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Das Fahrrad-Magazin für Braunschweig

#49 | Frühling 201 5

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EDITORIAL

Zugegeben: Ganz taufrisch ist das Jahr 201 5nicht mehr. Aber zumindest, wenn es um dasThema Radfahren geht, haben wir das Bestenoch vor uns. Dabei geht es natürl ich auchum die bevorstehende Radtourensaison. Voral lem aber geht es um das, was im Jahr 201 5darüber hinaus noch alles passieren soll undwird.Immer mehr rückt dabei die Region in denMittelpunkt, oder um genau zu sein, das Ge-biet des Zweckverbands Großraum Braun-schweig, wie der etwas sperrige korrekteBegriff lautet.Bereits seit dem letzten Jahr ist das regionaleRadportal (www.radportal-zgb.de) onl ine undbietet Informationen über interessante Rad-routen, Termine für Touren und vieles anderemehr. Dieses Portal ist aber nur ein erstesZeichen dafür, dass die Region in punktoRadverkehr aufgewacht ist.So hat man hinter den Kulissen eifrig amMasterplan Radtourismus gearbeitet, der ver-mutl ich in diesem Frühjahr den politischenGremien und der Öffentl ichkeit vorgestel ltwerden soll . Hier hat man sich Großes vorge-nommen und wil l in die erste Liga der deut-schen Fahrraddestinationen aufsteigen. Wiees aussieht, wird der Masterplan einiges anÜberraschungen bereit halten und könnte mitdazu beitragen, dem Radverkehr in der Regi-

on vollkommen neueImpulse zu geben.Am 5. Jul i wird darüberhinaus das erste regio-nale SattelFest stattfin-den, an dem es zahlreiche Events zumThema Fahrrad in nahezu allen Städten undLandkreisen zwischen Gifhorn und Goslar ge-ben wird.Eine Region, so könnte man fast sagen, diein der Vergangenheit oft Probleme damit hat-te, sich selbst als einheitl iche Region zu ver-stehen und zu definieren, erfindet sich überdas Fahrrad neu. "Radfahren verbindet" –Unter diesem Motto stehen deshalb nicht zu-fäl l ig auch Touren des ADFC Braunschweig indie Nachbarstädte Gifhorn und Wolfsburg.Um all den neuen Aufgaben und Herausfor-derungen gerecht werden zu können, habenauch die ADFC Kreisverbände in der Regionbeschlossen, in Zukunft besser zusammenar-beiten zu wollen.So gesehen könnte das Jahr 201 5 zum Jahrder Region werden. Man darf gespannt sein. . .

Rauf aufs Rad.... . . rein ins Jahr 201 5

Sven Wöhler

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INHALT

Editorial.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Radverkehr... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 - 1 7

Neuer Radweg Wendenstraße, Verkehrsführung Kastanienalle, Fahrradstadtplan 201 5,Verkehrspolitik Madrid und Paris, Podiumsdiskussion zur Fahrradregion Braunschweig,Verkehrsplanung Nordl iches Ringgebiet, Fahrradabstel lanlagen

Aktionen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 8

Jugend-Fahrrad-Festival 201 5 in Göttingen

Radtouren... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 - 22

Radtourenprogramm 201 5, Tour zur Käse & Wein Genusswelt

Fördermitglieder... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Magazin... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 - 25

Unfal lpressemeldungen mit Radfahrerbetei l igung

Kurzmeldungen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 - 27

Beitrittserklärung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Termine... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29

Kontakt, Ansprechpartner, Impressum.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

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RADVERKEHR

Neuer Radweg WendenstraßeErfolg im zweiten Anlauf

Den Radweg in der Wendenstraße sollte es eigentlich gar nicht geben. Erst nachdemsich der ADFC für die Sanierung des Radweges einsetzte, wurde er nun doch gebaut.

Jörg Nuckelt

Im vergangenen Jahr wurden umfangreicheSanierungsarbeiten am Gleiskörper in derWendenstraße durchgeführt. In diesem Zugeerhielten auch Autofahrer eine nagelneueFahrbahn von der Wilhelmstraße bis zumHagenmarkt. Außerdem wurde auch derZweirichtungsradweg zwischen Kaiserstraßeund Werder komplett erneuert. Was jedochdie Wenigsten wissen: Der Neubau des Rad-weges war ursprünglich überhaupt nicht vor-gesehen. Vielmehr sollten nur die Gehwegeund Radwege im Bereich der neuen Jugend-herberge umgestaltet werden. Das ist zu we-nig, befand der ADFC und wandte sich miteinem Schreiben an die Stadtverwaltung.Darin wies er eindringlich auf die notwendigeSanierung des längst maroden Zweirich-tungsradweges hin.Die Argumente des ADFC waren mehr-schichtig. Zum einen hat der Radweg eineenorme Bedeutung für den Radverkehr zwi-schen Zentrum und Norden der Stadt (u.a.Anbindung der TU). Die Wichtigkeit würdeweiter steigen, wenn erst die neue Jugend-herberge die ersten Gäste empfängt. Zumanderen war der alte Radweg mit ca. zweiMeter Breite viel zu schmal, um ihn als Zwei-richtungsradweg auszuweisen. Hinzu kamdie mehr als unglückliche Verschwenkungmit dem Gehweg, wodurch ein zweimaligesKreuzen von Fußgängern und Radfahrern –

noch dazu in den Einmündungsbereichender Nebenstraßen – unvermeidlich war. AllesGründe, die aus Sicht des ADFC eine drin-gende Sanierung im Rahmen der ohnehinstattfindenden Baumaßnahme rechtfertigten.Am Ende konnte die Stadtverwaltung über-zeugt werden und den Forderungen desADFC wurde nachgekommen. Sehr zurFreude des ADFC wurde der Zweirichtungs-radweg mit drei Metern Breite sogar großzü-giger bemessen, als es die Mindestmaße(2,50 Meter) erfordern.Ein Wermutstropfen bleibt allerdings, dennzwei Dinge sind an dieser Stelle auch imJahr 201 4 noch einmal deutlich geworden.Bei Straßenbauarbeiten ist nach wie vornoch immer das Phänomen zu beobachten,dass Fahrbahnen für den Kraftfahrzeugver-kehr wie selbstverständlich saniert werden,Fußgänger und Radfahrer aber aus Kosten-gründen womöglich außen vor bleiben unddie Sanierung ihrer Verkehrswege auf Jahrehinausgeschoben wird. Gleichzeitig hat sichhier aber auch gezeigt, wo ein Wille ist, istauch ein Weg. Braunschweig kann sehrwohl fahrradfreundlich handeln und findetdafür auch die erforderlichen Finanzmittel.Nur ist dieser Wille leider noch nicht tief ge-nug verankert und das fordernde Wirken desADFC für ein fahrradfreundlicheres Braun-schweig längst nicht überflüssig.

Der neue Radweg in der Wendenstraße: 3 Meter breitmit komfortabler Asphaltoberfläche.

Vor der Sanierung waren Gehweg und Radweg nochvertauscht. Fußgänger und Radfahrer kreuzten sichzweimal. Diese Fehlplanung ist nun beseitigt.

Fotos:JörgNuckelt

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RADVERKEHR

Neue Führung des Radverkehrsin der Kastanienallee

Seit Jahren sorgte die Verkehrsführung in der Kastanienallee für Konflikte zwischenAutofahrern und Radfahrern, die die Fahrbahn nutzen wollten. Dazu haben auch denADFC Braunschweig zahllose Beschwerden erreicht. Nun hat die Verwaltung reagiertund die Radverkehrsführung geändert. Die entsprechenden Maßnahmen wurdenbereits umgesetzt.

