der jod- und cholesteringehalt des blutes in seinen beziehungen zur essentiellen hypertonie

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22. SEPTEMBER 1934 KLINISCHE WOCHoENSCHR letzte llnd billdende Nachweis der vermehrten Ferment- produktion ist bisher nicht erbracht, da die Untersuchungen bisher nicht ausreichend silld. Wenn man diesen Gedanken einmal gefaBt hat, miiBte die notwendige Folge der EntsehluB sein, einen Kranken dieser Art dadurch zu heilell, dab man eine Resektioll des Magens ausffihrt. Dieser Gedallke wurde yon mir schon des 6fteren ausgesprochen, doch habe ich bisher keine M6glichkeit gehabt, die Idee ill die Tat umzllsetzen. Ich habe daher zu Ersatz- verfahren Zllflucht genommen. Wenn im Magensaft die Krankheitsursache gelegen ist, so k6nnte man hoffen, dab man dutch konsequente Entfernung des Magensaftes auch das Castlesche Ferment eliminiert und so einell EinfluB allf die Blutbildung gewinnen k6nnte. Da erseblell die Arbeit yon KATSCI~, in der er als eine Behandlungsmethode des Magell- lllld Zw61ffingerdarmgeschwfirs die dauernde Entfernung des Magensafts mit Hilfe der Verweilsollde empfahl. Wir haben daher bei einer Reihe yon Polyglobulien t~glich fiir viele Stun- den eine Duodenalsonde in den Magen eingeffihrt ulld mit Hilfe einer Spritze den Magensaft abgesaugt. Die Patienten k6nnen das nach anf~nglichem Widerstreben bald sehr gut selbst besorgen. Der Erfolg war unverkennbar. Als Beispiel sei die folgende Krankengeschichbe angefiihrt. Frau B. Ein- tritt in die Behandlung mit Erythrocyten 9,5 Millionen, H~- moglobin (Sahli) 13o %, nach der Behandlullg Erythrocyten 6,7 Millionen, H~moglobin lO 5 %. Sicber ist diese Methode keine Behandlung der Wahl, da sie ja das gallze Leben bln- durch angewendet werdell mfiBte, was ja praktiseh undurch- ffihrbar ist. Aber rein theoretisch zeigt sie, dab der Gedanke fiber die Entstehung der Polyglobulie riehtig sein dfirfte. Ein weiterer Schritt in dieser Richtung ist die R6ntgen- behandlung des Magells atleill (und nicht der Knochen). Auch derartige Ulltersuchungen wurdell durchgeffihrt. Bei strenger Abdeckllllg wurde nur' der Magell, dessen Lage zuerst genau eillgezeichnet wurde, einer intensiven Bestrahlllng ausgesetzt. Auch bier haben wit eklatante Erfolge erzielt. Fail I : 8,9 Mil- lionen Erythrocyten, Hb (Sabli) 14o %. Nach mehreren Be- strahlungsserien 5,6 Millionen Erythrocyteil, Hb (Sahli) ioo %. Fail 2: Erythrocyten 9,5Millionen, Hb (Sahli) 128%. Nach der Bestrahlullg 7 Milliollen Erythrocyten, Hb (Sahli) iio %. Bei beiden Patienten wurde aber nach einigen Monaten ein neuer Anstieg der Erythrocyten beobachtet. Eine Kon- trolle des Magensaftes ergab dallll, dab die Sekretionsverh~lt- nisse wieder die gleichen geworden waren, dab man also eine dauerllde Sch~digung der Fermentsekretion nicht erreicht. Es ist dies eille Tatsache, die wir ja auch zur Genfige yon der R6ntgentherapie des Ulcus ventriculi oder duodeni kennen. Es sind also die bisher verwendeten Dosen zu gering ge- wesen. Die kausale Therapie wgre daher nut in der Resekfion des Magens, die mindestens zwei Drittel (s. MEOLENGRACHT) ent- fernen m fiBre, zu erblickell, Wie gesagt, konnte ich diese Methode nicht zur Anwendung bringen, i Fall wllrde so be- IFT. 13. JAHRGANG. Nr. 38 1349 handelt, wie ich einer Mitteilung SINGERS verdanke. Es handelt sich nm den Fall, den ieh gemeinsam mit MALLER beobachtete und fiber den in der Gesellschaft fiir innere Medi- zin in Wien (Wiener reed. Wochenschr. 1932) berichtet wurde. Dieser Patient muBte wegen seines zu eiller Stenose ffihrenden Ulcus dllodeni reseziert werdell. Nach der Mitteilung K. SIN- GERS, der dann dell Fall welter beobachten konnte, entwickelte sich bei dem Patienten fiber ein normales Blutbild eine leichte An~mie. Es muff daher die Meinung ausgesprochen werden, daft die kausale Behandlung der Polyglobulie die l~eselction des Magens ist. ~3ber die Operationsmethode, d. h. fiber die Aus- dehnung der Resektion kalln vorderhand nur gesagt werden, dab sie mindestens den pyloralen Anteil des Magens entferllen muB, denll dalln besteht die Hoffllullg zu Recht (falls die Er- gebnisse der Untersuchungen MEULENGRACI-ITS am Schweille- magen auch ffir den menschlichen Magen Gfiltigkeit haben), dab dutch das Bestehellbleiben der Fundusregion die Ent- wicklllllg einer schweren An~mie verhilldert wird. Praktisehe Erfahrungell dfirften die zweekm~iBige Ausdehllung der Re- sektion bald klarlegell. Die Polycyth~Lmie diirfte eille Magenkrankheit seill. Wie die pernizi6se An~mie durch ein Feblen des Castleschen Fer- melltes bedingt ist, so dfirfte die Polycyth~mie dllrch eine ver- mehrte Produktion desselben hervorgerufen sein. Die eine Krankheit ist eine Minus-, die andere eille Plusvariante der Magensekretion. Die Therapie der Polycyth~mie hgtte in eiller Resektion des Magens zu bestehen. Durch die mitgeteilten Tatsachen aus der Literatllr, durch die vorgelegten eigellen Gedankeng~nge und Befunde wird die zentrale Stellung des Magens in der Blutbildung festgelegt. Die normale Fllnktion des Magells diellt der Aufrechterhal- tung eines normMen Bllltstatus. Ein Abweiehen ,/on seiner Funktion ffihrt zu den sehwersten Erkrankungen des Blutes. Der Magen ist einer der W~ehter fiber das Blut. Literatur: BING, Zbl. inn. Ned. 192o, 12. -- BOUDAR~NI~OU. DULClN, Fol. haemat. (Lpz.) 45 (1931) . -- BURGESS U. 5[ORGAN, Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. 28, 371 (1931). -- W. B. CASTLE, Amer. J. med. Sci. I78 (1929); I82 (193o). -- DBTRE, Z. klim 1Vied. lO7 (1928) . -- p. FooTs, J. reed. Sci. 187, 36 (1934). -- FRIEDI~IANN, Med. IRes. 1913; 1914. -- GEBHARD, Dtsch. med. Wschr. 1932, 726. -- GUTZEIT U. HERNANN, Mtmch. reed. ~Vschr. 1931, 266. -- ttAUSNER u. REICHER, Z. klin. Med. 1931. -- HENNING u. BRUGSCH, Dtsch. reed. Au 1931, 757. - - HE.'CNING u. STIEGER, Klin. Wschr. 193o II, 2145. -- I-IIRSCHFELD, Handbuch der Blutkrankheiten. -- K. HITZENBERGER, VVien. klin. Wschr. 193I, 591 -- Ges. inn. Med.; Wien. med. Wschr. 1932. -- ISAAC u. $TURGIS, J. amer. med. Assoc. 93 (1929). -- ~-~AZNELSON, IREIMAI~'N U. W~INER, Klin. Wschr. 1929, lO71. -- MEULENGRAC~tT U. SeHIODT, Acta med. scand. (Stockh.) 82 (1934). -- R. S. MORRIS, Brit. med, J. 1932. lO5O. -- NAEGELI, Lehrbuch der Blutkrankheiten. -- SCt~MILINSI~I,Mtinch. reed. \u 19o6. -- SCHREYER, Dtsch. Arch. klin. Ned. 148 (1925). -- SINGER, Ges. inn. Med. ; V~'ieI1. reed. Wschr. z934. -- TUCHFELD, Ned. Kliu. I931 , 13o. -- WILKINSON, Brit. reed. J. 193o. -- HAIJSWlRTH u. SILBERSTEIN, Med. I~lin. 1928 , 46 -- Schweiz. reed. ~u I931, 37. ORIGINALIEN. DER JOD- UND CHOLESTERINGEHALT DES BLUTES IN SEINEN BEZIEHUNGEN ZUR ESSENTIELLEN HYPERTONIE. Von M. B/JRGER und W. M6BIUS. Aus der Medizinisehen Universitats-Poliidinik Bona (Direktor'Prof.Dr.[M, BORGER). Nach ]~inffihrung des feuchten Veraschungsverfahrens in die Jodanalyse organischer Substanzen nach der yon PFEIF- FER 1 allgegebenen Methode wurdell seit mehreren Jahren in unserem Institut Ulltersuehungell des Blutjodgehaltes durch- geffihrt. Wir mllBten aus dem Grunde von einer neuen Basis ausgehell, well das neue Verfahren mit feuchter Verbrennung wesentlich h6here llnd gIeichm~kBigere Werte lfir dell Blut- iodgehalt gibt, als die bis dabln allgemein fibliche, yon FEL- LENBERG2 angegebene Methode. Eine Reihe von Vergleichs- werten zwischen beiden Verfahren, zugleich mit methodisehen Einzelheiten, hat M6BIUS 3 inzwischen gegeben. Nachstehende Tabelle gibt Aufschlul3 fiber die groBen Differenzen in den Analysenresultaten der trockenen und feuehten Veraschungs- methoden. Die Untersuchungen sind in den letzten 2 Jahren fort- geffihrt worden mit dem Ziele, zun~chst an stoffwechsel- und scbllddrfisengesunden Menschen die physiologische Schwan- kungsbreite der Blutjodwerte mit Hilfe des Ieuehten Wer- aschungsverfahrens nach PFa~IFFER festzulegen. In dieser ~lbersichtstabelle sind 120 Analysenresultate nach A!tersstufen geordnet zusammengefaBt. Aus ~uBeren Grfinden haben wit zun~chst fiberwiegend Frauen untersucht. Die Tabelle 2 zeigt, dab die Mittelwerte ffir den Blutjodgehalt in den ersten 3. Lebensjahrzehnten ziemlich konstant sind

