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Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen - Themen¨ ubersicht Mengen mit einer Operation Halbgruppen Monoide Gruppen Mengen mit zwei Operationen orper Ringe Strukturerhaltende Abbildungen Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik f¨ ur Informatiker 1 - 2012 210 / 669

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Algebraische Strukturen

8. Algebraische Strukturen - Themenubersicht

Mengen mit einer Operation

Halbgruppen

Monoide

Gruppen

Mengen mit zwei Operationen

Korper

Ringe

Strukturerhaltende Abbildungen

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Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation

Halbgruppen

Definition 8.1

Eine Menge G mit Verknupfung ⊕ : G × G → G heißt Halbgruppe g.d.w.sich ⊕ auf G assoziativ verhalt:

∀a, b, c ∈ G : (a⊕ b)⊕ c = a⊕ (b ⊕ c)

Beispiel

Halbgruppe?

〈Z,−〉 Nein, da (−3− 4)− 5 6= −3− (4− 5).

〈Z,+〉 Ja, Addition in Z assoziativ.

〈A+, ·〉 Ja, Konkatenation ist assoziativ.

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Eindeutigkeit von neutralen Elementen

Definition (Neutrales Element)

Sei G mit ⊕ eine Halbgruppe. Ein Element e ∈ G heißt neutrales Elementg.d.w. fur alle a ∈ G

a⊕ e = e ⊕ a = a.

Lemma 8.2

Neutrale Elemente in einer Halbgruppe sind eindeutig bestimmt.

Proof.

Seien e, e ′ neutrale Elemente. Dann gilt:

e = e ⊕ e ′ = e ′

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Monoid

Definition

Eine Halbgruppe, die ein neutrales Element besitzt, heißt Monoid.

Beispiel 8.3

Monoid?

〈A+, ·〉 Nein, ε 6∈ A+.

〈Z,+〉 Ja, 0 ∈ Z.

〈A∗, ·〉 Ja, ε ∈ A∗ neutrales Element (A∗ =df A+ ∪ {ε}).

〈AA, ◦〉 (Funktionen f : A→ A,Komposition) Ja, identischeAbbildung idM ist neutrales Element.

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Gruppen

Definition 8.4 (Inverses Element)

Sei G mit ⊕ ein Monoid und a ∈ G . Ein Element a−1 ∈ G mit

a⊕ a−1 = a−1 ⊕ a = e

heißt inverses Element zu a.

Definition 8.5 (Gruppe)

Ein Monoid, bei dem zu jedem Element a ∈ G ein inverses Elementa−1 ∈ G existiert, heißt Gruppe.

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Gruppen: Beispiele

Beispiel 8.6

Gruppen?

〈R\{0}, ·〉 Ja, mit neutralem Element 1 und inversem Element x−1

zu x .

〈R,+〉, 〈Z,+〉 Ja, mit neutralem Element 0 und inversem Element−x zu x .

〈R−, ·〉 Nein, aufgrund fehlender Abgeschlossenheit.

〈A+, ·〉 Nein, da Elemente in A+ keine inversen Elemente besitzen.

〈Z, ·〉 Nein, da Elemente in Z i.A. keine inversen Elemente besitzen.

〈{−1, 1}, ·〉 Ja, da alle Eigenschaften erfullt.

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Strukturtafeln

+n 0 1 2 3 4 5

0 0 1 2 3 4 51 1 2 3 4 5 0

2 2 3. . .

3 3 44 4 55 5 0

∗n 0 1 2 3 4 5

0 0 0 0 0 0 01 0 1 2 3 4 5

2 0 2. . .

3 0 34 0 45 0 5

Figure : Additions- und Multiplikationstafeln fur Z6

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Rechenregeln in Gruppen

Lemma 8.8

Sei G mit ⊕ eine Gruppe. Dann gilt:

1 ∀a, b, c ∈ G .a⊕ b = c ⊕ b ⇒ a = c,

2 ∀a, b ∈ G .(a⊕ b)−1 = b−1 ⊕ a−1

Proof.

1 Wir folgern die Konklusion unter Anwendung der Pramisse:

a(Neu.)

= a⊕ e(Def . Inv .)

= a⊕ (b ⊕ b−1)

(Assoz.)= (a⊕ b)⊕ b−1 (Vor .)

= (c ⊕ b)⊕ b−1

(Assoz.)= c ⊕ (b ⊕ b−1)

(Def . Inv .)= c ⊕ e

(Neu.)= c

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Rechenregeln in Gruppen

Lemma 8.8

Sei G mit ⊕ eine Gruppe. Dann gilt:

1 ∀a, b, c ∈ G .a⊕ b = c ⊕ b ⇒ a = c,

2 ∀a, b ∈ G .(a⊕ b)−1 = b−1 ⊕ a−1

Proof.

2 Ubungen

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Untergruppen

Definition 8.9

Ist 〈G ,⊕〉 eine Gruppe und H 6= ∅ eine Teilmenge von G , so dass 〈H,⊕〉auch eine Gruppe ist, so nennen wir 〈H,⊕〉 Untergruppe von 〈G ,⊕〉.

Analog fur Halbgruppen und Monoide

Unterstrukturen mussen insbesondere mit der gleichen Operationdefiniert sein, so ist z.B. die Gruppe 〈Z,−〉 keine Untergruppe derGruppe 〈R,+〉, obwohl Z ⊆ R.

Beispiel 8.10

Die Gruppe 〈R,+〉 hat als Untergruppe 〈Z,+〉.

