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1 13.01.2013 Der Einfluss von Komponenten des Settings auf die psychedelische Erfahrung Bachelorarbeit Fachbereich Psychologie Zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science Universität Salzburg Eingereicht von: Elena Fountoglou Betreuer und Gutachter: Ass. Prof. Dr. Alexander Keul Salzburg 2013

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Der Einfluss von Komponenten des Settings auf die psychedelische Erfahrung

BachelorarbeitFachbereich Psychologie

Zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science

Universitt Salzburg

Eingereicht von: Elena Fountoglou

Betreuer und Gutachter: Ass. Prof. Dr. Alexander Keul

Salzburg 2013

113.01.2013

Inhaltsverzeichnis

1.

EINLEITUNG ............................................................................................................... 05 1.1 Definitionen und Informationen ................................................................................ 05 1.2 Anwendungsfelder ....................................................................................................... 07 1.3 Das Setting ................................................................................................................... 09

2 3

SAMPLE & METHODE .............................................................................................. 10 ERGEBNISSE DER INTERVIEWSTUDIE .............................................................. 13 3.1 Das Setting im Allgemeinen ........................................................................................ 13 3.2 Soziales Umfeld ............................................................................................................ 14 3.3 Tageszeit & Lichtverhltnisse .................................................................................... 16 3.4 Musik und Geruschkulisse ....................................................................................... 18 3.5 Umgebung .................................................................................................................... 19 3.6 Naturerleben ................................................................................................................ 21 3.7 Positive und negative Erfahrungen aufgrund des Settings ..................................... 23

4 5. 6.

SCHLUSSFOLGERUNGEN ....................................................................................... 25 LITERATURVERZEICHNIS...................................................................................... 28 ANHANG

213.01.2013

Zusammenfassung

Die vorliegende Interviewstudie beschftigt sich mit dem Einfluss von Settings auf die psychedelischen Erfahrungen. Im Fokus stehen Konsumenten, die psychedelische Substanzen aus autognostisch orientierten Antriebsgrnden, also zum Zwecke der Bewusstseinserweiterung, verwenden. Diese werden nach ihren Einstellungen, Meinungen und Erfahrungen in Bezug auf das Setting befragt. Das Setting setzt sich aus den Komponenten soziales Umfeld, Tageszeit- und Lichtverhltnisse, Geruschkulisse und physische Umgebung zusammen. Anhand teilstrukturierter Interviews wird die Bedeutung der Settings fr die psychedelische Erfahrung exploriert. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Setting als richtungsweisend fr den Verlauf der Erfahrung angesehen werden kann. Die einzelnen Komponenten des Settings haben einen starken Einfluss darauf, wie Situationen von den Befragten erlebt werden. Allerdings kommen selbst unangenehme Erfahrungen, die durch ein unpassendes Setting bedingt wurden, in der Regel zu einem positiven Abschluss.

Schlsselwrter: Setting, psychedelisch, Psychedelika, autognostische Anwendung, Bewusstseinserweiterung, Substanz-untersttzte Psychotherapie, Entheogene, Halluzinogene, LSD, Psilocybin, spirituelle Naturerfahrung

313.01.2013

Abstract

The present interview-study deals with the influence of the setting on the psychedelic experience. It is focusing consumers that are taking psychedelic substances for autognostic reasons, for altering their consciousness. They were asked about their opinions, attitudes and experiences related to the setting. The setting includes the components social environment, time of day and lightening-conditions, soundscape and physical surrounding. With the help of partly-structured interviews the importance of the setting for the psychedelic experience is explored. The study leads to the result, that the setting can be considered as direction-giving for the psychedelic experience. The single components of the setting do have a strong influence on how situations are experienced by the respondents. Though, even displeasing experiences that are caused by an excrescent setting usually come to a positive completion.

Keywords: psychedelic experience, psychedelic, setting, hallucinogens, entheogens, autognostic purposes, altering consciousness, psychedelic psychotherapy, LSD, Psilocybin

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1 EINLEITUNG

Die vorliegende Interviewstudie beschftigt sich mit der Bedeutung des sogenannten Settings bei psychedelischen Erfahrungen, welche zum Zwecke der Bewusstseinserweiterung stattfinden. Bewusstseinserweiterung wird hier im Sinne der autognostischen Anwendung verstanden. Zu dieser gehren religise, bzw. spirituelle Praktiken, die Intention sich selbst besser kennenzulernen und zu inspizieren und das Bedrfnis, sich selbst, mit Hilfe des Bewusstseins, zu heilen (Mr, Katalin, Imre & Jzsef, 2011).

1.1 Definitionen und Informationen Der Begriff psychedelisch findet seinen Ursprung im Griechischen und bedeutet in wrtlicher bersetzung die Seele offenbarend (psch = Seele, dlon= offenbaren, klarmachen). Im Duden wird diesem Begriff folgende Bedeutung zugeschrieben: bewusstseinsverndernd; in einem (besonders durch Rauschmittel hervorgerufenen) euphorischen, tranceartigen Gemtszustand befindlich. Dieser Zustand wird blicherweise durch den Konsum psychedelischer Substanzen hervorgerufen, welche oft auch als Halluzinogene bezeichnet werden. Sie lsen vorbergehend tiefgreifende Vernderungen in der Funktionsweise und Qualitt des Bewusstseins aus, welche die Sinneswahrnehmung, das Denken, die Stimmung und Affektverarbeitung sowie Ich/Selbstwahrnehmung und deren Beziehung zur Umwelt (Vollenweider, 2008). Es gibt bei den psychedelischen Substanzen zwei Hauptgruppen an chemischen Verbindungen: die Phenethylamine und die Tryptamine (Strassman, 2004; S. 56). Zu den Phenethylaminen gehren z.B. Meskalin und MDMA und zu den Tryptaminen werden z.B. Serotonin, LSD, DMT, Psilocybin, Psilocin und Ibogain gezhlt (Strassman, 2004). Den letzteren werden wir in der vorliegenden Studie unsere Aufmerksamkeit widmen, wobei der Fokus vor allem auf Erfahrungen mit LSD und Psilocybin liegt. Beide kommen in der Natur als Bestandteile von Pilzen vor. Psychedelika stehen in Zusammenhang mit einer Steigerung der Kreativitt. So wurden beispielsweise die DNA-Doppelhelix und die PCR (= Polymerase Chain Reaction) unter Zuhilfenahme von LSD entdeckt (Sessa, 2008).

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Im Vergleich zu anderen psychoaktiven Substanzen, wie z.B. Tabak und Alkohol sind Psychedelika, wie z.B. LSD relativ ungefhrlich (Nutts, King, Saulsbury & Blakemore, 2007). Nutts und seine Kollegen untersuchten 20 psychoaktive Substanzen in Bezug auf mgliche negative Auswirkungen, sowie ihre physische Schdlichkeit, das Abhngigkeitspotential und mit dem Konsum in Zusammenhang stehende soziale und gesellschaftliche Probleme. Die folgende Grafik liefert eine bersicht der Ergebnisse. Die unterschiedlichen Farben geben an, wie diese Substanzen bisher klassifiziert werden.

Abbildung 1: Durchschnittliche Schdlichkeits-Scores fr 20 Substanzen Aus: Development of a rational scale to assess the harm of drugs of potential misuse (Nutts et al., 2007)

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Die Grafik zeigt, dass die momentane Klassifizierung der Substanzen nicht mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen konform ist. So wird beispielsweise LSD der gleichen Kategorie zugeordnet wie sogenannte harte Drogen, sowie Heroin und Kokain, obwohl es den Fakten nach, sogar noch weniger Gefahrenpotential aufweist, als legale Drogen, wie z.B. Alkohol und Tabak. Allein dieser Tatsachenbestand zeigt auf, wie dringend solide Forschung auf diesem Gebiet erforderlich ist. Auch bei wiederholtem Gebrauch ber einen lngeren Zeitraum hinweg fhren LSD und Psilocybin nicht zur Abhngigkeit und bewirken keinerlei Organschden (Hermle, 2008; S.153). Im Gegenteil, sie knnen sogar dazu eingesetzt werden Abhngigkeitserkrankungen, wie z.B. Alkoholismus zu therapieren (Krebs & Johansen, 2012). Das spricht fr eine nderung der bisherigen Sichtweise und ein berdenken der Therapiemethoden. Die meisten Menschen, die regelmig psychoaktive Substanzen konsumieren, sind weder abhngig, noch werden sie es jemals werden (Mller & Schumann, 2011). Obwohl die Mehrheit der Konsumenten psychoaktiver Substanzen (90% - 95%) als unproblematisch angesehen werden kann, wurde diese Gruppe bisher verhltnismig selten untersucht (Mr et al., 2011). Der Groteil der Studien richtet seinen Fokus auf die relativ kleine Gruppe problematischer Konsumenten von ca. 5% -10% und ihren Symptomatiken, sowie z.B. Abhngigkeit, die Komorbiditt mit anderen psychischen Strungen und daraus erwachsende krperliche und soziale Probleme. Dieses Ungleichgewicht an Informationen erzeugt ein verzerrtes Bild und fhrt zur Stereotypisierung der Konsumenten. In der vorliegenden Interviewstudie widmen wir unsere Aufmerksamkeit ausschlielich der unproblematischen Konsumentengruppe. Die meisten Studien mit Psychedelika sind entweder kulturgeschichtlich orientiert, oder beschftigen sich mit der therapeutischen Wirkungsweise. Um zu verstehen, wie sich diese Subtanzen auf unser Bewusstsein und unsere Wahrnehmung auswirken und durch welche Komponenten sie beeinflusst werden, ist es unbedingt erforderlich, gesunde Individuen zu untersuchen. Das ist wesentlich fr die Grundlagenforschung, und ohne diese knnen auch pathologische Zusammenhnge nicht hinreichend verstanden werden.

