der einfluß verschiedener pharmaka auf die elimination von α-methylnoradrenalin aus der...

2
Referate der seehstenFriihjahrstagung 161 Bei Meersehweinchen, die mit Metaraminol-bitartrab (10 mg/kg, i.p., 16--17 Std) behandelt warden, finder sich im Herzen eine relativ hohe Konzentration vasopressorisch aktiver Catecholamine; aufgrund fluori- metrischer Bestimmungen handelt es sich nicht nur tun l~oradrenalin (NA) und kleine Mengen Adrenalin (A). Nach chromatographischer und elektrophoretischer Trennung solcher tterzextrakte wurde n~mlich auch ~-Methyl-NA nachgewiesen. Die Menge des im Herzen gefundenen ~-Methyl-NA war durchschnitt]ich 1,5--3real gr6Ber als diejenige des rest]ichen NA 1. Nach einmaliger Behandlung mit ~-MT (100 oder 300 mg/kg, p.o.) ist der NA-Gehalt in Herz und Gehirn 10--17 Std nach Verabreichung stark erniedrigt. Im Herzen konnte auBerdem ~-Methyl-I~A, im Gehirn ~-Methyl-IqA und ~-Methyl-Dopamin nachgewiesen werden. Nach 300 mg/kg ~-MT war die NA-Menge im Herzen ~uf 30-400/0 der Kon- trollwerte (NaCl-behandelte Tiere) und fin Gehirn auf i5--25°/0 ab- gesunken. Im Herzen betrug das ~-Methyl-NA etwa 30°/0 des restlichen NA. Die A-Konzentration war vielleicht etwas erhSht; Spuren yon ~.Methyl-Dopamin konnten nicht ausgeschlossen werden. Im Gehirn waren die ~-Me~hyl-NA- und ~-Methyl-Dopamin-Konzentrationen etwa zwefinal, bzw. zwei- bis dreimal so hoch wie diejenige des restlichen NA. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dab ~-methylierte monopheno- lische Catecholaminanaloge zu ~-methylierten Catecholaminen in rive hydroxyliert werden. Daher muB die M6glichkeit in Betracht gezogen werden, dab die Erniedrigung der NA-Konzentra~ion zum Teil auch auf eiuer Verdr/~ngung dutch ~-methylierte Catecholamine beruhen kann. .Literatur 1 MAiTgE, L., u. 1~. STA~m~I~: im Druek. SPECTOR, S., A. SJOE~DS~A,and S. UDV, NF~E~D : J. Pharmacol. exp. Ther. 147, 86--95 (1965). Dr. L. MAtTRE, CIBA A.G., PharmazeutiseheAbteilung, Basel (Sehweiz) Der Einflul~ versehiedener Pharmaka auf die Elimination yon a-Methyl- noradrenalin aus der Perfusionsfliissigkeit des isoliertenKaninchenherzens. Von ]~. WEBER und E. MUSCHOLL Isolierte Kaninchenherzen wurden mit Tyrodel6sung perfundier~, welcher 10ng/ml ~-Methylnoradrenalin (~-M2q) fiir 20 rain zugesetzt worden waren. Das in den Perfusaten enthaltene ~-MN wurde an AI~08 adsorbiert, eluiert und am Blutdruck der despinalisierten Ratte be- stimmt. Die Werte wurden mit dem bei jedem Versueh ermittelten Aus- beutef~ktor korrigier~.

Upload: e-weber

Post on 09-Aug-2016

212 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Referate der seehsten Friihjahrstagung 161

Bei Meersehweinchen, die mit Metaraminol-bitartrab (10 mg/kg, i.p., 16--17 Std) behandelt warden, finder sich im Herzen eine relativ hohe Konzentration vasopressorisch aktiver Catecholamine; aufgrund fluori- metrischer Bestimmungen handelt es sich nicht nur tun l~oradrenalin (NA) und kleine Mengen Adrenalin (A). Nach chromatographischer und elektrophoretischer Trennung solcher tterzextrakte wurde n~mlich auch ~-Methyl-NA nachgewiesen. Die Menge des im Herzen gefundenen ~-Methyl-NA war durchschnitt]ich 1,5--3real gr6Ber als diejenige des rest]ichen NA 1.

Nach einmaliger Behandlung mit ~-MT (100 oder 300 mg/kg, p.o.) ist der NA-Gehalt in Herz und Gehirn 10--17 Std nach Verabreichung stark erniedrigt. Im Herzen konnte auBerdem ~-Methyl-I~A, im Gehirn ~-Methyl-IqA und ~-Methyl-Dopamin nachgewiesen werden. Nach 300 mg/kg ~-MT war die NA-Menge im Herzen ~uf 30-400/0 der Kon- trollwerte (NaCl-behandelte Tiere) und fin Gehirn auf i5--25°/0 ab- gesunken. Im Herzen betrug das ~-Methyl-NA etwa 30°/0 des restlichen NA. Die A-Konzentration war vielleicht etwas erhSht; Spuren yon ~.Methyl-Dopamin konnten nicht ausgeschlossen werden. Im Gehirn waren die ~-Me~hyl-NA- und ~-Methyl-Dopamin-Konzentrationen etwa zwefinal, bzw. zwei- bis dreimal so hoch wie diejenige des restlichen NA.

Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dab ~-methylierte monopheno- lische Catecholaminanaloge zu ~-methylierten Catecholaminen in rive hydroxyliert werden. Daher muB die M6glichkeit in Betracht gezogen werden, dab die Erniedrigung der NA-Konzentra~ion zum Teil auch auf eiuer Verdr/~ngung dutch ~-methylierte Catecholamine beruhen kann.

.Literatur 1 MAiTgE, L., u. 1~. STA~m~I~: im Druek.

SPECTOR, S., A. SJOE~DS~A, and S. UDV, NF~E~D : J. Pharmacol. exp. Ther. 147, 86--95 (1965).

Dr. L. MAtTRE, CIBA A.G., Pharmazeutisehe Abteilung, Basel (Sehweiz)

Der Einflul~ versehiedener Pharmaka auf die Elimination yon a-Methyl- noradrenalin aus der Perfusionsfliissigkeit des isoliertenKaninchenherzens. Von ]~. WEBER und E. MUSCHOLL

Isolierte Kaninchenherzen wurden mit Tyrodel6sung perfundier~, welcher 10ng/ml ~-Methylnoradrenalin (~-M2q) fiir 20 rain zugesetzt worden waren. Das in den Perfusaten enthaltene ~-MN wurde an AI~08 adsorbiert, eluiert und am Blutdruck der despinalisierten Ratte be- stimmt. Die Werte wurden mit dem bei jedem Versueh ermittelten Aus- beutef~ktor korrigier~.

162 Referate der sechsten Fr'tihjahrstagung

Im Kontrollversuchen wurden 56 :~ 1,7°/o des infundierten ~-M_N in den Perfusaten wiedergefunden, d .h . 440/0 wurden vom Herzen auf- genommen. Die tterzfrequenz stieg dutch ~-MN um 5,3 ~: 1,4o/o an. Naeh Cocain (10 -5 g/ml) waren 87 ~: 2,50/0 des infundierten ~-MN in den Per- fusaten enthalten. Die Herzfrequenz stieg um 44 :~ 6,1°/o an. Nach Tetracain in einer doppelt so stark lokalanaesthetischen Dosis ( 3 . 10 -8 g/ml) wie derjenigen yon Cocain wurden 51 ~ 2,5o/0 in den Perfusaten wiedergefunden, also ebensoviel wie bei den Kontrollen. Die Herzfrequenz stieg um 6,0 ± 0,4O/o an. Coeain hemmte somi~ die Aufnahme yon ~ M N in das Herz und verstiirkte seine Wirkung, wie dies ffir Noradrenalin friiher nachgewiesen wurde.

Auch sympathomimetische Amine hemmten die Aufnahme yon ~-MN. Wir setzten der Perfusionsflfissigkeit verschiedene Dosen yon 1-Metara- minol und d,l-Norphenylephrin zu und errechneten die Konzentrationen, welche eine 50°/oige Hemmung der Elimination yon ~-MX7 bewirkten. Danaeh hemmte Metaraminol (1,7 • 10 -7 g/m]) die Aufnahme yon ~-lViN siebenmal sti~rker als Norphenylephrin (1 ,2 .10 -0 g/m]). Metaraminol unterseheidet sich yon Norphenylephrin dureh eine Methylgruppe am ~-C-Atom. Nach IV~SEN steigert ~-Methylierung die t temmwirkung sympath0mimetiseher Amine auf die IToradrenalin-Aufnahme des isolierten tterzen. Unsere Versuehe zeigen, dab die Aufnahme yon ~-MN in das isolierte t terz ahnlich wie diejenige yon Noradrenalin pharmakolo- gisch beeinfluBt werden kann.

Literatur IVEES~, L. L. : J. Pharm. Pharmacol. (Lend.) 16, 435 (1964).

Dr. E. W~Bv, l~, Pharmakologisches Institut der Universit~t, 65 Mainz, Langenbeckstr~l~e 1

Biosynthese (aus a-Methyldopa), Aufnahme und Freisetzung y o n

a-Methyladrenalin. Von E. MUSCHOLL

In Nebennieren yon Kaninehen, die 2 mg/kg Reserpin und anschlie- Bend 2--6 Tage lang jewefls 50 mg/kg 1-~-Methyldopa intraven5s er- hielten, wurden durch Papierchromatographie und biologisehe Aus- wertung ~-lVIethylnoradrenalin (~-MN) und g-)/~ethyladrenalin (~-MA) nachgewiesen. Die Menge yon ~-MN betrug etwa 10°/o die yon ~-MA (25--160 ng/l~ebennieren) etwa 1°/o der Nfenge yon Noradrenalin (N) in den Nebennieren.

An narkotisierten Katzen, Kaninchen und Rat ten senkte ~-MA in Dosen yon 5--20 #g/kg den Blutdruck kurzdauernd um etwa 50 mm ttg. Zur Untersuehung der Aufnahme yon ~-MA erhielten Rat ten 25 #g/kg und rain fiir 20 rain intravenSs infundiert. 17 und ~-MA warden diffe-