asien-newsletter · am 14. märz wäre der origami-künstler akira yoshizawa 101 jahre alt...

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Asien-Newsletter 27. März 2012 Inhaltverzeichnis Seite China Pekings steigende Mietpreise 1 Kein Audi mehr für Parteikader 1 Volkszorn sorgt für Transparenz 2 Abwertung des Renminbi 3 Japan Probleme bei Ausstieg aus Atomenergie 3 101. Geburtstag eines Origamikünstlers 4 Singapur Mehrwertsteuer auf Gold abgeschafft 4 Myanmar Schein-Demokratisierung gegen Sanktionen? 4 China Pekings steigende Mietpreise Pekings Mietpreise steigen weltweit am meisten, bis Ende 2011 um etwa 51%. Die Durchschnittsmiete beträgt 36 Euro pro m2. Auch Schanghai, Hongkong und Guangzhou gehören zu den Städten mit dem stärksten Mietpreisanstieg, trotz aller Warnungen vor einer Spekulationsblase am Immobilienmarkt. Da immer weniger Büroflächen leerstehen, wachsen die Mieten. Der Flächenbedarf von Unternehmen nimmt zu, aber es werden weniger neue Gebäude fertiggestellt. Krisen in Europa oder den USA könnten sich auch in Asien auswirken. Peking hat mit 10-12 Mio m2 nur etwa ein Viertel der Bürofläche von z.B. New York. Nach den Olympischen Spielen 2008 fielen die übertriebenen Preise vieler Objekte und leerstehende Flächen nahmen wieder zu. Einzelhandelsflächen kosten etwa 85 Euro pro m2, 12 % mehr als 2011, neu fertiggestellte Flächen gingen um die Hälfte zurück. Für 2012 wird jedoch wieder mit steigendem Leerstand und langsamer wachsenden Mieten gerechnet. Quellen: FAZ, 24.02.2012, von Christian Geinitz http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/peking-der-dynamischste- bueromarkt-der-welt-11659829.html Kein Audi mehr für Parteikader Offizielle Vertreter von Staat und Partei dürfen in China jetzt nur noch nationale Automarken als Dienstwagen fahren. Damit will Peking die chinesischen Automarken aufwerten und die verärgerte Bevölkerung wegen hoher Ausgaben für staatliche Autos beruhigen. 2010 allein betrugen die Kosten dafür etwa 9,5 Mrd. Euro. Als einer der größten Automärkte weltweit konnten ausländische Hersteller mit China bisher Schwächen auf anderen Märkten ausgleichen. Besonders Audi profitierte von der asiatischen Vorliebe für imagestarke, deutsche Marken. Die chinesische Konkurrenz war schwach, was sich jedoch geändert hat. Die Aktienkurse chinesischer Autohersteller stiegen aufgrund der Verordnung, die deutscher Hersteller fielen. Die Maßnahme stößt teilweise auf Unverständnis, da viele ausländische Hersteller ihre Autos in China mit chinesischen Partnern bauen. Andere Stimmen sehen die Situation gelassen, da mittlerweile das Autogeschäft mit Behörden im Vergleich zur Anzahl von Privatkunden nur noch klein sei. Zudem gelten die Einschränkungen nicht für die Dienstwagen von Unternehmen. Quellen: FTD, 27.02.2012 http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:neue-regel-fuer-fuhrparks-fuer-chinas- beamte-ist-der-dienst-audi-kuenftig-tabu/60174612.html

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Asien-Newsletter

27. März 2012

Inhaltverzeichnis Seite

China Pekings steigende Mietpreise 1

Kein Audi mehr für Parteikader 1

Volkszorn sorgt für Transparenz 2

Abwertung des Renminbi 3

Japan Probleme bei Ausstieg aus Atomenergie 3

101. Geburtstag eines Origamikünstlers 4

Singapur Mehrwertsteuer auf Gold abgeschafft 4

Myanmar Schein-Demokratisierung gegen Sanktionen? 4

China Pekings steigende Mietpreise

Pekings Mietpreise steigen weltweit am meisten, bis Ende 2011 um etwa 51%. Die Durchschnittsmiete beträgt 36 Euro pro m2. Auch Schanghai, Hongkong und Guangzhou gehören zu den Städten mit dem stärksten Mietpreisanstieg, trotz aller Warnungen vor einer Spekulationsblase am Immobilienmarkt. Da immer weniger Büroflächen leerstehen, wachsen die Mieten.