Sven Wöhler

Seit dem Umbau der Kastanienalle voreinigen Jahren befindet sich entland derKastanienallee zwischen Ring und Herzogin-Elisabeth-Straße ein sog. Suggestivradweg.Hier wurde mit einem dunkelgrau abgesetz-ten Streifen aus Gehwegplatten der Eindruckerweckt, als gäbe es dort auf den Nebenan-lagen einen seperaten Bereich für Radfahrer,wo eigentlich gar keiner war. Lediglich dieBeschilderung gab Aufschluss darüber, wiedie bauliche Situation dort zu interpretierenwar: Gehweg mit dem Zusatz "Radfahrerfrei". In der Praxis bedeute dies, dass Rad-fahrer die Wahl hatten, auf der Fahrbahnoder auf dem Gehweg zu fahren. NutztenSie den Gehweg, waren sie dort allerdingsden Fußgängern untergeordnet, müsstenRücksicht nehmen und ihre Fahrweise ent-sprechend anpassen.Wirklich verstanden hat diese Verkehrsfüh-rung offenbar kaum jemand. So kam es zumassiven Konflikten insbesondere zwischenAutofahrern und Radfahrern, die legal dieFahrbahn nutzen wollen. Häufig wurde man

als Radfahrer bedrängt, angehupt oder so-gar beschimpft. "Fahr doch gefäll igst aufdem Radweg" war dabei ein häufig gehörterSatz. Nur fragte man sich dann häufig: "Aufwelchem Radweg denn? Hier gibt es dochgar keinen!"Schon seit längerer Zeit hat der ADFC dar-auf gedrängt, hier für eine eindeutige und in-tuitiv erkennbare Verkehrsführung zusorgen. Inzwischen hat die Stadtverwaltungreagiert und Maßnahmen umgesetzt.Der Radverkehr wird im betroffenen Ab-schnitt der Kastanienallee jetzt ausschließ-lich auf der Fahrbahn geführt. DieZusatzschilder "Radfahrer frei" für den Be-reich des Gehweges wurden entfernt.Gleichzeitig wurde die zulässige Höchstge-schwindigkeit nun ganztätig auf 30 km/h be-schränkt; eine Regelung die bislang ausGründen des Lärmschutzes nur in denAbend- und Nachtstunden galt.Damit ist die Verkehrsführung insgesamtschlüssiger, verständlicher und eindeutigergeworden.

Neue Radverkehrsführung auf der Kastanienallee: Die Zusatzschilder "Radfahrer frei" für den Bereich des Gehwegeswurden entfernt. Der Radverkehr wird jetzt ausschließlich auf der Fahrbahn geführt. Zusätzlich gilt ganztätgig Tempo 30.

Fotos:JörgNuckelt,StadtKöln

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RADVERKEHR

Um diese neue Regelung noch deutlicher zukommunizieren würde sich eine Regelunganbieten, die in anderen Städten bereits er-folgreich praktiziert wird. Bei geänderterRadverkehrsführung wird z.B. in Köln daraufaufmerksam gemacht, dass Radfahrer aufder Fahrbahn fahren dürfen. Diese Lösungwürde sich auch in der Kastanienallee anbie-ten, weil die Erfahrung zeigt, dass das Ent-ferner der kleinen Zusatzschilder in derPraxis nur selten wahrgenommen wird.

Mit einer weiteren wichtigen Forderungkonnte sich der ADFC bislang leider nichtdurchsetzen. Wir hatten angeregt, dass auchbauliche Maßnahmen getroffen werden, umfür wirklich klare Verhältnisse zu sorgen. Und

das heißt: konsequenter Rückbau des "Sug-gestivradwegs", also die Entfernung derdunklen Gehwegplatten, und Realisierungeiner einheitl ichen Pflasterung des Gewe-ges. Diese Lösung hatten wir zumindest fürdie Einmündungsbereiche gefordert, in de-nen die unterschiedliche Pflasterung beson-ders ins Auge sticht. Leider wurde dieseMaßnahme aus Kostengründen bislang nichtumgesetzt.

Es bleibt also zu hoffen, dass die jetzt getrof-fenen Maßnahmen ausreichen, um zu einerdeutlichen Entspannung auf der Kastanien-allee zu kommen. Sollte sich herausstellen,dass dies nicht der Fall ist, wird man um wei-tere Maßnahmen nicht herumkommen.

Diese dunkelgrauen Platten hätten niemals verbautwerden dürfen. Denn sie suggerieren einen Radweg, dernie existierte. Hellgraue wie dunkelgraue Platten sind alsGehweg gewidmet. Verständl icherweise verstehen diesdie wenigsten Verkehrstei lnehmer, deshalb fordert derADFC den Rückbau der Platten.Vorbildliche Beschilderung bei geänderter Radverkehrs-

führug in Köln. Durch solche oder ähnliche Schilder kön-nen Änderungen gut erkennbar kommuniziert werden.

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RADVERKEHR

Braunschweig verändert sich rasant. JedesJahr werden in zahlreichen Baumaßnahmenganze Straßenzüge saniert und umgebaut.Gerade für den Radverkehr ergeben sich da-bei oft gravierende Veränderungen. Für den

ADFC wurde es daher höchste Zeit, dass dievielen Neuerungen auch in BraunschweigsFahrradstadtplan abgebildet werden.

Aktualisierte Kartengrundlage

Seit September 201 4 wurden daraufhin inenger Zusammenarbeit zwischen Stadtver-waltung und ADFC über 500 Veränderungenin den Fahrradstadtplan eingepflegt. In derNeuauflage sind nun die neuen Fahrrad-straßen, die Fortführung des Ringgleises, derVerlauf des StädtepartnerschaftsradwegesBraunschweig-Magdeburg sowie die zusätz-lichen Einbahnstraßen, die für Radfahrer inGegenrichtung freigegeben sind, eingetra-gen. Außerdem wurden neue Ziele der Fahr-radwegweisung (z.B. die „Wasserwelt“)aufgenommen und diverse Anpassungen derFahrradrouten vorgenommen. Die ausge-schilderten Fahrradrouten sind nach wie vorgrün markiert. Empfohlene Fahrradrouten,die nicht ausgeschildert sind, werden im neu-en Fahrradstadtplan blau dargestellt.

Aktueller, kompakter, besser.Braunschweigs neuer Fahrradstadtplan

Pünktlich zu Beginn der Fahrradsaison wird der neue Fahrradstadtplan druckfrischim Handel erhältlich sein. Im Vergleich zur letzten Ausgabe aus dem Jahr 2011 wurdedie Kartengrundlage gründlich überarbeitet und aktualisiert. Im kleineren Format istder neue Fahrradstadtplan außerdem kompakter und damit handlicher. Ein Muss fürFreizeit- und Alltagsradfahrer, die in Braunschweig auf den besseren Routen unter-wegs sein wollen.

Jörg Nuckelt

BildmaterialundKartenausschnitte:StadtBraunschweig

Neue Ziele wie die Wasserwelt, die in die Fahrradweg-weisung aufgenommen wurden, sind im neuen Fahrrad-stadtplan zu finden.

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RADVERKEHR

Kompakter und übersichtlicher

Das Format der Neuauflage wird kleiner aus-fallen, als die letzte Ausgabe aus dem Jahr2011 . Damit ist eine bessere und praxistaug-lichere Handhabung möglich. Dafür wurdeein Maßstab von 1 :25.000 für die Hauptkartegewählt. Ein weiterer Vorteil l iegt in der voll-ständigen Darstellung des Stadtgebiets aufnur einer Seite des Plans. Nutzer haben da-mit die komplette Übersicht über die Fahrrad-routen. Auf der Rückseite wurde derAusschnitt der Innenstadt vergrößert und imMaßstab von 1 :1 3.500 abgebildet.

Genauer, informativer und hochwertiger

Die Darstellung der straßenbegleitendenZweirichtungsradwege erfolgt ab sofort län-genbezogen (mittels violetter Farbe). Damiterhalten Radfahrer genauere Informationendarüber, wo das linksseitige Radfahren zuläs-sig bzw. notwendig ist. Die Inhalte im Textteilauf der Rückseite wurden vollständig überar-beitet und an die aktuelle Straßenverkehrs-ordnung angepasst. Dort finden Radfahrereinen kompakten und nützlichen Überblicküber das Radfahren im BraunschweigerStadtgebiet.

Auch in Sachen Materialqualität punktet derneue Fahrradstadtplan. So hat man sich beider Neuauflage für ein wasserfestes undreißfestes Papier entschieden. Somit er-scheint der Fahrradstadtplan hochwertigerund langlebiger. Denn häufig gefaltet und wo-möglich bei Regen genutzt, traten beim altenFahrradstadtplan mit herkömmlichen Papierschnell Auflösungserscheinungen ein. DiesesPhänomen gehört nun der Vergangenheit an.Der ADFC empfiehlt den Fahrradstadtplan al-len, die in der Stadt entspannter und komfor-tabler Rad fahren wollen. Denn Radfahrerkönnen durch die Wahl der richtigen Wegeund Routen selbst entscheiden, ob siestressfreier und schneller am Ziel an-kommen. Die Neuauflage kann voraussicht-l ich auf der RAD’1 5 am 22. März am Standdes ADFC erworben werden. Ab Anfang Aprilist er dann im Handel zum Preis von 6,50 €erhältl ich.

