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COMPUTERWELT 07 08.04.2011 15 SYSTEMS & SOLUTIONS COMPUTERWELT und Pentadoc suchen ECM-Anbieter des Jahres Erstmals verleihen Pentadoc und COMPUTERWELT den ECM-Award für den ECM-Anbieter des Jahres. Stimmen Sie mit und gewinnen Sie ein Apple iPad 2 und eine Einladung zur exklusiven ECM-Award-Gala in Schönbrunn. Zum ersten Mal haben Anwender die Möglichkeit, jenen ECM-Anbieter mit dem ersten Platz auszuzeichnen, der aus Ihrer Sicht die beste ECM-Lösung umgesetzt hat. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer ECM-Lösung? Das kann ein elektronischer Rechnungseingang in Ihrem Unternehmen sein, die Verwal- tung der Kundenakten oder die ge- meinsame Bearbeitung von Projekt- dokumenten. Wie wird dadurch Ihr Arbeitsalltag vereinfacht? Jeder kann dabei gewinnen: unter allen Abstimmenden werden ein iPad 2 und eine Einladung zur exklusiven ECM-Award-Verleihung verlost. Am 17. Mai moderiert Isabella Krassnitzer, bekannt aus dem ORF, den spannen- den Gala-Abend im Tagungszentrum Schloß Schönbrunn. Wer wird ECM-Anbieter des Jahres? Jede Stimme zählt, das Voting ist bis 15. April möglich. Die COMPUTER- WELT wird über die Gewinner aus- führlich berichten. Information und Voting: www.ecm-award.at Die Gewinner des ECM-Award 2010 (von rechts nach links): Günther Rosenkranz Karl-Franzens-Universität Graz, Stefan Ebner von Braintribe in Vertretung für UniCredit Leasing GmbH, Michael Kristek UPC Austria GmbH und (ganz links) Christian Dlapka Pentadoc. WIEN – Angesichts der vielfältigen neuen technologischen Einflüsse auf Desktop- Architekturen empfiehlt das Beratungs- haus Centracon, eine systematische und mittelfristig angelegte Innovationsstrategie zu entwickeln, statt sich modernistischen Einzelaktivitäten zu widmen. Dies gewähr- leistet nach Einschätzung der Consultants eine höhere Investitionssicherheit hin- sichtlich der bestehenden technischen Strukturen – gleichzeitig wird eine von aktuellen Themen getriebene und damit teure Strategie vermieden. Zu den besonders diskutierten Innovatio- nen für das Desktop Management zählen beispielsweise der mobile Einsatz von An- wendungen, Virtual Desktop Infrastruc- ture (VDI) und die Automation von Ser- viceprozessen, eine Liberalisierung der Endgeräte in den Unternehmen sowie Cloud Computing für den Betrieb der Client-Infrastruktur. Angesichts dieser neuen Möglichkeiten ist es für Unterneh- men entscheidend, für jeden IT-Arbeits- platz – ob mobil, in über die ganze Welt verteilten Büros oder im Home Office – das in Bezug auf Verfügbarkeit und Kosten effizienteste Bereitstellungsverfahren zu finden. Ein Praxisbeispiel dafür, welche Möglichkeiten es gibt und für welche Art Investitionsschützende Desktop-Architektur von IT-Arbeitsplätzen sie interessant sind, finden Sie auf Seite 20: Der Küchenherstel- ler Ewe stellt alle Desktops über eine eige- ne Wolke zur Verfügung und hat damit gute Erfahrungen gemacht. »Angesichts der langen Liste an möglichen Innovationen im Bereich Desktopmanage- ment und an grundsätzlichen Verände- rungspotenzialen bedarf es einer klaren Roadmap, die sowohl die bestehenden technischen und organisatorischen Bedin- gungen berücksichtigt, als auch in der Funktion eines roten Fadens den Innova- tionsprozess lenkt«, erklärt Centracon- Geschäftsführer Robert Gerhards. »Not- wendig ist ein Gesamtverständnis dessen, was zukünftig für Anforderungen wirksam werden und wie sie dann in aufeinander abgestimmter Weise schrittweise realisiert werden können.« KEINE VIRTUELLE REVOLUTION Als Beispiel nennt er VDI: »Die herkömm- liche Terminal-Technik und normale Cli- ent-Installationen werden vermutlich über längere Sicht nicht überflüssig, sondern VDI sind zunächst als eine ergänzende Technologie zu verstehen. Es wird keine Virtualisierungsrevolution geben, sondern ein evolutionärer Prozess stattfinden. Da- bei geht es darum, unter Nutzung der be- stehenden Strukturen überlegte Wege in die Zukunft zu gehen.