bericht über die thätigkeit der königlichen technischen versuchsanstalten im etatsjahre 1898/99....

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76 CHEMIHCHE REVUE. Heft 4. ~ Bericht aber die Thhtigkeit der KOniglichen technischen Versnchs- anstalten im Etatajahre 1898199. Abtheilung f Im vergangenen Betriebsjahr wurden in der Abtheilung fur Oelprufung 561 Proben zu 313 Antragen gepruft (gegenuber 556 Proben und 326 Antragen irn Vorjahre). Von den Antragen entfielen 190 rnit 339 Probtn auf Behorden, 123 rnit 222 Proben auf Private. 3 AntrPge entfielen auf Oesterreich-Ungarn, die ubrigen auf Deutschland. Fur Behbrden wurden 331 Mineralole, 26 fette Oele (RubGI, Klauenfett etc.), 1 Petroleumbenzin gepruft. Die fur Private gepriiften Proben betrafen 158 Mineralole, 9 fette Oele, 21 Gemische von fetten Oelen und Mineralolen, 1 Wollspickol, 4 konsistente Fette, 13 Ceresin- und Paraffin- proben, 3 Petroleumproben, 1 Lucin, 1 Solubol, 1 Schmierseife, 9 Asphaltproben, 1 Pechruck- stand. Von Apparaten wurde 1 Flammpunkts- prufer untersucht. Gutachten wurden im Ganzen 7 ausgestellt. Aus den Untersuchungen der einzelnen Proben ist folgendes hervorzuheben. Das Wollspickol enthielt zur HPlfte Olein, zur Halfte Mineralol, das mit Nitronaphtalin entscheint war. In einem hellen Mineralol wurden durch Messung der Drehung der Polarisationsebene, die chemischen Reaktionen, die Brechungs- koefficienten des alkoholischen Extraktes und die LSslichkeitsverhaltnisse 10 O/O Harzol nach- gewiesen. Insbesondere hat sich bei der vor- handenen kleinen Menge Harzol das Verfahren von S t or c h als sehr brauchbar erwiesen. 4 rohe Rubole und 3 Olivenole waren zur Halfte bis zu iibsr 90"/0 rnit denaturirtem Cotton61 versetzt. Mischungen von 2 und 5% eines sog. wasserliislichen Werkzeugmaschineniils mit Leituvgswasser wurden im Vergleich zu Schmierseifenlosung und Leitungswasser a d ihr Angriffsvermogen gegenuber Gusseisen in der ublichen in den ,,Mittheilungen" bereits beschriebenen Weise gepriift. Wie zu er- warten war, g-riffen die Oelmischungen am geringsten, das Leitungswasser am seksten an. Ein Motorenbenzin, das in seiner Zusamrnen- b Oelprufung. Nahere Angaben uber die Versuchsausfuhrung sind im diesjahrigen Heft 1 der ,,Mittheilungen" gemacht. Der Flammpunkt des Benzins wurde bei - 46O C., der Brennpunkt bei - 400 C. gefunden. Zum Vergleiche wurden noch die Flarnrnpunkte tiefer und hoher siedender Benzine bestimmt. Auch von einem in neuerer Zeit aufge- tauchten Beleuchtungsstoff, dem sog. Lucin, das hochentflammbares Petroleum, Spiritus und Benzol in hornogener Losung enthalt, wurde der Flammpunkt im A b e l'schen Prober unter + 5O gefunden; der Stoff war bei diesem Warmegrad entmischt. Die untersuchten consistenten Fette hatten normale Zusammensetzung. In einem wurden als Farbemittel geringe Mengen Bleichromat festgestellt. Bei Abscheidung des unverseif- baren Mineralols durch Ausschuttelung der Kaliseifenlosungen mit Petrolather zeigten sich regelmkig ahnliche Dissociationen der Seifen und saure Reaktionen der Petrolather- ausziige, wie sie auch Shukoffl) beim Aus- schutteln der Seifenlosungen mit fluchtigen Losungsmitteln beobachtet hat. Die petrol- atherischen Ausziige wurden daher stets erst nach nochmaliger Neutralisation mit 6 alko- holischer Lauge, Verdampfung des Petrol- athers und Alkohols und Abscheidung (Fil- trationj der Seife nach wiederholter Behandlung des Ruckstandes rnit Petrolather auf ihren Gehalt an Mineralol gepruft. Dieses Reinigungs- verfahren wurde .allgemein fur die Abscheidung der unverseifbaren Antheilt! in Oelen rnit gutem Erfolge durchgefuhrt. Bei Untersuchung eines dunnsalbigen Ge- mischs von Wollfett und Mineralol wurde zur Trennung des Mineralols von den hoheren Alkoholen des Wollfetts das bisher fur diesen Zweck ausschliesslich benutzte Verfahren der Auskochung mit Essigsaureanhydrid benutzt. Hierbei zeigte sich, dass die verschiedenen Mineralschmierole in Essigsaureanhydrid bei Zimmerwarme zu etwa 1,5 bis SO/O Ioslich sind, wahrend bei dem Verfahren Unloslichkeit der apraGri v'ipec. uewicnr: V,OYD, aeaemgmn gegen 709, wurde nach Auftrag einer Milittir- behorde auf seine Entflammbarkeit irn Abel- schen Petroleumprober gepriift, indern dessen Petroleumjyefiss durch ein Kaltebad aus Al- ist Diese nodl weiter zu -studirende Fehler- quelle wurde soweit als m6glich bei Priifung der genannten Fettmischung berucksichtigt. kohol und Tester Kohlensaure abgekuhlt wurde. 1 1) Chem. Revue 1898, 21,