Ausgeschilderte Fahrradrouten sind grün markiert.Empfohlene Alternativrouten, die nicht beschildert sind,werden im neuen Fahrradstadtplan blau gekennzeich-net. Gelb markiert: Braunschweigs Fahrradstraßen.Zahlen und Fakten zur Neuauflage des

Fahrradstadtplans 201 5:

Verkaufspreis: 6,50 €Maßstab Hauptkarte: 1 :25.000Maßstab Innenstadtkarte: 1 :1 3.500Maße: 66,5 cm x 82 cm (BxH)Maße gefaltet: 9,5 cm x 20,5 cm (BxH)Material : wasserfestes und reißfestes Papier

ZAHLEN & FAKTEN

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RADVERKEHR

Paris und Madrid wachen auf– eine Wende in der Verkehrspolitik

Erst wenn gar die Beeinträchtigungen der Bevölkerung gravierend sind, kommt es ineinigen Städten zum Umdenken. In Paris und Madrid gibt es konkrete Planungen fürdrastische Einschränkungen des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Der Radver-kehr spielt bei den Lösungsansätzen in diesen Städten eine wesentliche Rolle. Hier-von können alle Bewohner profitieren.

Katrin Kaminski

Bereits seit einigen Jahren ist die Reduzie-rung der Luftverschmutzung in Paris einwichtiges Thema. 201 4 wurden Fahrverboteaufgrund der Smog- und Feinstaubbelastungverhängt und es gab kostenlose Fahrten imöffentlichen Nahverkehr und Gratisverleihvon Fahrrädern und Elektroautos. DurchMaßnahmen wie die Einrichtung von Buss-puren, Fußgängerzonen und Radverkehrs-anlagen sowie die Schaffung von 20.000Leihfahrrädern wurde im Zeitraum 2002 bis2008 der MIV um 20 Prozent reduziert. Auchdie Besitzerquote von Pkw in der Innenstadtsank im Zeitraum 2001 bis 201 4 von 60 auf40 Prozent.

Umfangreiche Maßmahmen

Die neue Bürgermeisterin von Paris will wei-tere Maßnahmen zur Senkung der Luftver-schmutzung durchführen. Neben derReduzierung des MIV beispielsweise durchein Verbot für Diesel-Pkw in der Innenstadt,Geschwindigkeitsbeschränkungen auf30 km/h in wesentlichen Teilen des Straßen-netzes, eine Verringerung des Güterdurch-gangsverkehrs sowie die Förderung derElektromobilität soll als Alternative u.a. derRadverkehr gefördert werden. Zur Verdopp-lung des Radwegenetzes sollen 1 00 Mio.

Euro zur Verfügung gestellt werden. Geplantist, in Nord-Süd- und in Ost-West-RichtungFahrradrouten zu bauen, die schnelle Ver-bindungen ermöglichen. Außerdem sollensogenannte Begegnungszonen geschaffenwerden, in denen Fußgänger und RadfahrerPriorität haben. Geplant ist auch, das Fahrr-adverleihsystem Vélib‘ mit elektrischen Fahr-rädern auszustatten, wofür zusätzlicheLadestellen geschaffen werden sollen.

Positive Resonanz der Bürger

Die Bürger von Paris äußerten in Befragun-gen, dass sie die bereits durchgeführten undgeplanten Maßnahmen mehrheitl ich befür-worten. 84 Prozent der Befragten sehen dieBekämpfung der Luftverschmutzung alswichtig an und 64 Prozent unterstützen diegeplante Umgestaltung und Pkw-Einfahrver-bote für wichtige Teile der Innenstadt.

Auch Madrid legt nach

In Madrid sind neben der Luftverschmutzungauch häufige Staus und stockender Verkehr,Verkehrsunfälle sowie Lärmbelästigungwichtige Gründe für drastische Maßnahmen.Zurzeit l iegt aufgrund des hohen Verkehrs-aufkommens die Durchschnittsgeschwindig-keit im Zentrum nur noch bei 21 km/h, wobei

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RADVERKEHR

im Berufsverkehr der Innenstadt nur durch-schnittl ich 1 ,1 Personen pro Pkw befördertwerden.In Madrid ist geplant, 6 Prozent des MIV bis2020 auf den öffentlichen Nahverkehr sowieRadverkehr und Fußgänger zu verlagern.Der Anteil von öffentlichem Nahverkehr, Fuß-gängern und Radfahrern soll von heute 42auf 45 Prozent gesteigert werden. Insgesamt95 Maßnahmen sollen dies bewirken undden Innenstadtbereich in eine Fußgängerzo-ne umwandeln. Zu den Maßnahmen zählenauch der Ausbau des Radwegenetzes unddes Fahrradverleihsystems.

Zone für Handwerker, Lieferanden frei

Bereits ab Beginn 201 5 wird der Pkw-Ver-kehr auf dann insgesamt 3,52 Quadratkilo-metern der Innenstadt auf die Anwohner,öffentliche Verkehrsmittel und Rettungsfahr-zeuge beschränkt. In dieser Zone wird derMIV auf das Hauptstraßennetz begrenzt. Zubestimmten Zeiten sind Handwerker, Liefe-ranten, Motorräder u.ä. in der beschränktenZone zugelassen. Zur Kontrolle werden 22Überwachungskameras install iert, die dieZugangsberechtigung einfahrender Fahrzeu-ge in einer Datenbank überprüft. Im Fallevon unerlaubten Einfahrten werden automa-tisch Bußgeldbescheide ausgestellt.

Umdenken bevor es zu spät ist

Es lohnt sicherlich, die Umsetzungen der in

Paris und Madrid geplanten Veränderungenaufmerksam zu beobachten. Wobei es keineneue Erkenntnis ist, dass eine Förderungdes Radverkehrs die Luftverschmutzung undLärmbelästigung senken kann. Manch ei-nem scheint jedoch bis heute nicht klar, dassauf kurzen Strecken durch den Einsatz desFahrrads auch eine Zeitersparnis erzielt wer-den kann. Es kann nur gehofft, dass auch inBraunschweig ein konsequentes Umdenkenhin zu modernen Mobilitätslösungen stattfin-den wird, bevor es zu spät ist und diezunehmend belastenden Auswirkungen desMIV keine andere Wahl lassen.

Wo vorher Autos fuhren, ist nun Platz für Menschen: Das Leben blüht am neu gestalteten Ufer der Seine in Paris.

Foto:MairiedeParis/MarcVerhille

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RADVERKEHR

Fotos:JörgNuckelt

„Potenziale nutzen“Experten diskutierten über die Fahrradregion

Im Rahmen der Fahrradaustellung Panther & Löwe fand am 1 0. Januar eine Vortrags-reihe unter dem Motto "Rad fahren?" mit anschließender Podiumsdiskussion statt.Fahrrad-Experten aus unterschiedlichen Bereichen äußerten ihre Sichtweise, wie esums Radfahren in der Stadt Braunschweig aber auch in der Region steht.

Jörg Nuckelt

Der Vorsitzende des ADFC Braunschweig,Dr. Sven Wöhler, moderierte die gute be-suchte Podiumsdiskussion in der Dornse desAltstadtrathauses. Auf dem Podium nahmenManfred Dobberphul (ZGB), Hans-W. Fech-tel (braunschweiger forum), Dirk Heuvemann(Radverkehrsbeauftragter der Stadt Braun-schweig), Julius von Ingelheim (Allianz fürdie Region GmbH), Reinhard Manlik (ZGB),Wilhelm Meister (Arbeitsgemeinschaft Ring-gleis), Dr.-Ing. Rainer Mühlnickel (Böregio)sowie Christian Roth (E-Bike Experte) Platz.

33 % Radverkehrsanteil

In einer kurzen Einleitung wies Sven Wöhlerauf den im Vergleich zu anderen Städten ho-hen Radverkehrsanteil in Braunschweig vonüber 21 Prozent hin. Mit anderen Worten inBraunschweig fahren jeden Tag ca. 50.000Menschen Fahrrad – und diese stammennatürlich aus allen gesellschaftl ichen Schich-ten. Die Stadt selbst hat sich das Ziel ge-steckt den Radverkehrsanteil bis zum Jahr2025 auf 33 Prozent zu steigern. Es sollenalso in der Zukunft noch mehr Menschen

das Fahrrad neu entdecken und als attrakti-ves und effizientes Verkehrsmittel für die All-tagswege begreifen. Doch wie soll diesesZiel gelingen.Dirk Heuvemann brachte des Rezept,warum die Menschen Fahrrad fahren aufden Punkt: „Rad fahren muss einfach undschnell sein.“ So selbstverständlich dieserSatz klingen mag, so wenig selbstverständ-lich ist er in der praktischen Umsetzung. Andrei roten Ampeln warten, während der Auto-fahrer die Kreuzung in einem Zug überque-ren kann? Ein Radweg, den Radfahrerbenutzen müssen, auch wenn er viel zuschmal ist und nach wenigen hundert Meternwieder endet? Eine Einbahnstraße, die breitgenug ist, damit sich Radfahrer und Autos si-cher begegnen können, aber dennoch nichtin Gegenrichtung für Radfahrer freigegebenist? Das alles sind Beispiele, wovon Radfah-rer ein Lied singen können und die ebennicht dazu beitragen, dass Rad fahren ein-fach und vor allem schnell ist. An diesenPunkten hat die Stadtverwaltung in jüngsterVergangenheit angesetzt und wird auch inZukunft Radverkehrsplanung anders gestal-ten als noch vor ein paar Jahren.

