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Informationen · Impulse · Innovationen Information · Impulses · Innovations Agrar- und Ernährungswirtschaft in Westmecklenburg Agricultural and food industry in West Mecklenburg

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Informationen · Impulse · InnovationenInformation · Impulses · Innovations

Agrar- und Ernährungswirtschaftin Westmecklenburg

Agricultural and food industryin West Mecklenburg

FÜR IHRE ZIELE.UND DEN RICHTIGEN WEG.

Weiter voranzukommen bedeutet, klare Ziele zu haben und die Richtung zu kennen.Mit großer und langjähriger Erfahrung unterstützen wir Sie als Unternehmerinnen und Unternehmer unseres Landes erfolgreich auf Ihrem Weg in die Zukunft – durch zuverlässige Bürgschaften und nachhaltige Beteiligungen für Ihre Investitionen.

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BMVBürgschaftsbankMecklenburg-Vorpommern

Mittelständische BeteiligungsgesellschaftMecklenburg-Vorpommern

Informationen · Impulse · InnovationenInformation · Impulses · Innovations

Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg, in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, Klaus Uwe Scheifler,Geschäftsbereichsleiter Existenzgründung und Unternehmensförderung, Innovation und Umwelt Autoren: Barbara Arndt, Manuela Heberer, Manuela Kuhlmann, Berit Sörensen

Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg, incooperation with Schwerin Chamber of Industry andCommerce, Klaus Uwe Scheifler, Head of Depart-ment, Business start-ups, Enterprise promotion,Innovation, Environment Authors: Barbara Arndt, Manuela Heberer, Manuela Kuhlmann, Berit Sörensen

Agrar- und Ernährungswirtschaftin Westmecklenburg

Agricultural and food industryin West Mecklenburg

Westmecklenburg ist eine faszinierende Re -gion! Landschaftlich reizvoll ziehen sich sanfteHügel mit zahlreichen Wäldern östlich derElbauen bis zum Plauer See und von der imSüden liegenden Griesen Gegend bis zur Ost-seeküste. Hier wechseln sich flache Bade-buchten mit interessanten Steilküsten ab.

Schon immer ist diese Region stark landwirt-schaftlich geprägt. Auch heute faszinieren imFrühsommer die kräftig leuchtenden Rapsfel-der genauso wie die endlos erscheinendengoldenen Weizen- oder Haferschläge. Kartof-feln, Rüben, Mais werden hier vorrangig ange-baut, und auf den Weiden grasen verschiede-ne Rinderrassen. Die Schweine- und Geflügel-mast gehören genauso zur traditionellenLandwirtschaft wie der Obstanbau. Die Seensind sauber, die Wälder gesund, Natur zumLeben und Erleben!

Westmecklenburg unterliegt auch einem in -novativen Wandel. In den letzten 25 Jahrenhaben sich hier entlang der gut ausgebautenInfrastruktur gerade Unternehmen der Ernäh-rungswirtschaft massiv angesiedelt und sindzu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktorgeworden. Die Industrie- und Handelskam-mer zu Schwerin hat diese Entwicklung aktivunterstützt und begleitet. Bekannte Markenwie Dr. Oetker, Nestlé, Kühne, Arla, Ludwigs-luster Fleisch- und Wurstwaren, Edeka, Tchibo,

Western Mecklenburg is a fascinating re-gion! Rolling hills dotted with a large num-ber of forests make for a charming landsca-pe east of the Elbauen wetlands as far asLake Plauer See, and from the southerlyGriesen Gegend to the Baltic Sea coast.This is a place where calm bays alternatewith interesting steep cliffs.

This region has always been dominated byagriculture. Even today, the vivid Oilseedrape fields and seemingly endless goldenwheat and oat fields are an intriguing sightin early summer. Potatoes, beets and cornare primarily grown here, while variousbreeds of cattle graze in the meadows. Pigand poultry farming is another aspect of thetraditional agricultural industry, along withfruit growing. The lakes are pristine, and theforests healthy – a natural setting to live inand enjoy!

Western Mecklenburg is also undergoing an innovative change. In the last 25 years, ahost of food-industry companies have setup bases here within the well-developedinfrastructure, and have become a key economic factor. The Schwerin Chamber ofIndustry and Commerce has actively supported and assisted with this develop-ment, and well known brands like Dr. Oetker, Nestlé, Kühne, Arla, Ludwigsluster

Viel mehr als eine Region zum Leben...Much more than just a region to live in...

Im Frühsommer leuchten die goldenen Weizenfelder.

Golden wheat fields are an intriguing sight in early summer.

VORWORT I FOREWORD2

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Fleisch- und Wurstwaren, Edeka, Tchibo,Lübzer, Grabower, Rücker Käse, ToffeeTec,SweetTec and Riha Wesergold juices todaycharacterise Western Mecklenburg. Entireadded-value chains have emerged here atthe eastern part of the Hamburg Metropoli-tan Region.

Research and innovation, however, are alsoincreasingly gaining importance. New pro-ducts and modern processes associatedwith producing high-quality food and bevera-ges are essential to the long-term futures ofthese companies. An interesting field forinnova tive minds!

The natural setting and historic traditionstogether provide excellent conditions for thefood industry in Western Mecklenburg. Theaim of this publication is to show you more ofthis exciting side. But the region of coursealso has a lot more to offer. It’s a place forliving, recreation and working.

You too are always welcome!

Siegbert Eisenach

Lübzer, Grabower, Rücker Käse, ToffeeTec,SweetTec oder Säfte von Riha Wesergoldprägen heute das Bild Westmecklenburgs.Hier sind im östlichen Teil der MetropolregionHamburg ganze Wertschöpfungsketten ent-standen.

Aber auch die Faktoren Forschung und Inno-vation gewinnen zunehmend an Bedeutung.Neue Produkte und moderne Verfahren beider Produktion hochwertiger Lebens- undGenussmittel sind unumgänglich für den dau-erhaften Bestand dieser Unternehmen. Eininteressantes Feld für innovative Köpfe!

Die natürlichen Gegebenheiten und die histo-risch gewachsenen Traditionen sind in ihrerSum me hervorragende Voraussetzungen fürdie Ernährungsbranche in Westmecklenburg.Mit dieser Publikation möchten wir Ihnen,liebe Leserinnen und Leser, diese spannendeSeite näher bringen. Darüber hinaus bietetdiese Region natürlich viel mehr. Es ist einLand zum Leben, zum Erholen und auch zumArbeiten.

Auch Sie sind jederzeit herzlich bei uns will-kommen!

Hans Thon

Hans Thon, Präsident

Hans Thon, President

Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer

Siegbert Eisenach, Managing Director

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Die Schaalseeregion ist seit dem Jahr 2000 ein anerkanntesUNESCO-Biosphärenreservat und verbindet die Me tro pol re -gi on Hamburg mit West mecklenburg. Mensch und Natur,Wirtschaft und Landwirtschaft arbeiten im Reservat oder derdirekten Nachbarschaft. Kleine regionale Produzenten, aberauch Mittelstand und große Unternehmen der Ernährungs-wirtschaft haben hier ihre Produktionsstätten. Diese enge Ver-knüpfung von nachhaltiger re gionaler Wirtschaft, bei gleich-zeitiger Nähe zu Metropolen und Häfen und perfekter Infra-struktur ist ein Eck pfei ler Westmecklenburgs.

Lake Schaalsee was declared a UNESCO Biosphere Reservein 2000. The region forms the connection between MetropolRegion Hamburg and Western Mecklenburg. People and nature,economy and agriculture are active within the biospherereserve and its vicinity. Small and medium-sized enterprisesbut also big food businesses have its production facilities inthat region. This link-up of sustainable economy plus the pro-ximity to metropol regions, ports, and the perfect infrastruc-ture is Western Mecklenburgs cornerstone.

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INHALT I CONTENT6

Vorwort: Viel mehr als eine Region zum Leben... 2Foreword: Much more than just a region to live in...

E INLE ITUNG I IN IT IAT ION

Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft 8The food industry in Mecklenburg-Vorpommern – a success story with a future

BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Kurze Wege von der Weide bis zum Kunden 14Streamlining the way from pastures to customers

Hier gehen Delikatessen ins Netz! 18Netting delicacies!

Ei und Ei ist Zweierlei 21Eggciting times

Vom Stall bis ins Kühlregal: Milch und Molkereiprodukte 24From farm to supermarket: milk and dairy products

Erntefrisches auf Bestellung: Obst und Gemüse 27Freshly picked fruit and vegetables to order

Ein Handwerk mit Genuss: Brot und Backwaren 32A pleasurable trade: bread and bakery items

Wo die Naschkatzen zu Hause sind 36The home of those with a sweet tooth

Bunte Blumen für leckere Getränke 42Colourful blooms for tasty beverages

Nischenprodukt auf Erfolgskurs: Sanddorn – die gezähmte Beere 45Niche product on the road to success: Sea buckthorn – the tamed berry

Mehr als eine Nische: Ökologische Ernährungswirtschaft 48More than a niche: The eco-food industry

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ALLES WAS DAZUGEHÖRT I ALL THAT GOES WITH IT

Marketing für die Region: Ein Erfolgskonzept 51Interview mit Berit Steinberg, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg

Marketing for the region: A successful strategyInterview with Berit Steinberg, Managing director of the Business Development Agency for South-West Mecklenburg

Dr. Oetker-Tiefkühlpizza und Block Menü – Qualität als Versprechen 54Dr. Oetker deep-frozen pizza and Block Menü – A promise of quality

Im Trend: Gesundheit und Genuss 58Now trending: Health and pleasure

Innovation und Technologietransfer: Die perfekte Mischung bei SternMaid 62Innovation and technology transfer: The perfect mix at SternMaid

Transportbranche wächst durch Nahrungsmittelwirtschaft 66A growing transport sector thanks to the food industry

Lebensmittel in der Folienverpackung: Sicher, bunt und zukunftsweisend 69Food in foil packaging: Safe, colourful and future-oriented

Dem Berufsnachwuchs auf die Sprünge helfen 74Interview mit Oliver Schindler, Vorstandsvorsitzender der „Food Academy“

Giving young professionals a helping handInterview with Oliver Schindler,„Food Academy“ CEO

Fachkräfte braucht das Land 78A state in need of specialists

Wichtige Adressen 82Important Addresses

Unternehmensverzeichnis 84List of Companies

Inserentenverzeichnis 88List of Advertisers

Impressum 88Imprint

8 E INLE ITUNG I IN IT IAT ION

Die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wächst, Unternehmen entwi-ckeln neue Produkte für neue Märkte underweitern in den Gewerbegebieten des Lan-des ihre Produktionsflächen. Der Bedarf anFachkräften ist entsprechend groß. Im Jahr2014 konnten mehr als 80 % der Unterneh-men der Ernährungsbranche konstante odersteigende Beschäftigtenzahlen melden. Umfür den notwendigen Nachwuchs zu sorgen,intensivieren die Firmen ihre Kooperationenmit Schulen und Hochschulen, suchen ver-mehrt auch über Jobbörsen nach Personalund setzen auf die Zusammenarbeit mit neu-gegründeten Initiativen, die sich das Ziel ge -setzt haben, qualifizierte Arbeitskräfte insLand zu holen und im Land zu halten. Im Fol-genden wird eine Reihe dieser Initiativen vor-gestellt und exemplarisch aufgezeigt, wiesich regionale Unternehmen positionieren,um ihren Fachkräftebedarf zu sichern.

Bei der Rekrutierung der Nachwuchs-, Fach-und Führungskräfte für Unternehmen inMecklenburg-Vorpommern hat sich die Fach -kräfte agen tur „mv4you“ zur Nummer eins imLand entwickelt. Die 2001 gegründete undvon der Lan desregierung kofinanzierte Agen-tur wird von Christina Kralisch geleitet, einergebürtigen Meck lenburgerin, die selbst jahre-lang zwischen West deutschland und Meck-lenburg-Vorpommern ge pendelt ist. Sie be -greift die Agentur als Dienstleister und Türöff-ner für Menschen, die eine Rückkehr nachMecklenburg-Vorpommern ins Auge fassen.2014 konnte die Agentur mehr als 240 Stel-lensuchende erfolgreich in regionale Unter-nehmen vermitteln. Inzwischen sind über7500 Jobsuchende in dem Internetportal derAgentur angemeldet: Pendler, die in Mecklen-burg-Vorpommern wohnen und sich einenJob in der Region wünschen, oder auchMecklenburger, die in die alten Länder gezo-

The food industry in Mecklenburg-Vorpom-mern is growing, businesses are develop-ing new products for new markets, and are expanding their production facilities inthe state’s industrial areas. But there’s ashortage of skilled labour. Although morethan 80 % of food companies recorded con-stant or rising employment numbers in2014, there is a worrying trend towards a lack of qualified staff in the future. In orderto ensure the necessary new blood contin -ues to remain available, businesses areintensifying their co-operations with schoolsand universities, increasingly looking forstaff through job exchanges, and focusingon participating in new initiatives aimed atbringing qualified workers to the state andkeeping them there. A number of these initi-atives will be presented below, illustratinghow regional businesses are positioningthemselves to meet their skilled labourneeds.

Talent agency “mv4you” is the state’s num-ber one when it comes to recruiting junioremployees, specialist workers and mana-gers for businesses in Mecklenburg-Vor-pommern. Founded in 2001 and co-financedby the state government, the agency is runby Christina Kralisch, a native Mecklenbur-ger, who herself spent years commutingbetween western Germany and Mecklen-burg-Vorpommern. She perceives the agencyto be a service provider and door-opener forpeople looking to return to Mecklenburg-Vor-pommern. In 2014, the agency successfullyplaced more than 240 job-seekers at regio-nal companies. Over 7,500 have now regis-tered with the agency’s online portal: theyinclude commuters who live in Mecklen-burg-Vorpommern and want a job in theregion, and Mecklenburgers who havemoved to Western Germany and now wish

Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – eine Erfolgsgeschichte mit ZukunftFood industry in Mecklenburg-Vorpommern – a success story with a future

Unternehmen entwickeln neue Produkte für neue Märkte.

Businesses are developing newproducts for new markets.

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gen sind und in ihre Heimat zurückkehrenmöchten. Den Unternehmen wird ihrerseitsein umfangreicher Service rund um Recruitingund Personalentwicklung angeboten. So prä-sentiert die Agentur auf ihrer jährlichen„mv4you-Recruiting-Tour“ Unternehmen inund außerhalb von Mecklenburg-Vorpommernauf Messen und organisiert für sie die Verbin-dung zu Fach- und Führungskräften, jungenAkademikern und Praktikanten. Ein be son de -res Anliegen der Agentur sind die zahlreichenPendler. In Kooperation mit dem Wirtschafts-verband Westmecklenburg gibt sie die „Pend-lerpost“ heraus, ein Magazin mit Stellenan-zeigen, das sich speziell an die ArbeitnehmerMecklenburg-Vorpommerns richtet, die täg-lich mit dem Wagen nach Hamburg, Nieder-sachsen oder Schleswig-Holstein fahren.

Kernstück für die Sicherung des Fachkräftebe-darfs von morgen ist die duale Ausbildung.Die Zeiten, in denen Schulabgänger händerin-gend nach Ausbildungsplätzen suchten, sindnicht nur in Mecklenburg-Vorpommern längstvorbei: Infolge des demografischen Wandelsist die Zahl derer, die sich um einen Ausbil-dungsplatz bewerben, rapide gesunken, undmanche Stellen können gar nicht mehrbesetzt werden. Heute gehen die Unterneh-men auf die Jugendlichen zu, auf Messen, inSchulen oder einfach in der Region. Und auchstaatliche Stellen beschreiten neue Wege undentfalten Aktivitäten, die den Fachkräftenach-wuchs fördern und der Ernährungsindustrieeine solide Basis für die Zukunft bereitstellensollen: so die vom Wirtschaftsministerium undden Industrie- und Handelskammern des Lan-des initiierte Fachkräftekampagne „Durchstar-ten in MV“ mit der gleichnamigen Web site.Das Herzstück der Kampagne ist der „Azubi-Atlas“, in dem derzeit 1311 Unternehmen mit

to return home. The businesses themselvesare offered a comprehensive recruitmentand HR devel opment service. At its annual“mv4you-Recruiting-Tour”, the agency pre-sents companies in and outside of Mecklen-burg-Vorpommern at trade fairs, puttingthem in contact with skilled workers andmanagers, young academics and interns. Itparticularly focuses on the many commu-ters. In co-operation with the Wirtschaftsver-band Westmecklenburg (West MecklenburgTrade Association), it publishes the “Pendler-post”, a magazine containing job advertise-ments specially aimed at Mecklenburg-Vorpom mern’s workers who drive to Ham-burg, Lower Saxony or Schleswig-Holsteinon a daily basis.

The key to meeting future skilled labourneeds is the dual training system. The daysof school leavers desperately looking for training placements are long gone, and notjust in Mecklenburg-Vorpommern; thedemographic shift has seen a rapid declinein numbers applying for training, and somepositions can no longer be filled at all. Nowadays, it’s the companies who approachthe youngsters, at trade fairs, schools, orjust in the region itself. The state authorities are also breaking new ground and develo-ping activities designed to promote youngtalent and provide a solid basis for the foodindustry’s future, such as the “Durchstartenin MV” (“Starting off in MV”) talent cam-paign initiated by the state’s Chamber ofIndustry and Commerce and Ministry ofTrade and Commerce, with the website ofthe same name. The campaign is centredaround the “Azubi-Atlas” (“Trainee Atlas”),which currently lists 1,311 businesses with3,057 training programmes. The businesses

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can link directly to the site, thereby enablingquick, easy presentation of company infor-mation, photos and videos for interestedadolescents. The trainees, in turn, can easilycontact the companies through a form.Internships and company tours, plus infor-mation on training events and careers fairsare also provided on the site. The campaigngoes by the motto of “Your state, your chan-ce”, and is supported by the European Social Fund.

As businesses have long been unable tomeet their need for young workers purelywithin the region alone, ”MobiPro-EU” hasbeen introduced by the federal govern-ment to “encourage mobility among youngpeople interested in training and youngunemployed skilled workers”. Adolescentsand young adults from all over Europe areoffered 150 training placements in thevarious industries, with the majority comingfrom Poland, Spain, Portugal and Croatia.

Founded in 1991, the Hochschule Neubran-denburg (University of Applied Sciences)is rising to the challenge faced by agricultu-ral and food sciences in the 21st century –meeting the global demand for food at atime of climate change. In its faculty of agri-culture and food sciences, it is training highly qualified new generations for the agricultural and food industry as part of itsagricultural economics, food technology and organic product technology courses,thereby playing a key role in covering theregional businesses’ demand for skilledlabour.

The university’s own description reads asfollows: “In modern-day industrial manufac-turing, it is essential to be familiar with the

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3057 Ausbildungsangeboten aufgeführt sind.Die Unternehmen können sich direkt mit derSeite verlinken und sich so interessierten Ju-gendlichen unkompliziert präsentieren – mitUnternehmensinformationen, Fotos und Vi de -os. Die Auszubildenden wiederum könnenüber ein Formular unkompliziert Kontakt zuden Firmen aufnehmen. Auch Praktika undBetriebsbesichtigungen sowie Informationenüber Ausbildungsveranstaltungen und Berufs-messen werden auf der Seite angeboten. DieKampagne steht unter dem Motto „DeinLand, deine Chance“ und wird vom Europä-ischen Sozialfonds unterstützt.

Weil die Unternehmen ihren Bedarf an jungenArbeitskräften schon seit langem nicht mehrinnerhalb der Region decken können, ist „Mobi -Pro-EU“ von der Bundesregierung zur „Förde-rung der Mobilität von ausbildungs inte res sier -ten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fach -kräften“ ins Leben gerufen worden. Jugendlichenund jungen Erwachsenen aus ganz Europawer den in den unterschiedlichen Branchen 150Aus bildungsplätze angeboten. Die jungenLeute kommen vornehmlich aus Polen, Spa-nien, Portugal und Kroatien.

Der Herausforderung, vor der die Agrar- undLebensmittelwissenschaften im 21. Jahrhun-dert stehen – Sicherung des globalen Nah-rungsmittelbedarfs unter den Bedingungendes Klimawandels –, stellt sich die 1991 ge grün -dete Hochschule Neubrandenburg. Im Fach be -reich Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissen -schaften bildet sie in den Studiengängen Agrar -wirtschaft, Lebensmitteltechnologie und Bio-produkttechnologie hochqualifizierten Nach-wuchs für die Land- und die Ernährungswirt-schaft aus und bildet damit einen wichtigenFaktor für die Deckung des Fachkräftebedarfsder in der Region angesiedelten Betriebe.

Bei der Rekrutierung der Nach-wuchs-, Fach- und Führungskräftefür Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Fachkräfte -agen tur „mv4you“ zur Nummer einsim Land entwickelt.

"The talent agency “mv4you” is the state’s number one when it comesto recruiting junior employees, specialist workers and managers for businesses in Mecklenburg-Vorpommern.

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Die NORD/LB als starker Partner der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern

Die NORD/LB ist seit mehr als 20 Jahren in Mecklen-burg-Vorpommern aktiv und finanziert Kunden mit insge-samt rund 2,7 Milliarden Euro. Sie unterstützt die Inno-vationskraft der heimischen Wirtschaft und hilft dabei, Arbeitsplätze neu zu schaffen und zu erhalten. Sie ist imengen Verbund mit den regionalen Sparkassen ein leis-tungsstarker Partner bei der Finanzierung von Unterneh-men und landwirtschaftlichen Betrieben. Die WirtschaftMecklenburg-Vorpommerns ist vielfältig – deshalb um-fasst das Geschäft der NORD/LB eine breite Palette vonBranchen. Sie ist Mittelständlern mit Visionen und Zu-kunftsperspektive ein verlässlicher Finanzierungspartnerund den landwirtschaftlichen Betrieben eine Bank mitgroßer Branchenexpertise. Neben der Finanzierung derklassischen Betriebszweige der Landwirtschaft liegt eineweitere Kompetenz der NORD/LB in der Finanzierungvon Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien.

Gern überzeugen wir auch Sie von der Qualität unseresBeratungs- und Leistungsangebotes.

NORD/LB as a strong partner of the agricultural and food industry in Mecklenburg-Vorpommern

NORD/LB has been an active player in Mecklenburg-Vorpommern for more than 20 years, and providesaround 2.7 billion Euro in customer financing. It sup-ports the inventiveness of the local economy, andhelps create and preserve jobs. Cooperating closelywith the regional savings banks, it is a strong partnerwhen it comes to financing companies and agricul-tural establishments. The economy in Mecklenburg-Vorpommern is very diverse, which is why NORD/LB’s business covers a wide range of industries. It acts as a reliable financing partner for SMEs with visions and outlooks for the future, and as a bank with extensive industry expertise for agricultural establishments. In addition to financing the classicalsectors of agriculture, NORD/LB also specialises in financing systems designed to generate renewableenergy.

We would be delighted to demonstrate the quality ofour consultancy and services to you too.

NORD/LB in Mecklenburg-Vorpommern 19053 Schwerin · www.nordlb.de

11UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT

E INLE ITUNG I IN IT IAT ION

In einer Selbstbeschreibung der Hochschuleheißt es: „Mit der heutigen industriellen Her-stellung ist es notwendig, die physikalischen,chemischen und mikrobiologischen Eigen-schaften von Roh- und Halbfertigproduktenzu kennen und deren Veränderungen beimBearbeiten auf wissenschaftlicher Grundlagebeurteilen zu können. Lebensmitteltechnolo-gen messen und verändern die chemischen,physikalischen und mikrobiologischen Eigen-schaften von Lebensmitteln. Sie entwickelnund überwachen die Schritte bei der Verar -beitung von Rohstoffen durch Verfahren wieErwärmen, Zerkleinern oder Mischen zuLebensmitteln. Die fertigen Lebensmittelmüssen in hoher Qualität verpackt, gelagertund zu den Verbrauchern transportiert wer-den.“ Zum Aufgabenbereich der Lebensmittel-technologen zählen außerdem die Kontrolleder kostengünstigen Herstellung der Produkteund ihre Vermarktung, und sie tragen die Ver-antwortung für die Einhaltung von Produkt-spezifikationen und gesetzlichen Auflagen.

Zahlreiche Berufsfelder

Die Hochschule Neubrandenburg bildet au-ßerdem auch Bioprodukttechnologen aus, dieauf der Grundlage der Natur- und Ingenieur-wissenschaften dazu befähigt werden, kom-plexe technologische, ökologische und ökono-mische Zusammenhänge zu verstehen und zubeherrschen. Sie finden nicht nur in der Ernäh-rungswirtschaft, sondern auch in der Energie-wirtschaft beispielsweise bei der Verarbeitungnachwachsender Rohstoffe und der Verarbei-tung von Abfällen innovative Tätigkeitsfelder.In der Ernährungswirtschaft sind Bioprodukt-technologen in der Produktentwicklung, inTechnologie und Verfahrenstechnik, im Qua-litätsmanagement, im Marketing und im Pro-jektmanagement beschäftigt. Damit eröffnensich ihnen zahlreiche Berufsfelder – in der Pro-duktentwicklung, in Technologie und Verfah-renstechnik, im Qualitätsmanagement, imMarketing, im Projektmanagement und in For-schung und Lehre.

Aus der Hochschule Neubrandenburg, die sichEntdeckerfreude, Praxisnähe, Leistungsstärkeund Innovationsgeist verpflichtet hat, gehendie Fachleute hervor, die dafür sorgen wer-den, dass Mecklenburg-Vorpommern in derErnährungswirtschaft auch künftig eine führen -de Rolle einnehmen wird. Berit Sörensen

physical, chemical and microbiological pro-perties of raw and semi-finished products,and be able to assess the changes in theseduring processing based on science. Foodtechnologists measure and modify the chem -ical, physical and microbiological propertiesof food. They develop and monitor the sta-ges of raw-materials processing throughmethods such as food heating, crushing andmixing. The finished food must be packagedaccording to high-quality standards, stored,and transported to the consumers.” The foodtechnologist’s tasks also include checkingcost-efficient product manufacturing andmarketing, as well as being responsible forupholding product specifications and legalrequirements.

Numerous professional fields

The Neubrandenburg University of AppliedSciences also offers courses and program-mes for bioproduct technologists, who aregiven the skill sets to understand and hand-le complex technological, ecological andeconomic contexts based on science andengineering. They gain access to innovativefields of work, not only in the food industry,but also in the energy industry, such as inthe processing of renewable raw materialsand waste. When it comes to the food indus-try, bioproduct technologists are employedin areas like product development, tech-nology and process engineering, qualitymanagement, marketing and projectmanagement. This unlocks a large numberof professional fields for them – in productdevelopment, technology and process engi-neering, quality management, marketing,project management, research and teach-ing.

The Hochschule Neubrandenburg, which iscommitted to new discoveries, practicalrelevance, strong performance and inno-vation, is producing professionals who will ensure Mecklenburg-Vorpommerncontin ues to play a leading role in the foodindustry in the future. Berit Sörensen

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Berlinca. 150 km

Hamburgca. 70 km

Gestatten: Landkreis Ludwigslust-Parchim

SO GOOD FOR GOOD FOODWirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg (Wifög)

Ihr Unternehmen in unserem Landkreis. Warum?Hervorragende logistische Bedingungen mit Gewerbe-gebieten unmittelbar an oder nahe der Autobahn, kurzenEntfernungen nach Hamburg und Berlin mit internationa-len See- und/oder Flughäfen, engagierte Fachkräfte undGewerbegebiete zu konkurrenzfähigen Preisen. Dasalles in gesunder Natur und in familienfreundlicher Atmosphäre. Ansiedeln in Ludwigslust-Parchim: Weil es sinnvoll ist und Erfolg verspricht. Ansiedeln in Ludwigslust-Parchim. Mit wem?Die Wifög ist erster Ansprechpartner bei allen standort-relevanten Fragen. Fördermittelberatung, Projekte zurFachkräftesicherung, Begleitung bei Behördengängenund Zugang zu Netzwerken – das dürfen Sie von uns erwarten. Wir setzen uns für beschleunigte Genehmi-gungsverfahren ein. Aber wir stehen Ihnen auch zurSeite, nachdem Ihre Ansiedlung gelungen ist. Ob Erwei-terung, Nachwuchssicherung oder Kontaktherstellung –die Wifög bleibt an Ihrer Seite. Ansiedeln in Ludwigslust-Parchim? Mit der Wifög gelingt’s.

SO GOOD FOR GOOD FOOD Southwest Mecklenburg Business Development Corporation

Why our district for your company?Excellent logistics with industrial areas directly by or near the motorway, short distances to Hamburg and Ber-lin with international seaports and/or airports, dedicated specialists and commercial zones at competitive prices.All this in a healthy natural setting and family-friendly atmosphere. Setting up business in Ludwigslust-Parchim:Because it’s worthwhile and promises success. Setting up business in Ludwigslust-Parchim. With whom?Wifög is the first port of call for all location-related questions. Financing consulting, projects to secure local specialists, assistance with official procedures, and access to networks – these are the types of thingsyou can expect from us. We’re all about accelerated approval processes. But we’re also there for you afteryou've started up. Whether it be expansion, succession planning or making contacts – Wifög is on your side. Setting up business in Ludwigslust-Parchim? It’ll workwith Wifög.

Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg mbHwww.invest-swm.de

UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 13

BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Bei Familie Wulff kommt regelmäßig Fleischauf den Tisch. Wurst sowieso. Aber das mussschon eine bestimmte Sorte sein, weiß JörgWulff. Da sind seine Kinder wählerisch. ImKühlregal und an der Frische-Theke seinesEDEKA-Einkaufsmarktes findet er, was derFamilie schmeckt. Wie viele andere Verbrau-cher freut sich der Schweriner, dass aufRegionalität viel Wert gelegt wird. EDEKANord bietet eine große Auswahl im Sortimentder regionalen Eigenmarken – sie stehen fürhöchste Standards von der Aufzucht der Tierebei Landwirten aus der Region bis hin zur Ver-arbeitung im Fleischwerk von EDEKA Nord,dem NORDfrische Center.

Rund um die Uhr werden hier die Zutaten fürbeste Fleisch- und Wurstwaren angeliefert.„Wir portionieren und marinieren, stellenBrüh- und Räucherwaren her. Pro Tag werden220 Tonnen Fleisch und Wurst verarbeitet.Das Fleisch, welches wir verarbeiten, stammtüberwiegend von Tieren, die in der Regionaufgewachsen sind und in nahe gelegenenBetrieben geschlachtet wurden. Handwerk -liches Können und Fachwissen garantierenganzjährig frische Produkte nach regionalenRezepten“, erklärt Stephan Weber, Geschäfts-führer des Fleischwerks von EDEKA Nord.Gern bezieht EDEKA Nord dabei auch regio-nale Unternehmen ein. So erfolgt die Produk-tion für Bio-Fleisch- und Wurstwaren in Zu -sammenarbeit mit der Ludwigsluster Fleisch-und Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG.

Seit 1993 arbeitet EDEKA Nord mit dem An -bauverband Biopark auf dem Gebiet der Fleisch -vermarktung zusammen. Biopark-Frisch fleischgibt es schon lange an den Bedientheken undals SB-Ware. Das Fleischwerk EDEKA NordGmbH ist der größte Kunde im Biopark-Ver-band. Immer wieder kommen neue Ideen aufden Tisch. Gerade erst wurde das Projekt„Landwirtschaft für Artenvielfalt“ initiiert. Miteinem Ziel: Die Grundlagen für die Produktionvon Qualitätsfleisch vor der eigenen Haustürsollen im Verbund von Erzeugern und Verarbei -

The Wulff family are regular eaters of meat.Well, sausage anyway. But Jörg Wulff knowsit has to be a certain type. His children arepicky. He finds the family’s favourites in thechilled section and delicatessen counter ofhis local EDEKA supermarket. Like manyother consumers, this Schwerin resident ispleased at the emphasis placed on keepingthings regional. EDEKA Nord offers a widerange of regional home brands, representingthe highest standards, from animal rearing at local farms, to processing at the EDEKANord meat factory, the NORDfrische Center.