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Page 1: Der Jod- und Cholesteringehalt des Blutes in Seinen Beziehungen zur Essentiellen Hypertonie

22. S E P T E M B E R 1934 K L I N I S C H E W O C H o E N S C H R

le tz te llnd bi l ldende Nachweis der v e r m e h r t e n Fe rmen t - p rodukt ion ist bisher n ich t erbracht , da die Un te r suchungen bisher n ich t ausreichend silld.

W e n n m a n diesen Gedanken e inmal gefaBt hat , miiBte die no twendige Fo lge der EntsehluB sein, e inen K r a n k e n dieser A r t dadurch zu heilell, dab m a n eine Resekt iol l des Magens ausffihrt. Dieser Gedal lke wurde yon mir schon des 6f teren ausgesprochen, doch habe ich bisher keine M6gl ichkei t gehabt , die Idee ill die T a t umzllsetzen. I c h habe daher zu Ersa tz - ve r fahren Zl l f lucht genommen. W e n n im Magensaf t die Krankhe i t su r sache gelegen ist, so k6nnte m a n hoffen, dab m a n du t ch konsequen te E n t f e r n u n g des Magensaf tes auch das Castlesche F e r m e n t e l iminier t und so einell EinfluB allf die B lu tb i ldung gewinnen k6nnte . Da erseblell die Arbe i t yon KATSCI~, in der er als eine Behand lungsme thode des Magell- lllld Zw61ffingerdarmgeschwfirs die dauernde En t f e rnung des Magensaf ts m i t Hilfe der Verweilsollde empfahl . Wir haben daher bei einer Re ihe yon Polyglobul ien t~glich fiir viele Stun- den eine Duodena l sonde in den Magen eingeffihrt ulld m i t Hilfe einer Spr i tze den Magensaf t abgesaugt . Die Pa t i en t en k6nnen das nach anf~ngl ichem Widers t reben bald sehr gu t selbst besorgen. Der Erfolg war unverkennbar . Als Beispiel sei die folgende Krankengeschichbe angefi ihrt . F r a u B. Ein- t r i t t in die Behand lung m i t E r y t h r o c y t e n 9,5 Millionen, H~- moglob in (Sahli) 13o %, nach der Behandlu l lg E r y t h r o c y t e n 6,7 Millionen, H~moglob in lO 5 %. Sicber is t diese Methode keine Behand lung der Wahl , da sie j a das gallze Leben bln- durch angewende t werdel l mfiBte, was ja p rak t i seh undurch- ff ihrbar ist. Aber rein theore t i sch zeigt sie, dab der Gedanke fiber die E n t s t e h u n g der Polyglobul ie r ieh t ig sein dfirfte.

E in wei te rer Schr i t t in dieser R ich tung is t die R6ntgen- behand lung des Magells atleill (und n ich t der Knochen) . A u c h derar t ige Ul l t e r suchungen wurdel l durchgeffihrt . Bei s t renger Abdeckl l l lg wurde nur' der Magell, dessen Lage zuers t genau ei l lgezeichnet wurde, einer in tens iven Best rahl l lng ausgesetzt . Auch bier haben wi t ek la tan te Erfolge erzielt. Fai l I : 8,9 Mil- l ionen Ery th rocy ten , H b (Sabli) 14o %. Nach mehre ren Be- s t rahlungsser ien 5,6 Mill ionen Ery throcyte i l , H b (Sahli) ioo %. Fai l 2: E r y t h r o c y t e n 9 ,5Mil l ionen , H b (Sahli) 128%. N a c h der Best rahlul lg 7 Milliollen E r y t h r o c y t e n , H b (Sahli) i i o %.

Bei beiden Pa t i en t en wurde aber nach einigen Monaten ein neuer Anst ieg der E r y t h r o c y t e n beobachte t . E ine Kon- t rol le des Magensaf tes ergab dallll, dab die Sekre t ionsverh~l t - nisse wieder die gleichen geworden waren, dab m a n also eine dauer l lde Sch~digung der Fe rmen t sek re t i on n ich t erreicht . Es ist dies eille Tatsache, die wir ja auch zur Genfige yon der R6n tgen the rap i e des Ulcus vent r icu l i oder duodeni kennen. Es sind also die bisher ve rwende ten Dosen zu gering ge- wesen.

