor laden sollten, zeigt eine schlechtereModellanpassung (C2=150.2, df=27, CFI= .66, RMSEA= .20) als das korrelierte Zweifaktorenmodell mit jeweilsseparaten latenten Faktoren fur die beiden Konstrukte (C2=53.3, df=26, CFI= .92, RMSEA = .10); der Unterschiedzwischen den beiden Modellen war signifikant (DC2=96.9,df=1, p< .001). Wir gehen daher davon aus, dass die er-hobenen Außenkriterien weitgehend von den WDQ-Skalendistinkte Konstrukte erfassen und dass daher die folgendenZusammenhange im Hinblick auf die Validitat der WDQ-Skalen interpretierbar sind.

Insgesamt zeigen die Aufgabenmerkmale des WDQ si-gnifikant positive Zusammenhange mit den Mediator- undErgebnisvariablen aus dem JCM. Wie postuliert hing dieAutonomie deutlich positiv zusammen mit (a) der globalenArbeitszufriedenheit, (b) der intrinsischen Arbeitsmotivati-on, (c) der erlebten Bedeutsamkeit der Arbeit und (d) dererlebten Verantwortlichkeit. Allerdings war dies nur fur dieAutonomie hinsichtlich Entscheidungen und Methoden,nicht aber fur die Autonomie hinsichtlich der Planung derFall. Keine der drei Autonomieskalen stand in einem Zu-sammenhang mit dem Wissen um Resultate (e). Die Auf-gabenvielfalt und die Ruckmeldung durch die Tatigkeithingen signifikant positiv mit (a) Arbeitszufriedenheit, (b)intrinsischer Motivation und allen drei Erlebniszustanden (c-e) zusammen. Wichtigkeit stand hingegen nur mit (a) Ar-beitszufriedenheit und (c) erlebter Bedeutsamkeit in Ver-bindung. Ganzheitlichkeit korrelierte ebenfalls nur mit (a)Arbeitszufriedenheit und mit dem Wissen um Resultate (e).Dieses differentielle Muster der Zusammenhange passt gutzur generell eher heterogenen Befundlage hinsichtlich dieserZusammenhange im Rahmen der Forschung zum JCM undspricht zudem deutlich fur eine konzeptuelle Trennung derAufgabenmerkmale. Daher und vor dem Hintergrund derdurchgangig signifikanten Beziehungen zur Arbeitszufrie-denheit kann Hypothese 1 als weitgehend bestatigt gelten.

Die Korrelationen der Wissensmerkmale des WDQ mitden Konstrukten aus dem JCM zeigten im Wesentlichen,dass erhohte kognitive Arbeitsanforderungen mit mehr (a)Arbeitszufriedenheit, (b) intrinsischer Arbeitsmotivation, (c)erlebter Bedeutsamkeit und (d) erlebter Verantwortlichkeiteinhergehen. Das Wissen um die Resultate (e) hing lediglichmit der Komplexitat und der Spezialisierung positiv zu-sammen. Damit ist Hypothese 2 weitgehend bestatigt.

Unter den sozialen Arbeitsplatzmerkmalen gab es nur fursoziale Unterstutzung und Ruckmeldung durch anderedeutliche und positive Zusammenhange zu allen JCMKonstrukten. Die Interaktionen außerhalb der Organisation

sowie beide Interdependenz-Skalen standen jedoch in kei-nem systematischen Zusammenhang mit den JCM Kon-strukten. Hypothese 3 wird somit nur teilweise gestutzt. Dieskonnte unter anderem daran liegen, dass das bloße Vorhan-densein von Interdependenz oder Interaktion weder etwasuber deren Qualitat noch uber deren Bedeutung im sozialenKontext aussagt.

Entgegen der Annahme korrelierten die kontextuellenMerkmale des WDQ in dieser Stichprobe uberwiegend nichtsignifikant mit der Arbeitszufriedenheit. Einzige Ausnahmewar die Skala Ergonomie. Ergonomisch gestaltete Arbeits-platze schienen mit erhohter Zufriedenheit einherzugehen.Hypothese 4 konnte somit großtenteils nicht bestatigt wer-den.

Die meisten Aufgabenmerkmale des WDQ hingen indieser Stichprobe positiv mit der Identifikation mit (a) derOrganisation wie auch mit (b) dem Team zusammen. EinzigeAusnahmen waren die Ganzheitlichkeit der Aufgabe und diePlanungsautonomie, die nicht signifikant mit Identifikationkorrelierten. Hypothese 5 konnte somit teilweise bestatigtwerden. Die sozialen Merkmale soziale Unterstutzung undRuckmeldung durch andere korrelierten, wie vorhergesagt,deutlich positiv mit der Identifikation. Hypothese 6 ist somitbestatigt. Auch in Bezug auf die Identifikation sprechen diedifferentiellen Auswirkungen tendenziell fur die Nutzlichkeitder Trennung der Arbeitsplatzmerkmale.

Insgesamt sprechen die relativ guten internen Konsis-tenzen und die ausgewogenen Skalen-Mittelwerte fur dieQualitat der Ubersetzung der WDQ Items. Die postuliertenBeziehungen der Arbeitsplatzmerkmale zu relevanten Kon-strukten aus dem Job Characteristics Model und zur Identi-fikation konnten zum Teil nachgewiesen werden und konnenals erste Hinweise auf die Konstruktvaliditat des deutschenWDQ gelten. Besonders hervorgehoben werden muss zu-dem, dass die Merkmale innerhalb der vier großen Merk-malsbereiche zum Teil sehr unterschiedliche Zusammen-hange aufzeigen. Diese Befundlage korrespondiert mit derbisherigen Forschung und erscheint auch einer post-hoc Er-klarung nicht unzuganglich. In erster Linie spricht sie jedochunseres Erachtens fur die Nutzlichkeit der doch recht fein-gliedrigen Unterteilung der verschiedenen Arbeitsplatz-merkmale im WDQ (z.B. die Trennung der Autonomie-Skalen).

Studie 2

Erstes Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse der erstenStudie bezuglich der internen Konsistenz der Skalen undder Itemkennwerte auf Basis einer großeren und hin-sichtlich der Arbeitstatigkeiten heterogeneren Stichprobezu replizieren.

Des Weiteren sollte die einleitend dargestellte Fak-torstruktur des WDQ – insgesamt 21 Skalen aus vierMerkmalsbereichen (Aufgabenmerkmale, Wissensmerk-

8 Sebastian Stegmann et al.

Tabe

lle

2.Z

usam

men

hang

ezu

Auß

enkr

iter

ien

Stu

die

Glo

bale

Arb

eits

-zu

frie

den

hei

tIn

trin

sisc

he

Arb

eits

-m

otiv

atio

n

Erl

ebte

Bed

euts

amke

itE

rleb

teV

eran

t-w

ortl

ich

kei

tW

isse

nu

mR

esul

tate

Iden

tifi

kat

ion

mit

der

Org

anis

atio

nId

enti

fik

atio

nm

itd

emT

eam

Bes

chw

erd

en

1.A

uton

omie

:Pla

nung

1.1

3.0

1.1

0.1

7-.0

1.0

9.0

62

.10*

.09

.17*

*.0

54

.20*

*-.0

1.0

3.0

3.1

2.1

4*.0

9-.1

9**

2.A

uton

omie

:Ent

sche

idun

gen

1.4

5**

.21*

.42*

*.4

3**

.17

.36*

*.3

4**

2.2

2**

.15*

*.2

7**

.20*

*4

.22*

*-.1

1.0

8.0

0.1

8**

.12

.11

-.11

3.A

uton

omie

:Met

hode

n1

.42*

*.3

2**

.34*

*.3

6**

.18

.24*

*.2

3*2

.20*

*.1

3**

.23*

*.1

8**

4.2

1**

-.05

.11

.08

.13

.10

.06

-.16*

4.A

ufga

benv

ielf

alt

1.4

1**

.32*

*.3

6**

.42*

*.3

3**

.32*

*.3

6**

2.2

3**

.26*

*.2

7**

.26*

*4

.21*

*-.0

7.1

1.1

4*.0

2.0

4.0

1-.1

4*

5.W

icht

igke

it1

.20*

.18

.33*

*.1

7-.0

1.2

1*.2

4*2

.19*

*.1

7**

.24*

*.2

7**

4.0

8.1

1.2

7**

.19*

*.1

4*.1

0.1

0.0

6

6.G

anzh

eitli

chke

it1

.23*

.00

.06

.16

.26*

*.1

1.1

22

.09

.16*

*.2

1**

.14*

*4

.30*

*.0

5.2

7**

.08

.16*

.27*

*.1

7*-.2

0**

7.R

uckm

eldu

ngdu

rch

die

Tat

igke

it1

.39*

*.1

9*.3

8**

.40*

*.6

9**

.21*

.25*

*2

.24*

*.2

5**

.34*

*.3

2**

4.3

4**

-.01

.33*

*.1

3.2

7**

.23*

*.1

6*-.2

3**

8.K

ompl

exita

t1

.26*

*.4

1**

.47*

*.4

4**

.24*

.13

.14

2.1

9**

.25*

*.1

9**

.22*

*4

-.18*

*.0

8.0

9.2

1**

.08

-.14*

-.09

.19*

*

9.In

form

atio

ns-

vera

rbei

tung

1.2

8**

.36*

*.3

1**

.38*

*.0

5.2

8**

.31*

*2

.08

.24*

*.2

5**

.21*

*4

-.03

.13

.16*

.36*

*.1

5*-.0

2.0

2.1

8**

10.P

robl

emlo

sen

1.2

4**

.32*

*.2

1*.3

6**

-.02

.13

.16

2.1

5**

.16*

*.2

4**

.25*

*4

.11

.12

.19*

*.3

0**

.02

.08

.07

.08

Der Work Design Questionnaire 9

Tabe

lle

2.Z

usam

men

hang

ezu

Auß

enkr

iter

ien

(For

tset

zung

)

Stu

die

Glo

bale

Arb

eits

-zu

frie

den

hei

tIn

trin

sisc

he

Arb

eits

-m

otiv

atio

n

Erl

ebte

Bed

euts

amke

itE

rleb

teV

eran

t-w

ortl

ich

kei

tW

isse

nu

mR

esul

tate

Iden

tifi

kat

ion

mit

der

Org

anis

atio

nId

enti

fik

atio

nm

itd

emT

eam

Bes

chw

erd

en

11.A

nfor

deru

ngsv

ielf

alt

1.4

1**

.44*

*.4

6**

.50*

*.1

7.3

0**

.28*

*2

.19*

*.2

1**

.29*

*.2

8**

4.2

0**

.12

.24*

*.3

1**

.19*

*.2

2**

.17*

.05

12.S

pezi

alis

ieru

ng1

.37*

*.3

3**

.45*

*.4

5**

.25*

*.1

5.1

22

.16*

*.1

8**

.23*

*.2

2**

4-.0

3.1

7**

.13

.16*

.03

-.06

.05

.04

13.S

ozia

leU

nter

stut

zung

1.4

3**

.22*

.38*

*.3

9**

.32*

*.4

5**

.49*

*2

.44*

*.2

0**

.56*

*.5

9**

4.4

4**

.07

.32*

*.1

6*.1

6*.4

2**

.53*

*-.2

1**

14.I

nitii

erte

Inte

rde-

pend

enz

1-.0

4.0

3.0

2.0

4.1

0-.0

4.1

42

-.01

.14*

*.0

9.0

74

-.01

.09

-.05

-.01

-.05

.07

-.04

.08

15.R

ezip

iert

eIn

terd

epen

denz

1.0

2.0

8-.0

8.0

1.0

2.1

7.2

3*2

-.05

.07

.08

.05

4-.0

8.1

6*-.0

2.0

4-.0

7.0

3-.0

7.1

1

16.I

nter

aktio

nau

ßerh

alb

der

Org

anis

atio

n1

.10

.00

-.08

-.02

-.06

.14

.22*

2.0

0.0

7.1

5**

.16*

*4

.11

.09

.17*

.14*

.00

.11

.08

.03

17.R

uckm

eldu

ngdu

rch

ande

re1

.30*

*.2

2*.2

2*.3

8**

.56*

*.3

1**

.27*

*2

.26*

*.2

2**

.48*

*.4

6**

4.3

2**

.10

.30*

*.1

2.1

9**

.36*

*.3

0**

-.21*

*

18.E

rgon

omie

1.2

8**

.13

.24*

.17

.20*

.17

.12

2.1

8**

.10*

.20*

*.2

0**

4.3

7**

-.10

.12

.00

.00

.23*

*.1

4*-.3

8**

19.P

hysi

sche

Anf

orde

rung

en1

-.07

-.13

-.06

-.10

-.04

-.02

.05

2-.0

6-.0

9.0

2.0

14

-.14*

.08

.03

.13

-.04

.06

.04

.31*

*

20.G

egeb

enhe

iten

amA

rbei

tspl

atz

1.1

5.1

6.1

0.1

1.0

6.0

4-.0

42

.10*

.10*

.11*

.09

4.3

1**

-.02

.18*

*.0

7-.0

3.2

8**

.19*

*-.2

1**

10 Sebastian Stegmann et al.

male, soziale Merkmale, Kontextmerkmale) – auch fur diedeutsche Version uberpruft werden. Die 21 Skalen sollendistinkte Arbeitsplatzmerkmale erfassen und somit vonInhabern unterschiedlicher Arbeitsplatze vergleichsweiseunabhangig voneinander eingeschatzt werden, so dasssich geringe bis mittlere Zusammenhange zwischen denSubskalen ergeben sollten. Morgeson und Humphrey(2006) pruften dies mithilfe konfirmatorischer Faktoren-analysen. Sie testeten die 21-Faktoren-Losung gegen vierweitere theoretisch begrundete Alternativstrukturen: ers-tens, eine 4-Faktor-Losung mit den vier großen Bereichenals Faktoren. Eine solche Struktur wurde bedeuten, dassdie einzelnen Subskalen der Bereiche lediglich geringfu-gig voneinander abweichende Bedeutungsfacetten desgleichen Konstrukts messen wurden. Zweitens, eine 18-Faktoren-Losung, in der die drei Skalen zur Autonomieund die beiden Skalen zur Interdependenz jeweils zu-sammenfallen. Drittens, eine 19-Faktoren-Losung, bei derdie Interdependenz in die beiden Faktoren initiierte undrezipierte Interdependenz zerfallt. Viertens, eine 20-Fak-toren-Losung, bei der nur die Autonomie in die dreiFaktoren Planungs-, Entscheidungs- und Methodenauto-nomie zerfallt. Im 21-Faktoren-Modell zerfallen sowohldie Autonomie, als auch die Interdependenz in die ent-sprechenden Subskalen. Anhand einer Stichprobe von540 Personen, die 243 unterschiedliche Berufe ausubten,konnten Morgeson und Humphrey zeigen, dass die 21-Faktoren-Losung auf einer Reihe von Indikatoren diebeste Modellpassung erzielte.