The ingredients needed for premium meatand sausage products are delivered herearound the clock. “We apportion and marinate,and manufacture boiled and smoked foods.220 tonnes of meat and sausage are proces-sed every day. Most of the meat we processcomes from animals which have been raisedin the region and slaughtered at nearby facili-ties. Craftsmanship and expert knowledgeguarantee fresh products based on regional

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Kurze Wege von der Weide bis zum KundenStreamlining the way from pastures to customers

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Jörg Wulff kauft frische Fleischprodukte aus der Region im EDEKA-Markt Kupka.

Jörg Wulff buying fresh meat products fromthe region at the EDEKA’s Kupka market.

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tern langfristig gesichert werden. Insbesonderegeht es den Projektbeteiligten darum, durcheine Stärkung des ökologischen Landbaus einenwichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversitätzu leisten. „Verbraucher können in Zukunft beider Auswahl ihrer Lebensmittel einen aktivenBeitrag zum Naturschutz erbringen“, erläutertDr. Graf von Bassewitz vom Anbauverband Bio -park. EDEKA selbst honoriert den Mehrauf-wand durch garantierte Erzeugerpreise bei Ab -nahme der Projektprodukte. „Immer mehr Men -schen möchten, dass Tiere, deren Fleisch sieessen, artgerecht aufwachsen. Dem wollenwir noch umfassender gerecht werden. Ökolo -gische Fleischproduktion schont die Umwelt,erhält Lebensräume und macht unsere Nah-rung sicherer“, hebt Carsten Koch, Sprecherder Geschäftsführung EDEKA Nord, hervor.

Die Ansprüche wachsen, sowohl bei den Kun-den als auch in den Unternehmen. Die BlockGruppe verbindet den Wunsch nach mehr re -gionalen Strukturen, sicheren Bezugsquellenund höchster Qualität ebenfalls mit einemneuen Ansatz. Auf scheinbar endlosen, safti-gen Weideflächen in Mecklenburg-Vorpom-mern werden spezielle Rinder herangezogen,deren edles Fleisch höchsten Ansprüchengenügt. Die Rasse Uckermärker, eine Kreu-zung aus französischen Charolais-Rindern unddem deutschen Fleckvieh (bekannt als Sim-

recipes all year round”, explains StephanWeber, managing director of EDEKA Nord’smeat factory. EDEKA Nord also strives toincorporate regional businesses, and organicmeat and sausage items are produced in co-operation with Ludwigsluster Fleisch-und Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG.

EDEKA Nord has been working with the Bio-park farming association in relation to meatmarketing since 1993. Fresh Biopark meathas long been sold in delicatessens and self-service counters. Fleischwerk EDEKA NordGmbH is the largest customer in the Bioparkassociation, and new ideas are constantlybeing devised. The “Agriculture for biodiversi-ty” has just recently been initiated, with onespecific goal: to permanently secure thebases for producing quality meat in one’sown backyard through the producers’ andprocessors’ association. The project partici-pants particularly seek to play their role inhelping preserve biodiversity by strengthe-ning organic farming. “Consumers will infuture be able to actively contribute to natu-re conservation when choosing their groce-ries”, says Dr Graf von Bassewitz from theBiopark farming association. EDEKA itself isrewarding the extra effort with guaranteedproducer prices when accepting project pro-ducts. “More and more people want to makesure that the animals whose meat they areeating have been reared ethically. And weintend to cater to this even more extensive-ly. Organic meat production protects theenvironment, preserves habitats, and makesour food safer”, emphasises EDEKA Nordmanagement spokesperson, Carsten Koch.

Demands are growing, both among custo-mers and businesses. The Block Group issimilarly combining the desire for moreregional structures, safe sources and maxi-mum quality with a new approach. Specialcattle whose premium meat complies withthe highest standards are being reared onseemingly endless, lush pastures in Meck-lenburg-Vorpommern. The Uckermärker

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mentaler), soll und kann zwar nicht die Importeaus Südamerika ersetzen. „Doch“, so Karl-Heinz Krämer, Vorstand der Block Foods AGund Geschäftsführer der Block Menü GmbHZarrentin, „eine deutlich veränderte Markt-situation hat uns bereits vor zwei Jahren ver-anlasst, Antworten auf die Frage zu finden,woher künftig die beste Fleischqualität kom-men kann.“ Mit dem RinderzuchtverbandMecklenburg-Vorpommern wurde ein Um-den ken angeregt, Begeisterung bei mittler-weile zehn Landwirten im Nordosten gewecktund gemeinsam das Pionierprojekt angescho-ben. Steaks von den Uckermärkern schme-cken den Gourmets bereits. „Dieses Projektpasst hervorragend zu unserer Philosophie,regionale Produkte gemeinsam mit Firmenaus der Region zu vermarkten und somit vorOrt Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Allein beider Block Menü GmbH beziehen wir 70 %unserer Produkte von Partnern aus demUmfeld“, so Krämer. Barbara Arndt

breed, a cross between French Charolaiscattle and the German Fleckvieh (known asSimmentaler), cannot, and is not intended,to replace the imports from South America.Nevertheless, according to Karl-Heinz Krä-mer, Director of Block Foods AG and CEO ofBlock Menü GmbH in Zarrentin, “a clearlychanged market situation two years agoprompted us to seek answers to the ques-tion of where the best-quality meat can besourced from in future.” The Mecklenburg-Vorpommern cattle farming association hasencouraged a rethink, inspired ten farmersin the north-east, and jointly initiated thepilot project. Gourmets are already enjoyingUckermärker steaks. “This project fits per-fectly with our philosophy of working withregional companies to market regional pro-ducts, and thus strengthen economic cycleslocally. Block Menü GmbH alone sources 70% of its prod ucts from regional partners”,says Krämer. Barbara Arndt

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Die Ansprüche wachsen,sowohl bei den Kunden alsauch in den Unternehmen.

Demands are growing,both among customersand businesses.

Frische, die man schmeckt!

Gemeint sind die Lachsschinken-Delikatessen von Berschneider Fleischspezialitäten. Der Spezialist für SB-verpackten Lachsschinken bietet außerdem in der Weihnachtszeit Gänsebrust und Entenbrust an. Bei allen Erzeugnissen schätzen die Kunden die Qualität und Frische. Die hygienisch verpackten Spezialitätenkommen dem Verbraucherverhalten sehr entgegen. Das schätzen inzwischen auch Verbraucher in Däne-mark und Belgien, und weitere Länder haben ihr Inte-resse bekundet. Bei Berschneider ist der Wandel voneinem traditionellen Handwerksbetrieb zu einem Unternehmen der Lebensmittelindustrie gelungen.

1966 in Hamburg gegründet, hat die Firma seit 1994ihren Standort in Valluhn. Zwar wurde das neu errich-tete Werk so konzipiert, dass man Wachstumsmög-lichkeiten berücksichtigte, dennoch erforderte es in den letzten Jahren umfangreiche Investitionen. Inzwi-schen konnte der Jahresumsatz von anfangs knapp 10 Millionen EUR auf zuletzt 55 Millionen EUR gestei-gert werden.

Freshness you can taste!

That’s what Berschneider’s lachsschinken ham delicatessen is all about. The specialist in self-servicepackaged lachsschinken ham also sells goose and duck breasts at Christmas time. Customers love the quality and freshness of all the products. The hygienically packed specialities cater perfectly to consumer behaviour – something now also regardedhighly by customers in Denmark and Belgium, whileother countries have similarly expressed their interest. Berschneider has successfully moved from traditional handicraft business to a company in the food industry.

Founded in Hamburg in 1966, the company has been based in Valluhn since 1994. Although the newly established factory was designed in such a way so as to allow for potential growth, it has lately required extensive investment. In the meantime, annual sales have risen from an initial 10 million EUR to most recently 55 million EUR.

Entdecken Sie, wie erstklassige Qualität schmeckt.

Discover what first-class quality tastes like.

Berschneider GmbH 19246 Valluhn · www.berschneider.de

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Aus dem Morgennebel über dem See erhe-ben sich zwei Kormorane. Das Frühstück hatden Fischräubern offensichtlich geschmeckt.Aber: Sie sind nicht die Einzigen, die es aufden Fisch abgesehen haben. Von einem Bootaus nehmen zwei Männer die Netze auf. Fri-scher Fisch aus regionalen Gewässern – dasist das Markenzeichen der BiMES Binnenfi-scherei GmbH. Plötz, Schlei, Barsch, Aal, Zan-der und Hecht aus Wildfang werden frischoder geräuchert angeboten. Seit drei Jahrengehören auch Deutsche Edelkrebse zum Sor-timent. Die wachsen jedoch in speziellen Tei-chen heran. Längst haben auch die Seen -fische diesen Lebensraum bezogen. Forelle,Karpfen, Maräne, Schnäpel und Co. sind inder Quellwasseranlage heimisch. Der Bedarfist groß. Aquakultur vor der Haustür ist ein Ge schäft, das sich im Land der Seen zu einemneuen Standbein entwickelt und denFischern, die seit Generationen hier tätig sind,Einkommen sichert.

Doch auch Seefisch, Muscheln und andereMeeresfrüchte kommen traditionell auf denTisch. Allein im Jahr 2014 verspeiste jederDeutsche etwa 15 Kilogramm Fisch undFischprodukte. Rekordverdächtig ist das aller-dings nicht: Nach Angaben der Welternährungs -organisation liegt der wachsende Fischver-zehr bei 20 Kilogramm. Spitzenesser sind dieIsländer (mehr als 60 Kilogramm), gefolgt vonNorwegern, Portugiesen und Japanern. Ins-gesamt beliefen sich die weltweite Fangmen-ge sowie die Erzeugnisse aus Aquakultur imJahr 2013 auf mehr als 130 Millionen Tonnen.

Ob gerade gekeschert, frisch aus dem Räu-cherofen, tiefgekühlt oder bereits als Feinkost -salat oder marinierter Leckerbissen angerich-tet – Fisch erfreut sich immer größerer Be -liebtheit. Konsumenten legen dabei nicht nurWert auf rote Kiemen und klare Augen – be -kanntlich die besten Zeichen für die Frische desFisches, – sondern auch auf Herkunft undschonende Fangmethoden. Angaben überFanggebiete und zertifizierte nachhaltige

Two cormorants rise up out of the morningmist over the sea. It’s clear the fish-eatershave enjoyed a tasty breakfast. But they’renot the only ones zeroing in on fish. Twomen on a boat reel in their nets. Fresh fishfrom regional waters is the trademark ofBiMES Binnenfischerei GmbH, which sellswild-caught roach, tench, perch, eel, pike-perch and pike fresh or smoked. Germancrayfish have also been part of its range forthe last three years, although these are bredin special ponds – a habitat even lake fish have long called home. Trout, carp, white-fish, houting and co. are all native to thespring water system. The demand is high.Local aquaculture is a business which hasbecome a new cornerstone in this maritimestate, and which secures the income of fish -ermen who have been working here forgenerations.

But saltwater fish, mussels and other sea-food are also commonly found on dinner pla-tes. In 2014 alone, every German ate around15 kilograms of fish and fish products. Butthese are not record-breaking figures: Accord -ing to information from the Food and Agri-culture Organisation, the growing consump-tion of fish is around 20 kilograms. The topfish-eaters are the Icelanders (more than 60kilograms), followed by the Norwegians,Portuguese and Japanese. Worldwide fish -ing quantities and aquaculture productstotalled more than 130 million tonnes in2013.

Whether scoop-netted, fresh from the smo-king oven, deep-frozen or served as a gour-met salad or marinated treat, fish is gainingin popularity. Consumers not only look forred gills and clear eyes – known to be the best indicators of the fish’s freshness -,but also place emphasis on origin and ethical catching methods. Companies clear-ly show customers the data on fishinggrounds and certified sustainable fishing interms of natural-resource protection and

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Hier gehen Delikatessen ins Netz!Netting delicacies!

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Fischerei werden von den Unternehmen imSinne des Schutzes natürlicher Ressourcensowie der bestandserhaltenden Fischereipra-xis gegenüber den Kunden klar ausgewiesen.Die Femeg Produktions- und Vertriebs GmbH,seit 2009 im nordwestmecklenburgischenRehna ansässig, verarbeitet und verkauft aus-schließlich zertifizierte Produkte aus nachhal -tiger Zucht bzw. umweltbewusstem Fang.Fisch- und Meeresfrüchte kommen tiefgefro-ren als Naturfilets, ganzer Fisch oder Spezia-litäten nach beliebten Rezepten in die Tiefkühl-truhen und führen mit einem Verkaufsanteilvon 30 % die Hitliste in den Supermärkten an,gefolgt von Mariniertem und Konserven, dieleicht darunter liegen.

Auf die Herstellung von Fischfeinkost und Mee -resdelikatessen hat sich die Werner LauenrothFischfeinkost GmbH mit ihrer Manufak tur in Lü -dersdorf spezialisiert. Seit 2007 bie tet dieserStand ort mit direktem Anschluss an die Auto-bahn 20 auf 4500 Quadratmetern Fläche Platzfür Flexibilität und individuelle Lö sungen. Inno-vationen – auch mit Blick auf eine positive Ener-gie- und CO2-Bilanz bei Herstellung und Ver -

sustainable fishing practices. Femeg Pro-duktions- und Vertriebs GmbH, which hasbeen based in Rehna, in northwestern Meck-lenburg since 2009, exclusively processesand sells certified products resulting fromsustainable breeding and environmentallyconscious fishing. Fish and seafood arrive in freezers deep-frozen as plain fillets, whole fish or specialities prepared accord-ing to popular recipes, and, with a 30 %share of sales, top the supermarket hitlist,closely followed by marinated and tinnedgoods.

Werner Lauenroth Fischfeinkost GmbH specialises in manufacturing gourmet fishand seafood products at its Lüdersdorf factory. Situated close to the A20 motor-way, this 4,500-sq-m facility has been offe-ring space for flexibility and customisedsolutions since 2007. Innovations – includingin terms of positive energy and CO2 balancesheets during production and packaging –play a key role here: In 2014, the attractive“Skin-Welle” trays set new standards right

Frischer Fisch aus regionalenGewässern

Fresh fish from regional waters

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Der Appetit auf Fisch wächst wieder.

The appetite for fish is back.

packung – nehmen dabei einen besonderenRaum ein: Im Jahr 2014 setzte die attraktivePortionsschale „Skin-Welle“ als neue Ve r pa -ckungsform deutschlandweit neue Maßstäbe.

Fast ausschließlich eine Fischart, nämlich derHering, steht im Mittelpunkt des Interessesbei der Anker GmbH in Dassow, einem in -habergeführten Familienunternehmen. Hierwird, wenn es für die Qualität der Produktevon Bedeutung ist, sogar von Hand gearbei-tet. Großverbraucher, Handelsketten, aberauch Kunden mit kleineren Abnahmemengenwissen die Fokussierung auf das umfassendeSortiment von Heringsvariationen und See-lachsschnitzel zu schätzen. Gleiches gilt fürdie Transparenz in der Produktion, die selbst-redend auch hier den strengen Normen desInternational Food Standard folgt.

So wächst der Appetit auf Fisch wieder. DieAnlandemengen der Hochsee- und Küsten -fischerei nehmen nach starkem Einbruch (vonim Jahr 2005 46 000 Tonnen auf 16 000 Tonnenin 2010) wieder leicht zu: 2013 wurden 22 000Tonnen Seefisch gefangen. Hinzu kommen dieFänge der Binnenfischer sowie zunehmendProdukte aus Aquakulturen. Barbara Arndt

across Germany as a new form of packa-ging.

Dassow-based Anker GmbH, an owner-runfamily business, focuses almost exclusivelyon one species of fish, herring, even pro-cessing it by hand in instances where prod -uct quality is crucial. Bulk consumers, retailchains and even smaller-scale customersappreciate this specialised focus on anextensive range of herring variations andcoalfish cutlets. The same is true for trans-parency in production, which of course alsomeets the strict International Food Stand -ards.

So the appetite for fish is back. Following asharp slump (in 2005 46,000 tonnes to16,000 tonnes in 2010), the quantitiescaught in deep-sea and coastal fishing haveslightly risen once more, with 22,000 tonnesof saltwater fish caught in 2013, plus cat-ches from inland waters and the ever increa -sing aquaculture products. Barbara Arndt

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Ei und Ei ist ZweierleiEggciting times

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“In the beginning there was the egg”. Whilethis may be disputed amongst the generalpublic, this is not the case at Mecklenburger Landpute GmbH, which celebrated its 25th anniversary on 27 June 2015 with anopen day and barnyard party, with this very statement as its motto. Eggs are playing an ever increasing role for the family-run business: and not just as a biolo-gical source for up to 4,000 turkeys and up to 8,000 other hens, which arrive at the Severin-based establishment everyweek for slaughtering and processing. “Tur-key eggs are growing in popularity, and are becoming more and more sought after in retail. They are twice the size ofhen’s eggs, low in cholesterol, and there-fore very healthy”, says CEO Armin Kremer.But the focus is on products manufactur-ed in a rural paradise between Crivitz and Parchim. The range covers more than400 items – from fresh meat for cooking,via sausages, to convenience products. And particularly as a valuable ingredient in baby food, an industry in which Meck -lenburger Landpute has been co-operatingwith reputable manufacturers since 1999.Back then, the strict regulations imposed by this manufacturer, whose name standsfor high quality, were considered exempla-ry with regards to upholding said qualitystandards. Today, the criteria have long been applied to all areas of production. Asin any food establishment, hygiene gates,metal detectors, swab checks and handdisinfection tests are all part of the daily routine. Every year, the International FoodStandard (IFS) stipulates various multi-day audits which examine all stages of processing and manufacturing, from slaughtering to delivery. The company’s ownquality management staff monitor thechecks.

According to Armin Kremer, there are alsosome other aspects to the baby food, which is sent out as deep-frozen, com -pletely boneless meat. For example, the

„Am Anfang war das Ei.“ Das ist zwar allge-mein umstritten, nicht aber bei der Mecklen-burger Landpute GmbH, die am 27. Juni 2015ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Tag deroffenen Tür und Hoffest gefeiert und genaudiese Aussage zum Motto gemacht hatte.Eier spielen für das familiengeführte Unter-nehmen eine zunehmend größere Rolle:Nicht nur als biologischer Ursprung für bis zu4000 Puten und weitere bis zu 8000 Hähn-chen, die wöchentlich zur Schlachtung undVerarbeitung in den Severiner Betrieb kom-men. „Das Puten-Ei erfreut sich wachsenderBeliebtheit und wird im Handel verstärktnachgefragt. Es ist doppelt so groß wie einHühnerei, cholesterinarm und somit sehrgesund“, weiß Geschäftsführer Armin Kre-mer. Im Fokus stehen jedoch jene Produkte,die in ländlicher Idylle zwischen Crivitz undParchim hergestellt werden. Mehr als 400Artikel gehören zum Sortiment – vom Frisch-fleisch für Topf und Pfanne über Wurstwarenbis zu Convenience-Produkten. Und vor allemals wertvolle Zutat für das, was die Kleinstenim Gläschen haben. Die Mecklenburger Land-pute Severin arbeitet seit 1999 mit einemnamhaften Hersteller von Babynahrung zu -sammen. Seinerzeit galten die ausgesprochenstrengen Vorgaben dieses Herstellers, der mitseinem Namen für die Qualität bürgt, hin-sichtlich der Sicherung eben dieser als bei-spielgebend. Heute haben die Kriterien längstEinzug in alle Bereiche der Produktion gehal-ten. Wie in jedem Lebensmittelbetrieb sindHygieneschleusen, Metalldetektoren, Tupfer-proben oder das „Abklatschen“, eine Prüfungdes Desinfektionsgrades auf Händen, an derTagesordnung. Im Rahmen des InternationalFood Standard (IFS) gibt es in jedem Jahr ver-schiedene mehrtägige Audits, bei denen vonder Schlachtung bis zur Auslieferung sämt -liche Stationen der Verarbeitung und Her -stellung unter die Lupe genommen werden.Eigene Mitarbeiter im Qualitätsmanagementübernehmen die Kontrolle der Kontrolle.

Natürlich, so Armin Kremer, gebe es bei der Ba -bykost, die als tiefgekühltes Fleisch ohne Kno-

chen und Sehnen das Unternehmen verlässt,einige zusätzliche Aspekte. So ist die Dokumen -tation der Herstellungskette umfassender. Eserfolgen deutlich mehr Temperaturmessun-gen. Auch die Rückverfolgbarkeit ist umfang-reicher als bei herkömmlichen Lebensmitteln.

All das hat seinen Preis, aber den nehmen dieSeveriner in Kauf, um ihrer Firmenphilosophiekonsequent zu folgen. Auch wenn das Unter-nehmen über die Jahre immens gewachsenist, sieht der Geschäftsführer eine Expansioneher kritisch. „Wir sind ein handwerklich ge präg -tes Unternehmen und verstehen uns als An -bie ter von hochwertigen Puten- und Hähnchen -produkten“, erklärt Armin Kremer. Große Han-delsketten gehören dennoch zum Kreis derAbnehmer. Deutlich mehr setzt die Mecklen-burger Landpute GmbH jedoch auf Kunden vorOrt: an sieben eigenen Verkaufsstandorten, imHofladen, mit Verkaufswagen und ausgewähl-ten Kooperationen im gastronomischen Be reich(TransGourmet). Kleine Menge, dafür beste Qua -lität ist die Devise, die mit zertifizierter Bio-produktion und vielen Ideen, auch hinsichtlichder Nahrungsmittelethik, umgesetzt wird.

Denn insbesondere das Segment Geflügel/Ei rückt immer wieder ins Blickfeld von Kun-den und deren Schutzorganisationen. „Nach-haltige Landwirtschaft wird vom Verbrauchergewünscht. Die Nachfrage zielt auf artgerechterzeugte Ware“, sagt Hans Thomas Freiherrvon Meerheimb, Geschäftsführer von Guts-hof-Ei, dem größten deutschen Eier-Lieferan-ten für den Handel. Meerheimb hat deshalb2009 sein Unternehmen konsequent aufBoden- und Freilandhaltung umgestellt. Diestrikte Einhaltung der IFS-Vorgaben, dasEngagement im Verein für kontrollierte alter-native Tierhaltungsformen wie auch eine

production chain documentation is morecomprehensive. There are significantly moretemperature readings. And traceability isalso more extensive than for conventionalfoods.

All this comes at a price, but the Severinerstake this into account in order to consistent-ly uphold their company philosophy. Al -though the business has experienced hugegrowth over the years, the CEO viewsexpansion as critical. “We are a companycharacterised by skilled manual labour, andconsider ourselves a provider of high-qualityturkey and chicken products”, he says. Itsclientele does also include large retailchains, although Mecklenburger LandputeGmbH focuses much more on local custo-mers: at seven of its own sales centres, atthe farm shop, through sales vans, andthrough selected co-operations in the gas-tronomy industry (TransGourmet). Quality,not quantity is the motto, which is backedup by certified organic production and awhole lot of ideas, including in relation tofood ethics.

Because the poultry/eggs sector particular-ly is time and again the focus of customersand their protection organisations. “Cons-umers want sustainable agriculture.Demand is targeted at ethically producedgoods”, says Hans Thomas Freiherr vonMeerheimb, CEO of Gutshof-Ei, Germany’slargest egg supplier for the retail market. For this reason, Meerheimb switched hiscompany over to cage-free and free-rangefarming in 2009. Strict adherence to IFSregulations, involvement with the Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsfor-men (association for controlled alternative

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links: Die strengen Vorgaben fürBabynahrung sind beispielgebend.

left side: The strict requirementsfor baby food are exemplary.

rechts: Meerheimb hat deshalb2009 sein Unternehmen konse-quent auf Boden- und Freiland -haltung umgestellt.

right side: Meerheimb switchedhis company over to cage-free and free-range farming in 2009.

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regional orientierte Produktion und Distribu-tion schaffen Vertrauen. Immerhin drei Millio-nen Hühner sorgen in bundesweit 60 Stallan-lagen, darunter in Banzkow bei Schwerin, fürfrische Eier von Gutshof-Ei. Allein im Meck-lenburgischen werden pro Jahr rund 100 Milli-onen Eier produziert. Diese decken gut einSechstel des landesweiten Konsums ab.

Barbara Arndt

animal husbandry), and regional-orientedproduction and distribution create trust.Fresh Gutshof-Ei eggs are taken care of bythree million hens at 60 barn facilities across Germany, including in Banzkow near Schwerin. Some 100 million eggs areproduced each year in Mecklenburg alone,making up a sixth of state-wide consump-tion. Barbara Arndt

links: Frisch verpackt zum Kunden

left side: Freshly packaged for customers

rechts: Die Nachfrage zielt auf artgerecht erzeugte Ware.

right side: Demand is targeted at ethically produced goods.

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Mecklenburger Landpute GmbH – 1990 vom TierarztArvid Kremer gegründet und inzwischen als Spezialist fürGeflügelprodukte erfolgreich am Markt. In zweiter Genera-tion wird das Familienunternehmen weiter handwerklichgeführt. Die Herstellung von ca. 400 Produkten und dieUmsetzung ständig neuer Projekte kennzeichnen dasUnternehmen. Das geht vom Online-Shop bis zur Rand-zeiten-Kita, vom Blockheizkraftwerk bis zur eigenen Aus-bildung von Fachkräften.

Mecklenburger Landpute GmbH – founded in 1990 byvet Arvid Kremer, and now successfully established on the market as a specialist in poultry products. Cur-rently in its second generation, this family business continues to operate manually, manufacturing around400 products and constantly carrying out new projects,ranging from an online shop to flexi-time day-care facility,and from a co-generation plant to its own training forspecialists.

Mecklenburger Landpute GmbH19374 Severin · www.landpute.de

BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Ein Milchtankwagen nach dem anderen steu-ert im kleinen Ort Upahl, direkt an der Auto-bahn 20 gelegen, das Molkereigelände derArla Foods Deutschland GmbH an – 24 Stun-den am Tag. Über 1,6 Millionen Liter Rohmilchwerden so Tag für Tag hier angeliefert. Erstnach der routinemäßigen Laboruntersuchungdarf die Milch in die Molkereitanks gefülltwerden, die jeweils an die 200 bis 300 Tonnenfassen. Gerade werden zwei weitere Tanksgebaut mit einem Fassungsvermögen vonjeweils 600 Tonnen. Dann werden in Upahlbald 2400 Tonnen Milch gelagert werden kön-nen – mit steigender Tendenz, denn dasUnternehmen mit Hauptsitz im dänischenViby bei Aarhus plant umfangreiche Erweite-rungen.

Steigende Kapazitäten

Überall auf dem Gelände wird gebaut, er -weitert, neue Maschinen werden installiert.24 Millionen Euro investiert Arla in West-mecklenburg. Geplant sind unter anderem dieErweiterung der Quarkproduktion, Investitio-nen in die Ab füll- und Verpackungstechniksowie in die lo gistischen Abläufe. „Perspekti-visch soll unser Standort Kompetenzzentrumfür die Quarkproduktion innerhalb der Unter-nehmensgruppe werden“, sagt StandortleiterBernd Lohse. Derzeit wird die Produktlinie aufeine Kapazität von 85 000 Tonnen Quark proJahr erweitert. Außerdem gehört der Stand-ort schon heute zu den größten Bio-Milch ver-arbeitenden Betrieben bei Arla Foods, dieKapazität soll weiter steigen. 58 neue Arbeits-plätze sind geplant – derzeit sind knapp 400Mitarbeiter bei der Herstellung der verschie-denen Milchprodukte, wie H-Milch, Weide-milch, Schlagsahne, Quark und Joghurt, ein-gesetzt. Auch die traditionell beliebte Regio-nalmarke Hansano wird in Upahl produziert.

Die Rohmilch liefern Landwirte aus Schles-wig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern undBrandenburg. Vor allem aus Westmecklen-burg stammt ein großer Teil der Milch. DieLandwirte sind jedoch nicht nur Milchlieferan-ten, sondern als Mitglieder der europäischen

A steady stream of milk tankers wend their way to the Arla Foods DeutschlandGmbH dairy facility in the small town ofUpahl, located directly by the A20 motorway– right around the clock. Over 1.6 millionlitres of raw milk are delivered here everyday. Only once the routine laboratory testsare complete can the milk be poured intothe dairy tanks, each of which hold between 200 and 300 tonnes. Two more tanks, eachwith a capacity of 600 tonnes, are currentlybeing built. This means 2,400 tonnes of milk will soon be able to be stored in Upahl– and the trend is growing, because thecompany based in the Danish town of Viby,near Aarhus, has large-scale extensions inthe pipeline.

Increasing capacities

There’s new constructions, expansions andnew machinery being installed all over thepremises. Arla invests 24 million Euro inWestern Mecklenburg. The plans includeexpanding curd cheese production, andinvesting in bottling and packaging technolo-gy and logistics processes. “The aim is forour site to become a competence centrefor curd cheese production within the cor-porate group”, says facility manager BerndLohse. The production line is currently be-ing increased to a capacity of 85,000 tonnesof curd cheese a year. And the facility is already one of Arla Foods’ largest organicmilk-processing factories, whose capacitiesare set to grow further. 58 new jobs arebeing planned – almost 400 staff are pres-ently employed in manufacturing various milk products, such as UHT milk, “Weide-milch” (milk from cows kept in a pasture-only system), whipped cream, curd cheeseand yoghurt. The traditionally popular Hans-ano regional brand is also produced in Upahl.

The raw milk is supplied by farmers fromSchleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpom-mern and Brandenburg, with a large por-tion coming from Western Mecklenburg.But the farmers aren’t just suppliers of the

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Vom Stall bis ins Kühlregal: Milch und MolkereiprodukteFrom farm to supermarket: Milk and dairy products

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Molkereigenossenschaft Arla Foods auchderen Eigentümer – insgesamt 13 500 in sie-ben europäischen Ländern. „Ein Modell, dassehr gut zu den traditionellen Strukturen inunserer Region passt“, so Bernd Lohse.

Die traditionelle Verankerung der Milchwirt-schaft in Westmecklenburg wird auch dadurchunterstrichen, dass Wittenburg Sitz desBundesverbands Deutscher Milchviehhalter(BDM) in Norddeutschland ist. Dieser vertrittheute die Interessen von einem Drittel allerMilchviehhalter Deutschlands auf der politi-schen Bühne.

Für die Milchviehhalter vor Ort ist die Ostsee-Molkerei Rücker in Wismar ein weiterer wich-tiger Abnehmer. „Unsere Milch kommt vorallem von Landwirten aus der Region, aberauch aus Schleswig-Holstein und Niedersach-sen. Der direkte Kontakt mit ihnen ist unsbesonders wichtig“, sagt Inhaber KlausRücker. Seit 125 Jahren produziert das Fami-lienunternehmen Käsespezialitäten in Nord-deutschland. Zunächst auf der OstseeinselFehmarn, dann über weitere Stationen amheutigen Stammsitz in Aurich und seit 1994mit dem Kauf der damals insolventen Ostsee-Molkerei auch in Wismar. „Für uns war inter-essant, dass es sich um eine Spezialitäten-käserei mit Tradition handelt“, so Klaus Rücker.

milk, they also own it as members of theEuropean Dairy Association, Arla Foods –with a total of 13,500 in seven Europeancountries. “A model which fits perfectly withour region’s traditional structures”, saysBernd Lohse.

Western Mecklenburg’s role as a traditio-nal stronghold of the milk industry is alsounderlined by the fact that Wittenburg is the headquarters of the BundesverbandDeutscher Milchviehhalter (Federal Associa-tion of German Dairy Cattle Farmers, BDM)in Northern Germany. This association todayre presents the interests of one third of Ger-many’s dairy cattle farmers on the politicalstage.

The Ostsee-Molkerei Rücker in Wismar isanother key customer for local dairy cattlefarmers. “Our milk primarily comes fromregional farmers, but also from Schleswig-Holstein and Lower Saxony. Having directcontact with them is particularly importantto us”, says owner Klaus Rücker. The familybusiness has been producing specialty chee-ses in Northern Germany for 125 years – firston the Baltic Sea island of Fehmarn, then atother locations at its present-day home baseof Aurich, and, since the purchase of thethen-insolvent Ostsee-Molkerei in 1994,

Die Landwirte sind nicht nur Milchlieferanten, sondern als Mitglieder der europäischenMolkerei genossenschaft Arla

Foods auch deren Eigentümer.