« Die Weiternutzung bestehender Systeme ist dabei auch aus Hardware-Sicht interessant. So können beispielsweise in einer virtualisierten Um- gebung alte Rechner als Thin Clients über ihren vorgesehenen Lebenszyklus hinaus weiterverwendet werden. Das Kernziel ei- ner intelligenten Arbeitsplatz-Architektur besteht darin, dass die Mitarbeiter dyna- misch ortsunabhängigen Zugriff auf An- wendungen und Daten, modulare Services sowie IT-Arbeitsplätze mit aufgabenspezi- fischen Leistungsprofilen zur Verfügung gestellt bekommen. Dazu werden deshalb klassische Mechanismen für das Client- und Softwaremanagement um innovative Lösungen wie Zentralisierung, Virtualisie- rung und Streaming ergänzt. [oli] Der klassische Fat Client hat als traditioneller IT-Arbeitsplatz in Unternehmen immer noch nicht ganz ausgedient. Aber fast: Virtualisierte Desktop-Infrastrukturen sind im Kommen. © Fotolia / Viktor Gmyria Virtualisierung und Cloud Computing schaffen neue Möglichkeiten, IT-Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, die verglichen mit Fat Clients enorme Zeit- und Kostenersparnis versprechen. Zeit für Unternehmen, die hauseigene Desktop-Architektur zu überdenken. In der Cloud können Anwendungsfunktionalität und Rechenleistung als global verfügbarer Dienst so einfach wie Wasser und Strom be- zogen und nur bei Nutzung bezahlt werden. Neben den Cloud-Pro- dukten in den Bereichen Infrastructure as a Service (IaaS) und Plattform as a Service (PaaS) kommen laufend neue Angebote im Bereich Software as a Service (SaaS) auf den Markt. Sehr interes- sant sind beispielsweise Reference Data Services. Referenzdaten sind Daten, die generelle Geschäftsentitäten beschreiben, wie Länder- oder Flughafenkürzel, Währungsbezeichnungen oder andere standardisierte Kodierungen. Referenzdaten kön- nen in vielen Branchen von externen Quellen bezogen werden. Die Bereitstellung dieser Daten durch die Cloud beispielsweise im Rahmen des Microsoft Cloud DataMarket oder anderer Angebote ist bereits Realität. So können etwa Adressen und Telefonnummern als Referenzdaten über einen Cloud-Service bezogen werden. Ein typischer Anwendungs- fall ist die Verifikation dieser Daten, um die Qualität der Kundendaten zu verbessern. Ein anderer Dienst ist die Bereitstellung von Finanzmarktdaten, wie es bereits heute die NASDAQ tut. So können die wichtigsten Daten der Börse der letzten drei Jahre über die Cloud abgerufen werden. Die SWIFT-Community diskutiert seit längerem, Referenz- daten wie Währungen oder Wertschriften in die Cloud zu stellen, um den Betrieb der »Golden Copy« – also der Stammdaten eines Finanzinstituts – zu erleichtern. Leider ist die Nutzung solcher Angebote aufgrund der bestehenden internen Infrastruk- turen nicht ganz einfach. Oft werden Referenzdaten als lokale Kopie gehalten und nur periodisch von externen Quellen bezogen. Jede Übernahme durchläuft einen Prozess, um die Daten in ein internes Format zu überführen. Zu allem Übel erfolgt die Pflege oft manuell. Ob nun die Referenzdaten aus einer Cloud oder über einen anderen Weg bezo- gen werden, das Nachführen ist immer mit betrieblichem Aufwand verbunden. Um die Cloud-Services jedoch effizient zu nutzen, wäre eine vollständige Integration nötig, sodass Referenzdaten gar nicht mehr intern gehalten werden, sondern in jedem Fall extern bezogen werden. Voraussetzung dafür ist eine klare Datenarchitektur, die zwi- schen verschiedenen Datenarten wie Referenz-, Stamm-, Struktur- oder auch Transak- tionsdaten unterscheidet und den betrieblichen Umgang entsprechend regelt. Daniel Liebhart ist Autor, Dozent für Informatik an der Hochschule für Technik in Zürich und Solution Manager bei der Trivadis AG. REFERENZDATEN AUS DER CLOUD © Trivadis GASTKOMMENTAR: DANIEL LIEBHART