Hypothese 7: Im Vergleich zu den Faktor-Losungenmit 4, 18, 19 und 20 Faktoren, weist die Losung mit 21Faktoren die beste Passung zu den Daten auf.

Beziehungen zum Job Characteristics Modelund zur Identifikation

Ziel der Studie war es, eine ausreichend große und hete-rogene Stichprobe zu rekrutieren und die Ergebnisse ausder ersten Studie zu den Zusammenhangen der WDQ-Skalen mit relevanten Konstrukten aus dem JCM sowiemit der Identifikation zu replizieren (siehe Hypothesen 1bis 6). Aus testokonomischen Grunden konnten nicht alleKonstrukte aus der ersten Untersuchung integriert werden.Im Gegensatz zur ersten Untersuchung wurden daher nurdie globale Arbeitszufriedenheit, die intrinsische Ar-beitsmotivation und jeweils die Identifikation mit Orga-nisation und Team erhoben.

Selbständigkeit

Uber die in der klassischen Literatur zum Job Characte-ristics Model diskutierten Konstrukte hinaus gibt es wei-tere interessante Zusammenhange, die zur Uberprufungder Validitat der ubersetzten Skalen herangezogen werdenTa

bell

e2.

Zus

amm

enha

nge

zuA

ußen

krit

erie

n(F

orts

etzu

ng)

Stu

die

Glo

bale

Arb

eits

-zu

frie

den

hei

tIn

trin

sisc

he

Arb

eits

-m

otiv

atio

n

Erl

ebte

Bed

euts

amke

itE

rleb

teV

eran

t-w

ortl

ich

kei

tW

isse

nu

mR

esul

tate

Iden

tifi

kat

ion

mit

der

Org

anis

atio

nId

enti

fik

atio

nm

itd

emT

eam

Bes

chw

erd

en

21.T

echn

ikge

brau

ch1

.00

-.04

-.02

.00

.06

-.01

.06

2.0

4.0

6.1

1*.1

5**

4.0

3.0

3.1

4*.0

9.0

3.0

1.1

3.0

8

Anm

erku

ngen

.**.

Die

Kor

rela

tion

ist

auf

dem

Niv

eau

von

.01

(2-s

eiti

g)si

gnif

ikan

t.*.

Die

Kor

rela

tion

ist

auf

dem

Niv

eau

von

.05

(2-s

eiti

g)si

gnif

ikan

t.

Der Work Design Questionnaire 11

konnen. Einige einfache Zusammenhange zur Validierungder deutschen WDQ Skalen lassen sich auch aus demBeschaftigungsverhaltnis und der Fuhrungsverantwor-tung ableiten. So ist anzunehmen, dass Selbstandige imVergleich zu Angestellten uber mehr Autonomie hin-sichtlich der Planung und Einteilung ihrer Arbeit, den zutreffenden Entscheidungen und den Arbeitsmethodenhaben. Ferner ist anzunehmen, dass alle Selbstandigen inInteraktion mit Personen außerhalb ihrer Organisationstehen, wahrend dies nicht fur alle Angestellten-Arbeits-platze der Fall sein durfte.

Hypothese 8: Die Selbstandigkeit geht einher mit ei-nem hoheren Ausmaß an (a) Planungsautonomie, (b)Entscheidungsautonomie, (c) Methodenautonomie und(d) Interaktionen außerhalb der Organisation.

Führungsverantwortung

Fuhrungskrafte sollten neben fachlichen Tatigkeiten auchEntscheidungen fallen, Aufgaben delegieren, deren Aus-fuhrung uberwachen, Handlungen verschiedener Perso-nen koordinieren, Ergebnisse bewerten, weitere Hand-lungen fur eine Organisationseinheit planen und ahnlicheManagementaufgaben wahrnehmen. Es ist daher davonauszugehen, dass Arbeitsplatze mit Fuhrungsverantwor-tung tendenziell hohere Auspragungen auf den Aufga-benmerkmalen des WDQ aufweisen. Unter den sozialenMerkmalen durften diese Arbeitsplatze vor allem durcheinen erhohten Anteil an initiierter Interdependenz –aufgrund zum Beispiel der Delegation von Tatigkeiten –auffallen.

Hypothese 9: Fuhrungsverantwortung geht einher miteiner hoheren Auspragung (a) der Aufgabenmerkmalesowie (b) der initiierten Interdependenz.

Unterschiede zwischen Berufsgruppen

Fur die Entwicklung eines bedingungsbezogenes Analy-severfahrens ist es wichtig nachzuweisen, dass durch dieermittelten Werte hinreichend zwischen unterschiedlichenArbeitsplatzen differenziert werden kann. Um dies fur denoriginalen WDQ nachzuweisen, kategorisierten Morge-son und Humphrey (2006) ihre Stichprobe in dreierleiHinsicht: (1) professional occupations, (2) human life und(3) sales. Sie nahmen an, dass alle drei Skalen zur Auto-nomie und samtliche Wissensmerkmale des WDQ inprofessional occupations starker ausgepragt sein solltenals in non-professional occupations, und konnten dies, mitAusnahme der Skala Spezialisierung, auch zeigen. Fernerfanden sie fur non-professional occupations mehr kor-perliche Anforderungen und schlechtere Gegebenheitenam Arbeitsplatz. Fur die Berufe im Bereich human lifeergab sich eine hohere Wichtigkeit. Im Bereich sales warder Anteil an Interaktionen außerhalb der Organisation

hoher. Wir erwarten, dass sich diese Zusammenhange soauch fur die deutsche Ubersetzung des WDQ und in einerdeutschen Stichprobe nachweisen lassen.

Hypothese 10: (a) Professional occupations weisenhohere Werte in den Wissensmerkmalen und auf denAutonomie-Skalen auf als non-professional occupations.Non-professional occupations weisen hohere Werte be-zuglich der korperlichen Anforderungen und den un-gunstigen Gegebenheiten am Arbeitsplatz auf. (b) Ar-beitstatigkeiten im Bereich human life weisen eine hohereWichtigkeit auf als andere Tatigkeiten. (c) Arbeitstatig-keiten im Bereich sales werden mehr Interaktionen au-ßerhalb der Organisation aufweisen als Tatigkeiten inanderen Bereichen.

Methodik und Stichprobe

Wie bereits in der ersten Studie erfolgte die Befragung derTeilnehmer online, zudem fullten einige Teilnehmer denFragebogen in Papierform aus. Die Teilnehmer wurdenuber Direktansprache, uber E-Mail und nach demSchneeballprinzip auf die Umfrage hingewiesen. Ausge-fullt haben den Fragebogen 450 Teilnehmer, davon 60.2 %Frauen. Die Teilnehmer waren zwischen 16 und 65 Jahrenalt (M = 26.13; SD = 7.19), arbeiteten seit durchschnitt-lich 3.10 Jahren am jetzigen Arbeitsplatz (SD = 3.50) undwaren im Mittel seit 3.75 Jahren im jetzigen Unternehmentatig (SD = 5.16). Der Anteil der Angestellten in dieserStichprobe betrug 91.0 %, 6.3 % gaben an, selbstandig zusein. In Bezug auf die ausgeubten Tatigkeiten ist dieStichprobe sehr vielfaltig. Die beruflichen Tatigkeitenwurden durch offene Fragen zum Beruf, der Branche unddurch eine kurze Beschreibung der Tatigkeit erfasst. DieAntworten auf alle drei Fragen fielen außerst heterogenaus, was die Angabe breit gefasster Tatigkeitskategoriennur begrenzt sinnvoll erscheinen lasst. In der Stichprobesind beispielsweise Aushilfen und Praktikanten ebensovertreten wie Einzelhandler, Soldaten, Informatiker, wis-senschaftliche Mitarbeiter oder Psychologen. Auch dieBranchenangaben sind sehr vielfaltig. Haufiger vertretensind die Branchen Tourismus und Gastronomie sowieverschiedene Bereiche des Einzelhandels, wie etwa Au-tomobilhauser und verschiedene Dienstleistungen im of-fentlichen Dienst.

Neben den Skalen des WDQ wurden globale Ar-beitszufriedenheit (a = .84), intrinsische Arbeitsmotiva-tion (a = .65) sowie die Identifikation mit Organisation (a= .89) und dem Team (a = .92) mit den gleichen Itemswie in der ersten Studie erhoben. Selbstandigkeit undFuhrungsverantwortung wurden uber jeweils ein Item imdemographischen Fragebogenteil erfasst.

Ahnlich wie bei Morgeson und Humphrey (2006)wurden die Teilnehmer der zweiten Studie in verschiedeneBerufsgruppen eingeteilt. Morgeson und Humphrey ver-

12 Sebastian Stegmann et al.

wendeten einen standardisierten Katalog an Berufsbe-zeichnungen und deren Zuordnung zu breiteren Bran-chengruppen als Grundlage fur die Kategorisierung derBerufe in „professionals vs. non-professionals“, „human-life vs. non-human-life“, „sales vs. non-sales“. Im Un-terschied hierzu wurden jeweils alle 450 Teilnehmer derzweiten Studie anhand ihrer offenen Angaben zu Beruf,Branche und Tatigkeit von zwei unabhangigen Beurteilernden folgenden Kategorien zugeordnet (Cohens Kappa-Werte fur die initiale Ubereinstimmung in Klammern):

(1) Professional vs. non-professional (k = .68): Alsprofessional wurden alle Tatigkeiten kategorisiert, die ei-ne langere Berufsausbildung erforderlich machen (z.B.Krankenschwestern, Ingenieure, Berufssoldaten, Lehreretc.). Non-professional-Tatigkeiten sind vor allem einfa-che Tatigkeiten, die von ungelernten und angelerntenMitarbeitern ausgefuhrt werden (z.B. Aushilfen, Prakti-kanten, Telefoninterviewer, Kellner, Verkaufer, Call-Center-Mitarbeiter). Im Gegensatz zu Morgeson undHumphrey wurde eine dritte Kategorie vergeben, die Ta-tigkeiten im kaufmannischen Bereich umfasst. Dies ergabsich aus der Schwierigkeit, Personen mit der Berufsbe-zeichnung „Kaufmann“ eindeutig einer professionali-sierten oder weniger professionalisierten Tatigkeit zuzu-ordnen. Allerdings wurde diese Kategorie nicht bei derHypothesenprufung verwendet, da sie nicht in den ur-sprunglichen Analysen von Morgeson und Humphrey(2006) enthalten war. Zudem lassen sich aufgrund derVielfaltigkeit der Tatigkeit innerhalb dieser Kategorie nurschwer Hypothesen in Bezug auf den WDQ ableiten.

(2) Human life vs. non-human-life (k = .82): DieKategorie human life kennzeichnet Tatigkeiten, bei denendie Dienstleistung am Menschen im Vordergrund steht –d.h. im Bereich Erziehung, Lehre, Krankenhaus, Pflege,Therapie (z. B. Krankenschwester, Ergotherapeut, Lehrer,Zahnarzthelferin). Alle anderen Tatigkeiten wurden alsnon-human-life kategorisiert.

(3) Sales vs. non-Sales (k = .84): Dem Bereich saleswurden Tatigkeiten zugeordnet, bei denen der Verkaufvon Produkten oder Dienstleistungen im Vordergrundsteht. Hierzu gehoren z.B. Einzelhandel, Automobil-Branche, Tourismus, Spedition, Telekommunikation so-wie Tatigkeiten im Bankensektor. Alle anderen Tatigkei-ten wurden der Kategorie non-sales zugeordnet.

Die gute bis sehr gute initiale Ubereinstimmung derunabhangigen Beurteiler konnte im weiteren Verlaufdurch Diskussion der kritischen Falle weiter verbessertwerden, so dass alle Teilnehmer die die offenen Fragenbeantwortet hatten letztlich per Konsens einer Kategoriezugeordnet werden konnten.

Ergebnisse und Diskussion

Tabelle 1 zeigt die Kennwerte der WDQ Skalen fur diezweite Studie im Vergleich zur ersten Studie und denOriginal-WDQ Skalen. Insgesamt ergaben sich fur alleSkalen gute bis sehr gute interne Konsistenzen. Im Ge-gensatz zur ersten Studie erreichte jetzt auch die SkalaRuckmeldung durch andere eine ausreichende interneKonsistenz, so dass nunmehr die Skala Ergonomie alseinzige eine nur knapp ausreichende interne Konsistenzaufwies.

