children for tomorrow | today 02.2010

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STIFTUNG DES BÜRGERLICHEN RECHTS TODAY Newsletter November 2010 10 Jahre Kosovo Brief aus Gulu, Uganda Summer Camp auf dem Heidenhof

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Deutschsprachige Ausgabe des Newsletter 02.2010. Children for Tomorrow ist eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, Kinder und Familien, die Opfer von Krieg, Verfolgung und organisierter Gewalt geworden sind, zu unterstützen. www.children-for-tomorrow.de

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S T I F T U N G D E S B Ü R G E R L I C H E N R E C H T S TODAY

Newsletter November 2010

10 Jahre Kosovo

Brief aus Gulu, Uganda

Summer Camp auf dem Heidenhof

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Vorstand

Stefanie Graf Prof. Joerg Fischer Prof. Dr. med. Vorsitzende stv. Vorsitzender Jörg F. Debatin

Die StiFtunG

Wir Stellen Vor

Children for Tomorrow ist eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, Kinder und Familien, die Opfer von Krieg, Verfolgung und organisierter Gewalt geworden sind, zu unterstützen. Die Gründung der Stiftung ist das Ergebnis langjähriger Kontakte zwischen Stefanie Graf und Ärzten der Ambulanz für Flüchtlingskinder und ihre Familien des Universitäts-klinikums Hamburg-Eppendorf und wurde nach Gesprächen mit Re-präsentanten von WHO und UNICEF initiiert.

Assistentin des Vorstandes Stephanie HermesÄrztlicher leiter Priv. Doz. Dr. med. Hubertus AdamKuratorium Joachim Schiebold, VorsitzenderDr. med. Joachim Walter, stv. VorsitzenderDr. Manuela Mohn-Dühlmeyer

BeiratBundespräsident a. D. Dr. richard v. Weizsäckeruniversitätspräsident Hamburg a. D., Dr. Dr. h.c. Jürgen lüthjeDr. Custodia Mandlhate, WHO-Beauftragte für Psychische Gesundheit, Südliches AfrikaSabine ChristiansenKrista Sager, MdBDr. rolf Hunck, Deutsche Bank AG

Wir

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november 2010 Children for Tomorrow TODAY

Kommunizieren ist Handeln. Unter diesem Motto betreut Birgit Kahle seit über zehn Jahren ihre Kunden in Sachen Marketing und Kommunika-tion. Von der klassischen Pressearbeit über die Konzeption und Umsetzung von Websites bis hin zu technischen Werbetexten – die Aufgaben er-folgreicher Kommunikation sind vielfältig. Seit 2005 engagiert sich Birgit Kahle für Children for Tomorrow. „Es ist mir wichtig, die Möglich-keiten professioneller Kommunikation nicht nur für Unternehmen und Agenturen, sondern auch für karitative Organisationen einzusetzen,“ so die Sprach- und Wirtschaftswissenschaftlerin, die auch für internationale Kunden tätig ist.

„Children for Tomorrow mit einem Teil aus mei-nem Leistungs-Portfolio zu unterstützen, macht mir große Freude. Die Pflege der Website-Inhalte sowie die redaktionelle Mitarbeit am Newsletter sind Bausteine, die dank des engagierten Teams von Children for Tomorrow ein wichtiges Funda-ment für das wirksame Schaffen der Organisation bilden.“ Motivation genug für die engagierte Kölnerin, auch zukünftig zu kommunizieren – und zu han-deln. Für Children for Tomorrow, aber auch für alle Interessierten, die unter www.birgitkahle.com gerne mehr erfahren können.

