buddhismus referat

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Der Buddhismus ist mit über 2.500 Jahren Tradition eine der großen Weltreligionen. Er stellt die

Lehre des historischen Buddhas – die Lehre des Dharma – dar. Die simpelste Beschreibung des

Buddhismus lautet der Grundsatz: Leben ist Leiden. Das Ziel ist die Überwindung eben jenes

persönlichen Leidens und der Aufstieg, also die Erleuchtung.

Siddhartha Gautama wurde rund vier bis fünf Jahrhundert vor Beginn der christlichen Zeitrechnung

geboren, wobei genaue Daten noch nicht wissenschaftlich belegt sind.

Als Sohn eines Königs wurde der „historische Buddha“ als Sohn eines Königs geboren. Schon früh

hatte er eine starke Sympathie zur Meditation, was seinem Vater aber missfiel, da er einen Krieger in ihm sehen wollte. Im Alter von 16 Jahren wurde auf Wunsch und Befehl seines Vaters auf

verheiratet. Sein Leben ist bis dahin und auch weiter geprägt von der Luxuriösität am Hof geprägt.

Erst mit 29 Jahren beginnt laut Überlieferung der Weg des Buddhas; der Weg der Erleuchtung bzw.

dem Erwachen. Er erkennt plötzlich den unabänderlichen Zusammenhang zwischen Leben und

Leiden; Entstehen und Vergehen, nachdem er einen Greis, einem Kranken und eine Leichenzug

begegnete. Vorher wohl behütet, waren ihm solche Erfahrungen verwehrt geblieben und Siddharta

bricht so aus seinem alten Leben aus. Über verschiedene Askesen gelang er schließlich zu der

Überzeugung das weder strenge Askese noch extremer Überfluss zur Erleuchtung führten und er

suchte den mittleren Weg.

Mit 35 Jahren „erwachte“ Siddharta endlich, was eine andere Übersetzung des Bodhis, der Erleuchtung, ist. Die Lehren die Gautama gemacht hatte und von nun an in sich trug wurden und

werden in der Lehre des Dharma weiter vermittelt.

Die Lehre Buddhas

Die wesentlichen Erkenntnisse die mit der Erleuchtung einhergingen, war die sogenannte Erkenntnis

der „vier edlen Wahrheiten“, die aus den „Kennzeichen des Seins“ resultieren.

1. Die Wahrheit vom Leiden 2. Die Wahrheit der Ursache der Leiden

3. Die Wahrheit von der Aufhebung der Leiden

4. Die Wahrheit vor dem Weg zur Aufhebung des Leidens

Die Kennzeichen des Seins wiederum sind.

1. Anicca: Alles ist vergänglich

2. Dukkha: Leben ist Leiden

3. Anatta: Die Lehre der Ichlosigkeit, des „Nicht-selbst“

Um eben die Ursachen des Leidens und damit auch das Leid als solches zu überwinden, entwickelte er den „edlen achtfachen Pfad“, in dem man über verschiedene Bewusstseinsstufen zur

letztendlichen Erleuchtung kommt.

Was heißt das jetzt genau?

Ziel des Buddhismus ist die Befreiung vom Leiden durch die Erkenntnis. Die Lehren die der

Buddhismus einen gibt, sind dabei aber nicht Dogmatisch zu betrachten; vielmehr sieht die Lehre

Buddhas den Menschen in seiner eigenen Verantwortung. Der oder vielmehr die Vielzahlt der Buddhistischen Wege sind zwar zum Großteil so gesehen „bestätigte“ Wege und resultieren wieder

aus Erfahrung, allerdings steht es jedem frei, sich von Ihnen abzukehren. Jede Lehre die man erfährt,

soll man an sich überprüfen, also selbst erfahren und zur eigenen - nicht zur fremd eingelernten -

Erkenntnis kommen.

Das „Dukkha“, das Leid, schafft den Kreislauf der Wiedergeburten – die Reinkarnation. Ziel des

Buddhismus ist eben der Ausbruch aus diesem Kreislauf und der Einzug ins Nirwana, womit wir

wieder bei den vier Wahrheiten wären.

Wohl jeder kann dem Grundsatz, das Leben immer Leiden beinhaltet, zustimmen. Es beginnt mit der Geburt, den Krankheiten, dem Altern und schließlich dem Tod vor dem uns graut. Es geht weiter mit

dem Entfernt sein von Menschen und Dingen die wir lieben – andererseits quält das Zusammensein

mit Menschen die wir nicht lieben oder gar nicht ausstehen können. Eines der stärksten Dinge die

uns Leiden lassen, ist aber das Verlangen nach Unerreichbarem.