Wir pruften die Faktorstruktur der deutschen Fassungdes WDQ durch konfirmatorische Faktorenanalysen mitMplus 5.0. Tabelle 3 enthalt die Fit-Indizes fur die alter-nativen Modelle mit 4, 18, 19, 20 und 21 Faktoren fur diedeutsche Fassung des WDQ. Die Ergebnisse der deut-schen und der englischen Version entsprechen sich fur allealternativ getesteten Modelle (vgl. Morgeson & Humph-rey, 2006). Wie bereits im Falle des Originals erreichte das4-Faktoren-Modell auch fur die deutsche Version nur eineunzureichende Modellpassung. Die Modelle mit 18, 19und 20 Faktoren erreichten demgegenuber bereits einebessere Modellpassung. Das 21-Faktoren-Modell, das dertheoretischen Struktur des WDQ entspricht, erreichte je-doch die beste Modellpassung.2 Somit kann die Faktor-struktur des WDQ auch fur die deutsche Ubersetzung alsnachgewiesen gelten und Hypothese 7 als bestatigt an-genommen werden.

Die Beziehungen zwischen den WDQ Skalen und denKonstrukten aus dem JCM, beziehungsweise den beidenIdentifikationsmaßen, spiegelten deutlich die Ergebnisse

2 Um zusatzliche Hinweise auf die faktorielle Validitat des WDQ zuerhalten, wiederholten wir diese Schritte fur einen Datensatz, der dierelativ kleinen Stichproben aus Studien 1, 3 und 4 zusammenfasst. DieseAnalysen fuhrten zu vergleichbaren Ergebnissen bezuglich der faktori-ellen Validitat.

Tabelle 3. Ergebnisse der konfirmatorischen Faktorenanalyse

Modell c2 df Dc2 (Ddf) c2/ df SRMR RMSEA CFI

4 – Faktoren 14433 2843 5.08 .13 .10 .4918 – Faktoren 6548 2696 7855 (147)** 2.43 .07 .06 .8319 – Faktoren (teilt Abhangigkeit) 6067 2678 481 (18)** 2.27 .07 .05 .8520 – Faktoren (teilt Autonomie) 5762 2659 305 (19)** 2.17 .06 .05 .8721 – Faktoren 5281 2639 481 (20)** 2.00 .06 .05 .89

Anmerkungen. **. Der Unterschied ist auf dem Niveau von 0.01 (2-seitig) signifikant.

Der Work Design Questionnaire 13

der ersten Studie wieder (siehe Tabelle 2). Entsprechendden Befunden der ersten Studie korrelierten wiederum dieAufgabenmerkmale mit globaler Arbeitszufriedenheitund intrinsischer Motivation (siehe Hypothese 1). DieWissensmerkmale korrelierten ebenfalls positiv mit Zu-friedenheit und Motivation (siehe Hypothese 2). Wie inder ersten Studie korrelierten unter den sozialen Merk-malen nur Soziale Unterstutzung und Ruckmeldung durchandere positiv und deutlich mit Zufriedenheit und Moti-vation (siehe Hypothese 3). Ebenfalls wie in der erstenStudie, spielten die kontextuellen Merkmale im Hinblickauf Motivation und Zufriedenheit eine eher untergeord-nete Rolle (siehe Hypothese 4). Die Aufgabenmerkmalehingen wiederum nicht in allen Fallen aber doch haufigsignifikant mit der Identifikation mit der Organisation unddem Team zusammen (siehe Hypothese 5). Soziale Un-terstutzung und Ruckmeldung durch andere korreliertenwiederum deutlich positiv mit jeweils der Identifikationmit der Organisation und der Identifikation mit dem Team(siehe Hypothese 6).

Die postulierten Unterschiede zwischen Selbstandigenund Angestellten sind in Tabelle 4 aufgefuhrt. In Uber-einstimmung mit Hypothese 8 gaben Selbstandige einsignifikant hoheres Ausmaß an Planungs-, Entschei-dungs- und Methodenautonomie sowie mehr Interaktio-nen außerhalb der Organisation an, als Nicht-Selbstandi-ge.

Tabelle 4 ist ferner zu entnehmen, dass Personen mitFuhrungsverantwortung ihre Arbeit in allen Aufgaben-merkmalen signifikant hoher einschatzten und auch einehohere initiierte Interdependenz angaben als Personenohne Fuhrungsverantwortung. Hypothese 9 kann somit

als bestatigt gelten. Daruber hinaus bestehen keine Un-terschiede zwischen Personen mit und ohne Fuhrungs-verantwortung im Hinblick auf die rezipierte Interdepen-denz, was die Trennung der beiden Interdependenz-Kon-strukte weiter untermauert.

Tabelle 5 enthalt die Skalenmittelwerte der verschie-denen Berufskategorien hinsichtlich der in Hypothese 10erwahnten Skalen. Teilnehmer in Tatigkeiten, die eineaufwandigere Ausbildung erfordern (d.h. professionals),gaben durchgangig hohere Werte fur alle Wissensmerk-male an. Sie gaben zudem hohere Entscheidungsautono-mie und Methodenautonomie an, nicht jedoch eine hoherePlanungsautonomie. In dieser Hinsicht unterscheiden sichdie Ergebnisse von der amerikanischen Originalstichpro-be, in der auf allen Autonomieskalen signifikante Unter-schiede zu beobachten waren. In der amerikanischenStichprobe waren außerdem die korperlichen Anforde-rungen der non-professionals hoher und die Arbeitsbe-dingungen schlechter als dies bei den professionals derFall war. Dieser Unterschied konnte in dieser Stichprobeund mit der deutschen Version des WDQ nicht repliziertwerden. Teilnehmer mit Arbeitstatigkeiten, bei denenDienstleistungen am Menschen im Vordergrund stehen,gaben dagegen auch in der deutschen Stichprobe einehohere Wichtigkeit der Arbeit an als Teilnehmer mit Ta-tigkeiten, die nicht in den human-life Sektor fallen.Ebenso konnte der Befund repliziert werden, dass Perso-nen im Verkauf mehr Kontakte außerhalb der Organisa-tion aufweisen als Personen, deren Tatigkeit nicht in dieKategorie sales fiel. Mit Ausnahme der Ergebnisse zu denGegebenheiten am Arbeitsplatz und den korperlichenAnforderungen sowie einer der drei Autonomieskalenkann Hypothese 10 (a-c) als teilweise bestatigt ange-

Tabelle 4. Unterschiede bezuglich Selbstandigkeit und Fuhrungsverantwortung

WDQ Skala M (SD) N M (SD) N

Selbstandige(n = 29)

Angestellte(n = 416)

Autonomie: Planung* 3.80 (1.01) 29 3.25 (1.12) 409Autonomie: Entscheidungen** 4.17 (0.83) 29 3.35 (1.03) 409Autonomie: Methoden** 4.02 (0.94) 29 3.43 (0.93) 410Interaktion außerhalb der Organisation* 4.10 (1.01) 29 3.55 (1.12) 406

Mit Fuhrungsverant-wortung (n = 86)

Ohne Fuhrungsverant-wortung (n = 363)

Autonomie: Planung* 3.74 (1.04) 86 3.17 (1.12) 355Autonomie: Entscheidungen* 4.04 (0.85) 86 3.25 (1.02) 355Autonomie: Methoden* 4.00 (0.80) 86 3.35 (0.92) 356Aufgabenvielfalt* 4.18 (0.73) 85 3.78 (0.87) 355Wichtigkeit* 3.66 (0.83) 85 3.32 (1.04) 356Ganzheitlichkeit* 3.77 (0.94) 85 3.33 (0.99) 354Ruckmeldung durch die Tatigkeit* 3.77 (0.78) 85 3.37 (0.86) 355Initiierte Interdependenz* 3.52 (1.01) 84 2.95 (1.08) 353Rezipierte Interdependenz 3.17 (1.02) 84 2.91 (1.14) 354

Anmerkungen. **. Der Unterschied ist auf dem Niveau von .01 (2-seitig) signifikant. *. Der Unterschied ist auf dem Niveau von .05 (2-seitig) signifikant.

14 Sebastian Stegmann et al.

nommen werden. Ob die beschriebenen Ausnahmen aufeinen im Vergleich zur Originalstichprobe hoheren Anteilan ungelernten Arbeitstatigkeiten in zum Beispiel Buroszuruckzufuhren sind oder auf generell bessere Arbeits-bedingungen fur deutsche ungelernte Arbeitnehmer, kannhier nicht geklart werden.

Zusammengenommen konnten in der großeren undheterogeneren Stichprobe der zweiten Studie die Faktor-struktur und die großtenteils guten internen Konsistenzender Skalen des WDQ auch fur die deutsche Version be-statigt werden. Hinsichtlich der relevanten Außenkriterienaus dem JCM sowie der Identifikation mit der Organisa-tion und dem Team ergaben sich signifikante Zusam-menhange, deren Effektstarken in einem fur Arbeits-platzmerkmale nicht ungewohnlichen Bereich lagen. DieErgebnisse deckten sich weitgehend mit denen der erstenStudie. Dass sich fur die Skalen eines Merkmalsbereichsmitunter differentielle Zusammenhange mit verschiede-nen Außenkriterien ergaben, erhartete den Befund aus derFaktorenanalyse, demzufolge die 21 Skalen des WDQunterschiedliche Konstrukte erfassen. Die Unterschiedehinsichtlich Selbstandigkeit, Fuhrungsverantwortung undBerufsgruppen wurden weitestgehend wie vorhergesagtgefunden.

Studie 3

Nachdem die deutsche Version des WDQ hinsichtlichFaktorstruktur, interner Konsistenz und weiterer Skalen-eigenschaften in den ersten beiden Studien zufriedenstel-lende Ergebnisse erzielte, war es Ziel der dritten Studie,die Retest-Reliabilitat des WDQ zu uberprufen. Fur dasenglische Original liegen derzeit noch keine Angaben zurzeitlichen Stabilitat vor. Obwohl die Ergebnisse somit

keine Aussage uber die Aquivalenz der Versionen zulas-sen, ist eine mittelfristige zeitliche Stabilitat fur einenFragebogen, der Merkmale von Arbeitsplatzen erfassensoll, wunschenswert.

Methodik und Stichprobe

Im Rahmen einer großeren Befragung fullten insgesamt54 Personen die deutsche Papier-Version des WDQ imAbstand von circa drei Wochen zweimal aus. Alle Teil-nehmer waren zum Zeitpunkt der Befragung berufstatigund in einer großen Bandbreite an Tatigkeiten beschaftigt,wobei Hilfs- und Nebentatigkeiten einen betrachtlichenAnteil ausmachten. Die Teilnehmer waren im Durch-schnitt 27.37 Jahre alt (SD = 11.44), waren seit 5.42Jahren im jetzigen Unternehmen tatig (SD = 8.75), ubtendie jetzige Tatigkeit seit 4.50 Jahren (SD = 7.87) aus undarbeiteten im Schnitt 20.60 Stunden pro Woche (SD =15.04). Die Stichprobe bestand zu 72.2 % aus Frauen.Fuhrungsverantwortung hatten 20.4 %; 5.6% der Teil-nehmer waren selbstandig tatig.

Ergebnisse und Diskussion

Tabelle 1 enthalt die internen Konsistenzen zum erstenMesszeitpunkt und die Retest-Korrelationen fur die 21Skalen des WDQ. Die meisten Skalen erwiesen sich mitRetest-Korrelationen uber .70 als ausreichend stabil. Dieeinzigen Ausnahmen bildeten die Skala Ruckmeldungdurch die Tatigkeit und rezipierte Interdependenz. Fur dieSkala Ruckmeldung durch die Tatigkeit fiel diese geringeStabilitat jedoch auch zusammen mit einer niedrigen in-ternen Konsistenz zum ersten Messzeitpunkt. Eine ge-

Tabelle 5. Unterschiede zwischen verschiedenen Berufsgruppen

WDQ Skala M (SD) N M (SD) N

Professionals (n=101) Non-professionals (n=254)Komplexitat** 4.21 (0.71) 100 3.58 (0.93) 253Informationsverarbeitung** 4.15 (0.71) 100 3.79 (0.87) 254Problemlosen** 3.84 (0.75) 100 3.35 (0.98) 254Anforderungsvielfalt** 3.89 (0.69) 100 3.47 (0.97) 254Spezialisierung** 3.66 (0.74) 100 3.10 (1.01) 253Autonomie: Planung 3.31 (1.12) 101 3.17 (1.17) 252Autonomie: Entscheidungen** 3.67 (0.86) 101 3.31 (1.07) 252Autonomie: Methoden* 3.67 (0.85) 101 3.41 (0.97) 253Physische Anforderungen 2.58 (1.35) 100 2.60 (1.30) 252Gegebenheiten am Arbeitsplatz 3.54 (1.00) 100 3.49 (1.03) 252

Human life (n=69) Non-human-life (n=374)Wichtigkeit** 4.13 (0.75) 68 3.26 (1.00) 372

Sales (n=145) Non-sales (n=282)Interaktion außerhalb der Organisation** 3.81 (0.98) 143 3.45 (1.15) 279

Anmerkungen. **. Der Unterschied ist auf dem Niveau von .01 (2-seitig) signifikant. *. Der Unterschied ist auf dem Niveau von .05 (2-seitig) signifikant.

Der Work Design Questionnaire 15

nauere Analyse auf Item-Ebene ergab, dass die mangelndeKonsistenz in erster Linie auf die von den anderen Itemsabweichende Formulierung des ersten Items – im Sinnevon weniger Bezug zur Tatigkeit selbst als Quelle derRuckmeldung – zuruckzufuhren war (entfernt man diesesItem ergibt sich ein Alpha von .77). Ein Grund fur diemangelnde Stabilitat der Skala konnten somit Unklarhei-ten bezuglich der Formulierung des ersten Items sein. Dasich die mangelnde Konsistenz jedoch in den anderenStudien nicht gezeigt hat, muss dies zunachst als spezi-fisch fur diese Stichprobe gelten. Insgesamt zeigte den-noch die Mehrzahl der WDQ-Skalen uber eine Zeitspannevon circa drei Wochen hinweg eine befriedigende Test-Retest-Reliabilitat.