Birgit Kahle

CHroniK CHilDren For toMorroW

1998 1999 2000 2001 2006 2009

Gründung und Beginn der Arbeit in der Ambulanz für Flüchtlingskinder, Hamburg

Projekt Südafrika

Projekt Kosovo

Kunsttherapeutisches Atelier, Hamburg

Projekt eritrea

Projekt uganda

Birgit Kahle: Ehrenamtliches Engagement für CfT

november 2010 Children for Tomorrow TODAY 3

eDitoriAl Wir ü

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Liebe Leserinnen und Leser,

endlich ist es soweit: am 12. Oktober wurde mit dem Bau unseres neuen Stiftungssitzes begonnen! Auf dem Gelände des Universi-tätsklinikums Eppendorf (UKE) werden wir im nächsten Jahr eine neue Heimstätte bekommen. Das Gebäude soll eine Flüchtlings-ambulanz, unsere Verwaltung, eine Akademie sowie ein Institut beherbergen und wir freuen uns auf diesen Meilenstein in der Ge-schichte von Children for Tomorrow.

Wir möchten Ihnen die ersten Baustellen-Bilder nicht vorenthalten und zeigen Ihnen auf unserer website www.children-for-tomorrow.de den Beginn unseres neuen Stiftungskapitels. Klicken Sie auf unser „Fototagebuch“ und seien Sie online dabei, wenn das Gebäu-de langsam Gestalt annimmt.

In diesem Jahr feierten wir einen runden Geburtstag: das Kosovo-Projekt „Trauma und Versöhnung” wurde 10 Jahre alt! Nur zu gut erinnere ich mich an die erste Reise nach Gjakova, die Zerstörung und die Verzweiflung der Menschen, insbesondere der Kinder. Zehn Jahre sind seit Kriegsende vergangen, aber immer noch sieht man zerstörte Häuser, für deren Wiederaufbau Geld und Material fehlt. Und noch immer herrschen Vorurteile, Hass und Gewalt, was ein friedliches Zusammenleben zwischen den multiethnischen

Gruppen unmöglich macht. Es wird noch viel Versöhnungsarbeit brauchen, bis die Folgen des Krieges allmählich besiegt sind.

Die Kriegserlebnisse, die im Kosovo auch nach zehn Jahren noch für die Menschen lebendig sind, geistern in Uganda so stark und mächtig durch die Seelen der Kinder, dass Hilfe in jedem Haus not-wendig ist. Der Krieg in Uganda ist, offiziell zumindest, seit vier Jahren beendet.

Aber der ‚böse Geist’, dem die Menschen in Uganda die Schuld an ihren psychischen Störungen geben, treibt noch überall sein Un-wesen. Dieser böse Geist kennt keine Feinde. Noch nicht. Wir wissen, dass wir mit unserer Ambulanz in Gulu zwar einen Anfang geschafft haben, aber ein langer Weg noch vor uns liegt. Darum möchten wir unser Projekt so schnell wie möglich ausbauen: Unseren Wunschzettel 2010 schreiben wir darum für die Kinder in den umliegenden Dörfern von Gulu, denen wir mit mobilen psy-chotherapeutischen Angeboten bei der Austreibung ihres ‚bösen Geistes’ helfen wollen.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Freunden und Förderern und wünsche Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest und ein gesun-des Jahr 2011!

Stefanie Graf Vorstandsvorsitzende

Grafik: Alho Systembau GmbH

4 november 2010 Children for Tomorrow TODAY

Herzlichen Glückwunsch, Kosovo!

Das Projekt „Trauma und Versöhnung“ feiert seinen 10. Geburtstag

Birgit Möller, Projektleiterin Kosovo

Cft Kosovo – die AnfängeIm Schritttempo fuhren wir bei unserem ersten Besuch 1999 durch das in weiten Teilen zerstörte Land. Immer wieder mussten wir tiefe Bombenkrater umfahren. Ein Ausweichen war gefährlich, da überall Minen lagen. Zahlreiche Panzer und Soldaten begegneten uns, die die Straßen und Dörfer überwachten. Nach mehreren Stunden Au-tofahrt durch zum Teil verlassene und zerstörte Dörfer erreichten wir endlich unser Ziel: die Stadt Gjakova. Hier sollte das neue Pro-jekt von Children for Tomorrow gestartet werden.