Der Flächenbedarf von Unternehmen nimmt zu, aber es werden weniger neue Gebäude fertiggestellt. Krisen in Europa oder den USA könnten sich auch in Asien auswirken. Peking hat mit 10-12 Mio m2 nur etwa ein Viertel der Bürofläche von z.B. New York.

Nach den Olympischen Spielen 2008 fielen die übertriebenen Preise vieler Objekte und leerstehende Flächen nahmen wieder zu.

Einzelhandelsflächen kosten etwa 85 Euro pro m2, 12 % mehr als 2011, neu fertiggestellte Flächen gingen um die Hälfte zurück. Für 2012 wird jedoch wieder mit steigendem Leerstand und langsamer wachsenden Mieten gerechnet.

Quellen: FAZ, 24.02.2012, von Christian Geinitz http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/immobilien/peking-der-dynamischste-bueromarkt-der-welt-11659829.html

Kein Audi mehr für Parteikader

Offizielle Vertreter von Staat und Partei dürfen in China jetzt nur noch nationale Automarken als Dienstwagen fahren. Damit will Peking die chinesischen Automarken aufwerten und die verärgerte Bevölkerung wegen hoher Ausgaben für staatliche Autos beruhigen. 2010 allein betrugen die Kosten dafür etwa 9,5 Mrd. Euro. Als einer der größten Automärkte weltweit konnten ausländische Hersteller mit China bisher Schwächen auf anderen Märkten ausgleichen. Besonders Audi profitierte von der asiatischen Vorliebe für imagestarke, deutsche Marken. Die chinesische Konkurrenz war schwach, was sich jedoch geändert hat.

Die Aktienkurse chinesischer Autohersteller stiegen aufgrund der Verordnung, die deutscher Hersteller fielen.

Die Maßnahme stößt teilweise auf Unverständnis, da viele ausländische Hersteller ihre Autos in China mit chinesischen Partnern bauen. Andere Stimmen sehen die Situation gelassen, da mittlerweile das Autogeschäft mit Behörden im Vergleich zur Anzahl von Privatkunden nur noch klein sei. Zudem gelten die Einschränkungen nicht für die Dienstwagen von Unternehmen.

Quellen: FTD, 27.02.2012 http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:neue-regel-fuer-fuhrparks-fuer-chinas-beamte-ist-der-dienst-audi-kuenftig-tabu/60174612.html

www.huang-jaumann.de Newsletter 03/2012

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Volkszorn sorgt für Transparenz

Bo Xilei, Parteifunktionär und Sohn des großen Revolutionärs Bo Yibo, der einst zur kommunistischen Machtelite gehörte, wurde vom Zentralkomitee der kommunistischen Partei als Parteichef von Chongqing abgesetzt und aller Ämter enthoben. Der charismatische Bo, früherer Handelsminister und aufsteigender linkskonservativer Politstar, verfolgte eine spätmaoistische, ideologische Politik und sollte nach dem Machtwechsel eine Führungsposition in der Partei erhalten. Ein Korruptionsskandal um Bos Polizeichef und Günstling, den großen Korruptionswächter Wang Lijun, sorgte für eine diplomatische und politische Krise, als Wang im amerikanischen Konsulat in Chengdu um Asyl bat, weil er angeblich um sein Leben fürchtete. Wang soll laut Gerüchten belastendes Material über seinen Chef Bo haben, den er als mächtigen „Mafia-Boss“ beschreibt. Bo und Wang galten als Zentralfiguren im Kampf gegen das organisierte Verbrechen und ergriffen harte, auch illegale Maßnahmen gegen den

Beziehungsfilz zwischen Justiz, Wirtschaft, Polizei und Politik.

Was früher vom Zentralkomitee noch stillschweigend vertuscht worden wäre, hat diesmal mit einer Entlassung aus allen Ämtern geendet. Peking konnte den Volkszorn nicht länger ignorieren. Der letzte große Parteiskandal war 2006, als der Parteichef von Shanghai entlassen wurde, der Rentengelder zum Autobahnbau abgezweigt hatte.