Studie 4

Ein nicht zu ubersehender Anteil an Studien zur Arbeits-gestaltung wird mit Stichproben durchgefuhrt, die hin-sichtlich der Arbeitstatigkeiten (bzw. Berufe) relativ ho-mogen sind – von Oldham und Hackman (2005) „no va-riance studies“ genannt. Es ist leicht ersichtlich, dass dieobjektive Varianz der Arbeitsplatzmerkmale innerhalbzum Beispiel bestimmter Berufsgruppen aufgrund dervermutlich ahnlichen Tatigkeiten und Arbeitsumgebun-gen zumindest in Teilen eingeschrankt ist. Ein Arbeits-analyseverfahren, das wie der WDQ den Zweck verfolgt,zumindest annaherungsweise die objektiven Arbeits-platzmerkmale zu erfassen, sollte derartige Homogenitatabbilden, um als hinreichend valide gelten zu durfen. Zielder vierten Studie war es daher, den WDQ einer hin-sichtlich der Arbeitstatigkeiten und der Arbeitsumgebunghomogeneren Stichprobe vorzugeben und zu prufen, in-wieweit sich diese Homogenitat in den Antworten derTeilnehmer widerspiegelt.

Hypothese 11: Im Vergleich zur hinsichtlich Beruf undArbeitstatigkeit heterogenen Stichprobe aus Studie 2,werden die Skalenmittelwerte aller WDQ-Skalen in einerhinsichtlich Beruf und Arbeitstatigkeit homogenerenStichprobe homogener ausfallen.

Gleichzeitig war es ein Anliegen, die Anwendbarkeitder uberwiegend aus Produktionstatigkeiten bekanntenArbeitsplatzmerkmale auf einen Bereich der Dienstleis-tungsberufe zu prufen und dort Zusammenhange zu Au-ßenkriterien, wie sie fur die vorherigen Studien beschrie-ben wurden, zu replizieren. Uber die bereits in den vor-herigen Studien postulierten Zusammenhange hinaus wares in dieser Stichprobe moglich, den Zusammenhangzwischen Arbeitsplatzmerkmalen und Beanspruchung derStelleninhaber zu ermitteln. Untersuchungen aus unter-schiedlichen theoretischen Traditionen lassen daraufschließen, dass ein großeres Ausmaß an Kontrolle, wie sieetwa mit den Aufgabenmerkmalen des WDQ (mit Aus-nahme der Wichtigkeit) erhoben werden kann, die Bean-spruchung senkt (Ferguson, Daniels & Jones, 2006;

Leitner, 1993). Soziale Unterstutzung sollte ebenfallsnegativ mit Beanspruchung zusammenhangen (Johnson& Hall, 1988; van der Doef & Maes, 1999), wohingegeneine schlechte Arbeitsumgebung (z.B. Larm, mangelhafteergonomische Gestaltung) Beanspruchung steigert (vgl.Leitner, 1999). Aufgrund der angenommenen Homoge-nitat der Tatigkeiten in der Stichprobe und der geringenAnzahl von Items pro Skala wurden unserer Meinungnach nicht-signifikante Zusammenhange jedoch nichtunbedingt gegen die Validitat des Verfahrens sprechen,weshalb wir hier auf die Formulierung einer Hypotheseverzichten (vgl. Oldham & Hackman, 2005).

Methodik und Stichprobe

An der vierten Studie nahmen 220 Pflegekrafte ausKrankenhausern und anderen Pflegeeinrichtungen teil.Davon waren 76.8 % Frauen. Die Pflegekrafte waren imDurchschnitt 9.27 Jahre im Beruf (SD = 8.77) und zwi-schen 18 und 63 Jahre alt (M = 30.89; SD = 9.99). Siewaren durchschnittlich seit 5.40 Jahren in der derzeitigenEinrichtung tatig (SD = 6.08). Im Bereich der so ge-nannten „normalen Pflege“ waren 113 Teilnehmer tatig,die „intensive Pflege“ ubten 51 Teilnehmer aus und 44Teilnehmer waren Auszubildende. Zusatzlich zu diesenUnterschieden ergibt sich ein gewisses Maß an Hetero-genitat der Arbeitstatigkeiten innerhalb der Gruppe derBefragten, da ca. 30 % der Pflegekrafte angaben, entwederspezielle pflegerische Tatigkeiten, wie zum Beispiel Al-tenpflege, psychiatrische Pflege oder die Pflege be-stimmter Krankheitsbilder auszufuhren oder zusatzlich zuder alltaglichen Pflege Aufgaben wie zum Beispiel Lei-tungspositionen, Management oder Koordination zuubernehmen.

Neben dem WDQ wurden die bereits in der erstenStudie verwendeten Skalen zur globalen Arbeitszufrie-denheit (a = .79), intrinsischen Motivation (a = .59),erlebten Bedeutsamkeit (a = .57), erlebten Verantwort-lichkeit (a = .67), zum Wissen um Resultate (a = .64) undzur Identifikation mit der Organisation (a = .90) und demTeam (a = .92) eingesetzt. Zusatzlich wurde die Bean-spruchung der Pflegekrafte in dieser Studie uber eine ge-kurzte Version des Gießener Beschwerdebogens (GBB,siehe van Dick, 2006) erfasst (a = .82). Im Gegensatz zuden vorangegangenen Studien wurden alle Items mit ei-nem Antwortformat mit sechs Stufen (1 = trifft gar nichtzu bis 6 = trifft vollig zu) erhoben.

Ergebnisse und Diskussion

Gemaß Hypothese 11 sollten die Antworten in derStichprobe der Pflegekrafte deutlich homogener ausfallenals in der heterogeneren Stichprobe der zweiten Studie. ImFall der Pflegekrafte wurden die Antworten auf einer

16 Sebastian Stegmann et al.

sechsstufigen Skala erhoben, wohingegen in den erstendrei Studien den Teilnehmern nur funf Stufen zur Verfu-gung standen. Auch wenn derartige Unterschiede, insbe-sondere bei der Berechnung von aggregierten Kennwer-ten, zu Verzerrungen fuhren konnen (Beal & Dawson,2007), macht die langere Skala in der potenziell homo-generen Stichprobe den Vergleich in diesem Fall eherkonservativer. Dennoch sind Mittelwerte und Standard-abweichungen in Tabelle 6 nur mit entsprechender Vor-sicht zu interpretieren.

Die Wahl einer geeigneten Statistik zum Vergleich derHomogenitat der Einschatzungen richtet sich unter ande-rem nach der angenommenen Form der maximalen He-terogenitat (Harrison & Klein, 2007). Maximale Hetero-genitat entsprache im vorliegenden Fall einer Gleichver-teilung der Einschatzungen aller Teilnehmer aus einerStichprobe uber die Antwortmoglichkeiten. Ein Index, derdie Ubereinstimmung der Einschatzungen im Vergleich zueiner Gleichverteilung abbildet und bei dem unter-schiedliche Langen der Antwortskalen berucksichtigtwerden konnen, ist der rwg-Index (vgl. Harrison & Sin,2006; James, Demaree & Wolf, 1984). Tabelle 6 enthaltdie entsprechenden rwg-Werte fur alle 21 Skalen desWDQ in der Stichprobe der zweiten Studie und in derStichprobe der Pflegekrafte. Konform mit Hypothese 11,sind die rwg-Werte fur die Pflegekrafte hinsichtlich aller21 WDQ-Skalen hoher als bei den Teilnehmern der

zweiten Studie. Hinsichtlich der Skalen Ruckmeldungdurch die Tatigkeit, soziale Unterstutzung und Ruckmel-dung durch andere fallen die Unterschiede allerdings ge-ringer aus. Per Konvention werden in anderen Zusam-menhangen rwg-Werte von uber .70 als hinreichend großeUbereinstimmung gewertet, um eine Aggregation derEinschatzungen der Teilnehmer auf Gruppenebene zurechtfertigen. Dies ist fur eine Reihe der WDQ-Skalen inder Stichprobe der Pflegekrafte der Fall, jedoch nur fureine einzige der Skalen in der heterogeneren Stichprobeder zweiten Studie. Hypothese 11 kann somit als weitge-hend bestatigt gelten.

Tabelle 2 zeigt die Korrelationen der 21 WDQ Skalenmit den auch schon in den vorangegangenen Studienherangezogene Kriterien sowie mit der Beanspruchung.Insgesamt lassen sich einerseits auch in der relativ ho-mogenen Stichprobe der Pflegekrafte signifikante unddeutliche Zusammenhange zwischen Arbeitsplatzmerk-malen und den verschiedenen Außenkriterien nachwei-sen. Andererseits konnten jedoch auch einige Zusam-menhange aus den vorherigen Studien hier nicht repliziertwerden. Die Effektstarken von Studie 1 bzw. 2 weichenzum Großteil deutlich von denen der vierten Studie ab undes bestehen auch neue Zusammenhange, die so in denersten beiden Studien nicht nachgewiesen werden konn-ten. Die Bedeutung dieser Abweichungen fur die Validitatdes Fragebogens, und hier insbesondere fur die Kon-

Tabelle 6. Vergleich der Homogenitat der Stichproben aus Studie 2 und 4

WDQ Skala

rwg M SD

Studie 2a Studie 4b Studie 2a Studie 4b Studie 2a Studie 4b

Autonomie: Planung 0.36 0.54 3.29 3.51 1.13 1.16Autonomie: Entscheidungen 0.46 0.64 3.40 3.83 1.04 1.02Autonomie: Methoden 0.57 0.70 3.48 3.85 0.93 0.94Aufgabenvielfalt 0.63 0.76 3.86 4.67 0.86 0.83Wichtigkeit 0.48 0.74 3.39 4.32 1.01 0.87Ganzheitlichkeit 0.50 0.59 3.42 3.88 1.00 1.10Ruckmeldung durch die Tatigkeit 0.63 0.65 3.45 3.72 0.86 1.01Komplexitat 0.60 0.82 3.80 4.96 0.90 0.73Informationsverarbeitung 0.67 0.83 3.94 5.15 0.81 0.70Problemlosen 0.56 0.75 3.47 4.59 0.93 0.86Anforderungsvielfalt 0.59 0.83 3.58 4.85 0.91 0.71Spezialisierung 0.53 0.76 3.24 4.50 0.97 0.83Soziale Unterstutzung 0.79 0.81 3.83 4.37 0.65 0.74Initiierte Interdependenz 0.40 0.59 3.05 3.48 1.10 1.09Rezipierte Interdependenz 0.37 0.63 2.95 3.55 1.12 1.04Interaktion außerhalb der Organisation 0.37 0.57 3.58 3.58 1.12 1.11Ruckmeldung durch andere 0.58 0.61 3.10 3.27 0.92 1.07Ergonomie 0.51 0.62 3.31 3.13 0.99 1.05Physische Anforderungen 0.18 0.51 2.40 4.49 1.28 1.20Gegebenheiten am Arbeitsplatz 0.52 0.66 3.62 3.52 0.98 1.00Technikgebrauch 0.36 0.60 2.61 3.83 1.13 1.08

Anmerkungen. a. Antwortformat ist eine 5-stufige Likert-Skala; b. Antwortformat ist eine 6-stufige Likert-Skala; NStudie 2 = 445; NStudie 4 = 220.

Der Work Design Questionnaire 17

struktvaliditat, ist vor dem Hintergrund der relativ großenHomogenitat der Stichprobe nur schwer zu interpretieren.Letztlich spricht jedoch das Vorhandensein von signifi-kanten Zusammenhangen dafur, dass der WDQ mit relativwenigen Items auch in homogenen Stichproben nochVarianz aufdeckt. In diese Richtung weisen auch die Er-gebnisse bezuglich der in dieser Studie neu hinzugefugtenVariable Beanspruchung. Wie erwartet, korreliert Bean-spruchung negativ, wenn auch nur schwach, mit denAufgabenmerkmalen (mit Ausnahme der Skala Wichtig-keit). Auch soziale Unterstutzung geht mit weniger Be-anspruchung einher, ebenso wie die Ruckmeldung durchandere, eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzesund vorteilhafte Gegebenheiten am Arbeitsplatz. Hohephysische Anforderungen gehen dagegen mit mehr Be-anspruchung einher.

Diskussion

Der Work Design Questionnaire (WDQ) baut auf mehr als40 Jahren Fragebogenforschung zur Arbeitsanalyse aufund gehort zu den umfangreichsten Instrumenten aufdiesem Gebiet. In diesem Beitrag haben wir eine deutscheUbersetzung des WDQ vorgestellt und erste Ergebnissezur Validierung der Ubersetzung und des Verfahrens an-hand von vier Stichproben prasentiert. In Studie 1 konntenwir zeigen, dass die Skalen gute bis sehr gute interneKonsistenzen und keine Boden- beziehungsweise De-ckeneffekte aufweisen. Ferner konnten wir theoretischplausible Zusammenhange zwischen den WDQ-Skalenund Arbeitsmotivation, Zufriedenheit, Bedeutsamkeit,Verantwortlichkeit, Wissen um Resultate und Identifika-tion ermitteln. In Studie 2 konnten wir die Ergebnisse zurinternen Konsistenz der Skalen und zu den Zusammen-hangen mit den Außenkriterien anhand einer großeren undhinsichtlich der Arbeitstatigkeiten heterogen zusammen-gesetzten Stichprobe replizieren. Daruber hinaus wurdenUnterschiede in Bezug auf verschiedene Berufsgruppen,Selbstandigkeit und Fuhrungsverantwortung postuliertund bestatigt. Im Vergleich verschiedener Faktoren-Mo-delle im Rahmen einer konfirmatorischen Faktorenana-lyse erreichte das theoretisch postulierte Modell mit 21unterschiedlichen Faktoren die beste Modellanpassung. InStudie 3 ergaben sich uber einen Zeitraum von etwa dreiWochen mittlere bis hohe Retest-Korrelationen, was fureine ausreichende Stabilitat der Einschatzungen spricht.Unseres Erachtens sprechen diese Ergebnisse der erstendrei Studien insgesamt fur eine gelungene Ubersetzungund konnen als erste Hinweise auf die Validitat des Fra-gebogens interpretiert werden.