Die kausale Therap ie wgre daher nu t in der Resekf ion des Magens, die mindes tens zwei Dr i t t e l (s. MEOLENGRACHT) ent- fernen m fiBre, zu erblickell , Wie gesagt, konnte ich diese Methode n ich t zur Anwendung bringen, i Fal l wllrde so be-

I F T . 13. J A H R G A N G . N r . 38 1349

handel t , wie ich einer Mi t te i lung SINGERS verdanke. Es hande l t sich n m den Fall , den ieh gemeinsam m i t MALLER beobachte te und fiber den in der Gesellschaft fiir innere Medi- zin in Wien (Wiener reed. Wochenschr . 1932) be r i ch te t wurde. Dieser Pa t i en t muBte wegen seines zu eiller Stenose ff ihrenden Ulcus dllodeni resezier t werdell. Nach der Mi t te i lung K. SIN- GERS, der dann dell Fal l wel ter beobachten konnte, en twicke l te sich bei dem Pa t i en ten fiber ein normales Blu tb i ld eine le ichte An~mie. Es muff daher die Meinung ausgesprochen werden, daft die kausale Behandlung der Polyglobulie die l~eselction des Magens ist. ~3ber die Opera t ionsmethode , d. h. fiber die Aus- dehnung der Resekt ion kal ln vo rde rhand nur gesagt werden, dab sie mindes tens den pylora len Antei l des Magens entfer l len muB, denll dalln bes teh t die Hoff l lul lg zu R e c h t (falls die Er - gebnisse der Unte r suchungen MEULENGRACI-ITS am Schweille- magen auch ffir den menschl ichen Magen Gfil t igkeit haben), dab du tch das Bestehel lble iben der Fundusreg ion die E n t - wicklll l lg einer schweren An~mie verh i l lder t wird. Prak t i sehe Erfahrungel l dfirften die zweekm~iBige Ausdehl lung der Re- sekt ion bald klarlegell .

Die Polycyth~Lmie diirfte eille Magenkrankhe i t seill. Wie die pernizi6se An~mie durch ein Feblen des Castleschen Fer- mell tes bedingt ist, so dfirfte die Po lycy th~mie dllrch eine ver- mehr te P roduk t ion desselben hervorgerufen sein. Die eine K r a n k h e i t is t eine Minus-, die andere eille P lu sva r i an t e der Magensekret ion. Die Therapie der Po lycy th~mie hg t te in eiller Resekt ion des Magens zu bestehen.

Durch die mi tge te i l t en Ta t sachen aus der Li terat l l r , durch die vorgelegten eigellen Gedankeng~nge und Befunde wird die zentra le Ste l lung des Magens in der B lu tb i ldung festgelegt. Die normale F l lnk t ion des Magells diell t der Auf rech te rha l - t ung eines normMen Bll l ts ta tus . E in Abweiehen ,/on seiner Funk t ion ffihrt zu den sehwersten E r k r a n k u n g e n des Blutes. Der Magen ist einer der W~eh te r f iber das Blut .

L i t e r a t u r : BING, Zbl. inn. Ned. 192o, 12. -- BOUDAR~NI~O U. DULClN, Fol. haemat. (Lpz.) 45 (1931) . -- BURGESS U. 5 [ORGAN,

Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. 28, 371 (1931). -- W. B. CASTLE, Amer. J. med. Sci. I78 (1929); I82 (193o). -- DBTRE, Z. klim 1Vied. lO 7 (1928) . - - p. FooTs, J. reed. Sci. 187, 36 (1934). - - FRIEDI~IANN, Med. IRes. 1913; 1914. - - G E B H A R D , Dtsch. med. Wschr. 1932, 726. -- GUTZEIT U. HERNANN, Mtmch. reed. ~Vschr. 1931, 266. -- ttAUSNER u . R E I C H E R , Z. klin. Med. 1931. - -

HENNING u . BRUGSCH, Dtsch. reed. Au 1931, 757. - - HE.'CNING u . STIEGER, Klin. Wschr. 193o II, 2145. - - I - I IRSCHFELD, Handbuch der Blutkrankheiten. - - K. H I T Z E N B E R G E R , VVien. klin. Wschr. 193I, 591 -- Ges. inn. Med.; Wien. med. Wschr. 1932. - - ISAAC u. $TURGIS, J. amer. med. Assoc. 93 (1929). - - ~-~AZNELSON, IREIMAI~'N U. W~INER, Klin. Wschr. 1929, lO71. -- MEULENGRAC~tT U. SeHIODT, Acta med. scand. (Stockh.) 82 (1934). - - R. S. MORRIS, Brit. med, J. 1932. lO5O. -- NAEGELI, Lehrbuch der Blutkrankheiten. -- SCt~MILINSI~I, Mtinch. reed. \u 19o6. -- SCHREYER, Dtsch. Arch. klin. Ned. 148 (1925). -- SINGER, Ges. inn. Med. ; V~'ieI1. reed. Wschr. z934. - - T U C H F E L D , Ned. Kliu. I931 , 13o. - - W I L K I N S O N , Brit. reed. J. 193o. - - HAIJSWlRTH u . S I L B E R S T E I N , Med. I~lin. 1928 , 46 - - Schweiz. reed. ~u I931, 37.

ORIGINALIEN. D E R JOD- U N D CHOLESTERINGEHALT DES

BLUTES IN SEINEN B E Z I E H U N G E N Z U R ESSENTIELLEN HYPERTONIE.

V o n

M. B/JRGER u n d W. M6BIUS. Aus der Medizinisehen Universitats-Poliidinik Bona (Direktor' Prof. Dr.[M, BORGER).

Nach ]~inffihrung des feuchten Veraschungsver fahrens in die Jodana lyse organischer Subs tanzen nach der yon PFEIF- FER 1 al lgegebenen Methode wurdell sei t mehre ren J ah ren in unserem I n s t i t u t Ul l tersuehungel l des Blu t jodgeha l tes durch- geffihrt. Wi r mllBten aus dem Grunde von einer neuen Basis ausgehell, well das neue Verfahren m i t feuchter Verbrennung wesent l ich h6here llnd gIeichm~kBigere Wer t e lfir dell Blut - iodgeha l t gibt, als die bis dabln al lgemein fibliche, yon FEL-

LENBERG 2 angegebene Methode. Eine Reihe von Vergleichs- wer ten zwischen beiden Verfahren, zugleich m i t methodisehen Einzelhei ten, h a t M6BIUS 3 inzwischen gegeben. Nachs tehende Tabel le g ib t Aufschlul3 fiber die groBen Differenzen in den Analysenresu l ta ten der t rockenen und feuehten Veraschungs- methoden .

Die Unte r suchungen sind in den l e tz ten 2 J ah ren for t - geffihrt worden m i t dem Ziele, zun~chst an stoffwechsel- und scbllddrfisengesunden Menschen die physiologische Schwan- kungsbrei te der B lu t jodwer te m i t Hilfe des Ieuehten Wer- aschungsverfahrens nach PFa~IFFER festzulegen.

In dieser ~lbersichtstabel le sind 120 Ana lysenresu l t a te nach A!terss tufen geordne t zusammengefaBt . Aus ~uBeren Grfinden haben wi t zun~chst f iberwiegend F rauen un te rsucht . Die Tabel le 2 zeigt, dab die Mi t te lwer te ffir den B lu t j odgeha l t in den ersten 3. Lebens jah rzehn ten ziemlich kons tan t s ind

Page 2: Der Jod- und Cholesteringehalt des Blutes in Seinen Beziehungen zur Essentiellen Hypertonie

I 3 5 o

Tabelle I. V e r g l e i c h e n d e U n t e r s u c h u n g e n des G e s a m t - b l u t e s a u f J o d n a c h P f e i f f e r u n d F e l l e n b e r g .