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computerwelt 01-02 28.01.2011computerwelt 07 08.04.2011 15systems & solutions

COMPUTERWELT und Pentadocsuchen ECM-Anbieter des JahresErstmals verleihen Pentadoc und COMPUTERWELT den ECM-Award für denECM-Anbieter des Jahres. Stimmen Sie mit und gewinnen Sie ein Apple iPad 2und eine Einladung zur exklusiven ECM-Award-Gala in Schönbrunn.

Zum ersten Mal haben Anwender dieMöglichkeit, jenen ECM-Anbieter mitdem ersten Platz auszuzeichnen, deraus Ihrer Sicht die beste ECM-Lösungumgesetzt hat. Wie zufrieden sind Siemit Ihrer ECM-Lösung? Das kann einelektronischer Rechnungseingang inIhrem Unternehmen sein, die Verwal-tung der Kundenakten oder die ge-meinsame Bearbeitung von Projekt -dokumenten. Wie wird dadurch IhrArbeitsalltag vereinfacht? Jeder kann dabei gewinnen: unterallen Abstimmenden werden ein iPad

2 und eine Einladung zur exklusivenECM-Award-Verleihung verlost. Am 17. Mai moderiert Isabella Krassnitzer,bekannt aus dem ORF, den spannen-den Gala-Abend im TagungszentrumSchloß Schönbrunn.Wer wird ECM-Anbieter des Jahres?Jede Stimme zählt, das Voting ist bis15. April möglich. Die COMPUTER-WELT wird über die Gewinner aus-führlich berichten.

Information und Voting: www.ecm-award.at

Die Gewinner des ECM-Award 2010 (von rechts nach links): Günther Rosenkranz Karl-Franzens-Universität Graz, Stefan Ebner von Braintribe inVertretung für UniCredit Leasing GmbH, Michael Kristek UPC Austria GmbHund (ganz links) Christian Dlapka Pentadoc.

wien – Angesichts der vielfältigen neuen technologischen Einflüsse auf Desktop-Architekturen empfiehlt das Beratungs-haus Centracon, eine systematische und mittelfristig angelegte Innovationsstrategie zu entwickeln, statt sich modernistischen Einzelaktivitäten zu widmen. Dies gewähr-leistet nach Einschätzung der Consultants eine höhere Investitionssicherheit hin-sichtlich der bestehenden technischen Strukturen – gleichzeitig wird eine von aktuellen Themen getriebene und damit teure Strategie vermieden.Zu den besonders diskutierten Innovatio-nen für das Desktop Management zählen beispielsweise der mobile Einsatz von An-wendungen, Virtual Desktop Infrastruc-ture (VDI) und die Automation von Ser-viceprozessen, eine Liberalisierung der Endgeräte in den Unternehmen sowie Cloud Computing für den Betrieb der Client-Infrastruktur. Angesichts dieser neuen Möglichkeiten ist es für Unterneh-men entscheidend, für jeden IT-Arbeits-platz – ob mobil, in über die ganze Welt verteilten Büros oder im Home Office – das in Bezug auf Verfügbarkeit und Kosten effizienteste Bereitstellungsverfahren zu finden. Ein Praxisbeispiel dafür, welche Möglichkeiten es gibt und für welche Art

Investitionsschützende Desktop-Architektur

von IT-Arbeitsplätzen sie interessant sind, finden Sie auf Seite 20: Der Küchenherstel-ler Ewe stellt alle Desktops über eine eige-ne Wolke zur Verfügung und hat damit gute Erfahrungen gemacht.»Angesichts der langen Liste an möglichen Innovationen im Bereich Desktopmanage-ment und an grundsätzlichen Verände-rungspotenzialen bedarf es einer klaren Roadmap, die sowohl die bestehenden technischen und organisatorischen Bedin-gungen berücksichtigt, als auch in der Funktion eines roten Fadens den Innova-tionsprozess lenkt«, erklärt Centracon-Geschäftsführer Robert Gerhards. »Not-wendig ist ein Gesamtverständnis dessen, was zukünftig für Anforderungen wirksam werden und wie sie dann in aufeinander abgestimmter Weise schrittweise realisiert werden können.«

keine virtuelle revolutionAls Beispiel nennt er VDI: »Die herkömm-liche Terminal-Technik und normale Cli-ent-Installationen werden vermutlich über längere Sicht nicht überflüssig, sondern VDI sind zunächst als eine ergänzende Technologie zu verstehen. Es wird keine Virtualisierungsrevolution geben, sondern ein evolutionärer Prozess stattfinden. Da-