The farmers aren’t just suppliersof the milk, they also own it as

members of the European Dairy Association, Arla Foods.

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Damals wurden hier 1500 Tonnen Käse her-gestellt. „Wir haben das noch sehr kleineWerk dann weiterentwickelt und stellenheute 45 000 Tonnen Käse in Wismar her. Sosichern wir allein hier 100 Arbeitsplätze.“Damit ist das Werk in Wismar ungefährgenauso groß wie das Stammwerk in Aurich.Besonders am Herzen liegen der FamilieRücker die naturgereiften Käsespezialitäten,allen voran der Alt-Mecklenburger und AlterSchwede. „Der Alt-Mecklenburger ist ein Tra-ditionsprodukt, das es bereits seit Jahrzehn-ten gibt“, sagt Klaus Rücker. „Dieser Käse warauch der Grund, weshalb unsere Familie dasWerk 1994 gekauft hat: Mein Vater wolltegern wieder zurück zu den Wurzeln und natur-gereiften Tilsiter produzieren. Mit Rettung desWerks vor dem Aus ergab sich für uns auchdie Chance, in den Markt für Gelbkäse einzu-steigen.“ Jedoch sind die Produkte nicht nurerfolgreich im deutschen Lebensmittelhandel.Ein Großteil der Schnittkäsesorten aus Wis-mar wird an die weiterverarbeitende Industrieverkauft sowie u. a. auch nach Südeuropa (ins-besondere Italien) sowie traditionell nachRussland und Skandinavien exportiert.

Gleiches gilt für Arla Foods in Upahl, die mitihren Produkten auch den afrikanischen undchinesischen Markt bedient. Schließlich ist dieMilchverarbeitung die Branche mit dem höch-sten Exportumsatz innerhalb der Ernährungs-wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Manuela Heberer

now also in Wismar. “We were interested inthe fact that it was a specialty cheese dairywith tradition”, says Klaus Rücker. 1,500 ton-nes of cheese were manufactured here atthe time. “We then further developed whatwas still a very small factory, and today pro-duce 45,000 tonnes of cheese in Wismar,ensuring 100 jobs here alone.” This makesthe Wismar factory roughly the same size asthe main factory in Aurich. The Rücker familyare particularly fond of naturally aged speci-alty cheeses, namely the Alt-Mecklenburgerand Alter Schwede. “The Alt-Mecklenburgeris a traditional product which has been soldfor decades”, says Klaus Rücker. “This chee-se was also the reason our family boughtthe factory in 1994, since my father wantedto return to his roots and produce naturallyaged Tilsiter. Rescuing the factory also gaveus the opportunity to enter the yellow-chee-se market”. But the products aren’t just suc-cessful in the German food trade. A largeportion of semi-hard cheese varieties fromWismar is sold to the processing industryand Southern Europe (especially Italy), andtraditionally exported to Russia and Scandi-navia.

The same is true for the Arla Foods productsin Upahl, which also services the African andChinese markets. After all, milk processingis the sector with the highest export turn-over in Mecklenburg-Vorpommern’s foodindustry. Manuela Heberer

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Käseprodukte aus Wismar werdenauch nach Südeuropa, Skandinavien

und Russland exportiert.

Cheese products from Wismar are also exported to Southern

Europe, Scandinavia and Russia. Foto

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Zweifelsohne zählt Westmecklenburg zu dengrößten Anbaugebieten von Obst und Gemü-se innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns.Wenngleich die Fläche im deutschlandweitenVergleich eher gering ausfällt, macht sie lan-desweit mehr als die Hälfte der gesamtenAnbaufläche aus. So befanden sich laut Sta-tistischem Amt im Jahr 2013 von den landes-weit 2605 Hektar Gemüseanbaufläche genau1415 Hektar im Landkreis Ludwigslust-Par-chim und noch einmal 500 Hektar im Land-kreis Nordwestmecklenburg. Vor allem Roma-nasalat und Brokkoli sind die Gemüseartenmit der größten Anbaufläche im Land.

Über sechs Millionen Brokkoli-Pflanzen gedei-hen allein bei der Firma Behr Gemüse-GartenGmbH rund um den kleinen Ort Gresse beiBoizenburg. Auf einem der Felder sind es 28Hektar – Brokkoli soweit das Auge reicht. „Siekönnen davon ausgehen, dass dies die größ-te zusammenhängende Anbaufläche für Brok-koli in ganz Deutschland ist“, sagt Klaus-DieterWilke von der Erzeugerorganisation Mecklen-burger Ernte, in der auch die Behr Gemüse-Garten GmbH organisiert ist. Ein paar Kilome-ter weiter wird auf einer nicht weniger großenFläche gerade Mini-Romana-Salat gepflanzt.

Western Mecklenburg is undoubtedly one of Mecklenburg-Vorpommern’s largest fruitand vegetable producing regions. Eventhough the area is rather small compared toother parts of Germany, it makes up overhalf the state’s entire farmland. According to the Bureau of Statistics, of the 2,605 hectares of vegetable-growing land in thestate, exactly 1,415 hectares were located in the district of Ludwigslust-Parchim andanother 500 hectares in the district of Nord-westmecklenburg (Northwestern Mecklen-burg) in 2013. Romaine lettuce and broccoliare the vegetables with the largest cultiva-tion areas.

Over six million broccoli plants are grownjust by Behr Gemüse-Garten GmbH aroundthe tiny town of Gresse near Boizenburg.One of the fields contains 28 hectares –with broccoli for as far as the eye can see.“You could say this is the biggest continuous cultivation area for broccoli in all of Germa-ny”, says Klaus-Dieter Wilke from producerorganisation Erzeugerorganisation Mecklen-burger Ernte, which also includes BehrGemüse-Garten GmbH. Just a few kilome-tres away, mini romaine lettuce grows over

Erntefrisches auf Bestellung: Obst und GemüseFreshly picked fruit and vegetables to order

Erntereifer Romanasalat auf einem Feld bei Boizenburg

Romaine lettuce ready for harvesting in a field near Boizenburg

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Auf einer Breite von zwölf Metern können mitder eigens konzipierten Maschine gleichzeitigJungpflanzen gesetzt werden. Was nicht aufAn hieb richtig in der Erde sitzt, wird anschlie-ßend noch einmal von sogenannten Nach-pflanzern korrigiert, die jede gepflanzte Reihezu Fuß abgehen und die Pflanzqualität kon-trollieren. Denn diese ist die erste Hürde aufdem Weg zu einem guten Ernteertrag. Nachder Pflanzung wird in Gärtnermanier, aber mitmo derner Technik angegossen und währendder Vegetationszeit nach Bedarf zusätzlichberegnet. Nur einige Wochen später wirdgeerntet – wieder maschinenunterstützt. PerHand er folgt die selektive Ernte. Hauptab -nehmer sind Groß kunden des deutschenLebensmitteleinzelhan dels wie die REWEAG, die bei Obst- und Ge müseprodukten auchauf Regionalität setzen.

Entsprechend dem Grundsatz „Wir ernten aufBestellung“ wird die Ernte auftragsgenauerledigt und direkt auf dem Erntewagen ent-sprechend dem Kundenwunsch verpackt. Eshandelt sich um den Slogan der Erzeugeror-ganisation Mecklenburger Ernte GmbH mitSitz in Wittenburg, die Bindeglied für solcheine marktgerechte Produktion und anschlie-ßende Vermarktung ist. Im Bereich Obst undGemüse ist sie eine der bedeutendsten Er-zeugerorganisationen in der Bundesrepublikund die einzige in Mecklenburg-Vorpommern.Nach dem Vorbild der alten Bundesländer wur-de sie 1991 als Ge nossenschaft gegründet.

a similar sized area. Seedlings can be plan-ted simultaneously across a twelve-metre-wide patch using specially designed machin-ery. Anything not properly planted at first go is later corrected by so-called re-planters, who walk down each row of plantsand check their quality. Because this is justthe first hurdle on the road to a good cropyield. After planting, they are watered in“gardener style”, but using modern techno-logy, and irrigated further during the vegeta-tion period if required. Harvesting takesplace just a few weeks later – once againwith the help of machines. Selective pickingis performed by hand. The main customersare bulk clients from German food retail,such as REWE AG, which also have a regio-nal focus when it comes to fruit and vegeta-ble products.

Based on the principle of “We harvest toorder”, the products are indeed picked in anorder-specific manner, and packaged accord -ing to customer wishes directly on the har-vest wagon. This is the slogan of the Witten-burg-based Erzeugerorganisation Mecklen-burger Ernte GmbH, which acts as the inter-mediary for this market-driven productionand subsequent marketing. In the fruit andvegetables sector, it is one of the most pro-minent producer organisations in Germany,and the only one of its kind in Mecklenburg-Vorpommern. Modelled on the old federalstates, it was founded as a co-operative

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links: Frisch gepflanzter Brokkoliwird mit moderner Technik angegossen.left side: Newly planted broccoli being watered using modern technology.

Mitte: Ausgestattet mit modernerFrostschutzanlage ist diese Obst-plantage bei Boddin.

in the middle: This fruit plantationnear Boddin features a modernfrost-protection system.

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Ziel war und ist es, die Produktvielfalt zu erhö-hen und mit re gio na len Erzeugnissen erfolg-reich am Marktgesche hen teilnehmen zu kön-nen. Schnell stellte sich heraus, dass dies nurmit Betrieben aus der un mittelbaren Umge-bung langfristig nicht realisierbar ist. Deshalbwurde der Kreis der Er zeuger auf andere Bun-desländer und sogar aus ländische Produzentenausgedehnt. Heute sind 25 Gesellschafter ausden Bundesländern Mecklenburg-Vorpom-mern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Nieder-sachsen, Hamburg und Hessen sowie aus Spa-nien ver treten. Neun Erzeuger befinden sich inMecklenburg-Vorpommern, darunter die BehrGe müse-Garten GmbH, aber auch die BioBehrGmbH, die auf die ökologische Produktion spe -zialisiert ist. Knapp 91,3 Millionen Euro Um satzverzeichnete die Erzeugerorganisation im Jahr2014. Für 2015 strebt Ge schäftsführer Klaus-Dieter Wilke die 100 Millionen Euro-Marke an.

Sowohl regional, national als auch internatio-nal werden die Erzeugnisse über Vertragspart-ner wie die Behr AG oder die Werder FruchtGmbH vermarktet. Letztere vertreiben u. a.das Obst der Firma Obstgut Coorßen in Bod-din. Denn wenngleich Gemüse mit knapp 95 %den Löwenanteil der Produktpalette aus-macht, zählt auch die Vermarktung vor allemvon Baumobst zum Geschäft der Mecklen -burger Ernte GmbH. Dieses wird traditionellin der Region angebaut und verarbeitet, z. B.von der riha-Gruppe bei der Fruchtsaft her stel -lung in Dodow.

society in 1991. Its aim was and remains toincrease product variety, and successfullyparticipate in market activities using regionalprod ucts. But it soon became clear that simplyrelying on businesses from the immediatesourrounding area would not be feasible inthe long-term. The circle of producers wasthus widened to include other states andeven foreign producers. Today, 25 membersfrom the states of Mecklenburg-Vorpommern,Brandenburg, Saxony-Anhalt, Lower Saxony,Hamburg and Hesse, as well as Spain, arerepresented. Nine producers are based inMecklenburg-Vorpommern, includ ing BehrGemüse-Garten GmbH, and BioBehr GmbH,the latter specialising in eco-production. Theorganisation recorded sales amounting toalmost 91.3 million Euro in 2014. ManagingDirector Klaus-Dieter Wilke is aiming tocrack the 100-million-Euro mark in 2015.

The products are marketed regionally, natio-nally and internationally through contractualpartners like Behr AG and Werder FruchtGmbH, who distribute fruit from companiessuch as Obstgut Coorßen in Boddin. Becau-se even though vegetables make up the lio-n’s share of the product range (almost 95 %),Mecklenburger Ernte GmbH’s business alsoinvolves marketing fruit, particularly treefruit, which has been traditionally grown andprocessed in the region, e.g. by the rihagroup at the fruit juice manufacturing facilityin Dodow.

Bei Obst und Gemüse setzt der Einzelhandel vermehrt auf

regionale Produkte.

The retail market is increasinglyfocusing on regional products when

it comes to fruit and vegetables.

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In addition to producing dessert fruit, Obst-gut Coorßen also specialises in manufactu-ring apple sauce for reputable customerssuch as Nestlé. It grows apples over an areaof approximately 185 hectares, 82 of whichare used for organic farming. While 70 % ofthe conventionally grown apples are marke-ted as dessert fruit, 70 % of the organic pro-duce is used for processing. The facility ishigh-tech and efficient, sorting the applesaccording to all kinds of quality categories in acompletely mechanised fashion, then gentlypouring them into large crates in the watertank. The warehouse storing the apples untilthey are prepared and delivered to custo-mers has a capacity of 2,500 tonnes. Theapples undergo optimal cooling through afermentation plant’s sophisticated thermaluse system and cold conversion in order topreserve the necessary degree of fresh-ness. Manuela Heberer

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Riha Betriebsstätte Dodow – Seit 1990 zur riha WeserGoldGetränkegruppe gehörend, sind wir einer der größten undmodernsten Fruchtsaftbetriebe Europas sowie ein bedeu-tender Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb für das LandMecklenburg-Vorpommern. 426 Mitarbeiter und 80 Saison-kräfte verarbeiten wohlschmeckende Äpfel, Sauerkirschenund Schwarze Johannisbeeren aus eigenen Plantagen oderdirekt ab Erzeuger vitaminschonend zu hochwertiger Roh-ware. Wir nutzen Mineralwässer aus vier eigenen Quellen.

Riha Betriebsstätte Dodow – Having been part of the rihaWeserGold Beverage Group since 1990, we are one ofEurope’s largest and most modern fruit juice manufac-turers, as well as a major employer and training establish-ment for the state of "Mecklenburg-Vorpommern". 426staff and 80 seasonal workers process tasty apples, sour cherries and black currants from their own plantations ordirectly from producers into high-quality raw materials.We use mineral water from four of our own sources.

riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG19243 Dodow · www.riha-wesergold.de

UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT

Auf dem Obstgut Coorßen hat man sichneben der Erzeugung von Tafelobst auf dieHerstellung von Apfelmus für namhafte Kun-den wie Nestlé spezialisiert. Auf etwa 185Hektar baut der Betrieb Äpfel an, 82 Hektardavon im Bio-Anbau. Während 70 % der kon-ventionell angebauten Äpfel als Tafelobst ver-marktet werden, gehen 70 % der Bio-Ware indie Verarbeitung. Hochtechnologisch und effi-zient ist die Anlage, mit der die Äpfel entspre-chend der unterschiedlichsten Güte- und Qua-litätsklassen komplett maschinell sortiert undanschließend auf schonendste Art und Weiseim Wasserbad in Großkisten gefüllt werden.2500 Tonnen fasst das Lager, in dem die Äpfelbis zur Aufbereitung und Auslieferung an denKunden aufbewahrt und über ein ausgeklü-geltes System der Wärmenutzung aus einerBiogasanlage und Wandlung in Kälte optimalgekühlt werden, um den notwendigen Fri-schegrad zu erhalten. Manuela Heberer

UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 31

Fruit and vegetable producer

Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbH is currently one of Germany’s most prominent producerassociations, whose core tasks and goals revolve around high-quality, market-driven production and thejoint marketing of products.Freshness and quality: The principle of “We harvest to order” is a daily reality, and reflects the desire to offer service and adhere to deadlines. The producer and marketing companies consider themselves service providers!Product safety: When it comes to quality assurance, the organisation’s producers benefit from the co-operation with AMG Agrarmanagement GmbH. Inde-pendent quality checks are conducted from seeds to harvest, from packaging to goods transportation. Com-plete traceability and an efficient QA system ensure product safety.Logistics and marketing: The products are sold region-ally, nationally and internationally. For example, Europe-wide contract marketer BEHR AG supplies the centralwarehouses of reputable retail chains with fresh vege-tables every day.

Eisbergsalat – schonende Ernte, Qualität handverlesen

Iceberg lettuce – careful harvesting, handpicked quality

Reihenweise bunte Frische – Lollo Rosso und Lollo Bionda

Rows of colourful freshness – Lollo Rosso and Lollo Bionda

Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbH19243 Wittenburg · www.eo-gmbh.de

Erzeugerorganisation für Obst und Gemüse

Die Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbHzählt aktuell zu den bedeutendsten Erzeugerzusammen-schlüssen in Deutschland. Die Kernaufgaben und Zielesind die qualitäts- und marktgerechte Produktion und die gemeinsame Vermarktung der Erzeugnisse.Frische und Qualität: Der Grundsatz „Wir ernten auf Bestellung“ ist tägliche Realität und spiegelt das Bemühen um Service und Termintreue wider. Die Erzeuger- und Vermarktungsunternehmen verstehen sich als Dienstleister!Sicherheit der Produkte: Die Erzeuger der Organisationprofitieren bei der Qualitätssicherung von der Zusammen-arbeit mit der AMG Agrarmanagement GmbH. Unabhän -gige Qualitätskontrollen erfolgen vom Saatgut bis zurErnte über das Verpacken bis zum Transport der Ware.Die lückenlose Rückverfolgbarkeit und ein effizientes QS-System gewährleisten die Sicherheit der Produkte.Logistik und Vermarktung: Die Produkte werden regional, national und international vertrieben. Der europaweit agierende Vertragsvermarkter BEHR AG zum Beispiel beliefert die Zentrallager namhafter Handelsketten täglich mit frischem Gemüse.

BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Der Geruch von frisch gebackenem Brot oderBrötchen weckt bei vielen Menschen die Er -innerungen an vergangene Zeiten, in denender Bäckermeister in seiner Backstube denTeig ge knetet, geformt und in den Ofen ge -scho ben hat, um das fertige Brot dann ein paarStunden später nebenan im Laden zu verkau-fen. Heute zählt die Herstellung von Teig- undBackwaren zu einem der wichtigsten Wirt-schaftszweige in Mecklenburg-Vorpommern.Er umfasst mehr als ein Drittel aller Betriebeund Arbeitnehmer in der Ernährungsbranchedes Landes. Laut einer Studie im Auftrag derIHK zu Schwerin ist es mit ca. 6000 Arbeit-nehmern (Stand 2008: 6049) das Gewerbe mitden meisten Beschäftigungsverhältnissen in-nerhalb der Ernährungswirtschaft in MV.

In der Großbäckerei der Firma Lieken in Lüders -dorf wird täglich frisch für den Lebensmittel-einzelhandel produziert. Mehrere Tausend Mit -arbeiter sind in den bundesweit elf Standor-ten beschäftigt. 340 davon im Werk Lüders-dorf, das täglich ca. 450 000 verpackte Produk -te wie Toast, Kastenbrote, Vollkornschnittbrotsowie Brötchen und Laibbrote für den Tief-kühlbereich verlassen. Anfang 2015 wur dendie Tiefkühl-Kapazitäten des Werks er weitert.Insgesamt liegt die Leistung aller Produktions-linien bei bis zu vier Tonnen pro Stunde.

Regionalität im Fokus

In großem Maßstab, aber mit besonderemFokus auf das traditionelle Backhandwerkwird bei der Mecklenburger BackstubenGmbH in Waren an der Müritz gearbeitet.1999 wurde die Mecklenburger Landbäcke-reien GmbH aus Schwerin ins Unternehmenintegriert, das mit seinen 550 Mitarbeiternheute zu einem der großen Betriebe der Bran-che in Westmecklenburg zählt.

Kontinuierlich hat Geschäftsführer GüntherNeumann, der das Unternehmen mit seinenbeiden Töchtern Kathrin Rossa und Dr. Chris -tina Neumann führt, die Produktion amStammsitz in Waren ausgebaut und erweitert.Eine Herausforderung: Die Gebäude stammten

For many people, the smell of freshly bakedbread or bread rolls evokes memories ofbygone eras, in which the master bakerwould knead and mould the dough at hisbakery, put it in the oven, and sell the ready-made bread at the shop next-door a fewhours later. Today, the production of doughand bakery items has become one of themost important industries in Mecklenburg-Vorpommern, making up over a third of allbusinesses and employees in the state’sfood sector. According to a study conductedon behalf of the Schwerin Chamber of Com-merce, it is the trade with the most employ-ment contracts in MV’s food industry, withapprox. 6,000 employees (as at 2008:6,049).

The bakery operated by the company Liekenin Lüdersdorf produces fresh items for thefood retail industry every day. Several thou-sand staff work at its eleven facilities aroundthe country, 340 of which are employed atthe Lüdersdorf factory, which generatesapprox. 450,000 packaged products, such astoast, tin loaves, sliced wholemeal bread,bread rolls and standard loaves, a day fordeep-freezing. The factory’s deep-freezingcapacities were expanded at the start of2015; the total output of all production linescan be up to four tonnes an hour.

Regionality in Focus

Mecklenburger Backstuben GmbH in Warenan der Müritz operates on a large scale, butwith a particular focus on traditional baking.In 1999, Schwerin-based MecklenburgerLandbäckereien GmbH was integrated intothe company, which, with 500 employees, istoday one of the industry’s largest establish-ments in western Mecklenburg.

CEO Günther Neumann, who runs the com-pany with his two daughters Kathrin Rossaand Dr. Christina Neumann, is constantlydeveloping and expanding production at itsWaren headquarters. One challenge lays inthe fact that parts of the buildings dated

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Ein Handwerk mit Genuss: Brot und BackwarenA pleasurable trade: Bread and bakery items

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teilweise noch aus dem Jahr 1981, der Grün-dungszeit des Vorgängerbetriebes. Heute er-lebt man dort einen Produktionsbereich, indem scheinbar jeder Zentimeter optimal aus-genutzt wird.

Zwischen modernen Maschinenstrecken,Ofenanlagen und den Flächen für die fertigenBackwaren würden sich Betriebsfremde mitSicherheit verlaufen. Ganz anders Claire Kro-nenberg. Die Qualitätsmanagement-Beauf-tragte des Unternehmens kennt jeden Win-kel. Sie ist für die Koordinierung, Unterstüt-zung und Überwachung von Hygienemaßnah-men im gesamten Unternehmensbereichzuständig. Außerdem überwacht sie die Prü-fungen der Rohwaren, Zwischen- und End-produkte im Lager, in der Produktion und imVersand und stellt die Einhaltung der IFS-Vor-schriften sicher. Dieser sogenannte Internatio-nal Featured Standard dient in erster Linie derGesundheit der Verbraucher und soll Lebens-mittelskandale von vorneherein verhindern.

back to the founding time of the predeces-sor establishment in 1981. Today, this hasbecome a production area in which almostevery centimetre seems to be used to opti-mum capacity.

The uninitiated would definitely get lostamongst the modern machinery, oven facili-ties and designated sections for ready-made bakery items. Not Claire Kronenberg.The company’s quality management officerknows every nook and cranny. She is res-ponsible for co-ordinating, supporting andmonitoring hygiene measures throughoutthe entire company. She also supervises the testing of raw materials, semi-finishedproducts and finished products in the ware-house, production facility and shippingdepartment, and ensures IFS regulationsare upheld. This International Featured Standard is primarily focused on consumerhealth, and seeks to prevent food scandalsfrom the outset. “The checks are conduct-

Bei Konditorwaren wird nach wie vor stark auf

Handarbeit gesetzt.

There continues to be a strongemphasis on working manually

when it comes to confectionery.

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„Die Kontrollen ziehen sich durch alle Berei-che des Unternehmens. Angefangen vomPer sonal über die Hygiene bis hin zur Ausstat-tung“, sagt Claire Kronenberg. So darf in derBäckerei keine einzige Fliese einen Risshaben und die Lampen über den Teigkesselnmüssen bruchgeschützt sein. Holzpalettensind im Produktionsbereich tabu. Unterlagenaus Holz sind nur in Ausnahmefällen erlaubt,obwohl sie in einigen Bereichen kaum ver-zichtbar seien, so Kronenberg. „Denn für dasFormen bestimmter Teile wie gewickeltesBrot oder Gebäck in Schneckenform ist Holzeinfach der beste Untergrund.“ Sie ist viel undgern in der Produktion unterwegs, doch eingroßer Teil ihrer Arbeit spielt sich im Büro ab,denn alles muss lückenlos dokumentiert wer-den. „Es muss z. B. jederzeit nachvollziehbarsein, woher welcher Rohstoff kommt.“ Da-bei greift das Unternehmen auf regionale Produkte zurück, bezieht das Mehl hauptsäch-lich von der Nordland Mühlen GmbH in Jar-men.

Innovation mit Tradition

Bei den Mecklenburger Backstuben in Warenentsteht daraus unter anderem der Kessel-sauerteig. „Das ist eine Spezialität unseresHauses“, erklärt Marketing-Leiterin Dr. Susan-ne Curth. Zwei Tage lang reift der Teig warmund vor Licht geschützt in großen Kesselnbevor er zu Brotlaiben geformt und gebacken

ed in every area of the company, startingwith the staff, and extending through hygie-ne to equipment”, says Claire Kronenberg. This means not a single tile at the bakerycan have a crack, and the lights above thedough vats need to be break-proof. Woodenpallets are taboo on the production site.Wooden underlays are only permitted inexceptional cases, although they are almostessential in some areas, Kronenberg adds.“Because wood is actually the best substra-te when it comes to moulding certain parts, like twisted bread or pastry swirls”.She spends a major part of her time in theproduction facility, but a large part of herwork is office-based, because everythinghas to be comprehensively documented.“For example, the source of each raw mate-rial must be traceable at all times”. The com-pany relies on regional products, procuringmost of its flour from Nordland MühlenGmbH in Jarmen.

Innovation with tradition

Among other things, Mecklenburger Back-stuben in Waren produces “Kesselsauer-teig” sour dough. “It’s one of our company’sspecialties”, explains marketing manager DrSusanne Curth. The dough is left to stand inlarge vats, warm and shielded from anylight, for two days before being mouldedinto loaves and baked – as of recently also in

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Viele Bäcker haben ihr eigenesRezept für die Herstellung einesperfekten Sauerteigs, denn dieserentscheidet am Ende auch überQualität und Geschmack der Produkte.

Many bakers have their own receipt for making the perfect sourdough, because this is ultimately what determines product quality and taste.

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wird – seit kurzem auch im Steinofen. Rundvier Millionen Euro hat das Unternehmeninvestiert. Auf den ersten Blick hat der riesigeOfen mit zwölf Etagen nicht viel mit den tra-ditionellen Steinöfen gemein, die Funktions-weise ist jedoch ähnlich: Erhitztes Öl in Lei-tungen unterhalb der Steinplatten erwärmtdie Platten. Die Teiglinge werden bei hoherTemperatur direkt auf die Steinplatten gelegtund kräftig angebacken. Anschließend wirktdie Hitze des Ofens gleichbleibend auf Brotund Brötchen ein. „So bildet sich schnell diecharakteristische rustikale Kruste, die das Brotzugleich gegen vorzeitige Austrocknung ver-siegelt“, erläutert Claire Kronenberg.

Unverzichtbare Handarbeit

50 neue Produkte konnten mit Einführung desSteinofens auf den Markt gebracht werden.Insgesamt produziert das Unternehmen 25Brot- und 60 Brötchensorten, dazu kommenFeinbackprodukte und das Tiefkühlsortiment.Auch Konditorware wird in einer eigenenAbteilung hergestellt. Bei den Mandarinen-sahneschnitten und Erdbeerschnitten werdendie Früchte noch komplett per Hand aufge-legt. „Das könnten wir mit Maschinen nie der-art akkurat leisten“, ist Claire Kronenbergsicher. Denn letztendlich geht es um das Augedes Kunden, welches die Produkte tagtäglichin einem der rund 60 eigenen Geschäfte über-zeugen müssen. Manuela Heberer

stone ovens. The company has investedaround four million Euro in its facilities. Atfirst glance, the giant twelve-storey ovendoesn’t appear to have much in commonwith traditional stone ovens, but it operatesin a similar manner: The slabs are warmed byheated oil in pipes beneath them. The rawpastries are laid directly on the stone slabsat a high temperature, and baked intensive-ly. The oven’s heat then takes effect evenlyon both bread and bread rolls, “quickly for-ming the typical rustic crust, which simulta-neously acts as a seal to prevent the breadfrom premature drying”, Claire Kronenbergexplains.

Indispensable handwork

The introduction of the stone oven has allo-wed 50 new products to be launched on themarket. The company produces a total of 25bread and 60 bread roll varieties, along withgourmet bakery items and the deep-frozenrange. Patisserie items are also manufactu-red in a separate department. The fruit forthe mandarin cream slices and strawberryslices are completely laid by hand. “Wecould never get it as accurate with machi-nes”, says a convinced Claire Kronenberg.Because ultimately it’s about the customer’seye, which the products need to impress atthe company’s some 60 shops every day.

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Der optische Eindruck spielt stetseine Rolle bei der Kreation neuer

Backwaren.

Visual appearance always plays a role when creating

new bakery items.

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Wer im Halbstundentakt naschen darf,braucht einen aktiven Ausgleich, um diesüßen Kalorien wieder loszuwerden. Bei derSweet Tec GmbH in Boizenburg steht dafürein firmeneigenes Fitness-Studio zur Verfü-gung. Und das wird rege genutzt. Wohl abermehr dazu, um sich tatsächlich fit zu halten.Die 260 Mitarbeiter zählende Belegschaftbringt im Durchschnitt nämlich nicht mehrGewicht auf die Personenwaage als Beschäf-tigte in anderen Firmen. Das Naschen mitAnsage hat vielmehr einen praktischenGrund: „Es dient der Produktüberwachungund Qualitätssicherung. Nicht alles, was dieKollegen probieren, wird auch aufgegessen.Es ist eher wie bei einer Weinprobe: Stimmtdie Konsistenz? Entfaltet sich beim Lutschender beabsichtigte Geschmack? Sieht das Pro-dukt ansprechend aus? – Es sind verschiede-ne Kriterien, die ständig geprüft werden“, sagtBetriebsleiter Klaus Pauly. Lachend räumt erein, dass nahezu alle die Karamellen undLakritzen sowie harten und weichen Bonbonsmögen.

Ausgefallene Geschmacksrichtungen

30 000 Tonnen Hartbonbons verlassen alleindieses Werk in der Elbestadt jedes Jahr. Dassind 32 Millionen Stück, wohlgemerkt pro Tag.An die 60 Geschmacksrichtungen stehen zurAuswahl für Kaubonbons, Gießbonbons, Prä-gebonbons oder Lutscher. Unzählige Frucht-variationen, Sahne- und Milchmischungenoder Lakritz – vom Band und somit in die Tütekommt, was das Kundenherz begehrt. Unddas ist regional sehr unterschiedlich. Dasständig wachsende Exportaufkommen nötigtden Produktentwicklern einiges an Kreativitätab: Während im Norden eher das herbeLakritz bevorzugt wird, mundet im SüdenFruchtiges und Saures. Recht ausgefallen sinddie Lieblingssorten der Amerikaner: Da darfder Bonbon schon nach Frischkäse schme-cken. „Cheese-cake“, also Käsekuchen, ist ein absoluter Renner, weiß Klaus Pauly. Auchder medizinische Sektor kommt an Süßemnicht vorbei: Werden wohltuende Euka-Men-thol-Bonbons hergestellt, liegt schon mal für

Anyone wanting to snack on treats everyhalf an hour needs an active counterbalanceto shed the sweet calories. Sweet TecGmbH in Boizenburg has its own gym forthis purpose. And it’s well frequented. Butmore with a view to actually keeping fit. That is to say, its 260 employees generallydon’t weigh more on the scales than staffat other companies. Focused snacking in-stead has a practical motive: “It’s part of product monitoring and quality assurance.Not everything the workers try is eaten; it’s more like a wine tasting: Is the consis-tency right? Does the full flavour intendedcome out? Does the product look appealing?– There are various criteria which are con-stantly being assessed” says facility mana-ger Klaus Pauly. Though he laughingly admitsthat almost everyone loves the caramels,liquorice, rock candy and soft jellies.

