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1 BUDDHISMUS IN SEINER GANZHEIT Wissen und Praxislösungen für Sekundarstufe I und II © 2003 Buddhistischer Verlag, Wuppertal, www.buddhismus-schule.de TEXT BUDDHA UND BUDDHISMUS Kurzinhalt: Dieses einführende Kapitel beschreibt das Leben Buddhas, wichtige Aussagen seiner Belehrungen und ihre Verbreitung. Der Buddha war ein junger Prinz, Siddharta Gautama, der vor ca. 2.500 Jahren im indisch- nepalesischen Grenzgebiet lebte. Nachdem er erkannt hatte, wie groß das Leiden der Menschen durch Alter, Krankheit und Tod ist, wandte er sich vom Luxusleben am Hofe ab und begab sich auf die spirituelle Suche. Sechs Jahre lang lernte er bei den geistigen Lehrern der damaligen indischen Hochkultur und praktizierte sogar strenge Askese. Er hatte zwar viele verschiedene Sichtweisen und Meditationen kennen gelernt, aber nie etwas, das die Kraft gehabt hätte, wirklich alle Wesen vollständig von allem Leiden zu befreien. Deswegen setzte er sich schließlich unter einen laubreichen Baum in Bodhgaya, einem Ort in der nordindischen Tiefebene, und verweilte dort sechs Tage und sechs Nächte in tiefer geistiger Versenkung. An einem Vollmondmorgen im Mai erkannte er, dass es eigentlich keine Trennung zwischen dem Erleber und den Erlebnissen gibt, dass es weder ein unabhängiges Selbst gibt, noch eine unabhängig vom Erleber existierende äußere Welt. Er erlebte, dass diese Erkenntnis nicht in ein Nichts führte, sondern dass die wahre Natur des Geistes voller Reichtum ist, dass sie sich als Furchtlosigkeit, unbedingte Freude und unterscheidungslose Liebe zeigt. Seither wird Prinz Siddharta Gautama „Buddha, der Erwachte“ genannt, erwacht aus dem Schlaf der Unwissenheit und Verwirrung – genau wie man morgens aus einem Traum erwacht. Obwohl der Traum intensiv war und als sehr wirklich erlebt wurde, ist nach dem Aufwachen nichts mehr davon zu finden, außer vielleicht einer Erinnerung. Genauso kann man auch aus seiner jetzigen Verwirrung – der dualistischen Wahrnehmung und dem Wirklichkeitsglauben – erwachen. Hierbei verschwinden die alten Leiden genauso wie der Traum beim Aufwachen. Dies waren die Erfahrungen des Buddha bei seiner Erleuchtung. In den darauf folgenden 45 Jahren lehrte er, indem er von Ort zu Ort zog und in lebendigen Situationen Ratschläge gab. Erst nach seinem Tod mit 80 Jahren wurde seine Lehre niedergeschrieben und zugeordnet. Sie heißt Dharma – „wie die Dinge sind“ (skt.) – und enthält 84.000 Belehrungen. Der Buddha hat zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Aspekte seiner Lehre hervorgehoben und verschiedene Meditationen gelehrt, je nach Fähigkeit und Offenheit der Schüler. Indem diese Schüler Verwirklichung erlangten und wieder fortzogen, verbreitete sich der Buddhismus über ganz Asien. In den ersten 500 Jahren breiteten

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1B U D D H I S M U S I N S E I N E R G A N Z H E I TWissen und Praxislösungen für Sekundarstufe I und II

© 2003 Buddhistischer Verlag, Wuppertal, www.buddhismus-schule.de

T E X T

B U D D H A U N DB U D D H I S M U S

Kurzinhalt:

Dieses einführende Kapitel beschreibt das Leben Buddhas, wichtige Aussagen seiner Belehrungen und ihre Verbreitung.

Der Buddha war ein junger Prinz, Siddharta Gautama, der vor ca. 2.500 Jahren im indisch-nepalesischen Grenzgebiet lebte. Nachdem er erkannt hatte, wie groß das Leiden der Menschen durch Alter, Krankheit und Tod ist, wandte er sich vom Luxusleben am Hofe ab und begab sich auf die spirituelle Suche. Sechs Jahre lang lernte er bei den geistigen Lehrern der damaligen indischen Hochkultur und praktizierte sogar strenge Askese.