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Neutrale Elemente in Untergruppen

Beispiel 8.11

Bei einem Monoid mit Untermonoid mussen die neutralen Elemente nichtdie gleichen sein. Gegeben sei das Monoid 〈G ,⊕〉 gemaß der folgendenVerknupfungstabelle:

⊕ a b

a a bb b b

〈G ,⊕〉 besitzt als neutrales Element a. Das Untermonoid 〈{b},⊕〉 hatjedoch neutrales Element b.

Satz 8.12

Eine Untergruppe 〈H,⊕〉 von 〈G ,⊕〉 besitzt das gleiche neutrale Elementewie 〈G ,⊕〉.

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Symmetrische Gruppe

Definition 8.13

Sn = {f | f ist Bijektion von {1, . . . , n} auf {1, . . . , n}} mit derKomposition bildet die symmetrische Gruppe. Die Elemente in Sn konnenals Permutation angesehen werden.

S3 ={( 1 2 3

1 2 3

),

(1 2 31 3 2

),

(1 2 32 1 3

),(

1 2 32 3 1

),

(1 2 33 1 2

),

(1 2 33 2 1

)}

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Symmetrische Gruppe

Die Komposition ist von rechts nach links zu lesen, d.h. fur f ◦ g wendetman zuerst die Permutation g und dann f an.

f ◦ g =

(1 2 33 2 1

)◦(

1 2 32 1 3

)=

(1 2 32 3 1

)

Zyklenschreibweise: f = (1, 3), g = (1, 2) und f ◦ g = (1, 2, 3).Dabei steht (c1, c2, c3 . . . , ck−1, ck) fur c1 7→ c2, c2 7→ c3,. . .,ck−1 7→ ck ,ck 7→ c1. Kommt ein ci nicht vor so bedeutet dies, dass ci 7→ ci .

S3 = {(), (23), (12), (123), (132), (13)}

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Nebenklassen

Definition 8.14

Sei 〈H,⊕〉 eine Untergruppe von 〈G ,⊕〉 und a ∈ G . Dann bezeichne

aH =df {a⊕ h | h ∈ H}Ha =df {h ⊕ a | h ∈ H}

die Links- und Rechtsnebenklassen von a.

Beispiel 8.15

Betrachten wir die Untergruppe H = 〈{id , (1, 2)}, ◦〉 von 〈S3, ◦〉 und dasElement a = (23) ∈ G . Dann gilt:

aH = {(23) ◦ id , (23) ◦ (12)} = {(23), (132)}Ha = {id ◦ (23), (12) ◦ (23)} = {(23), (123)}

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Satz von Lagrange

Satz 8.16

Sei 〈G ,⊕〉 eine endliche Gruppe und 〈H,⊕〉 eine Untergruppe von G. Esgilt

|H|∣∣∣ |G |

Proof.

Wir zeigen: Die Menge der Rechtsnebenklassen bildet eine Partition mitgleichgroßen Klassen. Im Detail:

1⋃g∈G

gH = G

2 gH paarweise disjunkt

3 |gH| = |H|

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Beweis:

1⋃a∈G

aH = G

Klar, da e ∈ H (H ist Untergruppe).

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Beweis:

2 ∀a, a′ ∈ G . aH ∩ a′H 6= ∅ ⇒ aH = a′H.Beweis:Seien a, a′ ∈ G mit aH ∩ a′H 6= ∅. Dann gibt es h, h′ ∈ H mita⊕ h = a′ ⊕ h′, also

a = a′ ⊕ h′ ⊕ h−1 (2.1)

Zeige o.B.d.A. aH ⊆ a′H (Antisymmetrie-Beweisprinzip). Sei g ∈ aH.Dann gibt es ein h′′ ∈ H mit g = a⊕ h′′. Also folgt:

g = a⊕ h′′(1)=

a︷ ︸︸ ︷a′a′⊕ h′ ⊕ h−1 ⊕ h′′︸ ︷︷ ︸

∈H

∈ a′H

Beachte: h′ ⊕ h−1 ⊕ h′′ ∈ H, da H eine Untergruppe ist.

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Beweis:

3 ∀a, a′ ∈ G . |aH| = |a′H|.Beweis:Sei f : aH → G mit b 7→ a′ ⊕ a−1 ⊕ b. Zu zeigen

1 ∀b ∈ aH. f (b) ∈ a′H2 f ist injektiv

Zu 1) Wegen b ∈ aH gibt es ein h ∈ H mit b = a⊕ h ∈ aH. Es gilt:

f (b) = f (a⊕ h)

= a′ ⊕ a−1 ⊕ a︸ ︷︷ ︸e

⊕h

= a′ ⊕ h ∈ a′H.

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Beweis:

Es gelte: f (b1) = f (b2). Zu zeigen: b1 = b2.

b1 = a⊕ h1

b2 = a⊕ h2

f (b) = a′ ⊕ a−1 ⊕ b

b1 = a⊕ h1

= a⊕

e︷ ︸︸ ︷a′−1 ⊕ a′⊕a−1︸ ︷︷ ︸

e

⊕b1︷ ︸︸ ︷

a⊕ h1

= a⊕ a′−1 ⊕ a′ ⊕ a−1 ⊕ a⊕ h1︸ ︷︷ ︸f (b1)

Vor .= a⊕ a′−1 ⊕ f (b2)

= a⊕ a′−1 ⊕

f (b2)︷ ︸︸ ︷a′ ⊕ a−1 ⊕ a⊕ h2

= a⊕

e︷ ︸︸ ︷a′−1 ⊕ a′⊕a−1︸ ︷︷ ︸

e

⊕b2︷ ︸︸ ︷

a⊕ h2

= a⊕ h2

= b2Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 228 / 669

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Normalteiler

Definition 8.17

Sei 〈H,⊕〉 eine Untergruppe von 〈G ,⊕〉. Wenn die Rechts- undLinksnebenklassen fur alle a ∈ G ubereinstimmen (Ha = aH), wird H einNormalteiler von G genannt (Notation: H / G ).