Diagnose

He. Ma. Win. El.

Lu. An. Ha. Id. He. So.

Name

K L I N I S C H E W O C H E N S C H I ~ I F T . 13. J A H R G A N G . Nr , 38 22. SEPTEMBER i934

R . R . mm Hg

11o/8o 125/8o 127/75

Jodgehalt des Gesamt- blutes in Y% nach

FELLEN- PFEIFFER BERG

18 8, 5 2 I 9 , 5 21 II,O 55

42 38

Schm. Th. 19 Bro. Mar. 32 Pf. Ka. 3 ~ $6. Ew. 36 Sch. The. 45

End. He. 54

~: z .B. Lunge . . . . . Hydroa vaccini formis Lumbago . . . . . .

32

17 26 26 2O

3 ~

19 22

IO,O

8,8 I I , O

I 2 , O

1 1 , 2

I1,5 L

IO,5

7,8

Alte Tbc. pulnl . . . . 13o/8o Postoperative Adha-

sionen nach Totalex- stirpation des Uterus 12o/75

Gesund . . . . . . . . 12o/8o Tbc. pulm . . . . . . i 125/8o Lues latells . . . . . i 12o/8o Bronchitis . . . . . I 12o/8o Thrombose der Vena' I

centr, retinae . . . 125/7o Neurasthenie . . . . 12o/75

Tabelle2. J o d g e h a l t de s B l u t e s in v e r s c h i e d e n e n L e b e n s - a l t e r n .

gahl der Y Jod in Im Alter Falle mannl Iweiblieh ioo ecru

4 O 12 O

23 I 33 I 2O 3 I2 O IO 2 5 3 I I

4 I 2

2 2

32 17 12

8 2

O

Sehwankungs- breite

28,2 25 -- 32 27,1 24--32 27,1 19--38 28,I 17--45 28,8 19--42 34,8 22--55 37,3 24--68 39,8 29--53 34,0

Von O--lO Jahren 11--20 ,,

,, 2 1 - 3 ~ ,, ,, 31 --4 ~ ,, ,, 41 --5 ~ ,, ,, 51--6o ,, ,, 61--7o ,, ,, 71--8o ,, ,, uber 80 ,,

AIs Beleg fur die Sicherheit des yon uns angewandten Ver- fahrens m0ge folgende Analyse dienen:

Pat. Schum., 63 Jahre. Essentielle Hypertonie.

Bht /odgeha l t

naeh Zusatz yon 50 Y% Jod vorher

bereehnet ] gefunden

59y% IO9?% I I I 4 y %

Ein wei teres Res u l t a t unserer U n t e r s u e h u n g e n seheI1 wlr in der Fes t s t e l lung eines gewissen Altersga~ges des Blut]od- gehalts. Da unsere Ana lysen sich im wesent l ichen auf F r auen beziehen, k6nnen wir zunachs t n u t ffir das weibl iche Ge- schlecht feststel len, dab bei i hm yore 6. Lebensdezenn ium an ein Ans te igen der Mi t te lwer te ffir den B lu t jodgeha l t zu b e o b a c h t e n ist.

Das Mater ia l se tz t sieh aus solchen P a t i e n t e n unserer Pol ikl inik zusammen, die weder schi lddrf isen- noch stoff- wechse lk rank waren. Auch K r a n k e m i t ]3 tu tdruekwer ten fiber i 5 o m m Hg sind aus dieser Tabel le herausgelassen. S e l b s t v e r s t i n d l i c h wurden alle u n t e r s u c h t e n P a t i e n t e n ge- fragt, ob und w a n n sie zule tz t Jod in i rgendeiner F o r m ein- g e n o m m e n oder mi t jodha l t igen P r ~ p a r a t e n E in re ibungen g emach t ba t t en . IKranke, bei denen eine Jodmed ika t i on vorausgegangen war, wurden yon der U n t e r s u c h u n g aus- geschlossen.

Wir s ind nun den Ursachen fiir das Ans te igen der Blut - jodwer te mi t z u n e h m e n d e m Alter bei F r au en nachgegangen.

Tabelle3. J o d g e h a l t de s B l u t e s be i }{ r an ken m i t e s s e n - t i e l l e r H y p e r t o n l e .

und sich zwischen 20 und 3 ~ y% bewegen. Die Schwan- kungsbre i te der E inze lana lysen l iegt zwischen I9 u n d 38 y %, aber schon v o m 4. Lebensdezenn ium ab wird die S t reuungs- bre i te der E inze lwer te grbBer (17--45 y%). Der Mi t t e lwer t l iegt in den J ah ren 31 - -4 o noch um 28 y%. Vom 5. Lebens- l a h r z e h n t ab n i m m t die S t reuungsbre i t e wel ter zu, die Mit tel- wer te s teigen rege lmiBig wel ter an und erreichen, sowei t wir bis j e t z t sehen, im 8. L e b e n s j a h r z e h n t ihr M a x i m u m mi t rund 4 ~ y %.

Nach unseren bisher gemach ten E r f a h r u n g e n kbnnen wir m i t S icherhei t sagen, dab die Blu t jodwer te , welche mi t der Fe l lenbergschen Methode gewonnen wurden , b e s t i m m t nicht den physiologischen Normwerten en tsprechen . Unse re m i t d e m feuch ten Verasehungsve r fah ren gewonnenen Ergebnisse liegen 3 - - 4 m a l so hoch als die nach FELLENBERG e rha l t enen Zahlen. Diese E r f a h r u n g e n sind inzwischen yon WIDMANN 4 und LOCKXR 5 best~itigt worden.

LEIPERT 6 ha t neuerd ings m i t e inem von ihm selbs t an- gegebenen Ieuch ten Veraschungsve r fah ren B lu t j o d an a l y s en be im Menschen durchgefuhr t . E r f inder als N o r m w e r t e inen B lu t jodgeha l t zwischen IO und 15 y %, also wesent l ich weniger als wit .

PFEIFFER bezweifelt nicht, dab man gewichtsmiBig geringe Mengen synthetisch-organischer Jodverbindungen mit germgem Kohlenstoffgehalt oder anorganischer Jodsalze mit Chromsinre und schwefelsaurer LSsung zu Jodsiure oxydieren und das Jod nach Reduktion abdestillieren kann (wie LEIPI~RT es vorschl~gt). Es wird aber bestritten, dab bei Anwendnng groBer Mengen biologischen Materials der Vorgang ebenso verli~uft. Bei der nassen oxydativen Verbrennung verbleiben immer unzerst6rte organische Restverbindungen, die beim AufsehluB flfichtig wer- dell und Jod binden. Solange LEIPERT bei dem vorbereitendell o//ener~ AufschluB diese Ilflchtigen organischen Restverbindungen nicht erfagt, wird das Jod ill seiner ursprfinglich vorhandellen Gesamtmenge nicht quant i ta t iv best immt werden kOnnen. Es erscheint ferner unwahrscheinlich, dab bei Verbrennung gr6Berer Mengen Substanz die Oxydation so geleitet werden kann, dab durch die Kohlenstoffabscheldung kelne Reduktionsformell der Schwefelsaure auftreten und damit keine fl~chtigen Zustands- formell des frei werdenden Jods entstehen. Die angeffihrten Mo- mente bedingen Jodverluste, wodurch die yon LEIPEnT gefundenen geringeren Blutjodwerte ihre Erkl i rung finden.