Er hatte zwar viele verschiedene Sichtweisen und Meditationen kennen gelernt, aber nie etwas, das die Kraft gehabt hätte, wirklich alle Wesen vollständig von allem Leiden zu befreien. Deswegen setzte er sich schließlich unter einen laubreichen Baum in Bodhgaya, einem Ort in der nordindischen Tiefebene, und verweilte dort sechs Tage und sechs Nächte in tiefer geistiger Versenkung. An einem Vollmondmorgen im Mai erkannte er, dass es eigentlich keine Trennung zwischen dem Erleber und den Erlebnissen gibt, dass es weder ein unabhängiges Selbst gibt, noch eine unabhängig vom Erleber existierende äußere Welt. Er erlebte, dass diese Erkenntnis nicht in ein Nichts führte, sondern dass die wahre Natur des Geistes voller Reichtum ist, dass sie sich als Furchtlosigkeit, unbedingte Freude und unterscheidungslose Liebe zeigt.

Seither wird Prinz Siddharta Gautama „Buddha, der Erwachte“ genannt, erwacht aus dem Schlaf der Unwissenheit und Verwirrung – genau wie man morgens aus einem Traum erwacht. Obwohl der Traum intensiv war und als sehr wirklich erlebt wurde, ist nach dem Aufwachen nichts mehr davon zu finden, außer vielleicht einer Erinnerung. Genauso kann man auch aus seiner jetzigen Verwirrung – der dualistischen Wahrnehmung und dem Wirklichkeitsglauben – erwachen. Hierbei verschwinden die alten Leiden genauso wie der Traum beim Aufwachen.

Dies waren die Erfahrungen des Buddha bei seiner Erleuchtung. In den darauf folgenden 45 Jahren lehrte er, indem er von Ort zu Ort zog und in lebendigen Situationen Ratschläge gab. Erst nach seinem Tod mit 80 Jahren wurde seine Lehre niedergeschrieben und zugeordnet. Sie heißt Dharma – „wie die Dinge sind“ (skt.) – und enthält 84.000 Belehrungen.Der Buddha hat zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Aspekte seiner Lehre hervorgehoben und verschiedene Meditationen gelehrt, je nach Fähigkeit und Offenheit der Schüler. Indem diese Schüler Verwirklichung erlangten und wieder fortzogen, verbreitete sich der Buddhismus über ganz Asien. In den ersten 500 Jahren breiteten

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sich hauptsächlich die Erklärungen über Ursache und Wirkung und die Meditationen zur Beruhigung des Geistes aus. Sie sind heute noch vor allem in den südlichen buddhistischen Ländern als Theravada bekannt. Nach Beginn unserer Zeitrechnung verbreiteten sich vor allem die Erklärungen über den traumgleichen Aspekt aller Erscheinungen und des Selbst sowie über die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl – bekannt als der Große Weg – in den nördlichen buddhistischen Ländern.

Auch wenn die höchste Belehrungsebene Buddhas, der Diamantweg, bereits viele Jahrhunderte lang in Indien praktiziert wurde, kam er erst vor ca. 1.000 Jahren an die breite Öffentlichkeit, besonders in der Himalaya-Region. Hier geht es vor allem darum, in jedem Bewusstseinsmoment die Frische und Freude der Erleuchtung direkt zu genießen. Da besonders dieser Ansatz dem modernen Denken entspricht, fand der buddhistische Diamantweg in den letzten 25 Jahren im Westen weite Verbreitung.

Querverweise:

Buddhas Leben

Die Zwölf Taten eines Buddhas

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T H E M A

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Der Buddha war ein junger Prinz, Siddharta Gautama, der vor ca. 2.500 Jahren im indisch-nepalesischen Grenzgebiet lebte. Nachdem er erkannt hatte, wie groß das Leiden der Menschen durch Alter, Krankheit und Tod ist, wandte er sich vom Luxusleben am Hofe ab und begab sich auf die spirituelle Suche. Sechs Jahre lang lernte er bei den geistigen Lehrern der damaligen indischen Hochkultur und praktizierte sogar strenge Askese.