Wir führten lange Gespräche mit Organisationen, Ärzten und den Familien. Schnell wurde uns deutlich, wie tief die Wunden durch jahrelange Unterdrückung, Verfolgung und Krieg waren. In vielen Familien fehlte der Vater oder ältere männliche Geschwister. Viele Kinder erzählten, dass sie selbst mit ansehen mussten, wie ihnen nahe stehende Menschen getötet wurden und wie ihr Haus zer-stört wurde. Diese Bilder verfolgten die Kinder und sie durchlitten Flash-Backs, Alpträume, Einnässen oder Trennungsängste. Sie erlebten eine

überforderte Mutter, die durch den Verlust ihres Mannes kaum mehr in der Lage war, den Bedürfnissen ihrer Kinder nach Halt und liebevoller Fürsorge gerecht zu werden. Viele Kinder waren mit ih-ren Gefühlen der Verzweiflung, Trauer und Wut völlig alleine oder hielten diese zurück, um ihre Mutter nicht noch weiter zu belasten. Einige Kinder berichteten, dass sie nach der Schule nicht mehr nach Hause gehen wollten, weil ihre Mutter den ganzen Tag über wein-te. Da es im gesamten Kosovo seinerzeit keinen ausgebildeten Kinder- und Jugendpsychiater bzw. Psychotherapeuten gab, starteten wir mit einem umfangreichen psychotherapeutischen Angebot. Frau Dr. Hanna Wintsch, eine erfahrene Schweizer Kinder- und Jungend-psychotherapeutin, eröffnete im Oktober 2000 mit ihrem pädago-gischen Team das Projekthaus. In Einzel- und Geschwister- und Fa-milientherapien sowie unterstützenden Gesprächen mit den Eltern half sie vielen Familien, mit den belastenden (traumatischen) Erin-nerungen umzugehen. Die äußeren Bedingungen stellten die Mitarbeiter in den ersten Jahren immer wieder vor große Herausforderungen. Es gab häufig nur stundenweise Strom und Wasser, was die Arbeit erheblich er-schwerte. Die Temperatur fiel in den Wintermonaten zeitweise auf minus zwanzig Grad Celsius, so dass die Therapien oft nur in Winter-kleidung und teilweise bei Kerzenschein durchgeführt werden konnten. Darüber hinaus war es vielen Eltern bzw. Müttern nicht immer möglich, ihre Kinder ins Projekt zu bringen. Das Team richte-te daraufhin einen Shuttleservice ein, der eine kontinuierliche Ar-beit möglich machte und die Familien entlastete.

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Cft Kosovo – heuteWenngleich der äußere Wiederaufbau des Kosovo in den vergan-gen Jahren weit fortgeschritten ist, ist der junge Staat von einem friedlichen multiethnischen Zusammenleben nach wie vor weit entfernt. In der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wird im-mer wieder deutlich, wie lebendig die Erinnerungen an die Vergan-genheit sind, wie bedrohlich die „Anderen“ erlebt werden. Bis heute ist es auf gesellschaftlicher Ebene schwer bis gar nicht möglich, über die Vergangenheit ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen von multiethnischen Projekten und Gruppenangebo-ten lassen die Projektmitarbeiter darum Räume entstehen, die dem Abbau von Vorurteilen Platz bieten und den Kindern die Möglich-keit geben, über das Verlorene und Zerstörte zu trauern. Nur so kann ein erneutes Aufbrechen des Hasses verhindert werden. Dieser Prozess hat gerade erst begonnen und er wird noch lange Zeit brauchen.

Das Beispiel des 10-jährigen Armend

März 1999 Der 10-jährige Armend muss zusehen, wie sein Vater, drei Onkel und vier Cousins mit Schlagstöcken geschlagen werden. Anschließend wird das Haus, in dem der Vater und die Verwandten gefangen sind, vor seinen Augen angezündet. Auf der Flucht nach Albanien fehlt es Armend, seiner Mutter und seinen Geschwistern oft an Nahrung und Armend wird mehrmals von der serbischen Miliz von der Mutter und den Geschwistern getrennt.