Bedeutung des Ringgleises

Einigkeit unter den Rednern bestand in derenormen Bedeutung des Ringgleises sowohlin Bezug auf den hohen Freizeitwert aberauch auf die große Relevanz für den Alltags-radverkehr. Zustimmung erhielt ReinhardManlik als er die schlechte Qualität der Ring-gleis-Oberfläche monierte und darauf hin-wies, dass hier eine Lösung gefundenwerden muss, die die Interessen der unter-schiedlichen Nutzergruppen berücksichtigt.Wilhelm Meister kritisierte den Umstand,dass trotz des beschlossenen Masterplans,des vorhandenen Bewusstseins für die Be-

Auf dem Podium: Fahrradexperten aus Verwaltung, Po-l itik, Verbänden und Privatwirtschaft.

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RADVERKEHR

deutung des Ringgleises und des starkenund eindeutigen Votums im Bürgerhaushaltdie finanziellen Mittel fehlen, um einen zügi-gen Ausbau voranzutreiben.

Das Fahrrad und die Region

Einen Vorgeschmack auf das, was in dennächsten Monaten und Jahren vermehrt inden Fokus der Akteure treten wird, bot dieDiskussion, als der geografische Radiusüber die Stadtgrenzen von Braunschweighinaus erweitert und bis Gifhorn, Wolfsburg,Salzgitter oder Goslar gezogen wurde. Juliusvon Ingelheim betonte sehr richtig, dass dieRegion im Großraum Braunschweig im Wett-bewerb mit anderen Metropolregionen steht,wenn es darum geht, qualifizierten Fachkräf-ten ein attraktives Lebensumfeld anbieten zukönnen. „Wir haben das Ziel Referenzregionfür Arbeit und Lebensqualität zu werden“, sovon Ingelheim weiter. Nur wer es schaffe er-folgreich um die klügsten Arbeitskräfte zubuhlen, werde im zukünftigen wirtschaftl i-

chen Wettbewerb bestehen können. Dazugehört schwerpunktmäßig auch, ein effizien-tes Verkehrssystem zu etablieren und Mobili-tätsformen zu fördern, die stadtverträglichsind und zu einem hohen Maß an Lebens-qualität beitragen. Das Fahrrad wird auchhierbei eine zentrale Rolle spielen. Juliusvon Ingelheim zeigte sich überzeugt, dassdie verstärkte Nutzung von Pedelecs auchden Berufsverkehr extrem verändern wird.Auch Christian Roth bestätigte die großeNachfrage nach E-Bikes auch bei jüngerenMenschen. Und vielleicht ist ein Radschnell-weg, der die Städte Braunschweig undWolfsburg miteinander verbindet, schon baldkeine Fantasterei mehr sondern ein Teil derLösung, um die Probleme der zigtausendBerufspendler zwischen beiden Städten zureduzieren. Genug Potenzial ist zweifelsfreigenug vorhanden.

Fazit und Ausblick

Braunschweig und die Region haben einigesan Sehenswürdigkeiten zu bieten und vielePotenziale können genutzt werden. Darinbesteht breiter Konsens. In Bezug auf denaktuellen Zustand der Radverkehrsinfra-struktur liegt unsere Region im Vergleich zuanderen jedoch meilenweit zurück. Hier sindgroße Kraftanstrengungen und finanziellesEngagement notwendig, wenn die gesteck-ten Ziele erreicht werden wollen. Auf die Im-pulse, die vom demnächst vorgestelltenMasterplan Radtourismus ausgehen, darfman gespannt sein. Und zugegeben, es wür-de ein wenig schwermütig stimmen, wenn ei-ne Region, in der so viel Kompentenz inSachen Mobilität steckt, die eigenen Poten-ziale nicht zu nutzen weiß.

Zahlreiche Besucher nahmen in der Dornse des Alt-stadtrathauses Platz und verfolgten die Podiumsdiskus-sion.

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RADVERKEHR

Neues aus dem Nördlichen RinggebietErste Verkehrsplanungen vorgestel lt

Über das geplante Neubaugebiet in der Nordstadt wird in der Politik viel diskutiertund in den Medien regelmäßig berichtet. Verständlicherweise steht dabei häufig dasThema Wohnen im Mittelpunkt. Doch auch die verkehrliche Erschließung des neuenWohngebietes ist eine ausführlichere Betrachtung wert und die nun vorgelegten Plä-ne enthalten viel Positives – gerade auch aus Sicht des Radverkehrs.

Sven Wöhler

Insgesamt sollen im Bereich zwischen Mit-telweg und Bienroder Weg in den nächstenJahren ca. eintausend neue Wohnungenentstehen. Wohnungen, die in Braun-schweig im Moment dringend gebrauchtwerden. Eine Herausforderung stel lt dasnatürl ich auch für die Verkehrsplaner dar,die sich Gedanken darüber machen müs-sen, wie ein solches Wohngebiet erschlos-sen werden kann. Die ersten Pläne dazuliegen jetzt vor und wurden im Stadtbezirks-rat Nordstadt und im Planungs- und Um-weltausschuss des Rates diskutiert. Diewesentl ichen Aspekte sollen im folgendenkurz dargestel lt werden.

Mobilitätskonzept

Zum ersten Mal sol l für ein neues Wohnge-biet in Braunschweig ein Mobil itätskonzepterstel lt werden. Die Nibelungen WohnbauGmbH nimmt hier eine Vorreiterrol le ein undverfolgt das Ziel, die Anzahl der notwendi-gen Pkw-Stel lplätze zu reduzieren. Unternormalen Bedingungen wird von einem

Schlüssel von 1 ,5 Pkw-Stel lplätzen proWohneinheit ausgegangen. Durch die Ver-lagerung des Autoverkehrs auf andere Ver-kehrsmittel sol l dieser Schlüsselmindestens auf ein Stel lplatz pro Wohnein-heit reduziert werden – angestrebt wird so-gar ein Wert von nur 0,6. Um dies erreichenzu können, muss man Mobil ität natürl ich aufanderem Wege sicherstel len. Dabei rücktder ÖPNV aber ganz besonders auch dasFahrrad in den Mittelpunkt.

Wohnen am Ringgleis

Im Süden soll das neue Wohngebiet vomsogenannten Nordpark begrenzt werden.Ein grüner Gürtel, der vom Mittelweg biszum Bienroder Weg verlaufen und der Ei-senbahntrasse folgen soll . Quer durch die-sen Park ist eine Weiterführung desRinggleisweges geplant, so dass auf die-sem Weg ein optimaler Anschluss an dasRadverkehrsnetz in Richtung Westen undOsten ermöglicht wird.

Ausschnitt aus den Plänen zur Mitgaustraße: Nach den aktuellen Richtlinien wird hier genügend Platz für alle Verkehr-teilnehmer vorhanden sein. Der Radverkehr wird auf 2 Meter breiten Radfahrstreifen geführt. Bei der Einmündung in denMittelweg ist eine eigene Spur für linksabbiegende Radfahrer vorgesehen. F

oto:JörgNuckelt,Grafik:StadtBraunschweig

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RADVERKEHR

Neue Fahrradstraßenroute

In Nord-Süd-Richtung soll die Spargelstra-ße als Fahrradstraße ausgebaut werden.Es ist das erste Mal, dass in Braunschweigein größerer Straßenumbau von vornhereinals Fahrradstraße geplant wird. Im Bereichder Bahntrassen soll eine neue Querungs-möglichkeit des Gleises geschaffen werden.Dadurch wird die Spargelstraße direkt andie Fahrradstraßenroute vom Bültenwegüber die Universität ins Stadtzentrum ange-schlossen. Dadurch soll es auch möglichwerden, das Siegfriedviertel an das Fahr-radstraßennetz anzuschließen. Für denRadverkehr entstehen so völl ig neue, at-traktive und sichere Routen.Außerdem wird die neue Spargelstraße ge-genüber den einmündenden Wohnstraßenvorfahrtsberechtigt sein, was für Fahrrad-straßen, bei denen üblicherweise „rechtsvor l inks“ zu beachten ist, ebenfal ls eineNeuerung darstel lt.