Dass man leidet, heißt nicht dass man nie glücklich ist, nur ist unser Glück nicht von Dauer und wird

immer vom Leid unterbrochen. Wahres Glück setzt im Buddhismus Beständigkeit voraus. In dem man

sein Glück aber in der kurzweiligen Befriedigung, der Gier und der egozentrischen Selbstbestätigung

suchen, hat unser Glück kein Bestand. Wir wollen den Zustand halten; doch so oft man es versucht –

er endet.

Um dieses Leiden zu Überwinden, müssen wir uns eben loslösen vom Anhaften und unsere Illusionen

Überwinden. Die Frage wie man es überwindet, führt einen zu drei Gruppen von

Bewusstseinszuständen –dem „edlen achtfachen Pfad“:

Erlangung der Weisheit

1. Rechte Erkenntnis oder rechte Anschauung

2. Rechte Gesinnung oder rechter Entschluss

Erlangung von Sittlichkeit bzw. Tugend

3. Redliches Reden 4. Rechtes Handeln oder Verhalten

5. Rechter Lebensunterhalt oder rechte Lebensführung

Erlangung der Geistesschulung

6. Rechtes Bemühen oder rechte Anstrengung

7. Rechte Achtsamkeit

8. Rechte Meditation

Darunter lässt sich zu Beginn wahrscheinlich wenig Vorstellung, auch die Wiederholung des

„Rechten“ wirkt sehr dogmatisch. Dem Wort „Recht“ kommt aber vor allem eine tragende

Bedeutung zugute. Man vollzieht etwas rechtens, wenn man es um seiner selbst willen, zur Hilfe aus Mitgefühl heraus. Unrecht ist die Handlung, die zur egoistischen Selbstbestätigung und zur Stärkung

der Ich-Bezogenheit geschieht.

Einige weitere Punkte möchte ich hier auch noch einmal verdeutlichen. Rechtes Reden meint z.B. am

richtigen Ort zur richtigen Zeit die Wahrheit zu sagen, ansonsten zu schweigen – also frei von Lüge,

Unwissenheit usw. zu sprechen.

Ein rechter Lebensunterhalt kann fast alles sein, nur darf durch in keine Schaden an anderen

entstehen. Mit Rechte Anstrengung ist gemeint, ständig um positives Karma (später mehr zu dem

Begriff) zu kämpfen – „schlechte“, also schädigende Gedanken dürfen herrschen, man darf sich aber

nicht an ihnen festhalten und muss lernen sich loszulösen. Eng verknüpft ist dies schon mit der

letzten Stufe, der rechte Meditation.

Meditation ist nicht nur sitzen

Fälschlicherweise sehen viele in der Meditation ein stilles Verharren im Lotus-Sitz. Dies ist aber nur

eine Ausübung bzw. eine Praxis die einem zum letztendlichen „Satori“ führt. Satori ist ein Begriff aus

der Richtung des Zen-Buddhismus und lässt sich vereinfachen mit der Lebensweisheit: „Lebe den Moment“.

Letztendlich soll die Konzentration auf das Hier-und-Jetzt der Mediation auf den Alltag übertragen

werden. Wiederum ein Satz aus dem Zen-Buddhismus trifft hier wohl „den Nagel auf den Kopf“:

„Zen ist nicht etwas Aufregendes, sondern Konzentration auf deine alltäglichen Verrichtungen“ - -- ----

- (Shunryu Suzuki)

Die Meditation ist sozusagen nur das Mittel zum Zweck. Der ständige Strom der Gedankenflut die uns

unsere Ich-Vorstellung suggeriert wird durchbrochen und Stille und Leere soll erlebt werden. Die

Konzentration führt zu einer stärkeren Bewusstheit und Gelassenheit. In diesem Zustand soll man nun achtsam seine Umwelt neutral wahrnehmen.

Wer bin ich?

Niemand.

Kommen wir vielleicht erst einmal zum Zen-Buddhismus zurück. Zen ist die Lehre von – nichts?! Ein

schönes Zitat hierzu ist die Antwort des Meisters auf die Frage eines Schülers, was der Zen-Buddhismus ihm denn biete.