Mitte November 2000Armend kommt mit seiner Mutter, den beiden Schwestern und dem kleinen Bruder ins Therapieprojekt. Er ist verschlossen, sagt kaum etwas, und wenn, dann äußerst widerwillig. Er vermeidet Blickkontakt und ist sehr nervös, rutscht unruhig auf seinem Stuhl herum und fällt mehrmals beinahe hinunter. In der Schule erbringt er trotz guter In-telligenz schlechte Leistungen. Er ist unmotiviert, unkonzentriert und schwänzt öfters den Unterricht. Zu Hause quält er seine Geschwister, wirft Gegenstände herum und zerstört diese absichtlich. Er nässt jede Nacht ein, erwacht regelmäßig aus Albträumen und hat seit Beginn des Krieges zehn Kilogramm abgenommen. Von seiner Mutter lässt

er sich kaum etwas sagen und es gibt häufig Streit zwischen den beiden. In den wöchentlichen Therapiestunden geht es zunächst darum, Ver-trauen aufzubauen. Armend spricht kaum und zeichnet nicht gern. Am wohlsten fühlte er sich beim Ballspiel. Als er merkt, dass er so, wie er ist, gemocht und respektiert, er zu nichts gedrängt wird, gelingen ihm erste Vertrauensschritte. Nur langsam kann er über seine schlim-men Erlebnisse ins Gespräch kommen. Die geschützte therapeutische Beziehung ermöglicht ihm, die in ihm steckende Wut, Aggression und Trauer auszudrücken.

Ende Januar 2001Nach vielen Einzelsitzungen, intensiven Gesprächen mit der Mutter sowie Geschwistersitzungen geht es Armend deutlich besser. Er nässt nicht mehr ein, die Albträume sind seltener, die Schulleistungen deutlich besser geworden und er besucht den Unterricht regelmäßig. Zu Hause hat sich die Lage etwas beruhigt, die Konflikte mit den Geschwistern und der Mutter haben sich deutlich reduziert. Seine psychosomatischen Symptome sind nahezu verschwunden und er wirkt wesentlich ruhiger.

6 november 2010 Children for Tomorrow TODAY

BrieF AuS Gulu, uGAnDA

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n Liebe Freunde von Children for Tomorrow,

offiziell ist der Krieg in Uganda seit 2006 beendet. Offiziell. Aber die 25.000 Kinder, die während des Krieges als Soldaten zwangs-rekrutiert und sexuell versklavt wurden, kämpfen seitdem gegen ganz neue Feinde: sie kämpfen jeden Tag gegen ihre traumati-schen Erlebnisse.

Diesen Krieg kämpften die Kinder bislang allein. Eine psychiatri-sche oder psychotherapeutische Hilfe gab es in Uganda nicht. Seit Juni 2009 bietet darum CfT-Uganda in Gulu psychothera-peutische Hilfe für Kinder und Jugendliche an. Ich selbst bin Psychiater und mein Kollege, Benjamin Alipanga, ist klinischer Psychologe. Wir kommen beide aus Nord-Uganda und haben zwei Räume in der psychiatrischen Abteilung des Gulu Regional Hospital kinderfreundlich mit Spielzeug eingerichtet. Kinder bis zu 21 Jahren können wir in unserer Ambulanz psychotherapeu-tisch versorgen.

Wenn eine Familie zu uns kommt, setzen wir uns zunächst alle gemeinsam in das Spielzimmer. Wir lassen die Kinder erst einmal in Ruhe, damit sie das Spielzeug erkunden können. Während die Eltern uns das Problem ihrer Kinder schildern, kann ich die Kin-der in ihrem Spiel beobachten – dabei achte ich besonders auf ihre Interaktionen mit anderen Kindern, auf ihre Reaktionen, Befindlichkeiten, Blicke und natürlich auch auf ihren Austausch mit den Eltern.

Am Anfang richteten wir uns in unseren Gesprächen vorwie-gend nach dem westlichen Verständnis von Trauma und orien-tierten uns an einer westlichen Checkliste der Symptome. Aller-dings stellte sich diese Methode bald als uneffektiv heraus: Wir sprachen einfach von verschiedenen Dingen. Die westlichen Modelle konnten wir den Familien gar nicht richtig übersetzen, da die Menschen in Uganda ein ganz anderes Verständnis über den Ursprung ihrer Symptome und Probleme haben.