Mitgaustraße

Die Erschließung des neuen Wohngebietessoll vom Mittelweg aus gesehen durcheinen Ausbau der Mitgaustraße sicherge-stel lt werden. Hier zeigt sich, was bei einemStraßenausbau auch für den Radverkehrmöglich ist, wenn die Verkehrsplaner keineRücksicht auf bestehende Straßenquer-

schnitte mit enger Wohnbaubebauung oftbis an den Straßenrand nehmen müssen,sondern mehr oder weniger frei planen kön-nen. Neben den Fahrbahnen soll die umge-baute Mitgaustraße in beide RichtungenRadfahrstreifen mit einer Breite von 2 Me-tern erhalten.Auch die Gehwege sollen mit einer den ak-tuel len Richtl inien entsprechenden Breitevon 2,50 m ausgebaut werden und werdenso komfortable Bedingungen bieten.

Fazit

Alles in al lem könnte das Nördl iche Ringge-biet mehr als nur ein neues und attraktivesWohngebiet werden. Werden die Pläne sowie jetzt vorgestel lt auch umgesetzt, kanndas Nördl iche Ringgebiet Modellcharakterauch für andere vergleichbare Projekte ha-ben in Braunschweig haben. Schließlichstehen z.B. mit dem Alsterplatz, der Kälber-wiese und der Heinrich-der-Löwe-Kasernenoch weitere große Neubauprojekte an, diein den nächsten Jahren geplant und umge-setzt werden sollen. Es ist zu hoffen, dassman bei diesen Projekten auf eine ähnlichkonsequente und zukunftsorientierte Ver-kehrsplanung setzen wird.Letzten Endes werden davon nicht nur dieRadfahrerinnen und Radfahrer profitieren.Von der gesteigerten Wohn- und Lebens-qualität werden alle etwas haben.

Im Moment endet die Spargelstraße an den Gleisen. Die alte Fußgängerbrücke ist schon lange gesperrt. An dieser Stellesollen sich in ein paar Jahren das Ringgleis und die als Fahrradstraße neu errichtete Spargelstraße kreuzen.

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RADVERKEHR

In der repräsentativen Online-Befragung„Fahrrad-Monitor Deutschland 201 3“ führten52 % der Befragten an, dass sichere Abstell-plätze ihnen für Fahrten zur Arbeit bzw. zurSchule wichtig sind. Gute Abstellplätze sinddamit neben besseren Radwegen der amhäufigsten genannte Anreiz für die täglicheNutzung des Fahrrades. 40 % der Befragtenerwarten von der Politik, dass mehr für si-chere Abstellanlagen getan wird. Der natio-nale Radverkehrsplan zeigt auf, dass esDefizite bei Abstellanlagen vor allem anBahnhöfen und Haltestellen – in Braun-schweig schon lange ein Thema – sowie inStadtvierteln mit dichter Bebauung gibt. Insolchen Wohnvierteln werden Fahrrädermangels Alternativen häufig wild auf Gehwe-gen abgestellt und führen dort teilweise zurBehinderung von Fußgängern. Moderne Ab-stellanlagen sollte es auch vor Behörden ge-ben. In Braunschweig gibt esVerbesserungsbedarf z.B. vor dem Finanz-amt Altewiekring, dem Einwohnermeldeamtoder dem Jugendamt. Sind keine geeignetenAbstellanlagen in der Nähe vorhanden, wer-den Fahrräder häufig an ungeeigneten Stel-len abgestellt und angeschlossen.

Technische Aspekte

Die sogenannten Felgenklemmer erfüllennicht die Erfordernisse und sollten ausge-tauscht werden. Zeitgemäße Abstellanlagengewährleisten das kippsichere Abstellen vonFahrrädern aller Art, wobei ein sicheres An-schließen der Fahrräder an den Anlagenproblemlos möglich sein sollte. Außerdemsollten sie barrierefrei zugänglich sein undmöglichst einen Witterungsschutz sowie Be-leuchtung bieten. Fehlende und vor allemunsichere Abstellanlagen stellen ein Hemm-nis insbesondere für die Nutzung von hoch-wertigen Fahrrädern dar, die in der Regel mitdeutlich besseren Beleuchtungs- undBremsanlagen ausgestattet sind und so zurVerbesserung der Verkehrssicherheit beitra-gen. Auch sind sichere Abstellmöglichkeitengerade für teure Pedelecs erforderlich.

Förderung des Radtourismus

Gute Abstellanlagen tragen auch zur Förde-rung des Radtourismus bei. Hierfür sind zumBeispiel diebstahlsichere Gepäckaufbewah-rungsmöglichkeiten bei Sehenswürdigkeiten

Förderung des Radverkehrsdurch moderne Abstellanlagen

Der Nationale Radverkehrsplan 2020 analysiert den gegenwärtigen Zustand des Rad-verkehrs und zeigt auf, was Bund, Länder und Kommunen zur Weiterentwicklung desRadverkehrs tun sollten. Genannt werden unter anderem die Verbesserungspotenzia-le durch moderne Abstellanlagen, denn die Praxis zeigt: Gute Abstellanlagen als Mo-tivationsmittel für das Radfahren werden bisweilen noch häufig unterschätzt.

Katrin Kaminski

Sogenannte Felgenklemmer wie hier im Michaelisviertelsind immer noch häufig in Braunschweig zu finden. Sieentsprechen nicht mehr dem Stand der Technik, dennein sicheres Anschließen des Fahrrads ist unmöglich.

Stand der Technik: Diese Bügel bieten die Möglichkeitdas Rad bequem und sicher am Rahmen anzuschließenund verhindern ein Umfallen des Fahrrads.

Fotos:JörgNuckelt,SvenWöhler

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RADVERKEHR

wünschenswert. Diese im nationalen Rad-verkehrsplan empfohlene Maßnahme könnteauch eine Anregung für Braunschweig sein.

Situation in Braunschweig

Für den Bürgerhaushalt in Braunschweiggab es viele Vorschläge zur Verbesserungdes Radverkehrs, darunter waren auch Vor-schläge zu Fahrradabstellanlagen. Dieszeigt, dass auch in Braunschweig die Ein-wohner weiteren Handlungsbedarf zur Ver-besserung der Abstellanlagen sehen, obwohlin den letzten Jahren bereits einige moderneAbstellanlagen install iert wurden. Im Bürger-haushalt wünschten beispielsweise Einwoh-ner im Bezirk Wabe-Schunter-BeberbachAbstellanlagen vor der Orts- bücherei inQuerum. Im November 201 4 stimmte derBezirksrat einstimmig für die Bewill igung von2.500 € für diesen Zweck.

Finanzen

Im Rahmen des Nationalen Radverkehrs-plans wurden in einem Kurzgutachten dieKosten ermittelt, die von Kommunen für Ab-

stellanlagen im öffentlichen Raum aufge-wendet werden müssten. Je nach aktuellemZustand in der Stadt werden hier ca. 1 bis2,50 € pro Einwohner und Jahr angegeben.Braunschweig dürfte sich mit seinem Bedarfim Mittelfeld bewegen, also bei ca. 1 ,75 €.Das entspricht einer jährlichen Summe vonca. 435.000 € für Fahrradabstellanlagen.

Fahrradboxen sind sichere Abstel lanlagen auch fürPedelecs. Dieses "Bike Hotel" steht in Einbeck.

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AKTIONEN

Auf zum Jugend-Fahrrad-Festival des ADFCin Göttingen vom 7. bis 9. August 201 5

Im August findet zum 3. Mal das bundesweite Jugend-Fahrrad-Festival statt. Diesheißt ein Wochenende gefüllt mit kreativen Workshops, spannender Technik, sozia-lem Engagement und einer guten Orientierung für Jugendliche von 8 bis 1 8 Jahren.

Jörn Scheller & Patricia Andrade

Erwartet werden rund 1 00 Jungendliche ausden unterschiedlichsten Ecken Deutsch-lands, die in der Jugendherberge Göttingenzusammentreffen.Wer nicht alleine dorthin anreisen möchteund bereits die Anfahrt zu einem Abenteuermit noch mehr Fahrrad und viel Spaß ma-chen möchte hat die Möglichkeit sich derTour des ADFC Braunschweig anzuschlie-ßen. Geplant ist es, die rund 1 20 km dorthinan drei Tagen mit dem Fahrrad zurückzule-gen, d.h. Start ist Mittwochmorgen, der

5. August 201 5, um dann am frühen Frei-tagnachmittag in Göttingen einzutreffen.Übernachtung ist in Jugendherbergen, Na-turfreundehäusern o.ä. angedacht. DieRückfahrt erfolgt am Sonntagnachmittag,den 9. August per Bahn nach Braunschweig.

