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medianet.at automotive business Eröffnung mit Festakt Porsche Holding schließt TVZ-Erweiterung ab 50 Tageweise stromen Greenride vermietet seine Tesla-Flotte 53 Renault Captur Kleines SUV-Vergnügen „made in France“ 54 Freitag, 22. April 2016 COVER 49 © AFP © Joel Saget/AFP/picturedesk.com Auto-Mobilität: Langsam kommt Strom in die Sache BEÖ-Chef Jürgen Halasz blickt optimistisch in die Zukunft von E-Autos, der endgültige Durchbruch der Technologie stehe kurz bevor. 52 Hoher Stellenwert Importeurs-Chef Pesau: Auto für Österreicher wichtig. Mercedes vs. BMW Im Kampf um die Krone im Premium- segment zieht die Sternenflotte an BMW vorbei. © BMVIT/Johannes Zinner 50 51 TOMTOM-ERFOLG Endlich wieder schwarze Zahlen AMSTERDAM. Der Navi-Her- steller TomTom ist zu Jahres- anfang in die Gewinnzone zu- rückgekehrt. Im ersten Quartal erzielte das niederländische Unternehmen einen Gewinn von 4,8 Mio. €, vor Jahresfrist stand noch ein Verlust von 6,9 Mio. € in den Büchern. Laut Angaben des Unternehmens lief vor allem das Geschäft mit digitalen Land- und Straßen- karten rund, bei dem Volkswa- gen, Apple und der Fahrdienst Uber zu den Kunden zählen. Dies machte Rückgänge in der Sparte mit GPS-Systemen für Privatkunden wett, der die Smartphone-Konkurrenz zusetzt. Der Umsatz stieg um rund sechs Prozent auf 217 Mio. €. (APA) Plus bei Gebrauchten Laut Statistik Austria wurden in Österreich im ersten Quartal 238.129 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen und damit um 4,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vor- jahres. Der Zuwachs bei den Pkw liegt bei 4,5 Porzent (auf 200.196 Stück), bei den Sat- telzugfahrzeugen gab es ein Minus von fünf Prozent. (red) Zahl der Woche 238.129 © Renault

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automotive business

Eröffnung mit Festakt Porsche Holding schließt TVZ-Erweiterung ab 50

Tageweise stromen Greenride vermietet seine Tesla-Flotte 53

Renault Captur Kleines SUV-Vergnügen „made in France“ 54

Freitag, 22. April 2016 CovER 49

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Auto-Mobilität: Langsam kommt Strom in die SacheBEÖ-Chef Jürgen Halasz blickt optimistisch in die Zukunft von E-Autos, der endgültige Durchbruch der Technologie stehe kurz bevor. 52

Hoher Stellenwert Importeurs-Chef Pesau: Auto für Österreicher wichtig.

Mercedes vs. BMW Im Kampf um die Krone im Premium-segment zieht die Sternenflotte an BMW vorbei.

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Endlich wieder schwarze ZahlenAMSTERDAM. Der Navi-Her-steller TomTom ist zu Jahres-anfang in die Gewinnzone zu-rückgekehrt. Im ersten Quartal erzielte das niederländische Unternehmen einen Gewinn von 4,8 Mio. €, vor Jahresfrist stand noch ein Verlust von 6,9 Mio. € in den Büchern. Laut Angaben des Unternehmens lief vor allem das Geschäft mit digitalen Land- und Straßen-karten rund, bei dem Volkswa-gen, Apple und der Fahrdienst Uber zu den Kunden zählen. Dies machte Rückgänge in der Sparte mit GPS-Systemen für Privatkunden wett, der die Smartphone-Konkurrenz zusetzt. Der Umsatz stieg um rund sechs Prozent auf 217 Mio. €. (APA)

Plus bei gebrauchten Laut Statistik Austria wurden in Österreich im ersten Quartal 238.129 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen und damit um 4,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vor-jahres. Der Zuwachs bei den Pkw liegt bei 4,5 Porzent (auf 200.196 Stück), bei den Sat-telzugfahrzeugen gab es ein Minus von fünf Prozent. (red)

Zahl der Woche

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Entscheidend dafür ist die Per-formance am chinesischen Markt, wo Daimler zwar noch nicht das Marktniveau seiner Rivalen er-reicht hat, allerdings deutlich schneller wächst. Im ersten Quar-tal konnte die Sternenflotte dort ihren Absatz um 36% auf 106.641 Fahrzeuge steigern, während Au-di in China um fünf Prozent auf 139.000 Auslieferungen zulegte und BMW um knapp zehn Prozent auf gut 127.000 Fahrzeuge.

Große Hoffnungen setzt man in Stuttgart auch auf die neue E-Klasse, mit der die jüngste Welle

••• Von Jürgen Zacharias

STUTTGART/MÜNCHEN/INGOL-STADT. Vier Prozent Wachstum sind nicht schlecht, aber für Audi zu wenig, um in der Premiumklas-se noch etwas mitreden zu können. Der Dreikampf zwischen Mercedes, Audi und BMW hat in den vergan-genen Jahren nämlich derart Fahrt aufgenommen, dass die Ingolstäd-ter mit diesem Plus das Duell um die Krone im Segment nur aus der Distanz verfolgen kann. Von der Spitze lacht neuerdings Mercedes-Benz, die Stuttgarten haben nach dem ersten Quartal 2016 die Nase erstmals seit mehr als einem Jahr-zehnt voran.

Entscheidung in FernostBMW hatte Mercedes 2005 vom ersten Platz verdrängt, und 2011 überholte dann auch noch Audi die Stuttgarter. Seit dem vergangenen Jahr liegt die Marke mit dem Stern aber wieder auf Platz zwei, und heuer könnte es am Jahres ende erstmals sogar wieder mit dem Spitzenplatz klappen – voraus-gesetzt, Daimler kann sein hohes Wachstumstempo halten.

an Modellneuheiten (vorerst) aller-dings ihren Abschluss findet; der Erneuerungszyklus wird dann vo-raussichtlich 2017/18 wieder von vorn beginnen.