Korruption kann nicht mehr so einfach verheimlicht werden. Bos Entlassung ist zugleich ein Sieg für die Reformer um den scheidenden Premier Weng Jiabao, der erst kürzlich vor dem Volkskongress sehr offen von Chinas politischem und wirtschaftlichem Reformbedarf sprach. Die Handhabung des Falls Bo zeigt einen neuen Trend zur Transparenz. Die Zentralregierung hat jetzt den Vizepremier nach Chongqing entsandt zum „Aufräumen“.

Quellen: Süddeutsche, 15.03.2012, von Christoph Giesen http://www.sueddeutsche.de/politik/chinas-kommunistische-partei-in-der-fuehrungskrise-ueber-die-stimmung-des-volkes-gestolpert-1.1310262

www.huang-jaumann.de Newsletter 03/2012

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Abwertung des Renminbi

Der monatelange Aufwärtskurs des Renminbi wurde jetzt von der chinesischen Zentralbank gebremst. Der Umtausch in Dollar sank um 0,2%. Grund sei das größte chinesische Handelsdefizit seit 20 Jahren. Durch die Rezession der Euro-Zone sinkt die Nachfrage nach Waren aus China, und eine Schwächung des Renminbi verbessert die Absatzmöglichkeiten chinesischer Exporteure. Europa und die USA befürchten, dass China dadurch wie bei der Krise 2008 nun die Folgen der Euro-Krise ausgleichen will. Die Zentralbank will allerdings die Wechselkurspolitik weiter lockern, Schritte zur Internationalisierung und Liberalisierung des

Renminbi sollen fortgesetzt werden, denn grenzüberschreitende Renminbi-Transaktionen bei Handelsgeschäften liegen noch unter 10%. China will die Vormachtstellung des Dollar im internationalen Handel brechen und erwartet für 2012 eine Steigerung des BIP von 7,5%. Als größter Rohstoffverbraucher konnte China durch eine Aufwertung der Währung letztes Jahr die Teuerung bremsen, die Einfuhr von Rohstoffen aus dem Ausland wurde billiger. Experten meinen daher, dass es nach gewisser Zeit wieder zu einer Aufwertung des Renminbi kommen wird.

Quellen: FTD, 12.03.2012 http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:abwertung-china-tritt-auf-die-renminbi-bremse/70007201.html

Japan Probleme bei Ausstieg aus Atomenergie

Nach der Fukushima Katastrophe plante Japan den Ausstieg aus der Kernkraft. Bisher wurden 53 der 54 AKWs vom Netz genommen, das letzte Ende April, womit etwa 30% der Stromerzeugung wegfallen. Nächsten Sommer wird der Strom noch knapper, wenn die Japaner wieder die Klimaanlagen einschalten. Zur Zeit kommt der Strom aus Kohle, Öl und Erdgas (LNG), letzteres macht 40% der Energieproduktion aus und kommt hauptsächlich aus Katar. Japan sucht dringend neue Lieferanten. Im Hafen Wladiwostok soll ein neues LNG-Terminal gebaut werden, es wird auch mit den USA verhandelt, wo der Erdgaspreis einbrach und die Nachfrage weit unter dem Angebot liegt. Damit wird Japan zu einem interessanten Kunden.

32% der weltweiten Erdgasproduktion gehen nach Japan, 2012 wird das Land mehr als das Doppelte für LNG-Importe ausgeben als 2010.

Sollte Strom zu teuer werden, befürchtet das exportabhängige Japan, dass die Industrie ins Ausland

abwandert. Außerdem liefert der Iran 10 % des Rohöls direkt nach Japan und bei einer Konfliktausweitung wäre das Land stark betroffen. Weitere 70% des Rohöls bezieht Japan aus anderen Ländern des Mittleren Ostens.

Fossile Kraftwerke können den Wegfall von Kernenergie nicht völlig kompensieren. Entweder muss Japan wieder in die Kernkraft einsteigen oder Stromerzeugung aus Sonne und Wind ausbauen. Windenergie ist durch die Erdbeben- und Tsunamigefahr ein Risiko, Solarenergie hingegen wird positiv bewertet.