Studie 4 fallt in gewisser Weise aus dem ublichenSchema typischer Validierungsstudien. Wie eingangs er-wahnt, hat der WDQ zum Ziel, die Merkmale von Ar-beitsplatzen zu erfassen, nicht die der Arbeitsplatzinhaber.Daher liegt die Frage nahe, ob und inwieweit der WDQ

objektive Arbeitsplatzmerkmale und inwieweit er diesubjektive „Redefinition“ (Hackman, 1969) der Arbeits-platzmerkmale durch die Arbeitsplatzinhaber erfasst.Morgeson und Humphrey (2006) berichten fur den Ori-ginal-WDQ, dass Inhaber gleicher Arbeitsplatze weitge-hend zu gleichen Einschatzungen kommen. Sie findenzudem, dass anhand des WDQ hinreichend gut zwischenverschiedenen Berufsgruppen unterschieden werdenkann, was wir in Studie 2 fur die deutsche Version eben-falls belegen konnten. Daruber hinaus konnten wir inStudie 4 zeigen, dass in einer hinsichtlich der beruflichenTatigkeit deutlich homogeneren Gruppe, die Einschat-zungen der Teilnehmer auf den WDQ Skalen eine großereUbereinstimmung aufweisen, als dies fur die Teilnehmeraus einer heterogenen Stichprobe gilt. Zusammenge-nommen sprechen diese Ergebnisse dafur, dass der WDQzumindest in Teilen die objektiven Merkmale der Arbeiterfasst.

In dem Ausmaß in dem der WDQ objektive Arbeits-platzmerkmale erfasst, konnte es aufgrund der geringenLange der Skalen und der mittleren Itemschwierigkeitenschwierig werden, eine Binnendifferenzierung der Tatig-keiten in Stichproben mit sehr ahnlichen Tatigkeitenvorzunehmen. In dem Ausmaß in dem der WDQ subjek-tive Anteile beinhaltet, konnen sich die Einschatzungenvon Teilnehmern mit gleicher Tatigkeit dennoch unter-scheiden. Diese zweite, subjektive Form von Unter-schieden muss jedoch nicht notwendigerweise zu dengleichen Zusammenhangen fuhren, wie sie fur die Diffe-renzen objektiver Arbeitsplatzmerkmale postuliert wer-den. Dies konnte eine Erklarung dafur sein, dass in Studie4 die Zusammenhange zu den Außenkriterien zum Teilvon den Zusammenhangen in den ersten beiden Studienabweichen. Diese Vorsicht eingeraumt, lassen sich aller-dings auch in solch homogenen Stichproben theoretischsinnvolle Zusammenhange finden, wie die Ergebnisse zurBeanspruchung in der Krankenpflege deutlich machen.

Die Unterscheidung von 21 Skalen macht den WDQsicher zu keinem Kurz-Fragebogen. Eine Reihe vonGrunden lassen ein derartig umfangreiches Instrumentjedoch sinnvoll erscheinen. Ein Grund ist, dass es auchschon vor der Entwicklung des WDQ Hinweise daraufgab, dass bestimmte Arbeitsplatzmerkmale eigentlichfeiner unterschieden werden mussten, als dies zum Bei-spiel im JDS geschieht. Fur unterschiedliche Formen vonAutonomie und unterschiedliche Quellen von Ruckmel-dung wurden zum Beispiel jeweils differentielle Auswir-kungen auf unterschiedliche Ergebnisvariablen nachge-wiesen (Evans et al. , 1979; Farh & Scott, 1983; Kil et al. ,2000). Des Weiteren wird die Nutzlichkeit der getrenntenErfassung aller 21 Arbeitsplatzmerkmale in unseren Er-gebnissen durch die zum Teil sehr differenzierten Zu-sammenhangsmuster auch innerhalb der vier großenMerkmalsbereiche nahegelegt.

18 Sebastian Stegmann et al.

Durch den relativ großen Umfang vereint der WDQzudem Konstrukte, die bislang eher getrennt diskutiertwurden, deren empirische Relationen aber unserer Mei-nung nach zu einem tieferen Verstandnis von Arbeitsta-tigkeiten fuhren konnen. Gerade die Verbindung des in-duktiv-empirisch entstandenen, und daher naturgemaß„theoriearmen“, WDQ mit den reichhaltigen handlungs-theoretischen Denktraditionen aus dem deutschenSprachraum (z.B. Hacker, 1998; Oesterreich, 1981; Vol-pert, 1983) bietet hier besondere Potenziale. Ein Beispielhierfur ist die Unterscheidung zwischen Aufgaben- undWissensmerkmalen. Die Aufgabenmerkmale erinnern in-haltlich an eine sequenzielle, respektive zyklische, Per-spektive auf das Arbeitshandeln, der zufolge eine Ar-beitstatigkeit eine Reihe von aufeinanderfolgenden Teil-handlungen (z. B. Zielsetzung, Planung, Wahl der Mittel,Ausfuhrung und Ablauffeedback, Kontrolle des Ergeb-nisses) aufweisen kann und demnach mehr oder weniger„vollstandig“ ist (siehe z. B. Ulich, 2001). Ahnlichkeitenbestehen auch zu Konzepten der Beschreibung von(Gruppen-)Aufgaben durch Listen von potenziell mogli-chen Entscheidungsbefugnissen und Regulationserfor-dernissen. Aufgabenmerkmale beschreiben gewisserma-ßen, welche Denkprozesse bei der Arbeit gefordert sind.Die Wissensmerkmale hingegen entsprechen inhaltlicheher einer hierarchischen Perspektive auf das Arbeits-handeln, der zufolge eine Arbeitstatigkeit hinsichtlichihrer Unbestimmtheit und dem erforderlichen Ausmaßand kognitiver Arbeit auf unterschiedlichen Niveauspsychischer Regulation angesiedelt sein kann (siehe z.B.Hacker, 1998). Wissensmerkmale beschreiben somit eherdie erforderliche Tiefe der Denkprozesse. Diese Unter-scheidung einer sequentiell-zyklischen und einer hierar-chischen Perspektive auf die Regulation von Arbeitsta-tigkeiten ist im deutschen Sprachraum durchaus gelaufig.Es gibt unseres Wissens nach jedoch keinen Fragebogen,der es erlauben wurde, beide Perspektiven getrennt zuerfassen und miteinander in Verbindung zu bringen.

Eine derartige Verbindung konnte zum Beispiel eineneue Sichtweise auf bislang heterogene Befunde zu denZusammenhangen zwischen Aufgabenmerkmalen – ge-messen zum Beispiel uber den JDS – und diversen Er-gebnisvariablen eroffnen. Eine entsprechende Hypothesekonnte zum Beispiel sein, dass eine hohe Auspragung anAutonomie im Hinblick auf die zeitliche Reihenfolge derArbeit ihr Potenzial bezuglich der Zufriedenheit nur dannvoll entfalten kann, wenn sie einhergeht mit ausreichendhohen kognitiven Anforderungen, zum Beispiel im Sinnevon Komplexitat. Ebenso konnte die Wichtigkeit der ei-genen Arbeit fur andere Personen eine andere Wirkungentfalten, je nachdem wie komplex und spezialisiert dieTatigkeit ist. Beide Beispielhypothesen illustrieren, wel-che Art von Kontingenzen sich durch die gemeinsameErhebung der breiten Palette an Arbeitsplatzmerkmalentesten lasst. Dies gilt vermutlich in noch großerem Aus-

maß fur die „neueren“ sozialen und kontextuellen Merk-male des WDQ.

Ein weiterer Vorteil eines Breitbandverfahrens wie desWDQ ist das erhohte Erklarungs- und Gestaltungspoten-zial, insbesondere auch im Hinblick auf neue, wenigerbeachtete Ergebnisvariablen. Da der WDQ in einemUmfeld entwickelt wurde, das sehr stark durch das JobCharacteristics Model gepragt ist, waren bislang Ar-beitszufriedenheit und -motivation die fokalen Ergebnis-variablen, hinsichtlich derer die Aussagekraft des WDQbewertet wurde. In unseren Studien zeigen sich, abgese-hen von Motivation und Zufriedenheit, zum Beispiel furdie Identifikation mit Organisation oder Team deutlicheZusammenhange mit den Wissens- und sozialen Merk-malen, die zum Teil sogar uber die Zusammenhange mitherkommlichen Merkmalen hinausgehen. In derdeutschsprachigen Arbeitspsychologie werden daruberhinaus zahlreiche andere Kriterien diskutiert, hinsichtlichderer Arbeitsplatze optimal gestaltet werden konnen (eineUbersicht hierzu findet sich in Ulich, 2001). Entscheidendist hier haufig, dass die Arbeits- und Beschaftigungsfa-higkeit des Stelleninhabers langfristig gesichert wird,wenn nicht sogar eine ausgesprochene Personlichkeits-forderlichkeit angestrebt wird. Zusammenhange zwischendem umfangreichen WDQ und diesen Kriterien herzu-stellen, ist sicherlich eine lohnenswerte Aufgabe fur zu-kunftige Forschung und durfte aus angewandter Sichtauch Implikationen fur die praktische Gestaltung vonArbeitsplatzen haben.

Fur welches Zielkriterium – Motivation, Zufrieden-heit, Personlichkeitsforderlichkeit, Schadigungsfreiheitetc. – man sich bei konkreten Gestaltungsmaßnahmenauch entscheidet, durch den Umfang des WDQ erhalt maninsbesondere vor der Durchfuhrung entsprechenderMaßnahmen ein breites Screening moglicher Ansatz-punkte. Das Einbeziehen einer großen Bandbreite an Ar-beitsplatzmerkmalen ist insbesondere dort von Vorteil, woherkommliche Arbeitsplatzmerkmale (wie etwa Autono-mie) nur bis zu einer organisational bedingten Grenzeverandert werden konnen. Die 21 verschiedenen Kon-strukte des WDQ bieten hier deutlich mehr Gestaltungs-moglichkeiten. Beispielsweise eroffnen sich durch dieErhebung der sozialen Arbeitsplatzmerkmale und derWissensmerkmale zahlreiche Moglichkeiten fur die Ar-beitsgestaltung. Zeigen sich zum Beispiel Entwicklungs-potenziale bezuglich der Ruckmeldung durch andere,bietet sich unter anderem die Einfuhrung regelmaßigerMitarbeitergesprache an. Vor dem Hintergrund bisherigerForschung betrachtet wurde man dadurch eine Erhohungdes motivierenden Potenzials der Arbeit erwarten (sieheoben). Soziale Unterstutzung ließe sich vermutlich durchdie Starkung der Teamkohasion im Rahmen von Team-buildingmaßnahmen beeinflussen, was wiederum zu einerVerbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter beitra-gen durfte – zu erwarten zum Beispiel nach dem Job-Demands-Control-Support-Modell (vgl. van der Doef &

Der Work Design Questionnaire 19

Maes, 1999). Zeigen sich Entwicklungspotenziale be-zuglich der Informationsverarbeitung, konnen die Ar-beitsaufgaben derart erweitert werden, dass aktiv an neuenkreativen Losungen zu suchen ist oder dem Mitarbeitereine großere Verantwortung zugesprochen wird. Derarti-ges Job Enrichment beeinflusst nachweislich eine ganzeReihe von subjektiv eingeschatzten Arbeitsplatzmerk-malen (Taber & Taylor, 1990) und durfte sich sowohlmotivationsforderlich wie auch personlichkeitsforderlichauswirken. Andererseits konnten auch Uberforderung undDepressivitat auftauchen (vgl. Rosler et al. , 2008). Diebeiden Interdependenz-Formen aus dem WDQ konntendurch die Gestaltung entsprechender Teamstrukturen(Antoni, 1994) gezielt ausgebaut werden. Dies wurde ei-ner Erhohung der Kooperationsanforderungen gleich-kommen, was theoretisch als gesundheitsforderlich gilt(Leitner, 1999). Besonders bemerkenswert ist gerade imHinblick auf soziale Arbeitsmerkmale, dass diese nichtnur direkt eine gewunschte Ergebnisvariable (z.B. Ar-beitsmotivation) beeinflussen, sondern auch als Modera-tor beziehungsweise Mediator die Auswirkungen andererArbeitsplatzmerkmale beeinflussen bzw. diese vermittelnkonnen (Grant et al. , 2007). Es empfiehlt sich daher, nachdem ersten Screening und erfolgter Gestaltung in einerNacherhebung zu erfassen, inwieweit die angestrebtenMerkmale tatsachlich verandert wurden. Es ist zudemdurchaus moglich, dass die Gestaltungsmaßnahmen un-terschiedliche Merkmale gleichzeitig beeinflussen. Genaudies kann mit einem umfassenden Verfahren wie demWDQ erreicht werden, was fur Praktiker besonders in-teressant sein durfte.

Der WDQ ist demnach aus guten Grunden ein sehrumfassender Fragebogen. Wie die Ergebnisse unsererOnline-Befragungen andeuten, ist der zeitliche Aufwandpro Teilnehmer trotz des Umfangs jedoch gering – ins-besondere im Vergleich zu objektiveren Beobachtungs-interviews – so dass der WDQ sich vermutlich leicht inandere Untersuchungen auch in großen Stichproben in-tegrieren lasst.