Optimistischer AusblickTrotz des Absatzrekords im ers-ten Quartal (inkl. der Marke Smart konnte Daimler 518.940 Fahrzeuge losschlagen) gab der Hersteller auf seiner Hauptversammlung kürzlich nur einen vorsichtigen Ausblick auf die Gewinnentwicklung im ersten Quartal. Verantwortlich dafür seien mehrere Faktoren, darunter auch ein leichter Rückgang im Nutzfahr-zeuggeschäft.

Das zweite Halbjahr werde wie in der Vergangenheit jedoch deut-lich besser laufen als das erste, versicherte Daimler-Chef Dieter Zetsche. „Alle Anzeichen sprechen dafür, dass 2016 ein gutes Jahr für Daimler wird.“ Das operative Er-gebnis werde voraussichlich leicht steigen, bekräftigte Zetsche.

Zuletzt hatte im Daimler im Vor-jahr einen operativen Gewinn von 13,8 Mrd. € eingefahren, das Kon-zernergebnis war um ein Viertel auf 8,9 Mrd. € gestiegen.

50 Hersteller & zulieferer Freitag, 22. April 2016

China-Plus Mercedes verfolgt in China seit Jahren eine klare Wachstumsstra-tegie, im ersten Quartal 2016 stiegen die Zulas-sungen dort um 36%.

36%

Der Dreikampf hält an Im Wettrennen um die Krone im Premiumsegment konnte Mercedes im ersten Quartal 2016 an BMW vorbeiziehen, Audi bleibt auf Rang 3.

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Starker Start ins neue Jahr

MATTIGHOFEN. Das sind gute Nachrichten für KTM: Der oberösterreichische Motorradhersteller hat im ersten Quartal 2016 deutlich mehr Fahr-zeuge verkauft und konnte damit sowohl den Um-satz als auch das Ergebnis steigern. Der weltweite Absatz stieg laut Angaben des Unternehmens um 15,8% auf 48.455 Fahrzeuge, der Umsatz erhöhte sich um 11,7 Prozent auf 278,8 Mio. €, und das operative Ergebnis (EBIT) legte um 15,7% auf 25,1 Mio. € zu.

Die Absatzsteigerung resultiert im Wesentlichen aus positiven Entwicklungen des europäischen, nordamerikanischen und indischen Markts. Die seit 2007 laufende Zusammenarbeit mit dem indi-schen Motorradproduzenten Bajaj hat dem ober-österreichischen Motorradhersteller KTM schon in den vergangenen Jahren beflügelt. Der Umsatz verdoppelte sich zwischen 2011 und 2015 von 527 Mio. auf 1,02 Mrd. €. Im gleichen Zeitraum stieg der Gewinn nach Steuern von 21 auf 64 Mio. € und die Mitarbeiterzahl stieg von 1.755 auf nunmehr 2.577.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet das Ma-nagement nun eine neuerliche Steigerung sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz; zudem werde aktuell auch schon die Basis für zukünftige Ge-schäftserfolge gelegt: Im laufenden Wirtschafts-jahr seien dahingehend Investitionen von rund 120 Mio. € geplant. (APA)

PorsCHe HolDing

TVZ-Erweiterung finalisiert

SALZBURG. Der Startschuss für die Erweiterung des Teilevertriebszentrums (TVZ) der Porsche Hol-ding fiel im September 2013 – vor wenigen Tagen nun wurde der in großem Umfang erweiterte Be-trieb in einem Festakt eröffnet. „Wir freuen uns, nun den Abschluss des umfangreichen Umbau-projekts feiern zu können. Das 1984 gegründete TVZ hat als Logistikdrehscheibe für die Original-Ersatzteileversorgung der Volkswagen Konzern-marken in Österreich und Osteuropa große Be-deutung“, sagte Alain Favey, Geschäftsführer und Sprecher der Porsche Holding Salzburg.

Der TVZ-Umbau wurde in drei Bauetappen rea-lisiert. Zunächst verlegte man die Ferdinand-Por-schestraße an der westlichen Grundstücksgrenze; anschließend wurde das Bürogebäude sowie eine Teilelagerhalle auf zwei Ebenen mit zusätzlichen 20.000 m2 Fläche errichtet. Die gesamte Lager-fläche wurde damit auf rund 77.000 m2 erweitert – das entspricht elf Fußballfeldern. Die Investiti-onssumme beläuft sich auf rund 31 Mio. €. „Mit dem Ausbau haben wir die Weichen für das weite-re Wachstum des TVZ gestellt“, so Favey. (red)

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass 2016 ein gutes Jahr für Daimler wird.

Zuversichtlicher Konzernchef: Daimler-Boss Dieter Zetsche rechnet 2016 mit steigenden Absatz-, Umsatz- und Ergebniszahlen.

Dieter zetsche Vorstandsvorsitzender Daimler

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 Hersteller & Zulieferer 51

WIEN. „Der hohe Stellenwert des Autos in Österreich ist ungebro-chen. Die Österreicher können und wollen nicht auf ihr Auto verzich-ten“, so der Geschäftsführer der Österreichischen Automobilimpor-teure, Christian Pesau, angesichts der jüngst veröffentlichten Genera-li-Autostudie 2016. Demnach geben knapp 80% der Befragten an, auf ihr Auto in Zukunft nicht verzich-ten zu wollen. „Das spiegelt exakt wider, was wir beobachten und in weiterer Folge von der Politik for-dern – nämlich die Berücksichti-gung des Wunschs der Bürger nach freier individueller Mobilität“, so Pesau.

Die Lebensqualität erhaltenUnabhängigkeit, Umweltfreund-lichkeit und Sicherheit seien laut Studie für die Autofahrer von größter Bedeutung. Der enorme Zuspruch zum motorisierten In-dividualverkehr schlage sich laut Pesau auch in den Neuzulassungs-zahlen des ersten Quartals (siehe Story unten) nieder. Zudem sei ein gut funktionierender Individual-verkehr Voraussetzung dafür, die Lebensqualität zu erhalten und den heimischen Wirtschaftsstand-ort nachhaltig zu stärken.