Masayoshi Son, ein reicher Soft-Bank Chef, plant ein Megasolar-Projekt mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt. Die erste Anlage soll bis 2013 betriebsfertig sein, eine Förderung durch die Regierung ist noch ungewiss. Quelle: FTD, 10.03.2012, http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:energiewende-japans-kampf-gegen-den-blackout/70006127.html

Interkulturelle Verständigung für eine harmonische Zusammenarbeit Interkulturelle Grußkalender

Ausführliche Informationen zur Umsetzung am Arbeitsplatz finden Sie unter www.IKVProjekt.de

Förderer: Huang+Jaumann Wirtschaftbüro, www.huang-jaumann.de

www.huang-jaumann.de Newsletter 03/2012

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101. Geburtstag eines Origamikünstlers

Am 14. März wäre der Origami-Künstler Akira Yoshizawa 101 Jahre alt geworden. Origami war bereits im ersten vorchristlichen Jahrhundert bekannt, als es noch kein Papier gab und mit Stoffen gefaltet wurde. Die Faltkunst kam über China nach Japan, wo sie erst im 14. Jahrhundert ihre Blütezeit erreichte. Die Kunst besteht darin, aus einem quadratischen Blatt Papier ein zwei- oder dreidimensionales Kunstwerk zu falten, woran viele Nachahmer scheiterten.

Yoshizawa war ein Bauernsohn, der Schmied lernte und später als technischer Zeichner seine Lehrlinge mittels Origami unterrichtete. Er revolutionierte die Origami-Tradition vor allem mit einem System aus einfachen Diagrammen für

Faltanleitungen und außerdem mit 50.000 neuen Faltmodellen. Dadurch konnte man auch komplexe Modelle weitergeben. Er entwickelte außerdem neue Falttechniken z.B. das Nassfalten für runde und plastische Werke.

Bis seine Werke 1944 in einem Buch veröffentlicht wurden, war Yoshizawa extrem arm. Dann gründete er 1954 das „International Origami Centre“ in Tokio und 1998 organisierte er die weltgrößte Origamiausstellung im Pariser Louvre. Der Künstler verkaufte seine Werke nie, sondern verschenkte sie nur an Freunde. Er starb an seinem 94. Geburtstag. Quelle: Süddeutsche Zeitung, 14.03.2012, von Martina Pock http://www.sueddeutsche.de/kultur/akira-yoshizawa-zum-tausend-und-eine-falte-1.1308399

Singapur Mehrwertsteuer auf Gold abgeschafft

Die Finanzmetropole Singapur will im Oktober die siebenprozentige Mehrwertsteuer auf Gold und Edelmetalle abschaffen und dadurch den Goldhandel fördern, Unternehmen und Finanzkonzerne anlocken und vom wachsenden asiatischen Markt profitieren.

Gold war bisher in Singapur teurer als an anderen Handelsorten, obwohl es sich um einen wichtigen Goldhandelsplatz handelt, der nahe bei großen Produzenten wie Australien und China liegt. Zu den wichtigsten Konsumstaaten wie Indien wird bald auch

China zählen. Die Chinesen, die Luxusgüter lieben, wollen außerdem ihr Vermögen vor Inflation schützen. Hohe mögliche Zuwachsraten bei Gold kommen als Anreiz dazu. Auch die arabischen Staaten betrachten Singapur als sicheren Anlageort für Gold.

Experten prophezeien mit der Abschaffung der Steuer einen grundsätzlichen Wandel im Goldhandel.

Quelle: FTD, 20.02.2012, von Frank Bremser http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/rohstoffe/:steuerstreichung-singapur-will-den-goldmarkt-aufmischen/60171449.html

Myanmar

Schein-Demokratisierung gegen Sanktionen?

Friedensnobelpreisträgerin und Volksheldin Aung San Suu Kyi, Tochter eines birmanischen Unabhängigkeitskämpfers und 15 Jahre lang zu Gefängnis oder Hausarrest verurteilt, ist auf Wahlkampftour. Sie kandidiert mit 47 weiteren Mitgliedern ihrer Oppositionspartei, der NLD (National League of Democracy) für Parlamentssitze bei der Nachwahl im April und hält umjubelte Reden zu Bildung, Gesundheit und Rechtsstaatlichkeit. Die Partei tritt seit 20 Jahren das erste Mal wieder zur Wahl an.