Extraordinary flavours

30,000 tonnes of rock candy are shippedout of this factory alone every year. That’s32 million pieces a day, thank you verymuch. Some 60 different flavours of chews,lollies and lollipops. Countless fruit varia-tions, cream and milk mixtures or liquorice – off the conveyor belt and into the bag – for customers to enjoy to their heart’s desire. And it differs considerably fromregion to region. The ever growing exportvolumes demand a certain degree of creati-vity from product developers: While bitterliquorice is preferred in the north, the southtends to like things fruitier and sourer. TheAmericans’ favourite varieties are some-thing else: They even eat cream-cheese-flavoured lollies. “Cheese-cake” is an abso-lute hit, says Klaus Pauly. And the medicalindustry doesn’t miss out either: The scentof cough prevention hangs in the air for aweek after soothing eucalyptus and men-thol lozenges have been manufactured.Additives like vitamins and minerals aresimilarly sought-after ingredients. So snack-ing is not only allowed, it’s even healthy – inmoderation.

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Wo die Naschkatzen zu Hause sindThe home of those with a sweet tooth

eine Woche der Duft von Hustenpräventionin der Luft. Zusätze wie Vitamine und Minera-lien sind ebenfalls gefragte Ingredienzien.Naschen ist somit nicht nur erlaubt, sondern –in überschaubarem Maß – auch noch gesund.

Süßwarenherstellung hat Tradition

Und das gilt ebenso für andere Produkte, dieaus dem süßen Landkreis im SüdwestenMecklenburgs kommen. Ein Küsschen inEhren kann eben auch hier niemand verweh-ren. So behaupten sich die Klassiker der Gra-bower Süßwaren GmbH bis in die Gegen-wart. Geblieben ist der Zipfel von einst, hin -zugekommen sind zahlreiche neue Ge -schmacksvarianten wie Kirsche, Karamelloder Joghurt-Erdbeer.

Confectionery production has a tradition

And the same is true for other products produced in the sweet district of South-western Mecklenburg. No one can bedenied an honourable chocolate kiss hereeither, and these classics by Grabower Süßwaren GmbH continue to remain po-pular to this day. The pinnacle of yore endu-res, while new flavours like cherry, cara-mel and yoghurt & strawberry have beenadded.

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links: Qualitätskontrolle durchBetriebsleiter Klaus Pauly

left side: Quality control by factorymanager Klaus Pauly.

rechts: Jedes Produkt durchläuftKontrollsysteme.

right side: Every product goesthrough a series of checks.

32 Millionen Bonbons verlassen

täglich das Werk.

The factory produces 32 million

lollies a day.

BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Sogar Burger aus Fruchtgummi

Das Grabower Traditionsunternehmen blicktauf eine lange Geschichte bis in das Jahr1835 zurück, als in der Bollhagen’schen Pfef-fernussfabrik quasi der Grundstein für diesüße Zukunft der Region gelegt wurde.Diese Zu kunft bestimmen heute auch dieFruchtgummiproduzenten der Trolli GmbHaus Hagenow maßgeblich mit. Mehr als 150Tonnen Gummibonbons werden täglich aufinzwischen drei hochmodernen Anlagen pro-duziert, die zu den weltgrößten Herstel-lungssystemen zählen. Klassische Bärchengehören ebenso zum Portfolio wie Frucht-gummis in Obst- oder Tierform sowie diesüße Minivariante beliebter Fastfood-Pro -dukte. Was noch fehlt, um die Produktvielfaltder Region abzurunden, sind Toffees. Dochauch die gibt es „Made in Westmecklen-burg“. Bei der Toffee Tec GmbH verlassenfünf Millionen Stück pro Tag das Werk und

Even Burger from fruit gum

The well established Grabow business can look back on a long history stretchingback to 1835, when the foundations of the future’s sweet future were virtually laidat the Bollhagen spice nut factory. This future has today also been considerably shaped by the fruit gum producers of Hagenow-based Trolli GmbH. More than 150tonnes of gumdrops are now manufactur-ed here daily at three state-of-the-art plants, considered among some of the world’s largest production systems. Therange includes classic bears, as well as fruit gums in fruit or animal shapes, plus thesweet mini variety of popular fast-fooditems. The only things left to round off theregion’s diverse array of products are tof-fees. But these too are “Made in WestMecklenburg”. Toffee Tec GmbH producesfive million pieces a day, increasing the

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Naschen ist nicht nur erlaubt, sondern – in überschaubarem Maß – auch noch gesund.

Snacking on treats is not only allowed, it’s also healthy – in moderation.

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erhöhen die jährliche Produktionsmenge andem, was die Naschkatzen in aller Welt solieben, um weitere 3500 Tonnen. Die Süß -waren pro du zen ten in Westmecklenburg sindlängst ein eigenes Cluster. Anders als vieleandere der insgesamt 170 Nah rungs mittel -hersteller in Mecklenburg-Vorpommern set-zen die „sü ßen“ Unternehmen stark auf denExport. Trolli-Produkte gehen zur Hälfte insAusland, sagt Werkleiter Björn Ahrendt. DieBonbon-Spezialisten von Sweet Tec be liefernKunden im Süden Afrikas ebenso wie inAsien und in Übersee. Unterm Strich bleibtgenug für den heimischen Markt übrig: DerPro-Kopf-Verbrauch an Süßwaren ist mitmehr als 30 Kilogramm pro Jahr weiter stei-gend. Bonbons und Zuckerwaren stehen mitknapp sechs Kilogramm besonders in derGunst der Verbraucher, rund die Hälfte da-von entfällt auf Fruchtgummis und Ge lee -pro dukte. Barbara Arndt

annual production volume for this sweetloved by so many around the world by a further 3,500 tonnes. The confectionery producers in Western Mecklenburg havelong been a separate cluster. Unlike many of the other 170 food manufacturers inMecklenburg-Vorpommern, the “sweet”businesses focus heavily on export. Half of the Trolli products are shipped abroad,says factory manager Björn Ahrendt, whilethe lolly specialists at Sweet Tec supply customers in southern Africa, Asia andelsewhere overseas. On balance, however,there’s enough left over for the local market.At more than 30 kilograms a year, the per-head consumption of confectionery continues to grow. Lollies and sweets areparticularly popular, with a rate of almost six kilograms, approximately half of whichcomes in the form of fruit gums and jellies.

Barbara Arndt

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Die Bonbonfabrik Boizenburg – Sweet Tec GmbH & Toffee Tec GmbH

In den vergangenen zehn Jahren entstand in Boizen-burg ein Zentrum der Süßwarenindustrie. Bei der SweetTec GmbH und Toffee Tec GmbH sind insgesamt über300 Mitarbeiter beschäftigt. Die Betriebe zählen zu denmodernsten Zuckerwarenproduktionsstätten Europas.Täglich werden bis zu 37 Millionen Bonbons produziert,die dann in zahlreiche europäische Länder sowie bisnach Südafrika, Asien und Amerika ausgeliefert werden.Die Produktpalette reicht von Kaubonbons über Hart-bonbons und Lollis bis hin zu Toffees. Neu im Sorti-ment sind Fruchtgummis, für die die Produktion um14 000 Quadratmeter erweitert wurde.

Beide Unternehmen setzen verstärkt auf nachhaltigesHandeln. Die Herstellung der Produkte erfolgt möglichstressourcenschonend; beispielsweise durch den Einsatzvon Mehrwegbehältern bei der Rohstoffanlieferungoder die Verwendung von 100 Prozent nachhaltig ange-bautem Palmöl. Die Umwelt wird unter anderem durchein eigenes Blockheizkraftwerk und eine Abwasservor-kläranlage entlastet.

The Boizenburg sweets factory – Sweet Tec GmbH & Toffee Tec GmbH

The last ten years have seen a major centre for the confectionery industry emerge in Boizenburg. A total of over 300 staff are employed at Sweet Tec GmbH and Toffee Tec GmbH, which are both among Europe’smost modern facilities for confectionery production.Every day, they produce up to 37 million sweets, which are then sent to many European countries, aswell as South Africa, Asia and America. The productsrange from chews, to hard candy and lollipops, to toffees. Fruit gums are the new additions, promptingthe production plant to be extended by a further 14,000 square metres.

Both companies are increasingly focused on operatingsustainably. Products are manufactured in a resource-efficient manner wherever possible, e.g. by delive-ring raw materials in re-usable containers and using 100 percent sustainably grown palm oil. Environmentalimpact is reduced by us having our own co-generationplant and a primary wastewater clarifier, among otherthings.

Cremige Sahne-Toffees laufen im Minutentakt vom Band.Creamy toffees come off the production line every minute.

Die sahnigen Karamellbonbons sind weltweit beliebt.The creamy caramel sweets are popular all over the world.

UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT40

Mit einer Ausbildungsquote von über 10 Prozent wollenwir junge Menschen auf dem Weg in eine positive Zukunft begleiten. Wir bilden Fachkräfte für Lebensmit-teltechnik, Mechatroniker, Fachkräfte für Lagerlogistiksowie Industriekaufleute aus. Bereits mehrfach wurdeden Betrieben durch die IHK zu Schwerin besondereAnerkennung als ausgezeichneter Ausbildungsbetriebausgesprochen. Um dem Fachkräftemangel in der Ernährungsbranche entgegenzuwirken, setzen wir ver-stärkt auf Nachwuchsförderung und Weiterbildung. Die Initiierung des Projekts „Food Academy e.V.“ wardaher nur eine logische Konsequenz.

Das Unternehmensmotto der Sweet Tec GmbH und derToffee Tec GmbH ist klar: Anders als alle anderen. Die-ses wird durch verschiedene Maßnahmen permanentumgesetzt. Dabei sind beispielhaft die „Du-Kultur“ zumschnellen und unkomplizierten Austausch untereinan-der, die modernen Wege der internen Kommunikationmittels iPad und firmeneigener App, ein betriebsnaherKindergarten, die ergonomischen Arbeitsplätze in derVerwaltung, ein 180 Quardratmeter großer Fitness-raum, ein Beachvolleyballfeld sowie eine Firmenfuß-ballmannschaft zu nennen.

With a trainee quota of over 10 percent, we want tohelp young people head towards a positive future. We train food technology specialists, mechatronics engineers, warehouse logistics specialists, and indus-trial managers, and both companies have repeatedlybeen acclaimed as outstanding training facilities by the Schwerin Chamber of Industry and Commerce. To counter the talent shortage in the food sector, we are increasingly focusing on developing young pro-fessionals and providing advanced training. Establish-ing the “Food Academy e.V.” was thus simply a logical consequence.

The corporate motto of Sweet Tec GmbH and ToffeeTec GmbH is clear: Different to the rest. And this is constantly implemented through various mea-sures, such as the “informal culture” for fast and uncomplicated interactions between staff, modern internal communication methods using iPads and the company’s own app, a nearby kindergarten, ergonomic work stations in the administration division, a 180-square-metre gym facility, a beach volleyball court, and the company’s own football team.

Das Produktionsgebäude der Sweet Tec GmbHThe Sweet Tec GmbH production facility

Aus der heißen Zuckermasse entstehen fruchtige Hartbonbons.Fruity hard candy is made from a hot sugar mixture.

Sweet Tec GmbH19258 Boizenburg · www.diebonbonfabrik.de

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BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Noch bevor der Wonnemonat Mai halb Meck-lenburg in ein Meer leuchtend gelber Raps-blüten taucht, blüht es farbenfroh am Randeder mit 1000 Hektar Fläche größten Industrie-Obstbaumplantagen Deutschlands. Eigensangelegte Blühstreifen locken Insekten an,um mehr als 600 000 Apfelbäume zu bestäu-ben. Auf den Zufall verlassen sich die 23 Gärt-ner und Obstbau-Ingenieure des Getränke-herstellers in Dodow aber nicht: Die rihaWeserGold Getränkegruppe hält eigene Bie-nenvölker vor, beschäftigt drei Imker und setztauf wilde Hummeln, um aus den weiß biszart rosa Blüten schmackhafte Äpfel werdenzu lassen.

Die Idee, den eigenen Obstanbau weiter zuentwickeln, geht auf Firmeninhaber RichardHartinger zurück. Schon bei Übernahme dereinstigen LPG „Apfelblüte“ Dodow im Jahr1990 entschied er sich gegen Abholzungsprä-mien und förderte den wirtschaftlich nichtgerade risikoarmen Anbau vor der eigenenUnternehmenstür. Knapp 400 Hektar Flächewurden übernommen, weitere kamen späterdazu. Die Philosophie, von der Pflanzung aus-gewählter Sorten bis zur Verarbeitung alles ineiner Hand zu haben, erwies sich als richtig:Statt in aller Welt angekaufte Säfte und Kon-zentrate zu verarbeiten, wird qualitativ hoch-wertiger Direktsaft, auch in Bio-Qualität, pro-duziert. Schon zwei Stunden nach der Erntebefinden sich täglich bis zu 400 Tonnen Äpfelin der Verarbeitung, wenig später wird derreine Presssaft verkaufsfertig eingelagert.„Das ist ein klarer Vorteil anderen Produzen-ten gegenüber“, sagt Betriebsleiter Frank Jeh-ring. Einkäufer der Großkunden, an die nord-deutschlandweit, aber auch bis nach Polen,Belgien, in die Niederlande und nach Skandi-navien geliefert wird, nehmen die Herstel-lungskette regelmäßig in Augenschein. DieEndverbraucher lassen es sich schmecken:292 Liter Fruchtsäfte, Nektare, Limonadensowie Wasser trinken die Deutschen durch-schnittlich pro Jahr. Letzteres ist mit 145Litern Favorit bei den alkoholfreien Kaltgeträn-ken. Dank inzwischen umfassender Offerten

Well before the merry month of May plungeshalf of Mecklenburg into a sea of bright yel-low oilseed rape blossoms, the borders ofGermany’s largest industrial fruit tree planta-tion, spanning an area of 1,000 hectares, area blaze of colourful blooms. Specially createdflower beds attract insects to pollinate themore than 600,000 apple trees. But the 23gardeners and orchardists of this Dodow-based beverage manufacturer don’t leaveanything to chance: the riha WeserGoldBeverage Group has its own bee colonies,employs three beekeepers, and uses wildbumblebees to produce delicious apples outof the white and pale-pink blossoms.

The idea of developing its own fruit-growingbusiness can be attributed to companyowner Richard Hartinger. As early as thetakeover of the former LPG “Apfelblüte”Dodow in 1990, he decided against the defo-restation bonuses, and instead fostered therelatively high-risk farming on his company’sdoorstep. Almost 400 hectares were used,with more added later. The philosophy ofhaving everything under one roof, from theplanting of selected varieties to processing,proved to be the right one; the company pro-duces premium, pure juice (including in orga-nic quality) rather than processing concentra-tes and juices purchased from all over theworld. Within two hours of picking, up to 400tonnes of apples end up at the processingplant every day, and the freshly squeezedjuice stored away in warehouses, ready-for-sale, soon after. “That’s a clear advantageover other producers”, says plant managerFrank Jehring. The purchasers of bulk custo-mers, supplied across Northern Germany,and even as far away as Poland, Belgium, the Netherlands and Scandinavia, regularlyinspect the production chain, and the endconsumers love it, with Germans drinking anaverage of 292 litres of fruit juice, nectars,lemonades and water per year. At a rate of145 litres, the latter is the favourite amongnon-alcoholic cold beverages; a more exten-sive supply with 500 different varieties and

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Bunte Blumen für leckere GetränkeColourful blooms for tasty beverages

Schulkinder auf der Plantage

School childrenon the plantationvon 500 Sorten sowie 50 Heilwässern ausdeutschen Quellen hat sich der Konsum seit1970 verzehnfacht.

So wird neben Säften, Nektaren und Limo -naden auch Wasser in Dodow abgefüllt, noch2015 soll Wasser aus dem Biosphärenreser-vat Schaalsee das Angebot bereichern. Der-zeit gehen bis zu zwei Millionen Getränke-Einheiten täglich vom Band. Nach umfassen-den Investitionen ist das Werk in Dodow eine der modernsten Produktionsstätten inEuropa geworden.

Und was nicht zu Saft wird, erlebt ein paarKilometer weiter die höchste Form der Vered-lung, die Obst zuteil werden kann. In Schwe-chow verlassen jährlich 80 000 Flaschen anBränden, Geisten und Likören die Manufaktur.80 bis 90 % der Rohware für die Herstellungder Spirituosen reift in unmittelbarer Nähe.Schwarze Johannisbeeren (30 Hektar),Zwetschgen und Mirabellen, Sanddorn undSauerkirschen gehören dazu.

50 types of “Heilwasser” (medicinal mineralwater) from German springs has now seenconsumption increase tenfold since 1970.

In addition to juices, nectars and lemonades,the Dodow facility thus also bottles water, andits product range is set to be further enhan-ced in 2015 with water from the SchaalseeBiosphere Reserve. Up to two million bevera-ge units currently come off the conveyor beltevery day; following large-scale investments,the Dodow factory has become one of themost modern production plants in Europe.

And whatever isn’t made into juice under-goes the highest form of refinement possiblefor fruit just a few kilometres away in Schwe-chow, where, 80,000 bottles of brandies, spi-rits and liqueurs leave the factory every year.80 to 90 percent of the raw materials used tomanufacture spirits are grown in the immedi-ate vicinity, including black currants (30 hec-tares), damson and Mirabelle plums, seabuckthorn and sour cherries.

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Der Deutschen Lieblingsgetränk ist und bleibtjedoch Kaffee. Mehr als drei Tassen werdendurchschnittlich pro Tag getrunken – dasmacht 148 Liter pro Jahr. Tendenz steigend.Dazu trägt ein neues Werk am Rande der Lan-deshauptstadt bei: Der Schweriner Nestlé-Standort, 2014 eröffnet, produziert derzeittäglich zwei Millionen Nescafé® Dolce Gusto®

Kapseln für den deutschen, osteuropäischenund skandinavischen Markt, wo die Weltmeis-ter im Kaffeetrinken zu Hause sind. Zumin-dest mengenmäßig. Der komfortable Kaffee-genuss per Knopfdruck ist im Aufwind: Bis zuzwei Milliarden Kapseln sollen künftig jährlichin Schwerin produziert werden.

Unvorstellbare Größenordnungen an Geträn-ken reifen in Lübz heran. Seit 1877 gibt es hiereine Brauerei, die heute zu den modernstenim Osten Deutschlands gehört. Längst zähltnicht mehr nur das traditionelle Pils zur Pro-duktpalette der Mecklenburgischen BrauereiLübz GmbH: Alkoholfreie Varianten und erfri-schend-fruchtige Biermischgetränke wie dasLübzer Grapefruit erfreuen sich auch bei denMecklenburgern immer größerer Beliebtheit.Mehr als eine Million Hektoliter Bier wird jähr-lich hergestellt. Mit dieser Menge könnte derdurchschnittliche Bierdurst von knapp einerMillion Bundesbürgern gelöscht werden.

Barbara Arndt

But Germany’s favourite drink is and remainscoffee, with more than three cups drunk onaverage per day – that’s 148 litres per year.It’s a growing trend, helped by a new factoryon the outskirts of the state capital: Openedin 2014, the Schwerin-based Nestlé facilitycurrently produces two million Nescafé®

Dolce Gusto® capsules a day for the German,Eastern European and Scandinavian markets,considered the world champions of coffee-drinking. At least in terms of quantity. Thenotion of convenient coffee pleasure at thepress of a button is rapidly increasing inpopularity, with up to two billion capsules per year set to be produced in Schwerin inthe future.

Unimaginable beverage volumes are similar-ly being generated in Lübz, which, since1877, has been home to a brewery todayclassed as one of the most modern in eas-tern Germany. The Mecklenburgische Braue-rei Lübz GmbH product range has long pro-gressed from the mere traditional Pilsner,with Mecklenburgers increasingly enjoyingnon-alcoholic variants and refreshing, fruitybeer mixed-drinks like the Lübzer Grapefruit.More than one million hectolitres of beer ismanufactured every year – a quantity whichcould quench the average beer thirst ofalmost one million Germans. Barbara Arndt

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links: Der komfortable Kaffeegenussper Knopfdruck ist im Aufwind.

left side: The convenience of coffeepleasure at the press of a button is on the rise.

rechts: Mehr als eine Million Hektoliter Bier wird in Lübz jährlich hergestellt.

right side: More than a million hectolitres of beer is produced in Lübz every year.

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Bright orange in colour, rich in vitamins, andcharacteristic of the Mecklenburg-Vorpom-mern coast, sea buckthorn is growing inpopularity. Many businesses, particularly inthe tourist regions, have discovered thepotential offered by this striking berry when itcomes to marketing beach, nature and health.This is why the manufacturing and diversityof sea-buckthorn products has steadily grownin recent years, with juices, jams, wines, tea,lollies and cosmetics. Dr Frank Löser, whohas been researching sea buckthorn as anauthor for over 10 years, knows it is the trendtowards healthy regional produce which hasbrought them onto marketers’ radars. “Seabuckthorn is a local product which can beeasily cultivated in organic quality, and is veryhealthy.” He adds that increased farming anda rising degree of mechanisation in the elabo-rate harvesting process have also seen pricesdrop – including for German raw materials.

Leuchtend orange, vitaminreich und prägendfür die Küste Mecklenburg-Vorpommerns –Sanddorn wird immer beliebter. Besonders inden touristischen Regionen haben vieleBetriebe das Potenzial der markanten Beerezur Vermarktung von Strand, Natur und Ge-sundheit entdeckt. In den letzten Jahren hatdaher die Herstellung von Sanddornproduk-ten und ihre Vielfalt zugenommen: Säfte, Mar-meladen, Weine, Tee und Bonbons sowie Kos-metikprodukte gehören dazu. Dr. Frank Löser,der als Autor seit mehr als 10 Jahren überSanddorn recherchiert, weiß, dass der Trendnach gesunden regionalen Produkten ihn aufden Schirm der Vermarkter gebracht hat.„Sanddorn ist ein heimisches Produkt, dasgut in Bio-Qualität angebaut werden kann undsehr gesund ist.“ Durch vermehrten Anbauund steigende Technisierung in der aufwendi-gen Ernte sinke außerdem der Preis – auchfür deutsche Rohware.

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Zweijähriger Erntezyklus: die Beeren werden mit den

Zweigen abgeschnitten. Der Strauch trägt daher erst

im zweiten Jahr wieder ausreichend.

A two-year harvest cycle: The berries are cut off with

their branches, which is why the bush needs two

years to be full-grown again.

Nischenprodukt auf Erfolgskurs: Sanddorn – die gezähmte BeereNiche product on the road to success: Sea buckthorn – the tamed berry

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BRANCHENSCHWERPUNKTE I INDUSTRY FOCUS

Obwohl Sanddorn als Wildpflanze bekanntist, kann er gut großflächig angebaut werden.Mit etwa 100 Hektar ist die Sanddorn Stor-chennest GmbH aus Ludwigslust der größteAnbaubetrieb in Mecklenburg-Vorpommern.Bereits seit den 80er Jahren wird hier dieBeere kultiviert. Als „Zitrone des Nordens“sollte sie die DDR von Südfruchtimportenunabhängig machen. Nach der Wende stelltesich der Pflanzenbestand als Überlebenspers -pektive für die ehemalige LPG heraus.Geschäftsführerin Silvia Hinrichs hat in demBetrieb bereits ihre Gärtnerlehre absolviertund ist fast genauso wie die tief- und weitflä-chig verwurzelten Sträucher mit ihm verbun-den. Sie erinnert sich: „Unsere Produktewaren nicht mehr gefragt, wir mussten unsüberlegen, wie es weitergeht.“ Sie entschie-den sich, auf eine Nische zu setzen. 1990gründeten sie die LPG zur Produktionsgenos-senschaft um, 1992 wurde der Obstbau in die GmbH ausgegliedert, die rein ökologischproduziert. Seit drei Jahren liefern sie Bee-ren in Demeter-Qualität. Auf knapp 28 Hektarmit altem Pflanzenbestand konnten siezurückgreifen. Mittlerweile ist dieser bis auf100 Hektar angewachsen. Durchschnittlicherntet das Storchennest etwa 45 Tonnen jähr-lich und vertreibt Sanddornprodukte erfolg-reich im eigenen Hofladen und über dasInternet. Zur Erntezeit werden Führungenangeboten.

Sanddorn ist vom Boden her anspruchslos.Be sonders in den ersten drei Jahren ist erallerdings sehr pflegeintensiv und erst abdem fünften Jahr ertragreich. Die Ernte isttrotz neuerer Technik immer noch schwereHandarbeit und nur alle zwei Jahre möglich.Die Beeren werden mit den Ästen abge-schnitten. Nach der Zweigernte werdendiese gefroren und die Beeren abgeschüt-telt. Seit sechs Jahren übernimmt das Stor-chennest diesen Verarbeitungs schritt undspart so Speditions- und Lagerkosten. Ineinem Frosttunnel wird die Ernte mit Stick-stoff auf -40 Grad Celsius heruntergekühlt.Die Vorteile: Vollständiger Nährstofferhaltund Platzersparnis in der Lagerung der gefro-renen Beere, die das ganze Jahr über verar-beitet werden kann. Der Nachteil: Stickstoffist teuer. Hauptabnehmer ist die Firma Völ-kel, die Naturkostsaft herstellt. „Einen ver-mehrten Absatz an reinem Sanddornsaft

Although sea buckthorn is known as a wildplant, it is also suitable for large-scale far-ming. Spanning an area of around 100 hec-tares, Ludwigslust-based Sanddorn Stor-chennest GmbH is the largest cropping farmin Mecklenburg-Vorpommern. Berries havebeen grown here since the ‘80s. It wasintended to make East Germany indepen-dent of tropical fruit imports as the “lemonof the north”. Following reunification, theplants turned out to be the lifeline for the for-mer LPG. Managing director Silvia Hinrichscompleted her gardener training at the com-pany itself, and is almost as involved in it asthe deep, ramified roots of the bushes. Sherecalls how “our products were no longer indemand; we had to think about how to pro-ceed.” They decided to focus on a niche, andin 1990 founded the LPG agricultural pro-duction co-operative. In 1992 the fruit-gro-wing division was outsourced to the GmbH(limited liability company), which focusespurely on ecological production. They havebeen supplying Demeter-certified berries forthree years, and were able to rely on almost28 hectares of old plant populations. Thishas now expanded to 100 hectares. Stor-chennest harvests an average of around 45tonnes a year, successfully distributing sea-buckthorn products at its own farm shop andonline. Tours are run during the harvest time.

Sea buckthorn is not fussy when it comes tosoil, but is very high-maintenance, especiallyduring the first three years, only producing aprofitable yield from the fifth year onwards.

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merken wir nicht. Aber er wird aufgrund sei-ner gesunden Inhaltsstoffe und dem speziel-len Geschmack vermehrt anderen Säften beigemischt“, erklärt Frank Wiegmann vonVölkel.

Dass Sanddorn ein gutes Geschäft werdenkann, haben auch andere Obstbauern ge -merkt. Brandenburg ist übrigens mit 300Hek tar derzeit Hauptanbaugebiet in Deutsch -land. Für Silvia Hinrichs ist deshalb dieZusammenarbeit mit dem Agrarmarketing,der IHK oder der Landesforschungsanstaltfür Landwirtschaft und Fischerei Mecklen-burg-Vorpommern (LFA) in Gülzow wichtig.„Würden wir nur in unserem eigenen Näpf-chen kochen, wären wir bald weg vom Fen-ster“, weiß sie. Mit Dr. Friedrich Höhne vomGartenbaukompetenzzentrum der LFA star-tete der Betrieb bereits zwei Anbauversuche.Insgesamt 40 Sanddorn-Sorten werden inder LFA erforscht. „Die Kriterien sind Ertrag,Gesundheit der Pflanze, Inhaltsstoffe undErntbarkeit“, fasst Dr. Höhne zusammen. Beider Sortenauswahl für die Obstbauern spieltauch die Reifezeit eine große Rolle, um dieErntezeit auszudehnen. Für die Kosmetikin-dustrie werden Beeren mit hohem Ölgehaltinteressant. Bisher ging es in erster Linie umdie Saftausbeute, für die die Sorten Habego,Hergo und Leikora gut geeignet sind. Diesewerden in Ludwigslust angebaut. „Obstbau-technisch ist die Sanddornbeere eine sehrjunge Kultur, doch mit viel Potenzial. Ichdenke, sie hat eine gute Zukunft“, so Dr.Höhne. Manuela Kuhlmann

Im Frosttunnel wird die Ernte mit Stickstoffauf -40 Grad Celsius heruntergekühlt.

The pickings are cooled to -40°C with nitrogen in the frost tunnel.

Despite the latest technology, harvesting stillinvolves heavy manual labour, and can onlytake place every two years. The berries arecut with their offshoots, which are then fro-zen and the berries shaken off. Storchennesthas been in charge of this processing stagefor six years, thereby saving on shipping andstorage costs. The pickings are cooled withnitrogen to a temperature of -40°C in a frosttunnel, the advantages of this being thatnutrients are fully preserved, and space issaved in terms of storing the frozen berries,which can be processed all year round. Thedisadvantage? Nitrogen is expensive. Völkel,which manufactures natural juice, is the maincustomer. “We haven’t observed a rise inpure sea-buckthorn juice sales, but it is incre-asingly being mixed with other juices becau-se of its healthy ingredients and unique fla-vour”, Völkel’s Frank Wiegmann explains.

Other fruit growers have also noticed thebusiness potential offered by sea buckthorn.With an area of 300 hectares, Brandenburg isincidentally Germany’s main growing regionat present, which is why co-operating withAgrarmarketing, the chamber of commerceand industry, or the Mecklenburg-Vorpommernstate research institute for agriculture and fish -ing (LFA) in Gülzow is so important to SilviaHinrichs. “If we just stuck to ourselves, we’dsoon be out of the picture”, she acknowl -edges. Together with Dr Friedrich Höhne fromthe LFA’s horticultural competence centre, thecompany has already started two farming tri-als. A total of 40 varieties of sea buckthorn are being researched by the LFA. “Yield, planthealth, ingredients and harvestability are thecriteria”, concludes Dr Höhne. When selectingvarieties, fruit growers also place close atten-tion to ripening time in order to extend thepicking season. Berries with a high oil contentare of interest to the cosmetics industry,whereas previously it was all about juice yield,for which the Habego, Hergo and Leikoravarieties, grown in Ludwigslust, are particu-larly well suited. “From a fruit-growing pers -pective, sea buckthorn is a very young culture,but it has a lot of potential. I think it has a pro-mising future”, says Dr Höhne. Manuela Kuhlmann

ALLES WAS DAZUGEHÖRT I ALL THAT GOES WITH IT

„Die Mehrzahl der Verbraucher kennt Bio-Lebensmittel. Insofern ist die ÖkologischeLand- und Ernährungswirtschaft mittlerweileweit mehr als eine Nische“, ist die Geschäfts-führerin des ökologischen AnbauverbandesBiopark e. V., Dr. Delia Micklich, überzeugt. Im -merhin kennen 72 % der Verbraucher dasdeutsche Bio-Siegel, wie eine Studie der Uni-versität Göttingen ergab. Auch die Entwick lungdes ökologischen Landbaus in den vergange-nen zehn Jahren spricht dafür: Waren es 1993in Mecklenburg-Vorpommern noch 380 ökolo-gisch wirtschaftende Betriebe, ist die Zahl bisheute auf 1043 Betriebe angestiegen. Dabeisind es vor allem die landwirtschaftlichenErzeugerbetriebe, die mit 785 Unternehmenden Löwenanteil der Bio-Branche in MV aus-machen. Hinzu kommen 216 Verarbeitungs-und 42 Handelsbetriebe, wie das Fleischwerkder EDEKA Nord in Valluhn, die Mecklenbur-ger Landpute GmbH in Severin oder die Glä-serne Meierei GmbH in Dechow.