Er hatte zwar viele verschiedene Sichtweisen und Meditationen kennen gelernt, aber nie etwas, das die Kraft gehabt hätte, wirklich alle Wesen vollständig von allem Leiden zu befreien. Deswegen setzte er sich schließlich unter einen laubreichen Baum in Bodhgaya, einem Ort in der nordindischen Tiefebene, und verweilte dort sechs Tage und sechs Nächte in tiefer geistiger Versenkung. An einem Vollmondmorgen im Mai erkannte er, dass es eigentlich keine Trennung zwischen dem Erleber und den Erlebnissen gibt, dass es weder ein unabhängiges Selbst gibt, noch eine unabhängig vom Erleber existierende äußere Welt. Er erlebte, dass diese Erkenntnis nicht in ein Nichts führte, sondern dass die wahre Natur des Geistes voller Reichtum ist, dass sie sich als Furchtlosigkeit, unbedingte Freude und unterscheidungslose Liebe zeigt.

Seither wird Prinz Siddharta Gautama „Buddha, der Erwachte“ genannt, erwacht aus dem Schlaf der Unwissenheit und Verwirrung – genau wie man morgens aus einem Traum erwacht. Obwohl der Traum intensiv war und als sehr wirklich erlebt wurde, ist nach dem Aufwachen nichts mehr davon zu finden, außer vielleicht einer Erinnerung. Genauso kann man auch aus seiner jetzigen Verwirrung – der dualistischen Wahrnehmung und dem Wirklichkeitsglauben – erwachen. Hierbei verschwinden die alten Leiden genauso wie der Traum beim Aufwachen.Dies waren die Erfahrungen des Buddha bei seiner Erleuchtung. In den darauf folgenden 45 Jahren lehrte er, indem er von Ort zu Ort zog und in lebendigen Situationen Ratschläge gab. Erst nach seinem Tod mit 80 Jahren wurde seine Lehre niedergeschrieben und zugeordnet. Sie heißt Dharma – „wie die Dinge sind“ (skt.) – und enthält 84.000 Belehrungen.

Der Buddha hat zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Aspekte seiner Lehre hervorgehoben und verschiedene Meditationen gelehrt, je nach Fähigkeit und Offenheit der Schüler. Indem diese Schüler Verwirklichung erlangten und wieder fortzogen, verbreitete sich der Buddhismus über ganz Asien. In den ersten 500 Jahren breiteten sich hauptsächlich die Erklärungen über Ursache und Wirkung und die Meditationen zur Beruhigung des Geiste aus. Sie sind heute noch vor allem in den südlichen buddhistischen Ländern als Theravada bekannt. Nach Beginn unserer Zeitrechnung verbreiteten sich vor allem die Erklärungen über den traumgleichen

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Aspekt aller Erscheinungen und des Selbst sowie über die Entwicklung von Liebe und Mitgefühl – bekannt als der Große Weg – in den nördlichen buddhistischen Ländern.

Auch wenn die höchste Belehrungsebene Buddhas, der Diamantweg, bereits viele Jahrhunderte lang in Indien praktiziert wurde, kam er erst vor ca. 1.000 Jahren an die breite Öffentlichkeit, besonders in der Himalaya-Region. Hier geht es vor allem darum, in jedem Bewusstseinsmoment die Frische und Freude der Erleuchtung direkt zu genießen. Da besonders dieser Ansatz dem modernen Denken entspricht, fand der buddhistische Diamantweg in den letzten 25 Jahren im Westen weite Verbreitung.

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M A T E R I A L I E N

B U D D H A U N DB U D D H I S M U S

Lernziele

1. Die Schüler setzen sich erstmals mit dem Thema Buddhismus auseinander. 2. Sie erarbeiten wichtige Basisinformationen zum Thema Buddhismus.

1. Einstieg

Inhalt: Aktivieren des Vorwissens der Schüler, Korrektur von verbreiteten Missverständnissen über Buddhismus

Methode: Quizspiel auf Arbeitsblatt

Die Schüler erhalten ein Arbeitsblatt (Material 1) mit allgemeinen Aussagen zum Thema Buddhismus, aus denen sie die zutreffenden Aussagen in Einzelarbeit ankreuzen sollen. Die Testauswertung erfolgt anschließend durch jeden Schüler selbst mithilfe eines zweiten Arbeitsblatts (Material 2). Je nach Interesse der Schüler hat der Lehrer die Möglichkeit, auf einzelne Aussagen näher einzugehen. Wem der Einstieg über das Buddhismus-Quiz zu spielerisch ist, kann natürlich auch einen konventionellen Einstieg wählen, z.B. Sammeln von Vorwissen der Schüler zum Thema Buddhismus in Stichpunkten an der Tafel.