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1.2 Anwendungsfelder

Anhand archologischer Befunde lt sich feststellen, da Menschen seit Hunderten, in manchen Fllen seit Tausenden Jahren, von der bewutseinsverndernden Wirkung mancher Pilze wuten und diese im religisen Zusammenhang gebrauchten (Kutalek, 2002). Die ltesten archologischen Funde, die den Gebrauch psychoaktiver Pilze dokumentieren, wurden in der Sahara entdeckt und werden auf etwa 7000 bis 9000 v. Chr. datiert (Rtsch, 1998). Auch heute noch ist der Gebrauch psychoaktiver Pilze und Pflanzen bei indigenen Kulturen weit verbreitet. Sie helfen dem Schamanen dabei, Krankheiten zu heilen, die Ahnengeister anzurufen oder Konflikte zu klren. Die Einnahme ist in Rituale eingebettet und mit unterschiedlichen Verhaltensvorschriften verbunden (Schmid, 2009). In diesem Zusammenhang werden psychedelische Substanzen oft auch als Entheogene bezeichnet. Auch dieser Begriff ist griechischen Ursprungs (en = in, theos = Gott, gen = bewirken) und bedeutet sinngem bersetzt, so viel wie das innewohnende Gttliche erweckend (Schmid, 2009). Pilze der Gattung psilocybe mexicana wurden bereits von den Azteken als Medizin gegen Fieber und Gicht verwendet und noch heute werden sie von Schamanen zur Heilung von verschiedenen Krankheiten wie Magen-Darm-Strungen, Migrne, Kopfschmerzen und epileptische Anflle eingesetzt (Rtsch, 1998). Die genannten Krankheitsbilder deuten darauf hin, dass die Heilung auf psychosomatischer Ebene stattfindet.

In der Psychotherapie wurden mit Hilfe von Psychedelika bemerkenswerte Erfolge verbucht. Die Sicherheit der psychedelischen Therapie in einem klinischen Setting wurde auf der Grundlage der Informationen von mehr als 25.000 psychedelischen Sitzungen durch Sidney Cohen nachgewiesen (Grof, 2008). Indikationen fr eine psychedelika- untersttzte Psychotherapie knnen beispielsweise Posttraumatische Belastungsstrungen, Zwangsstrungen, Essstrungen, Abhngigkeitserkrankungen, Cluster Headache oder die Erleichterung des Sterbeprozesses bei schwerkranken Menschen sein (Oehen,2008). Mit Hilfe einer Metaanalyse konnten die positiven Effekte LSD- untersttzter Psychotherapie auf den Alkoholismus nachgewiesen werden (Krebs & Johansen, 2012). Die Gabe von Psilocybin in einem kontrollierten, klinischen Setting steht in Zusammenhang mit der Reduzierung der Symptome bei Zwangserkrankungen (Moreno, Wiegand, Taitano & Delgado, 2006). Eine Form der Therapie mit psychedelischen Substanzen ist die sogenannte psycholytische Therapie. Sie nutzt

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die Wirkfaktoren konventioneller Psychotherapie und ist in der Lage, diese in therapeutisch wirksamer Weise zu verstrken (Passie & Drst, 2008). Durch diese Verstrkung verkrzt sich die Therapiedauer. Da es eine stetig steigende Anzahl psychischer Erkrankungen in der westlichen Gesellschaft gibt, ist es wichtig, therapeutische Methoden zu entwickeln, die mglichst schnell zum Erfolg fhren. Das minimiert das Leid fr die Betroffenen und spart der Allgemeinheit Kosten. Das Strungsbild Major Depression beispielsweise, weist in den westlichen Industrienationen eine Punktprvalenz von bis zu 7.4% auf. Laut Grof (1983; S.304) lassen sich das selektive Verharren bei den Schattenseiten der Welt und die grundstzlich pessimistische Lebensphilosophie, die mit diesem Zustand verbunden sind, binnen weniger Stunden zerstreuen. Trume, Halluzinationen und Psychosen haben gemeinsame psychische und behaviorale Komponenten (Barry & Trulson, 1979). Die Erforschung psychedelischer Substanzen knnte zu einem besseren Verstndnis ber ihren Zusammenhang fhren. Grof (2008) zufolge ist die Bedeutsamkeit von LSD und anderen Psychedelika fr die Psychologie und die Psychiatrie, vergleichbar mit dem Wert, den z.B. das Mikroskop fr die Biologie und Medizin hat, oder etwa das Teleskop fr die Astronomie. Wenn wir also lernen, wie sie adquat als solche Instrumente zu verwenden sind, knnte das einen groen Schritt fr die Wissenschaft bedeuten.

1.3 Das Setting

Sowohl bei der traditionellen, als auch bei der therapeutischen Anwendung, ist neben dem Set das sogenannte Setting von besonderer Bedeutung. Unter Setting versteht man die Gesamtheit der Umweltvariablen, die den Prozess begleiten. Dazu gehren das soziale Umfeld, der zeitliche Rahmen und der Aufenthaltsort, sowie die Geruschkulisse, bzw. die musikalische Untermalung des Erlebnisses. Sie sind ausschlaggebend dafr, ob intrapsychisches oder interpersonelles Material in den Vordergrund tritt (Hess, 2008). Stanislav Grof gibt in seinem Buch LSD- Psychotherapie Empfehlungen fr die Gestaltung des Settings bei der therapeutischen Anwendung, die auf der Erfahrung mit ber 3000 Patienten basieren (Grof, 1983), und erlutert ihre Wichtigkeit fr den Verlauf der psychedelischen Sitzungen. Bei der traditionellen Anwendung finden die Rituale mit Psychedelika an besonders markierten Orten und/oder in besonderen Rumen statt, also an Sttten traditioneller Heiligkeit, die nicht fr den tgli-

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chen Gebrauch bestimmt sind (Hess, 2008). Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine systematische oder empirische Forschung zum Setting bei psychedelischen Erfahrungen (Jerome, 2008).

In dieser Interviewstudie wird die unproblematische Konsumentengruppe bezglich ihrer Einstellung zu den Variablen, die das Setting betreffen, befragt. Ziel ist es, herauszufinden, ob und inwiefern sich das Setting auf die psychedelische Erfahrung des Einzelnen auswirkt. Da das Setting sowohl im traditionellen Rahmen, als auch bei therapeutischen Prozessen von entscheidender Bedeutung ist, ist es zu erwarten, dass das auch bei der autognostischen Anwendung im privaten Bereich der Fall ist. Desweiteren soll exploriert werden, ob und wie sich die einzelnen, oben definierten Komponenten des Settings, auf die psychedelische Erfahrung auswirken.

2

SAMPLE & METHODE

Eine Stichprobe von 20 Personen wurde mittels eines halbstrukturierten Interviews (Dauer ca. 30 45 Minuten) zu ihrer persnlichen Einstellung, das Setting betreffend, befragt. Dabei ging es vor allem um die Komponenten des Settings, die der oben erwhnten Literatur zufolge, einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf des psychedelischen Prozesses haben. Dazu zhlen das soziale Umfeld, Tageszeit und Lichtverhltnisse, Musik und Aufenthaltsort. Desweiteren wurde danach gefragt, ob die Natur, bzw. das Erleben der Natur von Bedeutung fr die psychedelische Erfahrung sind. Schlielich wurden die Probanden dazu aufgefordert, sich an ein besonders positive und negative Erlebnisse zu erinnern, die ihres Erachtens durch das Setting bedingt wurden. Durch das teilstrukturierte Design der Interviews konnten die Befragten frei erzhlen und alles erwhnen, was ihnen in Bezug auf die Fragen wichtig erschien. Auerdem wurde dadurch gewhrleistet, dass sich die Teilnehmer zu allen relevanten Punkten uern. Der Zugang zum Sample fand mit Hilfe des Schneeballprinzips

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statt. Ausgangspunkt waren wissenschaftliche Konferenzen und dort geknpfte Kontakte, die wiederrum zu weiteren potentiellen Versuchspersonen fhrten. Da es sich um eine schwer erreichbare Zielgruppe handelt, war der Rechercheaufwand gro. Aufgrund der Sensibilitt der Thematik lag auf den Datenschutzvereinbarungen hchste Prioritt. Ausschlusskriterium war der Verdacht auf Vorliegen einer substanzgebundenen Abhngigkeit, Substanzmissbrauch oder anderer substanzbezogener Strungen. Dieser wurde aufgrund der Angabe der Hufigkeit des Gebrauchs und entsprechenden Fragen im Verlauf der Interviews argumentativ berprft. Die Auswertung der Interviews erfolgte mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2002). Die Befragten hatten ein Durchschnittsalter von 30 Jahren (min.: 21, max.: 45). Das Sample bestand aus 20 Personen, 13 mnnlichen und 7 weiblichen.

Die folgende Tabelle 1 gibt einen kurzen berblick ber die jhrliche Hufigkeit des Konsums psychedelischer Substanzen in der vorliegenden Stichprobe.