Stabiles Wachstumsniveau

Dennoch: Vor allem im Bereich der landwirt-schaftlichen Erzeugerbetriebe verliert dasWachstum an weiteren Ökoflächen deutsch-landweit an Geschwindigkeit. Das Ministe-rium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbrau-cherschutz hat für 2014 in Mecklenburg-Vor-pommern sogar einen Rückgang der ökolo-gisch bewirtschafteten Fläche von ca. 6000Hektar festgestellt. Aber wenngleich dieAnzahl der Öko-Betriebe seit dem bisherigenHochjahr 2012 mit insgesamt 1081 Unterneh-men leicht gesunken ist, sieht Biopark-ChefinDr. Micklich weiterhin einen positiven Trend.„Die Umsätze im Bio-Bereich haben sich fastverdoppelt und werden auch weiterhin zumin-dest auf niedrigem Niveau wachsen.“

In ihrem Anbauverband mit Sitz in Güstrowsind heute knapp 650 Betriebe organisiert,deren Spektrum von Landwirten über Flei-scherei- und Bäckereibetriebe, Mühlen, Mol-kereien, Händler und Gastronomen in allenBundesländern reicht. Nach wie vor dominie-ren auch hier die Landwirte als Erzeuger das

“Most consumers are familiar with organicfood. In this respect, the ecological agricul-ture and food industry is now much morethan just a niche”, says a convinced Dr DeliaMicklich, CEO of the eco-farming associationBiopark e. V. In any case, a study conductedby the University of Göttingen found that 72 percent of consumers are familar withthe German Bio-Siegel seal. And the deve-lopments in organic farming over the lastten years are further proof: while therewere only 380 such establishments inMecklenburg-Vorpommern in 1993, thisfigure has today risen to 1,043. Most ofthese are agricultural producers, which,with 785 companies, make up the lion’sshare of the organic industry in MV. Addedto this are 216 processing plants and 42 tra-ding firms, such as the EDEKA Nord meat-works in Valluhn, Mecklenburger LandputeGmbH in Severin, and Gläserne MeiereiGmbH in Dechow.

Stable growth levels

However: The expansion of further organicfarmland across Germany is losing momen-tum, particularly when it comes to agri-cultural producers. The Ministry of Agricul-ture, the Environment and Consumer Pro-tection in fact recorded a decline of approx.6,000 hectares in Mecklenburg-Vorpommernfor 2014. But even though, at 1,081, thenumber of eco-businesses has droppedslightly since its peak in 2012, Biopark direc-tor Dr Micklich anticipates an ongoing posi-tive trend. “Sales in the organic sector havealmost doubled, and will continue to grow,at least at a low level.”

Her farming association in Güstrow todayincludes almost 650 businesses, rangingfrom farmers to butcher’s shops, bakeries,mills, dairies, retailers and restaurateurs inall federal states. Farmers, as producers,still dominate, and most (around 300) arebased in Mecklenburg-Vorpommern. Theassociation, which originally comprised 15businesses, was founded in 1991 to ensure

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Mehr als eine Nische: Ökologische ErnährungswirtschaftMore than a niche: The eco-food industry

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Feld der Mitgliedsbetriebe, von denen dieMehrzahl, etwa 300, in Mecklenburg-Vorpom-mern angesiedelt ist. Seit 1991 existiert derVerband, zu dem sich ursprünglich 15 Betrie-be zusammengeschlossen hatten, um denbesonderen Bedingungen der hiesigen Struk-turen eher gerecht werden zu können. „Tradi-tionell sind die Betriebe in Mecklenburg-Vor-pommern und Ostdeutschland allgemeinwesentlich größer strukturiert als in den altenBundesländern, sowohl flächenmäßig alsauch was die Tierzahlen angeht. Außerdemwerden hier viele Flächen in Naturschutzge-bieten bewirtschaftet“, erläutert Dr. Micklich.„Darauf abgestimmt wurden bindendeGrundsätze erarbeitet, die über die Richtliniender EU-Ökoverordnung noch hinausgehen.“

the special conditions of local structurescould be met. “Traditionally, businesses inMecklenburg-Vorpommern and Eastern Ger-many tend to be structured on a consider-ably larger scale than those in the westernfederal states, both in terms of area and ani-mal numbers. A lot of land here is also far-med in nature reserves”, Dr Micklichexplains. “In this vein, mandatory principlesextending beyond the guidelines of the EUordinance on organic farming have beenestablished”.

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Viele Betriebe mit Mutter-kuhhaltung arbeiten nach ökologischen Standards.

Many businesses which keepsuckler cows work in accordance

with ecological standards.

ALLES WAS DAZUGEHÖRT I ALL THAT GOES WITH IT

Viele Betriebe mit Mutterkuhhaltung sind imBiopark e. V. organisiert, aber auch Schafhal-ter, Schweine- und Geflügelmäster, Lege-hennenbetriebe, Milchviehhalter sowie Er -zeuger von Getreide, Kartoffeln, Obst undGemüse. Ein Ziel des Verbandes ist es, dieVermarktungsmöglichkeiten ihrer Produktezu fördern, zu verbessern und die Öffentlich-keit vom Wert des Ökolandbaus zu überzeu-gen. Deshalb ist der Verband auch regelmä-ßig auf der MeLa, der Landes-Fachausstel-lung für Landwirtschaft und Ernährung,Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau,vertreten und en ga giert sich bei Veranstal-tungen wie der BioErleben in Warnemündeoder bei Aktionen wie der Bio-Brotbox-Aktionfür Grundschüler.

„Grundsätzlich wollen wir mit diesen ver-schiedenen Maßnahmen die Wertschätzungdes ökologischen Landbaus und damit derökologischen Lebensmittelerzeugung weitersteigern“, so Dr. Delia Micklich. Das funktio-niere im Westen des Landes schon recht gut.Und das, obwohl der größte Anteil der ökolo-gisch bewirtschafteten Fläche in den östlichenLandkreisen zu finden ist. So ist der LandkreisVorpommern-Greifswald mit 15,86 % Öko land-bau der Spitzenreiter in MV, gefolgt von derMecklenburgischen Seenplatte mit 10,23 %.Zahlen, die Dr. Delia Micklich auch auf dieBodenbeschaffenheit zurückführt: „Die Qua-lität der Böden ist dort einfach schlechter alsin anderen Regionen des Landes, so dasskonventionelle Landwirte eher geringes Inter-esse an deren Bewirtschaftung haben, waswiederum Ökolandwirte begünstigt.“

Die Vermarktungschancen seien dagegen inWestmecklenburg besser. Vor allem die Nähezu Hamburg und Schleswig-Holstein sei hiereindeutig ein Pluspunkt, sagt Dr. Micklich. Sosind es vor allem Betriebe aus Westmecklen-burg, die Produkte wie Fleischwaren, Markt-früchte oder auch Sanddorn direkt in den Han-del bringen, wie die Sanddorn StorchennestGmbH in Ludwigslust oder die Gut GallinGmbH mit eigener Biofleischerei und Hof -laden. In jedem Fall zähle Mecklenburg-Vor-pommern nach Aussage der Landesregie-rung zu einem Vorreiter im Bio-Bereich: Hierwerden ca. 10 % des Bio-Schweinefleisches,ca. 15 % des Bio-Rindfleisches sowie 20 % derBio-Eier Deutschlands erzeugt. Manuela Heberer

Biopark e. V. includes many suckler-cow far-ming businesses, as well as sheep farmers,pig and poultry farmers, laying-hen farms,dairy cattle farmers, plus grain, potato, fruitand vegetable producers. One of the asso-ciation’s aims is to promote and improve themarketing options for its products, and toconvince the public of the value of organicfarming. For this reason, the association isalso regularly represented at the MeLa, thestate trade fair for agriculture, food, fishing,forestry, hunting and horticulture, and isinvolved in events such as BioErleben inWarnemünde, or campaigns such as theBio-Brotbox-Aktion (organic lunchbox cam-paign) for primary school students.

“Through these various measures, we want to further boost the popularity of orga-nic farming, and therefore organic food production”, says Dr Delia Micklich, whoadds that this is already being done suc-cessfully in the in the western part of thestate, even though the largest section oforganic farmland is actually in the easterndistricts. With 15.86 % of its area organicfarmland, the district of Vorpommern-Greifs-wald leads the way in MV, followed by theMecklenburg Lake District at 10.23 % –figures which Dr Delia Micklich also attribu-tes to the soil properties: “The quality thereis worse than in other parts of the state,meaning conventional farmers tend to beless interested in cultivating it, which in turnbenefits organic farmers”.

On the other hand, Dr Micklich says Wes-tern Mecklenburg offers better marketingopportunities, with the proximity to Ham-burg and Schleswig-Holstein being a clearplus. It is thus primarily businesses fromWestern Mecklenburg which bring productslike meat, commercial fruit produce andeven sea buckthorn directly to the retailmarket – businesses like Sanddorn Stor-chennest GmbH in Ludwigslust or Gut Gal-lin GmbH, with its own organic butcher’sand farm shop. According to the stategovernment, Mecklenburg-Vorpommern is,in each case, a trailblazer in the organicsindustry, producing approx. 10 % of Ger-many’s organic pork meat, approx. 15 % ofits organic beef, and 20 % of its organiceggs. Manuela Heberer

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Mehrere Studien zur Regionalwirtschaft inMecklenburg-Vorpommern haben gezeigt,dass sich das Bundesland einem Fachkräfte-mangel gegenübersieht, der sich mittel- bislangfristig deutlich verschärfen wird. Deshalbwerden gezielt Maßnahmen entwickelt, dieauf eine Stärkung des Wirtschaftsstandor-tes Mecklenburg-Vorpommern und seinerUnternehmen abzielen. Dazu zählt auch, dieAttraktivität des Landes für Fachkräfte undInvestoren zu erhöhen.

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Süd-westmecklenburg (Wifög SWM) hat sich daszukunftsorientierte Marketing des Landkrei-ses Ludwigslust-Parchim auf die Fahnengeschrieben. Ein Interview mit der Ge -schäftsführerin Berit Steinberg.

Frau Steinberg, was sind die Aufgabender Wirtschaftsförderungsgesellschaft?

Berit Steinberg: Die Hauptaufgabe der Wirt-schaftsförderungsgesellschaft Südwestmeck-lenburg besteht in der Schaffung und Siche-rung von Arbeitsplätzen. Um dieses Ziel zuerreichen, bedarf es einerseits Aktivitäten,potenziellen Inves toren die Vorzüge der Re-gion zu vermitteln, und andererseits auchAnstrengungen, die ent scheidenden Stand-ortfaktoren so attraktiv mitzugestalten, dass

Several studies on Mecklenburg-Vorpom -mern’s regional economy have shown that thestate is facing a skills shortage, which is setto increase significantly over the medium tolong-term. For this reason, targeted measu-res aimed at strengthening Mecklenburg-Vor-pommern and its businesses as a centre ofcommerce and industry are being developed.This also includes boosting the state’s attrac-tiveness to skilled workers and investors.

The Business Development Agency forSouthwestern Mecklenburg (Wirtschaftsför-derungsgesellschaft Südwestmecklenburg,Wifög SWM) has taken up the cause of future-oriented marketing for the district of Lud-wigslust-Parchim. Here is an Interview withits Managing Director, Berit Steinberg.

Ms Steinberg, what are the BusinessDevelopment Agency’s main tasks?

Berit Steinberg: The main task of the Busi-ness Development Agency for SouthwesternMecklenburg is to create and secure jobs. Inorder to achieve this goal, there needs to beactivities conveying the region’s assets topotential investors, as well as efforts to makethe critical location factors attractive enoughto constitute a solid basis for expressing thismessage externally.

Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungs-gesellschaft Südwest-mecklenburg, Berit Steinberg

Managing Director of theBusiness DevelopmentAgency for South-WestMecklenburg (Wirtschafts-förderungsgesellschaftSüdwestmecklenburg),Berit Steinberg

Marketing für die Region: Ein ErfolgskonzeptMarketing for the region: A successful strategy

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eine belastbare Grund lage für diese Botschaftnach außen besteht.

Wie sieht das konkret aus?

Berit Steinberg: Konkret bedeutet das: Wirsprechen mit Interessenten, sei es proaktivauf Messen und Veranstaltungen oder nachAnfragen von potenziellen Investoren selbst,und legen die durchaus überzeugenden Argu-mente für unseren Landkreis dar. Wir sorgenmit un serer Arbeit aber auch dafür, dass Fach-kräfte verfügbar sind und die Rahmenbedin-gungen stimmen.

Welches sind denn die besonderen Argumente für die Region?

Berit Steinberg: Als besonders interessantist sicherlich die lo gistische Situation unsererRegion zu be trach ten. Gewerbegebiete direktan oder in der Nähe von Autobahnen, geringeEntfernungen zu Flug- und Seehäfen sowieein weit verzweigtes Netz an Bundes- undLandstraßen: All das sichert kurze Wege zuBeschaffungs- und Absatzmärkten. Genausowichtig ist aber heute die Verfügbarkeit vonFachkräften. Auch hier können wir punkten,denn wir unternehmen vielfältige Anstrengun-gen, um Nachwuchs zu sichern und Pendlerzurückzuholen.

Wie genau engagiert sich Ihr Haus in diesem Bereich?

Berit Steinberg: Die Fachkräftesicherung isteines der wich tigsten Themen auf unsererAgenda. So ge hen wir beispielsweise in dieSchulen des Landkreises und stellen im Rah-men des Be rufsorientierungsunterrichtes Aus-bildungsmöglichkeiten vor Ort vor. Wir habenein eigenes Ausbildungsportal mit mehr als2000 Ausbildungsstellen sowie Angebotenfür Praktika, Ferienjobs und dualen Studien-möglichkeiten. Außerdem geben wir in Ko-operation mit mehreren Partnern eine eigeneZeitung heraus, die Pendlerpost. Sie enthältaus schließlich offene Stellenangebote inWestmecklenburg und richtet sich insbe -sondere an Pendler, aber auch an Arbeitsu-chende oder Menschen, die nach MV (zu -rück)kommen möchten.

Inwieweit ist die Ernährungswirtschafteine Kernbranche des Landkreises?

Berit Steinberg: Die Ernährungswirtschaft isteiner der Eckpfei ler, auf denen die Wirtschafts -

What does this involve exactly?

Berit Steinberg: Specifically speaking, itmeans we talk to interested parties, whetherit be proactively at trade fairs and events, orbased on requests from potential investorsthemselves, and put forward the convincingarguments in favour of our district. But ourwork also involves making sure the skilledspecialists are available, and the frameworkconditions are right.

So what are the particular arguments infavour of the region then?

Berit Steinberg: Our region’s location is par-ticularly of interest from a logistics perspec-tive. Industrial est ates right by or nearmotorways, short distances to airports andseaports, plus a vast network of federalhighways and trunk roads all make for fastaccess to procurement and sales markets.But the availability of skilled workers is justas important. And we tick this box too,because we are taking various measures tosecure new talent and attract commutersback home.

How exactly is your company involved inthis area?

Berit Steinberg: Securing skilled labour isone of the most important issues on ouragenda. For example, we go to the district’sschools and present training opportunitieson site as part of career orientation classes.We have our own training portal with morethan 2,000 apprenticeship positions, plusoffers for internships, holiday jobs and integrated degree programmes. We alsopublish our own newspaper, the Pendler-post, in co-operation with numerous part-ners. It exclusively contains job vacancies in Western Mecklenburg, and is particular-ly aimed at commuters, but also job-seekers or people wanting to come (back) toMV.

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kraft unseres Kreises ruht. Namen wie Dr. Oet-ker, Nestlé, Kühne, Edeka, WeserGold oderSweet Tec sprechen für sich. Die Betriebe fin-den hier ein fach sehr gute Rahmenbedingun-gen, sprich: attraktive Grundstücke zu wettbe-werbsfähigen Preisen, eine hervorragendelogistische Situation und das seit Jahrhunder-ten aus Tradition gewachsene Selbstverständ-nis der Menschen als Hersteller wertvollerNahrungsmittel, das durch qualifizierte und spe -zialisierte Ausbildungsangebote vor Ort dieVerfügbarkeit engagierter Fachkräfte sichert.

Welche Bedeutung hat dieser Wirtschafts-zweig für die Region?

Berit Steinberg: Die Ernährungswirtschaft ge -hört sowohl nach Beschäftigtenzahl als auch nachAnteil am produzierenden Gewerbe zu den füh -renden Branchen in Mecklenburg. Sie ist ein Be - reich, der verhältnismäßig krisensicher ist. Geges -sen und getrunken wird eben immer, was be -deutet, dass die Wirtschaftskraft auch in eventu -ellen Re zessionszeiten nicht einfach zu sam men - bricht. Das ist für den nachhaltigen ökonomischenEr folg der ganzen Region von hoher Bedeutung.

Gibt es Ihrerseits aktuelle Initiativen in die-sem Bereich?

Berit Steinberg: Gemeinsam mit fünf großenUnternehmen aus Westmecklenburg haben wirdie „Food Acade my“ gegründet. Wir engagierenuns hier mit per soneller und fachlicher Unter-stützung. Ge mein sam entwickeln wir Konzeptezur Optimierung der Aus- und Weiterbildungs-situation in der Er nährungswirtschaft sowie zurschärferen Wahrnehmung der Vielfältig keit derBe rufsbilder und einer Imageaufwertung.Dabei nutzen wir un sere Netzwerke und Er -fahrun gen aus den Be reichen Fachkräftesiche-rung und Marketing im Sinne der ansässigenUnternehmen und natürlich auch, um neu enInvestoren einen weiteren guten Grund zurNiederlassung im Landkreis Ludwigslust-Par-chim zu liefern. Manuela Heberer

To what extent is food a key industry inthe district?

Berit Steinberg: The food industry is one ofthe cornerstones on which our district’s eco-nomic strength is based. Names like Dr. Oet-ker, Nestlé, Kühne, Edeka, WeserGold andSweetTec speak for themselves. The busines-ses here enjoy excellent conditions, namelyattractive land at competitive prices, an out-standing logistical location, and the people’scenturies-old traditional self-image as manu-facturers of valuable food, which ensures theavailability of dedicated skilled workersthrough qualified and specialised local trainingopportunities.

How important is this economic sector forthe region?

Berit Steinberg: The food industry is one of theleading industries in Mecklenburg, both in termsof employee numbers and the percentage ofproducing trades. It is a comparatively crisis-proof sector; people will always be eating anddrinking, meaning economic strength simplycannot collapse even during times of reces-sion. This is highly important for the long-termeconomic success of the entire region.

Are you currently undertaking any initiati-ves in this area?

Berit Steinberg: We have founded the “FoodAcademy” with five major companies fromWestern Mecklenburg, and offer HR andtechnical support here. We work together todevise schemes to optimise the training andongoing education situation in the food indus-try, raise awareness of the wide range ofvocational fields available, and enhance theoverall image. In doing so, we draw on ournetworks and experiences in marketing andretaining skilled workers for local businesses,and of course also to offer new investors anadded reason to set up premises in the dis-trict of Ludwigslust-Parchim. Manuela Heberer

Die Wirtschaftsförderung hat ein eigenes Ausbil-dungsportal mit mehr als 2000 Ausbildungsstellensowie Angeboten für Praktika, Ferienjobs und dualen Studienmöglichkeiten.

The Business Development Agency has its own training portal with more than 2,000 apprenticeshippositions, plus offers for internships, holiday jobs and integrated degree programmes.

ALLES WAS DAZUGEHÖRT I ALL THAT GOES WITH IT

Durch den Gesetzgeber können sich Verbrau-cher auf hohe Qualitätsstandards bei Hygieneund Sicherheit in der Nahrungsmittelfertigungin Deutschland verlassen. Verbindlich gilt ge mäßLebensmittelhygieneverordnung das HACCP-Konzept. Die Risikoanalyse umfasst den gesam-ten Produktlebenszyklus von der Rohwa re biszur Verwendung beim Endverbraucher. Wer je -doch explizit mit der Qualität seiner Produktewirbt, muss darüber hinausgehen. „Qua li tät istdas beste Rezept“ – so die Philosophie desLebensmittelkonzerns Dr. Oetker. Deshalb in te -griert er bei der Herstellung seiner täglich 750 000Pizzen aus dem Werk Wittenburg Qua lität alsProzess in seine gesamte Produktionskette.

Qualität als Prozess

Bereits in der ersten Phase der Produkt- undVerpackungskonzeption ist Qualität ein festerBestandteil und spielt bei der Auswahl undKontrolle der Rohwaren eine entscheidendeRolle. Beispielsweise werden bei einer Salaminicht nur die Wurst, sondern auch die Her-kunft der verwendeten Fleischsorten, dieRezeptur und die Verarbeitung exakt festge-legt. Mittels Analysetechnik und -methodenwerden die gelieferten Waren beim Eingangauf schädliche Mikroorganismen geprüft. Soll-ten diese einmal gefunden werden, so bleibtdie Rohware gesperrt. Bei Tiefkühlware spieltdie exakte Einhaltung der richtigen Temperatu-ren für Produktqualität und -sicherheit eineentscheidende Rolle. Von den Lager- und Ver-arbeitungstemperaturen der Rohwaren überdie Temperatur im Gärschrank und im Ofenund von den Produkttemperaturen derSchockfrostung bis zum Kühlhaus: Alle Wertewerden protokolliert und Abweichungen kor -rigiert. Damit eine Tiefkühlpizza der anderengleicht, werden Gewichtsprüfungen vorge-nommen: Das Gewicht von Rohteig, Boden,Tomatensoße, Käsemischung und Salamimuss sich genau innerhalb der Vorgabenbefinden. Während des Transports muss vor

Consumers can count on high quality stan-dards for hygiene and safety in food pro-ductions in Germany thanks to legislation.The HACCP plan is mandatory under theFood Hygiene Regulations. Risk analysiscovers the entire product lifecycle from rawmaterial to end usage. But anyone whoseproduct advertising explicitly revolvesaround quality must go beyond this. “Quali-ty is the best recipe” is the philosophy ofthe Dr. Oetker. food concern, which is whyit integrates quality as a process throughoutits entire production chain for the 750,000pizzas generated daily by its Wittenburg fac-tory.

Quality as a process

Quality is an inherent part right from thefirst phase of product and package design,and also plays a key role in the selectionand monitoring of raw materials. When itcomes to salami, for example, it’s not justthe sausage, but also the origins of themeats used, the recipe and processingwhich are all precisely defined. Using analy-sis technology and methods, the delivereditems are checked for harmful microorga-nisms upon receipt. If any are found, theraw materials are blocked. Precise adheren-ce to the right temperatures is critical to theproduct quality and safety for deep-frozengoods. From the storage and processingtemperatures of the raw materials to thetemperature in the proofer and oven, andfrom flash-freezing product temperaturesto the cold store, all values are logged, anddeviations corrected. Weight checks areconducted to ensure that each deep-frozenpizza is similar to the others: The weight of the raw dough, base, tomato paste,cheese mixture and salami must complywith the specifications. During transporta-tion, it is most important to ensure thegoods remain undamaged, and their origins

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Dr. Oetker-Tiefkühlpizza und Block Menü: Qualität als VersprechenDr. Oetker deep-frozen pizza and Block Menü: A promise of quality

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allem sichergestellt sein, dass die Ware kei-nen Schaden nimmt und ihre Herkunft stetseindeutig identifizierbar bleibt. Im Kontakt mitden Verbrauchern wird überprüft, in wieferndie Produkte und Zubereitungsanleitungenderen Ansprüchen genügen. Dass Be darf anTransparenz da ist, beweist die knapp sechs-stellige Anzahl an Anfragen zu Produkten,Rezepten, an Reklamationen und weiterenAnliegen, die jährlich beim Verbraucherser-vice eingehen. Aus Wettbewerbsgründen gibtDr. Oetker seine Lieferanten nicht öffentlichbekannt. Individuelle Kunden-Anfragen wer-den jedoch beantwortet. Das Unternehmengibt an, dass ein Großteil der Rohstoffe ausder Nähe des Werkes kommt. Mit Hilfe einesProzess daten informationssystems können dieProduktionsabläufe und Messdaten exaktüberprüft werden. So ist eine vollständigeRückverfolgung vom fertigen Produkt zu deneinzelnen Rohstofflieferungen möglich. Wirdeine Tiefkühlpizza beanstandet, ist es möglich,an hand der Codierung auf der Faltschachtel je den Produktionsschritt auf die Minute undjahrelang ge nau nachzuvollziehen. Ebenso istdokumentiert, welche Rohstoffchargen in wel-chen Fertigwaren verarbeitet wurden.

Auch der Convenience Food-Hersteller BlockMenü wirbt bei seinen Kunden in der Sys-temgastronomie mit „Frische und Qualität“.

can always be clearly identified. And whenin contact with consumers, the extent towhich the products and preparation instruc-tions meet their requirements is also asses-sed. The almost six-digit figure in requestsreceived by the consumer service everyyear in relation to products, recipes, com-plaints and other matters reflects the needfor transparency. For competitive reasons,Dr. Oetker does not publicly disclose itssuppliers. Individual customer requests are,however, answered. It states that most ofthe raw materials come from near the fac-tory. The production processes and meas -urement data can be accurately checkedusing a process data information system,enabling full retracing from the finishedprod uct to the individual raw-material delive -ries. If a complaint is received about a deep-frozen pizza, the code on the folded box canbe used to precisely trace every productionstage down to the last minute and over aperiod of years. The company also docu-ments which raw-material batches havebeen processed as part of which finishedgoods.

Convenience food manufacturer BlockMenü also advertises “freshness and quality” to its customers in the systemcatering industry. Because in order to meet

links: Block Menü mit Firmensitz in Zarrentin

left side: Block Menü with headquarters in Zarrentin

rechts: Dr. Oetker Werk in Wittenburg

right side: Dr. Oetker plant in Wittenburg

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links: Frische regionale Produktesind die Basis für die Herstellungvon Convenience-Produkten beiBlock Menü in Zarrentin

left: Fresh products from the region are the production basis forBlock Menue s convenience foodproducts

Mitte: Qualität ist bei der Produktionvon Dr. Oetkers Tiefkühl-Pizzen inWittenburg an der Tagesordnung

center: Quality is a key success factor for the production of Dr. Oetker’s deep-frozen pizzas in Wittenburg

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Denn um z. B. in der Küche des Fünf-Sterne-Hotels Grand Elysée in Hamburg den Anfor-derungen zu genügen, stellen sich die etwa150 Mitarbeiter den Ansprüchen der Profis.„Wir müssen den Küchenchef überzeugen.Das ist eine größere Hürde, als nur den Gastzu erreichen.“ Der Geschäftsführer der BlockMe nü Karl-Heinz Krämer weiß, wovon erspricht, denn er ist selbst gelernter Koch. Fri-sche und Qualität – das bedeutet den Verzichtauf Zu satzstoffe wie künstliche Aromen, Farb-stoffe, Geschmacksverstärker und auf unnö-tige Konservierungsstoffe. Stattdessen wer-den regionale Produkte zu etwa 70 % einge-setzt. Vor allem bedeutet es echte Hand- undGe schmacksarbeit. Zwischen Manufaktur undLe bensmittelindustrie: Bei der Umsetzung derRe zepturen werden sämtliche Zutaten perScanner erfasst und in der Vorbereitung genauabgewogen. SAP-Datenverarbeitung sorgt fürdie reibungslose Disposition der 1000 Roh-stoffe. Gekocht wird aber ganz klassisch vomFachmann –- nur die Töpfe sind größer als inder Restaurantküche. In der Herstellung suchtBlock Menü die Balance zwischen effektiverMengenproduktion und Qualität. Erhitzungoder mechanische Beanspruchung führen beiimmer größer werdenden Chargen sonst oftzu Qualitätsverlusten. Spinat wird daher nur in200-Kilo-Chargen verarbeitet, obwohl im Jahr250 Tonnen verkauft werden. „Bei einer grö-

the requirements in the kitchen of Hamburg’sfive-star Grand Elysée Hotel, for example,the some 150 staff have to comply with pro standards. “We need to impressthe head chef. And that’s a bigger hurdlethan just connecting with guests”, saysBlock Menü CEO Karl-Heinz Krämer, whoknows what he’s talking about, for he him-self is a trained chef. Freshness and qualitymeans avoiding additives like artificial fla-vours, colours, flavour enhancers and unne-cessary preservatives. Instead, around70 % of its ingredients are regional prod -ucts. Above all, it’s about real manual labourfocused on taste. Between factory and thefood industry: the process of turning reci-pes into edible products involves scanningall ingredients and precisely weighing themduring preparations. SAP data processingensures the 1,000 raw materials are distri-buted smoothly. But the cooking itself isperformed the classic way by an expert –it’s just that the pots are larger than in res-taurant kitchens. Block Menü seeks to stri-ke a balance between effective volume pro-duction and quality in its manufacturing.Heating or mechanical stress otherwiseoften result in diminished quality, as bat-ches constantly increase in size. That’s why spinach is only processed in 200-kgbatches, even though 250 tonnes are sold

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ßeren Verarbeitungsmenge leidet das Pro-dukt“, erklärt Krämer. Das Blatt wird zu sehrzerstampft. Darum wird das fertige Gerichtauch per Hand portioniert. Eine große Her-ausforderung war die Entwicklung der SourCream für den Einzelhandel. Erst nach einein-halb Jahren stimmten Geschmack und Visko-sität mit dem Original im Restaurant überein.Die erforderliche Mindesthaltbarkeit gelingtohne Konservierungsstoffe durch ein ge -schlossenes Produktionssystem. Inzwischenwerden 1250 Tonnen pro Jahr verkauft. „DerHandelspreis ist 20 bis 30 % höher, als dervergleichbarer Produkte“, Karl-Heinz Krämerscheut sich nicht, das zu benennen. Handar-beit, Mengenbegrenzung und beste Rohstof-fe haben ihren Preis. „Man muss sich sauberpositionieren. Wir setzen den Fokus konse-quent auf Qualität und erst im zweiten Schrittauf eine effiziente Produktion“, benennt erdas Konzept von Block Menü. Neben dem Ge schmack überzeugt die Block Menü auchmit ihrem besonderen Hygiene-Standard. Mitder IFS Food-Zertifizierung Version 6 erfüllt sieAnforderungen an die Herstellungspraxis (Rei-nigung, Desinfektion, Schädlingsbekämp-fung, Wartung, Instandhaltung und Schulung)um fassender als die gesetzlichen Vorgaben.Zur Sicherstellung der Produktqualität verfügtdie Block Menü au ßerdem über ein eigenesmikrobiologisches Labor. Manuela Kuhlmann

per year. “Larger processing quantitiescause the product to suffer”, Krämerexplains. The leaves are pounded too much.For this reason, the finished meal is alsoapportioned by hand. Developing sourcream for the retail market was a huge chal-lenge; it took eighteen months for the fla-vour and viscosity to match the originalfrom the restaurant. The required minimumshelf-life is achieved without preservativesthanks to a closed production system.1,250 tonnes are now sold per year. AndKarl-Heinz Krämer does not hesitate tomention that “the retail price is 20 – 30 %higher than comparable products”. Skilledmanual work, quantity limits and top rawmaterials have their price. “We have toposition ourselves cleanly. As such, wefocus primarily on quality; efficient produc-tion doesn’t come into it until stage two”,he adds, describing the Block Menü strate-gy. Apart from taste, Block Menü alsoimpresses in its adherence to special hygie-ne standards. Holding IFS Food Certifica-tion Version 6, the production requirementsit meets (cleaning, disinfection, pest con-trol, servicing, maintenance and training)are more comprehensive than those stipu-lated by law. It also has its own microbiolo-gy laboratory to guarantee product quality.

Manuela Kuhlmann

Block Menü produziert in Westmecklenburg frische Fertig-produkte in Manufakturarbeit fürseine Block House Restaurants,

aber auch für andere Groß-abnehmer und den Einzelhandel.