Beispiel 8.18

〈{id , (123), (132)}, ◦〉 / 〈S3, ◦〉

Wahle z.B. a = (23) ∈ S3. Dann gilt

(23) ◦ N = {(23) ◦ id , (23) ◦ (123), (23) ◦ (132)}= {(23), (13), (12)}

N ◦ (23) = {id ◦ (23), (123) ◦ (23), (132) ◦ (23)}= {(23), (12), (13)} = (23) ◦ N

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Normalteiler

Definition 8.17

Sei 〈H,⊕〉 eine Untergruppe von 〈G ,⊕〉. Wenn die Rechts- undLinksnebenklassen fur alle a ∈ G ubereinstimmen (Ha = aH), wird H einNormalteiler von G genannt (Notation: H / G ).

Beispiel 8.18

〈{id , (123), (132)}, ◦〉 / 〈S3, ◦〉

〈{id , (123), (132)}, ◦〉 wird auch als A3 (alternierende Gruppe) bezeichnet.〈A3, ◦〉 ∼= 〈Z3,+3〉 (Isomorphie: spater formal)

◦ id 123 132

id id 123 132123 123 132 id132 132 id 123

+3 0 1 2

0 0 1 21 1 2 02 2 0 1

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Faktorgruppen

Lemma 8.19

Sei 〈G ,⊕〉 eine Gruppe und N ein Normalteiler von G . Dann ist〈G/N,⊕N〉 mit

G/N =df {aN | a ∈ G}

eine Gruppe, wobei ⊕N wie folgt definiert ist:

aN ⊕N bN = (a⊕ b)N

Wir nennen 〈G/N,⊕N〉 die Faktorgruppe von G bezuglich N.

Zu zeigen:1 Wohldefiniertheit (Representantenunabhangigkeit)2 G/N hat ein neutrales Element eN .3 ∀a ∈ G .∃a−1 ∈ G . aN ⊕ a−1N = eN

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Die Faktorgruppe ist eine Gruppe

1 Wohldefiniertheit, d.h.∀a, a′, b, b′ ∈ G .aN = a′N ∧ bN = b′N ⇒ aN ⊕N bN = a′N ⊕N b′N

Beweis:Seien a, a′, b, b′ gegeben mit aN = a′N ∧ bN = b′N. Zu zeigen:

a′N ⊕ b′N = aN ⊕N bNZunachst gilt: ∃n, n′, n′′ ∈ N. mit a′ = a⊕ n, b′ = b ⊕ n′ undn ⊕ b = b ⊕ n′′. Dann gilt:

a′N ⊕N b′N = (a′ ⊕ b′)N

= ((a⊕ n)⊕ (b ⊕ n′))N

= (a⊕ (n ⊕ b)⊕ n′)N = (a⊕ (b ⊕ n′′)⊕ n′)N

= ((a⊕ b)⊕ n′′ ⊕ n′︸ ︷︷ ︸n′′′

)N

= (a⊕ b)N = aN ⊕N bN

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Die Faktorgruppe ist eine Gruppe

2 G/N hat ein neutrales Element eN .Behauptung:

eGN = N = NeG ist neutrales Element.Sei a ∈ G . Dann gilt:

aN ⊕N eGN = (a⊕ eG )N = aN

3 G/N hat inverse Elemente:

∀a ∈ G ∃a−1 ∈ G . aN ⊕ a−1N = eN

Sei N ′ ∈ G/N.Dann ist zu zeigen: ∃N ′′.N ′ ⊕N N ′′ = N. Zunachst gilt∃a ∈ G .N ′ = aNund damit:

aN ⊕ a−1N = (a⊕ a−1)N = eGN

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Korollar zum Satz von Lagrange

Lemma 8.20

Sei 〈G ,⊕〉 eine endliche Gruppe und H ein Normalteiler von G . Es gilt

|G | = |H| · |G/H|

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Homomorphismen

Definition 8.21

Seien 〈G1,⊕1〉 und 〈G2,⊕2〉 Gruppen und

f : 〈G1,⊕1〉 → 〈G2,⊕2〉

eine Abbildung. f heißt (Gruppen-)Homomorphismus gdw.

∀a, b ∈ G1. f (a⊕1 b) = f (a)⊕2 f (b)

Die Abbildung heißtMonomorphismus, wenn f zusatzlich injektiv ist.

Epimorphismus, wenn f zusatzlich surjektiv ist.

Isomorphismus, wenn f zusatzlich bijektiv ist.