2. Erarbeitung

Inhalt: Klärung wesentlicher Begriffe, Erarbeitung von Grundwissen über Bud-dhismus

Methode: Gruppenarbeit

In fünf Gruppen erarbeiten die Schüler kurze Texte mit Basisinformationen über Buddhis-mus. Sie verwenden die fünf Arbeitsblätter (Material 3a-7a) mit Arbeitsaufträgen. Die Schüler tragen die Ergebnisse in die schon vorgestalteten Folien (Material 3b bis 7b) ein, die später als Präsentationshilfe dienen.

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3. Vertiefung und Ergebnissicherung

Inhalt: s.o.Methode: gegenseitige Präsentation der Gruppenergebnisse, Rätselspiel

Die Gruppen präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum. Nach jedem Thema hat der Lehrer die Möglichkeit, durch ein Wettspiel die vorgetragenen Informationen zu vertiefen, indem er bzw. die Gruppe, die das Thema erarbeitete, einige Rätselaussagen (Material 3c bis 7c) zu dem Thema vorliest. Jede Gruppe (außer derjenigen, die das Thema erarbeitet) hat die Aufgabe, sich zu einigen, ob die Aussage richtig oder falsch ist. Dies kann beispielsweise über Ja/Nein-Kärtchen oder Handzeichen erfolgen. Am Ende hat die Gruppe mit den meisten richtig bewerteten Aussagen gewonnen. (Lösungen: Material 3d bis 7d)

Alternativ kann statt der Gruppe auch jeder einzelne Schüler die Aussagen bewerten. Das Gruppenergebnis zählt: Haben z.B. drei Schüler einer Gruppe die richtige Lösung herausgefunden, erhält die Gruppe drei Punkte.

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M A T E R I A L1E I N B U D D H I S M U S - Q U I Z

„Was hat Buddha mit einem Wecker zu tun?“ – ein Buddhismus-Quiz

Buddhisten glauben nicht an Gott.

Buddhisten glauben an die Wiedergeburt.

Buddhisten sagen jede Viertelstunde „OM“.

Buddhisten wollen sich ins Nichts auflösen.

Buddhisten beschäftigen sich mit ihrem Geist.

Buddhisten nehmen nur karmafreie Nahrung zu sich.

Buddha hatte einen dicken Bauch und war berühmt als

Koch für Fischgerichte.

Buddhisten haben einen kahlen Kopf, rote Roben und

dürfen keinen Sex haben.

Buddhisten glauben, dass alles Leben Leiden ist.

Buddha lehrte, weil alle Wesen Glück haben wollen und

Leid vermeiden möchten.

Buddhisten missionieren nicht.

Buddha war kein Gott, sondern ein indischer Fürstensohn.

Buddhismus ist eine über 4.000 Jahre alte Sekte aus China.

Buddhisten verehren heilige Kühe und leben in einem

Kastensystem.

Das Wort „Buddha“ ist mit dem tschechischen Wort

„Buddik“ (Wecker) verwandt.

Buddhisten schlagen keine Fliegen tot – es könnte ihre

wiedergeborene Großmutter sein.

Nur Asiaten können Buddhisten sein.

Buddhismus lehrt, dass die Welt eine Projektion unseres

Geistes ist.

Summe Punkte:

Stimmt Stimmt nicht

Punkte

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M A T E R I A L2L Ö S U N G S B L A T T Z U MB U D D H I S M U S - Q U I Z

Buddhisten glauben nicht an Gott.Stimmt.

Buddhisten glauben an die Wiedergeburt.Stimmt.

Buddhisten sagen jede Viertelstunde „OM“.Stimmt nicht.

Buddhisten wollen sich ins Nichts auflösen.Stimmt nicht. Im Gegenteil – Ziel buddhistischer Praxis ist ein Zustand höchster Freude, Liebe und Furchtlosigkeit, in dem die unbegrenzten Qualitäten des Geistes sich frei entfalten.

