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FACHTAGUNG HOLZBAU 2015 HOLZBAU - WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL INFORMATIONSDIENST HOLZ 2015

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FACHTAGUNG HOLZBAU 2015

proHolzBW GmbH

Scharnhauser Park

Hellmuth-Hirth-Straße 7

73760 Ostfildern

Telefon: 0711 2399 668

Telefax: 0711 2399 660

[email protected]

www.proholz-bw.de

HOLZBAU - WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL

INFORMATIONSDIENST HOLZ

INFO

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201

5

2015

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HOLZBAU - WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIALTAGUNGSBAND ZUR FACHTAGUNG HOLZBAU 2015

2

Impressum

Veranstaltung, Organisation

und Durchführung

proHolzBW GmbH

Hellmuth-Hirth-Straße 7, 73760 Ostfildern

Telefon +49 (0) 711.239 96 68

Telefax +49 (0) 711.239 96 60

[email protected]

www.proholz-bw.de

Institut für Holzbau, Hochschule Biberach

Karlstraße 11, 88400 Biberach

Telefon +49 (0) 73 51.582 521

Telefax +49 (0) 73 51.582 529

[email protected]

www.hochschule-biberach.de

Redaktion und Layout

Institut für Holzbau, Hochschule Biberach

Dipl.-Ing. FH Sonja Fagundes

Dipl.-Ing. FH Johannes Sessing

Bildnachweis Titelseite

Alle Abbildungen wurden dem redaktionellen

Teil des Tagungsbandes entnommen.

Verantwortlichkeit

Für den Inhalt der Vorträge sind ausschließ-

lich die Verfasser verantwortlich.

Sofern nicht gesondert vermerkt, liegen die

Rechte auf die enthaltenen Abbildungen bei

den jeweiligen Autoren.

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HOLZBAU - WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIALTAGUNGSBAND ZUR FACHTAGUNG HOLZBAU 2015

3

Inhalt

Dieser Tagungsband fasst die Beiträge der Fachtagung Holzbau

am 19. November 2015 in Stuttgart zusammen.

Mehrfamilienwohnhaus in Nagold

Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA

Gerhard Lieb

Lieb + Lieb Architekten BDA,

Freudenstadt

Mehrfamilienwohnhaus -

Tragwerk

Dipl.-Ing. FH Werner Schaal

Schneck Schaal Braun GmbH,

Tübingen

Mehrfamilienwohnhaus -

Holzbau

Dipl.-Ing. FH Daniel Schaible,

Holzbau Schaible GmbH, Wildberg

Seite 5

21

Gymnasium Diedorf - Architektur

Dipl.-Ing. Architekt Jan Lindschulte

Florian Nagler Architekten GmbH,

München

Gymnasium Diedorf - Tragwerk

Konrad Merz,

merz kley partner, Dornbirn (A)

Gymnasium Diedorf - Akustik

Dipl.-Ing. FH Bernd Grözinger

Müller BBM GmbH, Planegg

Gymnasium Diedorf -

Nachhaltigkeit

Dipl.-Ing. Architekt Holger König

Ascona Gesellschaft für ökologische

Projekte, Gröbenzell

45

35

11

53

65

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4HOLZBAU - WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIALTAGUNGSBAND ZUR FACHTAGUNG HOLZBAU 2015

Architektenkammer

Baden-Württemberg

www.akbw.de

Alwitra

www.alwitra.de

Binderholz

www.binderholz.com

Gutex

www.gutex.de

Knauf Insulation

www.knaufinsulation.de

Lignotrend

www.lignotrend.com

Schneider

www.schneider-holz.com

Steico

www.steico.com

Würth

www.wuerth.de

Ingenieurkammer

Baden-Württemberg

www.ingbw.de

Ampack

www.ampack.ch

Fermacell

www.fermacell.de

KMH-bausysteme

www.kmh-bausysteme.de

Lignatur

www.lignatur.ch

Pavatex

www.pavatex.de

SFS intec

www.sfsintec.biz/de

Stora Enso

www.storaenso.com

Züblin Holzingenieurbau

www.zueblin-timber.de

gefördert durch

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL GERHARD LIEB

5

Gerhard Lieb

Diplom-Ingenieur

Freier Architekt

1979 – 1986

Bauingenieurstudium an der

Universität Stuttgart

1986

Dipl.- Ing. Fachrichtung

Bauingenieurwesen

1986 – 1990 Architekturstudium

an der FH Stuttgart

1990

Dipl.- Ing. (FH) Fachrichtung Archi-

tektur

1990 – 1991

Büro Kammerer + Belz, Stuttgart

Seit 1992

Eigenes Büro mit Traugott Lieb

1994 – 2001

Lehrbeauftragter FH Stuttgart

seit 2005

Mitglied im Bund Deutscher Archi-

tekten

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL GERHARD LIEB

6

Im Rahmen der Vorbereitung der Landesgarten-

schau 2012 in Nagold wurden von der Stadt an

das Gartenschaugelände angrenzende Baufelder

in einem Wettbewerb an Architekten-Bauherren

Gemeinschaften vergeben. Vorgesehen waren

fünf durch unterschiedliche Architekten geplante

Punkthäuser, die eine bauliche Abrundung der

bestehenden heterogenen Gebäudestruktur zur

Grünanlage hin bilden. Gleichzeit sollte das Po-

tential genutzt werden, hochwertiges und stadt-

nahes Wohnen mit Ausblick ins Grüne zu schaf-

fen. Der durch uns konzipierte Entwurf wurde im

Zuge des Verfahrens zur Ausführung ausgewählt.

Die Tiefgaragen der fünf Baukörper bilden einen

durchgehenden Sockel, der durch seine klare

Kante einen definierten Abschluss zum öffentli-

chen Grün bildet. Die Dachfläche der Tiefgarage

wird als Terrassenfläche der Erdgeschosswoh-

nungen genutzt.

Das Konzept unseres Entwurfs sieht vor, durch

geschossweises Verschieben von Baukörpern mit

quadratischen Grundrissen ein lebhaftes Spiel

und ein skulpturalen Ausdruck innerhalb der

durch den Bebauungsplan vorgegebenen maxi-

malen Hüllfläche zu generieren. Es entstehen L-

förmige Loggien mit wechselnder Ausrichtung.

So entstehen interessante Ausblicke auf das an-

grenzende Gartenschaugelände und zur Burgrui-

ne Hohen Nagold.

Die sechs barrierefreien Wohneinheiten, sowie

die Tiefgarage, sind über ein Sichtbetontreppen-

haus mit Luftraum und Aufzug zentral erschlos-

sen.

Mehrfamilienwohnhaus in Nagold - Architektur

Abbildung 1

Blick von der Gartenseite

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL GERHARD LIEB

7

Um den gewünschten hohen Dämmstandard

gemäß KfW 70 trotz der anspruchsvollen Gebäu-

degeometrie zu erreichen, wurden Wände und

Decken mit Ausnahme des massiven innenlie-

genden Erschließungskerns in Holzbauweise aus-

geführt.

Die Materialwahl entsprach auch dem Wunsch

des Bauherrn nach einer nachhaltigen Bauweise.

Außenwände und tragende Innenwände sind in

Holzständerbauweise gefertigt. Für die Geschoss-

decken wurde die Ausführung als von unten

sichtbar belassene Brettsperrholzdecken in F 90

gewählt. Die Installationsebene unter dem Estrich

wurde als Wabenschüttung ausgeführt.

Die Lastabtragung erfolgt über die Kombination

von massivem Erschließungskern, der auch die

Horizontalaussteifung übernimmt, und tragenden

Wandscheiben in Holzbau.

Die Fassaden wurden durch das Wechselspiel aus

raumhohen Holz-Aluminium Fenstern mit der

vorgehängten Verkleidung aus vorvergrauten

senkrechten Holzlamellen gestaltet. Die Wahl von

Fassadenmaterialien aus brennbaren Baustoffen

wurde durch das Konzept der geschossweise ver-

setzten Grundrisse (Thema Brandüberschlag) erst

möglich.

Als regenerativer Energieträger für Heizung und

Brauchwassererwärmung wurde eine Sole-

Wasser-Wärmepumpe verbaut. In den Sommer-

monaten kann die Behaglichkeit der Wohnräume

mittels adiabater Kühlung über die Fußbodenhei-

zung gewährleistet werden. Als Sonnenschutz

sind außenliegende Senkrechtmarkisen in die

Fensterlaibungen eingelassen. Weiterhin sind alle

Wohnungen mit einer dezentralen Lüftung mit

Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Abbildung 2

Treppenhaus in Sichtbeton

Abbildung 3

Ansicht mit Tiefgaragen-

abfahrt

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL GERHARD LIEB

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Abbildung 4-7

Grundrisse

oben links Erdgeschoss

oben rechts 1. Obergeschoss

unten links 2. Obergeschoss

unten rechts Dachgeschoss

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL GERHARD LIEB

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Abbildung 8

Detailansicht

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL GERHARD LIEB

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL WERNER SCHAAL

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Werner Schaal

Dipl.-Ing. FH

1981

Diplom als Bauingenieur,

FH für Technik, Stuttgart

1981 - 1983

Projektingenieur, IB Fritz, Urach

1984 - 1998

Schneck und Schaal GbR

1999 - heute

Schneck Schaal Braun

Ingenieurgesellschaft Bauen mbH,

Geschäftsführer

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL WERNER SCHAAL

12

Berechnungsgrundlagen

DIN EN 1991-1-1/NA – Einwirkungen auf Trag-

werke

Teil 1 – Eigengewicht und Nutzlasten

Teil 3 – Schneelasten

Teil 4 – Windlasten

DIN EN 1992-1-1/NA – Bemessung und Konstruk-

tion von Stahlbetontragwerken

DIN EN 1993-1-1/NA – Bemessung und Konstruk-

tion von Stahltragwerken

DIN EN 1995-1-1/NA – Bemessung und Konstruk-

tion von Holzbauten

DIN 4149:2055-4 – Bauten in deutschen Erdbe-

bengebieten

Anzahl der Geschosse: 3

Erdbebenzone: 1

Bedeutungskategorie II

Ein rechnerischer Nachweis für den Grenzzustand

der Tragfähigkeit (GZT) in der Erdbebenbemes-

sungssituation ist nicht erforderlich

Schneelastzone: 2

Geländehöhe: 398,70 m.ü.N.N.

Windzone: 1 (Binnenland)

Einstufung nach §2 (4) LBO Gebäudeklasse 4

Bauphysikalische Anforderungen

Schallschutz (DIN 4109)

Wärmeschutz (EnEV 2009)

Brandschutz (DIN 4102)

Schallschutz und Wärmeschutz

Die Nachweise des Schall- sowie Wärmeschutzes

wurden aufgestellt vom Ingenieurbüro Bauphysik

HORSTMANN+BERGER (Altensteig)

Brandschutz

Das Brandschutzkonzept wurde aufgestellt von

der Ing. Ingenieurgesellschaft Bauwesen mbH

(Augsburg)

Dipl.-Ing. Martin-Hermann Könning (Prüfsachver-

ständiger für Brandschutz)

Aus dem Brandschutzkonzept ergeben sich nach-

folgende Anforderungen:

Decken Erdgeschoss bis 3. Obergeschoss:

Holzmassivdecke (Brettsperrholz)

feuerbeständig aus brennbaren Baustoffen

(F-90-B)

Unterseite sichtbar

Oberseite mit brandschutztechnisch wirksa-

mer Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustof-

fen Kapselung K2-60

Wände (Holzständer)

feuerbeständig aus brennbaren Baustoffen

(F-90-B)

mit beidseitig brandschutztechnisch wirksa-

mer Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustof-

fen Kapselung K2-30

Mehrfamilienwohnhaus in Nagold - Tragwerk

Abbildung 1

Außenwandaufbau

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL WERNER SCHAAL

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Entwicklung Statisches Konzept Wände und

Decken

Wunsch seitens Auftraggeber (Sägewerkinhaber):

Ausführung als Holzbau mit sichtbarer Deckenun-

tersicht

Architektur nicht ideal für Holzbau:

wechselnde Auskragungen der einzelnen Ge-

schosse

- hohe Verformungen sind zu vermeiden

- konzentrierter Lastabtrag (unwirtschaftliche

Querschnitte)

Vorplanung mit Brettstapeldecken und Holzstän-

derwänden

Holzständerwände tragende Innenwände

- NH C24; b=12cm Abstände je nach Last

- Kapselung K2-30 mit 2x 15mm Fermacell

tragende Außenwände

- NH C24; b/h=6/16cm

- Kapselung K2-30 mit 2x 15mm Fermacell

Brettstapelelemente nicht umsetzbar

- Brandschutz (Unterseite sichtbar) F90-B

nicht umsetzbar

- Keine Quertragfähigkeit

Endgültiges Deckensystem:

Brettsperrholzelemente

Tragfähigkeit quer zur Spannrichtung (im Be-

reich Treppenhaus)

Nachweis Brandschutz F90-B erfüllt (Herstel-

ler)

- Kapselung K2-60 oberseitig mit mind.

20mm Mineralfaserdämmung

- Unterseitig sichtbar

Bei Spannweiten in Haupttragrichtung bis

7,10m

Spannweiten in Quertragrichtung max. 1,10m

Deckenelementhöhe

- EG-2.OG h=252mm

- 3.OG h=201mm

Einhaltung der Bauteilverformungen: Grenzzu-

stand der Gebrauchstauglichkeit (GZG)

Konzentrierter Lastabtrag über auskragende

deckengleiche Stahlträger

Brandschutzanforderungen erfüllt mit Ver-

kleidungen

Vertikaler Lastabtrag über Stahlstützen durch-

laufend über alle Geschosse

Abbildung 2

Aufbau Geschossdecke

Abbildung 3

Brettsperrholzelemente

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Abbildung 4

Vertikaler Lastabtrag

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Abbildung 5

Lastplan Decke über

Erdgeschoss

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Abbildung 6

Vertikaler Lastabtrag

Schnitt in Achse 3

Abbildung 7

Vertikaler Lastabtrag

Schnitt in Achse 4

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL WERNER SCHAAL

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Aussteifung über Deckenscheiben

Einleitung der Horizontallasten aus Wind über

umlaufende Stahlwinkel im Bereich Stahlbe-

tontreppenhaus

Abbildung 8

Ermittlung der Windlasten pro

Deckenscheibe

Abbildung 9 und 10

Horizontale Aussteifung und

Einleitung in Stahlbeton-

treppenhauskern

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL WERNER SCHAAL

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Abbildung 11-15

Details horizontale und verti-

kale Lasteinleitung

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL WERNER SCHAAL

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Abbildung 16

Konstruktions- und Positions-

plan der Decke über Erdge-

schoss

Abbildung 17-19

Details vertikaler Lastabtrag

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL DANIEL SCHAIBLE

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Daniel Schaible

Dipl.-Ing. FH Holzbau und Ausbau

2006-2012

Verbundstudium an der HS Rosen-

heim

2006-2009

Ausbildung zum Zimmerer im

Rahmen des Verbundstudiums bei

Zimmerei Maicher in Tattenhausen

bei Rosenheim

2007-2011

Studium an der HS Rosenheim

2010

Praxissemester bei Finnforest Merk,

Assistenz der Bauleitung am Lon-

don Aquatics Center

2011-2012

Diplomarbeit: Entwicklungskonzept

für einen mittelständischen Holz-

baubetrieb

2011

Rückkehr zum elterlichen Betrieb:

Holzbau Schaible GmbH

Seit 2012

Holzbau Schaible GmbH

Geschäftsführer zusammen mit

Vater Karl-Heinz Schaible

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL DANIEL SCHAIBLE

22

Generierung des Auftrags Holzbau Schaible wurde von den Planern Lieb

und Lieb zur Teilnahme an einer Ausschreibung

eingeladen. Nachdem ein konkurrenzfähiges und

wirtschaftliches Angebot abgegeben wurde fan-

den erste Gespräche mit Architekt und Bauherr

statt. Durch die Erfahrung aus dem Bau eines 4-

geschossigen Wohngebäudes in Tübingen mit 10

Wohneinheiten konnten die Kunden überzeugt

werden. Man konnte spüren wie die Begeiste-

rung für den Holzbau weiter stieg, als mit dem

Auftraggeber und einem Teil der späteren Woh-

nungseigentümer das sich im Innausbau befindli-

che Gebäude in Tübingen besichtigt werden

konnte. Dort konnten auch die für das Gebäude

geplanten sichtbaren Brettsperrholzdecken in

verbautem Zustand betrachtet werden.