Bei Gleichheit der beiden Gruppen nennt man f ferner

Endomorphismus

Automorphismus, wenn f auch Isomorphismus ist.Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 235 / 669

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Homomorphismen - Eigenschaften

Lemma 8.22

Seien 〈G1,⊕1〉 und 〈G2,⊕2〉 Gruppen mit neutralen Elementen e1 und e2.Ferner sei

f : 〈G1,⊕1〉 → 〈G2,⊕2〉

ein Gruppenhomomorphismus. Dann gilt:

1 f (e1) = e2

2 ∀a ∈ G1. f (a−1) = (f (a))−1

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Beispiele fur Homomorphismen

Beispiel 8.23

1 ϕ : 〈A∗, ·〉 → 〈N,+〉 mit w 7→ |w | bildet einen Monoidepimorphismus,denn es gilt ϕ(ε) = |ε| = 0 und

ϕ(w1 · w2) = ϕ(w1w2) = |w1w2| = |w1|+ |w2| = ϕ(w1) + ϕ(w2)

Surjektiv: Sei a ∈ A. ∀n ∈ N : ϕ(an) = n.

Nicht injektiv: ϕ(ab) = ϕ(ba) = 2.

2 ϕ : 〈Z,+〉 → 〈N,+〉 mit f (x) = x2 bildet keinen Homomorphismus,denn

ϕ(x + y) = (x + y)2 6= x2 + y2 = ϕ(x) + ϕ(y)

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Beispiele fur Homomorphismen

Beispiel 8.23

3 Sei G eine Gruppe und N ein Normalteiler von G . Dann ist

f : G → G/N mit f (g) = gN

ein Gruppenepimorphismus.

4 Sei G eine Gruppe und b ∈ G . Dann ist

Ab : G → G mit Ab(g) = b−1gb

ein Gruppenautomorphismus.

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Kern eines Homomorphismus

Definition 8.24

Fur einen Homomorphismus

ϕ : 〈G1,⊕〉 → 〈G2,⊕2〉

mit neutralem Element e1 und e2, ist der Kern von ϕ die Menge derElemente die auf das neutrale Element in G2 abgebildet werden:

kern(ϕ) = {x ∈ G1 | ϕ(x) = e2}

Beispiel 8.25

ϕ : 〈Z6,+6〉 → 〈Z6,+6〉 mit ϕ(x) = 2x ist ein Homomorphismus. Es gilt:

Kern(ϕ) = {0, 3}

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Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation

Gruppenstruktur und Morphismen

Satz 8.27

Sei ϕ ein Gruppenhomomorphismus.

1 Kern(ϕ) bildet einen Normalteiler von G1,

2 Bild(ϕ) = {y ∈ G2 | ∃x ∈ G1. ϕ(x) = y} bildet eine Untergruppe vonG2.

Homomorphiesatz

G/Kern(ϕ) ist isomorph zu Bild(ϕ).

Satz 8.28

Die Menge aller Automorphismen einer Gruppe ist zusammen mit derKomposition selbst eine Gruppe.

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Konstruktionsmuster fur Gruppen

Lemma 8.31 (Schnitte von Unter(halb)gruppen)

Sei 〈G ,⊕〉 eine Gruppe (Halbgruppe) und 〈H1,⊕〉, 〈H2,⊕〉 Untergruppen(Unterhalbgruppen) von G . Dann gilt: Der Schnitt 〈H1 ∩ H2,⊕〉 istebenfalls eine Untergruppe (Unterhalbgruppe) von G.

Achtung: Gilt nicht fur Monoide (siehe Beispiel 8.11 mit Untermonoiden{a} und {b}. )

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Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation

Konstruktionsmuster fur Gruppen

Analog zu Produktverbanden definiert man:

Produktstruktur

Fur Halbgruppen (Monoiden, Gruppen) 〈A,⊕A〉 und 〈B,⊕B〉 definierenwir das Produkt als Struktur 〈A× B,⊕〉, wobei die Verknupfung wie folgtdefiniert ist:

(a1, b1)⊕ (a2, b2) =df (a1 ⊕A a2, b1 ⊕B b2).

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Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation

Konstruktionsmuster fur Gruppen

Lemma 8.32 (Produkte von (Halb)gruppen)

Seien 〈A,⊕A〉 und 〈B,⊕B〉 Halbgruppen (Monoide, Gruppen). Dann gilt:Das Produkt 〈A× B,⊕〉 ist ebenfalls eine Halbgruppe (ein Monoid, eineGruppe).

Sind A und B (mindestens) Monoide, und sind eA bzw. eB die neutralenElemente in A bzw. B, so ist (eA, eB) das neutrale Element desProduktmonoids.

Sind A und B Gruppen, und sind zu a ∈ A, b ∈ B die inversen Elementejeweils a−1 und b−1, so ist (a−1, b−1) in der Produktgruppe das zu (a, b)inverse Element.

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Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation

Konstruktionsmuster fur Gruppen

Lemma (Erweiterte Produkte von (Halb)gruppen)

Sei 〈A,⊕A〉 Halbgruppe (Monoid, Gruppe) und M eine Menge. Dann gilt:Das erweiterte Produkt 〈AM ,⊕〉 ist ebenfalls eine Halbgruppe (einMonoid, eine Gruppe). Dabei ist die Verknupfung ⊕ komponentenweisewie folgt definiert:

(f ⊕ g)(m) =df f (m)⊕A g(m).