bei geht es darum, unter Nutzung der be-stehenden Strukturen überlegte Wege in die Zukunft zu gehen.« Die Weiternutzung bestehender Systeme ist dabei auch aus Hardware-Sicht interessant. So können beispielsweise in einer virtualisierten Um-gebung alte Rechner als Thin Clients über ihren vorgesehenen Lebenszyklus hinaus weiterverwendet werden. Das Kernziel ei-ner intelligenten Arbeitsplatz-Architektur

besteht darin, dass die Mitarbeiter dyna-misch ortsunabhängigen Zugriff auf An-wendungen und Daten, modulare Services sowie IT-Arbeitsplätze mit aufgabenspezi-fischen Leistungsprofilen zur Verfügung gestellt bekommen. Dazu werden deshalb klassische Mechanismen für das Client- und Softwaremanagement um innovative Lösungen wie Zentralisierung, Virtualisie-rung und Streaming ergänzt. [oli]

Der klassische Fat Client hat als traditioneller IT-Arbeitsplatz in Unternehmen immer noch nicht ganz ausgedient. Aber fast: Virtualisierte Desktop-Infrastrukturen sind im Kommen.

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Virtualisierung und Cloud Computing schaffen neue Möglichkeiten, IT-Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, die verglichen mit FatClients enorme Zeit- und Kostenersparnis versprechen. Zeit für Unternehmen, die hauseigene Desktop-Architektur zu überdenken.

in der Cloud können Anwendungsfunktionalität und Rechenleistung als global verfügbarer Dienst so einfach wie wasser und Strom be-zogen und nur bei nutzung bezahlt werden. neben den Cloud-Pro-dukten in den Bereichen infrastructure as a Service (iaaS) und Plattform as a Service (PaaS) kommen laufend neue Angebote im Bereich Software as a Service (SaaS) auf den Markt. Sehr interes-sant sind beispielsweise Reference Data Services. Referenzdaten sind Daten, die generelle Geschäftsentitäten beschreiben, wie Länder- oder Flughafenkürzel, währungsbezeichnungen oder andere standardisierte Kodierungen. Referenzdaten kön-nen in vielen Branchen von externen Quellen bezogen werden. Die Bereitstellung dieser Daten durch die Cloud beispielsweise im Rahmen des Microsoft Cloud DataMarket oder anderer Angebote ist bereits Realität. So können etwa Adressen und Telefonnummern als Referenzdaten über einen Cloud-Service bezogen werden. ein typischer Anwendungs-fall ist die Verifikation dieser Daten, um die Qualität der Kundendaten zu verbessern. ein anderer Dienst ist die Bereitstellung von Finanzmarktdaten, wie es bereits heute die nASDAQ tut. So können die wichtigsten Daten der Börse der letzten drei Jahre über die Cloud abgerufen werden. Die SwiFT-Community diskutiert seit längerem, Referenz-daten wie währungen oder wertschriften in die Cloud zu stellen, um den Betrieb der »Golden Copy« – also der Stammdaten eines Finanzinstituts – zu erleichtern.Leider ist die nutzung solcher Angebote aufgrund der bestehenden internen infrastruk-turen nicht ganz einfach. Oft werden Referenzdaten als lokale Kopie gehalten und nur periodisch von externen Quellen bezogen. Jede Übernahme durchläuft einen Prozess, um die Daten in ein internes Format zu überführen. Zu allem Übel erfolgt die Pflege oft manuell. Ob nun die Referenzdaten aus einer Cloud oder über einen anderen weg bezo-gen werden, das nachführen ist immer mit betrieblichem Aufwand verbunden. Um die Cloud-Services jedoch effizient zu nutzen, wäre eine vollständige integration nötig, sodass Referenzdaten gar nicht mehr intern gehalten werden, sondern in jedem Fall extern bezogen werden. Voraussetzung dafür ist eine klare Datenarchitektur, die zwi-schen verschiedenen Datenarten wie Referenz-, Stamm-, Struktur- oder auch Transak-tionsdaten unterscheidet und den betrieblichen Umgang entsprechend regelt.

Daniel Liebhart ist Autor, Dozent für Informatik an der Hochschule für Technikin Zürich und Solution Manager bei der Trivadis AG.

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riva

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gAsTKoMMenTAr: DAnIel lIebhArT