Block Menue manufactures freshconvenience products for its Block

House restaurants, but also forvarious quantity buyers and retailers

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Der Trend zur gesunden Ernährung ist unge-brochen. Regelmäßig kommen neue, innovati-ve Produkte auf den Markt. Vor allem rückenwieder Obst, Gemüse und Vollkornprodukte inden Fokus. Zu tierischen Produkten finden sichmehr und mehr vegane Alternativen in den Su -permarktregalen. Einer der Vorreiter in diesemBereich ist die Reformhaus eG – hervorgegan -gen aus dem Engagement einzelner Kaufleu-te, die die Rückkehr zu einer naturgemäßen, ge -sunden Lebensführung anstrebten. 1927 schlos -sen sie sich in der „neuform – VereinigungDeutscher Reformhäuser eG“ zu sam men, die imvergangenen Jahr in Re formhaus eG umbe-nannt wurde. Seit 2008 hat die Ge nos sen schaftihren Sitz im westmecklenbur gischen Zarren-tin. Hier teilt sie sich das Dach nun mit derUnternehmenstochter ReformKontor GmbH &

Healthy food continues to trend, with newand innovative products regularly beinglaunched on the market. The main focus ison fruit, vegetables and wholemeal products,as supermarket shelves stock more andmore vegan alternatives to animal products.One of the trailblazers in the field is Re-formhaus eG – which resulted from thededication of certain traders who strove tobring back natural, healthy lifestyles. In1927, they joined together as “neuform –Vereinigung Deutscher Reformhäuser eG”,which was last year renamed ReformhauseG. The association has been based in theWestern Mecklenburg town of Zarrentinsince 2008, sharing the premises with itssubsidiary ReformKontor GmbH & Co. KG,which has been there since 1996. “We

Im Trend: Gesundheit und Genuss

Now trending: Health and pleasure

Grundlage bei der Auswahl frischerLebensmittel ist der Trend nach

bewusster und gesunder Ernährung.

The trend towards a balanced and healthy diet is the basis for

selecting fresh food.

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Co. KG, die sich seit 1996 am Standort befin-det. „Wir sind spezialisiert auf den Import vonTrockenfrüchten, Nüssen, Öl saaten, Hülsen-früchten, Reis und Getreide“, sagt Betriebslei-ter Enriko Künstler. In Zarrentin werden diesefür den Einzelhandel abgepackt – etwa 700unterschiedliche Artikel insgesamt. Ein Groß-teil der Produkte ist mit dem hauseigenenneuform-Qualitäts-Siegel ge kennzeichnet. So ga - rantiert das Unternehmen, dass hinter den dreiEigenmarken Lihn, HOLO und O’CLAIR healthdie lange Tradition und Kompetenz des Unter-nehmens weiterhin sichtbar bleibt. „Das Sie-gel wird nur an Produkte verliehen, die unse-re strengen Qualitätsrichtlinien, Kontrollenund Analysen er folgreich durchlaufen haben“,erläutert Künstler. Um das sicherzustellen,setzt das Unternehmen auf langfris tige Ge -schäftsbeziehungen zu Produzenten und Zu -lie ferern. Zeitweise gab es sogar eigene An -bauprojekte in der Türkei und in Frankreich.

Entsprechend der aktuellen Trends werden re -gelmäßig neue Produkte kreiert. „Dadurch ist

specialise in importing dried fruit, nuts, oilseed, legumes, rice and grains”, says facility manager Enriko Künstler. These arepackaged for the retail market in Zarrentin –around 700 different articles in total. Most of them are labelled with the company’sown neuform quality seal, which the com-pany uses to guarantee that its long tradi-tion and competence continue to remainvisible behind its three home-brands Lihn,HOLO and O`CLAIR health. “The seal isonly given to products which have success-fully passed our strict quality regulations,checks and analyses”, Künstler explains. Toensure this, the company focuses on long-term business relationships with producersand suppliers. It has occasionally even runits own farming projects in Turkey and Fran-ce.

New products are regularly created in kee-ping with current trends. “So our range isconstantly changing”, Künstler adds. Driedapricots, dates, figs and plums undergo

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unser Sortiment ständig in Bewegung“, soKünstler. Aus Aprikosen, Datteln, Feigen undPflaumen werden durch besondere Behand-lung der getrockneten Früchte sogenannteSoft-Früchte hergestellt. Hinzu kommen Tro-ckenfrüchte wie Bananenchips, Mangostreifenund Weinbeeren, verschiedene Saaten wieLeinsaat oder Kürbiskerne, Getreideprodukteund Hülsenfrüchte sowie pflanzliche Pro dukte,denen gesundheitserhaltende und -förderndeEigenschaften zugesprochen werden.

Superfoods werden diese von Branchenken-nern auch genannt: Natürliche Lebensmittel miteinem besonders hohen Anteil an Vita minen,Mineralstoffen und Antioxidantien. „Gerade indiesem Bereich sind aktuell die größten Trendszu verzeichnen“, berichtet Enriko Künstler undverweist auf das Pulver von Maqui-Beerenund Hagebutten sowie auf Hanfsaat. AuchCranberries werden derzeit wieder stark nach-gefragt. Das entsprechende Cranberry-Pulverlässt das Unternehmen bei SternMaid imbenachbarten Wittenburg ab füllen. Aber auchReformKontor selbst ist mit seinen über 80Mitarbeitern Dienstleister in diesem Bereichund füllt im Auftrag großer NaturkostkettenNüsse und Trockenfrüchte für den deutsch-sprachigen Markt ab. Von Zarrentin aus liefertdas Unternehmen seine Produkte an die über1800 Reformhäuser in Deutschland und Ös -terreich. Aufgrund der Produktpalette gibt es

special treatment to transform them intoso-called soft fruit. They are joined by driedfruit like banana chips, mango leather andgrapes; various seeds like linseed andpumpkin seeds; grain products and legu-mes, as well as plant-based productsknown for their health-promoting proper-ties.

Industry experts also call them superfoods:natural foods particularly high in vitamins,minerals and antioxidants. “This is the veryarea in which we are seeing the biggesttrends”, Enriko Künstler reports, citingmaqui berry powder, rose hip and hempseed. Cranberries are currently also in bigdemand, and the company has its cranber-ry powder bagged at SternMaid, in theneighbouring town of Wittenburg. But with its over 80 employees, ReformKontoritself is also a service provider in this field,packing nuts and dried fruit for the German-speaking market on behalf of major natural-food chains. The company supplies its prod -ucts to the more than 1,800 health-foodshops in Germany and Austria from its Zarrentin base. Its product range is suchthat, apart from forming part of the classicfood industry, there are also broad overlapswith the health industry, which the stategovernment has expressly declared a marketof the future and a focus of development.

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Trockenfrüchte bei der Abfüllung

Dried fruit being packaged

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neben der Zugehörigkeit zur klassischen Er -nährungswirtschaft breite Schnittmengen zurGesundheitswirtschaft. Diese hat die Landes -regierung ausdrücklich zu einem Zukunfts-markt und Entwicklungsschwerpunkt erklärt.

Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern et -wa 100 000 Menschen in der Gesundheitswirt -schaft beschäftigt, rund vier Milliarden Euro wer -den pro Jahr erwirtschaftet. Ziel der Landes re gie -rung ist es, Mecklenburg-Vorpommern zum Ge -sundheitsland Nummer eins in Deutsch land zu ent -wickeln. Um hier mit einer langfristigen Stra te giearbeiten zu können, wurde der „Masterplan Ge -sundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern2020" veröffentlicht, der ne ben Ge sund heits -dienstleistungen und Ge sund heits tou ris mus vorallem das Thema „Ernährung für die Gesundheit“in den Fokus rückt. Demnach sind Un ter neh mender Land- und Ernährungswirtschaft dazu auf-gefordert, Lebensmittel zu entwickeln, zu produ -zieren und zu vermarkten, die die Gesundheitder Bevölkerung nachhaltig fördern. Eine ei-gens eingerichtete Strategiegruppe hat dafürLeitprojekte initiiert, die Forschungsaktivitätenin dem Bereich forcieren. Eines dieser Projektewidmet sich der umfassenden Untersuchungvon Wildfrüchten, insbe sondere Sanddorn, derals landestypisches Le bensmittel mit gesund-heitsfördernden In haltsstoffen beson ders insInteresse und den Genuss der Öffentlichkeitgerückt werden soll. Manuela Heberer

Around 100,000 people in Mecklenburg-Vorpommern are employed in the health sector, generating some four billion Euro a year. The state government’s aim is tomake Mecklenburg-Vorpommern Germany’snumber one state for health. To enable long-term work here, it has published the “2020master plan for the Mecklenburg-Vorpom-mern health sector”, which, along withhealth services and health tourism, primarily concentrates on the topic of “food for health”. Under this plan, compa-nies in the agricultural and food industriesare required to develop, produce and mar-ket food which sustainably promotes public health. The specially appointed stra-tegy group has initiated relevant pilot pro-jects which speed up research activities in the field. One of these projects is de-dicated to extensively examining wild fruit, namely sea buckthorn, which, as atypical regional food with health-promotingproperties, will ideally be of particular inte-rest to, and enjoyed by, the public.

Manuela Heberer

Kernkompetenz ist die Abfüllung und Verpackung importierter Trockenfrüchte für verschiedene Naturkostmarken.

The company’s core competency is filling and packaging imported dried fruit for various natural-food brands.

Werksgelände von SternMaid in Wittenburg

Factory site of SternMaid in Wittenburg

Die italienische Mama steht am Herd undkocht. Zu sehen ist eine sonnendurchfluteteKüche, ein Topf mit kochenden Spaghetti undein Holzkochlöffel, der eine leckere Tomaten-soße rührt. Paradox: Das beworbene Fertig-produkt hat in der Herstellung mit dieserSzene nichts mehr gemein. Die hoch techni-sierte Lebensmittelproduktion ermöglicht es,industriell Lebensmittel herzustellen, die denheutigen Anforderungen an Herstellungskos-ten, Haltbarkeit, Verfügbarkeit, Geschmack,Konsistenz, Nährwert, Zusatznutzen und Zu -bereitung entsprechen. Vor allem das hohe In -novationspotenzial in der Lebensmittelchemieund -technik hat diese Entwicklung gefördert.

Im westmecklenburgischen Wittenburg produ -ziert das Unternehmen SternMaid als Lohn-hersteller für Kunden aus aller Welt pulverför-mige Lebensmittelzusatzstoffe wie Backpulver,

The Italian mama stands at the stove andcooks. She’s in a light-flooded kitchen, witha pot of boiling spaghetti and a woodenspoon, stirring a delicious tomato sauce.But the paradox here is that the purchasedready-made product has nothing more incommon with this scene in terms of itsmanufacturing. Highly engineered food pro-duction allows food meeting today’s requi-rements of production cost, shelf life, avai-lability, taste, consistency, nutrition, additio-nal benefits and preparation to be manufac-tured industrially. These developments haveparticularly been encouraged by the highpotential for innovation in food chemistryand technology.

In the West Mecklenburg town of Witten-burg, SternMaid operates as a contract producer for customers from all over the

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Innovation und Technologietransfer: Die perfekte Mischung bei SternMaid

Innovation and technology transfer: The perfect mix at SternMaid

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Backpremixe, Enzyme, Milcherzeugnisse, Vi ta -min- und Mineralstoffpremixe, Zuckeraustausch-stoffe und Nahrungsergänzungsmittel. Zu letz-teren gehören Diätdrinks und -suppen, Ei weiß -präparate, Getränkepulver und Sportlernahrung.Dabei bedienen sich die Kunden temporär derProduktionskapazitäten, wenn sie selber Spit-zen oder Maschinenstillstände abzudeckenha ben. Der überwiegende Teil lagert jedochdie Produkte langfristig aus, da diese nicht ins eigentliche Kerngeschäft passen. MarkRiemer, Leiter des Werkes, nennt das Erfolgs-rezept des contract manufacturing service:„Unsere Kunden profitieren von der Innova-tionskraft unserer Schwesterfirmen aus derStern-Wywiol Gruppe. Im Technologiecenter inAhrensburg arbeiten ca. 70 Technologen aufeiner Laborfläche von 3000 Quadratmetern ander Optimierung der modernen Lebensmittel-herstellung. Wir können mit unserer über30jährigen Erfahrung Lösungen für den Kun-den entwickeln oder bei der Konzeption neuerProdukte unterstützen. Hier in Wittenburghaben wir die Kapazität und das Know-how,um die geforderten Mengen zu produzieren.“

Know-how-Konzentrate

Die Produkte der SternMaid sind in der Regel„Know-how Konzentrate“, die nur mit Anteilenvon 0,001–5,0% im Endprodukt in der Lebens-mittelindustrie eingesetzt werden. Die perfek-te Mischgüte durch modernste Anlagentech-nik ist Grundvoraussetzung für die langfristigeKundenbindung. Das Unternehmen verfügtüber Trocknungs- und Mischan lagen. Das Ab-und Umfüllen für große Hersteller in Großge-binde oder Konsumenten verpackungengehört ebenso zum Portfolio.

Ihr größter technologischer Wettbewerbsvor-teil ist aber ihre moderne Wirbelschichttech-nologie. Diese Anlagen kommen immer zumEinsatz, wenn gezielt auf die Optimierung derLagerstabilität oder der Verarbeitbarkeit Ein-fluss genommen werden soll. SternMaid rea-lisiert folgende drei Verfahren: erstens dieSprühgranulierung. Hier wird Flüssigkeitenthermisch das Wasser entzogen, sodass einGranulat entsteht, das ohne Kühlung besserhaltbar und weiter verarbeitbar ist. Als zweitesVerfahren ist das Coating – das Ummanteln –anzuführen. Hier wird das einzelne Pulverkornmit einer oder mehreren Schutzschichtenumhüllt. Dies kann eine dünne Fettschicht

world, producing powdered food additivessuch as baking powder, baking premixes,enzymes, milk products, vitamin and mine-ral premixes, sugar substitutes and food additives. The last-named these include diet drinks and soups, protein products, drinkpowders and sports nutrition, with custo-mers temporarily using production capaci-ties when they themselves need to coverpeaks or machinery downtimes. Most,however, permanently remove the prod -ucts from stock, as they don’t fit with the actual core business. Factory managerMark Riemer describes the contract manu-facturing service’s recipe for success: “Ourcustomers benefit from the inventivenessof our sister companies from the Stern-Wywiol Group. Around 70 technologistswork to optimise modern food productionover a laboratory space spanning 3,000square metres at the technology centre inAhrensburg. With over 30 years’ experien-ce, we can devise solutions for customers,or help them design new products. Here inWittenburg, we have the capacity andexpertise to produce the required quanti-ties.”

Know how concentrates

The SternMaid products are generally“expertise concentrates”, which are onlyused in end products in the food industry ata proportion of 0.001 – 5 %. The perfectmixture quality generated by state-of-the-art system technology is the basic require-ment for long-term customer loyalty. Thecompany has its own drying and mixingsystems, and also packs and decants intobig bags or consumer packaging for large-scale manufacturers.

However, its greatest competitive advan-tage from a technological perspective is its modern fluidised bed technology. Thesesystems are always used when the optimi-sation of storage stability or processabilityneeds to be concertedly controlled. Stern-Maid performs the following three proce-dures: Firstly, spray granulation, in whichliquids are thermally dehydrated to pro -duce granules, which have a longer shelf life and can be further processed withoutcooling. Coating is the second procedure,and involves covering the individual

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sein, die z. B. beim Schlucken von bitterschmeckenden Wirkstoffen behilflich ist. Alsdrittes Verfahren ist die Agglomerierung zunennen. Hier werden pulverförmige Rohstof-fe oder Mischungen zu festverbundenen grö-ßeren Partikeln „zu sammengeklebt“. Soferndas Produkt selbst bindefähige Eigenschaftenaufweist, reicht als Kleber Wasser, das nachdem „Verkleben“ wieder thermisch heraus-ge trocknet wird. Ansonsten kommen z. B.Lösungen aus Wasser mit Stärke oder Zuckerzum Einsatz. Durch die Agglomerierung ent-steht eine poröse, schwammartige Struktur.Diese optimiert deutlich die Löslichkeit inFlüssigkeiten, wie z. B. bei Instant-Kakao imGegensatz zu reinem Kakao-Pulver.

Anlagen der richtigen Größe

„Wirbelschichtanlagen werden vor allem impharmazeutischen Bereich als notwendigeVor stufe zum Tablettieren eingesetzt. Die An -lage von SternMaid für den Lebensmit tel -bereich ist jedoch aufgrund der Bedarfsmen-gen deutlich größer. Die Auftragsgrößen je Pro -dukt bewegen sich zwischen 5000 und 100 000Kilogramm“, erklärt Mark Riemer die Beson -derheit der Wittenburger Anlagen. Bei densteigenden Anforderungen an die Zutaten im

powder grain with one or more protectivecoatings. This may be a thin layer of fat,which helps when swallowing bitter- tastingactive ingredients, for example. The thirdprocedure is agglomeration, where powder-ed raw materials or mixtures are “stucktogether” to form larger, firmly bondedparticles. Insofar as the product itself hasgood bonding properties, water can sufficeas an adhesive, which is thermally dried out again after “gluing”. Otherwise, water-based solutions containing starch or sugarmay be used. Agglomeration creates aporous, sponge-like structure, which signifi-cantly optimises dissolvability in liquids, forexample with instant cocoa as compared topure cocoa powder.

The right size facilities

“Fluidised bed systems are primarily usedin the pharmaceuticals industry as a neces-sary pre-stage to palletisation. But due to the quantities required, SternMaid’s system for the food industry is much bigger. The order volumes per product are between 5,000 and 100,000 kilo-grams”, says Mark Riemer concerning thepeculiarity of the Wittenburg plant. Given

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Multifunktionelle Wirbel-schicht anlage

Multi-purpose fluidised bed system

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Life-Science- und Lebensmittelbereich stellendiese Anlagen einen großen Wettbewerbsvor-teil dar. Mark Riemer, der das Werk seit demBau leitet, ist immer noch fasziniert: „Techno-logisch ist es äußerst spannend, wie Lebens-mittel bearbeitet werden können.“

Vor 17 Jahren waren für die Stern-WywiolGruppe, zu der SternMaid gehört, die guteAnbindung des Standortes über die Autobahn24 an den Hamburger Hafen und die Flächen -größe – das gesamte Firmenareal umfasst60 000 Quadratmeter – sowie eine EU-Förde-rung für die Ansiedlung ausschlaggebend.Diese Vorteile haben auch andere Lebens-mittelverarbeiter erkannt. So wagte die FirmaSprayCom aus Hamburg 2012 mit dem Baueiner Sprühtrocknungsanlage den Schritt vomGroßhändler zum Produzenten und produ-ziert Gummi arabicum, das als Stabilisator,Trägerstoff oder Geliermittel eingesetzt wird.Dr. Oetker produziert seit 1992 mittlerweiletäglich 750 000 Tiefkühlpizzen in Wittenburg.Der Konzern baut hier derzeit ein Technologie-zentrum für rund 17 Mio. Euro zur Entwick-lung aller Technologien eines Pizzaproduk-tionsprozesses und konzentriert damit seineForschung in Wittenburg. Manuela Kuhlmann

the increasing requirements on ingredientsin the life science and food sector, thesesystems constitute a major competitiveadvantage. Mark Riemer, who has run thefactory since its construction, never ceasesto be fascinated: “Technologically, it’s extre-mely exciting to see how food can be pro-cessed”.

17 years ago, the facility’s good access toHamburg’s port via the A24 motorway, thelarge area – 60,000 square metres in total –and EU start-up aid were pivotal for theStern-Wywiol Group to which SternMaidbelongs. And these benefits were not loston other food processing companies either.In 2012, for instance, Hamburg-basedSprayCom built a spray-drying plant, and indoing so made the leap from wholesaler toproducer of gum Arabic, which is used as astabiliser, carrier or gelling agent. Sincestarting in 1992, Dr. Oetker now produces750,000 deep-frozen pizzas a day in Witten-burg. The group is currently building a tech-nology centre here for around 17 millionEuro in order to develop all pizza productiontechnologies, thereby concentrating its research in Wittenburg. Manuela Kuhlmann

Herstellungsbereich für ölige oderwässrige Sprühlösungen

Manufacturing area for oily orwatery spray solutions

Hellgrauer Boden, weiße Wände, bis unter dieDecke Holzpaletten und Hochregale, gefülltmit bunten Kartons: Es ist das eindrucksvollblitzblanke Dienstleistungszentrum von Krüger+ Voigt Logistikdienste GmbH in Parchim. Inder Lagerhalle sausen die modernen Flurför -derfahrzeuge hin und her, und auf dem Hal-lenvorplatz werden 24 Stunden am Tag Warenin die ganze Welt umgeschlagen. Herr überdie Lagerhallen ist Logistikfachwirt NormanKrüger. Zusammen mit seiner SchwesterLisa, die als Betriebswirtin mit der Spezialisie-rung auf Logistik hauptsächlich den Vertriebbetreut, sichern sie die Nachfolge im Fami-lienunternehmen und treten in die Fußstapfendes Vaters Hergen Krüger, der 1990 mit Hen-ning Voigt die Firma gründete.

Ausrichtung auf Lebensmittel

Mittlerweile ist das Unternehmen mit 190 Mit -arbeitern, 65 Fahrzeugen und Kapazitäten voninsgesamt 17600 Regalstellplätzen auf 30 000Quadratmetern an den Standorten Parchim,Parchim Flughafen und Valluhn einer der größ-ten Logistiker der Region – auch weil es sichstark auf Lebensmittel ausgerichtet hat. MitNordgetreide und der Mecklenburger Kartof-felveredlung gehören zwei große Lebens-mittelverarbeiter zu ihren Kunden, für die siekomplette Logistikkonzepte umsetzen. „Bei nie -drigpreisiger Ware wie Trockenlebensmittel istein Gewinn nur über Menge und zusätzlicheDienstleistungen möglich“, erklärt NormanKrüger. Die Ware wird nicht nur transportiert,sondern auch gelagert und konfektioniert.Hier haben sie sich mit solider Handarbeiteinen Namen gemacht: Denn obwohl Dienst-leistungen wie die barcodeunterstützte La -gerverwaltung oder Chargenrückverfolgungnur mit Hilfe moderner EDV-Systeme möglichsind, wird die Zusammenstellung von Sorten-mischungen per Hand erledigt. In Fünfer-Teams werden beispielsweise unterschied -liche Cornflakes-Packungen in Lieferkartonsfür die Discounter zusammengestellt.

Herausforderung Lebensmittel: Die Kunden ver -langen mit der IFS-Zertifizierung den höchs ten

Pale grey floors, white walls, and woodenpallets and high racks filled with colourfulboxes right up to the ceiling – a typical sightat the sparkling Krüger + Voigt Logistikdien-ste GmbH service centre in Parchim.Modern fork trucks whiz up and down thewarehouse aisles, while in the yard goodsare shipped off to all corners of the globe 24hours a day. Logistics expert Norman Krügeris the warehouse master. Together with hissister, Lisa, who, as a qualified businessmanager specialising in logistics, primarilylooks after sales, they keep the family busi-ness going, following in the footsteps oftheir father, Hergen Krüger, who founded thecompany with Henning Voigt in 1990.

Focus on food

With 190 employees, 65 vehicles, and a totalcapacity of 17,600 shelving bays over 30,000square metres at the Parchim, Parchim air-port and Valluhn locations, the company isnow one of the region’s largest logisticsfirms – partly also because it has geareditself heavily around food. Its customers, forwhom they implement complete logisticsstrategies, include two major food proces-sing companies in the form of Nordgetreideand Mecklenburger Kartoffelveredelung.“When you’re dealing with low-cost goodslike dried food, the only way to achieve a pro-fit is through quantity and additional servi-ces”, Norman Krüger explains. The goods arenot only transported, but also warehousedand packaged. The company has made aname for itself through its solid manualworkmanship; because even though servi-ces like barcode-based warehouse manage-ment or batch tracing are only possible withthe help of modern IT systems, the assort-ments are put together by hand. For exam-ple, teams of five assemble different Corn-flakes packs in the delivery boxes for the dis-count chains.

The challenge with food is that the IFS certi-fication means customers demand total deli-very reliability and the highest hygiene stan-

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Transportbranche wächst durch Nahrungsmittelwirtschaft

A growing transport sector thanks to the food industry

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Hygiene-Standard und absolute Liefertreue.„Für die Anlieferung in den Zentrallagern vonDiscountern müssen Zeitfenster gebucht wer -den“, erklärt Lisa Krüger. Schafft der Fahrer esnicht, das oft nur 15 Minuten lange Zeitfensterpünktlich zu treffen, rutscht er ans Ende einerLkw-Schlange und muss meistens Stundenwarten. Heikel kann auch die Auslieferung strengnach First in- First out-Kriterien werden. „Brin -gen wir eine Charge, die älter als eine bereitsgelieferte ist, wird sie nicht mehr abgenom-men“, so Lisa Krüger. Eine weitere Anforderungan die Logistiker sind die saisonalen Produk-tionsschwankungen der Kunden, z. B. bei Kar-toffeln nach der Erntezeit. Hier spielen Saison -produkte wie Knödel ab Herbst eine großeRolle. Dementsprechend wird vor der Saisonein hoher Bestand aufgebaut. Geben die Nah-rungsmittelhersteller die Lagerung außer Haus,verlangen sie vom Dienstleister die lückenloseRückverfolgbarkeit jeder Packung. „Von je der Char - ge werden Proben ins Labor gesendet“, weißNorman Krüger. „Wenn das Ergebnis kommt,steht die Ware schon bei uns. Bei Auffälligkei-ten muss diese identifiziert werden können“.

Die verkehrsgünstige Lage an der A24 machtden Wirtschaftsstandort Westmecklenburg fürnationale und internationale Unternehmenattraktiv. Der Flughafen Parchim und die großenUmschlagpunkte Hamburg, Berlin, Ros tock oderWismar sorgen für schnelle Transportverbin-dungen in die ganze Welt. Zusammen mit der

dards. “Time frames have to be booked whendelivering to discounter chains’ central ware-houses”, Lisa Krüger explains. If the driverisn’t able to arrive on time for the often only15-minute window, he’ll slip to the back ofthe truck queue, and will usually have to waithours. Strict delivery according to first-in, first-out criteria can also become a precarioussituation. “If we bring a batch which is olderthan one which has already been delivered, itwill no longer be accepted”, she adds. Thecustomers’ seasonal production fluctuationsare another requirement placed on logistici-ans, e.g. after harvest time, in the case ofpotatoes, where seasonal products like dum-plings play a major role from autumn on-wards. Stock is thus built up before the sea-son. If the food manufacturers outsource theirwarehousing, they ask the service providerto ensure every pack remains completely trace -able. “Samples from every batch are sent tothe laboratory”, says Norman Krüger. “Whenthe result comes, the goods are already herewith us. And we must be able to identifythem in the event of any abnormalities”.

The highly accessible location on the A24makes Western Mecklenburg an attractivecentre of business and industry for nationaland international companies. Parchim airportand the major trans-shipment hubs of Hamburg,Berlin, Rostock and Wismar enable rapid trans-portation all over the world. Logistics companies

Mittlerweile ist das Unternehmenmit 190 Mit arbeitern, 65 Fahrzeugen

und Kapazitäten von insgesamt17600 Regalstellplätzen auf 30 000Quadratmetern an den Standorten

Parchim, Parchim Flughafen und Valluhn einer der größten Logistiker

der Region.

With 190 staff, 65 vehicles, and atotal capacity of 17,600 shelving bays over 30,000 square metres

at the Parchim, Parchim airport andValluhn facilities, the company

is now one of the region’s largestlogistics firms.

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Nahrungsmittelindustrie konnten auch Lo gistik-Un ternehmen wie Krüger + Voigt kontinuier-lich wachsen. Erst 2014 erweiterten sie ihre Ka -pazitäten in Valluhn und gewannen dadurch dieMecklenburger Kartoffelveredlung als Kunden.In den vergangenen Jahren haben sich über40 kleinere, mittelständische und große Lo -gistik- und Distributionsunternehmen in derRegion Ludwigslust-Parchim angesiedelt.

Die Grabower Transport GmbH fährt täglichKühltransporte für die Ludwigsluster Fleisch-und Wurstspezialitäten und für GrabowerSüßwaren. Pünktlichkeit, Sicherheit und Hy -giene sind auch in dem kleinen Speditions-unternehmen mit 14 festen Mitarbeitern dastägliche Geschäft! „Bei Kühltransporten wer-den lückenlose Temperaturprotokolle vomKunden gefordert“, so Geschäftsführerin SilviaLange. Jeden Tag werden die Laderäumegereinigt und die Fahrer mit sauberer Arbeits-kleidung ausgestattet. Ehemann Uwe Langeist Chef über die Technik – egal ob Tag oderNacht. Fällt ein Fahrer aus, ist er als Springerdie eiserne Personalreserve. Praktisch: DieGeschäftsräume befinden sich nur eine Etageunter Langes Wohnung im Haus. Schnell undzuverlässig: Bei der Grabower TransportGmbH ist das Family Business. „Das Auto sollmittags leer sein“, so Silvia Lange. Bei Kühl-fahrten muss immer Vorlaufzeit für die Kühl-technik eingeplant werden. Das erfordertgeschultes Personal. Bereits um Mitternachtwerden die Fleisch- und Wurstwaren geladen.Gegen drei Uhr sind sie bei den Großkunden,um pünktlich an die Verkaufsstellen verteilt zuwerden, damit die Theken für den Tagesver-kauf morgens gefüllt sind. Manuela Kuhlmann

such as Krüger + Voigt have managed toachieve continued growth in conjunction withthe food industry. In 2014, they expanded theircapacities in Valluhn, gaining MecklenburgerKartoffelveredlung as a customer. Over 40smaller, medium-sized and large logistics anddistribution firms have set up bases in theLudwigslust-Parchim region in recent years.

Grabower Transport GmbH provides refrige-rated transport services for LudwigslusterFleisch- und Wurstspezialitäten and Grabo-wer Süßwaren on a daily basis. Punctuality,safety and hygiene are all part of daily busi-ness, even at this small haulage companywith its 14 permanent staff! “When it comesto refrigerated transport, customers demandcomprehensive temperature reports”, saysCEO Silvia Lange. The loading areas are cle-aned every day, and the drivers given cleanwork clothes. Her husband, Uwe Lange isthe head of engineering – whether by day ornight. If a driver calls in sick, he is the rock-solid back-up. And this is practical, since thepremises are just one floor below the Langes’apartment. Speed and reliability are all part ofthe family business at Grabower TransportGmbH. “The vehicle must be empty at mid-day”, says Silvia Lange. When it comes torefrigerated transportation, lead time mustalways be taken into account for the refrige-ration technology. This requires trained staff.The meat and sausage products are loadedas early as midnight. They arrive at the majorcustomers’ premises at around 3 am to bepromptly distributed to the sales outlets, soas to ensure the shelves are full by the mor-ning for the day’s trading. Manuela Kuhlmann

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links: Hochregallager in Parchim

rechts: Konfektionierung per Hand

left side: High rack storage in Parchimright side: Packing by hand

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Ein heller Karton, darin bunt bedruckte, ein-zeln verpackte Teebeutel: Fragt man Doris Er hardt-Freitag nach dem innovativsten Pro-dukt der Folienprint-Druckerei wird sie dieseTeebox auf den Tisch stellen. Warum? „Jedeseinzelne Tee-Sachet ist ein Unikat“, erklärt die Ge schäftsführerin. Das Unternehmen mitWerk in Gallin stellt Folienverpackungen fürLebensmittel her. Seit März 2015 bietet esDigitaldruck im Bereich der flexiblen Ver -packungen. Damit können nun auch kleineoder mittlere Mengen in hoher Druckquali-tät hergestellt wer den, teure Druckplattenund lange Vorlaufzeiten sind passé. Bei denTee-Sachets wurden insgesamt 30 000 Beu-tel bedruckt, dank Mo saik-Software ist jedereinzigartig. Doris Er hardt-Freitag ist sichsicher, dass da mit im Bereich der Marken-entwicklung und Kundenbindung ein völligneuer Spielraum möglich sei: Personalisie-rungen, Gewinnaktionen, Saison- oderAktionsware, Testimonial-Einbindung – sol-che Projekte sind nun mit Print-on-demandnoch besser umsetzbar. Über VR-Codeskönnten Kunden via App weitere Informatio-nen oder zusätz liche Rezepttipps zum Pro-dukt erhalten, denkt sie die Möglichkeitenweiter.