Konsumhufigkeit, jhrlich

0 bis 2 mal

3 bis 4 mal

5 bis 6 mal

7 bis 8 mal

Anzahl der Personen

9

4

5

2

Tab. 1: Hufigkeit des Konsums psychedelischer Substanzen pro Jahr

Die durchschnittliche Konsumhufigkeit liegt bei 3 bis 4mal (x = 3.48) pro Jahr. Der Groteil der Befragten gab an, jhrlich ein bis zwei Erfahrungen zu machen, wobei es durchaus auch Jahre gibt, in denen keine derartigen Erfahrungen gemacht werden. Keiner der Teilnehmer konsumiert psychedelische Substanzen hufiger als 8mal im Jahr.

Desweiteren wurde darauf geachtet, ausschlielich Personen in das Sample zu integrieren, deren Konsumintention eindeutig dem Begriffe der oben genannten autognostischen Anwendung zuzuordnen ist. Dies uert sich wie folgt in den Antworten der Befragten:

Wie das Wort psychedelisch schon sagt, heit das: Die Psyche offenbaren; und das ist auch mein Ziel dabei. Als ich zum ersten Mal Psychedelika genommen hatte, hat das etwas in mir verndert. Ich habe dabei etwas in

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mir wiederfinden knnen, was vorher nicht da war. Seitdem ben diese Substanzen eine hohe Anziehungskraft auf mich aus. Kern der Sache ist es, die Psyche zu erforschen, egal ob es darum geht in die Auenwelt zu blicken, oder in die Innenwelt. Beides ist fr mich sehr wichtig, beim Konsum psychedelischer Substanzen. Dadurch entwickle ich mich besser und kann mein Potential besser entfalten. Im Laufe des Lebens sammelt sich im Kopf viel Scheie an und die kann man dann rauskotzen. Deswegen nenne ich es auch gerne Gehirnkotzen. Manche Leute nennen das einen Bad Trip, aber ich finde, das gehrt zu den lehrreichsten Erfahrungen. Ich finde, wenn man einen solchen hat, dann muss man ihn quasi durchmachen. Das ist auch ein Aspekt der Psyche den man genau erforschen sollte, denn dadurch wird man besser.

Meine Intension ist sicher mich selbst kennenzulernen und zu ergrnden, mein Innerstes zu erforschen, vor allem in Bezug auf Heilung, denn unter der Oberflche sind oft Dinge vorhanden, die einem normalerweise nicht so bewusst sind. Ich mir selbst dadurch schon nher gekommen, habe meine Schattenseiten kennengelernt, habe gelernt mich selbst zu akzeptieren und ich habe den Anschluss zu etwas Hherem gefunden. Ich bin durch solche Erfahrungen auch meinem eigenen Glauben nhergekommen, mein Weltbild hat sich dadurch verndert. Man muss sagen, das jede Erfahrung unter einem anderen Stern steht, je nachdem was zu der Zeit jeweils aktuell ist.

Psychedelika helfen mir dabei, meine Psychosynthese zu begreifen. Aber auch dabei, eigene Erfahrungen und die Erfahrungen anderer zu analysieren. Durch ihre Hilfe hat das Verstndnis meines Innenlebens vllig andere Dimensionen angenommen. Die Verwendung dieser Substanzen ist sehr bedeutend und erreicht ungeahnte Ebenen des Bewusstseins. Einer meiner Hauptantriebsgrnde ist die Synthese, bzw. die Wiedervereinigung mit dem Wesen des Lebens. Die Wiedererweckung des animistischen Verstndnisses.

Durch Psilocybin und LSD habe ich die Erfahrung gemacht, Zugang zu Teilen meines individuellen (und auch des kollektiven menschlichen) Bewusstseins zu bekommen, die mir sonst schwer oder gar nicht zugnglich sind. Was mir dort gezeigt wird und was ich dort lernen kann, ist ein wichtiger Grund fr den Konsum. Oft sind die gemachten Sinneseindrcke sehr vielfltig und fast immer mit einem positiven Grundgefhl verbunden, welches im Alltag manchmal fehlt. Dies gibt mir die Mglichkeit whrend und nach der Erfahrung Eindrcke und Erinnerungen in einen positiven Gesamtkontext zu setzen, was mich mit Hoffnung erfllt und es mir ermglicht, mich der Welt gegenber zu ffnen. Auch das trgt zur Entwicklung meiner Persnlichkeit bei und erweitert meinen Horizont.

Zunchst mal nehme ich Psychedelika, um ber mich selbst zu lernen, um Bande mit Freunden aufzubauen und zu festigen. Manchmal auch um mir einen schnen Tag zu machen, um die Schnheit der Welt zu erleben und um mich vom Stress und dem Grau der Alltglichkeit zu reinigen. Ich habe dadurch gelernt, mir selbst ehrlich gegenberzutreten, zu akzeptieren wer und wie ich bin. Es hat mir dabei geholfen eine solide Kernpersnlichkeit aufzubauen, sowie Selbstvertrauen und Zuversicht zu gewinnen. Ich habe mich durch das hindurchgearbeitet, was ich gelehrt wurde und gelernt habe. Ich habe das abgestoen, was keinen Sinn ergab und das integriert, was

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sinnvoll war. Dadurch habe ich ein kohrentes System von Prinzipien entwickelt.

Ich verwende Psychedelika zur geistigen und seelischen Entgiftung, um Erfahrungen des Geistes zu machen, mich selbst zu ergrnden, meine Gesundheit zu strken, der Einladung der Natur Folge zu leisten, um mit der Natur zu kommunizieren und um die Kommunikation zwischen Tieren, Pflanzen und der Erde wahrzunehmen. Aber auch um meinen Geist und meinen Intellekt fr psychische Anforderungen zu strken, schlechte Gedanken aufzulsen, mein Allgemeinbefinden zu verbessern und meine Konzentration zu schulen. Ich habe dadurch gelernt, die Umwelt und unseren Planeten zu lieben und einen tieferen Respekt vor den Tieren und Pflanzen die hier leben. Ich habe gelernt, wie ich mein Ego tten kann, um bescheidener und demtiger zu werden. Auerdem habe ich erfahren, in welcher Beziehung alles zu einander steht und ich habe gelernt meinen Krper und meine Psyche mit Hilfe der Pflanzen zu heilen. Ich habe neue Weisen zu denken kennengelernt und ich kann mich in den Zustand des kindlichen Erkundungsdrangs zurckversetzen, der die Welt neu und unbekannt erscheinen lsst.

Hier wird deutlich, dass die Motivation der Befragten hauptschlich darin besteht, das eigene Selbst zu erforschen, sich selbst besser kennenzulernen und an der Erfahrung zu wachsen. Desweiteren sind spirituelle Erfahrungen und die Aktivierung der Selbstheilungskrfte von Bedeutung. Diese Antriebsgrnde sind der sogenannten autognostischen

Anwendung zuzuordnen, welche fr ein reflektiertes, unproblematisches Verhalten spricht.

3

ERGEBNISSE DER INTERVIEWSTUDIE

3.1 Das Setting im Allgemeinen

Wie oben bereits erwhnt, wird dem Setting sowohl im traditionellen, als auch im therapeutischen Rahmen, eine besondere Bedeutung zugesprochen. Die Frage, ob das Setting wichtig fr die psychedelische Erfahrung sei, wurde von allen Teilnehmern mit ja beantwortet. Folgende Aussagen stellen exemplarisch die Wichtigkeit des Settings aus Sicht der Befragten dar.

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Ohne Setting gibt es kein Set. Beide sind essentiell fr einander und fr die eigentliche Erfahrung an sich. Wenn die Auenwelt nicht auf den inneren Zustand kalibriert ist und die beiden sozusagen nicht miteinander synchronisiert sind, dann kann die Erfahrung nicht richtig stattfinden, bzw. nur verzerrt und man hat zu viele Interferenzen. Vielleicht sollte auf das Setting sogar mehr Wert gelegt werden, als auf die Substanz selber. Das Setting hat einen sehr groen Einfluss darauf, ob es zu einem lehrreichen Trip kommt, oder zu einem der eher bengstigend ist.

Das Setting auswhlen und sichern ist zugleich auch eine mentale Vorbereitung. Wenn das Setting stimmt, kann ich ruhigen Gewissens loslassen und in die Erfahrung eintauchen.

Das Setting ist sehr wichtig. Natrlich in Abhngigkeit von der Substanz und der jeweiligen Reise. Durch den Einfluss von Substanzen ffnen sich viele Kanle, die Ein- und Ausgnge fr Informationen von Krper und Gehirn sind. In einer gemtlichen, freundschaftlichen Umgebung kann ich besser Vertrauen in mich, die anderen und die Umwelt fassen. Dadurch ffnen sich die Tore fr substanzielle Erfahrungen.

Du musst dich in deiner Umgebung so wohl fhlen, dass du dich in dich selbst hineinfallen lassen kannst. Wenn diese das nicht zulsst, bzw. deine Aufmerksamkeit ablenkt, dann kannst du dich nicht konzentrieren. Ohne das passende Setting kann man solche Reisen nicht machen.

Das Setting bildet also den Rahmen der psychedelischen Erfahrung und ist ausschlaggebend dafr, dass man sich ihr hingeben kann. Im Folgenden soll nun die Wichtigkeit der einzelnen Komponenten des Settings beleuchtet werden. Dazu zhlen das soziale Umfeld, Tageszeit und Lichtverhltnisse, Musik, bzw. Geruschkulisse und der Aufenthaltsort.