Aus Sicht von Holzbau Schaible war der Auftrag

interessant, da er direkt vor der Haustüre lag, der

Umfang des Auftrages gut zu stemmen war und

die Prestigewirkung bereits in den Vorgesprächen

spürbar war. Somit war hier eine Win-Win-

Situation geschaffen.

Werkstattplanung

Mitte Mai wurde der Bauvertrag unterzeichnet,

Anfang Juni gingen die Pläne ein die zur Arbeits-

vorbereitung verwendet werden konnten. Bereits

während der Vergabephase wurde deutlich, dass

bei diesem Projekt ein straffer Terminplan zu er-

füllen ist. Zum einen sollten die Vorteile des

Holzbaus mit kurzer Montagedauer und ohne

Trockenzeiten zum Einsatz kommen, zum ande-

ren war der Rohbau des Treppenhauses schon

begonnen, sodass ein Baubeginn schnell möglich

war. Darüber hinaus waren die Straßenbauarbei-

ten zur Erschließung der Gebäude für Oktober

geplant und für deren Fertigstellung sehr wichtig.

Vorteilhaft war, dass nach Auftragserteilung noch

Einfluss auf gewisse Details wie zum Beispiel der

Deckenanschluss und die Ausführung der Stahl-

träger in der Decke genommen werden konnte.

Bereits bei der Werkplanung musste die beengte

Baustellensituation berücksichtigt werden. Es

wurden fünf Gebäude gleichzeitig gebaut. Es gab

für drei davon nur eine Zufahrt. Der Stellplatz für

den Kran war sehr knapp bemessen. Es war nicht

möglich einen Kran so zu stellen, dass er nicht in

den Schwenkbereich des anderen eingreift, wes-

wegen ein Turmdrehkran mit einfahrbarem Aus-

leger gestellt werden musste. Dadurch durfte das

Schwerste Element maximal 3 t bis zur Mitte des

Gebäudes wiegen, am Rand waren es noch 1,9 t.

Für die Versorgung der Gebäude mit Anschlüssen

waren ab Ende September die Straßenbauarbei-

ten angesetzt.

Da das Gebäude mit seinen Auskragungen geo-

metrisch anspruchsvoll ist wurde auch die Werk-

stattplanung Bestandteil der Prüfung durch den

Prüfingenieur. Dies war zu Beginn der Werkpla-

nung jedoch nicht abgestimmt und im Zeitplan

war keine Zeit für einen Prüflauf eingeplant.

Welche Konsequenzen dies hatte, wird im weite-

ren Verlauf noch deutlich. Letztendlich ist eine

Prüfung der Werkpläne durch den Prüfingenieur

zu empfehlen, da in der Werkstattplanung die

einzelnen Planungsleistungen miteinander ver-

knüpft werden und so bösen Überraschungen bei

der Abnahme auf der Baustelle vorgebeugt wird.

Folgende Planungsleistungen mussten zu einem

Ganzen gefügt werden:

Werkpläne und Details des Architekten, wo-

bei die Ausführlichkeit und Sauberkeit lobend

erwähnt werden müssen.

Pläne und Details des Statikers

Angaben des Brandschützers zur Kapselung

und Verkleidung der Stahlteile

Vorstellungen und Wünsche des Zimmerers

zur Montagefreundlichkeit und zum Toleran-

zausgleich im Hinblick auf die Rohbautoleran-

zen, basierend auf Erfahrungen von voraus-

gehenden Objekten

Mehrfamilienwohnhaus in Nagold - Holzbau

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL DANIEL SCHAIBLE

23

Für die Produktion wurden in der Werkstattpla-

nung Schnitte, Grundrisse, Wandansichten von

beiden Seiten mit der jeweiligen Beplankung mit

Platten erstellt. Es wurde eine werkseitige Quali-

tätskontrolle durchgeführt. Es wurden beidseitig

geschlossen Holztafelelemente angeliefert, somit

ist eine Kennzeichnung der Elemente mit einem

Ü-Zeichen erforderlich. Die notwendige Fremd-

überwachung wird bei Holzbau Schaible durch

den DHV ausgeführt. Darüber hinaus wurden

auch die Qualitätskriterien des RAL-Gütesiegels

für Holztafelelemente eingehalten.

Als die Zeit zum Bestellen des Materials immer

näher rückte kamen zwei Probleme auf. Zum ei-

nen war die Werkplanung noch nicht für alle Ge-

schosse abgeschlossen, zum anderen kam vom

Statikbüro die Rückfrage ob die Pläne durch den

Prüfer schon geprüft wurden. Es entstand eine

Abbildung 1

Tragkonstruktion aus MH-Fix,

Lenotec-Deckenelementen

und Stahl

Abbildung 2

Kennzeichnung der Wandele-

mente mit Ü-Zeichen und RAL-

Zeichen

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL DANIEL SCHAIBLE

24

gewisse Nervosität, da diese Rückfrage im Betrieb

die Frage auslöste: Müssen die Pläne überhaupt

geprüft werden?

Zum Thema Material: Der Holzbau ist bekannt

dafür, dass er flexibel ist und bei Standardisierung

der Querschnitte schnell Material verfügbar ist.

Leider gilt dies nicht für Brettsperrholzelemente,

Sonderquerschnitte in BSH und MH-Fix nach Lis-

te. Brettsperrholz und BSH Sonderquerschnitte

benötigen je nach Lieferant und Auslastung zwi-

schen 4-6 Wochen Lieferzeit. Vom Einschnitt des

MH-Fix, über die Trocknung bis hin zum Abbund

vergehen je nach Auslastung und Querschnitt

auch 2-4 Wochen. Auch Sondermaterialien wie

z.B. Zugstangen oder Elastomer Lager mit Zu-

schnitt haben 3-4 Wochen Lieferzeit. Zudem

kommt in den Monaten Juli-August meist noch

das Thema Betriebsferien ins Spiel was nochmals

die Lieferzeiten in die Höhe treiben kann.

Ersteres war zu regeln, da das Material ge-

schossweise angeliefert werden musste, konnte

dank flexibler Zulieferer, auch Geschossweise be-

stellt werden. Die zweite Frage löste schon mehr

Kopfzerbrechen aus. Nach mehreren Telefonaten

war klar, der Prüfer prüft die Pläne, er benötigt

drei Wochen dafür, und diese Zeit ist nicht vor-

handen.

Nach nochmaliger Rücksprache mit Statiker und

Prüfer wurde der Entschluss gefasst ohne die

Freigabe des Prüfers die Brettsperrholzelemente

zu bestellen, da die Dimensionierung schon mit

der Statik geprüft wurde. Jedoch blieb ein gewis-

ses Risiko, dass zum Beispiel etwas übersehen

wurde. Dieses Risiko möchte keiner gerne tragen

und sollte bei zukünftigen Planungen vermieden

werden.

Als dann das Prüfergebnis des Statikers nach 3

Wochen kam, gab es keine bösen Überraschun-

gen. Es waren nur wenige Änderungen einzuar-

beiten, da die Pläne vorab gut abgestimmt wur-

den. Es mussten aufgrund der Querpressung un-

ter den Stahlstützen teilweise größerer Auflager-

platten angeordnet werden, und an verschiede-

nen Auflagerpunkten der Stützen, zusätzliche

Steifen angebracht werden.

Dank eines flexiblen Stahlbauers war dies noch

kurzfristig, ohne Mehraufwand möglich. Gleich-

zeitig wurde mit dem Einschnitt des MH-Plus be-

gonnen. Holzbau Schaible verwendet, wo mög-

lich, MH Plus von einem regionalen Lieferant.

Vorteil ist, dass die Arbeitsvorbereitung für den

Abbund, Einschnitt, Trocknung und Abbund im

selben Betrieb stattfinden. Bauteile, die nicht vo-

relementierbar sind können direkt auf die Bau-

stelle angeliefert werden. Da auch das Rundholz

aus dem Landkreis Calw und Freudenstadt

kommt, konnten durch kurze Wege und weniger

Transporte, die Wirtschaftlichkeit gesteigert und

die Umwelt geschont werden.

Produktion

Nach Abschluss der Arbeitsvorbereitung mit ei-

nem gewissen Nervenkitzel bis zum Erhalt der

Freigabe durch den Prüfingenieur, konnte nun

mit der Produktion begonnen werden. Durch gu-

te Planung und Fachpersonal verlief die Produkti-

on der Wandelemente ohne nennenswerte Vor-

kommnisse.

Es wurde wie im Holrahmenbau üblich zuerst der

Rahmen aus MH-FIX gebildet, eine Seite zweila-

gig beplankt, dann gedreht, mit Mineralwolle

gedämmt, die Öffnungen gekapselt, und die

Rückseite mit zwei Lagen Gipsfaserplatten be-

kleidet.

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Die Innenwände wurden werkseitig nur einseitig

beplankt, da die Installationen bauseits durchge-

führt werden sollten. Im Laufe der Produktion hat

sich herausgestellt, dass wesentlich schneller

montiert wird, als die Wände produziert wurden,

sodass das Personal bei der Wandproduktion

aufgestockt werden musste. Aufwändig und zeit-

intensiv war hauptsächlich das Aufbringen der

vier Lagen Gipsfaserplatten und das Kapseln

sämtlicher Wandöffnungen wie zum Beispiel Öff-

nungen für Fenster, Luftauslässe für Lüftungsan-

lagen, Abwasserrohre in den Außenwänden und

Heizungsverteiler in den Innenwänden.

Montage

Parallel zum Produktionsbeginn der Wandtafeln

zwei Wochen vor Montagebeginn, war der Trep-

penturm soweit ausgeschalt, dass ein erstes

Aufmaß des Turmes vor Ort mit Tachymeter

möglich war. Diese Technik des digitalen Auf-

maßes setzt sich derzeit am Bau immer mehr

durch und ermöglicht die frühzeitige Reaktion

auf Toleranzen und Fehler der Vorleistung.

Abbildung 3

Außenwand auf Montagetisch

in der Produktion

Abbildung 4

Treppenhauskern ausgeschalt,

vor dem Aufmaß mit Tachy-

meter

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Bei diesem Projekt wurden die Auflager, die Au-

ßenecken des Turmes und die Außenecken der

Bodenplatte vorab aufgenommen, um dann den

Holzbau optimal auf der Bodenplatte platzieren

zu können. Da der Turm leicht verdreht zur Bo-

denplatte angeordnet war konnte auf diese Situ-

ation reagiert werden und die Drehung im Rah-

men der Toleranzen vermittelt werden. So wur-

den die Außenwände um ca. 10 mm auf 10 m

Kantenlänge der Bodenplatte verdreht. Diese

Verdrehung war notwendig, damit die Decken

die Ihre Auflager am Stahlbetonkern haben, ohne

Nachbearbeitung montiert werden konnten.

Desweiteren konnten so die Innenwände, die ge-

gen den Turm liefen in Ihrer Länge noch im Werk

bei der Produktion angepasst werden. Auch eine

fehlende Auflager-Aussparung konnte gefunden

werden und noch vor Montagebeginn durch den

Rohbauer hergestellt werden.

Diese Maßnahmen bedeuten einen erhöhten

Aufwand bei der Vorbereitung, jedoch zeigt die

Erfahrung in den letzten Jahren dass dieser Auf-

wand durch eine schnellere und präzisere Mon-

tage wieder eingeholt werden kann.

Jedoch hat jede Technik auch ihre Tücken. So

wurde bei diesem Projekt alles nach den Außen-

kanten und Auflagern des Treppenturmes ausge-

richtet. Auch die Höhe wurde anhand der Bo-

denplatte und anhand der Auflager für den Turm

festgelegt. Dies macht grundsätzlich auch Sinn,

da möglichst wenig unterlegt werden soll und

auch nicht nachgehobelt werden sollte.

Was nicht beachtet wurde: bereits vorhandene

Fertigteiltreppen aus Stahlbeton, die fest verbaut

waren. Deren Höhenlage war ca. 10 mm tiefer

als die der Auflager und die der Bodenplatte.

Dieses Problem wurde erst beim Fenstereinbau

bemerkt. Denn in der Zwischenzeit hatte der

Rohbauer in jedem Stockwerk einen Meterriss

gesetzt, der zu den Treppen im Innenleben des

Treppenturmes gepasst hat. Dies hat dann kurzei-

tig auf der Baustelle für Turbulenzen gesorgt.

Nach einem Termin vor Ort und abwägen der

Möglichkeiten wurde entschieden, dass die Trep-

pen durch einen Belag auf den Stufen ausgegli-

chen werden und die Aufzugstüren, die bereits

eingebaut waren, in ihrer Höhenlage versetzt

wurden.

Vorbereitungen zur Montage vor Ort

Neben den üblichen Vorbereitungen zur Monta-

ge musste wieder auf die beengte Situation vor

Ort eingegangen werden. Durch den gleichzeiti-

gen Bau von fünf mehrgeschossigen Wohnge-

bäuden in einer Straße - bei drei davon war der

Rohbau schon fertig, bei zwei nicht - war nicht

viel Platz vorhanden. Das Material und die

Baustelleneinrichtung des Rohbauers haben sehr

viel Platz in Anspruch genommen.

Deshalb war eine gut strukturierte Anlieferung

besonders wichtig. Durch die Möglichkeit mit

dem eigenen LKW anzuliefern und einer Anfahrt

von ca. 20 Minuten, konnten nach einer gewis-

Abbildung 5

Auftragen der Eckpunkte für

die Wandmontage

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27

sen Lernphase nur die Wände angeliefert wer-

den, die am jeweiligen Tag montiert wurden.

Auch die Abstimmung, wann Betonfertigteile

bzw. Beton angeliefert werden, hat nachdem sich

der Ablauf eingespielt hatte gut funktioniert. Le-

diglich die Decken aus Brettsperrholz wurden ge-

schossweise mit festen Lieferzeiten angeliefert.

Für die Decken musste dann ein Lagerplatz vor

Ort geschaffen werden.

Am 21.08.13 war dann der Montagebeginn. Ziel

war die Konstruktion in sechs Wochen zu errich-

ten.

Nach dem Einmessen mit dem Tachymeter erfolg-

te das Setzen der Richtschwellen auf Quellmörtel

und das Stellen der Wände im Erdgeschoss.

Die Montage der Wände verlief problemlos ohne

Überraschungen, ein Vorteil des Aufmaßes mit

Tachymeter und guter Arbeitsvorbereitung. Das

Verlegen der Decken erforderte etwas mehr Ge-

schick und war aufwändig. Es mussten die De-

ckenelemente in die über zwei Geschosse durch-

gehenden Stützen eingefädelt, dann in das Auf-

lager geschoben und am anderen Ende dann in

den Stahlträger eingefädelt werden. Teilweise

war die Montage nicht ohne temporäre Ab-

stützungen möglich.

Abbildung 6

Beginn der Montage setzen

der Richtschwellen und der

Wände EG

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Nach dem Verlegen der Decke über dem EG

wurde ein Witterungsschutz aufgebracht. Bei

diesem Objekt wurde als Witterungsschutz eine

Teichfolie gewählt. Hierzu wird die Teichfolie, die

es in bis zu 4 m breiten Bahnen gibt, auf der De-

cke verlegt und die Stöße mit einem entspre-

chenden Kleber verklebt. Dadurch lässt sich eine

Wasserdichte Ebene herstellen, die die Brett-

sperrholzdecken ausreichend sicher vor Wasser

schützt.