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76 C H E M I H C H E R E V U E . Heft 4. ~

Bericht aber die Thhtigkeit der KOniglichen technischen Versnchs- anstalten im Etatajahre 1898199.

Abthei lung f

Im vergangenen Betriebsjahr wurden in der Abtheilung fur Oelprufung 561 Proben zu 313 Antragen gepruft (gegenuber 556 Proben und 326 Antragen irn Vorjahre). Von den Antragen entfielen 190 rnit 339 Probtn auf Behorden, 123 rnit 222 Proben auf Private. 3 AntrPge entfielen auf Oesterreich-Ungarn, die ubrigen auf Deutschland. Fur Behbrden wurden 331 Mineralole, 26 fette Oele (RubGI, Klauenfett etc.), 1 Petroleumbenzin gepruft. Die fur Private gepriiften Proben betrafen 158 Mineralole, 9 fette Oele, 21 Gemische von fetten Oelen und Mineralolen, 1 Wollspickol, 4 konsistente Fette, 13 Ceresin- und Paraffin- proben, 3 Petroleumproben, 1 Lucin, 1 Solubol, 1 Schmierseife, 9 Asphaltproben, 1 Pechruck- stand. Von Apparaten wurde 1 Flammpunkts- prufer untersucht. Gutachten wurden im Ganzen 7 ausgestellt.

Aus den Untersuchungen der einzelnen Proben ist folgendes hervorzuheben.

Das Wollspickol enthielt zur HPlfte Olein, zur Halfte Mineralol, das mit Nitronaphtalin entscheint war.

In einem hellen Mineralol wurden durch Messung der Drehung der Polarisationsebene, die chemischen Reaktionen, die Brechungs- koefficienten des alkoholischen Extraktes und die LSslichkeitsverhaltnisse 10 O/O Harzol nach- gewiesen. Insbesondere hat sich bei der vor- handenen kleinen Menge Harzol das Verfahren von S t or c h als sehr brauchbar erwiesen.

4 rohe Rubole und 3 Olivenole waren zur Halfte bis zu iibsr 90"/0 rnit denaturirtem Cotton61 versetzt.