3.2 Soziales Umfeld

Die von den Befragten angegebene, optimale Gruppengre fr psychedelische Erfahrungen variiert sehr stark. Whrend sechs Personen angaben, dass sie auch alleine gerne psychedelische Substanzen zu sich nehmen, oder sich zumindest die Mglichkeit offen halten wollen, bei Bedarf alleine zu sein, bevorzugt der Groteil, seine Erfahrungen mit ein bis drei weiteren Personen zu teilen. Die maximale Anzahl teilnehmender Personen schwankt zwischen drei und elf, wobei groer Wert darauf gelegt wird, dass diese bekannt und/oder vertrauenswrdig sind.

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Ich teile solche Erfahrungen nur mit guten, langjhrigen Freunden, oder mit Menschen die in der Lage dazu sind, die Grenzen der Halluzination zu berschreiten. Fr richtig psychedelische Erfahrungen bevorzuge ich einen Kreis von fnf bis zehn Leuten. Das ermglicht mir die Wahl des Aufenthaltsortes und die Beeinflussung des Verlaufs der Erfahrung.

Die Frage nach der bevorzugten Gruppengre ist schwer zu beantworten. Ich habe schon allein, zu zweit oder in Gruppen Erfahrungen gemacht. Ich glaube fr mich ist es am besten ich bin in einer Gruppe, wo ich aber immer die Mglichkeit dazu habe, alleine zu bleiben, wenn ich das mchte. Ich mchte auch wenn ich alleine bin, immer das Gefhl haben, ich kann zu meiner Gruppe zurckkommen und wieder Energie tanken. Aber dann auch wieder gehen. Und wiederkommen. Ich glaube das wre fr mich das perfekte Setting. Wenn ich mit nur einer Person reise, kann es sein, dass mir diese mit der Zeit lstig wird. Ich ziehe es vor, immer die Entscheidungsfreiheit zu haben.

Ich reise am liebsten mit Menschen, denen ich vollkommen vertraue, oder die mir so nahe stehend wie mglich sind. Soweit mglich, sollten sie die gleichen, bzw. hnliche Ansichten haben wie ich, vor allem die Themen psychedelische Erfahrungen und den Gebrauch von Pflanzen betreffend. Die optimale Anzahl der anwesenden Personen ist abhngig vom Ort, der konsumierten Substanz und der Art der Erfahrung die man machen mchte. Man kann eine Substanz auch auf mehrere Arten verwenden, LSD z.B. kann man auf einer Veranstaltung inmitten von 40 000 Menschen nehmen, aber auch alleine zuhause in einem dunklen Raum. Beide Erfahrungen knnen voll von Erleuchtung und Wissen sein, aber mit unterschiedlichem therapeutischem Effekt. In der Regel bevorzuge ich eine kleine Gruppe. Am liebsten allein oder zu zweit, maximal sechs bis sieben Personen.

Die Erfahrung hat mich gelehrt es alleine zu machen. Also je nachdem wie hoch die Dosis ist. Die soziale Dosis ist relativ niedrig und man kann dabei noch kommunizieren. Aber eine richtig psychedelische Erfahrung macht man am besten mit einer Person die schon viel Erfahrung hat, oder alleine. Ich bevorzuge das alleine zu machen, weil es dann am besten wirkt. Dann ist man sich selbst berlassen und kann nicht mehr fliehen. Man sollte psychedelische Erfahrungen auf jeden Fall auch alleine machen, denn das ist ein sehr wichtiger Aspekt von dem Ganzen. Also ich mach das am liebsten allein.

Wie man sieht, ist die optimale Gruppengre abhngig von der jeweiligen Intention und dem Befinden der Person. Auf jeden Fall aber sollte die Gruppe klein genug sein, um die persnliche Entscheidungsfreiheit des Einzelnen weitestgehend zu erhalten. Auch im traditionellen Gebrauch und bei der psychotherapeutischen Anwendung gibt es unterschiedliche Empfehlungen fr die optimale Gruppengre. Whrend Grof (1983) der Ansicht ist, dass es das Beste wre, wenn ein mnnlich-weibliches Therapeutenpaar den Prozess begleitet, bevorzugte Leuner eine Art Mischung von Einzel- und Gruppensetting

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(Hess, 2008). Hierbei erfolgte die Einnahme gemeinsam in einer Gruppe von 4-6 Personen. Whrend der Hauptwirkung waren die Teilnehmer jedoch in Einzelrumen untergebracht, wo sie von einem Sitter betreut wurden. Erst beim Abklingen der Erfahrung traf sich die Gruppe wieder zur gemeinsamen Besprechung und Analyse (Hess, 2008). Die Schweizer rztegesellschaft fr Psycholytische Therapie hingegen bevorzugte ein Gruppensetting mit ca. 12-16 Personen fr therapeutische Gruppen und 20-30 Personen fr Selbsterfahrungs- und Ausbildungsgruppen (Hess, 2008). Die bevorzugte Gruppengre ist also von mehreren Faktoren abhngig. Das gleiche gilt auch fr die traditionelle Verwendung. Je nach Kulturkreis und Anliegen der Beteiligten unterscheidet sich die Gre der Gruppe. Bei den Mazateken beispielsweise wird die Person, die die Hilfe des Schamanen in Anspruch nimmt, in der Regel von ein bis zwei Freunden oder Familienangehrigen begleitet, die aktiv an der Sitzung teilnehmen. Ein bis zwei weitere Personen fungieren als Aufseher und achten darauf, dass keine Probleme auftreten (Schmid, 2009). Hier besteht die Gruppe aus 3-5 Personen, einer Gruppengre also, die von der Mehrheit der Befragten der vorliegenden Interviewstudie als akzeptabel angesehen wird.

3.3 Tageszeit und Lichtverhltnisse

Grof (1983) findet es besser, am Morgen mit einer LSD Sitzung zu beginnen, weil sich sonst die Dauer der Wirkung strend auf das Schlafverhalten der Klienten auswirken knnte. Allerdings behlt der Klient in dem von Grof geschilderten, therapeutischen Setting in den ersten vier bis fnf Stunden der Erfahrung Augenklappen und Kopfhrer auf. Somit wird auf dem Hhepunkt der psychedelischen Erfahrung die Wahrnehmung von Licht vermieden, um den innerpsychischen Prozess zu intensivieren.

Beim traditionellen Gebrauch finden die Sitzungen meist in der Nacht statt. Zum einen gibt es dann weniger Strungen durch die Alltagsttigkeit, andererseits werden nachts visuelle Erlebnisse gefrdert (vermutlich melatoninbedingt). Kulturgeschichtlich sind nachts auerdem schon immer die Geister aktiver, der bergang in eine andere Realitt gelingt schneller und heftiger, Gespenster und Dmonen tauchen auf, die dunkle Seite in uns selbst wird angesprochen es ist die kindliche Angst vor der Dunkelheit, dem Unbekannten, dem

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Gefhrlichen. () Im therapeutischen Zusammenhang unseres Kulturkreises werden alle Substanzen gleichermaen tagsber eingenommen, was zumindest bei den klassischen Halluzinogenen berdenkenswert ist (Hess, 2008).

Von den 20 befragten Personen bevorzugen sechs den Tag fr ihre Erfahrungen und vier die Nacht.

Lichtverhltnisse spielen eine groe Rolle. Selbst wenn das Setting nicht ideal ist, wird es sich positiv auswirken, wenn man am Morgen, bzw. tagsber verreist. Im Sommer habe ich die Erfahrung gemacht, als ich nachts verreist bin, Einsamkeit und Klte zu fhlen und als ich im Morgengrauen verreist bin, war es befreiend den neuen Tag zu begren. Licht ist fr mich sehr wichtig. Auch wenn die Erfahrung zuhause stattfindet muss immer etwas leuchten. Und drauen am besten tagsber, wenn die Sonne scheint.

Es sollte unbedingt Nacht sein, denn die Pupillen gehen auf und zu viel Licht bringt zu viel Information. () Ich bevorzuge es nachts zu reisen. Das ist besser und man wird auch nicht gestrt. In der Nacht ist das spirituelle prsenter, z.B. der Mond und die Dunkelheit.

Zehn gaben an, dass die bevorzugte Tageszeit abhngig von der Art der Erfahrung sei, die angestrebt werde.

Ich habe beobachtet, dass man nachts innere Themen besser fokussieren kann. Tagsber ist es genussvoller was die Vielfalt der Farben betrifft. Auerdem wird die Apokalypse verborgener Persnlichkeitsanteile weniger angstvoll erlebt. Ich denke, in beiden Fllen gibt es neues Wissen, dass darauf wartet entdeckt zu werden. Bisher habe ich die meisten meiner Erfahrungen tagsber gemacht, aber ich mag es auch sehr gern in absoluter Dunkelheit zu experimentieren.

Tagestrips sind eher extrovertiert und Nachttrips sind eher introvertiert.

Die Tageszeit und die Lichtverhltnisse wirken sich, vor allem bedingt durch unser vorgeprgtes Denken aus. Der Tag und das Licht werden meist mit etwas Wohlwollendem verbunden und die Nacht mit abgrndigeren Sachen. Wobei das meiner Meinung nach nicht so ganz stimmt, denn auch in der Dunkelheit ist viel Eleganz zu finden. Es muss nur gut vorbereitet sein, damit es passt. Jede Tageszeit hat ihre eigene Energie, egal ob das jetzt der Morgen, der Vormittag, der Mittag, der Nachmittag oder die Nacht ist. Alles hat seine Vorteile und manchmal auch gewisse Nachteile. Allerdings hngt das dann meist mit der eigenen Psyche zusammen. Licht sollte nicht zu stressig sein, also so nicht schnell und pltzlich wechseln. Langsame bergnge sind in Ordnung. Bunt darf es ruhig sein.