„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“

Zen Buddhismus soll einem eben lehren, das Leben in seiner ganzen Fülle wahrzunehmen. „Der

unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch

versperrt – es scheint so, als ob die niemals schweigende Stimme der Gedanken ihn durch hartnäckige

Ideen und urteilende Vorstellungen blockiere.“ – Auszug Wikipedia/Zen

In der Buddhistischen Vorstellung, existiert die Vorstellung eines persönlichen, eigenen Ichs nicht

mehr. Viel mehr gibt es eine Energie – auch als Bewusstseinsstrom betitelt. Aus diesen Energien bilden „wir“ „uns“. Die starke Ichbezogenheit und Idealisierung der eigenen Persönlichkeit ist daher

im Buddhismus eine der zentralen, leidensproduzierenden Ursachen. Ein „Buddha“, also ein

„Erleuchteter“ sieht aus einer anderen Sicht. Die Bewertung im herkömmlichen Sinne fehlt; an ihrer

Stelle tritt die „Betrachtung“. Er erzeugt für sich eben kein Karma mehr und kann die Dinge neutral

betrachten. Womit wir bei einem weiteren zentralen Begriff wären.

Das Karma

In einem Gespräch mit dem Abt des einzigen Shaolinklosters in Deutschlands Shi Heng Zong, habe ich

die Bedeutung des Begriffes Karma erst „richtig“ erläutert bekommen. Karma ist die Lehre von Ursache und Wirkung. Jede Handlung, sogar jeder Gedanke erzeugt Karma,

zieht also eine Ursache hinterher. Kritik am Buddhismus hängt sich eben auch an diesem Begriff fest,

da er leider oftmals gleichgesetzt mit „Schuld“ wird. Sammelt man in einem Leben Karma an, so

behält man dieses über seine irdische Existenz hinaus in seine nächste Reinkarnation mit hinein. In

dieser ist das Karma dann abzutragen, wobei das negative Karma einen vor wesentlich schwerer zu

Überwindende Hürden stellt, als positives Karma. Die Weiterentwicklung ist mit dem positiven Karma

so gesehen einfacher und effizienter.

So lässt sich im Buddhismus z.B. erklären, warum sich zwei Menschen ohne offensichtliche Gründe unsympathisch sind; sie haben über negatives Karma eben eine Ursache-Wirkung-Bindung

geschaffen. Ein Beispiel für positives Karma ist im Buddhismus eben das frühkindliche Talent.

Beschäftigt man sich in einem Leben eben intensiv mit Musik und Klavierspielen, so kann sich diese

Bindung (das Karma) erhalten und im nächsten Leben wieder geweckt werden, was in

augenscheinlichem musikalischen Talent resultiert.

Aber was ist Karma jetzt genau?

Man kann es sich zunächst vorstellen wie ein Band oder genauer wie ZWEI Bänder. Sagen wir ein

rotes und ein gelbes, wie es mir gezeigt wurde. Rot für Wut, Trauer, also Negativ. Gelb für Licht, Liebe und weitere positive Dinge.

Beschimpft Person 1 nun Person 2 mit „Depp“, so wirft sie ein rotes Band an Person 2. Person 2 fühlt

sich beleidigt – greift das Band und beschimpft Person 1 zurück, diese greift damit das Band fester

und zieht, Person 2 zieht aber auch oder wirft noch ein neues Band usw.

Genauso mit dem gelben Band. Ich bin freundlich zu einem Menschen und werfe damit ein gelbes

Band. Diese Person fühlt sich geschmeichelt und im ICH bestärkt, greift das Band um es fest zu halten

und diese Bestätigung nicht zu verlieren. Ihrerseits gibt sie aber etwas zurück, also ein weiteres Band

was auch aufgegriffen wird.

Man stelle sich nun vor, dass wir bei jeder Handlung eins oder mehrere Bänder werfen. Ja auch unsere Gedanken Werfen schlingen um uns herum. Wollen wir uns nun weiterbewegen – fallen wir

hin. Die Entwicklung stagniert also gewissermaßen, da wir in unserem Karma verstrickt sind.

Das Ziel ins Nirwana zu seiner energetischen Ursprungsform zurückzukehren kann ein Erleuchteter

erreichen, da er der Erkenntnis nach weiß wie es zu bewerkstelligen ist. Dabei kann er sich sofort von

der Welt abkehren, oder ihr noch helfen und anderen Menschen zum Bodhi zu führen. Aber warum

erzeugt ein Erleuchteter jetzt kein Karma mehr? Zuerst einmal prallen alle Bänder einfach an ihm ab.