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Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation

Konstruktionsmuster fur Gruppen

Lemma 8.33 (Produkthomorphismen)

Seien 〈A1,⊕A1〉, 〈B1,⊕B1〉, 〈A2,⊕A2〉 sowie 〈B2,⊕B2〉 Halbgruppen(Monoide, Gruppen), und seien ferner hA : 〈A1,⊕A1〉 → 〈A2,⊕A2〉 sowiehB : 〈B1,⊕B1〉 → 〈B2,⊕B2〉 Halbgruppen- (Monoid-,Gruppen-)Homomorphismen. Dann ist h : A1 × B1 → A2 × B2 mit

h((a, b)) =df (hA(a), hB(b))

ein Halbgruppen- (Monoid-, Gruppen-)Homomorphismus von〈A1 × B1,⊕1〉 nach 〈A2 × B2,⊕2〉, wobei ⊕1 und ⊕2 wie ublich durchkomponentenweise Anwendung von ⊕A1 und ⊕B1 bzw. ⊕A2 und ⊕B2

definiert sind.

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Themenubersicht

Mengen mit einer Operation

Halbgruppen√

Monoide√

Gruppen√

Mengen mit zwei Operationen

Korper

Ringe

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Mengen mit zwei Operationen

Mengen mit zwei Operationen

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Ruckblick

Bisher: Mengen mit einer Operation

• Halbgruppen√

• Monoide√

• Gruppen√

Halbgruppe

+Neutrales Element bezuglich ⊕

Monoid

+ Inverses Element bezuglich ⊕

Gruppe

Jetzt: Weitere Operation � : G × G → G definiert.

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Ringe

Definition 8.34

Eine Menge R mit Operationen ⊕ und � heißt Ring gdw.

〈R,⊕〉 bildet eine kommutative Gruppe,

〈R,�〉 bildet eine Halbgruppe,

Es gelten die Distributivgesetze:

∀a, b, c ∈ R. a� (b ⊕ c) = (a� b)⊕ (a� c)

∀a, b, c ∈ R. (a⊕ b)� c = (a� c)⊕ (b � c)

Ein Ring 〈R,⊕,�〉 heißt kommutativ gdw. auch 〈R,�〉 kommutativ ist.

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Ringe

Beispiel 8.35

Ringe?

〈Z,+, ·〉Ja, kommutativer Ring mit neutralem Element 0 (bzgl. +) undneutralem Element 1 (bzgl. ·).

〈mZ,+, ·〉 Unterring von 〈Z,+, ·〉Ja.

〈P(M),∆,∩〉 (Potenzmenge, symmetrische Differenz, Schnittmenge)Ja.

〈{∑n

i=0 aixi | n ∈ N ∧ ai ∈ R},+, ·〉 (Menge aller Polynome mit

reellen Koeffizienten). Ja.

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Unterringe

Definition

Analog zum Begriff der Untergruppe bildet eine nichtleere TeilmengeR ′ ⊆ R eines Ringes 〈R,⊕,�〉 einen Unterring, wenn 〈R ′,⊕,�〉 ein Ringist.

Bemerkungen:

Ein Unterring eines kommutativen Ringes ist kommutativ.

Ein Unterring eines Ringes mit Einselement hat nicht notwendig selbstein Einselement. Beispiel: 2Z ⊆ Z.

Triviale Unterringe von 〈R,⊕,�〉:〈R,⊕,�〉 und 〈{0},⊕,�〉.

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Unterringe von Z8

Beispiel 8.36

Ring Z8 mit Unterring {[0], [2], [4], [6]}.

[0]8[1]8

[2]8

[3]8[4]8

[5]8

[6]8

[7]8

Weitere Unterringe: Z8 selbst und {[0]} und {[0], [4]}.

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Ideale

Definition 8.37

Sei 〈R,⊕,�〉 ein Ring. I ⊆ R heißt Linksideal gdw.

1 〈I ,⊕〉 ist Untergruppe von 〈R,⊕〉2 ∀a ∈ I , r ∈ R. r � a ∈ I

(Mit ∀a ∈ I , r ∈ R. a� r ∈ I analog Rechtsideal)I ⊆ R heißt Ideal gdw. I Links- und Rechtsideal. Notation: I / R.

Bemerkungen

Wegen 1) gilt I 6= ∅Falls R kommutativ ist gilt:

I Linksideal ⇔ I Rechtsideal ⇔ I Ideal

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Ideale

Bemerkungen

2 · Z ist Ideal in ZSowohl 0 als auch R sind Ideale in jedem Ring. Triviale Ideale.

Ein Ring heißt einfach gdw. nur triviale Ideale.

Beispiel 8.38

Unterringe mZ von Z mit m ∈ N\{0} sind Ideale.

Endlichen oder co-endlichen Teilmengen von N sind Unterring von〈P(N),∆,∩〉. Kein Ideal.

Polynome p(x) mit p(1) = 0 sind Ideal der Menge der Polynome mitreellen Koeffizienten.

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Abgeschlossenheitseigenschaften

Satz 8.39

Es gilt fur beliebige Ideale I , J / R, auch, dass

I ∩ J / R (Infimum)

I + J =df {a⊕ b | a ∈ I , b ∈ J} / R (Supremum !)

Ideale sind.

Satz 8.40 (Verband der Ideale)

Die Menge aller Ideale eines Rings bildet einen algebraischen Verband.

({I | I / R},+,∩)

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Faktorringe

Lemma 8.41

Sei 〈R,⊕,�〉 ein Ring. und I ein Ideal von R. Dann bezeichne

R/I =df {a + I | a ∈ R} mit a⊕ I =df {a⊕ i | i ∈ I}

und(a⊕ I )⊕F (b ⊕ I ) = (a⊕ b)⊕ I

(a⊕ I )�F (b ⊕ I ) = (a� b)⊕ I

den Faktorring 〈R/I ,⊕F ,�F 〉 von R bezuglich I .