Name Alter- Blutdruck r Jod in mm Hg Ioo g Blut

Schn. Sib., ~) . .

Beh. Fran., 9. �9

[Pu. Jos., 3 . - �9 36--5 ~ Jahre { Til. Kat., $ . . .

�9 Dickm. Ther., ~?

I Has. Id., ~) . . I WierI. Joh., ~. [Mflh. Mar., ~ .

Em. He., ~?. . As. He., $ . t-Ia. Wil., ~ . . LLChr., $ . . Kuf. Marg., ~. Ool. Ger., ~ . . Bern. Wan., 9- Gra. Ma, ? . . Schr. liar.,

I Ll. El., 9. -

5o--6o Jahre Her. H u b , �9 Ka. Eli., ~ .

I Sa. Hel., $ . I Urb. Fra.,

Schri. Kla., ~. Schm. Mar., $. Bau. Mar., ~ . Phei. Rein., c~. Ha. Ag., ~ . . Schm. Marg., Re. Job., ~?. . Vo. Ells., $. Me. Wil., ~. Pl. Hel., 9 Dr. KI., Pr. Frl., $

6o--7 ~ Jahre Le. So., $. Ah. An., Li. Nat., Jo. Chr., Ge. Fr., ~ . . Gr. Ver., .o .

[ M e . SI . , ~ . . ! st . 6e. , ~.

l~ber 7 ~ Jahre | Ah. Ad , c~ [ Ex. He., c~

36 37

19O/lOO 24o/Io5 186/lO5 2oo/Ioo I 9 5 / I O O

195/lOO 18O/lOO 24o/145 23o/145 2IO/IOO 2OO/lOO 21o/13o 2o5/12o 19o/11o 21O/lO5 19O/lO5 19o/12o 185/ 95 21o/ 95 22o/12o 2 1 o / 1 1 o

2o5/I1O 195/lOO 17o/9o 16O/lO5 214/13o 22o/115 195/lOO 17o/ 90 2OO/1OO

225/I2O 19o/11o 24o/11o 22o/11o 19O/lOO 18o/ 70 17o/ 80 I7o/9o 185/ 80 200/ 95 I9O/ 9 ~ 215/1Io 19o/ 95 2OO/lOO

28 58 47 52 43 43 2 2

57 43 56 44 3 o 6 2

28 41 27 46 63 47 51 46 32 80 46 46 62 29 53 43 39 37 62 42 3 2 37 28 34 38 42 5 ~ 55 43 44 51

Page 3: Der Jod- und Cholesteringehalt des Blutes in Seinen Beziehungen zur Essentiellen Hypertonie

22. SEPTEMBER 1934 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 13 . J A H R G A N G . N r . 38 1351

W i r g l a u b e n sie im fo lgenden g e f u n d e n zu h a b e n : Gelegent I ich unse re r R e i h e n u n t e r s u c h u n g e n fiel uns auf, dab n ie ren- gesunde P a t i e n t e l l n l i t e r h 6 h t e m B l u t d r u c k a b e t l lo rmalen R e s t s t i c k s t o f f w e r t e n sehr h~iufig e inen B l u t j o d g e h a l t auf- wiesen, welcher we i t aul3erhalb der phys io log i schen Schwan- k u n g s b r e i t e gelegen war .

D u r c h s c h n i t t s w e r t e d e r A l t e r s k l a s s e n .

Alter 11 Hypertoniker Gesunde II r% 7%

36--50 Jahre . . . 43,7 5 I - -60 ,, �9 �9 �9 44,7 61--7o ,, 40,2 71 --83 ,, ! 48,2

28,8 34,8 37,3 39,8

Auf de r Tabe l l e 3 s ind 44 F~lle n i t essent ie l le r H y p e r - t o m e z u s a m m e n g e s t e l l t . M a n e r k e n n t auf dieser, d a b fiir das 4. u n d 5. L e b e n s d e z e n n i u m der m i t t l e r e t31ut jodgebal t s t a t t be1 28 7 % (mit e ine r S c b w a n k u n g s b r e i t e y o n 17 y % bis 45 Y%) in de r Norm, bei den K r a n k e n m i t essent ie l le r H y p e r t o n i e be i 4 4 F % (mit e iner S c h w a n k u n g s b r e i t e y o n 2 2 y % bis 5 8 y % ) l ieg t ; bei den K r a n k e n im 6. Lebens - j a h r z e h n t s t a t t be i 35 Y % (mi t e iner S c h w a n k u n g s b r e i t e y o n 22 y % bis 55 7%) in de r Norm, bei den H o c h d r u c k k r a n k e n be i 4 5 y % (mi t eiller S c h w a n k u n g s b r e i t e von 27 Y % bis 80 y %). A u c h die K r a n k e n i m 7. u n d 8. L e b e n s j a h r z e h n t zeigell Mi t t e lwe r t e fiir den B l u t j o d g e h a l t , welche deu t l i ch f iber dell N o r m w e r t e n l iegen.

S e h e n wir uns n a c h den U r s a c h e n dieser E r s c h e l n u n g e n um, so i s t es nahe l i egend , z u n a c h s t an e n d o k r i n e K o r r e l a t i o n s - s t 6 r u n g e n zu denken , welche zu e iner a n d e r e n E i n s t e l h n g des B l u t d r u c k s u n d des J o d g e h M t e s des B l u t e s ft ihrell . OTT- FRIED Mf3LLER 7, we lche r s ich se i t J a h r e n u m die Kl~irung de r B l u t d r u c k k r a n k h e i t bemf ih t , h a t in se inen A r b e i t e n w i e d e r h o l t d a r a u I h ingewiesen , d a b es ve r s ch l edene A n h a l t s - p u n k t e ffir das Vor l i egen e n d o k r i n e r K o r r e l a t i o n s s t 6 r u n g e n bei H y p e r t o n i k e r n g ib t . D a wir m i t g u t e m R e c h t die Schi ld- drfise als R e g u l a t o r des B l u t j o d g e h a l t s an s p r eehen , i s t zu- n ~ e h s t a n eine H y p e r t h y r e o s e als m i t w i r k e n d e r ~itio- logischer F a k t o r der essent ie l len H y p e r t o n i e zu denken . VOLHARD 8 l e h n t diese H y p o t h e s e ab, g ib t abe r zu, dab F/ille y on l ~ b e r f u n k t i o n de r Schi lddrf ise m i t T a c h y k a r d i e u n d B lu t - d r u c k s t e i g e r u n g b e k a n n t sind. E. I<AUSCH9 h a t die B l u t d r u c k - verh~il tnisse an 272 P a t i e n t e n , welche m i t der Diagnose T h y r e o t o x i k o s e A u f l l a h m e fanden , s tud ie r t . A u c h u n t e r l h r e m Mate r i a l d o m i n i e r e n F r a u e n (193 F r a u e n , 79 M~inner). Sie k o m m t in i h r e r A r b e i t zu dem R e s u l t a t : , ,dab b e i m H y p e r - t h y r e o t i k e r der B l u t d r u c k seltel l e r n i e d r i g t , 6f ters a u c h n o r m a l ist, d a b dagegen me i s t ens eine N e i gung zur B l u t d r u c k - e r h 6 h u n g oder eine D a u e r h y p e r t e n s i o n b e s t e h t " . A u c h K'ZLIN "~ b e m e r k t , ,,dal3 bei gewissen FMlen yon T h y r e o i d e a - s t6 rung , wie a b u n d zu bei M o r b u s Basedowii , B l u t d r u c k - s t e ige rung e i n t r i t t " . E b e n s o wie die S c h w a n k u n g e n des B l u t - d rucks bei essen t ie t le r H y p e r t o n i e i s t b e k a n n t l i c h a u c h die T~it igkei t der Schi lddrf i se in i h r e r I n t e n s i t ~ t abh~ingig von m e n s t r u e l l e n Vorg~ingen (FA~RXNKAMPeg). Diese E r f a h - r u n g e n wf l rden s ich g u t u n s e r e n F e s t s t e l l u n g e n fiber e r h 6 h t e B l u t j o d w e r t e bei essent ie l le r H y p e r t o n i e einffigen.