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Auch der bevorzugte Aufenthaltsort steht in direktem Zusammenhang mit der Tageszeit und der Art der angestrebten Erfahrung.

Tagsber, wenn es hell ist, bin ich lieber drauen und nachts eher in meiner gewohnten Umgebung. In der Nacht ist es eher so, dass ich mich auf meine Gefhlslage konzentriere und mit geschlossenen Augen in mich gehe. Sonnenauf- und Sonnenuntergnge sind auch sehr schn.

Zuhause mache ich nur Kerzenlicht oder gedmpftes Licht an. Manchmal auch Lichterketten. Ich versuche es gedmmt, aber bunt zu halten. Schwarzlicht mag ich auch. Aber nur am Anfang, wenn die Erfahrung reinkommt. Dann, wenn es richtig losgeht, schalte ich alles aus und lasse hchstens eine Kerze brennen, damit ich mich darauf fokussieren kann wenn es richtig hart wird. Sonst schalte ich alles aus und zieh mir manchmal sogar eine Schlafmaske an und Kopfhrer; also komplette sensorische Deprivation.

Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass die Tageszeit und die Lichtverhltnisse als bedeutend fr den Verlauf des Erlebnisses empfunden werden. Die Nacht und die Dunkelheit lenken den Blick eher in das Innere der Person und fhren zur Selbstreflexion. Tagsber hingegen tritt die Wahrnehmung der Umwelt und die Reflexion selbiger, in den Vordergrund. Grelles oder schnell wechselndes Licht wird als strend und irritierend empfunden. Durch die Variation von Tageszeit und Lichtverhltnissen, kann also das Erlebnis in eine bestimmte Richtung gelenkt werden.

3.4 Musik und Geruschkulisse

Fr Grof (1983) ist Musik ein unverzichtbarer Bestandteil der LSD Psychotherapie. Ihm zufolge hat sie mehrere wichtige Aufgaben zu erfllen: Sie gibt dem Erleben eine sinnvolle Struktur und schafft eine tragende Strmung, die dem Patienten ber schwierige Augenblicke der Sitzung hinweg und durch Sackgassen hindurch hilft (), sie stiftet Kontinuitt und Verbindung in der Abfolge ungewhnlicher Bewusstseinszustnde (), durch eine bestimmte Auswahl der Musik kann man oft das Hervortreten bestimmter Gefhlsqualitten () oder ein transzendentales Erlebnis begnstigen und sie ist bedeutend fr die positive Strukturierung der Rckkehr- und Schlussphase (Grof, 1983; S. 195). Verres (2008; S. 281) vertritt die These, dass musiktherapeutisches Wissen in die Ausbildungscurricula derer

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integriert werden sollte, die Therapie mit psychoaktiven Substanzen durchfhren wollen.

Von den 20 Befragten wiesen 16 der Musik eine besondere Bedeutung zu. Zwei davon bevorzugen auf dem Hhepunkt der Erfahrung absolute Stille und nutzen die Musik vorwiegend, um die Erfahrung einzuleiten und abzuschlieen.

Musik ist das A & O. Fr mich gibt es nichts, dass besser dazu geeignet ist, um solche Erfahrungen zu intensivieren. Es gibt bestimmte psychedelische Sinfonien, die wie ein Schlssel wirken; zur ffnung von Gefhlen, des Wohlbefindens und der eigentlichen Psyche.

Gute Musik frbt den Trip und schlechte kann ihn ruinieren.

Ich habe noch nie psychedelische Substanzen ohne Musik zu mir genommen. Sie trgt dich, sie fhrt dich, sie beruhigt dich in stressigen Situationen, sie stresst dich in zu ruhigen Situationen, sie lst Emotionen, hilft dir krperlich deinen Geist zu befreien. Sie ist Grundtrger jeglicher Gesprche, die Welt macht Musik, die Natur macht Musik. Alles macht Musik. Es gibt aber auch Musik, die ich nicht brauchen kann, wie z.B. Hip Hop oder Heavy Metall. Aber ich denke, das ist wohl eher was Persnliches. Wasserflle, Bachpltschern und Vogelgezwitscher gefallen mir sehr gut.

Naturgerusche werden durchweg als positiv empfunden. Vier der Befragten gaben sogar an, bei derartigen Erfahrungen ausschlielich Naturgerusche zu bevorzugen.

Ich reise eigentlich nur in der Natur psychedelisch (). Eine stndige musikalische Untermalung des Geschehens muss nicht sein, lieber das Pltschern eines Baches und ab und zu ein Vogel.

Die von Grof (1983) postulierten Aufgaben der Musik im Rahmen der LSD Psychotherapie finden sich in den Antworten der Befragten wieder. Der Musik wird eine tragende Rolle im Prozess des psychedelischen Erlebens zugeschrieben. Sie dient der Intensivierung der Erfahrung, hilft dabei Gefhle zulassen zu knnen und vermag das Erleben in eine bestimmte Richtung zu lenken. Auch Naturgerusche werden in diesem Zusammenhang als Musik verstanden.

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3.5 Umgebung

In der idealen Behandlungssituation sollte, Grof (1983) zufolge, die Behandlungseinrichtung in einer reizvollen, natrlichen Umgebung und das Behandlungszimmer wie ein Wohnraum eingerichtet sein. Sie sollte dem Klienten ein Gefhl der Behaglichkeit und Geborgenheit vermitteln. Schne, natrliche Gegenstnde wie Steine und Muscheln, und anregende Bilder sind ein selbstverstndlicher Teil der Behandlungseinrichtung (Grof, 1983). Bei den professionellen Selbsterfahrungswochenenden der Schweizer rztegesellschaft fr Psycholytische Therapie konnte festgestellt werden, dass die geographische Lage der Rume, manchmal inmitten herrlichster Natur die Erfahrung dauerhaft prgte (Hess, 2008; S.270). Der Raum, in welchem die Erfahrung stattfindet, sollte frei von strenden Einflssen von auen sein, wie z.B. dem Klingeln eines Telefons oder Trklopfen. Grof (1983) ist der Ansicht, dass selbst eine einzige strende Ablenkung zu einem langfristigen Behandlungshindernis werden kann. Diese Prferenzen, die Umgebung betreffend, finden sich auch in den Antworten der Befragten wieder.

Es sollte schon ein vertrauter Ort sein, egal ob drinnen oder drauen. Hauptsache man ist unter sich und niemand kann von auen hinzukommen.

Am liebsten und ftesten mache ich solche Erfahrungen zuhause. Wenn es eine richtig psychedelische Dosis werden soll, dann ist das Setting besonders wichtig. Du musst mit deiner Umgebung so richtig vertraut sein, und das geht am besten zuhause. Denn wenn man sich gerade selbst verliert und sich an einem Ort befindet an dem man sich nicht auskennt, dann kann das zur Desorientierung fhren und somit unangenehm werden.

Es soll sicher, vertraut und komfortabel sein. () Zuhause muss der Khlschrank voll, das Telefon aus und das Zimmer sauber sein.

Es sollte drauen nicht kalt sein, sondern so angenehm, dass man rausgehen kann. Es muss etwas abgelegen sein, damit mir unterwegs keine Leute begegnen. Am liebsten ist mir eine natrliche Umgebung, ansonsten daheim oder bei Freunden in der Wohnung. Es muss aber immer eine vertraute Umgebung sein. Ich mchte nirgends sein, wo ich mich nicht auskenne.

In der Wohnung muss alles stimmig eingerichtet sein. Mglicherweise sogar noch untersttzend, durch gewisse Eindrcke die man aus der Umgebung gewinnt, wie z.B. Bilder, Schriften, etc.

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Der Groteil der Befragten bevorzugt es psychedelische Erfahrungen in der Natur zu machen. Ich reise eigentlich nur in der Natur psychedelisch. () Eine nicht umfriedete Umgebung erleichtert es sehr, sich seiner (unvorstellbar winzigen) Rolle im Universum bewusst zu werden.

Je nher der Natur, desto besser. Am besten, wenn man es sich richten kann, ist es im Dschungel. Dort ist man Mutter Erde und der Natur am allernchsten. Und am Schnsten ist es, an einem Urwaldbaum zu verharren. Man kann wundervolle Dinge erleben.

Wenn ich drauen bin, dann bevorzuge ich es klarerweise in der Natur zu reisen, an einem von Grund auf energetisch hohen Ort. Das kann eine Wiese sein, ein Wald, ein Fluss- oder Seeufer. Berg eher weniger. Aber das liegt vermutlich daran, dass ich das noch nie auf einem Berg gemacht habe, und ich ein Typ bin, der generell auf Sicherheitsfaktoren achtet.

Am liebsten im Freien. Wald, Berge, Ruhe und Verbindung mit der Natur. Auf der Suche nach geniebaren Pilzen, Beeren und anderen psychoaktiven Pflanzen. Oder im Regenwald am Amazonas, wo man im Knigreich der Pflanzen in die psychedelische Erfahrung eintauchen kann, mit Kletterpflanzen und Fraktalen von kristallklarer Schnheit.

Wie zu sehen ist, bevorzugen die Befragten eine sichere Umgebung mit einer angenehmen Atmosphre. Das kann entweder die eigene Wohnung sein, oder ein geeigneter Platz in der Natur. Es wird Wert darauf gelegt, dass es sich um eine vertraute Umgebung handelt, in der man sich auskennt.