Auch der Zuspruch für alternativ betriebene Fahrzeuge steige stetig, so Pesau. „Die Steuerreform hat einen ersten positiven Impuls ge-geben, da Elektroautos im gewerb-lichen Bereich sachbezugsfrei ge-nutzt werden können und vorsteu-erabzugsberechtigt sind“, so Pesau. „Der logische nächste Schritt muss nun darin bestehen, auch die pri-vate Anschaffung von Elektroautos bundesweit einheitlich zu fördern. Denn Kosten und Reichweite sind vorrangige Gründe, weshalb man

sich gegen die Anschaffung eines Elektroautos entscheidet. Deshalb ist auch der Ausbau der Ladeinfra-struktur wesentlich, damit die Freiheit und Unabhängigkeit, die für die Österreicher laut Studie wesentlich sind, auch für Elektro-autonutzer gegeben ist.“

Wenig abgewinnen kann Pesau den Forderungen des Umweltbun-desamts nach einem Verkaufsver-bot von Diesel- und Benzinautos ab 2020. „Diese Rufe sind utopisch, und es ist schwer verwunderlich, dass Derartiges breit in der Öffent-lichkeit präsentiert wird.“ (red)

Denn das Auto steht für freiheit Die aktuelle Generali-Autostudie unterstreicht laut den österreichischen Autoimporteuren den Wunsch vieler Österreicher nach „freier individueller Mobilität“.

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Ein kräftiges Plus im ersten QuartalWIEN. Die österreichischen Auto-händler haben drei erfolgreiche Monate hinter sich: Von Jänner bis März dieses Jahres wurden laut Statistik Austria 78.455 Pkw neu zum Verkehr zugelassen – um 4,4 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Kfz-Handel insgesamt konnte sogar um 5,3 Prozent auf 99.891 Kraft-fahrzeuge zulegen.

Am Nutzfahrzeugmarkt gab es Rückgänge bei land- und forst-wirtschaftlichen Zugmaschinen (-5,1 Prozent), Sattelzugfahrzeugen (-1,8 Prozent) und Lastkraftwagen (Lkw) der Klasse (Kl.) N2 (-18,3%). Zulegen konnten hingegen Lkw der Klasse N1 (+18,7%) und Lkw der Klasse N3 (+24,8%). Ein Plus gab es auch bei den Leichtmotorrädern (+5,2 Prozent) und Motorrädern (+10,7 Prozent). (APA)

Christian Pesau ist Geschäftsführer der österreichischen Automobilimporteure.

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für Privatpersonen und reine E-Autos (Anm.: also keine Hybride) gelten und anfangs ähnlich wie in Deutschland 5.000 Euro betragen“, so Halasz. Dieser Betrag könne dann in Folge schrittweise redu-ziert werden. Die Bevorzugung von E-Autos etwa bei Busspur-Benut-zung oder Gratisparken sieht der BEÖ als wenig wirksam an.

Zahlreiche AuftraggeberUnbedingt notwendig sei laut Halasz aber die Etablierung einer engmaschigen E-Auto-Infrastruk-tur, wobei Österreich hier aktuell bereits im europäischen Spitzenfeld mitspiele. „Das sogenannte Henne-Ei-Problem existiert unserer Mei-nung nach in Österreich also nicht mehr.“ Die Infrastruktur sei bereits für deutlich mehr Fahrzeuge aus-gelegt, vertraue allerdings noch auf unterschiedliche Standards.

„Als BEÖ propagieren wir das Laden mit drei Phasen, was der-zeit nur wenige Fahrzeughersteller nutzen. Viele Elektroauto-Nutzer könnten damit an unseren Lade-stationen durchaus beschleunigt laden, wenn es ihre Elektroautos unterstützen würden. Aber dies-bezüglich sollte auch einiges in Bewegung sein, wenn man den Auto herstellern Glauben schenken darf.“

WIEN. Von einem Durchbruch sind wir noch weit entfernt, die Zulassungszahlen in den ersten drei Monaten des Jahres sind aber trotzdem sehr erfreulich: Aktuellen Zahlen der Statistik Austria zufol-ge wurden von Jänner bis März österreichweit 992 Elektroautos neu zum Verkehr angemeldet – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 398 Neuzulassungen mehr als doppelt so viele! Für Jürgen Halasz, Vorstandsvorsitzender des Bundes-verbands Elektromobilität Öster-reich (BEÖ), ist dieser Erfolg trotz-dem nur die erste, sichtbare Spitze eines Eisbergs, der in den kommen-den Jahren noch mächtiger an die Oberfläche drängen wird.

Gute Prognose für AUT-Zulieferer „Mit der Sachbezugsbefreiung von Firmenautos gibt es einen ersten Ansatz in die richtige Richtung; immerhin sind 77 Prozent der neuzugelassenen Elektroautos Fir-menfahrzeuge“, so Halasz, der eine Zahl von rund 175.000 Elektro-fahrzeugen auf österreichischen Straßen im Jahr 2020 für durchaus realistisch hält. „Durch die Förde-rungsmaßnahmen in Deutschland – es werden bis 2020 immerhin bis zu zwei Milliarden Euro an direk-ten Förderungen für Elektroautos ausgegeben – wird die Nachfrage

Besonders vorbildlich sei in die-sem Bereich laut Halasz die Ini-tiative Ö-Hub. Dessen Ziel sei ein einfaches, anbieterübergreifendes Laden von E-Fahrzeugen an (halb)öffentlichen Ladestationen in ganz Österreich. „In Kooperation mit der Firma Hubject soll nicht nur das Laden über Bundesländergren-zen hinaus ermöglicht werden, es soll auch so einfach sein wie möglich – vergleichbar etwa mit

nach Elektroautos steigen. Dies wird den Markt stimulieren, und den Marktgesetzen gehorchend werden sich die Preise der Fahr-zeuge reduzieren; somit wird dies auch einen positiven Effekt in Österreich bewirken.“

Beim Marktdurchbruch helfen soll laut BEÖ auch eine Kaufprä-mie für Elektroautos: „Diese sollte

52 coverstory Freitag, 22. April 2016

stromer nehmen in Österreich Fahrt auf Die Neuzulassungen von Elektroautos haben sich in den ersten drei Monaten des Jahres beinahe verdreifacht, und BEÖ-Chef Jürgen Halasz prophezeit für die kommenden Jahre noch weiteres Wachstum.

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Mit der Sachbezugs­befreiung von Firmen­autos gibt es einen ersten Ansatz in die richtige Richtung; immerhin sind 60 Prozent der neu zu­gelassenen Elektroautos Firmen fahrzeuge.