U m die H y p o t h e s e e iner ~ Ibe r funk t ion der Schi lddrf lse be1 essent ie l le r H y p e r t o n i e n o c h wel te r zu s tf i tzen, w u r d e n in e in igen ei l lschl~gigen F a l l e n G r u n d u m s a t z b e s t i m m u n g e n durehgef f ih r t . Fo lgende Tabe l l e 4 soil dies belegen.

Wie aus dieser he r vo r geh t , h a t t e n yon 2o u n t e r s u c h t e n K r a n k e n m i t essent ic l le r H y p e r t o n i e 17 eine te i lweise sogar bet r~ieht l iche G r u n d u m s a t z s t e i g e r u n g . I r gendwe lche Be- z i ehungen zwischen de r H 6 h e des B l u t d r u c k s e inerse i ts u n d d e m Grade der G r u n d u m s a t z s t e i g e r u n g ande re r se i t s b e s t e h e n ausweis l ich der Tabe l l e j e d o e h n ich t .

So war der Grundumsatz bei der Pat . Mii., die die starkste Blutdrueksteigerung hat te , mi t +1o ,4% noch lm t3ereiehe der normalen Schwankungsbreite, and umgekehr t hat te der Pat. Ah. bei einem Blutdruck yon 19o mm Hg eine Steigerung seines Um- satzes von 68%.

TabelIe4. G r u n d u m s a t z b e i H y p e r t o n i k e r n .

Name

Ah. An . . . . Ha. Wi . . . . Li. Schr . . . . Gr. Ve . . . . Me. Wl . . . . S a - H e . . Ah. Ad. . Di. T h . . Ti. K e . . Wi. J o . . Ha. Ag. . En. Era. . Mi. J u . . St. R o . . Schl. Ka. Wi. Lu.. H6. Ma.. Ru. Ma . . . . He. Hu . . . . Mu. Ma . . . .

Alter

66 52 53 7 ~ 61 57 78 50 48 50 59 5 ~ 44 75 77 58 52 6I 57 50

Groge cm

139 I59 165 156 163 155 155 166 168 172 155 161 164 148 153 t56 152 161 15o 153

Gewicht kg

58 56

88 71,5 7 ~ 76'53

65 98

73 93

61 55 52 77,5 61 72 93,8 80 79

Blutdruck Grund- umsatz-

mm Eg stelgerung

I8o/ 7 ~ ; 3 2 , 0 2OO/lOO 32,5 21o/13 ~ - 44,2 2oo/ 95 - 22,3 225/12o - 13, 4 22@11o - 24, 4 19o/ 95 - 68,3 I95/Ioo - I2,o 2oo/Ioo '-29,6 18O/lOO - 12,5 22o/115 -60, 7 23o/145 15,9 25o/16o 28,6 21o/11o 45,3 22o/13o 13,o 2IO/110 23,8 175/lOO 42,2 2 Io / I i o 8,6 2Io/ 95 23,I 24o/145 lO,4

Y Jod in ioo eelil

Blut

28 44 3 ~ 50 37 46 44 43 52 22 29 43 38 29 28 49 5 ~ 59 47 57

Der J o d g e h a l t des B lu t e s l~il3t ebenfa l l s ke ine Pa ra l l e l en zu der H 6 h e der G r u n d u m s a t z - u n d B l u t d r u c k s t e i g e r u n g er- kennen .

Die T a t s a c h e der G r u n d u m s a t z s t e i g e r u n g bei essent ie l le r H y p e r t o n i e i s t in der L i t e r a t u r schon des l~ingeren b e k a n n t . J e d o c h s ind die E rgebn i s se der e inze lnen A u t o r e n sehr wider - sp rechend . NONNENBRUCH 10 l a n d s t e t s e inen ges te ige r t en Umsa tz , doch h a t t e ein Teil se iner K r a n k e n Ze ichen betr~icht- l i cher ka rd i a l e r Insuff iz ienz . MANNABERG 11, BAUR 12, HNNDELI3 KlscH 1~ I a n d e n 6frets e inen e r h 6 h t e n G r u n d u m s a t z . Die E r - gebnisse s ind a u c h i m Mate r i a l ein u n d desse lben A u t o r s n i c h t e inhe i t l i ch . Hs l a f a n d n u r b e i m 3. Tei] se iner K r a n k e n m i t essent ie l ler H y p e r t o n i e U m s a t z s t e i g e r u n g e n f iber 15 %.

W i t sehen in dem h~tufigen V o r k o m m e n e iner G r u n d - u m s a t z s t e i g e r u n g eine wei te re Stf i tze ifir unse re A n f f a s s u n g yon e iuem Z u s a m m e n h a n g zwischen ges te iger te r Schi lddr f i sen- t~it igkeit u n d essent ie l le r H y p e r t o n i e . Die T a t s a c h e des ges te ige r t en G r u n d n m s a t z e s u n d der I typer jod~imie s t i m m t in v ie len F~illen a n c h m i t d e m k l in i schen Bi lde der essen- t ie l len H y p e r t o n i e f iberein , d e n n ein Teil der K r a n k e n t r~g t deu t l i ch die S t i g m a t a e iner ges t e ige r t en Schilddrf isel l - t~ t igke i t . Ko r r e l a t i ons s t6 runge l l i nne r s ek re to r i s che r Organe schei l len ulls also ein wesen t l i che r F a k t o r in der P a t h o g e n e s e der essent ie l len H y p e r t o n i e zu sein.

I n d iesem Z u s a m m e n h a n g e s ind die B e f u n d e voll LA- ROCHE 15 yon b e s o n d e r e m In te resse . Dieser A n t o r g laub t , dab die ges te iger te Sch i ldd r f i s en t~ t igke i t zu e iner V e r m i n d e - r u n g des B l u t c h o l e s t e r i n g e h a l t s ff ihrt . Ande r se i t s wi rd gerade eine S t S r u n g des C h o l e s t e r i n h a u s h a l t s i m Sinlle e iner V e r m e h r u n g des B l u t c h o l e s t e r i n s fiir die E n t s t e h u n g der essent ie l len H y p e r t o n i e v e r a n t w o r t l i c h gemach t . WEST- PI~AL ~6 U. a. g l a u b t e n bei H y p e r t o n i k e r n s t e t s eine Ver- m e h r u n g des Cho les t e r ingeha l t e s i m B l u t e g e f u n d e n zu habe l l . A n d e r e A u t o r e n (LEERSUM 17, 7~'AHRlS, WESTPHAL19, SCHON- HEIMER2~ SCHMIDTMANN21, DE ICKE 22, THOMAS 2a) meinen d u r c h l a n g d a u e r n d e Cho le s t e r i nzu fuh r b e i m I4a l l inchen eine B l u t d r u c k s t e i g e r u n g e rzeugen zu k6nnel l . J e d o c h f anden DOMINGUEZ 24 u n d TH(~LLDTE 25 Sowle B1JRGER u n d I~RAMER 26 keine E r h 6 h u n g des B l u t d r u c k s n a c h Choles te r inver f f i t t e - rung, se lbs t d a n n n ieh t , w e n n eine ausgesp rochene GefiiB- sch~idigung v o r h a n d e n war .