3.6 Naturerleben

Das psychedelische Erleben bringt den Klienten gewhnlich in engen Kontakt mit der Natur und steigert nachhaltig seine sinnliche Empfnglichkeit fr die Welt; eine Begegnung mit den Schnheiten der Natur kann dabei zu einem unauslschlichen sthetischen und spirituellen Erlebnis werden (Grof, 1983; S.188). Diese Erfahrung konnten auch die befragten Personen machen. Jeder der Befragten wies der Natur eine besondere Rolle bei der psychedelischen Erfahrung zu.

Die Natur ist der Hauptdarsteller bei psychedelischen Erfahrungen, sie ist so vibrierend und lebendig, dass aus

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irgendeinem Grund alles andere nebenschlich erscheint. Du fhlst dich als Teil des groen Ganzen, als Teil der organischen Lebenskette. Es fllt mir sehr leicht, mich bei solchen Reisen mit der Natur zu vereinen. Da das Ego verschwindet, kann ich an die Stelle eines Tieres, einer Pflanze oder sogar der Erde treten. Ich fhle, dass wir alle und alles eins sind.

Speziell wenn man alleine ist, ist man ruhig und kann sich in die natrliche Umgebung hineinfallen lassen. Dann kann man die Einheit aller lebenden Dinge erfahren und die Bume wachsen sehen.

Die Natur ist das beste Beispiel fr die Verbundenheit von allem. Das im psychedelischen Zustand zu erleben, ist jedes Mal eine kleine Erleuchtung. Du hast die Vergnglichkeit der Welt und ihre Schnheit direkt vor dir. Mir hilft es immer die Natur zu beobachten, um zu sehen, worauf es im Leben ankommt. Es gibt viele Dinge im Leben, die fr mich und meine Heilung nicht wirklich relevant sind. Die Natur reduziert dich aufs Wesentliche. Ich konnte auch die Einheit mit der Natur erleben, mich selbst als Teil des Ganzen. Ich bin vllig darin aufgegangen, neben den Pflanzen und Tieren ein Teil davon zu sein.

Hess (2008) ist der Ansicht, dass der moderne Mensch durch die zunehmende Verstdterung und Technisierung unserer Kultur den direkten Kontakt zur Natur verloren habe. Im Zustand eines vernderten Wachbewusstseins knne er diesen Kontakt zumindest teilweise wiederentdecken (Hess, 2008). Dies wird durch die Aussagen der Teilnehmer vorliegender Studie besttigt. Desweiteren scheint die psychedelische Naturerfahrung einen Einfluss darauf zu haben, wie die Natur als solche im alltglichen Leben wahrgenommen wird.

Normalerweise sind wir von Asphalt umgeben und sehen kaum Natur. Das was wir sehen, entspricht nicht einmal 0,001 Prozent, von dem was wir eigentlich sehen sollten. Dadurch verliert man die Verbindung mit der Natur. Durch Psychedelika gewinnt man diese Verbindung zurck, indem man sich daran erinnert, dass diese Verbindung ja eigentlich immer da ist. In der Realitt wird das oft vergessen.

Mir persnlich haben die psychedelischen Erfahrungen mehr Naturverbundenheit gebracht. Ich mag die Natur jetzt auch nchtern viel lieber. Ich halte mich fter dort auf und nehme sie anders wahr. Wenn ich frher an einem Blatt vorbeigekommen bin, bin ich einfach vorbeigegangen. Jetzt sehe ich Bltter so, als wren sie kleine Lebewesen. Mein Blick fr die Schnheit der Natur hat sich geffnet. Ich gehe jetzt manchmal raus, nur um Blumen zu sehen und sie zu riechen.

Einige knnen sogar davon berichten, durch das Erleben der Natur Einsichten in physikalische und biologische Prozesse bekommen zu haben. Wir sind mit der Natur sehr verbunden, denn durch sie leben wir. Sie schafft alles um uns herum und bestimmt

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uns dadurch; auch wenn sie heutzutage ausgebeutet wird. Das ist eine sehr wichtige Sache. Das Erleben der Natur fhrt uns zu den eigenen Wurzeln zurck und somit zur Erdung. Die Natur ist der grte existierende Lehrmeister. Das was in der Natur vorkommt, erklrt so gut wie alles andere. So gibt es in der Natur ebenso Gegenpole wie im Menschen, oder auch in der Technik. Mit Natur meine ich nicht nur die unmittelbare (auf der Erde), sondern den gesamten Kosmos. Die Zeit, die existiert eigentlich gar nicht. Der Mensch hat sie erschaffen, bzw. in der heute existierenden Form kategorisiert, um seinen Schpfungen eine Grundlage zu geben. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind alle eins. Die Zeit wrde ohne den gegebenen Raum nicht existieren.

Ich sa am Feuer und betrachtete es, whrend mathematische Formeln aus ihm hervorkamen und sich im Rauch auflsten. Alles war ganz klar definiert. Ich habe alles verstanden. Und alles vergessen.

Ich stand vor einer Tanne und betrachtete sie. Die Bltter flossen in einander ber wie ein Wasserfall. Es war wunderschn und ich fragt mich, wie das Ganze funktioniert. Ich schloss die Augen und sah alles ganz klar vor mir. Wahrscheinlich kam auch die Fantasie hinzu, denn ich war in einem Zustand, indem auch sie sehr aktiv war. Es war wirklich krass. Ich befand mich in einer Zelle und sah dort genau, wie die Moleklen an den verschiedensten Stellen weitergegeben wurden. Aber ich bin ein Skeptiker und dachte mir, es knne sein, dass ich mir das auch einbilde, weil ich die Photosynthese so erlebte, wie ich sie aus Lehrbchern kannte.

Diese Aussagen machen deutlich, dass die besonders intensive Wahrnehmung der Natur und der ihr zugrundeliegenden Prozesse ein wesentlicher Bestandteil der psychedelischen Erfahrung ist. Dazu gehrt unter anderem die Erkenntnis, dass alles eins ist bzw. dass wir alle Teil eines groen Ganzen (dem Organismus Erde) sind. Nicht selten fhren psychedelische Naturerfahrungen zu mehr Naturverbundenheit im alltglichen Leben.

3.7 Positive und negative Erfahrungen aufgrund des Settings

Nahezu alle Erfahrungen der Befragten wurden als positiv empfunden. Hufig fanden die als am schnsten bezeichnete Erfahrungen, in einer natrlichen Umgebung statt, wie aus den gegebenen Antworten ersichtlich wird.

Es gibt mehrere positive Erfahrungen. Wo soll ich da anfangen? Die erste richtig positive Erfahrung, die mein Leben grundlegend verndert hat, fand vor einigen Jahren statt. Ich glaube positiver geht es kaum. Das hat einige Monate angehalten. Ich habe mich auf einen Schlag von allen meinen Komplexen befreit und sah die Schnheit des Reiches der Natur. Ich habe auch verstanden was der Grund fr meine Probleme war. Danach war ich ein

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neuer Mensch. Davor habe ich mir nie im Leben vorstellen knnen, dass so etwas mglich sein knnte. Das kann man sich einfach nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Diese Nacht hat mein ganzes Leben beeinflusst, denn ich wurde neu geboren. Ich habe zu mir gefunden und von neuem beginnen knnen.

Positive Erfahrungen sind eigentlich die Regel. Die meisten meiner Trips waren sehr gut und positiv.

Vor einem Haus, auf einem Berg, in einem Wald, auf einer Insel, fernab der Zivilisation. Mit zwei uralten Bumen und einem wunderschnen Vollmond. Es fand eine Verbindung statt, zwischen den Bumen, dem Vollmond und meiner Psyche. Es war eine unglaublich wundervolle Erfahrung.

An einem wunderschnen Frhlingstag auf einer Htte in der Natur, in vlliger Abgeschiedenheit auf einem Berg, wo das ganze Leben nur so spross. Das war eines der schnsten Erlebnisse. Absolute Ruhe, strahlender Sonnenschein und kein Mensch. Es war eine sehr schne Erfahrung, bei der man die Schnheit des Lebens entdeckt, die Wichtigkeit zu sich selbst gut zu sein, also dass man sich pflegt (natrlich nicht im Sinne von duschen) und dass man z.B. darauf achtet, was man isst. Also dieser Reinheitsfaktor war da ziemlich gro, falls man das so sagen kann.

Ein besonders imposantes Erlebnis hatte ich an einem energetisch hohen Ort, an dem ich mich in einer Art Parallelwelt befand. Eigentlich ist es aber so gut wie immer positiv, weil ich eben auf das Setting achte.

Allerdings gab es auch einige Ausnahmen, die z.B. aufgrund einer unpassenden Umgebung oder dem sozialen Umfeld als unangenehm empfunden wurden.

Einmal waren wir zu fnft in einem ffentlichen Park. Ich und ein anderer Freund waren schon etwas erfahrener und die anderen waren relative Neulinge. Wenn ich das mache, will ich etwas daraus lernen. Die anderen wollten nur Spa haben. Sie haben sehr laut gelacht. Sehr, sehr laut. Wenn die Polizei gekommen wre, dann htten wir wirklich so etwas wie einen Horrortrip erleben knnen. Aber einen richtigen! Denn die haben ja keine Ahnung, wie man mit Menschen in solchen Situationen umgeht. Zuerst schicken sie dich in die Hlle und dann beenden sie deine Reise mit einer Spritze Beruhigungsmitteln. Also die Kombination von dem Schlimmsten, was in so einer Situation getan werden kann. Das hat mir natrlich groe Angst gemacht. Jedes Mal wenn sie laut lachten, und das taten sie in jeder Minute, kamen diese Gedanken in meinen Kopf. Ich muss sagen, es war trotzdem ein relativ schner Trip, nur diese Gedanken waren eben strend.