Buddhisten beschäftigen sich mit ihrem Geist.Stimmt. Statt des ständigen „Auf und Ab“ der Erlebnisse (z.B. Gefühle, Gedanken) interes-siert Buddhisten der „Erleber“ - der Geist selbst: jener offene Raum der Erfahrung, in dem die wechselnden Erlebnisse entstehen, wahrgenommen werden und wieder vergehen.

Buddhisten nehmen nur karmafreie Nahrung zu sich.Stimmt nicht. Buddhisten essen ganz normal. Viele Buddhisten, aber nicht alle, sind Vegetarier.

Buddha hatte einen dicken Bauch und war berühmt als Koch für Fischgerichte.Stimmt nicht. Der historische Buddha hatte eine athletische Figur. Buddha kochte sein Essen nicht selbst, sondern lebte, wie viele Mönche in Asien noch heute, von erbettelter Nahrung.

Buddhisten haben einen kahlen Kopf, rote Roben und dürfen keinen Sex haben.Stimmt nicht. Kahler Kopf (bzw. kurz geschorene Haare) und Roben sind äußere Zeichen der buddhistischen Mönche und Nonnen. Weit mehr buddhistische Praktizierende leben aber ein ganz normales Leben mit Kindern, Beruf und Familie.

Buddhisten glauben, dass alles Leben Leiden ist.Stimmt nicht. Leben bedeutet nur solange Leiden, wie man noch im Kreislauf der Existenz gefangen ist und an den vorübergehenden Freuden der bedingten Existenz festhält. Buddhisten glauben nicht, dass schicke Klamotten, schnittige Autos oder dicke Bankkonten glücklich machen können, sondern das Erkennen des eigenen Geistes. Ziel buddhistischer Praxis ist ein unvergänglicher Zustand höchster Freude.

Buddha lehrte, weil alle Wesen Glück haben wollen und Leid vermeiden möchten.Stimmt.

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Buddhisten missionieren nicht.Stimmt. Buddhisten sehen die Vielfalt der Religionen als einen Reichtum für die Vielfalt der Menschen.

Buddha war kein Gott, sondern ein indischer Fürstensohn.Stimmt.

Buddhismus ist eine über 4.000 Jahre alte Sekte aus China.Stimmt nicht. Der historische Buddha lebte vor 2.550 Jahren in Nordindien und war kein Sektenführer.

Buddhisten verehren heilige Kühe und leben in einem Kastensystem.Stimmt nicht. Beides ist hinduistisch und nicht buddhistisch.

Das Wort „Buddha“ ist mit dem tschechischen Wort „Buddik“ (Wecker) verwandt.Stimmt. Das Wort „Buddha“ ist Sanskrit und bedeutet „Erwachter“. Sanskrit war die Sprache der indischen Hochkultur und ist eine indo-europäische Sprache, ebenso wie deutsch, englisch und auch tschechisch.

Buddhisten schlagen keine Fliegen tot – es könnte ihre wiedergeborene Großmutter sein.Stimmt. Buddhisten achten Leben und töten nicht absichtlich. Tiere werden als fühlende Wesen gesehen, die Glück haben und Leid vermeiden wollen wie wir. Auch wenn kein Buddhist im Ernst eine Fliege für die Wiedergeburt seiner Großmutter hält, so ist es unter bestimmten Umständen möglich, als Tier wiedergeboren zu werden.

Nur Asiaten können Buddhisten sein.Stimmt nicht. Buddha lehrte einen Weg für alle Menschen, egal aus welcher Kultur und aus welchem Zeitalter – menschliches Bewusstsein arbeitet überall nach ähnlichen Mustern.

Buddhismus lehrt, dass die Welt eine Projektion unseres Geistes ist.Stimmt. Was wir in der Vergangenheit dachten, sagten und vor allem taten – auch in früheren Leben – setzte Eindrücke in unseren Geist. Diese Eindrücke erleben wir heute als unsere Welt: eine gemeinsame Projektion mit unserer persönlichen Projektion mitten darin.

Auswertung:

14 – 18 Punkte: Melde dich an der Universität als Dr. buddh.