Mischungen von 2 und 5 % eines sog. wasserliislichen Werkzeugmaschineniils mit Leituvgswasser wurden im Vergleich zu Schmierseifenlosung und Leitungswasser a d ihr Angriffsvermogen gegenuber Gusseisen in der ublichen in den ,,Mittheilungen" bereits beschriebenen Weise gepriift. Wie zu er- warten war, g-riffen die Oelmischungen am geringsten, das Leitungswasser am seks t en an.

Ein Motorenbenzin, das in seiner Zusamrnen-

b Oelprufung.

Nahere Angaben uber die Versuchsausfuhrung sind im diesjahrigen Heft 1 der ,,Mittheilungen" gemacht. Der Flammpunkt des Benzins wurde bei - 46O C., der Brennpunkt bei - 400 C. gefunden. Zum Vergleiche wurden noch die Flarnrnpunkte tiefer und hoher siedender Benzine bestimmt.

Auch von einem in neuerer Zeit aufge- tauchten Beleuchtungsstoff, dem sog. Lucin, das hochentflammbares Petroleum, Spiritus und Benzol in hornogener Losung enthalt, wurde der Flammpunkt im A b e l'schen Prober unter + 5 O gefunden; der Stoff war bei diesem Warmegrad entmischt.

Die untersuchten consistenten Fette hatten normale Zusammensetzung. In einem wurden als Farbemittel geringe Mengen Bleichromat festgestellt. Bei Abscheidung des unverseif- baren Mineralols durch Ausschuttelung der Kaliseifenlosungen mit Petrolather zeigten sich regelmkig ahnliche Dissociationen der Seifen und saure Reaktionen der Petrolather- ausziige, wie sie auch Shukoff l ) beim Aus- schutteln der Seifenlosungen mit fluchtigen Losungsmitteln beobachtet hat. Die petrol- atherischen Ausziige wurden daher stets erst nach nochmaliger Neutralisation mit 6 alko- holischer Lauge, Verdampfung des Petrol- athers und Alkohols und Abscheidung (Fil- trationj der Seife nach wiederholter Behandlung des Ruckstandes rnit Petrolather auf ihren Gehalt an Mineralol gepruft. Dieses Reinigungs- verfahren wurde .allgemein fur die Abscheidung der unverseifbaren Antheilt! in Oelen rnit gutem Erfolge durchgefuhrt.

Bei Untersuchung eines dunnsalbigen Ge- mischs von Wollfett und Mineralol wurde zur Trennung des Mineralols von den hoheren Alkoholen des Wollfetts das bisher fur diesen Zweck ausschliesslich benutzte Verfahren der Auskochung mit Essigsaureanhydrid benutzt. Hierbei zeigte sich, dass die verschiedenen Mineralschmierole in Essigsaureanhydrid bei Zimmerwarme zu etwa 1,5 bis S O / O Ioslich sind, wahrend bei dem Verfahren Unloslichkeit der

apraGri v'ipec. uewicnr: V,OYD, aeaemgmn gegen 709, wurde nach Auftrag einer Milittir- behorde auf seine Entflammbarkeit irn Abel- schen Petroleumprober gepriift, indern dessen Petroleumjyefiss durch ein Kaltebad aus Al-

ist Diese nodl weiter zu -studirende Fehler- quelle wurde soweit als m6glich bei Priifung der genannten Fettmischung berucksichtigt.

kohol und Tester Kohlensaure abgekuhlt wurde. 1 1) Chem. Revue 1898, 21,

Heft 4. C H E M I S C H E REVUE. 77

Interessant war die Feststellung der harzartigen Natur der mit Essigsaureanhydrid aus sammt- lichen reinen Mineralolen herausgeliisten Be- standtheile. Die nahere Untersuchung dieser Stoffe ist gleichfalls beabsichtigt.