Da er nicht mehr bewertet, kann er das nach oder zu ihm geworfene Band liegen lassen und

überlegen. Wie kann ich das Vermitteln, was ich vermitteln möchte? Es kann zwar sein, das die

Gedanken die der Gegenüber hegt Schlingen um ihn werfen, doch dem Erleuchteten gehören diesen Bänder nicht. Vielmehr kann dieser jetzt abschätzen, wie er handeln muss um die Verstrickungen des

Gegenübers aufzulösen. Wurde er beispielsweise als Depp beschimpft, kann er je nach Charakter des

Gegenübers Schauspielen und weinen, wodurch der andere vielleicht sein Band aus Mitleid

zurückzieht. Andererseits kann der Buddha auch den Gegenüber wiederum als Depp beschimpfen,

wodurch diesem auffallen kann, was er eigentlich getan hat – und sein Band liegen lässt.

Buddhismus in Deutschland

In Deutschland hält der Buddhismus seit rund 150 Jahren Einzug und ist damit keine

vorrübergehende Modeerscheinung. Arthur Schopenhauer war der erste prominente Deutsche, der

sich als bekennender Buddhist bezeichnete.

Später beschäftigten sich auch Nietzsche und Richard Wagner, wenn auch nur theoretisch und nicht

praktizierend, mit dem Buddhismus.

1903 lässt sich der erste Deutsche als Mönch weihen und bereits 1920 wird mit dem „buddhistischen Haus“ von Dr. Paul Dahlke die erste Anlaufstelle für Buddhisten in Deutschland gegründet.

Interessant ist, dass viele Europäer eher einen intellektuellen Zugang zum Buddhismus fanden, und

er vor allem im Bildungsbürgertum am häufigsten anzutreffen war.

Heute leben rund 300.000 bis 350.000 bekennende Buddhisten in Deutschland, unter Ihnen auch

bekannte Deutsch wie. z.B. der deutsche Schauspieler Armin Rohde. Der Buddhismus als solches

genießt durchweg einen guten Ruf in Deutschland. 2008 kam bei einer Meinungsumfrage heraus,

dass rund 43 % aller Deutschen den Buddhismus als friedlichste Religion der Welt einstuften, und

rund 44 % den Dalai Lama als bevorzugtes Vorbild betrachten würden.

Im weiteren Sinne lassen sich sicher noch viele hunderttausende, wenn nicht sogar millionen

Deutsche als Buddhisten Einstufen. Im engeren Sinne Buddhisten dagegen sind die, die mit einem

Ritual „Zuflucht zu Buddha“ genommen haben, also ein Bekenntnis gegenüber Buddha, seiner Lehre

und der buddhistischen Gemeinschaft abgelegt haben.

Buddhist im weiteren Sinne?

Wie schon zu Anfang ausgeführt, sieht sich der Buddhismus nicht als dogmatische Lehre. Eine interessante Äußerung des Abtes von Kaiserslautern, lautete (frei zitiert): „Ich könnte tagelang über

die Unmöglichkeit der Existenz eines allumfassendes, allmächtiges Wesen wie „Gott“ dozieren – ich

Maße mir aber nicht an Recht zu haben, ich - und auch der Buddhismus - kann sich ganz einfach

irren.“

Die offene Einräumung der Möglichkeit zu irren, habe ich so nur bei wenigen religiösen Menschen

über ihre eigene Religion erlebt. Damit hat der Buddhismus eben vielerlei rein philosophische

Aspekte und nicht nur rituell religiöse. Als Buddhisten im weiteren Sinne kann man also diejenigen

betrachten, die sich mit Aspekten und Lehren des Buddhismus identifizieren können, aber sich nicht

komplett der Lehre verschrieben haben.

Viele Lebensphilosophien aus unserer Zeit haben ihren Ursprung im Buddhismus. Vor allem in

Lebenshilfen, Selbsthilfebüchern und anderen Dingen in dieser Richtung findet sich verstärkt

buddhistischer Inhalt. Ein berühmtes Beispiel dafür ist sicherlich „Der Pfad des friedvollen Kriegers“

von Dan Millman, das vielerlei buddhistische Thesen auf ein alltägliches, glückliches Leben überträgt.