10 – 14 Punkte: Auf dem Pfad buddhistischer Gelehrsamkeit.

5 – 10 Punkte: Buddhistisches Restwissen – aus früheren Leben?

0 – 5 Punkte: Gefährdung, als Fisch wiedergeboren zu werden J...

M A T E R I A L2

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M A T E R I A L3a

Was bedeutet „Buddha“?

Das Wort „Buddha“ kommt vom Sanskrit-Wort „Bodhi“ (=Erwachen). Buddha heißt „Erwachter“. Das Wort hat drei verschiedene Bedeutungen:

1. Der historische Buddha Siddharta Gautama Shakyamuni wurde vor ca. 2.500 Jahren im indisch-nepalesischen Grenzgebiet als Prinz geboren. Er meditierte und lernte sechs Jahre lang bei den Meistern seiner Zeit. Im Alter von 35 Jahren erkannte er die Natur des Geistes – mit anderen Worten, er erlangte Erleuchtung. Danach lehrte er 45 Jahre lang und begründete damit die bis heute lebendige Tradition des Buddhismus.

2. Buddhaschaft (d.h. ein Buddha sein) bedeutet die volle Entfaltung der Möglichkeiten des Geistes, wie z.B. Freude, Liebe, Weisheit. Gleichzeitig ist der Geist in diesem Zustand von allen egoistischen Einengungen und falschen Vorstellungen gereinigt. Buddhaschaft ist gleichbedeutend mit Erleuchtung.

3. Jeder kann ein Buddha werden – das Wort beschreibt einen inneren Zustand. Dieser Zustand ist das Ziel buddhistischer Praktizierender. „Buddha“ wird also jedes Wesen genannt, das die Erleuchtung erreicht hat.

Erkläre die drei Bedeutungen des Wortes „Buddha“.

A R B E I T S T E X T E

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Die Drei Wege

Buddha lehrte je nach Fähigkeit und Offenheit der Schüler verschiedene Methoden, mithilfe derer sie sich entwickeln konnten. Daraus entstanden drei verschiedene buddhistische Wege:

Theravada: Hier arbeiten die Praktizierenden auf der Basis von Ursache und Wirkung und mit Meditationen zur Beruhigung des Geistes. Ziel eines Praktizierenden ist es, sich selbst aus der Verwirrung zu befreien. Diese buddhistische Richtung ist bis heute vor allem in Südostasien verbreitet.

Der große Weg: Hier bilden Weisheit, also Einsicht in die traumgleiche Natur aller Dinge, sowie Liebe und Mitgefühl für alle Wesen die Grundlage für den buddhistischen Weg. Ziel eines Praktizierenden ist es, alle Wesen aus der Verwirrung zu befreien und ein Buddha zu werden. Diese Richtung ist heute vor allem in Nordostasien vertreten.

Der Diamantweg: Der Diamantweg hat dasselbe Ziel wie der große Weg. Die Praktizierenden verwenden aber besondere Methoden, z.B. Identifikation mit verschiedenen Buddhaformen. Der Diamantweg baut auf die Einsicht, dass jeder schon ein Buddha ist, es aber noch nicht erkannt hat. Buddhaschaft ist demnach unser eigentliches Wesen. Es geht hier darum, in jedem Moment die Frische und die Freude, die dem Geist innewohnen, unmittelbar zu erleben. Dieser Weg blieb vor allem in der Himalayaregion erhalten.

Seit Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts erfreuen sich alle drei Wege auch in den westlichen Ländern zunehmender Beliebtheit.

Erkläre die drei buddhistischen Wege. Wo sind sie hauptsächlich verbreitet?

A R B E I T S T E X T E

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M A T E R I A L5aA R B E I T S T E X T E

Samsara und Nirvana

Samsara: Obwohl sich unser ganzes Leben darum dreht, glücklich zu werden, erleben wir immer wieder Leid, z.B. Schmerzen, Verlust und Unzufriedenheit. Ursache ist unsere ichbezogene Geisteshaltung, bei der wir gewissermaßen den eigenen Bauchnabel als den Mittelpunkt des Universums ansehen. Solange wir diese egozentrische Haltung nicht erkennen und aufgeben, beantworten wir unangenehme leidvolle Erfahrungen mit leidbringenden Handlungen und produzieren damit neue unangenehme Erfahrungen.