Ask Doris Erhardt-Freitag about Folienprint’smost innovative product, and she’ll point to a bright cardboard box containing vividlyprinted, individually packaged tea bags.Why? “Each individual sachet is a uniquespecimen," the Managing Director explains. With its Gallin-based factory, the companymanufactures foil packaging for the foodindustry. It has offered digital printing in the flexible packaging sector since March2015, meaning smaller or medium-sizedquantities can now also be manufacturedwith high printing quality – expensive prin-ting plates and long lead times are a thing of the past. In the case of the tea sachets,a total of 30,000 bags have been printed,and mosaic software means each one is unique. Doris Erhardt-Freitag is confidentthis offers completely new potential for creativity in brand development and custo-mer loyalty: Personalisations, competitions,seasonal or promotional items, testimonialloyalty – all these projects are now easier to carry out with print-on-demand. She also thinks further ahead, adding that custo-mers could use VR codes to receive furtherinformation or additional product recipe tipsvia an app.

Lebensmittel in der Folienverpackung: Sicher, bunt und zukunftsweisend

Food in foil packaging: Safe, colourful and future-oriented

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Blick auf den Druckmaschinenpark

von Folienprint

Views of the printing machinery of Folienprint

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In der Entwicklung von neuen Technologien ar beitet Folienprint eng mit Maschinenherstel-lern, Lieferanten und Kunden zusammen. „AlsUnternehmen der RAKO-Gruppe sind wir einesder ersten Unternehmen innerhalb der Indus-trie, die eine Beta-Testanlage bereits 2014 in stallierte“, erzählt Martin Lücke, Projektleiterfür den Digitaldruck. Das Unternehmen brauch -te für den „Neuzu gang“ einen Extraraum – denDruck-Cubus –, der strahlend weiß in eine derHallen hineingebaut wurde. Für den optimalenBetrieb können nur dort eine Luftfeuchtigkeitvon 50 bis 70 % und eine Tempe ra tur von 22 bis25 Grad sichergestellt werden.

Nachhaltigkeit: Zusammen mit Milupa hat dasUnternehmen mit StarSaver® eine ressourcen -schonende Alternative für das teure und ener-gieintensive Aluminium in Verpackungen fürpulvrige Füllgüter wie Milchpulver oder Nah-rungsergänzungsmittel entwickelt. Zu sam menmit klimaneutraler Produktion und Folien ausnachwachsenden Rohstoffen ein wichtigerSchritt zu nachhaltiger Verpackung. „Bei der Ent -wicklung kam es darauf an, die gleichen Bar-riereeigenschaften zu erhalten wie bei Alumi-niumverbundfolien“, erklärt Doris Erhardt-Freitag.

Insgesamt 400 Materialien stehen Folienprintbei der Produktion zur Verfügung. „Eine mini-mal veränderte Folienkomponente kann dieEigenschaften komplett verändern“, so MartinLücke fasziniert. Im Vordergrund stehe immer

Folienprint works closely with machinerymanufacturers, suppliers and customerswhen developing new technologies. “As aRAKO Group company, we are one of thefirst in the industry to have installed a betatesting system as early as 2014”, explainsMartin Lücke, digital printing project mana-ger. The company needed an extra room forthis “new account” – its printing cube,which was built into one of the halls in glea-ming white. Only there can it guarantee theair humidity of 50 to 70 % and temperatureof 22 to 25 °C which the device needs tofunction optimally.

Sustainability: In the form of StarSaver®, thecompany has joined forces with Milupa todevelop a resource-friendly alternative to theexpensive, energy-intensive aluminium inpackaging for powdered contents like milkpowder or food additives – an important steptowards sustainable packaging, along withcarbon-neutral production and foils fromrenewable raw materials. “Developmentfocused on preserving the same barrier pro-perties as aluminium composite foils”, DorisErhardt-Freitag explains.

Folienprint has access to a total of 400materials in its production processes. “Aminimally modified foil component cancompletely change the properties”, says afascinated Martin Lücke, adding that the

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Qualitätsprüfungen beim Schrumpffoliendruck

Quality inspections during the shrinking foil printing

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das Ziel, das Lebensmittel zu schützen. So ver-hindern sie Verschmutzungen oder Be schä-digungen durch mechanische Einflüsse. Eben-so halten Verpackungen schädliche Umweltein-flüsse wie Licht, Sauerstoff oder Feuchtigkeitfern. Dadurch werden Verderb durch Mikroor-ganismen, Aroma- und Vitaminverluste sowieFremdgerüche eingedämmt. Aus Sicht von Pro-duzenten und Händlern müssen Verpackungenwenig wiegen, einen schadensfreien Transportermöglichen, standfest sein und sich gut sta-peln lassen. Die Verbraucher erwarten, dasssich eine Verpackung leicht öffnen und schlie-ßen lässt. Neue Entwicklungen stellen zusätz-liche Anforderungen: Fertiggerichte beispiels-weise sollen sich direkt in der Packung erhitzenlassen.

80 % der Produkte präsentieren sich im Einzel-handel ohne Werbung und das bei rund 10 000Produkten im klassischen Lebensmit telmarkt.Im Schnitt hat jedes Produkt drei Se kundenZeit, um auf sich aufmerksam zu ma chen. Daswissen die Hersteller: Mit der vorge schrie-benen Lebensmittelkennzeichnung ist die Ver-packung eine wichtige Informationsquelle,gleichzeitig auch Werbefläche und Kommunika -tionsmittel mit dem Verbraucher. „Im Kampf umden Kunden investieren Unternehmen viel indie Entwicklung der Verpackung“, weiß Kars tenSchröder von der Innoform Coaching GbR,einem Beratungs- und Weiterbildungsunterneh -men im Bereich der Folienverpackung.

main aim is always to protect the food. Assuch, they prevent contamination or dama-ge caused by machinery. Packaging alsokeeps out harmful environmental elementssuch as light, oxygen and moisture, limiting spoilage resulting from microorganisms,loss of flavour or vitamins, and externalodours. From the perspective of producersand traders, packaging must be lightweight,firm, stable, easily stacked, and enabledamage-free transportation, while consum-ers expect it to be easy to open and close.New developments are imposing additionalrequirements, such as ready-made mealscapable of being heated up directly in theirpackaging.

80 % of the products are presented in retailwithout any advertising – a fact applicable tosome 10,000 products at a classic food mar-ket. Each product has on average threeseconds to attract attention. And manufac-turers know this: The stipulated food label-ling means packaging is an important infor-mation source, as well as an advertisingspace and means of communicating withthe consumer. “In the battle for customers,companies invest a lot in package develop-ment”, says Karsten Schröder from Inno-form Coaching GbR, a consultancy andadvanced-training firm in the field of foilpackaging. Packaging is being elaboratelydesigned, and the trend is towards more

Digitaldrucker im Druck-Cubus

Digital Printer in the Print Cubus

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Verpackungen werden aufwendig gestaltet,der Trend geht zu immer mehr Farben und Viel-falt in den Produkten. „Sie spricht Emotionenan, ist das Gesicht des Produktes und der Mar-kenträger“, so Schröder. Folienverpackungenseien im Vergleich zu Faltschachteln im Auf-wand noch relativ begrenzt. Dennoch sieht derExperte hier die Zukunft. Der Standbeutel seiimmer mehr im Kommen. Besonders der spa-rende Ressourcen-Einsatz im Vergleich zuGlasflaschen und Dosen sowie Funktionalitä-ten wie Lesbarkeit, Wiederverschließbarkeit,Handhabbarkeit oder Transport-Robustheitsind hier nur einige Schlagworte.

Vielleicht wird es eines Tages so sein, dass dieVerpackung sogar zum Sammelobjekt wird,wie beispielsweise ein Tee-Sachet, das es nureinmal gibt. Martin Lücke würde es freuen,denn „viele Verbraucher ahnen gar nicht, wieviel Aufwand hinter Verpackung steckt, die nachdem Verzehr im Müll landet.“ Manuela Kuhlmann

and more colours and variety in the prod -ucts. “It appeals to emotions, is the face ofthe product, and is a brand carrier”, Schrö-der continues, adding that foil packaging isstill relatively limited in terms of sophistica-tion compared to folded boxes. But theexpert does see a future here, believingstand-up pouches will become increasinglypopular. The savings in resource use com-pared to glass bottles or cans, coupled withfunctionalities like legibility, re-sealability,easy handling and robustness during trans-portation, are just a few relevant keywordshere.

Perhaps one day packaging will even be -come a collector’s item, like a one-of-a-kindtea sachet. Martin Lücke would love that,because “many consumers have no idea ofthe effort put into packaging, which is sim-ply thrown in the bin after use.”

Manuela Kuhlmann

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UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT

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Mehr als ein Jahr dauerte die Vorbereitung, imSommer 2014 wurde der Verein gegründet.Seither arbeitet die „Food Academy“ daran, stra -tegische Interessen der Ernährungsbranche zubündeln. Es geht um Aus- und Weiterbildungvon Fachkräften, Netzwerkarbeit und Image-Förderung der Nahrungsmittelindustrie. Dazu imInterview der Vorstandsvorsitzende der „FoodAcademy“ und Geschäftsführer der Sweet TecGmbH und Toffee Tec GmbH, Oliver Schindler.

Herr Schindler, mit welcher Motivationhaben Sie und Mitstreiter von großenUnternehmen der Ernährungswirtschaft in Westmecklenburg den Verein „Food Academy“ ins Leben gerufen?

Oliver Schindler: Unter dem Stichwort „Kom-petenzen für die Ernährungswirtschaft“ strebenwir an, in der Nachwuchssicherung sowie in der Aus- und Weiterbildung signifikant voranzu-kom men. Gleichzeitig wollen wir als stärksteBranche der Region bei potenziellen Fachkräf-ten dafür werben, im Bereich der Lebensmit te l -industrie ihre Ausbildung zu suchen und Karrie rezu machen. Die Ausbildungsberufe sind viel -fältig und können daher auf unterschiedlichsteFähigkeiten eine Antwort geben. Darüber hinausbieten die Unternehmen einen sicheren Ar beits -platz in einem familienfreundlichen Umfeld.

Welche Unternehmen sind Mitglieder der„Food Academy“?

Oliver Schindler: Seit der Gründung stehennamhafte Unternehmen für die gemeinsamenZielsetzungen: Mit dabei sind Dr. Oetker, Nestlé,riha-WeserGold, SternMaid und Stern Wywiolsowie Sweet Tec und Toffee Tec. Da rü ber hinaushaben wir die Wirtschaftsförderungs ge sell schaftSüdwestmecklenburg für unsere Interessenge winnen können, die das Projekt schon vorder Vereinsgründung tatkräftig un ter stützt hat.Auch wenn die Initiative in Südwest meck lenburgentstanden ist, verstehen wir uns als offenesNetzwerk für Unternehmen der Er näh rungs -wirt schaft aus dem ganzen Land.

Was haben Sie seit Gründung des Vereinserreicht?

Preparations took more than one year, but theassociation was finally founded in in the sum-mer of 2014. Since then, the “Food Academy”has been working on pooling strategic inter-ests within the food industry. These relate totraining specialists, networking, and promo-ting the food industry’s image. “Food Acade-my“ CEO and Managing Director of Sweet TecGmbH and Toffee Tec GmbH, Oliver Schindler,agreed to be interviewed on the topic.

Mr Schindler, what drove you and fellowcomrades from major companies from thefood industry in Western Mecklenburg toestablish the “Food Academy” association?

Oliver Schindler: We strive to achieve signifi-cant progress in succession planning and(advanced) training under the banner of “skillsfor the food industry”. At the same time, asthe region’s strongest sector, we want toencourage potential specialists to look forapprenticeships and embark on careers in thefood industry. There are a wide range of skil-led jobs on offer, catering to all kinds of abili-ties. The companies also offer secure employ-ment in a family-friendly environment.

Which companies are members of the“Food Academy”?

Oliver Schindler: Since the academy’s estab-lishment, many reputable companies havebeen pursuing shared objectives; these inclu-de Dr. Oetker, Nestlé, riha-WeserGold, Stern-Maid, Stern Wywiol, Sweet Tec and Toffee Tec.We have also been able to get the Wirtschafts-förderungsgesellschaft Südwestmecklenburg(Business Development Agency for South-western Mecklenburg) onboard, which activelysupported the project even before the associa-tion was founded. Although the initiative beganin Southwestern Mecklenburg, we considerourselves an open network for food-industrybusinesses from across the entire state.

What have you achieved since the associ-ation’s founding?

Oliver Schindler: Since the association’sfounding, other larger and smaller businesses

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Dem Berufsnachwuchs auf die Sprünge helfen

Giving young professionals a leg up

Oliver Schindler

Oliver Schindler

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Oliver Schindler: Seit der Gründung haben wei - tere größere und kleinere Unternehmen ausMecklenburg-Vorpommern ihre Teilnahme in Aus -sicht gestellt. Es gibt auch Anfragen aus ande-ren Bundesländern. Diesen Anfragen ge hen wiraktiv nach. Wir haben zunächst sehr viel inhalt-lich gearbeitet und zum Beispiel die Experten-kreise „Ausbildung“, „Personal & Personalentwick -lung“ sowie „PR & Marketing“ eta bliert. Das warwichtig, damit wir künftigen Mit gliedern erstekonkrete Lösungsansätze für die wirklich vielfäl -tigen Herausforderungen anbieten können. Wirhaben die Zeit intensiv genutzt, um die Zieleund Ausrichtung des Vereins zu präzisieren undzu verabschieden. Auf dieser Grundlage unter-breiten wir nun gezielt Gesprächsangebote.

Welche Vorhaben stehen als nächste an?

Oliver Schindler: Wir haben in einem um fas -sen den Kommunikationskonzept konkreteSchritte festgelegt, wie mit den einzelnen Ziel-gruppen in Zukunft zu arbeiten ist; sei es mitSchülerinnen und Schülern als zukünftige Aus-zubildende, mit Quereinsteigern, mit Fachkräf-ten, mit Studierenden oder Institutionen im Land,die unmittelbar mit dem Thema zu tun haben. Fortführung finden unsere spezifischen Qualifi-zierungsprogramme für Führungskräfte. Mit un - seren Angeboten „FiT – Führen im Team“, einemaus vier Modulen bestehenden Führungstrai-ning, sind wir sprichwörtlich offene Türen einge -rannt. Ab Herbst 2014 haben wir die ersten zehnFührungskräfte im Rahmen dieses Programmesqualifizieren können. 2015 waren es vier Durch-gänge, also 40 weitere Führungskräfte. Und auchmit dem Programm „FiT Kompakt“, ein Ange-bot für die untere Führungsebene, konnten wirein Angebot etablieren, das genau dem Bedarfunserer Mitglieder entspricht. Ende 2015 wer-den insgesamt 100 Mitarbeiter dieses sehr pra-xisorientierte Training durchlaufen haben. Im September organisiert die „Food Academy“als Kooperationspartner des Zentrums für nach -haltige Unternehmensführung (ZNU) an der Uni -versität Witten/Herdecke – erstmals in Nord-deutschland – die Schulung zum Nach haltig keits -manager. Alle Angebote sind auf un serer Web-site www.foodacademy-mv.de einzusehen.

Fachkräfte für die Ernährungswirtschaftwerden an der Beruflichen Schule in Ludwigslust standortnah ausgebildet. In welcher Form arbeiten Unternehmenmit der Schule zusammen?

from Mecklenburg-Vorpommern have expres-sed interest in participating. We have alsoreceived requests from other states, whichwe actively follow up. We worked a lot on con-tent for a start, and established expert bodiesin areas such as “Training”, “HR & personneldevel opment” and “PR & marketing”. Thiswas important, as it enables us to offer futuremembers some concrete, initial solutions fora wide range of challenges. We used the timeintensively to specify and approve the associ-ation’s aims and focus. We now submittargeted offers for talks on this basis.

What are your upcoming projects?

Oliver Schindler: As part of an extensivecommunications strategy, we have estab -lished concrete steps regarding how to workwith the individual target groups in future,whether these be school students as futuretrainees, career-changers from other discipli-nes, specialists, university students, or regionalinstitutions, directly involved with the matter. Our manager training programmes are ongo-ing. We have literally been preaching to theconverted with our “FiT – Führen im Team”management training course consisting offour modules. We were able to start certifyingthe first ten managers as part of this pro-gramme in autumn 2014. 2015 has seen fourwaves of graduates, i.e. another 40 managers.We have also been able to establish a servicetailored perfectly to our members’ needs withthe “FiT Kompakt” programme for lowermanagement. By the end of 2015, a total of100 staff will have undertaken this extremelyprac tice-oriented training. As a co-operation partner of the Centre ofSustainable Corporate Leadership (ZNU) atWitten/Herdecke University, the “Food Acade-my” will be the first institution in NorthernGermany to organise sustainability managertraining in September. All programmes can beviewed in detail on our website www.food -academy-mv.de.

Food-industry specialists are trained local-ly at the vocational college in Ludwigslust.How do companies co-operate with thecollege?

Oliver Schindler: We collaborate very close-ly. The initial focus was on pooling our mem-bers’ concerns regarding academic training,and making these transparent to the college.

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Oliver Schindler: Wir stehen in engem Aus-tausch. Zunächst ging es darum, die Sorgenunserer Mitglieder im Zusammenhang mit derschulischen Ausbildung zu bündeln und dieseder Schule gegenüber transparent zu machen.Das Regionale Berufliche BildungszentrumLudwigslust-Parchim ist für uns ein wichtigerGesprächspartner. Wenn sich an der aktuellenSituation nachhaltig etwas ändern soll, so gehtdas – aus unserer Sicht – nur miteinander. Die-sen Prozess haben wir, begleitet durch die IHKzu Schwerin, angeschoben.

Warum wollen Sie dennoch zusätzliche Bildungsangebote schaffen?

Oliver Schindler: Das bestehende Angebot anAusbildung reicht einfach nicht aus, um demFachkräftemangel Herr zu werden. Alle Unter-nehmen, die im Verein „Food Academy“ mit-wirken, brauchen Spezialisten. Um vor allemjunge Menschen auf die Möglichkeiten in un -serer Branche aufmerksam zu machen, ziehenwir jetzt an einem Strang. Genauso wichtig istes, unsere heutigen Mitarbeiter in den Unter-nehmen weiter zu qualifizieren. Dafür gibt esbislang im Land keine Lösungsansätze. Es gehtvor allem um die verschiedenen Facharbeiter-abschlüsse bis hin zur Meisterausbildung.Aktuell bringen wir eine berufsbegleitende,schichtkompatible Qualifizierung zum Maschi-nen- und Anlagenführer sowie zur Fachkraft fürLebensmitteltechnik auf den Weg. In Koopera-tion mit einem Bildungsträger können die Mit-arbeiter unserer Mitglieder ab September 2015den entsprechenden IHK-Abschluss in insge-samt 16 Monaten machen. Danach werden wiruns der Meisterausbildung widmen. Erste Ge -spräche mit der IHK wurden geführt, ein pas-sender Bildungsträger vor Ort wurde gefun-den. Die Meisterausbildung in unserem Landzu etablieren, ist eines unserer erklärten Ziele.

Soll oder will die „Food Academy“ ihremNamen mit Einrichtung einer eigenen Bildungseinrichtung gerecht werden?

Oliver Schindler: Die „Food Academy“ ist zu r -zeit als „virtuelle Academy“ aufgebaut. Wir nut - zen die Schulungsräume unserer Mitgliedsun -ternehmen und können damit eine sehr schlan -ke Struktur etablieren. Die Kooperation mit aus -gewählten Bildungsträgern er möglicht es, de -ren Know-how und Strukturen zu nutzen. Bei un -seren Führungstrainings steht uns mit dem Ins -titut für Personalentwicklung Steeger & Groß

The Ludwigslust-Parchim Regional VocationalTraining Centre is an important partner for us.If there is to be any lasting change to the cur-rent situation, we believe it can only be donetogether. We have kick-started this process,with the assistance of the Schwerin Chamberof Commerce and Industry (IHK).

Why do you want to create additionaleducation services?

Oliver Schindler: The training services cur-rently available are simply not enough to con-quer the skills shortage. All companies parti-cipating in the “Food Academy” associationneed specialists. We’re now all pulling togeth -er to attract young people in particular to theopportunities offered by our industry. It isequally important to keep training existingstaff. There have so far been no solutions tothis problem at a state level. It mainly relatesto the various specialist qualifications, inclu-ding master craftsman training.We’re currently seeking to launch an integra-ted, shift-friendly course for machinery andsystem operators and food technologists.Starting from September 2015, our members’staff will be able to obtain the relevant IHK-certified qualification over a 16-month period,in co-operation with an educational institution.We will then focus on the master craftsmancourse. We have conducted initial talks withthe Chamber of Commerce and Industry, anda suitable local educational institution hasbeen found. Establishing the master crafts-man course in our state is one of our keyobjectives.

Does the “Food Academy” want or intendto do its name justice by setting up itsown educational institution?

Oliver Schindler: The “Food Academy” iscurrently established as a “virtual academy”.

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Die Food Academy will die Sicherung des Berufsnachwuchses vorantreiben.

The Food Academy wants to promote succes-sion planning when it comes to young talent.

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ein regionaler Bildungsträger zur Verfügung, derüber ein Ex pertenwissen aus 25-jähriger Erfah-rung verfügt. Diese Erfahrungen und vor allemdie starke Verankerung in der Region sind füruns sehr wertvoll. Es geht der „Food Academy“vor allem darum, die bestehende Bil dungs in -frastruktur zu stärken und auszubauen.

Ministerpräsident Erwin Sellering befandIhre Initiative als „großartig“ und sagte seitens des Landes Mecklenburg-Vorpom-mern volle Unterstützung zu. Wie siehtdiese Unterstützung aus?

Oliver Schindler: Die Landesregierung hat er -kannt, dass es heute immer wichtiger wird,eine Lösung zum Thema Fachkräftemangel zufinden. Gerade dann, wenn man als Bundes-land weiterhin das Ziel hat, Investoren ins Landzu bekommen und Unternehmen, die schon imLand sind, Wachstum zu ermöglichen. Das Projekt wird gegenwärtig aus EU-Mittelngefördert, vom Land Mecklenburg-Vorpom-mern kommt ideelle Unterstützung. Wenn wirnun aktiv mit ganz konkreten Maßnahmen andie Öffentlichkeit gehen, bin ich mir sicher,dass das Land alles Mögliche tun wird, unsbeim Thema Fachkräftemangel und Ausbil-dungsqualität konkret zu unterstützen.

Wo sehen Sie die „Food Academy“ inzehn Jahren?

Oliver Schindler: Wie man aus demoskopischenAnalysen weiß, wird das Thema Fachkräfteman -gel eher noch an Bedeutung gewinnen. Da mitwachsen die notwendigen „Hausaufgaben“, diein Deutschland zu machen sind. So wird auchdie „Food Academy“ sicherlich weiterhin ihreSchwerpunkte im Bereich Aus- und Wei ter bil -dung und damit der Fachkräftesicherung haben.

Vielen Dank für das Interview und gute Er -folge für die „Food Academy“! Barbara Arndt

We use the training premises of our membercompanies, which helps us achieve a verystreamlined structure. The co-operation withselected educational institutions allows us toutilise their expertise and structures. When itcomes to our management training courses,we have a regional institution in the form ofthe Institut für Personalentwicklung Steeger& Groß, which has expert knowledge gainedthrough 25 years’ experience. This experien-ce, and particularly the solid foundations inthe region, is of great value to us. The “FoodAcademy” is primarily about strengtheningand developing the existing educational infra -structure.

State Prime Minister Erwin Sellering foundyour initiative “great”, and promised thefull support of the Mecklenburg-Vorpom-mern state government. What kind of support is it providing?

Oliver Schindler: The state government hasrealised that it is nowadays becoming increa-singly important to find a solution to the skillsshortage issue. Particularly when the state’songoing aim is to attract new investors, and en-able growth for companies already based here.The project is currently funded by the EU; theMecklenburg-Vorpommern state governmenthelps with ideas. If we were to now activelygo public with specific measures, I am surethe state government would do everythingpossible to support us in relation to talentshortage and training quality matters.

Where do you see the “Food Academy” inten years?

Oliver Schindler: As we know from opinionpolls, the skills shortage issue will in fact gainin importance. This means an increase in the“homework” which needs to be done in Ger-many. The “Food Academy” will thus nodoubt continue to be focused on (advanced)training and therefore securing future specia-lists.

Thank you for the interview, and all thebest to the “Food Academy”! Barbara Arndt

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Er näh rungs - wirtschaft ein starker Leistungsträger und wich -tiger Wachstumsmotor. Landesweit finden hierungefähr 17 000 Menschen ihren Arbeitsplatz.Sie erwirtschaften in mittelständischen, der Re gion verbundenen Betrieben oder auch alsMit arbeiter internationaler Konzerne mehr alsein Drittel des Umsatzes des verarbeitendenGe werbes. Viele andere Wirtschaftszweige,vom Maschinenbau über das Baugewerbe biszum Dienstleistungsgewerbe, sind eng mit derEr nährungsindustrie verflochten. Berufsschulen,die Hochschule Neubrandenburg, öffentliche undprivate Initiativen arbeiten daran, den zu künf ti -gen Bedarf an Arbeitskräften–vom Hilfs ar bei terbis zum Top-Manager–passend auszubilden.

Aber auch die Unternehmen selbst entwickelnneue Konzepte und Initiativen, um ihren Be -darf an Fachkräften zu decken. Exemplarisch seihier die in Boizenburg an der Elbe angesiedelteSweet Tec GmbH genannt, die eine Personal-politik nach dem Motto „Anders als alle ande-ren“ konzipiert.1 Bei seiner Gründung im Jahr2003 stand das Unternehmen vor der Heraus -forderung, in der strukturschwachen Region ge -nügend Mitarbeiter und vor allem ausgebilde-te Fach- und Führungskräfte zu finden. BeimBetriebsstart besetzte das Unternehmen 90 % der offenen Stellen mit Arbeitslosen. Unterihnen befanden sich viele Jugendliche, die an-gelernt und ausgebildet wurden. Heute arbei-ten mehr als 210 Angestellte bei dem Bon-bonproduzenten, womit sich die Mitar -beiterzahl in zehn Jahren verfünffacht hat.

Um die Suche nach neuem Personal effektivund effizient zu gestalten, setzt die Sweet TecGmbH sowohl auf klassische Stellenanzeigenals auch auf Jobbörsen im Internet. Außerdemist das Unternehmen mit seinem auffälligenMessestand und einem firmeneigenen Ima-gefilm auf den regionalen Berufs- und Aus bil -dungsmessen präsent, um seine Be kannt heitzu steigern und frühzeitig Kontakte zu poten-ziellen Bewerbern aufzubauen. Die Homepageist eine Anlaufstelle für interessierte Kräf te undkann direkt zur Bewerbung genutzt werden.

The food industry is a strong service pro-vider and important driver for growth inMecklenburg-Vorpommern. It employsaround 17,000 people in the state, whogenerate over a third of the processingsector’s sales at medium-sized, regionalbusinesses or even as staff of internationalcorporate groups. Many other fields, frommechanical engineering, to construction,to services, are also closely linked to thefood industry. Vocational colleges, the Neu-brandenburg University of Applied Scien-ces, and public and private initiatives are allworking to suitably train the workers nee-ded for the future – from assistants to topmanagers.

But the businesses themselves are alsodeveloping new concepts and initiatives to meet their demand for skilled specia-lists. One example is Sweet Tec GmbH,based at Boizenburg an der Elbe, whichhas devised an HR policy under the motto of “Different to all the rest”.1 Uponits founding in 2003, the company wasfaced with the challenge of finding suffi-cient staff, and particularly trained spe -cialists and managers in an economicallyunderdeveloped region. On starting up, it filled 90 % of its vacancies with the unemployed, which included many youngpeople, who underwent orientation andtraining. Today, the sweet producer hasmore than 210 salaried staff – a figurewhich has increased five-fold in ten years.

To make the search for new staff effectiveand efficient, Sweet Tec GmbH uses bothclassic job advertisements and online job boards. The company is also present at regional careers and training fairs withits striking booth and own corporate video,with the aim of increasing its profile andbuilding contacts into potential candidatesearly on. Its website is a port of call forinterested workers, and may be useddirectly for applications.

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Fachkräfte braucht das Land

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Vocational colleges, the Neubrandenburg University

of Applied Sciences, and public and private initiatives are all working to suitably train the

workers needed for the future –from assistants to top managers.

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Seinen Angestellten bietet das Unternehmeninterne und externe Fortbildungen, die nichtnur das Fachwissen regelmäßig auf den neu-esten Stand bringen, sondern auch sozialeThemen und die Persönlichkeitsentwicklungmiteinbeziehen. Das Unternehmen bietetJugendlichen in der Produktion und der Ver-waltung ein breites Spektrum an Ausbildungs-berufen. Die Ausbildungsquote liegt bei 10 %.Mehr als 80 % der Auszubildenden werdenvon der Firma übernommen. Mit zahlreichenMaßnahmen, die für ein produktives und an genehmes Arbeitsklima sorgen, will sieihre Fachkräfte an sich binden und sich soeinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderenUn ter nehmen verschaffen. Innerbetrieblichherrscht eine „Wir-Kultur“ – alle Mitarbeiterund die Geschäftsführung duzen sich – mit fla-cher Hierarchie und direkter Kommunikation,in der auch die klassische Distanz zwischenMitarbeitern in Produktion und Verwaltungnach Möglichkeit aufgelöst wird. Diese offeneUnternehmenskultur zeigt sich architekto-nisch in hellen, transparent gestalteten Bürosmit Glastüren und ergonomisch eingerichte-ten Arbeitsplätzen. Das Unternehmen stelltseinen Mitarbeitern einen 180 qm großen Fit-nessraum zur Verfügung, im Sommer spielendie Mitarbeiter Volleyball, und es gibt einebetriebseigene Fußballmannschaft.

2009 hat die Sweet Tec GmbH gemeinsam mitdem Roten Kreuz in Boizenburg eine Kinderta-gesstätte gegründet, um jungen Müttern und

Sweet Tec GmbH gives its employeesopportunities for internal and externaladvanced training courses, which not onlyregularly refresh and update their technicalexpertise, but also incorporate socialissues and self-development. It similarlyoffers adolescents a wide range of industri-al trades in production and administration.The trainee quota is around 10 %, andmore than 80 % of trainees are taken on bythe company. By implementing numerousmeasures to provide a productive and plea-sant working environment, it strives toensure high loyalty among its skilled wor-kers, and thereby secure itself a competi -tive edge over other businesses. It hasadopted a culture of “us” – all employeesand management interact informally withone another – with a flat hierarchy anddirect communication, in which even theclassic distance between production andadministrative staff is broken down where-ver possible. This open business culture isreflected architecturally in bright, transpa-rently designed offices with glass doorsand ergonomic work stations. Employeeshave access to a 180-sq-m gym, play vol-leyball in summer, and can also be part ofan in-house football team.

In 2009, Sweet Tec GmbH combined withthe Red Cross in Boizenburg to set up achild day-care facility to make it easier foryoung parents to rejoin the workforce. The

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Vätern den Wiedereinstieg in den Beruf zuerleichtern. Die Öffnungszeiten dieserbetriebsnahen Tagesstätte sind auf dieArbeitszeiten der örtlichen Unternehmenabgestimmt. Einmal im Monat kocht dieErnährungsberaterin der Firma dort gemein-sam mit den Kindern. Individuelle Arbeitszeit-modelle geben gerade Eltern von kleinen Kin-dern in Kombination mit den variablen Öff-nungszeiten der Tagesstätte die Möglichkeit,Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.Darüber hinaus zeigt das Unternehmen in derRegion Präsenz: Es sponsert die örtlichenFußballvereine, insbesondere deren Jugend-arbeit, und es unterstützt die Stadt und dieFreiwillige Feuerwehr. Durch das vielfältigesoziale Engagement ist das Unternehmenfest im Bewusstsein der Bevölkerung unddamit der potenziellen Arbeitskräfte veran-kert. Es hat sich ein positives Image und mitt-lerweile auch überregional einen hohen Be -kanntheitsgrad erarbeitet. Die Gewinnungund Bindung von Mitarbeitern begreift SweetTec als komplexe Herausforderung, die dasUnternehmen als Ganzes zu meistern hat.

