der ruf der wüste brennt - moretti und bloéb unterm gashahn die beiden film- und theaterschaus

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Africa Race: von Paris nach Dakar Pressemitteilung, 04. Dezember 2012 Medienbetreuung: Strobl >> Kommunikation - Katrin Strobl - [email protected] - +43 650 6011978 Der Ruf der Wüste brennt Moretti & Bloéb unterm Gashahn Africa Race: Paris to Dakar, Trainingslager Tunesien, November 2012 Vom 50m langen Steilhang am Erzberg zur 500 Kilometer Mammut-Etappe, von Bergziegen zu Wüstenfüchsen. Tobias Moretti und Gregor Bloéb holen sich vier Wochen vor dem Start zum Africa Race den letzten Feinschliff für die Herausforderung Wüstenrallye im feinen Sand Tunesiens. Dass sie dem im Mai noch schier unmöglich scheinendem Unterfangen – auf knapp 6.000 Kilometern mit dem Motorrad rennmässig auf der Originalroute von Paris nach Dakar zu brettern – körperlich und fahrtechnisch gewachsen sind, bestätigt Teamchef Heinz Kinigadner. 13 Tage Wahnsinn werden für die beiden Film- und Theaterschauspieler ab 27. Dezember Realität. Wie man aus der beängstigenden Weite der Sahara herausfindet, wenn das Roadbook versagt und man nur einige wenige GPS-Punkte zur Orientierung hat – das stand beim abschliessenden Training unter realen Bedingungen auf dem Programm; neben hunderten von Kräfte zehrenden Kilometern durch den weichen Sand nahe der Oase Douz in Zentraltunesien. „Beim Rallyefahren hast du im Roadbook zur Kontrolle immer die Cap-Angabe dabei. Das heisst, wenn Cap 185 da steht und dein GPS nicht 185 anzeigt, dann weißt du, du bist falsch. Ständig genau auf die Instrumente zu schauen ist für einen Motorradfahrer irre gefährlich, weil man dann schnell einen Stein oder ein Loch übersieht. Deswegen ist es wichtig zu wissen, wenn ich um die Mittagszeit Richtung Sonne fahre, dann fahre ich Cap 180. Die Grundrichtung erkenne ich anhand der Sonne,“ so die knappe Erklärung von Heinz Kinigadner vor der ersten Ausfahrt am Tor zur Sahara, wo Wüstenfahren mit Sicherheitsnetz möglich ist und die Navigation einigermassen risikofrei perfektioniert werden kann, da die Zivilisation nie ganz weit weg ist. Komplett auf sich allein gestellt, ohne Roadbook und nur mit wenigen GPS Punkten ausgestattet, wurden die Rallye-Apsiranten im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste geschickt. Im östlichen Teil der Sahara präsentieren sich die Dünen nicht sehr hoch, dafür umso tückischer weil weich und mit plötzichen Löchern versehen. „Man kann gar nicht so schnell schauen und plötzlich ist man an einem Punkt, an dem nichts mehr ist außer Stille, fertig. Und das ist einzigartig und ungewohnt. Wenn man da kein GPS hätte, wäre man wirklich an den Rand seiner Existenz gebracht oder an einen Punkt, wo der Mensch von sich aus gar nicht überleben kann, außer man ist von hier. Und man braucht auch ein anderes Zeitmaß in sich. Irgendwie ist man hier in der Wüste in der Seele des Menschentums angelangt, und prescht dennoch mit

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Page 1: Der Ruf der Wüste brennt - Moretti und Bloéb unterm Gashahn  Die beiden Film- und Theaterschaus

Africa Race: von Paris nach Dakar Pressemitteilung, 04. Dezember 2012

Medienbetreuung: Strobl >>Kommunikation - Katrin Strobl - [email protected] - +43 650 6011978

Der Ruf der Wüste brennt Moretti & Bloéb unterm Gas hahn Africa Race: Paris to Dakar, Trainingslager Tunesie n, November 2012 Vom 50m langen Steilhang am Erzberg zur 500 Kilomet er Mammut-Etappe, von Bergziegen zu Wüstenfüchsen. Tobias Moretti und Gregor Bloéb hole n sich vier Wochen vor dem Start zum Africa Race den letzten Feinschliff für die Herausforderun g Wüstenrallye im feinen Sand Tunesiens. Dass sie dem im Mai noch schier unmöglich scheinendem Un terfangen – auf knapp 6.000 Kilometern mit dem Motorrad rennmässig auf der Originalroute von P aris nach Dakar zu brettern – körperlich und fahrtechnisch gewachsen sind, bestätigt Teamchef He inz Kinigadner. 13 Tage Wahnsinn werden für die beiden Film- und Theaterschauspieler ab 27. Dez ember Realität. Wie man aus der beängstigenden Weite der Sahara herausfindet, wenn das Roadbook versagt und man nur einige wenige GPS-Punkte zur Orientierung hat – das stand beim abschliessenden Training unter realen Bedingungen auf dem Programm; neben hunderten von Kräfte zehrenden Kilometern durch den weichen Sand nahe der Oase Douz in Zentraltunesien. „Beim Rallyefahren hast du im Roadbook zur Kontrolle immer die Cap-Angabe dabei. Das heisst, wenn Cap 185 da steht und dein GPS nicht 185 anzeigt, dann weißt du, du bist falsch. Ständig genau auf die Instrumente zu schauen ist für einen Motorradfahrer irre gefährlich, weil man dann schnell einen Stein oder ein Loch übersieht. Deswegen ist es wichtig zu wissen, wenn ich um die Mittagszeit Richtung Sonne fahre, dann fahre ich Cap 180. Die Grundrichtung erkenne ich anhand der Sonne,“ so die knappe Erklärung von Heinz Kinigadner vor der ersten Ausfahrt am Tor zur Sahara, wo Wüstenfahren mit Sicherheitsnetz möglich ist und die Navigation einigermassen risikofrei perfektioniert werden kann, da die Zivilisation nie ganz weit weg ist.