Die meisten traumatisierten Menschen in Uganda glauben, dass nicht der Krieg und die Erlebnisse schuld an ihren Problemen sind, sondern dass sie von bösen Geistern besessen seien. Sie glauben, der böse Geist sei Schuld an ihren Kopfschmerzen, Albträumen und Depressionen. Die traumatisierenden Ereignis-se in ihrem Leben können sie zwar benennen und beschreiben, aber einen direkten Zusammenhang dieser Erlebnisse zu ihrem Gesundheitszustand sehen sie nicht.

Wen befällt der böse Geist? Der böse Geist sucht sich die Menschen, die Schuld auf sich geladen haben: jemand, der getötet hat oder der zugesehen hat, wie ein anderer Mensch getötet wurde. Er befällt auch die, die bestimmte Rituale nicht einhalten, nachdem sie getötet haben.

Wer ist der böse Geist? Es ist der Geist der Toten, die sich an den Lebenden rächen. Dieser Geist gibt ihnen Kopfschmerzen, der Geist lässt sie nicht schlafen, der Geist lässt sie in Depres-sionen fallen, der Geist schickt ihnen die Angst und die Trau-rigkeit.

und wie bekämpft man den bösen Geist? Für die Austrei-bung des Geistes muss ein Tier geopfert werden. Das Feuer, in dem das Tier geopfert wurde, wird zum Schluss so lange mit den Füßen ausgetreten, bis die Glut vollständig erloschen ist. Wenn dieses Ritual vollzogen wurde, dann - so glauben die meisten Menschen – wird sich auch der böse Geist wieder verziehen.

Für ehemalige Kindersoldaten mit psychischen Störungen ist es aufgrund dieses Verständnisses von Trauma sehr schwierig, in die Gesellschaft integriert zu werden. Menschen mit psy-chischen Störungen sind gesellschaftlich ausgegrenzt. Um den Kindern und Eltern das Verständnis für ihre Symptome zu erleichtern, verbinden wir mittlerweile die westlichen Stö-rungsbilder mit diesen ugandischen Krankheitskonzepten. Das ist ein langwieriger Prozess, denn er erfordert, dass wir auch Polizisten, Sozialarbeiter und Lehrer in Seminaren und Gesprächen über die Ursachen und Symptome psychischer Störungen aufklären.

Ein ganz wichtiges Ziel unserer Arbeit ist darum neben der Behandlung der Kinder, dass die Bevölkerung psychische Stö-rungen als Krankheiten begreift und nicht als bösen Zauber. Wir hoffen, mit Ihrer Unterstützung die gesellschaftliche Ak-zeptanz von Menschen mit psychischen Störungen in Zukunft weiter fördern zu können.

Unseren Wunschzettel haben wir Ihnen darum im Namen der Kinder geschrieben, die in den umliegenden Dörfern wohnen und nicht von selbst den Weg in unsere Ambulanz finden können. Wir freuen uns auf Ihre Hilfe und danken für Ihre Aufmerksamkeit.

Ihr

Dr. James OkelloLokaler Projektleiter Uganda

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Benjamin Alipanga und James Okello

Therapiestunde

Kinder aus dem Flüchtlingscamp

Unsere Räume in der psychiatrischenAbteilung des Gulu Regional Hospital

8 november 2010 Children for Tomorrow TODAY

Anfang September konnte Stefanie Graf im New Yorker Central Park mit 50 Mädchen für einige Stunden Bälle schlagen. Unter der Schirmherrschaft unseres Förderers Longines kamen talentierte Mädchen im Alter von 8-14 Jahren zusammen, um sich von Stefanie Graf Tennis-Tipps geben zu lassen. „Es ist großartig, dass Longines diesen jungen und begabten Mäd-chen diese Möglichkeit bietet“, sagt Stefanie Graf. „Die City Parks Foundation ermöglicht vielen Kindern, an Aktivitäten teilzuneh-men, bei denen sie sich weiterentwickeln können. Damit ähnelt sie den Aufgaben und Zielen von Children for Tomorrow.“ Die Überraschung war für alle groß, als sich Billy Jean King die Zeit nahm, Stefanie Graf einen Besuch abzustatten und mit den Kindern über Tennis zu reden. „Ich bin so glücklich, Stefanies Arbeit für ihre Stiftung zu unterstützen“, sagt King.