Das seit langem mit Sanktionen belegte Birma, seit 1988 Myanmar, hielt 2010 die ersten Wahlen seit 1990 ab, die die NLD boykottierte. Kurz danach wurde Aung San Suu Kyis Hausarrest aufgehoben, der neue Präsident lud sie zu Gesprächen ein. Ein von der Bevölkerung ablehntes Staudammprojekt wurde eingestellt, ein fortschrittliches Gewerkschaftsgesetz

garantiert Vereinigungsfreiheit und Streikrecht, es gibt ein neues Medienrecht ohne Zensur, Präsident Thein Sein und die Generäle geben plötzlich Interviews. Ausländische Geschäftsleute und Politiker reisen nach Birma, in zwei Amnestien wurden prominente politische Gefangene entlassen, obwohl immer noch 500 bis 1500 Dissidenten interniert sind. Die neue zivile Regierung hat mit der Rebellengruppe der ethnischen Minderheit der Karen einen Waffenstillstand unterzeichnet , wodurch einer der ältesten Bürgerkriege der Welt enden könnte. Die Karen stellen etwa 3,8 der 60 Mio Einwohner und setzen sich aus Christen und Buddhisten zusammen. Auch mit anderen Rebellengruppen wurden Friedensgespräche aufgenommen.

Die plötzlichen Reformen sind Resulate eines Plans des alten Machthabers, der vergangene

(Fortsetzung auf der nächsten Seite)

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Verbrechen kaschieren will. Ein Reformer als neuer Präsident und ein Hardliner-Vizepräsident sollten sich gegenseitig in Schach halten. Die schnellen Erfolge des Reformkurses sorgten jedoch bei den Hardlinern für Machtverlust. Birma soll 2014 den Vorsitz in der Asean (südostasiatischen Staatengemeinschaft) übernehmen, die USA schickten einen Botschafter, die EU spricht von der Aufhebung der Sanktionen. Eine wirkliche Demokratie ist das noch nicht, Birma benutzt Aung San, „Die Lady“, um Sympathien im Ausland zu sichern. Sie stört das nicht, wenn es Fortschritt für Birma bedeutet. Auch bei den nächsten Wahlen wird das Militär durch die sogenannte 25% Klausel im Sattel bleiben. Die Partei NDF (National Democratic Force), zusammengesetzt aus demokratischen Parteien von Minderheiten, ist eine Abspaltung der NDL und setzt sich für einen föderalen Staat ein. Ein Drittel der Bevölkerung sind

offiziell registrierte Minderheiten.. Die „Lady“ schließt sich dem Abkommen der NDF, bei den Wahlen nicht gegeneinander anzutreten, nicht an. Eine schlichte Abgeordnete wird sie wohl nicht lange bleiben.

Abkommen mit den Minderheiten und Wirtschaftswachstum für alle sind die größten Herausforderungen für das neue Regime. Obwohl die birmanische Gesellschaft versöhnungsbereit ist, profitieren die Menschen noch nicht von den Ressourcen des Landes wie Gas, Gold oder Edelholz. Die einst Mächtigen bleiben reich und schachern um neue einflussreiche Positionen im Zug der Demokratisierung. Scheinbare Transparenz endet z.B. beim Thema Enteignung wegen des Baus von Pipelines. Von Opferbringen zugunsten von Wirtschaftswachstum ist dann die Rede. Trotz aller Haken ist der eigenwillige Reformkurs eine erstaunliche Geschichte. Quellen: Zeit, 12.01.2012, http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-01/birma-rebellen-waffenstillstand Zeit, 29.02.2012 von Angela Köckritz http://www.zeit.de/2012/09/Birma

Redaktion: Ulli Jenisch Kostenlose Abonnement : [email protected]

Huang + Jaumann Wirtschaftsbüro Bauerntanzgässchen 1 86150 Augsburg Fon: 49-821-31 99 840 Fax: 49-821-31 99 815 [email protected]

Leistungen: Interkulturelles Asien-Training Coaching Interkulturelle Beratung China-Koordination

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