Komplett auf sich allein gestellt, ohne Roadbook und nur mit wenigen GPS Punkten ausgestattet, wurden die Rallye-Apsiranten im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste geschickt. Im östlichen Teil der Sahara präsentieren sich die Dünen nicht sehr hoch, dafür umso tückischer weil weich und mit plötzichen Löchern versehen. „Man kann gar nicht so schnell schauen und plötzlich ist man an einem Punkt, an dem nichts mehr ist außer Stille, fertig. Und das ist einzigartig und ungewohnt. Wenn man da kein GPS hätte, wäre man wirklich an den Rand seiner Existenz gebracht oder an einen Punkt, wo der Mensch von sich aus gar nicht überleben kann, außer man ist von hier. Und man braucht auch ein anderes Zeitmaß in sich. Irgendwie ist man hier in der Wüste in der Seele des Menschentums angelangt, und prescht dennoch mit

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Africa Race: von Paris nach Dakar Pressemitteilung, 04. Dezember 2012

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einer Wahnsinnsgeschwindigkeit, immer an der Kante, über die Steine. Diese Gleichzeitigkeit ist der Irrsinn. Alles läuft wie im Zeitraffer ab. Wie es dann allerdings beim Rennen sein wird, weiß ich nicht. Da wird alles in Bruchteilen von Sekunden über einen hereinbrechen und man muss reagieren,“ schliesst sich für Tobias Moretti nicht nur in der Vorbereitung ein Kreis. Der 53-Jährige sieht seinen größten und auch wichtigsten Fortschritt darin, dass er nach der essentiellen Annäherungsphase an die massive KTM Rally 450 in Marokko mittlerweile „schon so reagiert, dass man im richtigen Moment instinktiv das Richtige macht. Wenn man sich auf den Instinkt verlassen kann, dann ist das schon auch eine coole Sache. Das Fahren macht nicht nur wahnsinnig Spass, sondern es gibt auch nur mehr kurze Momente der Irritation.“

„Jeder Kilometer war an diesen Tagen Paradies!“ schlägt auch Gregor Bloéb in die gleiche Kerbe, „ich hatte kaum Schwierigkeiten. Unmerklich, einmal ein kleiner Sturz. Der Sand ist hier weicher und ich hätte mich etwas zurücklegen müssen. Ich habe sofort realisiert, was ich falsch gemacht habe und deswegen bin ich absolut positiv. Und körperlich bin ich auch gut drauf, fühl mich wahnsinnig fit. Du fährst 150km durch den Sand und du denkst dir eigentlich nur, ja, lass uns weiter machen.“ Die Anspannung und Nervosität ist einen Monat vor dem Start zu den mehr als fünfeinhalbtausend Kilometern des Africa Race im Fahrerlager des KINI KTM Rally Racing Teams spürbar. Für die Protagonisten ist die Vorbereitung nicht abgeschlossen, denn für eine Rennen, das den Beinamen „härteste Rallye der Welt“ trägt, kann man nie genug vorbereitet sein, kann man nie genug Kilometer durch den Sand gezogen haben. Das schwere Gerät aus Mattighofen ist das beste, was der Markt zu bieten hat, nach 11 Dakar-Siegen in Folge, darf man das durchaus behaupten. „Fahrerisches Ausdauertraining, um das Risiko so klein als möglich zu halten,“ nennt es der jüngere der Brüder, wenn er von der 500km Tagesetappe spricht, die entsprechend dem Rennrhythmus um sieben Uhr morgens beginnt und gut zwölf Stunden später im Fahrerlager endet. Genau auf diesem Rhythmus lag auch das Hauptaugenmerk des Teamchefs, der die vergangenen Monate als intensiv bezeichnet und seinen Fahrern am Ende der heissen Vorbereitungsphasen im Sand das offizielle „Go“ gibt und folgendes Zeugnis ausstellt: „Die beiden haben verstanden, wie man fährt, sodass man in kurzen Abständen oder in wenig Zeit nicht extrem viel Energie verbrennt. Das ist die Hauptgefahr beim Rallyefahren, weil es ganz wichtig ist, sich die Kraft einzuteilen und nicht alle Kraft aufwendet um das Motorrad aus dem Sand zu bringen und dann dunkelblau weiterfährt, um dann bei der nächsten Gelegenheit wieder runter zu fallen. Das haben sie verstanden und diesen Rhythmus haben sie gefunden, das war in der ganzen Vorbereitung eines der wichtigsten Dinge. Besseres Training als mit Marc Coma, Cyril Despres und dem KTM Rallye Team im Rücken kann man nicht bekommen. Ich würde sagen, sie sind auf die Sache soweit vorbereitet, dass ich ihnen problemlos grünes Licht geben kann.“

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Africa Race: von Paris nach Dakar Pressemitteilung, 04. Dezember 2012

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Physische Kondition, psychische Ausdauer und die Konzentration auf die bevorstehende Herausforderung quer durch die Unwirtlichkeit und beängstigende Schönheit der Sahara sind das Einzige, das für Tobias Moretti und Gregor Bloéb zwischem dem Start in Paris und dem Ziel am 09. Jänner in Dakar über Scheitern und Schaffen entscheiden.