„Kilos weg für einen guten Zweck“

Spendenaktion von Mrs. Sporty

Die Sportclub-Kette Mrs. Sporty und ihre Mitbegründerin Stefanie Graf bieten in den kommenden zwei Monaten eine besondere Ak-tion an: ein vierwöchiges Trainingsprogramm, bei dem Mrs. Sporty für jedes abgenommene Kilo einen Euro an Children for Tomorrow

spendet. In den vier Wochen werden die Teilnehmerinnen zweimal pro Wo-che je 30 Minuten das Mrs. Sporty Zirkeltraining absolvieren und ihre Ernährung unter fachlicher Auf-sicht ihren sportlichen Aktivitäten anpassen.

Wir danken Mrs. Sporty für die Un-terstützung und wünschen allen Teilnehmerinnen viel Spaß und Er-folg beim Training!

Spiel, Satz und Sieg

Stefanie Graf und Rexona gewinnen für Children for Tomorrow

Beim Rexona Charity-Tennis-Turnier im Hamburger Unilever- Gebäude traten mehrere Teams gemeinsam mit Stefanie Graf auf einem verkleinerten Spielfeld an, um Punkt für Punkt und Match für Match Spendengelder für Children for Tomorrow zu erspielen. Neben Unilever-Mitarbeitern hatten auch Presse-Vertreter die Möglichkeit, ihre Tennis-Fähigkeiten gegen Stefanie Graf unter Beweis zu stellen.

Als Sieger ging das Team Rexona um Stefanie Graf hervor, das sich über 25.000 Euro Spendengelder für Children for tomorrow freuen konnte. Wir danken allen Beteiligten für diesen sportlichen Einsatz!

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er Tennis-Tipps im Central Park, New York

Stefanie Graf und Longines laden zur Trainerstunde

november 2010 Children for Tomorrow TODAY 9

teil 3: CFt AllGeMein Cft

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Häufigste Diagnosen in allen Projekten von Cft

24,3

14,5

8,8 8

6

4,6 3,83,93,1 2,6

1,8 1,61,8

25%

20%

15%

10%

5%

Sonstige Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit

Emotionale Störung des Kindesalters

Depressive Episode

Anpassungsstörung

Posttraumatische Belastungsstörung

Schizophrenie

Hyperkinetische Störung

Sonstige Angststörungen

Kombinierte Störungen des Sozial- verhaltens und der Emotionen

Störung des Sozialverhaltens

Leichte Intelligenz- minderung

Akute Belastungsreaktion

Rezidividierende depressive Störung

november 2010 Children for Tomorrow TODAY10

…mit diesen Worten fasste der 15jährige W. die fünftägige Ab-schlussreise zum Heidenhof zusammen. Wie die meisten der Ju-gendlichen ist W. erst seit einigen Monaten in Deutschland und durch die Erlebnisse in seiner Heimat Afghanistan und auf der Flucht psychisch belastet.

Die Jugendlichen können aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und ausländerrechtlicher Beschränkungen Hamburg oft nicht ver-lassen. Das Summer Camp ermöglichte den Flüchtlingsjugendli-chen, sich mit Gleichaltrigen, die Ähnliches erlebten, auszutauschen und zu erholen.

Die 16 Flüchtlingsjugendlichen kommen neben Tschetschenien und Georgien, vorwiegend aus Afghanistan und waren zwischen 9 und 16 Jahren alt. Mit Ausnahme zweier tschetschenischer Mäd-chen, waren alle Jugendliche erst seit weniger als 12 Monaten in Deutschland.

Neben selbst gestalteten Aktivitäten wie Fußball, Kochen, Paddeln, Schwimmen und Tanzen wurden die Nachmittage mit pädagogi-scher und künstlerischer Gruppenarbeit verbracht.