Kontinuierliches Wachstum und einen wach-senden Bedarf an Fachkräften verzeichnetauch die Firma Block Menü. Der in Hamburgansässige Hersteller von Convenienceproduk-ten für die Gastronomie eröffnete 1995 in Zar-rentin eine 3600 qm große Produktionsstätte.Nach Erweiterungen in 2004 und 2009 erfolg-te 2013 eine abermalige Vergrößerung derProduktions- und Lagerkapazitäten. Entspre-chend stieg die Zahl der Mitarbeiter: Während2007 die Zahl der Beschäftigten bei 85 lag,beschäftigt Block Menü heute um die 150Mitarbeiter, davon 128 direkt in Zarrentin.Während die Mehrheit der Belegschaft in derRegion lebt, kommt ein Teil der Mitarbeitertäglich aus Mölln, Ratzeburg, Reinbek oderHamburg ins Werk. Hier wird also gegen denStrom gependelt, hinein ins westliche Meck-lenburg-Vorpommern.

Block Menü kooperiert mit den ansässigenHochschulen und bietet angehenden Lebens-mitteltechnikern und Ökotrophologen Prakti-kumsplätze an, und mancher Praktikant kehrtnach dem Abschluss seines Studiums alsAngestellter zu seinem alten Praktikumsge-ber zurück. Zur Belegschaft zählen außerdemimmer zehn bis elf Auszubildende. Es handelt

facility’s opening hours are tailored tothose of the local businesses, and the chil-dren cook with the company’s nutritionistonce a month. In conjunction with the facili -ty’s aforementioned variable openinghours, Individual working-time modelsallow parents of small children to enjoy ahealthy work/life balance. The companyalso displays a presence within the region,sponsoring local football clubs (particularlytheir youth work), and supporting the cityand voluntary fire brigade. Its varied involve -ment in society means it remains con-stantly visible to the public and thereforepotential employees. It has developed apositive image, and now also enjoys a highdegree of popularity nationwide. Sweet Tecsees staff recruitment and loyalty as a com-plex challenge to be overcome by the com-pany as a whole.

Block Menue has also been recording con-tinued growth and a rising need for skilledworkers. In 1995, the Hamburg-basedmanufacturer of convenience products forthe catering industry opened a 3,600-sq-mproduction plant in Zarrenthin. Followingextensions in 2004 and 2009, 2013 saw afurther expansion of production and stor -age capacities, prompting an increase instaff numbers: While this figure wasaround 85 in 2007, Block Menue todayemploys around 150 people, 128 of whomwork in Zarrenthin itself. While most of thestaff live in the region, a certain percentagemake the daily commute to the factoryfrom Mölln, Ratzeburg, Reinbek or Ham-burg, going against the traffic and into Wes-tern Mecklenburg-Vorpommern.

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sich um angehende Fachkräfte für Lebens-mitteltechnik und Lagerlogistik, Mechatroni-ker, Betriebstechniker, Bürokaufleute undFachkräfte für Qualitätssicherung.

Mehrmals wurde Block Menü als „Hamburgsbester Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Dennochregistriert auch dieses Unternehmen einenRückgang an Bewerbern für Ausbildungsberu-fe. Es ist deshalb regelmäßig auf regionalenMessen wie der NordJob in Schwerin und derAzubimesse in Hagenow präsent und gehtauf den schulischen Berufsinformationsmes-sen in Boizenburg, Parchim und Lüthen aufdie Schüler der allgemeinbildenden Schulenzu und bietet ihnen Praktikumsplätze an.Außerdem unterstützt es die FußballvereineMotor Boizenburg und Empor Zarrentin, umfrühzeitig Kontakt zu den Jugendlichen vor Ortherzustellen und ihnen das Werk bekanntzu-machen. Fast alle Auszubildenden werdenübernommen. Mittlerweile bildet das Werkauch über Bedarf aus. Bereits ausgebildetenFachkräften aus der Lebensmittelwirtschaftwie Köchen oder Fleischern bietet BlockMenü Weiterqualifizierungen im Bereich Tech-nik und Hygiene an.

Alles in allem wird mit solchen und ähnlichenAktivitäten noch keine generelle Trendwendebewirkt. Doch es besteht Grund zu der Hoff-nung, dass dem Fachkräftemangel mit Unter-nehmergeist, gezielten Maßnahmen der öffent-lichen Hand und weiteren zukunftsträchtigenStrukturveränderungen effektiv begegnet wer-den kann. Berit Sörensen

1 „Arbeitgeberattraktivität – Ein Erfolgsbeispiel aus der Süßwarenin-dustrie“ von Oliver Schindler, aus: Rekrutierung in einer zukunftsorien-tierten Arbeitswelt, hrsg. von Michaela Hartmann, Springer Fachme-dien Wiesbaden 2015, S. 135–150.

Block Menue co-operates with the localuniversities, offering internship positions toaspiring food engineers and nutritionalscientists, and many interns return to thecompany as employees upon completingtheir studies. The workforce additionallyalways includes ten or eleven trainees –prospective specialists in food technologyand warehouse logistics, mechatronicsengineers, factory technicians, officeclerks, and quality assurance officers.

While Block Menue has been named“Hamburg’s best employer” on numerousoccasions, it has recorded a decline inapplicants for industrial trades. This is thereason why it regularly attends regionaltrade fairs such as the NordJob in Schwerinand the Azubimesse in Hagenow, andapproaches school students at careers fairsin Boizenburg, Parchim und Lüthen to offerthem internship positions. The companyalso supports the Motor Boizenburg andImport Zarrenthin football clubs, in order tomake contact with the local adolescentsearly on, and raise their awareness of thefactory. Almost all trainees are taken on asemployees. Block Menue now trains morepeople than it currently needs; food-indus-try specialists who have already completedtheir training, such as chefs or butchers,are offered additional qualifications in tech-nical or hygiene fields.

All in all, these and similar activities haveyet to spark a general trend shift, but thereis reason to hope that the skills shortagecan be effectively countered through entre-preneurial spirit, targeted public measures,and further promising structural changes.

Berit Sörensen

1 "Arbeitgeberattraktivität – Ein Erfolgsbeispiel aus der Süßwarenin-dustrie" by Oliver Schindler, from: Rekrutierung in einer zukunftsorien-tierten Arbeitswelt, ed. Michaela Hartmann, Springer FachmedienWiesbaden 2015, p. 135–150.

Kontinuierliches Wachstum erzeugtwachsenden Bedarf an Fachkräften

Continuous growth generates growing demand for specialists

Industrie- und Handelskammer zu Schwerin

Geschäftsbereich Existenzgründung undUnternehmensförderung, Innovation undUmwelt Fachberater Ernährungswirt-schaft: Henner Willnow Ludwig-Bölkow-Haus Graf-Schack-Allee 1219053 Schwerin +49 385 5103-312 [email protected] www.ihkzuschwerin.de

Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Ansprechpartnerin: Jarste WeuffenFeldstraße 218182 Bentwisch-Rostock+49 381 [email protected]

Food Academy

Ansprechpartnerin: Christine Ilić+49 3874 6204414Lindenstraße 3019288 [email protected]

Zentrum für Ernährungs- und Lebensmitteltechnologie

Ansprechpartner: Prof. Dr. Leif-Alexander GarbeSeestraße 7a17033 Neubrandenburg+49 395 [email protected]

mv4you – Fach- und Führungskräfte für Mecklenburg-Vorpommern

Ansprechpartnerin: Christina KralischGraf-Schack-Allee 1019053 Schwerin+49 385 [email protected]

Durchstarten in MVIndustrie- und Handelskammer zu Schwerin

Ansprechpartner: Peter TodtLudwig-Bölkow-Haus Graf-Schack-Allee 1219053 Schwerin +49 385 5103-401 [email protected] www.durchstarten-in-mv.de

Wichtige Adressen · Important Addresses

ALLES WAS DAZUGEHÖRT I ALL THAT GOES WITH IT82

Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH

Ansprechpartner: Dr. Thomas DrewsLudwig-Bölkow-HausGraf-Schack-Allee 1219053 Schwerin+49 385 39555-0 [email protected]

Invest in Mecklenburg-Vorpommern

Ansprechpartner: Michael SturmSchlossgartenallee 15 19061 Schwerin +49 385 59225-10 [email protected]

Mittelständische Beteiligungsgesell-schaft Mecklenburg-Vorpommern mbH

Ansprechpartner: Michael MaisLudwig-Bölkow-Haus Graf-Schack-Allee 12, 19053 Schwerin +49 385 39555-0 [email protected]

BIOPARK e.V.

Ansprechpartnerin: Dr. Delia MicklichRövertannen 13, 18273 Güstrow+49 3843 [email protected]

Landeshauptstadt Schwerin

Wirtschaftsförderung Anprechpartnerin: Kathrin Hoffmann Am Packhof 2-6, 19053 Schwerin +49 385 545-1652 [email protected]

WFG – Wirtschaftsförderung s- gesell schaft Nordwest -mecklenburg mbH

Anprechpartnerin: Christiane LöselRostocker Straße 7623970 Wismar +49 3841 3040-9840 [email protected]

WirtschaftsförderungsgesellschaftSüdwestmecklenburg mbH

Anprechpartnerin: Berit SteinbergLindenstraße 3019288 Ludwigslust +49 3874 620440 [email protected]

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AgrarwirtschaftAgricultural Industry

Ausgewählte Produktions-betriebe für Obst, Gemüse undGetreideSelected production facilitiesfor fruit, vegetables und grain

Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbHWölzower Weg 719243 Wittenburg+49 38852 [email protected]ät Seite 31Company Portrait page 31

Gut Herzberg Kruse KGParkstraße 1219374 Obere WarnowOT Herzberg+49 38720 80221

Gut Prestin GmbHDorfstraße 1119406 WamckowFon +49 3847 436645-05

Landboden Glasin Betriebs GmbHWamkenhagener Straße 5823992 Glasin+49 38429 232

„Sanddorn „Storchennest“ GmbHFriedrich-Naumann-Allee 2619288 Ludwigslust+49 38742 1973www.sanddorn-storchennest.de

ErnährungsindustrieFood Industry

Brot- und BackwarenBread and bakery products

Bäckerei Armin Schulz e.K.Nikolaus-Otto-Straße 319061 Schwerin+49 385 660025

Boldt KGBahnhofstraße 1619258 Gallin+49 38842 229-0www.baeckerei-boldt.de

Classic Conditorei & Café Röntgen GmbHDorfstr. 15 c18209 Steffenshagen+49 38203 7757-0www.classic-conditorei.com

Kaffee & Konditorei Kopf GmbHHermannstraße 1719053 Schwerin+49 385 562239

Lieken Brot- und BackwarenGmbHGolden-Toast-Straße 123923 Lüdersdorf+49 38821 6860www.lieken.de

Mühlenbäckerei GmbHHauptstraße 1519055 Schwerin+49 385 5810615www.muehlenbaeckerei.com

Eier und EiprodukteEggs and egg products

Gutshof-Ei Banzkow GmbHHamburger Frachtweg 819079 Banzkow+49 3861 5510-0www.gutshof-ei.de

FischverarbeitungFish processing

ANKER GmbH Fisch- und FeinkostfabrikGewerbestraße 623942 Dassow+49 38826 8210www.anker-portal.com

BiMES – Binnenfischerei GmbHGörslower Straße 619067 Leezen+49 387 23889790www.bimes.de

FEMEG Produktions- und Vertriebsgesellschaft mbHGletzower Landstraße 619217 Rehna+49 38872 5210www.femeg.de

„Fischräucherei „SEEPERLE“Gisela und Frank Schadwinkel OHGSchiffbauerdamm 323966 Wismar+49 3841 3266810

Werner Lauenroth FischfeinkostGmbH c/o Werner LauenrothGmbHGroße Elbstraße 13322767 Hamburg+49 40 3860620www.fischfeinkost-lauenroth.de

Mecklenburger Fisch-Feinkost GmbHWölzower Chaussee19243 Wittenburg+49 38852 90430www.mff-feinkost.de

NORFISK Wismar GmbHAm Seeufer 523970 Wismar+49 3841 227170www.norfisk.de

WISMAR Fisch-Feinkost GmbHAlter Holzhafen 3323966 Wismar+49 3841 282564www.wismarfisch.de

FleischverarbeitungMeat processing

Berschneider GmbHAm Heisterbusch 1219246 Valluhn+49 38851 301–[email protected]ät Seite 17Company Portrait page 17

Mecklenburger Landpute GmbHKastanienallee 319374 Severin+49 38728 [email protected]ät Seite 23Company Portrait page 23

Danish Crown GmbHGülzer Straße 819258 Boizenburg+49 38847 29810www.danishcrown.dk

Delikon Lewitz GmbHBüttner Weg 2, 19372 Spornitz+49 38726 22300

Die Wildmanufaktur GmbH & Co. KGSchulstraße 1 a19399 Dobbertin+49 38736 81404www.wildmanufaktur.de

Döllinghareico GmbH & Co. KGFuchsberger Damm 2–425335 Elmshorn+49 4121 8009-0www.hareico.de

Fleischwerk EDEKA Nord GmbHAm Heisterbusch 2419246 Valluhn+49 38851 5580www.edeka-gutfleisch.de

Fleischerei Jürgen Rupnow e.K.Eugen-Langen-Straße 1019061 Schwerin+49 385 613515www.fleischermeister-rupnow.de

Franziska Stolle GmbH BrenzAm Brenzer Kanal 219306 Brenz+49 38757 5150www.stolle.de

Günter Puttkammer Fleischwaren-Spezialitäten GmbHIndustriestraße 219205 Gadebusch+49 3886 2115-0www.puttkammer-wurst.de

Gut Gallin GmbHHauptstraße 119258 Galling+49 38842 21739

Heinrich Rump Fleischerei GmbHGroße Seestraße 2423936 Grevesmühlen+49 3881 712955www.fleischerei-rump.de

LFW Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH & Co. KGBauernallee 919288 Ludwigslust+49 03874 42200www.lfw-ludwigslust.de

Mecklenburger Fleischwaren GmbHLukaswiese 623970 Wismar+49 3841 40850www.mecklenburger-fleischwaren.de

Schlachtbetrieb MöllinInhaber: Frank Speck e.Kfm.Möllin 1019205 Gadebusch+49 3886 3070

Schlachthof Parchim GmbHSchweriner Straße 5519370 Parchim+49 3871 215411-12www.schlachthof-parchim.de

Schweriner Fleischwaren GmbHNikolaus-Otto-Straße 719061 Schwerin+49 385 644650www.schweriner-fleischwaren.de

UNTERNEHMENSVERZE ICHNIS I L IST OF COMPANIES84

Stadtfleischerei Lange OHGWittenburger Straße 5319053 Schwerin+49 385 59360999

Stenzel’s Landfleischerei Ruest GmbHRuest Krug 419374 Ruest+49 38727 80808www.stenzels-landfleischerei.de

GetränkeBeverages

riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG – Betriebsstätte DodowKogeler Straße 1619243 Dodow+49 38852-990info@riha-wesergold.dewww.riha-wesergold.deUnternehmensporträt Seite 30Company Portrait page 30

1. Mecklenburger Obstbrand –Gut Schwechow GmbHAm Park 519230 Schwechow+49 38856 378 20www.schwechower.de

Eislounge & Cocktails ILC GmbHSchweriner Straße 7 – 919288 Ludwigslust+49 3874 2509933www.eislounge-cocktails.de

Gasthaus Brauerei Wismar GmbHKleine Hohe Straße 1523966 Wismar+49 3841 250238www.brauhaus-wismar.de

Hanse Sektkellerei Wismar GmbHTurnerweg 4 b23966 Wismar+49 3841 48480www.hanse-sektkellerei.de

Hanse Tee Contor Wismar GmbHDorfstraße 1 a23992 Bäbelin+49 38429 44874

Kelterei und Getränkehandel ScheplerStraße des Friedens 1619079 Banzkow+49 3861 7280

Mecklenburgische BrauereiLübz GmbHEisenbeissstraße 119386 Lübz+49 38731 360www.luebzer.de

Norddeutsche Kaffeewerke GmbHAm Twäschen Berg 123936 Upahl+49 38822 82420www.ndkw.de

Tchibo GmbHAm Heisterbusch 1119258 Gallin+49 38851 918848www.tchibo.de

Vielanker Brauhaus GmbH & Co. KGLindenplatz 119303 Vielank+49 38759 339180www.vielanker.de

KartoffelproduktePotato products

Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbHDr.-Raber-Straße 319230 Hagenow+49 3883 7350www.diemecklenburger.de

Milch und MolkereiprodukteMilk and dairy products

Bauernhof-Eis Holthusen UGAm Dorfteich 619075 Holthusen+49 3865 3351www.bauernhofeis-holthusen.de

Ceres Dairy GmbHMummendorfer Straße 123936 Stepenitztal – OT Mallentin+49 38824 241www.ceresagrar.com

Gläserne Meierei GmbHMeiereiweg 119217 Dechow+49 38873 33790www.glaeserne-meierei.de

Goldschmidt – Frischkäse GmbHKarl-Marx-Straße 419288 Kummer+49 38751 20313www.frischkaese.de

MAG Milch und MarktfruchtGressow AGAm Dorfstraße 1923968 Stofferstorf+49 3841 616-223

Milchhof Kalsow eGDorfstraße23970 Kalsow+49 38426 20273

Milchproduktion Groß Molzahn GmbHThurower Straße 1 a19217 Groß Molzahn+49 38875 20224

Mona Sojaland GmbHOtto-Hahn-Straße 1019061 Schwerin+49 385 676760www.soyandjoy.de

NORDGUT Käsewerk Hoffmann GmbH & Co. KGNeustädter Straße 219306 Blievenstorf+49 38757 22341www.kaese-nordgut.de

NORICA Milchhof GmbHMummendorferstraße 123936 Stetenitzstahl/Mallentin+49 38824 241

Ostsee-Molkerei Wismar GmbHMolkereistraße 123970 Wismar+49 3841 26410www.ruecker.org

ProBioTan GmbHWoltersdorfer Weg 1–323968 Gägelow+49 3841 631383www.probiotan.de

Obst und GemüseFruit and vegetables

FVG Fruchtveredlung GmbH & Co. KGPerliner Straße 2019243 Boddin+49 38853 21203www.fruchtveredlung.de

Hof Denissen GmbH & Co. KGLudwigsluster Straße 2119288 Wöbbelin+49 38753 80472www.hof-denissen.de

Kartoffel-Gemüse-Service Plate GmbHSukower Straße 4819086 PlateFon +49 3861 2166www.kgs-plate.de

Obstgut Coorßen GmbH & Co. KGPerliner Straße 1019243 Boddin+49 38853 21216

SüßwarenConfectionery

Sweet Tec GmbHLindhorst 419258 Boizenburg+49 38847 [email protected]ät Seite 40/41Company Portrait page 40/41

Grabower Süsswaren GmbHKiebitzweg19300 Grabow+49 38756 370www.grabower.de

HonigerzeugergemeinschaftMecklenburg-Vorpommern w.V.Wittenburger Straße 3 a19246 Bantin+49 3994 632882www.honig-mv.de

Trolli GmbHRingstraße 319258 Boizenburg+49 38847 38240www.trolli.de

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TiefkühlkostFrozen Foods

Dr. Oetker TiefkühlprodukteGmbH WittenburgSüdring 119243 Wittenburg+49 38852 6110www.oetker.de

TierernährungAnimal nutrition

Mischfutterwerk Stove GmbHHauptstraße 819217 Stove+49 38873 20329www.mischfutterwerk-stove.de

RecoVet GmbHGletzower Landstraße 419217 Rehna+49 40 22637000www.recoactiv.de

Sprehe Geflügel- und Tiefkühlfeinkost Handels GmbH & Co. KGSüdring 1319243 Wittenburg+49 38852 52376www.sprehe.de

Trockenwerk Eldena GmbHKirchweg 1, 19294 Bresegard+49 38755 20218www.trockenwerk-eldena.de

Würzmittel & SaucenCondiments and sauces

Carl Kühne KG (GmbH & Co.)Niederlassung HagenowSudenhofer Damm 519230 Hagenow+49 3883 6380www.kuehne.de

Vor- und nachgelagerteDienstleistungenUpstream and downstream services

Folienprint RAKO GmbHNeu-Galliner Ring 2619258 Gallin+49 38851 [email protected]ät Seite 73Company Portrait page 73

GHS Landtechnik GmbHKlützer Straße 223968 Gägelow+49 3841 6270-0ghs@ghs-landtechnik.dewww.ghs-landtechnik.deUnternehmensporträt Seite 72Company Portrait page 72

NORD/LB in Mecklenburg-VorpommernBerit ZimmermannGraf-Schack-Allee 10/10A19053 Schwerin+49 385 5430www.nordlb.deUnternehmensporträt Seite 11Company Portrait page 11

WirtschaftsförderungsgesellschaftSüdwestmecklenburg mbHLindenstraße 3019288 Ludwigslust+49 3874 [email protected]ät Seite 13Company Portrait page 13

Agp Lübesse Agrarprodukt gesellschaft mbH Mecklenburg-VorpommernSchweriner Straße 119077 Lübesse+49 3868 227

Agrar GmbH RoggendorfGadebuscher Straße 2019205 Roggendorf+49 38876 20226

Agrar GmbH StolpeSchulstraße 219372 Stolpe+49 38725 20212

Agrargesellschaft Melkhof mbHAm Milchviehhof 119273 Melkof+49 38848 20309

Agrarproduktion LübtheenLanscher Straße 719249 Lübtheen+49 38855 51831www.agrar-luebtheen.de

Agrarproduktion Zölkow e. G.Am Stützpunkt 719374 Zölkow+49 38723 80526

Agrar-Service Schönberg GmbHBahnhofstraße 2223923 Schönberg+49 38828 24444www.ags-schoenberg.de

„Agrarvereinigung „MiFeMa“ e. G.Quetziner Straße 29 a19395 Plauerhagen+49 38735 481-0

Agro Service GmbHCrivitzer Chaussee 27 a19089 Demen+49 38488 51610www.ase-group.eu

ARH Techentin GmbHEisenbahnerstraße 2419230 Hagenow+49 3883 724085www.arh-gmbh.de

Arla Foods Deutschland GmbHNiederlassung UpahlMeiereiweg 123936 Upahl+49 38822 50-0www.arla.com

B+S Landtechnik GmbHLassahner Straße 2119300 Grabow+49 38756 330www.bs-landtechnik.de

Bauer Korl`s Golchener HofGolchener Hof 119412 Golchen+49 38483 29280www.golchenerhof.de

BauernverbandMecklenburg-Vorpommern e.V.Trockener Weg 1 b17034 Neubrandenburg+49 395 4212484www.bauernverband-mv.de

BAUWESTA und Landmaschinen GmbHAm Heidenbaumberg 619073 Stralendorf+49 3869 7602-0www.bauwesta.de

Bigfood Produktions GmbHSchäferkamp 319246 Zarrentin+49 38851 32780www.optimahl.com

Block Menü GmbHErnst-Litfaß-Straße 119246 Zarrentin+49 38851 920www.block-menue.de

Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V.Steintor 2 a19243 Wittenburg+49 38852 90630www.bdm-verband.org

Dietmar Behnke GmbHMühlenstraße 1319288 Ludwigslust+49 3874 23118

Cerascreen GmbHGüterbahnhofstraße 1619059 Schwerin+49 1805 860 867www.cerascreen.de

DKB Deutsche Kreditbank AGLandwirtschaft und ErnährungNiederlassung SchwerinWismarsche Straße 15439 Schwerin+49 3855969-238www.dkb.de

Eduard Dewenter KG TiefbauAm Torney 223970 Wismar+49 3841 26160www.dewenter-tiefbau.de

Easy Health Lebensmittel technologie AGAm Redder 222941 Hammoor+49 4532 2679079www.easyhealth.de

EDEKA LogistikNew-York-Ring 622297 Hamburg+49 406377-0

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UNTERNEHMENSVERZE ICHNIS I L IST OF COMPANIES86

Eggbox GmbHAm Mühlenberg 119243 Wittenburg+49 38852 9060-0www.eggbox.de

Fenske Transport GmbH & Co. KGAn der Bahn 119306 Neustadt-Glewe+49 38757 55190www.fenske-transporte.de

FVH Folienveredelung Hamburg GmbH & Co. KGWerkstraße 71919061 Schwerin+49 40 76795570

Grabower Transport GmbHFloerkestraße 2119300 Grabow+49 38756 22273

Grebser Landerzeuger GmbHNiendorferstraße 919294 Grebs+49 38750 20308

Gut Lewitz GmbHRienshof 249349 Mühlen+49 5492 8080

H. & W. Groß Transport -gesellschaft mbHHauptstraße 1123996 Dalliendorf+49 38424 21717

Tierzucht Gut LostenBeteiligungs gesellschaft mbHHäuslerreihe 2823996 Losten+49 38423 5600

Hartstein Transporte GmbHSchloßstraße 4823948 Klütz+49 38825 23983

Hochschule NeubrandenburgFachbereich Agrarwirtschaft undLebensmittelwissenschaftenBrodaer Straße 217033 Neubrandenburg+49 395 5693-2000www.hs-nb.de

KTH-Schwerin GmbHGrüner Weg 219069 Klein Trebbow+49 385 2007343

Rudolf Klingbeil & SohnTransport GmbH 1992Mecklenburger Ende 2219230 Kuhstorf+49 3883 66604www.klingbeil-holz.de

Werner Krüger LastfuhrbetriebGmbHTrammer Straße 2019089 Crivitz+49 3863 222443

Landwirtschaftliche Produktiv genossenschaft Mestlin e.G.MTS-Straße 719374 Mestlin+49 38727 81214

Landwirtschaftliche Erzeuger genossenschaft Rastow e.G.Am Dreieck 6219077 Rastow+49 3868 300100

Liebke Transporte GmbHWerkstraße 1923942 Dassow+49 38826 88481

Loose – LogistikInh. Christina Loose e.K.Am Buer Moor 1019412 Weitendorf+49 38483 27588

LSK Lobenstein & StenzelKraftverkehr GmbHWerner-von-Siemens-Straße 1 b19061 Schwerin+49 385 676810www.lsk-schwerin.de

Lübzer Logistik GmbHFeldstraße 319386 Lübz+49 38731 22414www.fuhrunternehmen-niendorf.de

Hans-Ulrich Merta Transport- und Speditionsgesellschaft mbHMorgenbergweg 1119288 Ludwigslust+49 3874 28004

Menü-Service Neuburg GmbHHauptstraße 43 c23974 Neuburg+49 38426 202-16www.menue-service-neuburg.de

Natural Basic UGResidencepark 1 – 719065 Rabensteinfeld+49 30 61659447www.natural-basic.de

Nestlé Deutschland AGWerk SchwerinFährweg 519061 Schwerin+49 385 75825-0

Nestlé WCO GmbHAm Kalischacht 319294 Malliß+49 38750 3010www.nestle.de

NORD/LB AgrarbankingDr. Rüdiger FuhrmannFriedrichswall 1030159 Hannover+ 49 511 3616201www.nordlb.de

PCO Group GmbHHolmer Berg 15 – 1723942 Dassow+49 38826 8290www.pco-group.com

Reformhaus eGErnst-Litfaß-Straße 1619246 Zarrentin+49 38851 51-0www.reformhaus.de

Schäfer-Transporte GmbHAn der Trave 2223923 Selmsdorf+49 451 5027820www.schaefer-transporte.com

Schmitz Cargobull Mecklenburg GmbH & Co. KGDorfstraße 7719230 Toddin+49 3883 61440www.cargobull.com

SchurPackParkstraße 121514 Büchen+49 4155 1230

Spraycom GmbHSüdring 1519243 Wittenburg+49 38852 23500

SternMaid GmbH & Co. KGAm Mühlenberg 419243 Wittenburg+49 38852 66660www.sternmaid.de

Sude-Hof Radelübbe GmbHSandkrug 3 a19230 RadelübbeFon +49 38859 66790

TGL Transportgesellschaft mbH LewitzBahlenhüschener Straße 1019089 Göhren+49 3861 300600

Tischlein deck dich GmbHDorfanger 723966 Groß Krankow+49 38424 2232-0www.mein-tdd.de

Transport & DienstleistungenMoorbrink UGBarner Stücker Weg 619069 Klein Trebbow+49 3867 728855

Transporte & Logistik TheurerGmbHGewerbering 2419077 Lübesse+49 3868 4007-0www.transporte-theurer.de

TscleanAhornstraße 919288 Fahrbinde+49 38753 88 3 89

Ulbrich Transport GmbHHauptstraße 1319246 Neuhof+49 38853 3010

ÜvW-Transport & Logistik GmbHMühlenstraße 723974 Boiensdorf+49 38427 321020www.uevw.de

VARIOVAC PS SystemPack GmbHErnst-Litfaß Straße 3 und 519246 Zarrentin am Schaalsee+49 38851 8230www.variovac.eu

VR-Bank eGWerderstraße 3019055 Schwerin+49 385 5490-490www.vr-bank.de

Wernicke Spedition GmbHHeinrich-Hertz-Ring 119061 Schwerin+49 385 617070www.wernicke-spedition.de

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Unternehmen I Company Seite I page

Berschneider GmbH, Valluhn 17

Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH,Schwerin 2

Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbH, Wittenburg 31

GHS Landtechnik GmbH, Gägelow 72

Mecklenburger Landpute GmbH, Severin 23

NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Hannover 11

riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG, Dodow 30

Folienprint RAKO, Gallin 73

SWEET TEC GMBH, Boizen burg & Toffee Tec GmbH, Boizenburg 40/41

Wirtschaftsförderungs gesellschaft Südwest mecklenburg mbH, Ludwigslust 13

Unternehmen I Company Seite I page

Inserentenverzeichnis I List of advertisers

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Industrie- und Handelskammer zu Schwerin

Alle Rechte bei Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)

Autoren: Barbara Arndt, Manuela Heberer, Manuela Kuhlmann, Berit Sörensen

Bildquellen Titelbilder: oben: ©Aleksei Potov / 123RF, untenlinks: ©jay beaumont – fotolia.com, unten Mitte: ©Brebca –fotolia.com, unten rechts: ©Storchennest LudwigslustBildquellen Buchrückseite: links: ©Wavebreak Media Ltd /123RF, Mitte: ©Jens Brüggemann / 123RF, rechts: ©Kara –fotolia.com

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Auswahl und Zusammenstellung sind urheber-rechtlich geschützt. Für die Richtigkeit der im Inhaltsver-zeichnis aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Texte übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung.

Printed in Germany 2015

Published in cooperation with Schwerin Chamber of Industryand Commerce

All rights reserved by Kommunikation & Wirtschaft GmbH,Oldenburg (Oldb)

Authors: Barbara Arndt, Manuela Heberer, Manuela Kuhlmann, Berit Sörensen

Picture sources title images: above: ©Aleksei Potov / 123RF,bottom left: ©jay beaumont – fotolia.com, bottom center:©Brebca – fotolia.com, bottom right: ©Storchennest Lud-wigslust, Picture sources book rear: left: ©Wavebreak MediaLtd / 123RF, center: ©Jens Brüggemann / 123RF, right:©Kara – fotolia.com

The manuscript is the property of the pub lisher. All rightsreserved. The selection and compilation are protected by copyright. The publisher and editor accept no liability for the accuracy of author contributions and PR-texts detailed in the contents.

Printed in Germany 2015

Impressum I Imprint

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Unternehmen der Ernährungswirtschaft in Westmecklenburg

A 20

A 14

A 24

A 24

Parchim

Ludwigslust

Schwerin

Wismar

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1

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3

4

Großgewerbestandorte KritzowburgBusinesspark A24Industriepark SchwerinIndustrie- und Gewerbegebiet Lüdersdorf

1

34

2

Stettin 240 km

Magdeburg 140 km

Berlin 130 km

Hamburg 60 km

Kopenhagen über Lübeck 315 km

1

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