Der geringe Erhebungsaufwand bringt bei einemUmfang von 21 erhobenen Konstrukten allerdings aucheine gewisse Oberflachlichkeit mit sich. Die einzelnenKonstrukte konnen nicht in allen Facetten erhoben wer-den. Außerdem fehlen Items mit hoher und geringerSchwierigkeit. Letzteres durfte den Vergleich von Ar-beitsplatzen mit extremen Auspragungen der verschiede-nen Merkmale erschweren und die Sensitivitat fur kleineUnterschiede in relativ homogenen Stichproben von Ar-beitstatigkeiten beeintrachtigen. Neben dieser eher ge-ringen Erhebungstiefe darf auch der WDQ – der mit zuden langsten Fragebogen zur Arbeitsanalyse gehorendurfte – nicht fur sich in Anspruch nehmen, alle relevantenMerkmale zu erfassen. Neuere theoretische Uberlegungengehen angesichts der langen Liste potenziell relevanterArbeitsplatzmerkmale in die Richtung einer je nach Si-tuation angepassten Auswahl von zu erfassenden Merk-

malen (vgl. Parker & Ohly, 2008). Der WDQ bietet hierfursicherlich einen guten Ausgangspunkt, zum Beispieldurch die Integration der Skalen zu sozialen und Kon-textmerkmalen. Der WDQ kann, was die Ausfuhrlichkeitder Analyse angeht, nicht mit elaborierteren, aber auchwesentlich aufwandigeren, Arbeitsanalyseverfahren mit-halten (vgl. Strohm & Ulich, 1997; Weber, 1997). Davonabgesehen glauben wir, dass er sich als okonomischesVerfahren fur die Erfassung der Arbeitsbedingungen ingroßen Stichproben und besonders auch im Rahmen vonumfassenderen Forschungsfragestellungen, in denen Ar-beitsplatzmerkmale nur einen kleinen Teil der zu erhe-benden Variablen ausmachen, als nutzlich erweisen wird.

Der Fokus der vorliegenden Arbeit lag auf der erstenDarstellung der deutschen Version des WDQ sowie aufder Uberprufung der internen Konsistenz, der Faktor-struktur und einiger Zusammenhange mit arbeitswissen-schaftlich relevanten Kriterien. Die Tatsache, dass diemeisten Konstrukte nur im Selbstbericht und per Frage-bogen erfasst wurden, wirft naturlich die Frage nach derInflation der Zusammenhange durch common-methodVerzerrungen auf. Wir denken, dass die Gefahr an dieserStelle allerdings uberschaubar ist, da sich, erstens, auchdie postulierten Unterschiede hinsichtlich objektiver Kri-terien (hinsichtlich Berufsgruppe, Selbstandigkeit, Fuh-rungsverantwortung) zeigen, zweitens, keineswegs „allesmit allem“ korreliert, sondern die Ergebnismuster sehrdifferentiell sind und, drittens, beispielhaft durchgefuhrtekonfirmatorische Faktorenanalysen belegen, dass tat-sachlich distinkte Konstrukte erfasst wurden. Aufgrunddieser Sachverhalte und der Tatsache, dass unsere Be-funde in unterschiedlichen Studien repliziert werdenkonnten, haben wir Vertrauen in unsere Ergebnisse. DieValidierung des Verfahrens ist damit jedoch nicht abge-schlossen. Wir hoffen mit der Ubersetzung und dem Be-richt uber erste Anwendungen, die Voraussetzungen furweitere Studien geschaffen zu haben.

Literatur

Antoni, C. H. (Hrsg.). (1994). Gruppenarbeit in Unternehmen.Weinheim: Psychologie Verlags Union.

Beal, D. J. & Dawson, J. F. (2007). On the use of likert-typescales in multilevel data: Influence on aggregate variables.Organizational Research Methods, 10(4), 657 –672.

Behson, S. J., Eddy, E. R. & Lorenzet, S. J. (2000). The im-portance of the critical psychological states in the job cha-racteristics model: A meta-analytic and structural equationsmodeling examination. Current Research in Social Psy-chology, 5(12), 170 –189.

Campion, M. A. & McClelland, C. L. (1993). Follow-up andextension of the interdisciplinary costs and benefits of en-larged jobs. Journal of Applied Psychology, 78(3), 339–351.

Cohen, A. (1992). Antecedents of organizational commitmentacross occupational groups: A meta-analysis. Journal ofOrganizational Behavior, 13(6), 539 –558.

20 Sebastian Stegmann et al.

Doosje, B., Ellemers, N. & Spears, R. (1995). Perceived in-tragroup variability as a function of group status and iden-tification. Journal of Experimental Social Psychology, 31(5),410–436.

Evans, M. G., Kiggundu, M. N. & House, R. J. (1979). A partialtest and extension of the job characteristics model of moti-vation. Organizational Behavior and Human Performance,24(3), 354–381.

Farh, J.-l. & Scott, W. E. (1983). The experimental effects of’autonomy’ on performance and self-reports of satisfaction.Organizational Behavior and Human Performance, 31(2),203–222.

Felfe, J. (2008). Mitarbeiterbindung. Gottingen: Hogrefe.

Ferguson, E., Daniels, K. & Jones, D. (2006). Negatively ori-ented personality and perceived negative job characteristicsas predictors of future psychological and physical sym-ptoms: A meta-analytic structural modelling approach.Journal of Psychosomatic Research, 60(1), 45 –52.

Franke, F. & Felfe, J. (2008). Commitment und Identifikation inOrganisationen. Ein empirischer Vergleich beider Konzepte.Zeitschrift fur Arbeits- und Organisationspsychologie,52(3), 135–146.

Fried, Y. (1991). Meta-analytic comparison of the Job DiagnosticSurvey and Job Characteristics Inventory as correlates ofwork satisfaction and performance. Journal of AppliedPsychology, 76(5), 690–697.

Fried, Y. & Ferris, G. R. (1987). The validity of the Job Chara-cteristics Model: A review and meta-analysis. PersonnelPsychology, 40(2), 287–322.

Grant, A. M., Campbell, E. M., Chen, G., Cottone, K., Lapedis,D. & Lee, K. (2007). Impact and the art of motivationmaintenance: The effects of contact with beneficiaries onpersistence behavior. Organizational Behavior and HumanDecision Processes, 103(1), 53 –67.

Hacker, W. (1998). Allgemeine Arbeitspsychologie. Bern: Hu-ber.

Hacker, W., Fritsche, B., Richter, P. & Iwanowa, A. (1995).Tatigkeitsbewertungssystem (TBS) – Verfahren zur Analyse,Bewertung und Gestaltung von Arbeitstatigkeiten. Zurich:vdf.

Hackman, J. R. (1969). Nature of the task as a determiner of jobbehavior. Personnel Psychology, 22(4), 435–444.

Hackman, J. R. & Oldham, G. R. (1975). Development of the JobDiagnostic Survey. Journal of Applied Psychology, 60(2),159–170.

Hackman, J. R. & Oldham, G. R. (1980). Work redesign. Rea-ding, Massachusetts: Addison-Wesley Publishing Company.

Harrison, D. A. & Klein, K. J. (2007). What’s the difference?Diversity constructs as separation, variety, or disparity inorganizations. Academy of Management Review, 32(4),1199–1228.

Harrison, D. A. & Sin, H.-P. (2006). What is diversity and howshould it be measured? In A. M. Konrad, P. Prasad & J. K.Pringle (Eds.), Handbook of workplace diversity (pp. 191 –216). Thousand Oaks, CA, US: Sage Publications, Inc.

Haslam, S. A. (2004). Psychology in organizations – the socialidentity approach (2). London: Sage.

Haslam, S. A., Jetten, J., O’Brien, A. & Jacobs, E. (2004). Socialidentity, social influence and reactions to potentially stressfultasks: Support for the self-categorization model of stress.Stress and Health, 20, 3–9.

Humphrey, S. E., Nahrgang, J. D. & Morgeson, F. P. (2007).Integrating motivational, social, and contextual work design

features: A meta-analytic summary and theoretical extensionof the work design literature. Journal of Applied Psychology,92(5), 1332–1356.

Idaszak, J. R. & Drasgow, F. (1987). A revision of the Job Di-agnostic Survey: Elimination of a measurement artifact.Journal of Applied Psychology, 72(1), 69 –74.

James, L. R., Demaree, R. G. & Wolf, G. (1984). Estimatingwithin-group interrater reliability with and without responsebias. Journal of Applied Psychology, 69(1), 85–98.

Johns, G., Xie, J. L. & Fang, Y. (1992). Mediating and mode-rating effects in job design. Journal of Management, 18(4),657 –676.

Johnson, J. V. & Hall, E. M. (1988). Job strain, work place socialsupport, and cardiovascular disease: A cross-sectional studyof a random sample of the Swedish working population.American Journal of Public Health, 78(10), 1336–1342.

Kil, M., Leffelsend, S. & Metz-Gockel, H. (2000). Zum Einsatzeiner revidierten und erweiterten Fassung des Job DiagnosticSurvey im Dienstleistungs- und Verwaltungssektor. Zeit-schrift fur Arbeits- und Organisationspsychologie, 44(3),115 –128.

Leitner, K. (1993). Auswirkungen von Arbeitsbedingungen aufdie psychosoziale Gesundheit. Zeitschrift fur Arbeitswis-senschaft, 47(2), 98 –107.

Leitner, K. (1999). Kriterien und Befunde zu gesundheitsge-rechter Arbeit – Was schadigt, was fordert Gesundheit? In R.Oesterreich & W. Volpert (Hrsg.), Psychologie gesund-heitsgerechter Arbeitsbedingungen – Konzepte, Ergebnisseund Werkzeuge zur Arbeitsgestaltung (S. 63–139). Bern:Huber.

Leitner, K., Luders, E., Greiner, B., Ducki, A., Niedermeier, R.,Volpert, W. et al. (1993). Analyse psychischer Anforderun-gen und Belastungen in der Buroarbeit. Das RHIA/VERA-Buro-Verfahren – Handbuch. Gottingen: Hogrefe.

Leontjew, A. N. (1979). Tatigkeit, Bewußtsein, Personlichkeit.Berlin: Volk und Wissen.

Loher, B. T., Noe, R. A., Moeller, N. L. & Fitzgerald, M. P.(1985). A meta-analysis of the relation of job characteristicsto job satisfaction. Journal of Applied Psychology, 70(2),280 –289.

Morgeson, F. P. & Campion, M. A. (2002). Minimizing tradeoffswhen redesigning work: Evidence from a longitudinal quasi-experiment. Personnel Psychology, 55(3), 589– 612.

Morgeson, F. P. & Campion, M. A. (2003). Work design. In W. C.Borman, D. R. Ilgen & R. J. Klimoski (Eds.), Handbook ofpsychology: Industrial and organizational psychology(Vol. 12, pp. 423 –452). Hoboken, NJ: Wiley.

Morgeson, F. P. & Humphrey, S. E. (2006). The Work DesignQuestionnaire (WDQ): Developing and validating a comp-rehensive measure for assessing job design and the nature ofwork. Journal of Applied Psychology, 91(6), 1321–1339.

Oesterreich, R. (1981). Handlungsregulation und Kontrolle.Munchen: Urban & Schwarzenberg.

Oesterreich, R. & Volpert, W. (1987). Handlungstheoretischorientierte Arbeitsanalyse. In U. Kleinbeck & J. Rutenfranz(Hrsg.), Arbeitspsychologie (Enzyklopadie der Psychologie,Serie Wirtschafts-, Organisations- und Arbeitspsychologie,Bd. 1, S. 43–73). Gottingen: Hogrefe.

Oldham, G. R. & Hackman, J. R. (2005). How job characteristicstheory happened. In K. G. Smith & M. A. Hitt (Eds.), Greatminds in management – The process of theory development(pp. 151 –170). Oxford: Oxford University Press.

Der Work Design Questionnaire 21

Parker, S. K. & Ohly, S. (2008). Designing motivating jobs: Anexpanded framework for linking work characteristics andmotivation. In R. Kanfer, G. Chen & R. Pritchard (Eds.),Work motivation: Past, present and future (pp. 233 –284).London: Routledge.

Peterson, N. G., Mumford, M. D., Borman, W. C., Jeanneret, P.R., Fleishman, E. A., Levin, K. Y. et al. (2001). Under-standing work using the occupational information network(O*NET). Personnel Psychology, 54(2), 451–492.

Rimann, M. & Udris, I. (1997). Subjektive Arbeitsanalyse – DerFragebogen SALSA. In O. Strohm & E. Ulich (Hrsg.), Un-ternehmen arbeitspsychologisch bewerten. Ein Mehr-Ebe-nen-Ansatz unter besonderer Berucksichtigung von Mensch,Technik und Organisation (S. 281–298). Zurich: vdf.

Rosler, U., Stephan, U., Hoffmann, K., Morling, K., Muller, A.& Rau, R. (2008). Psychosoziale Merkmale der Arbeit,Uberforderungserleben und Depressivitat. Zeitschrift furArbeits- und Organisationspsychologie, 52(4), 191–203.

Schmidt, K.-H., Kleinbeck, U., Ottmann, W. & Seidel, B.(1985). Ein Verfahren zur Diagnose von Arbeitsinhalten:Der Job Diagnostic Survey (JDS). Psychologie und Praxis,29(4), 162–172.

Semmer, N., Zapf, D. & Dunckel, H. (1999). Instrument zurStressbezogenen Tatigkeitsanalyse (ISTA). In H. Dunckel(Hrsg.), Handbuch psychologischer Arbeitsanalyseverfah-ren (S. 179–204). Zurich: vdf, Hochschulverlag an der ETHZurich.

Spector, P. E. (1985). Higher-order need strength as a moderatorof the job scope-employee outcome relationship: A meta-analysis. Journal of Occupational Psychology, 58(2), 119 –127.

Spector, P. E. (1986). Perceived control by employees: A meta-analysis of studies concerning autonomy and participation atwork. Human Relations, 39(11), 1005–1016.

Strohm, O. & Ulich, E. (1997). Unternehmen arbeitspsycholo-gisch bewerten: Ein Mehr-Ebenen-Ansatz unter besondererBerucksichtigung von Mensch, Technik und Organisation.Zurich: vdf.