Abbildung 7

Stahlträger in der Decke über

EG

Abbildung 8

Durchgehende Stützen

EG - 1. OG

Abbildung 9

Auflager am Treppenturm mit

Elastomerlager, Türsturz,

Stahlträger und Pfosten

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29

Problematisch für die Abdichtung ist, wenn wei-

tere Gewerke wie zum Beispiel Gerüstbauer oder

der Rohbauer darauf Arbeiten, dadurch geraten

schnell Löcher in die Abdichtung. Auch Durch-

stoßpunkte, in diesem Fall die Stahlstützen sind

Potentielle Schwachstellen die Leckagen verursa-

chen. Generell bleibt zu sagen, dass Notabdich-

tungen nur Notabdichtungen bleiben und es vor-

kommen kann, dass es Leckagen gibt. Diese Le-

ckagen verkraften die Brettsperrholzdecken,

wenn sichergestellt wird, dass sie im späteren

Bauverlauf wieder austrocknen können. Es gilt

aber je besser der Witterungsschutz desto weni-

ger Nacharbeit muss an der späteren Sichtober-

fläche erfolgen.

Auch die Außenwände mussten vor der Witte-

rung geschützt werden. Hierzu wurde die Fassa-

denbahn, die hinter der offenen Fassade ver-

bleibt, aufgebracht.

Da die Montage der Fenster nicht geschossweise,

sondern am Stück im ganzen Gebäude erfolgte,

wurden auch die Fenster mit PE Folie abgehängt

um das Niederschlagswasser abzuhalten.

Direkt im Anschluss an das EG wurde das 1.OG

montiert, dafür wurde der Grundriss mit dem Ta-

chymeter auf dem Gebäude abgesteckt, dann

Winkel zur Montage und Lagesicherung der

Wände angebracht und unter den nichttragen-

den Wänden die erforderliche Kapselung ange-

bracht (drei Lagen Fermacell mit jeweils 10 cm

Überstand). Nach der Montage der Decke, bzw.

jeweils am Abend erfolgte das Abdecken mit

Teichfolie.

Im Anschluss erfolgte das 2. OG. Nach dessen

Montage und Witterungsschutz wurden auch die

entstandenen überdachten Balkone im 1.OG ab-

gehängt.

Abbildung 10

Teichfolie als Abdichtung der

Brettsperrholzdecke bei Regen

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30

Je höher die Konstruktion wurde, desto weniger

Stahlteile mussten verbaut werden und zusam-

men mit dem Lerneffekt wurde die Montage im-

mer schneller, sodass das DG gerade so rechtzei-

tig zur Montage fertig produziert wurde. Hilfreich

war, dass für dieses Geschoss die Brandschutzan-

forderungen mit F30 B nicht mehr sehr hoch wa-

ren und jeweils eine Beplankungslage eingespart

werden konnte.

Abbildung 11

Anlieferung Decke über 4. OG,

Gebäude mit Witterungs-

schutz

Abbildung 12

Verlegen der Decke über

4. OG

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Nach Montage des DG wurde die Attika mon-

tiert. Im Anschluss wurden die statisch notwendi-

gen Verschraubungen vervollständigt und die

Dampfsperre auf der Innenseite der Wände an-

gebracht. Sie wurde mit den bereits während der

Montage eingelegten Folienstreifen verklebt.

Um die Luftdichtigkeit zu gewährleisten wurden

auch die Unterseiten der auskragenden Brett-

sperrholzdecken mit einer diffusionsoffenen Fas-

sadenbahn bekleidet, die an die Dampfsperre an-

geschlossen wurde.

Danach kam der Dachabdichter, der von oben

nach unten gearbeitet hat. Beim Aufbringen der

Dampfsperre auf die Balkone wurde durch unvor-

sichtige Vorgehensweise die Fassadenbahn stark

beschädigt. Diese musste nachträglich im unteren

Bereich bei nahezu allen Balkonen getauscht

werden.

Im weiteren Verlauf wurden die Fenster montiert,

die Deckendurchbrüche gekapselt und die Instal-

lationen durchgeführt. Nach erfolgter Rohinstalla-

tion wurden die Trockenbauarbeiten ausgeführt.

Es galt die noch nicht geschlossenen Innenwän-

de zu schließen und die Brandschutzbekleidung

der Stahlträger und Stützen anzubringen.

Vor dem Setzen der Vorsatzschalen der Außen-

wände wurde zur Qualitätssicherung ein Blower-

Door-Test durchgeführt. Es waren drei größere

Leckagen vorhanden. Zum einen an die Verkle-

bung zweier Stöße der Unterseite an der Fassa-

denbahn, die nicht abgeklebt war, und bei einer

Festverglasung bei der beim Einbau die Dichtun-

gen vergessen wurden. Kleinere Leckagen waren

Löcher in der Dampfsperre, die während des

Transportes oder während der Bauphase ent-

standen sind, eine undichte Tür zur Tiefgarage

usw. Bei der Luftdichtheitsprüfung erkannt,

konnten diese Undichtigkeiten behoben werden

und die gemessene Luftwechselrate betrug

schließlich 0,55 1/h. Ein zufriedenstellendes Er-

gebnis, wenn man bedenkt, dass die nicht abge-

dichtete Scheibe mitgemessen wurde.

Nach Fertigstellung der Verklebungen an der Fas-

sadenbahn und der Dampfsperre innen, waren

die Arbeiten von Seiten der Holzbau Schaible

GmbH abgeschlossen.

Abbildung 13

Gebäudehülle mit Dampfsper-

re innen

Abbildung 14

Gebäudehülle mit Fassaden-

bahn außen

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Die Arbeiten an der Holzfassade wurden als sepa-

rater Auftrag ausgeschrieben, hier kam die Firma

Harr aus Haiterbach-Oberschwandorf zum Zug,

da sie das wirtschaftlichere Angebot erstellt hat-

te. Die Vorarbeiten der Bekleidung begannen im

November.

Die Fassade wurde als Elemente im Betrieb vorge-

fertigt und bauseits montiert. Dies war in Anbe-

tracht der kalten Jahreszeit ein Vorteil, so konnte

an den kalten, nassen Tagen im Warmen vorpro-

duziert werden und an Tagen mit guter Witte-

rung montiert werden.

Im Inneren wurde weiter ausgebaut und zuerst

die Rohdeckenbeschwerung nach Zulassung (eine

Splitt Schüttung in Waben der Firma Fermacell)

und anschließend Anfang Dezember der Estrich

eingebaut.

Mit Einbau des Estrichs sind die Temperaturen

sehr tief gefallen, es wurde versucht das Heizpro-

tokoll des Estrichs zu starten. Leider haben die

Wärmepumpen und ein zusätzlicher Durchlaufer-

hitzer es nicht geschafft in allen Räumen gleich-

zeitig ein ausreichend trockenes Klima herzustel-

len, sodass es zu einer sehr starken Auffeuchtung

der Brettsperrholzdecke gekommen ist. Trotz

mehrfachen Lüftens am Tag, konnte durch die

sehr niedrigen Temperaturen außen, aber auch

innen, nicht genügend Feuchte abtransportiert

werden. Das Wasser lief förmlich an den Wänden

herunter.

Diese starke Auffeuchtung ist für die sichtbaren

Brettsperrholzdecken zwar aus statischer Sicht

kein Problem auch treten bei kurzfristigen Auf-

feuchtungen keine Schimmelprobleme auf, je-

doch für das Fugenbild ist diese Auffeuchtung

sehr ungünstig. Wenn die Elemente sehr stark

Feuchtigkeit aufnehmen führt das zum Quellen

des Holzes. Im weiteren Verlauf des Heizproto-

kolls wechselt dann das Klima von einer Befeuch-

tung zu einer sehr scharfen Trocknung. Bei dieser

Trocknung entstehen die Fugen zwischen den

einzelnen Brettern. Würde sich eine starke Auf-

feuchtung der Brettsperrholzelemente vermeiden

lassen, so blieben die Fugen zwischen den einzel-

nen Lamellen kleiner.

Nach der Trocknung des Estrichs wurde weiter

ausgebaut, Wände verspachtelt, Böden gelegt

und die Stahlträger mit Holzabdeckungen ver-

kleidet. Anfang Mai 2014 waren die Wohnungen

dann bereit für die Übergabe an die Nutzer.

Abbildung 15

Innenraum Wohnung 1. OG

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Fazit

Was war gut, also wirtschaftlich, sozial und öko-

logisch:

Das Aufmessen des Gebäudes vorab mit dem

Tachymeter bietet beim Start der Baustelle Si-

cherheit und beugt unvorhergesehenen Prob-

lemen vor, hilft bei der Vorfertigung, sodass

weniger Nacharbeit nötig, bei geeigneter

Anwendung können Fugen für Toleranzen

etc. gemindert werden.

Der Rohbau war zu Baubeginn fertiggestellt,

sodass es keine Behinderung auf der Baustelle

zwischen Rohbauer und Holzbauer gab.

Abstimmung und Detailausbildung, vor allem

im Hinblick auf die Luftdichtigkeit.

Gutes Arbeitsklima unter den Handwerkern

auf der Baustelle, da gute Abstimmung mit

der Bauleitung. Die Handwerker konnten sich

untereinander verständigen, was beim Holz-

bau sehr wichtig ist, da hier viele Gewerke in-

einander übergreifen.

Das optische Endergebnis mit seiner hohen

Wohnqualität und Energieeffizienz spricht für

sich.

Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf, also wo

war der Holzbau noch nicht wirtschaftlich, sozial

und ökologisch:

Noch bessere Vorbereitung beim Einmessen

der Baustelle, sodass Fehler, wie das nichtbe-

achten der Höhenlager der Treppen vermie-

den werden.

Zusätzliche Zeit für den Prüflauf beim Prüfsta-

tiker einplanen.

Planung und Arbeitsvorbereitung im Hinblick

auf Montagefreundlichkeit intensivieren und

Abbildung 16

Innenraum Wohnung 1. OG

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versuchen schwierige Montagsituationen zu

vereinfachen.

Anforderungen an den Rohbauer mit den To-

leranzen erhöhen und engere Toleranzen ver-

einbaren, um aufwändige Ausgleich- und

Anpassungsarbeiten zu vermeiden.

Im Gegenzug dem Rohbauer genügend Zeit

zur Verfügung stellen, damit er sein Bauwerk

auch sauber erstellen kann.

Aussparungen für Leitungen in Außenwän-

den nach Möglichkeit vermeiden. Wo Ver-

meidung nicht möglich genaue Planung und

Angaben zur Leitungsführung. Erforderlicher

Leitungsquerschnitt sowie Biegeradien be-

rücksichtigen, sodass eine Vorfertigung ohne

Nacharbeit möglich ist.

Material- und Zeitaufwand zum Abplanen für

den Witterungssicherung durch geeignete

und vorzeitige Abstimmung, oder Verwen-

dung des Materials im Bauzustand optimie-

ren.

Abstimmung mit der Abdichtungsfirma um

Brandgefahr und Gefahr von Schäden durch

die Hitze des Brenners zu minimieren.

Auffeuchtung der Brettsperrholzdecken nach

Estricheinbau wenn möglich vermeiden.

Wenn Feuchtigkeit eingebracht wird für ge-

eignete Lüftungs- und Heizmöglichkeiten sor-

gen.

Wie kann der Holzbau noch wirtschaftlicher, öko-

logischer und sozialer werden?

Planungs- und Arbeitsvorbereitung Aufwand

verringern durch Standardisierung von Details

und Schichtaufbauten im mehrgeschossigen

Wohnbau.

Mit dem Informationsverein Holz und dem In-

formationsdienst Holz sind Plattformen ge-

schaffen, die von Planern und der Industrie

viel zu wenig genutzt werden und Potential

verschwenden.

Frühe Einbindung der ausführenden Holzbau

Firma in den Planungsprozess, sodass noch

Eingriffe in die Planung bzgl. Optimierung der

Planung in Bezug auf Materialeinsatz und

Montagefreundlichkeit möglich ist. Beispiele:

Vermeidung von Folien zum Witterungsschutz

durch vorzeitiges Aufbringen der Fassaden-

bahn, Vermeidung von Folien zum Witte-

rungsschutz durch werkseitigen Einbau der

Fenster und Nutzung von Abdichtungen auf

Decken als Rieselschutz/Löschwasserschutz.

Planung eines Gebäudes vor dem Hinter-

grund, dass ein hoher Vorfertigungsgrad er-

reicht werden kann.

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Jan Lindschulte

Dipl. Ing. Architekt

2000 - 2008

Studium an der Hochschule

für bildende Künste Hamburg

und der Universität der Künste

Berlin

2008 - 2010

Mitarbeit bei Kühn Malvezzi

Architekten in Berlin

Seit 2010

Mitarbeit bei Florian Nagler

Architekten in München

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Als Modellprojekt soll der Neubau des Gymnasi-

ums Diedorf in Bayern für ca. 900–1.000 Schüler

optimale architektonische, bauliche und techni-

sche Voraussetzungen für ein zukunftsfähiges

Lern- und Lehrumfeld schaffen. Das Konzept

sieht einen nachhaltigen Holzbau mit hoher Ge-

staltungsqualität im Plusenergiestandard vor und

leistet somit einen vorbildlichen Beitrag zum akti-

ven Umweltschutz.

Das Neubauprojekt für das Gymnasium Diedorf

zeigt für seine ambitionierten Zielstellungen einen

integrierten Planungsansatz auf, der aus einem

von der Schulfamilie entworfenen pädagogischen

Ansatz heraus entwickelt wird. Ziel ist es, durch

einen integralen Planungsprozess architektoni-

sche und bauliche Qualitäten zu schaffen, die aus

der Integration des pädagogischen Konzepts, den

energetischen Anforderungen, den Komfortan-

forderungen, den Anforderungen an eine gesun-

de Lernumgebung und aus den entwurflich-

konstruktiven Rahmenbedingungen erwachsen.

Gymnasium Diedorf - Architektur

Abbildung 1

Blick auf den Pausenhof

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Städtebaulicher Kontext

Der Standort des Schulneubaus liegt im Land-

schaftsschutzgebiet „Naturpark Augsburg –

Westliche Wälder“. Er ist einer der größten Na-

turparks Deutschlands. 45 % seiner Fläche ist mit

Wald bedeckt. Der vorgesehene Standort liegt di-

rekt an dem weitgehend unverbauten Flusslauf

der Schmutter, einem der letzten naturnahen

Auenlebensräume in Schwaben. Zugleich muss

der Schulneubau auf die Lärmbelastung durch die

nahegelegene B 300 und den Bahnhofsverkehr

reagieren. Weiterhin war die landschaftsverträgli-

che Einbindung der großen Baumasse in die Um-

gebung relevant. Das Einfügen der an große

Scheunen erinnernden Baukörper in die Topogra-

fie sollte ohne energieaufwändige Landschafts-

veränderungen und Aushubdeponierungen erfol-

gen. Darüber hinaus sollte ein weithin sichtbarer

und erlebbarer Holzbau die atmosphärischen und

ästhetischen Qualitäten eines in Holz ausgeführ-

ten Gebäudes voll zur Geltung bringen.

Die Kubatur von ca. 75.000 m3 Bruttorauminhalt

gliedert sich in vier große kubische Baukörper, die

aus zwei Klassentrakten, einem Trakt für Aula,

Bibliothek und Mensa sowie einer Dreifach-

Turnhalle bestehen. Die Klassentrakte erstrecken

sich dabei über drei Geschosse, die jeweils in den

beiden obersten Geschossen zwei Clusterlösun-

gen vorsehen und im Erdgeschoss die Fachräume

unterbringen. Die integrative Freiraumplanung

berücksichtigt die Ziele des pädagogischen Kon-

Abbildung 2

Lageplan

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zeptes zur Einbindung der landschaftlichen Quali-

täten und zur Fortführung der pädagogischen

Architektur im Freiraum.

Forschungsthemen im Überblick

Ein neuartiges pädagogisches Konzept wird erar-

beitet und in teiloffenen Raumkonzepten bei-

spielhaft umgesetzt. Die erarbeiteten räumlichen

Lösungen bedürfen ebenfalls neuer haustechni-

scher Konzepte im Bereich Lüftung, Akustik und

Tageslichtversorgung sowie im Brandschutz, die

innerhalb eines integralen Planungsprozess unter

ökonomischen und ökologischen Kriterien entwi-

ckelt werden.

