aufbau einer dialektischen erörterung
TRANSCRIPT
Aufbau einer dialektischen Erörterung
1. Vorbereitende Schritte
Bei einer dialektischen Erörterung wägen wir unterschiedliche Standpunkte mithilfe von Pro- und Contra-Argumenten
gegeneinander ab und kommen zu einem eigenen und begründeten Urteil. Ziel einer dialektischen Erörterung ist es,
einen fremden Leser von dem bevorzugten Standpunkt zu überzeugen.
Zunächst unternimmt man vorbereitende Schritte:
Themafrage lesen und verstehen Stoff zum Thema recherchieren oder eigene Gedanken notieren den eigenen Standpunkt klären, bin ich dafür (pro) oder dagegen (contra) Gliederung erstellen: Einleitung – Hauptteil – Schluss aus der Stoffsammlung Argumente auswählen, der Pro-Seite bzw. der Contra-Seite zuordnen und nach Wichtigkeit
ordnen für die Argumente Beispiele und Beweise finden Stoff ordnen nach These, Antithese, Argument, Bespiel
Beachte:
Bei der Antithese (Gegenbehauptung) beginnt man mit dem stärksten, bei der These (Behauptung) mit dem
schwächsten Argument.
Thesen sind im Thema oder in der Themafrage enthaltene Behauptungen.
Beispiel:
Computernutzung bringt große Vorteile.
Die Gegenthese (Antithese) zu dieser Behauptung ist: Computernutzung bringt große Nachteile.
2. Einleitung einer Erörterung
Die Einleitung ist relativ kurz: Sie umfasst in der Regel nicht mehr als vier Sätze.
Beachte:
Die Einleitung enthält keine Argumente. Sie soll zum Thema hinführen und das Interesse des Lesers wecken,
beispielsweise durch
ein aktuelles Ereignis eine persönliche Erfahrung / Gedanke ein Zitat eine Statistik ein Sprichwort
Am Ende der Einleitung wird die Themafrage aufgegriffen oder als Frage formuliert. Sie bildet die Überleitung zum
Hauptteil.
Unterstreiche in dem Einleitungstext die Überleitung zum Hauptteil!
Jugendliche im Alter von 14 – 19 Jahren sehen laut Statistik weniger fern als jede andere Altersgruppe. Als Medienkids
aufgewachsen, stehen sie dem Fernsehen kritischer gegenüber als ihre Eltern, die im Schnitt über zwei Stunden pro
Tag vor dem Fernseher verbringen. Welche Vor- und Nachteile das Fernsehen hat, will ich nun genauer betrachten.
3. Hauptteil einer Erörterung
Im Hauptteil werden die einzelnen Gliederungspunkte ausgeführt. Das heißt, jeder These bzw. Antithese werden
überzeugende Argumente und passende Beispiele zugeordnet.
Reihenfolge:
These – Argument – Beispiel
Antithese – Argument- Beispiel
Beispiel:
These: Fernsehen ist nützlich Argument: Fernsehen informiert und bildet Beispiel: Nachrichtensendungen
Antithese: Fernsehen trägt zur Verblödung bei Argument: Programme sind oft niveaulos und haben einen niedrigen Informationsgehalt Beispiel: Gewinnspiele, Comedy Shows, Reality Shows
Die Antithese (Gegenthese) beginnt mit dem stärksten Argument und entsprechenden Beispielen.
Wenn du selbst Anhänger einer These bist, beginnst Du mit deinem schwächsten Argument und den entsprechenden
Beispielen und nennst dein stärkstes Argument am Schluss. So bleibt es dem Leser besser in Erinnerung.
Um den Argumentationsgang logisch darzustellen und sprachlich interessanter zu gestalten, verknüpft man die
Gedanken mit Konjunktionen:
also, folglich, sodass…, einerseits … andererseits, aber, allerdings, wenn, falls, obwohl, weil, denn, darum,
jedoch, hingegen, wobei …
Der Leser erkennt die Wichtigkeit der einzelnen Argumente und wird besser durch den Text gelenkt, wenn Bestandteile
der Erörterung miteinander verbunden werden:
zunächst, dann, ferner, außerdem, weiterhin, schließlich, zuletzt, wichtig ist, hinzu kommt, dass, besonders
betonen möchte ich …
4. Schlussteil einer Erörterung
Der Schlussteil soll die Erörterung abrunden. Hier beantwortest du die Themafrage eindeutig aus deiner Sicht, du
bekräftigst also noch einmal deinen Standpunkt.
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
Du entscheidest dich klar für die These oder Gegenthese. Du nimmst einen vermittelnden Standpunkt ein (Synthese).
Hier sollst du nicht alle Argumente wiederholen, sondern das wichtigste aus deinem Hauptteil noch einmal aufgreifen
(aber nicht einfach wiederholen) und bekräftigen.