Taber, T. D. & Taylor, E. (1990). A review and evaluation of thepsychometric properties of the Job Diagnostic Survey. Per-sonnel Psychology, 43(3), 467–500.

Tiegs, R. B., Tetrick, L. E. & Fried, Y. (1992). Growth needstrength and context satisfactions as moderators of the rela-tions of the job characteristics model. Journal of Manage-ment, 18(3), 575–593.

Turner, J. C., Hogg, M. A., Oakes, P. J., Reicher, S. D. & We-therell, M. S. (1987). A self-categorization theory. In J. C.Turner, M. A. Hogg, P. J. Oakes, S. D. Reicher & M. S.Wetherell (Eds.), Rediscovering the social group: A self-categorization theory (pp. 42 –67). Oxford, UK: Blackwell.

Udris, I. & Alioth, A. (1980). Fragebogen zur ”SubjektivenArbeitsanalyse” (SAA). In E. Martin, I. Udris, U. Acker-mann & K. Oegerli (Hrsg.), Monotonie in der Industrie(S. 61 –68 und 204 –207). Bern: Huber.

Ulich, E. (2001). Arbeitspsychologie (5. Auflage). Zurich: vdf.

van der Doef, M. & Maes, S. (1999). The Job Demand-Control(-Support) Model and psychological well-being: A review of20 years of empirical research. Work and Stress, 13(2), 87 –114.

van Dick, R. (2006). Stress und Arbeitszufriedenheit bei Lehre-rinnen und Lehrern – Zwischen ”Horrorjob” und Erfullung(2. Auflage). Marburg: Tectum.

van Dick, R., Schnitger, C., Schwartzmann-Buchelt, C. &Wagner, U. (2001). Der Job Diagnostic Survey im Bil-dungsbereich: Eine Uberprufung der Gultigkeit des JobCharacteristics Model bei Lehrerinnen und Lehrern, Hoch-schulangehorigen und Erzieherinnen mit berufsspezifischenWeiterentwicklungen des JDS. Zeitschrift fur Arbeits- undOrganisationspsychologie, 45(2), 74 –92.

van Dick, R. & Wagner, U. (2002). Social identification amongschool teachers: Dimensions, foci, and correlates. EuropeanJournal of Work and Organizational Psychology, 11(2),129 –149.

van Knippenberg, D. & Sleebos, E. (2006). Organizationalidentification versus organizational commitment: Self-defi-nition, social exchange, and job attitudes. Journal of Orga-nizational Behavior, 27(5), 571 –584.

Volpert, W. (1983). Handlungsstrukturanalyse als Beitrag zurQualifikationsforschung (2). Koln: Pahl-Rugenstein.

Weber, W. G. (1997). Analyse von Gruppenarbeit – KollektiveHandlungsorganisation in soziotechnischen Systemen.Bern: Huber.

Eingegangen: 08.12.2008Revision eingegangen: 25.02.2009

Sebastian StegmannRolf van DickJohannes UllrichJulie CharalambousBirgit MenzelNikolai EgoldTina Tai-Chi Wu

Goethe-Universitat FrankfurtInstitut fur Psychologie, Abt. SozialpsychologieKettenhofweg 12860054 Frankfurt am MainE-Mail: [email protected]

22 Sebastian Stegmann et al.

Anhang

Tabelle A1. Liste der WDQ-Items

Studie M (SD) rit (korr.)

Task Characteristics Aufgabenmerkmale

Work Scheduling Autonomy Autonomie: Planung

1. The job allows me to make my owndecisions about how to schedule my work.

1. Ich bin frei in der zeitlichen Einteilungmeiner Arbeit.

1 3.31 (1.25) .682 3.18 (1.31) .73

2. The job allows me to decide on the order inwhich things are done on the job.

2. Ich kann selbst entscheiden, in welcherReihenfolge ich meine Arbeit mache.

1 3.68 (1.18) .742 3.43 (1.22) .82

3. The job allows me to plan how I do mywork.

3. Ich kann meine Arbeit so planen, wie ich esmochte.

1 3.39 (1.11) .712 3.26 (1.19) .83

Decision-Making Autonomy Autonomie: Entscheidungen

4. The job gives me a chance to use mypersonal initiative or judgement in carryingout the work.

4. Meine Arbeit ermoglicht es mir Initiative zuubernehmen und nach eigenem Ermessen zuhandeln.

1 3.66 (1.02) .672 3.58 (1.05) .76

5. The job allows me to make a lot of decisionson my own.

5. Ich kann bei meiner Arbeit vieleEntscheidungen selbststandig treffen.

1 3.51 (1.12) .782 3.48 (1.14) .86

6. The job provides me with significantautonomy in making decisions.

6. Meine Arbeit gewahrt mir einen großenEntscheidungsspielraum.

1 3.17 (1.21) .822 3.16 (1.18) .85

Work Methods Autonomy Autonomie: Methode

7. The job allows me to make decisions aboutwhat methods I use to complete my work.

7. Bei meiner Arbeit kann ich oft zwischenverschiedenen Herangehensweisen wahlen.

1 3.50 (1.15) .752 3.52 (1.04) .73

8. The job gives me considerable opportunityfor independence and freedom in how I do thework.

8. Ich kann selbst entscheiden, mit welchenMitteln ich zum Ziel komme.

1 3.57 (1.19) .842 3.43 (1.01) .78

9. The job gives me considerable opportunityfor independence and freedom in how I do thework.

9. Ich habe viele Freiheiten in der Art undWeise, wie ich meine Arbeit verrichte.

1 3.63 (1.12) .732 3.48 (1.08) .79

Task Variety Aufgabenvielfalt

10. The job involves a great deal of taskvariety.

10. In meiner Tatigkeit mache ich sehr vieleverschiedene Dinge.

1 3.83 (1.04) .752 3.87 (1.00) .78

11. The job involves doing a number ofdifferent things.

11. Bei meiner Arbeit mache ich immer malwieder etwas Neues.

1 3.71 (1.04) .712 3.84 (0.98) .74

12. The job requires the performance of a widerange of tasks.

12. Bei der Arbeit muss ich eine Vielfalt vonAufgaben bearbeiten.

1 3.98 (0.96) .732 3.98 (0.90) .77

13. The job involves performing a variety oftasks.

13. Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. 1 3.60 (1.15) .832 3.76 (1.03) .78

Task Significance Wichtigkeit

14. The results of my work are likely tosignificantly affect the lives of other people.

14. Meine Arbeit wirkt sich bedeutsam aufdas Leben anderer Menschen aus.

1 3.40 (1.23) .682 3.40 (1.26) .69

15. The job itself is very significant andimportant in the broader scheme of things.

15. Meine Arbeit ist bedeutsam und wichtig ineinem großeren Zusammenhang.

1 3.54 (1.03) .532 3.50 (1.12) .67

16. The job has a large impact on peopleoutside the organization.

16. Meine Arbeit wirkt sich stark aufMenschen außerhalb der Organisation aus.

1 3.25 (1.24) .662 3.26 (1.23) .71

17. The work performed on the job has asignificant impact on people outside theorganization.

17. Das Ergebnis meiner Arbeit hat einengroßen Einfluss auf andere Menschen.

1 3.35 (1.24) .752 3.37 (1.19) .83

Der Work Design Questionnaire 23

Tabelle A1. Liste der WDQ-Items (Fortsetzung)

Studie M (SD) rit (korr.)

Task Identity Ganzheitlichkeit

18. The job involves completing a piece ofwork that has an obvious beginning and end.

18. Die Ergebnisse meiner Arbeit sindvollstandige, abgeschlossene Produkte/Dienstleistungen.

1 3.57 (1.23) .642 3.35 (1.31) .57

19. The job is arranged so that I can do anentire piece of work from beginning to end.

19. Meine Arbeit ist so aufgebaut, dass icheinen vollstandigen Arbeitsvorgang vonAnfang bis Ende durchfuhre.

1 3.50 (1.19) .672 3.30 (1.23) .64

20. The job provides me the chance tocompletely finish the pieces of work I begin.

20. Bei meiner Arbeit habe ich dieMoglichkeit, Produkte/Dienstleistungen, dieich beginne, fertigzustellen.

1 3.69 (1.24) .822 3.36 (1.24) .76

21. The job allows me to complete work Istart.

21. Bei meiner Arbeit kann ich zu Endebringen, was ich begonnen habe.

1 3.88 (1.12) .812 3.68 (1.09) .69

Feedback From Job Ruckmeldung durch die Tatigkeit

22. The work activities themselves providedirect and clear information about theeffectiveness (e.g. quality and quantity) of myjob performance.

22. Ich erhalte unmittelbare und deutlicheInformationen daruber, wie gut ich meineArbeit mache.

1 3.41 (1.20) .732 3.38 (1.06) .57

23. The job itself provides feedback on myperformance.

23. Durch die Tatigkeit selbst erhalte ichautomatisch Ruckmeldung uber meineLeistung.

1 3.34 (1.29) .772 3.39 (1.05) .71

24. The job itself provides me withinformation about my performance.

24. Bei der Ausfuhrung meiner Tatigkeit kannich leicht feststellen, wie gut ich arbeite.

1 3.41 (1.06) .742 3.57 (0.94) .63

Knowledge Characteristics Wissensmerkmale

Job Complexity Komplexitat

25. The job requires that I only do one task oractivity at a time. (reverse scored)

25. Bei meiner Arbeit bearbeite ich immer nureine Aufgabe zur gleichen Zeit. (invertiert)

1 2.29 (1.14) .382 4.14 (1.12) .32

26. The tasks on the job are simple anduncomplicated. (reverse scored)

26. Die Aufgaben in meiner Arbeit sindeinfach und unkompliziert. (invertiert)

1 2.41 (1.01) .742 3.73 (1.10) .73

27. The job comprises relativelyuncomplicated tasks. (reverse scored)

27. Meine Arbeit kann fast jeder ohne großeEinarbeitung machen. (invertiert)

1 2.06 (1.12) .792 3.97 (1.14) .76

28. The job involves performing relativelysimple tasks. (reverse scored)

28. Meine Arbeit ist nicht besondersanspruchsvoll. (invertiert)

1 2.20 (1.20) .672 3.92 (1.15) .71

Information Processing Informationsverarbeitung

29. The job requires me to monitor a great dealof information.

29. Ich muss bei meiner Arbeit eine Vielzahlan Informationen im Auge behalten.

1 4.11 (0.82) .752 3.46 (0.89) .72

30. The job requires that I engage in a largeamount of thinking.

30. Meine Tatigkeit erfordert viel Denkarbeit. 1 3.52 (1.06) .602 3.31 (1.07) .65

31. The job requires me to keep track of morethan one thing at a time.

31. Ich muss mich bei meiner Arbeit um vieleDinge gleichzeitig kummern.

1 4.03 (0.95) .522 3.84 (0.95) .63

32. The job requires me to analyze a lot ofinformation.

32. Ich verarbeite bei meiner Arbeit sehr vieleInformationen.

1 4.01 (0.93) .772 3.28 (1.00) .76

Problem Solving Problemlosen

33. The job involves solving problems thathave no obvious correct answer.

33. Ich muss bei meiner Arbeit Problemelosen, fur die es keine eindeutige Losung gibt.

1 3.51 (1.24) .612 3.63 (1.21) .64

34. The job requires me to be creative. 34. Kreativitat ist sehr wichtig fur meineArbeit.

1 3.21 (1.30) .712 3.78 (1.18) .64

24 Sebastian Stegmann et al.

Tabelle A1. Liste der WDQ-Items (Fortsetzung)

Studie M (SD) rit (korr.)

35. The job often involves dealing withproblems that I have not met before.

35. Meine Arbeit beinhaltet oft den Umgangmit neuen Problemen.

1 3.69 (1.19) .752 3.45 (1.05) .68

36. The job requires unique ideas or solutionsto problems.

36. Meine Arbeit verlangt ungewohnlicheIdeen oder Problemlosungen.

1 3.19 (1.24) .812 3.45 (1.10) .75

Skill Variety Anforderungsvielfalt

37. The job requires a variety of skills. 37. Meine Arbeit erfordert eine Fulle vonFertigkeiten.

1 3.58 (1.00) .812 3.17 (1.04) .81

38. The job requires me to utilize a variety ofdifferent skills in order to complete the work.

38. Bei dieser Arbeit setzt man vieleverschiedene Kompetenzen ein.

1 3.66 (1.03) .832 3.26 (0.97) .77

39. The job requires me to use a number ofcomplex or high-level skills.

39. Meine Arbeit erfordert den Einsatzanspruchsvoller Fertigkeiten.

1 3.36 (1.15) .832 2.94 (1.12) .78

40. The job requires the use of a number ofskills.

40. Bei meiner Arbeit kann ich viele meinerTalente einsetzen.

1 3.34 (1.22) .752 3.58 (1.06) .69

Specialization Spezialisierung

41. The job is highly specialized in terms ofpurpose, tasks, or activities.

41. Meine Arbeit erfordert sehr spezifischeFertigkeiten.

1 3.40 (1.15) .342 3.12 (1.24) .34

42. The tools, procedures, materials, and soforth used on this job are highly specialized interms of purpose.

42. Die Werkzeuge, Prozeduren, Materialien,etc., die ich verwende, sind speziell auf meineTatigkeit zugeschnitten.

1 3.15 (1.18) .802 4.05 (1.16) .72

43. The job requires very specializedknowledge and skills.

43. Meine Arbeit beinhaltet Tatigkeiten undAufgaben, die nur Spezialisten machenkonnen.

1 2.79 (1.33) .782 4.13 (1.30) .71

44. The job requires a depth of knowledge andexpertise.

44. In meiner Arbeit ist ein hohes Maß anFachwissen vonnoten.

1 3.38 (1.32) .652 3.51 (1.27) .63

Social Characteristics Soziale Merkmale

Social Support Soziale Unterstutzung

45. I have the opportunity to develop closefriendships in my job.

45. Bei meiner Arbeit habe ich dieMoglichkeit, enge Freundschaften zuknupfen.

1 3.13 (1.21) .512 3.93 (1.13) .45

46. I have the chance in my job to get to knowother people.

46. Bei meiner Arbeit habe ich dieMoglichkeit, andere Menschen kennen zulernen.

1 4.12 (1.06) .612 4.24 (1.04) .44

47. I have the opportunity to meet with othersin my work.

47. An meinem Arbeitsplatz kann ich michmit anderen Menschen austauschen.

1 4.20 (0.95) .782 3.14 (0.90) .55

48. My supervisor is concerned about thewelfare of the people that work for him/her.

48. Mein Vorgesetzter interessiert sich fur dasWohlergehen der Mitarbeiter.

1 3.44 (1.28) .292 3.13 (1.22) .30

49. People I work with take a personal interestin me.

49. Meine Kollegen interessieren sich furmich.

1 3.91 (0.84) .652 2.87 (0.87) .65

50. People I work with are friendly. 50. Meine Arbeitskollegen sind freundlich. 1 4.28 (0.82) .602 2.99 (0.74) .47

Initiated Interdependence Initiierte Interdependenz

51. The job requires me to accomplish my jobbefore others complete their job.

51. Meine Arbeit verlangt, dass ich meineAufgaben erledige, bevor andere ihre Arbeitmachen konnen.

1 3.07 (1.19) .812 3.04 (1.18) .77

52. Other jobs depend directly on my job. 52. Die Arbeit anderer hangt direkt davon ab,ob ich meine Arbeit gut oder schlecht mache.