Durch eine hocheffiziente Hülle im Passivhaus-

standard sowie eine optimierte Haustechnik wird

das Erreichen des Plusenergiestandards ermög-

licht. Im Bereich der Energieplanung wird ein de-

tailliertes, energetisches Pflichtenheft erarbeitet,

welches kontinuierlich fortgeführt wird.

Die Optimierung der Baustoffwahl unter ökologi-

schen Kriterien wird mit dem Programm LEGEP

planungsbegleitend durchgeführt. Entscheidend

ist hier insbesondere die Primärkonstruktion, die

überwiegend als Holzkonstruktion umgesetzt

wird. Gegenüber einem Massivbau kann dadurch

bis zu 75 % des Treibhauspotenzials eingespart

werden. Diese ökologische Optimierung wird er-

gänzt durch gesundheitsrelevante Betrachtungen

zur Einhaltung der Ziel- und Grenzwerte für die

Innenraumluft in Schulgebäuden (UBA 2008). So

sollen bei der Konstruktions- und Materialwahl

Risiken minimiert werden.

Es wurde eine Holzbetonverbund-Deckenlösung

entwickelt, die aus Brettschichtholzrippen und ei-

ner Ortbetonplatte besteht und so den notwen-

digen Platz für haustechnische Installationen und

akustische Absorber schafft. Dadurch werden Ef-

fizienzpotenziale speziell in Bezug auf Kosten und

Bauzeit erschlossen. Die Frage der thermischen

Massen zur Sicherung des Raumkomforts im

Sommerfall wurde ebenfalls beispielhaft gelöst.

Über dynamische thermische Simulationen wurde

die Dicke des Estrichs als Speichermasse auf

10 cm optimiert. Dieser wird im Winter als Fuß-

bodenheizung und im Sommer als Flächenküh-

lung aktiv zur Sicherstellung des Raumkomforts

herangezogen. Die Kälteerzeugung erfolgt über

ein Kompaktgerät, welches fast das ganze Jahr

Kaltwasser aus freier und adiabater Kühlung als

regenerative Energiequellen zur Verfügung stellt.

Optimiert wird das System durch einen großen

Kältespeicher, der die installierte Kälteleistung re-

duziert und einen energieeffizienten Betrieb ge-

währleistet.

Grundsätzlich besteht zwischen dem Anspruch

der hohen Kompaktheit und der möglichst um-

fassenden Tageslichtnutzung ein Zielkonflikt, der

durch den Einsatz von Raum-Clustern beispielhaft

gelöst werden soll. Neben der weiteren Verfeine-

rung der architektonischen Lösungen des Licht-

hofes und der Oberlichter wird begleitend in Ta-

geslichtsimulationen der optimierte Tageslichtein-

trag bei möglichst geringem Überhitzungspoten-

zial erarbeitet. Die gestalterische Integration der

(haus-)technischen Komponenten im Bereich Be-

leuchtung, Tageslichtnutzung, Verschattung,

Blendschutz, Lichtlenkung, Akustik, Lüftung, Hei-

zung, Kühlung und Photovoltaik stellt einen über-

tragbaren Beitrag zur Demonstration architekto-

nischer Leitbilder für nachhaltige Gebäudekon-

zepte dar. Die weitere Verbreitung des Holzbaus

im Schulbau soll durch Entwicklung beispielhafter

konstruktiver Lösungen auch in den Bereichen

Brand- und Schallschutz, durch optimierte Vorfer-

tigung und durch überzeugende gestalterische

Qualität gefördert werden. Jeder Planungsbetei-

ligte dokumentiert seinen Planungsprozess, die

betrachteten Varianten und deren Stärke und

Schwächeprofil sowie die Entscheidungsfindung.

Die Projektdokumentation erfolgt in Buchform,

über diverse Fachartikel und parallel im Internet.

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39

Pädagogische Architektur

Obwohl es keine architektonische Standardlö-

sung für das Lernen gibt, erfordern neue Lern-

formen andere und flexible räumliche Konfigura-

tionen. Dass neue Lernformen auch neue bauli-

che Grundrisse erfordern, ist für viele Kommunen

noch Neuland. Das zukunftsweisende pädagogi-

sche Konzept für eine moderne, gymnasiale Bil-

dung soll Zeichen setzen und zur Nachahmung

anregen. In umfangreichen Abstimmungen mit

Lehrkräften, Elternvertretern und einem Bera-

tungsbüro wurden ein Raumprogramm sowie ein

spezielles Anforderungsprofil für die Architektur

erarbeitet und begleitet. Es wurden Cluster ent-

wickelt, die verschiedene Unterrichtsformen,

stärkere Kooperation und individuelles selbstbe-

stimmtes Lernen ermöglichen. Die hierfür entwi-

ckelte Raumkonfiguration weist die erforderliche

Flexibilität auf, die es erlaubt, selbst bei gewan-

deltem pädagogischem Konzept die Nutzungsfä-

higkeit ohne große Umbauten beizubehalten. Um

den Flächenverbrauch gegenüber Standardschu-

len nicht zu erhöhen, wurde in Diedorf ein Clus-

ter für fünf Klassen mit nur vier Klassenräumen

und einem zentralen Marktplatz entwickelt.

Durch flexible Belegung und Nutzung der Fach-

räume konnte für verschiedenste Lernkonstellati-

onen ein neues räumliches Umfeld im Sinne einer

pädagogischen Architektur entwickelt werden.

Mit dem neuen Raumkonzept soll der Nachweis

gelingen, dass offene Klassenräume mit integrier-

ten klassischen Erschließungsflächen zu offenen

Lernlandschaften umfunktioniert werden können.

Diese sollen einen methodisch vielfältigen und

selbst gesteuerten Unterricht ermöglichen. Durch

die offenen Türen können die Klassen schnell in

unterschiedliche Kleingruppen unterteilt werden.

Die zusätzlichen Sichtverbindungen über große

Verglasungen ermöglichen einen guten Über-

blick. Die Förderung wissensunabhängiger Kom-

petenzen ist hierbei von zentraler Bedeutung,

auch im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung

unserer Gesellschaft: Kinder werden ernst ge-

nommen, sie entwickeln ihre eigenständigen

Strategien und Problemlösungskompetenzen,

eine intrinsische Motivation, Frustrationstoleranz

Abbildung 3

Klassenhaus Marktplatz

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40

sowie Fehlerkultur. Hieraus können die unabhän-

gigen Persönlichkeiten erwachsen, die unsere Ge-

sellschaft braucht.

Plusenergiestandard

Das Gebäude erhält eine hocheffiziente Gebäu-

dehülle im Passivhausstandard. Alle haustechni-

schen Gewerke erhalten Zielwerte, die kontinu-

ierlich an den aktuellen Planungsstand angepasst

und eingehalten werden müssen. Der erzielbare

spezifische Primärenergiebedarf der Haustechnik

liegt bei 40 kWh/m2 NGF/a, unter Berücksichti-

gung der nutzerinduzierten Bedarfe (Server,

Steckdosen, Vollküche, etc.) bei 63 kWh/m2

NGF/a. Der Plusenergiestandard wurde so defi-

niert, dass der gesamte nichtregenerative Primär-

energiebedarf des Gebäudes, sowohl der Haus-

technik als auch der nutzerinduzierten Bedarfe, in

der Jahresbilanz geringer ausfällt als der durch

Eigenerzeugung auf dem Schulgelände produ-

zierte Primärenergieeinsatz. Dies gilt ebenfalls für

die CO2-Emmissionen. Insgesamt kann sowohl

der Plusenergiestandard als auch CO2-Neutralität

erreicht werden. Dazu tragen zwei primärenerge-

tisch günstige Pelletkessel als Wärmeerzeuger

bei. Das energetische Pflichtenheft sichert die Er-

reichung des primärenergetischen Zielwertes für

die verschiedenen Haustechnikbereiche. So wur-

den sowohl für die Lüftungsanlage, die Heizung,

die Kühlung, die Hilfsenergien und das Kunstlicht

Zielwerte vorgegeben, die laufend kontrolliert

werden. Auch die Gebäudehülle und der thermi-

sche Komfort wurden mit Zielwerten versehen.

Durch die drastische Reduktion des Energiever-

brauchs im Betrieb und die regenerative Erzeu-

gung von Strom über den Eigenbedarf hinaus mit

der 430-kWp-Photovoltaikanlage als durchdrin-

gungslose Aufdachmontage kann das Plusener-

giekonzept erfolgreich umgesetzt werden.

Holzbau

Im Holzbau wurde eine Holz-Beton-

Verbunddeckenlösung mit einer neuartigen

Kombination von Betondecken und Holzrippen

sowie einer geeigneten Schubverbindung entwi-

ckelt. Sie besteht aus Brettschichtholzrippen und

einer Platte aus Ortbeton. Der statisch wirksame

Verbund von Holz und Beton wird über Form-

schluss mit Nocken im Beton und Taschen in den

Holzbalken hergestellt. Zur Optimierung der Vor-

fertigung im Holzbau wurde die präzise Element-

einteilung auf Grund des größtmöglichen Trans-

portmaßes sowie alle wichtigen Elementstöße

schon für die Ausschreibungsphase detailliert und

auf den Montageablauf abgestimmt. Das schafft

die nötigen Voraussetzungen zur Realisierung des

angestrebten hohen Vorfertigungsgrades. Zur Si-

cherung einer besseren Qualität wurde ebenfalls

ein zweistufiges Ausschreibungsverfahren durch-

geführt. Die für den Holzbau entwickelten Details

werden systematisch aufbereitet und dokumen-

tiert, sodass sie den Bauherren und Planern auch

für zukünftige Holzbauprojekte zur Verfügung

stehen.

Ökobilanz und Gesundheit

Die Baustoffwahl wird unter ökologischen Krite-

rien optimiert. Entscheidend ist hier insbesondere

die Primärkonstruktion, die überwiegend als

Holzkonstruktion ausgeführt wird. Gegenüber ei-

nem Massivbau kann dadurch bis zu 75 % CO2

eingespart werden. Diese ökologische Optimie-

rung wird ergänzt durch gesundheitsrelevante

Betrachtungen. Der Leitfaden für die Innenraum-

hygiene in Schulgebäuden (UBA 2008) gibt wert-

Abbildung 4

Innenperspektive Klassenraum

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41

volle Hinweise und Anregungen bezüglich der

Ziel- und Grenzwerte für die Innenraumluft. Bei

der Konstruktions- und Materialwahl, sowohl für

Lüftungstechnik und Bauprodukte als auch für

die vorgesehenen Einrichtungsgegenstände, wer-

den Risiken minimiert. Der Aspekt der möglichst

umfassenden Schadstofffreiheit der Baustoffe

wird durch eine entsprechende Begleitung der

Ausführungsplanung, Ausschreibung, Vergabe

und Unterstützung der Bauleitung beispielhaft

realisiert.

Integrale Planung

Die anspruchsvolle Kombination aus pädagogi-

scher Architektur, Plusenergiekonzept und Holz-

bau bedingt einen integralen Planungsansatz, der

bereits zu Beginn der Planung ein interdisziplinär

besetztes Team erfordert. Das mit den Nutzern

entwickelte funktionale Raumprogramm gibt den

Architekten die notwendigen Leitlinien für die

pädagogische Architektur an die Hand. Der auf

dieser Basis entwickelte Entwurf wurde in iterati-

ven Schritten und Variantenbetrachtungen hin-

sichtlich der pädagogischen Architektur, des

Plusenergiestandards und der Energieeffizienz,

des Brandschutzes, den konstruktiven Besonder-

heiten des Holzbaus, des Komforts, des Schall-

schutzes und der Akustik, der Anforderungen an

Ökologie und Gesundheit sowie der Wirtschaft-

lichkeit im Lebenszyklus untersucht und opti-

miert. Die gestalterische Integration all dieser An-

forderungen soll ein neues Leitbild nachhaltiger

Architektur beispielhaft umsetzen.

Technische Besonderheiten der

pädagogischen Architektur

Zur umfassenden Tageslichtnutzung wurden in

die großen kubischen Baukörper Lichthöfe und

Oberlichter integriert. Dies gewährleistet eine ho-

he Tageslichtautonomie auch im Bereich des in-

nen liegenden Marktplatzes. Die innere Lichtver-

teilung über transparente Zwischenwände sowie

Tageslichtsysteme soll die Tageslichtautonomie

unterstützen. Insbesondere die Marktplätze sind

multifunktional sowohl als Verkehrsfläche als

auch als Unterrichts- und Versammlungsräume

nutzbar und müssen daher bedarfsabhängig be-

lüftet und beleuchtet werden können. Dies führt

tendenziell zu einem erhöhten haustechnischen

Aufwand und Primärenergiebedarf gegenüber

dem bisherigen Standardfall. Der angestrebte

Plusenergiestandard führt dazu, dass das vorlie-

gende Projekt hinsichtlich seiner Energieeffizienz

wesentlich anspruchsvollere energetische Ziele

umsetzt.

Die möglichst große Transparenz innerhalb des

Gebäudes mit guten Kommunikationsmöglichkei-

ten steht im Widerspruch zur Bayrischen Landes-

bauordnung und Schulbaurichtlinie. Daher war

der Nachweis zu erbringen, dass die Vorschriften

auf andere Weise die Anforderungen des Brand-

schutzes erfüllen. Hierbei wurden neue kompen-

satorische Ansätze wie die Ausarbeitung von

Evakuierungskonzepten entwickelt.

Die Akustik unterscheidet sich, da neben dem

Frontalunterricht mit den entsprechenden raum-

akustischen Anforderungen die Möglichkeit ge-

geben sein soll, an jeder Stelle des Raumes mit

unterschiedlichen Gruppenstärken zu arbeiten.

Die raumakustische Gestaltung der Raumbegren-

zungsflächen muss daher deutlich anders und

höherwertiger ausgeführt sein.

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42

Abbildung 6

Schnitt Nord-Süd

Abbildung 5

Erdgeschoss

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43

Abbildung 7

1. Obergeschoss

Abbildung 8 und 9

Bauablauf

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44

Bauherr:

Landkreis Augsburg, vertreten durch Landrat

Martin Sailer, Pilotprojekt im Rahmen der Ent-

wicklung eines integralen und zukunftsweisen-

den Planungsansatzes, gefördert durch die Deut-

sche Bundesstiftung Umwelt DBU und aus Mit-

teln des Freistaates Bayern nach dem Finanzaus-

gleichgesetz

Projektsteuerung:

Hochbauverwaltung Landratsamt Augsburg, ver-

treten durch den ltd. BD Frank Schwindling

Architektur:

Architekten Hermann Kaufmann/Nagler Architek-

ten ARGE „Diedorf“, München

Landschaftsarchitektur:

ver.de Landschaftsarchitekten GbR, Freising

Tragwerksplanung:

Merz Kley Partner ZT GmbH, Dornbirn

Bauphysik und energetisches Konzept:

Ip5 Ingenieurpartnerschaft, Karlsruhe

Bau- und Raumakustik:

Müller-BBM GmbH, Planegg

Haustechnik:

Wimmer Ingenieure GmbH, Neusäß

Elektrotechnik:

Ingenieurbüro Herbert Mayr, Rommelsried

Lichtplanung:

Lumen3 GbR, München Monitoring und Quali-

tätssicherung: ZAE Bayern, Garching

Risikostoffe und Lebenszykluskosten:

Ascona GbR, Gröbenzel

Projektbegleitung und Koordination:

kplan AG, Abensberg

Brandschutz:

Bauart Konstruktions GmbH & Co.KG, München

Pädagogisches Konzept:

LernLandSchaft, Röckingen

SiGeKo:

InterQuality Service AG, Augsburg

Daten zum Projekt:

NGF 12.878,3 m2

BGF 16-045,5 m2

BRI 81.390,8 m3

Baubeginn 2013

Fertigstellung 2015

Abbildung 10

Bauablauf

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45

Konrad Merz

Dipl.-Bauingenieur

1984

Diplom als Bauingenieur,

FH Nordwestschweiz

1984-1986

Projektleiter bei einem Brett-

schichtholzhersteller

1986-1990

Assistent am Lehrstuhl für Holz-

konstruktionen, ETH Lausanne

1990-1993

Senior Structural Engineer bei

MacMillan Bloedel Research,

Vancouver, Kanada

Seit 1994

Geschäftsführer

merz kley partner ZT GmbH,

Dornbirn

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46

Gründung

Die beiden Klassenhäuser und die Sporthalle ha-

ben eine flach gegründete Bodenplatte. Die Aula,

in der die Technikzentrale untergebracht ist, steht

auf einem Untergeschoss in Ortbetonbauweise.