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Ringhomomorphismen

Definition 8.42

Eine Funktionf : 〈R,⊕R ,�R〉 → 〈S ,⊕S ,�S〉

heißt Ringhomomorphismus gdw. ∀a, b ∈ R:

1 f (a⊕R b) = f (a)⊕S f (b)

2 f (a�R b) = f (a)�S f (b)

Sind R und S Ringe mit Einselement, also solche, fur die 1R und 1Sexistieren, so gilt zusatzlich:a

3) f (1R) = 1S .

aDiese Bedingung ist ohnehin erfullt, wenn f surjektiv ist.

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Ringhomomorphismen

Beispiel 8.43

ϕn : Z→ Z\nZ mit z 7→ (z mod n)Zαr : 〈{

∑ni=0 aix

i | n ∈ N, ai ∈ R},+, ·〉 → 〈R,+, ·〉 mit∑ni=0 aix

i 7→∑n

i=0 ai ri

Satz 8.44

Sei 〈R,⊕,�〉 ein Ring und I ein Ideal von R. Dann bildet die Funktion

f : R → R/I mit a 7→ a⊕ I

einen Ringepimomorphismus mit Kern(f ) = I .

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Ringhomomorphismen

Satz 8.45

Sei f ein Ringhomomomorphismus. Dann gilt:

Kern(f ) =df {a ∈ R | f (a) = 0}

bildet ein Ideal

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Verbandshomomorphismen

Lemma 8.46

Die Abbildung

f : 〈{nZ | n ∈ N\{0}},⊇〉 → 〈N, |〉, nZ 7→ n

aller Ideale nZ ⊆ Z nach 〈N, |〉 ist ein Ordnungshomomorphismus aufVerbanden.

1 · Z

2 · Z 3 · Z 5 · Z

4 · Z 6 · Z

...

1

2 3 5

4 6

...

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Nullteiler

Definition 8.47

Ein Element 0 6= a ∈ R in einem Ring 〈R,⊕,�〉 heißt Nullteiler gdw.

∃b 6= 0 ∈ R. a� b = 0 ∨ b � a = 0.

Existieren keine Nullteiler in einem Ring, so heißt er nullteilerfrei.

Beispiel 8.48

Nullteilerfrei?

〈Z,+, ·〉, 〈Z7,+7, ·7〉 Ja, nullteilerfrei.

〈Z6,+6, ·6〉 Nicht nullteilerfrei. Nullteiler sind 2, 3 und 4, denn2 ·6 3 = 0 und 3 ·6 4 = 0.

Rn×m (n ×m-Matrizen uber R). Nicht nullteilerfrei(Sogar unendlich viele Nullteiler)

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Nullteiler

Lemma

Ist 〈G ,⊕,�〉 ein Ring und a ∈ R Nullteiler, so hat a kein multiplikativInverses.

Beweis

O.B.d.A sei a� b = 0 fur a, b 6= 0.

Annahme es gabe multiplikativ inverses Element zu a. Dann gilt:b = 1� b

= (a−1 � a)� b= a−1 � (a� b) (Assoziativitat)= a−1 � 0 (Voraussetzung)= 0 (Widerspuch!)

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Integritatsbereich

Definition 8.49

Ist 〈G ,⊕,�〉 ein nullteilerfreier kommutativer Ring, so heißt 〈G ,⊕,�〉Integritatsbereich.

Definition 8.50

Ist 〈R,⊕,�〉 ein kommutativer Ring und P ⊂ R ein Ideal von R, so heißtP Primideal genau dann, wenn

∀a, b ∈ R. a� b ∈ P ⇒ a ∈ P ∨ b ∈ P

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Integritatsbereich

Satz 8.51

Ist 〈R,⊕,�〉 ein kommutativer Ring. Dann gilt

R/P nullteilerfrei ⇔ P Primideal

Korollar 8.52

Ist 〈R,⊕,�〉 ein kommutativer Ring mit 1. Dann gilt:

R/P Integritatsbereich ⇔ P Primideal

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Konstruktionsmuster fur Ringe

Schnitte von Unterringen

Sei 〈R,⊕,�〉 ein Ring und 〈R1,⊕1,�1〉, 〈R2,⊕2,�2〉 Unterringe von R.Dann gilt: Der Schnitt 〈R1 ∩ R2,⊕,�〉 ist ebenfalls ein Unterring von R.

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Algebraische Strukturen 8.2 Mengen mit zwei Operationen

Konstruktionsmuster fur Ringe

Produkte von Ringen

Seien 〈A,⊕A,�A〉 und 〈B,⊕B ,⊕B〉 Ringe. Dann gilt: Das Produkt〈A× B,⊕,�〉 ist ebenfalls ein Ring, wobei

(a1, b1)� (a2, b2) =df (a1 �A a2, b1 �B b2).

Das Nullelement ist (0A, 0B).

Sind sowohl A als B Ringe mit 1, so ist (1A, 1B) Einselement von A× B.

Achtung: Das Produkt erhalt nicht die Nullteilerfreiheit.

Beispiel Z2 × Z2: (0, 1) · (1, 0) = (0, 0).

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Korper

Definition 8.53

Ein Integritatsbereich 〈R,⊕,�〉 heißt Korper, falls 〈G\{0},�〉 ebenfallseine Gruppe ist.

Beispiel 8.54

Korper?