Jürgen Halasz Vorstandsvorsitzender BEÖ

Hohe Nachfrage In den ersten drei Monaten des Jahres wurden laut Statistik Aus-tria in Österreich 450 Elektroautos neu zum Verkehr zugelassen; im Vergleichszeit-raum des Vorjah-res waren es 166 Fahrzeuge.

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Geldabheben am Bankomaten“, so Halasz.

Und weiter: „In Zukunft reicht ein einziger Vertrag und ein Zu-gangsmedium wie eine Karte oder ein Smartphone, mit dem die Kun-den ihr eAuto an allen teilneh-menden Ladestationen auftanken können. Die elf Mitglieder des BEÖ sind allesamt Ladestationsbetrei-ber und werden ihre eTankstellen in dieses Netz einbringen.“ (red)

Förderungen wie nun in Deutsch-land sollen Elektroautos zum Durchbruch verhelfen. Das Nachfrage-Plus soll den Markt stimulieren und zu einer Preissen-kung der Fahr-zeuge führen.

WIEN. Die Greenride GmbH entwi-ckelt laut Eigendefinition „Mobili-tätslösungen für die Gegenwart mit Blick in die Zukunft“ und hat sich dabei auf Fahrzeuge des kaliforni-schen Elektroautobauers Tesla (sie-he auch Story unten) spezialisiert. Diese werden in unterschiedlichen Preisstaffelungen und -angeboten ab 99 € pro Tag an Privatpersonen sowie Taxi- und Mietwagenunter-nehmen vermietet.

Flexible Fuhrpark-LösungDabei schreibt Greenride den Fak-tor „Service“ groß; so werden die Fahrzeuge auf Wunsch auch direkt nach Hause oder zum Büro zuge-stellt, auch die Abholung und Über-gabe des Autos am Flughafen ist möglich. „Unser Komplettangebot macht es insbesondere im Stadt-bereich möglich, auf das eigene

Auto zu verzichten“, ist sich Vitaliy Kryvoruchko sicher.

Der Greenride-Geschäftsführer sieht noch weitere Vorteile seines Angebots, die er kurz und knapp zusammenfasst: „Abgasfreies und geräuscharmes Fahren, hohe Ener-geieffizienz – diese ist fast fünf Mal höher als beim ‚Verbrenner‘ –, und zudem leisten eAutos einen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung, da der Strom aus lokaler erneuerbarer Produktion stammt.“

Kryvoruchko, der sich seit 2010 mit seiner Firma Ecotech auch den Themen Entwicklung und Vertrieb von Elektrofahrzeugen und Elektro-tankstellen widmet, weiter: „Nur durch Elektromobilität kann man mittel- bis langfristig eine spürbare Umweltentlastung, Energieautarkie und eine echte Unabhängigkeit von Öl- Konzernen erreichen.“

Mit seinem Angebot deckt Green-ride auch Fuhrpark-Lösungen ab, die Fahrzeuge können tageweise gemietet werden. „Damit haben Unternehmen einen flexiblen und umweltfreundlichen Fuhrpark, der sich beliebig und kostengüstig er-weitern lässt“, so Kryvoruchko.

InvestitionsmöglichkeitZudem ermöglicht Greenride In-vestoren, die einen Tesla S besitzen möchten, diesen einerseits selbst zu nutzen und andererseits auch an Greenride zu vermieten. „Die ho-he Eigenkapitalrendite von bis zu 15 Prozent macht das Angebot be-sonders attraktiv“, sagt Kryvoruch-ko. Das Modell ähnelt dem von Ferien-Appartements, die durch Private in Hotels gekauft und vom Hotel während der nicht benötig-ten Zeit vermietet werden. (red)

e-sportler mietenTesla-Mietmöglichkeit: Greenride vermietet Fahrzeuge des US-Herstellers an Private, Firmen, Taxi- und Mietwagenunternehmen.

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PALO ALTO. Das Model 3 soll dem kalifornischen Elektroauto-Pionier Tesla endgültig den Sprung in die First Class der globalen Automo-bilhersteller ermöglichen. Obwohl erst kürzlich präsentiert, liegen für das Fahrzeuge aktuell schon weit mehr als 300.000 Kundenbestellun-gen vor. Der Plan von Firmenchef Elon Musk ist es, Ende 2017 mit der Auslieferung zu beginnen. Al-lerdings neigt Tesla zu Verspätun-gen, es wäre daher ungewöhnlich, würde das Unternehmen dieses Mal seinen Zeitplan einhalten.

Stotterstart vermeidenBei anderen Modellen musste Tesla die Premieren wiederholt verschie-ben, die Absatzprognose für das erste Quartal wurde klar verfehlt. Vor wenigen Tagen räumte Musk

daher erstmals „Überheblichkeit“ ein: Bei der Fertigung des Elek-tro-SUV Model X, der im Herbst auf den Markt kam, habe man die Kapazitäten überschätzt und sich übernommen.

Ein ähnlicher Stotterstart soll nun beim Model 3 vermieden wer-den; der erste Tesla-Stromer für den Massenmarkt, der mit einem Einstiegspreis von 31.000 € weni-ger als die Hälfte der bisherigen Modelle kostet, hat einen Mega-Hype entfacht, das Auftragsvolu-men der Vorbestellungen liegt bei mehr als 14 Mrd. USD (12,4 Mrd. €).

Das ist ein riesiger Erfolg für das noch junge Unternehmen, das zwar noch nie einen Jahresgewinn erzielte, an der Börse aber mit 34 Mrd. USD (30,2 Mrd. €) bewertet wird. (red/APA)

Gewaltiger Kundenansturm Mega-Hype: Der kalifornische Elektroautobauer Tesla darf sich über Hunderttausende Vorbestellungen für sein neues Model 3 freuen.

Firmenchef Elon Musk präsentierte das neue Tesla Model 3 kürzlich in Kalifornien.

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Das Tesla Model S kann ab 99 Euro pro Tag gemietet werden; Unternehmen können damit auch Fuhrpark-Bedürfnisse abdecken.