Es bindet teilweise ins Grundwasser ein und

musste, aufgrund der geringen Auflasten, mit

Mikropfählen gegen Auftrieb gesichert werden.

Die drei nicht unterkellerten Gebäude sind durch

einen unterirdischen Verbindungsgang an die

Technikzentrale angebunden. Die Abdichtung der

ins Grundwasser reichenden Bauteile erfolgte

durch Ausbildung als „weiße Wanne“ unter Ein-

bindung eines Systemanbieters.

Holzkonstruktion Klassenhäuser und Aula

Die Konstruktion der beiden Klassenhäuser ist,

abgesehen von kleinen Abweichungen der

Spannweiten, identisch und kann als reine Ske-

lettkonstruktion bezeichnet werden. Das Grund-

prinzip ist in Abbildung 1, 2 und 3 dargestellt.

Gymnasium Diedorf - Tragwerk

Abbildung 1

Skelettkonstruktion der beiden

Klassenhäuser

Abbildung 2

Schnitt 1 durch die Klassen-

häuser

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47

Das Stützenraster ist rechtwinklig zur Spannrich-

tung der Decken immer 2,70 m, in die andere

Richtung variiert der Stützenabstand zwischen

2,40 – 8,14 m. Die Anzahl der Einzelstützen über

die drei Gebäude gerechnet summiert sich auf ca.

1000 Stück. Davon mussten nur drei weggelas-

sen, bzw. ausgewechselt werden, was für die

konstruktive Konsequenz der Architekten spricht.

Die Innenstützen sind als Gabel- die Außenstüt-

zen als Mantelstützen ausgebildet. Das ermög-

licht ein kontinuierliches Ableiten der lotrechten

Lasten ohne andere Bauteile rechtwinklig zur

Fasserrichtung des Holzes zu beanspruchen. Von

Stütze zu Stütze spannen Querträger unter-

schiedlicher Dicke mit einer Höhe von 40 cm. Wie

oben erwähnt musste einmal eine Stütze und

einmal zwei Stützen abgefangen werden. Das

geschah in einem Fall mit einem, in den Holzträ-

ger integrierten Stahlprofil, das im Verbund mit

dem Überbeton wirkt und im anderen Fall durch

das Ausbilden eines wandartigen Trägers im dar-

über liegenden Geschoss. Die Distanz zwischen

den Tragachsen überspannt eine als Plattenbal-

ken ausgebildete Holz-Beton-Verbundkonstruk-

tion.

Da die Balken im Endzustand sichtbar bleiben,

haben sie trotz der Unterschiede in den Spann-

weiten, immer die gleichen Abmessungen von

2 x 18 x 32 cm bei einem Abstand von 90 cm. Sie

sind gegenüber dem Hauptachsraster um 45 cm

versetzt, um dem Knoten Querträger/Stütze aus-

zuweichen. Die über einer verlorenen Schalung

eingebrachte Ortbetonschicht von 10 cm wirkt

als integrale, horizontale Scheibe und bildet, zu-

sammen mit ausgewählten Innenwänden, die

Aussteifung der Skelettkonstruktion. Die geneigte

Dachkonstruktion folgt dem gleichen Konstrukti-

onsprinzip wie die Decke. Die Betonschicht wird

allerdings durch eine Dachschalung aus 50 mm

dicken Holzwolle-Leichtbau-platten ersetzt. Sie ist

raumakustisch wirksam, hat aber nur eine gerin-

ge Tragfähigkeit. Daraus folgt der auf die Hälfte,

d.h. auf 45 cm, reduzierte Balkenabstand.

Abbildung 3

Schnitt 2 durch die Klassen-

häuser

Abbildung 4

Holz-Beton-

Verbundkonstruktion

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48

Die Balkenabmessungen konnten wegen der ge-

ringen Anforderungen an die Dachkonstruktion

auf ein durch die Brandbemessung vorgegebenes

Maß reduziert werden. Da die gewählte Dach-

schalung infolge fehlender Tragfähigkeit auch

nicht zur Aussteifung herangezogen werden

kann, sind spezifische Flächen mit einer gleich

starken, aussteifenden Dreischichtplatte ersetzt

worden. Wie bereits erwähnt sind ausgewählte

Innenwände als aussteifende Scheiben ausgebil-

det worden. Dabei handelt es sich um Holzrah-

menwände mit Beplankungen aus OSB-Platten.

Ihre Anzahl und Anordnung je Geschoss richtet

sich nach der Größe der Einwirkungen aus Wind

und ungewollter Schiefstellung. Damit sie durch

ungewollte Lasten lotrecht beansprucht werden

sind sie gleitend an die Decken angeschlossen.

Alle anderen Innenwände und alle Außenwände

sind nicht tragend und ebenfalls als Holzrahmen-

konstruktion ausgeführt. Eine Ausnahme bilden

der Liftschacht in Klassenhaus 2 und ein wandar-

tiger Träger in der Aula die aus Brettsperrholz be-

stehen.

Holzkonstruktion Turnhalle

Die Turnhalle hat eine ähnliche Kubatur wie die

Klassenhäuser und die Aula und die gleiche

Dachform. Es war darum naheliegend das Kon-

struktionsprinzip bei der Wahl der Dachkonstruk-

tion zu übernehmen. Die Dreifachhalle wird mit

Brettschichtholzträgern, Achsabstand 3 m, über-

spannt. Sie ersetzen die in den Klassenhäusern im

Abstand von 2,7 m angeordneten Stützen. Auf

der dadurch entstehenden Trägerlage wird ein

den Klassenhäusern identisches Sparrendach auf-

geständert. Auch hier besteht die Dachschalung

aus Holzwolle-Leichtbauplatten, die gezielt durch

aussteifende Dreischichtplatten ergänzt werden.

Die Giebelwände und die der Nebenzonenspange

abgewandte Längsseite sind Holzrahmenelemen-

te. Längsseitig mit integrierten Stützen zur Auf-

nahme der großen Brettschichtholzträger. Die

Nebenzone ist ein Hybridbau. Decke und Innen-

wände aus Stahlbeton werden umhüllt mit Holz-

rahmenelementen als Außenwände. Hinter dieser

Materialwahl standen sowohl betriebliche (viele

Nassräume) als auch wirtschaftliche Überlegun-

gen.

Abbildung 5

Dachkonstruktion mit Holz-

wolle-Leichtbauplatten

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49

HBV-Deckenkonstruktion

Die Wahl auf eine Holz-Beton-Verbund-

konstruktion fiel aufgrund von Recherchen im

Rahmen der projektbegleiteten Forschung, die

von der DBU finanziert und begleitet wurde. Weil

Holzbeton-Verbundkonstruktionen in Deutsch-

land noch wenig verbreitet sind wird hier näher

auf die gewählte Konstruktion eingegangen. Sta-

tisch gesehen handelt es sich bei den Decken um

Plattenbalken. Die Balken 2 x 18/32 cm aus Brett-

schichtholz GL24 sind im Abstand von 90 cm an-

geordnet. Die Balken sind mit gekreuzten Voll-

gewindeschrauben an die Querträger in den last-

abtragenden Achsen befestigt. Auf den Balken

aufgelegt sind 22 mm dicke OSB Platten. Sie

überbrücken den Zwischenraum der Balken als

verlorene Schalung. Auf die Holzkonstruktion

wurde vor Ort eine 10 cm dicke Schicht aus Be-

ton gegossen. Die Betonschicht ist teilweise

„konventionell“ bewehrt und teilweise als Faser-

beton ausgeführt. Der Verbund zwischen Beton

und Holz erfolgt über geometrischen Form-

schluss. In den Holzbalken sind dazu Vertiefun-

gen (Taschen) eingefräst. Dadurch bilden sich im

Beton Nocken, welche sich im Holz festkrallen

und die auftretenden Schubkräfte zwischen Holz

und Beton übertragen. Darüber hinaus werden

keine weiteren Verbindungsmittel benötigt. Diese

Art des Verbundes kann mit vorhandenen Nor-

men berechnet und nachgewiesen werden. Der

Planer muss sich nicht auf ein firmenspezifisches

System festlegen, die Kosten beschränken sich

auf das Fräsen der Taschen in den Holzbalken

und tendieren somit gegen einen unteren einstel-

ligen Eurobetrag pro Quadratmeter im Vergleich

zu 20-30 Euro beim Einsatz von Schrauben, ein-

geklebten Blechen oder andern Systemen. Der

Entscheid für ein Aufbringen des Betons vor Ort

gegenüber komplett vorgefertigten Elementen

fiel aufgrund der folgenden Kriterien:

Die gewählte Konstruktionsart mit komplett

sichtbarer, teilweise feingliedriger Skelettkon-

struktion mit ineinander greifenden Knoten

und Toleranzen im Millimeterbereich und der

Einbau von tonnenschweren Fertigteilen pas-

sen nicht zueinander

Die gewählte Art der Medienverteilung be-

dingt viele unterschiedliche Aussparungen

und damit viele unterschiedliche Element, was

für die Vorfertigung ein Nachteil bedeutet

Einfache Ausbildung von großflächigen aus-

steifenden Scheiben ist mit Ortbeton a priori

Wirtschaftliche Überlegungen sprachen in

gegeben diesem Fall für Ortbeton

Es sei an dieser Stelle aber ausdrücklich betont,

dass diese Kriterien projektspezifisch zu sehen

sind und dass bei Projekten mit anderen Randbe-

dingungen vorgefertigte Elemente sinnvoll sein

können.

Abbildung 6

Auf Trägerlage aufgeständer-

tes Sparrendach

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50

Die Holzkomponenten der Decke, das heißt die

Balken, die zu diesem Zweck zweigeteilten Quer-

träger und zwei von drei OSB Platten wurden im

Werk vorgefertigt. Alle Durchbrüche sind dabei

mit Blechrahmen als Abschalung versehen wor-

den.

Der Einbau der fehlenden dritten OSB Platte

musste aus konstruktiven Gründen vor Ort erfol-

gen. Das Aufbringen des Betons geschah unter

Dach nach der kompletten Montage der Holz-

konstruktion. Dadurch konnten, trotz der Mon-

tage im Sommer, für die Nachbehandlung des

Betons geeignete Bedingungen geschaffen wer-

den. Das ist wichtig um das Frühschwinden und

damit einhergehende Verformungen des Ge-

samtsystems zu beschränken.

Bauablauf

Der Bauablauf der Turnhalle war dem Unterneh-

mer freigestellt, im Gegensatz zu den Klassen-

häusern wo er in der Ausschreibung fix vorgege-

ben wurde. Um die im Endzustand sichtbar blei-

bende Struktur so rasch wie möglich vor Einflüs-

sen der Witterung zu schützen erfolgte die Mon-

tage der Klassenhäuser etappenweise. Eine Etap-

pe umfasste rund ein Drittel der Grundfläche von

40 x 40 m.

Notdächer zum temporären Schutz für Schlecht-

wetterperioden mussten zur Abdeckung je einer

Etappe vorgehalten werden. Ebenfalls eine Vor-

gabe war das Betonieren der HBV-Decken unter

Dach. Grund dafür waren die konstruktiven Über-

legungen, wie oben beschrieben und ein unge-

störter und damit möglichst schneller Montage-

vorgang des Holzbaus.

Abbildung 7

Montage der Klassenhäuser

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HOLZBAU - WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL KONRAD MERZ

51

Abbildung 8-13

Etappenweise Montage der

Klassenhäuser

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL BERND GRÖZINGER

53

Bernd Grözinger

Dipl. Ing (FH)

Studium der Bauphysik an der

Hochschule für Technik

Fachhochschule Stuttgart

Diplom 1984

Seit 1984

Mitarbeiter der Firma Müller-BBM

GmbH in Planegg bei München als

Projektleiter und beratender Inge-

nieur auf allen Gebieten der Bau-

physik

Seit 1988

Gesellschafter der Müller-BBM

Holding AG (bis 01/2009 Mül-

ler-BBM VuB GmbH)

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL BERND GRÖZINGER

54

Einleitung

Aus akustischer Sicht ist das im September 2015

in Betrieb gegangene neue Gymnasium in Die-

dorf, insbesondere im Hinblick auf die Konstruk-

tion als Holzgebäude und die neue pädagogische

Architektur durch Gestaltung der offenen Lern-

landschaften, etwas Besonderes. In diesem Bei-

trag werden die Aspekte und die Vorgehensweise

bei der Planung einiger akustischer Themenberei-

che beschrieben.

Bei der Akustik im Hochbau sind auf der einen

Seite die Bauakustik und auf der anderen Seite

die Raumakustik zu unterscheiden. Die Bauakus-

tik betrachtet den Schallschutz zwischen unter-

schiedlichen Räumen oder Bereichen, d.h. es geht

um die Schalldämmung von Wänden, Decken,

etc.. Im Folgenden wird hier der Schallschutz ge-

gen Verkehrsgeräusche sowie der Schallschutz

zwischen den einzelnen Unterrichtsräumen be-

schrieben. Die Raumakustik betrachtet dagegen

die akustischen Verhältnisse innerhalb eines

Raumes. Im Folgenden wird dazu auf die Raum-

akustik in den Unterrichtsräumen eingegangen.

Bauakustik

Schallschutz gegen Verkehrslärm

Der Neubau des Gymnasiums wird von Verkehrs-

geräuschen beaufschlagt. Es handelt sich hierbei

einerseits um die in ca. 100 m südöstlich des

Bauvorhabens verlaufende Bahnstrecke Augsburg

– Neu-Ulm und andererseits um die in gleicher

Richtung befindliche Hauptstraße B300, die im

Zuge einer geplanten Ortsumfahrung näher an

das Gymnasium herangerückt wird. Die schall-

technische Untersuchung wurde sowohl für die

derzeitige Situation der B300 als auch für die zu-

künftige verlegte B300 berechnet. Es zeigte sich,

dass die verlegte B300 trotz der geplanten Lärm-

schutzwand höhere Schallimmissionen verursacht

als die derzeitige B300. Infolgedessen wurde der

Fall mit der verlegten B300 der Planung zugrunde

gelegt. Bei den Geräuschbelastungen wurden

auch der geplante Park & Ride-Parkplatz und der

geplante Schulparkplatz berücksichtigt.

Die schalltechnischen Simulationen ergaben

maßgebliche Außenlärmpegel vor der Fassade

des Gymnasiums von bis zu 65 dB(A). Die Vertei-

lung der Außenlärmpegel ist in der folgenden

Abbildung 2 dargestellt.

Gymnasium Diedorf - Akustik

Abbildung 1

Außenansicht

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5757

5657

5760

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65

Klassenhaus I

Klassenhaus II

Aula

Sporthalle

Unter Berücksichtigung der Nutzung (Unterrichts-

räume, Büros der Verwaltung etc.), der Grundris-

se und der Fensterflächen ergab sich, dass mit

„normalen“ Fenstern der Schallschutzklasse 2

ein ausreichender Schallschutz gegen Verkehrs-

geräusche gegeben ist.