Toleranz gegenüber anderen Religionen

Wie schon gesagt hielt der Buddhismus vor allem am Anfang nur im Bildungsbürgertum Einzug. Viele

Philosophen, Wissenschaftler beschäftigten sich mit buddhistischen Thesen und sogar auch in der

Literatur von Goethe oder vor allem bei Herman Hesse lassen sich Parallelen ziehen. Aber hat dieser

Austausch auch umgekehrt stattgefunden?

Eher Nein. Der Buddhismus lässt sich eben nicht nur auf einem Weg erleben. Während in Europa

eher ein verstärkt Intelektueller Zugang zu finden ist, sind in Asien die meisten Buddhisten einfach

aus Tradition Buddhisten. Die einen finden ihren buddhistischen Weg eben in der theoretischen

Auseinandersetzung mit philosophischen Thesen, andere bevorzugen Rituale und Zeremonien.

Daher hatte eben auch die theoretische Beschäftigung mit ausländischen Inhalten nicht so einen

hohen Faktor wie hierzulande. Der letztendliche Einfluss von westlichen Religionen hielt sich dabei

auch in Grenzen. Vom Abt Shi Heng Zong habe ich dazu auch eine interessante Anekdote erzählt

bekommen, die den asiatischen Pragmatismus gut darlegt. Bei den Missionierungsversuchen in Asien sind einige Missionare in ein Shaolinkloster gekommen und wollten die christliche Religion näher

bringen. Am nächsten Tag haben sie das Kloster wieder besucht, und siehe da: Ein Kreuz hing neben

einer Buddha-Statue. Erfreut über den schnellen Erfolg klärten die Mönche jedoch auf: Sie haben

nicht ihre Religion geändert, sondern lediglich den kleinen Bruder von Buddha hinzugetan.

Für praktizierende Buddhisten ist es also kein Problem, mehreren Religionen anzuhören. Da der

Buddhismus sich nicht als alleingültige, letztendliche Wahrheit betrachtet, ist die Akzeptanz und

Toleranz gegenüber anderen Religionen vergleichsweise hoch.

Ein Buddha in Deutschland

Eine letzte Frage die mich brennend interessiert hatte, war ob auch schon hier in Deutschland

jemand seine Erleuchtung gefunden hat. Diese Frage musste der Abt Shi Heng Zong verneinen, wobei

er keine Sicherheit für seine Aussage übernehmen konnte. Ihm waren Erleuchtete bekannt, die in

Deutschland leben, aber keiner der auch in Deutschland geboren ist. Generell kommen die Meisten Meldungen von Erleuchteten wohl immer noch zum großen Teil aus Asien und weniger aus Europa.

Das hat aber vor allem einen Grund. Der Erleuchtete selber schreit seine Erkenntnis meist nie in die

Welt heraus. Um als erleuchtet erkannt zu werden, müssen dies drei Erleuchtete auf spezielle Weise

unabhängig voneinander überprüfen. Wird in Asien bekannt, das jemand „erwacht“ ist, so ist das

„Erkennungsnetz“ so weitmaschig ausgeprägt, das schnell drei Menschen da sind. In Europa ist diese

Netz einfach nicht vorhanden, wodurch wahrscheinlich viele Erleuchtungen die Öffentlichkeit nie

erreichen.

Quellenverzeichnis

Wikipediaeinträge:

Buddhismus Allgemein: http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus

Buddhismus in Deutschland: http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus_in_Deutschland

Zen-Buddhismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Zen

Chan-Buddhismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Chan

Buddha, der Erwachte: http://de.wikipedia.org/wiki/Chan

Shaolin Kloster Kaiserslautern: http://www.shaolintempel.org/ mit den Unterseiten Philosophie ->

und den Artikeln unter „Buddhismus“

Buddhismus in Deutschland: http://www.buddhismus.de/

Kritik am Buddhismus: http://www.zen.fuer-uns.de/index.php?menu=14

http://mitglied.multimania.de/ueberlebende/oestlicha.htm

http://ema.bonn.de/reli/welt/Homepage/Buddhismus%20-%20Kritik.htm

Der Pfad des friedvollen Kriegers, Dan Millman 1984, 21. Ausgabe 2008

2 ½ Stündiges Interview mit Shi Heng Zong, Abt des Buddhistischen Shaolinklosters Kaiserslautern,

27. Februar 2010