Von einem pechartigen Ruckstand aus dem Schieberkasten einer Heissdampfmaschine sollte festgestellt werden, ob er aus dem Cylinderschmierol entstamme. Der in Benzin losliche Theil des Riickstandes war in Folge geringfrigiger Sauerstoffaufnahme und Zer- sstzung dunkel gefarbt. Die Zusammensetzung war die des Cylinderoles. Der in Benzin und Benzol unlosliche Riickstand bestand aius pechartigen und kohligen Theilchen, die beim Verbrennen etwa 1 hsche (hauptsachlich Eisenoxyd) hinterliessen.

Die Gutachten betrafen folgende Fragen : 1. I m Auftrage einer Eisenbahndirektion

wurde untersucht, in wie weit sich die bei der KSilteprufung im 6 mm U-Rohr bemerkten Unterschiede in den Ergebnissen wiederholter Prufung des gleichen Oeles durch Benutzung weiterer Rohren verringern liessen. Die Rohr- weiten von 9 und 12 mm lieferten keine sichereren Ergebnisse als 6 mm weite Rohren.

2. Durch vergleichende Tropfpunktsbe- stimmungen von Ceresinen und Gemischen von Ceresin und Paraffin nach dem zollamtlich vorgeschriebenenverfahren zurunterscheidung von Ceresin und Gernischen aus Ceresin und Paraffin sollte im Auftrage einer Privat- firma festgestellt werden, ob dieses Ver- fahren dem angegebenen Zweck entspricht, und ob auch Mischungen von Ceresin, Paraffin und Carnaubawachs nach dem zollamtlichen Verfahren von reinem Ceresin zu unterscheiden sind. Die hierzu susgefuhrten Untersuchungen des Verfahrens bestatigten die Erwartung, dass die erwahnten Unterscheidungen mittelst des zollamtlichen Verfahrens nicht moglich sind, da die bei letzterem angenommene niedrigste Tropfgrenze (660 C) fur reine Ceresine und hochste Tropfgrenze fur Misch- ungen mit Paraffin nicht zutreffend ist. Im Anschluss an diese Versuche wurden Unter- scchungen uber die Fehlerquellen des Ver- fahrens vorgcnommen.')

3. Zwei im Auftrage einer Fabrik und eines chemischen Laboratoriums abgegebene Gut- achten sollten die Frage behandeln, ob es moglich ist, Ruckstande der Mioeralol- destillation im Sinne der Anm. 4 Abs. 2 S. 338 des amtlichen Waarenverzeichnisses 1895 von Mineralschmierolen durch ihre verschiedene

1) S. Heft I der ,,Illittheilunpx* 1899; Chem. havue 1898, 176.

Loslichkeit in Benzin zu unterscheiden. Durch iie Gutachten wurde festgestellt, dass eine 3olche Unterscheidung sich nicht allgemein iurchfuhren lasst.

4. Ein im Auftrage eines Landgerichts aus- gestelltes Gutachten betraf einen Streit zwischen einem Lieferanten und einem Ab- nehmer uber die bedingungsgem3se Be- schdenheit eines Eisenbahnols. Der Flamm- punkt lag mehrere Grade unter der vorschrifts- mhsigen Grenze (1600 C) und der Aufstieg im U - R o b betrug bei -15O C nur ti mm statt der bedungenen 10 mm. Wegen dieser Ab- weichungen verweigerte der Kaufer die Abnahme des Oeles. Die Anstalt hatte fest- zustellen, ob eine Abweichung vou 7O im Flammpuokt und von 4 mm im Aufstieg bei - 16O ais unerheblich fur die Beurtheilung der Qualitat bezw. bedingungsgemhen Be- schaffenheit der Oele anzusehen ist, und ob die Unterschiede von dem oben genannten Betrage bei wiederholten Prufungen an ver- schiedenen Stellen zu erwarten sind. Das Gutachten lautete dahin, dass zwar die ge- nannten Abweichungen bei wiederholten Priifungen desselben Oeles sowohl an der gleichen und an verschiedenen Prufungsstellen vorkommen konnen, dass sie aber belangreich fur die Abnahme im Sinne des zwischen Kaufer und Lieferant abgeschlossenen Ver- trages seien. Der Kaufer konne namlich verlangen, dass das Oel so beschaffen ist, dass es auch unter Ber,ucksichtigung der bei ordnungsmkig wiederholter Priifung vor- kommenden Abweichungen die bedingungs- g e m k e n Zahlen ergiebt.