〈Z,+, ·〉 Nein, bzgl. Multiplikation i.A. keine Inverse.

〈Zp,+p, ·p〉, p Primzahl. Ja (siehe folgenden Satz 8.50).

〈Q,+, ·〉 Ja.

〈R,+, ·〉 Ja.

Bemerkung: Ist die multiplikative Gruppe nicht kommutativ, liegt einsogenannter Schiefkorper vor.

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Korper

Satz 8.55

Ein endlicher Integritatsbereich 〈R,⊕,�〉 ist bereits schon ein Korper.

Beweisidee

Zu zeigen ist die Existenz der multiplikativ Inversen fur R\{0}.

Sei r ∈ R\{0}. Betrachte (wg. Nullteilerfreiheit):

fr :R\{0} → R\{0}s 7→ r � s

fr ist injektiv. Weil R endlich ist folgt, dass fr auch surjekiv ist.Also existiert ein s ∈ R\{0} mit r � s = 1.

Wegen der Kommutativitat von � gilt dann auch: r � s = s � r = 1.

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Unterkorper

Definition (Unterkorper)

Analog zum Begriff des Unterringes bildet eine nichtleere TeilmengeK ′ ⊆ K eines Korpers 〈K ,⊕,�〉 einen Unterkorper, wenn 〈K ′,⊕,�〉 einKorper ist.

Beispiele:

Q ist Unterkorper von RR ist Unterkorper von C

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Korper und Ideale

Satz 8.56

Sei 〈R,⊕,�〉 kommutativer Ring mit 1 6= 0. Dann gilt:R ist Korper ⇔ R ist einfach (d.h. hat nur die trivialen Ideale).

Beweis:

“⇒”: Sei I ⊆ K Ideal mit I 6= {0}.

Dann existiert a ∈ I , so dass a 6= 0.

Weil K Korper ist, gilt a� a−1 = 1 ∈ I .

Wegen 1 ∈ I gilt I = K .

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Korper und Ideale

Satz 8.56

Sei 〈R,⊕,�〉 kommutativer Ring mit 1 6= 0. Dann gilt:R ist Korper ⇔ R ist einfach (d.h. hat nur die trivialen Ideale)

Beweis:

“⇐”: Per Kontraposition. Wenn R nicht Korper ist, existiert a ∈ R/{0}ohne multiplikativ Inverses. Dieses gilt insbesondere, wenn R Nullteilerbesitzt (Lemma auf Folie 251).

Betrachte Ideal (a) =df a� R (Hauptideal zu a).

Wegen 1 /∈ (a) gilt: {0} ⊂ (a) ⊂ R.

Also ist R nicht einfach.

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Faktorstrukturen

Satz 8.57

Sei 〈R,⊕,�〉 kommutativer Ring mit 1 6= 0 und {0} ⊂ I ⊂ R nichttrivialesIdeal. Dann:

R/I ist Korper ⇔ I ist maximal.

Beweis:

I maximal ⇔ 6 ∃ Ideal J. I ⊂ J ⊂ R⇔ R/I ist einfach (*)⇔ R/I ist Korper (Satz 8.56)

Zu (*): Einem Ideal {0} ⊂ J ⊂ R ordne das Ideal {0} ⊂ J/I ⊂ R/I zu.Einem Ideal {0} ⊂ J ⊂ R/I ordne das Ideal {r ∈ R | (r) ∈ J} zu.

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Korperhomomorphismen

Satz 8.59

Korperhomomorphismen sind injektiv, also stets Korpermonomorphismen.

Beweis:

Sei h : K → K ′ Korperhomomorphismus.

Weil h insbesondere Ringhomomorphismus ist, folgt dass Kern(h) Ideal ist(analog Satz 8.27).

Weil K nach Satz 8.56 nur triviale Ideale besitzt, kommen nurKern(h) = {0} oder Kern(h) = K in Frage.

Kern(h) = K scheidet aus wegen h(1K ) = 1K ′ 6= 0K ′ .

Aus Kern(h) = {0} folgt, dass h injektiv ist . (→ Ubungen)

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Konstruktionsmuster fur Korper

Schnitte von Unterkorpern

Sei 〈K ,⊕,�〉 ein Korper und 〈K1,⊕,�〉, 〈K2,⊕,�〉 Unterkorper von K .Dann gilt: Der Schnitt 〈K1∩K2,⊕,�〉 ist ebenfalls ein Unterkorper von K .

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Konstruktionsmuster fur Korper

Produkte von Korpern

Seien 〈A,⊕A,�A〉 und 〈B,⊕B ,⊕B〉 Korper. Dann gilt: Das Produkt〈A× B,⊕,�〉 ist ein kommutativer Ring mit 1, i.A. aber kein Korper(siehe Produkte von Integritatsbereichen).

Veralleinerte Produkte

Sei M eine Menge und 〈K ,⊕K ,�K 〉 ein Korper. Dann ist das erweiterteProdukt 〈KM ,⊕〉 eine kommutative Gruppe. Definiert man eine außere(skalare) Multiplikation · : K × KM durch

(k · v)(m) =df k �K v(m) fur alle m ∈ M

so erhalt man einen K -Vektorraum (→ naheres im Teil “Lineare Algebra”).

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Zusammenfassung Aussagen und Mengen

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Aussagenlogik /Pradikatenlogik

Semantische Aquivalenz

Beweisprinzipien(semantisch / syntaktisch)

Mengengesetze

. . .