Zielgruppe

Die Tour richtet sich in erster Linie an Mäd-chen und Jungen im Alter von etwa 1 0 bis 1 4Jahren und ist auf maximal 1 0 jugendlicheTeilnehmer begrenzt. Geradelt wird in ge-mütlichem Tempo mit zahlreichen abwechs-lungsreichen Pausen unterwegs. ÄltereJugendliche oder Eltern, die ebenfalls mitra-deln möchten, sind als Gäste willkommen,soweit die Unterkünfte ausreichen.

Neugierig geworden?

Dann meldet Euch baldmöglichst [email protected] (odermobil unter 01 76-80081 795) um nähre Infoszu erhalten. Nach den Osterferien, EndeApril/Anfang Mai ist ein erstes Vorberei-tungstreffen und Kennenlernen vorgesehen,zu dem Ihr rechtzeitig eingeladen werdet.

Ein buntes Fest mit vielen Teilnehmern wird erwartet.

Auch das Einradfahren zählt zu den Dingen, die auf dem Festival ausprobiert werden können. Fotos:KarstenKlama,ADFC

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AKTIONEN

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RADTOUREN

Rauf aufs Rad!Das Radtouren-Programm 201 5 des ADFC

Rad fahren macht auch allein Spaß, aber in Gemeinschaft ist es oft schöner. Die Gele-genheiten dafür sind dieses Jahr wieder vielfältig. Der ADFC Braunschweig bietet wiein den Jahren zuvor wieder ein umfangreiches Radtourenprogramm an.

Klaus Schmalstieg

Auch in diesem Jahr gibt es die seit vielenJahren etablierten Angebote wie die FlottenFeierabendtouren, die Sanften Tourendurch Wald und Flur und die Flott durch denWinter Touren. Daneben bieten wir seit demletzten Jahr Ortstei ltouren und einige zügi-ge Ausfahrten am Sonntag an. Auch habenwir Touren geplant zu einzelnen Anlässenund ausgesuchten Zielen, wobei schon derWeg das Ziel sein kann.

Kooperationen

Einige Touren wie die Tour mit Herz, die In-terkulturelle Tour und eine zum Thema kli-mafreundliches Braunschweig sindorganisiert mit Kooperationspartnern. Explizitnur für Frauen bieten Barbara Beinling undSteffi Behrens zwei Tagestouren an. Auf ei-ner Mehrtagestour führt uns Georg Möll-mann in diesem Jahr über dasPfingstwochenende durch das Ruhrgebiet.Auf einer weiteren Wochenendtour nimmtuns Steffi Behrens mit ins Bördeland. Werdie Unabhängigkeit l iebt und mit Improvisa-tionen leben kann, ist zu einer mehrtägigenZelttour durch Sachsen eingeladen.

Radtourenflyer

Alle Tourendaten und Informationen zusam-men mit Kurzbeschreibungen haben wirübersichtlich im Radtourenflyer zusammen-gestellt. Dieser liegt in zahlreichen Geschäf-ten und öffentlichen Einrichtungen aus. Undnatürlich kann er auch in unserer Geschäfts-stelle mitgenommen werden. Zum Mitfahreneingeladen sind nicht nur ADFC-Mitglieder,sondern alle, die ein verkehrstüchtiges Fahr-rad haben. Bei den anspruchsvolleren Tou-ren (Kategorien mit 3 oder 4 Rädern)erwarten wir, dass die Teilnehmer auch überdie notwendige Kondition verfügen. Die Teil-nahme an den Touren ist kostenlos, soweitnicht anders angegeben. Für eine Spendezur Unterstützung der verkehrspolitischenArbeit des ADFC freuen wir uns aber.

Foto:TinaHeydecke

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RADVERKEHR

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RADTOURENRADTOUREN

Warum nicht Genussvolles und Unterhaltungmit etwas Fitness verbinden? Die Radtourzur Käse & Wein Genusswelt startet um11 Uhr vom Vorplatz des BraunschweigerStaatstheaters. Die Route verläuft überwie-gend auf befestigten Wegen abseits starkbefahrener Straßen. Im gemächlichen Tem-po werden wir auf dem ca. 1 5 km langenWeg nach Wolfenbüttel regelmäßige Pauseneinlegen. Die Radtour ist in Kooperation mitder Agentur Beinhorn GmbH entstanden undalle Teilnehmer erhalten kostenfreien Eintrittfür den Besuch der Messe. Außerdem wer-den wir mit einem kleinen Snack empfangen.Die Rückfahrt ist für ca. 1 6 Uhr vorgesehen.Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforder-lich. Wir heißen Sie zusammen mit Familieund Freunden herzlich willkommen.

Bitterballen & Kaassouffle?

Auf der Genusswelt werden insgesamt 80Ausstel ler aus allen kul inarischen Berei-chen erwartet. 20 davon bieten Käsespezia-l itäten zum Verkosten und zum Verkauf an.Dabei beschränkt sich das Angebot nichtnur auf Käsesorten der Region. Auch dasAllgäu, Holland, Österreich und Ital ien sindvertreten.Auch die Weingenießer kommen auf ihreKosten: Verschiedene Weingüter stel len aufder Messe ihre neuesten Kreationen vor.Der Irish Pub Wild Geese aus Braun-schweig ist ebenfal ls mit dabei und sorgtunter anderem auch für das musikal ischeProgramm. Sie mögen Bitterballen oderKaassouffle? Diese und andere holländi-sche Snacks wie Frikandeln finden Sie aufder Genusswelt. Weitere kulinarische High-l ights sind ungarische Kaminstriezel, Ham-burger Apfelwein sowie Teespezial itäten,Honigsorten und Pralinen.Während die Erwachsenen ihren Gaumenverwöhnen können sich in diesem Jahr diekleineren Gäste in einer Hüpfburg aus-toben.

Auf zur Käse & Wein GenussweltAm Sonntag, den 3. Mai, bietet der ADFC Braunschweig eine Radtour nach Wolfen-büttel mit Besuch der Käse & Wein Genusswelt an. Neben verschiedenen Käse- undWeinsorten können auf der Messe viele andere Spezialitäten probiert werden.

Steffi Behrens & Jörn Scheller

Es gibt wohl kaum einen passenderen Ort für die Käseund Wein Genusswelt: das Schloss in Wolfenbüttel.

Foto:H.-D.König©StadtWolfenbüttel

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RADTOURISMUS

Fördermitglieder des ADFC Braunschweig e.V.

Foto:www.pd-f.de|KayTkatzik

BS CarSharing GmbHHamburger Straße 643811 4 BraunschweigTel. 0531 333333www.carsharing-braunschweig.de

Buchhandlung Graff GmbHSack 1 5381 00 BraunschweigTel. 0531 48089 0www.graff.de

Ecki’s kleine FahrradweltMünchenstraße 45381 20 BraunschweigTel. 0531 8667451www.eckis-fahrradwelt.de

SFU – SACHEN FÜR UNTERWEGSNeue Straße 20381 00 BraunschweigTel. 0531 1 3666www.sfu.de

STEINKAMP Räder nach MaßKastanienallee 54381 02 BraunschweigTel. 0531 74304www.raeder-nach-mass.de

TEO – die Fahrrad GmbHHelmstedter Straße 20a381 02 BraunschweigTel. 0531 797473www.teo-bikes.de

veloblitz.net KurierlogistikFrankfurter Straße 269381 22 BraunschweigTel. 0531 40208033www.velobl itz.net

velocity GmbHKurt-Schumacher-Straße 8-1 4381 02 BraunschweigTel. 0531 1 2311 8 1 0www.velocity-bs.de

Zweiradprofis GmbHAm Bruchtor 4381 00 BraunschweigTel. 0531 1 8371www.zweiradprofis.de

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MAGAZIN

Unfallpressemeldung mit Radfahrerbetei l igungIn den Medien wird über Unfälle mit Radfahrerbeteiligung berichtet. Leider allein wegender Tatsache, dass Radfahrer verunfallen, als auch wie über Unfälle berichtet wird.