5. Zur Festsetzung der Vorschriften uber den Transport von feuergefahrlichen Fliissig- keiten auf DampfschBen sollte die Anstalt ein Gutachten uber die FeuergefZhrlichkeit von Putzolen und Schmierolen abgeben. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Putzole aus Braunkohlentheer und Rohpetroleum auf ihre Entflammbarkeit gepriift. Festgestellt wurde, dass neben den bereits bei Zimmerwarme ent- flammenden Ligroinputzolen hochsiedende Putz- ole aus Braunkohlentheer und Rohpetroleum vorkommen, deren Flammpunkte (Pensky- Martens) je nach der Qualitat zwischen 38 und 155O liegen. Im offenen Tiegel liegen die Flammpunkte zwischen 80 und 162'. Unter den Schmierolen finden sich vereinzelt mit Petroleum versetzte Produkte, welche nahe bei Zirnmerwame entflammen. Die genannten Gruppen von Oelen ktinnen daher nicht all- gemeh a h nicht feuergefahrlich bezeichnet werden, es ist vielmehr von Fall zu Fall auf

Grund der Flammpunktsprobe zu entscheiden, ob ein feuergefahrliches Produkt vorliegt.

Die wissenschaftlichen -4rbeiten der Ab- theilung betrafen folgende Gegenstande :

1. Das zollamtliche Verfahren zur Be- stimmung des Paraffingehaltes in Rohpetroleum wurde auf seine Fehlerquellen und besonders a u f die Moglichkeit der Ermittelung der wirklich vorhandenen Paraffinmengen gepruft. Die Ergebnisse sind in Heft 1 der diesjahrigen ,,Mittheilungen" ver3ffentlicht.

2. Die Fehlerquellen der beiden zur Zeit iibiichen Verfahren der Flamrnpunktsbestirnm- ung von hlineralschmier6len murden an Hand der bisher gefundenen Prufungsbefunde er- ortert und die gegen angebliche Mange1 des P e n s k y'schen Apparates erhobenen Einwande widerlegt (siehe ,,Mittheilungen" 1898, S. 160).

3. Das zollamtliche Verfahren der Des- tillation von Mineralolen nach den neuen im Centralblstt fur das Deutsche Reich vorn 20. Mai 1898 veroffentlichten Vorschriften

_.

B ERIC HTE.

wurde auf seine Fehlerquellen gepruft. Diese Untersuchungen, deren erster Theil die Zu- verlhsigkeit des Verfahrens ergab (siehe obiges Heft der ,,Mittheilungen") werden fortgesetzt.

4. Die Halphen'sche Probe zum Nachweis von BaumwollsaatGI in anderen Oelen und Fetten wurde auf ihre Brauchbarkeit gepruft. Hierbei wurde .gezeigt, dass die Probe nur fur nicht erhitzte, bezw. massig stark erhitzte Oele giiltig ist; bei auf 2500 erhitzten Kotton- olen bleibt die Keaktion aus (siehe Chem. Revue 1899, 67).

5. In einer Zusammenstellung der wahrend mehrerer Jahre laufend kontrolirten Aich- werthe der Engler'schen Apparate wurde nachgewiesen, dass diese Zahlen nur sehr geringfugige Aenderungen bei langjahriger Benutzung des Apparates zeigen, und dass die von manchen Seiten angenonimene erheb- liche Abnutzung des Platinausflussrohrchens in Wirklichkeit nicht stattfindet.