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Zusammenfassung Relationen und Funktionen

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Kartesische Produkte /Bitvektoren

Funktionen und derenEigenschaften

Beweisprinzipien( Direkter Beweis

Kontraposition /

Widerspruchsbeweis /

Quantoren Auflosung /

Diagonalverfahren )

Machtigkeiten

Aquivalenzrelationen /Partitionen

. . .Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 277 / 669

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Zusammenfassung Induktives Definieren

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Peano-Axiome

Induktive Mengen,Algorithmen undOperationen

Boolesche Terme

. . .

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 278 / 669

Page 70: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Darstellung und deren Bedeutung

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Zeichenreihen

Semantikschemata

Backus Naur Form

. . .

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 279 / 669

Page 71: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Induktives Beweisen

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Partielle Ordnungen /Hasse-Diagramme

Noethersche Induktion

Strukturelle Induktion

Vollstandige Induktion

VerallgemeinerteInduktion

Ringschluss(AntisymmetrieBeweisprinzip)

. . .

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 280 / 669

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Zusammenfassung Euklidischer Algorithmus

Was bisher geschah...

Euklid, ca. 360 - 280 v. Chr.

EUKLID (a, b)

wenn b = 0

dann return a

sonst wenn a = 0

dann return b

sonst wenn a > b

dann EUKLID (a− b, b)

sonst return EUKLID (a, b − a)

Kern: InvarianteGGT(a,b) = GGT(a,a-b)= GGT(b,b-a)

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 281 / 669

Page 73: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Ordnungsstrukturen

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Algebraische Verbande

OrdnungsstrukturelleVerbande

Vollstandige Verbande

Boolesche Verbande

Homomorphismen

. . .

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 282 / 669

Page 74: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Algebraische Strukturen

Was bisher geschah...

2 Aussagen und Mengen

3 Relationen undFunktionen

4 Induktives Definieren

5 Darstellung und derenBedeutung

6 Induktives Beweisen

7 Ordnungsstrukturen

8 Algebraische Strukturen

Halbgruppen, Monoide,Gruppen

Untergruppen

Normalteiler

Satz von Lagrange

Homomorphismen

Faktorstrukturen

Ringe, Korper

Ideale

Schubfachprinzip

. . .

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 283 / 669

Page 75: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

”Inwieweit werden die folgenden Kompetenzen in Ihrer gegenwartigenErwerbstatigkeit gefordert?”

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 284 / 669

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Zusammenfassung Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

”Inwieweit werden die folgenden Kompetenzen in Ihrer gegenwartigenErwerbstatigkeit gefordert?”

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 285 / 669

Page 77: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

”Warum haben Sie langer studiert, als in der Regelstudienzeitvorgesehen?”

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 286 / 669

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Zusammenfassung Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

”Warum haben Sie langer studiert, als in der Regelstudienzeitvorgesehen?”

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 287 / 669

Page 79: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

Absolventenbefragung WS 08/09 und 10/11

”Ergebnisse der Absolventenbefragung des Prufungsjahrgangs 2008/09 imWS 2010/11”

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 288 / 669

Page 80: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Algebraische Strukturen

Algebraische Strukturen

Halbgruppe

Monoid

Gruppe

Ring

Korper

︷︸︸

〈G ,⊕〉

︷︸︸

〈G ,⊕,�〉

Normalteiler

Ideale

HG ⊇ M ⊇ G ⊇ R ⊇ K

〈N\{0}, +〉6∈∈

〈A∗, ·〉∈ 6∈

〈Z, +,−〉6∈∈

〈Z, +, ·〉∈ 6∈

〈R, +, ·〉∈

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 289 / 669

Page 81: Algebraische Strukturen 8. Algebraische Strukturen ...ls5- · Algebraische Strukturen 8.1 Mengen mit einer Operation Satz von Lagrange Satz 8.16 Sei hG;i eine endliche Gruppe und

Zusammenfassung Algebraische Strukturen

Algebraische Strukturen

Halbgruppe

Monoid

Gruppe

Ring

Integritatsbereich

Korper

Vektorraum

Prof. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 290 / 669

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Zusammenfassung Algebraische Strukturen

Algebraische Strukturen

Gruppe

1 Operation ⊕Assoziativitat, Neutrales und Inverses Element

Untergruppen

FaktorgruppenNormalteiler

Ring

2 Operationen ⊕,�Keine inv. bzgl. �Unterringe, Ideale

Faktorringe

(endl.) Korper

Existenz von e�

Nullteilerfreiheit

Existenz von Inversen

Vektorraum

Lineare Abbildungen

Matrizen

DeterminantenEigenvektoren

u.v.m . . .

und: H o m o m o r p h i s m e nProf. Dr. Bernhard Steffen Mathematik fur Informatiker 1 - 2012 291 / 669

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Zusammenfassung Teil1/Teil2-Schnittstelle

Teil1/Teil2-Schnittstelle

StrukturenGruppe/Ringe/Korper VektorraumeNormalteiler/Ideal/Unterkorper UntervektorraumeFaktor-Gruppe/-Ringe Faktorraume

LosungsansatzHomomorphismen Lineare Abbildung / Matrizen(Nebenklassen des ) Kerns LosungsraumIsomorphismen Determinante 6= 0

Damit eindeutige Losbarkeit deszug. lin. Gleichungssystems.

EngineeringFinden geeigneter Reprasentationen BasistransformationenInduktiv definierte Strukturen Basis aus Eigenvektoren

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