Abbildung 2

Maßgeblicher Außenlärmpegel

LA in dB(A) im 1. OG

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56

Schallschutz der Decken

Für die Trenndecken im Gymnasium Diedorf wer-

den die baurechtlich verbindlichen Anforderun-

gen für den Schallschutz in Schulen gemäß

DIN 4109 wie folgt angestrebt:

bewertetes Schalldämm-Maß R'w 55 dB

bewerteter Norm-Trittschallpegel

L'n,W 53 dB

Aufgrund der schon in den Vorträgen des Archi-

tekten und Tragwerksplaners beschriebenen

Holz-Beton-Verbunddecke konnten bereits durch

eine entsprechend dimensionierte Trittschall-

dämmung die Anforderungen an den Luft- und

Trittschallschutz erreicht werden. Die Deckenkon-

struktion weist folgende bauakustisch relevanten

Schichten auf (von oben nach unten):

ca. 100 mm Zementestrich

Trennlage

30 mm Trittschall- und Ausgleichsdäm-

mung, dynamische Steifigkeit s' 20 MN/m3

120 mm Verbundbeton (direkt über den

Holzbalken, zwischen den Holzbalken 98 mm

Verbundbeton und 22 mm OSB-Platte)

320 mm Holzbalken 2 x 180/320, Achsab-

stand 90 cm, Abstand im Lichten 54 cm, da-

zwischen ist eine Raumakustikdecke abge-

hängt

Die Schalldämmung wird nicht nur durch die Di-

rektübertragung durch die Decke, sondern auch

durch die Schallübertragung über die flankieren-

den Bauteile bestimmt. Um die Schallabstrahlung

der flankierenden Bauteile zu reduzieren, wurden

die Klassenraumtrennwände, Flurwände und

Brüstungen mit akustisch biegeweichen Holz-

bzw. Gipsfaserplatten verkleidet. Weiter wurden

folgende Maßnahmen geplant:

a) Kassenraumtrennwände

Die Klassenraumtrennwände binden in die

Holzbeton-Verbunddecke ein, der Aufbeton

läuft nicht durch. Der Holzrahmen der Klas-

senraumtrennwände ist in Ebene der Decke

gestoßen und mechanisch nicht verbunden

(sondern nur aufeinander gestellt).

b) Flurwand

Im Bereich der Flurwände läuft die 12 cm

dicke Aufbetonschicht der Holzbeton-

Verbunddecke durch und trennt die flankie-

rende Flurwand.

c) Fassade

Die Fassade läuft vor der Decke durch. Sie

hat im Bereich der Brüstung raumseitig eine

18 mm dicke OSB-Verkleidung mit Tren-

nung im Bereich der einbindenden Decke.

d) Stützen

Die Stützen bestehen aus Brettschichtholz

und laufen von Geschoss zu Geschoss

durch. Sie sind in Ebene der Geschossde-

cken ebenfalls gestoßen und nicht mecha-

nisch verbunden.

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Schallschutz der Klassenraumtrennwände

Bezüglich der Schalldämmung zwischen den ein-

zelnen Klassenzimmern wurden die Grundrissge-

staltung und die Unterrichtsform der neuen pä-

dagogischen Architektur berücksichtigt, d. h.

dass hier der Unterricht und somit auch die Ge-

staltung der Klassenzimmer nicht mehr in der üb-

lichen Form ausgeführt wurden, sondern statt-

dessen neue Unterrichtsformen in sogenannten

offenen Lernlandschaften praktiziert werden.

Aufgrund der visuellen und kommunikativen

Verbindung der einzelnen Unterrichtsbereiche,

z. B. durch Einbau von Fenstern in die Flurwände

und durch offene Klassenraumtüren bzw. der ur-

sprünglich geplanten Schiebetüren bzw. teilweise

keine Klassenraumtüren (Marktplätze), kann die

in herkömmlichen Schulen geltende Anforderung

an den Schallschutz der Klassenraumtrennwände

nicht herangezogen werden. Die Flurwände und

Klassenraumtrennwände im Bereich der offenen

Lernlandschaften wurden deshalb mit einem be-

werteten Schalldämm-Maß von R'w 42 dB ge-

plant, während die Flurwände und Klassenraum-

trennwände der Fachklassenzimmer, die nicht an

offene Lernlandschaften angrenzen, entspre-

chend den Anforderungen der DIN 4109 mit

R'w 47 dB geplant wurden.

Aufgrund der Ausführung des Gymnasiums als

Holzgebäude bestehen die Klassenraumtrenn-

wände aus statisch wirksamen Holzständerkon-

struktionen. Übliche Trockenbaukonstruktionen,

von denen durch langjährige Erfahrung die akus-

tischen Eigenschaften bekannt sind, konnten und

sollten auch aus fertigungstechnischen nicht ver-

wendet werden. Aus diesem Grund wurden im

Abbildung 3

Einbau einer Versuchswand im

Prüflabor vom Senderaum aus

gesehen mit Blick auf die

empfangsraumseitige OSB-

Beplankung mit noch

fehlender Dämmung

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL BERND GRÖZINGER

58

schalltechnischen Prüflabor von Müller-BBM in

Planegg unterschiedliche Wandaufbauten unter

Berücksichtigung der statischen Gesichtspunkte

hinsichtlich des Schallschutzes untersucht und va-

riiert.

Unter Berücksichtigung sämtlicher Anforderun-

gen (Statik, Brandschutz, Architektur und Akus-

tik) wurde aufgrund der Messergebnisse be-

schlossen, für die Wände eine einheitliche

Grundkonstruktion auszuführen, die dann je

nach Anforderung ggf. noch aufgedoppelt wur-

de. Diese Grundkonstruktion hat folgenden Auf-

bau:

12,5 mm Gipsfaserplatte

18 mm OSB-Platte

80 mm Holzständerwerk 60/80, dazwischen

60 mm Mineralwolle

18 mm OSB-Platte

12,5 mm Gipsfaserplatte

Im Labor wurde für diese Konstruktion ein be-

wertetes Schalldämm-Maß von Rw,P = 49 dB ge-

messen. Für die Fachklassenzimmerwände mit

den höheren schalltechnischen Anforderungen

wurde diese Grundwandkonstruktion beidseitig

mit jeweils einer 12,5 mm dicken Gipsfaserplatte

Abbildung 4

Aufbau der Wandbekleidung

aus OSB-Platte und Gipsfaser-

platte

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59

aufgedoppelt, womit sich im Prüfstand ein be-

wertetes Schalldämm-Maß von Rw,P = 53 dB

ergab.

Aus raumakustischen Gründen wurden diese

Wandkonstruktionen teilweise noch mit einer

entsprechenden schallabsorbierenden Verklei-

dung aufgedoppelt (siehe folgenden Abschnitt).

Raumakustik

Besonderheit im Gymnasium Diedorf und

Anforderungen

Wie bereits angesprochen, sieht das Planungs-

konzept der Schule vor, den Unterricht und somit

auch die Gestaltung der Klassenzimmer nicht

mehr in üblicher Form auszuführen, sondern

stattdessen neue Unterrichtsformen in sogenann-

ten offenen Lernlandschaften zu praktizieren.

D. h. insbesondere, dass es nicht nur den Fron-

talunterricht vor einer feststehenden Wandtafel

gibt, sondern dass ergänzend Unterricht und

Gruppenarbeiten an jeder Stelle im Raum verteilt

und auch in unterschiedlichen Gruppenstärken

stattfinden werden. Die raumakustische Gestal-

tung der Raumbegrenzungsflächen, insbesondere

der Decken und der Wände, musste entspre-

chend angepasst werden.

In den Klassenzimmern gibt es keinen festen Be-

stuhlungsplan mehr. Es wurden Wandschienen

für Schiebeelemente oder Whiteboards ange-

bracht, an denen diese flexibel eingehängt wer-

den können, wodurch eine beliebige Unterrichts-

form ermöglicht werden kann. Eine Beispielbe-

stuhlung zeigt folgende Abbildung.

Die Raumakustik in diesen Klassenzimmern muss-

te darauf eingehen, dass die Kommunikation auf

kurze und auf lange Distanzen funktionieren

muss. Da die Stimmen der benachbarten Grup-

pen bei der Erledigung der Aufgaben stören kön-

nen, müssen die Geräusche der anderen Statio-

nen reduziert werden. Um den Grundgeräusch-

pegel zu reduzieren und eine gute Sprachver-

ständlichkeit zu erreichen, wurden die Räume

stärker als übliche Klassenräume bedämpft. Die

Planung wurde deshalb darauf ausgerichtet, den

für Unterrichtsräume nach der Norm DIN 18041

geforderten Wertebereich der Nachhallzeit für

diese Klassenzimmer von T = 0,60 s ± 20 % bei

mittleren Frequenzen auf eine Nachhallzeit von

T 0,45 s deutlich zu reduzieren. Die maximal

zulässige Nachhallzeit nach Norm und die für das

Gymnasium Diedorf angepassten Zielwerte in

Abhängigkeit der Frequenz sind im folgenden Di-

agramm dargestellt:

Abbildung 5

Klassenzimmer 1. OG,

Grundriss aus der Entwurfs-

planung

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60

Planung und Durchführung

Um die hohen akustischen Anforderungen zu er-

reichen, wurden großflächige absorbierende

Maßnahmen an den Wänden und an der Decke

vorgesehen. Im Folgenden werden die maßgebli-

chen Maßnahmen an den Stirnwänden und der

Decke beschrieben.

Wände

An den Stirnwänden sind akustisch wirksame

Holzwolle-Akustikplatten mit einer Verstäbung

aus Fichtenleisten eingebaut. Eine Ansicht in der

fertigen Schule zeigt folgendes Foto.

Abbildung 6

Vergleich angestrebte Maxi-

malwerte der Nachhallzeit T im

besetzten Klassenzimmer nach

Norm und im Gymnasium

Diedorf

Abbildung 7

Ansicht einer Klassenraum-

rückwand mit raumakustischer

Verkleidung

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61

Diese raumakustische Verkleidung hat folgenden

Aufbau:

Gipsfaserplatte der Trennwand

24 mm Querlattung 24/50, dazwischen

20 mm Mineralfaser

25 mm Holzwolle-Akustikplatte

20 mm Verstäbung aus Fichtenholz

Decke

In der ursprünglichen Planung waren senkrecht

abgehängte, schallabsorbierende Filzbaffeln zwi-

schen den Trägern der Holzbeton-Verbunddecke

geplant. Da es von der Filzbaffelanordnung in der

Literatur keine Planungswerte zur Schallabsorpti-

on gibt, wurden Messungen mit unterschiedli-

chen Anordnungen der Filzbaffeln im Labor

durchgeführt. Üblicherweise wird die

Schallabsorption im Hallraum gemessen. Dafür

sind jedoch Proben von 12 m2 erforderlich. Im

vorliegenden Fall sollten aber kurzfristig unter-

schiedliche Filzbaffeldicken, -höhen und

-anordnungen untersucht werden. Deshalb wur-

den die Untersuchungen in einer Hallkabine im

Labor von Müller-BBM durchgeführt. Dort kann

die Probenfläche mit geringen Einschränkungen

der Messgenauigkeit auf ca. 1 m² reduziert wer-

den.

Abbildung 8

Ansicht der Hallkabine im

Akustiklabor

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL BERND GRÖZINGER

62

Die Messungen im Labor hatten zum Ergebnis,

dass mit diesen Elementen auch bei der besten

gemessenen Variante für das vorliegende Projekt

keine ausreichende Raumbedämpfung erreicht

werden kann. Die prognostizierte Nachhallzeit in

den Klassenräumen mit Filzbaffeln ist in der fol-

genden Abbildung dargestellt und mit dem Ziel-

wert verglichen.

Die Planung wurde deshalb dahingehend geän-

dert, dass als Schallabsorber an der Decke spezi-

elle akustisch hochwirksame Elemente aus Holz-

wolle-Leichtbauplatten mit Mineralwolleauflage

zwischen den Trägern der Holzbeton-Verbund-

decke eingebaut wurden. Diese abgehängte

schallabsorbierende Decke hat folgenden Aufbau

(von oben nach unten):

ca. 245 mm Lufthohlraum

40 mm Mineralwolleplatten

35 mm Holzwolle-Akustikplatten

Abbildung 9

Nachbildung eines Deckenfel-

des zwischen den Holzbalken

mit einer Varinate der einge-

hängten Filzbaffeln in der

Hallkabine

Abbildung 10

Vergleich der Nachhallzeit im

besetzten Klassenzimmer mit

optimierter Filzbaffelanord-

nung zum Zielwert (maximal

zulässige Nachhallzeit)

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63

Mit dieser Maßnahme ergibt sich die in der fol-

genden Abbildung dargestellte rechnerische

Nachhallzeit in den Klassenzimmern.

Ergebnis

Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses lagen lei-

der noch keine Messergebnisse bezüglich des

Schallschutzes oder der Raumakustik vor. Die

Schulleitung und Lehrer haben allerdings mitge-

teilt, dass sie mit den akustischen Verhältnissen

äußerst zufrieden sind. Insofern kann festgestellt

werden, dass die Planung und Ausführung in

akustischer Hinsicht gelungen ist.

Nachfolgend noch Fotos als Impressionen der of-

fenen Lernlandschaften.

Abbildung 11

Deckenuntersicht mit schall-

absorbierenden Holzwolle-

Akustikplatten

Abbildung 12

Vergleich der Nachhallzeit im

besetzten Klassenzimmer mit

Akustikelementen aus Holz-

Wolle-Leichtbauplatten HWL

zum Zielwert (maximal zulässi-

ge Nachhallzeit.)

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64

Abbildung 13

Fertiggestelltes Klassenzimmer

im Bereich der offenen Lern-

landschaften

Abbildung 14

Marktplatz mit Zugang zu

einem Klassenzimmer im Be-

reich der offenen Lernland-

schaften

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

65

Holger König

Dipl. Ing. Architekt

Hochschulstudium Fachbereich

Architektur mit Ingenieursab-

schluss, TU München

Städtebauliches Planungsbüro in

München bis 1981

Geschäftsführer: Firma Ascona,

Gesellschaft für ökologische Projek-

te GbR

Architekturbüro König-Voerkelius

Gründung einer Möbelschreinerei

für Massivholzmöbel mit natürli-

chen Oberflächen und eines Bau-

stoffhandels für nachwachsende

Rohstoffe,

Geschäftsführung bis 1994, Über-

gabe an die Belegschaft

Vorstand ÖkoPlus AG, Fachhan-

delsverbund für Ökologie und Bau-

technik mit Sitz in Frankfurt

(bis 2001)

Geschäftsführer LEGEP Software

GmbH (seit 2001)

Projektleiter ökologisch orientierter

Forschungsprojekte gefördert von

BMBF, FNR und DBU

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66

Die Zunahme der Anforderung beim Neubau von

Schulgebäuden erfordert heute die Zusammen-

arbeit aller Beteiligten: Auftraggeber, Architek-

ten, Fachplaner, Experten. Diese Form der Ge-

bäudeplanung bezeichnet man als integrale Pla-

nung. Da aber verschiedene Planungsalternativen

der Architekten und Fachingenieure im Entschei-

dungsprozess ausschließlich unter dem Aspekt

der baurechtlichen Zulässigkeit und der Herstel-

lungsmehrkosten behandelt werden, führt dies in

den meisten Fällen nur zur Fortschreibung eines

bekannten Standards ohne Innovationsaspekte.

Bei der Planung des Gymnasiums Schmuttertal

sollen deshalb die verschiedenen Lösungsvor-

schläge unter den Gesichtspunkten der Nachhal-

tigkeit gegeneinander abgewogen und bewertet

werden, um die vorteilhafteste Lösung zu ermit-

teln. Für diesen Prozess bedient man sich unter

anderem der Lebenszyklusanalyse. Diese umfasst

die drei Themenfelder der Nachhaltigkeit:

• Ökonomie, hier Herstellungs‐ und Nutzungs-

kosten

• Ökologie, hier Umweltbilanz der Erstellung

und des Betreibens des Gebäudes

• Soziales, hier der Komfort und die Gesundheit

während des Gebäudebetriebs.

Im Rahmen des Projektes wurden folgende An-

forderungen umgesetzt:

• Die Berechnung der Lebenszykluskosten

• Die Berechnung der Ökobilanz über den Le-

benszyklus

• Die Auswahl von Bauprodukten im Sinne ei-

nes schadstoffreduzierten Konzepts.

Nur auf diese Weise kann sichergestellt werden,

dass nachhaltige Entscheidungen im Hinblick auf

innovative, umweltfreundliche und qualitativ

hochwertige Baustandards und technische Lö-

sungen getroffen werden können.