1 3.15 (1.12) .622 2.82 (1.22) .73

53. Unless my job gets done, other jobs cannotbe completed.

53. Bevor meine Arbeit nicht fertig ist, konnenandere ihre Arbeit nicht erledigen.

1 2.88 (1.24) .782 3.82 (1.26) .82

Der Work Design Questionnaire 25

Tabelle A1. Liste der WDQ-Items (Fortsetzung)

Studie M (SD) rit (korr.)

Received Interdependence Rezipierte Interdependenz

54. The job activities are greatly affected bythe work of many different people for itscompletion.

54. Meine Arbeitsaufgaben sind stark von derArbeit anderer Personen abhangig.

1 3.10 (1.16) .872 3.01 (1.24) .83

55. My job depends on the work of manydifferent people for its completion.

55. Meine Arbeit ist von der Arbeit vielerverschiedener Personen abhangig.

1 3.07 (1.21) .852 3.82 (1.32) .79

56. My job cannot be done unless others dotheir work.

56. Bevor andere ihre Arbeit nicht gemachthaben, kann ich meine Arbeit nicht ausfuhren.

1 2.84 (1.26) .802 3.65 (1.26) .77

Interaction Outside Organization Interaktion außerhalb der Organisation

57. The job requires spending a great deal oftime with people outside my organization.

57. Meine Arbeit erfordert es. dass ich vielZeit mit Personen außerhalb meinerOrganisation verbringe.

1 3.79 (1.21) .762 3.04 (1.24) .71

58. The job involves interaction with peoplewho are not members of my organization.

58. Meine Arbeit beinhaltet Interaktionen mitMenschen, die nicht Mitglieder meinerOrganisation sind.

1 2.89 (1.33) .622 3.30 (1.32) .67

59. On the job, I frequently communicate withpeople who do not work fort he sameorganization as I do.

59. In meiner Arbeit kommuniziere ich haufigmit Personen, die nicht in meinerOrganisation arbeiten.

1 3.77 (1.28) .852 2.95 (1.26) .86

60. The job involves a great deal of interactionwith people outside my organization.

60. Meine Arbeit beinhaltet sehr vielAustausch mit Personen von außerhalb derOrganisation.

1 3.58 (1.34) .842 3.25 (1.30) .84

Feedback From Others Ruckmeldung durch andere

61. I receive a great deal of information frommy manager and co-workers about my jobperformance.

61. Meine Vorgesetzten geben mir haufigRuckmeldung uber meine Arbeitsleistung.

1 3.07 (1.19) .362 3.22 (1.11) .61

62. Other people in the organization, such asmanagers and co-workers, provideinformation about the effectiveness (e.g.quality and quantity) of my job performance.

62. Ich erhalte von Kollegen Ruckmeldunguber meine Arbeitsleistung.

1 3.29 (1.04) .472 2.64 (1.03) .69

63. I receive feedback on my performancefrom other people in my organization (such asmy manager or co-workers).

63. Andere Personen aus der Organisationgeben mir Ruckmeldung uber die Effektivitatmeiner Arbeitsleistungen.

1 2.86 (1.14) .532 2.28 (1.11) .65

Work Context Kontextuelle Merkmale

Ergonomics Ergonomie

64. The seating arrangements on the job areadequate (e.g. ample opportunities to sit,comfortable chairs, good postural support).

64. An meinem Arbeitsplatz ist die Art derSitzgestaltung angemessen (z.B. ausreichendviele Sitzgelegenheiten, bequeme Stuhle, guteHaltung wird unterstutzt).

1 3.48 (1.23) .582 2.28 (1.27) .64

65. The work place allows for all sizedifferences between people in terms ofclearance, reach, eye height, leg room, etc.

65. Mein Arbeitsplatz lasst sich an meinepersonlichen Bedurfnisse (z.B. Korpergroße)anpassen.

1 3.20 (1.24) .522 3.26 (1.29) .62

66. The job involves excessive reaching.(reverse scored)

66. An meinem Arbeitsplatz muss man sichhaufig strecken, um Dinge zu erreichen.(invertiert)

1 2.40 (1.34) .232 3.48 (1.22) .29

Physical Demands Physische Anforderungen

67. The job requires a great deal of muscularendurance.

67. Die Arbeit verlangt ein hohes Maß ankorperlicher Ausdauer.

1 2.53 (1.38) .852 3.68 (1.38) .86

26 Sebastian Stegmann et al.

Tabelle A1. Liste der WDQ-Items (Fortsetzung)

Studie M (SD) rit (korr.)

68. The job requires a great deal of muscularstrength.

68. Die Arbeit verlangt ein hohes Maß anKraft.

1 2.04 (1.28) .892 3.68 (1.30) .89

69. The job requires a lot of physical effort. 69. Die Arbeit erfordert starke korperlicheAnstrengung.

1 2.02 (1.25) .882 4.00 (1.37) .90

Work Conditions Arbeitsbedingungen

70. The work place is free from excessivenoise.

70. Mein Arbeitsplatz ist frei vonubermaßigem Larm.

1 3.19 (1.36) .652 2.91 (1.35) .60

71. The climate at the work place iscomfortable in terms of temperature andhumidity.

71. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind anmeinem Arbeitsplatz angenehm.

1 3.08 (1.20) .572 2.65 (1.12) .50

72. The job has a low risk of accident. 72. Bei meiner Arbeit ist das Unfallrisikogering.

1 4.06 (1.23) .702 2.27 (1.29) .71

73. The job takes place in an environment freefrom health hazards (e.g., chemicals, fumes,etc.).

73. Ich arbeite in einer Umgebung. die freivon Gesundheitsgefahren ist (wie z.B. vonChemikalien, Abgasen, etc.).

1 3.88 (1.36) .662 3.67 (1.43) .69

74. The job occurs in a clean environment. 74. Ich arbeite in einer sauberen Umgebung. 1 4.02 (1.11) .722 3.55 (1.10) .68

Equipment Use Technikgebrauch

75. The job involves the use of a variety ofdifferent equipment.

75. Meine Arbeit beinhaltet die Benutzungvieler verschiedener Gerate/Werkzeuge/Instrumente.

1 2.57 (1.33) .582 4.04 (1.33) .60

76. The job involves the use of complexequipment or technology.

76. Meine Arbeit beinhaltet die Benutzungvon komplexen Apparaturen oder komplexerTechnik.

1 2.38 (1.37) .772 3.94 (1.37) .77

77. A lot of time was required to learn theequipment used on the job.

77. Es hat viel Zeit in Anspruch genommen,die Benutzung der technischen Gerate zulernen.

1 2.09 (1.19) .712 3.47 (1.21) .74

1. Copyright � 2006 by the American Psychological Association. Reproduced [or Adapted] with permission. The officialcitation that should be used in referencing this material is Morgeson, F. P., & Humphrey, S. E. (2006). The Work DesignQuestionnaire (WDQ): Developing and validating a comprehensive measure for assessing job design and the nature of work.Journal of Applied Psychology, 91, 1321–1339. The use of APA information does not imply endorsement by APA. No furtherreproduction or distribution is permitted without written permission from the American Psychological Association.

2. This material originally appeared in English as Morgeson, F. P., & Humphrey, S. E. (2006). The Work Design Questionnaire(WDQ): Developing and validating a comprehensive measure for assessing job design and the nature of work. Journal ofApplied Psychology, 91, 1321–1339. Copyright � 2006 by the American Psychological Association. Translated andreproduced with permission of the publisher and the author. The American Psychological Association is not responsible for theaccuracy of this translation. The official citation that should be used in referencing this material is Morgeson, F. P., &Humphrey, S. E. (2006). The Work Design Questionnaire (WDQ): Developing and validating a comprehensive measure forassessing job design and the nature of work. Journal of Applied Psychology, 91, 1321–1339. The use of APA informationdoes not imply endorsement by APA. No further reproduction or distribution is permitted without written permission from theAmerican Psychological Association.

Der Work Design Questionnaire 27

Tabe

lle

A2.

Inte

rkor

rela

tion

der

Ska

len

aus

Stu

die

2

Sk

ala

2S

kal

a3

Sk

ala

4S

kal

a5

Sk

ala

6S

kal

a7

Sk

ala

8S

kal

a9

Sk

ala

10S

kal

a11

Sk

ala

12S

kal

a13

Sk

ala

14S

kal

a15

Sk

ala

16S

kal

a17

Sk

ala

18S

kal

a19

Sk

ala

20S

kal

a21

1.A

uton

omie

:P

lanu

ng.5

6**

.61*

*.1

9**

.04

.21*

*.0

7.0

8.1

4**

.16*

*.0

8-.

01.0

4.0

2.0

1-.

05.0

5.2

8**

-.30

**.2

7**

-.15

**

2.A

uton

omie

:E

ntsc

heid

unge

n.7

9**

.45*

*.3

0**

.30*

*.2

9**

.29*

*.3

8**

.48*

*.4

3**

.27*

*.1

8**

.08

-.01

.11*

.24*

*.1

2**

-.01

.04

.08

3.A

uton

omie

:M

etho

den

.42*

*.2

2**

.23*

*.2

7**

.23*

*.2

8**

.44*

*.3

8**

.21*

*.1

6**

.06

.01

.08

.19*

*.1

8**

-.09

.10*

.03

4.A

ufga

benv

ielf

alt

.38*

*.2

4**

.28*

*.5

2**

.56*

*.5

4**

.58*

*.3

9**

.20*

*.1

5**

.08

.14*

*.2

1**

.09

.05

-.02

.23*

*5.

Wic

htig

keit

.24*

*.2

5**

.31*

*.4

3**

.46*

*.4

5**

.46*

*.3

2**

.13*

*.0

5.1

6**

.16*

*.0

2.1

3**

-.10

*.2

4**

6.G

anzh

eitl

ichk

eit

.33*

*.1

8**

.24*

*.1

2**

.22*

*.3

1**

.16*

*.1

7**

.11*

.14*

*.1

9**

.05

.03

.02

.26*

*7.

Ruc

kmel

dung

durc

hA

rbei

t.0

8.2

0**

.25*

*.3

3**

.25*

*.3

3**

.23*

*.1

6**

.11*

.58*

*.1

2*.1

9**

-.03

.23*

*8.

Kom

plex

itat

.60*

*.5

0**

.59*

*.4

9**

.13*

*.1

1*.0

4.0

6.0

8.0

6-.

10*

.03

.14*

*9.

Info

rmat

ions

vera

rbei

tung

.61*

*.6

2**

.48*

*.1

7**

.19*

*.1

0*.2

2**

.14*

*.1

1*-.

03.0

3.1

9**

10.P

robl

emlo

sen

.77*

*.5

1**

.25*

*.1

4**

.06

.17*

*.1

8**

.04

.13*

*-.

05.1

9**

11.F

erti

gkei

tsvi

elfa

lt.6

0**

.27*

*.2

1**

.11*

.20*

*.2

5**

.09

.18*

*-.

07.2

7**

12.S

pezi

alis

ieru

ng.1

2**

.25*

*.0

9.1

0*.1

7**

.02

.14*

*-.

09.4

5**

13.S

ozia

leU

nter

stut

zung

.02

.05

.26*

*.4

3**

.14*

*.0

7.0

8.0

614

.Ini

tiie

rte

Inte

rdep

ende

nz.5

5**

.06

.21*

*.0

0.1

6**

-.12

*.3

0**

15.R

ezip

iert

eIn

terd

epen

denz

.02

.18*

*.0

5.1

4**

-.03

.16*

*16

.Int

erak

tion

auße

rhal

bde

rO

rgan

isat

ion

.12*

-.02

.11*

.01

.01

17.R

uckm

eldu

ngdu

rch

ande

re.0

7.2

1**

-.04

.26*

*18

.Erg

onom

ie-.

54**

.54*

*-.

15**

19.P

hysi

sche

Anf

orde

rung

en-.

62**

.37*

*20

.Geg

eben

heit

enam

Arb

eits

plat

z-.

37**

21.T

echn

ikge

brau

ch

Anm

erku

ngen

.**.

Die

Kor

rela

tion

ist

auf

dem

Niv

eau

von

.01

(2-s

eiti

g)si

gnif

ikan

t.*.

Die

Kor

rela

tion

ist

auf

dem

Niv

eau

von

.05

(2-s

eiti

g)si

gnif

ikan

t.

28 Sebastian Stegmann et al.