Technoloaie. Ueber den Einfluss der Liiftfciic.litigkeit rill die

Saueratoft'absorptiou der Oelc, von W a1 t h e r L i p p e r t . In vom Verf. selbst als roll bezeichneten Versuchen ergab sich, dass die Luftfeuchtigkeit auf das Trocknen der Oele einen weit gr8sseren Einfluss ausubt, als man bisher angenommen hat. Um beim Arbeiten iiber die Sauerstoffabsorption von Oelm gut iibereinstimmende Resultate zu erhalten, wird man daher unter sonst gleichen Bedingungen auch die drei Faktoren Licht, Wtirme und Feuchtigkeit ge- biihrend beriicksichtigen miissen. Irn lufttrocknen Raum - als solcher diente ein Scheibler 'scher Exsiccator - zeigten, unabhiingig von der Schichten- dicke, die stark manganhaltigen Firnisse, auch alte Muster, sowohl schnelles Antrocknen, als auch schnelles Anstrocknen. Tm Exsiccator trockneten die mangan- reicheren Firnisse schneller, als die manganarmen; in der allgemeh als feucht anzusehenden Luft da- gegen erfolgte das Trocknen um so schneller, je Brmer ein Firniss an Mangan war. Als &fanganarm dlirften Firnisse mit einem Gehalt unter 405 Proc. Mangan gelten, wlhrend die meisten Mangan&nisse des Handels einen Gehalt von etwa 0,2 Proc. Mangan xeigen. Es erscheint daher vallig zwecklos, und es wird auch durch Erfahrungen in der Praxis bestatigt, bei Wittelungen von grossem Luftfeuchtigkeitegehalt stark manganhaltige Firnisse zu verwenden. Die Form, in der das Mangan dem Firniss incorporirt wurde, wie auch etmaige Vertinderungen des Oeles durch Bleichen etc. waren ohne Einfluss auf die Heaultate. In trockener Luft nahmen die Firnisse mehr Sauerstoff auf, als bislier brobwhtet worden, x. B. alte manganreiche Firnisee, die in gew6hnlicher

Luft nur 12 und 14 Proc. erreichten, 15 bis 16 Proc. (Ztschr. angew. Ch. 1900, 1@3.) Rli.

Der amerikimische Export von Cotton61 hetrug 1899: 18,725 Mill. L.

18U7: 12,559 ,, yegen 1808: 17,680 ,, ,,

Die Znknnft des smeriknuischon TerpentiuOls. Die Aussichten Hlr die Weiterentwickelung der amerikanischen Terpentinolindustrie sind ausser- ordentlich ungilnstig. Fruher gab es in den Ver- einigten Staaten weit ausgedehnte Fichtenwaldungen, die ein vorzugliches Ertrtigniss lieferten. Durch cin unerhortes Raubsystem, durch fortwahrende Ab- holzungen ist es soweit gekommen, dass heute nur noch etwa 80OOOOO Morgen Landes mit Fichten bewachsen sind.

Nur durch rationel!e Anptianzun,qen, wie sie in Deutschland und Frankreich ublich sind, kann dem g8nzlichen Ruin der amerikanischen Terpentinol- industrie vorgebeugt werden. {Oil and Colourm. Journ 19U0, 269.) Ma.

Dolmatbcher Asphalt. In den Kalkdistrikten von S p a1 a t o in D a l m a t i e n hat man grosse Ablagerungen duukelgefarbten Schiefermerqels gefunden, welcher mit betrachtlichen Rfengen Bitumen (I5 -40 O!") im- priignirt ist. Eine grosse Rafflnerie zur Destillation und Verarbeitung dieser asphaltartigen Produkte ist bereita bei Vi n i x e projektirt.

Da das aufgefundene Lager eiiie siemliche MBchtigkeit hat und nahe der Kuste gelegen ist, durfte die $usbeutung eine recht rentable werden. (Oil and Colourm. Journ. 1!)00, 269.) Ma.