Ich war im Dschungel, allein in einem fremden Land. Der Dschungel ist ja so schon ziemlich abenteuerlich, geheimnisvoll und durchdrungen. berall sind kleine Wesen und du hast wirklich keine Ahnung, was gerade unter dir liegt, weil es eben so vieles gibt. Die Brllaffen schreien herum und du weit, du kannst jederzeit einem Jaguar begegnen. Das alles hat mich unglaublich unter Druck gesetzt, ich hatte Angst und Panik und es ist mir whrend der Reise wirklich furchtbar gegangen. Aber das Positive daran war, dass ich dadurch in meinen

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Schatten schauen konnte und dieser sich dadurch erhellt hat. Diese Erfahrung hat auerdem relativ spontan stattgefunden. Allein, in einem fremden Land, kann es ja auch so schon Momente geben, in denen man sich unsicher fhlt. Auf dieser Reise hat fr mich das Bse berall gelauert. Ich habe gewusst, wenn ich einen Moment nicht wachsam bin, dann schlgt es zu. Was fr mich aber irrsinnig viel Sinn macht, weil ich jetzt fr mich entdeckt habe, was genau das in mir ist. Ich hatte einen guten Abschluss, aber es hat einige Zeit gedauert, bis es vollstndig integriert war. Aber es war wichtig, dass dieses Erlebnis so heftig war, sonst wre ich niemals auf diese Dinge gekommen. Ich htte sie niemals entdecken und ins rechte Licht rcken knnen.

Aber selbst diese knnen nicht wirklich als negativ bezeichnet werden, sondern eher als schwierig oder bengstigend. Trotz der geschilderten Schwierigkeiten sind die Erfahrungen zu einem positiven Abschluss gekommen. Es scheint sogar so zu sein, dass die Schwierigkeit der Erfahrung in direktem Zusammenhang zu der Tiefe der Erkenntnisse steht, die durch psychedelische Erfahrungen gewonnen werden. Eine Tatsache, die sich auch in den folgenden Antworten der Befragten wiederspiegelt. Es gab natrlich auch schon unpassende Settings. Aber solche Settings wrde ich als anspruchsvoll, schwierig oder ungewhnlich bezeichnen, und so war auch der Einfluss. Da die Erfahrungen aber stets so waren, wie sie eben waren und auch immer gut, wichtig und richtig waren, kann ich nicht wirklich die Erinnerung an ein schwieriges Setting als negativ bezeichnen. Es ist vllig in Ordnung und vielleicht sogar wichtig, in seinem Erfahrungsrepertoire auch derartige Settings erlebt zu haben. Aber als Teil der Vorbereitung sollte natrlich die Dosis, etc. an mgliche ungewhnliche Settings angepasst werden.

Ich kann mich an keine wirklich negative Erfahrung aufgrund des Settings erinnern. Denn alles Negative, was ich dadurch erlebt habe, hat sich in etwas Positives gewandelt. Sogar frhere, bertriebene Dosierungen haben mich zu dem gemacht was ich heute bin, mit den Freunden, den ich habe. Es gibt keine Erfahrung, die ich missen mchte. Selbst wenn es nicht immer angenehm war, waren die schwersten Erfahrungen sicher auch die lehrreichsten.

Die Umwelt bestimmt bis zu einem gewissen Grad, die Qualitt der Erkenntnisse, die man aus solch einer Erfahrung ziehen kann und die Tiefe der Therapie, bzw. der Entgiftung des Geistes. Es ist gut, wenn es Ruhe und Stille gibt, wenn diese gebraucht werden. Aber aus meiner persnlichen Erfahrung denke ich, dass selbst sogenannte Bad Trips, aufgrund eines negativen Settings, einem eine ganze Menge beibringen knnen. Das ist sicher nicht das Beste fr einen unerfahrenen Reisenden. Allerdings lsst einen eine schwerere Reise tiefere Demut erfahren, frei vom Ego, und wenn wir zurckkommen sind wir strker als zuvor.

Wir sehen also, dass ein unpassendes Setting nicht unbedingt zu einer negativen Erfahrung fhren muss. Die Erfahrung kann dadurch als unangenehm oder schwierig empfunden werden,

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kommt aber doch in der Regel zu einem positiven Abschluss. Desweiteren werden derartige Erfahrungen als besonders lehrreich wahrgenommen.

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SCHLUSSFOLGERUNGEN

Zusammenfassend lsst sich sagen, dass das Setting einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf des psychedelischen Erlebens hat. Es bildet den Rahmen fr die Erfahrung an sich und ist ausschlaggebend dafr, wie sehr man sich ihr hingeben kann. Eine vertraute Atmosphre, die Geborgenheit vermittelt, ist Vorrausetzung fr einen optimalen Erfahrungsverlauf. Auch den einzelnen Komponenten des Settings, nach denen gefragt wurde, wurde besondere Bedeutung beigemessen. Die bevorzugte Gruppengre variiert sehr stark. Sie ist abhngig von der Situation, der Art der Erfahrung, die man machen mchte und der persnlichen Einstellung. Fr die meisten ist es wichtig, in einer Gruppe bekannter Menschen zu sein, denen man vertrauen kann. Auch die Mglichkeit, sich bei Bedarf alleine zurckziehen zu knnen, sollte gegeben sein. Die gewhlte Tageszeit ist abhngig von der Richtung, in die die Erfahrung gehen soll. Nachts werden eher innere Themen fokussiert und tagsber uere. Innere Themen sind in diesem Zusammenhang solche, welche z.B. die eigene Persnlichkeit, Emotionen und Motivationen zum Inhalt haben, uere Themen betreffen die Wahrnehmung von Umwelt, Situationen und zwischenmenschliche Dynamiken. Der Musik wird eine tragende Bedeutung beigemessen. Sie kann dabei helfen, schwierige Passagen der Erfahrung zu durchleben und die Stimmung zu heben. Sie kann die Erfahrung intensivieren und untersttzend fr das Zulassen von Emotionen sein. Allerdings kann Musik, die als unangenehm empfunden wird, auch das Gegenteil bewirken. Naturgerusche, wie das Pltschern eines Baches oder der Gesang von Vgeln, werden vom Groteil der Befragten als schne Musik empfunden. Die Umgebung sollte sicher und ansprechend gestaltet sein. Die meisten der Befragten bevorzugen es, psychedelische Erfahrungen in der Natur zu machen. Das Erleben natrlicher Prozesse und die Wahrnehmung der Natur wirken sich uerst positiv auf den Verlauf der psychedelischen Erfahrung aus. Hufig wird davon berichtet, sich selbst als Teil des Ganzen wahrzunehmen und eine Verbindung zur Natur aufzubauen, die oft noch nach Abklingen der Wirkung im alltglichen Leben weiterbesteht.

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Es wird deutlich, dass das Setting fr die private Anwendung psychedelischer Substanzen genauso einflussnehmend ist, wie bei der psychotherapeutischen Anwendung und vor einem traditionellen Hintergrund. Die einzelnen Komponenten des Settings, die im therapeutischen Rahmen als ausschlaggebend fr den Verlauf des Prozesses erachtet werden und fr die spezielle Gestaltungsempfehlungen gegeben werden, werden auch von den Befragten als wichtig angesehen. Allerdings fhrt ein unpassendes Setting nicht zwangslufig zu einer negativen Erfahrung. Es kann dazu fhren, dass die Erfahrung als schwieriger oder unangenehmer empfunden wird. In der Regel kommen jedoch auch derartige Erfahrungen zu einem positiven Abschluss. Die Schwierigkeit des Erlebnisses scheint mit der Tiefe der daraus resultierenden Erkenntnisse in Zusammenhang zu stehen.

Das bedeutet, dass das Setting sorgfltig ausgewhlt und vorbereitet sein will, um eine mglichst bereichernde Erfahrung im autognostischen Sinne zu ermglichen. Um die genaue Wirkweise des Settings zu begreifen und quantitative Daten zu bekommen, bedarf es weiterer Studien.

Leider gibt es auch Flle, in denen Menschen in Folge des Konsums psychoaktiver Substanzen mit als psychotisch klassifizierten Symptomen in die Psychiatrie eingewiesen werden. Dabei handelt es sich hufig um Substanzmissbrauch, welcher oft mit Mischkonsum einhergeht. Wenn das Setting nun schon bei gesunden, unproblematischen Konsumenten einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Erfahrung hat, dann msste es in pathologischen Fllen einen noch viel strkeren Einfluss haben, weil ja die Substanz als solche als Katalysator innerpsychischer Vorgnge fungiert. Wie wir bereits feststellen konnten, wirkt sich die Umgebung unmittelbar auf das persnliche psychische Wohlbefinden aus. Mglicherweise knnte sich eine, nach Grofs (1983) Empfehlungen gestaltete Umgebung positiv auf die Stabilisierung der Betroffenen auswirken.

Forschung mit psychedelischen Substanzen muss das jeweilige Setting unbedingt bercksichtigen, um aussagekrftige Ergebnisse zu bekommen. Wrde es nicht bercksichtigt werden, so knnte die Ursache unangenehmer Erfahrungen flschlicherweise der Substanz an sich zugeschrieben werden.