1. Aufgabenstellung

Von den verschiedenen Planungsvarianten ist je-

weils ein exakt beschriebenes Gebäudemodell

anzulegen. Die Modelle werden in Bezug auf die

Herstellungskosten, den Energiebedarf, die Le-

benszykluskosten und die Ökobilanz berechnet

und bewertet. Mit der Software LEGEP ist dies

zeiteffizient und datenkonsistent möglich.

Lebenszykluskosten

Für die Lebenszykluskostenberechnung der disku-

tierten Planungsalternativen wird die Berechnung

der Herstellungskosten nach DIN 276 erweitert

durch die zusätzlichen Phasen der Lebenszyklus-

kostenrechnung mit den entsprechenden Kosten-

stellen nach DIN 18960 und die abschließende

Wirtschaftlichkeit ggf. unter Einbezug qualitativer

Aspekte dargestellt.

Ökobilanz

Für die Ökobilanz der diskutierten Planungsalter-

nativen wird die Berechnung entsprechend der

Angaben in den Steckbriefen des Bewertungssys-

tems des Bundes für Bildungsbauten durchge-

führt. Basis für die Berechnung sind die oben be-

schriebenen Gebäudemodelle.

Risikostoffe

Für die Risiken der lokalen Umwelt wird auf Basis

eines Gebäudemodells die elementbasierte Do-

kumentation der Materialien bzw. Bauprodukte

nach den Kriterien des Steckbriefs 1.1.6 (BNB)

durchgeführt. Auf Basis einer durch den Auftrag-

geber festzulegenden Qualitätsstufe werden

Handlungsempfehlungen für die Materialwahl für

den Planer zusammengestellt.

Für die Risikostoffe der Innenraumhygiene wird

durch den Auftraggeber eine Qualitätsstufe für

die Innenraumlufthygiene festgelegt, die sich an

den Ziel‐ und Grenzwerten des Kriteriums 3.1.3

Innenraumhygiene im Bewertungssystem Nach-

haltiges Bauen (BNB) orientiert. Auf Basis dieser

Gymnasium Diedorf - Lebenszyklusanalyse

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

67

Festlegung werden für die Planer Handlungsemp-

fehlungen für die Material‐, bzw. Bauprodukt-

wahl gegeben.

2. Vorgehensweise

Beschreibung der Gebäudemodelle

Die beteiligten Planer legten jeweils für ihr Ar-

beitsfeld die in dem jeweiligen Konzept enthalte-

nen Komponenten fest und fügten qualitative

(z.B. U-Wert) oder quantitative Informationen

(z.B. Mehrkosten) dazu.

Alternative A: Standardschule mit Standardraum-

programm erfüllt in energetischer Sicht die An-

forderung der EnEV 2009. Die Bauweise beruht

auf einer mineralischen Primärkonstruktion in

Mauerwerksbauweise mit Betondecken und

Holzdachstuhl. Die Schule wird nur im Bereich

der Aula und der Turnhalle mechanisch belüftet.

Alternative B: Schule mit demselben Raumpro-

gramm und energetischem Konzept auf Pas-

sivhausniveau. Die Bauweise beruht auf einer mi-

neralischen Primärkonstruktion in Mauerwerk-

bauweise mit Betondecken und Holzdachstuhl.

Die Hüllflächen erreichen sehr niedrige U-Werte.

Die Schule wird vollständig mechanisch belüftet.

Alternative C: Schule mit demselben Raumpro-

gramm und energetischem Konzept auf Pas-

sivhausniveau. Die Bauweise beruht auf einer

hölzernen Primärkonstruktion mit Holzaußen-

wand und einem hohen Einsatz von nachwach-

senden Rohstoffen. Das Gebäude soll weitge-

hend vorgefertigt werden. Die Hüllflächen errei-

chen sehr niedrige U-Werte. Die Schule wird voll-

ständig mechanisch belüftet und zusätzlich ge-

kühlt. Ein innovatives Belichtungskonzept ver-

sucht den Einsatz von Beleuchtungsstrom zu re-

duzieren. Durch den Einsatz von Photovoltaik soll

ein Plusenergiekonzept entwickelt werden. Zu-

sätzlich wird das Raumprogramm für ein moder-

nes pädagogisches Konzept der Lernlandschaften

verändert.

Alternative D: Auf Empfehlung des Bearbeiters

wurde eine vierte Kostenvariante eingeführt. Die

Plusenergievariante der Schule wird aufgeteilt in

eine Variante C mit den energieeffizienten Maß-

nahmen und eine Variante D mit den Komfort-

und Pädagogikmaßnahmen. Dies ist notwendig,

um den Entscheidungsträgern (Kreisrat) den Un-

terschied zwischen Investitionen mit Kostenein-

sparungseffekten und Investitionen mit Komfort-

charakter deutlich zu machen. Dabei ist zu beto-

nen, dass eine andere Lernlandschaft auch Vor-

teile entwickelt oder eine bessere Schalldäm-

mung die Verständigungsqualität Lehrer-Schüler

ebenso verbessert, wie sie die Hörgesundheit des

Lehrers langfristig schützt. Diese Effekte lassen

sich aber mit einfachen Wirtschaftlichkeitsbe-

rechnungen nicht sofort darstellen.

3. Energetisches Niveau

Der Energie- und Medienbedarf (Wasser) hat we-

sentlichen Einfluss beim Vergleich der Alternati-

ven, da die Ver- und Entsorgungskosten durch

die Bauweisen stark beeinflusst werden. Die fol-

gende Tabelle dokumentiert die von dem Büro IP

5 zu Grunde gelegten Energiebedarfszahlen.

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

68

A B-A B C-B C

Kriterium Variante EnEV-Standard % Diff Passivhaus % Diff Energie-Plus

Einheit

Wärme + Medien

Endenergie

Beheizung kWh/m²a 47,969 -70,87 13,97 -0,01 13,97

Warmwasser kWh/m²a 8,943 0,00 8,94 0,00 8,94

Hilfsenergie/Nutzungsen. kWh/m²a 3,5 15,71 4,05 0,00 4,05

Beleuchtung kWh/m²a 8,918 -37,36 5,59 0,00 5,59

Lüftung kWh/m²a 22,622 -86,38 3,08 0,00 3,08

Kühlung kWh/m²a 0 0,00 9,37 0,00 9,37

Solarkollektor Gutschrift kWh/m²a -3,90 0,00 -3,90 -100,00 0,00

Photovoltaik Sebstbedarf kWh/m²a 0 0,00 -7,80 0,00 -7,80

Photovoltaik Einspeisung kWh/m²a 0 0,00 -29,14 0,00 -29,14

Gesamtbedarf kWh/m²a 88,052 -95,27 4,16 93,70 8,06

Frischwasser m³/a 4020,824 3,15 4147,29 2,91 4267,78

Abwasser m³/a 4020,824 3,15 4147,29 2,91 4267,78

Die starken Reduzierungen des Bedarfs resultie-

ren einerseits aus dem Passivhauskonzept der Al-

ternative B und C. Andrerseits sind die Gutschrif-

ten aus der Photovoltaikanlage nach Abzug des

Eigenbedarfs deutlich zu erkennen. Die Alternati-

ve B zeigt weitere Gewinne aus der Solarkollek-

toranlage, auf die bei der Variante C wegen des

Holzpelletkessels verzichtet wurde.

4. Lebenszykluskosten

In der Lebenszykluskostenberechnung wurden

auf der Basis von vier exakt modellierten Gebäu-

den folgende externe Parameter berücksichtigt:

Kostenberechnung nach Angabe der Archi-

tekten.

Energieberechnung nach Simulation für drei

energetische Varianten.

PV- Kosten und Ertragsrechnung.

Zusätzliche Einspareffekte nach Angabe der

Kostenplaner.

Kostenvergleich

Die Ermittlung der Herstellungskosten orientiert

sich an der Kostenplanung nach DIN 276.

Die Gebäudemodelle wurden durch Bauelemente

beschrieben. Diese Bauelemente sind mit Kosten

aus der sirAdos-Datenbank hinterlegt. Gewählt

wurde die Preisdatenbank 2011 mit dem Mittel-

preis. Dieser wurde aus konjunkturellen Gründen

um 15% angehoben. Folgende Kosten wurden

erhoben.

Tabelle 1

Energie- und Medienbedarf

der drei Alternativen

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

69

A B-A B C-B C

Kriterium Variante EnEV-Standard % Diff Passivhaus % Diff Energie-Plus

Einheit

Baukosten gesamt

KGR 300 + 400 + 700 € netto 16.300.849,31 19,44 19.469.450,00 4,01 20.250.797,00

KGR 300 € netto 12.998.546,51 7,01 13.910.325,00 -0,77 13.803.517,00

KGR 400 € netto 3.288.249,80 68,63 5.545.072,00 13,67 6.303.227,00

KGR 700

Monitoring € netto 14.053,00 0,00 14.053,00 925,07 144.053,00

€/m²

Kosten/m² BGF € netto 986,26 16,64 1.150,36 1,80 1.171,07

€/m²

Kosten/m² NF € netto 1.621,64 15,80 1.877,80 1,08 1.898,01 Die ermittelten Baukosten liegen ca. 1% unter

der Kostenschätzung des Architekten vom

06.08.2012. Es bestehen aber Verschiebungen

zwischen der KGR 300 und 400. Wesentliche

Faktoren sind die Bauteilkosten der Ausführung

in Holz, die in der Kostenschätzung für einen

Baukörper durch den Architekten höher doku-

mentiert sind.

Abbildung 1

Vergleich Herstellungskosten

Tabelle 2

Baukosten KGR 300 und 400

netto

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

70

Entscheidenden Einfluss auf die Gebäudeleistung

für den Nutzungszeitraum hat der Zyklus der aus-

zuführenden Arbeiten. Die Kostendokumentation

berücksichtigt im ersten Schritt keinen Diskontie-

rungsfaktor, d.h. alle Werte werden in der realen

heute fälligen Höhe dargestellt (statische Auswer-

tung). In einem zweiten Schritt wird eine Bar-

wertberechnung durchgeführt (dynamische Be-

rechnung).

A B-A B C-B C

Kriterium Variante EnEV-Standard % Diff Passivhaus % Diff Energie-Plus

Einheit

Lebenszykluskosten

statisch

Betrachtungszeitraum a 50

Ver- und Entsorgungskosten € 7.687.107,50 -102,14 -164.819,00 -25,79 -122.305,50

Reinigungskosten € 5.120.236,00 1,34 5.188.829,00 -0,55 5.160.488,50

Wartungskosten € 1.512.372,00 37,72 2.082.853,00 -2,88 2.022.966,00

Instandsetzungskosten € 6.930.780,00 25,06 8.667.885,00 -4,93 8.240.276,00

Gesamtfolgekosten € 21.250.495,50 -25,77 15.774.748,00 -3,00 15.301.425,00

Betriebskosten/a €/a 153.742,15 -102,14 -3.296,38 -25,79 -2.446,11

Reinigungskosten/a €/a 102.404,73 1,33 103.765,78 -0,54 103.209,77

Wartungskosten/a €/a 30.247,44 37,72 41.657,06 -2,88 40.459,32

Instandsetzungskosten/a €/a 138.615,60 25,06 173.357,70 -4,93 164.805,52

Gesamtkosten/a €/a 425.009,92 -25,77 315.484,16 -3,00 306.028,50

Kosten/m² BGF €/m²a 25,71 -27,51 18,64 -5,06 17,70

Barwert € 22.862.074,00 5,07 24.020.175,00 2,81 24.694.845,00

Barwert/m² BGF €/m²a 1.383,24 2,60 1.419,24 2,81 1.459,10

Tabelle 3

Nutzungskosten statische

Berechnung

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

71

Abbildung 2

Vergleich Lebenszykluskosten

absolut nach Bereichen

Abbildung 3

Vergleich Lebenszykluskosten

Kumuliert/dynamisiert

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

72

Zielsetzung von Bauherrn und Nutzer ist es, für

das Gymnasium Diedorf ein innovatives und zu-

kunftsweisendes pädagogisches Konzept zur Er-

füllung der Ansprüche an moderne gymnasiale

Bildung umzusetzen. Mit dem neuen Raumkon-

zept soll der Nachweis gelingen, dass offene

(Klassen-)Räume mit integrierten klassischen Er-

schließungsflächen (Flure) zu „offenen Lernland-

schaften“ umfunktioniert werden können, die

methodisch vielfältigen und selbstgesteuerten

Unterricht ermöglichen.

Abbildung 4

Vergleich Lebenszykluskosten

prozentual nach Bereichen

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HOLZBAU – WIRTSCHAFTLICH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL HOLGER KÖNIG

73

A B-A B C-B C

Kriterium Variante EnEV-Standard % Diff Passivhaus % Diff Energie-Plus

Lebenszykluskosten dynamisch,

Baukosten +2%, Geldeinlage +5,5%/a, Energiepreis +4%/a, Barwertzins 3,5%

Betrachtungszeitraum a 50

Betriebskosten € 23.502.830,00 -75,28 5.810.001,00 1,79 5.914.034,00

Reinigungskosten € 8.936.045,00 1,32 9.053.649,00 -0,52 9.006.301,00

Wartungskosten € 2.635.335,00 37,68 3.628.251,00 -2,82 3.525.777,00

Instandsetzungskosten € 12.594.711,00 24,68 15.703.380,00 -5,92 14.774.228,00

Gesamtfolgekosten € 47.668.921,00 -28,27 34.195.281,00 -2,85 33.220.340,00

Betriebskosten/a €/a 470.056,60 -75,28 116.200,02 1,79 118.280,68

Reinigungskosten/a €/a 178.720,90 1,32 181.072,98 -0,52 180.126,02

Wartungskosten/a €/a 52.706,70 37,68 72.565,02 -2,82 70.515,54

Instandsetzungskosten/a €/a 251.894,22 24,68 314.067,60 -5,92 295.484,56

Gesamtkosten/a €/a 953.378,42 -28,27 683.905,62 -2,85 664.406,80

Kosten/m² BGF €/m²a 57,68 -29,95 40,41 -4,92 38,42

Barwert € 27.542.188,00 -0,47 27.413.537,00 2,23 28.025.181,00

Barwert/m² BGF €/m² 1.666,40 -2,80 1.619,74 0,06 1.620,66 Die Barwertberechnung nach der statischen Me-

thode zeigt für die in der Herstellung günstigere

Alternative A auch eine vorteilhafte Entwicklung

über 50 Jahre auf. Bei einer dynamisierten Be-

rechnung mit einer Steigerung der Baupreise und

Energiekosten verschiebt sich die Reihenfolge. Al-

ternative B und C liegen gleichauf, Alternative A

ist ca. 3% ungünstiger. Unter dem Postulat, dass

mit der Alternative C ein wesentlich höherer

Komfort und ein besonderes pädagogisches

Lernkonzept realisiert werden, ist das ein sehr gu-

tes Ergebnis.

5. Ökobilanz

Die Ökobilanz wurde 2014 auf Basis der Öko-

baudat 2011-2013 durchgeführt.

Material

Das Gebäude zeigt im Vergleich zur Alternative B

in konventioneller Bauweise eine deutliche Mate-

rialreduktion.

Tabelle 4

Lebenszykluskosten mit

Barwertberechnung

Abbildung 5

Materialaufteilung im

Gebäude

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74

Das Gewicht erreicht nur 2/3 des

Gesamtgewichts der Standard-Variante.

Wiederum zwei Drittel davon entfallen auf die

mineralischen Bauteile, die Bodenplatte mit

Fundamentierung und die technischen

Versorgungsgänge unter Niveau. Der Anteil der

nachwachsenden Rohstoffe erreicht ca. 13,5 %.

Endenergiebedarf und elektrischer Strom

aus Photovoltaik

Der Endenergiebedarf ist stark reduziert durch die

sehr gute Wärmedämmung des Gebäudes, den

reduzierten Strombedarf für die Beleuchtung

durch moderne LED Beleuchtungsmittel und den

weitgehenden Verzicht auf die technische Ge-

bäudekühlung. Der sommerliche Komfort wird

durch Belüftung und Nachtauskühlung erreicht.

Die sehr große Photovoltaikanlage deckt den

Strombedarf ab und erwirtschaftet Überschüsse,

die ins Netz abgegeben werden können.