E r s t neue rd ings h a t RAAB~ wieder ve r such t , die choles te- r i n re i ehe K o s t (vorwiegend Eier, B u t t e r , Milch) Ms /itiologi- schen F a k t o r ffir die E n t s t e h u n g yon Ar te r iosk le rose u n d H y p e r t o n i e anzuschu ld igen , ohlle a l le rd ings ffir diese Be- h a u p t u n g A n a l y s e n r e s u l t a t e be i zub r ingen . Aus der L i t e r a t u r u n d n a c h pe r s6n l i chen I n f o r m a t i o n e n g l a u b t er A n h a l t s - p u n k t e dafflr g e w o n n e n zu h a b e n , , ,dab bei zei tweil ig oder d a u e r n d choles te r in - (bzw. lipoid-) u n d V i t a m i n D - a r m er- m i h r t e n V61kern a n d B e v 6 1 k e r u n g s g r u p p e n sowohl Ar t e r io

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i352 K L I N I S C H E W O C H E N S C H

sMerose als H y p e r t o n i e b e d e n f e n d weniger hgu f ig vorzu- k o m m e n sch e in en als bei uns , n n d a u c h der D u r e h s c h n i f t s - d r u c k n iedr iger e inges te l l f ist".

W i r wol len d u r c h a u s n i c h t b e h a n p t e n , da b a l i m e n t ~ r e F a k t o r e n bei der E n t s t e h u n g der Ar te r iosk le rose u n d H y p e r - ton ie keine Rolle spielen, wir m 6 c h t e n abe r daif ir n i c h t das V i t a m i n D oder das Choles te r in v e r a n t w o r t l i c h m a c h e n .

W e g e n der d i f f e ren ten A u f f a s s u n g fiber die B e d e u t u n g der H y p e r c h o l e s t e r i n g m i e in ihrer B e z i e h u n g z u m essen t ie l l en H o e h d r u c k h a b e n wir in den l e t z t en J a h r e n an n n s e r e m In - s t i t u t wei te res Mate r i a l g e s a m m e l t . E s w n r d e z u n g c h s t a n s t o f f w e c h s e l g e s u n d e n n f i ch f e rnen P r o b a n d e n m i t Hilfe des W i n d a u s s c h e n V e r f a h r e n s die S e h w a n k u n g s b r e i f e des Chole- s t e r ins n o ch e in ma l g e p r f i f t Die M i t t d w e r t e u n d ihre Sc hw a n- k u n g s b r e i t e w n r d e n ffir die v e r s c h i e d e n e n A l t e r s k l a s s e n auf - gesfe l l f u n d in e iner Tabe l le z u s a m m e n g e f a B t .

Tabel le5. C h o l e s t e r i n g e h a l t d e s B l u t e s in v e r s c h i e d e n e n L e b e n s a l t e r n .

IOOO ccm Serum ent- ire Alter Zahl der F~lle halten Gesamt-Chol. Sohwankungs-

breite g

Yon 13--2o Jahren ,, 2 I - 3 ~ ,, ,, 31--4 ~ ,. ,, 41 --5 ~ ,, 51--6o ,, 61--7 ~ ,, 71--8o ,, 81--90

9 ii

io

io

ii

ii

4 2

1,49 1,68 2,I4 2,I2 1,99 1,89 1,78 1,62

1,58--2,o6 1,15 --2,36 1,92 --2,41 1,78--2,43 1,4o--2,48 1,52--2,45 1,44--1,93 1,51--1,74

W ie aus der Tabe t l e h e r v o r g e h f , s t i m m e n diese n e u e r d i n g s g e f u n d e n e n Zah t en m i t den N o r m w e r t e n fiberein, die Bf?R- aER 2~ in se iner Nionographie , ,Der C h o l e s t e r i n h a u s h M f be im M e n s c h e n " a n g e g e b e n ha t . Vergle iche dieser 68 n o r m a l e n Fgl le m i t ]31ufeholes ter inwer ten yon K r a n k e n m i f essent ie l le r H y p e r t o n i e e rgeben, dab die bei l e fz t e ren e r h a l t e n e n Resu l - f a t e d u r c h a u s in den Bere ich der n o r m a l e n S c h w a n k u n g s b r e i f e fallen.

Tabelle VI. C h o l e s t e r i n g e h a l t d e s B l u t e s b e i e s s e n t i - e l l e r t t y p e r t o n i e .

Name

Fa. Wi. Hei. C h . . Di. He . . Ba. Ka. . Schu. El.. Kl. Fr . Ft . He. Se. Au. Mfi. He Me. I-In. Di. Wi. Ft. Do. Esh. He.

Sp. Fr..

Pi. An..

Ha. Ge.

Kr. An.

Go. Wa. Wo. An. Be. Ad.

Blutdruek

26o/12o 24o/21o 21o/ 75 198/12o 23o/125 24o/18o 2oo/14o 21o/13o 2oo/12o 21o/ 80 I9O/ 75 18o/11o

27o/15o 21o/12o 230/ 90 18o/11o 22O/lO5 18O/lO5 2IO/IOO 2OO/ 90

in IOOO coin Serum

Gesam t- Freies oholesterin Cholesterin

g g

1,7oo o,7oo 1,280 0,260

1,56o 0,595 1,8o5 o,415 1,210 0,280

2,21o 0,785 1,73o o,615 1,21o 0,370 1,24o 0,650 1,71o 0,750 1,51o 0,660 1,51o 0,525 1,42o o,47 ~ 1,2oo 0,240 1,165 0,656 1,4oo 0,656 1,26o 0,390 I,I44 1,o8o 1,1oo 0,34 ~ 2,314 o,9o4

Rest-N.

mg %

36,4 44,8 37,8 40,6 40,6 56,0 44,8 42,o 43,4 40,6 56,o 43.4 37,8 44,8 43.4 44,8 26,3 I8,0 18,7 21,4

D a die U n t e r s u c h u n g e n alle m i t der g le ichen M e t h o d i k an 2o n e u e n FMlen d u r c h g e f t i h r t wurden , mi i s sen wi t an u n s e r e r in W i e s b a d e n a u f g e s t e l l t e n ]3ehaupfung , dab eine ge legenf i iche K o i n z i d e n z y o n h o h e n B l u t d r u c k w e r t e n m i t h o h e n Cho le s f e r i nwer t en zwar v o r k o m m t , abe t ke ine k a u s a l e B e d e u t u n g h a t , u n b e d i n g t f e s tha l t en .