Nirvana: Im Zustand des Nirvana sind die ichbezogene Geisteshaltung und alle falschen Vorstellungen aufgelöst („verlöscht“). Es wird aber nicht „Nichts“ erlebt; vielmehr entfaltet sich ungehindert der ganze Reichtum des Geistes – seine Freude, seine Liebe, seine Furchtlosigkeit. Buddhisten zielen darauf, sich aus Samsara zu befreien und Nirvana zu verwirklichen. Mit der Auflösung der Vorstellung eines unabhängigen „Ichs“ wird Befreiung erreicht (= kleines Nirvana), mit der Auflösung falscher Vorstellungen wird Erleuchtung erreicht (= großes Nirvana). Erst hier ist man ein Buddha geworden und fähig, das Bestmögliche für alle Wesen zu tun.

Was ist Samsara? Was ist Nirvana?

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M A T E R I A L6aA R B E I T S T E X T E

Buddhistische Praxis: Wissen, Meditation, Verhalten

Es gibt drei Schritte buddhistischer Praxis:- Zunächst das Aufnehmen und Hinterfragen von Information (= Wissen), - dann das, was verstanden wurde, zur Erfahrung machen (= Meditation) - und schließlich die Umsetzung dieser Erfahrung im Alltag umsetzen (= Verhalten).

1. Wissen: Buddhisten erwerben ein Verständnis davon, wie ihr Geist und die Welt funk-tionieren. Es geht darum, die Dinge zu hinterfragen, um zu einem eigenen Verständnis zu kommen. Buddha sagte: „Glaubt mir kein Wort, weil ich ein Buddha bin. Unter-sucht selbst und folgt eurer eigenen Erfahrung. Wenn meine Lehre eurer Erfahrung widerspricht, sollt ihr eurer Erfahrung folgen.“

2. Meditation ist eine Übung, bei der der Geist sich selbst erfährt. Wir wissen viel über äußere Dinge, z.B. wie man zum Mond fliegt, aber nur sehr wenig über innere Zustände. Denn unser Geist ist wie ein Auge, das sich selbst nicht sehen kann. Wie ein Auge sich nur im Spiegel sieht, erfährt der Geist sich selbst in der Meditation. Das Wissen vom Geist wird dabei zu unmittelbarer Erfahrung.

3. Verhalten: Buddhisten nutzen den Alltag als Trainingsfeld, um das umzusetzen, was sie über den Geist gelernt und erfahren haben. So stabilisieren sie die Ergebnisse ihrer Praxis. Was erreicht wurde, geht nicht mehr verloren. Wer ein genaues Wissen über den Geist hat und meditiert, aber im Alltag seine Karriere als Meisterdieb fortsetzt, wird keine dauerhaften Ergebnisse erreichen.

Welche drei Schritte gibt es in der buddhistischen Praxis? Beschreibe die drei Schritte!

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M A T E R I A L7aA R B E I T S T E X T E

Was ist Buddhismus (nicht)?

Ist Buddhismus eine Philosophie?Der Buddhismus hat ein logisches philosophisches System. Es geht jedoch nicht vorrangig um theoretisches Wissen oder um abstrakte Erklärungen über die Welt, sondern um die praktische Arbeit mit dem eigenen Geist. Das Ziel des Buddhismus ist es, besser leben und sterben zu können, im Alltag entspannter, freudvoller, weiser usw. zu werden.

Ist Buddhismus eine Psychologie?Buddhismus zielt wie die Psychologie auf das Auflösen von Problemen und die Entwick-lung der Fähigkeiten des Geistes. Buddhismus ist jedoch kein Therapiesystem. Das Ziel von Psychologie ist es, den Alltag gut zu meistern – für die Praxis des Buddhismus ist das Meistern des Alltags jedoch erst die Voraussetzung. Das Ziel – die volle Entfaltung des Geistes – ist wesentlich weiter gesteckt.

Ist Buddhismus eine Religion?Buddhismus gehört zu den großen Weltreligionen, hat jedoch keinen Schöpfergott und auch kein Paradies, aus dem man herausgefallen ist und mit dem man sich wieder verbinden möchte. Buddhismus hat keine Dogmen, ist also keine Glaubens-, sondern eine Erfahrungs-religion.