Olaf Mindermann

Ein Beispiel, wie es vor kurzem in der Pres-se zu lesen war:POL-BS: 83-jährigen Radfahrer bei UnfallverletztBraunschweig (ots) - 12.01.2015, 07.50 UhrElbestraße, Einmündung RheinringPrellungen und eine Kopfplatzwunde zogsich ein 83-jähriger Radfahrer bei einem Ver-kehrsunfall aufderElbestraße zu.Eine 36-jährige Autofahrerin hatte den entge-genkommenden Fahrradfahrer beim Abbie-gen in die Elbestraße übersehen. Bei demZusammenstoß stürzte der Fahrradfahreraufdie Straße und verletzte sich.Der 83-Jährige, der keinen Helm trug, muss-te zur Behandlung in ein Krankenhaus ge-bracht werden. Am Fahrrad und am Pkwentstand leichter Schaden.

Ein sehr interessanter Blog, der leider die Ar-beit zum Ende des Jahres eingestellt hat, ist:presserad.wordpress.com.Dieser wurde von einer Gruppe von enga-gierten Radfahrern betrieben, um auf proble-matische Meldungen aufmerksam zumachen und auch löbliche Beispiele hervor-zuheben. Dazu wurden im Blog 1 0 GoldeneRegeln zur richtigen Formulierung erstellt.Diese richten sich in erster Linie an die Er-steller von Pressemeldungen, sind jedochauch ein sehr gutes Werkzeug zur Bewer-tung von Pressemeldungen.(siehe presserad.wordpress.com/category/rubriken/ 1 0-goldene-regeln)Regel Nr. 1 : Radfahrer verletzen sichnicht [selbst]Durch Unfälle werden Radfahrer verletzt.Fahrzeuge prallen mit Radfahrern zusam-men und verletzen diese. [. . . ] Wer sich mitdem Hammer auf den Daumen haut, derverletzt sich. Wer von einem Kraftfahrzeugangefahren wird, der wird verletzt.Regel Nr. 2: Konsequenzen nennenWird ein Radfahrer aufgrund eines Verkehrs-unfalls verletzt, so droht dem Unfallverursa-cher ein Ermittlungsverfahren wegenfahrlässiger Körperverletzung. Schreiben Siedies in die Pressemitteilung. Zeigen Sie da-durch, dass Unfallverursacher mit Konse-quenzen zu rechnen haben und dass beianderen Verkehrsteilnehmern herbeigeführteVerletzungen keine Lappalien sind.Regel Nr. 3: Aktiv statt passivUnfälle geschehen nicht einfach so. Sie ent-stehen, weil Menschen aktiv Fehler machen.Es kommt nicht zu Kollisionen, Autotüren öff-nen sich nicht von alleine, Radfahrer werdennicht übersehen, usw. Autofahrer fahrenRadfahrer an (oder Radfahrer fahren in Au-tos hinein), Autofahrer und Beifahrer öffnenTüren, Autofahrer verzichten auf einen Blickin die Richtung, aus der der Radfahrer kom-men könnte.Regel Nr. 4: Fehler aufzeigen und richtigeHinweise geben

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MAGAZIN

In 75% der Fälle sind Autofahrer die Haupt-verursacher bei Unfällen mit Radfahrern. Un-fallursachen sind hauptsächlich Vorfahrts-missachtungen und zu geringe Sicher-heitsabstände. Wenn ein Autofahrer abbiegtund ein Radfahrer stürzt, ist dies in aller Re-gel eine Vorfahrtsverletzung – sei es durchden Autofahrer oder durch den Radfahrer.Regel Nr. 5: Keine VermutungenBeschreiben Sie, was passiert ist und nicht,was passiert sein könnte. Haben Sie keinegenauen Informationen über den Unfallher-gang, stellen Sie bitte keine Vermutungenan. Sollten Sie in Ihrer Mitteilung die Worte“vermutlich”, “offenbar”, “wahrscheinlich”oder “es ist davon auszugehen” finden, for-mulieren Sie um.Regel Nr. 6: Weder Verharmlosungennoch ÜbertreibungenUnbewiesene Adjektive und Adverbien, we-der verharmlosende (“leicht”, “kaum”, “un-merklich”) noch übertreibende (“äußerst”,“höchst”) haben in objektiven Pressemittei-lungen etwas verloren.Regel Nr. 7: Irrelevante Details unter-drückenNiemand interessiert sich dafür, welcheFahrrad-, Motorrad- oder LKW-Marke einUnfallbeteil igter fuhr. Daher findet man dieseauch in den seltensten Fällen in Pressemit-teilungen. Merkwürdigerweise sieht das beimAuto ganz anders aus. In kaum einer Pres-semitteilung schafft es der Autor, das Auto-modell nicht zu erwähnen. Problematischwird es dort, wo durch die Angabe von zuvielen Details Rückschlüsse auf die Unfallbe-teil igten gezogen werden können und Per-sönlichkeitsrechte verletzt werden.Regel Nr. 8: Die Verkehrsregeln korrektwiedergeben

Wenn Sie Verkehrsteilnehmer an die Ver-kehrsregeln erinnern, stellen Sie bitte sicher,dass Sie diese auch möglich korrekt und un-missverständlich wiedergeben.Regel Nr. 9: Den Radhelm entweder im-mer erwähnen oder nieDie Polizei sieht sich in der Verantwortung,ihm Rahmen der Unfall- und Unfallfolgenprä-vention auch die Verwendung des Radhelmszu empfehlen. Unabhängig von der existie-renden Diskussion über den Umfang desNutzens von Radhelmen, wird es genaudann diskussionswürdig, wenn der Radhelmzu unpassenden Momenten in Pressemittei-lungen Erwähnung findet. Sehr problema-tisch wird es dann, wenn dadurch derEindruck entsteht, der Unfallgeschädigte seiselbst verantwortlich für die erlittenen Verlet-zungen.Regel Nr. 1 0: Bitte nüchtern und sachlich,bitte nicht witzigEinen Fahrradfahrer nennt man Fahrradfah-rer, Radfahrer oder Radfahrenden, nicht im-mer aber immer öfter auch Radler oderRadlerin, auch wenn bei Radler immer öfternicht mehr an ein Biermischgetränk sondernein Radfahrer gemeint ist. Hier weiß noch je-der, was gemeint ist.Mit diesen Regeln können Sie nun kritischdie Pressemitteilungen lesen und feststellen,wie oft durch solch subtile FormulierungenRadfahrer benachteil igt werden. Einschrecklich schönes Beispiel möchte ich Ih-nen nicht vorenthalten:www.presseportal.de/polizeipresse/pm/1 241 5/2876923/Dazu gibt es zu dieser, als „Victim-Blaming“bezeichneten Formulierung einen Kommen-tar unter: adfc-blog.de/201 4/11 /polizei-koeln/

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KURZMELDUNGEN

Am Donnerstag, den 1 2. März lädt der ADFCBraunschweig e.V. zur diesjährigen Jahres-hauptversammlung ein. Der Vereinsvorstandberichtet unter anderem über die Aktivitätendes letzten Jahres und gibt einen Ausblickfür das aktuel le Kalenderjahr. Beginn ist um1 9:30 Uhr in den Räumlichkeiten der esgBraunschweig (Pockelsstr. 21 ). Die Veran-staltung ist öffentl ich; Nichtmitgl ieder heißenwir ebenfal ls herzl ich wil lkommen.

ADFC-Jahreshauptversammlung 201 5

Am 1 2. Februar hat der Planungs- und Umwelt-ausschuss die Sanierung der Okerbrücke„Grund“ am Südsee beschlossen. Die Planun-gen sehen eine deutl iche Verbreiterung derBrücke auf 4 Meter vor. Außerdem soll die An-bindung der Rampen auf der östl ichen Seite derBrücke verbessert werden. Der Neubau derBrücke ist für das Jahr 201 7 vorgesehen.

Sanierung der Okerbrücke„Grund“ am Südsee

In einer interfraktionellen Anfrage an die Stadtverwal-tung thematisierten Vertreter der Grünen und der SPDaus dem Stadtbezirksrat Innenstadt eine mögliche Um-gestaltung der Fuß- und Radwege in der Auguststraßezwischen JFK-Platz und Jodutenstraße. In diesem Zugewurde ebenfalls angeregt, den straßenbegleitendenRadweg zu verbreitern und als Zweirichtungsradwegauszuweisen. Damit würde eine wichtige Velo-Verbin-dung vom Magniviertel zum JFK-Platz geschaffen. DerADFC begrüßt diese Initiative und spricht sich für einebaldige Umgestaltung der dortigen Nebenanlagen aus.

Lückenschluss zum John-F.-Kennedy-Platz?

Auf der letzten Bundeshauptversammlung desADFC wurde ein neuer Vorstand gewählt. MitSabine Kluth und Dr. Jens Schütte sind aktuellzwei langjährige Aktive des ADFC Braunschweigim Bundesvorstand tätig und setzen sich dort fürdie Förderung des Radverkehrs auf Bundes-ebene ein.