HorvatH & PartNers

Lithium-Ionen-Akkus günstigerSTUTTGART. Der Preis von in Elektroautos eingebauten Lithium-Ionen-Akkus ist einer Studie zufolge vergangenes Jahr um 25% gesunken – und damit deutlich schneller als erwartet. Ende 2015 zahlten die Autohersteller 275 € pro Kilowattstunde, wie es in der Studie des Beratungsunter-nehmens Horvath & Partners heißt, die der Branchenzeitung Automobilwoche vorlag.

Einen derartigen Preis hät-ten Experten erst 2020 erwar-tet. Bei eAutos sind die Batte-rien für 20 bis 30% des Preises verantwortlich. (APA)

Daimler trucKs

Flottentest mit Elektro-LkwsSTUTTGART. Vor wenigen Tagen startete in Deutsch-land der erste Flottentest mit emissi onsfreien, batteriebe-triebenen Lkw. Daimler Trucks arbeitet dazu mit seiner Marke Fuso mit der Stadt Stuttgart und dem Logistikunternehmen Hermes zusammen. Stuttgart testet vier Sechstonner vom Typ Fuso Canter E-Cell zwölf Monate lang im harten Be-triebsalltag. (red)

lexus-Jubiläum

Hybridfahrzeuge heiß begehrtTOKIO. Auslieferungs-Jubilä-um bei Lexus: Der japanische Autobauer hat elf Jahre nach den Marktstart des RX 400h sein einmillionstes Hybrid-fahrzeug ausgeliefert. Europa-Chef Alain Uyttenhoven über-reichte das Jubiläumsmodell an den Käufer. Europa ist eine Schlüsselregion für die Marke: 64% aller Lexus-Käufer auf dem europäischen Kontinent entscheiden sich für den Hyb-ridantrieb. (red)

Freitag, 22. April 2016 coverstory 53

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medianet.at54 MOdell & Handel Freitag, 22. April 2016

••• Von Rainer Behounek

WIEN. Kompakte Außenmaße, höher gelegte Karosserie und ein nettes Gschau – Renault geht beim 4,1 m langen Captur einen bewusst freundlichen Weg – Grund genug, den Stadteroberer zum Dauertest zu bitten! Die letzten Winter monate hat er tadellos überstanden, auch ohne Allradantrieb.

Denn auch wenn der Captur so aussieht, als könnte er auf al-len vieren kraxeln, haben sich die Techniker bei ihrem kleinen Cross-over doch für den sparsameren Frontantrieb entschieden. Generell

wird viel Wert auf Sparsamkeit ge-legt: Der Spritspar-Monitor „Tour Report“ zeichnet genau auf, wie effizient Gangwechsel, Beschleu-nigung und Bremsen durchgeführt werden. Das Börserl dankt es: Trotz des spritzigen 110 PS Dieselmotors liegt der Durchschnittsverbrauch nach drei Monaten bei 5,0 l auf 100 km.

Extras serienmäßigSerienmäßig mit beheizbaren Vor-dersitzen, Leder-Alcantara-Bezü-gen, Klimaautomatik, Navigations-system mit sieben Zoll Touchscreen oder berühungslosem Zugangs-

und Startsystem begeistert „Hyp-notic“, wie die höchste Ausstat-tungsvariante unseres Dauertes-ters heißt, die Insassen mit allem, was das Herz begehrt. Praktisch: Das Schlüsselsystem in Form ei-ner Kreditkarte sperrt den Captur automatisch zu, sobald man sich damit vom Fahrzeug entfernt und keine Hand frei hat.

Umgekehrt gehört beim Auf-schließen die Suche nach dem Schlüssel ebenfalls der Vergan-genheit an – einfach die kleinen Tasten an Kofferraum und Türgriff betätigen und schon ist man drin im geräumigen Innenraum, der bis

zu fünf Personen Platz bietet. Nur das Gepäck muss eher kompakt ge-halten werden. Denn je nach Sitz-konfiguration fasst der Laderaum zwischen 377 und 1.235 l.

Leiser SelbstzünderUnser Captur wird von der stärks-ten Dieselversion angetrieben. 110 PS und antrittstarke 260 Nm aus einem 1,5 l-Vierzylinder sor-gen im 1.265 kg leichten Fran-zosen für einen wieselflinken Fahrspaß. Von null auf 100 km/h vergehen in 11,4 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit ist bei 182 km/h erreicht – Werte, die sich auf der Straße viel schneller anfühlen.

Dank einer tadellosen Rundum-sicht und der erhöhten Sitzpositi-on gestaltet sich die Fahrt äußerst sicher. Das Fahrwerk ist gerade weich genug ausgelegt, um Schlag-löcher zu „schlucken“ und dennoch hart genug, um Kurven ohne viel Wanken fahren zu können.

Der stärkste Selbstzünder ist ausschließlich mit einem knacki-gen Sechsgangs-Schaltgetriebe erhältlich. Wer lieber automatisch per (bei Renault EDC genanntem) Doppelkupplungsgetriebe unter-wegs sein will, greift entweder zum 90 PS-Diesel oder zum 120 PS-Benziner. Den Einstieg bildet aber der 90 PS-Benziner zum Preis von 17.000 €. Unsere Version startet zwar bei 25.300 €, dafür sitzt man aber in einem komplett ausgestat-teten Captur, in dem alle Wünsche erfüllt werden.

Freundlicher ZeitgenosseDerweil geht es uns also gut mit dem Renault Captur. Kleine Detail-fehler wie die etwas umständli-chen, weil kleinen Bedienelemente am Touchscreen oder der versteck-te Tempomatregler können das freundliche Wesen des französi-schen Crossover keineswegs trü-ben. Gerade eben wurde er dank Sommerreifen fit für die warme Jahreszeit gemacht.

Ob er auf dem Weg zur Berghütte eine ebenso gute Figur macht wie in der Stadt, werden wir in den nächsten Monaten sehen.

Kleiner Crossover mit großem HerzAn das Wort „sympathisch“ sollte man sich gewöhnen, wenn man im Renault Captur unterwegs ist. Selten hört man so viele nette Worte wie über den französischen Crossover.