Was spricht dafür, dass Buddhismus eine Philosophie/Psychologie/ Religion ist? Was spricht dagegen?

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M A T E R I A L3bP R Ä S E N T A T I O N S H I L F E N

Was bedeutet „Buddha“:

1. _________________________________________________________________

2. _________________________________________________________________

3. _________________________________________________________________

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M A T E R I A L4b

Samsara und Nirvana

Samsara Nirvana

P R Ä S E N T A T I O N S H I L F E N

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M A T E R I A L5b

Die drei Wege

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Großer Weg

Diamantweg

Theravada

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M A T E R I A L6b

Buddhistische Praxis: Wissen, Meditation, Verhalten:

P R Ä S E N T A T I O N S H I L F E N

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P R Ä S E N T A T I O N S H I L F E NM A T E R I A L7b

Was ist Buddhismus /nicht:

Ist Buddhismus________________________________?

_________________________________?

__________________________________________________?

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M A T E R I A L3c-7cR Ä T S E L A U S S A G E N

Material 3c-7c: Rätselaussagen: immer eine oder zwei Aussagen sind falsch... welche?

3c Rätselaussagen: Was bedeutet „Buddha“?

1. Buddha wurde vor 2.500 Jahren als Bettlersohn geboren.2. Nur Auserwählte können Buddhas werden.3. Buddha ist ein innerer Zustand, bei dem sich der ganze Reichtum des Geistes frei entfaltet.4. Ziel buddhistischer Praxis ist es, ein Buddha zu werden.

4c Rätselaussagen: Die drei Wege

1. Den Diamantweg hat Buddha besonders für Goldschmiede und Juweliere gelehrt.2. Weisheit und Mitgefühl sind die Grundpfeiler des Großen Weges.3. Theravada baut auf Ursache und Wirkung.4. Grundlage für den Diamantweg ist, dass jeder die Natur eines Buddha hat.

5c Rätselaussagen: Samsara und Nirvana

1. Samsara ist das Parfüm der Erleuchtung.2. Im Zustand des Nirvana erlebt man den Reichtum des Geistes. Man ist freudvoll, liebevoll und furchtlos.3. Samsara ist die Kunst, sich unglücklich zu machen.4. Buddhisten zielen darauf, sich aus Nirvana zu befreien.

6c Rätselaussagen: Buddhistische Praxis: Wissen, Meditation, Verhalten

1. Die Buddhisten glauben alles, was Buddha sagt.2. Buddhisten nehmen den Sportplatz als Trainingsfeld, um zu meditieren.3. Im Buddhismus geht es darum, das, was man als richtig erkannt und in der Meditation erfahren hat, im Alltag umzusetzen.4. Durch die Meditation kann man viel über seine inneren Zustände lernen.

7c Rätselfragen: Was ist Buddhismus (nicht)?

1. Im Buddhismus beschäftigt man sich die ganze Zeit mit Problemen.2. Das Ziel des Buddhismus ist ein entspannter und natürlicher Geisteszustand.3. Buddhismus zählt nicht zu den großen Weltreligionen, weil es keinen Gott gibt.4. Das Ziel des Buddhismus ist weiter gesteckt als das der Psychologie.

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2 1B U D D H I S M U S I N S E I N E R G A N Z H E I TWissen und Praxislösungen für Sekundarstufe I und II

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L Ö S U N G E N

M A T E R I A L3d-7d

Lösungen 3d-7d:

3d Lösungen: Was bedeutet „Buddha“?Falsch sind Nr.1 und 2:1. Nein2. Nein3. Ja4. Ja

4d Lösungen: Die drei WegeFalsch ist Nr.11. Nein2. Ja3. Ja4. Ja

5d Lösungen: Samsara und NirvanaFalsch sind Nr. 1 und 41. Nein2. Ja3. Ja4. Nein

6d Lösungen: Buddhistische Praxis: Wissen, Meditation, VerhaltenFalsch sind Nr.1 und 21. Nein2. Nein3. Ja4. Ja

7d Lösungen: Was ist Buddhismus (nicht)?Falsch sind Nr.1 und 31. Nein2. Ja3. Nein4. Ja