U n s e r e F e s t s t e l l u n g e n fiber das h~uf ige V o r k o m m e n yon H y p e r j o d g m i e bei der essen t ie l l en H y p e r t o n i e h a b e n a u c h eine t h e r a p e u t i s c h e B e d e u t u n g . t~s i s t e ine n o c h we i fve rbre i - t e t e U n s i t t e , wah l los bei a l len K r a n k e n m i t I - tochdruck die

R I F T . 13 . J A H R G A N G . N r . 38 22. SEPTEMBER 1934

J o d m e d i k a t i o n e inzule i ten . O hne u n s h ier a u f die F r a g e de r W i r k s a m k e i t oder U n w i r k s a m k e i t der J o d m e d i k a t i o n bei Arfe r iosk le rose e in lassen zu wollen, m 6 c h f e n wir au f G r u n d unse r e r n e u g e w o n n e n e n E i n s i c h t vor der d a u e r n d e n Jod- m e d i k a t i o n bei essent ie l ler H y p e r f o n i e n a c h d r f i c k l i c h s t w a r n e n .

Zusammen]assung: I. Die m i t d e m f e u c h t e n Ve rb ren - n u n g s v e r f a h r e n n a c h PFEIFFER b e s t i m m t e n B l u t j o d w e r t e l iegen 3 - - 4 m a I so hoch , wie die m i t der F e l l e n b e r g s c h e n M e t h o d e e r h a l t e n e n Ergebn i s se . Der phys io log i sche N o r m - wer f l iegt bei 3 o - - 4 o y % .

2. Der B l u t j o d g e h a l t lgl3t e inen gewissen Al fe r sgang ' er- ke nne n . V o m 5. L e b e n s j a h r z e h n t ab s te igf er be im weib l ichen G e sc h l e e h t an.

3. Bei K r a n k e n m i t esseni ie l ler I-Iyperfonie f inder m a n d u r c h s e h n i t t l i e h e inen e r h 6 h t e n B l n t j o d g e h a l t .

4. G r u n d n m s a t z s t e i g e r u n g n n d H y p e r j o d g m i e s p r e c h e n in ] ] l be r e in s f immung m i f d e m k l in i sehen Bild der essent ie l len H y p e r t o n i e ftir e inen urs i ich l ichen Z u s a m m e n h a n g zwischen ges te ige r te r Seh i lddr f i senf~ t igke i t u n d e s sende l l e r H y p e r - ton ie ( K o r r e l a f i o n s s t 6 r u n g i n n e r s e k r e t o r i s c h e r Organe) .

5- I )er C h o l e s t e r i n g e h a l t des B ln t e s isf bei K r a n k e n m i t essent ie l ler H y p e r t o n i e nicht e rh6h t . Die h ierbei g e f u n d e n e n W e r t e l iegen i m Bere ich der n o r m a l e n S e h w a n k u n g s b r e i t e .

6. Die ge legen i l i che K o inz ide nz y o n h o h e n Choles te r in - w e r t e n bei H y p e r t o n i k e r n h a t keine k a u s a l e B e d e u t n n g ffir die P a t h o g e n e s e der essen t ie l l en H y p e r f o n i e .

L i f e r a t u r : 1 G. PFEIFFXR, Biochem. Z. 195, 368 (I928), 215, 126 (1929) ; 228, 146 (193 o) ; 241, 280 (1931) ; 256 , 214 (I932) -- 2 FELLENBERO, Biochem. Z. I39, 371 (1923). -- a iVIOBIUS, Biochem. Z. 253, 275 (1932). -- ~ E. WlDMANN, Biochem. Z. 254, 223 (1932). _ 5 H. LOCKER, Dtsch. Arch. klin. ivied. 175, 681 (1933). -- 6 LEI- PERT, Biochem. Z. 261,437 (1933) ; 270, 448 (1934). -- ~ O. MOLL~R. Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch. 1932. -- s VOLHARD in BERGMA~N- STAEHELIN, Handbuch der inneren Medlzin. Berlin : Julius Springer 1928. - 9 E. KAuscH, Diss. Berlin 1932. -- l0 NONNENBRUCH, Mfinch. reed. Wschr. 1925, lO64. -- 11 MANNABERG, iVied. Klin. 1922, 145; 1924, 84 -- Wien. Arch. inn. Med. 6, 147. -- le BA~JR, Verh. dtsch. Ges. inn. Med. I927, 148. -- la HXNDEL, Z. klin. Ned. Ioo, 725 (1924) . _ 1~ KlSCH, I(lin. Wschr. 1929, 4o0 -- ivied. Klin. I924, 968. -- 15 Guy LA~OCnE, Presse m6d. 1929, Nr 17 -- 16 WESTPttAL, Z. klin. Med. IOI, H. 5/6 (I926). -- 17 LEERSUM, Pflfigers Arch. 142, 377 (1911) -- Z. f. exper. Path. xI, 4o8 (1912). -- is FAIR, Verh. dtsch, path. Ges. I912, 238. -- 19 WESTPHAL, 1. C. -- Z. klin. Med. Ioo (1925). -- e0 SCH6NHEIMER, Virchows Arch. I924, 249, I. -- 21 SCHMIDTMANN, Virchows Arch. 237 (1922). -- ,2 DEICKE, Krkh.forsch. 3, H. 4/5, 399- -- 2a TI~OZ~As, zit. n. RAB, IVied. I~:lin. I932, Nr i4 / i 5. -- et DOMINGUEZ, J. of exper. Ned. 463, 46 (1927). -- 25 TH6LLDTE, Beitr. path. Anat . 77 (1927). -- ,6 BURGER U. tIRAMER, zit. nach Bt~ROER, Erg. inn.Med. 34 (1928). -- 2~ R*AB, Med. Klin. 1932 , Nr 14/I 5. -- 2s KYLIN, Die Hyper toniekrankhei ten , S. 99. ]Berlin 1926. -- ~" FAHREN- KA~P, Erg. Med. 5, H. 2, 169.

U B E R TEMPERATURMESSUNGEN IN DEN H E R Z - HOHLEN UND ZENTRALEN GEFASSEN.

Von

D. LASZLO u n d M. WACI-ISTEIN. Aus der I. Medlzimschen Klinik der UniversitRt Wien (Vorstand Prof. Dr. E. EPPINGER).

T e m p e r a t u r v e r s c h i e b u n g e n i m L u n g e n k r e i s l a u f , sowie W g r - m e b i l d u n g des arbeif ienden H e r z m u s k e l s k 6 n n e n die T e m p e r a t u r des d e m H e r z e n z u s t r 6 m e n d e n B l u t e s bee inf lussen . Z u m S t u d i u m dieser V e rhg l t n i s s e u n t e r n o r m a l e n u n d e x p e r i m e n - te l len B e d m g u n g e n w u r d e n T e m p e r a t u r m e s s u n g e n in d e m d e m H e r z e n z u s t r 6 m e n d e n u n d y o n d e m H e r z e n abf i ieBenden B lu t e v o r g e n o m m e n . Es w u r d e g e t r a c h t e t , die phys io log i s chen Verhg l fn i s se d u t c h de n n o t w e n d i g e n o p e r a f i v e n E i n g r i f f m 6 g l i c h s t wenig zu v e r g n d e r n .

Methodik. Versuchstiere: t-Iunde in Numal- oder Morphin-Chloralose-Nar-

kose. Verwendung yon geeichten Thermoelementen aus Elsen- kons t an t an yon o,5 m m Dicke. Die eine LStstelle wurde in das gewfinschte Gef~Bgebiet eingefilhrt, die Vergleichsl6tstelle in einen auf wenige Tausendstel Grade einstellbaren Thermos ta t gebracht .