Zweimal Braunschweig imADFC-Bundesvorstand

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KURZMELDUNGEN

Auch wenn es im Moment Freitagabends noch dunkelist, treffen sich viele Braunschweiger Radfahrer zurCritical Mass (CM) und fahren auf der Straße durch dieStadt. Dieses Phänomen kommt ursprünglich aus denUSA und soll auf den Radverkehr aufmerksam machen.In Braunschweig ist die CM- Bewegung im Jahr 201 3angekommen. Inzwischen nehmen über 1 00 Radfahreran den monatl ichen Fahrten tei l . Es wird sich wiezufäl l ig immer am letzten Freitag im Monat um 1 9:00Uhr am Hauptbahnhof getroffen.

Der ADFC reagiert mit Unverständnis auf die Erreich-barkeit der Fahrradständer an der neu gebautenWasserwelt. Während der Eingang des Erlebnisba-des für Besucher, die mit dem Auto anreisen, direktüber eine Treppe erreichbar ist, müssen Radfahrererst die langgezogene Rampe umgehen und einenüber 1 00 Meter langen Umweg in Kauf nehmen.Durch den Bau einer Treppe auf der Nordseite derRampe kann dieser Mangel einfach behoben werden.

Wasserwelt: Nicht zu Ende gedacht

Eine neue Broschüre der Stadt Braunschweig präsentiert eine Entde-ckertour entlang der Schunter und bietet darüber hinaus zahlreicheInformationen zur Geschichte der Stadttei le und Menschen entlangdes Flusses. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Renaturierungs-maßnahmen der letzten Jahre vor al lem zwischen Querum undWendhausen gelegt.Erhältl ich ist diese kostenlose Broschüre z.B. in der Touristinfo in derInnenstadt. Darin enthalten sind auch Karten, die die besten Rad-und Wanderwege entlang der Schunter darstel len.

Schunter-Entdeckertour

Der AStA der TU Braunschweig will die Mobil ität der Studie-renden verbessern und informiert sich über ein Fahrradver-leihsystem. Angedacht sind Verleihstationen an denwichtigsten Uni-Standorten, dem Hauptbahnhof und derInnenstadt. Die Räder sollen die ersten 30 min. kostenfreivon Studierenden geliehen werden können, erst danachsollen Gebühren anfallen. Ein solches Fahrradverleihsystemkönnte auch von anderen genutzt werden, allerdings fallenfür jene dann Nutzungsgebühren ab Fahrtbeginn an. Einelaufende Abstimmung unter den Studierenden soll dieAkzeptanz für ein Verleihsystem analysieren.

Bike-Sharing für die TU Braunschweig

Critical Mass Braunschweig

Beitrittauch auf www.adfc.de

Bitte einsenden an ADFC Braunschweig e.V. , Kl int 20, 381 00 Braunschweigoder per Fax an 0531 | 61 547 328

Jetzt Mitglied werden!Für ein fahrradfreundliches Braunschweig

Der ADFC Braunschweig e.V. setzt sich vor Ort für die Interessen von Rad-fahrerinnen und Radfahrern ein. Knapp 1 .000 Menschen unterstützen denADFC in Braunschweig durch eine Mitgl iedschaft – bundesweit sind es be-reits über 1 45.000. Der ADFC steht im ständigen Dialog mit Vertretern derStadtverwaltung, Politik und weiteren Entscheidungsträgern und machtsich dabei für eine moderne Radverkehrspolitik stark.

Wir sorgen dafür, dass Sie Ihre Alltags- und Freizeitwege mit dem Radnoch sicherer, schneller und komfortabler zurücklegen können. Gemein-sam können wir noch mehr erreichen. Werden auch Sie Mitgl ied im ADFC!

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TERMINE

Arbeitsgruppen

Die inhaltl iche Arbeit des ADFC Braunschweig findet in verschiedenen themenspezifi-schen Arbeitsgruppen statt, die sich nach Bedarf treffen. Alle Arbeitsgruppen stehen al-len Interessierten offen. Sollten Sie Interesse daran haben, an einer dieserArbeitsgruppen mitzuwirken oder wollen Sie einfach nur mal reinschauen, können Sieuns gerne nach den genauen Terminen fragen.Im Moment gibt es u.a. folgende Arbeitsgruppen des ADFC Braunschweig:- AG Sicherheit & Verkehr- AG Freizeit & Tourismus- AG Öffentl ichkeitsarbeit- AG PedaLeo- AG Radverkehrskonzept- AGs zu bestimmten Aktionen (RAD'1 5, RADtour'1 5, Lichtaktion etc.).Darüber hinaus findet in unregelmäßigen Abständen ein Aktiventreffen statt, bei demwir uns in der Regel ohne festgelegte Themen treffen, um uns auszutauschen.

Codierung

An jedem ersten Donnerstag im Monat bieten wir Ihnen den Service, Ihr Fahrrad codierenzu lassen. Die Kosten betragen 1 0 € für Nichtmitgl ieder und 5 € für Mitgl ieder und Kun-den der Öffentl ichen Versicherung. Aufgrund der großen Nachfrage ist eine vorherige An-meldung über das Formular auf unserer Homepage erforderl ich.

Radtouren

Mi. , 01 . Apri l 1 8:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h HBKMi. , 1 5. Apri l 1 8:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h TheatervorplatzMi. , 29. Apri l 1 9:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h HBKSo. , 03. Mai 09:00 Uhr Flott zum Sonntag 40km / 2,5h TheatervorplatzMi. , 1 3. Mai 1 9:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h TheatervorplatzMi. , 27. Mai 1 9:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h HBKDo. , 28. Mai 1 8:00 Uhr Jedermanntour Lehre 30km / 2h Rathaus LehreMi. , 1 0. Juni 1 9:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h TheatervorplatzMi. , 24. Juni 1 9:00 Uhr Flotte Feierabendtour 30km / 2h HBK

Weitere Termine

Do., 1 2. März 1 9:30 Uhr Jahreshauptversammlung ADFC BraunschweigSo. , 22. März 1 0:00 Uhr RAD'1 5 – Die Fahrradmesse in der BrunsvigaSo. , 1 0. Mai 1 4:00 Uhr FahrradflohmarktSa. , 04. Jul i 1 1 :00 Uhr fahrradtage 201 5So. , 05. Jul i ganztägig SattelFest 201 5 – Erstes regionales RadeventSo. , 05. Jul i 1 0:00 Uhr RADtour'1 5

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KONTAKT, ANSPRECHPARTNER UND IMPRESSUM

FahrradSelbsthilfeWerkstattMarkus GrebensteinEulenstraße 53811 4 Braunschweig

Tel. 0531 | 57 66 36

[email protected]

Montag: 1 5:00 - 1 9:00 UhrDienstag: 1 5:00 - 1 9:00 UhrMittwoch: 1 7:00 - 21 :00 UhrDonnerstag: 1 5:00 - 1 9:00 UhrFreitag: 1 5:00 - 1 9:00 Uhr

Kostenlose Werkstatt- undWerkzeugbenutzung und per-sönliche Hilfestellung.

ADFC Braunschweig e.V.Geschäftsstel le & InfoladenKlint 20381 00 Braunschweig

Tel. 0531 | 61 547 327Fax 0531 | 61 547 [email protected]

Öffnungszeiten:Dienstag: 1 8:00 - 1 9:30 UhrMittwoch: 1 5:00 - 1 8:00 Uhr

Persönlicher Kontakt zu denAktiven des ADFC sowie in-dividuel le Beratung zu allenFragen rund ums Rad.

HerausgeberADFC Kreisverband Braunschweig e.V.Klint 20, 381 00 BraunschweigTel. : 0531 61 547 327E-Mail : [email protected]

Redaktion & LayoutDr. Sven Wöhler (V. i .S.d.P.), Olaf Mindermann,Jörg Nuckelt, Andreas Schröder

BezugDer PedaLeo erscheint mit drei Ausgaben proJahr. Der Bezug für ADFC-Mitgl ieder ist imMitgl iedsbeitrag enthalten.Der PedaLeo wird außerdem in diversenGeschäften und Einrichtungen in Braunschweigund Helmstedt ausgelegt.

Druckauflage 3.000, Februar 201 5Titelbild Jörg NuckeltDruck Lebenshilfe Braunschweig

Bilder & TexteAlle Fotos sind Eigentum des ADFC Braun-schweig. Ausnahmen sind bezeichnet. Wir be-halten uns Kürzungen/Änderungen und dieAuswahl der eingereichten Texte vor.Nachdruck von Beiträgen und Abbildungen nurmit Genehmigung des ADFC Braunschweig.

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