Ruhige Momente nutzen die Jugendlichen, um mit den Mitarbei-tern über persönliche Belastungen zu sprechen…

…oder um sich einfach zu erholen und zu entspannen.

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„Hier in Soltau bin ich glücklich…“

Summer Camp auf dem Heidenhof bei Soltau mit Teilnehmern aus dem Children for Tomorrow Schulprogramm vom 25.-29.5.2010

Sarah Barth, Projektleiterin Schulprogramm

november 2010 Children for Tomorrow TODAY 11

Die Wertschätzung der interkulturellen Identität der Jugendlichen spielte eine große Rolle. Die Jugendlichen führten Tänze aus ihren Kulturen auf und kochten traditionelle Speisen aus ihrer Heimat.

Insbesondere die neu entstandenen Freundschaften und das ge-stärkte Gemeinschaftsgefühl wurden von vielen als wichtiges Er-gebnis beschrieben. Vor allem für die minderjährigen unbegleite-ten Flüchtlingsjugendlichen, die alleine nach Deutschland kamen, war es besonders wichtig, neue Freunde zu finden.

Ein besonderes Erlebnis war für viele der Spaziergang mit den hof-eigenen Lamas und Alpakas, die von den Jugendlichen geführt wurden. Die Zuneigung dieser sehr scheuen Tiere zu gewinnen war für die Jugendlichen ein wichtiges Erlebnis.

Ganz herzlich möchten wir uns hiermit auch bei Fr. Szlovak, der Eigentümerin des Hei-denhofs, bedanken, dass sie uns den Auf-enthalt auf ihrem wunderschönen Hof er-möglicht hat.

Zudem danken wir der Schule Griesstraße, die die Fahrtkosten übernahm und die Ju-gendlichen vom Unterricht freistellte.

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Herausgeber: Children for Tomorrow, Stiftung des bürgerlichen Rechts, Martinistraße 52, Haus O 35, 20246 Hamburg, Telefon: +49(0)40 7410-59269, [www.children-for-tomorrow.de]

Gesamtverantwortung: RA Joerg Fischer, Köln redaktionsleitung: Stephanie HermesMitarbeit: Sarah Barth, Birgit Kahle [www.birgitkahle.com], Dr. Fionna Klasen, Dr. Birgit Möller, Dr. James Okello

Bildnachweise: Dr. Birgit Möller (S. 1, 4, 5), UKE/Prof. Debatin (S. 2), Joerg Fischer (S. 2, 3), Birgit Kahle (S. 2), Alho Systembau GmbH (S. 3), Dr. Fionna Klasen (S. 7, 10, 11), Sarah Barth (S. 10/11), Rexona (S. 8), Longines (S. 8), Mrs. Sporty (S. 8)

Gestaltung: Design Labor, Britta Stahl, Mannheim [www.design-labor.de]Druck: Karl Bergmann & Sohn KG [www.bergmann-sohn.de] Auflage: 1.000 Stück, Änderungen vorbehalten

Sie haben die Möglichkeit, mit Children for Tomorrow in Kontakt zu treten. Wir freuen uns auf Sie.

Stiftung „Children for Tomorrow”Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfMartinistraße 52, Gebäude O 3520246 Hamburg

Telefon: +49 (0)40 7410-59269Telefax: +49 (0)40 7410-57275E-Mail: [email protected]: www.children-for-tomorrow.de

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Mit Ihrer Spende können Sie aktiv mithelfen, Kindern die Chance auf eine gesunde Entwicklung zu geben.

Kontoinhaber: Children for TomorrowKonto-Nr.: 070 7000, BLZ: 200 700 00Deutsche Bank, Hamburg

Für Spendennachweise ist auf dem Überweisungsträger die komplette Anschrift (in Druckbuchstaben) anzugeben. Bei Spenden ab 200,- € wird, sofern eine Adresse vorliegt, automatisch eine Spendenbescheinigung zugesandt.

Sie können auch online auf unser Spendenkonto bei der Bank für Sozialwirtschaft spenden! Besuchen Sie unsere Website www.children-for-tomorrow.de

Wir danken allen unseren Förderern und Sponsoren sowie unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr kontinuierliches engagement.

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