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••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Dach auf und hinunter zum See, Zwischenstopp auf ein Straci-atella, Duft des Frühsommers: Ca-briofahren taugt nach wie vor zum Stoff für Träume. Saisonal passend, stehen die Möglichkeiten, sich die-sen Traum zu erfüllen, derzeit ganz weit vorn in den Schauräumen. Mi-ni macht da keine Ausnahme und präsentierte rechtzeitig vor Be-ginn der Sommersaison das aufge-frischte Mini Cabrio. Eine der Be-sonderheiten des neu aufgelegten Frischluftlieferanten ist die Schie-bedachfunktion; durch diese kann das Stoffdach wahlweise nur ein Stück weit geöffnet werden – für die Übergangszeit gewissermaßen, oder zum Sternderlschaun in küh-leren Nächten.

Motorisch wählen Kunden aus vier Benzin- und zwei Dieselvari-anten, an der Spitze steht die John Cooper Works-Version mit 231 PS.

Wir fuhren auf unseren Testrunden durch das leider noch spätwinter-liche Salzkammergut zwei Versio-nen: Einmal den sagenhaft agilen

Cooper S mit 192 PS in feuerrot und mit gar aggressiv wirkender Front-partie. Wir bevorzugten unterm Strich das zweite Testfahrzeug, den zivileren Cooper, der deutlich kom-fortabler und mit 136 PS dennoch mehr als ausreichend motorisiert die Kurven wie ein Go-Kart frisst.

Gegenüber dem Vorgänger ist das Mini Cabrio um 98 mm länger und 44 mm breiter geworden, aber lediglich um einen Millimeter in der Höhe gewachsen. Das Längen-wachstum erlaubt einen um knapp drei Zentimeter längeren Radstand. So wirkt das Frischluftmobil ge-streckter und geräumiger als der Vorgänger.

An pfiffigen Detaillösungen sind neben der Schiebedachfunktion einige weitere erwähnenswert – etwa der Regenwarner oder eine Verdeck-Entriegelung im Koffer-raum für leichteres Beladen des offenen Cabrios.

Das Mini Cabrio kostet ab 22.900 €, damit erwirbt man einen 102 PS starken Mini One mit Benzinmotor, der von uns favorisierte Cooper mit 136 PS-Benziner nur 2.000 € mehr. Fehlt nur noch eins: ein richtig heißer Sommer!

eröffnung des eissalonsTräume vom Eislutschen bei heißem Sommerwetter an traumhafter Küste stellen sich im neuen Mini Cabrio ganz von selbst ein.

Das Mini One Cabrio mit 102 PS-Benziner in Caribbean Aqua metallic: ab 22.900 Euro.

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Mit dem Renault Captur lässt sich die Stadt ab 17.000 Euro erobern; die Top-Dieselversion ist ab 25.300 erhältlich.

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Super-Bayer für die Rennstrecke

MÜNCHEN. Allen, denen bei der Fortbewegung im beein-druckenden M4 Coupé noch ein Quäntchen Leistung fehlt, bietet der bayerische Dyna-miklieferant BMW mit dem M4 GTS seit Kurzem einen neuen, exklusiven Technologie-träger (sprich: Powerpack) an, der dem Wunsch nach einem bisserl Extra, von wem auch immer geäußert, in druckvoller Manier nachkommt.

Unter der muskulösen Ka-rosserie trifft Tradition auf In-novation: Dem mit jeder Menge Nostalgie aufgeladenen Rei-hensechszylinder im M4 GTS gibt eine Wassereinspritzung die Sporen. Und wie! Der Hun-dertersprint ist in dem 1.500 kg-Leichtgewicht nach 3,8 Sekunden Geschichte, die ab-geriegelte Höchstgeschwindig-keit liegt bei 305 km/h. Satte 500 PS bei 600 Newtonmetern Drehmoment sprechen eine deutliche Sprache, und zwar eine, in der das Wort Renn-strecke immer mit „Nürburg-ring“ übersetzt wird.

Auf diesem legendären Stück Asphalt hat der Super-Bayer schon vor Öffnung der Auf-tragsbücher eine Zeit von 7:28 Minuten hingelegt. (red)

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Hardware-Update für Model S

WIEN. Der Elektroauto-Pionier Tesla ist bekannt dafür, neue Wege zu gehen, die mitunter an die Computerbranche erin-nern. So kann man sich für das Model S diverse Neuerungen wie Parkautomatik per Soft-ware-Update holen.

Dieser Tage wurde dem reichweitenstärksten Elektro-auto aber ein echtes, wenn auch moderates Hardware-Up-date spendiert. Das keinesfalls altbackene Design präsentiert sich behutsam modifiziert, der ohnehin funktionslose Kühlergrill wurde ersatzlos gestrichen, und auch an den Heckleuchten hat man den Stift angesetzt.

Technische Neuerungen um-fassen LED-Kurvenlicht und HEPA-Innenraumluftfilter, der das Innere frei von Pollen und Bakterien hält. Bei ganz dicker Luft schafft der Bioweapon De-fense Mode sogar Überdruck in der Kabine und schützt so die Insassen. (red)

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 INNOVATION & UMWELT 55

LONDON. Die Digitalisierung der Autoindustrie zieht immer weitere Kreise. So schafft nun Jaguar Land Rover mit der Gründung des neu-en Tochterunternehmens InMotion eine weitere Plattform für die Re-alisierung fortschrittlicher Ver-kehrs- und Mobilitätslösungen. Das Technologie-Start-up der bri-tischen Premiumhersteller soll sich vorrangig mit der Entwick-lung neuer Apps und Abrufdienste befassen, schon in Kürze sollen in Europa, Nordamerika und Asien Praxistests verschiedener neu ent-wickelter Dienste beginnen, etwa zum Carsharing oder zu Fragen des privaten Fahrzeugbesitzes.

Service wird weiter gestärktAdrian Hallmark, Jaguar Land Rover Group Strategy Director, zeigt sich mit diesem Expansions-schritt zufrieden: „Damit erhalten wir die Möglichkeit, unseren aktu-ellen und künftigen Kunden inno-vative und nützliche Lösungen zur Verfügung zu stellen. Als Start-up-Unternehmen besitzt InMotion die Beweglichkeit und Geschwindig-keit, die im sich ständig wandeln-den Mobilitätssektor gefragt sind. Dies erlaubt es uns, unverzüglich auf neue technische Entwicklungen oder Kundenwünsche zu reagieren.“

In Forschungsreihen wird InMo-tion nun in einem ersten Schritt rund um den Globus Nutzer zu aktuellen und künftigen Verkehrs- und Transportthemen befragen und Probleme auf diesen Feldern herausarbeiten.