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Das therapeutische Potential psychedelischer Substanzen ist nicht von der Hand zu weisen. Wenn wir es in Zukunft schaffen, mehr ber ihre Wirkungsweise als Katalysator psychologischer Prozesse herauszufinden, wre der Gesellschaft und der Wissenschaft ein groer Dienst erwiesen. Die Psychologen und Psychiater htten endlich ein Instrument, dass dem Teleskop, bzw. Mikroskop (s.a. Grof, 2008) der Astronomie und der Medizin gleichkme. Die Beschleunigung des psychotherapeutischen Prozesses knnte menschliches Leid verringern und daraus entstehende gesellschaftliche Kosten minimieren.

5.

LITERATURVERZEICHNIS

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Anhang

Leitfaden des Interviews

Alter oder Altersgruppe (21-30/31-40/etc.): Geschlecht (m/w):

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Welche Sustanz(en) verwenden Sie? Wie hufig (so genau wie mglich)? Mit welcher Intension (Absicht) findet die Erfahrung statt? Wie wichtig ist fr Sie das Setting bei diesen Erfahrungen? Und warum? Mit wem findet die Erfahrung (bevorzugt, blicherweise) statt? (z.B. Gruppe, Guide, alleine, etc.) Gibt es bestimmte Eigenschaften in der Umgebung, die Ihnen dabei wichtig sind? Wenn ja: Nehmen Sie Einfluss darauf? Wenn ja: Inwiefern? a) Spielen Tageszeit und Lichtverhltnisse eine Rolle? (wenn ja: inwiefern?)

b) Spielt die Musik oder bestimmte Gerusche dabei eine Rolle? (wenn ja:welche?) 10. Gibt es einen Ort an dem Sie Sich dabei am liebsten aufhalten? (wenn ja: welchen, bzw. wie sieht dieser aus?) 11. Spielt die Natur (bzw. das Naturerleben) eine Rolle beim Bewusstwerdungsprozess? (wenn ja: welche?) 12. Bereiten Sie Sich darauf vor? (wenn ja, dann wie?) 13. Knnen Sie Sich an eine Erfahrung erinnern, bei der das Setting einen besonders positiven Einfluss auf das Erlebnis gehabt hat? 14. Knnen Sie Sich an eine Erfahrung erinnern, bei der das Setting einen besonders negativen Einfluss auf das Erlebnis gehabt hat? 15. Was verstehen Sie unter dem Begriff Psychonaut? Wrden Sie Sich als ein Solcher bezeichnen?* 16. Sind Sie interessiert daran Ihr Wissen in diesem Bereich (ber den autognostischen Prozess hinausgehend zu erweitern? Wenn ja: Wie gehen Sie dabei vor? Woher beziehen Sie Ihre Informationen?*

Die mit * markierten Fragen konnten in der vorliegenden Studie aus Platzgrnden nicht nher ausgefhrt werden.

3013.01.2013

Beispiel eines InterviewsVpn 10, m, 20 - 30 1. 2. 3. LSD, pilze 2-3mal pro Jahr Zunchst aufgrund der Musik. Ich liebe die Musik und liebte es sie am ganzen Krper spren zu knnen. Mit ihrer Hilfe habe ich mich selbst kennengelernt. Ich wei jetzt wer ich bin und was ich will. Mein Charakter hat sich gefestigt. Danach habe ich entdeckt, dass mein Blick sich erweitert hatte. Ich denke, mein sog. drittes Auge hat sich geffnet. So habe ich mir diese Erfahrungen fr meinen Beruf, als Fotograph, zunutze machen knnen. Ich kann sagen, dass durch diese Erweiterung des Betrachtungswinkels, meine Arbeiten viel besser geworden sind und dadurch bin ich jetzt auch erfolgreicher in meinem Beruf geworden. Ich interessiere mich jetzt auch vermehrt fr die Natur (mit der ich jetzt auch intensiver in Verbindung stehe) und die ganzen Energien, die uns umgeben. Sehr wichtig. Weil es in Zusammenhang mit den Energien steht, die dich umgeben. Vor allem ist es mir wichtig, von lieben Menschen umgeben zu sein, mit denen ich diese Erfahrungen teilen kann. Alleine habe ich solch eine Erfahrung noch nie gemacht. Es gibt 3-4 Leute, gute Freunde, mit denen ich aufgewachsen bin. Wir haben bereits vieles miteinander durchgestanden. Auch diese Erfahrungen sind ein Teil des Puzzles, das uns verbindet. Mit ihnen habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Die Gruppengre von 4-5 Leuten ist ideal. Aber ich denke, ich htte auch kein Problem, wenn mehr dabei sind. Natur. Volle Kanne Natur. Ich versuche die entsprechenden Orte aufzusuchen. Wenn das nicht klappt, ist es auch kein Weltuntergang. Aber ich denke, um eine 100% Erfahrung zu machen, ist die Natur am besten geeignet. Zuhause bevorzuge ich eine farbige, nicht monotone Umgebung und angenehmer Atmosphre (sanftes Licht, paar Kerzen, Rucherstbchen). (a) Ich bevorzuge den Tag. Sagen wir meine Prferenz liegt so bei 50% tagsber, 30% bei Anbruch des Tages, 20% abends, bzw. nachts. (b) Musik ist A und O. Fr mich gibts nichts, dass besser dazu geeignet ist, solche Erfahrungen zu intensivieren. Es gibt bestimmte psychedelische Sinfonien, die wie ein Schlssel wirken, zur ffnung von Gefhlen, des Wohlbefindens, und der eigentlichen Psyche. In der Natur. In Verbindung mit Bergen, Wald und Meer. In einer (in meinen Augen) schnen Landschaft, oder einem schnen Fleckchen Erde im Wald. Da ich von einer Insel stamme, habe ich eine besondere Verbindung zum Meer. Ja. Die Natur spielt eine sehr groe Rolle. Denn sie steht in Verbindung mit allen Energien. Ich glaube an die Energie der Natur, ich denke sie produziert das grte Feld sogenannter positiver Energie auf diesem Planeten. Manchmal kann ich fhlen, wie ich mich mit der Natur verbinde. Und ich will nicht verheimlichen, dass ich in letzter Zeit in Verbindung mit Bumen trete (in nchternem Zustand), und ich kann sagen, sie haben mir schon sehr geholfen. Weil sie einfach eine unglaubliche Energie haben. Ich habe keine spezielle Art mich vorzubereiten. Meistens ergibt es sich relativ spontan (innerhalb weniger Tage). Allgemein achte ich darauf, dass ich nicht gestresst bin und dass es mir psychisch gut geht. Etwas, was fr mich unbedingt dabei sein muss, ist die Musik (am liebsten ruhig und psychedelisch und aufschlieend) und natrlich auf jeden Fall mein Fotoapparat. Ja. Neben den beiden Freiluftveranstaltungen, die ich besucht habe, war das eine private Party. In einem Haus auf einem Berg in einem Wald auf einer Insel. Fernab der Zivilisation. Mit 2 uralten Bumen und einem wundervollen Vollmond. Es fand eine Verbindung statt, zwischen den Bumen, dem Vollmond und meiner Psyche. Es war eine unglaublich wundervolle Erfahrung. Ja. Aber so negativ war es im Endeffekt dann doch nicht. Aber es war eine weniger angenehme Erfahrung, weil sie sich nicht so vervollstndigt hat, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es war bei mir zuhause

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und die Atmosphre war sehr beengend und erstickend. Ich hatte zuvor auch etwas mit anderen Dingen bertrieben und hatte auch ziemlichen Stress, wegen Problemen, die meine Familie betrafen. Als sich mein Geist von meinem Krper trennen wollte, weigerte ich mich die Kontrolle aufzugeben. Ich begann mich zu bergeben und wusste fr ca. 45 Minuten nicht mehr wer und wo ich bin. Die Leute um mich machten sich Sorgen, kannten sich aber nicht mit solchen Situationen aus und schtteten mir Wasser ins Gesicht. Als es mir wieder besser ging lag ich am Boden und lie die Musik auf mich wirken. Ich konnte es einfach nicht fassen, wie jemanden Klnge so tief berhren knnen. Im Nachhinein betrachtet hat es mir doch sehr gefallen. Als ich mich bergeben habe, wurde mein altes Ich ausgekotzt und schaffte Raum fr da neue Ich. Da ffnete sich mein drittes Auge und die ganze Sache mit der Fotographie kam richtig ins Laufen. 15. Einer der in seine Psyche reist. Bei meinen Reisen in meine Seele habe ich feststellen knnen, dass jeder Mensch im Grunde genommen gut ist. Ja, ich wrde mich als solcher bezeichnen. 16. Natrlich. Durch Gesprche. Ich bevorzuge es, meine Informationen aus persnlichen Gesprchen zu beziehen.

bersicht ber die ErgebnisseVpn 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Geschlecht Alter m w w m m m m m m m m w w m m w m m w w 29 34 29 27 21 21 33 38 24 28 25 25 25 23 37 37 31 29 36 45 Setting + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Sozial Licht 0 Nacht 2 bis 4 0 bis 10 0 bis 3 2 bis 6 0 bis 10 6 bis 7 0 bis 6 1 bis 5 3 bis 4 3 bis 5 1 bis 5 4 bis 6 2 bis 5 2 bis 3 0 bis 5 5 bis 10 0 bis 3 1 bis 11 3 bis 4 0 Tag Nacht 0 Tag 0 0 0 Tag 0 Tag Tag 0 0 Nacht Nacht 0 Tag Tag Musik 0+ + + 0+ + + + + + + N+ N+ + + + 0 + N+ + + Ort + + + + + + + + + + + + + + + + + + Natur + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +

Legende Ja + Nein Je nachdem 0

N+ Naturgerusche

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