Primärenergiebedarf und CO2-Äquiv. für Ge-

bäude und Versorgung

Die starke Reduktion des Energiebedarfs ändert

bei den Ökobilanzergebnissen das Verhältnis zwi-

schen dem energetischen Anteil in der Nutzungs-

phase B6 und dem physischen Gebäude

A1/B5/C4 nach DIN EN 15978:2012-10 Nachhal-

tigkeit von Bauwerken. Die Auswertung der bei-

den Indikatoren Primärenergie in MJ und Klima-

gaspotenzial in kg CO2 Äquivalente zeigen eine

ähnliche Verteilung zwischen dem Gebäude und

der energetischen Versorgung über den Lebens-

zyklus, wie dies bei Gebäuden, die aus weitge-

hend mineralischen Materialien hergestellt wer-

den, der Fall ist. Allerdings die Anteile der Le-

benszyklusphasen sind verändert. Der Primär-

energieaufwand für die Herstellung des Gebäu-

des wird durch die Energiegewinnung während

der Entsorgungsphase reduziert. Verursacher da-

für ist die Verbrennung der nachwachsenden

Rohstoffe. Diese nachwachsenden Rohstoffe füh-

ren beim Indikator Klimagaspotenzial zu einer

Zunahme, da die CO2-Gutschriften während der

Herstellungsphase wieder auf „0“ reduziert wer-

den in der EOL(end of life)-Phase. Der Strombe-

darf des Gebäudes wird durch die Photovoltaik-

produktion abgedeckt. Unter diesen Umständen

weist das Verhältnis zwischen Gebäude und

energetischer Versorgung über den Betrach-

tungszeitraum von 50 Jahren (a) für die Indikato-

ren „Gesamt-Primärenergie“ (PE Total) gemessen

in MJ und Klimagas, gemessen in kg CO2 Äquiv.

folgende Verhältnisse auf:

PE Total: 53% zu 47%

CO2: 84% zu 16%

Abbildung 6

Endenergiebedarf

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75

Der Photovoltaikanteil, der ins Netz eingespeist

wird, wird separat ausgewiesen. Bei einer

Gutschrift dieses Anteils wird eine Plus-

Energieschule für die Indikatoren Primärenergie

nicht erneuerbar und Klimagaspotenzial

nachgewiesen, da die ökologische Belastung des

Heizwärmebedarfs damit kompensiert wird. Dies

gilt nicht für einen Nachweis des Indikators

„Gesamtprimärenergiebedarf“.

Inkorporierte Primärenergie und Carbon

(EE/EC)

Den inkorporierten Anteil der Primärenergie und

des CO2 zeigt die folgende Tabelle.

50 years

EE 93 MJ/m2GFA/year

EC 4,7 kg CO2 equiv. /m2GFA/year

REFERENCE STUDY PERIOD

Die Aussagekraft erhalten diese beiden Werte

erst durch den Vergleich mit anderen Gebäuden

gleicher Nutzungskategorie aber anderer Bauwei-

se. Das Gymnasium reduziert die inkorporierte

Primärenergie um 31 % und das inkorporierte

Kohlendioxid um 44%.

Verteilung der Umweltbelastung auf Bautei-

le

Die Verteilung der Umweltbelastung auf die Bau-

teile entsprechend der Gliederung der Bauteile

nach der DIN 276 zeigt bezüglich der Auswer-

tung der beiden Indikatoren Gesamtprimärener-

gie in MJ und Klimagaspotenzial in kg CO2 Äqui-

valente Ähnlichkeiten zwischen den Bauteilen.

Abbildung 7

Primärenergiebedarf und

Klimagaspotenzial

Abbildung 8

Produktionsanteil PV ins Netz

Umweltentlastung

Tabelle 5

Embodied Energy und

Embodied Carbon

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Durch die niedrige absolute Höhe der Gesamtbe-

lastung durch die Baukonstruktion (KGR 300) bei

einem gleichbleibenden Anteil der technischen

Anlagen (KGR400) tritt diese KGR wesentlich

stärker in Erscheinung (Farbe hellgrün). Dies be-

stätigt auch die prozentuale Verteilung.

Abbildung 9

Verteilung Umweltbelastung

auf Bauteile nach KGR

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77

Ergebnis Ökobilanz

Nachfolgend wird eine Zusammenstellung der

Kennwerte des Gebäudes in Tabellenform

dargestellt.

Nutzungskategorie Gymnasium

Gewicht kg/m² BGF 920

Endenergiebedarf MJ/m² beh. Fläche a (kWh) 160 (44,4)

PE nicht ern. MJ/m²BGF a 56

Gesamtprimärenergie MJ/m²BGF a 175,5

PV-Ernte in MJ Äquiv. /m² BGF a 80

Inkorporierte Primärenergie MJ/m² BGF a 93

Klimagaspotenzial kg CO2 Äqiv. /m² BGF a 5,49

PV-Ernte in kg/ CO2 Äquiv. /m² BGF a 4,9

Inkorporierter Kohlendioxid kg CO2 Äquiv. 4,7

6. Risikostoffe

Bisher haben Planer nach bestem persönlichem

Fachwissen und auf Grundlage der ihnen zur Ver-

fügung stehenden Produktbeschreibungen eine

Beurteilung der Risikopotenziale im Sinne der ge-

forderten Anforderungen vorgenommen, die in

eigens dafür erstellten Tabellen und Listen mehr

oder weniger umfangreich dokumentiert werden.

Derzeit stellen die verfügbaren produktbezoge-

nen Umweltinformationen eine unübersichtliche

und im Sinne der Kriterienanforderungen unge-

nügende Quelle zur Beurteilung der Risikopoten-

ziale dar. Dies kann sich zukünftig u. a. mit der

Einführung der Europäischen Bauproduktenver-

ordnung ändern.

Abbildung 10

Verteilung Umweltbelastung

auf Bauteile nach KGR relativ

Tabelle 6

Gebäudekennwerte

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78

Zielkonzept

Ziel der Bauproduktbewertung ist die Sicherstel-

lung der Luftqualität im Innenraum unter hygieni-

schen Gesichtspunkten, die zu keinen negativen

Effekten hinsichtlich der Raumnutzer führt, die

hygienische Sicherheit garantiert und somit auch

möglichst eine empfundene olfaktorische Luft-

qualität gewährleistet, die bei den Raumnutzern

zu keinen negativen geruchlichen Wahrnehmun-

gen führt.

Durch die Auswahl emissionsarmer Bauprodukte

(z.B. geprüft nach AgBB oder „Blauer Engel“)

kann eine relative Sicherheit in Hinblick auf eine

niedrige Immissionskonzentration an flüchtigen

organischen Verbindungen und Formaldehyd ge-

schaffen werden. Eine weitere Möglichkeit be-

steht in einer Substitutionsstrategie von Risiko-

stoffen, die bereits in der Planung mit der Bau-

stoff- und Konstruktionswahl abgestimmt wer-

den muss.

Die Bearbeitung dieser Aufgabe erfolgt in fünf

Schritten:

Abstimmung der Detailplanung des

Architekten und des Konstruktionsaufbaus

auf bestimmte emissionsarme Bauprodukte

ohne Risikopotenzial

Formulierung der Ausschreibung in Hinblick

auf die Vermeidung von bestimmten

Bauprodukten, Einforderung der Bauprodukt-

dokumentation durch die Unternehmer

Vorlage der Dokumente zu den Bau-

produkten durch den Unternehmer

Bewertung der Bauprodukte und Freigabe

Überprüfen der Baustelle auf die eingesetzten

Bauprodukte.

Als Beispiel für die Detailbearbeitung wird das

Bauteil „Prallwand“ in der Turnhalle gezeigt. Für

die daran eingesetzten Bauprodukte sind folgen-

de Nachweise zu erbringen:

Herkunft des Holzes aus nachhaltiger

Produktion

Verleimung und Emissionen

Keine besonderen Risikostoffe

Emissionsverhalten der Platte nach Agbb-

Schema

Schwermetallfreiheit der Beschichtung.

Gewerkbearbeitung

Für jedes Gewerk werden durch den Bearbeiter

spezielle „Zusätzliche technischen Vorbemerkun-

gen“ (ZTV) bereitgestellt. Im Moment sind davon

ca. 25 Gewerke betroffen.

Die reicht von

VORBEMERKUNGEN-LV-Baumeisterarbeiten

bis zu den

VORBEMERKUNGEN-LV-Elektroarbeiten.

Die Leistungsverzeichnisse müssen anschließend

bezüglich der einzelnen Positionen auf die kor-

rekten Anforderungen ergänzt werden.

Seitens der Architekten wurde mit der Unterstüt-

zung durch den Bearbeiter ein Formular entwi-

ckelt, das den beauftragten Firmen bei der Auf-

tragsvergabe übergeben wird. Dies soll die Da-

tenbereitstellung erleichtern. Je Bauprodukt müs-

sen vier bis sechs Dokumente bereitgestellt wer-

den. Diese Unterlagen umfassen:

NORMATIV

• Zulassungen, Konformitätsdokument oder

Prüfzeugnisse

• Technisches Datenblatt in aktueller Fassung

mit Datumsangabe

• Sicherheitsdatenblatt in aktueller Fassung mit

Datumsangabe (falls erforderlich)

• Angabe der Entsorgungswege mit Abfall-

schlüsselnummer (EAK) und

• Leistungserklärung (DOP)

• AgBB-Zeugnis (falls erforderlich)

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79

FREIWILLIG

• Umweltproduktdeklaration (EPD) des IBU oder

anderer Institutionen (falls verfügbar)

• Andere Label z.B. EC, RAL, NaturePlus,

Giscode usw.

Man muss bei einem Gebäude mit hoher Kom-

plexität und Ausstattungsstandard mit ca. 400

Bauprodukten und ca. 1.600 – 2.000 Dokumen-

ten rechnen.

Auf Basis der vorgelegten Dokumente wird das

Bauprodukt bewertet und zur Anwendung frei-

gegeben.

Besonders anzumerken ist, dass sowohl auf der

Seite des Bauherren, wie bei den bauleitenden

Architekten die Auswahl und Kontrolle der zuge-

lassenen Bauprodukte mit Entschiedenheit und

großem Sachverstand durchgeführt werden

muss. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für

die erfolgreiche Durchführung der Arbeiten.

Monitoring Innenraumhygiene

Zur Erfolgsdarstellung der durchgeführten Maß-

nahmen wird innerhalb vier Wochen nach Fertig-

stellung des Gebäudes eine Messung der Innen-

raumluft in ausgewählten Räumen durchgeführt.

Dabei werden die Indikatoren Formaldehyd und

TVOC bestimmt.

Folgende Zielwerte sollen erreicht werden:

Flüchtige organische Stoffe (VOC) und Formalde-

hyd in der Innenraumluft

deutliche Unterschreitung von 3000 μg/m³

TVOC bei Messungen, als Zielwert gilt

500 μg/m³

deutliche Unterschreitung des Formaldehyd-

Richtwertes von 120 μg/m³ als Zielwert gilt

60 μg/m³

Gebäude über > 3000 μg/m³ TVOC und 120

μg/m³ Formaldehyd sind von der Zertifizierung

ausgeschlossen.

Basis der Bewertung sind die Meßergebnisse

nach DIN ISO 16000-6 und die Ausführung des

Steckbriefs 3.1.3 Innenraumhygiene des BNB-

Systems

Turnhalle: Der Zielwert für TVOC von 500 μg/m³

wird erheblich unterschritten. Der Zielwert für

Formaldehyd von 60 μg/m³ wird erheblich unter-

schritten.

Raum N 1.03: Der Zielwert für TVOC von

500 μg/m³ wird erheblich unterschritten. Der

Zielwert für Formaldehyd von 60 μg/m³ wird er-

heblich unterschritten.

Raum NE 02: Der Zielwert für TVOC von

500 μg/m³ wird erheblich unterschritten. Der

Zielwert für Formaldehyd von 60 μg/m³ wird er-

heblich unterschritten.

Mit der deutlichen Unterschreitung der Zielwerte

wird die Höchstpunktzahl des Steckbriefs er-

reicht. Weitere Bewertungen sind für diesen

Steckbrief im Bereich der „personenbezogenen

Lüftungsrate“ durchzuführen.

Das Gebäude ist als „sehr schadstoffarmes Ge-

bäude“ gemäß DIN EN 15251 einzustufen.

Fazit:

Die Lebenszyklusanalyse gibt bei alternativen Lö-

sungen eindeutige Hinweise auf die langfristigen

Vor- und Nachteile. Die Lebenszykluskostenbe-

rechnung gibt eindeutige Hinweise bezogen auf

die wirtschaftlichste Lösung. Die Ökobilanz zeigt

deutliche Unterschiede bei den verschiedenen In-

dikatoren. Die Risikostoffanalyse sichert den ge-

sundheitlichen Komfort der Innenräume und den

unproblematischen Rückbau.

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DAS ÖKOLOGISCHE BAUSYSTEM

Stabile Dämmplatten110 – 250 kg ⁄ m³

Luftdichtheits- undWDVS-Komponenten

Unterdeck-platten270 kg ⁄ m³

Stegträger

Furnierschichtholz

natürlich besser dämmen

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Zellulose-

Einblasdämmung

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Eigenfertigung

ab Herbst 2015

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STEICOsecure

Putzsystem

Putzträgerplatten 110 – 265 kg ⁄ m³

DAS KOMPLETTE SORTIMENT FÜR ÖKOLOGISCHES BAUEN

Ob Holzfaser-Dämmstoffe aus dem Nass- oder aus dem Trockenverfahren. Ob Stegträger oder Furnierschichtholz. STEICO ist Europas größter Hersteller für ökologische Dämm- und Konstruktionsprodukte. Profitieren Sie vom umfangreichsten Sortiment der Branche und dem hervorragendem Service des Marktführers. Erfahren Sie mehr auf www.steico.com

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Einblasdämmung32 – 60 kg ⁄ m³

Flexible Dämmmatten50 kg ⁄ m³

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Mit Holz setzen wir ein Zeichen für den Umweltschutz.Stora Enso CLT (Cross Laminated Timber) hat im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Stahl oder Beton den kleinsten CO2-Fußabdruck und nutzt mit Holz einen nachwachsenden Rohstoff, der wieder und wieder verwendbar ist.

Mehr zum nachhaltigsten und modernsten Baustoff auf www.clt.info und

www.facebook.com/StoraEnsoLivingRoom

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Vor allem aber sind wir ganz nah bei Ihnen: Durch den persönlichen Kontakt mit unseren Verkäufern im Außendienst und in über 400 Niederlassungen. Durch ständige Präsenz und Erreichbarkeit per Internet, App und Telefon. Und durch viele Services, die Ihnen die tägliche Arbeit erleichtern.Entdecken Sie 100 % Qualität und 100 % Service -- überall und zu jeder Zeit.

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Weil Erfolg nur im Miteinander entstehen kann. Züblin Timber steht für anspruchsvolle und

zukunftsweisende Lösungen im Holzingenieurbau.

Aus einer Hand bieten wir die Entwicklung,

Produktion, Lieferung und Ausführung hoch-

wertiger Bausysteme - vom Holzbauprojekt

über den Ingenieurholzbau bis hin zur schlüssel-

fertigen Bauausführung.

Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden

gestalten wir, das Holzbau-Team von Züblin,

MERK und Stephan, effiziente Lösungen und

nachhaltige Lebensqualität.

www.zueblin-timber.de

Ed. Züblin AG, Albstadtweg 3, 70567 Stuttgart, Tel. +49 711 7883-300

MERK Timber GmbH, Industriestr. 2, 86551 Aichach, Tel. +49 8251 908-0

Stephan Holzbau GmbH, Gartenstr. 40, 74405 Gaildorf, Tel. +49 7971 258-0

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FACHTAGUNG HOLZBAU 2015

proHolzBW GmbH

Scharnhauser Park

Hellmuth-Hirth-Straße 7

73760 Ostfildern

Telefon: 0711 2399 668

Telefax: 0711 2399 660

[email protected]

www.proholz-bw.de

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