Die dabei gewonnenen Erkennt-nisse sollen zu diversen Alltags-tests führen, in denen Ansätze auf ihre Praxistauglichkeit über-prüft werden. Anschließend folgt die Entwicklung eines Geschäfts-

modells und der technischen Platt-form, ehe bei Anwendern die Tests der Beta-Phase beginnen.

Die 100%ige Tochtergesellschaft von Jaguar Land Rover wird ihren Sitz in London haben und mit 30 Mitarbeitern starten. Mittel- bis langfristiges Ziel ist es, durch den

zusätzlichen Service die Verkaufs-zahlen weiter zu steigern. Im Vor-jahr konnten die beiden Marken weltweit 487.065 Fahrzeuge los-schlagen, was eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber 2014 und einen neuen Verkaufsrekord bedeu-tet. (red)

Jaguar Land Rover gründet Start-upDie neugegründete Tochtergesellschaft des britischen Premiumherstellers soll innovative Verkehrs- und Mobilitäts-lösungen entwickeln. Der Sitz von InMotion ist in London.

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Lässt Apple Autos in Graz fertigen?GRAZ. Magna könnte bald einen Prestigeauftrag mit hohem Inno-vationsgrad an Land ziehen. Laut Information der Frankfurter All-gemeine Zeitung (FAZ) soll Apples geplantes strombetriebenes Auto iCar in Graz gebaut werden. Apple habe laut dem Bericht in Berlin eine Konzeptgruppe mit 15 bis 20 Experten installiert; schon im Februar 2015 seien Manager des Unternehmens zu Verhandlungen in der Steiermark gewesen.

Damals wie heute gab es von Apple dazu keinen Kommentar. Auch ein Sprecher von Magna sag-te auf Anfrage der APA lediglich, bei der Geschichte handle es sich um Marktgerüchte, wie sie häufig vorkämen, Magna kommentiere diese grundsätzlich nicht.

Laut FAZ soll das iCar 2019 oder 2020 als Kleinwagen auf den Markt kommen. (APA, red)

Jaguar Land Rovers Group Strategy Director Adrian Hallmark: „Ein wichtiger Schritt!“

Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiter empfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

buchungen

Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074

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medianet.at56 rund ums auto Freitag, 22. April 2016

••• Von Georg Biron

MAILAND. Für den Setsuna Con-cept nutzt Toyota diverse markante Holzarten für die einzelnen Bautei-le – von der Außenhaut über den Boden bis hin zu den Sitzen.

Während der Rahmen aus Birke besteht, wurde für das Exterieur japanisches Zedernholz verwendet. Im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugmaterialien weist Holz einen einzigartigen Charakter auf: Bei der richtigen Pflege hält es Jahrzehnte, verändert aber, abhän-gig von Temperatur und Luftfeuch-tigkeit, Farbe und Struktur.

„Für die Montage haben wir eine traditionelle japanische Tischler-Technik namens ‚okuriari‘ verwen-det, die ohne Nägel und Schrauben auskommt. Die fertige Karosserie-linie des elektrisch betriebenen Setsuna erinnert an die Kurven eines Bootes. Der Betrachter muss sich vorstellen, wie im Laufe der Jahre schrittweise ein einzigartiger Charakter entsteht. Das Fahrzeug verfügt über einen 100-Jahr-Zäh-ler, der die Zeit über Generationen hinweg misst, und Sitze, die funk-tionelle Schönheit mit dem sanften Farbton des Holzes kombinieren“, so Toyota-Kontrukteur Kenji Tsuji.

„Spiel mit Erwartungen“Etwas ganz Besonderes haben sich die Manager von Lexus für ihren Auftritt auf der Milan Design Week einfallen lassen.

Unter dem Motto „Lexus – An Encounter with Anticipation“ prä-sentierte die Premium-Marke eine Ausstellung, die sowohl den Augen als auch dem Gaumen schmei-cheln sollte. Dafür kooperierte Lexus mit dem Designerteam des Studio Forma fantasma sowie dem Michelin-Sterne-Koch Yoji Tokuyo-shi. Gemeinsam mit den Arbeiten der zwölf Finalisten des Lexus De-sign Award 2016 konnten Besucher

diese Werke im Lexus Space in der Mailänder Carrozzeria Torneria, Zona Tortona, begutachten.

Gewinner des Lexus Design Awards ist die japanische Gruppe AMAM für ihr Produkt Agar, ein gelartiges Material, das aus Algen gewonnen wird und alternativ zu Plastik als umweltfreundliches Verpackungsmaterial eingesetzt werden kann.

Insgesamt 1.232 Projekte aus 73 Ländern hatten sich für den Lexus Design Award beworben.

Verlängerung der ReichweiteViele Autohersteller nutzten den Salone del Mobile, um sich in krea-tiver Umgebung mit außergewöhn-lichen Ideen zu präsentieren.

So fiel z.B. die Marke Mini unter dem Motto „Do Disturb“ mit einem urbanen Wohn-Sharing-Konzept auf, das Kompetenz für kreative Raumnutzung beweist.

Land Rover arbeitet mit dem De-signer Odo Fioravanti: Das Projekt „Freeride“ ist vom Range Rover Evoque Convertible inspiriert.

Im Audi City Lab drehte sich bei einem Design Talk mit Daniel Libeskind und Ingo Maurer alles um Lichtdesign (und den Audi Q2).

Im Superstudio Più in der Via Tortona gab es das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Jaguar und der Turiner Designschule IED zu bestaunen – im Zentrum stand der neue Jaguar F-Pace.

Geländewagen von MaseratiMaserati brachte in Mailand den Levante in Stellung. Der erste Ge-ländewagen des italienischen Un-ternehmens kommt zu Preisen ab 88 000 € zunächst als V6-Benziner mit 316 kW/430 PS in den Handel.

Der Levante markiert für Mase-rati nicht nur den Eintritt in ein neues Segment, sondern auch eine Annäherung an den Alltag. Er hat mit 580 bis rund 1.600 l nicht nur den größten Kofferraum in der Fir-mengeschichte – es gibt auch eine elektrische Heckklappe, die sich durch einen angedeuteten Fuß-tritt öffnen lässt. Und zum ersten Mal gibt es bei Maserati auch eine Anhängerkupplung.

milan design Week brachte viel neuesRund 400.000 Besucher und 2.500 Aussteller verwandelten Mailand vom 12. bis 17. April zum Hotspot des Designs. Mit dabei auch überraschende Neuheiten von Autoherstellern.

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••• Von Georg Biron

WIEN. Die Ergebnisse des ÖAMTC- Tests von Leichtfahrzeugen, die umgangssprachlich oft „Moped-Autos“ genannt werden, erläutert ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang: „Keines der vier getesteten Fahr-zeuge konnte in puncto Insassen-sicherheit annähernd überzeugen. Vor allem die leichte Bauweise und die fehlenden Sicherheitseinrich-tungen, wie z. B. Airbags, erhöhen im Vergleich zum Pkw das Risiko, bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden.“

Drei Modelle (Microcar M.GO, Bajaj Qute und Aixam Crossover GTR) fallen mit nur einem Stern komplett durch, und der Chatenet CH30 erreicht als „Testsieger“ nur zwei von fünf Sternen.

Lang stellt klar: „Der Crashtest zeigt, dass die Fahrzeugstrukturen bei einem Aufprall mit 50 km/h an der Grenze der Belastbarkeit sind.“

Mit den getesteten Modellen sind allerdings weit mehr als 50 km/h möglich – z.B. bis zu 100 km/h mit dem Chatenet CH30.

Grobe SicherheitsmängelEs gibt aber noch ein zweites Pro-blemfeld: Keines der Fahrzeuge ist serienmäßig wenigstens mit Air-bags ausgestattet; lediglich beim Microcar M.GO ist ein Airbag ge-gen Aufpreis möglich.

„Der Kopf des Fahrers schlägt beim Frontalaufprall mit 50 km/h so hart auf das Lenkrad auf, dass das Risiko von tödlichen Kopf-verletzungen bei allen getesteten Fahrzeugen sehr hoch ist“, kri-tisiert der ÖAMTC-Experte. Der einzige Grund, wieso der Chatenet CH30 etwas besser abschneidet: Bei den Konkurrenten kommt zu den Kopfverletzungen auch noch die Gefahr von tödlichen Verletzun-gen im Brustbereich hinzu ...

Der Fahrer hat die WahlDer ÖAMTC-Cheftechniker fordert daher, auch für die Leichtfahrzeuge höhere Sicherheitsstandards ver-bindlich einzuführen.

„Zumindest Airbags sollten bei künftigen Modellen zum Standard gehören. Und auch an den struktu-rellen Problemfeldern müssen die Hersteller dringend arbeiten“, so Lang abschließend.

der tod fährt jedes mal mitIn einem aktuellen Crashtest hat der ÖAMTC überprüft, wie sicher sogenannte Moped-Autos sind. Das Ergebnis ist katastrophal.

ÖAMTC-Test beweist: Leichtfahrzeuge versagen beim Crashtest auf der ganzen Linie.

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Neudefinition der Holzklasse: Auf der Milan Design Week feierte der Toyota Setsuna Concept seine Weltpremiere.

mercedes-Benz e-KLasse

Sichere Run-on-Flat-TechnologieHANAU. Goodyear rüstet die neue E-Klasse von Mercedes-Benz ab Werk mit dem neuen UHP-Sommerreifen Eagle F1 Asymmetric 3 in Run-on-Flat-Version aus. Er trägt die „MO“-Kennung als Zeichen für die Erstausrüstungsfreigabe von Mercedes und wird in sieben Größen in Breiten von 225 bis 275 mm für Felgen von 17 bis 20 Zoll mit Querschnitten von 55 bis 30 montiert.

Die Run-on-Flat-Technologie sorgt dafür, dass der Reifen bei einem plötzlichen Druckabfall nicht von der Felge springt. Er wird durch zusätzliche Stütz-einlagen in den Seitenwänden verstärkt, so dass er auch ohne Luftfüllung das Gewicht des Fahrzeuges problemlos tragen kann und der Fahrer die Kont-rolle über das Auto behält. Der Wagen bricht trotz eines plat-ten Reifens nicht aus. (gb)

carrera modeLLautos

Kleine Marken- und ErlebnisweltNÜRNBERG. In Oberasbach bei Nürnberg hat Carrera auf mehr als 2.200 m2 eine Mar-ken- und Erlebniswelt eröffnet. Im Mittelpunkt der Carrera World stehen fünf themen-orientierte Modellrennbahn-strecken wie Le Mans, Formel1 oder DTM. Die größte von ih-nen ist 70 m lang.

Außerdem gibt es eine Bahn für RC-Fahrzeuge sowie je ein Areal für Flugmodelle und ferngesteuerte Boote von Car-rera. Am Service Point stehen Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Verfügung und erledigen auch kleinere Reparaturen so-fort. Für die jüngeren Besucher wurde ein eigenes „Spielzim-mer“ eingerichtet. Die Carrera World bietet darüber hinaus eine Galerie mit historischen Modellrennautos und natürlich auch einen Shop. (gb)

türschutzfunKtion

i-protect schont die AutotürenHEILIGENHAUS. Kiekert hat einen Prototypen mit der elek-tro-mechanischen Türschutz-funktion i-protect fertigge-stellt. Das System verhindert, dass die Autotür beim Öffnen gegen einen Gegenstand stößt. Die Idee stammt von einer Schülergruppe der Erzbischöf-lichen Liebfrauenschule aus Köln, die damit den bundes-weiten Wettbewerb business@school der Unternehmensbera-tung Boston Consulting Group gewonnen hat.

Ein Sensorsystem zur Umfeld erkennung und ein Bremssystem sind die Kern-punkte der Kollisionsvermei-dung. Die im Fahrzeug einge-baute Elektronik wertet das Signal aus und gibt den Halte-befehl an die Türbremse weiter, sobald sich ein Hindernis in der Nähe der Tür den Sensoren zeigt. (gb)